Jahresbericht der Hochschule für Musik und Theater München zum Studienjahr 2008/2009 Hochschule für Musik und Theater München Präsident Prof. Dr. Siegfried Mauser Arcisstraße 12 80333 München Tel. 089/289-03 Fax 089/289-27419 E-Mail: [email protected] www.musikhochschule-muenchen.de Jahresbericht zum Studienjahr 2008/2009 Redaktionsstand: 13.7.2009 Zusammenstellung, Redaktion und nicht namentlich gezeichnete Texte: Dorothee Göbel M.A. Fotos (sofern nicht anders angegeben): Dorothee Göbel, Constanze Richter M.A., Kathrin Zeitler M.A. Chronologischer Rückblick: Kathrin Zeitler Erfolge und Engagements von Studierenden: Birgit Himmelseher M.A. Verantwortlich für die Meisterklassendiplome: Sabine Schwaiger Verantwortlich für das Lehrerverzeichnis: Regina Eham Verantwortlich für das Studentenverzeichnis: Merike Steinert Grafi k und Gestaltung: Kay Fretwurst, Spreeau Druck: panta rhei c.m., München Inhalt
Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr ...... 7
Texte aus dem Studienjahr
Siegfried Mauser Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009 Rede anlässlich der Immatrikulationsfeier am 13. Oktober 2008 ...... 47
Herbert Hillig Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009 Immatrikulationsrede am 13. Oktober 2008 ...... 58
Wolfram Kastner/Christian Schölzel »Unerhörte Musik« Ein Projekt zur Erinnerung an Musiker/innen aus München, die als Juden in der NS-Zeit verfolgt wurden ...... 61
Siegfried Mauser »Luft von anderen Planeten« Einführung zum »Kompositionskonzert Arnold Schönberg« am 8. Januar 2009 65
Hans Leitner Vater der liturgiebezogenen nachkonziliaren Kirchenmusik In memoriam Fritz Schieri (1922–2009) ...... 72
Boris Braune Carmina Burana am Nil Deutsch-ägyptisches Gemeinschaftsprojekt am Opernhaus Kairo ...... 74
Thomas Sonner Penderecki – Adorján – Schulmusik Skizzen eines Projekts ...... 77
Ulf Rodenhäuser 10 Jahre ODEON-Konzerte der Hochschule ...... 81 Berichte aus den Klassen und Abteilungen Erfolge und Engagements von Studierenden ...... 87
Hans-Ulrich Schäfer-Lembeck/Klaus Mohr Musikpädagogische Arbeit auf verschiedenen Feldern Zur Arbeit des MILU im Studienjahr 2008/2009 ...... 109
Claus Bockmaier Jahresbericht des Musikwissenschaftlichen Instituts der Hochschule für Musik und Theater München ...... 116
Frizz Lauterbach Logbuch Musikjournalismus »Haydn, Woodstock, BR(D)« ...... 120
Hildegard Schön ensemble oktopus für musik der moderne Programmkonzepte mit interdisziplinärem Anspruch ...... 126
Martina und Kristina Bauer Die Jugendakademie für Hochbegabtenförderung der Hochschule für Musik und Theater München ...... 131
Eva-Ruth Kahmann, Claudia Schmidtpeter, Insuk Lee EMP – ein Fach stellt sich vor ...... 136
Bernhard Zink … eine Begegnung der besonderen Art Lehramtsstudenten im Praxistest – Schüler erleben Musik ...... 139
Verzeichnisse Meisterklassen- und Konzertdiplome im Studienjahr 2008/2009 ...... 145
Lehrkräfte der Hochschule für Musik und Theater München im Studienjahr 2008/2009 ...... 148
Studierende an der Hochschule für Musik und Theater München im Studienjahr 2008/2009 ...... 165 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr *
18.07. Atac Setzer erhält Atac Setzer (Komposition, Klasse Prof. Matthias Pintscher) 2008 Musikstipendium erhält das mit 6000 Euro dotierte Musikstipendium des Kul- des Kulturreferats turreferats der Stadt München. der Stadt München 01.08. Fusion der Hoch- Das städtische Richard-Strauss-Konservatorium mit dem 2008 schule für Musik Standort Gasteig wird in die Hochschule für Musik und Thea- und Theater ter München integriert. München mit dem Richard-Strauss- Konservatorium August Internationaler Mayumi Hirasaki (Barockvioline, Klasse Prof. Mary Utiger) 2008 Wettbewerb »Mu- gewinnt beim Internationalen Wettbewerb »Musica Antiqua sica Antiqua 2008« 2008« in Brügge (Belgien) den 3. Preis. 10.09. Wen Xiao Zheng Der Bratschist Wen Xiao Zheng (Klasse Prof. Hariolf 2008 gewinnt ARD- Schlichtig) gewinnt den 2. Preis und den Publikums- Wettbewerb 2008 preis beim ARD-Wettbewerb 2008. Ein 1. Preis wird nicht vergeben.
28.09. Prof. Otto Die Hochschule für Musik und Theater München trauert 2008 Büchner um den Geiger Otto Büchner. Er war in der großen Zeit Karl Richters und der expressiven Bachinterpretation, die mit dieser Stadt und unserem Haus eng zusammenhängt, führend tätig. Aus dem Nachruf von Präsident Prof. Dr. Siegfried Mauser 01.10. Prof. Martin Steidler als Professor für Chorleitung und Leiter des Madrigalchors 2008 und Prof. Johannes Hinterholzer und Prof. Eric Terwilliger werden als Professoren für Horn (je halbe Professur) berufen. Foto: Andreas Hauch Eric Terwilliger Johannes Hinterholzer Martin Steidler
* Die hier genannten Veranstaltungen, Konzerte und Ereignisse sind ein kleiner Ausschnitt aus dem Jahresgeschehen der Hochschule. www.musikhochschule-muenchen.de
9 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
07.10. Preisträgerkonzert Der Wettbewerb wurde im Frühjahr 2008 wie in den Vor- 2008 Musikförderpreis jahren für Studierende des Richard-Strauss-Konservatoriums Gasteig 2008 (RSK) ausgerichtet. Nach der Integration des RSK in die Hochschule haben die Träger des Wettbewerbs dankenswer- terweise entschieden, den Wettbewerb gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Theater München weiterzuführen. 10.10. Orchesterkonzert Ottorino Resphighi Antiche Danze ed Arie per Liuto. 3. Suite 2008 (1932) · Arthur Honegger Symphonie Nr. 2 für Streicher und Trompete (1941) · Walter Braunfels Musik für Violine, Viola, zwei Hörner und Streichorchester op. 68 Hed Yaron-Meirson (Violine), Wen Xiao Zheng (Viola), Gábor Németi (Trompete), Christoph Lutz, Lukas Rüdisser (Horn) u. a. Georgisches Kammerorchester Ingolstadt Leitung: Anna Hauner, Johannes X. Schachtner, Martin Wettges (Studierende der Dirigierklasse Prof. Bruno Weil) 12.10. »Selig sind die Heinrich Schütz Musikalische Exequien (SWV 279–281), 2008 Toten« Motetten aus der Geistlichen Chormusik (1648) ensemble soluzione & consort, Leitung: Sebastian Adelhardt (Klasse Prof. Michael Gläser) 13.10. Immatrikulations- Mit Werken von Nino Rota, Robert M. Helmschrott, Paul 2008 feier zur Eröffnung Dukas, Vitali Bujanowsk, Memo Acevedo des Studienjahres Immatrikulationsrede: Herbert Hillig 2008/2009 Cristina Bianchi (Harfe), Harald Feller (Orgel), Johannes Hinter- holzer (Horn), Eric Terwilliger (Horn) Madrigalchor (Leitung: Martin Steidler) Salsaband der Hochschule (Leitung: Tilman Jäger)
Madrigalchor, Leitung: Martin Steidler 14.10. Klassik rockt! Konzert mit anschließender Party 2008 Großes Semester- Studentenvertretung der Hochschule für Musik und Theater opening München in Zusammenarbeit mit »U21 – Wir auf Vier« U21 zeichnete das Konzert auf und sendete es am 15.10.2008 von 20.30 bis 22.00 Uhr im Programm Bayern 4 Klassik Studierende der Hochschule, aMuSing, Salsaband, U.M.P.A. Jazzorchestra Munich u. a.
10 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
17.10. »Der Herr ist mein Psalter und Orgel in vier Veranstaltungen 2008 Hirte« Psalmen in Übersetzungen von Martin Luther, Moses Men- delssohn, Romano Guardini und Martin Buber Hochschule für Musik und Theater München in Zusammen- arbeit mit der Pfarrei St. Ludwig Manfred Ball (Sprecher) Wolfgang Hörlin (Orgelimprovisation) Weitere Abende fanden statt am: 18.10., 22.10. und 26.10.
17.10. Abschlusskonzert Werke aus dem im Kurs behandelten Repertoire: »Deutsches 2008 des Meisterkurses Lied« mit Schwerpunkt Richard Strauss für Gesang Richard-Strauss-Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem Brigitte Fass- Richard-Strauss-Institut und der Hochschule für Musik und baender Theater München Leitung: Prof. Dr. h.c. Ks. Brigitte Fassbaender
20.10. Jazz Quartett Balladen, Latin-Grooves, funkige Titel u. a. 2008 »foursprung« live Maruan Sakas (Klavier), Christopher Mahlstedt (Saxophon), in concert Sebastian Gieck (Bass) und Christoph Hobmair (Drums)
20.10. Vorstandssitzung Gesellschaft der Freunde der Hochschule für Musik und Thea- 2008 ter München e. V. Weitere Sitzungen fanden statt am 03.12.2008, 09.02., 04.05. und 21.07.2009
22.10. Musik im Diskurs Vorträge, Präsentationen und Gespräche über Musik 2008 Rudolf Pielmeyer (GMD Augsburg) im Gespräch mit einem ehemaligen Studierenden der Hochschule für Musik und Theater München Weitere Vorträge fanden statt am: 05.11. (Prof. Adelheid Krause-Pichler, Prof. Franz Massinger), 19.11. (Andreas Skouras), 26.11. (Frizz Lauterbach, Dr. Michael Schmidt), 10.12. (Prof. Dr. Clemens Kühn), 17.12. (Helen Radice), 14.01. (Prof. Dr. Claus Bockmaier), 21.01. (Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann), 11.02. (Prof. Dr. Enjott Schneider, Prof. Kay Westermann), 25.02. (Dr. Thomas Hauschka), 29.04. (Polo Vallejo), 06.05. (Frater Gregor Baumhof), 27.05. (Prof. Jan Müller-Wie- land, Prof. Dr. Bernd Redmann), 17.06. (Prof. Dr. Jürg Stenzl), 01.07. (Prof. Dr. Gernot Gruber)
11 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
22.10. SURREALISM Sieben Uraufführungen von S. Dahlferth, A. Solovieva, 2008 TODAY! A. Komlev, J. Rothenaicher, A. Safaian, V.M. Schmid, Musik Live zur P. Schmitz Leinwand zu Kurzfi lmen, Videoclips, Modern Dance und Computerani- mationen Studierende der Klasse Komposition für Film und Fernsehen Prof. Enjott Schneider
29.10. Wiener Blut In der Transkription für sechs Konzertfl ügel von Curt Gold 2008 Operette von und Herbert Wernicke Johann Strauß Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München mit dem Studiengang Gesang/Musiktheater Koproduktion mit dem Staatstheater Darmstadt Musikalische Leitung: Siegfried Mauser Inszenierung: Renate Ackermann Foto: A.T. SchaeferFoto: A.T.
29.10. Gottes Zeit ist die G.Ph. Telemann Du aber, Daniel, gehe hin (Trauerkantate) 2008 allerbeste Zeit J.S. Bach Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit (Actus tragicus BWV 106) u. a. Johanna Scheffels (Sopran), Valer Barna-Sabadus (Altus), Christoph Teichner (Tenor, a. G.), Andreas Burkhart (Bass) Ensemble mit alten Instrumenten Leitung: Michael Käsbauer (Klasse Prof. Michael Gläser)
30.10. »Unerhörte Musik« Eröffnung der Ausstellung zur Erinnerung an Musiker/innen in 2008 Vernissage und München, die als Juden in der NS-Zeit verfolgt wurden Konzert Hochschule für Musik und Theater München, Institut für Kunst und Forschung und Culture and more. Mit freundlicher Förderung der Stadt München, der Hans-Böckler-Stiftung Düsseldorf und der Stiftung Erinnern Leitung: Wolfram P. Kastner und Dr. Christian Schölzel unter Mitwirkung von Prof. Dr. Stephan Schmitt, Elisabeth Büttner, Veronika Didden, Stefanie Graf, Sibylle Köllinger, Elisabeth Urban und Sabine Völk
12 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
Konzert zur Erinnerung an Musiker/innen, die als Juden in der NS-Zeit verfolgt wurden: Paul Ben-Haim Poème für Harfe solo, Sonata in G für Violine solo, Klaviermusik 1967 · Klaus Pringsheim Siamese melodies op. 37. Suite für Violine und Klavier · Bruno Walter Sonate A-Dur für Violine und Klavier · Walter Braunfels Pantalone und Tarantella aus Studien für Klavier op. 10 · Lieder von Eugen Auerbach, Paul Ben-Haim, Walter Braunfels, Klaus Pringsheim und Bruno Walter Das Konzert wurde vom Bayerischen Rundfunk mitgeschnitten. Judith Spiesser (Sopran), Susanne Drexl (Mezzosopran), Andreas Burkhart (Bariton), Almuth Siegel, Anna Breidenstein, Martina Trumpp (Violine), Cristina Bianchi (Harfe) · Katharina Khodos, Lukas Kuen, Michal Miszkiel, Haruko Ochi (Klavier) Leitung: Prof. Dr. Siegfried Mauser und Prof. Helmut Deutsch (siehe S. 61 ff.) 31.10. Orchesterkonzert Johannes X. Schachtner Credo · Carl Maria von Weber 2008 Ouvertüre Beherrscher der Geister · Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll · W. A. Mozart Symphonie Nr. 38 D-Dur KV 504 (»Prager«) Maximilian Strutynski (Klarinette), Konstantin Esterl (Orgel) Hochschulsymphonieorchester, Leitung: Ulrich Nicolai
Maximilian Strutynski, Ulrich Nicolai, Hoch- schulsymphonieor- chester 07.11. »komponieren Maria Baptist – Die Jazz-Pianistin, Komponistin und Dirigen- 2008 heute« tin spricht über Big Band Kompositionen Vortragsreihe zur Weitere Vorträge fanden statt am: Neuen Musik 21.11.2008 (Bettina Skrzypczak), 28.11.2008 (Isabel Mundry), 09.01.2009 (Stefan Hakenberg), 23.1.2009 (Georgia Spiropoulos), 08.05.2009 (Klaus Hinrich Stahmer)
13 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
04.11. Offene Masterclass Flötenrepertoire der Romantik 2008 Prof. Marianne Henkel (Flöte) unterrichtet Studierende der Hochschule Im Rahmen der Offenen Masterclass unterrichteten im Lau- fe des Semesters folgende Dozenten der Hochschule: Prof. Wen-Sinn Yang (Violoncello, 09.12.), Prof. Ulf Rodenhäuser (Klarinette, 13.01.), Prof. Johannes Hinterholzer (Horn, 03.02.), Prof. Hariolf Schlichtig (Viola, 03.03.) und Sanni Orasmaa (Jazz-Gesang, 21.04.) 04.11. Hochschulrat Weitere Sitzungen des Hochschulrats fanden statt am 2008 11.02.2009, 20.04.2009 und 05.05.2009 08.11.– VI. Internationaler Im Abschlusskonzert am 09.11.2009 musizierten die mit Preisen 09.11. Jan Koetsier-Wett- ausgezeichneten Ensembles: Contra Brass München (1. Preis), 2008 bewerb für Blech- BRASSexperience (2. Preis), Mediterranean Chamber Brass bläserquintett (3. Preis) (2 Trompeten, Horn, Posaune, Tuba)
Contra Brass München: Tobias Winbeck (Tr), Markus Liebsch (Hr), Roland Krem (Tuba), Matthias Franz (Pos), Luis Groß (Tr) 10.11. Ennio Morri- La Musica al Cinema 2008 cone – zum 80. Ein Genius zwischen Leinwand und Konzertpodium Geburtstag Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit der Tonicale Musik & Event GmbH und dem Bayerischen Rundfunk Ulrich Herkenhoff (Panfl öte), Philipp von Morgen (Violoncello) Arcis-Ensemble (Leitung: Ulrich Nicolai) ensemble oktopus für musik der moderne (Leitung: Hildegard Schön) Moderation: Matthias Keller
14 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
11.11. Tschechischer Janácek Streichquartett Nr. 2 · Kozeluh Duo pro klavír op. 19 2008 Abend – Die histo- Kreici Sonatine für Klarinette und Klavier · Dvorˇák Slovanksé rische »8« Tance u. a. Hochschule für Musik und Theater München in Zusammen- arbeit mit der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft in Deutschland Leitung: Prof. DDDr. Wolfgang Mastnak 11.11. Musik aus Wilfried Hiller Fragment aus Fragmenten für zwei Klaviere 2008 München Franz Lachner Lieder · Ruth Zechlin Gedankenspiele für Klavier, Etüde für Klavier · Enjott Schneider Requiem für Erik Satie für Congas und Klavier · Hans Pfi tzner Lieder · Harald Genzmer Klaviertrio 1964 · Moritz Eggert aus Hämmerkla- vier: XIX Hymnen der Welt · Richard Strauss Lieder · Doro- thea Hofmann Sonatine für Klavier · Wilhelm Killmayer Paradies für Klavier zu vier Händen Marilyn Schmiege (Sopran), Urs Stiehler (Violine), Hartmut Tröndle (Violoncello), Moritz Eggert, Sylvia Hewig-Tröscher, Dorothea Hofmann, Donald Sulzen (Klavier), Martina und Kristina Bauer (Klavierduo), Adel Shalaby (Darabukkas) 13.11. »hellhörig« Ladenschlusskonzert der Zitherklasse Georg Glasl 2008 Neue Musik für Fredrik Schwenk Deuxième Suite Arrabelesque für Akkordeon, Volksmusik- Diskant- und Basszither und Kontrabass 2007/08 (UA); Pavane instrumente 1 für Hackbrettquartett; Insaturabilien 2 für Diskantzither; Aina Yön Saapuessa. Finnisches Nachtstück für Hackbrett Studierende der Hackbrettklasse Birgit Stolzenburg, der Zither- klasse Georg Glasl, der Akkordeonklasse Bernd Maltry u. a. Konzeption: Georg Glasl Weitere Konzerte der Reihe »hellhörig« fanden statt am: 11.02., 27.04 und 30.04.2009 16.11. Ballett-Matinee Veranstaltung der Heinz-Bosl-Stiftung mit Studierenden der Bal- 2008 lett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München Leitung: Prof. Konstanze Vernon und Prof. Robert North 17.11. Festkonzert anläss- Hans Pfi tzner Ouvertüre zu Käthchen von Heilbronn · Lud- 2008 lich der Integration wig van Beethoven Konzert C-Dur für Klavier, Violine und des Richard- Violoncello (Tripelkonzert) · Felix Mendelssohn Bartholdy Strauss-Konser- Die erste Walpurgisnacht. Ballade für Soli, gemischten Chor vatoriums in die und Orchester · Richard Strauss Till Eulenspiegels lustige Hochschule für Streiche F-Dur op. 28 Musik und Theater Theresa Holzhauser (Alt), Tobias Haaks (Tenor), Christian München Eberl (Bass)
15 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
Markus Wolf (Violine), Wen-Sinn Yang (Violoncello), Franz Massinger (Klavier) Kinderchor des ehemaligen Richard-Strauss-Konservatoriums (RSK) · Einstudierung: Yoshihisa Kinoshita, Madrigal- und Hochschulchor, ehemaliger Chor des RSK, Hochschulsym- phonieorchester Leitung: Bruno Weil (Pfi tzner und Strauss), Ulrich Nicolai (Beethoven), Michael Gläser (Mendelssohn Bartholdy) »In Mendelssohns Ballade erreichte man unter Michael Gläser Foto: Michael Schönhofer und mit drei noblen Solisten (Theresa Holzhauser, Sopran, Tobias Haaks, Tenor, und Christian Eberl, Bass) schließlich den Klangolymp mit sämtlichen Chören der Hochschule.« (SZ) 21.11. Aventure Faust Musiktheater nach György Ligetis Aventures/Nouvelles Aven- 2008 tures und drei Traumszenen von Jan Müller-Wieland (UA; Auftragswerk der Hochschule für Musik und Theater Mün- chen mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung) Text von Birgit Müller-Wieland frei nach Goethes Faust und Heines Deutschland. Ein Wintermärchen Hochschule für Musik und Theater München in Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding Musikalische Leitung: Jan Müller-Wieland Inszenierung: Cornel Franz Andrea Brown (Sopran), Salome Kammer (Alt), Peter Neff Foto: Regine Heiland (Bariton) · Faust – Andreas Burkhart (Bariton), Mephisto – Roland Schneider (Countertenor), Totes Gretchen – Valer Sybille Diethelm, Barna-Sabadus (Countertenor) · Insekten – Sybille Diethelm, Maria Pitsch, Theresa Maria Pitsch (Sopran), Theresa Holzhauser (Mezzosopran) Holzhauser, Peter Neff, Andreas Burkhart, »… emotional […] zwingend (und außerdem berückend pla- Valer Barna-Sabadus stisch musiziert) …« (SZ) 22.11. Die Stadt der Blin- Schauspiel nach dem Roman 2008 den von José Saramago Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Ever- ding und der Hochschule für Musik und Theater München
Foto: Regine Heiland mit dem Studiengang Regie Diplominszenierung von Moritz Schönecker
16 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
23.11. ODEON Konzerte Ludwig van Beethoven Klaviertrio D-Dur op. 70/1 Geister- 2008 Beethoven plus! trio · Olivier Messiaen Appel interstellaire für Horn solo, »… pour la fi n du Quatuor pour la fi n du temps temps« Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit der Stiftung EUROPAMUSICALE Silke Avenhaus (Klavier), Ernö Sebestyén (Violine), Helmar Stiehler (Violoncello), Ulf Rodenhäuser (Klarinette), Lukas Rüdisser (Horn) Weitere ODEON Konzerte fanden statt am: 31.12.2008 (»Sil- vesterkonzert«), 25.01.2009 (»Bläservirtuosen«), 22.02. (»Ein musikalischer Spaß«), 29.03. (Beethovens »Flaute«), 19.04. (»Tönernes Erz und Saitenspiel«), 28.06. (»Klassiker«) und 04.07. Open-Air-Nachtkonzert »Romeo und Julia« (siehe S. 81 ff) 29.11. Kinderissimo 10 Jahre Kinderkonzerte an der Hochschule für Musik und 2008 Theater München »Wie hört man zu?« Moderne Komponisten, kleine Klavier- stücke und junge Spieler · »Musik und Mythos« Musik als Begleiterin von Geschichten und Bildwerken aus der grie- chischen Mythologie · »Flamenco: tanzt mit!« Drei Erlebnisstationen mit Musik, für Kinder von 4 bis 12 Jahren Leitung: Dora Novak-Wilmington 01.12.– Meisterkurs Posau- Mit Studierenden aus den Posaunenklassen der Hochschule 04.12. ne – 24 Posaunen für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und der Hoch- 2008 en concert schule für Musik und Theater München Leitung: Prof. Ehrhard Wetz (Mannheim), Prof. Wolfram Arndt Abschlusskonzert: 24 Posaunen en concert Werke für Posaunenensemble mit den Posaunenklassen Prof. Ehr- hard Wetz (Mannheim) und Prof. Wolfram Arndt (München)
17 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
02.12. Fred Hoffmann Mit dem überraschenden Tod von Fred Hoffmann, dem 2008 Mitbegründer und Vorsitzenden der Heinz-Bosl-Stiftung und Ehemann von Konstanze Vernon, verliert die Hochschule für Musik und Theater München einen unermüdlichen Förderer und Freund der Ballettabteilung unseres Hauses. Aus dem Nachruf von Präsident Prof. Dr. Siegfried Mauser 03.12. Wiedereröffnung Begrüßung: Prof. Dr. Siegfried Mauser 2008 der Luisenstraße Beethoven Klaviertrio c-Moll op. 1/3 I.: Allegro con brio 37a Katharina Pschorr (Violine), Annegret Keller (Violoncello), Claus Hierluksch (Klavier) Zur Geschichte des Hauses: Dr. Alexander Krause Grußwort: Baudirektor Gero Hoffmann (Bereichsleiter des Staatlichen Bauamts München 2) Minuro Micki »Marimba spiritual« für Marimba solo und drei Perkussionisten Peter Sadlo (Marimba), Alexej Gerassimez, Sebastian Förschl, Carlos Vera Larrucea (Schlagzeug) 03.12./ Franz Schubert Studierende der Violinklasse Prof. Gottfried Schneider 10.12. Sämtliche Violin- 2008 sonaten 08.12. U.M.P.A. Jazz- U.M.P.A. Jazzorchestra Munich (Bigband der Jazzabteilung 2008 orchestra Munich der Musikhochschule) im Jazzclub Unterfahrt Leitung: Claus Reichstaller 10.12. MIK – Musik im Werke von Heinrich Ignaz Biber, Dietrich Buxtehude, Jakob 2008 Kunstareal Klein, Georg Philipp Telemann, Joseph Bodin de Boismortier, Barocke Kammer- John Bull, Jakob van Eyck, Jan Pieterszoon Sweelinck und musik und geist- Georg Friedrich Händel liche Musik zum Valer Barna-Sabadus (Alt), Linda Zanetti (Traverso), Tatiana Advent Flickinger (Blockfl öte), Mayumi Hirasaki (Violine), Hannah Freienstein (Violoncello), Daniela Niedhammer (Cembalo und Orgel), Flóra Fábri (Cembalo) Studio für Historische Aufführungspraxis Leitung: Prof. Christine Schornsheim und Prof. Mary Utiger
Hannah Freienstein, Flóra Fábri, Mayumi Hirasaki, Daniela Niedhammer Foto: Franziska Haase, Bayer. Staatssammlungen
18 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
13.12. Der arme Matrose Einakter von Darius Milhaud 2008 (Le pauvre matelot) Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München mit dem Studiengang Regie Inszenierung: Louis Villinger (Klasse Prof. Cornel Franz) Arcis-Ensemble Musikalische Leitung: Ulrich Nicolai Foto: Regine Heiland
Der arme Matrose 15.12. Musikalische Werke für Chor und Orgel 2008 Akademie – Gregorianische Choräle; Motetten und Chorsätze von Leo- Weihnachts- nard Paminger, Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Felix konzert Mendelssohn Bartholdy, Max Reger, Arvo Pärt, Eric Whit- acre und Jan Sandström Orgelwerke von J. S. Bach (Canonische Veränderungen über »Vom Himmel hoch«) und Olivier Messiaen Sul Bi Yi, Konstantin Esterl, Jin-Ju Yoo (Orgel) Scola Cantorum München (Leitung: Stephan Zippe) Madrigalchor (Leitung: Martin Steidler), Hochschulchor (Lei- tung: Matthias Egger, Andreas Obermayer)
Madrigalchor, Prof. Martin Steidler
18.12. Musikalische Aka- Benjamin Britten Lachrymae. Refl ections on a song of Dow- 2008 demie – land. In der Bearbeitung für Viola solo und Streichorchester Konzert des Kam- op. 48a · Franz Schubert Streichquartett G-Dur D 887 (orche- merorchesters striert für Streichorchester) Hariolf Schlichtig (Viola solo) Kammerorchester · Leitung: Gottfried Schneider
19 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
07.01. Veranstaltungs- Dr. Alexander Krause (Kanzler der Hochschule für Musik und 2009 reihe »Musik, Theater München) führt mit »Grundlagen des Künstlervertrags- Markt und Recht« rechts« in die neue Vortragsreihe ein. Gesamtleitung der Reihe: Prof. Martin Maria Krüger Weitere Vorträge fanden statt am: 28.01. (Prof. Dr. Michael Karbaum), 04.02. (Dr. Roland Felber), 18.02. (Prof. Dr. Eck- art Heintz), 04.03. (Sven Rüscher), 11.03. (Prof. Dr. Michael Karbaum), 18.03. (Ilona Schmiel), 22.04. (Michael Roßnagl), 29.04. (Gernot Rehrl), 20.05. (Jens Michow), 10.06. (Prof. Mar- tin Maria Krüger), 17.06. (Prof. Dr. Dr. h.c.mult. Erik Jayme), 01.07. (Georg Löffl er), 08.07. (Dr. Dirk Hewig) 08.01. »Kompositions- Studierende der Meisterklassen der Hochschule für Musik 2009 Konzert Arnold und Theater München spielen das Programm des Neujahrs- Schönberg« konzerts, das Kandinsky mit seinen Künstlerfreunden am 2. Januar 1911 in München besuchte. Arnold Schönberg Streichquartette Nr. 1 op. 7 und Nr. 2 op. 10, Drei Klavierstücke op. 11 und Fünf Lieder Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München Sigrid Plundrich (Sopran), Marià Ángeles Rubio Jiménez, Siegfried Mauser (Klavier), Streichquartett »Blauer Reiter« (Miryam Nothelfer und Megan Chapelas, Violine, Ines Wein, Viola, Jesus Antonio Rojas Clavijo, Violoncello) (siehe S. 65 f.)
