Salzburgleitung Salzach neu – St. Peter

Zusammenfassung der Umweltverträglichkeitserklärung

Verfasser: Verbund Umwelttechnik GmbH

DI Dr. Christian Bellina

UVE / Salzburgleitung Zusammenfassung der UVE

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INHALTSÜBERSICHT

1 EINLEITUNG ...... 9

2 ALTERNATIVE LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN ...... 12

3 BESCHREIBUNG DES VORHABENS...... 24

4 DIE FACHBEREICHE DER UVE...... 45

5 BESCHREIBUNG ALLFÄLLIGER SCHWIERIGKEITEN ...... 107

6 TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 108

7 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS...... 109

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INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG______9

1.1 Anforderungen an die Umweltverträglichkeitserklärung______10

1.2 Aufbau der Umweltverträglichkeitserklärung ______11

2 ALTERNATIVE LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN ______12

2.1 Trassenvarianten ______12

2.2 Technische Alternative „Erdkabel“ ______15 2.2.1 Technische Möglichkeiten ______15 2.2.2 Mögliche Auswirkungen ______18 2.2.3 Betriebssicherheit und Kosten ______19

2.3 Alternative energiewirtschaftliche Lösungsmöglichkeiten ______22

3 BESCHREIBUNG DES VORHABENS ______24

3.1 Art und Zweck des Vorhabens ______24

3.2 Projektphasen ______26

3.3 Der Trassenverlauf der Salzburgleitung ______27 3.3.1 Von der Salzburgleitung berührte Gemeinden ______28 3.3.2 Geographische Beschreibung des Trassenverlaufs - Salzburg ______28 3.3.3 Geographische Beschreibung des Trassenverlaufs - Oberösterreich ______30

3.4 Anlagentechnik ______34

3.5 Beschreibung der Bauphase ______35 3.5.1 Hochspannungsfreileitungen ______35 3.5.2 110 kV-Erdkabeleinbindungen ______40 3.5.3 110 kV-Leitungsdemontagen ______40 3.5.4 Umspannwerke ______41

3.6 Beschreibung der Betriebsphase______44 3.6.1 Hochspannungsfreileitungen ______44 3.6.2 110 kV-Erdkabeleinbindungen ______44 3.6.3 Umspannwerke ______44

3.7 Nachsorgephase ______44

4 DIE FACHBEREICHE DER UVE ______45

4.1 Abfallwirtschaft ______46 4.1.1 Auswirkungen in der Bauphase ______46

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4.1.2 Auswirkungen in der Betriebsphase______46 4.1.3 Störfälle ______47 4.1.4 Nachsorgephase ______47 4.1.5 Gesamtbewertung Abfallwirtschaft______47

4.2 Energiewirtschaft ______48

4.3 Verkehr ______52 4.3.1 Beschreibung des Ist-Zustandes bzw. der Nullvariante ______52 4.3.2 Auswirkungen des Vorhabens – Bau- und Demontagephase ______52 4.3.3 Auswirkungen des Vorhabens – Betriebsphase______53 4.3.4 Auswirkungen des Vorhabens – Störfall ______53 4.3.5 Gesamtbeurteilung Verkehr ______53

4.4 Schall______54 4.4.1 Beschreibung des Ist-Zustandes ______54 4.4.2 Auswirkungen des Vorhabens - Bauphase ______54 4.4.3 Auswirkungen des Vorhabens - Betriebsphase ______55 4.4.4 Auswirkungen des Vorhabens - Störfall ______56 4.4.5 Geplante Maßnahmen ______56 4.4.6 Gesamtbewertung Schall ______56

4.5 Sicherheitstechnik und Störfallbetrachtung ______57 4.5.1 Sicherheitstechnische Maßnahmen ______57 4.5.2 Mögliche Störfälle______57 4.5.3 Auswirkungen durch Störfälle______58

4.6 Geologie, Hydrogeologie und Wasser ______59 4.6.1 Beschreibung des Ist-Zustandes ______59 4.6.2 Wesentliche Auswirkung des Vorhabens ______60 4.6.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen ______61 4.6.4 Vorschläge für die Beweissicherung und Kontrolle ______62 4.6.5 Gesamtbewertung ______62

4.7 Elektromagnetische Felder ______64 4.7.1 Beschreibung des Ist-Zustandes ______64 4.7.2 Auswirkungen in der Betriebsphase______64 4.7.3 Auswirkungen im Störfall ______66 4.7.4 Geplante Maßnahmen ______66 4.7.5 Gesamtbewertung Elektromagnetische Felder ______66

4.8 Luft und Klima ______67 4.8.1 Beschreibung des Ist-Zustandes ______67 4.8.2 Auswirkungen in der Bauphase ______67 4.8.3 Auswirkungen in der Betriebsphase______68 4.8.4 Auswirkungen im Störfall ______69 4.8.5 Geplante Maßnahmen ______70 4.8.6 Vorschläge für Beweissicherung und Kontrolle ______70 4.8.7 Gesamtbewertung Luft und Klima ______70

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4.9 Boden und Landwirtschaft ______71 4.9.1 Beschreibung des Ist-Zustandes ______71 4.9.2 Auswirkungen in der Bauphase ______72 4.9.3 Auswirkungen in der Betriebsphase______72 4.9.4 Auswirkungen im Störfall ______72 4.9.5 Geplante Maßnahmen ______73 4.9.6 Vorschläge für Beweissicherung und Kontrolle ______73 4.9.7 Gesamtbewertung Boden und Landwirtschaft ______73

4.10 Biotope und Ökosysteme______74 4.10.1 Ist-Zustand ______74 4.10.2 Auswirkungen in der Bauphase ______75 4.10.3 Auswirkungen in der Betriebsphase______75 4.10.4 Auswirkungen im Störfall ______76 4.10.5 Geplante Maßnahmen ______76 4.10.6 Gesamtbewertung Biotope und Ökosysteme______76

4.11 Forstwirtschaft ______77 4.11.1 Beschreibung des Ist-Zustandes ______77 4.11.2 Auswirkungen in der Bauphase ______81 4.11.3 Auswirkungen in der Betriebsphase______81 4.11.4 Auswirkungen im Störfall ______82 4.11.5 Geplante Maßnahmen ______82 4.11.6 Vorschläge für Beweissicherung und Kontrolle ______83 4.11.7 Gesamtbewertung Forstwirtschaft ______83

4.12 Raumordnung ______84 4.12.1 Beschreibung des Ist-Zustandes – Siedlungsraum / Ortsbild / Tourismus______86 4.12.2 Beschreibung des Ist-Zustandes – Landschaft ______87 4.12.3 Beschreibung des Ist-Zustandes – Kultur- und Sachgüter______89 4.12.4 Auswirkungen auf Siedlungsraum / Ortsbild / Tourismus______90 4.12.5 Auswirkungen auf die Landschaft ______91 4.12.6 Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter______93 4.12.7 Gesamtbewertung Siedlungsraum / Ortsbild / Tourismus ______93 4.12.8 Gesamtbewertung Landschaft ______94 4.12.9 Gesamtbewertung Kultur- und Sachgüter ______96 4.12.10 Gesamtbewertung Raumordnung ______96

4.13 Mensch – Humanmedizin______97 4.13.1 Auswirkungen durch Schall ______97 4.13.2 Auswirkungen der elektromagnetischen Felder ______100 4.13.3 Auswirkungen durch Luftschadstoffe ______103 4.13.4 Auswirkungen durch Erschütterungen ______105 4.13.5 Auswirkungen auf Freizeit und Erholungsraum ______105 4.13.6 Gesamtbewertung Mensch – Humanmedizin ______106

5 BESCHREIBUNG ALLFÄLLIGER SCHWIERIGKEITEN ______107

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6 TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS ______108

7 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS______109

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UVE / Salzburgleitung Zusammenfassung der UVE

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1 Einleitung

Die Verbund-Austrian Power Grid AG (APG) plant den Lückenschluss des österreichischen 380 kV-Höchstspannungsnetzes. Einen Teil davon bildet die 380 kV-Leitung im Abschnitt zwischen dem neu zu errichtenden Umspannwerk Salzach neu im Gemeindegebiet Elixhausen/Seekirchen (Salzburg) und dem Umspannwerk St. Peter (Oberösterreich). Diese Leitung wird in der UVE als "Salzburgleitung" bezeichnet.

Die Salzburgleitung wird im Erstausbau mit 220 kV betrieben und im Endausbau auf 380 kV- Betrieb umgestellt. Der Zeitpunkt für den Endausbau hängt von der regionalen Bedarfsentwicklung und den netztechnischen Bedürfnissen im Großraum Salzburg ab.

Die Leitungstrasse hat eine Gesamtlänge von ca. 46 km, wobei rund 14,5 km in Salzburg und etwa 31,5 km der geplanten Trasse in Oberösterreich geführt werden.

Für das Vorhaben ist nach den Vorgaben des Umweltverträglichkeitsgesetzes von der Projektwerberin, der APG, eine Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) zu erstellen.

Die UVE besteht neben der gegenständlichen Zusammenfassung aus 16 Fachbeiträgen in denen mögliche Projektalternativen (insbesondere „Trassenvarianten“ und „Technische Alternative Erdkabel“), das Vorhaben („Vorhabensbeschreibung“ und „Energiewirtschaft“) sowie in weiteren zwölf Beiträgen der Ist-Zustand im Untersuchungsraum, mögliche Auswirkungen auf die Schutzgüter sowie Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von möglichen Auswirkungen auf die Schutzgüter beschrieben sind.

In der Zusammenfassung werden die Ergebnisse der einzelnen Fachbeiträge im Sinne des § 6 Abs. 6 UVP-G allgemeinverständlich aufbereitet. Hingewiesen sei darauf, dass die Zusammenfassung jedoch die detaillierten schutzgutbezogenen Ausführungen und Bewertungen der einzelnen Fachbeiträge nicht ersetzen kann.

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1.1 Anforderungen an die Umweltverträglichkeitserklärung

Für das Vorhaben „Salzburgleitung“ ist nach den Vorgaben des Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetzes von der Projektwerberin APG eine Umweltverträglichkeitserklärung zu erstellen.

Neben der gegenständlichen Zusammenfassung werden gemäß UVP-G für die UVE folgende Inhalte gefordert:

• Gesamtbeschreibung des Vorhabens „Salzburgleitung“,

• Überblick über Projektalternativen (Trassenvarianten, Technische Alternative „Erdkabel“, Alternative energiewirtschaftliche Lösungsmöglichkeiten)

• Beschreibung der möglicherweise erheblich beeinflussten Umwelt,

• Beschreibung der möglicherweise erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt,

• Beschreibung der Maßnahmen zur Vermeidung von wesentlichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt,

• Beschreibung allfälliger Schwierigkeiten bei der Erstellung der UVE. In zwölf schutzgutbezogenen Beiträgen werden der Ist-Zustand im Untersuchungsraum, mögliche Auswirkungen auf die Schutzgüter sowie Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von möglichen Auswirkungen auf die Schutzgüter beschrieben. In Tabelle 1-1 ist im Überblick dargestellt, welche Schutzgüter in den einzelnen Beiträgen behandelt werden.

Fachbereiche der UVE

r Abfallwirtschaft Verkeh Schall Sicherheitstechnik und Störfallbetrachtung Geologie, Hydrogeologie und Wasser Elektromagnetische Felder Luft- und Klima Boden und Landwirtschaft Biotope und Ökosysteme Forstwirtschaft Raumordnung Mensch - Humanmedizin

Mensch x x x x x x x x

Tiere und Pflanzen x x x x x x x x

Boden x x x x x x x

Wasser x x x x x x x

Schutzgüter Luft und Klima x x x x

Landschaft x

Sach- und Kulturgüter x

Tabelle 1-1: Behandelte Schutzgüter und ausgewiesene Fachbereiche der UVE.

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1.2 Aufbau der Umweltverträglichkeitserklärung

Die UVE besteht neben der gegenständlichen Zusammenfassung aus den in Tabelle 1-2 angeführten Fachbereichen, in denen die erforderlichen technischen Beschreibungen des Vorhabens, die Beschreibung des Ist-Zustandes, die Prognose möglicher Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt sowie die Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von negativen Auswirkungen auf die Umwelt dargestellt sind.

Zusammenfassung der UVE Erstellung

DI Dr. Bellina / VERBUND-Umwelttechnik GmbH

Alternative Lösungsmöglichkeiten Erstellung

Trassenvarianten Mag. H.F. Kleczkowski / IFKG Kabelgruppe / APG Technische Alternative „Erdkabel“ UVE-Team

Fachbereiche der UVE Erstellung Vorhabensbeschreibung Ing. Jandrasits / APG Abfallwirtschaft DI Dr. Patrizia Dreier / VERBUND-Umwelttechnik GmbH Energiewirtschaft DI Christiner, DI Popelka, DI Reich / APG Verkehr DI Dr. Fallast, DI Klocker / Ingenieurbüro für Verkehrswesen Schall DI Grave / Pabinger & Partner ZT-GmbH Störfallbetrachtung Ing. Lugschitz / APG Dr. Kraiger, Mag. Hilberg Geologie, Hydrogeologie und Wasser GWU Geologie Wasser Umwelt Elektromagnetische Felder Univ.-Prof. Dr. Leitgeb / Technische Universität Graz Dr. Hübner, Univ.-Prof. Dr. Puxbaum Luft und Klima Laboratorium für Umweltanalytik GmbH Dr. Soja / Dr. Friesl Boden und Landwirtschaft Forschungszentrum Seibersdorf Biotope- und Ökosysteme Dr. Kollar / Technisches Büro für Biologie Forstwirtschaft DI Kühnert / Ziviltechniker für Forst- und Holzwirtschaft Mag. Schönegger, DI Knoll Raumordnung Regioplan Ingenieure Salzburg GmbH Mensch - Humanmedizin Univ.-Prof. Dr. Vutuc / Universität Wien

Tabelle 1-2: Aufbau der UVE

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2 Alternative Lösungsmöglichkeiten

2.1 Trassenvarianten

Im Fachbeitrag „Trassenvarianten“ werden die Projektgeschichte der 220 kV-Leitung Kaprun – St. Peter am Hart und die Untersuchung von alternativen Trassenräumen für das aktuelle Einreichprojekt beschrieben.

Die Aufgabe, die Räume Kaprun und St. Peter b. Braunau mit übergeordneten Transportleitungen zu verbinden, stellte sich schon von dem Zeitpunkt an, als das Kraftwerksprojekt Kaprun spruchreif wurde. Sie ist aber erst nach dem II. Weltkrieg konkret aufgenommen worden und fand in der heute bestehenden Leitungsführung der 220kV-Lei- tung UW Kaprun – UW Salzach – UW St. Peter b. Braunau ihre Lösung.

Nach dem Ausbau des österreichischen 220kV-Übertragungsnetzes in den 60er Jahren wurde es gegen Ende der 80er Jahre der Entwicklung folgend notwendig, eine höhere Spannungsebene zum Transport der notwendigen Elektrizität zu installieren. Seit 1993 steht die Erhöhung der Spannungsebene dieser Transportleitung auf 380kV an. Dies führte zu dem Leitungsprojekt UW Tauern – UW Pongau – UW Salzach neu – UW St. Peter a. Hart. Dieses Projekt – hier als 380kV-Leitung („93“) bezeichnet – wurde geplant, eingereicht und starkstromwegerechtlich verhandelt. Die Einreichung erfolgte unter in Anspruchnahme einer Überleitungsbestimmung auf der Basis der Rechtslage vor der UVP-Gesetzgebung. Im September 2002 stellte der Verwaltungsgerichtshof aufgrund einer Beschwerdeführung fest, dass das Projekt UVP-pflichtig ist.

Anfang 2004 begann die APG mit den Projektierungs- und Vorbereitungsarbeiten für die vorliegende Umweltverträglichkeitserklärung. Um die Verbindung zwischen den beiden Umspannwerken Salzach neu und St. Peter am Hart zu optimieren war es notwendig verschiedene alternative Trassenräume einer Betrachtung zu unterziehen. Auf der übergeordneten Ebene der Netzbetrachtung standen die Erfahrungen mit Betrachtungen alternativer Trassen zur Erstellung der 220kV-Leitung Kaprun – St. Peter b. Braunau und der 380kV-Leitung („93“) zur Verfügung. Nach der Entscheidung der Netzpolitik, die zur Festlegung der „Zwangspunkte“ UW Salzach neu und UW Pongau führte, war man in die „regionale Ebene“ der Trassensuche gekommen.

Die APG beauftragte 2004 das Österreichische Institut für Raumordnung für die Untersuchung dreier, von ihr vorgegebener, alternativer Trassenräume zwischen dem UW Salzach neu und dem UW St. Peter. Auf der Grundlage dieser Untersuchung würde sich die APG für einen dieser Trassenräume entscheiden können und die Trassenplanung auf der örtlichen Ebene aufbauen.

Ziel der Untersuchung ist es, diese drei Trassenalternativen (siehe Abbildung 2-1) auf Konfliktzonen hin zu bewerten und miteinander zu vergleichen. Das Ergebnis stellt eine

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Entscheidungshilfe zur Trassenauswahl dar. Mit den Mitteln einer integrativen Raumordnung, die sich als Querschnittsmaterie begreift, werden die Konfliktzonen zu den Themenfeldern Schutzgebiete, Wohnbauland, Sachgüter und Landschaftsraum erhoben, beschrieben und dargestellt.

Abbildung 2-1: Untersuchte Trassenalternativen

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Der Unterschied zwischen dem Trassenkorridor der Mitteltrasse zu den anderen beiden Trassenkorridoren lässt sich auf folgende Punkte zurückführen:

• Im zentralen Abschnitt des Trassenkorridors der Mitteltrasse liegen zwei technisch vorbelastete Gebiete.

• der gesamte Trassenkorridor wird stets von einer Freileitung begleitet und

• die Konfliktzonen im Trassenkorridor der Mitteltrasse einzeln betrachtet sind kleiner als jene der anderen beiden Trassenkorridore und überspannen niemals den gesamten Korridorquerschnitt.

Die Abwägung durch die APG ergab:

• Die Abwägung der Konfliktkriterien gewichtet die Kriterien „Landschaftsraum“ und „Naturschutz“, in Verbindung mit dem Indikator „Sensibilität“ sehr hoch.

⇒ daher: Bewahrung intakter Landschaftsräume

• Die Abwägung der Standortgunstkriterien gewichtet das Kriterium „Technische Vorbelastung“ hoch.

⇒ daher: geringer Eintrag neuer technischer Infrastruktur

Auf der Grundlage des vorliegenden Vergleiches der alternativen Trassenräume und des Einbeziehens sowohl leitungs- und verlegungstechnischer Möglichkeiten, als auch betriebswirtschaftlicher Aspekte wird der Trassenraum „Mitte“ als jener mit dem geringsten Konfliktpotenzial und dem kleinsten Planungshemmnis erkannt und zur Weiterführung der Planungen gewählt.

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2.2 Technische Alternative „Erdkabel“

Im Fachbeitrag technische Alternative „Erdkabel“ werden von der Kabelgruppe der Verbund APG die technischen Grundlagen und den Gutachtern des UVE-Teams die möglichen Umweltauswirkungen des Erdkabels dargestellt.

2.2.1 Technische Möglichkeiten

Sowohl für Freileitungen als auch für Kabelverbindungen gilt das so genannte n-1-Kriterium, um einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb zu gewährleisten. Um dieses europaweit als Versorgungsstandard definierte Kriterium zu erfüllen und die geforderte Übertragungsleistung zu erreichen, ergeben sich bei der Kabelvariante drei parallel geführte Kabelsysteme gegenüber der 2-systemigen Freileitung. Für die Verlegung von drei Systemen stehen folgende drei Varianten zur Auswahl:

K 1: Direkte Erdverlegung in drei einzelnen Künetten (Abbildung 2-2) K 2: Direkte Erdverlegung in einem gemeinsamen Kabelgraben (Abbildung 2-3) K 3: Luftverlegung in einem gemeinsamen Kabelgang (Abbildung 2-4)

Abbildung 2-2: Verlegung in drei Künetten, ohne Kühlung dargestellt.

Abbildung 2-3: Verlegung in einem gemeinsamen Kabelgang.

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Abbildung 2-4: Kabelverlegung im Kabelgang (Variante K3)

Bei der Erdverlegung können die drei Kabel eines Systems entweder in drei einzelnen Künetten verlegt werden (Variante K1) oder in einem gemeinsamen Kabelgraben (Variante K2). Beide Varianten haben während des Baus Vor- und Nachteile, sind aber während des Betriebs miteinander vergleichbar. Die Kosten beider Ausführungen sind ungefähr gleich.

Die Vorteile der direkten Erdverlegung sind die niedrigeren Investitionskosten im Vergleich zum gemeinsamen Kabelgang. Die Nachteile bestehen darin, dass nach Ablauf der Lebensdauer von 30 - 40 Jahren neuerlich aufgegraben werden muss, die Kabel samt Hinterfüllung zu entfernen und neu zu verlegen sind. Das kommt einem Neubau gleich.

Die möglichen Lieferlängen je Kabeltrommel werden unter Berücksichtigung der Transportverhältnisse mit ca. 600 m angenommen. Das ergibt Trommeln mit 4m Durchmesser und Einzelgewichten von bis zu 24 Tonnen. Die einzelnen Kabellängen werden durch Muffen miteinander verbunden. Das Gelände im Projektgebiet gestattet nicht immer die Positionierung dieser Muffen an den für die Kabellegung günstigsten Stellen, sondern wird von den Zufahrtsmöglichkeiten für die Kabeltrommeln, der Neigung des Geländes am Muffenplatz und anderen Überlegungen abhängen. Unter der Annahme von 600 m Lieferlänge ergeben sich insgesamt 684 Muffen an der 46,1 km langen Kabelverbindung.

Die Erdüberdeckung über dem Hinterfüllungsmaterial bzw. über dem Kabelgang wird bei allen drei Varianten in der Regelverlegung in landwirtschaftlichem Gebiet mit 1,20 m angenommen. Das gestattet die landwirtschaftliche Bodennutzung über der Kabeltrasse unter Rücksichtnahmen.

Der Kabelgang (Variante K3) ist ein betoniertes Bauwerk, in dem die drei Kabelsysteme gemeinsam geführt werden. Er bietet den Vorteil einer geringeren Trassenbreite im Betrieb im Vergleich mit der Erdverlegung.

Die Nachteile des Kabelgangs sind die höheren Investitionskosten im Vergleich zur direkten Erdverlegung, die höhere Umweltbelastung bei der Errichtung, sowie die zusätzlichen Auf- wendungen für die Erhaltung des Bauwerkes im Betrieb.

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In Tabelle 2-1 werden die relevanten Unterschiede in den Variantenbeschreibungen für die Bau- und Betriebsphase zusammengefasst.

K 1 K 2 K 3 drei einzelne gemeinsamer gemeinsamer Künetten Kabelgraben Kabelgang Trassenbreite 30 m 30 m 25 m direkt 138 ha 138 ha 115 ha beanspruchte Bauphase Flächen Grabungstiefe 1,75 m 1,75 m 4,15 m Transporte für 28.144 LKW-Fuhren 45.644 LKW-Fuhren 54.184 LKW- Material Fuhren Trassenbreite 15 m 15 m 9m direkt 69 ha 69 ha 41 ha beanspruchte Flächen Notausstiegs- keine Keine ca. alle 80 m schächte Betriebsphase Kühlung begleitende Kabel- begleitende Kabel- Kühlung durch kühlung muss mit- kühlung muss mit- Ventilatoren und verlegt werden verlegt werden Gebläse Reparaturen, Grabarbeiten Grabarbeiten keine Grabarbei- Erneuerungen und ten notwendig Demontagen Tabelle 2-1: Zusammenfassung der Eckdaten der Kabelvarianten

Kabeltypen

Grundsätzlich stehen für Kabelverbindungen mit Isolierflüssigkeit gefüllte Kabel („Ölkabel“) und Kunststoff isolierte Kabel (XLPE, VPE) zur Verfügung. XLPE-isolierte Kabel weisen gegenüber Ölkabeln einige Vorteile in Bezug auf Kosten, Umweltrelevanz und Betrieb auf. Daher wird für alle drei Varianten (K1-K3) ein Kunststoff isoliertes (XLPE) Kabel mit einem Querschnitt von 2.500 mm² vorgesehen. Für diesen Kabeltyp und für die Muffen gibt es seit wenigen Jahren zumindest für kurze Strecken Betriebserfahrungen im Ausland.

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2.2.2 Mögliche Auswirkungen

Im Rahmen der Darstellung der technischen Alternative „Erdkabel“ wurden mögliche Auswirkungen auf einzelne Schutzgüter untersucht. In nachstehender Tabelle sind diese Auswirkungen bedingt durch die betrachtete Alternative „Erdkabel“ anhand von Beispielen im Überblick dargestellt. Diese werden im Detail in Kapitel 5 des UVE-Fachbeitrags „Technische Alternative Erdkabel“ diskutiert.

Fachbereich Mögliche Auswirkungen

Bodenaushub in Bau- und Nachsorgephase Abfallwirtschaft Abfallaufkommen bei Reparaturen und Störungsbehebungen

Materialtransporte Verkehr Verkehrssicherheit

Schall Schallemissionen in der Bauphase

Geologie, Hydrogeologie und Auswirkungen auf die geologischhydrogeologischen Wasser Verhältnisse

Elektromagnetische Felder Elektrisches und magnetisches Feld

Luft und Klima Emissionen in der Bauphase (Kfz-Emissionen, Staub)

Erwärmung des Bodens Boden und Landwirtschaft Bodenverdichtung

Auswirkungen von Waldschneisen Biotope und Ökosysteme Veränderung von Standortverhältnissen

Flächenverbrauch durch Rodung Forstwirtschaft Trennwirkung für Wildtiere Veränderung des Wasserhaushaltes

Störung des Ortsbildes und der Sichtbeziehung Raumordnung Sichtbarkeit des Eingriffs Verlust an Strukturelementen

Luftschadstoffe Mensch – Humanmedizin Schallimmissionen Elektromagnetische Felder

Tabelle 2-2: Auswirkungen durch die technische Alternative „Erdkabel“.

