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Charakteristische Landschaftsräume in

Fachdienst Bau und Regionalentwicklung Fachdienst Naturschutz

24.02.2011

Inhaltsverzeichnis

Teil I

1. Raumeinheiten in Dithmarschen 1.1 Küstenstreifen und Marsch 1.2 Hohe mit Niederungen

2. Charakterisierung der Landschaftsräume 2.1 Bedeutung der Nordseeküste 2.1.1 Küstenstreifen (Werteraum Nr. 1) 2.2 Die Hohe Geest in Dithmarschen umgeben von Niederungen 2.2.1 Bedeutung der Niederungsgebiete im Zusammenhang mit der Geest (Werteräume Nr. 2 bis 7) 2.2.2 Bedeutung des Kerngebietes der Hohen Geest 2.2.2.1 Charakteristische Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Hohen Geest und ihre Avifauna 2.2.2.2 Charakteristische Strukturvielfalt der Geest, Avifauna und Wechselwir- kungen

3. Werteräume im Kreis Dithmarschen 3.1 Hochwertige Landschaftsräume mit Artenvielfalt, hohem Landschafts- bildwert und hoher Landschafts- und Lebensqualität 3.2 Weniger hochwertige Landschaftsräume mit geminderter Artenvielfalt, gemindertem Landschaftsbildwert und geminderter Landschafts- und Lebensqualität 3.3 Hohe Geest mit Niederungen als zusammenhängender charakteristi- scher Lebensraum (Werteräume Nr. 2 bis 8)

4. Fazit 4.1 Konzentrationslösung 4.2 Suchräume und Prüfgebiete im Rahmen einer Ämterlösung für die Geest

Teil II

5. Einstufung der Werteräume Nr. 1 – 9 5.1 sehr hochwertige Werteräume 5.2 hochwertige Werteräume 5.3 Werteräume mit mittlerer Wertigkeit 5.4 Werteräume mit geringer Wertigkeit 5.5 Fazit: Einstufung der Werteräume und deren Eignung für die Windener- gienutzung

6. Vorschläge von Standorten als Ausnahmen von Konzentrationslösungen auf der Hohen Geest 6.1 Vorschlag Nr. 1 Standort (Abb. 13) 6.1.1 Fazit Vorschlag Nr. 1 Standort Albersdorf 6.2 Vorschlag Nr. 2: Standort Fläche 159 der Landesplanung südöstlich von (s. Abb. 14) 6.2.1 Fazit Vorschlag Nr. 2 südöstlich von Wrohm

Anhang

Karte Vogelzugkorridore im Kreis Dithmarschen Potenzialflächenkarte mit Biotopverbundsystem und ohne Windkraftflächen (Basis: Kreiskonzept Januar 2010 / vergrößerte Darstellung)

Charakteristische Landschaftsräume in Dithmarschen

Teil I

1. Raumeinheiten in Dithmarschen

1.1 Küstenstreifen und Marsch

Der Kreis Dithmarschen besteht zu 46,6% aus Marschen (65.485 ha) inkl. unbedeich- ten Vorländern und der Insel Trischen. Die Kerngebiete sind in Alt- und Koogmarsch gegliedert, deren Trennung die erste durchgehende Deichlinie (aus dem Mittelalter) bildet. Ansonsten ist die jüngere Marsch durch überwiegende Ackernutzung charak- terisiert. Seit etwa 50 Jahren haben Gebüsch- und Baumpflanzungen, das Ulmen- sterben sicher nur ausgleichend, zugenommen, insbesondere in touristisch gepräg- ten Zonen wie Büsum und . Insgesamt bieten Siedlungsbereiche als Haufen- und Streifensiedlungen mit Bäumen, Gebüsch und Gärten „Waldstreifen“. Ansonsten zählen Alleen, wenige Gehölze, ein kleines Hochmoor in der Altmarsch, bei Deichbauten abgeschnittene und danach verschilfte Priele, Wehle, Siele und Auen zu landschaftlichen Besonderheiten in der Marschweite. Mithin bietet die Marsch eine Szene moderner Landschaftsentwicklung: hauptsächlich intensiv ge- nutztes Agrarland, Waffenerprobungsgebiet, in küstennahen touristisch genutzten Bereichen auch Camping, Badestrände, Surfsee, Golfplatz, Modellfluggelände und als naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen Naturschutzgebiete (auch mit Salz- wasserbiotop) und extensive Schafweiden (BUSCHE 1995).

1.2 Hohe Geest mit Niederungen

Als Endmoräne der vorletzten Vereisung erstreckt sich im Osten des Kreises Dithmar- schen die Geest. Ihr gehören geomorphologisch auch Niederungen (<5 m über NN) an. In Höhen von 5 – 79 m über NN ist einerseits eine Wallheckenlandschaft mit Klein- lebensräumen, nämlich Senken von Auen und Bächen, Quellsümpfen, Feld- und Fischteichen, Kiesgruben, kleineren Wäldern und Spülfeldern vorzufinden und ande- rerseits menschliche Siedlungen mit industriellen Produktionsflächen, Abbaugebieten sowie Abwasseranlagen (BUSCHE 1997). Eine Höhenkarte macht deutlich, wie sich der eigentliche Geestkern deutlich aus den Niederungen heraushebt (Abb. 1).

1

Abb. 1: Höhenschichtenkarte Deutlich erkennbar sind der Kern der Hohen Geest (Brauntöne) und die in die Geest eingelagerten Niederungen und Bachauenland- schaften (Grüntöne) sowie die Insellage der Geest. 2

2. Charakterisierung der Landschaftsräume

2.1 Bedeutung der Nordseeküste

Die schleswig-holsteinische Nordseeküste mit ihren Wattflächen und Vorländereien ist allgemein von besonderer Bedeutung für die Vogelwelt (BUSCHE 1980). Erhebliche Anteile ganzer Weltpopulationen von Wat- und Wasservögeln ziehen über das Wat- tenmeer und seine angrenzenden Vordeichs- und Binnenflächen und nutzen diese zur Rast auf ihrem Zug zu den Brutgebieten im Norden bzw. zu den Überwinterungs- gebieten im Süden. Aber auch die Bestände an Brutvögeln erreichen nennenswerte Größenordnungen (KEMPF, FLEET, RÖSNER & PROKOSCH 1989).

An der Dithmarscher Nordseeküste sind besonders die Vorländer im Eiderästuar sowie die des Hedwigenkooges Nord und Süd, des Friedrichskooges Nord, des Dieksander- kooges Nord und Süd, des Kaiser-Wilhelm-Kooges und des Neufelder Kooges West und Ost direkt an der von Bedeutung für die Brut- und Rastvögel (KEMPF, FLEET, RÖSNER & PROKOSCH 1989, GANTER 1990).

Bei regelmäßigen Brut- und Rastvogelzählungen wurde festgestellt, dass sich die Vö- gel bei Flut auf höher gelegenen, seeseitigen Flächen konzentrieren. Bei höher auf- laufendem Wasser wechseln die Tiere auch über Land hinweg auf noch nicht über- spülte Vorlandflächen. Dieses geschieht zwischen dem Friedrichskoog Nord und Dieksanderkoog Nord und Süd sowie dem Nord und Süd und dem Eiderästuar. Wenn bei noch stärkeren Winden auch die bis dahin noch nicht über- spülten Vorländer Land unter gehen, wechseln die Vögel nach „binnendeichs“; die- ses geschieht besonders in Hedwigenkoog Süd, im Dieksanderkoog Süd, sowie im Kaiser-Wilhelm-Koog und im Neufelder-Koog West (KEMPF, FLEET, RÖSNER & PRO- KOSCH 1989).

Die Bedeutung dieser Brut- und Rastplätze wird durch verschiedene Schutz- kategorien hervorgehoben. Während die Vorländer einschließlich der Wattflächen der Meldorfer Bucht Teil des Nationalparks sind und damit flächendeckend die Vor- aussetzungen eines Naturschutzgebietes erfüllen, wurden für das Eiderästuar zwei eigene Naturschutzgebiete ausgewiesen: zum einen das NSG „Grüne Insel mit Eider- watt“ und zum anderen das NSG „Dithmarscher Eidervorland mit Watt“. Das Natur- schutzgebiet dient der Erhaltung eines Feuchtgebietes im tidebeeinflussten Salz- und Brackwasserbereich des Eiderästuars mit Watt- und Vorlandflächen und der an die- sen Lebensraum gebundenen, charakteristischen und artenreichen Tier- und Pflan- zenwelt, insbesondere den hier rastenden und brütenden Wat- und Wasservögeln sowie den hier vorkommenden wirbellosen Arten. In dem Naturschutzgebiet ist die Natur in ihrer Ganzheit zu erhalten und, soweit es für die Erhaltung bestimmter be- drohter Pflanzen- und Tierarten im Ökosystem erforderlich ist, durch planvolle Maß- nahmen zu entwickeln und wiederherzustellen.