Sigrid Plundrich, Streich- quartett »Blauer Reiter«
20 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
13.01. Salsaband der Salsaband: Kompositionen und Arrangements von Eddie Palmie- 2009 Musikhochschule ri, Mongo Santamaria, Maruan Sakas und Rebecca Mauleo Bigband: Kompositionen und Arrangements von Miles Davis, Sammy Nestico und Count Basie Salsaband der Musikhochschule (LaG), Leitung: Tilman Jäger Bigband der Musikhochschule (LaG), Leitung: Stefan Schmid 13.01. »Junge Solisten« Werke von Kazuo Fukushima (*1930), György Kurtag 2009 – Musik des 20. (*1926), Dávid Simon (*1984), Toru Takemitsu (1930–1996), und 21. Jahrhun- Uraufführung von Nikolai Brücher (*1979) derts: Flöte solo Siemens Arts Program in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München Dávid Simon (Flöte) Konzept und musikalische Betreuung: Harald Lillmeyer Weitere »Junge Solisten« waren zu hören am: 10.02. (Anna Khubashvili, Violoncello und Alexej Zuev, Klavier), 10.03. (Amy Park, Violine, Mahri-Sol Lee, Violine, Wen Xiao Zheng, Viola und Hendrik Blumenroth, Violoncello), 07.04. (Roberta Vidic, Harfe) und 12.05. (Amy Park, Violine, Helene Clement, Viola und Hendrik Blumenroth, Violoncello) 15.01. »Jazz in Concert« Werke von Sammy Nestico, Herbie Hancock, Wayne Shor- 2009 ter, Quincy Jones, Eigenkompositionen u. v. a. U.M.P.A. Jazzorchestra Munich, Leitung: Claus Reichstaller Jazz-4tet: Dozentenensemble mit Sanni Orasmaa (Gesang), Gregor Hübner (Piano, Violine), Paulo Cardoso (Kontrabass), Claus Reichstaller (Trompete) U.M.P.A. Jazzorchestra Munich, Claus Reich- Jazzensemble, Leitung: Peter O’Mara staller Saxophon-Ensemble, Leitung: Leszek Zadlo
21 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
16.01. Wassily Kandinsky Vortrag und Konzert 2009 Musik und Münchner Volkshochschule in Kooperation mit der Hoch- abstrakte Malerei schule für Musik und Theater München Dr. Hajo Düchting (Kunsthistoriker), Michael Leslie (Klavier) 16.01. Klavierworkshop Mit Prof. Natasha Vlassenko und Prof. Oleg Stepanov 2009 Von der Partnerhochschule Queensland Conservatory Griffi th University Brisbane 19.01.– 2. Streichertage Im Rahmen der Reihe Musikalische Akademie – Studierende 21.01. »Große Kammer- und Dozenten in moderierten Konzerten 2009 musik« »Große Kammermusik« Julius Klengel Hymnus für 12 Violoncelli op. 58 · Louis Spohr Duo für zwei Violinen D-Dur op. 67 Nr. 2, 3. Doppel-Quartett e-Moll op. 87 · Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett D-Dur op. 44 Nr. 1 Athlos-Quartett (Noah Bendix-Balgley, Hed Yaron Mayersohn, Benedikt Schneider, Sarah Wiederhold); Tibor Jonas, Sonja Korkeala, Ingolf Turban, Sonja Korkeala, Almuth Siegel, Win- fried Wenzl (Violine), Jürgen Weber, Albrecht Rohde, Wen Xiao Zheng (Viola), Wen-Sinn Yang, Hanno Simons (Violon- cello) und Studierende der Streicherklassen »Hommages« Bohuslav Martinu’ 3 Madrigale für Violine und Viola (1947), Ingolf Turban, Sonja Variationen über ein slowakisches Volkslied für Violoncello Korkeala, Albrecht und Klavier (1959), Streichquintett d-Moll (1927) · Felix Men- Rohde, Wen-Sinn Yang, delssohn Bartholdy Hanno Simons, Wen Sextett D-Dur für Violine, 2 Bratschen, Xiao Zheng, Almuth Violoncello, Kontrabass und Klavier op. 110 Siegel, Jürgen Weber Mi-Kyung Lee, Ingolf Turban (Violine), Jürgen Weber, Hariolf (v.l.n.r.) Schlichtig (Viola), Reiner Ginzel (Violoncello), Heinrich Braun (Kontrabass), Gitti Pirner (Klavier) und Studierende der Strei- cherklassen »a Nicolò!« Nicolò Paganini 24 Capricen op. 1 für Violine solo · Bohus- lav Martinu’ Variationen über ein Thema von Rossini · Ingolf Turban »a Nicolò!« Studierende der Klassen Prof. Ana Chumachenco, Prof. Jens Ellermann, Jakob Gilman, Tibor Jonas, Prof. Mi-Kyung Lee, Prof. Ingolf Turban, Olga Voitova-Bloch, Prof. Winfried Wenzl und Prof. Wen-Sinn Yang Leitung und Moderation: Prof. Ingolf Turban
22 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
22.01. neue griechische Anastasios Mitropoulos Get it Right für Marimba solo 2009 musik in mün- (2008) · Aristides Strongylis Das Orakel (2000/1), für Harfe chen III und Klarinette · Dimitri Terzakis Le soleil des eaux für Klavier solo (2008), UA, Studie über den Rubin für Klarinette und Kla- vier (2007), UA · Georgia Spiropoulos Ephemerals & drones für Harfe, Kontrabass und Schlagzeug, (2006/7) · Minas Bor- boudakis Unisono für zwei Schlagzeuger (2003) Unter der Schirmherrschaft von Anna Korka, Griechische Konsulin in München ensemble oktopus für musik der moderne Leitung: Konstantia Gourzi 22.01. J.S. Bach Kantaten IV–VI 2009 Weihnachtsorato- Katja Stuber (Sopran), Theresa Holzhauser (Alt), Frieder Lang rium BWV 248 (Tenor), Christian Eberl (Bass) Madrigalchor der Hochschule Ein Projektorchester der Hochschule (Einstudierung Streicher- ensemble: Prof. Mary Utiger) Leitung: André Gold (Klasse Chordirigieren Prof. Michael Gläser) 28.01. Martin Maria Krüger zum Honorarprofessor der Hochschule bestellt. 2009 28.01. Tag der offenen Am 28. Januar öffnete die Hochschule allen Musikfreunden 2009 Tür die Türen, um den »Alltagsbetrieb« in den Gebäuden Arcis- straße 12 und Luisenstraße 37a kennen zu lernen und sich über die Ausbildung zu informieren. Geboten wurden offener Instrumental- und Gesangsunter- richt, offene Angebote in den Theoriefächern, »Schnupper- kurse«, Orchester- und Chorproben, Konzerte, Studien- und Berufsberatung, Führungen und vieles mehr. Im Rahmenpro- Fotos: Regine Heiland und Hochschule für gramm wirkten zahlreiche Klassen der Hochschule mit eige- Musik und Theater nen Vorführungen mit.
23
Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
28.01.– KLAVIERFESTIVAL Konzerte der Klassen Prof. Gitti Pirner, Prof. Gerhard Oppitz, 07.02. der Klavierklassen Prof. Michael Schäfer, Prof. Franz Massinger, Prof. Elisso Wirs- 2009 saladze, Prof. Yuka Imamine, Yaara Tal und Andreas Groethuy- sen, Prof. Margarita Höhenrieder sowie der Klassen Bianca Bodalia, Prof. Thomas Böckheler, Olaf Dreßler und Benedikt Koehlen 28.01. gehengehengehen Kein Theater nach Thomas Bernhard 2009 Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Verbindung mit der Hochschule für Musik und Theater München, dem Kulturkreis Gasteig e. V. und dem Kulturreferat der Landes- hauptstadt München Musik: Fredrik Schwenk · Regie: Hans-Jörg Kapp Mitwirkende: Nadine Nollau, Verena Unbehaun, Wiebke Wackermann, Leopold Hurt (Zither) u. a. opera silens, Leitung: Hans-Jörg Kapp 03.02. Musikalische Aka- Felix Mendelssohn Bartholdy Orgelsonaten f-Moll op. 65/1 2009 demie – und A-Dur op. 65/3 · Geistliche Lieder op. 112 · Hymne für Felix Mendelssohn Sopran, Chor und Orgel, Jauchzet dem Herrn alle Welt für Bartholdy zum 4-st. gem. Chor a cappella · Arien und Duette aus Elias, Lobge- 200. Geburtstag sang und Der 95. Psalm in Bearbeitungen für Soli und Orgel Maria Pitsch, Dora Schell (Sopran), Theresa Holzhauser (Mezzo- sopran), Frieder Lang (Tenor), Balthasar Baumgartner, Johannes Berger, Konstantin Esterl, Harald Feller, Edgar Krapp (Orgel) Kirchenmusikerchor (Leitung: Michael Gläser)
Maria Pitsch, Michael Gläser, Kirchenmusi- kerchor 09.02. Meisterkurs Jazz Meisterkurs Jazzposaune 2009 mit Jiggs Whigham für Studierende der Hochschule
25 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
09.02. Mitgliederver- Gesellschaft der Freunde der Hochschule für Musik und Thea- 2009 sammlung ter München e. V. 09.02. Harald Genzmer Harald Genzmer Choralpartita Wo bleibst du, Trost der 2009 (1909–2007) ganzen Welt? (1999) für Orgel solo · Dialoge und Dialoge Konzert zum 100. international für zwei Flöten (2003/2004, UA) · Klaviertrio Geburtstag (1964) · Die irische Harfe. Gesänge für 4- bis 8-stimmigen gemischten Chor a cappella (1965) · Sätze für keltische Harfe · Konzert für Klavier und Schlagzeug (1975) Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit dem Verband Münchner Tonkünstler e. V. und der Harald Genzmer-Stiftung Edgar Krapp (Orgel), Elisabeth Weinzierl, Edmund Wächter (Flöte), Cristina Bianchi (Harfe), Trio Orfeo (Sylvia Hewig-Trös- cher, Klavier – Urs Stiehler, Violine – Hartmut Tröndle, Vio- loncello) · Madrigalchor (Leitung: Martin Steidler) · Margarita Höhenrieder (Klavier), Peter Sadlo (Schlagzeug) 11.02. The Fairy Queen Studiengangsübergreifendes Projekt der Bayerischen Theater- 2009 Oper von Henry akademie August Everding mit Studierenden aus den Studi- Purcell engängen Gesang/Musiktheater, Schauspiel und Musical der Hochschule für Musik und Theater München Musikalische Leitung: Christoph Hammer, Inszenierung: Thomas Krupa, Choreografi e: Ramses Sigl, Neue Hofkapelle München Foto: A.T. SchaeferFoto: A.T.
26 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
12.02. Konzert mit Enjott Schneider Neidhart’s Nightmare (2008). Minnelied für 2009 Solisten Klavier und Ensemble (UA) · Luciano Berio Corale – Sequen- za VII (1981) für Violine solo, 2 Hörner und Streicher · Bernd Redmann Fliehende Landschaft (2008) für Viola und Ensem- ble (UA) · Nikolaus Brass abgewandt. Musik für Hörende, für Kammerensemble (2006) Mi-Kyung Lee (Violine), Hariolf Schlichtig (Viola), Siegfried Mauser (Klavier) ensemble oktopus für musik der moderne Leitung: Konstantia Gourzi 12.02. »Frieden und Werke für Sologesang und Begleitung, Vokalensemble und 2009 Musik« Instrumentalensembles von Wilfried Hiller, Johann Erasmus Kindermann, Rudi Spring, Heinrich Schütz, Peter Kiesewet- ter und Andreas Hammerschmidt Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit dem Schul- und Kultusreferat der Landeshauptstadt München Konzeption: Harald Lillmeyer 13.02. Traumspiel Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding 2009 Schauspiel von und der Hochschule für Musik und Theater München mit August Strindberg dem Studiengang Regie Inszenierung: Johanna Wehner Foto: Regine Heiland
14.02. 13. Aktionstag Konzert mit Schüler-Ensembles und Schülern, Praxisthemen rund 2009 Kontrabass 2009 um den Kontrabass, Konzert der Kontrabassklassen der Hoch- schule, Diskussionen, Instrumenten- und Noten-Ausstellung Leitung: Stephan Bauer
27 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
14.02. Großer Blockfl ö- Mitwirkende: Blockfl ötenspieler/innen von 8 bis 20, die wäh- 2009 tentag rend des Blockfl ötentags ein gemeinsames Programm erarbei- Abschlusskonzert teten · Leitung: Doris Döbereiner 15.02. Georges Bizet Le Operneinakter 2009 docteur miracle Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding Mit freundlicher Förderung der WWK Versicherungen, Mün- chen Musikalische Leitung: Marioara Trifan Regie: Robert Tannenbaum Arcis-Ensemble Foto: Regine Heiland
Im ersten Teil des Programms: Arien der französischen Romantik (Einstudierung: Theodore Ganger)
Marko Cilic, Elvira Hasanagic, Peter Cismarescu, Anna Stylianaki 16.02. WERKSTATT Werke von Antonín Dvorˇák, Krzystof Penderecki und Felix 2009 SCHULMUSIK Mendelssohn Bartholdy András Adorján (Flöte) · Schulmusikerorchester Leitung: Studierende der Klasse Prof. Christoph Adt (siehe S. 77 f.)
22.02.– Faschingskonzerte 24.02. der Studentenver- 2009 tretung
28 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
24.02. Prof. Fritz Während seines langjährigen Wirkens an der Hochschule hat 2009 Schieri Fritz Schieri die Hochschulchöre aufgebaut und betreut, regel- mäßige Chorkonzerte konzipiert und geleitet, Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen gemacht und Chorreisen durchge- führt. Der von ihm geleitete Chor wurde zur Mitwirkung bei Konzerten des Bayerischen Rundfunks unter Zubin Mehta und Wolfgang Sawallisch engagiert. Während seiner neunjährigen Leitung der Hochschule wurde 1977 das Hochschulgesetz eingeführt, was besonderes organisatorisches Geschick bei den notwendigen Umstrukturierungen verlangte – die Auszeich- nung durch die Ehrenpräsidentschaft der Hochschule verdeut- licht, welch hohes Ansehen Prof. Fritz Schieri für sein Wirken als Hochschulpräsident genießen durfte. (Aus dem Nachruf von Präsident Prof. Dr. Siegfried Mauser, siehe auch S. 72) 27.02. Richard Strauss- Richard-Strauss-Gesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem 2009 Wettbewerb 2009 Richard-Strauss-Institut, Richard-Strauss-Festival und der Kategorie Gesang Hochschule für Musik und Theater München Jury: Prof. Dr. h.c. Ks. Brigitte Fassbaender (Vorsitzende), Dr. h.c. Ks. Edita Gruberova, Prof. Daphne Evangelatos, Prof. Helmut Deutsch Nam Won Huh (Klasse Prof. Daphne Evangelatos) wird bei dem internationalen Wettbewerb mit einem Förderpreis ausgezeichnet 04.03– Tage der Kammer- Felix Mendelssohn Bartholdy Klaviertrio c-Moll op. 66 06.03. musik (1845/46) · Benjamin Britten Sonate für Violoncello und 2009 Klavier op. 65 (1961) · Franz Schubert Streichquintett C-Dur D 956 op. post. 163 (1828) Ching-Ting Chang, Hélène Maréchaux, Soo Eun Lee (Violine) Wen Xiao Zheng (Viola), Yu-Hsuan Feng, Indrek Leivategija, Anna Kubashvili (Violoncello), I-Chen Wu, Tatiana Chernichka (Klavier)
Athlos-Quartett (siehe S. 30)
29 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett D-Dur op. 44/1 (1838/39) · Gabriel Fauré Sonate für Violine und Klavier A-Dur op. 13 (1875/76) · Ludwig van Beethoven Streichquar- tett e-Moll op. 59/2 (1806) Ye-Eun Choi (Violine), Emanuel Rimoldi (Klavier) Athlos-Quartett: Noah Bendix-Balgley, Hed Yaron Mayersohn (Violine), Benedikt Schneider (Viola), Sarah Wiederhold (Vio- loncello) Joseph Haydn Streichquartett C-Dur Kaiserquartett op. 76/3 Hob. III:77 · Béla Bartók Erste Sonate für Violine und Kla- vier (1921) Johannes Brahms Klavierquartett A-Dur op. 26 (1855/61) Jee Hyae An, Alexandra Paladi, Manuel Druminski, Amy Park (Violine), Georg Roters, Wen Xiao Zheng (Viola), Ella Jarrige, Hendrik Blumenroth (Violoncello), Tatiana Chernichka, Kristina Koeckert (Klavier) Gesamtleitung: Prof. Friedemann Berger
06.03– Meisterkurs Gitar- Prof. Roberto Aussel unterrich- 07.03. re Prof. Roberto tet Studierende der Hochschule 2009 Aussel und interessierte Gitarristen Hochschule für Musik und Theater in Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes
08.03.– Achtes SÄNGER- Konzerte der Klassen Marilyn Schmiege und Kristina Laki, 18.03. FORUM Prof. Céline Dutilly, Prof. Dr. Siegfried Mauser, Fritz Schwing- 2009 hammer, Rudi Spring, Donald Sulzen und Tobias Truniger, Prof. Frieder Lang, Prof. Gabriele Fuchs, Prof. Helmut Deutsch, Fabio Romano, Brigitte Prof. Wolfgang Brendel und Prof. Dr. Edith Wiens, Prof. Rita Bayer, Giorgos Kanaris (Klasse Prof. Daphne Hirner-Lill und Prof. Josef Loibl, Prof. Daphne Evangelatos Evangelatos) sowie Prof. Sylvia Greenberg und Fenna Kügel-Seifried
30 12.03. Verleihung des Der Preis wurde als geteilter Preis 2009 Prof. Dr. Joachim den beiden Jungstudentinnen Ali- und Annemarie ssa Rossius und Carina Mißlinger Zahn Preises verliehen (beide Querfl öte, Klasse Prof. Marianne Henkel) 12.03. Onkel Wanja Produktion der Bayerischen Theater- 2009 Schauspiel von akademie August Everding und der Anton Tschechow Hochschule für Musik und Theater München mit dem Studiengang Regie Inszenierung: Antje Schupp Foto: Regine Heiland
Bettina Lieder 14.03. Die Hörakademie Johannes Brahms Haydn-Variationen op. 56a 2009 Volkshochschule München mit freundlicher Unterstützung der Hochschule für Musik und Theater München taschenphilharmonie, Leitung: Peter Stangel · Weitere Kon- zerte der Reihe fanden statt am: 02.04. und 28.05.2009 14.03. Winners & Corinne Chapelle (Violine) und Milana Chernyavska (Klavier) 2009 Masters 2009 Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Corin- ne Chapelle, Claude Debussy und Sergej Prokofjew Kulturkreis Gasteig e. V. in Zusammenarbeit mit der Hoch- schule für Musik und Theater München Weitere Konzerte der Reihe Winners and Masters 2009 fanden statt am: 08.05. (Wen Xiao Zheng, Viola und Ani Takidze, Klavier), 06.06. (Emanuel Rimoldi, Klavier) und 26.06. (Mamikon Nakhapetov, Klavier) 17.03. Rent Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding 2009 Musical von Jona- in Verbindung mit dem Studiengang Musical der Hochschule than Larson für Musik und Theater München Inszenierung: Stefan Huber · Musikalische Leitung: Philip Tillotson Foto: A.T. SchaeferFoto: A.T.
31 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
19.03. Orchesterkonzert Felix Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre zum Märchen von 2009 der schönen Melusine op. 32, Violinkonzert e-Moll op. 64 Sergej Rachmaninow Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27 Felix Key Weber (Violine, Klasse Prof. Ana Chumachenco) Hochschulsymphonieorchester Leitung: Mark Gibson (College Conservatory of Music der University of Cincinnati; a. G.) 20.03. Meisterkurs Prof. Domenico Scarlatti Fünf Klaviersonaten: Sonata in C K 513 2009 András Schiff (Pastorale), Sonate in h K 27, Sonate in h K 197, Sonate in d K 141, Sonate in G K 201 · Wolfgang Amadeus Mozart Klaviersonate B-Dur KV 570 · Ludwig van Beethoven Klavier- sonate f-Moll op. 57 (Appassionata) Valentina Babor (Klasse Prof. Elisso Wirssaladze), Mi-Jung Cho (Klasse Prof. Yuka Imamine), Don Jin Yang (Klasse Prof. Margarita Höhenrieder)
Valentina Babor, András Schiff 21.03.– Internationaler 22.03. Harfenwettbewerb 2009 der Franz Josef- Reinl-Stiftung, Wien
32 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
26.03. Musikpreis Gasteig Wettbewerbsfächer 2009: Gesang, Klavier, Holzbläser 2009 2009 Kulturkreis Gasteig e. V., Hochschule für Musik und Theater München und Kreissparkasse München Starnberg Preisträger (v.o.l.n.u.r.): Valer Barna-Sabadus (Sonderpreis Gesang), Lukasz Dlugosz (Flöte), Dongjin Yang (Klavier), Bianca Koch (unten mit Begleiterin Irina Puryshinskaja) und Junho You (Gesang)
33 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
02.04. Benefi zkonzert W. A. Mozart Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und 2009 YEHUDI MENU- Fagott Es-Dur KV 452 · Mendelssohn Bartholdy Oktett für vier HIN Live Music Violinen, zwei Bratschen und zwei Violoncelli Es-Dur op. 20 Now München YEHUDI MENUHIN Live Music Now e. V. e. V. Ju-Eun Lee (Klavier), Hideki Machida (Oboe), Sofi ja Molchano- va (Klarinette), Christoph Lutz (Horn), Tonko Huljev (Fagott); Ana Chumachenco, Manuel Druminski, Felix Weber, David Guerchovitch (Violine), Benedikt Schneider, Malte Koch (Vio- la), Sarah Wiederhold, Nagiza Yusupova (Violoncello) 02.04. Musikförderpreis Georg Glasl (Zither) erhält den Musikförderpreis der Landes- 2009 hauptstadt München. 16.04. Prof. Alexander Prof. Alexander Steinbacher war vom 1.10.1964 bis zum 2009 Steinbacher 31.3.2001 an der Hochschule als Korrepetitor tätig. Wir sind ihm zu Dank verpfl ichtet und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Aus dem Nachruf von Präsident Prof. Dr. Siegfried Mauser 23.04. Personenkreis 3.1 Produktion der Baye- 2009 Schauspiel nach rischen Theaterakade- Lars Norén mie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater Foto: Hilda Lobinger mit dem 3. Jahrgang des Studiengangs Schauspiel Inszenierung und Büh- ne: Werner Haindl 24.04.– 6. Barocktage Das Eröffnungskonzert der nunmehr 6. Barocktage mit »Musik 26.04. des Studios zu Kurfürst Johann Wilhelms Bildern« fand im Rubenssaal 2009 für Historische der Alten Pinakothek statt. In fünf weiteren Konzerten im Aufführungs praxis Hauptgebäude der Hochschule entfaltete sich das Klangspek- trum frühbarocker bis hin zu romantischer Instrumental- und Vokalmusik. Die Jubilare 2009, Joseph Haydn und Felix Men- delssohn-Bartholdy, wurden dabei gebührend gefeiert. Im Konzert »Komponistinnen« gab es Unbekanntes zu entdecken – selbst aktiv werden konnten die Konzertbesucher in einem Workshop mit Tänzen der Renaissance. Gesamtleitung: Prof. Mary Utiger und Prof. Christine Schorns- heim
Christine Schornsheim, Kristin van der Goltz
34 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
01.05. Prof. Reinhard Die Hochschule trauert um Professor Reinhard Linz, der vom 2009 Linz 1.10.1970 bis zum 30.9.1998 an der Hochschule als Korrepetitor tätig war. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Präsident Prof. Dr. Siegfried Mauser 04.05. GASTEIG Der Gasteig brummt! 2009 BRUMMT Eine Initiative der Mün- chener Philharmoniker, bei der die im Gasteig sitzenden Institutionen musikalische Angebote
für einen großen Kreis Foto: Mike Gangkofner zumeist jugendlicher Interessenten vorstell- ten.
04.05. Kuratoriums- Gesellschaft der Freunde der Hochschule für Musik und Thea- 2009 sitzung ter München e. V. 04.05. Orchesterkonzert Richard Wagner Vorspiel zu Tristan und Isolde, Monolog der 2009 Erda aus Das Rheingold, Wesendonck-Lieder Nr. 3, 4 und 5 (Im Treibhaus, Schmerzen, Träume), Schluss-Szene aus Die Walkü- re · Richard Strauss Don Juan. Sinfonische Dichtung op. 20 Daphne Evangelatos (Mezzosopran) · Wolfgang Brendel (Bariton) Hochschulsymphonieorchester, Leitung: Ulrich Nicolai »Das [Hochschul-Symphonieorchester] ist die Musiker-Elite von morgen, die alle Sorgen um die musikalische Zukunft der Welt mit diesem großartigen Konzertabend hinwegzufegen versteht.« (Der neue Merker 06/2009)
35 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
05.05. Hochschulrat Der Hochschulrat bestätigt die Vizepräsidenten Prof. Chri- 2009 stoph Adt und Prof. Dr. Stephan Schmitt in ihren Ämtern und wählt Frau Prof. Michaela Pühn und Prof. Wen-Sinn Yang als neue Mitglieder in die Hochschulleitung. Frau Prof. Daphne Evangelatos und Prof. Edgar Krapp standen als Vizepräsi- denten nicht mehr zur Verfügung.