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2.2.3 Betriebssicherheit und Kosten

Betriebssicherheit

Fällt ein Erdkabel aus, muss zunächst eine einwandfreie Lokalisierung der Fehlerstelle erfolgen. Die Reparaturzeit beträgt bei Schäden an 380 kV-Kabeln im Allgemeinen mehrere Wochen bis Monate. Die Störungen bei Freileitungen sind meistens kurzfristig, auch größere Störungen können üblicherweise in Stunden oder wenigen Tagen behoben werden.

Die Lebensdauer eines 380 kV-Kabels ist kürzer als die einer Freileitung. Schätzungen der Kabelhersteller sprechen von 30 bis 40 Jahren für Kunststoffkabel, während Freileitungen 100 bis 120 Jahre alt werden können.

Nachdem über eine Kabelverbindung in dieser Ausführung mit einer Länge von 46,1 km keine Erfahrungen vorliegen, können Aussagen über das Zu- und Abschalten der Kabel, die Betriebsführung, den Einsatz der Drosseln, nur abgeschätzt werden. Wie der erforderliche Blindstrom aufgebracht werden könnte ist derzeit unklar und wäre in einer detaillierten Projektstudie zu untersuchen.

Die Kabel und die dazugehörenden Anlagen müssen permanent überwacht werden (z.B. durch mitverlegte Thermofühler). Wegen der großen Kabellänge und der Führung über Land werden auch eine Sicherheitsüberwachung der Muffenbunker bzw. des Kabelkanals vermutlich erforderlich. Die gesamte Überwachung wird in einer Zentrale zusammenlaufen, die die Ergebnisse an eine noch festzulegende besetzte Steuerstelle meldet. Alle derartigen Nebenbetriebe sind 100% redundant auszuführen. Wie ein Störungsdienst organisiert sein wird und wie Reparaturen zu koordinieren sind, wurde hier nicht untersucht. Auch wird die Frage der Lagerhaltung von Ersatzteilen, Muffen und Reservekabellängen hier ebenso wenig erörtert wie die Verfügbarkeit von Fachpersonal der Fremdfirmen zur Herstellung von Reparaturmuffen.

Kosten

Die Ermittlung der Preise basiert auf Angaben von Kabelfirmen, auf Angaben österreichischer EVU, die Erfahrung im Bau von 380kV -Kabeln haben, auf Angaben österreichischer Baufirmen und Elektrounternehmen. Bei den Bauleistungen wurde mit Preisen für Großbaustellen gerechnet. Es wurde eine Gesamtverkabelung mit einer Länge von 46,1 km angenommen.

Alle Preisangaben beziehen sich auf die aktuelle Untersuchung und können nicht auf andere Vorhaben unkorrigiert umgelegt werden. Insbesondere bezieht sich dieser Hinweis auf die Kabellängen, Übertragungsleistung, Kompensationseinrichtungen und auf das im Projektgebiet vorgefundene Gelände.

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Die Ermittlung berücksichtigt Kosten für

• Kabel, Kabelendverschlüsse und Garnituren (Muffen, usw.) mit Verlegung und Montage

• Erdbau-Leistungen für die Künetten und Muffenbunker bzw. den Kabelgang

• Baustraßen und ihren Rückbau

• Transport zur Einbaustelle

• Rodungsarbeiten und Rekultivierung

• Kompensationseinrichtungen mit den dazugehörenden Abzweigen in den Schaltanlagen (schaltbare Drosseln)

• Kabel-Kühlanlagen

• zusätzliche Leitungsabzweige in den Umspannwerken im Vergleich zur Freileitungsvariante

• zusätzlich erforderlicher Grundkauf in den Schaltanlagen

• Entschädigungen für Grundbesitzer

• Flurschäden während der Bauzeit

• Erst-Verlegung, ohne Erneuerung nach Ablauf der Lebensdauer (30 bis 40 Jahre) Nicht berücksichtigt sind die Kosten für

• Grundkauf und Anlagenteile in den Schaltanlagen, die für die Freileitungsvariante ohnedies erforderlich sind

• Eigenleistungen

• Planungsaufwand

• Behördenverfahren

• eventuelle Demontagen, Verkabelungen, Mitführungen oder Umlegungen anderer Leitungen

• eine Demontage und neuerliche Verlegung nach Ablauf der Lebensdauer (30 bis 40 Jahre)

• Hangsicherungen, Drainagierungen etc. Die Investitionen für die Gesamtverkabelung werden unter der Annahme von 600 m Lieferlängen je Trommel folgendermaßen errechnet:

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Tabelle 2-3: Investitionskosten für Gesamtverkabelung der 380 kV-Ltg. Salzach neu- St. Peter (46,1 km)

Gesamtkosten Kosten je km

Mio € Mio €

K1 Verlegung in drei parallelen Künetten 332 7.2

K2 Verlegung in einem gemeinsamen Kabelgraben 341 7,4

K3 Verlegung in einem gemeinsamen Kabelgang 415 9,0

Werden die Preise für die Errichtungskosten der Kabelvariante zu jenen der Freileitung ins Verhältnis gesetzt, so ergeben sich unter Berücksichtigung der gleichen Übertragungsleistungen die folgenden Vergleichsfaktoren (Dieser Vergleich gilt nur für die 380 kV-Leitung Salzach neu - St. Peter und kann ohne Adaptionen nicht auf andere Projekte umgelegt werden).

Tabelle 2-4: Vergleichsfaktoren der Investitionskosten für Kabel und Freileitung für die 380 kV-Leitung Salzach neu - St. Peter Kabel Kabel Kabel Freileitung drei Künetten Kabelgraben Kabelgang

Kostenfaktor 1 7,9 8,2 9,9

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2.3 Alternative energiewirtschaftliche Lösungsmöglichkeiten

Energiewirtschaftliche Alternativen beziehungsweise die so genannte „Nullvariante“ sind im Fachbereich „Energiewirtschaft“ dargestellt. Nachstehend sind die diesbezüglichen Aussagen zusammengefasst.

Seit dem Winterhalbjahr 2002/2003 werden umfangreiche Engpassmanagementmaßnahmen umgesetzt, um den hohen Nord-Süd-Leistungsflüssen entgegenzuwirken. Netzbetriebliche Maßnahmen (verstärkter Einsatz der Regeltransformatoren, Umsetzung von Sonderschaltzuständen) sowie Eingriffe in den geplanten Kraftwerkseinsatz (Re-dispatch) werden von APG veranlasst. Zusätzlich wurden die Kapazitäten an den internationalen Kuppelleitungen reduziert. In Notsituationen werden durch automatische Überlastauslösungen (Sollbruchstelle) bestimmte Kuppelleitungen abgeschaltet.

Im Rahmen des einzusetzenden Engpassmanagements ergeben sich beim Zwangseinsatz von Kraftwerken (Re-dispatch) insbesondere folgende Nachteile aus ökologischer Sicht:

• Durch den vermehrten Einsatz der thermischen Kraftwerke im Süden Österreichs

steigen sowohl der Primärenergieverbrauch als auch die CO2-Emissionen bei gleich bleibender Erzeugungsmenge.

• Einschränkungen der Einspeisung von Windkraftanlagen im Engpassfall führen zu einer verringerten Erzeugung, d.h. zu Verlust, von Ökostrom.

• Eingriffe in den Kraftwerkseinsatz der Schwellkette an der Drau und die betrieblichen Einschränkungen der (Pump-)Speicherkraftwerke verhindern die ökologisch sinnvolle Speicherung von Überschussenergie aus Laufwasser- und Windkraftwerken sowie den notwendigen Ausgleich der Schwankungen der Windkrafterzeugung. Durch diese Einschränkungen müssen Lastspitzen und Regelleistung vermehrt durch andere Kraftwerke (z.B. Gaskraftwerke bzw. Importe) aufgebracht werden, dies führt

ebenfalls zu erhöhten CO2-Emissionen. Zusammengefasst kann nochmals festgehalten werden, dass Engpassmanagement- maßnahmen nicht geeignet sind, die Probleme im Netzbetrieb der APG zu lösen und die Versorgungssicherheit in Salzburg, Oberösterreich und Österreich nachhaltig zu sichern – d.h. auch ein erweitertes Engpassmanagement kann den 380 kV-Netzausbau und den 380 kV-Ringschluss im Übertragungsnetz der APG nicht ersetzen. Im Fachbeitrag „Energiewirtschaft“ wurden im Rahmen der Untersuchungen zur Nullvariante weiters die folgenden Alternativen geprüft: • Errichtung von Ökostromanlagen (z.B. Kleinwasserkraft, Windkraft, Biomasse, Biogas, etc.)

• Errichtung von (konventionellen) Großkraftwerken

• Umrüstung bestehender Hochspannungsleitungen Aufgrund der genehmigungsrechtlichen Anforderungen bei der Errichtung neuer Wasserkraftwerke ist in den Bundesländern Salzburg/Oberösterreich nicht mit einer großen

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Anzahl an neuen Wasserkraftwerken zu rechnen. Zudem sind die mangelnde Verfügbarkeit von wirtschaftlichen Standorten – da an den guten Standorten bereits Anlagen errichtet sind – und die naturschutzrechtlichen Vorgaben (Wasserrahmenrichtlinie) ein weiteres Hemmnis für den Ausbau.

Aufgrund des mangelnden Winddargebots ist in Salzburg und in Oberösterreich mit keinem erheblichen Ausbau der Windkraft zu rechnen. Generell ist bei der Stromerzeugung aus Windenergie die starke Schwankung des Windes zu berücksichtigen, wodurch kein konventionelles Kraftwerk ersetzt werden kann, sondern diese zum Ausgleich in windschwachen Zeiten und für Prognosefehler zur Verfügung stehen müssen. Des Weiteren ist für Salzburg anzumerken, dass es ein starkes Tourismusland ist, wodurch die Förderung von Windrädern durch die Politik nur begrenzt forciert wird.

Biomasse bietet aufgrund der Speicherbarkeit des Primärenergieträgers gegenüber anderen erneuerbaren Energieformen (z.B. Windenergie) die Möglichkeit zur bedarfsgerechten Stromerzeugung. Hauptproblem bei der Verstromung von Biomasse ist vor allem die derzeit nicht verfügbare Anlagentechnologie im kleinen Leistungsbereich sowie der große Anteil an entstehender Wärme (thermische Energie) und die damit verbundene Notwendigkeit eines passenden lokalen Abnehmers.

Die Errichtung von Großkraftwerken liegt gemäß den gesetzlichen Bestimmungen (ElWOG) nicht im Zuständigkeitsbereich der Netzbetreiber. Weiters werden Kraftwerke von der jeweiligen Betreibergesellschaft nach den Marktpreisen eingesetzt und sind nicht für die regionale Lastdeckung zuständig. Deshalb bietet diese Alternative keinen Ersatz für die bedeutenden Vorteile hinsichtlich der Versorgungssicherheit eines leistungsfähigen 380 kV- Netzes. Die Umrüstung (Verstärkung oder Erhöhung der Spannung von 220 kV auf 380 kV) von bestehenden Hochspannungsleitungen ist aufgrund der Maststatik und der einzuhaltenden Mindestabstände prinzipiell nicht möglich und würde ebenfalls umfangreiche Genehmigungsverfahren sowie einen Neubau bedingen.

Die Untersuchungen im Bereich der Nullvariante bzw. der energiewirtschaftlichen Alternativen bestätigen, dass hinsichtlich der durch die Realisierung der Salzburgleitung entstehenden Vorteile keine der anderen Alternativen einen entsprechenden Ersatz für die Salzburgleitung bietet. Im Falle der Nicht-Realisierung würden sich neben den negativen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit zusätzliche ökologische und energiewirtschaftliche Nachteile für Österreich ergeben.

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3 Beschreibung des Vorhabens

3.1 Art und Zweck des Vorhabens

Gemäß § 2 Abs. 2 UVP-G sind unter dem Begriff „Vorhaben“ die Errichtung einer Anlage oder ein sonstiger Eingriff in Natur und Landschaft sowie sämtliche damit in einem räumlichen Zusammenhang stehende Maßnahmen zu verstehen.

Das Vorhaben der APG:

• Die Salzburgleitung wird vom neu zu errichtenden Umspannwerk Salzach neu bis zum Umspannwerk St. Peter durch einen Neubau entlang der bestehenden 220 kV- Leitung – ausgenommen in besonders siedlungsnahen Bereichen – errichtet.

• Errichtung des 380/220 kV-Umspannwerkes Salzach neu im Bereich Ursprung an der Gemeindegrenze Seekirchen/Elixhausen. Dieses Umspannwerk wird bis zur Umstellung auf 380 kV mit 220 kV betrieben.

• Einbindung der bestehenden in das Umspannwerk Salzach führenden bzw. vom Umspannwerk Salzach kommenden 220 kV-Leitungen durch eine ab den bestehenden Masten Nr. 328 und 374 neu zu errichtende, ca. 1,3 km lange 220 kV- Doppel- und 220 kV-Vierfachleitung zu den im Süd-Westen des Umspannwerkes Salzach neu geplanten Portalen.

• Die Anbindung an die bestehende 220 kV-Leitung aus Richtung Tauern erfolgt über einen neu zu errichtenden, ca. 1 km langen 220 kV-Leitungsabschnitt, ausgehend vom bestehenden Mast Nr. 322, bis zu den an der östlichen Seite des Umspannwerkes Salzach neu geplanten Portalen.

• Die neu zu errichtende 380 kV-Leitung nimmt beim nördlichen Portal des Umspann- werkes Salzach neu ihren Ausgang und führt über den Endabspannmast Nr. 1001 bis zum Endabspannmast Nr. 2141 in der Gemeinde St. Peter am Hart. Bis zur Umstellung auf 380 kV wird sie mit 220 kV betrieben und über den zusätzlichen Mast Nr. 142 (im Bereich der geplanten 380 kV-Anlage) in die bestehende 220 kV-Anlage St. Peter eingebunden. Mit der Umstellung auf 380 kV-Betrieb wird der Mast Nr. 142 demontiert und die Leitung über das geplante 380 kV-Abspannportal in die neue 380 kV-Anlage eingebunden.

• In der bestehenden 220 kV-Anlage des Umspannwerkes St. Peter werden die beiden südlichen 220 kV-Leitungsabzweige zum Umspannwerk Salzach demontiert und auf die Reserveplätze für die zukünftigen Umspanner RHU 41 und 42 in der Mitte der Anlage verlegt.

• Tieferlegung der 110 kV-Leitung Hagenau - Flachgau, Flachgau - Göming der Salzburg AG im Kreuzungsbereich mit der 380 kV-Leitung. Diese Maßnahme ist nicht Gegenstand der Einreichung; sie wird von der Eigentümerin der 110 kV-Leitung, der

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Salzburg AG, gesondert eingereicht. In der UVE werden aber – auf Grund des sachlichen Zusammenhangs mit der Salzburgleitung – auch die Auswirkungen dieser Maßnahme auf die Salzburgleitung behandelt.

• Querung der 110 kV-Leitung UW Jahrsdorf – UW der Energie AG. Die Adaptierung der 110 kV-Leitung im Kreuzungsbereich mit der 380 kV-Salzburgleitung ist nicht Gegenstand der Einreichung; sie wird von deren Eigentümerin, der Energie AG, gesondert eingereicht. In der UVE werden aber – auf Grund des sachlichen Zusammenhangs mit der Salzburgleitung – auch die Auswirkungen dieser Maßnahme auf die Salzburgleitung behandelt.

• Ab dem neu zu errichtenden Mast Nr. 3140 (Vierfachgestänge mit 2 x 380 kV + 2 x 110 kV) werden die beiden mitzuführenden 110 kV-Systeme (Ering – St. Peter 182/3 und 182/5) über ein zu errichtendes Kabelabführungsportal durch eine 110 kV- Erdverkabelung in die bestehende 110 kV-Freiluftschaltanlage des Umspannwerkes St. Peter eingebunden.

• Mitführung der 110 kV-Leitung Ering – St. Peter zwischen Mast Nr. 129 und Mast Nr. 3140 bis ca. 400 m vor dem Umspannwerk St. Peter. In diesem Abschnitt wird die Salzburgleitung als 380/110 kV-Vierfachleitung ausgeführt.

• Im Endausbau die Errichtung der 380 kV-Anlage im Umspannwerk St. Peter– östlich der bestehenden 220 kV-Anlage.

• Im Kreuzungsbereich mit der bestehenden 220 kV-Leitung St. Peter – Ernsthofen wird zwischen den bestehenden Masten Nr. 1 und 2 ein einebniger Dükermast mit der Nr. A1 errichtet, um die Überspannung der 380 kV-Leitung in geringer Höhe zu ermöglichen.

• Der bestehende Mast Nr. 206 der 220 kV-Leitung Jochenstein – St. Peter wird demontiert und durch den neu zu errichtenden Mast Nr. 2141 (ein EAb/KA-Mast = Endabspannmast für 380 kV mit Kreuzausleger für 220 kV) ersetzt. Auf diesem Mast wird im oberen Bereich die 380 kV-Leitung in Richtung Umspannwerk St. Peter geführt. Im unteren Bereich wird auf den Kreuzauslegern die zweisystemige 220 kV- Leitung Jochenstein – St. Peter geführt. Die genaue Positionierung des Mastes ist durch den Kreuzungspunkt der beiden Leitungen vorgegeben.

• Demontage der bestehenden 220 kV-Leitung Tauern – Salzach zwischen den Abschnitten der neu zu errichtenden Leitungseinbindungen (Maste Nr. 322 bis 328) über eine Länge von ca. 1,8 km.

• Die bestehende 220 kV-Leitung Salzach – St. Peter wird im Abschnitt Umspannwerk Salzach neu (Mast Nr. 374) bis Umspannwerk St. Peter über eine Länge von ca. 46,2 km demontiert.

• Demontage der 110 kV-Leitung Ering – St. Peter – Ranshofen im Abschnitt Umspannwerk St. Peter (Mast Nr. 526) bis zum Umspannwerk Ranshofen über eine Länge von ca. 15,5 km.

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3.2 Projektphasen

Grundsätzlich können für das gegenständliche Vorhaben die Phasen: Planung, Bau, Betrieb und Nachsorge unterschieden werden.

• Planung

• Bau

• Betrieb

• Nachsorge Einen grafischen Überblick über die Projektphasen gibt Abbildung 3-1:

Planungsphase Bauphase (18 Monate) Betriebsphase

Errichtungsbescheid Bau Freileitungen

Bauarbeiten

Fundierung

Mastmontage

Bau Umspannwerke Seilmontage

Bauarbeiten

Montagearbeiten

Inbetriebnahme

Abbildung 3-1: Zeitplan des Vorhabens

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3.3 Der Trassenverlauf der Salzburgleitung

Die Leitungstrasse hat eine Gesamtlänge von ca. 46 km, wobei rund 14,5 km in Salzburg und etwa 31,5 km der geplanten Trasse in Oberösterreich geführt werden.

Abbildung 3-2: Übersichtsplan Salzburgleitung

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3.3.1 Von der Salzburgleitung berührte Gemeinden

Trassenlänge Trassenlänge Bundesland je Bundesland je Gemeinde Gemeindegebiet Gemeinde Gemeindegebiet [km] [km] Salzburg 14,462 Oberösterreich 31,472 5201 Seekirchen am Wallersee 3,977 5163 1,508 5162 Obertrum am See 3,597 5163 1,146 5164 Seeham 4,660 5232 Kirchberg bei Mattighofen 3,978 6165 Berndorf bei Salzburg 2,228 5222 Auerbach 3,806 5233 Pischelsdorf 7,922 5261 Helpfau – Uttendorf 2,357 5274 Burgkirchen 8,624 4963 St. Peter am Hart 2,131 Tabelle 3-1: Von der Salzburgleitung berührte Gemeinden

3.3.2 Geographische Beschreibung des Trassenverlaufs - Salzburg

Die Länge dieses Leitungsabschnittes wird im Erst- und Endausbau 14,462 km betragen.

Die Freileitung wird durch nachstehend angeführte politische Gemeinden im Bezirk Salzburg Land des Bundeslandes Salzburg führen:

Gemeinde Seekirchen am Wallersee Trassenlänge im Gemeindegebiet: 3,977 km Ausgehend vom 380 kV-Portal im UW Salzach neu im nordöstlichen Bereich der Anlage gelegen führt die Trasse der Salzburgleitung in nördlicher Richtung verlaufend über den Endabspannmast Nr.1 bis zu Maststützpunkt Nr.2, wo eine Verschwenkung in nordwestliche Richtung zu Mast Nr. 6 und weiter zu Mast Nr. 8 erfolgt.

Im Spannfeld Mast Nr. 3 und 4 der Salzburgleitung kreuzt die 110 kV-Leitung Hagenau - Flachgau, Flachgau - Göming (System Nr. 180/5B ,180/5A) der Salzburg AG. Um im Kreuzungsbereich die Masthöhen der Maste Nr. 3 und 4 gering zu halten wird durch die Salzburg AG ein 110 kV-Sondermast in diese Leitung errichtet, um die Seile der 110 kV- Leitung tiefer zu legen.

Ab dem Mast Nr. 8 führt die Trasse in nördlicher Richtung in einem Weitspannfeld bis zu Mast Nr. 9. Nun winkelt sie nach Nordosten ab und überquert im Spannfeld Mast Nr. 1011 – 12 die 110 kV-Leitung Steindorf – Traunstein der ÖBB.

Zwischen den Masten Nr. 12 und 13 wird das Gebiet der Gemeinde Seekirchen am Wallersee verlassen.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 1 bis 12 situiert sein. Es werden 5 Winkel- und 7 Tragmaste errichtet.

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Gemeinde Obertrum am See Trassenlänge im Gemeindegebiet: 3,597 km Ca. 400 m westlich von Ibertsberg etwa 80 m vor Mast Nr. 13 erreicht die Trasse, in nordöstlicher Richtung verlaufend, das Gemeindegebiet von Obertrum am See. Bei Mast Nr. 13 verschwenkt die Trasse in Richtung Nord-Nordwest, bis zu Mast Nr. 21 ca. 500 m östlich von Außerball, wo sie in nord-nordöstliche Richtung abwinkelt und 85 m nach Mast Nr. 1023 beim Teufelsgrabenbach das Gemeindegebiet verlässt.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 13 bis 1023 situiert sein. Es werden 2 Winkel- und 9 Tragmaste errichtet.

Gemeinde Seeham Trassenlänge im Gemeindegebiet: 4,660 km Mit der Querung des Teufelgrabenbaches, ca.195 m vor Mast Nr. 24 erreicht die Trasse die Gemeinde Seeham. Sie führt nördlich bis Mast Nr. 25. Hier winkelt sie nun in nordwestliche Richtung bis Mast Nr. 2027 und 1028, westlich von Moos, ab. Die Trasse führt nun wieder in nordöstlicher Richtung durch bewaldetes Gebiet bis Mast Nr. 2031. Sie führt nun weiter in nordöstlicher Richtung außerhalb des Waldes bis Asperding zu Mast Nr. 35, wobei auch die Berndorfer Straße L207 gequert wird. Die Trasse führt nun weiter in nördlicher Richtung und verlässt ca. 240 m nach Mast Nr. 36 ca. 200 m westlich von Kernwimm - das Gemeindegebiet von Seeham.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 24 bis 36 situiert sein. Es werden 5 Winkel- und 8 Tragmaste errichtet.

Gemeinde Berndorf bei Salzburg Trassenlänge im Gemeindegebiet: 2,228 km Etwa 123 m vor dem Mast Nr. 37 erreicht die in nördlicher Richtung führende Trasse die Gemeinde Berndorf. Sie verläuft östlich von Aigen zu Mast Nr. 39. Hier winkelt sie leicht in nord-nordöstliche Richtung ab und führt westlich von Mangelberg zu Mast Nr. 43 an die Grenze zu Perwang. Im Spannfeld Mast Nr. 41 – 42 wird die Perwanger Straße L242 gekreuzt.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 37 bis 43 situiert sein. Es werden 2 Winkel- und 5 Tragmaste errichtet.

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3.3.3 Geographische Beschreibung des Trassenverlaufs - Oberösterreich

Die Länge dieses Leitungsabschnittes wird im Erstausbau 31,472 km und im Endausbau 31,244 km betragen.

Die Freileitung wird im Bundesland Oberösterreich im Bezirk durch nachstehend angeführte politische Gemeinden führen:

Gemeinde Perwang am Grabensee: Trassenlänge im Gemeindegebiet: 1,508 km Knapp nach dem Mast Nr. 43 zwischen Breitbrunn und Perwang - tritt die Trasse in die Gemeinde Perwang am Grabensee ein. Sie verläuft in nordöstlicher Richtung – im Norden von Perwang am Grabensee bis zu Mast Nr. 1047. Nun winkelt die Trasse nach Norden ab und verlässt nach 150 m das Gemeindegebiet.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 44 bis 1047 situiert sein. Es werden 1 Winkel- und 3 Tragmaste errichtet.

Gemeinde Palting Trassenlänge im Gemeindegebiet insgesamt: 1,146 km Die Trasse erreicht bei Unteröd die Gemeinde Palting und führt in fast nördlicher Richtung bis zu Mast Nr. 49. Hier winkelt die Trasse in nord-nordöstliche Richtung ab und erreicht nach der Querung der Sauldorfer Bezirksstraße bei Mast Nr. 1051 die Gemeindegrenze.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 48 bis 1051 situiert sein. Es werden 1 Winkel- und 2 Tragmaste errichtet.