Zusätzlich zu den nationalen Ausweisungen sind auch internationale Maßstäbe zugrunde gelegt worden. So sind die Bereiche des Nationalparks, die Naturschutz- gebiete im Eiderästuar und im Meldorfer Speicherkoog sowie das Vorland im Neu- felder Koog Ost, direkt an der Elbe, als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung ausgewiesen worden (Ramsargebiete, EU-Vogelschutzgebiete, FFH-Gebiete). Eine besondere, europaweite Bedeutung als Brutgebiete erhalten die Vorländer in Neu- feld und Friedrichskoog durch das Brutvorkommen von Lachseeschwalben, die bis zu 15 km von ihren Brutplätzen nach Nahrung suchen (GfN 2010). GLOE (1977,1982) be- schreibt für Dithmarschen derartige Nahrungssuchflüge bis 13 km landeinwärts. Als

3 Kriterium für Ramsargebiete gilt, dass das ausgewiesene Gebiet regelmäßig 1% der biogeographischen Population einer Wasservogelart beherbergt. Arten auf den Vor- ländern „übererfüllen“ dieses Kriterien (KEMPF, FLEET, RÖSNER & PROKOSCH 1989). Von diesen Arten zählt die Nonnengans zu den „europaweit gefährdeten Durch- züglern“, die an ihren Rast- und Überwinterungsplätzen Ruhezonen und Äsungsplätze benötigen. Zu den Brutvögeln, die in Schleswig-Holstein auf der „Roten Liste“ der ge- fährdeten Vogelarten stehen, gehören der Rotschenkel (Vorwarnliste) und Alpen- strandläufer (vom Aussterben bedroht).

Neben den Vorländereien ist der Meldorfer Speicherkoog, an der östlichen Meldorfer Bucht, von besonderer Bedeutung für den Brutvogelbestand der Dithmarscher Küs- tenregion (KEMPF, FLEET, RÖSNER & PROKOSCH 1989). Er entstand durch die in den Jahren 1969 – 1978 in zwei Bauabschnitten (1973: Süd- teil; 1978 Nordteil) durchgeführte Vordeichung der Meldorfer Bucht und weist heute Binnen-Salz- bzw. Brackwasserseen auf.

Die zahlreichen Flachwasserbereiche im Koog sind Gebiete mit überdurchschnittlich hohen Reproduktionsraten an salzertragenden Pflanzengesellschaften und Bodenor- ganismen (GLOE 1989). Dieses gute Nahrungsangebot führt zu einer reichen Vogel- fauna mit hohen Bestandszahlen (GLOE 1984). Nach HÄLTERLEIN (1986) zählt der Speicherkoog zu den bestandsstärksten Seevogelbrutgebieten an der Schleswig- holsteinischen Westküste und stellt einen wesentlichen Anteil der Gesamtbestände (GLOE 1984).

Das Vorkommen von Arten aus Niederungsgebieten sowie die Beobachtung von Nahrungsplatz-Rastplatzflügen der Avifauna machen den großräumigen Verbund zwischen Dithmarscher Nordseeküste und den binnendeichs liegenden Niederungs- gebieten deutlich (GLOE 1998; GLOE 1988; GLOE 1998; KEMPF, FLEET, RÖSNER & PRO- KOSCH 1989).

2.1.1 Küstenstreifen (Werteraum Nr. 1)

Die Nordseeküste kann aufgrund der besonderen Eigenart und Schönheit einer Küs- tenlandschaft als marin geprägt charakterisiert werden. Der Küstenstreifen in Dith- marschen erstreckt sich vom Eiderästuar/Eidersperrwerk im Norden Dithmarschens entlang der Küstenlinie in die Meldorfer Bucht mit angrenzendem Speicherkoog, ver- folgt die Küstenlinie bis nach Brunsbüttel im Süden, wobei Friedrichskoogspitze als Landzunge vollständig dem Küstenstreifen zugeordnet werden muss.

Im Nord-Osten von Brunsbüttel erstreckt sich, von bis zur Kudenseeniederung (FFH, EU-Vogelschutzgebiet) über die Wechselbeziehungen der Avifauna im Zusam- menhang mit einer landschaftstypisch offenen Marschlandschaft, ein landschaftlich ökologischer Verbindungskorridor, weil hier Flächen teilweise unter NN liegen.

Die unter 2.1 erläuterte Raumnutzung der Avifauna, in den hier ganzjährig vorkom- menden Größenordnungen, ist mit dem Naturerlebnis und dem charakteristischen typischen Landschaftsbild eng verbunden. Insbesondere aufgrund der Großschwär- me der Avifauna in der Höhe und am Horizont, die die entsprechende Geräuschku- lisse und Eigenart einer Küstenlandschaft ausmachen, ist diesem Landschaftraum eine hochrangige Eigenart und Schönheit zuzuordnen. Dem Küstenstreifen mit der dazugehörenden Avifauna und ihren in der BRD fast einzigartigen Lebensräumen ist somit ein besonderer Werteraum zuzuordnen, der insbesondere aufgrund der unge- hinderten Fernsicht bis zum Horizont (auch in der Höhe) durch raumbedeutsame

4 Vorhaben beeinträchtigt werden kann. In der heutigen Landschaft Dithmarschens kann für eine Charakterisierung einer Landschaft aufgrund der großen Blickweiten über Deiche, über die weiten Vorlandbereiche, Strände und den Speicherkoog so- wie über die Gewässerzüge das küstennahe, von Großschwärmen der Avifauna ge- nutzte Deichhinterland der Nordseeküstenstreifen als Werteraum Nr. 1 definiert wer- den (Abb. 7 u. 8).

2.2. Die Hohe Geest in Dithmarschen umgeben von Niederungen

Umrahmt ist der südliche Teil der Hohen Geest Dithmarschens von den Niederungs- bereichen Burger-Au-Niederung im Südosten, Kudensee-Niederung im Süden, Friedrichshöfer-Au-Niederung im Westen. Im Norden wird der Südteil der Geest von der Windbergener Niederung aus Westen, deren nördliche Begrenzung wiederum der Geestkern von bildet, und dem Eggstedter Moor im Osten eingeschnürt (Abb. 1). Zwischen Süderhastedt und verläuft der Geestkern über Albers- dorf, Welmbüttel, Offenbüttel und Osterade weiter nach Norden. Entlang der Eider- niederung liegen in den Geestrandlagen die Ortschaften , Hövede und Pahlen. Wallen, Delve, Hollingstedt und Kleve sind die Ortschaften in Nordrandlagen des Geestkerns zur Eiderniederung. Immer wieder durchbrochen werden die Rand- lagen durch Bachauen (Tielenau, Wallener Au und eingelagerte Niederungen wie z. B. NSG Dellstedter Birkwildmoor, Schalkholzer Zungenbecken, Moor bei Schwienhu- sen (Abb. 1 u. 6)).

2.2.1 Bedeutung der Niederungsgebiete im Zusammenhang mit der Geest (Werte- räume Nr. 2 bis 7)

Besonders große Vielfalt in den Landschaftstypen zeigen die Niederungen, die in die Geest vordringen. Sie sind deshalb oftmals als Landschaftsschutzgebiet und EU-Vogelschutzgebiet, Ramsar- sowie FFH-Gebiet ausgewiesen, z. B in der Lundener Niederung wechseln Feuchtwiesen mit ehemaligen See-Gebieten (Mötjensee und Steller See), Fließgewässern und Mooren ab. Nach dem Schutzzweck sind hier das Landschaftsbild in seinen bestimmenden Merkmalen sowie die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten. Anschluss hat das Gebiet im Süden über die Fließge- wässer der Broklandsau-Niederung zu den LSG´s Ostroher Moor, Barkenholmer Moor und Welmbüttler Moor. Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass durch die Ausweisung von NSG in Niederungen die Bedeutung von Kerngebieten für ganze Niederungen hervorgeho- ben wird, wie z. B. die NSG Ehemaliger Fuhlensee, Ehemaliger Fieler See und Fieler Moor, die Bedeutung für die gesamte Mieleniederung haben.

Die Niederungsgebiete im Kreis Dithmarschen lassen sich großräumig zusammenfas- sen in die:

- Lundener Niederung mit Broklandsauniederung und Anschluss an das Ostro- her /Süderholmer Moor (Abb. 1 u. 7, Werteraum Nr. 3, ), - Eiderniederung (Abb. 1 u. 7, Werteraum Nr. 2) - Gieselauniederung mit Offenbüttler Moor; hier ersetzt z. T. der Nord-Ostsee- Kanal inzwischen die ehemalige Gieselau (Abb. 1 u. 7, Werteraum Nr. 4) - Klev- und Donnlandschaft (Hanglagen und Übergänge der Geest in die Nie- derungen der Friedrichshöfer-Burger Au und Kudensee (Abb. 1 u. 7, Werte- raum Nr. 5a)

5 - Lundener Nehrung mit Niederung und Stellersee sowie Mötjensee - (Abb. 1 u. 7, Werteraum Nr. 5b) - Windbergener Niederung (Abb. 1 u. 7,Werteraum Nr. 6) - Mieleniederung (Abb. 1 u. 7, Werteraum Nr. 7).

Diese Gebiete umrahmen die Dithmarscher Hohe Geest bzw. sind durch Geestinseln getrennt. Die Niederungen sind wiederum untereinander und mit dem Kerngebiet der Hohen Geest über Bachauen weiträumig miteinander vernetzt (Broklands- auniederung, Schalkholzer-Mühlenbach-Tielenau-Niederung, Gieselauniederung mit Gieselautal/Bornsbek und Offenbüttler Moor, Burger-Friedrichshöfer-Au, Südermiele- system, Nordermielesystem, Schafstedter-Mühlenbach/Helmschenbach/Eggstedter- Moor-Niederung). Durch die Ausweisung von Naturschutz- sowie Landschafts- schutzgebieten in den Niederungen wurde ihrer Bedeutung Rechnung getragen. Die landschaftliche Vielfalt der Niederungsgebiete wird insbesondere an der Eider- niederung deutlich, die die nördliche Grenze des Kreises Dithmarschen bildet. Hier wechseln flussnahe Feuchtgebiete wie das NSG Delver Koog mit Hochmooren (NSG Dellstedter Birkwildmoor, LSG Hennstedter Moor), einem Geestrandmoor (LSG Steenkrooger Moor) und Niedermooren (z. B. Südermoor bei Schwienhusen) ab. An- schluss hat diese Niederung an das große Feuchtgebiet der Eider-Treene-Sorge- Niederung.