06.05. Workshop Steve Der Workshop in der Reaktorhalle mit Studierenden der 2009 Reich Kompositionsklassen fand im Zusammenhang mit der Tagung »crosscurrents« statt. Bei einem Konzert »steve reich in con- cert« im Haus der Kunst am 5. Mai musizierte das Schlagzeug- ensemble der Hochschule mit Prof. Sadlo und Prof. Mauser u. a. drumming part 1 von Steve Reich.
drumming part I Prof. Dr. Siegfried Mauser (Moderation), Steve Reich, Prof. Jan Müller-Wieland Foto: Marion Vogel © Haus der Kunst
06.05. Vernissage Ausstellungseröffnung. 2009 »unendlich – end- Bilder von Renate Ahlsdorf lich«. Landschafts- strukturen
06.05. Johannes Brahms Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81 · Altrhapsodie op. 53 2009 Ein deutsches Münchner Symphoniker Requiem op. 45 Theresa Holzhauser (Alt), Carolina Ullrich (Sopran), Michael Kranebitter (Bariton) Madrigalchor der Hochschule, Heinrich-Schütz-Ensemble Vornbach Leitung: Sebastian Adelhardt, André Gold und Matthias Egger (Abschlusskonzert der Meisterklasse Chorleitung Prof. Michael Gläser)
36 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
06.05. »Od tišine gora, do Traditionelle Volksmusik aus Slowenien und neue Werke 2009 modrine morja« junger slowenischer Komponisten Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit der Europäischen Kulturstiftung EUROPAMUSICALE Elvira Hasanagič (Sopran, Klasse Prof. Frieder Lang) Janja Brlec, Tinka Budič, Doroteja Dolšak und Franja Kočnik (Zitherklasse Georg Glasl), Peter Napret (Violine und Zither, als Gast aus Slowenien) 07.05.– Meisterkurs Violine Prof. Mauricio Fuks unterrichtet Studierende der Hochschule 08.05. Prof. Mauricio Fuks 2009 09.05. Orchesterkonzert Johannes Brahms Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 73 · Kurt 2009 Weill Die sieben Todsünden Salome Kammer (Sopran, »Anna I« und »II«) Tomo Matsubara (1. Tenor, Klasse Prof. Josef Loibl), Atillo Glaser (2. Tenor, Klasse Prof. Gabriele Fuchs), Peter Cismares- cu (Bariton, Klasse Prof. Gabriele Fuchs) und Sebastian Campi- one (Bass, Klasse Prof. Wofgang Brendel) (»Familie«) Münchner Symphoniker Leitung: Bernhard Willer und Johannes X. Schachtner (Abschluss- konzert der Meisterklasse Dirigieren Prof. Bruno Weil) 10.05. Ballett-Matinee Veranstaltung der Heinz-Bosl-Stiftung mit Studierenden der Bal- 2009 lett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München Leitung: Prof. Konstanze Vernon und Prof. Robert North
»Entre Dos Aguas« Choreographie: Robert North. Laura Schmidt und Group Fotos: Charles Tandy
37 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
10.05. Orchesterkonzert Werke von Johann Rudoph Zumsteeg, Walter Braunfels, 2009 Jean Sibelius, Julian Lembke und Joseph Haydn Stipendiatinnen und Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Hochschule für Musik und Theater München Symphonieorchester und Chor der Studienstiftung des deutschen Volkes in München Leitung: Martin Wettges 13.05. Original und Arrangements und die ihnen zu Grunde liegenden Originale 2009 Fälschung aus den Arrangierseminaren Prof. Dr. Ulrich Kaiser und Prof. Dr. Bernd Redmann Schulmusiker-Orchester unter der Leitung von Studierenden der Klasse Prof. Christoph Adt 14.05. Musikalische Akade- Antonín Dvorˇák Serenade für Streicher E-Dur op. 22 · Dmitri 2009 mie – Konzert des Schostakowitsch Konzert für Trompete, Klavier und Streich- Kammerorchesters orchester Hannes Läubin (Trompete), Olaf Dreßler (Klavier) Kammerorchester, Leitung: Gottfried Schneider
15.05. Kinderuni »Die Königin der Instrumente gibt sich die Ehre: Die Orgel« 2009 Hochschule für Musik und Theater München und KinderUni München Ariane Metz (a. G.), Wolfgang Hörlin 16.05. Kommt ein Mann Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding 2009 zur Welt und der Hochschule für Musik und Theater München mit Schauspiel von dem Studiengang Regie Martin Heck- Inszenierung: Louis Villinger manns
A. Seils, K. Heiss
38 Foto: Regine Heiland Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
19.05. »Russische Leiden- Arien aus den Opern Onegin, Pique Dame, Jungfrau von Orleans 2009 schaft … Tsche- und Rusalka sowie Romanzen von Dvorˇák, Kricka, Glinka u. a. chische Poesie« Ilhun Jung, Moon-Yung Oh, Jeong-Kon Choi, Theresa Holzhauser, Susanna Proskura, Katharina Preuß, Shi Lin und Kathrin Philip Ein Konzert der Klasse für slawische und jüdische Vokalmusik Leitung: Hans-Christian Hauser 20.05. Felix Mendelssohn Oratorium für Soli, Chor und Orchester 2009 Bartholdy Elias Michael Kranebitter (Bass), Katja Stuber (Sopran), Theresa Holzhauser (Alt), Nam Won Huh (Tenor) Mitglieder der Augsburger Domsingknaben (Einstudierung: Reinhard Kammler), Markus Göppel (Soloknabe) Dora Schell (Sopran), Dörte Rohlfi ng (Alt), Benedikt Göbel (Bass), Friedemann Winklhofer (Orgel) Madrigalchor der Hochschule, Mitglieder des Universitäts- chores, Hochschulchor, Münchner Symphoniker Leitung: Verena Holzheu und Jérôme Polack (Studierende der Klasse Chordirigieren Prof. Michael Gläser) 23.05. Lange Nacht der »Haydn, Tastenmarathon & more« 2009 Musik Die Hochschule beteiligte sich mit Programmbeiträgen an den Standorten Gasteig und Arcisstraße. Foto: Mike Gangkofner Foto: Mike Gangkofner
39 Foto: Mike Gangkofner Foto: Mike Gangkofner Foto: Mike Gangkofner Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
27.05. Verleihung der Die Gesangsstudenten 2009 Christl und Klaus Anna Lapkovskaja und Haack-Stipendien Mauro Peter erhalten Sti- pendien der Christl und Klaus Haack-Stiftung Die Preisträger mit dem Stifter Klaus Haack und Prof. Daphne Evangelatos 28.05. Kinderuni Georges Bizet Le Docteur Miracle oder »Wie funktioniert Oper« 2009 Prof. Robert Tannenbaum und Team Aus einem Schreiben der Grundschule 4a Taufkirchen: »Liebe KinderUni, vielen Dank für die KinderUni. Es war ein sehr schö- nes Erlebnis. Die Oper war sehr lustig. Am besten hat uns Silvio gefallen. Die Stimme von Laurette war faszinierend. Sie konnte sehr hoch und laut singen. Die roten Bälle des Bühnenbildes waren sehr fl auschig. Die Musik passte sehr gut zum Stück. Herr Tannenbaum, der Regisseur, hat uns alles gut erklärt.«
Prof. Robert Tannenbaum 12.06. Preisträgerkonzert Franz Josef Reinl-Wett- 2009 bewerb für Harfe und Komposition 2009 Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit der Franz Josef Reinl-Stiftung, Wien 13.06.– Meisterkurs Violine 15.06. Prof. Zakhar Bron 2009
40 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
15.06. Preisträgerkonzert Günter-Bialas-Kompositionswettbewerb für Kammermusik 2009 2009 und Prüfungskonzert Komposition Breffni O’Byrne Stiallach für Viola und Violoncello (UA, 1. Preis) Heera Kim … peu à peu … für Violine und Viola (UA, 2. Preis) Sebastian Elikowski-Winkler Und: nicht vergessen! für Viola und Violoncello (UA, 3. Preis) Werke von Nikolai Brücher (Klasse Prof. Jan Müller-Wieland) Solisten des oktopus ensembles für musik der moderne Leitung: Prof. Konstantia Gourzi · Einstudierung: Hildegard Schön
17.06. La Bohème Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding 2009 Oper von Giaco- und der Hochschule für Musik und Theater München mit mo Puccini dem Studiengang Gesang/Musiktheater Musikalische Leitung: Ulf Schirmer Inszenierung: Balázs Kovalik Chor: Martin Wettges · Münchner Rundfunkorchester
Foto: A.T. SchaeferFoto: A.T. Myung-Joo Lee, Vanessa Goikoetxea, Filmcrew 17.06. Spieleabend Uraufführungen von Christian Dieck, Gregor A. Mayrhofer, 2009 Ein Konzert rund Arash Safaian, Verena Schmidt, Alexander Sternemann um das Spiel (Klasse Prof. Müller-Wieland) Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit 10. A•DEvantgarde Festival und Gasteig GmbH Ensemble der Hochschule Künstlerische Gesamtleitung: Johannes X. Schachtner
41 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
18.06. MIK – Musik im Maurice Ravel Streichquartett F-Dur · Antonín Dvorˇák 2009 Kunstareal Streichquartett As-Dur op. 105 Neue Pinakothek Athlos-Quartett: Noah Bendix-Balgley, Hed Yaron-Mayersohn (Violine), Benedikt Schneider (Viola), Sarah Wiederhold (Vio- loncello) 20.06. Brot und Spiele Verena Schmidt Der Volksentscheid am Nockerlberg 2009 Drei Kurzopern Johannes Hanke All in · Manuela Kerer Tickende Polli Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Ever- ding und der Hochschule für Musik und Theater München in Koproduktion mit dem A•DEvantgarde Festival Inszenierung: Antje Schupp Musikalische Leitung: Ulrich Nicolai Foto Regine Heiland
22.06. Klangporträt. Musik von George Crumb (*1929) 2009 »The River of Live« Eine Veranstaltung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München Ann Crumb (Sopran), Peter Degenhardt, Fuat Kent (Klavier), Hans Peter Achberger, Alfred Achberger, Mihaela Despa, Simon Roloff (Schlagzeug) · Leitung: Peter Degenhardt 25.06. Chorkonzert Felix Mendelssohn Bartholdy Sonate für Orgel f-Moll op. 65 Nr.1 2009 Antonín Dvorˇák Messe in D-Dur op. 86 für Soli, Chor und Orgel Matthias Egger (Orgel), Katharina Preuß (Sopran), Dorothea Spilger (Alt), Marko Cilic (Tenor), Martin Danes (Bass), Projektchor aus Studierenden der Hochschule, Wolfram Heinzmann (Orgel) Leitung: Andreas Obermayer, Dora Schell (Klasse Chorleitung Prof. Michael Gläser) 02.07. MIK – Musik im Tristan Murail Treize Couleurs du soleil couchant (1978) 2009 Kunstareal für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier · »fl ute for two« Jan Müller-Wieland Pas de deux (2009, UA) für zwei Flöten Pinakothek der (Alt-Flöten) und Violine, Viola, Violoncello und Vibraphon Moderne Konstantia Gourzi Kastalia (2008). Version für Streichquar- tett und Schlagzeug · Philip Glass Brass sextet (1962–64) für 2 Hörner, 2 Trompeten, Posaune und Tuba Solisten: Marianne Henkel-Adorján, András Adorján (Flöte) ensemble oktopus für musik der moderne Leitung: Konstantia Gourzi
42 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
03.07. »Miserere« – Chor- Igor Strawinsky Messe für Chor und Bläser 2009 konzert Werke für Chor a cappella von Henry Purcell, Felix Men- delssohn Bartholdy, Francis Poulenc, Alberto Ginastera, Heinrich Schütz, Johannes Brahms, Hugo Distler u. a. Ein Projektchor der Hochschule Leitung: Christian Meister, Verena Holzheu, Jérôme Polack (Klasse Chorleitung Prof. Michael Gläser) 06.07. Salsaband der Salsaband der Musikhochschule 2009 Hochschule für Leitung: Tilman Jäger Musik und Theater Bigband der Musikhochschule (LaG): Leitung: Stefan Schmid München 08.07. Musikalische Aka- KOYANISQUATSI – archaische Bilder in einer Neuvertonung 2009 demie – der Klasse Komposition für Film und Fernsehen Prof. Dr. Musik live zur Enjott Schneider Leinwand Schulmusikerorchester Es dirigieren Studierende der Klasse Prof. Christoph Adt 09.07. Orchesterkonzert Arash Safaian Konzert für Violine und Orchester (UA) 2009 Ralph Vaughan-Williams Tubakonzert f-Moll · Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 3 Es-Dur (»Eroica«) Theresa Bokany (Violine), Roland Krem (Tuba) Hochschulsymphonieorchester · Leitung: Ulrich Nicolai
Arash Safaian, Theresa Bokany und Prof. Nicolai
43 Chronologischer Rückblick auf das Studienjahr
09.07. Jazznacht der mit verschiedenen Ensembles und Big Band 2009 Hochschule für Leitung: Claus Reichstaller Musik und Theater München Foto: Mike Gangkofner
11.07. Jugendakademie- Konzert des Jugendakademie-Kammerorchesters 2009 Sommerfest anschließend Konzerte der Jungstudierenden in verschie- denen Räumen der Hochschule Leitung Kammerorchester: Christoph Adt Koordination: Martina und Kristina Bauer (siehe S. 131)
16.07. Wie es euch gefällt Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding 2009 William Shake- und der Hochschule für Musik und Theater München mit speare dem Studiengang Schauspiel (überwiegend) 3. Jahrgang Regie: Mario Andersen
19.07.– Workshop Gesang 19. bis 21.7.09 Workshop Gesang und Klavier 21.07. und Klavier Prof. Ingrid Kremling (Gesang) und Prof. Claude-France 2009 Journès (Klavier)
44 Texte aus dem Studienjahr
Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009 Rede anlässlich der Immatrikulationsfeier am 13.10.2008* Siegfried Mauser
Liebe Studentinnen und Studenten, vor allem liebe Erstsemester, für die ein neuer Lebensabschnitt mit dem Studium hier beginnt, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste, die ich aus Zeitgründen nicht im Einzelnen aufführen möchte, ich begrüße Sie sehr herzlich zu unserer traditionellen Immatrikulationsfeier. Staatsminister Dr. Thomas Goppel hat unsere Einladung zu einem Grußwort für diese historische Immatrikulationsfeier, die sie aufgrund der Fusion mit dem ehemaligen RSK tatsächlich ist, gerne angenommen. Aufgrund der politischen Turbulenzen [Landtagswahl Bayern mit daran anschließender Umbildung der Regierung D.G.] ist allerdings für heute, 10.00 Uhr, eine CSU-Parteivorstandssit- zung anberaumt. Ich habe dem Herrn Minister dann unser Verständnis für seine Absage signalisiert, aber er will doch versuchen, noch zu dieser Veranstaltung hinzuzustoßen. Ich gehe allerdings realistischerweise davon aus, dass die höheren Pfl ichten ihn daran hindern und ich denke, dass in Vertretung des Ministers Herr MR Hillig seine Rede verlesen wird. Meine Damen und Herren, es ist mir eine Freude, gerade auch die neuen Kol- legen zu begrüßen. Das musikalische Programm wird traditionell immer auch von neu berufenen Professoren, die hier tätig sein werden, gestaltet. Soeben haben Sie gesehen und gehört, dass Prof. Martin Steidler in kürzester Zeit ein harmonisches Verhältnis zu einem unserer exzellenten Klangkörper, dem Madrigalchor, gewon- nen hat. Das ist, wie ich meine, ein reibungsloser Übergang mit zukunftsträch- tigen Perspektiven. Ich freue mich sehr, dass Martin Steidler die Chorleitungspro- fessur im Schulmusikbereich und die Leitung des Madrigalchors übernommen hat. Frau Prof. Cristina Bianchi, die schon vor einem Jahr als Harfenprofessorin an die Hochschule berufen wurde, bei der letzten Immatrikulationsfeier aber ver-
* Bei der Immatrikulationsfeier am 13.10.2009 sprachen zwischen der kurzen Begrüßung des Präsidenten und seinem ausführlichen Bericht über das zurückliegende Studienjahr MR Herbert Hillig und Maruan Sakas für die Studentenvertretung. In der gedruckten Fassung werden die beiden Reden von Prof. Dr. Mauser zusammengefasst an den Anfang gestellt.
47 Texte aus dem Studienjahr hindert war, wird sich ebenso vorstellen wie die beiden neu berufenen Horn-Pro- fessoren, die sich zunächst eine W3-Professur teilen. Johannes Hinterholzer als junger Kollege, der von Salzburg zu uns kommt, und Eric Terwilliger, der bislang am Konservatorium tätig war, sich dem Berufungsverfahren um die Hornprofes- sur stellte, bewährte und nun als Professor zu uns kommt. Das Orgelstück meines verdienten Vorgängers, Robert Helmschrott, ist eine Hommage anlässlich seines 70. Geburtstags. Prof. Helmschrott kann leider nicht hier sein, weil er gleichzeitig ein Konzert mit eigenen Werken in Palermo hat, aber wir wollten ihn trotzdem hier mit einem Orgelwerk, das Harald Feller dankenswerterweise spielt, ehren. Zum Schluss dann – letztlich auch als Ausblick auf eine neu gewonnene Diszi- plin an unserem Haus, den Jazz – wird Tilman Jäger mit einer Salsa-Nummer die Veranstaltung beschließen und zu dem kleinen Empfang im Nördlichen Lichthof überleiten.
Meine Damen und Herren, meinen Rückblick muss ich mit einer traurigen Pfl icht beginnen. Im letzten Studi- enjahr sind vier verdiente Professoren unseres Hauses verstorben: Am 16.12.2007 Harald Genzmer; er war Jahrzehnte an unserem Haus, wo er Komposition und Musiktheorie unterrichtet hat. Ich kann mich noch gut erinnern, wie er in Semi- naren aus dem Kopf die Strauss’sche Salome einfach so auf’s Klavier hinzauberte, ein Handwerker, ein Könner, wie es ihn selten gibt. Nach dem Tod seiner Frau ist sein gesundheitlicher Zustand immer schlechter geworden, aber wir konnten noch seinen 98. Geburtstag hier an der Hochschule feiern. Prof. Ulrich Dibelius, der nach kurzer Krankheit sehr überraschend am 27.4.2008 verstorben ist, hat die Sache der Neuen Musik, die mir ja auch besonders am Herzen liegt, über Jahr- zehnte gefördert. Er hat hier am Haus eine vielbesuchte und beliebte Vorlesung zu den Erscheinungsformen der Musik des 20. Jahrhunderts, vor allem nach 1945, gehalten. Von ihm stammt auch das Standardwerk zur Musik dieser Zeit. Prof. Lydia Buschmann ist am 9.7.2008 verstorben. Sie war über lange Zeit Gesangsleh- rerin hier am Haus, ebenfalls sehr verdienstvoll tätig im Schulmusikbereich. Auch mich hat sie im Rahmen meiner Schulmusikausbildung in Gesang unterrichtet, und meine intensive Nähe zum Singen, die eigentlich jeder Musiker haben sollte, ist durch sie geprägt worden. Erst vor wenigen Tagen verstarb Prof. Otto Büch- ner, am 20.9.2008. Er war in der großen Zeit Karl Richters und der expressiven Bachinterpretation, die mit dieser Stadt und diesem Haus eng zusammenhängt, führend tätig. Er war, so ließe es sich formulieren, Richters Lieblingsgeiger und hat viele der großen Soli in den Passionen gespielt und mit seiner Interpretation Auf-
48 Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009 sehen erregt, etwa durch die aufführungspraktische Neuerung des Rundbogens. Er hat hier am Haus Generationen von Geigenstudenten ausgebildet. Ich darf Sie bitten, sich kurz zu erheben. Vielen Dank.
Ganz herzlich möchte ich mich an dieser Stelle bedanken und gleichzeitig noch- mals willkommen sagen: Mein Dank gilt denjenigen, die die Fusion des Richard Strauss-Konservatoriums mit der Hochschule von allen Seiten tatkräftig beglei- tet haben, mein Willkommen gilt den Dozenten des ehemaligen RSK und den Studenten, die jetzt zu uns kommen. Der Dank gilt einerseits den Vertretern der Stadt München, Oberbürgermeister Christian Ude und auf der operativen Ebene Herrn Christian von Hoerner; sie haben geholfen, die vielen Detailschwie- rigkeiten, die bei einer solchen Betriebsübernahme anstehen – so die offi zielle Bezeichnung – zu bewältigen. Und auf der anderen Seite gilt der Dank dem Land, unserem Staatsminister Dr. Goppel. Ich glaube, die Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister Ude und Staatsminister Dr. Goppel, die trotz der unterschied- lichen Parteizugehörigkeit auf fast freundschaftlicher Ebene stattgefunden hat, war ein ganz wesentlicher Faktor zur Lösung der formalen und auch inhaltlichen Probleme. Und natürlich danke ich auch Ihnen, lieber Herr Hillig und lieber Herr Baumbach, die Sie das Ganze mehr als wohlwollend begleitet haben. Ich danke Toni Schmid, der den Prozess verständnisvoll überwachte. Auch den beiden Lei- tungsteams gilt mein Dank, dem des ehemaligen RSK, allen voran Martin Maria Krüger und Johannes Umbreit, der auf der operativen Ebene viele Probleme zu lösen geholfen hat, sowie natürlich meinen Kollegen in der Hochschulleitung. Ganz herzlich danken möchte ich der Vizepräsidentin Daphne Evangelatos, die neben der Leitung der Gesangsabteilung auch als Studiengangsleiterin Gesang/ Musiktheater an der Theaterakademie tätig war. Wir haben jetzt eine mehr als produktive, konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit etablieren können, auch wenn es immer wieder Spannungen gibt, die sich aus der Konstellation Aus- bildungsbetrieb–»Lehrtheater«, wie Klaus Zehelein, der Präsident der Theatera- kademie es einmal genannt hat, fast zwangsläufi g ergeben müssen. Dass trotzdem alles weitgehend reibungslos funktioniert hat in den vergangenen Jahren, das ist von unserer Seite her vorrangig das Verdienst von Daphne Evangelatos, die mit geduldiger Vermittlungsarbeit auch dann immer wieder mit konsequenten Ent- scheidungen und einer freundlichen Bestimmtheit den Laden am Laufen gehalten hat und Konfl ikte abbaute, wo es nur immer ging, – das ist eine außerordentliche Leistung. Bedanken möchte ich mich auch bei Vizepräsident Edgar Krapp, der für den
49 Texte aus dem Studienjahr
Veranstaltungsbereich zuständig war. Durch den faszinierenden Zuwachs an Ver- anstaltungsorten hat sich das Aufgabenfeld enorm vergrößert. Ich glaube, es gibt in Europa keine Hochschule, die über eine derartige Vielfalt und auch Qualität an Präsentationsorten verfügt. Die Veranstaltungsdichte und die Besucherzahlen sind enorm gestiegen, das hängt mit Konzeption und Durchführung des Veran- staltungsbetriebs zusammen. Dann möchte ich mich besonders herzlich bedanken bei Vizepräsident Stephan Schmitt, er hat die wirklich mehr als anstrengende »Alltagskärrnerarbeit« zu lei- sten, indem er den Studienbetrieb organisiert. Mit einer – fast möchte ich sagen – generösen und souveränen Ruhe versucht er den vielen Ausnahmefällen, den vielen Details, den vielen Anfragen, die auf ihn zukommen, gerecht zu werden und wirklich aus einem großen ethischen Horizont heraus die Entscheidungen für die Studenten, aber auch in einem formal gerechten Sinne durchzuführen. Das ist ebenfalls etwas ganz Besonderes und dafür möchte ich ganz herzlich danken. Im Zuge der angewachsenen Aufgaben hatten wir eine weitere Vizepräsiden- tenstelle mit der speziellen Aufgabenstellung, die Fusionsaufgaben zu bewälti- gen, geschaffen. Das hat Christoph Adt mehr als bravourös getan, er hat in einer Unmenge von Gesprächen mit Kollegen und Studenten auf beiden Seiten den glei- tenden Übergang mit gestaltet. Die Aufgaben werden weiter groß sein, aber der erste Schritt ist mit seiner Hilfe hervorragend gelungen. Vielen Dank! Bedanken möchte ich mich auch besonders bei unserem Kanzler, bei Dr. Krau- se. Es gibt wohl kaum eine Hochschule, an der der Kanzler – ich möchte fast sagen – existentiell an der Kunst und an den Dingen um die Kunst beteiligt ist, ein engagierter Musikhörer, Musikliebhaber, nicht nur das, auch ein Schriftstel- ler. Der eine oder andere wird sein wunderbares kleines Büchlein Arcisstraße 12 gelesen haben, in dem er eine Geschichte unseres Hauses auf literarisch hohem Niveau darstellt. Zu seinen großen Leistungen im letzten Jahr gehörte es auch, die Planung und Durchführung des Umbaus Luisenstraße voranzutreiben und auf einem guten Weg zu halten. Das Gebäude ist zwar nicht ganz fertig geworden, aber in wenigen Wochen wird der Studienbetrieb dort beginnen können. Eine Verzögerung von einem oder zwei Monaten ist bei so einem großen Bauvolumen eigentlich normal. Und dass es überhaupt so zügig voranging, das ist sicherlich auch dem Einsatz von Alexander Krause zu verdanken, vielen Dank. Meine Dankesorgie geht noch kurz weiter, meine Damen und Herren, aber ich fi nde es richtig, an einem so historischen Moment diejenigen zu erwähnen, die uns jetzt auf unsere neue Bahn, auf unsere zukunftsträchtige Entwicklung brin- gen. Bedanken möchte ich mich beim neu installierten Hochschulrat, der nach
50 Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009 dem neuen Hochschulgesetz eine bedeutende Funktion hat. Der Hochschulrat hat uns kritisch und refl ektiert begleitet und nicht wenige wichtige Anregungen sind von ihm gekommen. Auch der Senat hat konstruktive Arbeit verrichtet. Der Studentenvertretung, mit der wir beispielsweise beim Einsatz der Studienbeiträge in großer Harmonie und sehr sinnvoller Ergänzung zusammenarbeiten, habe ich an dieser Stelle ebenfalls zu danken. Danken möchte ich auch der Verwaltung, die bei diesem Fusionsprozess ungeheure Belastungen ertragen musste, diese aber geduldig meisterte. Und schließlich gilt mein Dank meiner persönlichen Referen- tin, die gleichzeitig zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit ist, Dorothee Göbel, und meiner Sekretärin, Frau Herbrich. Was eine gute Referentin und Sekretärin in Krisenzeiten wert sind, das habe ich jetzt erlebt und ich muss sagen: ohne mei- ne beiden guten Geister hätte ich diese ganzen Aufgabenfelder nicht bewältigen können. Der Dank der Hochschule, den ich an dieser Stelle einmal öffentlich machen darf, gilt auch den Förderern der Hochschule. Die externe Förderung durch Stif- tungen, die unser Hochschulleben bereichern, ist in Zeiten knappen Geldes fast lebensnotwendig: Mit Mühe und Not erhalten wir den Standardbetrieb aufrecht, die Kür, die »Veranstaltungskür«, die wir draufsetzen, könnten wir ohne diese freundschaftliche und engagierte Fremdhilfe nicht leisten. Zu den Förderern gehö- ren natürlich in erster Linie die Gesellschaft der Freunde der Hochschule für Musik und Theater, ein institutionalisierter Förderkreis, dann die Petritz-Stiftung, die Heinz-Bosl-Stiftung, die den Tanzbereich mit einem Stipendiensystem auf ein- zigartige Weise fördert, Live Music Now, mit denen wir seit Jahren zusammenar- beiten, die Jan-Koetsier-Stiftung im Bereich der Blechbläsermusik, die Christl und Klaus Haack-Stiftung, die GEMA-Stiftung, die uns im Bereich der Neuen Musik entscheidend geholfen hat, die Domgraf-Fassbaender-Stiftung im Bereich Gesang, die Hans-Grothe-Stiftung, die Dorian-Stiftung im Bereich Kammermusik und die Gast-Stiftung im Holzbläserbereich, dann die Joachim und Annemarie Zahn-Stif- tung und last but not least zwei Rotary-Clubs, nämlich Munich International und München Martinsried, die immer wieder bedürftigen Studenten mit Stipendien helfen und diese unterstützen.
Die wichtigsten Neuberufungen des Berichtszeitraums habe ich schon genannt. Martin Steidler ist ein erfahrener Chorleiter, der in kürzester Zeit mit dem Madri- galchor in einen künstlerisch höchst fruchtbaren Kontakt getreten ist. Mit Johannes Hinterholzer und Eric Terwilliger haben wir die Bandbreite der Kunst des Hornspie- lens optimal abgedeckt. Johannes Hinterholzer ist nicht nur ein Spezialist für das
51 Texte aus dem Studienjahr
Naturhorn, sondern auch für die Historische Aufführungspraxis, und Eric Terwil- liger gehört zu den Hornisten, die bei fast allen bedeutenden Orchestern europaweit gespielt haben, zuletzt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, aber auch vielfach bei den Wiener und Berliner Philharmonikern. Mit Cristina Bianchi haben wir eine virtuose und hochsensible Harfenistin gewonnen, die hohe pädago- gische Qualitäten hat. Ein kleiner Zusatz noch zu einem Spezialstudiengang im Bal- lett, wo wir in regelmäßigen Abständen den Aufbaustudiengang Ballettpädagogik anbieten: Für einen erneuten zweijährigen Kurs haben wir als Gastprofessor Axel Ursuliak gewinnen können, einen der großen Ballettlehrer unserer Zeit.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle die Dozenten, die wegen des Erreichens der Altersgrenze ausscheiden. Bislang ist es so, dass die normale Arbeitszeit beam- teter Professoren mit 65 in einer Festanstellung endet und dann im Lehrauftrag bis 70 Jahre weiter unterrichtet werden kann. Mit dem Ausscheiden von Prof. Klaus Trumpf, unserem hochverdienten Professor für Kontrabass, geht eine Ära zu Ende. Er hat mit zwei oder drei Schülern begonnen und sich ein »Imperium« aufgebaut und sein Instrument in einen ganz neuen Horizont gerückt, weit über unsere Hochschule hinaus beachtet. Viele seiner Studenten sind in den großen Orchestern in führenden Positionen, sie haben unzählige Wettbewerbe gewon- nen, er hat das grandiose Ensemble BASSIONA AMOROSA begründet, das mit Schallplatteneinspielungen hervortrat und weltweit konzertiert. Im Lehrbeauftragtenbereich gibt es immer eine gewisse Fluktuation, die auch normal und sogar erwünscht ist – wobei wir zugesagt haben, aufgrund der Fusion keine langjährigen Lehraufträge zu kündigen. Ich erwähne Lehrbeauftragte, die nur kurz am Haus tätig waren, nicht gesondert. Aber denjenigen, die über längere Zeit hier unterrichtet haben, gebührt besonderer Dank: Zum Beispiel Manfred Neukirchner im Fach Horn, der 15 Jahre hier unterrichtet hat, oder Manfred Ball, der als Sprecherzieher einen ganz besonderen Akzent setzte. Ball war seit 1979 an unserem Haus lehrend tätig und gehört nicht nur zum »Urgestein« dieser Hoch- schule, sondern steht auch für einen besonderen Impuls, nämlich die Kunst des Sprechens jenseits des Anwendungsbereichs Schauspiel, vor allem in Verbindung mit Lied, mit Gesang, mit Literatur. Seine mehr als interessanten Veranstaltungs- konzepte haben immer Aufsehen erregt und sowohl die Sänger als auch die Schul- musiker haben von seinem Unterricht außerordentlich profi tiert. Ich möchte mich bei allen jetzt Ausscheidenden, die ich erwähnt habe und allen anderen, die nur kurzzeitig hier tätig waren, für ihre Arbeit an unserem Haus bedanken.
52 Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009
Durch die Fusion ist uns vieles geschenkt worden und als Neuerung und Bereiche- rung zugefl ossen, etwa neue Studiengänge, die gefehlt haben und jetzt unser Spek- trum erweitern. Das ist einerseits der Bereich des Jazz, andererseits der Bereich der Volksmusik, beide liegen mir besonders am Herzen, wir wollen diese Institute, die vom Konservatorium zu uns gekommen sind, ausbauen und verfl echten mit Nachbardisziplinen. Aber auch die »Basics« haben Zuwachs bekommen, und zwar durch den Studiengang Elementare Musikpädagogik. Als weiteres Geschenk ha- ben wir einen hochschulinternen Wettbewerb bekommen, der der konstruktiven Konkurrenz unter den Studenten dient, sie anregen und auszeichnen soll: den Musikpreis Gasteig, vom Kulturkreis Gasteig begründet und durchgeführt und großzügig von der Kreissparkasse München-Starnberg unterstützt.