Gemeinde Kirchberg bei Mattighofen Trassenlänge im Gemeindegebiet: 3,978 km Ca. 500 m westlich von Gumping erreicht die Trasse Kirchberg bei Mattighofen. In 15 m Entfernung von der Grenze kommt Mast Nr. 52 zur Errichtung. Die Trasse führt ab nun wieder in nordwestlicher Richtung bis Mast Nr. 58 südlich von Wolterding. Zwischen den Masten Nr. 54 und 55 wird die Sauldorfer Bezirksstraße gequert. Die Trasse führt nun wieder in nordöstlicher Richtung und verlässt zwischen Setzka und Thal die Gemeinde. Genau mittig auf der Grenze zu Auerbach wird der Mast Nr. 64 situiert.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 52 bis 64 situiert sein (Mast Nr. 64 zur Hälfte). Es werden 2 Winkel- und 11 Tragmaste errichtet.

Gemeinde Auerbach Trassenlänge im Gemeindegebiet: 3,806 km Ab Mast Nr. 64 führt die Trasse weiter in nordöstlicher Richtung, überkreuzt die Wimpassinger Gemeindestraße bis zu Mast Nr. 67 direkt vor der Höringer Gemeindestraße. Ab hier führt die Trasse nord-nordöstlich bis zu Mast Nr. 73 bei Oberimprechting. Zwischen

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______den geplanten Masten Nr. 69 und Nr. 1070 wird die Auerbacher Straße überquert; bei Mast Nr. 73 ändert die Trasse ihre Richtung nach Nordwesten hin und verlässt östlich des nördlichen Ortsteiles von Unterimprechting das Gemeindegebiet. Zwischen den Masten Nr. 2075 und 76 wird die Engelbacher Bezirkstraße gequert. Hier ist auch zwischen Unterimprechting und Oberimprechting ein Natura 2000 Gebiet ausgewiesen.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 64 bis 2075 situiert sein (Mast Nr. 64 zur Hälfte). Es werden 2 Winkel- und 10 Tragmaste errichtet.

Gemeinde Pischelsdorf am Engelbach Trassenlänge im Gemeindegebiet: 7,922 km 24 m nach dem Eintritt der Trasse in das Gemeindegebiet wird der Mast Nr. 76 situiert. Die Trasse verläuft weiter in nord-nordwestlicher Richtung bis zum nächsten Winkelmast Nr. 1080. Im Spannfeld Mast Nr. 1077 – 78 wird die Oberinnviertler Landesstraße L105 und im Spannfeld Mast Nr. 1079 – 1080 die 110 kV-Leitung Riedersbach – Mattighofen der Energie AG überquert. Bei Mast Nr. 1080 und 81 winkelt die Trasse weiter in nordwestliche Richtung ab und schwenkt bei Winkelmast Nr. 84 ca. 700 m westlich von Humertsham wieder leicht nach Norden ab. Sie behält nun ihre Richtung über den Winkelmast Nr. 88 bis zu Mast Nr. 93 ca. 1 km westlich von Pischelsdorf bei. Im Spannfeld Mast Nr. 91 – 92 wird die Uttendorfer Straße und im Spannfeld Mast Nr. 92 – 93 die Pischelsdorfer Straße gequert. Bei Mast Nr. 93 winkelt die Trasse nun abermals nach Nordosten ab, überquert im Spannfeld Mast Nr. 1095 – 2096 die Engelbachstraße bis sie Winkelmast Nr. 98, östlich von Perleiten, erreicht. Ab hier führt die Trasse weiter bis zu Mast Nr. 102, nordöstlich von Glatzberg, wo die Gemeinde verlassen wird. Dieser Winkelmast Nr. 102 wird genau auf der Grenze zu Burgkirchen errichtet.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 76 bis 102 situiert sein (Mast Nr. 102 zur Hälfte). Es werden 7 Winkel- und 20 Tragmaste errichtet.

Gemeinde Burgkirchen Trassenlänge im Gemeindegebiet insgesamt : 8,624 km Bei Winkelmast Nr. 102 erreicht die Trasse die Gemeinde Burgkirchen. Sie verläuft nun in nordöstlicher Richtung und verlässt nach ca. 630 m östlich von Grilham vorerst wieder das Gemeindegebiet.

Ca. 400 m nordöstlich von Pfaffenberg erreicht die Trasse abermals das Gemeindegebiet. 20 m nach der Gemeindegrenze soll der Winkelmast Nr. 1107 errichtet werden. Hier winkelt die Trasse wieder nach Nordosten ab und nach 235 m – ca. 700 m südwestlich von Gaismannslohen wird die Gemeinde Burgkirchen abermals verlassen.

Unmittelbar nach dem Mast Nr. 111A, 600 m südlich von Albrechtsberg, gelangt die Trasse wieder in das Gebiet von Burgkirchen. Sie verläuft in nordöstlicher Richtung bis zum Mast Nr. 113 östlich von Albrechtsberg. Dabei wird die Braunauer Straße B 147 überquert. Nun winkelt die Trasse in nord-nordöstlicher Richtung ab und führt über den Winkelmast Nr. 1116 zum Winkelmast Nr. 1120 direkt an der Verbindungsstraße Burgkirchen – , der

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Lachforststraße, gelegen. Die Trasse führt nun weiter in nord-nordöstlicher Richtung, überquert dabei im Spannfeld Mast Nr. 1120 – 1121 die Mattig und im Spannfeld Mast Nr. 3122 – 2123 die ÖBB Strecke Steinach - Braunau am Inn. Nun führt die Trasse weiter zu Winkelmast Nr. 2125. Dieser soll direkt nach der Querung der Weikerdinger Straße L1056 situiert werden. Die Trasse winkelt nun wieder in nordwestliche Richtung ab und gelangt nördlich von Weikerding zu Winkelmast Nr. 129.

Ab diesem Mast werden die beiden 110 kV-Systeme der aus dem Kraftwerk Ering kommenden 110 kV-Leitung Ering – St. Peter mitgeführt, das heißt, dass die Leitung ab hier als 4-fach Leitung ausgeführt wird. Der nach St. Peter führende 110 kV-Leitungsteil der oben genannten Leitung kann daher ab dem bestehenden Mast Nr. 36 demontiert werden.

Die Trasse führt nun weiter in nordwestlicher Richtung und verlässt 138 m nach dem Mast Nr. 134 beim Hartwald die Gemeinde Burgkirchen.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 102, 103, 1107 und 1112 bis134 situiert sein. Es werden 6 Winkel- und 20 Tragmaste errichtet.

Die Zufahrt zu den Maststandorten erfolgt entlang des Dienstbarkeitsstreifens der Salzburgleitung auf einer 4 m breiten Baustraße.

Gemeinde Helpfau - Uttendorf Trassenlänge im Gemeindegebiet: 2,357 km Die Trasse tritt 109 m vor dem Mast Nr. 104 östlich von Reith in das Gemeindegebiet ein und verläuft in nordwestlicher Richtung bis zu Winkelmast Nr. 106. Hier winkelt sie in leicht nördliche Richtung ab und verlässt vorerst nach 290 m die Gemeinde. Ca. 250 m nördlich von hier, östlich von Gaismannslohen, tritt die Trasse wieder in die Gemeinde ein. Sie verläuft nun in nordöstlicher Richtung bis zum Winkelmast Nr. 109. Hier schwenkt sie nach Norden ab, überkreuzt nach dem Mast Nr. 2110 die 110 kV-Leitung UW Jahrsdorf – UW Mattighofen (System Nr.180/7,8) der Energie AG und führt bis zu Winkelmast Nr. 1111. Um im Kreuzungsbereich die Masthöhen der Maste Nr. 2110 und 1111 gering zu halten werden zwei 110 kV-Sondermaste errichtet, um die Seile der 110 kV-Leitung tiefer zu legen.

Wieder etwas nordöstlich abschwenkend, erreicht sie nach ca. 250 m bei Mast Nr. 111A ca. 600 m südlich von Albrechtsberg die Grenze der Gemeinde Helpfau - Uttendorf.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 104 bis 106 und 108 bis 111A situiert sein. Es werden 3 Winkel- und 5 Tragmaste errichtet.

Gemeinde St. Peter am Hart Trassenlänge im Gemeindegebiet: 2,131 km Bei Ofen am westlichen Rand des Hartwaldes erreicht die Trasse das Gemeindegebiet von St. Peter am Hart. Die Trasse führt in nordwestlicher Richtung; die Hartforststraße überquerend, zum Winkelmast Nr. 137. Hier winkelt die Trasse abermals leicht in westliche Richtung ab, überquert dann die Altheimer Straße B148 und gelangt dann zum Mast

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Nr. 3140. Hier werden die beiden aus Ering kommenden, mitgeführten 110 kV-Systeme auf ein Kabelgerüst abgespannt und ab hier als in Erde verlegte Kabel weitergeführt.

Die Trasse führt nun in nördlicher Richtung weiter zu Mast Nr. 2141, auf dem auch die kreuzende 220 kV Leitung Jochenstein – St. Peter (System Nr. 235/236) geführt ist; dieser Mast wird daher mit Kreuzausleger versehen. Im Spannfeld Mast Nr. 3140 – Mast Nr. 2141 wird die bestehende 220 kV-Leitung St. Peter - Ernsthofen (System Nr. 203A/204) überkreuzt.

Im Erstausbau – 220 kV Betrieb – führt die Trasse weiter zu Mast Nr. 142. Dieser Mast wird im Bereich der zukünftigen 380 kV-Anlage des UW St. Peter errichtet und als Endabspannmast ausgebildet. Von hier wird auf die Portale der 220 kV-Anlage zugespannt.

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 135 bis 142 situiert sein. Es werden 4 Winkel- und 4 Tragmaste errichtet.

Trassenlänge im Gemeindegebiet: 2,131 km

Im Endausbau – 380 kV Betrieb – führt die Trasse ab dem Mast Nr. 2141, er wird als Endabspannmast ausgeführt, weiter zu den Abspannportalen der zu errichtenden 380 kV- Anlage. Die Zuspannung zur 220 kV-Anlage, und der Mast Nr. 142 werden demontiert.

Trassenlänge im Gemeindegebiet: 1,903 km

In dieser Gemeinde werden die Maste Nr. 135 bis 2141 situiert sein. Es werden 3 Winkel- und 4 Tragmaste errichtet.

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3.4 Anlagentechnik

Maste

Die Maste werden als feuerverzinkte, beschichtete und verschraubte Stahlgitterfachwerkskonstruktionen ausgeführt. Die Farbbeschichtung dient dem erhöhten Korrosionsschutz und der Integration der Maste in die Landschaft. Die durchschnittliche Spannfeldlänge beträgt 326 Meter. Die Mastgewichte sind abhängig von der Masthöhe. Bei Überspannungen von Wald, Verkehrswegen, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsfreileitungen oder anderen Objekten werden die Masthöhen entsprechend angepasst.

Seile

Die Leiter- und Erdseile sind mehrdrähtig verseilt. Die Leiterseile erhalten eine Oberflächenbehandlung zur Reduzierung der Wahrnehmbarkeit gegenüber der Landschaft im Hintergrund. Alle Freileitungen werden mit Erdseilen als Blitzschutz ausgestattet. Zur Anwendung kommt auf der Salzburgleitung ein hochleitfähiges Erdseil mit integrierten Lichtwellenleitern. Die Lichtwellenleiterverbindung ist für den innerbetrieblichen Datenverkehr zur Gewährleistung der Betriebssicherheit erforderlich.

Isolatorenketten

Die Isolatorenketten sind für die Isolation der spannungsführenden Leiterseile gegenüber der geerdeten Mastkonstruktion und für die zugfeste Verbindung der Seile mit den Masten verantwortlich und bestehen aus Isolatoren und Armaturen.

Fundamente

Bei gut tragfähigen Böden (das sind mehr als 80 Prozent der Maststandorte) erhalten die Maste je Mastfuß stahlarmierte quadratische Betonstufenfundamente mit Rundsockeln.

Maste auf wenig tragfähigen Böden und auf Böden mit hohem Grundwasserspiegel erhalten Pfahlfundamente mit Pfahlköpfen und Rundsockeln.

Bei allen Fundamenten wird Transportbeton eingebaut. Die Rundsockel werden in Sichtbetonqualität ausgeführt. Als Schalungsöl wird biologisch abbaubares Öl verwendet. Die Höhe der Rundsockel über der Geländeoberkante beträgt 0,6 Meter.

Erdung

Jeder Mast erhält eine Erdungsanlage, welche z. B. die Ströme durch Blitzeinschläge in das Erdreich ableitet. Die Erdung besteht aus einem verzinkten Stahlband welches die Fundamente des Mastes umschließt.

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3.5 Beschreibung der Bauphase

3.5.1 Hochspannungsfreileitungen

Die Baustrecke der Salzburgleitung wird in zwei Baulose geteilt. Je Baulos wird ein Baulager mit einer Lagerfläche von zirka 5.000 bis 6.000 Quadratmeter eingerichtet, die mit befestigten Freiflächen, absperrbaren Containern sowie mit sanitären Einrichtungen ausgestattet sind. Für die Kontrolle und Überprüfung der Leistungen sowie für Belange von Gemeinden, Anrainern, Grundeigentümer und Bewirtschaftern wird von der APG je Baulos eine Bauleitung installiert.

Baulänge Baulos Baustrecke Baulager (km)

1 UW Salzach neu bis Gemeinde Auerbach 23 Am Gelände des UW Salzach neu

2 Gemeinde Auerbach bis UW St. Peter 23 Am Gelände des UW St. Peter

Die Baulager liegen im bestehenden Umspannwerk St. Peter und im neu zu errichtenden Umspannwerk Salzach neu, an stark befahrenen öffentlichen Verkehrslinien.

Die APG liefert die Maste, Seile, Isolatoren und Armaturen in die Baulager. Diese Transporte werden je nach Infrastruktur mittels Bahn oder LKW durchgeführt. Die Baulager selbst sind direkter Bestandteil des Projektes „Salzburgleitung“. Die Anlieferwege zu den Baulagern zählen nicht mehr zum Projekt.

Die Mastkonstruktion wird gebündelt und mit Stahlbändern verschnürt geliefert. Die Seile werden auf Holz- oder Stahltrommeln geliefert. Die Trommeln sind zum Schutz der Seile mit Wellpappe ausgekleidet. Nach dem Aufspulen des Seiles wird die Trommel mittels Wellpappe und Holzlatten verschlossen. Die Holzlatten werden nicht genagelt sondern mit Stahl- oder Kunststoffbändern fixiert.

Die Isolatoren werden auf Mehrweg-Holzpaletten gestapelt geliefert. Formhölzer distanzieren die Isolatoren. Etwa zwölf bis 16 Isolatoren bilden eine Verpackungseinheit. Zur Sicherung des Isolatorenstapels werden Kunststoffbänder und anschließend eine Schrumpffolie verwendet.

Armaturen werden teilweise auf Mehrweg-Paletten und teilweise in Mehrweg-Holzkisten, mit Stahl- oder Kunststoffbändern fixiert geliefert. Der geschätzte Umfang der Transportmassen inklusive 110 kV-Leitungseinbindungen (ohne Demontagen) sind der Tabelle 3-2 zu entnehmen.

Für den Fall, dass zu- oder abfahrende Transportfahrzeuge oder Manipulationsfahrzeuge im Baulager Betriebs- oder Kraftstoffe verlieren, ist in den Baulagern Ölbindemittel vorrätig. Durch die gelagerten Materialien ist keine Gefährdung der Umwelt zu erwarten.

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Baulos Baulos Gesamt 1 2 Einheit umgerechnet je je auf Tonnen Einheit Einheit

151 Maste, ( 105 Tragmaste, 46 Abspannmaste) t 1.830 2020 3.850

Seile (ca. 440 Seiltrommel) t 1.150 1.360 2.510

Isolatoren (ca. 7.450 Stück) t 165 170 335

Armaturen ( Gewicht 60% v. Isolatoren) t 100 102 202

Verladen überschüssiges Aushubmaterial 1m3= 1,5 t m³ 1.200 1.400 3.900

Pölzung / 1m2 = 0,025 t m² 9.200 10.300 488

Sauberkeitsschicht (Grobkies u. Beton B 80) 1 m3 = 2 t m³ 250 270 1.040

Platten- u. Sockelbewehrung t 60 68 128

Schalungen / 1m2 = 0,025 t m² 3.000 3.200 155

Beton / 1m3 = 2,4 t m³ 3.400 3.670 16.970

Beton Pfahlfundierung m³ 140 150 696

Diverse Materialtransporte für Drainagen, Wegebau,

Schotterung, Rekultivierung, Seilbahnen, t 1.425 1560 3.027 Verkabelungen, Verrohrungen usw. 10% von der

Gesamtmasse

Gesamttransportmasse t 33.301

Tabelle 3-2:Transportmassen Die Materialtransporte zu den Maststandorten erfolgen über das vorhandene Wegenetz und über Baustraßen. Als Baustraßen dienen ausschließlich mit den Grundbesitzern abgestimmte Flächen. Ist eine Befestigung dieser Baustraßen erforderlich, erfolgt dies durch Auflegen von Vliesbahnen aus biologisch unbedenklichen Kunstfasern auf den Oberboden und durch die Aufbringung einer Kiesauflage. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten werden diese befestigten Baustraßen rückgebaut.

Bei steilem bzw. schwer zugänglichem Gelände kann der Materialtransport mittels Materialseilbahnen oder durch den Einsatz von Hubschraubern erfolgen. Im Freileitungsbau finden derzeit Hubschrauber-Typen mit Tragkraft 900 kg, 1.700 kg und 5.000 kg Anwendung. Die Betoneinbringung kann auch über Betonpumpen erfolgen. Entfernungen über 100 m sind realisierbar.

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Folgende beim Freileitungsbau anfallende Materialien werden einer Wiederverwertung zugeführt oder entsorgt: • Wellpappe bei Seiltrommeln

• Schrumpffolien bei Isolatoren

• Stahl- und Kunststoffbänder bei Masten, Seiltrommeln, Isolatoren und Armaturen

• Isolatorenbruch

• nicht wieder verwendbares Bauholz

• überschüssiges Aushubmaterial

• diverse Materialreste bei Wegebauten, Drainagen, usw.

• Schottermaterial bei Wegerückbauten

• Seilreste

• Stahlreste

Im Zuge der Bauausführung werden vor Errichtung der Fundamente ergänzende Bodenuntersuchungen mittels Probeschürfe an voraussichtlich 40 - 50 % der Maststandorte durchgeführt, allfällige Flurinanspruchnahmen werden vergütet.

Die Eigentümer werden über die Zufahrt und über den Umfang der Bodenuntersuchung informiert. Wenn möglich werden Standorte auf Ackerflächen erst nach der Ernte untersucht. Der Aushub für Regelfundamente und Pfahlköpfe erfolgt senkrecht entsprechend den Abmessungen der Fundamentplatten. Der Humus wird vom übrigen Aushub getrennt gelagert. Nach dem Einbau der Bewehrungen (Abbildung 3-3) erfolgt die Betoneinbringung (Abbildung 3-4). Bei Maststandorten mit Grundwasserspiegel oberhalb der Baugrubensohlen werden ab Aushub bis zur Betoneinbringung die Arbeiten durch den Betrieb von Pumpen begleitet. Das Wasser wird auf den Arbeitsstreifen entlang der Freileitungstrasse geleitet und versickert dort.

Abbildung 3-3: Bewehrung der Rundsockel Abbildung 3-4: Betoneinbringung

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Nach der Hinterfüllung der Fundamente und nach dem Verlegen der Erdungsbänder wird das überschüssige Aushubmaterial abtransportiert, einer nachfolgenden Verwertung zugeführt oder auf genehmigten Deponien gelagert.

Die Masterdung besteht aus 40 x 4 mm feuerverzinktem Bandstahl und umschließt die vier Mastfüße (Innenring). Dieser Ring wird in 0,5 m Entfernung zu den Außenkanten der Fundamentsockel verlegt und mit den Eckstielen des Mastes galvanisch verbunden.

Nach Erfordernis können auch zusätzlich Erdungsbänder von je ca. 15 m Länge und ein Außenring verlegt werden. Die Variante Innenring und Potentialsteuerring kommt bei Maststandorten auf Weideflächen zur Anwendung. Die Eingrabtiefe der Erdungsbänder beträgt 0,8 m.

Die Art der Mastmontage hängt von den Zufahrtsmöglichkeiten zu den Standorten ab:

• Montage mit Autokran

• Montage mit Stocknadel Die Montage mit dem Autokran ist derzeit die rationellste Methode. Die Wegebelastung durch die Anfahrt der Autokräne ist geringer als durch die Betonmischfahrzeuge, daher wird diese Methode bei zirka 80 Prozent der Maste zur Anwendung kommen (Abbildung 3-5). Ist ein Standort mit dem Autokran nicht zu erreichen, kommt die Variante „Stocknadel“ (Abbildung 3-6) zum Einsatz.

Abbildung 3-5: Montage mit Autokran Abbildung 3-6: Montage mit Stocknadel

Im Zuge der Mastmontage werden die Tragmaste sofort mit den Isolatorentragketten bestückt, die vorerst für die Seilmontage anstelle der Tragklemmen Seillaufrollen erhalten.

Eine Seilzugseinheit besteht aus dem „Trommelplatz“ (Lager der erforderlichen Seiltrommeln und Standort der Seilbremse), und aus dem „Windenplatz“ (Standort der Seilwinde). Der

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Seilzug erfolgt über Strecken von zwei bis drei Kilometer. Trommel- und Windenplätze sind demnach alle zwei bis drei Kilometer erforderlich und befinden sich innerhalb des Trassenbereiches.

Zur Sicherung von durch die Leitung zu kreuzenden Verkehrswegen werden Schutzvorrichtungen (Schutzgerüste) errichtet.

Varianten zum Ausziehen der Vorseile:

• mit Helikopter: Ein Helikopter fliegt mit dem Vorseil von Mast zu Mast. Dies ist zugleich die derzeit gebräuchlichste Methode zum Ausziehen der Vorseile.

• mit leichtem Geländefahrzeug: Ein Fahrzeug zieht meist gleichzeitig alle Vorseile entlang der Freileitungstrasse von Mast zu Mast.

• mit Schießvorrichtung: Diese Variante wird bei Tal- und Flussquerungen eingesetzt.

• Manuelles Ausziehen: Das Vorseil wird manuell von Mast zu Mast gezogen. Mit den Vorseilen werden Stahlzugseile ausgezogen. Mit den Stahlzugseilen werden die Leiter- und Erdseile vom Trommelplatz zum Windenplatz gezogen. Mit Seilwinde und Bremse werden die Seile auf die berechneten Durchhangswerte reguliert und an den Abspannmasten mit Arbeitsklemmen provisorisch abgespannt.

Vor dem endgültigen Abspannen und Klemmen der Seile sind die geforderten Seildurchhangswerte zu prüfen, bei Bedarf sind die Seile nachzuregulieren.

Nach Beendigung der Bautätigkeit werden die betroffenen Böden tiefengelockert und dem umliegenden Gelände angeglichen. Der beim Aushub getrennt gelagerte Humus wird gleichmäßig aufgetragen, Setzungen werden ausgeglichen und Wiesenflächen standortgerecht begrünt.

Der durchschnittliche Flächenbedarf für die Fundierung und Mastmontage beträgt beim Tragmast 500 m² und beim Abspannmast 600 m². Der für den Seilzug benötigte Flächenbedarf beträgt beim Trommelplatz 300 m² und beim Windenplatz 200 m².

Die Inanspruchnahme des Waldes erfolgt in Form von Schlägerungen. Hier werden sowohl die derzeitigen Baumhöhen als auch die erreichbaren Endaufwuchsbaumhöhen bei der Ermittlung der Schlägerungsbreiten berücksichtigt. Lediglich die Flächen um die Maststandorte werden in Form einer dauernden Rodung im Ausmaß von 200 m² je Standort beansprucht. Die zusätzlich für den Bau benötigten Arbeitsflächen in den Mastbereichen werden in Form einer befristeten Rodung in Anspruch genommen.

Die Schlägerungs- und Rodungsarbeiten bei den Maststandorten werden terminlich so gesteuert, dass negative Auswirkungen auf die ansässigen Vogelarten ausgeschlossen werden.

Die Schlägerung, Rodung und Wiederaufforstung der beanspruchten Flächen obliegen grundsätzlich der APG, können jedoch den Grundeigentümern gegen Aufwandersatz mittels privatrechtlicher Übereinkommen überlassen werden.

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3.5.2 110 kV-Erdkabeleinbindungen

Für die Verlegung der 110 kV-Einleiterkabel kommen je nach Erfordernis folgende Verfahren zur Anwendung:

• Verlegung in Sandbettung

• Verlegung in Kabelschutzrohren Zu den 110 kV-Kabeln wird ein Rohr für die Mitführung von Lichtwellenleitern mitverlegt, diese Verlegung erfolgt außerhalb der Schutzabdeckung.

Die Erdkabel treten einerseits unmittelbar beim Hochspannungsmast andererseits im Umspannwerk an die Oberfläche. Die Kabel werden in Schutzrohren (Höhe 2,50 Meter) auf ein Kabelgerüst hoch geführt und es werden Verbügelungen zu den Freileitungsseilen hergestellt. Im Umspannwerk werden die Kabel direkt über Endverschlüsse an die Geräte der Schaltanlage angeschlossen. Bei den Masten sind den Endverschlüssen des Kabels Überspannungsableiter nachgeschaltet.