Aus ornithologischer Sicht liegt die Bedeutung der Niederungen des Kreises Dithmar- schen im Vorkommen der Wiesenvögel in diesen Gebieten. Der Begriff Wiesenvögel umfasst eine Gruppe von Vogelarten, die hauptsächlich auf Feuchtgrünland (aber auch Moorflächen) brüten und dort ihre Nahrung suchen. Es handelt sich unter anderem um Bekassine, Rotschenkel, Uferschnepfe, Großer Brach- vogel, aber auch Weißstorch und Wiesenweihe. Alle Arten stehen auf der Roten Liste der in Schleswig-Holstein gefährdeten Vogelarten. Ausgelöst durch Entwässerung, Ausräumung der Landschaft und Belastung von Boden und Grundwasser soll in Schwerpunktgebieten u. a. der Wiesenvogelschutz gestärkt werden. Vorrangflächen wurden hierzu ausgewiesen in der Mieleniederung, der Lundener Niederung und der Eiderniederung. Weitere Gebiete liegen im Bereich Gieselau/Nord-Ostsee-Kanal und der Niederung Burger Au mit dem NSG Kudensee, einem Marschbinnensee.

Für verschiedene Vogelarten sind sowohl Nordseeküste/Speicherkoog als auch Nie- derungen saisonaler Lebensraum. Die intensiv landwirtschaftlich genutzte Marsch wird dabei z. T. im Streckenflug überquert. So verlassen einige Arten morgens ihre Schlafplätze an der Küste (Speicherkoog, Vorländer) und gehen tagsüber auf Nah- rungssuche in den Niederungen. Das sind die Mieleniederung, die Windbergener Niederung und die Kudensee-Niederung. Vom Großen Brachvogel sind Flüge ins Bin- nenland bekannt (GLOE 1972). Der Abflug geschieht morgens nach NE, E und SE, und sie kehren abends nach NW, W und SW zurück. Nach HAACK & PUCHSTEIN (1960) in GLOE (1972) kann das Einzugsgebiet einen Radius von 14 bis 23 km aufwei- sen; nach SACH (1960) sogar bis 30 km. Derartige Beobachtungen von Schlaf- und Nahrungsplatzflügen liegen auch über die Lach- und Sturmmöwen sowie vereinzelt von Silber- und Mantelmöwen vor (GLOE 1972). Von Stock- und Krickenten sowie von Spießenten dagegen ist bekannt, dass sie ihre Nahrungsreviere im Binnenland (auf Stoppelfeldern) abends aufsuchen und am Morgen wieder in die Meldorfer Bucht zurückkehren GLOE (1972).

Für die Brandente stellte GLOE (1988) fest, dass der Schwerpunkt ihrer Brutverbreitung in Dithmarschen in der Geest und im geestnahen Niedermoorgrünland (38% in der Niederung und 52% in der Geest) liegt. In den Geestrandbereichen übernehmen sie

6 Baue von Wildkaninchen als Nisthöhlen, sodass auch die Donnlandschaften und der Klevhang zwischen Meldorf bis Burg als Brutgebiete dienen. Die Nahrungsgebiete dieser Art sind vor allem das Wattenmeer, d.h. sie müssen Nahrungsflüge von etwa 20 km zurücklegen. Offenbar besteht aus nahrungsökologischen Gründen (Mollusken als Grundnahrung) eine enge Beziehung der Binnenlandbrüter zum Wattenmeer, sodass GLOE (1988) einen regen Flugverkehr zwischen der Geest und dem Speicher- koog beobachtete.

Ein großes Einzugsgebiet hinsichtlich der Nahrung und Brut besitzt ebenfalls der Grau- reiher. Kolonien können in , , Brunsbüttel, Süderholm und Sü- derholmer Moor vorgefunden werden. Von den Tieren z. B. der Odderader Kolonie sind Nahrungsflüge von etwa 13 km bekannt, d.h. bis in die Meldorfer Bucht und in die Windbergener Niederung. Der Übergang von den Niederungen zu den Geestbereichen ist oft bestimmt von ausgeprägten Hangformationen, die u. a. von hohem landschaftsästhetischen Wert sind und damit Bedeutung für den Fremdenverkehr haben. Deutlich wird dieses be- sonders im südlichen Teil des Kreises von Windbergen bis Burg, wo Steilhänge der Geest (ein ursprüngliches Meereskliff) zur Marsch übergehen. Die Ausweisung von zahlreichen Schutzgebietskategorien auf und entlang der Klevkante (Abb. 7 Werte- raum 5a u. 5b) tragen dem Rechnung (HARTWIG 1991).

2.2.2 Bedeutung des Kerngebietes der Hohen Geest

2.2.2.1 Charakteristische Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Hohen Geest und ihre Avifauna

Der reine Geestkern Dithmarschens ist flächendeckend, anders als die wald- und strukturarme Marsch. Die Geest ist naturräumlich durch ein umfangreich gegliedertes Knicknetz (Abb. 2) mit zahlreich eingelagerten kleineren Wäldern, Seen, Teichen und Fließgewässern ausgestattet (Abb. 6). Sie beherbergt u. a. mit den FFH-Gebieten Norderwohld bei Welmbüttel und dem Riesewohld bei Odderade die ältesten atlan- tisch geprägten Feucht-Wälder (u. a. Hainsimsen-Buchenwälder/Luculu-Fagetum) in Deutschland auch faunistische und floristische Besonderheiten. Sie profitieren vom Steigungsregen an den Geesthängen. Die Wälder sind aufgrund sehr klein parzellier- ter, extensiver Wirtschaftsformen annähernd im Zustand von Urwäldern und werden in großen Teilen von der Stiftung Naturschutz betreut und weiterentwickelt.

Nicht nur die FFH-Wälder, sondern auch die vielen kleineren privat- und kreiseigenen Wälder (Wald bei Welmbüttel, die Gudendorfer , der Bennewohld, das Wie- merstedter Gehölz, der Wald bei Hollingstedt), mehrere FFH-Gebiete, NSG und LSG (Krattwälder des Klev von Windbergen bis Burg, Christianslust, Landschaftliche Tan- nenkoppel, Wälder bei Albersdorf und Wennbüttel, Riesewohld, Norderwohld bei Welmbüttel, Wald bei Wrohm) und die im Programm Nord geleisteten Aufforstungen tragen zu einem weit gestreuten Mosaik von Waldflächen auf der Dithmarscher Geest bei.

In dieser, durch ein abwechslungsreiches Relief gestalteten Geestlandschaft, durch- brochen von Bach-Aulandschaften, eingelagerten Niederungen mit Feuchtgebieten und Mooren, eingestreuten Waldflächen, Seen/Teichen sowie ein durchgehend dichtes Knicknetz (Abb. 2 u. 6) charakterisierte Landschaft haben sich zahlreiche Bio- zönosen erhalten, die durch eine reichhaltige Avifauna mit Großvogelarten gekenn- zeichnet sind.

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Abb. 2 Knick- und Landschafts- elemente besonders hohe Dichte in der Dithmarscher Geest 8 Bezeichnend ist, dass auf der Dithmarscher Geest der Uhu mit 80 Brutpaaren einen Schwerpunkt in Schleswig-Holstein mit der höchsten Brutdichte an der Westküste entwickelt hat. Mindestens 8 Brutpaare befinden sich allein im Riesewohld bei Al- bersdorf, mit 700 ha dem größten zusammenhängenden Waldgebiet in Dithmar- schen (ROBITZKY mündl., JEROMIN mündl.). Eine andere seltene Eule, der Steinkauz, hat auf der Dithmarscher Geest seinen einzigen Verbreitungsschwerpunkt in ganz Schleswig-Holstein (Jagd- u. Artenschutzbericht 2010). Ein weiterer Großgreif in Dithmarschen ist der Seeadler. Neben dem Seeadler- brutpaar im Meldorfer Speicherkoog gibt es weitere 5 Seeadlerterritorien (meist auf der Geest) wie auf dem Klev an der Kudensee-Niederung, der Gieselauniederung, im Bereich Hennstedt-Eiderästuar und der Bereich des Riesewohldes (Peterson mündl.) Um den Riesewohld sind auch Bruten von Wespenbussard, Baumfalken und Rotmilan bekannt (Abb. 3). Ebenfalls gab es dort Brutversuche des Schwarzstorches (ROBITZKY mündl., DENKER mündl., PETERSON mündl., STECHER mündl.).

Abb. 3: Der Schwerpunkt des Brutvorkommens des Uhus kennzeichnet an der Westküste Schleswig-Holsteins die Bedeutung der reich strukturierten Dithmarscher Geest für Großvögel (Quelle KOOP 2007).

Der Weißstorch als Charaktervogel und Leitart einer strukturreichen Landschaft mit Niederungen brütet in nennenswerter Zahl an den Geestrandbereichen im Süden Dithmarschens. Ein weiteres großräumiges Brutgebiet des Weißstorches befindet sich nördlich ab Heide// im gesamten Nordteil der Dithmarscher Geest (Abb. 4, PETERSON mündl., THOMSEN mündl.) Der Storch mit seinen Brutvorkommen auf der Geest und Nahrungshabitaten in den die Geest umgebenden bzw. ein- gelagerten Nahrungshabitaten der Niederungen ist charakteristisch für diesen Land- schaftsraum.