Wir wollen die Fusion feiern! Auf zwei Großereignisse möchte ich hinweisen: »Klassik rockt« fi ndet am 14.10. in der Arcisstraße statt, ein Konzert mit an- schließender Party, bei der die Studenten und Dozenten sich begegnen, sich aus- tauschen sollen – der BR schneidet mit und sendet am 15.10. zur abendlichen Hauptsendezeit in BR 4 Klassik. Ich lade Sie alle sehr herzlich zu diesem beson- deren Ereignis ein, das dankenswerterweise von der Studentenvertretung initiiert und organisiert wurde. Das zweite Großereignis ist im November anberaumt, am 17.11. fi ndet ein Festkonzert mit Chor und Orchester in der Philharmonie statt, in dem nun Studierende der bisher getrennten Institutionen Richard Strauss- Konservatorium und Hochschule gemeinsam mit Solisten aus den beiden Häu- sern musizieren, sozusagen ein symbolisches klangliches Zusammenwachsen der Klangkörper und der Repräsentanten beider Institutionen. Ich lade herzlich ein und hoffe auf regen Besuch.
Die in diesen Tagen abgeschlossene Renovierung des Unterrichtsgebäudes Lui- senstraße bedeutet eine gewaltige Bereicherung, auch für die ehemaligen Kon- servatoriumsstudenten. Das bisher nur provisorisch genutzte Haus ist komplett saniert, dort werden vor allem die Lehramtsstudiengänge und die theoretischen Fächer Musikwissenschaft, Musiktheorie und Musikpädagogik angesiedelt sein. Besondere Attraktion in der Luisenstraße ist die Reaktorhalle, ein partiell mobil gehaltener Theaterraum, den es eigentlich so in München und weit darüber hi- naus nicht gab. Nach der Renovierung sind dort unterschiedliche Einstellungen der Spielfl ächen, des Auditoriums möglich, der Raum stellt für die Regiearbeit eine Herausforderung wie auch ein Anregungspotenzial dar. Wiedereröffnet wird die Reaktorhalle in der Woche vom 21.11. bis 30.11. mit einem neuen Stück für
53 Texte aus dem Studienjahr
Musiktheater, Aventure Faust, in dem Ligetis selten zu hörende Meisterwerke des experimentellen Musiktheaters, seine Aventures und Nouvelles Aventures mit musikdramatischen Szenen unseres Kompositionsprofessors Jan Müller-Wieland »ummantelt« werden. In der Eröffnungswoche fi ndet dann auch Schauspiel statt: Es ist uns gelungen, José Saramagos Erlaubnis zu einer partiellen Dramatisierung seines einzigartigen Romans Die Stadt der Blinden zu erhalten; der Studiengang Regie wird eine Diplominszenierung dieser dramatisierten Fassung im Wechsel mit Aventure Faust präsentieren. Ich hoffe auf regen Zuspruch und ein interessier- tes Auditorium.
Mit dem neuen Semester nimmt die Jugendakademie ihre Arbeit auf. Gerade im Bereich der Musik ist die frühe Förderung von Begabungen ein ganz zentrales Thema. Wir sind im Verhältnis zu östlichen Staaten oder auch zum Nachbarland Österreich in Verzug und es war höchste Zeit, hier eine Lücke zu schließen. Un- ser Konzept sieht vor, dass zunächst die bisher schon hier studierenden Jungstu- denten ein breiteres, auch musiktheoretisches Angebot erhalten.
Ein Studiengang wird neu etabliert, auch hier wird eine Lücke geschlossen: Das Berufungsverfahren Kulturmanagement ist in der Abschlussphase. Geplant ist an der Hochschule ein Aufbaustudiengang Kulturmanagement, außerdem wird es aber für die Studierenden in den künstlerischen Fächern auch Angebote zum »Selbstmanagement« geben. Jeder Student sollte während seines Studiums mit der Situation auf dem »Markt« vertraut werden und vielleicht auch eigene Stra- tegien entwickeln – da liegt sicherlich ein Hauptaufgabenbereich dieses neu zu gründenden Institutes für Kulturmanagement.
Eingehen möchte ich an dieser Stelle auf die Situation der Lehrbeauftragten an unserem Haus. Hochschulleitung, Hochschulrat, Studiendekan, Lehrbeauftragten- vertreter und Studentenvertretung haben Staatsminister Dr. Goppel am 31.7. einen offenen Brief zur unhaltbaren Situation der Lehrbeauftragten überreicht. Wir ha- ben festgestellt, dass er unsere Forderung, die Vergütung anzuheben, unterstützt. Hierzu müssten allerdings die Mittel generell aufgestockt werden, was Sache des Finanzministeriums ist. Die Hochschule wird im Rahmen der Fusion einen Stel- lenzuwachs bekommen und wir hoffen langfristig, durch die größere Zahl freiwer- dender Stellen dann auch mögliche Positionen für unseren nach wie vor eigentlich übergroßen Lehrauftragsbereich anbieten zu können. Sicher wird sich der eine oder andere Lehrbeauftragte dann um eine solche Mittelbauposition bewerben können.
54 Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009
Ganz kurz noch etwas zur Außenwirkung unserer Hochschule: Wir sind in einem internationalen, um nicht zu sagen globalen Wettbewerb – und in diesem Zu- sammenhang werden die internationalen Partnerschaften immer wichtiger. Wir pfl egen mit einigen wenigen Hochschulen aktive Partnerschaften, wo ein Dozen- tenaustausch, ein Studentenaustausch, auch ein Veranstaltungsaustausch statt- fi ndet. Das gilt vor allem für Paris, für Cincinnati/USA, Salzburg, Budapest und Warschau. Hinzukommen wird das Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau. Ein partnerschaftliches Großprojekt hat mit der Musikhochschule in Shang- hai stattgefunden. Zusammen mit der Stiftung Young Euro Classic konnte in Shanghai ein Orchesterworkshop gestartet werden, hälftig mit Musikstudenten aus München und aus Shanghai besetzt. Anschließend fanden Orchester- und Kammermusikkonzerte in Peking, Shanghai, Berlin und München statt – das war ein großer Erfolg und hier sind nicht nur künstlerische, sondern auch menschliche Kontakte zwischen den Studenten entstanden.
Zu unserer Außenwirkung gehört auch die Situation in der Stadt. Wir haben beste Kontakte zu unserer direkten kulturellen Umgebung, zu den Pinakotheken: Es gibt die Reihe »MIK – Musik im Kunstareal«, bei der auch inhaltliche Ge- sichtspunkte eine Rolle spielen. So gab es beispielsweise eine Ausstellung neuer japanischer Kunst in der Pinakothek der Moderne, zu der wir ein Konzert mit dem ensemble oktopus der Hochschule und ein Programm mit neuer japanischer Musik beigesteuert haben. Auch zum Lenbachhaus und zur Glyptothek haben wir engste Beziehungen. Im Zusammenhang mit der Kandinsky-Ausstellung im Lenbachhaus veranstalten wir ein legendäres »Historisches Konzert«. Dann ha- ben wir die Reihe der ODEON-Konzerte in der Allerheiligenhofkirche, in der Professoren mit bevorzugten Studenten Kammermusik erarbeiten und präsen- tieren; die sechs Konzerte pro Jahr werden von unseren Kollegen Rodenhäuser, Schlichtig und Adorján betreut. Nach demselben Modell funktioniert auch unser mittlerweile sehr etabliertes, wenn auch kleines Kammermusikfestival in Mon- tepulciano. Dort fi nden Ostern Kammermusikworkshops mit Konzerten statt. Ausgehend von Montepulciano und die ganze Hochschule betreffend wurden wir im Sommer 2008 zum »Kissinger Sommer« eingeladen, um dort unsere Projekte vorzustellen. Vor kurzem erreichte uns eine Einladung des Kammermusikfesti- vals in Bordeaux, dort unsere kammermusikalischen Aktivitäten zu präsentieren. Auch auf Schloss Elmau soll unter dem Titel »Masterclass« Kammermusik und Solistisches geboten werden. Die Außenwirkung und die Möglichkeiten, sich wei- ter zu entfalten, sind enorm gewachsen.
55 Texte aus dem Studienjahr
Zum Schluss möchte ich Ehrungen vornehmen, für Studierende, Kollegen und ehemalige Kollegen. Den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierenden überreiche ich Maria Benyumova. Sie studiert in der Meisterklasse Chordirigieren bei Prof. Michael Gläser, nachdem sie das Fach Orchesterdirigieren schon abge- schlossen hat. Herzlichen Glückwunsch!
In Übereinstimmung mit dem Senat haben wir uns entschlossen, Honorarprofes- suren nur sehr »sparsam« zu verleihen, ähnlich wie es die wissenschaftlichen Hoch- schulen handhaben. Wir verfahren nach der Regel, dass entweder ganz außeror- dentliche Leistungen im Hochschulbereich, außerordentliche Leistungen außerhalb der Hochschule oder eine sonstige Qualifi kation wie eine Habilitation vorliegen müssen. Wir werden jetzt zwei Honorarprofessuren vergeben, einmal an Herrn Dr. habil. Claus Bockmaier, meinen lieben Freund und Mitarbeiter am musikwissen- schaftlichen Institut. Sie können sich vorstellen, dass ich mich nur sehr partiell um das Wohl und auch Wehe dieses meines Instituts kümmern kann. Ich möchte mich hier ganz ausdrücklich bei Claus Bockmaier bedanken, denn ohne seine Aktivi- täten, die weit über das hinausgehen, wofür er eigentlich engagiert ist, würde unser Institut nicht derart fl orieren. Wenn Sie in den Jahresbericht schauen, werden Sie sehen, wie viele Publikationen, Kongresse, Vorträge organisiert und durchgeführt wurden. Auf der operativen Ebene ist das zu ganz großen Teilen Claus Bockmaier zu verdanken und deshalb freue ich mich besonders, ihm die Honorarprofessur verleihen zu können. Die zweite Honorarprofessur verleihe ich dem heute leider nicht anwesenden Christian Gerhaher. Er ist mittlerweile ein Sänger von Weltrang, der die halbe Professur, die er bei uns hatte, zurückgegeben hat, um seinen Karriere- anforderungen genügen zu können. Der Hochschule bleibt er aber erhalten, indem er für die Studierenden im Rahmen seiner Honorarprofessur immer wieder Work- shops durchführen wird. Im November 2009 steht ein solcher zu Vertonungen der Gestalten aus Wilhelm Meister auf dem Programm, ein ganz besonderes Projekt, das für alle Sänger und auch Liedbegleiter von größtem Interesse ist.
Am intensivsten und nachhaltigsten wird unsere Hochschule durch den Freun- deskreis unterstützt – ich erwähnte das schon. Mit der Ehrenmitgliedschaft der Hochschule möchte ich nun zwei langjährige Mitglieder im Vorstand des Vereins auszeichnen, die uns auf vielfältige Weise geholfen und gefördert haben: Herrn Dr. Hüfner und Herrn Rolf Grau.
56 Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009
Vor einigen Jahren haben wir eine weitere Auszeichnung etabliert, für ehemalige Hochschullehrer, die über lange Zeit große Verdienste um das Wohl, um den Fortbestand, um die Entwicklung des Hauses erworben haben, die Ehrenmedaille der Hochschule. Niemand ist qualifi zierter und berechtigter zum Tragen dieser Medaille als Helmut Rose, der heute diese Ehrenmedaille bekommen soll. Er hat über lange Jahre als Vizepräsident den kompletten Studienbetrieb organisiert und später die Alumni-Gesellschaft maßgeblich aufgebaut.
Liebe Studenten, liebe Kollegen, liebe Freunde, ich wünsche Ihnen und uns im neuen Studienjahr gutes Gelingen und viel Erfolg!
57 Texte aus dem Studienjahr Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/09 Immatrikulationsrede am 13.10.2008 Herbert Hillig
Es tut mir leid, dass ich gleich mit einer Enttäuschung beginnen muss. Denn Sie haben den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst erwartet – so ist es im Programm ausgedruckt – nun müssen Sie mit dem Musik- referenten des Ministeriums vorlieb nehmen. Herr Staatsminister Dr. Goppel ist leider durch eine kurzfristig anberaumte Sitzung, die in Zusammenhang mit der Regierungsbildung steht, verhindert, heute hier zu sein. Er hat mich beauftragt, Ihnen allen zur heutigen Immatrikulationsfeier seine guten Wünsche für das an- brechende neue akademische Jahr zu überbringen. Er bedauert sehr, nicht wie ursprünglich geplant heute bei Ihnen sein zu können. Er hat mir auch noch gesagt, dass er versuchen werde zu Ihrer Begrüßung vorbeizuschauen, wenn er sich im Verlauf der Sitzung doch werde loseisen können. Mein erster Gruß soll am heutigen Tag insbesondere den neu immatrikulierten Studierenden gelten, die eine schwierige und anspruchsvolle Eignungsprüfung bestanden haben und nun erst einmal mit Stolz und Freude an dieser ehrwür- digen und zugleich modernen Musikhochschule ihren berufl ichen Weg werden beginnen können. Diese Musikhochschule bietet Ihnen, bei entsprechendem Ein- satz und Durchhaltevermögen Ihrerseits, sicherlich auch die besten Vorausset- zungen für einen Erfolg im späteren Berufsleben. Grüßen möchte ich heute auch besonders die ehemaligen Studierenden des Richard Strauss-Konservatoriums, die seit dem 1. August diesen Jahres nun an der Musikhochschule studieren. Herzlich willkommen auch Ihnen! Allen Studierenden, die bereits seit längerem an dieser Hochschule studieren, wünsche ich bei ihrem weiteren Studium viel Erfolg. Meine Grüße gelten insbesondere auch der Hochschulleitung, Herrn Präsi- denten Prof. Dr. Mauser und den Vizepräsidenten Frau Professorin Evangela- tos, Herrn Professor Krapp, Herrn Professor Adt und Herrn Professor Schmitt, ferner den Mitgliedern der Verwaltung, an ihrer Spitze dem Kanzler, Herrn Dr. Krause. Mein Gruß gilt auch allen Hochschullehrern und Lehrkräften, insbeson- dere auch den neu berufenen Professoren sowie allen Lehrern, an ihrer Spitze Herrn Martin Maria Krüger, die vom Richard Strauss-Konservatorium der Stadt München in die staatliche Musikhochschule gekommen sind. Danken möchte
58 Zur Eröffnung des Studienjahres 2008/2009 ich auch allen Mitwirkenden im musikalischen Programm dieser Feier; die schon gehörten Beiträge zeigen eindrucksvoll, welch hohes künstlerisches Potenzial hier unter den Lehrenden wie den Studierenden versammelt ist. Eine schöne Idee fi nde ich es auch in der Programmdramaturgie dieser Feier, den langjährigen und verdienten Rektor dieses Hauses, Herrn Prof. Helmschrott, zu seinem bevorste- henden 70. Geburtstag mit einem eigenen kompositorischen Programmbeitrag zu ehren. Ich begrüße die neuen Ehrenmitglieder dieser Hochschule, die Herren Grau und Dr. Hüfner, und möchte ganz besonders Herrn Prof. Rose zur anstehen- den Verleihung der Ehrenmedaille gratulieren. Herr Prof. Rose war neben seiner Lehrtätigkeit im Bereich der Streicher-Didaktik über viele Jahre als Vizepräsident der Hochschule engagiert tätig und Garant dafür, dass der Studienbetrieb auch in schwierigen Zeiten reibungslos und effi zient lief. Wir stehen heute vor dem Start in ein ganz besonderes Studienjahr und an einem markanten Punkt in der traditionsreichen und langen Geschichte der Hoch- schule für Musik und Theater München. Die Musikhochschule München hat sich durch die Integration des Richard Strauss-Konservatoriums seit dem 1. August 2008 um ca. 300 Studierende und um 80 Lehrer vergrößert; sie wird damit eine der größten Musikhochschulen in Deutschland überhaupt. Mit der entsprechenden Übernahmevereinbarung zwischen dem Freistaat Bayern und der Landeshauptstadt München hat der langjährige Prozess der Neu- ordnung der Musikhochschullandschaft in Bayern seinen Abschluss gefunden. Die Vereinbarung, die wir mit der Landeshauptstadt München in langen, aber kon- struktiven und fairen Verhandlungen erzielt haben, trägt insbesondere – das ist mir wichtig – den Empfehlungen der internationalen Expertenkommission Musik- hochschullandschaft Bayern aus dem Jahr 2006 Rechnung. Die Kommission hatte sich – ich darf daran erinnern – damals uneingeschränkt für die Überführung des Richard Strauss-Konservatoriums in die staatliche Musikhochschule München aus- gesprochen. Die Münchner Musikhochschule erhält durch diese Übernahme wei- tere Profi lierungschancen zur Ergänzung und Abrundung ihres Fächerspektrums. Durch die Übernahme kommen neue wichtige Fachbereiche der Musikausbildung zu uns – wie die Elementare Musikpädagogik, die Volksmusik und der Jazz – die bisher im Spektrum der Musikhochschule München fehlten. Im Rahmen der Über- nahmevereinbarung stellt die Stadt der Musikhochschule die vom Konservatorium im Gasteig genutzten höchst attraktiven Unterrichts-, Verwaltungs- und Überäu- me zunächst bis Ende 2030 zur Verfügung, ohne dass der Freistaat Bayern hierfür Miete bezahlen muss. Der Freistaat Bayern übernimmt im Gegenzug das gesamte Lehrpersonal des Konservatoriums und hat dafür 78 neue Planstellen geschaffen.
59 Texte aus dem Studienjahr
Wir haben damit für den Bereich der Musikhochschulausbildung in München eine zukunftsweisende und international konkurrenzfähige Struktur etabliert, die den guten Klang der bayerischen Musikausbildung in Deutschland und darüber hinaus weiter festigen wird. Sie als Studierende dieser Hochschule, ob als neu immatriku- lierte Studierende, als bisher schon an der Musikhochschule München Studierende oder als ehemalige Studierende des Richard Strauss-Konservatoriums, werden von diesen verbesserten Möglichkeiten in räumlicher, personeller und sächlicher Hin- sicht nur profi tieren können. Ein weiterer Grund zur Freude ist sicherlich, dass die Sanierung des Gebäudes in der Luisenstraße 37a, das Unterrichts-, Überäume sowie wichtige Veranstaltungsräu- me der Hochschule enthält, vor ihrem unmittelbaren Abschluss steht. Besonderen Stellenwert hat dabei der bühnenveranstaltungstechnische Ausbau der »Reaktor- halle«, die als multifunktionaler Theater- und Veranstaltungsraum für Projekte der Regie- und Opernklasse wie auch für sonstige Veranstaltungen umfassend genutzt werden soll. In diese grundlegende Sanierung und den Umbau des Gebäudes hat der Freistaat Bayern knapp 9 Mio. Euro investiert. Eine Herausforderung, die uns sicherlich noch die nächste Zeit beschäftigen wird, ist der Bologna-Prozess. Die bayerischen Musikhochschulen beteiligen sich hier aktiv an der notwendigen Umstellung auf Bachelor- und Master-Studiengän- ge und es freut mich, dass die Münchner Hochschule inzwischen geradezu eine Vorreiterrolle übernommen und einen umfassenden Diskussionsprozess über die Reform in allen Fachbereichen geführt hat sowie die neu gegliederten Bachelor- und Masterstudiensysteme grundlegend neu erarbeitet. Abschließend möchte ich mich noch einmal an die Studierenden wenden: Sie haben sich ein Studium gewählt, das schon aufgrund der Internationalität der Musik höchste Ansprüche erfordert. Das macht einen großen Einsatz von Ihnen nötig, um das hohe technische und musikalische Niveau zu erreichen, das heute in der weitgehend internationalen Konkurrenzsituation erforderlich ist. Daraus resultieren natürlich auch Anstrengungen, Leistungsdruck und vielleicht auch gelegentlich Enttäuschung, von der Sie sich nicht entmutigen lassen sollten. Ludwig van Beethoven schrieb einmal in einem Brief »es gehört Rhythmus des Geistes dazu, um Musik in ihrer Wesenheit zu fassen. Sie gibt Ahnung, und Inspi- ration himmlischer Wissenschaften und was der Geist sinnlich von ihr empfi ndet, das ist die Verkörperung geistiger Erkenntnis.« Diese Ahnung und Inspiration himmlischer Wissenschaften wünsche ich allen Studierenden wie Lehrenden. Ein glückliches und erfülltes Studienjahr 2008/2009!
60 »Unerhörte Musik« Ein Projekt zur Erinnerung an Musiker/innen aus München, die als Juden in der NS-Zeit verfolgt wurden Wolfram P. Kastner und Christian Schölzel
Am 30. Oktober 2008 wurde in der Hochschule für Musik und Theater München die Ausstellung »Unerhörte Musik« eröffnet. Die Ausstellung, die während des Winter- semesters 2008/09 im Südlichen und Nördlichen Lichthof zu sehen war, basierte auf umfangreichen Archivrecherchen von Wolfram Kastner und Dr. Christian Schölzel im In- und Ausland. Die unbekannten Materialien konnten nur mit der Hilfe der Angehö- rigen einstmals verfemter Musiker und Musikerinnen entdeckt werden.
61 Texte aus dem Studienjahr
Prof. Dr. Stephan Schmitt und die Studentinnen Elisabeth Büttner, Veronika Didden, Stefanie Graf, Sibylle Köllinger, Elisabeth Urban und Sabine Völk wirkten bei den Personenrecherchen mit und trugen so zum Erfolg des Projekts wesentlich bei. Kla- vierwerke, Lieder und Kammermusik von Eugen Auerbach, Paul Ben-Haim, Walter Braunfels, Klaus Pringsheim und Bruno Walter erklangen in einem Konzert in der Hochschule am 30.10.2008. Im folgenden Text stellen Wolfram P. Kastner und Dr. Christian Schölzel das Projekt noch einmal vor.
Jüdische Musiker/innen, deren Leben mit München durch Geburt, Ausbildung oder berufl iches Engagement eng verknüpft war, wurden sofort nach der Macht- übernahme 1933 von den Nazis und ihren Helfern verfolgt. Mehr als 100 Musi- ker/innen, Sänger/innen und Komponist/innen, die darunter zu leiden hatten, lassen sich bislang benennen. Unter ihnen befanden sich Konzertmeister, Diri- genten, Komponisten und Opernsänger ebenso wie Musiklehrer, Kantoren, Or- chestermitglieder, Unterhaltungsmusiker oder Alleinunterhalter. Die Betroffenen erhielten Auftrittsverbot und wurden aus Orchestern oder
Wolfram Kastner führt in das Eröffnungskonzert ein
62 »Unerhörte Musik«
Lehrämtern ausgeschlossen. Ihre Kompositionen und Interpretationen galten nun als »undeutsch«, waren also »unerhört« und wurden nicht gespielt. Die deutsche Gesellschaft der NS-Zeit raubte ihnen ihre Existenz, ihre Freiheit, ihre Würde, ihr Eigentum und schließlich oftmals ihr Leben. Viele der betroffenen Musiker/innen wurden ermordet, manche überlebten, konnten emigrieren, andere nahmen sich aus Verzweifl ung das Leben.
Das Projekt sollte an verfolgte jüdische Musiker/innen aus München erinnern, die sehr unterschiedliche Lebensentwürfe hatten und keinesfalls als Opfer gebo- ren wurden. Die meisten verstanden sich in erster Linie als Musiker oder gar als »deutsche« Musiker: Das Judentum spielte für sie dabei zumeist eine untergeord- nete oder gar keine Rolle. Ungeachtet dessen, ob der oder die Einzelne sich als säkular, gläubig, liberal oder orthodox, als christlich, konservativ oder deutsch- national verstand: Mit der Rassen- und Vernichtungspolitik der Nazis wurden die Musiker/innen zu verfolgten Juden. Mit musikwissenschaftlichen Forschungen, einer Ausstellung in der Musik-
Die Treppe im Südlichen Lichthof Foto: Wolfram Kastner
63 Texte aus dem Studienjahr hochschule, Konzerten (darunter dem Eröffnungskonzert in der Musikhochschu- le) und dezentral in München aufgestellten Hörstationen (am Gasteig und vor dem Stadtmuseum) wurde an diese Menschen und ihre lange Zeit als »unerhört« geltende Musik erinnert. Die aus München Vertriebenen sollten mit diesem Forschungs-, Ausstellungs- und Konzertprojekt in das für alle Menschen offene Gedächtnis der Stadt geholt werden. An namhafte Komponisten und Musiker wie Walter Braunfels, Max Ettinger, Herbert Fromm, Heinrich Schalit, Josef Ziegler oder den ersten Geiger der Münchner Philharmoniker, Josef Lengsfeld, wurde ebenso erinnert wie an bisher unbekannte. Die Ausstellung stellte die Biographien der Musiker/innen in den Mittelpunkt der Präsentation. Die so unterschiedlichen Lebensläufe und Werke von Kompo- nisten, Musikdozenten, Sängern, Orchester- oder Unterhaltungsmusikern ließen keinen anderen Ansatz zu. Die Präsentation wurde als Wanderausstellung konzi- piert, um sie nach Beginn der Ausstellung auch an anderen Ausstellungsorten als dem Nördlichen Lichthof der Hochschule zeigen zu können. Wesentlichster Punkt des Rahmenprogramms war eine Konzertreihe. In den drei Münchner Konzerten wurden Werke verfolgter jüdischer Musiker/innen aufgeführt. Teile der Konzerte, v. a. das Eröffnungskonzert mit Studierenden der Musikhochschule, wurden im Rahmen der Medienpartnerschaft mit dem Radio des Bayerischen Rundfunks auch übertragen. Die Ausstellung war mit dezentral im Innenstadtbereich von München plat- zierten Tonstationen verknüpft, um die »unerhörte Musik« in das Zentrum der Stadt zurückzutragen: am Gasteig und am Jakobsplatz.
Das Gesamtprojekt stand unter der Schirmherrschaft des Münchener Oberbür- germeisters Christian Ude sowie der Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch. Die Projektleitung und -umsetzung lag in den Händen von Wolfram P. Kastner – Institut für Kunst und Forschung, www.wolf- ramkastner.kulturserver-bayern.de und Dr. Christian Schölzel – Culture and more, www.cultureandmore.com. Kooperationspartner waren der Bayerischer Musikrat, München, das Institut für Musikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität, München, das Kul- turreferat der Landeshauptstadt München, der Verband Münchner Tonkünstler e. V. und die Hochschule für Musik und Theater München.
64 »Luft von anderen Planeten« Einführung zum »Kompositionskonzert Arnold Schönberg« am 8.1.2009 Siegfried Mauser
Anlässlich der großen Kandinsky-Retrospektive 2008/09 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus fand in der Hochschule für Musik und Theater München als gemein- same Veranstaltung beider Häuser ein Konzert statt, in dem das Programm des Neu- jahrskonzerts wiedergegeben wurde, das Kandinsky mit seinen Künstlerfreunden am 2. Januar 1911 besuchte. Zur Aufführung kamen Arnold Schönbergs Streichquartette Nr. 1 und 2, die drei Klavierstücke op. 11 und fünf Lieder.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich zum heutigen »Historischen Konzert«, dem rekonstru- ierten Programm eben jenes »Kompositionskonzerts Arnold Schönberg«, das vor fast 100 Jahren in unmittelbarer Nähe hier in München stattgefunden hat. Gespielt wurde damals im »Jahreszeitensaal« – dem »Sophiensaal«, den es in der Sophienstraße immer noch gibt, der aber für Konzertveranstaltungen heute kaum noch genutzt wird. »Historisch« wurde das Konzert auch deshalb, da es eine wenn auch nur kurzzeitige, so doch intensive und sehr fruchtbare Künst- lerfreundschaft begründete, nämlich die zwischen dem Komponisten Arnold Schönberg, der damals übrigens auch viel malte, und Wassily Kandinsky, dem bedeutenden Maler. Das Konzert steht im Zusammenhang mit der spektaku- lären Kandinsky-Ausstellung, die Sie in München gerade sehen können. Ich be- danke mich sehr herzlich beim Lenbachhaus für die gute Zusammenarbeit bei dem heutigen Abend wie auch bei mehreren weiteren Programmpunkten, die wir miteinander konzipiert haben. Das Konzert am 2.1.1911 hat Geschichte gemacht wie wenige historische Kon- zerte. Direkte Reaktionen waren einerseits Briefe, die ausgetauscht wurden:
Sehr geehrter Herr Professor! Entschuldigen Sie bitte, daß ich ohne das Vergnügen zu haben Sie persönlich zu kennen einfach an Sie schreibe. Ich habe eben Ihr Concert hier gehört und habe viel wirkliche Freude daran gehabt. Sie kennen mich, d. h. meine Arbeiten na-
65 Texte aus dem Studienjahr
türlich nicht, da ich überhaupt nicht viel ausstelle und in Wien nur fl üchtig und schon vor Jahren ein Mal ausgestellt habe (Secession). Unsere Bestrebungen aber und die ganze Denk- und Gefühlsweise haben so viel Gemeinsames, daß ich mich ganz berechtigt fühle, Ihnen meine Sympathie auszusprechen. Sie haben in Ihren Werken das verwirklicht, wonach ich in freilich unbestimmter Form in der Musik so eine große Sehnsucht hatte. Das selbstständige Gehen durch eigene Schicksale, das eigene Leben der einzelnen Stimmen in Ihren Compositionen ist gerade das, was auch ich in malerischer Form zu fi nden versuche. […] Wassily Kandinsky am 18.1.1911 an Arnold Schönberg
Sehr geehrter Herr, ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihren Brief. Ich habe mich außerordentlich ge- freut. Es ist meinen Werken vorläufi g versagt, die Massen zu gewinnen. Umso sicherer erobern sie sich die Einzelnen. Jene wirklich wertvollen Einzelnen, auf die es mir allein ankommt. Und ich freue mich außerordentlich, wenn es ein Künstler ist, in einer andern Kunst schaffend, als ich, der Beziehungen zu mir fi ndet. Es giebt sicher unter den Besten, die heute streben, solche unbekannten Beziehungen, Gemeinsamkeiten, die wohl nicht zufällig sind. Ich bin stolz darauf, solchen Sym- pathiebezeugungen öfter bei den besten begegnet zu sein. […] Arnold Schönberg am 24.1.1911 an Wassily Kandinsky
Kandinsky zeigte sich sehr beeindruckt und verspürte eine Art »identifi kato- rischen Impuls«, der durch die Musik Schönbergs, die er in diesem Konzert hörte, ausgelöst wurde. Umgekehrt sah sich Schönberg in seinem Antwortbrief auch »erkannt« und in seiner Kreativität und Produktivität nah an den Tendenzen, die Kandinsky und der Kreis um den »Blauen Reiter« damals verfolgten. Es gibt ja in der Kulturgeschichte einige glückliche Momente, wo bestimmte Umbruchsten- denzen in parallelen Kunstformen tatsächlich auch parallel verliefen. Ich denke, die Umbruchsituation um 1910 ist einer dieser Momente, und die beiden Haupt- protagonisten waren in der Tat Kandinsky und Schönberg. Der Schritt in die Abstraktion und in eine Malerei, die sich von der Gegenständlichkeit und der Perspektivität trennte, entspricht ganz klar dem Schritt in die sogenannte freie Atonalität, die Schönberg samt der technischen Konsequenzen, die damit einher- gingen, ab 1909 vollzog.