3.5.3 110 kV-Leitungsdemontagen

Für Demontagen von 110 kV-Freileitungen gelten sicherheits- und umweltrelevante Bestimmungen wie bei einem Neubau. Die Demontage der Seile erfolgt in der Regel durch Ablegen der Seile auf den Boden. Bei gekreuzten Objekten werden entsprechende Schutzgerüste aufgestellt, auf welche die Seile gelegt werden können. Bei Masten im freien Feld, wenn Gefährdungen für oberirdische und unterirdische Objekte und Einbauten ausgeschlossen werden können, werden die Maste umgelegt und mit Hydraulikscheren zerteilt.

Die Fundamente werden einen Meter im Umfang und bis auf einen Meter Tiefe freigelegt. Die Betonfundamente werden anschließend 0,8 m bis 1,0 m unter Geländeoberkante abgeschrämt. Die Erdungsbänder werden ausgezogen, die Gruben mit Humus verfüllt, schonend verdichtet (entsprechend natürlichen Lagerungsdichten) und rekultiviert. Verfüllt werden die Gruben von 1 m Tiefe bis 30 cm unter der Geländeoberkante mit mineralischem Boden, darüber bis zur Oberkante mit Humus.

Materialentsorgung bei der Freileitungsdemontage

Im Zuge der Freileitungsdemontage der 110 kV- und 220 kV-Leitungen sind folgende Materialien einer Wiederverwertung zuzuführen oder zu entsorgen:

• Der Aushub bei Masten mit Einzelfundamenten

• Der Betonabbruch bei Masten mit Einzelfundamenten

• Der Aushub bei Masten mit Blockfundamenten

• Der Betonabbruch bei Masten mit Blockfundamenten

• Seile, Maste, Isolatoren, Armaturen und Erdungsbänder

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220 kV-Leitung 220 kV-Leitung 110 kV-Leitung Demontagen vor Gesamt Tauern - Salzach Salzach - St. Peter Ering - St. Peter - Ranshofen dem UW St. Peter (Endausbau) [t] Demontage 1,8 km Demontage 46,2 km Demontage 15,5 km

Stahlgittermaste und Stahlgittermaste und Stahlgittermaste und Stahlgittermaste und Armaturen Armaturen Armaturen Armaturen

39 t 1.280 t 300 t 15 t 1.634

Alu/Stahl-Seile Alu/Stahl-Seile Alu/Stahl-Seile (Leiterseil Al/St Alu/Stahl-Seile (Leiterseil Al/St (Leiterseil Al/St 365/72, Erdseil St 70) (Leiterseil Al/St 340/110, Erdseil Al/St 340/110, Erdseil Al/St 635/117, Erdseil 120/42) 120/42) Al/St 240/80)

21 t 532 t 160 t 25 t 738

Porzellanisolatoren Porzellanisolatoren Porzellanisolatoren Porzellanisolatoren

1 t 51 t 10 t 5 t 67

Aushub Aushub Aushub Aushub

120 t 3.620 t 670 t 30 t 4.440

Betonabbruch Betonabbruch Betonabbruch Betonabbruch

6 t 180 t 220 t 2 t 408

SUMME Demontagemenge im Erst- und Endausbau 7.287

Tabelle 3-3: Geschätzter Umfang der Demontagemassen

3.5.4 Umspannwerke

Im Zuge der Errichtung der Salburgleitung wird neben dem Neubau des UW Salzach neu das UW St. Peter auf die neuen Anforderungen adaptiert.

Bauablauf UW Salzach neu

Für den Bau des Umspannwerkes wird eine Waldfläche von ca. 1 ha benötigt. Die Rodungen für die beanspruchten Flächen samt Räumung werden 7 Wochen dauern.

• In einem ersten Arbeitsschritt sollen das Baulager und die Bauleitung innerhalb des Geländes errichtet werden.

• Die Erdarbeiten zur niveaugleichen Geländeanpassung, der Humusabtrag, Massenausgleich, Aushub, Bodenaustausch, Aufschüttung und Verdichtung werden acht Wochen in Anspruch nehmen. Abzutransportieren sind die Hälfte der

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abzutragenden Humusschichte im Ausmaß von 5.100 m³ und 19.700 m³ Erdreich auf Grund der Geländeanpassung.

• Der Erdaushub, die Pölzung, Schalung und Fundierung der Freiluftanlage erfolgt parallel mit der Errichtung des Schalthauses.

• Im Bereich der Randzone zum benachbarten Ursprunger Moor ist im Zuge der Baugrubenerrichtung nicht mit nennenswerten Wasserzutritten zu rechnen. Sickerwassermengen können aus dem östlich angrenzenden Hangbereich auftreten. Die Hangwässer werden durch Drainagen gefasst, um die Baugrube herum geleitet und westlich des Areals wieder versickert. Eine Umspundung der Baugrube ist aus hydrogeologischer Sicht nicht notwendig. Die Standsicherheit wird durch die Wahl eines entsprechenden Böschungswinkels gewährleistet.

• Die Erdarbeiten für Erdungen betragen drei Monate und erfolgen parallel mit der Montage der Stahlkonstruktionen und mit der Herstellung der Kabelkanäle.

• Die Erd- und Betonarbeiten für die Steuerschrankfundamente, die Kabelkanäle und die Kabelrohre dauern drei Monate.

• Die Erd- und Betonarbeiten für die Errichtung der Trafofundamente samt Sprühflutanlage und der Abwasseranlagen dauern vier Monate.

• Die Herstellung der Fahrbahnen, des Anlagenzaunes und der Einfahrten benötigt zweieinhalb Monate. Die Trafofahrbahn und die Zufahrtsstraße werden in Bitukies, die Hubplattenbereiche in Beton und die Anlagenfahrbahnen als Schotterrasen ausgeführt.

• Für die Montage der Stahlkonstruktionen wie Portale, Gerüste und Gerätesteher sind drei Monate vorgesehen. Die Stahlkonstruktionen werden mit Unterstützung von Autokränen montiert.

• Zur Rekultivierung der gesamten Umspannwerksanlage wird die Hälfte der bauseits vorhandenen und zwischengelagerten Humusschichte im Ausmaß von 5.100 m³ verwendet. Die Rekultivierung dauert acht Wochen.

Umbaumaßnahmen in im bestehenden UW St. Peter

Die Errichtung der 380 kV-Anlage ist rechtzeitig vor der Umstellung der Salzburgleitung auf den 380 kV-Betrieb erforderlich und ist Teil des Endausbaus. Die Arbeiten finden innerhalb des bestehenden Areals statt. Am Betriebsgebäude sind keine Bautätigkeiten erforderlich.

Nachstehende Bautätigkeiten erfolgen im Endausbau:

• Das Baulager wird innerhalb des Umspannwerkgeländes angelegt. Die Bauleitung befindet sich ebenfalls dort.

• Für die Trafotransporte wird zum bestehenden Anschlussgleis ein Zweiggleis zur neuen Anlage errichtet. Das Zweiggleis dient dem Antransport der Transformatoren und wird fallweise im Störfall auch für Transporte bei Reparaturen verwendet.

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• Rund um die 380 kV-Schaltanlage wird entlang des Anlagenzaunes ein Umfahrungsweg als Ersatz für den bestehenden Weg der zurzeit diagonal durch das Areal führt errichtet.

• Die Erdarbeiten zur niveaugleichen Geländeanpassung, der Humusabtrag, Massenausgleich, Aushub, Bodenaustausch, Aufschüttung und Verdichtung werden acht Wochen in Anspruch nehmen.

• Der Erdaushub, die Pölzung, Schalung und Fundierung für die Fundamente der Portale, Gerüste, Gerätesteher und Blitzschutzeinrichtungen sowie die Abfuhr des überschüssigen Aushubmaterials und die Betoneinbringung beansprucht neun Monate.

• Die Errichtung der Trafofundamente, Drosselfundamente und Eigenbedarf- Trafofundamente wird drei Monate dauern.

• Die Erd- und Betonarbeiten für die Kabelkanäle und für die Kabelrohre nehmen drei Monate in Anspruch.

• Die Anfuhr der Stahlkonstruktionen und der Sammelschienen dauert zwei Tage. • Die Anfuhr der Geräte (Leistungsschalter, Trennschalter, Strom- und Spannungswandler, Überspannungsableiter, Stützisolatoren) erfolgt innerhalb von fünf Tagen. • Die Montage der Stahlkonstruktionen und der Geräte sowie die Verseilung nimmt drei Wochen in Anspruch. Die Anfuhr der Kabel erfolgt innerhalb von zwei Tagen.

• Die Verlegung und das Anschließen der Kabel dauert drei Monate.

• Zur Rekultivierung des erweiterten Anlagenbereiches wird die Hälfte der bauseits vorhandenen und zwischengelagerten Humusschichte im Ausmaß von 8.947 m³ verwendet. Die Rekultivierung dauert zwei Monate.

Für die Erweiterung der 380 kV-Freiluftschaltanlage ist eine Gesamtarbeitsdauer von 18 Monaten vorgesehen.

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3.6 Beschreibung der Betriebsphase

3.6.1 Hochspannungsfreileitungen

Die Inspektion der Freileitung besteht aus jährlichen Trassenbegehungen im Frühjahr und im Herbst. Alle fünf Jahre erfolgt eine Fundamentkontrolle mit Messung der Mast- Erdungswiderstände. Die Inspektionen verursachen keinerlei Beeinträchtigungen in punkto Lärm und Flurschäden. Diese Maßnahmen gelten auch für die Freileitungseinbindungen.

3.6.2 110 kV-Erdkabeleinbindungen Die Inspektion der Kabeltrasse besteht aus regelmäßigen Trassenbegehungen.

3.6.3 Umspannwerke

Betriebsführung

Die Betriebsführung und Steuerung der 380 kV-Anlage erfolgt primär über redundante Fernwirkkanäle vom UW Tauern aus. Alle Stellungsmeldungen, Gefahrmeldungen, Schutzsignale und Zählerstände werden zur Steuerstelle UW Tauern übertragen. Nach Umsetzung des APG-Fernsteuerkonzeptes werden das UW Salzach neu und das UW St. Peter von der Hauptschaltleitung, Standort UW Wien Südost, ferngesteuert. Im Normalbetrieb sind beide Umspannwerke unbesetzt.

Anlagenkontrollen

Eine Anlagenkontrolle wird monatlich durchgeführt. Diese umfasst unter anderem eine Sichtkontrolle der Hochspannungsanlage, einen Dieselprobelauf und die Kontrolle der Batterien.

Wartungs- und Revisionsarbeiten

Die Wartungs- und Revisionsarbeiten der Hochspannungsanlage werden jährlich durchgeführt. Diese umfassen die Wartungsarbeiten an den Hochspannungsgeräten nach den jeweiligen Wartungs- und Betriebsvorschriften sowie Behördenauflagen, ebenso die Kontrolle von Brandmeldeanlage, Ölabscheider und Klimaanlage.

3.7 Nachsorgephase

Werden die Leitungen oder die Umspannwerke aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen dauerhaft stillgelegt, erfolgt eine Demontage der Leitung in die einzelnen Komponenten. Die Verwertung beziehungsweise Entsorgung dieser Komponenten wird entsprechend den zu diesem Zeitpunkt gültigen gesetzlichen Grundlagen erfolgen.

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4 Die Fachbereiche der UVE

Nachstehend sind die Ergebnisse der einzelnen Fachbereiche der UVE zusammengefasst. Der Schwerpunkt in der Zusammenfassung liegt dabei in der Darstellung möglicher Auswirkungen der Salzburgleitung.

Die detaillierte Beschreibung des Ist-Zustandes, die Angabe der jeweiligen Methoden für die Prognose möglicher Auswirkung sowie die Gesamtbewertung der Umweltverträglichkeit ist umfassend in den einzelnen Fachbereichen dargestellt.

Die Auswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter werden zusammengefasst für die Bauphase, die Betriebsphase und für mögliche Störfälle beschrieben.

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4.1 Abfallwirtschaft

Im Fachbereich Abfallwirtschaft werden die für das Vorhaben abfallwirtschaftlich relevanten gesetzlichen Regelungen dargestellt und die möglichen Umweltauswirkungen des Vorhabens untersucht. Weiters werden Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Auswirkungen sowie zur Beweissicherung und Kontrolle beschrieben. Die abfallwirtschaftliche Betrachtung schließt sowohl den bestimmungsgemäßen Betrieb als auch die Bau- und Nachsorgephase ein und geht auf mögliche Auswirkungen in einem Störfall ein.

Als wesentliche Auswirkungen aus abfallwirtschaftlicher Sicht werden Art, Menge, Qualität und Verbleib der durch das Vorhaben verursachten Abfälle näher untersucht. Die Abfälle werden an Hand des derzeit in Österreich geltenden Abfallkatalogs (ÖNORM S 2100) beschrieben. Da seit Jänner 2001 ein europäisches Abfallverzeichnis bekannt ist, das mit der Abfallverzeichnisverordnung in Österreich umgesetzt wurde, werden im Fachbeitrag „Abfallwirtschaft“ im Hinblick auf die Tatsache, dass bis zur Realisierung der Salzburgleitung der „Europäische Abfallkatalog (EAK)“ auch in Österreich umgesetzt sein wird, auch die entsprechenden Abfallcodes nach der Abfallverzeichnisverordnung angeführt.

4.1.1 Auswirkungen in der Bauphase

Aus abfallwirtschaftlicher Sicht sind durch das geplante Vorhaben keine wesentlichen Umweltauswirkungen zu erwarten. Dennoch sind Maßnahmen zur Abfallvermeidung und Abfallverwertung vorgesehen, die zur Schonung der Ressourcen und zum nachhaltigen Schutz der Umwelt während der Bauphase beitragen. Beispielsweise ist in der Bauphase mit dem Anfall von rd. 86.700 t überschüssigem Bodenaushub zu rechnen, der einer Verwertung bzw. umweltgerechten und gesetzeskonformen Entsorgung zugeführt wird. Darüber hinaus werden im Zuge der Bautätigkeiten geringe Mengen an Bau- und Abbruchholz, Metall- und Verpackungsabfällen sowie Baustellenabfällen anfallen.

Nach Errichtung und Inbetriebnahme der Salzburgleitung werden bestehende 110 kV- und 220 kV-Leitungen mit einer Gesamtlänge von 63,5 km demontiert. Die dabei anfallenden Abfälle, wie Stahlgittermaste und Armaturen, Stahlseile, Porzellanisolatoren sowie Betonabbruch werden überwiegend einer Verwertung zugeführt.

Die Auswirkungen beim Bau der Salzburgleitung sind auf Grund der qualitativen und quantitativen Zusammensetzung sowie der gesicherten und umweltgerechten Verwertung bzw. Entsorgung der anfallenden Abfälle als geringfügig zu bezeichnen.

4.1.2 Auswirkungen in der Betriebsphase

Aus abfallwirtschaftlicher Sicht sind durch das Vorhaben keine wesentlichen Umweltauswirkungen zu erwarten. Anfallende Abfälle sind im überwiegend auf Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten bzw. auf administrative Tätigkeiten im Verwaltungsbereich zurückzuführen. Die Abfälle werden vom Instandhaltungspersonal ins jeweils übergeordnete Stammwerk mitgenommen und unter Wahrung der Ziele des AWG

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2002 grundsätzlich nur an berechtigte Abfallsammler und -behandler übergeben, wobei der Abfallverwertung gegenüber der Abfallbeseitigung Priorität eingeräumt wird. Darüber hinaus wird das Vorhaben Salzburgleitung hinsichtlich der betrieblichen Abfallwirtschaft in die bereits bestehenden umfassenden, organisatorischen Regelungen integriert, z.B. im Rahmen der Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes.

4.1.3 Störfälle

Störfälle, die im Bereich der Freileitungen auftreten können, sind Kurzschlüsse, Isolatorenbrüche, Seilrisse und Mastumbrüche. Als Störfälle mit Umweltrelevanz bei in der Erde verlegten 110 kV-Kabeln sind Kabelbrände und Beschädigungen des Kabels durch Grabarbeiten zu nennen. Die anfallenden Abfälle (z.B. Maste, Leiterseile, Isolatoren, Kabel, verunreinigtes Erdreich) werden entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen entsorgt.

Das neu zu errichtende UW Salzach neu wird ferngesteuert betrieben, so dass störfallrelevante Hilfs- und Betriebsstoffe in keinem nennenswerten Umfang vorrätig gehalten werden. Batterien werden in eigenen Räumen mit säurebeständigen Böden aufbewahrt. Zur Verhinderung einer Verunreinigung des Erdreiches im Falle einer Transformatoren-Leckage werden unter den Transformatoren Auffangwannen mit Sammelgruben für die gesamte Isolierölmenge installiert.

Durch die ausschließliche Verwendung mineralischer, PCB-freier Isolieröle wird sichergestellt, dass im Brandfall keine Dioxine entstehen können. Auf Grund des hohen Flammpunktes der Isolieröle von 140°C besteht nur eine geringe Brandwahrscheinlichkeit.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass beim Auftreten von betrieblichen Störfällen die Auswirkungen auf die Umwelt aus abfallwirtschaftlicher Sicht als unwesentlich einzustufen sind.

4.1.4 Nachsorgephase

Wird die Leitung aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen dauerhaft stillgelegt, erfolgt eine Demontage der Leitung in die einzelnen Komponenten. Die Verwertung bzw. Entsorgung dieser Komponenten wird entsprechend den zu diesem Zeitpunkt gültigen gesetzlichen Grundlagen erfolgen.

4.1.5 Gesamtbewertung Abfallwirtschaft

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die anfallenden Abfälle nach dem Stand der Technik vermieden, verwertet oder beseitigt werden. Das Vorhaben wird aus abfallwirtschaftlicher Sicht sowohl in der Bau-, Betriebs- und Nachsorgephase als auch bei Auftreten eines Störfalles keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt haben.

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4.2 Energiewirtschaft Der Fachbeitrag Energiewirtschaft analysiert die Stromversorgung in Österreich mit dem Fokus auf die Entwicklungen im Bereich der Bundesländer Oberösterreich und Salzburg. Wesentliche Auslöser für das Projekt 380 kV-Salzburgleitung sind die bereits heute sehr kritischen Netzbelastungen und Nord-Süd-Engpässe im Übertragungsnetz der APG. Es bestehen über ausgedehnte Zeiträume massive Probleme im Netzbetrieb der APG und große Gefahren für die Versorgungssicherheit in Salzburg und in Teilen Oberösterreichs. Mit der Liberalisierung des Strommarktes und dem nunmehr ausschließlich marktpreisbestimmten Kraftwerkseinsatz hat sich die Situation im Übertragungsnetz der APG weiter zugespitzt. Die stetige Verbrauchssteigerung und die Änderungen in der Aufbringungsstruktur sowie die demographischen Veränderungen lassen eine weitere Verschärfung der Situation erkennen. In diesem Zusammenhang kommt der raschen Errichtung der Salzburgleitung, als Teil des für die Versorgungssicherheit so wichtigen 380 kV-Hochspannungsringes in Österreich, eine besondere Bedeutung zu. Die Analysen kommen zum Ergebnis, dass nur die Salzburgleitung jene energiewirtschaftlichen Vorteile für Salzburg, Oberösterreich und Österreich schafft, welche die Versorgungssicherheit langfristig garantieren. In Bezug auf die Nullvariante werden andere Lösungsvorschläge ausführlich beschrieben. Die Untersuchungen kommen jedoch zum Ergebnis, dass keine dieser anderen Vorschläge auch nur annähernd die durch die Realisierung der Salzburgleitung erreichbaren Vorteile bietet. Der vielfach propagierte und auch politisch forcierte Ausbau von Ökostromanlagen kann die Probleme der Versorgungssicherheit nicht einmal ansatzweise lösen. Mit dezentralen Ökostromanlagen gelingt bestenfalls nur die Abdeckung der jährlichen Steigerung des regionalen Stromverbrauches. Das nutzbare Ökostrompotential liefert somit einen wichtigen aber bei weitem nicht ausreichenden Beitrag zur Stromerzeugung und kann zukünftig nur wenige Prozente des Stromverbrauchs decken. Mit Ökostromanlagen können damit die Probleme im Netzbetrieb nicht gelöst werden, und es entsteht dadurch kein wesentlicher Beitrag zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Österreich.

Nord-Süd-Netzkapazitäten in Österreich sind erschöpft – das 380 kV-Netz weist markante Lücken auf Die inner-österreichischen 220 kV-Nord-Süd-Leitungen sind fast 60 Jahre alt und weisen für die heutigen Anforderungen sowie für den stetig steigenden Stromverbrauch eine zu geringe Transportkapazität auf. Der Stromverbrauch in Österreich hat sich im Vergleichszeitraum der letzten 60 Jahre verfünffacht. Bereits im Jahr 1996 wurde die Grenze des sicheren Netzbetriebes auf den 220 kV-Leitungen zeitweise überschritten. Mit der Einführung des europäischen Strommarktes ergaben sich zusätzlich große Veränderungen im Betrieb der Kraftwerke sowie eine zunehmende Auslastung der Übertragungsnetze. Die Nord-Süd- Netzbelastungen führten bereits im Winter 2001/2002 zu extremen Leitungsbelastungen und lang andauernden Überlastungen im 220 kV-Netz. Das für den Betrieb des Übertragungsnetzes einzuhaltende (n-1)-Sicherheitskriterium, bei dem einfache Ausfälle von Netzelementen zu keinen Folgeausfällen und Versorgungsunterbrechungen führen, konnte auf den 220 kV-Nord-Süd-Leitungen v.a. in den Winterhalbjahren über lange Zeiträume nicht eingehalten werden.

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Engpassmanagement ist zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit notwendig Die APG muss bereits heute zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit mit umfangreichen Engpassmanagementmaßnahmen (z.B. Zwangseinsatz von Kraftwerken) gegensteuernd eingreifen, um das Risiko im Netzbetrieb soweit als möglich zu reduzieren. In Österreich wurde zwar ab Mitte der 1970er-Jahre das 380 kV-Netz schrittweise ausgebaut, jedoch wurden die wichtigen Nord-Süd-Verbindungen des 380 kV-Ringes (Steiermarkleitung sowie die Leitungen St. Peter – Salzach neu und Salzach neu – Tauern) noch nicht realisiert. Das inner-österreichische Nord-Süd-Übertragungsnetz weist dadurch den Ausbauzustand aus dem Jahr 1962 auf und stellt heute einen massiven Engpass dar. Jährliche Zusatzkosten von ca. 18 Mio. € (Tendenz steigend) entstehen bereits heute für das Engpassmanagement. Diese zusätzlichen Kosten müssen von den österreichischen Netzkunden über die Netztarife bezahlt werden.

Mangelnde Versorgungssicherheit im nördlichen Salzburg und in Teilen Oberösterreichs Insbesondere der gesamte nördliche Teil des Bundeslandes Salzburg (Großraum Stadt Salzburg, Flachgau und nördlicher Tennengau), d.h. das nördliche 110 kV-Verteilernetz der Salzburg AG „SASA“, wird nur über die alten überlasteten 220 kV-Leitungen angespeist. Das Bundesland Salzburg wies jedoch im Jahr 2003 das zweithöchste Wirtschaftwachstum und eine über dem Österreich-Durchschnitt liegende Stromverbrauchssteigerung von 4,7 % auf. Aufgrund der geringen installierten Kraftwerksleistung bezieht das Verteilernetz „SASA“ jahresdurchgängig Leistung aus den APG Netz, der Spitzenbezug im Jahr 2004 betrug 360 MW. Durch die Überschreitung der Grenze der (n-1)-Sicherheit auf den 220 kV- Leitungen ergibt sich dabei ein hohes Risiko für die Stromversorgung der Stadt Salzburg sowie für die Wirtschaftsregion im nördlichen Teil des Bundeslandes. Eine Störung auf der 220 kV-Leitung Ernsthofen – Weißenbach mit dem Ausfall von nur einem Stromkreis in Engpasszeiten würde als „Dominoeffekt“ auch zum Ausfall der 220 kV-Leitungen St. Peter – Salzach und Wien Südost – Ternitz führen. D.h. durch einen Ausfall in einem weit entfernten Netzbereich wird die wichtige Hauptanspeisung des nördlichen Teiles Salzburgs von St. Peter gekappt. Weiters ergeben sich ähnliche Probleme bei der Anspeisung der 220/30 kV- Umspannwerke Klaus und Pyhrn zur Versorgung von Mittelspannungsnetzen der Energie AG Oberösterreich über die überlastete 220 kV-Leitung Ernsthofen – Weißenbach. Aus der Analyse der Einflüsse und den zukünftigen Entwicklungen im Bereich der Stromversorgung in und um Österreich läst sich ohne Netzausbaumaßnahmen zusätzlich die eindeutige Verschärfung der Engpasssituation in naher Zukunft ableiten. Damit erhöhen sich ohne 380 kV-Netzausbau die Risken für die sichere Stromversorgung zunehmend.

Stilllegung von thermischen Kraftwerken und Windkraftausbau erfordern zusätzliche Netzkapazitäten Durch die Stilllegung von Kraftwerken im Süden Österreichs ergibt sich jedenfalls eine Verschärfung der Situation. Aber auch die Neuerrichtung von Windkraftanlagen mit einer Summenleistung von derzeit 600 MW (Tendenz steigend, Summe bis zu 1000 MW erwartet) im Nord-Osten Österreichs wirkt sich negativ aus. Da die Windkrafterzeugung schwer prognostizierbar und stark schwankend ist, muss diese durch andere Kraftwerke laufend ausgeglichen (ausgeregelt) werden. Dazu eignen sich besonders die Speicherkraftwerke im

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Süd-Westen Österreichs, weshalb dafür eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung erforderlich ist. Durch den nicht dem europäischen Stand entsprechenden 380 kV- Netzausbau ist das Übertragungsnetz in Österreich anfällig für Störungen. Durch die geringen Transportkapazitäten im Netz und die hohen Auslastungen kam es z.B. im August 2003 bereits zu einem äußerst kritischen Störfall. Nach einer Netzstörung im nahen benachbarten Ausland (Kroatien/Ungarn) kam es zu einer automatischen Abschaltung der beiden Kuppelleitungen von Österreich nach Tschechien. In Folge dessen brach die Netzspannung in der Steiermark und in Kärnten sehr stark ein, und nur durch den raschen Noteinsatz von Kraftwerken konnte ein Versorgungsausfall (ein Black-out) gerade noch verhindert werden.