9 Abb. 4: Raumnutzung ver- schiedener Großvogelarten Hinweis auf auf Land- schaftsqualität und charak- teristische Landschaftsräu- me

Wald

Zwerg- und Singschwan

Seeadler-Brutgeb./-territorien

Kranich- Brutgeb./-territorien

Weißstorch 22 Brutp. Schwpkt

Wespenbussard 6 Brutpaare Graureiherkolonie

Rotmilan 2 Brutpaare

Baumfalke 3 Brutpaare

Nahrgspl./Rastpl.-Austausch

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Abb. 5: Fledermausvorkommen in Dithmarschen Die Daten über Fledermausvor- kommen in Dithmarschen sind noch sehr unvollständig. Es kann davon ausgegangen werden, dass Fledermäuse flächen- deckend vorkommen, die Fledermausdichte auf der Dithmarscher Geest gegenüber der Marsch aber deutlich höher ist.

Peterson mündl. LLUR digitale Daten

11 Neuansiedlungen des Kranichs mit 3 Bruten befinden sich im Dellstedter Birkwildmoor, im Hennstedter Moor, Lundener Niederung und im Geestbereich zwischen Tensbüt- tel-Röst und (Elendsmoor) und dem Moor der Landschaftlichen Tannen- koppel (ROBITZKY mündl.).

Die Angaben zur Brutvogelfauna geschützter Arten belegen, dass die Dithmarscher Geest mit Niederungen einen sehr hohen Naturwert besitzt und aufgrund der beson- deren Landschaftsqualität die Funktion eines zusammenhängenden charakteristi- schen Landschaftsraumes hat (Abb. 1-4 u. 6).

Uhu – 80 Brutpaare Geest flächendeckend Graureiher – 5 Kolonien Seeadler – 5 Brutpaare und Territorien Rotmilan – 2 Brutpaare Wespenbussard – 6 Reviere Baumfalken – 3 Reviere Weißstorch – 22 Brutpaare Kranich – 3 Brutpaare u. 3 Territorien Steinkauz – 26 Brutpaare (einziger Brutschwerpunkt in SH)

Fledermäuse

Es kann davon ausgegangen werden, dass Fledermäuse in Dithmarschen flächen- deckend vorkommen. Aufgrund der hohen Strukturvielfalt der Nahrungshabitate und Möglichkeiten für Fledermauswochenstuben konzentrieren sich auch Belege über Fledermausvorkommen auf die Geest mit Niederungen (Abb. 5). Allein für den Be- reich Riesewohld sind bisher 7 verschiedene Fledermausarten nachgewiesen worden (PETERSON, NABU-Kreisgruppe Dithmarschen 2009). Insbesondere durch zahlreiche Gewässer bieten sich viele Jagdgebiete für Fledermäuse.

2.2.2.2 Charakteristische Strukturvielfalt der Geest, Avifauna und Wechselwirkungen

Um die ökologische Situation und damit das Landschaftsbild Dithmarschens besser bewerten zu können, sind die ökologischen Wechselbeziehungen mit einzubeziehen.

Aufgrund der Nähe der die Geest umgebenden und in diese eingelagerten Feucht- gebiete mit traditionellen Brut- und Rastplätzen und der zur Zugzeit hier niederge- henden Großschwärme verschiedenster Wat-, Wasser- und Wiesenvögel zählt auch der Vogelzug aufgrund der Offenlandschaften der Niederungen auf der Geest op- tisch zum Landschaftserlebnis und kann einem Werteraum zugeordnet werden. Insbesondere die Ortswechsel der zahlreichen Schwärme von Großvogelarten wie z. B. Enten, Gänse, Zwerg- und Singschwäne zu ihren Rast- und Nahrungsplätzen in der Kudenseeniederung, dem Speicherkoog und der Gieselauniederung sowie Lun- dener Niederung, Mieleniederung und Windbergener Niederung finden auch in niedrigen Überflügen über der Geest statt (GLOE 1992, JEROMIN mündl., HÖTKER mündl., STECHER mündl., eigene Beobachtungen des Autors).

Daraus ist zu schließen, dass die Konzentration von Großvogelschwärmen und die Geräuschkulisse der Vogelrufe der Qualität einer Landschaft zugeordnet werden können. Zwischen den in der Geest eingelagerten Niederungen und den die Geest umgebenden Niederungen herrschen, wie oben beschrieben, rege Austauschvor- gänge der Avifauna, die die eingelagerten Feuchtgebiete und Moore (Windberge- ner Niederung, Steenkrooger Moor, Moor bei Schwienhusen, Mieleniederung u. a.)

12 als Brut-, Nahrungs- und Überfluggebiete (z. B. Zwerg- und Singschwan) nutzen. Die Arten, die ihr Brutvorkommen auf der Geest haben, nutzen auch die Niederungen als Nahrungsgebiet. So ist beobachtet worden, dass z. B. Seeadler auf traditionellen Rastplätzen in den Niederungsgebieten Gänse erbeuten (ROBITZKY mündl., STECHER mündl.). Die meisten Weißstörche haben ihre Bruten auf der Geest und streichen zur Nahrungssuche in die angrenzenden Niederungen. Andere Wechselbeziehungen zwischen Geest und Marsch wie z. B. bei Brandgans, Reiher und Großer Brachvogel sind bereits beschrieben (GLOE 1988, GLOE 1992, GLOE 1998, GLOE 1999). Neu sind die Kranichbruten, die sich nicht nur auf die Niederungsgebiete konzentrieren, son- dern regelmäßig auch auf der Geest zu finden sind. Insofern ist die Geest mit Niede- rungen in Dithmarschen reich und vielfältig an Wechselbeziehungen. Deshalb müs- sen zum Lebensraum der hier vorkommenden Arten die Geest umgebenden Feuchtgebiete als Nahrungsraum hinzugerechnet werden und umgekehrt. Weil es sich hier um zum Landschaftsbild gehörende, große Schwärme von Großvogelarten handelt, können diese auf der Geest noch ohne raumbedeutsame Beeinträchtigun- gen und technische Überformungen der Landschaft beobachtet und dem Land- schaftscharakter zugeordnet werden.

Die durch ein engmaschiges Knicknetz, kleine Fließ- und Stillgewässer sowie Wälder gekennzeichneten, höher liegenden Geestkerne sind von hoher Landschaftsqualität, sodass z. B. der Uhu und der Steinkauz hier Brutschwerpunkte in Schleswig-Holstein ausgebildet haben. Sie kommen auf der Dithmarscher Geest flächendeckend vor. Weitere Ansiedlungsversuche seltener Arten, wie z. B. der störungsempfindliche Schwarzstorch, würden durch raumbedeutsame Bauvorhaben scheitern. Die Struk- turvielfalt der Geest und die ökologischen Wechselwirkungen zwischen Niederungs- gebieten und Geest machen den Wert der Dithmarscher Geest aus. In vielen Jahren ist daran gearbeitet worden zwischen Schutzgebieten und schutzwürdigen Gebieten mit Ausgleichsflächen und Ökokonten, in Flurbereinigungsverfahren und mit Flächen- käufen Biotopvernetzungen zu schaffen, sodass im Biotopverbund auch zwischen den Schutzgebieten für den Menschen eine Landschaft mit hohem Naturwert erhal- ten blieb. Die im Geestkern eingelagerten Niederungen kommen im Wechsel mit dem engmaschigen Knicknetz (Abb. 2) der Geestanhöhen und der Waldflächen vor und machen die besondere Eigenart und Ästhetik und den besonderen landschaft- lichen Charakter des Landschaftsteiles „Dithmarscher Hohe Geest mit Niederungen“ aus.

13

Abb. 6: Verschiedenste Struktureintragungen (Stiftungsflächen, Wälder, Biotope und Bio- topverbund, Ausgleichsflächen, Schutzgebiete (NSG, LSG, NATURA 2000)) Hinweis auf die komplexe ökologische Bedeutung der „Dithmarscher Hohen Geest mit Niederungsgebieten“ im Zusammenhang mit der Nähe und den Wechselbeziehungen zur Nordseeküste über den Meldorfer Speicherkoog sowie zu angrenzenden Naturräumen wie z. B. Wilstermarsch, Hanerau-Niederung Hinweis: Eine vergrößerte Fassung der Karte finden Sie im Anhang! 14 3. Werteräume im Kreis Dithmarschen

Aufgrund der Nähe zur Küste, der historischen Landschaftsentwicklung und heutigen Geomorphologie, der unterschiedlichen Vielfalt, aber auch durch die Raumnutzung verschiedener Arten lassen sich in Dithmarschen 9 verschiedene landschaftliche Wer- teräume beschreiben und definieren (Abb. 7). Aus der Definition der Werteräume werden in den nachfolgenden Kapiteln die besonders prägenden charakteristischen Landschaftsräume herausgearbeitet.

3.1 Hochwertige Landschaftsräume mit Artenvielfalt, hohem Landschaftsbildwert und hoher Landschafts- und Lebensqualität

Werteraum 1: die Küsten- und Deichlandschaft der Nordseeküste, bestehend aus: - dem Eiderästuar mit Vorländereien im Norden. - der zentral gelegenen Meldorfer Bucht (mit dem Speicherkoog und Landschaftsverknüpfung von der Nordsee durch Weitblick in der Kul- turlandschaft einer noch weitgehend unverbauten Marsch mit Stadt- silhouette Meldorf und Meldorfer Dom) sowie topographischen und landschaftsökologischen Verknüpfungen zu den Geestniederungen, Mieleniederung und Windbergener Niederung. - der Elbmarsch und dem Elbästuar mit Vorland und landschaftsöko- logischen Verknüpfungen zur Kudenseeniederung im Süden. Über- schneidungen mit den Werteräumen Nr. 2, 5, 6 und 7.