Das Programm, das Sie heute hören können, führt diese Entwicklung Schritt für Schritt vor, wenn auch die Stücke – wir spielen sie natürlich in der damaligen
66 »Luft von anderen Planeten«
Sigrid Plundrich und das Streichquartett »Blauer Reiter« (Megan Chapelas, Miryam Nothelfer, Ines Wein, Jesus Antonio Rojas Clavijo)
Reihenfolge – diese Chronologie nicht direkt abbilden. Die »traditionellsten« spätromantischen Werke, die Sie heute hören können, stehen am Beginn des zweiten Teils, es handelt sich um Lieder, die aus den verschiedenen Sammlungen Schönbergs zusammengestellt wurden; eines der wesentlichsten ist dabei sicher »Erwartung«, das erste Lied, das erklingen wird. Dieses Lied steht für einen werk- geschichtlichen Impuls bei Schönberg bezüglich eines Hauptwerks der sogenann- ten Atonalität, dem Monodram Erwartung, in dem dieses Lied zitiert wird. Im einaktigen Monodram fi nden sich inhaltliche parallelen zur Semantik des Liedes.
Einen Schritt weiter geht dann schon das erste Streichquartett, noch in d-Moll. Hier zeigt sich satztechnisch und kompositionsgeschichtlich in der Instrumental- musik eine Aufgabenstellung, die Schönberg von seinem Lehrer und Mentor Ale- xander Zemlinsky übernommen hat: die Errungenschaften der Brahms’schen kam- mermusikalischen Verarbeitungstechnik mit der fortgeschrittenen chromatischen Klanglichkeit Wagners und der Tristan-Welt zu verbinden. Das berühmteste
67 Texte aus dem Studienjahr
Werk, das diese Integration kompositionsgeschichtlich verortete, ist sicherlich das Streichsextett Verklärte Nacht, aber auch das erste, einsätzige Streichquartett in d-Moll von Arnold Schönberg entspricht dieser Aufgabenstellung und löst sie. Das Werk gehört also noch in den Kontext der ersten Phase Schönbergs, die er selbst als erweiterte oder schwebende Tonalität bezeichnet hat – die Stabilitätsver- hältnisse des traditionellen Komponierens haben sich schon enorm gelockert, der Zusammenhalt der Tonartlichkeit blieb aber noch erhalten.
Dass diese schwer gefährdet war und ein Durchbruch in eine andere Welt un- mittelbar bevorstand, das zeigt sich dann in dem hier zu Beginn zu hörenden Stück, im zweiten Streichquartett in fi s-Moll. Die ungewöhnliche Besetzungs- strategie dieses Werks ist, wie ich meine, doch auch Programm und deutet das Innovative mit an: der Einbezug von Gesang. Zuvor wird ein bekanntes Volks- lied zitiert, um das historische Bewusstsein, das Schönberg damals erfüllte, zu verdeutlichen: O du lieber Augustin, alles ist hin. Schönberg refl ektiert hier, dass das Komponieren im tonalen Bezugssystem der Musiksprachlichkeit, die zumin- dest 300 Jahre Gültigkeit hatte – grob gesagt von Monteverdi bis Gustav Mah- ler – vorüber sei, aufgebrochen, in eine neue Dimension eingerückt. Vielleicht hat das auch etwas Ironisches an sich; das Bewusstsein, dass etwas zu Ende geht, dass etwas »hin« ist, wird durch dieses Zitat verdeutlicht. Im letzten Satz »Entrückung« wird die neue Dimension dann aufgespannt: »Ich fühle Luft von anderen Planeten«, so die erste Textzeile des hier vertonten George-Gedichts. Damit wird die Perspektive auf das Kommende eröffnet, auf den Durchbruch hin zur freien Atonalität.
Diesen Anspruch erfüllt dann das Werk, das eigentlich am Ende stehen müsste, würde man eine Chronologie aufspannen, nämlich die Drei Klavierstücke op. 11, die tatsächlich die ersten durchgearbeiteten frei atonalen Werke in der Musik- geschichte darstellen (wie auch die ersten in der Werkgeschichte Schönbergs). Dass gerade dieses Stück große Wirkung auf Kandinsky ausübte, zeigt eine zweite Reaktion des Malers, nicht nur die briefl iche, wie hier in Auszügen dokumentiert: 1911, unmittelbar nach dem heute gespielten Konzert, entstand die Impression III (Konzert). Dieses wunderbare Bild wird in der Kandinsky-Ausstellung gezeigt. Unverkennbar steht im Zentrum des Bildes, das eine abstrahierte Zuhörerschaft doch andeutungsweise erkennbar macht, ein schwarzes »Ungetüm« – der Flügel. Davon möchte ich herleiten, dass in erster Linie dieses Durchbruchswerk zur frei- en Atonalität Kandinskys Phantasie entzündete, denn hier fand er tatsächlich ein
68 »Luft von anderen Planeten«
Siegfried Mauser
absolutes Analogon zu seinen ersten abstrakten Arbeiten. Die drei Klavierstücke sind insofern besonders bedeutsam, als sie nicht nur den Durchbruch, sondern auch bereits den Extrempunkt dieser Situation markieren. Die Phase der freien Atonalität bei Schönberg und eigentlich im Gesamten der Wiener Schule dauerte von 1909 bis 1922, als Schönberg in Mödling die Technik der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen, die sogenannte Dodekaphonie, entwi- ckelte. In diesem Kontext des freien atonalen Komponierens, dem Ausstieg aus einem tonart- und funktionsgebundenen Komponieren, zeigte sich sehr schnell die Notwendigkeit einer radikalen Konsequenz. Und die wird bereits in diesen drei Klavierstücken vorgeführt: Das erste Stück entspricht in seiner »Durchbruch- situation« fast der Wagner’schen Tristan-Welt, ist am Anfang vom Satztypus her vielleicht sogar eine direkte Anspielung. Im Werk wird durch frei gesetzte Disso- nanzen eine Paralysierung der tonalen Verhältnisse hergestellt und dieser »atonale Gerüstsatz«, dieser Begleitsatz, dann in Zonen auch sogenannten athematischen Komponierens weitergeführt. Das ist ein wichtiger Sachverhalt, der nochmals den Bogen zu Kandinsky spannen lässt: Das atonale Komponieren, jenseits und außer- halb von Tonartbezügen verlaufend, machte es in letzter Konsequenz notwendig,
69 Texte aus dem Studienjahr auch ein athematisches Komponieren zu entfalten. Traditionelle Themenbildung bedarf nämlich notwendig tonaler Tendenzen, der Zentralton einer Melodie ist harmonisch bestimmt, Gesten mit Verhältnissen von schweren und leichten Ak- zentuierungen bedürfen eines tonalen Spannungsgefüges. Thematisches Kompo- nieren ist immer auch mit tonalen Tendenzen durchsetzt, umgekehrt bedeutet atonales Komponieren in radikaler Konsequenz eine Kompositionstechnik in athematischem Satz. Schönberg hat das sofort erkannt und mit diesem ersten Werk den Bogen gespannt, da op. 11/3 tatsächlich weitgehend athematisch kon- zipiert ist. Wenn das Klavierstück op. 11/1 den Durchbruch zur Atonalität bedeutet, so bietet das Klavierstück op. 11/2 den Rückblick. Der Satz steht über weite Stre- cken quasi in d-Moll, man bemerkt noch einmal, wie die Tonart Bestand hat, aber bereits in »durchlöcherter« Form. Es handelt sich um ein hoch expressives Stück, das u. a. Feruccio Busoni zu einer Bearbeitung angeregt hat, in der er Tonartliches gegenüber dem Original noch stärker betonte. In op. 11/3 haben wir nach wie vor eines der radikalsten Stücke überhaupt innerhalb der Moderne vor uns, weil hier der atonale Satz auch athematisch wird. Sie können kaum Melodien erkennen, kaum konsistente stabile Texturen, das Ganze ist eine expressionistische Gesten- reihung jenseits von Tonarten und jenseits von konsistenter Melodik oder The- matik, von Harmonik ganz zu schweigen. Ich denke, dass – ähnlich wie in der Malerei die Aufgabe der Perspektivität auch zu einer Aufgabe der Gegenständlichkeit führen musste – innerhalb der Musik die Aufgabe der Tonalität, des Perspektivenreichtums eines geordneten Tonsatz- prinzips, notwendigerweise auch zur Aufgabe des Thematischen führen musste. Wie in der Malerei die Gegenständlichkeit zumindest zurücktritt, wenngleich sie bei Kandinsky sehr lange andeutungsweise erhalten bleibt, so musste in der Ato- nalität die Thematik zurücktreten und verschwinden. Eine interessante Parallele zwischen den beiden Künstlerpersönlichkeiten Kandinsky und Schönberg sehe ich darin, dass bei Kandinsky fast immer noch Allusionen an Figürlichkeit erhal- ten bleiben, ähnlich wie bei Schönberg die Beziehung zur thematischen Struktur selten ganz verloren geht, auch wenn sie, wie in op. 11/3, auf radikale Weise zurückgedrängt erscheint. Jedenfalls haben wir utopische Entwürfe vor uns, die zeitgleich von Künstlerpersönlichkeiten entwickelt wurden, und die Kunst des 20. Jahrhunderts entscheidend prägten.
70 »Luft von anderen Planeten«
© Arnold Schönberg Center
71 Vater der liturgiebezogenen nachkonziliaren Kirchenmusik In memoriam Fritz Schieri (1922–2009)* Hans Leitner
Professor Fritz Schieri ist am 24. Februar in Dachau in seinem 87. Lebensjahr verstorben. Zurückgezogen, wie er seine letzten Jahre ver- bracht hat, fand auch seine Beerdigung im engsten Kreise statt. Hier gilt es nun, wenn- gleich unvollständig, seiner Lebensstationen und seines Wirkens, das der Kirchenmusik stets nahestand, zu gedenken. Fritz Schieri wurde am 27. März 1922 in München als Sohn eines Gürtlers geboren und wuchs in bescheidenen Verhältnis- sen auf. Seine früh erkannte musikalische Begabung fand Förderung durch Geigen- , Klavier- und Theorieunterricht. Nach dem 1940 am Münchner Wilhelms-Gym- nasium abgelegten Abitur arbeitete Schieri als Korrepetitor an der Bayerischen Landesbühne, einem an verschiedenen Orten gastierenden Theater, bis er 1941 zur Flakartillerie eingezogen wurde. In Russland wurde er 1945 verwundet und geriet nach Kriegsende in englische Kriegsgefangenschaft. 1946 erfüllte sich sein lange ersehnter Wunsch, das Studium an der nach zweijähriger Pause wiederer- öffneten Musikhochschule in München beginnen zu können. Dort hatte er die Fächer Dirigieren und Komposition (Joseph Haas) belegt. Als Assistent von Prof. Hans Mersmann gründete er 1947 einen Studenten-Madrigalchor. 1948 folgte er seinem Lehrer nach Köln als Dozent für Musiktheorie und Chorleitung; gleichzei- tig hatte er die Leitung des pädagogischen Seminars der Musikhochschule Köln inne. Die mit den Häusern in Altenberg und der Wies verbundene Mitarbeit in der Werkgemeinschaft Musik setzte 1949 ein. Dazu gehörte die Leitung zahlloser Chorwochen und Chorleiterseminare. Während der Kölner Jahre lernte Schieri seine Frau kennen, deren Name uns durch die Einsingübung »Lui-Lui-Lui-i-i-se« in liebevoller Erinnerung ist. Der Ehe entstammen vier Kinder.
* Abdruck aus: Musica Sacra – Zeitschrift für katholische Kirchenmusik, Jg. 129, Heft 3/2009, S. 170; mit freundlicher Genehmigung des Bärenreiter Verlags Kassel
72 Vater der liturgiebezogenen nachkonziliaren Kirchenmusik
1959 erfolgte die Berufung zum Professor für Komposition, Musiktheorie und Chorleitung an der Musikhochschule seiner Heimatstadt München. Das bis dahin nicht existierende Fach »Chorleitung« galt es erst einmal zu etablie- ren; ebenso galt es, die Hochschulchöre aufzubauen und zu leiten. Seit 1963 war Schieri vertreten in den verschiedenen liturgisch-musikalischen Gremien der katholischen Kirche in Deutschland, so etwa in der ökumenischen Kommis- sion der Psalmenübersetzung, der Arbeitsgemeinschaft »Musik im Gottesdienst« oder der Vorbereitungskommission für das Einheitsgesangbuch »Gotteslob«. In der Nachfolge Karl Höllers wurde Schieri 1972 zum Präsidenten der Münchner Musikhochschule gewählt, eine Ehre und Bürde, die er bis 1981 trug. Mit dem Eintritt in den Ruhestand wurde er 1987 zum Ehrenpräsidenten der Musikhoch- schule ernannt. Sein umfangreiches Wirken erfuhr 1993 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes eine gebührende Würdigung. Zu diesem seinem umfas- senden Wirken gehört neben einer Vielzahl erfolgreicher Studenten eine Legion von Sängerinnen und Sängern, die er für die Musik zu begeistern vermochte. Gleichermaßen gehört aber auch seine Tätigkeit als Komponist dazu: unzählige geistliche wie weltliche Chorwerke, Kantaten, Proprien, Balladen, zum Teil mit Instrumenten, fi nden sich neben über 1000 Sololiedern mit Klavierbegleitung, Liedsätzen, Kanons, Liturgiegesängen etc… Seiner Schreibweise wurde einmal wegen des dem Geist der Einstimmigkeit verpfl ichteten parallelstimmigen Satzes der Begriff »paraphon« zugewiesen. Einer seiner Nachfolger im Präsidentenamt, Prof. Robert M. Helmschrott, formulierte anlässlich einer Laudatio: »Sie sind der Vater liturgiebezogener nachkonziliarer Kirchenmusik im deutschen Sprach- raum.« So hat sich eben Schieri auch der kleinen Form wie jener des Kehrverses mit großem Engagement und großer Kompetenz angenommen. Fritz Schieri wörtlich: »Man glaubt gar nicht, welche Konzentration notwendig ist, um sol- ch kleine Melodien so zu bauen, dass sie Hand und Fuß haben, dass sie von der Gemeinde auch gesungen werden können und auch einen dauernden Wert behalten.« So stammt auch jener österliche Kehrvers GL 233,5 aus der Feder Fritz Schieris, bei dem wir singen: »Der Herr hat den Tod besiegt. Halleluja.« Der dauernde Wert dieser Glaubenswahrheit ist wohl der größte Trost in der Trauer über seinen Verlust. RIP.
73 Carmina Burana am Nil Deutsch-ägyptisches Gemeinschaftsprojekt am Opernhaus Kairo Boris Braune
Das Münchner Percussion Ensemble unter der Leitung des Hochschuldozenten Adel Shalaby wurde zusammen mit Gesangssolisten und Pianisten der Hochschu- le für Musik und Theater München zu einem besonderen Gastspiel eingeladen: Vom 13. bis 28. März 2009 arbeiteten die jungen Musiker in einem deutsch-ägyp- tischen Gemeinschaftsprojekt am Opernhaus Kairo. Auf dem Programm stand als Hauptwerk Carl Orffs Carmina Burana in der Fassung mit zwei Klavieren, Pauken und Schlagwerk. Die Solisten waren hoch- karätige Studierende, Meisterkursteilnehmer und Absolventen von Prof. Daphne Evangelatos, Prof. Frieder Lang, Dr. Krisztina Gazsi-Laki und Anne Buter, die sich im Vorfeld durch ein Probesingen für dieses Projekt qualifi ziert hatten: Car- mela Konrad und Alexandra Voulgari (Sopran), Markus Durst (Tenor) sowie Giorgos Kanaris und Andreas Burkhart (beide Bariton). Zur Aufführung kamen außerdem der Boléro von Maurice Ravel sowie Auszüge aus der Carmen-Suite von Georges Bizet/Rodion Shchedrin. Auf ägyptischer Seite wirkten die Ballett Compagnie des Kairoer Opernhauses, das Opernorchester sowie der dortige A Capella Choir mit, insgesamt fast 200 Personen. Die künstlerische Gesamtleitung lag in den Händen von Adel Shalaby, der dem ägyptischen Publikum durch zahlreiche Gastdirigate bekannt ist. Unter seiner Leitung wurden in den vergangenen zwanzig Jahren bereits mehrere erfolg- reiche Gastspielreisen ins Land der Pharaonen durchgeführt; zuletzt 2005 unter Beteiligung des Philharmonischen Chors München. Im Münchner Percussion Ensemble wirkten dieses Mal Stundenten mehrerer Schlagzeugklassen mit (Adel Shalaby, Franz Bach und Prof. Dr. Peter Sadlo), ergänzt durch die Pianistinnen Yudum Cetiner und Jelena Stojkovic (beide aus der Klasse Bianca Bodalia). Nach der Ankunft am 13. März ging es für die Münchner Musiker nach kurzem Zwischenstopp im Hotel gleich weiter ins Opernhaus Kairo, galt es doch, die Instru- mente für das Konzert »World Percussion Art« am folgenden Tag aufzubauen, um am Konzerttag selbst neben der Akustikprobe noch etwas Zeit zur Erholung fi nden zu können. Dieses zusätzliche Konzert neben dem Hauptprojekt gab den Musikern eine ideale Möglichkeit, ihr Können in Solowerken, in Percussion-Duos und bei der Rhapsodie Espagnole von Maurice Ravel in der Fassung für Schlagzeug und zwei Kla-
74 Carmina Burana am Nil viere zum Besten zu geben. Die Aufführung fand im Kleinen Saal des Opernhauses statt und wurde sogar vom ägyptischen Fernsehen aufgezeichnet. Die folgenden zehn Tage waren ausgefüllt mit intensiver Probenarbeit für Car- mina Burana, bei der nach und nach alle beteiligten Ensembles zusammengeführt wurden. Aber auch die Begegnung mit der ägyptischen Kultur kam nicht zu kurz: Höhepunkte waren die Pyramiden von Gizeh (plus Kamelritt der gesamten Grup- pe), die Stufenpyramide von Sakkara, das Ägyptische Museum, Altkairo sowie ein Besuch des alten Basarviertels. Besuche bei Kairoer Musikinstrumentenbau- ern standen ebenfalls hoch im Kurs und zum Abendprogramm gehörte u. a. eine Schifffahrt auf dem Nil mit Bauchtanz und Buffet. Schnell entstanden Kontakte zu Mitgliedern der beiden großen Sinfonieorchester (Cairo Opera Orchestra und Cairo Symphony Orchestra). Insbesondere die ägyptischen Schlagzeuger interes- sierten sich für die Probenarbeit ihrer Kollegen aus Deutschland. Umgekehrt wur- den die Münchner zu einigen Aufführungen der Kairoer Orchester eingeladen und verbrachten ihre Freizeit häufi g mit Ägyptern. Für große Begeisterung sorgte die Leistung des A Capella Choir (Einstudie- rung: Maya Gvineria) bei den Proben und Aufführungen der Carmina Burana. Die Chormitglieder zeigten neben großer Motivation und Freude für dieses Pro- jekt, dass sie auch stimmlich hervorragend ausgebildet sind. Die drei Hauptaufführungen im Großen Saal des Opernhauses vom 25.–27. März waren mit jeweils 1200 Besuchern allesamt ausverkauft. Mit der Premi- ere am 25. März wurden gleichzeitig die »Deutschen Kulturwochen« in Kairo eröffnet, die von der Deutschen Botschaft und dem dortigen Goethe-Institut veranstaltet wurden. Neben dem deutschen Botschafter, Bernd Erbel, und sei- nen Botschafter-Kollegen aus zahlreichen Nationen waren auch gleich mehrere ägyptische Minister sowie zahlreiche prominente Gäste aus Kultur und Politik zu dieser Veranstaltung gekommen, u. a. der Präsident des Deutschen Musikrats, Prof. Martin Maria Krüger. Von der Musikhochschule München war Kanzler Dr. Alexander Krause angereist. Die außerordentliche Bedeutung dieses Ereignisses wurde durch die komplette Aufzeichnung für das ägyptische Fernsehen sowie – in Auszügen – durch die Deutsche Welle verstärkt. Die ägyptische Presse berichtete sehr positiv:
Maestro Adel Shalaby und sein Ensemble waren die Sterne, die das Cairo Opera House an diesem Abend erleuchteten. Es waren die Kombination seiner ausgefeil- ten Interpretation, die exzellente Einstudierung und die sehr gute Ausführung der
75 Texte aus dem Studienjahr
Percussionisten sowie der Pianistinnen Jelena Stojkovic und Yudum Cetiner, die dem Publikum eine vorzügliche Aufführung bescherten. Maestro Shalaby gelang es, Instrumentalisten, Chor und Solisten und Tänzern auf der Bühne nicht nur professi- onell zu koordinieren, sondern zu einem harmonischen Ganzen zusammenzuführen. (Kariman Harak, »The Egyptian Gazette« vom 2.4.2009)
Das Ägypten-Projekt der Hochschule für Musik und Theater München und des Deutschen Kulturdialogs, Regensburg, wurde ermöglicht dank fi nanzieller Un- terstützung des Goethe-Instituts, des Auswärtigen Amts sowie der Stiftung Ba- yerischer Musikfonds. Die große Begeisterung aller Mitwirkenden, Partner und Besucher dieses Projekts zeigt, dass die Förderung des deutsch-ägyptischen Kul- turaustausches auf hervorragende Weise gelang und die Münchner Musiker so mit ihrer Musik einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten konnten. Die Mitwirkenden waren: Carmela Konrad, Alexandra Voulgari (Sopran), Mar- kus Durst, Sobhi Bidair (Tenor), Giorgos Kanaris, Andreas Burkhart (Bariton) Das Münchener Percussion Ensemble: Florian Eickhölter, Saskia Jahreis, Bene- dikt Kurz, Lorand Madai, Michael Schreiner, Daniel Seulen und Carlos Vera Lar- rucea. Yudum Cetiner, Jelena Stojkovic (Klavier), Cairo Opera Ballet Company (Lei- tung: Erminia Kamel), A Capella Choir (Leitung: Maya Gvineria), Cairo Opera Orchestra. Künstlerische Gesamtleitung: Adel Shalaby
76 Penderecki – Adorján – Schulmusik Skizzen eines Projekts Thomas Sonner
Neuland. Hochschulgebäude Arcisstraße, April 2008 Erste Überlegungen zum traditionellen Dirigierprojekt des zukünftigen Examens- jahrgangs Schulmusik: Welches Werk werden wir mit dem Schulmusikerorchester dirigieren? In welchen Städten, in welchen Sälen? Rasch sind drei Kommilitonen und Kommilitoninnen bereit, in ihren Heimatstädten Konzerte zu organisieren. Burghausen, Weiden in der Oberpfalz und Schwabmünchen stehen als Veran- staltungsorte fest. Ein buntes Potpourri an Programmwünschen füllt den Raum. Querbeet durch das klassisch-romantische Repertoire, alle Stücke der Orchesterli- teratur, die man schon immer mal dirigieren wollte, kommen aufs Tapet. Manches scheitert an den personalen Kapazitäten, anderes schlicht am Schwierigkeitsgrad. Ein Diskussionsbeitrag von Prof. Adt belebt das Gespräch. Sein Kollege Prof. Ad- orján habe ihn angesprochen, er wolle gern mit den Schulmusik-Studierenden ein Flötenkonzert erarbeiten und bei den Aufführungen den Solopart übernehmen, das Flötenkonzert von Krysztof Penderecki.
Gruppenfoto mit Krysztof Penderecki Foto: Jan Bertram
77 Texte aus dem Studienjahr
Für und wider. Hochschulgebäude Arcisstraße, Juni 2008 Penderecki also. Für alle Beteiligten ein bekannter Name, aber das besagte Stück ist nur wenigen geläufi g. Auseinandersetzungen mit dem und über das Stück fol- gen, Machbarkeitsstudien, Debatten mit überraschenden Argumentationen: »Hat Neue Musik für unser Publikum Genussfaktor?«, »Muss man Musik als Zuhörer verstehen?«, »Das Programm als Menü-Karte: Etwas zum Beißen und dann ein schönes Dessert«. Schließlich steht die musikalische Planung: Auszüge aus Men- delssohns Sommernachtstraum zu Beginn, anschließend Pendereckis Flötenkon- zert mit András Adorján als Solist und nach der Pause Dvořáks 8. Sinfonie.
Einfühlungsphase. Musikakademie Alteglofsheim, September 2008 Selbststudium der Partituren nach Gelegenheit ist die Vorbereitung für eine Wo- che Klausur in der Oberpfalz. Fast alle 34 Taktstock-Aspiranten glänzen durch Anwesenheit. Hohe Motivation reihum. Jeder hat sein Orchesterinstrument
Mit Prof. Adorján bei der Probenarbeit
78 Penderecki, Adorjan und Schulmusik mitgebracht, ein erstaunlich variantenreich besetzter Klangkörper formiert sich. Musizierend nähert man sich schrittweise den Werken. Nachmittags Kleingrup- penunterricht, Dirigieren an Klavieren. Mitte der Woche wird als Blick über den Partiturrand die Orgelbaufi rma Jann besucht. Zurück an den Notentext. Sprechen der komplexen Rhythmen Pendereckis, jeder eine Stimme. Schritte in Richtung Perfektion, dann nächtlicher Klangrausch. Wenige Wochen später beginnen die Proben mit dem Schulmusiker-Orchester.
Gegenüberstellung. Gasteig, November 2008 Penderecki ist in der Stadt, er dirigiert sein Werk Seven Gates of Jerusalem in der Philharmonie. Auf den Besuch der Generalprobe folgt ein exklusives Ge- spräch mit dem Komponisten. Umfangreiche Vorbereitungen waren vorausgegan- gen. Im Raum sitzt eine große Runde aus Studierenden der Schulmusik und der Kompositionsklassen. Das Aufnahmegerät läuft, alle Fragen sind erlaubt: »Mei-
… und im Konzert
79 Texte aus dem Studienjahr ne Instrumentalmusik ist komplex und kompliziert, aber es macht mir Spaß.« »Musik braucht eine Ordnung. Deswegen bin ich gegen Improvisation. Absolut.« »… mache sehr viel Skizzen. Für eine Partitur von hundert Seiten sind es be- stimmt tausend Seiten Skizzen.« »… es muss immer eine Herausforderung sein auch für Musiker«. Penderecki ist ein starker Charakter. Hart im Urteil, aber en- orm kommunikativ. Hat er Tipps für die angehenden Musiklehrer? »Ich bin ein sehr schlechter Pädagoge gewesen, eigentlich. Weil ich immer nur an dem interes- siert war, was ich selbst mache. Und das ist schlecht«. Ambivalente Emotionslage nach dem Gespräch. Doch was hatte er noch zum angedachten Konzertprogramm gesagt? »Dvořák passt also wunderbar dazu, glaube ich.«
Symbiose. Hochschulgebäude Arcisstraße, Dezember 2008 Bisher war die Solostimme in den Proben nur vokal markiert worden. Erstmals bekommen Musiker und Dirigenten einen realen Klangeindruck. Prof. Adorján kommt in die Probe – Ausnahmefl ötist und, wie sich für alle Unwissenden schnell zeigt, überaus angenehmer und aufgeschlossener Musizierpartner. Der Notentext der Solostimme wird quicklebendig. Neuer Energieschub für alle Beteiligten. Heiteres Ausprobieren. Wenig später erfährt jeder der 34 Dirigenten, welches Stück (einen Satz der Sinfonie, Rüpeltanz, Notturno, Scherzo, Hochzeitsmarsch, Flötenkonzert) er/sie in welcher Stadt dirigieren wird. Die Projektgruppe Öffent- lichkeitsarbeit organisiert bereits seit einigen Wochen Pressekommunikation und Werbemaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Hochschule.