380 kV-Salzburgleitung entschärft die Engpässe und schafft Versorgungssicherheit Nur die Salzburgleitung kann die oben beschriebenen netzbetrieblichen Probleme und als Teil des österreichischen 380 kV-Ringes zur Entschärfung der Nord-Süd-Engpässe beitragen. Mit der Inbetriebnahme der Salzburgleitung ergeben sich zahlreiche ökologische sowie energie- und volkswirtschaftliche Vorteile. Die Salzburgleitung stellt die dringend benötigten Transportkapazitäten und Betriebsreserven für eine sichere Anspeisung der Kunden der Salzburg AG und Energie AG zur Verfügung und gewährleistet nachhaltig die Versorgungssicherheit in Österreich. Nur durch die Realisierung der Salzburgleitung mit dem Umspannwerk Salzach neu ergeben sich eine Erhöhung der Anspeisekapazität des nördlichen 110 kV-Verteilernetzes „SASA“ der Salzburg AG sowie die Sicherung der Deckung zukünftiger Verbrauchssteigerungen und des Wirtschaftswachstums. Zusätzlich wird erst mit dem 380 kV-Netzausbau die Möglichkeit für revisionsbedingte Leitungsabschaltungen geschaffen, um die bevorstehenden Instandhaltungsmaßnahmen auf den inner-österreichischen 220 kV-Leitungen durchzuführen. Die Leiterseile haben mit rd. 60 Jahren nahezu das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, ein Tausch ist für die zukünftige sichere Anspeisung der 220 kV-Umspannwerke Klaus, Pyhrn, Weißenbach, Hessenberg und Ternitz in den nächsten Jahren unbedingt notwendig.

380 kV-Salzburgleitung schafft ökologischen Nutzen Weiters bietet die Salzburgleitung erhebliche Potentiale zur Einsparung von Übertragungsverlusten. Durch eine entsprechende leistungsfähige Beseilung können im 380 kV-Betrieb bis zu 125 GWh pro Jahr an Verlusten im Netz der APG eingespart werden. Dies entspricht dem Jahresenergieverbrauch von 36.000 Haushalten. Nur eine leistungsfähige 380 kV-Nord-Süd-Verbindung ermöglicht den uneingeschränkten, und ökologisch besonders vorteilhaften, Ausgleich der Erzeugungsschwankungen der Windenergie im Nord-Osten mit den Speicherkraftwerken im Süd-Westen. Durch die Verlustreduktion ergeben sich

Einsparungen in der Stromaufbringung und damit von CO2-Emissionen. Die Engpass bedingte Abschaltung von Windkraft und damit der Verlust an Ökostromerzeugung kann verhindert werden. Das heute angewandte Engpassmanagement verursacht durch den Zwangseinsatz von thermischen Kraftwerken im Süden Österreichs und deren hohe

Emissionsfaktoren (kg CO2 je kWh erzeugter elektrischer Energie) zusätzliche CO2- Emissionen, die ebenfalls vermieden werden können. Derzeit ist eine steigende

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Stromimportabhängigkeit Österreichs festzustellen, weshalb der 380 kV-Netzausbau für den verlustarmen Stromtransport auch in diesem Zusammenhang von Bedeutung ist.

380 kV-Salzburgleitung schafft energiewirtschaftlichen Nutzen Eine leistungsfähige 380 kV-Übertragungsnetzinfrastruktur bietet den österreichischen Erzeugern und Kunden umfangreiche Möglichkeiten und Vorteile durch die uneingeschränkte Teilnahme am europäischen Strommarkt. Dies ermöglicht zusätzlich zu den, unter ökologischen Nutzen, genannten Vorteile einen freien Kraftwerkseinsatz. Insgesamt ergeben sich, z.B. im Vergleich zu geographisch nicht veränderbaren Erzeugungseinheiten, weitreichende Freiheiten bei strukturellen Veränderungen auf der Erzeugungs- und Verbrauchsseite sowie bei demographischen Veränderungen. Es ergibt sich eine funktionale Trennung der verlustarmen 380 kV-Übertragungsnetzebene von der 220 kV-Ebene und schafft freie Kapazitäten auf der 220 kV-Netzebene für die regionale Versorgung.

Volkswirtschaftliche Notwendigkeit der 380 kV-Salzburgleitung Die Bereitstellung eines ausgebauten 380 kV-Übertragungsnetzes gewährleistet nicht nur einen möglichst verlustarmen und effizienten Stromtransport und Vorteile für die Stromkunden, sondern erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Stromverbraucher und Stromerzeuger und damit die österreichische Wirtschaft. Nur eine leistungsfähige Netzinfrastruktur stellt die Grundlage für die Teilnahme am europäischen Strommarkt zur Lukrierung der positiven Liberalisierungseffekte dar. Die Strommarktliberalisierung hat für Industrie und Gewerbe in Österreich deutliche Strompreissenkungen gebracht. Die Sicherung regionaler Wirtschaftszentren und Arbeitsplätze sowie deren Entwicklung sind an eine Reihe wichtiger Standortfaktoren gebunden. Beachtet man die volkswirtschaftlichen Abhängigkeiten und Zusammenhänge, so wird nachvollziehbar, dass insbesondere eine gesicherte Stromversorgung die Basis für positive Wertschöpfungseffekte für die gesamte Wirtschaft ist.

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4.3 Verkehr Für den Fachbereich Verkehr wurden aufgrund der zur Verfügung gestellten Unterlagen und den durchgeführten Erhebungen und Befahrungen folgende Projektszustände betrachtet und hinsichtlich der Kriterien Flüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrsablaufes sowie Verkehrssicherheit einander vergleichend gegenübergestellt:

• Ist-Situation bzw. Nullvariante (Prognosezustand ohne Baugeschehen)

• Bauphase für die 380-kV-Leitung Salzach neu - St. Peter und die dazugehörigen Um- bzw. Neubaumaßnahmen im Bereich der Umspannwerke

• Demontagezustand für bestehende 110 bzw. 220-kV-Leitungen

• Betriebsphase

• Störfall

4.3.1 Beschreibung des Ist-Zustandes bzw. der Nullvariante Ausgehend von der Ist-Situation im Jahr 2004 wurde eine Verkehrsprognose für das Jahr 2008 – „worst case“-Annahme für die Nullvariante – durchgeführt. Damit kann der Verkehrszustand während der Bauphase (vorgesehen von 2006 bis 2008) der zu erwartenden Situation 2008 ohne Baugeschehen (Grundbelastung) gegenübergestellt werden. Da aufgrund des allgemeinen jährlichen Verkehrswachstums von rund 1,5 bis 2,5 % für die nächsten Jahre bis ins Jahr 2008 mit einer Zunahme der Verkehrsbelastungen um 10 % bis 15 % zu rechnen ist, ergibt sich für die Nullvariante 2008 eine höhere Sensibilität in Bezug auf die Qualität des Verkehrsablaufes und der Verkehrssicherheit als für den Ist- Zustand. Generell kann die Sensibilität der Ausgangssituation 2008 als gering bis mittel eingestuft werden.

4.3.2 Auswirkungen des Vorhabens – Bau- und Demontagephase Durch den Bau der 380-kV-Leitung Salzach neu - St. Peter werden während der rund 1,5 jährigen Bauphase insgesamt rund 70.000 bis 75.000 Fahrten mit Pkws oder Kleinbussen (~ 60 % der Fahrten) und Schwerfahrzeugen (~ 40% der Fahrten) stattfinden und rund 810.000 Fahrzeugkilometer zurückgelegt werden. Während der Demontage bestehender 110 bzw. 220-kV-Freileitungen, die zeitlich gesehen zum Großteil nach der Bauphase stattfindet und rund 6 Monate dauern wird, treten weniger Fahrten wie während der Bauphase auf. Rund die Hälfte der insgesamt circa 20.000 bis 25.000 Fahrten werden mit Pkws oder Kleinbussen durchgeführt die andere Hälfte mit Schwerfahrzeugen. Insgesamt ist mit einer Verkehrsleistung von rund 120.000 Fahrzeugkilometer zu rechnen. Durch den Bau der 380-kV-Leitung Salzach neu - St. Peter ergibt sich kein wesentlicher Einfluss auf die Verkehrssicherheit und die Qualität des Verkehrsablaufes. Lediglich an wenigen Stellen, wie z.B. der Zufahrt zum Umspannwerk Salzach neu oder bei den Zufahrten zu den Baulagern können an einigen Tagen Qualitätsminderungen verzeichnet werden, z.B. wenn große Erdbewegungen notwendig sind oder große Volumina betoniert werden. Da sich solche Ereignisse aber auf wenige Tage beschränken kann aus

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______verkehrlicher Sicht insgesamt nur von einer geringen Eingriffsintensität ausgegangen werden. Durch die Demontage der bestehenden 110 bzw. 220-kV-Freileitungen ergibt sich ebenfalls nur ein unwesentlicher Einfluss auf die Verkehrssicherheit bzw. die Qualität des Verkehrsablaufes. Lediglich im Bereich der Demontagelager kann sich eine leichte Konzentration des Verkehrs ergeben, welche sich aber nicht nachteilig auf den Verkehrsablauf bzw. die Verkehrssicherheit auswirken wird. Aus verkehrlicher Sicht kann somit während der Bau- und Demontagephase von einer geringen Eingriffsintensität durch das Gesamtprojekt 380-kV-Leitung Salzach neu - St. Peter ausgegangen werden.

4.3.3 Auswirkungen des Vorhabens – Betriebsphase Während der Betriebsphase ist aufgrund der geringen Anzahl an Fahrvorgängen zu den einzelnen Maststandorten und der geringen Anzahl an Zu- und Abfahrten zu den Umspannwerken sowohl in Bezug auf die Qualität des Verkehrsablaufes, wie auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit von einer sehr geringen Eingriffsintensität in das Verkehrssystem auszugehen.

4.3.4 Auswirkungen des Vorhabens – Störfall Durch einen eventuellen Störfall an der Freileitung oder im Bereich des Umspannwerkes, welcher nicht betrieblich bedingt ist sondern durch den Bruch eines Masten, einen Seilriss oder ähnliches entsteht, wird an der Leitung ein Schaden auftreten, welchen der Betreiber möglichst rasch beheben will. Dies wird im unmittelbaren Umgebungsbereich ein erhöhtes Aufkommen an Verkehr, nicht nur durch die mit den Reparaturarbeiten Beschäftigten sondern eventuell auch durch Schaulustige und die Medien nach sich ziehen. Da es sich dabei aber in der Regel um seltene und temporär beschränkte Ereignisse handelt und eventuell Gefahr in Verzug ist (z.B. Mastbruch, Brand im Umspannwerk) ist es aus verkehrlicher Sicht vertretbar, wenn die Auswirkungen auf den Verkehrsablauf und die Verkehrssicherheit im Moment des Störfalles groß sind, die Eingriffsintensität im Sinne der UVE somit kurzfristig als hoch bewertet werden muss.

4.3.5 Gesamtbeurteilung Verkehr Die 380-kV-Leitung Salzach neu - St. Peter kann aus verkehrlicher Sicht, auch ohne besondere Ausgleichsmaßnahmen, als „umweltverträglich“ beurteilt werden.

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4.4 Schall Im Rahmen des gegenständlichen Fachbeitrages erfolgte die Darstellung der im § 6 UVP-G genannten Anforderung für Umweltverträglichkeitserklärung für das Schutzgut Mensch in Bezug auf den Lärm. Bei den Betrachtungen wurden Bau-, Betriebs-, Demontage- und Nachsorgephase, sowie allfällige Störfälle und grenzüberschreitende Auswirkungen berücksichtigt. Für die Beurteilung des Vorhabens waren Emissionen während der Bauphase (Baustelle eines Winkelabspannmastens, Baustelle Umspannwerk Salzach neu und Baustelle Erweiterung Umspannwerk St. Peter) zu betrachten. Für die Betriebsphase wurden als schalltechnisch relevante Emittenten die 380 kV-Salzburgleitung und in den beiden Umspannwerken die Transformatoren einschließlich der dazugehörenden Kühler, sowie Drosselspulen bei den Berechnungen berücksichtigt.

4.4.1 Beschreibung des Ist-Zustandes Die Beschreibung der derzeitigen Schall-Istmaß-Situation erfolgte durch Schallpegelmessungen bei 14 Messpunkten, wobei davon 10 Messpunkte in der Nähe der geplanten 380 kV-Leitung zu liegen kommen. Ein Großteil der für die 380 kV-Salzburgleitung geplanten Trasse wird aus schalltechnischer Hinsicht durch die bestehende 220 kV-Leitung geprägt. Diese 220 kV-Leitung wird im Zuge der Errichtung der 380 KV-Leitung demontiert. Der Verlauf der Trasse führt großteils durch eine ländliche Umgebung, in der das Hauptaugenmerk auf land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten liegt.

4.4.2 Auswirkungen des Vorhabens - Bauphase Während der Bauzeit ist vor allem im Bereich der Mast- und Umspannwerk-Baustellen mit hörbaren Einflüssen zu rechnen. Bei den Masten wurde beispielhaft die Errichtung eines Winkelabspannmastens bei ungünstigsten Untergrundverhältnissen - das ist jene Situation, bei der auch mit Spundwandschlagen gerechnet werden muss - untersucht. Dabei ergab sich, dass aufgrund der kurzen Bauzeit und der geringen Massentransporte in Summe die Schallbelastungen als relativ gering einzustufen sind. Es wird für die gegenständliche Untersuchung die Baulärmverordnung für Oberösterreich herangezogen. Die oberösterreichische Bautechnikverordnung stammt vom 28.11.1994. Im § 18 ist der Baulärm geregelt.

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Beim Bau des Umspannwerkes Salzach neu wurden die drei schalltechnisch relevantesten Bauphasen untersucht. Dabei handelt es sich um

• die Geländeregulierung

• Fundierungen und Erdungen der 380/220 kV-Freiluftanlage, Steuerschrankfundament, Kabelkanäle und

• den Bau des Schalthauses Bei keinem der im Umfeld des geplanten Umspannwerkes Salzach neu gelegenen Immissionspunkte wird der maximal zulässige Schalldruckpegel (Beurteilungspegel) für Wohn- und Kurgebiete von 55 dB überschritten. Beim Umspannwerk St. Peter wurde bei der Errichtung des 380 kV-Umspannwerkes, unmittelbar nordöstlich gelegen an das bestehende 220/110 kV-Umspannwerk, die folgenden schalltechnisch relevanten Bauphasen untersucht:

• die Geländeregulierung

• Fundierungen und Erdungen (380/220 kV-Freiluftanlage, Steuerschrankfundament, Kabelkanäle) Bei keinem der im Umfeld des Umspannwerkes gelegenen und als Wohngebiet gewidmeten Immissionspunkte wird der maximal zulässige Schalldruckpegel (Beurteilungspegel) von 55 dB überschritten. Bei dem Objekt Jahrsdorf 7 (S), das im gewidmeten Betriebsbaugebiet steht, wird der dafür maximal zulässige Schalldruckpegel (Beurteilungspegel) von 70 dB deutlich unterschritten.

4.4.3 Auswirkungen des Vorhabens - Betriebsphase Es ist im Bereich der Freileitung und den beiden Umspannwerken Salzach neu und Erweiterung St. Peter mit keinen negativen Auswirkungen zu rechnen. Bei den beiden Umspannwerken Salzach neu und Erweiterung St. Peter wurden auch die Schallpegelspitzen, die durch Schalthandlungen hervorgerufen werden, untersucht. Im Bereich des Umspannwerkes Salzach neu ist mit keinerlei negativen Auswirkungen zu rechnen. Beim Umspannwerk Erweiterung St. Peter wird am Tag bei zwei Immissionspunkten (MP 12, Mooswiesen 41, 4963 St. Peter am Hart und Jahrsdorf 7 im Süden des Umspannwerkes) ein Wert von 80 dB bzw. 83 dB durch Schaltungen des Hilfsschienentrenners bzw. Sammelschienentrenners erreicht. Aufgrund des seltenen Auftretens dieser Schaltungen ist mit keinen negativen Auswirkungen zu rechnen. In der Nacht wird bei keinem Immissionspunkt durch Schaltung bei den Schutzauslösungen (Leistungsschalter LS) ein Wert von 75 dB erreicht. Damit sind auch in der Nacht keinerlei negative Auswirkungen zu erwarten.

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4.4.4 Auswirkungen des Vorhabens - Störfall Während der Behebung der Störung ist mit keinen hörbaren Einflüssen und daher mit keinen schalltechnisch relevanten Immissionen zu rechnen.

4.4.5 Geplante Maßnahmen

Bauphase Beim Bau der geplanten Freileitung kommen nur lärmarme LKW und lärmarme Baumaschinen gemäß der "Verordnung über Geräuschemissionen von zur Verwendung im Freien vorgesehenen Geräten und Maschinen" (BGBl. II 2001/249) zum Einsatz.

Betriebsphase Die geplante Freileitung wird in der gesamten Länge als 3-er Bündelung ausgeführt. Durch die Vergrößerung des stromführenden Querschnittes bei sonst unveränderten Übertragungsdaten (Spannung, Strom), verringert sich die Feldstärke in der fiktiven Oberfläche des 3-er Bündels und damit die verursachende Quelle für Koronageräusche.

4.4.6 Gesamtbewertung Schall Anhand der durchgeführten Untersuchungen und Dauermessungen am bestehenden 3-er Bündel der Burgenlandleitung in Sieggraben durch das Büro Dr. TOMBERGER ZT-GmbH, sowie der durchgeführten Erhebung der Schall-Istmaß-Situation und der Berechungen durch das Zivilingenieurbüro PABINGER & PARTNER ZT-GmbH wurde nachgewiesen, dass durch den Betrieb der 380 kV-Salzburgleitung mit einer 3-er Bündelung eine Hörbarkeit in den benachbarten Wohngebieten nicht gegeben ist. Bei den Dauermessungen durch das Büro Dr. TOMBERGER ZT-GmbH. im Messzeitraum zwischen 18.11.2003 und 31.03.2004 wurden Witterungsbedingungen erfasst, die hohe Schallemissionen erwarten lassen. Selbst bei diesen Witterungsbedingungen - Nebel, Niederschlag und Temperaturen bis - 8 °C und Luftfeuchtigkeitswerten bis 97 % - konnte keine Schallimmission, bedingt durch Koronageräusch des 3-er Bündels, messtechnisch nachgewiesen werden. Die Berechnungen haben gezeigt, dass bei den zuvor genannten Wetterbedingungen, wo Schallimmissionen wahrnehmbar werden, bei keinem Immissionspunkt im Bereich der Freileitung der Grundgeräuschpegel durch die 380 kV-Salzburgleitung überschritten wird. Dies ist auch für den Bereich des Umspannwerkes Salzach neu gültig. Beim Umspannwerk St. Peter wird der Grundgeräuschpegel durch den Beurteilungspegel bei fünf Immissionspunkten überschritten. Verantwortlich dafür sind die beiden Transformatoren. Es werden aber weder Grenzwert, Beurteilungskriterien von einschlägigen Richtlinien, noch Vorsorgewerte erreicht. Die Beurteilungskriterien werden eingehalten bzw. die Grenzwerte deutlich unterschritten. „Daher ist die 380 kV-Salzburgleitung aufgrund des gewählten 3-er Bündels aus schalltechnischer Hinsicht als umweltverträglich zu bewerten.“

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4.5 Sicherheitstechnik und Störfallbetrachtung

Im Fachbeitrag „Sicherheitstechnik und Störfallbetrachtung“ werden im Überblick jene Maßnahmen beschrieben, die bei der Errichtung und dem Betrieb der gegenständlichen Anlagen und Leitungen berücksichtigt werden, um Störfälle zu verhindern bzw. so zu begrenzen, dass sie aufgrund der getroffenen Vorkehrungen möglichst geringe Auswirkungen haben.

Im Rahmen der Betrachtung der Störfälle und im Sinne einer „worst-case“ Betrachtung wird dargestellt, welche Konsequenzen diese in ihren Auswirkungen auf die Umwelt und die umliegenden Schutzgüter haben könnten.

4.5.1 Sicherheitstechnische Maßnahmen

Mit baulichen Brand- und Gewässerschutzmaßnahmen sowie der laufenden Überwachung der Schutzeinrichtungen wird die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsstörung minimiert. Das erfolgt nicht nur mit Blick auf geringe Umwelteinflüsse, sondern auch auf einen ungestörten durchgehenden Betrieb der Anlagen. Durch die Erstellung und Umsetzung von Notfallvorsorgeplänen werden die Auswirkungen von Störfällen, die trotz der Abwehr eintreten, auf ein Minimum begrenzt.

Die Störfallvorsorge in Netzanlagen basiert auf dem Wasserrechtsgesetz, den ÖVE - Vorschriften, Bauordnungen, Feuer-, Gefahrenpolizei- und Feuerwehrgesetzen der Bundesländer, Technischen Richtlinien für den vorbeugenden Brandschutz sowie den behördlichen Vorschreibungen. Die Sicherheitstechnik begegnet allen Störfallmöglichkeiten mit permanenter Überwachung und automatischen Überwachungssystemen, kontinuierlichen Instandhaltungsmaßnahmen, sicherer und redundanter Bauausführung und mit in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ausgearbeiteten Störfallplänen, um im seltenen Fall eines Störfalls so schnell wie möglich richtig eingreifen zu können.

4.5.2 Mögliche Störfälle

Störfälle bei Freileitungen können auftreten, sind aber durch die Sicherheitsmaßnahmen und regelmäßigen Inspektionen sehr selten, wie die wenigen Fälle aus der langjährigen Erfahrung der APG beweisen. Der Großteil sich ankündigender Störfälle wird vom System erkannt, kann ohne Abschaltung behoben werden und hat keine Auswirkungen auf die Umwelt und den Netzbetrieb. Hauptsächlich Einwirkungen von außen (Naturkatastrophen, unbefugte Dritte) haben daher bis jetzt zu längeren Ausfällen der Netze und zu Materialschäden in größerem Ausmaß geführt. Relevant für die hier betrachteten Leitungen sind hierbei die Fälle Baumumstürze, Sabotageakte oder Unfälle mit Fahrzeugen oder Flugobjekten.

Kabelverbindungen werden zur 110 kV- Einbindung in das UW St. Peter gebaut. Störfälle mit Auswirkungen auf die Umwelt sind hauptsächlich durch Fremdeinwirkungen möglich. Durch eine periodische Überwachung an den Kabeln sollen diese verhindert oder erkannt und möglichst schnell repariert werden.

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Störfälle, die sich in Umspannwerken ereignen, beschränken sich mit ihren Auswirkungen hauptsächlich auf das UW Gelände. Durch die regelmäßigen Inspektionen und die bauliche Gestaltung der Anlagen wird die Wahrscheinlichkeit von Störfällen gering gehalten bzw. die Umwelt durch bei Störfällen entstandene Emissionen nicht wesentlich belastet. Allfällige im Rahmen von Störfällen entstandene Verunreinigungen werden fachgerecht entfernt und entsorgt und die ursprünglichen Bedingungen wieder hergestellt. Im Zusammenhang mit den hier betrachteten UW sind Störfälle mit ölgefüllten Geräten und SF6 Anlagen relevant.

4.5.3 Auswirkungen durch Störfälle

In den weiteren Fachbeiträgen erfolgt die Beurteilung der möglichen Auswirkung durch diese Störfälle auf die Schutzgüter wie Menschen, Tiere, Pflanzen und Boden.

Die Ergebnisse dieser Fachbeiträge zeigen, dass durch die betrachteten „worst-case“ Störfälle keine erheblichen Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt zu erwarten sind.

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4.6 Geologie, Hydrogeologie und Wasser

Im Fachbereich „Geologie, Hydrogeologie und Wasser" werden auf Basis der Beschreibung der geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse mögliche Auswirkungen, insbesondere auf das Grundwasser und die Grundwasserneubildung, beschrieben.

Im Rahmen der Erstellung des Fachgutachtens wurden umfangreiche Erhebungen bei den zuständigen Ämtern der Salzburger und der Oberösterreichischen Landesregierung, bei der Bezirkshauptmannschaft Braunau sowie bei den betroffenen Gemeinden durchgeführt. Außerdem wurde die Trasse innerhalb des definierten engeren Untersuchungsraumes von ca. 100 m östlich und westlich der Leitung einer geologisch-hydrogeologischen Detailkartierung unterzogen.

4.6.1 Beschreibung des Ist-Zustandes

Der Untersuchungsraum befindet sich zur Gänze im von glazialen Ablagerungen geprägten Alpenvorland. Es treten neben der quartären Bedeckung drei geologische Großeinheiten auf.