Werteraum 2: Eiderniederung im Zusammenhang mit Eider-Treene-Sorge-Niederung im Norden und Nordosten sowie topographischen und landschafts- ökologischen Verknüpfungen zu Geestniederungen und Mooren wie: Lundener Niederung, Hennstedter Moor, Delver Koog, Südermoor bei Schwienhusen, Großes Moor/ Kätner Moor, Dellstedter Birkwildmoor. Überschneidungen mit den Werteräumen Nr. 1, 3 , 4, 5 und 8.

Werteraum 3: Lundener Niederung in Verbindung mit Broklandsauniederung, Ost- roher-Süderholmer Moor, Barkenholmer Moor; Welmbüttler Moor. Überschneidungen mit den Werteräumen Nr. 2, 5 und 8.

Werteraum 4: Gieselauniederung (im Zusammenhang mit Hanerau-Niederung) und NOK im Osten. Überschneidungen mit den Werteräumen Nr. 2 und 8.

Werteraum 5a: Klev mit Übergang zu quelligen Feuchtgebieten (Burger-Au- Kudensee- Niederung im Süden - Klev von Friedrichshöfer Au im Süd-Osten) und Donnlandschaft (von St. Michaelisdonn über Gu- dendorfer Heide, Jägersburger Heide bis Meldorf) mit Übergang zur Marsch sowie topographischen und landschaftsökologischen Ver- knüpfungen zum Meldorfer Speicherkoog. Überschneidungen mit den Werteräumen Nr. 1, 6 und 8.

Werteraum 5b Donnlandschaft zwischen und Stelle-Wittenwurth

Werteraum 6: Windbergener Niederung mit Übergang zur Marsch sowie topogra- phischen und landschaftsökologischen Verknüpfungen zum Spei- cherkoog. Überschneidungen mit den Werteräumen Nr. 1, 7 u. 8.

15 2 5b 3 9 4 8 7 1 6

Abb.7: landschaftliche Wer- teräume Abgrenzung aufgrund der Topographie, der geo- bb. morphologischen Entste- 14: hungsgeschichte in Ver- Zwei- 9 5a bindung mit der Beschrei- bung von Lebensräumen 9 und Artenvorkommen

16 Werteraum 7: Mieleniederung mit Übergang zur Marsch sowie topographischen und landschaftsökologischen Verknüpfungen zum Speicherkoog.

Werteraum 8: Hohe Geest mit engmaschigem, reich strukturiertem Knicknetz, Wald- flächen, Seen/Teichen und Bachauen, Geestniederungen und Geestmooren; aufgrund der Insellage innerhalb von Feuchtgebieten topographische und landschaftsökologische Verknüpfungen in alle Umgebungsbereiche. Überschneidungen mit den Werteräumen Nr. 1 bis 7.

3.2. Weniger hochwertige Landschaftsräume mit geminderter Artenvielfalt, ge- mindertem Landschaftsbildwert und geminderter Landschafts- und Lebens- qualität

Werteraum 9: Anteil der Marsch, in dem in der Vergangenheit nach windhöffigen Analysen zugunsten regenerativer Energien in landschaftsökologisch vertretbarer Weise Konzentrationslösungen von Windenergie- eignungsgebieten umgesetzt wurden.

3.3 Hohe Geest mit Niederungen als zusammenhängender charakteristischer Landschaftsraum (Werteräume Nr. 2 bis 8)

Aus den o. g. Beschreibungen ergibt sich aufgrund der Küstenlage, seiner Entste- hungsgeschichte und der Geomorphologie für Dithmarschen eine Sondersituation.

Nicht nur, dass im Geestkern Dithmarschens Feuchtgebiete wie Moore und Niede- rungen eingelagert vorhanden sind, dass durch die Meldorfer Bucht die Nordsee nach Osten in die Landschaft eindringt und sich der Meereseinfluss noch heute kli- matisch bis an den Geestrand auswirkt, sondern dadurch, dass die Geest in Dithmar- schen von Feucht- und Niederungsgebieten umgeben ist, bewirkt die Insellage in- nerhalb von Feuchtgebieten eine besondere landschaftsökologische und land- schaftsästhetische Situation. Mit strukturreichen Knickelementen bildet der Kernbe- reich der Geestinsel in den Randbereichen die Hanglagen der so genannten Klev- und Donnlandschaften aus.

Legt man natur-, arten- und landschaftsschutzrelevante Flächen wie Biotopverbund, Vorranggebiete , NSG, LSG, Natura 2000 Gebiete, Abstandsflächen zur Bebauung u. a. graphisch übereinander, so ergibt sich für die Dithmarscher Geest mit Niederun- gen ein nahezu flächendeckender eine Überlagerung (Abb. 6) der unterschiedlichs- ten Belange des Natur- und Landschaftsschutzes zugunsten eines Landschaftsbildes mit hohem ästhetischen Wert.

Aufgrund ihrer Eigenart, Vielfalt und Schönheit, des Artenvorkommens, des Land- schaftsbildes und des besonderen Landschaftserlebens ist die Dithmarscher Geest (Werteraum Nr. 8) nur im Zusammenhang mit den Niederungen (Werteräume Nr. 2 bis 7) als ein zusammenhängender charakteristischer Landschaftsraum anzusehen.

17 4. Fazit

4.1 Konzentrationslösung

Weil die Geest mit Niederungen (Werteräume Nr. 2 bis 8) flächendeckend von klein- räumigen besonderen charakteristischen Lebensräumen mit Vielfalt und hohem Ar- tenvorkommen und -potential durchzogen ist und der Küstenstreifen (Werteraum Nr. 1) aufgrund seines Landschaftscharakters, Artenaufkommens und Landschafts- bildwertes ebenfalls als hochwertiger charakteristischer Landschaftsraum bewertet werden kann, sollten diese vollständig unbeeinträchtigt erhalten bleiben.

Die verbleibenden Restflächen in der Marsch (Werteraum Nr. 9) sind aufgrund des vorhandenen Naturinventars und der intensiven Landwirtschaft als ökologisch struk- turarm anzusehen.

Zugunsten der Stärkung regenerativer Energien in Schleswig-Holstein wäre es daher landschaftsökologisch und landschaftsästhetisch unschädlicher, die Schaffung neuer Windeignungsgebiete im Werteraum Nr. 9 zu konzentrieren. Hierbei sollte vorrangig auch eine Arrondierung bestehender Eignungsgebiete in Betracht gezogen werden.

4.2 Suchräume und Prüfgebiete im Rahmen einer Ämterlösung für die Geest

Zukünftige Windkraftanlagen sind aufgrund der Größe, Signalfarben und Signalleuch- ten noch raumbedeutsamer als bisherige Windkraftanlagen. Sie werden mit Höhen von 130 -150 m weithin sichtbar sein und das Landschaftsbild nachhaltig beeinträch- tigen. Einzige bestehende Windenergieeignungsflächen auf der Geest sind die bei- den Standorte Hennstedt und Süderhastedt/, die bereits tlw. im Repowe- ringverfahren neu strukturiert werden.

Aufgrund der vorliegenden Bestandsaufnahme der charakteristischen Landschafts- räume in Dithmarschen sowie insbesondere der besonders hochwertigen Standorte auf der Geest sollten vom Grundsatz her keine zusätzlichen Standorte für Windkraft- anlagen auf der Geest eingerichtet werden.

Das bedeutet, dass nur im Hinblick auf eine Konzentrationslösung auf Ämterebene (und damit in Umsetzung des bau- und naturschutzrechtlichen Minimierungsgebots) auch im Geestbereich auf der Grundlage einer sorgfältigen Abwägung in wenigen Ausnahmefällen neue Eignungsgebiete geschaffen werden können. Diesbezüglich wird auf die Ausführungen zu Ziffer 6 verwiesen.

18 Teil II

5. Einstufung der in Werteräume Nr. 1 – 9

In Teil II erfolgt eine Einstufung der ökologischen Bedeutung der in Teil I definierten Werteräume . Eine genaue Gliederung lieferte schon BUSCHE (1972). Für die Einstu- fung wurden die verschiedenen Werteräume noch einmal untergliedert (Abb. 8). Aufbauend auf diesen Detaillierungsgrad wird die jeweilige Eignung der Teilräume für die Windenergienutzung beschrieben. Im Ergebnis der bewertenden Betrachtung sind die hochwertigen Werteräume als besonders prägende Landschaftsräume an- zusehen, die im Rahmen der anstehenden Teilfortschreibung des Regionalplans IV auf der Grundlage von 3.5.2 Absatz 10 LEP 2010 als Ausschlussgebiet für die Wind- energienutzung werden sollten.