Glücksgefühle. Burghausen, Weiden/Opf., Schwabmünchen, Hochschulgebäude Arcisstraße, Februar 2009 Die Vorbereitungen tragen Früchte. Die individuellen zeitlichen und geistigen In- vestitionen der Musiker, Dirigenten und Professoren fl ießen auf vier unterschied- lichen Bühnen ineinander. Auftakt im nahezu ausverkauften Stadtsaal Burghau- sen. Durch die Fenster Blick auf die abendliche Salzach. Knappe Ansprache des örtlichen Schulleiters als Mitveranstalter und kurze Replik von Prof. Adt. Dann ein gelungenes erstes Konzert. Auch die drei folgenden verlaufen erfolgreich. Würdige Dernierenfeier in der Musikhochschule. Worte des Dankes, Geschenke, Blumen. Zeit, alte Urteile zu überdenken und Bilanz eines außergewöhnlichen Projekts zu ziehen.
80 Zehn Jahre ODEON-Konzerte der Hochschule Ulf Rodenhäuser
Im Jahre 1999 stellte die Hochschule für Musik und Theater eine neue Konzert- reihe vor: die ODEON-Konzerte. Die Gründer waren seinerzeit von dem Wunsch beseelt, im Rahmen der Hochschule ein regelmäßiges Podium zu schaffen für kammermusikalisch besonders engagierte und neben ihrer Lehrtätigkeit auch noch mitten im Konzertleben stehende Kollegen und hervorragende Studierende, die durch ihre Mitwirkung als gleichwertige Partner wichtige Impulse erfahren sollten.
Mit dem Namen »ODEON-Konzerte« sollte angeknüpft werden an die Tradition des ODEON am gleichnamigen Platz im Herzen der Stadt, jenes akustisch hochge- priesenen Konzertsaals, der vor der Zerstörung einmal Mittelpunkt des Münch- ner Musiklebens und obendrein seit 1846 Sitz des Königlichen Conservatoriums für Musik, also der Vorgängerinstitution unser Hochschule, gewesen war.
In den ersten Jahren fanden die Konzerte im Großen Konzertsaal der Hochschule in der Arcisstraße statt, nach einiger Zeit entschloss man sich aber, in den atmos- phärisch überaus stimmigen Gartensaal des Prinzregententheaters überzusiedeln. Dabei entwickelte sich eine erfreuliche Kooperation mit der Bayerischen Theater- akademie als Hausherrin. Nach zwei Spielzeiten stellte sich jedoch heraus, dass der Saal als Veranstaltungsort überaus begehrt war und vielfältigen Terminzwän- gen unterlag, so dass die Planung einer ganzen Konzertsaison mit einer halbwegs rhythmischen Abfolge der Termine leider nicht mehr möglich war. Glücklicherweise bot sich zu diesem Zeitpunkt der gerade wiederhergestellte Raum der Allerheiligenhofkirche im Residenzkomplex als idealer Konzertsaal an. Nunmehr bereits in der vierten Spielzeit fi nden die ODEON-Konzerte in diesem für Kammermusik besonders geeigneten Forum statt. Mit dem Umzug in die Allerheiligenhofkirche ist die Kulturstiftung EUROPA- MUSICALE in Kooperation mit der Hochschule für den organisatorischen Rahmen der Konzerte zuständig und hat damit viel Last von den Schultern der Verantwort- lichen genommen. Der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Siegfried Mauser, hat diese Neustrukturierung seinerzeit tatkräftig unterstützt und ist bis zum heutigen Tage dankenswerterweise ein großer Förderer der ODEON-Konzerte.
81 Texte aus dem Studienjahr
In den annähernd 70 (!) Konzerten, die seit 1999 stattgefunden haben, ist ein wei- ter thematischer Bogen gespannt worden, der von den jeweiligen Saisonthemen zusammengehalten wurde. Zu diesen Mottos zählten unter anderem »Lebensli- nien«, »Jugend und Reife«, »Musikmetropolen« und in den letzten drei Jahren die beim Publikum überaus beliebten Themen »Mozart, Schubert bzw. Beethoven PLUS«.
In der kommenden Saison wollen wir uns, recht nahe liegend, unter dem Thema »Jubilare« den ansonsten bislang ausgesparten Jahrestagen zahlreicher Kompo- nisten widmen: Zu den Jahresregenten zählen natürlich Haydn, Mendelssohn und Schumann, aber auch die weniger beachteten wie Henry Purcell, Louis Spohr oder Franz Schreker und viele andere. Große Meisterwerke, wie das Brahmssche B-Dur-Sextett oder Bruckners Streichquintett, erleben demnächst den runden Jahrestag ihrer Uraufführung und werden ebenfalls im Rahmen der ODEON-Konzerte erklingen.
70 Konzerte – das bedeutet neben der selbstverständlichen Präsenz auf dem Po- dium auch ein hohes Maß an Aufwand für Planung, Vorbereitung und Probenar- beit. All dies wäre nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige und unermüdliche Unterstützung etlicher Kollegen, die von Anfang dabei waren: Allen voran wäre Kurt Guntner zu nennen, der mittlerweile aus dem Kreis der Hochschuldozenten ausgeschiedene Geiger, der neben seinem hohen künst- lerischen Potenzial auch beachtliche Fähigkeiten als Einwerber von Finanzmitteln bewiesen hat und damit überhaupt erst für die Startgrundlage der Reihe gesorgt hat. Respekt und Dank nach Japan, lieber Kurt! Auch der Flötist András Adorján und der Bratschist Hariolf Schlichtig haben durch ihre unermüdliche, auch moralische Unterstützung in organisatorischen Fragen und ihren vorbildlichen Einsatz auf dem Podium bis zum heutigen Tage für Erhalt und Erfolg der Reihe gesorgt. Es würde den Rahmen dieser kleinen Abhandlung sprengen, wollte man die Namen aller Mitstreiter aus dem Kollegenkreis unserer Hochschule nennen, die im Laufe von zehn Jahren stets bereitwilligst mitgewirkt haben und durch ihr selbstloses künstlerisches Engagement für das außergewöhnliche Niveau der Rei- he gesorgt haben. Stattdessen seien die Namen einiger auswärtiger Kollegen angeführt, denen es ein dankenswertes Anliegen gewesen ist, die Reihe durch ihre Mitwirkung zu fördern: die Geiger Miriam Fried, Eszter Haffner, Christian Altenburger, Thomas
82 Helmar Stiehler, Martina Bauer, Wolfgang Gaag, Wen-Sinn Yang (verdeckt: Kristina Bauer) Foto: Stefan Heigl musizieren am 30.3.2008 Andante und Variationen für Horn, 2 Violoncelli und zwei Klaviere von Robert Schumann
83 Texte aus dem Studienjahr
Brandis, Rainer Kussmaul und Andreas Röhn, der Cellist Martin Ostertag, die Pianisten Alfons Kontarsky und Kalle Randalu, die Hornisten Radovan Vlatko- vic und Zdenek Tylsar, um nur einige zu erwähnen. Zahlreiche hervorragende Studierende haben durch ihr Können, ihren Elan und ihre Begeisterungsfähigkeit den Charakter der ODEON-Konzerte mitgeprägt. Wir sind zugleich überzeugt davon, dass sie auch etwas mitgenommen haben und durch ihre Mitwirkung als gleichberechtigte Partner auf dem Podium eine überaus sinnvolle zusätzliche Förderung, unter realistischen Bedingungen und außerhalb des Unterrichtsstudios, erfahren haben. Dank und Anerkennung Euch allen!
Zwei Wünsche bleiben für die Zukunft offen: dass der Bayerische Rundfunk, wie regelmäßig in den Anfangsjahren, wieder einige Konzerte mitschneiden möge, und dass künftig nicht nur »normale« Konzertbesucher, sondern Musikstudierende in größerer Zahl als bisher den sonntäglichen Weg in die Allerheiligenhofkir- che fi nden möchten, um ihren Kommilitonen und Lehrern zuzuhören!
84 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Erfolge und Engagements von Studierenden
Studiengangsgruppe 1: Komposition, Komposition für Film und Fern- sehen, Musiktheorie, Gehörbildung, Chordirigieren, Orchesterdirigie- ren, MultiMedia-Musikjournalismus, Neue Musik
Kompositionsklasse Prof. Jan Müller-Wieland Gregor Mayrhofer wurde 2009 in die Studienstiftung des deutschen Volkes auf- genommen. Johannes X. Schachtner hat für das Studienjahr 2009/2010 ein Stipendium der Villa Concordia (Bamberg) erhalten. Verena M. Schmidt ist Preisträgerin des 10. Internationalen A•DEvantgarde-Festi- vals für Neue Musik 2009. Jelena Dabic, Gregor Mayrhofer, Johannes X. Schachtner und Arash Safaian kompo- nieren jeweils eine Musiktheaterszene für die Münchner-Biennale 2010, Internati- onales Festival für zeitgenössisches Musiktheater.
Kompositionsklasse Prof. Matthias Pintscher Atac Sezer erhielt eines von drei Musikstipendien 2008 der Landeshauptstadt München.
Dirigierklasse Prof. Bruno Weil Martin Wettges hat seit dem WS 2008/09 einen Lehrauftrag für Orchesterleitung im Bereich Schulmusik. Zusammen mit dem Arcis-Ensemble begleitete er Ro- lando Villazon bei dessen Auftritt in der ZDF-Show »Wetten, dass ... ?«. Für die Produktion La Bohème der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München mit dem Münchner Rundfunk- orchester unter Ulf Schirmer studierte er die Chöre ein. Am Staatstheater am Gärtnerplatz übernahm er im Juli 2009 die musikalische Leitung der Neuproduk- tion von BRITTENS Oper Noye’s Fludde. Seit 2009 ist er Musikdirektor der Oper Mauritius. Im August 2009 dirigierte er erstmals das Philharmonische Orchester Kapstadt.
87 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Studiengangsgruppe 2: Kirchenmusik, Klavier, Orgel, Orgelimprovi- sation, Historische Aufführungspraxis, Cembalo, Kammermusik
Klasse Orchesterleitung (Kirchenmusik) Prof. Christoph Adt Balthasar Baumgartner (Kirchenmusik-A Diplom SS 2009, Chorleitung Klasse Prof. Michael Gläser) hat ab 1. August 2009 ein Engagement als musikalischer Assistent des Domkantors am Kölner Dom.
Klavierklasse Prof. Margarita Höhenrieder Dong Jin Yang wurde beim Wettbewerb des Kulturkreises Gasteig 2009 mit einem ersten Preis ausgezeichnet.
Klavierklasse Prof. Michael Schäfer Magdalena Haubs (Jungstudentin) gewann beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen im Fach Duo Klavier und ein Streichinstrument zusammen mit ihrer Schwester Mariella Haubs (Violine, Klasse Prof. Turban) einen ersten Preis.
Meisterklasse Klavierduo Yaara Tal / Andreas Groethuysen Richard und Valentin Humburger erhielten beim Felix Mendelssohn Bartholdy-Wett- bewerb 2009 das Stipendium des Bundespräsidenten im Fach Duo zwei Klaviere.
Orgelklasse Prof. Harald Feller Balthasar Baumgartner hat beim August-Everding-Wettbewerb 2008 der Konzert- gesellschaft München e. V. den dritten Preis im Fach Orgel gewonnen. Beim Fina- le am 17. Juli 2008 spielte er ebenso wie Dominik Bernhard und Matthias Egger (s. u.) Werke von JOHANN SEBASTIAN BACH und das Konzert für Orgel, Streichor- chester und Pauken von FRANCIS POULENC zusammen mit dem Hochschulorche- ster unter Leitung von Ulrich Nicolai.
Orgelklasse Prof. Edgar Krapp Dominik Bernhard hat bei der Internationalen Orgelwoche Nürnberg (ION) im Juni 2009 den dritten Preis gewonnen. Michael Schöch gewann beim August-Everding-Wettbewerb 2008 den ersten Preis im Fach Orgel gewonnen. Matthias Egger gewann beim August-Everding-Wettbewerb 2008 den zweiten Preis im Fach Orgel.
88 Erfolge und Engagements von Studierenden
Orgelklasse Prof. Martha Schuster Micha Haupt (Jungstudent) erhielt beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musi- ziert« in Essen im Fach Orgel (Altersgruppe V) einen dritten Preis.
Barockviolinenklasse Prof. Mary Utiger Mayumi Hirasaki hat beim Internationalen Wettbewerb »Musica Antiqua 2008« in Brügge (Belgien) den dritten Preis gewonnen. Begleitet wurde sie von der Cem- balistin und Lehrbeauftragten der Hochschule Olga Watts.
Kammermusikklasse Prof. Christoph Poppen, Prof. Schlichtig und Prof. Wen-Sinn Yang Das »Athlos-Quartett« (Noah Bendix-Balgley, Hed Yaron-Mayersohn, Violine; Be- nedikt Schneider, Viola; Sarah Wiederhold, Violoncello) erhielt einen Förderpreis beim Felix Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerb 2009 in Berlin.
Studiengangsgruppe 4: Streichinstrumente Violinklasse Prof. Ana Chumachenco Hed Yaron Mayersohn erhielt als Mitglied des »Athlos-Qartetts« einen Förderpreis im Mendelssohn-Wettbewerb 2009 in Berlin.
Violinklasse Sonja Korkeala Paulina Krauter erhielt zusammen mit Marina Müllerperth (Klavier) beim 46. Bun- deswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen einen ersten Preis im Fach Duo Kla- vier und ein Streichinstrument (Altersgruppe III).
Violinklasse Prof. Mi-Kyung Lee Marisol Lee gewann beim Internationalen Max Rostal-Wettbewerb 2009 in Berlin den ersten Preis im Fach Violine.
Violinklasse Prof. Christoph Poppen Noah Bendix-Balgley war Preisträger beim Internationalen Long-Thibaud-Wett- bewerb Paris und Laureate beim Internationalen Königin-Elisabeth-Wettbewerb Brüssel. Als Mitglied im »Athlos-Qartett« erhielt er im Mendelssohn-Wettbewerb 2009 in Berlin einen Förderpreis. David Schultheiß (Meisterklassendiplom 2007) wurde 2009 zum Ersten Konzert- meister der Bayerischen Staatsoper München berufen.
89 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Violinklasse Prof. Ingolf Turban Mariella Haubs (Jungstudentin) wurde beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen im Fach Duo Klavier und ein Streichinstrument zusammen mit ihrer Schwester Magdalena Haubs (Klavier, Klasse Prof. Michael Schäfer) mit einem ersten Preis ausgezeichnet (Altersgruppe IV). Ihr wurde der Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnis-Preis der Landeshauptstadt München für besondere Leistungen in der Musik verliehen. Johannes Lechner (Jungstudent) erzielte zusammen mit Maria Genina (Klavier) beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen im Fach Duo Klavier und ein Streichinstrument einen ersten Preis (Altersgruppe III).
Violinklasse Markus Wolf Anne Solveig Weber nahm im Frühsommer 2008 erfolgreich am Probespiel der »Jungen deutschen Philharmonie« teil, woraufhin sie an der Sommertournee 2008 unter der Leitung von George Benjamin mitwirkte. Clara Scholtes (Jungstudentin) wurde zusammen mit Miriam Keppler (Klavier) beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« im Fach Duo Klavier und ein Streichinstrument mit einem zweiten Preis ausgezeichnet (Altersgruppe V).
Violaklasse Prof. Hariolf Schlichtig Katharina Egger und Benedikt Schneider wurden von András Schiff zu seinem Festival »Omaggio a Paladio« nach Vicenza eingeladen. Malte Koch erhielt einen Aushilfsvertrag bei der Bayerischen Staatsoper Mün- chen. Julie Risbet kam beim 1. Internationalen Violawettbewerb in Tokyo bis ins Halbfi - nale und wurde zusammen mit Nanako Tsuji als Viola-Duo in die Förderung von YEHUDI MENUHIN Live Music Now aufgenommen. Benedikt Schneider wurde beim Walter-Witte-Wettbewerb in Düsseldorf mit dem zweiten Preis ausgezeichnet (der erste Preis wurde nicht vergeben). Aus dem Deut- schen Musikwettbewerb ging er als Stipendiat hervor und wurde in die Reihe »Konzerte Junger Künstler« aufgenommen. Außerdem wurde er zum »Verbier- Festival« eingeladen und erhielt beim Wettbewerb der Deutschen Stiftung Mu- sikleben ein italienisches Instrument für zwei Jahre als Leihgabe. Als Mitglied des »Athlos-Quartetts« erhielt er einen Förderpreis beim Felix Mendelssohn Barthol- dy-Wettbewerb 2009 in Berlin. Alice Weber hat ein erfolgreiches Probespiel bei der »Jungen Deutschen Philhar- monie« absolviert.
90 Erfolge und Engagements von Studierenden
Wen Xiao Zheng erspielte sich den zweiten Preis beim ARD-Wettbewerb 2008 im Fach Bratsche (der erste Preis wurde nicht vergeben) und gewann zugleich den Pu- blikums-Preis. Beim Wettbewerb der »Deutschen Stiftung Musikleben« in Ham- burg erhielt er ein wertvolles italienisches Instrument für zwei Jahre als Leihgabe. Nils Mönkemeyer (Meisterklassen-Podium 2006) wurde auf die W3-Viola-Profes- sur der Musikhochschule in Dresden berufen. Außerdem erhielt er einen Exklu- siv-Vertrag bei »Sony«. Seine neueste Schubert CD wird mit dem Echo Klassik 2009 ausgezeichnet.
Violoncelloklasse Prof. Reiner Ginzel Yana Para Alvarez hatte die Gelegenheit, mehrfach ihrem Heimatland Vebezuela das Cellokonzert von CAMILLE SAINT-SAE¨NS als Solistin mit dem »Orquesta Sinfo- nica del Estato Trujillo« zur Aufführung zu bringen. Khrystyna Kudym erhielt nach erfolgreich bestandenem Probespiel am Stadtthe- ater Gießen für die Spielzeit 2008/2009 einen Praktikumsvertrag; anschließend wurde sie in gleicher Funktion von den Hamburger Symphonikern verpfl ichtet. Hwa-Young Lim erhielt nach erfolgreich bestandenem Probespiel beim Göttinger Symphonie Orchester für die Spielzeit 2008/2009 einen Praktikantenvertrag. Nach erfolgreich bestandenem Probespiel im Juli 2009 wurde sie in gleicher Funk- tion an die Magdeburger Philharmonie verpfl ichtet. Camill Musaev wurde nach erfolgreich bestandenem Probespiel an das Qatar Symphony Orchestra verpfl ichtet. Yi-Wen Wang wurde nach erfolgreich bestandenem Probespiel eine Festanstellung am Evergreen Symphony Orchestra Taipeh angeboten. Nargiza Yusupova absolvierte eine ganze Reihe von Recitals u. a. auch in Berlin, Frankfurt und München (Steinway-Haus).
Kammermusikklasse Prof. Reiner Ginzel Das »Arcis-Cello-Quartett« mit Nargiza Yusupova, Yi-Wen Wang, Kyung-Ah Kim und Yana Parra Alvarez wurde nach erfolgreich bestandenem Probespiel bei YEHU- DI MENUHIN Live Music Now aufgenommen. Eine ganze Reihe von Konzerten wurde inzwischen durch diese Initiative realisiert. Im Juli 2009 erhielt das Quartett die ehrenvolle Aufgabe, zwei große Firmenjubiläen in München musikalisch auszu- gestalten. Demnächst erscheinen die ersten CD-Aufnahmen des Ensembles. Das »AMIRA-Quartett« gab auf Einladung des Internationalen Reger Podiums 2009 ein Konzert in Leipzig und im August desselben Jahres mehrere Konzerte im Rahmen der Stiftung Villa Musica.
91 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Violoncelloklasse Prof. Wen-Sinn Yang Hendrik Blumenroth gewann den ersten Preis beim 1. Bodensee-Musikwettbewerb. Aikaterini Giannitsioti gewann ein Probespiel als Praktikantin in der Oper Saar- brücken. Mareike Kirchner gewann ein Probespiel als Praktikantin bei den Münchner Sym- phonikern. Sarah Wiederhold erhielt als Mitglied des »Athlos-Quartetts« einen Förderpreis beim Felix Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerb 2009 in Berlin. Die Klasse ist zu den Traunsteiner Sommerkonzerten 2009 eingeladen und spielt u. a. Blues, Espagnola und Rumba philharmonica für 12 Violoncelli von BORIS BLA- CHER. Das Konzert wird live von DeutschlandRadio Berlin übertragen (4. Sep- tember 2009). Georgiy Lomakov (Meisterklasse 2008) gewann die Stelle eines Solocellisten in der Nationaloper Mannheim. Jaka Stadler (Meisterklasse 2008) hat eine Stelle im Symphonieorchester des Ba- yerischen Rundfunks gewonnen.
Kontrabassklasse Prof. Roman Patkoló Kadir Keskin und Sergej Konyakhin erhielten nach erfolgreichen Probespielen Aus- hilfsstellen bei den Bamberger Symphoniker. Michael Naebert gewann eine Akademiestelle bei den Münchner Symphonikern.
Kontrabassklasse Prof. Klaus Trumpf Jan Jirmasek trat im Januar 2008 eine Stelle als Kontrabassist beim Sinfonieor- chester Karlsbad/Karlovy Vary an. Andrew Lee erhielt im Dezember 2007 den dritten Preis beim Internationalen Ser- gej-Koussewitzky-Kontrabasswettbewerb in St. Petersburg. Im Juni 2007 erhielt er beim Wettbewerb der ISB (International Society of Bassists) in den USA einen zweiten Preis. Paul Schimmelpfennig erspielte sich eine Akademiestelle an der Oper in Stuttgart. Das Internationale Kontrabass-Ensemble BASSIONA AMOROSA (Roman Patkoló, Artem Chirkov, Jan Jirmasek, Ljubinko Lazic, Giorgi Makhoshvili, Andrej Shynke- vich, Andrew Lee, Goran Kostic, Sergej Konyakhin, Klaus Trumpf und Milana Cher- nyavska am Klavier) absolvierte 2007 neben zahlreichen Konzerten in Deutsch- land erfolgreiche Konzertreisen nach Südkorea, Serbien und Norwegen (u. a. Eröffnungskonzert beim Trondheim-Kammermusik-Festival); 2008 Konzerte in Wien, Davos/Schweiz, Paris.
92 Erfolge und Engagements von Studierenden
Ein 100-Minuten-Musik-Dokumentarfi lm über das Ensemble mit dem Titel »BAS- SIONA AMOROSA« wurde bei den Filmtagen im Oktober 2008 vorgestellt und kam danach in die Kinos.
Kammermusikklasse Prof. Christoph Poppen, Prof. Schlichtig und Prof. Wen-Sinn Yang Das »Athlos-Quartett« (Noah Bendix-Balgley, Hed Yaron-Mayersohn, Violine; Be- nedikt Schneider, Viola; Sarah Wiederhold, Violoncello) erhielt einen Förderpreis beim Felix Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerb 2009 in Berlin.
Studiengangsgruppe 5: Blasinstrumente, Schlag- und Zupfi nstru- mente Flötenklasse Prof. András Adorján Lukasz Dlugosz wurde beim Wettbewerb des Kulturkreises Gasteig 2009 mit einem ersten Preis ausgezeichnet.
Flötenklasse Prof. Marianne Henkel Alissa Rossius (Jungstudentin, 15 Jahre alt) hat beim 46. Bundeswettbewerb »Ju- gend musiziert« in Essen zweimal erste Preise im Fach Querfl öte gewonnen: jeweils mit höchstmöglicher Punktzahl in der Wertung Flöte und Klavier (Altersgruppe IV) und in der Wertung Besondere Ensembles (Septett von MAURICE RAV EL für Harfe, Flöte, Klarinette und Streichquartett).
Oboenklasse Mario Kaminski Johanna Stier (Jungstudentin) hat beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen den ersten Preis in der Solowertung Oboe gewonnen (Altersgruppe V).
Oboenklasse Prof. François Leleux Ralph van Daal hat einen Zeitvertrag für Englisch Horn solo bei den Duisburger Philharmonikern erhalten. Andrea de Francesco gewann eine Stelle als Solo-Oboist im Toscanini Orchester in Parma und als Solo-Oboist an der Scala de Milano (Zeitvertrag). Giorgi Gwantseladze erhielt eine Stelle als Solo-Oboist an der Oper in Frankfurt. Christine Leipold hat eine Stelle als stellvertretende Solo-Oboistin am Saarlän- dischen Staatstheater Saarbrücken erhalten (Zeitvertrag mit 75%). Tjadina Würdinger ist Akademistin bei den Münchner Philharmonikern.
93 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Klarinettenklasse Prof. Ulf Rodenhäuser Roman Gerber (Jungstudent) und Sina Herbst (Jungstudentin) wurden beim 46. Bun- deswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen mit dritten Preisen ausgezeichnet. Andreas Lipp (Jungstudet) und Alexandra Obermeier (Jungstudentin) erzielten beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen zweite Preise im Fach Klarinette – Solowertung. Andreas Lipp gewann zudem einen ersten Preis in der Wertung Besondere Ensembles. Korbinian Ströher (Jungstudent) erzielte einen ersten Preis im Fach Klarinette – So- lowertung (Altersgruppe VI) beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Es- sen.
Fagottklasse Prof. Eberhard Marschall Tonko Huljev gewann den zweiten Preis beim Deutschen Hochschulwettbewerb 2009 in Detmold.
Fagottklasse Lyndon Watts Mathis Stier (Jungstudent) wurde mit einem ersten Preis im Fach Fagott – So- lowertung (Altersgruppe VI) beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in Essen ausgezeichnet.
Trompetenklasse Prof. Hannes Läubin und Thomas Kiechle Jonathan Bucka gewann eine Akademistenstelle bei der Staatskapelle Berlin, die von Daniel Barenboim geleitet wird. Luis Groß nahm erfolgreich am Probespiel der »Jungen deutschen Philharmonie« teil, woraufhin er bei der Sommertournee 2008 unter der Leitung von George Benjamin mitwirkte. Thomas Innerebner erhielt einen Praktikumsvertrag am Theater Regensburg. Gábor Németi gewann erneut einen Platz in der Bayerischen Orchesterakademie und spielte im Sommer wie auch im vergangenen Jahr unter Helmuth Rilling im Festivalensemble in Salem mit. Florian Rast erhielt einen Praktikumsvertrag am Theater Nürnberg. Matthew Sadler erhielt einen Aushilfsvertrag als Solotrompeter bei der Nordwest- deutschen Philharmonie Herford. Chaechang Sung gewann die Stelle als zweiter Trompeter am Opernhaus in Hel- sinki. Tobias Winbeck gewann die Stelle als stellvertretender Solotrompeter am Theater Darmstadt.
94 Erfolge und Engagements von Studierenden
Posaunenklasse Prof. Wolfram Arndt Sebastian Weiß (Jungstudent) hat in der Solo-Wertung Posaune auf Bundesebene bei »Jugend musiziert« in Essen einen zweiten Preis gewonnen. Patrick Adam hat die stellvertretende Soloposaunenstelle am Staatstheater Nürn- berg erhalten. Stefan Kühne hat ab nächster Spielzeit ein Engagement als Solo-Posaunist am Ruhr-Theater Dortmund. Jakob Rumpf hat den ersten Preis im Wettbewerb des Lions-Club International gewonnen und ab der nächsten Saison einen Aushilfsvertrag an der Komischen Oper Berlin. Matthias Franz (Meisterklasse 2006) hat mit seinem Quintett »Contra-Brass« den ersten Preis beim Internationalen Jan Koetsier-Wettbewerb 2008 gewonnen und ist ab August Solo-Posaunist an der Dresdner Philharmonie.
Tubaklasse Prof. Josef Steinböck Christina Bachauer (viertes Studienjahr). Praktikantin bei den Münchner- und den Nürnberger Symphonikern. Aushilfe in der Staatsoper München. Roland Eitzinger (erstes Studienjahr). Mitglied von »Simple Brass«. Praktikant der Münchner Symphoniker. Mitglied im Salzburger Landesblasorchester und im Landesjugendorchester Salzburg, Aushilfe beim Mozarteum Orchester Salzburg. Michael Engl (viertes Studienjahr). Mitglied des Ensembles »Brass Experience« (2. Preis beim Koetsier-Wettbewerb 2008), Praktikant bei den Nürnberger Sym- phonikern, Mitglied der »Brassband Fröschl-Hall« in Österreich. Jutta Keess (zweites Studienjahr Schulmusik). Roland Krem (Meisterklasse). Mitglied des Ensembles »Contra Brass München« und von »Sound Inn Brass« (Österreich). Aushilfe in den Stadttheatern Passau, Augsburg und Regensburg, bei den Münchner Symphonikern und beim Göttin- ger Sinfonieorchester. Semifi nalist des Internationalen Instrumentalwettbewerbs in Markneukirchen 2008. Semifi nalist des International Brass Competition in Gdansk 2009. Solokonzert mit dem Hochschulorchester am 09. Juli 2009. Peter Laib (erstes Studienjahr). Mitglied von »Midnight Brass Munich«, Aushilfe bei den Münchner Symphonikern. Aushilfe bei den Münchner und Nürnberger Symphonikern, dem Stadttheater Augsburg, im Badischen Staatstheater Karlsru- he und im Tiroler Sinfonieorchester Innsbruck. Florian Mayrhofer (Jungstudent) hat beim 46. Bundeswettbewerb »Jugend musi- ziert« in Essen im Fach Tuba einen zweiten Preis in der Solowertung erzielt. Er ist Mitglied im Schwäbischen Jugendsinfonieorchester.