Von Süden nach Norden, wie auch von der höchsten zur tiefsten tektonischen Einheit sind dies die Flyschdecke, helvetische Ablagerungen und Molassesedimente, die jeweils in Form von Überschiebungsbahnen miteinander verbunden sind. Die Überschiebungsstirn zwischen Flysch und Helvetikum verläuft in Ost-Nord-Ost–Richtung etwa auf Höhe Obertrum. Die Überschiebung von Helvetikum auf Molassesedimente verläuft in etwa parallel dazu zwischen Obertrumer- und Grabensee. Flysch und Helvetikum treten im Untersuchungsraum nur im Süden auf und tauchen nur vereinzelt aus den flächenmäßig dominierenden quartären Ablagerungen hervor. Bei der quartären Bedeckung handelt es sich im Wesentlichen um glaziale Ablagerungen des Salzachgletschers aus Würm, Riß, Mindel und Günz, die im Bereich von Tälern und Senken von holozänen bis rezenten Bildungen, wie postglazialen fluviatilen Ablagerungen oder Moor- und Vernässungsflächen überlagert werden.

Die hydrogeologischen Verhältnisse im Untersuchungsraum sind geprägt von der Art der glazialen Ablagerungen.

Im südlichen Bereich der Trasse auf Salzburger Projektgebiet, in welchem Moränenbildungen vorherrschen, lassen sich bis zu drei Grundwasserstockwerke definieren, die jeweils nur kleinräumige Ausbreitung finden. Ein oberster sehr seichter Horizont zeigt sich in Form von Moorbildungen und Vernässungen, ein zweiter gespannter Horizont wurde innerhalb der Moränenablagerungen in Sandlinsen in einer Tiefenlage von 10 bis 15 m ausgemacht. Der dritte ebenfalls nur kleinräumig auftretende und ebenfalls gespannte Grundwasserkörper findet sich in Form von Vorstoßschottern unterhalb der Moräne in Tiefenlagen von 50 bis 60 m.

Im oberösterreichischen Projektgebiet, in dem vornehmlich Terrassenschotter auftreten, findet die Wasserführung innerhalb dieser Terrassensedimente statt. Hier lässt sich über den

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______gesamten Untersuchungsraum ein zusammenhängender Grundwasserkörper ausmachen. Der hier nach Nord bis Nordwest gerichtete Grundwasserstrom weist ein Gefälle von durchschnittlich 0,5% auf. Der Grundwasserflurabstand beträgt je nach Oberflächen- Morphologie zwischen 8 und 70 m.

Hydrogeologisch relevante Objekte, wie Brunnen, Quellen, Teichanlagen wurden im Zuge der Geländeaufnahme wie auch im Rahmen der Datenerhebung erfasst und liegen in Plandarstellungen vor. Die Hochwassersituation, die Lage von Schutz- und Schongebieten, die Lage von Altlasten, Verdachtsflächen und Bergbauen wurde ebenfalls erhoben und planlich dargestellt.

Einer hydrologischen Flächenbilanz wurde das Naturschutzgebiet „Ursprunger Moor“, das sich im Nahbereich des Umspannwerkes Salzach neu befindet, unterzogen.

Abschließend wurde der Ist-Zustand einer Sensibilitätsanalyse anhand geologisch- hydrogeologischer Kriterien unterzogen, nach welcher die Sensibilität des Ist-Zustand als gering bis mittel zu betrachten ist.

4.6.2 Wesentliche Auswirkung des Vorhabens

Bauphase

Für die Errichtung der Freileitungsmasten sind Fundamente notwendig, die in Tiefen von maximal 4,0 m hineinreichen. Bei schwierigen Baugrundverhältnissen kann in Einzelfällen die Errichtung von Pfahlfundamenten notwendig sein, die dann bis maximal 15 m in den Untergrund eingebracht werden. Bei seichtliegenden Grundwasserkörpern kann während der Fundamentierung eine Wasserhaltung notwendig sein, die kurzzeitig und kleinräumig zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels führt. Im Bereich von Baulagern und Transportwegen wird vorübergehend eine Bodenbefestigung durchgeführt, die nach Fertigstellung der Arbeiten in den Ausgangszustand rückgeführt wird. Dies gilt ebenfalls für Bereiche, in denen bestehende Leitungsmasten demontiert bzw. in die neue Leitung eingebunden werden.

Im Bereich des Umspannwerkes Salzach neu sind Geländeanpassungen und bereichsweise ein Bodenaustausch zur Verbesserung der Baugrundverhältnisse notwendig.

Betriebsphase

In der Betriebsphase hat die Freileitung keine Auswirkungen auf Geologie, Hydrogeologie und Wasser. Entlang der Trasse der Erdkabeleinbindung der 110 kV-Leitung im Nahbereich des Umspannwerkes St. Peter kann es zu Setzungen kommen. Im Bereich des Umspannwerkes Salzach neu kommt es zu einer kleinräumigen langfristigen Oberflächenversiegelung, die jedoch aufgrund der bestehenden gering durchlässigen Deckschicht keinen Einfluss auf Grundwasserneubildungsraten hat. Da im Ist-Zustand nur Teile der Fläche des UW Salzach neu in das benachbarte Ursprunger Moor entwässern, zukünftig aber über konstruktive Maßnahmen das gesamte Areal des Umspannwerkes sowie

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______zusätzliche Waldflächen in den Bereich des Naturschutzgebiets entwässern, kommt es hier zu einer Verbesserung der Zuflussverhältnisse ins Moor.

Störfall

In der Bauphase sind in erster Linie Mineralöl-Verunreinigungen des Bodens durch Leckagen an Baufahrzeugen und Maschinen möglich. Weiters können Baugruben im Zuge von Starkniederschlägen kurzfristig überflutet und Baumaschinen unter Wasser gesetzt und damit Schadstoffe ins Wasser freigesetzt werden.

Im Bereich der Freileitung sind Mastumbrüche die einzig denkbaren geogen bedingten Störfälle. Aufgrund der Voruntersuchung sowie der geotechnischen Maßnahmen in Problembereichen sind sie jedoch als äußerst unwahrscheinlich zu betrachten.

Bei den Umspannwerken sind Leckagen an ölgefüllten Anlagen wie Transformatoren Aggregaten etc. sowie an Batterien denkbar. Es wurden hierfür entsprechende Störfallschutzmaßnahmen geplant.

Bei der Bewertung der Projektrelevanz wurden abschließend die Eingriffsintensitäten der möglichen Auswirkungen den im Zuge der Ist-Zustandsbewertung festgestellten Sensibilitäten gegenüber gestellt. Zusammenfassend lassen sich die Auswirkungen durch das Vorhaben in Betriebs- und Nachsorgephase als unerheblich, in Bauphase und Störfall als vernachlässigbar bis gering bewerten.

4.6.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen

Bauphase

Temporäre Baustraßen, Baulager sowie Arbeitsflächen werden jeweils nach Abschluss der Arbeiten rückgebaut, die Bereiche tiefengelockert und rekultiviert. Sind Wasserhaltungsmaßnahmen notwendig, so werden die Baugruben umspundet und die abgepumpten Wässer im Bereich der Trasse versickert, so dass es zu keiner großflächigen Grundwasserabsenkung kommt. Den Fundierungsarbeiten gehen jeweils geologisch- geotechnische Vorerkundungen voraus, die jeweils an die Untergrundgegebenheiten angepasste Fundierungs- und Sicherungsmaßnahmen erlauben, und somit mögliche Auswirkungen minimiert werden können.

Im Bereich des Ursprunger Moores werden bei der Errichtung des UW Salzach neu Maßnahmen ergriffen, um eine negative Beeinflussung des Wasserhaushaltes innerhalb des Moores zu vermeiden. Um eine negative Entwicklung der Zuflussbedingungen hintan zu halten, ist geplant während der Bauphase als Ausgleich für temporär entfallende Einzugsgebietsflächen die auf angrenzenden Waldflächen anfallenden Niederschlagswässer ins Ursprunger Moor zu überführen.

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Betriebsphase

Für den Betrieb der Freileitungen sind aus geologisch-hydrogeologischer Sicht keine Maßnahmen notwendig. Sollten an einzelnen Maststandorten Drainagierungen und Hangsicherungsmaßnahmen notwendig sein, so sind diese in der Betriebsphase regelmäßig zu überprüfen. Ebenso ist das Oberflächenentwässerungssystem im Bereich des UW Salzach neu regelmäßig auf seine Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Die 110kV-Kabeltrasse im Nahbereich des Umspannwerkes St. Peter ist regelmäßig auf Setzungen zu kontrollieren und diese ggf. auszugleichen.

Störfall

Mineralölleckagen in der Bauphase werden durch den Einsatz von Ölbindemitteln, die auf der Baustelle vorgehalten werden, bekämpft. Wenn es aufgrund von Verunreinigungen notwendig wird, ist ein Austausch von betroffenen Bodenbereichen vorgesehen. Bei Starkregenereignissen werden Baumaschinen und Fahrzeuge aus den Baugruben entfernt.

Stärkere Verunreinigungen durch Leckagen im Bereich der Umspannwerke werden verhindert, in dem Anlagen, die große Mengen an Öl enthalten, gekapselt, in Containern oder dichten Wannen untergebracht sind und deren Ölstand regelmäßig kontrolliert wird. Sollte es dennoch zu Verunreinigungen des Untergrundes kommen, werden die kontaminierten Bodenschichten ausgetauscht und gesetzeskonform entsorgt.

4.6.4 Vorschläge für die Beweissicherung und Kontrolle

Vor Errichtung der Masten wird an den Maststandorten eine baugeologische Vorerkundung durchgeführt, die die Basis für die Festlegung des notwendigen Mastfundamentes liefert. Die lückenlose Dokumentation der Untersuchungen sowie die Darstellung der Ergebnisse in nachvollziehbarer Weise bilden die geologisch-hydrogeologische Beweissicherung des Vorhabens.

Aufgrund der punktförmigen und kurzfristigen Eingriffe in den Grundwasserkörper wird grundsätzlich nicht mit einer Beeinflussung von Wassernutzungen gerechnet. Zur Kontrolle wird an ausgewählten Brunnen und Quellen ein Beweissicherungsprogramm vorgeschlagen, das vor Baubeginn, baubegleitend sowie in den ersten Jahren der Betriebsphase durchgeführt werden soll.

4.6.5 Gesamtbewertung

Anhand geologisch-hydrogeologischer Kriterien und Erfahrungswerte wird unter Berücksichtigung aller vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Auswirkungen die Betriebs- sowie die Nachsorgephase des gegenständlichen Projektes mit keiner Eingriffsintensität bewertet. Die Eingriffsintensität in Bauphase und Störfall kann als gering eingestuft werden. In Verbindung mit der festgestellten geringen bis mittleren Sensibilität des Ist-Zustandes kann die Projektrelevanz in Betriebs- und Nachsorgephase als unerheblich, in Bauphase und Störfall als vernachlässigbar bis gering eingestuft werden.

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Das geologisch-hydrogeologische Beweissicherungsprogramm führt zu einer Erweiterung des Kenntnisstandes über die geologisch-hydrogeologischen Verhältnisse im Trassenraum, was in weiterer Folge zu einer Verbesserung des Grundwasserschutzes wie auch des Biotopschutzes im Bereich des Naturschutzgebietes „Ursprunger Moor“ führen kann.

Das Vorhaben kann aus Sicht des Fachbeitrages Geologie, Hydrogeologie und Wasser als umweltverträglich bewertet werden.

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4.7 Elektromagnetische Felder

Im Rahmen des Fachbereiches „Elektromagnetische Felder“ werden die durch die Errichtung der Salzburgleitung zu erwartenden elektromagnetischen Emissionen und Immissionen dargestellt und in Hinblick auf die Einhaltung bestehender Grenzwerte bewertet. Grundsätzlich ergibt sich eine Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern im Alltag durch Komponenten der elektrischen Energieversorgung, der Hausinstallationen und von elektrischen Geräten selbst.

4.7.1 Beschreibung des Ist-Zustandes

Zur Erhebung des Ist-Zustandes wurden die Emissionen aufgrund gerechneter Feldverläufe und Messungen in Abhängigkeit der Entfernungen einerseits zur bestehenden 220 kV- Leitung und andererseits zur neuen Salzburgleitung ermittelt und gegenüber gestellt. Bezugsbasis war dabei für beide Leitungen der betriebstechnisch ungünstigste Fall, der zu den höchsten Magnetfeldern führen könnte, nämlich die Belastung der Leitungen mit dem jeweiligen thermischen Grenzstrom.

• Der höchste vom gemessenen Istwert auf den thermischen Grenzstrom der bestehenden 220 kV-Leitung hochgerechnete Wert der Magnetfeld-Emission in einem Wohnhaus betrug 5,29 µT.

• Bezüglich der Magnetfelder, die von Elektrogeräten erzeugt werden, sind vor allem Küchenmaschinen (bis 152 µT), Mikrowellenherde (bis 75 µT), Staubsauger (bis 71 µT), Rüttelpolster (51 µT) und E-Herde (bis 25 µT) zu nennen.

4.7.2 Auswirkungen in der Betriebsphase

Die Salzburgleitung verursacht in der Umwelt grundsätzlich drei verschiedene Arten von Feldern, nämlich

• Elektrische Wechselfelder, die von der elektrischen (Hoch-) Spannung verursacht werden, im zeitlichen Mittel nicht schwanken und durch die meisten Materialien, insbesondere durch Gebäude, leicht abgeschirmt werden können.

• Magnetische Wechselfelder, die vom elektrischen Strom in den Leiterseilen verursacht werden, daher mit dem momentanen Stromverbrauch bzw. Stromtransport schwanken und durch Gebäude nicht abgeschirmt werden können.

• Elektromagnetische Hochfrequenzfelder, die durch die Funken- (Korona-) Entladungen an der Oberfläche der Leiterseile entstehen, bei feuchter Witterung verstärkt auftreten und konstruktiv, insbesondere durch die Verwendung von Leiterbündel minimiert werden können.

Allen diesen elektromagnetischen Emissionen ist eines gemeinsam: Ihre Stärke nimmt mit zunehmender Entfernung vom Entstehungsort rasch (meist quadratisch) ab.

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Die zu erwartenden Immissionen wurden unter „worst case“ - Annahmen, insbesondere unter Hochrechnung der Strombelastung auf die technisch mögliche Grenze (thermischer Grenzstrom) sowohl nach der derzeit geltenden österreichischen Regelung ÖNORM S1119 als auch nach den von der WHO empfohlenen ICNIRP-Grenzwerten bewertet.

Bei maximaler Auslastung mit dem thermischen Grenzstrom ergibt sich durch die 380 kV- Salzburgleitung eine maximale magnetische Induktion im nächsten Wohngebäude (in 72 m Entfernung) von zirka 1,43 µT (Abbildung 4-1). Im Betrieb der Salzburgleitung sind die auftretenden Ströme – und damit auch die Magnetfelder – geringer als bei Auslastung mit dem thermischen Grenzstrom. Im Betrieb ist als maximaler Dauerstrom das 0,6-fache des thermischen Grenzstromes vorgesehen. Damit ergibt sich im nächstgelegenen Wohngebäude ein Wert von zirka 0,86 µT (Abbildung 4-1). Das der Salzburgleitung am nächsten gelegene gewerblich genutzte Gebäude liegt in einer Entfernung von 77 m von der Salzburgleitung und damit um 5m weiter als das am nächsten gelegene Wohngebäude.

Die Vergleiche der Emissionen von elektrischen und magnetischen Feldern der Salzburgleitung mit den Grenzwerten ergeben, dass

• auch unter Anwendung der schärferen Regelung (ICNIRP) die Grenzwertbedingungen mit Abstand eingehalten werden;

• gewährleistet ist, dass auch unter Berücksichtigung zusätzlich zu erwartender (zukünftiger) Feldquellen (z.B. im Haushalt) die Grenzwerte mit großem Abstand eingehalten werden.

Abbildung 4-1: Maximale magnetische Induktion der Salzburgleitung bei thermischem Grenzstrom (Ith) und maximalem Dauerstrom (ID, max).

40 thermischer Grenzstrom (I_th) B [µT] 35 maximaler Dauerstrom (I_dmax)

30

25

20

15

10

5

0 -100 -75 -50 -25 0 25 50 75[m] 100

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4.7.3 Auswirkungen im Störfall

Bei folgenden Störfällen kann es vorübergehend zu einer Erhöhung der elektromagnetischen Felder kommen.

• Schaltvorgänge und Blitzeinschlag – es kann kurzzeitig (im Mikrosekundenbereich) zu einer Erhöhung des elektrischen Feldes auf bis zu 17.6 kV/m kommen. Die Felderhöhung liegt im Bereich der natürlichen Felderhöhung, wie sie unter Gewitterwolken (bis zu 20 kV/m) gemessen wird.

• Ausfall einer Phase eines 380 kV-Systems (oder eines mitgeführten 110 kV- Sytsems).

• Gesamtausfall (alle drei Phasen) eines der beiden 380 kV-Systeme. Bei den genannten Störfällen kommt es zu keiner Gefährdung von Personen, die sich im Bereich des Geschehens aufhalten.

4.7.4 Geplante Maßnahmen

Zur Vermeidung von unerwünschten Wirkungen durch kapazitive Kopplungen oder Induktion von elektrischen Berührungsspannungen in leitfähige Objekte im Nahbereich der Salzburgleitung sind begleitende elektrotechnische Maßnahmen (z.B. Erdung) vorzusehen.

Als Folge der Errichtung der Salzburgleitung ergeben sich folgende positive Wirkungen:

• Durch die streckenweise Mitführung der 110 kV-Leitung am Gestänge der Salzburgleitung und durch die Abtragung der bestehenden 220 kV-Leitungen auf einer Länge von insgesamt 48 km und von 110 kV-Leitungen auf einer Länge von insgesamt 15,5 km ergibt sich eine Reduzierung der elektrischen und magnetischen Feldemissionen.

• Durch die teilweise gegenüber der bestehenden 220kV- Leitung geänderte Trassenführung kann insgesamt eine erhebliche Verringerung der derzeit bestehenden Immissionsspitzen erreicht werden.

4.7.5 Gesamtbewertung Elektromagnetische Felder

Insgesamt erfüllt die 380 kV-Salzburgleitung im Hinblick auf die elektromagnetischen Emissionen die anzuwendenden Grenzwerte der ÖNORM S1119 und die empfohlenen Grenzwerte der WHO und ICNIRP.

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4.8 Luft und Klima

Im Rahmen des Fachbeitrages erfolgte die Darstellung der im §6 UVP-G genannten Anforderungen für Umweltverträglichkeitserklärungen für das Schutzgut Luft und Klima. Bei den Betrachtungen wurden Bau-, Betriebs-, Demontage und Nachsorgephase, sowie allfällige Störfälle berücksichtigt.

Für die Beurteilung des Vorhabens waren als potentielle Emissionen in die Atmosphäre insbesondere solche während der Bauphase (Staubentwicklung, Diesel-Kfz-Emissionen) zu betrachten. Für die Betriebsphase sind als mögliche Emissionen Ozon und Stickstoffoxide durch Koronaentladungen relevant. Als Emissionen im Störfall wurden Brandgase untersucht.

4.8.1 Beschreibung des Ist-Zustandes

Die Beschreibung der derzeitigen Immissionssituation im Untersuchungsraum erfolgte für die lufthygienischen Indikatorparameter Stickstoffoxide, Kohlenstoffmonoxid, Schwefeldioxid, Schwebestaub und Ozon. Für diese Komponenten standen Daten von Oberösterreichischen und Salzburger Luftgütemessstationen zur Verfügung.

Die Immissionssituation der Ist-Situation entspricht jener durch eine ländliche Umgebung geprägten Region abseits industriell stärker genutzter Gebiete mit durchaus geringen Immissionen von Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid, einer mäßigen Belastung an Stickstoffoxiden und einer regional mäßigen bis starken Belastung an Feinstaub (PM 10).

4.8.2 Auswirkungen in der Bauphase

Während der Bauphase werden Emissionen durch den Baustellenverkehr (LKW und Baumaschinen) sowie durch Winderosion von unbefestigten Flächen hervorgerufen. Emissions- und Immissionsanalysen wurden für die Masterrichtung, den Bau des Umspannwerkes Salzach neu sowie der Erweiterung des Umspannwerkes St. Peter durchgeführt.

Die Bauphase eines Maststandortes wurde exemplarisch für einen Winkelabspannmast bei ungünstigen Untergrundverhältnissen – das ist jene Situation, die mit der umfangreichsten Bautätigkeit verbunden wäre – untersucht. Dabei ergab sich, dass aufgrund der kurzen Bauzeit und der geringen Massentransporte in Summe relativ geringe Emissionsfrachten zu erwarten sein werden. Die Zusatzbelastung im Bereich der nächstgelegenen Anrainer ist als irrelevant einzustufen.

Für den Bau des Umspannwerkes Salzach neu wurden auf Basis des Baukonzeptes Werte für die Gesamtemissionen sowie für kurzzeitige Emissionsspitzen abgeschätzt und die Immissionszusatzbelastungen für die nächstgelegenen Wohnanrainer modelliert. Dabei wurde bei den Abschätzungen ein sofortiger Ausbau auf den 380 kV Endbetriebszustand zugrunde gelegt. Es kann davon ausgegangen werden, dass es während der Bauphase bei den nächstgelegenen Wohnanrainern zu keiner Überschreitung des Grenzwertes für den ______VERBUND-Austrian Power Grid AG Seite 67/109 Zusammenfassung der UVE UVE / Salzburgleitung

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NO2-HMW und den NO2-JMW kommen wird. Die zu erwartenden Zusatzbelastungen für PM 10 sind im Falle von TMW und JMW als irrelevant einzustufen.

Beim Umspannwerk St. Peter wurde die Errichtung des 380 kV-Umspannwerkes unmittelbar nordöstlich gelegen an das bestehende 220/110 kV Umspannwerk untersucht. Auf Basis der Gesamtemissionen und kurzzeitigen Emissionsspitzen während der Bauaktivitäten wurden die Immissionszusatzbelastungen für die nächstgelegenen Anrainer modelliert. Auch beim UW St. Peter kann davon ausgegangen werden, dass während der Bauphase die Einhaltung der Grenzwerte nach IG-Luft gewährleistet sein wird.

4.8.3 Auswirkungen in der Betriebsphase

Emissionen an Ozon und Stickstoffoxiden

Infolge von Koronaentladungen kommt es zur Bildung und Freisetzung von Ozon und in geringerem Maße von Stickstoffoxiden. Die Ozonproduktion hängt dabei sehr stark von den Witterungsverhältnissen ab: sie ist bei trockenem Wetter am tiefsten, bei Nebel und Regen wesentlich höher und bei Raureif am höchsten. Auf der anderen Seite sinkt die Verweildauer von Ozon in der Umgebungsluft mit zunehmender Luftfeuchtigkeit und bei Regen stark ab. Das heißt, die höchste Ozonproduktionsrate an den Leiterbündeln fällt mit den günstigsten Bedingungen für einen raschen Ozonabbau zusammen.

Auf Basis von Literaturwerten zu Koronaverlusten und Ozonbildungsraten sowie aus meteorologischen Daten des Untersuchungsgebietes wurden mit Hilfe eines vereinfachten Ansatzes Abschätzungen zu Kurzzeit- und Langzeitimmissionsbelastungen für die nächstgelegenen Anrainer durchgeführt. Zu Zeiten mit der höchsten Ozonvorbelastung (Schönwetterperiode mit starker Sonneneinstrahlung) ist mit einem geringen Ozonbildungspotential durch Koronaentladungen an der Freileitung zu rechnen. In diesem Fall ist die Zusatzbelastung bei den nächstgelegenen Anrainern für den Einstundenmittelwert (MW1) mit 0,03 µg/m³ vernachlässigbar gering. Selbst für die „worst-case“-Betrachtung (Raureif und maximale Ozonbildungsrate) ergibt sich für den Kurzzeitwert nur eine geringe Zusatzbelastung.

Für den Zielwert zum Schutz der Vegetation (AOT 40) ist mit einer Zusatzdosis von etwa 250 µg/m³h im unmittelbaren Nahbereich (Baumkrone) zur Freileitung in ca. 8 m Entfernung von den Leiterbündeln zu rechnen.

Die Abschätzung der Zusatzbelastung von Stickstoffoxiden (primäre Bildung durch Koronaeffekte sowie sekundäre Entstehung durch Oxidation von Stickstoffmonoxid mit Ozon) ergab einen Wert von etwa 0,3 % des JMW-NOx-Grenzwertes zum Schutz der Ökosysteme und der Vegetation von 30 µg/m³ und ist damit als irrelevant einzustufen.

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Klimarelevante Spurengase

Auf Grund der Überlastung des bestehenden Leitungsnetzes vor allem der 220 kV Leitungen in Nord-Süd-Richtung würde die Errichtung der Salzburgleitung eine erhebliche Verringerung der Leitungsbelastungen und eine Reduzierung der Übertragungsverluste im Vergleich zum derzeitigen Ist-Zustand mit sich bringen. Der Netzausbau auf der 380 kV Ebene würde ein Gesamteinsparungspotential von etwa 125 GWh/a ergeben. Diese Energieeinsparung entspricht dem Jahresverbrauch von ca. 36 000 Haushalten bzw. einem CO2-

Reduktionspotential von 60–130 Kilotonnen CO2 pro Jahr, je nachdem, welcher Primärenergieträger der kalorischen Erzeugung zugrunde gelegt wird.

Auswirkungen auf das Klima

Auswirkungen des Projektes auf das Makro- und Mesoklima sind aufgrund des Verhältnisses der Größe des Bauvorhabens zum Scale des Makroklimas (105 bis 108 m) und des Meso- bzw. Regionalklimas (104 bis 2 x 105 m) auszuschließen. Geringe Auswirkungen auf das Klima der bodennahen Luftschicht (Mikroklima) sind möglich, vor allem wenn durch den Verlust bewaldeter oder landwirtschaftlich genutzter Flächen mikroklimatischen Parameter wie Rauhigkeit, Albedo, Windfeld, Temperatur- und Feuchtehaushalt verändert werden.