5.1 sehr hochwertige Werteräume

Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (Abb. 8 hellblau 1): - keine Siedlungen, keine technische Überformung, keine WKA - sehr hochwertiges Naturerlebnis: geschützter Lebensraum Wattenmeer, weiträumige Offenlandschaft Watten- meer, Gezeiten, bird-watching mit hohen Individuen- und Artenzahlen (Groß- vogelzug, Küstenvögel als Zug- und Standvögel)

unmittelbare Küstenstreifen ohne Windkraftanlagen (Abb. 8 dunkelblau1a): - geringe Besiedlung, technische Überformung durch Küstenschutz und Kultur- landschaft, keine WKA - sehr hochwertiges Naturerlebnis: weiträumige Offenlandschaft, Übergang Festland/Meer, Gezeiten - bird-watching mit hohen Individuen- und Artenzahlen (Großvogelzug, Küsten- vögel als Zug- und Standvögel)

Speicherkoog (Abb. 8 violett 1b): - keine Besiedlung, geringe technische Überformung durch gesteuerte Hinter- landsentwässerung, keine WKA - sehr hochwertiges Naturerlebnis: weiträumige Offenlandschaft, natürliche Entwicklung halingeprägter Vegetation in Ausgleichsflächen im Deichhinter- land, Extensivbeweidung mit Robusttierhaltung (Konikpferde), bird-watching mit hohen Individuen- und Artenzahlen (Großvogelzug, Küstenvögel als Zug- und Standvögel)

Niederungen als Feuchtgebiets- und Flusslandschaften (Abb. 8 mittelblau 2 und 3): - geringe Besiedelung aufgrund der hohen Wasserstände, geringe technische Überformung, keine WKA - sehr hochwertiges Naturerlebnis: weiträumige Offenlandschaft, Artenvielfalt durch extensive Kulturlandschaft und Wasserzüge, bird-watching z. T. mit ho- hen Individuen- und Artenzahlen, (Großvogelzug, Küstenvögel regelmäßig als Rastvögel, Wiesenvögel als Zug-, Rast- und Standvögel

19 1c 2 5b 2b 3 9 4 8 1a 1c 7

1 1b Nationalpark sehr hochwertig 6 Küstenlandschaft sehr hochwertig 1c Speicherkoog, Miele sehr hochwertig 1a Flusslandschaften, Feuchtg. 1d Niederungen sehr hochwertig Hohe Geest sehr hochwertig 9 5a Klev- und Donnlandschaften hochwertig 2a 2 Flugkorridor Marsch I hochwertig Abb. 8 Flugkorridor Marsch II mittlere Wertigk. landschaftliche Werteräume in 9 3 km Küstenstreifen mittlere Wertigk. Dithmarschen Intensiv genutzte Marsch geringwertig 20 Hohe Geest (Abb. 8 grün 8): - Mäßige technische Überformung, schwache Besiedlung aufgrund der Unter- brechungen durch eingelagerte, unbesiedelbare Feuchtgebiete, keine WKA (Ausnahmen: Hennstedt; Süderhastedt/Eggstedt; wenige Einzelanlagen) - sehr hohes Naturerlebnis: prägender charakteristischer Landschaftsraum ge- kennzeichnet durch engmaschiges Netz und Mosaik von Habitaten, bewegte Geestformationen (bis 79 m) aufgrund der Wechsel zu eingelagerten Niede- rungen und Mooren, Strukturvielfalt in einer ländlich geprägten, halboffenen Kulturlandschaft mit Wiesen, Aulandschaften und Feuchtgebieten sowie sehr dichtem Knicknetz (Abb. 2) , eingelagerte Naturlandschaften wie alte Bu- chenwälder, Bach- und Flußauen, Geestschluchten, Gletscherzungenbecken und Moore, hohes avifaunistisches Artenvorkommen und Artenvielfalt insbe- sondere Großvogelarten der Geest als Standvögel, avifaunistische Wechsel- wirkungen zwischen den eingelagerten Feuchtgebieten über der Geest, Großschwärme des Vogelzuges, sehr hohe Fledermausdichte

Klev- und Donnlandschaften mit Übergängen zur Marsch (Abb. 8 gelb- diagonalgestreift linksoben/rechtsunten 5a; 5b ): - geringe technische Überformung, teilbesiedelt - sehr hochwertiges Naturerlebnis: Hangformation mit Ausblick in die offene Marsch und in die Niederungsgebiete, historische Kulturlandschaften wie Ei- chenkratts, Heide- und Dünenlandschaften, Quellhänge in Hanglagen und Quellwiesen unterhalb der Hanglagen, sehr hohe avifaunistische Artenvielfalt und Fledermausdichte, Brutgebiete der Brandgans, entlang der Hanglagen unterhalb des Klevhanges von der Südspitze des Meldorfer Speicherkooges bis zur Kudenseeniederung verläuft die südliche Grenze eines avifaunistischen Verbindungskorridors - Wechselwirkungen der Avifauna zwischen Speicher- koog/Kudensee, höchste Reptilienvielfalt und -dichte

5.2 hochwertige Werteräume:

Verbindungskorridor Marsch I: Speicherkoog - Mieleniederung – Windberge- ner Niederung- Kudenseeniederung und Verbindungskorridor Eiderästuar- Lundener Niederung Nord (Abb. 8 blau-diagonalgestreift 1c): - mäßige technische Überformung durch schwache, weit auseinander gezo- gene Besiedlung, 1,5 km Abstandsregelung moderat und landschaftsverträg- lich mit WKA-Einzelanlagen belegt, - hochwertiges Naturerlebnis: Reste erhalten gebliebener, weiträumiger Offen- und Kulturlandschaften in einer ländlich geprägten Marsch- und Flussmarsch- landschaft, bird-watching mit hohen Individuen- und Artenzahlen (Großvogel- zug, Küstenvögel als Zug- und Standvögel), hohe ökologische Funktion als - Verbindungskorridor zwischen Eiderästuar und Eckernförder Bucht als Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Vogelzug „Konzentration des Wasservogel- zuges“

5.3 Werteräume mit mittlerer Wertigkeit:

Verbindungskorridor Marsch II: Neufelder Vorland – Kudenseeniederung sowie Überfluggebiet Eiderästuar-Lundener-und Eiderniederung Süd (Abb. 8 blau waagerechtgestreift 2a, 2b): - technische Überformung durch schwache, weit auseinander gezogene Be- siedlung, landschaftsverträgliche Dichte von WKA-Eignungsgebieten im Ab-

21 stand von min. 3 km aufgrund der Wechselwirkung zwischen Neufelder Vor- land und Kudenseeniederung sowie Eiderästuar-Lundener-und Eiderniederung - mittleres Naturerlebnis: intensiv genutzte Marsch mit großen Sielzügen, Wech- selwirkung Avifauna Neufeld/Kudensee sowie zwischen Eiderästuar und Lun- dener-/Eiderniederung

3 km Küstenstreifen (Abb. 8 gelb-diagonalgestreift von linksoben nach rechts- unten) : - technische Überformung durch WKA, zum Großteil intensiv genutzte Marsch - mittleres Naturerlebnis: Küstennaher Bereich, bird-watching mit hohen Indivi- duen- und Artenzahlen (Großvogelzug, Küstenvögel als Zug- und Standvögel)

5.4 Werteräume mit geringer Wertigkeit

Intensiv genutzte Marsch (Abb. 8 weiß 9): - landwirtschaftlich intensiv genutzte Marsch, technisch durch WKA stark über- formt, Intensivnutzung durch WKA, weit auseinander gezogene Besiedlung, - kein oder nur geringes, punktuelles Naturerlebnis: Stillgewässer, Uferrandstrei- fen

5.5 Fazit: Einstufung der Werteräume und deren Eignung für die Windenergienutzung zu 5.1 sehr hochwertige Werteräume Die unter 5.1 genannten Räume mit ihren flächendeckend hochwertigen Land- schaftsstrukturen und ihren Artenvorkommen weisen landschaftliche Besonderheiten auf, die eine Definition als Schutzräume rechtfertigen (Abb. 8 Nr. 1, 1a, 1b, 2, 3, 4, 5a, 5b, 6, 7 und 8). Aufgrund ihrer ökologisch herausragenden Bedeutung für Natur und Landschaft sind diese sehr hochwertigen Werteräume als für Dithmarschen beson- ders prägende charakteristische Landschaftsräume darzustellen. Damit sind sie als Ausschlussgebiete festzulegen, in denen keine zusätzlichen Eignungsgebiete entste- hen dürfen und ein vollständiger Rückbau der bestehenden Windkraftanlagen au- ßerhalb von Windenergieeignungsflächen durch eine Verlagerung in weniger sensib- le Bereiche im Rahmen eines Repowering erfolgen soll. Ausschließlich in begründeten Ausnahmefällen soll die Ausweisung neuer Eignungsgebiete in der Geest zugelassen werden. Ein konkreter Vorschlag ist in den Ziffern 6.1 „Albersdorf“ und 6.2 „Wrohm/“ dargestellt.

Eine Übersicht und Abfolge von Kartendarstellungen landschafts- und tierökologisch bedeutsamer Flächen (Abb. 9 - 12), die unter Schutz stehen, auf denen naturschutz- fachliche Maßnahmen greifen oder einen Lebensraumverbund entwickeln, machen aufgrund der hohen Dichte landschafts- und artenschutzrelevanter Flächen im Ver- gleich zu benachbarten Kreisen deutlich, welcher besonderen landschaftsökologi- schen Bedeutung der Hohen Geest in Dithmarschen (5.1) für gesamt Schleswig- Holstein zukommt.

zu 5.2 hochwertige Werteräume Die unter 5.2 mit einer hohen Bedeutung bewerteten Bereiche Verbindungskorridor Speicherkoog - Mieleniederung – Windbergener Niederung- Kudenseeniederung sowie Verbindungskorridor Eiderästuar-Lundener Niederung beinhalten weniger Na- turlandschaften in einer ländlich geprägten Marsch- und Flussmarschlandschaft, be- sitzen dafür aber immer noch eine hohe ökologische Funktion.