95 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Matthew Segger (Meisterklasse 2007 und 2008). Tubist im Osnabrücker Sympho- nieorchester (Festanstellung)
Blechbläserensembleklasse Prof. Josef Steinböck »Contra Brass München« (Tobias Winbeck, Luis Gross – Trompeten, Markus Lieb- sch – Horn, Matthias Franz – Posaune, Roland Krem – Tuba) gewann beim Inter- nationalen Jan-Koetsier-Wettbewerb 2008 den ersten Preis. Rundfunkaufnahmen mit dem Mitteldeutschen Rundfunk 2009. »Brass Experience« (Jonathan Bucka, Thomas Innerebner – Trompeten, Lukas Rü- disser – Horn, Thomas Bruder – Posaune, Michael Engl – Tuba). Stipendium und Konzerte im Rahmen von YEHUDI MENUHIN Life Music Now. Rege Konzert- tätigkeit im Umkreis von München. Gewinner des 2. Preises des Internationa- len Jan-Koetsier-Wettbewerbs 2008. Rundfunkaufnahmen mit dem Bayerischen Rundfunk 2009. »Simple Brass« (Gábor Németi, Zsofi a Csirke – Trompeten, Johannes Bernhard – Horn, Fei Han – Posaune, Roland Eitzinger – Tuba). Auftritte bei den Vortrags- abenden, beim Tag der offenen Tür. Stipendium und Konzerte im Rahmen von YEHUDI MENUHIN Life Music Now. »MIDNIGHT BRASS MUNICH« (Aljoscha Zierow, Leonhard Braun – Trompe- ten, Virginia Simon – Horn, Matthias Kamleitner – Posaune, Peter Laib – Tuba). Auftritte bei den Vortragsabenden, beim Tag der offenen Tür. Stipendium und Konzerte im Rahmen von YEHUDI MENUHIN Life Music Now. »Brassquintett« (Aljosha Zierow, Florian Rast – Trompeten, Katharina Weingartner – Horn, Patrick Wilhelm, Jakob Rumpf – Posaunen). Auftritte bei den Vortragsa- benden, beim Tag der offenen Tür. Stipendium und Konzerte im Rahmen von YEHUDI MENUHIN Life Music Now. »Heavy–Tuba–Ensemble« (Alle Tubastudenten der Hochschule und Josef Stein- böck). Auftritte bei den Konzerten der Klasse Josef Steinböck.
Schlagzeugklasse Prof. Arnold Riedhammer Christopher Taub hat das erste Jahr einer Akademistenstelle als Schlagzeuger bei den Münchner Philharmonikern absolviert, ab Herbst 2009 aber einen einjähri- gen festen Vertrag beim Orchester des Bayerischen Rundfunks erhalten. Jörg Hannabach (ehemaliger Student) hat im Probespiel bei den Münchner Phil- harmonikern im Februar 2009 die vakante Stelle als Schlagzeuger mit Verpfl ich- tung zur Pauke gewonnen.
96 Erfolge und Engagements von Studierenden
Schlagzeugklasse Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Sadlo, Franz Bach und Raymond Curfs Sebastian Förschl wurde in die »Junge Deutsche Philharmonie« aufgenommen. Benedikt Kurz erhielt eine Praktikantenstelle als Schlagzeuger bei den Stuttgarter Philharmonikern. Alexander Fickel erhielt einen Aushilfsvertrag am Nationaltheaterorchester Mann- heim und einen Gastvertrag am Opernhaus Zürich. Michael Oberaigner wurde als Solopauker am Berliner Sinfonie-Orchester enga- giert. Alexej Gerassimez ist Stipendiat der Dörken und Jütting Stiftung und spielte beim Preisträgerkonzert des Mecklenburg-Vorpommern Festivals. Jonas Göbel spielte im Rahmen des 1. Kultursalons im Bundeskanzleramt ein So- lokonzert. Dominic Herrmann hat seine Probezeit am Opernhaus Zürich bestanden. Johannes Potzel erhielt einen Aushilfsvertrag bei den Hofer Symphonikern. Bastien Ricquebourg ist Schlagzeuger beim Orchestre National de Lyon und wird ab Herbst 2009 eine Stelle im Stavanger Symphony Orchestra antreten. Carlos Vera Larrucea spielt beim Pacifi c Music Festival Orchestra und hat einen einjährigen Praktikantenvertrag beim Orchester des Nationaltheaters Mannheim erhalten. Riccardo Angelini wurde als stellvertretender Solopauker an das Orchestra Sinfo- nica Roma engagiert. Szilard Buti hat seine Probezeit am Sinfonieorchester Basel bestanden. Didier Vogel hat das Probejahr an der Oper Zürich bestanden.
Harfenklasse Prof. Cristina Bianchi Irene Fenninger (Jungstudentin) hat in der Kategorie »Besondere Besetzung Kam- mermusik« einen ersten Preis beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« 2009 gewonnen. Außerdem ist sie Mitglied im Landesjugendorchester Bayern. Stella Farina (2. Jahr Meisterklasse) hat im April 2009 das Probespiel bei der »Jungen Deutschen Philharmonie« gewonnen. Seit Juli 2009 unterrichtet sie ver- tretungsweise an der Musikschule Grafi ng.
Gitarrenklasse Matthias Kläger John Cooper (Altersgruppe V) erzielte einen zweiten Preis beim 46. Bundeswett- bewerb »Jugend musiziert« in Essen.
97 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Studiengangsgruppe 6: Gesang (mit den Studienrichtungen Musiktheater und Konzertgesang), Liedgestaltung, Ballett, Regie, Musical, Schauspiel, Lichtgestaltung, Maskenbild Gesangsklasse Prof. Wolfgang Brendel Sebastian Campione hat einen Zweijahresvertrag an das Gärtnerplatztheater Mün- chen erhalten. Sybille Diethelm hat bis Ende des Jahres 2009 ein befristetes Engagement für zeit- genössische Musik mit Projekten in den Sparten Oper, Konzert und Oratorium am Theater Origen (Schweiz) erhalten. Min Kwon Han gehörte zu den 12 Finalisten, die zum Semifi nale des Gesangswett- bewerbs »vokal genial« zugelassen wurden. Am Staatstheater Darmstadt sang er in VERDIS »Don Carlos« als Gast die Rolle des Marquis de Posa. Judith Spiesser erhielt beim 14. Internationalen Louis-Spohr-Gesangswettbewerb 2008 in Kassel den Publikumspreis. Im Juli singt sie die Königin der Nacht für eine Kinderopernproduktion in Doha (Qatar).
Gesangsklasse Prof. Daphne Evangelatos Brigitte Bayer November 2008: Sopranpartie in BEETHOVENs C-Dur-Messe in der Münchner Christuskirche. Juni 2009: Uraufführung der Kammeroper All-in (Par- tie: Reiche Frau) von STEFAN HANKE im Rahmen des A•DEvantgarde-Festivals 2009 in der Münchner Reaktorhalle Spielzeit 08/09: Mitglied der »Akademie Musiktheater« des Staatstheaters am Gärtnerplatz mit den Partien: Celia in Liebe und Eifersucht von E.T.A. HOFFMANN, Sand-/Taumännchen in Hänsel und Gretel von HUMPERDINCK, Prinzessin in Der Mann im Mond von C. BRESGEN, Giannetta in Der Liebestrank von DONIZETTI Dimitrios Flemotomos (4. Semester Meisterklasse) trat im November 2008 als Graf Zedlau in der Produktion Wiener Blut der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Theater München im Prinzregententheater auf. 2009 erhielt er ein Richard Wagner-Stipendium, worauf er im April mit allen Stipendi- aten der Richard Wagner-Stiftung im Gasteig sang (»O Paradis, No puede ser«). Ebenfalls im April wurde er als Teilnehmer für den Placido Domingo-Wettbewerb »Operalia« in Ungarn ausgewählt, der im Juli 2009 stattfi ndet. Im Juni sang er in der Produktion La Bohème der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Theater München im Prinzregententheater die Partie des Rodolfo. Nam Won Huh (Tenor) gehörte zu den zwölf Sängern, die zum Semifi nale des Gesangswettbewerbs »vokal genial« zugelassen wurden. Der Wettbewerb wurde
98 Erfolge und Engagements von Studierenden zum zweiten Mal von der Konzertgesellschaft München e. V. in Kooperation mit dem Münchner Rundfunkorchester ausgeschrieben. Beim Anneliese Rothenber- ger-Wettbewerb 2009 wurde Nam Won Huh mit einer Fördermedaille ausge- zeichnet. Giorgos Kanaris ist für die Spielzeiten 2009/10 und 2010/11 an die Oper Bonn engagiert worden. Im November 2008 wirkte er an der Operetten-Produktion Wiener Blut der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hoch- schule für Musik und Theater München im Prinzregententheater mit. Im März 2009 sang er die Bariton-Partie in Carmina Burana an der Oper Kairo. Im April 2009 trat er bei Konzerten der Klasse Prof. Evangelatos im Rahmen des Sänger- forums und der Lied-Klasse von Rudi Spring an der Hochschule für Musik und Theater München auf. Im Mai 2009 wirkte er an einem Gala-Konzert in Dillingen bei Augsburg mit. Bianca Koch wurde beim Wettbewerb des Kulturkreises Gasteig 2009 mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Anna Stylianaki (10. Semester) hat im Februar 2009 als Veronique in Le Docteur Miracle gesungen. Im April 2009 erhielt sie das Maria Callas-Stipendium und im Juni trat sie in La Bohème im Prinzregententheater als Mimi auf.
Gesangsklasse Prof. Gabriele Fuchs Valer Barna-Sabadus (Countertenor, 5. Semester) ist Förderpreisträger der »Christl und Klaus Haack-Stiftung« 2009. Beim Wettbewerb des Kulturkreises Gasteig 2009 wurde er mit einem Sonderpreis ausgezeichnet und als Stipendi- at in die Studienstiftung des deutschen Volkes ausgewählt. Bei den Salzburger Pfi ngstfestspielen 2009 debütierte er (als 23-Jähriger!) als Adrasto in der Oper Demofoonte (Koproduktion mit der Opéra National de Paris und dem Ravenna Festival; Musikalische Leitung: Riccardo Muti, Szenische Leitung: Cesare Lievi). 2010 wird er beim Schwetzinger Mozart-Sommer in La clemenza di Tito den Sesto singen. Roland Schneider (Countertenor, 9. Semester) Juli 08: Messias mit den Arcis- Vocalisten in Benediktbeuern, München und Bad Tölz (Leitung: Thomas Grop- per); Salzachfestspiele in Laufen (Konzert der Gesangsklasse Prof. Gabriele Fuchs); September 08: Andromeda Liberata (Perseo), venezianische Serenade von ANTONIO VIVALDI mit dem Ensemble Opera Incognita (Leitung: Andreas Wiedermann, Reit- halle München); Das Verhör Video Podcast, Redaktion U21 des Bayerischen Rund- funks B4 Klassik; Die Nacht von SCHLEEF/ MOZART, Ruhrtriennale, Essen (Regie: Anna Viebrock, Musikal. Leitung: Christoph Hammer); November 08: Aventure/
99 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Faust (Mephisto) Uraufführung von JAN MÜLLER-WIELAND (Regie: Cornel Franz) anlässlich der Wiedereröffnung der Reaktorhalle; Die Lounge am Lenbachplatz. Klassiklounge der Redaktion U21 des Bayerischen Rundfunks (live auf B4 Klassik übertragen); Dezember 08/Januar 09: Weihnachtsoratorium 1–6 Freising, Heinrich Schütz-Ensemble (Leitung: Zoltan Ambrus); Neujahrskonzert Union Chor Wetzlar (Leitung: Hartmut Serowy); Februar 09: The Fairy Queen von HENRY PURCELL, Pro- duktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit dem Theater Ingolstadt (Regie: Thomas Krupa, Musikal. Leitung: Christoph Hammer); April 09: J. A. Hasse Kon- zert der Hasse-Gesellschaft Bergedorf anlässlich der Gründung der Hasse-Stiftung; Mai 09: Joshua (Othniel) Oratorium von G. FR. HÄNDEL, Düsseldorf, Friedens- kirche; Juni 09: Kastraten – Gesang nach Messers Schneide Händelfestspiele Halle, eine Produktion des Thalia Theaters und der Oper Halle (Regie: Hendrik Mül- ler, Musikal. Leitung: Barbara Rucha, Libretto: Tina Hartmann); »Radioportrait« Deutschlandradio/Kulturfunk, von Daniela Mayer; Juli 09: drei mal drei = unendlich Stuttgart, Schloss Solitude, Uraufführung von KAROLA OBERMÜLLER (R.: Hendrik Müller, Musikal. Leitung: Barbara Rucha, Libretto: Tina Hartmann). Guibee Yang (Koloratursopran, 2. Jahr Meisterklasse) gewann beim Berghei- mer Sängerwettbewerb 2008 den zweiten Preis. Am 28. September 2008 sang sie im Preisträgerkonzert mit dem WDR-Rundfunkorchester. 2009 erhielt sie den Spezialpreis »Karl Böhm« beim 15. Internationalen Gesangswettbewerb »Ferruc- cio Tagliavini«. 2008: Dornröschen von E. HUMPERDINCK, Rolle: Rose, Prinzre- gententheater München (Münchner Rundfunkorchester, Musikal. Leitung: Ulf Schirmer); 2009: Fairy Queen von HENRY PURCELL, Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München in Verbindung mit dem Theater Ingolstadt, Prinzregententheater und Theater Ingolstadt (Neue Hofkapelle München, Musikal. Leitung: C. Hammer, Regie: Thomas Krupa); KONSTANTIN WECKER, arr. Franz Kanefzky Paulas Reisen, Prinzregententheater München, Rolle: Rosalinde (Münchner Rundfunkorchester, Musikal. Leitung: Mark Mast); Im Herbst 2009 ist sie am Theater in Augsburg für die Partie der Amina in MOZARTs Il re pastore engagiert. Ilhun Jung (Bassbariton, 2. Jahr Meisterklasse) sang im Juni 2009 in der Pro- duktion La Bohème der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater die Partie des Schaunard; 2009 Engagement an der Oper Darmstadt in der Oper Don Carlos. Nach erfolgreichem Vorsingen hat er ein Engagement für das Junge Ensemble der Sächsischen Staatsoper Dres- den erhalten.
100 Erfolge und Engagements von Studierenden
Theresa Holzhauser (Mezzosopran, 5. Semester), war 2008 Förderpreisträge- rin beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin; 2009 war sie die Solistin in der Altrhapsodie von BRAHMS mit den Münchner Symphonikern und sang die Altpar- tie in MENDELSSOHNs Elias; in der halbszenischen Aufführung von Così fan tutte in Bad Reichenhall mit den Reichenhaller Symphonikern sang sie die Partie der Dorabella. Katharina Preuß (Sopran, 3. Semester) sang im September 2008 in Aschaf- fenburg die Solopartie in SCHUBERTs G-Dur Messe. Im April 2009 sang sie in Aschaffenburg/Bessenbach die Auftrittsarie der Baronin aus dem Wildschütz von LORTZING und »In uomini, in soldati« aus Così fan tutte. 2009 wurde sie in die Förderung von YEHUDI MENUHIN Live Music Now aufgenommen. Marie-Sophie Pollak (Sopran, 3. Semester) wirkte 2009 als Solistin bei den Ba- rocktagen des Studios für Historische Auffürungspraxis der Hochschule mit. Sie war Solistin beim Stuttgarter Oratorienchor; im September 2009 wird sie in Zu- sammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Krakau ein Konzert singen. Peter Cismarescu (Bariton, 5. Semester) war im März 2009 Finalist im 24. Inter- nationalen Robert-Stolz-Gesangswettbewerb in Hamburg; er sang die Partie des Podesta in der Hochschulproduktion Le Docteur Miracle von GEORGES BIZET. Im Juli singt er bei der Operngala »Italienische Nacht« im Brunnenhof der Residenz mit den Jungen Münchner Symphonikern (Leitung: Bernhard Koch).
Gesangsklasse Prof. Rita Hirner-Lill Christian Eberl hat beim Gesangswettbewerb der Mozartgesellschaft Wiesbaden am 4. und 5. Juni 2009 den »Mozartpreis Wiesbaden 2009« gewonnen. Beim 8. Internationalen Joseph-Suder-Liedwettbewerb 2008 wurde er mit dem zweiten Preis ausgezeichnet (der erste Preis wurde nicht vergeben).
Gesangsklasse Gabriele Kaiser Sophia Brommer (ehemalige Studentin der Meisterklasse) ist seit der Spielzeit 2007/2008 am Theater Augsburg engagiert. Im September 2008 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis im Bereich Darstellende Künstlerinnen und Künstler. Im selben Jahr wurde sie auch mit dem AZ-Stern für außergewöhn- liche Leistungen als Konstanze in der Augsburger Inszenierung Die Entführung aus dem Serail ausgezeichnet. Im Juni 2009 erhielt sie den Augsburger Theater- preis.
101 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Gesangsklasse Fenna Kügel-Seifried Miriam Clark sang im Oktober/November 2008 die Gräfi n Zedlau in der Ope- rette Wiener Blut von JOHANN STRAUSS, einer Produktion der Bayerischen Thea- terakademie und der Hochschule für Musik und Theater München am Münchner Prinzregententheater (Musikal. Leitung: Siegfried Mauser, Insz.: Renate Acker- mann). Im Oktober debütierte sie als Königin der Nacht in MOZARTS Zauberfl öte an der Frankfurter Oper (Leitung: Hartmut Keil, Inszenierung: Alfred Kirchner). Im Dezember sang sie die Sonne in HUMPERDINCKS Dornröschen (Leitung: Ulf Schirmer, Orchester des Bayerischen Rundfunks München). Im März 2009 trat sie als Fiordiligi in MOZARTS Così fan tutte bei den Bad Reichenhaller Mozartwo- chen unter der Leitung von Thomas J. Mandl mit den Bad Reichenhaller Phil- harmonikern auf, im April als die Königin der Nacht in MOZARTS Zauberfl öte an der Oper Bremen (Leitung: Märton Terts). Im August wird sie als Konstanze in MOZARTS Entführung aus dem Serail bei den Sommerfestspielen in Straubing unter der Leitung von Gerold Huber zu hören sein. Myung Joo Lee sang im August 2008 in Korea die Mimi in La Bohème. Im November trat sie in einer Hauptrolle in Fairy Queen von HENRY PURCELL auf, ei- ner Produktion der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Theater München. Lee erhielt für die Arie »Sleep, sleep« von der Münchner AZ den »Stern der Woche«. Im Mai 2009 sang sie in Seoul/Süd-Korea die Vi- oletta in der Oper La Traviata von VERDI mit dem Symphonieorchester Seoul unter Leitung von Whun Chung. Im Juni 2009 bekam Lee erneut den »Stern der Woche« der Münchner AZ verliehen. Dieses Mal für ihren Auftritt als Mimi in La Bohème, einer Produktion der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München im Prinzregententheater. Lee ist Stipendiatin des DAAD. Mauro Peter sang im März 2009 in Bad Reichenhall den Ferrando in Così fan tutte mit der Bad Reichenhaller Philharmonie unter der Leitung von Thomas J. Mandl. Im April war er an verschiedenen Messen im Raum Leipzig beteiligt, u. a. JOSEPH HAYDNS Stabat Mater unter der Leitung von Sigisbert Koller und die Missa Sancti Nicolai ebenfalls von HAYDN unter Ulrike Grosch. Im Juni 2009 wirkte er in der Produktion La Bohème der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München mit und sang die Rolle des Parpignol (Regie: Balázs Kovalik, Musikalische Leitung: Ulf Schirmer, Münchner Rundfunkorchester). Im Juli sang er HAYDNS Die Schöpfung in Unterschleißheim (Leitung: Dominik Bernhard) und in Moosach (Leitung: Sebastian Adelhardt). Im August 2009 wirkte er in einer Produktion der Opera Incognita in ROBERT
102 Erfolge und Engagements von Studierenden
SCHUMANNs Genoveva mit und sang in der Reithalle München die Rolle des Golo (Inszenierung: Andreas Wiedemann, Musikal. Leitung: Ernst Bartmann). Peter ist Stipendiat der Christl und Klaus Haack-Stiftung. Dorothea Spilger sang im Februar 2009 mit dem Orchester Jakobsplatz München Kabbalat Shabbat unter der Leitung von Daniel Grossmann. Im März sang sie in Bayreuth, worauf eine CD-Aufnahme folgte. Im Mai trat sie im Rahmen von »Gas- teig brummt« als Hänsel in der Schlussszene von Hänsel und Gretel von E. HUM- PERDINCK auf (Leitung: Doris Heinrichsen). Im Juni sang sie die D-Dur Messe von DVOŘÁK in St. Bonifaz München. Sie ist Stipendiatin der Hanns-Seidel-Stiftung.
Gesangsklasse Prof. Josef Loibl Yun-Ho You gewann beim Gesangswettbewerb »vokal genial«, der zum zweiten Mal von der Konzertgesellschaft München e. V. in Kooperation mit dem Münch- ner Rundfunkorchester ausgeschrieben wurde, den ersten Preis. Ebenfalls mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde er beim Wettbewerb des Kulturkreises Gasteig 2009. Beim 1. Internationalen Marcello-Viotti Gesangswettbewerb in Lausanne erhielt er den dritten Preis.
Gesangsklasse Marilyn Schmiege Stefan Thomas (Tenor) singt ab Mai 2009 vertretungsweise für ein Jahr im Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz München.
Gesangsklasse Prof. Dr. Edith Wiens Benjamin Appl (Bariton, 8. Semester) September 2008: Requiem von M. DURUFLÉ im Dom zu Regensburg; Oktober/November 2008: Rolle des Ministers in Wie- ner Blut von J. STRAUSS, Produktion der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Theater München am Münchner Prinzregententheater (Musikal. Leitung: Siegfried Mauser, Insz. Renate Ackermann); November 2008: Messe solennelle von F. A. GUILMANT in der Basilika St. Lorenz, Kempten mit Li- ve-Übertragung im Deutschlandfunk; März 2009: Liederabende mit dem Italie- nischen Liederbuch von H. WOLF in Augsburg und Landsberg am Lech zusammen mit Carolina Ullrich (Sopran) und Marcelo Amaral (Klavier) (in gleicher Beset- zung im Juli 2009 in Regensburg); April 2009: Evangelist in den Passionen nach Markus und Johannes von H. SCHROEDER im Dom zu Regensburg; Mai 2009: Rolle des Adam in der Schöpfung von J. HAYDN in Augsburg, Pöttmes und in der Wieskirche, Steingaden; Juni 2009: Rolle des Schaunard in La Bohème von G. PUCCINI, Produktion der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für
103 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Musik und Theater München am Münchner Prinzregententheater (Musikal. Lei- tung: Ulf Schirmer, Münchner Rundfunkorchester, Inszenierung: Balázs Kovalik); Juli 2009: Konzert mit geistlichen Arien und Liedern in Denia/Spanien, Konzert mit MOZART-Arien im Rahmen des Musiksommers zwischen Inn und Salzach in Schloss Pertenstein, Carmina Burana von C. ORFF in Planegg. Vanessa Goicoechea (Sopran, 10. Semester) gewann im April 2009 den ersten Preis beim Gesangswettbewerb in Albox mit Liedern von DEBUSSY, TURINA, SCHU- BERT und STRAUSS mit Maria Angelines Rubio Jiménez (Klavier); Mai 2009: Sän- gergala in Planegg; Juni: Übergabe des DAAD/La Caixa Stipendiums von der Königin von Spanien; Rolle der Musette in La Bohème von PUCCINI, Produktion der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Theater München am Münchner Prinzregententheater (Musikal. Leitung: Ulf Schirmer, Münchner Rundfunkorchester, Insz.: Balázs Kovalik); Juli: Liederabend in Bakio, Spanien mit Liedern von IVES, SCHUBERT, DONIZETTI, BELLINI, VERDI mit Itziar Bar- reo (Klavier); August: Liederabend in Lekeitio, Spanien mit Liedern von SCHU- BERT, CHAPI, BELLINI, CABALLERO mit Itziar Barredo (Klavier) Magdalena Hinterdobler (Sopran, 6. Semester) November 2008: Dritter Preis beim Bundesgesangswettbewerb Berlin (Juniorwettbewerb), Rolle der Pepi Plei- ninger in Wiener Blut von JOHANN STRAUSS, Produktion der Bayerischen Theate- rakademie und der Hochschule für Musik und Theater München am Münchner Prinzregententheater (Musikal. Leitung: Siegfried Mauser, Insz. Renate Acker- mann); Februar 2009: Liederabende in Straubing mit Gerold Huber, Klavier; März: Rolle der Despina in Così fan tutte von MOZART in der Philharmonie Bad Reichenhall (Musikal. Leitung: Thomas Mandl); April: J. S .BACH Johannespassion in Turin mit dem Niederbayerischen Kammerorchester (Musikal. Leitung: Stefan Frank); Mai: Sängergala in Planegg, F. MENDELSSOHN Athalia mit dem Münchner Motettenchor in der Allerheiligen Hofkirche (Musikal. Leitung: Hayko Siemens), J. HAYDN Die Schöpfung mit dem Nürnberger Bachorchester in St. Sebald (Mu- sikal. Leitung: Bernhard Buttmann); Juni: Opernarien in Großhadern für die Freunde und Förderer des Krankenhauses, »Tage Neuer Musik« Straubing Gerold Huber, Klavier; Juli: HÄNDEL Der Messias Augsburger Kammerorchester (Musikal. Leitung: Bernd-Georg Mettke), Augsburg und Bad Wörishofen. Tareq Nazmi (Bass, 8. Semester) Dezember 2008: Sonderpreis beim Bundesge- sangswettbewerb Berlin; März 2009: Aufnahme in die Studienstiftung des deut- schen Volkes, MOZART Requiem in der Basilika zu Waldsassen (Musikal. Leitung: Sagstetter), J. HAYDN Stabat Mater in Andechs (Musikal. Leitung: Pfeil), Liederabend für den Bund deutscher Gesangspädagogen mit Marcelo Amaral (Klavier); März bis
104 Erfolge und Engagements von Studierenden
Juni: Rolle des Sprechers und 2. Geharnischten in Die Zauberfl öte am Staatstheater Augsburg – bei der Wiederaufnahme: Rolle des Sarastro; April: H. SCHÜTZ Johannes- Passion und J. HAYDN Harmonie-Messe in Landsberg (Musikal. Leitung: Johannes Skudlik); Mai: Sängergala in Planegg, J. HAYDN Die Schöpfung in Traunstein (Musikal. Leitung: M. Müller) sowie in der Wieskirche und in Augsburg in der Heilig Geist- Kirche (Musikal. Leitung: Christian Phyrr); Juni: Rolle des Collin in La Bohème von PUCCINI, Produktion der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für Mu- sik und Theater München am Münchner Prinzregententheater (Musikal. Leitung: Ulf Schirmer, Münchner Rundfunkorchester, Insz: Balázs Kovalik); Juli/August: Steans Institut in Ravinia, USA Lieder von RAV EL , SCHOSTAKOVITCH, SCHUBERT, WOLF. Julie Martin du Theil (Sopran, Erasmus-Austauschstudentin) März 2009: Zwei Konzerte mit Arien in der Oper Lausanne für eine Pressekonferenz; Mai: Sänger- gala in Planegg; Juni: Diplom an der Musikhochschule Lausanne mit Auszeich- nung, zwei Konzerte mit Arien in der Oper Lausanne für das Fest der Musik. Carolina Ullrich (Sopran, Meisterklasse) hat ab der Saison 2010/11 einen Fest- vertrag an die Semperoper Dresden mit Rollen wie Susanna in Le nozze di Figaro und Ännchen im Freischütz erhalten. September 2008: Konzert Freunde Junger Musiker Frankfurt mit Marcelo Amaral (Klavier); Oktober/November: Wiener Blut von J. STRAUSS, Produktion der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschu- le für Musik und Theater München am Prinzregententheater (Musikal. Leitung: Siegfried Mauser, Insz.: Renate Ackermann); Dezember: BACH Weihnachtsoratorium in Gröden und Bozen; Messias beim Schleswig-Holstein-Festival, Lübeck und in Luxembourg (Musikal. Leitung: Rolf Beck); Januar 2009: erster Preis und drei Son- derpreise beim Young Concert Artists Competition New York; März: Italienisches Liederbuch, Landsberg und Augsburg mit Benjamin Appl (Bariton) und Marcelo Amaral (Klavier); April: Tournee auf der MS Europa – Konzerte mit Burkhard Kehring; Johannes-Passion unter Enoch zu Guttenberg, Philharmonie München; Harmonie-Messe HAYDN unter Johannes Skudlik, Landsberg; Exsultate Jubilate unter Michael Schneider mit La Stagione Frankfurt in Frankfurt und im Concertgebouw Amsterdam; Mai: Messias und Magnifi cat unter Helmuth Rilling in Katowice, Po- len; Juni: CD-Aufnahme für Naxos in Koproduktion mit dem BR (Gesamtwerk von JOAQUIN TURINA mit Debora Halazs, Klavier); Juni/Juli: Rolle der Musetta in La Bohème Produktion der Bayerischen Theaterakademie und der Hochschule für Musik und Theater München am Münchner Prinzregententheater (Musikal. Lei- tung: Ulf Schirmer, Münchner Rundfunkorchester, Insz: Balázs Kovalik). Arantza Ezenarro (Sopran, Fortbildungsklasse 1. Jahr 2008) sang am Stadtthe- ater Ulm (Festvertrag) folgende Partien: Susanna in Hochzeit des Figaro, Adele
105 Berichte aus den Klassen und Abteilungen in Die Fledermaus, Amor in Orfeo ed Euridice, Hirt in Tannhäuser. Zudem sang Arantza Galakonzerte mit Arien von ADINA, NORINA und ADELE und die Rollen von Pamina und Oscar. Vera Semieniuk (Mezzosopran, Fortbildungsklasse 2. Jahr 2008) sang am Dort- munder Opernhaus (Festvertrag) folgende Partien: Hänsel in Hänsel und Gretel, Flora in La Traviata, 2. Dame in Die Zauberfl öte, Frau von Hufnagel in Der junge Lord (HENZE), Marta in Kiss of the Spiderwoman (ZANDER), Zulma in L’It a li a n a in Algeri, Franziska in Die Chinesinnen (GLUCK), Josepha in Im weißen Rössl, Eich- hörnchen und Katze in L’e nfa nt et l e s so r t il ège s. In Galakonzerten der Dortmunder Oper sang sie den Orlovsky, HÄNDEL-Arien und Ebolis Schleierlied aus VERDIs Don Carlo. Zudem sang sie in der Kammeroper München Fidalma in CIMAROSAs Die heimliche Ehe und ein Orchesterkonzert in Bad Reichenhall mit Orchesterlie- dern von MAHLER, BERLIOZ und WAGNER. Roxana Constantinescu (Mezzosopran, 2007 Abschluss der Meisterklasse) sang an der Wiener Staatsoper (Festvertrag) folgende Partien: Rosina in Il barbiere di Siviglia, Zerlina in Don Giovanni, Siébel in Faust, Stephano in Romeo et Juliette, Page in Salome, 2. Dame in Die Zauberfl öte, Blumenmädchen in Parsival, Dryade in Ariadne auf Naxos, Pastuchnyna in Jenufa, Siegrune in Die Walküre, Zulma in L’It a li a n a in A lge r i a . Ihre Dirigenten waren u. a. Franz Welser-Möst, Peter Schnei- der, Bertrand de Billy, Marc Piollet und Kirill Petrenko. Konzerte sang Roxana Constantinescu mit Helmuth Rilling (Messias, c-Moll Messe MOZART). Sie gab Lie- derabende im Gläsernen Saal des Musikvereins Wien sowie im Goethe-Haus Wei- mar. Die zwei CD-Produktionen in dieser Saison sind »Wiener Staatsoper Live« in der Rolle von Siébel auf ausdrücklichen Wunsch von Bertrand de Billy, sowie eine Weltureinspielung von Der Messias von SANDSTRÖM unter Helmuth Rilling. Roxana Constantinescu ist ab Juli 2009 weltweit von der Agentur IMG vertreten – in London bei Shirley Thomson und in New York bei Matthew Horner.