Einflüsse von Hochbauten, die die Besonnung/Beschattung in Gebäudenähe verändern und damit andere Strahlungsverhältnisse für die unmittelbare Umgebung schaffen könnten, sind nicht in Betracht zu ziehen, da Freileitungsmaste diesbezüglich nicht relevant sind. Änderungen des Mikroklimas durch Bauwerke in den Umspannwerken sind räumlich begrenzt und beschränken sich auf Grund der Dimensionen auf das Areal der Umspannwerke selbst. Die Siedlungsgebiete rund um das Bauvorhaben werden nicht betroffen sein.

4.8.4 Auswirkungen im Störfall

Relevant für das Schutzgut Luft sind jene Störfälle, die infolge von Explosionen bzw. Entzündungen ölgefüllter Geräte und Hilfsstofflager im Bereich der Umspannwerke erhebliche Emissionen verursachen können. Störfälle im Bereich der Freileitung sind hinsichtlich des Schutzgutes Luft nicht von Bedeutung.

Für den Brand eines 600 MVA-Umspanners im Umspannwerk Salzach neu bzw. St. Peter – das sind jene Transformatoren, die mit 100.000 kg Isolieröl die größte Menge an brennbaren Stoffen aufweisen – sowie für einen Brand in einem Notstromdieselaggregat wurden Szenarien zum Brandverlauf und den entstehenden Emissionen erstellt und mit Hilfe einer Immissionsmodellierung die Immissionsauswirkungen auf nahegelegene Anrainer prognostiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass im Brandfall die Schadstoffkonzentrationen in einem Konzentrationsniveau liegen, die keine der angegebenen Grenzwerte bzw. Wirkungsdaten überschreiten würden. Auch die zu erwartenden Immissionskonzentrationen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH) und Dioxinen/Furanen (PCDD/F) sind vernachlässigbar.

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Im Fall von Leckagen in mit SF6 gefüllten Leistungsschaltern wäre mit einem zusätzlichen

Treibhausgaspotential zu rechnen, das - bei Ausströmen der gesamten SF6 der gesamten

Füllmenge eines Leistungsschalters - einem Äquivalent von bis zu 910 Tonnen CO2 entspräche.

4.8.5 Geplante Maßnahmen

Aus Sicht des Fachgebietes Luft sind für die Betriebsphase keine besonderen Maßnahmen erforderlich.

Um eine Minimierung von Staubemissionen und den daraus resultierenden Immissionen während der Bauphase zu gewährleisten, ist es wesentlich, dass ein konsequenter Einsatz staubmindernder Maßnahmen auf unbefestigten Fahrwegen und Flächen erfolgt.

4.8.6 Vorschläge für Beweissicherung und Kontrolle

Die Ist-Zustand-Erhebung basiert auf Konzentrationsmessdaten aus dem Untersuchungsraum und deckt die wesentlichen, im IG-Luft enthaltenen, relevanten Parameter ab. Aus der Sicht des Fachbereiches ist die Durchführung eines Beweissicherungsprogrammes für die Salzburgleitung nicht erforderlich.

4.8.7 Gesamtbewertung Luft und Klima

Zusammenfassend betrachtet, ist das Vorhaben "Salzburgleitung" gemäß den der gegenständlichen UVE zugrunde liegenden technischen Angaben aus der Sicht des Fachbeitrags Luft und Klima als umweltverträglich einzustufen.

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4.9 Boden und Landwirtschaft

Im Rahmen des Fachbereiches „Boden und Landwirtschaft“ werden der Ist-Zustand und die möglichen Auswirkungen auf landwirtschaftlich genutzte Böden, Pflanzen und Tiere untersucht und bewertet. Die Inhalte des Fachbeitrages erstrecken sich auf

• den Ist-Zustand von Böden und landwirtschaftlicher Nutzung im Untersuchungs- gebiet,

• auf die Relevanz positiver und negativer Auswirkungen durch das Projekt sowie

• auf die Beschreibung und Bewertung von projektbedingten Auswirkungen und möglicher Maßnahmen.

4.9.1 Beschreibung des Ist-Zustandes

Für die Beschreibung des Ist-Zustandes (Boden und Landwirtschaft) entlang der Salzburgleitung wurden die Bodenzustandsinventuren von Salzburg (1993) und Oberösterreich (1993), sowie die Bodenkarten der Österreichischen Bodenkartierung, Trassenpläne, eigene Erhebungen der landwirtschaftlichen Bodennutzung im Untersuchungsgebiet, eigene bodenkundliche Erhebungen zur Verdichtungsgefahr und Schwermetallbelastung eines Standortes sowie umfangreiche Fachliteratur zur Wirkung elektromagnetischer Felder auf Tiere und Pflanzen herangezogen.

Für die Darstellung der entlang der Trasse vorkommenden Bodenformen wurden die Kartierungsbereiche der Österreichischen Bodenkartierung Salzburg-Süd, Salzburg-Nord, Neumarkt am Wallersee, Mattighofen, Mauerkirchen und Braunau am Inn verwendet. Im Leitungsbereich finden wir 54 Bodenformen, die im Wesentlichen zu 7 Bodentypen – Anmoor (4,4 %), Gley (4,0 %), Pseudogley (9,7 %), Braunerde (77,0 %), Parabraunerde (4,0 %), Pararendsina (0,4 %) und Ortsboden (0,5 %) - zusammengefasst werden können. Ca. 90 % der Böden entlang der Trasse können als mittelschwer und schwerer eingestuft werden. Man kann davon ausgehen, dass ab dem Vorliegen von mittelschweren und schweren Böden eine Verdichtungsanfälligkeit gegeben ist. Bezieht man auch die Wasserverhältnisse in die Beurteilung ein, die bei Zunahme eine Verdichtung zusätzlich fördern, besteht auf über 90 % der Salzburgleitung eine hohe Verdichungsanfälligkeit einerseits, und andererseits bei zu hoher Feuchte die Gefahr von Einsinken, Grasnarbenschädigung, Scheren und Verschmieren (starker Flurschaden). Zur Ermittlung der Verdichtungsgefahr von zukünftigen Maststandorten wurden an einem geplanten Zufahrtsweg eine Status-quo-Erhebung des Bodenzustandes, seiner Schwermetallbelastung und seiner Lagerungsdichte durchgeführt. Diese Basiserhebung kann nach Beendigung der Bauarbeiten wiederholt werden, um eventuelle Auswirkungen der Bauarbeiten auf Bodenzustand und Verdichtung beschreiben zu können.

Ca. 42 km der Trassenlänge verlaufen über landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Bei der Bodennutzungskartierung im Juni 2004 wurde auf dieser Strecke ein starkes Überwiegen von Grünland (ca. 60 %) festgestellt, gefolgt von Winterweizen (ca. 10 %) und Mais

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(ca. 8 %). Insgesamt wurden 15 verschiedene Nutzungsformen der landwirtschaftlich genutzten Fläche unterschieden.

4.9.2 Auswirkungen in der Bauphase Auswirkungen auf den Boden könnten am ehesten durch Verdichtungen auf Zufahrtswegen zu Mastbaustellen auftreten. Durch Kenntnis der Bodenschwere entlang der Salzburgleitung ist es möglich, vorbeugend bei der Anlage und Nutzung der Zufahrtswege Verdichtung und Flurschäden zu vermeiden. Der Bau der Umspannwerke ist zwar mit einem Flächenverlust für die landwirtschaftliche Nutzung verbunden, kann für den gesellschaftlichen Nutzen der Salzburgleitung aber gerechtfertigt werden.

4.9.3 Auswirkungen in der Betriebsphase Die Bodennutzungskartierung bei der Salzburgleitung hat gezeigt, dass ca. 60 % der Trassenlänge als Grünlandgebiet genutzt und auch beweidet werden. Auf Grund der Literaturergebnisse und der zu erwartenden elektrischen und magnetischen Feldstärken in der Nähe der Salzburgleitung ist jedenfalls nicht damit zu rechnen, dass die Milchviehhaltung signifikante Einflüsse erfahren würde. Auch für andere landwirtschaftliche Nutztiere (Schafe, Pferde, Hühner oder Schweine) in Betrieben entlang der Salzburgleitung wird keine nachteilige Wirkung zu erwarten sein. Von Masten und Seilen geht keine Gefahr des Schwermetalleintrages in landwirtschaftlich genutzten Boden aus. Ruderalflächen unterhalb von Masten können für Nützlinge ein Refugium darstellen und bei der Erhaltung ökologisch wünschenswerter Populationen unterstützen. Weiters war festzustellen, dass von der Ozonproduktion an den Leiterseilen wegen der geringen Reichweite des Effekts und des schnellen Ozonabbaus keine Ozonerhöhung am Boden nachzuweisen sein wird. In der Betriebsphase ist von den Umspannwerken mit keiner relevanten Auswirkung auf Boden und Landwirtschaft zu rechnen.

Als einzige Nutztiere könnten Immen durch die elektromagnetischen Felder der Salzburgleitung negative Auswirkungen erfahren, wenn ihre Stöcke direkt unter der Leitung aufgestellt werden. Es wird daher empfohlen, die Einrichtung von Bienenstöcken direkt unter der Leitung zu vermeiden.

4.9.4 Auswirkungen im Störfall

Störfälle an der Salzburgleitung können sich prinzipiell bei den Leiterseilen, den Masten, den Kabelverbindungen (110 kV) und bei den Umspannwerken ereignen (z. B. Kurzschluss, Isolatorenbruch, Seilriss, Mastumbruch, Baumumsturz, Sabotageakt, Unfall), deren Auftreten aber als sehr gering eingeschätzt werden kann.

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4.9.5 Geplante Maßnahmen

Aus Sicht des Bodenschutzes sind die Maßnahmen Baustellensicherung (Einzäunen, Abfallentfernen etc.) und Zufahrtswegaufbau (Vliesbahn, Kiesauflage) zu berücksichtigen.

Für die Betriebsphase wird auf Grund der elektromagnetischen Sensitivität von Honigbienen vorgeschlagen, bei der Aufstellung von Bienenstöcken einen Mindestabstand von 50 m zu beiden Seiten der Salzburgleitung einzuhalten.

4.9.6 Vorschläge für Beweissicherung und Kontrolle

Es wird vorgeschlagen, die im Rahmen der Ist-Zustandserhebung durchgeführte Untersuchung an einer Mastbaustelle nach Beendigung der Bauarbeiten wieder auf die gleichen Parameter wie vor Baubeginn zu untersuchen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Bodenschonung (Vermeidung von dauerhaften Verdichtungen, Schadstoffeinträge) zu prüfen.

4.9.7 Gesamtbewertung Boden und Landwirtschaft

Zusammenfassend kann das Vorhaben "Salzburgleitung; Salzach neu – St. Peter" gemäß den der gegenständlichen UVE zugrunde liegenden technischen Angaben aus der Sicht des Fachbeitrags Boden und Landwirtschaft als umweltverträglich bezeichnet werden.

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4.10 Biotope und Ökosysteme

Im Rahmen des Fachbereiches „Biotope und Ökosysteme wird die Umweltverträglichkeit des Vorhabens gemäß den Anforderungen des UVP-G für das Schutzgut „Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume“ untersucht. Die Inhalte des Fachbeitrages erstrecken sich auf

• die Vogelwelt, diese wird mittels Rasterkartierung im Trassenband (400m) und seiner engeren Umgebung einschließlich Nutzungsbeziehungen der lokalen Avifauna mit dem Umland aufgenommen.

• die Gewässer im Untersuchungsband, diese werden im Hinblick auf ihre Bedeutung als Lebensraum für Amphibien und Reptilien und Libellen (als Vertreter der Wirbellosen) bewertet.

• die Trasse selbst, diese wird auf das Vorkommen geschützter Tierarten bzw. ihrer Lebensräume kontrolliert bzw. wird die Möglichkeit ihres Vorkommens abgeschätzt.

4.10.1 Ist-Zustand

Die Trasse verläuft, von Süden nach Norden gesehen, zunächst durch die durch die Landschaftseinheit Salzburger Seengebiet in Salzburg westlich von Obertrumer See und Grabensee, und auf einem kurzen Abschnitt durch das Südinnviertler Seengebiet in gegliederter wechselnd bewaldeter, aber überwiegend offener Wiesen- und Feldlandschaft mit einzelnen Fließgewässern und Teichen. Dann folgt sie dem Engelbachtal nach Norden, wobei sie zunächst in Talmitte, dann, abweichend von der Trasse der bestehenden Leitung, an seinem westlichen Rand verläuft, wechselt über einen Waldrücken als Teil des Inn- und Hausruckviertler Hügellandes ins Mattigtal und tritt mit diesem ins Inntal aus, wo sie bei St. Peter in der Nähe von Braunau am Inn endet.

Bedeutende Lebensräume von Tieren und Pflanzen, die sich aus der umgebenden Landschaft herausheben, sind entlang des untersuchten Trassenbandes von 400 m Breite das Ursprunger Moor in Salzburg, ein altholzreicher Schluchtwald bei Obertrum (Teufelsgraben), ein naturnahes bachbegleitendes Feuchtwiesen- und Waldgebiet im Engelbachtal in Oberösterreich und einige naturnahe Abschnitte der Mattig in Oberösterreich. Im Hinblick auf das Vorhaben sind je ein aktuelles Weißstorch-Vorkommen in Salzburg (Obertrum) und Oberösterreich (Mattighofen) bedeutend, der Kiebitz ist ein durchgehend verbreiteter Brutvogel, ferner nutzen Greifvögel den Gesamtraum, die nächsten Schwarzstorch-Vorkommen sind etwa 11 km entfernt im Kobernausserwald. Weitere gefährdete und für den Naturschutz sensible Tierarten im 400 m-Untersuchungsband sind Amphibien (z.B. Gelbbauchunke, Grasfrosch) und Libellen (z.B. Gebänderte Prachtlibelle, Kleine Moosjungfer).

Geschützte Lebensräume sind das Ursprunger Moor als Naturschutzgebiet und die Feuchtwiesen im Talgrund des Engelbaches bei Unterirnprechting als Teil des Natura 2000 Gebiets „Wiesen- und Seengebiet im Alpenvorland“.

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Gefährdete Pflanzen auf vom Vorhaben für Maststandorte beanspruchtem Grund sind die Kornblume und der Acker-Ehrenpreis als Ackerwildkräuter, die Kümmelsilge und die Fuchs- Segge als Arten an feuchten Standorten.

4.10.2 Auswirkungen in der Bauphase

Durch Fällungen und die Bautätigkeiten in Wald und Offenland sind vorübergehende Störungen von Individuen und Brutpaaren angrenzender Bereiche zu erwarten, die durchwegs häufige und verbreite Arten der Kulturlandschaft betreffen und etwa den Störungen anlässlich sonstiger forstwirtschaftlicher und baulicher Tätigkeiten in der Kulturlandschaft entsprechen Ebenso sind Lärmimmissionen durch die Baustellenarbeiten und im Besonderen die Fällungen zu erwarten, die jenen von Forstarbeiten und Baustellen entsprechen und keine erheblichen Auswirkungen auf bestände oder Verhalten von Vogelarten erwarten lassen. Beim Einsatz von Hubschraubern zur Seilmontage sind höhere Lärmimmissionen zu erwarten, die jedoch keinen Dauerlärm darstellen, daher sind keine erheblichen Auswirkungen auf Vögel zu erwarten. Niedrige Flughöhen über Wald zur Brutzeit werden jedenfalls vermieden. Da keine sensiblen Arten oder Artengemeinschaften im Auswirkungsbereich vorkommen, sind auch keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf sonstige Vogelarten zu erwarten.

Der vorgesehene Standort für das Umspannwerk Salzach neu befindet sich auf einer Intensivwiese in der Nähe des Ursprunger Moors und zwischen diesem bzw. dem Mattigbach und einem Waldstück. Unterbrechung von Wanderwegen von Amphibien ist daher nicht auszuschließen. Während der Bauzeit wird daher die Baustelle amphibiensicher mittels Amphibienzäunen umschlossen, und wandernde Amphibien werden mit der Zaun- Kübel–Methode abgefangen und jeweils in Wanderrichtung freigelassen. Nach Maßgabe der ökologischen Bauaufsicht werden derartige Maßnahmen auch an einzelnen Maststandorten, wo je nach Bauzeit und örtlichen Verhältnissen sowie Witterung (Bildung von Vernässungen) die Maßnahme erforderlich wird, entsprechende Vorkehrungen getroffen und Amphibenzäune eingerichtet.

4.10.3 Auswirkungen in der Betriebsphase

Die gefährdeten Pflanzenarten auf vorgesehenen Maststandorten sind im Gebiet verbreitet und durch den lokalen Eingriff im Bestand nicht gefährdet, aktuelle Vorkommen geschützter Pflanzenarten werden dennoch während des Eingriffs geborgen und versetzt. Somit sind keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen des Vorhabens auf Pflanzen zu erwarten.

Lebensräume geschützter oder gefährdeter Tierarten sind durch Flächenverbrauch nicht betroffen.

Das Vogelschlagsrisiko wird in der Betriebsphase durch geeignete Markierung an sensiblen Stellen vermindert, das sind die Umgebung in 3 km Umkreis vom Storchenbrutplatz in Obertrum und eine Strecke von etwa 1,3 km Länge im Engelbachtal beim Natura 2000 Gebiet. Diese Maßnahme stellt eine Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand dar.

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Nachteilige Auswirkungen auf Tiere durch elektromagnetische Felder sind nach dem Stand des Wissens nicht zu erwarten. Somit sind keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen des Vorhabens auf Tiere zu erwarten.

Geschützte, gefährdete oder seltene Lebensräume werden vom Vorhaben nicht beansprucht. Das Naturschutzgebiet Ursprunger Moor wird nicht berührt und durch gezielte Einleitung von Niederschlagswasser als Lebensraum gefördert. Das Natura 2000 – Gebiet wird nicht berührt, die Maststandorte stehen außerhalb. Ein Maststandort im altholzreichen Schluchtwald Teufelsgraben stellt einen Eingriff von geringer Erheblichkeit dar. Somit sind keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen des Vorhabens auf Lebensräume zu erwarten.

Durch den im Rahmen des Vorhabens vorgesehenen Demontage der bestehenden 220kV- Leitung sind keine nachteiligen Auswirkungen, sondern in Abschnitten durch Verlegung der Trasse der neu zu errichtenden Leitung (Engelbachtal, Mauerkirchen) Verbesserungen zu erwarten.

4.10.4 Auswirkungen im Störfall

Die Auswirkungen eines Störfalls wären im Wesentlichen jenen beim Bau vergleichbar. Allfällige Emissionen (bei Bränden) würden das Schutzgut kurzzeitig belasten, bleibende Auswirkungen sind nicht zu erwarten.

4.10.5 Geplante Maßnahmen

Vorgesehene Maßnahmen zur Minderung und Vermeidung nachteiliger Auswirkungen sind Maßnahmen im Bereich der Trassengestaltung und -pflege, im besonderen Förderung von naturnahen Waldmantel- und Saumgesellschaften an den Schneisenrändern, Zulassen von Sukzession auf der Trasse selbst und Markierung der Leitung in sensiblen Abschnitten zur Verminderung von Vogelschlag.

Während des Baus werden sensible Lebensraumeinheiten nach Maßgabe der Ökologischen Bauaufsicht wirksam vom Baugeschehen abgegrenzt (z.B. mittels Abplankung). Verwehungsfähige Oberflächen werden möglichst feucht gehalten, um Staubimmissionen für Pflanzen und Tiere in sensiblen Lebensräumen zu vermindern. Als Maßnahme zur Schonung von gefährdeten Arten werden Vorkommen gefährdeter Arten vor dem Bau nach Maßgabe der ökologischen Bauaufsicht fachgerecht geborgen und versetzt.

4.10.6 Gesamtbewertung Biotope und Ökosysteme

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass durch das Vorhaben "Salzburgleitung; Salzach neu – St. Peter" keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf das Schutzgut „Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume“ zu erwarten sind. Daher kann das Vorhaben gemäß den der gegenständlichen UVE zugrunde liegenden technischen Angaben aus Sicht des Fachbeitrags „Biotope und Ökosysteme“ als umweltverträglich bezeichnet werden.

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4.11 Forstwirtschaft

Im Rahmen des Fachbeitrages Forstwirtschaft zur Umweltverträglichkeitserklärung erfolgt eine Beschreibung und Bewertung des Ist-Zustandes des Waldes und der forstwirtschaftlichen Situation, eine Beschreibung des Ist-Zustandes des Waldbodens, des jagdbaren Wildes und der jagdlichen Verhältnisse, weiters eine Beschreibung und Bewertung der wesentlichen positiven und negativen Auswirkungen auf Wald, Forstwirtschaft, jagdbares Wild und Jagdwirtschaft und eine Beschreibung von Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung negativer Auswirkungen sowie zur Beweissicherung und begleitenden Kontrolle.

4.11.1 Beschreibung des Ist-Zustandes

Im Fachbeitrag Forstwirtschaft wurde eine ausführliche Beschreibung des Waldzustandes hinsichtlich Baumartenzusammensetzung, Bestandesstruktur, Altersverhältnissen, Standortgegebenheiten, Waldfunktionen, Gefährdungen, Stabilität, Naturnähe, waldökologischer Erhaltenswürdigkeit und eingriffsspezifischer Sensibilität in einem 300 m breiten Kartierungsstreifen entlang der Leitungsachse vorgenommen und die erfassten Waldbestände planlich dargestellt.

Weiters wurden die Habitate für Wildtiere beschrieben, die Habitatqualität bewertet und bestehende Einschränkungen (Barrieren) dargestellt. Der Wildbestand wurde hinsichtlich Artenzusammensetzung und Dichte anhand der Abschussstatistiken der durch die geplante Leitung berührten Hegegebiete charakterisiert.

Die Untersuchungen brachten zusammengefasst folgende Ergebnisse:

Abschnitt St. Peter – St. Georgen

Hier erfolgt die Trassenführung der Salzburgleitung entlang der bestehenden 220 kV - Trasse. Der nördliche Bereich ist vom bestehenden Umspannwerk, von Siedlungen, von Ackerflächen und der stark befahrenen Bundesstraße Althofen – Braunau geprägt. Aufgrund der Siedlungen und der Verkehrsbelastung ist von einem hohen Störungspotential für Wildtiere auszugehen. Es wird nur ein schmaler Waldstreifen durch die Leitung gequert. Anschließend verläuft die Trasse zwischen zwei ausgedehnteren, stark nadelholzdominierten und windwurfgefährdeten Waldkomplexen des Hartwaldes, die durch die Landesstraße zwischen St. Peter und Burgkirchen sowie durch Ackerflächen voneinander getrennt sind. Die geplante und die bestehende Leitung verlaufen hier vorwiegend über landwirtschaftliche Grundflächen; Waldflächen werden nur sehr kleinflächig und nur randlich berührt. Dies gilt auch für den weiteren Verlauf südlich des Hartwaldes bis St. Georgen, wo die Leitung über weite Ackerflächen verläuft und Waldbestände nur auf Kleinstflächen berührt werden. Die Auswirkungen auf Wald und Wild sind in diesem Abschnitt durchwegs vernachlässigbar bis gering.

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Abschnitt St. Georgen - Albrechtsberg

Im Bereich des Mattigtales weicht der Verlauf der Salzburgleitung von der bestehenden 220 kV – Leitung ab. Mit Ausnahme schmaler Baumstreifen entlang der Mattig und bei ehemaligen Schottergruben sind in den ausgedehnten ebenen Ackerflächen kaum Gehölzstrukturen vorhanden. Als wesentliche Barriere für Wildtierbewegungen ist die in diesem Abschnitt parallel zur geplanten Leitung verlaufende stark befahrene Bundesstraße zwischen Burgkirchen und Uttendorf anzuführen. Ab Mast 113 verläuft die geplante Leitung wieder im unmittelbaren Nahbereich der bestehenden 220 kV – Leitung, quert die erwähnte Bundesstraße und einen aus waldökologischer Sicht gering sensiblen Waldstreifen, dessen Habitatqualität aufgrund der unmittelbaren Nähe der stark befahrenen Straße sowie durch Siedlungsdruck stark vermindert ist. Die Auswirkungen auf Wald und Wild sind in diesem Abschnitt durchwegs vernachlässigbar bis gering.

Abschnitt Albrechtsberg - Pischelsdorf

Zwischen Mattig- und Engelbachtal verläuft die geplante Salzburgleitung weitgehend im Bereich der bestehenden 220 kV – Leitung durch wellig – sanft hügeliges Gelände, vorerst über ausgedehnte gehölzfreie Ackerflächen sowie am Rand eines ausgedehnten Waldgebietes, wobei einige Waldvorsprünge mit meist geringer waldökologischer Sensibilität berührt werden. In diesen Bereichen ist durch die Nähe von Gehöften noch teilweise von einem mittleren Störungspotential für Wildtiere auszugehen. Im weiteren Verlauf quert die geplante Leitung auf der bestehenden Schneise der 220 kV – Leitung auf einer Länge von rd. 0,5 km einen Ausläufer des zuvor erwähnten zusammenhängenden Waldgebietes. Die Einstandsmöglichkeiten und das Nahrungsangebot sind in den an die Trasse angrenzenden strukturarmen nadelholzdominierten Wäldern meist gering; nur im Bereich der bestehenden Schneise durch reichlich Verbissgehölze und Sträucher hoch.

Bei meist geringer, teilweise mittlerer waldökologischer Sensibilität der meist nadelholzdominierten Wirtschaftswälder ist bei einer geringen Eingriffsintensität von vernachlässigbaren bis geringen Auswirkungen auf Wald und Wild auszugehen.