22 Abb. 9 Aktiver Naturschutz in Dithmarschen gekennzeichnet auf der Hohen Geest durch eine beson- ders hohe Dichte.

Ausgleichsflächen, Ökokonto

Flächen der Stiftung Naturschutz

23 Abb. 10 Flächen mit Schutzstatus oder aktiven natur- schutzfachlichen Maßnahmen Biotope, Natura 2000, NSG, LSG, Wälder, Stiftung Natur- schutz, Ausgleichsflächen, Ökokonto

24 Abb. 11 Flächen mit Schutzstatus oder aktiven natur- schutzfachlichen Maßnahmen Biotope, Natura 2000, NSG, LSG, Wälder, Stiftung Natur- schutz, Ausgleichsflächen, Ökokonto zusätzlich: Biotopverbundsystem

25 Abb. 12 Flächen mit Schutzstatus oder aktiven natur- schutzfachlichen Maßnahmen Biotope, Natura 2000, NSG, LSG, Wälder, Stiftung Natur- schutz, Ausgleichsflächen, Ökokonto zusätzlich: Biotopverbundsystem und Gebiete mit Erho- lungseignung Kennzeichen für den landschaftsökologischen Wert der Hohen Geest in Dithmarschen

26

Grund ist eine landschaftstypisch erhalten gebliebene Kulturlandschaft mit mäßiger, technischer Überformung z.B. durch Windkraftanlagen. Die wesentlichen Teile östlich des Speicherkooges sowie Teile westlich von Lunden (Abb. 8 Nr. 1c) sind als charak- teristischer Landschaftsraum darzustellen und damit als Ausschlussgebiet festzulegen.

Hier sollte im Rahmen des Repowering auf einen vollständigen Rückbau der beste- henden Einzelanlagen hingearbeitet werden. Mit dem Ziel die Verbindungskorridore großräumig freizuhalten, soll deren bedeutende Austauschfunktion erhalten werden. Innerhalb dieser Bereiche sollen keine neuen Eignungsgebiete errichtet werden. In direkt angrenzenden Bereichen dieser Verbindungskorridore sollen in Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden einzelne, konkret verortete Eignungsgebiete, die namentlich zu benennen sind, eingerichtet werden dürfen. Auf diese Weise werden der Zielerreichung dienende Pufferzonen geschaffen. Die Räume zwischen den Windparks sollen von WKA vollständig freigehalten bzw. entlastet werden.

Konkret bedeutet dies: Im Süden des Verbindungskorridors südlich der Linie /Hindorf (K19, L173, K6) sollen nur die geplanten Windparks Barlt I (Testfeld), Barlt IV und St. Michaelisdonn/ als Ausnahmen entstehen. Diese Linie bil- det gleichzeitig die südlich Abgrenzung des Denkmalschutzumgebungsbereiches um die Meldorfer Stadtsilhouette. Um den Verbindungskorridor Speicherkoog-Kudensee und das dortige Landschaftsbild zu erhalten, dürfen zwischen den Ausnahmeflächen keine neuen Windkraftanlagen errichtet werden. Die südliche Grenze bildet die Linie /Nord- in Verlängerung Durchgangsstraße Dingen bis -Ost (L144, K4). Innerhalb dieses Bereiches und nördlich davon ist es Ziel, die bestehenden Einzelanlagen einzusammeln und in weniger sensiblen Räumen, z. B. auch den Windparks Barlt IV und St. Michaelisdonn/Volsemenhusen zu konzentrieren.

zu 5.3 Werteräume mit mittlerer Wertigkeit Während die unter 5.3 mit mittlerer Wertigkeit eingestuften, landwirtschaftlich intensiv genutzten Marschen technisch überformt sind, aber aufgrund der z. T. unter N.N. lie- genden Flächen hohe Wasserstände aufweisen oder küstennah liegen (Abb. 1, 9), bestehen dennoch Wechselwirkungen der Avifauna in Verbindungskorridoren land- einwärts oder entlang der Küste. Hier sollte mit Bedacht bei der Einrichtung von neu- en Eignungsflächen auf den Erhalt von landschaftlichen Blickbeziehungen und Flug- feldern geachtet werden.

Mit dem Ziel, den in Abbildung 8 dargestellten Verbindungskorridor (2a) zwischen dem Neufelder Watt und der Kudenseeniederung freizuhalten, soll dessen Aus- tauschfunktion erhalten werden. Innerhalb dieses Kernbereiches sollen keine neuen Eignungsgebiete errichtet werden. In den direkt angrenzenden Räumen sollen in Ab- stimmung mit den zuständigen Fachbehörden einzelne, konkret verortete Eignungs- gebiete, die namentlich zu benennen sind, eingerichtet werden dürfen (u. a. Repo- wering-Flächen in Dingen, Diekhusen-Fahrstedt/, Neufeld/Diekhusen- Fahrstedt, Neufeld/Kattrepel). Auf diese Weise werden der Zielerreichung dienende Pufferzonen geschaffen. Die Räume zwischen den Windparks sollen von WKA voll- ständig freigehalten bzw. durch den Rückbau von Einzelanlagen entlastet werden.

Im südlichen Grenzbereich des Verbindungskorridors zwischen Eiderästuar, Lundener- Niederung und Eckernförder Bucht (hier: Fläche 2b) gilt es bei künftigen Planungen für die Windenergienutzung die konkrete Situation vor Ort zu berücksichtigen. Mit dem Windpark in -West besteht bereits ein Eigungsgebiet, für das eine Hö- henbegrenzung von maximal 100 m Gesamthöhe besteht. Aufgrund dieser Vorbelas-

27 tung sollen die Erweiterung des bestehenden Eigungsgebietes „Hemme-West“ um weitere ca. 9 ha und daran angrenzend auch die Ausweisung eines neuen Eig- nungsgebietes in der Gemeinde Strübbel möglich sein, sofern beide Vorhaben eben- falls eine Höhenbegrenzung von maximal 100 m vorsehen und gutachterlich nach- weisen, dass eine wesentliche Beeinträchtigung des Vogelzuges ausgeschlossen werden kann. Als landschaftliche Grenze, die eine optische und funktionale Zäsur darstellt, ist die Deichlinie zwischen und den Gemeinden Hemme und Strübbel heranzuziehen.

Der 3 km Küstenstreifen soll nach Möglichkeit von WKA freigehalten werden. Auf- grund der besonderen Windhöffigkeit bestehen hier bereits einige Windenergieeig- nungsgebiete, die Bestandsschutz genießen. Neue Eignungsgebiete sollen nur in ver- tretbarem Maße und in Abstimmung mit den Fachbehörden errichtet werden dürfen. Vorhandene Einzelanlagen sollen vollständig zurückgebaut werden. Zielsetzung ist es, bislang durch Windenergie ungenutzte Bereiche freizuhalten und damit Austausch- korridore zwischen Windparks zu erhalten.

zu 5.4 Werteräume mit geringer Wertigkeit Die in 5.4 beschriebenen, technisch stark überformten, zentralen Marschbereiche sind weder küstennah durch Groß- bzw. Küstenvogelzug gekennzeichnet, noch wei- sen sie großflächig ökologisch bedeutsame Strukturen oder Artenvorkommen auf. Das Naturerlebnis ist in der landwirtschaftlich und durch Windkraft intensiv genutzten Marsch verloren gegangen oder beschränkt sich lediglich punktuell auf geringfügige Restlebensräume oder Sekundärbiotope. Einer Erweiterung und Konzentration von Windeignungsgebieten soll hier auch zugunsten der Berücksichtigung der land- schaftsökologischen Belange in den unter Teil I 1., 2. und 3. eingestuften Werteräume gefolgt werden.

Grundsätzlicher Hinweis zur „Höhenbegrenzung“: Nach LEP Ziffer 3.5.2 Absatz 7 besteht die Möglichkeit einer begründeten Höhenbe- grenzung für einzelne Eignungsgebiete: "In den Regionalplänen können auf der Grundlage naturschutzfachlicher, touristischer und anderer Fachziele Eignungsgebie- te ausgewiesen werden, in denen Windkraftanlagen nur bis zu einer definierten Ge- samthöhe zulässig sind." Die Begründung dafür muss aber auf die konkreten Flächen abstellen. Großräumige Höhenbegrenzungen sollen allerdings nicht festgeschrieben werden, da mit dieser Formulierung die Möglichkeit weiterer Eignungsgebiete in Be- reichen, in denen Belange des Vogelschutzes oder des Landschaftsbildes ansonsten pauschal entgegen stehen würden, geschaffen werden soll (siehe Begründung im LEP 2010 zu Ziffer 3.5.2 Absatz 7, S. 78).

6. Vorschläge von Standorten für Konzentrationslösungen auf der Hohen Geest

Die Hügellandschaft der Dithmarscher Hohen Geest stellt aufgrund ihrer ökologisch sensiblen Strukturen, wie reichhaltiges, engmaschiges Fließgewässer- und Knicknetz mit eingelagerten Stillgewässern, Auenlandschaften und Wäldern und entsprechen- dem, z. T. streng geschützten Arteninventar, einen prägenden charakteristischen Landschaftsraum dar. Dieses hat zu Folge, dass nur im Hinblick auf eine Konzentrati- onslösung auf Ämterebene (und damit in Umsetzung des bau- und naturschutzrecht- lichen Minimierungsgebots) auch im Geestbereich auf der Grundlage einer sorgfälti- gen Abwägung in wenigen Ausnahmefällen neue Eignungsgebiete geschaffen werden können.