Klasse Liedgestaltung Prof. Helmut Deutsch Maria Angelines Rubio Jiménez hat beim 8. Internationalen Joseph-Suder-Liedwett- bewerb für ihre Klavierbegleitung (mit Christian Eberl, Klasse Prof. Rita Hirner- Lill) den Sonderpreis für die beste Liedbegleitung gewonnen.
Ballett-Akademie Federico Spallitta, Stipendiat des Konstanze-Vernon-Stipendiums der Hochschule für Musik und Theater, ist Halbsolist im Staatsballett Berlin. Zherlin Ndudi, Stipendiat des Konstanze-Vernon-Stipendiums der Hochschule für
106 Erfolge und Engagements von Studierenden
Musik und Theater, hat in Miami ein Engagement als Solist erhalten. Olzhas Tarlanoy, Stipendiat des Konstanze-Vernon-Stipendiums der Hochschule für Musik und Theater, wurde von Ivan Liska ab September 2009 an das Baye- rische Staatsballett München engagiert.
Ballett-Akademie, Prof. Caroline Llorca Laura Schmid bekam beim 6. Internationalen Tanzfestival Berlin Gold in der Kate- gorie »Moderner Tanz – Staatliche Schule« verliehen. Sie wurde des Weiteren für einen Solotanz anlässlich der Feierlichkeiten zur 40jährigen deutsch-französischen Freundschaft ausgewählt. Eigens dazu eingeladene Choreographin des Tanzes war Bérangère Andreo aus Grasse (Region Provence-Alpes-Côte d’Azur). Bei der Prä- sentation des Tanzes in München waren der französische Generalkonsul, Stépha- ne Viscotti, und der Direktor des französischen Kulturinstituts, Jean Philippe Arnould, zugegen.
Studiengangsgruppe 7: Elementare Musikpädagogik, Alte Musik, Jazz, Volksmusik, Akkordeon, Blockfl öte, Hackbrett, Saxophon, Zither Akkordeonklasse Bernd Maltry Alexander Kuralionok hat beim coupe suisse de l’accordéon 2009 den ersten Preis in der Kategorie F professionell, solo gewonnen.
Hackbrettklasse Birgit Stolzenburg Roland Küng (Aufbaustudium) Orchesterengagements: Okt./Nov 2008: Zimmer- stund – eine Alpen-Kammer-Oper; Libretto/Konzept: Lukas Bärfuss; Regie/Kon- zept: Livio Andreina; Komposition: DANIEL FUETER; Kostüme und Bühne: Anna Maria Glaudemans Andreina; Zürich, Theater Rigiblick; Bern, Rüttihubelbad; Basel, Gare du Nord Bahnhof für neue Musik; Luzern, Südpol; 13.–17. März 2009: Der Herr der Ringe: Die zwei Türme, Film mit Live-Musik von HOWARD SHORE – Weltpremiere; 21st Century Symphony Orchestra aus Luzern, Dirigent: Ludwig Wicki; Kultur- und Kongresszentrum Luzern. Komalé Akakpo (8. Semester) 6., 7. und 8. April 2009: Der Herr der Ringe: Die zwei Türme, Film mit Live-Musik von HOWARD SHORE; Münchner Symphoniker, Dirigent: Ludwig Wicki; Philharmonie im Gasteig; 12./14. Juli 2009: Háry János Suite von ZOLTÁN KODÁLY, Sinfonieorchester der Goethe-Universität Frankfurt, Dirigent: Dr. Helmut Bartel; Limburger Orchesterfestival (Hessen); Johann Wolf- gang Goethe-Universität, Frankfurt.
107 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Carmen Amrein (6. Semester) 26., 28. September und 4./5.Oktober 2008: Die ver- lorenen Gedanken, eine Märchenoper von MARCO HERTENSTEIN nach der gleichna- migen Buchvorlage von Giuseppe Ecco; Stadttheater Kaufbeuren, Musikalische Leitung: Johannes X. Schachtner, Regie: Benedict Mirow.
Saxophonklasse André Legros Claus Hierluksch spielte bei verschiedenen Uraufführungen: im Mai 2009 in den Kammerspielen München zur Vergabe des Siemens-Musikpreises mit dem ensemble oktopus für musik der moderne der Hochschule für Musik und Theater München und im Juni 2009 mit dem Arcis-Ensemble der Hochschule bei der Aufführung von drei Kurzopern im Rahmen des A•DEvantgarde-Festivals »Brot und Spiele« in der Reaktorhalle. Im Juni trat er zudem im Rahmen der Feierlichkeiten zur Preisverlei- hung des Reinl-Wettbewerbs mit dem Arcis-Ensemble im Gasteig auf. Claudia Jope trat in Heichelheim und Neustadt a. d. Orla auf. Des Weiteren hatte sie Konzerte in Zwickau, Uhlstätt und Pößneck. Sarah Kober hat am 25. April 2009 bei der Vernissage Rosa Eleonora Wagner-Lill im Haus der Kunst Waldkraiburg gespielt. Stefan Mishula erhielt im Oktober 2008 den Musikförderpreis Gasteig. Am 14. August 2008 trat er bei den Weißen Nächten in Mühlheim a. d. Ruhr auf und spielte im September bei den Darmstädter und Jülicher Schlosskonzerten. Am 29. Dezember 2008 gab er ein Konzert in Biata Podlaska (Polen). Weitere Kon- zerte folgten am 22. März 2009 im Bürgersaal, Altstätten (Schweiz), am 29. April 2009 im Seniorenpark in Oberschleißheim, am 7. Mai 2009 bei der Kreissparkas- se München-Starnberg und am 15. Mai 2009 bei der Deutschen Leasing. Adrian Planitz hatte im März 2009 zwei Auftritte mit dem Landesblasorchester Baden-Württemberg in Vaihingen-Enz und Ehingen. Jasmin Zimmer spielte bei einem Quartettkonzert am 2. Januar 2009 in Gräfi ng und am 10. Januar in Eiselfi ng. Am 22. März 2009 trat sie mit dem Sinfonischen Blasor- chester Ulm auf und spielte am 25. April 2009 bei einem Konzert in Illerieden. Marcio Schuster und Ricarda Fuss traten wie alle anderen Saxophonisten der Klas- se in verschiedenen öffentlichen Konzerten der Hochschule auf.
108 Musikpädagogische Arbeit auf verschiedenen Feldern Zur Arbeit des MILU im Studienjahr 2008/09 Hans-Ulrich Schäfer-Lembeck/Klaus Mohr
Noch rechtzeitig vor Weihnachten 2008 konnten die ausführlich und schriftlich gefassten Beiträge der Tagung »Leistung im Musikunterricht« vom Juni 2008 der interessierten Öffentlichkeit als Band 2 der Musikpädagogischen Schriften der Hochschule für Musik und Theater München vorgestellt werden*: Auf 226 Seiten legten neun Musikpädagogen von Musikhochschulen und Universitäten aus dem deutschsprachigen Raum wichtige Aspekte zu diesem bislang wenig beachteten Feld musikpädagogischer Arbeit dar. Eine weiterführende und er- gänzende Tagung zu diesem Thema fand dann im März 2009 statt (Bericht siehe unten).
Als das MILU im Herbst 2007 mit einer mehrteiligen Lehrerfortbildung »Mu- sikalisch bilden in der Grundschule« für Lehrkräfte an Grundschulen mit und ohne Lehrbefähigung startete, war noch nicht abzusehen, welches Interesse dem Musikunterricht in der Primarstufe auch von politischer Seite mittlerweile entgegengebracht wird: Initiativen wie JEKI (»Jedem Kind sein Instrument«) in Nordrhein-Westfalen machten in der ganzen Bundesrepublik deutlich, dass der musikalischen Bildung der Kinder deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet wer- den muss. Im Mai 2009 fanden sich die zwanzig Lehrerinnen der MILU-Grup- pe zum vierten und letzten Fortbildungsblock in der Musikhochschule ein. Aus den Ergebnissen der Feedback-Fragebögen geht hervor, dass die Kombination aus musikalischen Bildungsangeboten für die Lehrerinnen und mehr unterrichtsprak- tischen Einheiten im Fortbildungskurs für die Arbeit in den Klassen sich aus Sicht der Lehrerinnen nachhaltig auf den schulischen Alltag auswirkt. Eine detaillierte Analyse der im Verlauf der knapp zwei Jahre angefertigten Fragebögen sowie von ausführlichen Interviews mit den Lehrerinnen im Sinne wissenschaftsorientierter
* Hans-Ulrich Schäfer-Lembeck (Hg., unter Mitarbeit von Klaus Mohr): Leistung im Mu- sikunterricht. Beiträge der Münchner Tagung 2008. München (Allitera Verlag) 2008 (= Band 2 der Musikpädagogischen Schriften der Hochschule für Musik und Thea- ter München, hg. von Wolfgang Mastnak, Hans-Ulrich Schäfer-Lembeck und Stephan Schmitt).
109 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Unterrichtsforschung steht derzeit noch aus. Es besteht die Hoffnung, dass da- durch konkrete Zusammenhänge erkennbar werden, die vielleicht auch Auswir- kungen auf die Lehrerbildung der Zukunft haben könnten. Angesichts der Tatsache, dass 2007 weniger als ein Fünftel der Anmeldungen berücksichtigt werden konnte und dass das Echo seitens der Teilnehmerinnen äußerst positiv ausfi el, sollte möglichst bald eine Neuaufl age dieser Fortbildungs- reihe für eine weitere Gruppe interessierter Grundschullehrerinnen und -lehrer starten.
Bericht zur Tagung »Leistung im Musikunterricht II« vom 19.–21. März 2009 in München Im Anschluss an das Symposion »Leistung im Musikunterricht« im Juni 2008 in München fand dort im März 2009 an der Hochschule für Musik und Theater eine Folgetagung statt. Anlass war der Wunsch, die Lehrerfortbildung um eine Gele- genheit zum wissenschaftlichen Austausch zu ergänzen. Dazu trafen sich zehn Mu- sikpädagogen aus dem deutschsprachigen Raum: Dr. Heinz Geuen (Köln), Dr. An- dreas Lehmann-Wermser (Bremen), Dr. Brigitte Lion (Wien), Dr. Franz Niermann (Wien), Dr. Anne Niessen (Köln), Dr. Stefan Orgass (Essen), Dr. Christian Rolle (Saarbrücken), Dr. Christine Stöger (Köln), Dr. Christopher Wallbaum (Leipzig). Eingeladen dazu hatte erneut das MILU. Foto: Prof. Hans Dr. - Ulrich Schäfer-Lembeck Ulrich Foto: Prof. Franz Dr. Niermann
Die Studierenden (von links) Verena Wied, Aufmerksam lauschten die Professoren Andreas Anne Pentza und Benedikt Ruf waren nicht nur Lehmann-Wermser (Bremen), Heinz Geuen interessierte Zuhörer bei der Tagung »Leistung (Köln) und Stefan Orgass (Essen) den Ausfüh- im Musikunterricht II«, sondern hielten wichtige rungen eines Kollegen bei der Tagung »Leistung Gesprächsergebnisse auch stets schriftlich fest. im Musikunterricht II«.
110 Musikpädagogische Arbeit auf verschiedenen Feldern
Geplant war eine Diskussion der Beiträge des aus der Lehrerfortbildung hervorgehenden Tagungsbandes »Leistung im Musikunterricht – Beiträge der Münchner Tagung 2008«. Tatsächlich kamen weniger diese einzelnen Beiträge zur Sprache als verschiedene Aspekte, die die Musikpädagogen zum Themenkomplex »Leistung« darüber hinaus interessierten. In einem anfänglichen Brainstorming kristallisierten sich drei Punkte heraus, welche zunächst in Kleingruppen erör- tert wurden: »Individuelle vs. standardisierte Leistungen«, »Prüfungsaufgaben vs. Lernaufgaben« sowie »Ziele und Aufgaben des Musikunterrichts«. Aus einer Diskussion der Ergebnisse im Plenum ging die Frage nach einem Kerncurriculum hervor. Dabei wurde das Bild einer Kirsche ins Spiel gebracht, die in Kombination aus Kern und Fruchtfl eisch den Musikunterricht versinnbildlichen sollte. Für die Bestimmung und das Verhältnis der beiden Komponenten ergaben sich verschie- dene Perspektivierungen, die Inhalte, Umgangsformen und Prinzipien des Musik- unterrichts in unterschiedlicher Weise verorteten. Des Weiteren fokussierte man Zweckmäßigkeit und Gestaltung eines Zentralabiturs sowie generell alternative Formen der Leistungsmessung. Dabei sorgte der in diesen Zusammenhängen je unterschiedliche Erfahrungshorizont der Tagungsteilnehmer für einen besonders regen Austausch. In einem abschließenden Rückblick auf die allseits als gelungen empfundene Tagung wurde der Wunsch laut, weiterführende Gespräche zu den angespro- chenen Themen auch in Zukunft möglich zu machen. Verena Wied, Verena Weidner
MILU-Veranstaltungen – Chronik 2008/09
Termin Veranstaltung Dozenten
09.–11.10. milu-sequenz: 2008 Streicherklasse II, Block 1 Im Zentrum dieses ersten Fortbildungsblocks standen die systematische Einführung in das Strei- Birgit und Peter Boch cherklassenmusizieren und die Methode von Paul (a. G.) Rolland. Ergänzt wurden diese Abschnitte durch Prof. Dr. Bernd Redmann Überlegungen zu organisatorischen Vorausset- Prof. Dr. Hans-Ulrich zungen einer Streicherklasse und durch eine Einfüh- Schäfer-Lembeck rung in die Improvisation. Klaus Mohr
111 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Termin Veranstaltung Dozenten 16.–18.10. milu-sequenz: 2008 Musikalisch bilden in der Grundschule, Block 3 Georg Alkofer (a. G.) Auch in diesem Fortbildungsblock bildeten Philipp Angermeier (a. G.) Gesangs- und Gitarrenunterricht in der Kleingruppe Insuk Lee sowie geeignete Liedbeispiele für die Grundschule Prof. Henriette Meyer- ein wichtiges Gerüst. Im Mittelpunkt stand das Ravenstein (a. G.) Thema »Hören«, das durch verschiedene Zugänge Gerti Scharpf (a. G.) thematisiert und praktisch erfahrbar wurde. Durch Claudia Schmidtpeter rhythmisch-musikalische Arbeit, aber auch die eige- Susanne von Sicherer ne kreativ-musikalische Gestaltung erprobten die Sabine Wieland (a. G.) Teilnehmerinnen vielfältige Möglichkeiten, mit die- Prof. Dr. Hans-Ulrich sem zentralen Anliegen des Musikunterrichts in der Schäfer-Lembeck Arbeit mit der Klasse umgehen zu können. Klaus Mohr 21.–22.11. milu-spezial: 2008 Notationsprogramme für Einsteiger Ziel dieser Fortbildung war es, Lehrkräften, die bereits Kenntnisse in der Handhabung eines PCs haben, aber diesen noch nicht für die Notation von Musik ein- setzen, eine Entscheidungshilfe anzubieten: Im Kurs wurden die gängigen Notationsprogramme (capella, Finale, Sibelius) vorgestellt und in kleinen Übungen Andreas Helmberger unter individueller Anleitung ausprobiert. Klaus Mohr
Ästhetisches Erfassen und Handeln mit allen Sinnen stand im Zentrum der Arbeit bei der Fortbil- dungsreihe »Musikalisch bilden in der Grundschule«.
112 Musikpädagogische Arbeit auf verschiedenen Feldern
Termin Veranstaltung Dozenten 27.11. milu-spezial: 2008 Finale für Fortgeschrittene Die Fortbildung richtete sich an Lehrkräfte, die das Notationsprogramm Finale besitzen und hierin bereits Anfangskenntnisse haben. Ziel war es, eine (auch individuelle) Unterstützung bei der Erweiterung der Kenntnisse zu einer detaillierteren Nutzung dieses Programms an konkreten Beispielen Andreas Helmberger anzubieten. Klaus Mohr
28.–29.11. milu-spezial: 2008 Begriff und Praxis Diese Fortbildung war als Weiterführung für die Teilnehmer der beiden »Begriff und Praxis«-Staffeln vergangener Jahre vorgesehen. Zwei zentrale Vor- Prof. Stefan Rohringer träge zu »Der Topos des ›Erhabenen‹ als Analyse- Prof. Dr. Hans-Ulrich Kategorie klassischer Sinfonik« und »Arrangement Schäfer-Lembeck für Jazzcombo« bildeten die Ausgangspunkte für die Prof. Dr. Christoph Workshops »Musiktheorie und Unterricht« sowie Wünsch »Arrangement für Jazzcombo«. Klaus Mohr
04.12. milu-spezial: 2008 Sibelius für Fortgeschrittene Die Fortbildung richtete sich an Lehrkräfte, die das Notationsprogramm Sibelius besitzen und hierin bereits Anfangskenntnisse haben. Ziel war es, eine (auch individuelle) Unterstützung bei der Erweiterung der Kenntnisse zu einer detaillierteren Nutzung dieses Programms an konkreten Beispielen Andreas Helmberger anzubieten. Klaus Mohr
05.–06.12. milu-spezial: 2008 Jazzarrangement Inhalte der Fortbildung waren u. a. die Einführung in die Jazzharmonik, Satztechniken (»Voicings«) für bis zu fünf Bläser, Satz- und Notationsformen für die Rhythmusgruppe, formale Disposition eines Arrangements, Konventionen der Notation, Instru- mentation (auch für nicht jazztypische Instrumen- Prof. Dr. Christoph te) und die Realisation mit Computertechnik (für Wünsch Demos etc.). Klaus Mohr
113 Berichte aus den Klassen und Abteilungen
Termin Veranstaltung Dozenten
22.–24.01. milu-sequenz: 2009 Streicherklasse II, Block 2 In diesem zweiten Fortbildungsblock erfuhr die systematische Einführung in das Streicherklassen- musizieren und die Methode von Paul Rolland eine Vertiefung und Weiterführung. Die Kursteilnehmer Birgit und Peter Boch musizierten dabei insbesondere auf den jeweiligen (a. G.) Nebeninstrumenten. Daneben standen erste Erfah- Alexander Hermann rungen auf dem Gebiet der Alexandertechnik und Prof. Dr. Hans-Ulrich ein einführender Vortrag zum Thema »Klassenmusi- Schäfer-Lembeck zieren« auf dem Programm. Klaus Mohr
19.–21.03. Tagung »Leistung im Musikunterricht II« 2009 Im Anschluss an das Symposion »Leistung im Musikunterricht« im Juni 2008 fand im März 2009 eine Folgetagung statt. Anlass war der Wunsch, die Lehrerfortbildung um eine Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch zu ergänzen. Teilneh- mer waren: Prof. Dr. Heinz Geuen (Köln), Prof. Dr. Andreas Lehmann-Wermser (Bremen), Dr. Brigitte Lion (Wien), Prof. Dr. Franz Niermann (Wien), PD Dr. Anne Niessen (Köln), Prof. Dr. Stefan Orgass (Essen), Prof. Dr. Christian Rolle (Saarbrücken), Prof. Prof. Dr. Hans-Ulrich Dr. Christine Stöger (Köln), Prof. Dr. Christopher Schäfer-Lembeck Wallbaum (Leipzig). Klaus Mohr
07.–09.05. milu-sequenz: Georg Alkofer (a. G.) 2009 Musikalisch bilden in der Grundschule, Block 4 Philipp Angermeier (a. G.) Im Mittelpunkt dieses letzten Fortbildungsblocks Insuk Lee stand einerseits das Wiederaufgreifen und Vertiefen Prof. Henriette Meyer- von thematischen Schwerpunkten aus den vorange- Ravenstein (a. G.) gangenen drei Veranstaltungen. Andererseits wur- Gerti Scharpf (a. G.) den in verschiedener Weise Umgangsmöglichkeiten Claudia Schmidtpeter mit Stabspielen erprobt. In Kleingruppen erhielten Susanne von Sicherer die Teilnehmerinnen wieder Impulse für die Arbeit Sabine Wieland (a. G.) mit der (eigenen) Stimme sowie zu Einsatzmög- Prof. Dr. Hans-Ulrich lichkeiten der Gitarre im Musikunterricht (z. B. zur Schäfer-Lembeck Begleitung von Liedern). Klaus Mohr
114 Musikpädagogische Arbeit auf verschiedenen Feldern
Termin Veranstaltung Dozenten
13.05. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk/ 2009 Münchner Rundfunkorchester und der Bayerischen Theaterakademie August Everding: Lehrerfortbildung zu Giacomo Puccini: La Bohème Bei dieser eintägigen Lehrerfortbildung im Bayerischen Rundfunk erhielten die Kursteilnehmer detaillierte Informationen zum Komponisten Puccini und seiner Oper La Bohème. Dabei wurden ihnen auch Einblicke in das Konzept der Inszenierung gegeben, bei dem fi lmische Elemente eine zentrale Rolle spielen. Ziel der Veranstaltung war es, den Lehrkräften aus Realschule und Gymnasium Materialien und didaktisch-metho- dische Hinweise zu geben, damit sie ihre Schüler auf Andreas Lutzenberger den gemeinsamen Besuch der Aufführung des Werks (Theaterakademie) im Prinzregententheater vorbereiten können. Klaus Mohr
19.–20.06. milu-spezial: 2009 Podcast als neue Form des Hörfunks Unter Podcasting versteht man Programmangebote, die als eine Serie von Audio- oder Videodateien im Internet und nach Themen sortiert für den Compu- ter oder den MP3-Player (iPod) abonniert werden können. Ziel dieser Fortbildungsveranstaltung war es, die Medienform »Podcast« und deren Einsatz- möglichkeiten für den Unterricht zu verstehen sowie zu lernen, selbst einen Podcast zu erstellen. Aufgeteilt in die Bereiche »Redaktion« und »Produk- Martin Bauer (a. G.) tion« wurde die Thematik von den Teilnehmern sehr Frizz Lauterbach praxisnah gemeinsam mit den Dozenten des Baye- Larissa Vissilian (a. G.) rischen Rundfunks erarbeitet. Klaus Mohr
09.–11.07. milu-sequenz: 2009 Streicherklasse, Block 3 Im Zentrum dieses Fortbildungsblocks stand der Besuch von zwei Streicherklassen am Karlsgymnasi- Birgit und Peter Boch um in München-Pasing. Daneben widmeten sich die (a. G.) Teilnehmer insbesondere der didaktischen Umset- Prof. Dr. Hans-Ulrich zung von verschiedenen Bogenstrichtechniken, des Schäfer-Lembeck Lagenwechsels sowie des Vibratos. Klaus Mohr
115 Jahresbericht des Musikwissenschaftlichen Instituts der Hochschule für Musik und Theater München Claus Bockmaier
Prof. Dr. Siegfried Mauser (Leitung) Prof. Dr. Claus Bockmaier (Akademischer Oberrat) Dr. phil. Dorothea Hofmann (Hochschuldozentin) In Frau Dr. Hofmann hat das Institut im Zuge der Fusion mit dem Richard- Strauss-Konservatorium eine hauptamtliche Lehrperson hinzugewonnen. Wissenschaftliche Hilfskräfte: Cand. phil. Joachim Göldner, Cand. phil. Hilde- gard Schön, Cand. phil. Ira Theil; Cand. phil. Guido Erdmann (Wien, Österrei- chische Akademie der Wissenschaften – projektbezogen) Institutsräume (seit November 2008): Luisenstraße 37a, 1. Obergeschoss, L 106–108 Am 14.01.2009 fand in dem neu eingerichteten Gebäude ein Empfang für die Kolle- gen vom Institut für Musikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität statt. http://www.lrz-muenchen.de/~musikwissenschaft/
I. Publikationsreihen 1. Handbuch der musikalischen Gattungen, herausgegeben von Siegfried Mauser (Laaber-Verlag) 16 Bde. erschienen Supplementbände (herausgegeben von Siegfried Mauser und Elisabeth Schmie- rer) in Vorbereitung
2. Musikwissenschaftliche Schriften der Hochschule für Musik und Theater München, herausgegeben von Siegfried Mauser und Claus Bockmaier (Verlag Dr. Hans Schneider, Tutzing) bisher 4 Bde. erschienen Neuerscheinung (Bd. 5, im Druck): Klaus Ritzkowski, Interpretation lesen. Analytische Studien zur Interpretation von Anton Weberns Klaviervariationen op. 27 In Vorbereitung (Bd. 6): Claus Bockmaier und Wolfgang Rathert (Hgg.), Die Münchner Schule und Max Reger. Neuromantik und Moderne um 1900. Bericht über das Symposium Mün- chen 2008
116 Jahresbericht des Musikwissenschaftlichen Instituts
3. Schriften zur musikalischen Hermeneutik, herausgegeben von Gernot Gruber und Siegfried Mauser (Laaber-Verlag) bisher 10 Bde. erschienen Neuerscheinung (Bd. 10): Claus Bockmaier (Hg.), Beiträge zur Interpretationsästhetik und zur Hermeneutik- Diskussion
4. C. H. Beck Wissen – Musik [musikalische Werkführer], herausgegeben von Sieg- fried Mauser (Verlag C. H. Beck, München) bisher 18 Bde. erschienen Neuerscheinung: Manfred Hermann Schmid, Mozarts Opern (C. H. Beck Wissen 2218), Mün- chen 2009
II. Publikationsprojekt Johannes Brahms – Interpretationen seiner Werke (Doppelband), herausgegeben von Siegfried Mauser und Claus Bockmaier (Laaber-Verlag), in Vorbereitung Druck in Planung für Herbst 2010. Für die Mitarbeit an dieser umfassenden hermeneutischen Darstellung sämtlicher Werke von Brahms konnten im Ganzen annähernd 50 Autoren verpfl ichtet werden, darunter namhafte Fachvertreterinnen und -vertreter aus dem In- und Ausland.
III. Promotionsstudium Am 04.11.2008 trat die neugefasste »Ordnung zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie« an der Hochschule für Musik und Thea- ter München in Kraft. Zur Begutachtung eingereicht wurde die Dissertation von Christian Wolf (Leiter des Richard-Strauss-Instituts, Garmisch-Partenkirchen) Studien zur Entstehung der Oper »Salome« von Richard Strauss.
1. Dissertationsprojekte in der Durchführung Hildegard Schön, Musikausbildung in Mitteldeutschland zur Zeit des Barock Ines Wein, Konzertformen in den Werken Hindemiths für Solobratsche und Orchester Guido Erdmann, Die Duettkantaten des Darmstädter Hofkapellmeisters Chri- stoph Graupner Christoph Teichner, Thematisch-systematisches Verzeichnis der Werke und Briefe Ignaz Franz von Beekes Susanna Felix, Die Lieder Johann Vesques von Püttlingen
117 Berichte aus den Klassen und Abteilungen