28 Der wesentliche Ansatz ist eine maßvolle Erweiterung der Eignungsgebiete, bei der die zusätzliche oder neue Beeinträchtigungen durch die Konzentration der baulichen Anlagen an konfliktarmen Standorten gering gehalten oder vermieden werden. Grundlage für das Erreichen dieser raumordnerischen Zielsetzung ist die gemeindli- che Abstimmung einer regionalen Lösung, bei der innerhalb eines bestimmten Ge- bietes zu Gunsten eines neuen Windenergieeignungsgebietes auf die Realisierung gleichwertiger, potenziell geeigneter Flächen verzichtet wird und so eine besondere Konzentrationswirkung entfaltet wird. Auf diese Weise wird einer dispersen Verteilung im Raum vorgebeugt und der Freiraum durch eine Vermeidung bzw. Reduzierung der Flächeninanspruchnahme weitgehend geschützt. Eine solche regionale Konzent- rationslösung kann zum Beispiel auf Ämterebene oder innerhalb eines bestimmten Landschaftsraumes angestrebt werden.

Zur Feinsteuerung für eine Konzentrationslösung auf der Geest sollen gezielt flächen- scharfe Suchräume für Eignungsgebiete vorgeschlagen werden. Für zusätzlich neue Standorte neben Hennstedt und Süderhastedt/ Eggstedt werden folgende zwei Prüf- vorschläge unterbreitet und tabellarisch in einem „Für und Wider“ abgewogen:

6.1 Vorschlag Nr. 1 Standort Albersdorf (Abb. 13)

Für Wider Vorbelastung Autobahn Nähe FFH Riesewohld 1.200 m (Standvö- gel, Seeadler, Uhu, Milan, Baumfalke) Vorbelastung 110 KV Nähe FFH Gieselautal, 800 m geomorpholog. Formation: ehem. Glet- schervorstoß einzigartig in Schleswig- Holstein Vorbelastung durch zwei Klein-WKA ca. Keine Vorbelastung durch Groß-WKA 30 m Höhe in ca. 600 m Entfernung Umsetzung der Konzentrationslösung: LSG Gieselautal 600 m Dadurch Verzicht auf Belastungen durch Berührung m. Schwerpunkt Biotopver- weitere, verstreut im Raum verteilte bund Gieselautal; Riesewohld in 900 m Windenergiestandorte in der Hohen berührt Umgebungsschutz 500 m Teich- Geest im Bereich des Amtes Mitteldith- anlage Hollenborn, 10,5 ha Wasserflä- marschen. che(Fledermäuse, Fischadler, Schwäne, verschiedene Entenarten) Wahrung ausreichend großer Abstände Durchfluss des Eignungsgebietes durch zwischen den in der Hohen Geest beste- Nebenarm Gewässersystem Gieselau henden Eignungsgebieten in Hennstedt (50 m Gewässerschutzstreifen) und Eggstedt/Süderhastedt sowie den sehr engmaschiges Knicknetz, nicht geplanten Windparks Albersdorf und durch Flurbereinigung aufgeweitet Wrohm/Osterade (siehe Vorschlag Nr. 2), 6 km Otterwanderraum insbesondere um eine gegenseitige Be- einträchtigung der visuellen Wahrneh- mung weitestgehend zu vermeiden. Wechselbeziehungen Rast-, Zug- und Brutvögel in Niederungsgebiete Gebiet mit Erholungseignung, u.a. Luft- kurort Albersdorf 1.000 m Blickbeziehung über den Talraum FFH- Gebiet Gieselautal Albersdorf und FFH- Gebiet Riesewohld 29 gem. LRP Voraussetzung für LSG; reich strukturierte Kulturlandschaft.

6.1.1 Fazit Vorschlag Nr. 1 Standort Albersdorf

Die Qualität der Belastung durch WKA ist aufgrund der Höhe und Bewegung der Ro- torblätter gegenüber der bestehenden Autobahn A23 und der 110 kV Hochspan- nungsleitung am Standort Albersdorf zwar eine andere und eher raumbedeutsam; gleichwohl ist festzustellen, dass an diesem Standort eine beachtliche Vorbelastung vorhanden ist.

Aufgrund der Vorbelastung wird nach Abwägung der verschiedenen Belange eine Befürwortung der Einrichtung eines WKA-Eignungsgebietes auf der in Abb. 13 darge- stellten Fläche für möglich gehalten.

30 Abb. 13: Amtslösung für Amt Mittel- dithmarschen westlich von Albersdorf zwischen dem Riesewohld und dem Gieselautal 31

6.2 Vorschlag Nr. 2: Standort Fläche 159 der Landesplanung südöstlich von Wrohm (s. Abb. 14).

Für Wider

Zwei Ämterlösung hat den Vorteil, dass Nähe Biotopverbundsystem Offenbüttler an nur einem Standort eine Fläche für Moor zwei Ämter realisiert wird (Einhaltung des Minimierungsgebotes). Umsetzung der Konzentrationslösung: Nebenverbundachse führt durch das Dadurch Verzicht auf Belastungen durch gemeldete Eignungsgebiet weitere, verstreut im Raum verteilte Windenergiestandorte in der Hohen Geest im Bereich der Ämter Mitteldith- marschen und KLG Eider. Größtmögliche Entfernung zu den ande- In Teilbereichen Erholungsraum ren Windeignungsgebieten der Dithm. Geest Eggstedt/Süderhastedt und Henn- stedt sowie dem angemeldeten Gebiet Albersdorf (siehe Vorschlag Nr. 1), sodass eine Beeinträchtigung der visuellen Wahrnehmung weitestgehend vermei- den wird. Geestrandbereich, Übergang zum auf- Keine Vorbelastung gelockertem Knicknetz Keine unmittelbare Nähe zu hochrangi- Ausgleichsflächen im gemeldeten Eig- gen Schutzgebieten nungsgebiet Nächste FFH-Gebiete 2,2 Km Nähe Eider 800 m, Leitlinie des Großvo- gelzuges

6.2.1 Fazit Vorschlag Nr. 2 südöstlich von Wrohm:

Durch diesen Vorschlag, der eine Konzentrationslösung für zwei Ämter (Amt KLG Eider und Amt ) darstellt, wird dem Minimierungsgebot ebenfalls ent- sprochen. Zudem wird die größtmögliche Entfernung ohne Sichtbeziehung zu ande- ren Windeignungsgebieten (Hennstedt u. Süderhastedt/Eggstedt) berücksichtigt (18 km), so dass von welchen Standort auch immer, in Bodennähe immer nur ein Windpark zu sehen sein wird (Abb. 15). Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass an diesem Standort innerhalb des Geestrandbereiches ein aufgelockertes Knicknetzes vorge- funden wird.

Die tabellarische Abwägung mit einem „Für“ und „Wider“ könnte zu einer Befürwor- tung der Einrichtung eines Windenergieeignungsgebietes führen.

32 Abb. 14: Zweiämterlösung für Amt Eider und Amt Mitteldithmarschen südöstlich von Wrohm nördlich des Offenbüttler Moores

33 Nationalpark sehr hochwertig Küstenlandschaft sehr hochwertig Speicherkoog, Miele sehr hochwertig Flusslandschaften, Feuchtg. Niederungen sehr hochwertig Hohe Geest sehr hochwertig Abb.15 Klev- und Donnlandschaften hochwertig Flugkorridor Marsch I hochwertig Bestehende Eignungsgebiete Flugkorridor Marsch II mittlere Wertigk. Prüfflächen 3 km Küstenstreifen mittlere Wertigk. Intensiv genutzte Marsch geringwertig 34 Literatur

BUSCHE, G. 1972: Landschaftliche Gliederung Dithmarschens. Beilage zur Zeitschrift „Dithmarschen“, Nr. 2 Juni 1972.

BUSCHE, G. 1980: Vogelbestände des Wattenmeeres von Schleswig-Holstein. Greven, Kilda-Verlag.

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Ansprechpartner

Erk Ulich, Fachdienst Bau und Regionalentwicklung, Tel. 0481/97-1360, E-Mail: [email protected]

Dr. Holger Weidel, Fachdienst Naturschutz, Tel. 0481/97-1510, E-Mail: [email protected]

Stettiner Straße 30, 25746 Heide

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überregional Brut-, Rast-und Zugvögel

regional Brut-, Rast- und Zugvögel , zusätzlich Stand- vögel, tagesperiodische Schlafplatz- Nahrungsplatzflüge

NationalparkNationalpark sehr sehr hochwertig hochwertig KüstenlandschaftKüstenlandschaft sehrsehr hochwertig hochwertig Speicherkoog,Speicherkoog, Miele Miele sehr sehr hochwertig hochwertig Flusslandschaften,Flusslandschaften, Feuchtg. Feuchtg. NiederungenNiederungen sehrsehr hochwertig hochwertig HoheHohe Geest Geest sehr sehr hochwertig hochwertig Klev-Klev- und und Donnlandschaften Donnlandschaften hochwertig hochwertig FlugkorridorFlugkorridor Marsch Marsch I I hochwertig hochwertig FlugkorridorFlugkorridor Marsch Marsch II II mittlere mittlere Wertigk. Wertigk. Abb. 16 Vogelzugkorridore Abb. 16 Vogelzugkorridore 33 km km Küstenstreifen Küstenstreifen mittlere mittlere Wertigk. Wertigk. in Dithmarschen IntensivIntensiv genutzte genutzte Marsch Marsch geringwertig geringwertig

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