Abschnitt Pischelsdorf - Auerbach

Im gesamten Tal des Engelbaches verläuft die Trasse weitestgehend über landwirtschaftliche Nutzflächen; Gehölzbestände werden meist nur randlich auf Kleinflächen berührt. Westlich von Pischelsdorf bis zum Mast Nr. 81 wird die geplante Salzburgleitung in einem Abstand von rd. 250 – 300 m parallel zur bestehenden 220 kV – Leitung über Ackerland geführt. Südlich von Mast Nr. 81 wird mit der geplanten Leitung ein Waldstreifen zwischen zwei größeren Waldkomplexen gequert. Da die geplante Leitung hier im Bereich der bestehenden Leitung verläuft, ist zumindest in der Betriebsphase mit keinen relevanten Veränderungen des Ist-Zustandes zu rechnen. In der Bauphase ist die Eingriffsintensität gering bzw. der Störungszeitraum kurz, so dass nur mit geringen Auswirkungen auf Wald und Wild zu rechnen ist. Südlich dieser Querung (Mast Nr. 80 – 66) verläuft die geplante Trasse mit geringen Abweichungen weitgehend entlang der bestehenden 220 kV – Leitung

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über ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen. Gehölzbestände werden nur auf Kleinstflächen berührt, so auch durch kleinflächige Trassenaufhiebe im Bereich des Natura 2000 – Gebietes am Engelbach.

Bei meist geringer, teilweise mittlerer Sensibilität ist die Eingriffsintensität durchwegs gering, so dass die Auswirkungen auf Wald und Wild als vernachlässigbar bis gering einzustufen sind.

Abschnitt Auerbach - Perwang (Landesgrenze)

Ähnlich wie im vorher beschriebenen Abschnitt verläuft die Trasse mit geringen Abweichungen weitgehend entlang der bestehenden 220 kV – Leitung über ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen (Acker- und Grünland). Gehölzbestände werden nur auf Kleinstflächen randlich berührt. Wildrelevant ist die Querung des Bestandes Nr. 53, der die Verbindung zweier größerer Waldflächen darstellt. Da die geplante Leitung hier im Bereich der bestehenden Leitung verläuft, ist zumindest in der Betriebsphase mit keinen relevanten Veränderungen des Ist-Zustandes zu rechnen. In der Bauphase ist der Störungszeitraum kurz, so dass nur mit geringen Auswirkungen auf das Wild zu rechnen ist.

Bei geringer bis mittlerer waldökologischer Sensibilität und durchwegs geringer Eingriffsintensität sind die Auswirkungen als gering einzustufen.

Abschnitt Landesgrenze - Seeham

Ähnlich wie im vorhergehenden Abschnitt verläuft die Trasse im nördlichsten Teil von Salzburg fast durchwegs über landwirtschaftliche Flächen (vorwiegend Grünland) entlang der bestehenden 220kV–Leitung. Gehölzflächen werden kaum berührt; für Wildwanderungen relevante Strukturen überhaupt nicht. Bei geringer bis mittlerer waldökologischer Sensibilität und durchwegs geringer Eingriffsintensität sind die Auswirkungen als gering einzustufen. In dem naturnahen, waldökologisch sensiblen Bestand Nr. 59 erfolgen nur Einzelstammentnahmen im Waldrandbereich, so dass die Auswirkungen auch hier gering sind.

Abschnitt Seeham – Ibertsberg

Die geplante Salzburgleitung weicht hier auf einer Länge von rd. 2,5 km von der bestehenden 220 kV –Leitung ab, wodurch mehrere bisher geschlossene Waldflächen gequert werden. Die waldökologische Sensibilität der Nadel-Laubmischwälder ist gering bis mittel; bei einer meist mittleren Eingriffsintensität sind die Auswirkungen auf den Wald als mittel einzustufen. Der Bestand auf den Steileinhängen des Pfarrgrabens, der aufgrund seiner naturnahen Baumartenzusammensetzung und wegen Erosionsschutz als hoch sensibel eingestuft wurde, wird überspannt, so dass nur punktuelle Eingriffe in Form von Entnahmen einzelner Bestände erforderlich sind und die Auswirkungen gering sind.

Für das Wild sind in der Bauphase geringe Auswirkungen durch Anwesenheit des Menschen, durch Lärm und durch temporären Verlust von Einstandsflächen zu erwarten.

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Südlich von Mast Nr. 25 bis Ibertsberg verläuft die geplante Leitung wieder auf der bestehenden 220 kV – Trasse und quert einige gering bis mittel sensible Waldbestände auf der bestehenden Freileitungsschneise. Der waldökologisch hoch sensible Bestand auf den Steileinhängen des Teufelsgrabes wird überspannt, so dass nur punktuelle Eingriffe im flacheren Oberhangbereich erforderlich sind. Auch im waldökologisch wertvollen Bestand Nr. 74 (Grabeneinhang Spielberggraben) ist die Eingriffsintensität gering, so dass die Auswirkungen auf Wald und Wild wie in den anderen berührten Beständen als gering einzustufen sind.

Abschnitt Ibertsberg - Mödlham

In diesem Bereich weicht die geplante Leitung von der bestehenden 220 kV – Leitung erheblich ab, um Siedlungen im Bereich der bestehenden Leitung auszuweichen. Die Trasse verläuft vorwiegend über Grünland und berührt einige kleine Waldflächen randlich. Nur die Bestände Nr. 77, 79 und 83 werden gequert; bei mittlerer Sensibilität und meist mittlerer Eingriffsintensität sind die Auswirkungen hier als mittel einzustufen.

Abschnitt Ursprung

Dieser Abschnitt ist von einer dicht bewaldeten Senke, in deren Zentrum das Naturschutzgebiet Ursprunger Moor liegt, geprägt. Der Kern des Naturschutzgebietes ist ein dealpiner Bestand aus Latschen (Legföhre, Pinus mugo) auf einem Sphagnum-Moorstandort und dürfte ein Eiszeitrelikt des ehemaligen Salzachvorlandgletschers darstellen. Da es zu den wenigen noch relativ gut erhaltenen Latschenfilzen des Alpenvorlandes gehört, und auch langfristig nicht ersetzt werden kann, ist die Sensibilität als hoch einzustufen und eine Beeinträchtigung jedenfalls zu vermeiden. Das Moor wird durch das Vorhaben nicht berührt. Die umgebenden Moorrandwälder werden durch kleinflächige Trassenaufhiebe in nur geringem Umfang berührt, so dass die Auswirkungen aus waldökologischer Sicht als gering anzusehen sind.

Die Rodungsfläche für das Umspannwerk Salzach neu und der Großteil der Trassenaufhiebe berühren weniger wertvolle Wirtschaftswälder, so dass die Auswirkungen in der Bauphase hier trotz der hohen Eingriffsintensität als mittel einzustufen waren. Die Auswirkungen in der Betriebsphase (rd. 1,0 ha Dauerrodung) werden angesichts des rd. 50 ha großen Waldkomplexes in der unmittelbaren Umgebung der Rodefläche, der die überwirtschaftlichen Waldfunktionen weiterhin wahrnehmen wird als gering bewertet. Der Waldflächenverlust kann zudem durch die vorgesehene Ersatzaufforstung zu einem großen Teil kompensiert werden.

Aufgrund der durch den feuchten Boden erschwerten Zugänglichkeit und des großen Strukturreichtums der Moor-Randbestände (Nahrungsangebot, Einstandsmöglichkeiten) ist dieser Bereich in seinem Kern als attraktiver Lebensraum für Wildtiere anzusehen, was durch die intensive jagdliche Nutzung bestätigt wird. Die Auswirkungen des Verlustes von rd. 2,6 ha Einstands- und Äsungsflächen im Bereich des Umspannwerkes Salzach neu sind angesichts des rd. 50 ha großen Waldkomplexes und der ausgedehnten angrenzenden Grünlandflächen in der unmittelbaren Umgebung des Umspannwerks als gering anzusehen.

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4.11.2 Auswirkungen in der Bauphase

Als stärkste Auswirkung des Vorhabens auf den Wald ist der vorübergehende Flächenverbrauch im Rahmen des Trassenaufhiebs zu nennen. Während sich dauernde Rodungen (insgesamt 1,61 ha) auf die punktuellen Maststandorte und den Bereich des Umspannwerks Salzach neu beschränken und befristete Rodungen (insgesamt 1,97 ha) kleinflächige Baubereiche um die Masten und schmale Schneisen für die Bauinfrastruktur betreffen, muss für den maximal knapp unter 100 m breiten Bereich unter der Leitung eine Gesamtfläche von zusätzlich rd. 20,38 ha geschlägert werden. Durch die Schonung sensibler Waldbereiche durch Trassen- und Mastanpassungen sowie die geplanten Maßnahmen zur Rekultivierung können die Auswirkungen insgesamt als mittel bewertet werden. Die Eingriffe stehen auch nicht im Widerspruch zu forstrelevanten rechtlichen Ausweisungen und Planungen. Die Auswirkungen anderer Projekteinflüsse (Trennwirkungen, Schadstoffemissionen, Wasserhaushaltsveränderungen, Lärm) können als gering bis vernachlässigbar eingestuft werden.

Für Wildtiere ergeben sich kurzfristige Störungen durch das Vorhandensein einer neuen Schneise und die Bautätigkeiten. Mit erheblichen Verlusten von Wildeinständen und Nahrungsräumen ist nicht zu rechnen. Die Auswirkungen auf Wildtiere werden als gering bewertet.

4.11.3 Auswirkungen in der Betriebsphase

Die nach dem Ende der Bauphase wiederbewaldeten Flächen im Bereich der befristeten Rodungen und des Trassenaufhiebs müssen in periodischen Abständen genutzt werden, um ein Unterschreiten der nach ÖVE vorgegebenen Mindestabstände von Ästen zu den Leiterseilen zu verhindern.

Die Eingriffsintensität der periodischen flächenwirksamen Eingriffe im Bereich der Leitung ist ähnlich zu beurteilen, wie jene der Trassenaufhiebe in der Bauphase, wobei allerdings vorwiegend geringer sensible Sekundärbestände auf der Leitungstrasse berührt sein werden. Die gesamte Endaufhiebsfläche beträgt rd. 34,46 ha. Durch die geplanten Maßnahmen zur Rekultivierung ist sichergestellt, dass es zu einem raschen Aufbau eines Bestandestraufes und einer Verwendung standortgerechter Holzarten kommt.

Die Dauerrodungen beschränken sich auf das Umspannwerk Salzach neu und auf die unmittelbaren Maststandorte und sind mit jeweils rd. 200 m² sehr kleinflächig und betragen auf die gesamte Trasse bezogen rd. 1,61 ha. Dies ist ein Bruchteil jener Fläche, die für die Anlage eines Erdkabels gerodet werden müsste. Die Waldausstattungen der berührten Gemeinden sind meist ausreichend und der Waldflächenverlust ist bezogen auf die jeweiligen Waldflächen einer Gemeinde als vernachlässigbar einzustufen. Insgesamt sind die Auswirkungen des Vorhabens in der Betriebsphase als gering anzusehen.

In der Betriebsphase ist für Wildtiere unter Berücksichtigung der geplanten Maßnahmen durch eine Verbesserung des Lebensraumes im Bereich der Leitungsschneise (Schaffung

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______von neuen Einstands- und Nahrungsmöglichkeiten) insgesamt von einer Verbesserung der Situation auszugehen.

Die Auswirkungen anderer Projekteinflüsse (Trennwirkungen, Schadstoffemissionen, Wasserhaushaltsveränderungen, Lärm) können als gering bis vernachlässigbar eingestuft werden. Nachteilige Auswirkungen von durch den Betrieb der Salzburgleitung entstehenden elektromagnetischen Feldern auf Wald und Wildtiere sind beim derzeitigen Stand des Wissens auszuschließen.

4.11.4 Auswirkungen im Störfall

Die möglichen Auswirkungen der betrachteten Störfälle (Schadstoffemissionen durch Brände, Waldbrand) sind als gering einzustufen.

4.11.5 Geplante Maßnahmen

Projektierung

Bereits bei der Projektierung wurden Maßnahmen zur Schonung ökologisch wertvoller Waldbestände wie Überspannungen und Trassenanpassungen berücksichtigt.

Bauphase

Die für die Bauphase geplanten Maßnahmen betreffen die Einrichtung einer ökologischen Bauaufsicht, die Verhinderung der unbefugten Inanspruchnahme von Waldboden durch die bauausführenden Firmen und staubmindernde Maßnahmen im Bereich des Umspannwerks Salzach neu zum Schutz des Ursprunger Moors. Weiters wurde zur Sicherstellung einer naturnahen Rekultivierung, durch welche einerseits die Auswirkungen der Verluste ökologisch hochwertiger Waldbestände, andererseits die negativen Auswirkungen des Trassenaufhiebs auf angrenzende Bestände vermindert werden können, ein Wiederbewaldungsplan ausgearbeitet. Die Leitlinien für diesen Wiederbewaldungsplan sehen eine möglichst rasche Anlage eines Waldmantels entlang der neuen Bestandesränder und eine standortgerechte, naturnahe Wiederbewaldung der Leitungsschneise unter Berücksichtigung der Lebensraumansprüche von Wildtieren vor.

Betriebsphase

Die für die Betriebsphase geplanten Maßnahmen betreffen die Festlegung der schonenden Nutzung der Wiederbewaldungsflächen, wobei nur die im Rahmen von jährlichen Begehungen festgelegten Einzelbaumentnahmen oder kleinflächigen Schlägerungen vorgenommen werden. Die Lebensraumansprüche von Wildtieren werden dabei berücksichtigt.

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Störfallbetrachtung

Für Störfälle sind aus forstfachlicher Sicht keine eigenen Maßnahmen erforderlich.

4.11.6 Vorschläge für Beweissicherung und Kontrolle

Zur begleitenden Kontrolle der Bauarbeiten und der forstlichen Rekultivierung wird eine fachlich einschlägig qualifizierte ökologische Bauaufsicht zur Überwachung der Baumaßnahmen und der Durchführung der Ausgleichsmaßnahmen und zur Anordnung von erforderlichen Schutzeinrichtungen bestellt.

4.11.7 Gesamtbewertung Forstwirtschaft

Tabelle 4-1: Zusammenfassende Bewertung der Auswirkungen der Salzburgleitung

Projektphase Wirkfaktor Wald Wild

Bauphase Flächenverbrauch mittel gering Trennwirkungen unerheblich gering Schadstoffe unerheblich unerheblich Lärm unerheblich gering Wasserhaushalt unerheblich unerheblich Betriebsphase Flächenverbrauch gering Verbesserung Trennwirkungen unerheblich unerheblich Elektromagnetische Felder unerheblich unerheblich Schadstoffe unerheblich unerheblich Lärm unerheblich unerheblich Wasserhaushalt unerheblich unerheblich Störfälle Schadstoffe gering gering Waldbrand gering gering

In der nur einen kurzen Zeitraum andauernden Bauphase sind durch das Vorhaben mittlere Auswirkungen auf den Wald durch den Flächenverbrauch zu erwarten, während der viele Jahrzehnte andauernden Betriebsphase dagegen nur geringe Auswirkungen. Eine nachhaltige Schädigung von Waldboden und Bewuchs sowie bleibende Schäden an Waldpflanzen, Wildtieren und deren Lebensräumen können ausgeschlossen werden.

Zusammenfassend betrachtet ist das Vorhaben „Salzburgleitung“ gemäß den der gegenständlichen UVE zugrunde liegenden technischen Angaben aus der Sicht des Fachbeitrages „Forstwirtschaft“ als umweltverträglich zu bezeichnen.

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4.12 Raumordnung

Im Fachbereich „Raumordnung“ werden die zu erwartenden Auswirkungen auf die räumliche Struktur des Untersuchungsgebietes mit den Schwerpunkten „Siedlungsraum, Ortsbild sowie Tourismusinfrastruktur“, „Landschaft“ sowie „Kultur- und Sachgüter“ untersucht.

Das Fachgebiet „Raumordnung“ gliedert sich in der UVE in drei Unterkapitel beziehungsweise Themenbereiche:

I. Siedlungsraum, Ortsbild sowie Tourismusinfrastruktur

II. Landschaftsbild

III. Kultur- und Sachgüter

Gegenstand der Betrachtung im Themenbereich „Siedlungsraum, Ortsbild sowie Tourismusinfrastruktur“ sind sämtliche genutzten baulichen Objekte, als Bauland gewidmeten Flächen lt. Flächenwidmungsplan (inkl. Kenntlichmachungen im Grünland) sowie Entwicklungsabsichten der Gemeinden innerhalb eines Korridors von 200 m beidseitig der Trassenachse (Engerer Untersuchungsraum).

Darüber hinaus wurden alle touristischen Einrichtungen und geschlossenen Ortslagen in einem Korridor von 1000 m beidseitig der Trassenachse untersucht (Weiterer Untersuchungsraum).

Für alle Teilaspekte wurden die Erhebungen und Bewertungen sowohl für die Errichtung der 380 kV Freileitung als auch für die Demontage der bestehenden 110 kV und 220 kV Freileitungen durchgeführt.

Der Themenbereich „Landschaft“ erfasst, beschreibt und bewertet das aktuelle Landschaftsbild und die Erholungseignung sowie die zu erwartenden Auswirkungen durch das geplante Vorhaben. Die im Projekt enthaltenen Maßnahmen des Landschaftsschutzes durch Mastbild, Farbwahl, Beschichtung, Oberflächenbehandlung, sowie durch die Trassenwahl und die Wahl der Standorte für die UWs werden im Weiteren bereits berücksichtigt, eine Trennung in „Projekt“ und „Maßnahmen zur Minderung und zum Ausgleich“ erfolgt nicht.

Als Untersuchungsräume werden eine Nahwirkzone (200 m Abstand zu den Trassenachsen), eine Mittelwirkzone (1.000 m Abstand) und eine Fernwirkzone (5.000 m Abstand) festgelegt. Auswirkungen des Vorhabens auf Landschaftsräume außerhalb der Fernwirkzone sind grundsätzlich möglich, jedoch keinesfalls als erheblich zu bewerten.

Methodisch werden in Anlehnung an NOHL (1991) der ästhetische Eigenwert (Landschaftsbildqualität) einschließlich bestehender Vorbelastungen und die Empfindlichkeit als Raumeigenschaften sowie die Wirkungsintensität als Eigenschaft des geplanten Vorhabens ermittelt und zueinander in Beziehung gesetzt. Aus dem Verhältnis wird die

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Beeinträchtigung des Landschaftsraums ermittelt. Die Bewertung erfolgt verbal-argumentativ und wird mit Hilfe einer dreistufigen Grundskala (gering – mittel – hoch) dargestellt.

Auswirkungen von Freileitungsvorhaben auf das Schutzgut Landschaft sind in der Regel auf anlagenbedingte Auswirkungen beschränkt. Auswirkungen durch den Bau (Baustelleneinrichtungen) und Betrieb (Pflegemaßnahmen) sind in der Regel zu vernachlässigen (kleine Baustellen, kurze Bauzeiten). Entscheidend für das Maß der Beeinträchtigungen im Schutzgut Landschaft ist regelmäßig die Sichtbarkeit des Bauwerks, und hier wiederum insbesondere die der Masten.

Grundlage für die Analyse der Auswirkungen der Salzburgleitung auf das Schutzgut Landschaft ist eine digitale Sichtraumanalyse auf Basis von trassenspezifischen Wirkzonen. Die digitale Sichtraumanalyse erfolgt auf der Grundlage des Digitalen Geländemodells (DGM) des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV). Es werden alle die Bereiche ermittelt, von denen aus eine Sichtbeziehung zur Leitung besteht und je nach Entfernung und Lage unterschiedlich bewertet. Dabei wird die gesamte Trasse in einzelne Landschaftsbildeinheiten aufgeteilt, die sich an Hand der natur- und kulturräumlichen Wechsels definieren lassen. Die Landschaftsbildeinheiten sind von Süd nach Nord durchnummeriert.

Mögliche Wechselwirkungen sind grundsätzlich bereits bei den Auswirkungen selbst mit berücksichtigt, sodass eine abgeänderte Beurteilung dadurch nicht hervorgerufen wird.

Der Themenbereich „Kultur- und Sachgüter“ umfasst die Bestandsdarstellung, Analyse und Bewertung von Auswirkungen des Vorhabens auf das Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter, einschließlich dinglicher Rechte, sowie von Wechselwirkungen zu anderen Schutzgütern. Gegenstand der Betrachtung sind sämtliche Kulturgüter innerhalb eines Korridors von 200 m beidseitig der Trassenachsen, und sämtliche Sachgüter innerhalb eines Korridors von 30 m beidseitig der Trassenachsen bzw. innerhalb der Flächen der Umspannwerke.

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4.12.1 Beschreibung des Ist-Zustandes – Siedlungsraum / Ortsbild / Tourismus

Siedlungsraum

Zur Bewertung der Sensibilität des Bestandes im Siedlungsraum wurden eigene Erhebungen durchgeführt und die vorliegenden Planungsinstrumente der Gemeinden analysiert. Der Siedlungsraum im Untersuchungsgebiet kann grundsätzlich als ländliches Streusiedlungsgebiet mit Tendenzen zu fortschreitender Zersiedelung eingestuft werden. Von den 90 bewerteten Ortslagen bestehen die meisten Ortslagen aus ein bis drei landwirtschaftlichen Betrieben inkl. Nebengebäude sowie weiteren betrieblich genutzten Objekten. Die Sensibilität dieser Ortslagen wurde auf Grund der starken Durchmischung von Wohnen und betrieblicher Nutzung als mittel sensibel eingestuft. Durch Wohnnutzung dominierte Ortslagen (hoch sensibel) befinden sich vorwiegend an den Ortsrändern der Hauptorte der Gemeinden (Berndorf, Perwang, Pischelsdorf und Burgkirchen). In isolierter Lage abseits der Hauptorte bestehen darüber hinaus vereinzelt Wohnsiedlungen (Siedlungssplitter) mit bis zu 10 Wohnobjekten – z.B. Oberholzsiedlung (Gemeinde Elixhausen), Untermödlham (Rückbau Gemeinde Seekirchen), Kreuzweg (Gemeinde Berndorf) sowie Sauldorf (Gemeinde Kirchberg bei Mattighofen), St. Georgen und Geretsdorf (Gemeinde Burgkirchen) als eigenständige kleinere Nebenzentren in den Gemeinden. In St. Peter reichen die Siedlungsgebiete nahe an das bestehende Umspannwerk St. Peter heran –z.B. Siedlung Luisenhöhe. In die Bewertung eingeflossen sind ebenso vereinzelte Wohnobjekte entlang von Erschließungsstraßen bzw. abseits landwirtschaftlicher Weiler.

Neben den bereits bestehenden Objekten sind in den Gemeinden Berndorf und Burgkirchen Entwicklungsabsichten seitens der Gemeinde dokumentiert, die eine Erweiterung von Siedlungsgebieten in Richtung Trasse ermöglichen. Es handelt sich dabei jedoch um geringfügige Ergänzungen und Arrondierungen von bereits bestehenden Siedlungen. Der einzige regionale Entwicklungsstandort innerhalb der untersuchten Trassenräume befindet sich in der Gemeinde Berndorf, es ist dies das regionale Gewerbegebiet „Schöchlgründe“.

Unbebaute Baulandreserven im Engeren Untersuchungsraum der 380 kV Leitung befinden sich am Ortsrand der Gemeinde Berndorf (Erweitertes Wohngebiet, Gewerbegebiet), am Ortsrand der Gemeinde Burgkirchen (Gemischtes Baugebiet), in der Gemeinde Pischelsdorf (Wohngebiet Ortszentrum und Dorfgebiet Wagenham) sowie vereinzelt als Baulücken in bestehenden Siedlungen. Der Großteil der Baulandreserven liegt in Ortslagen, die durch den Rückbau von Leitungen entlastet werden.

Neben den bestehenden Wohnobjekten ist das Kurhaus Brunnergut mit Kurgebietswidmung in der Gemeinde Auerbach sowohl für den Siedlungsraum als auch für die touristische Infrastruktur von Bedeutung (hohe Sensibilität).

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Ortsbild

In Bezug auf das Ortsbild sind auf Grund der dominierenden Streusiedlungsstruktur kaum Ortslagen mit wertgebenden Ortsbildern bzw. sensiblen Horizontbildungen vorhanden. Lediglich die Ortslage Ursprung (Schloss, Gemeinde Elixhausen) und die Weiler Ibertsberg (Gemeinde Obertrum), Edt (Gemeinde Seeham), Buch und Setzka (Gemeinde Kirchberg) sowie die Wallfahrtskirche Hart (Gemeinde Pischelsdorf) unterscheiden sich in ihrer Ensemblewirkung und Wahrnehmbarkeit ortsbildprägender Elemente (Sensibilität mittel) von den anderen bewerteten Ortslagen.

Tourismusinfrastruktur

Im Weiteren Untersuchungsraum befinden sich gesamt 50 touristische Infrastruktureinrichtungen (davon 28 in der Gemeinde Seeham). Anbieter für Urlaub am Bauernhof und Privatzimmervermietung bilden den Hauptanteil der bestehenden touristischen Infrastrukturausstattung. Vereinzelt sind noch spezifische Angebote wie z.B. Mühlen, Museen und örtliche Sportangebote wie z.B. Asphaltstockbahnen anzutreffen. Abgesehen vom Kurhaus Brunnergut befindet sich kein hochrangiges touristisches Angebot im Untersuchungsgebiet. Der Schwerpunkt für touristische Aktivitäten liegt auf landschaftsorientierten Angeboten wie z.B. Radfahren, Reiten, Wandern, und wird im Rahmen des Schutzgutes Landschaft behandelt. Die Trasse führt abgesehen vom Bereich der Seenlandschaft durch touristische eher extensiv genutzte Räume.

4.12.2 Beschreibung des Ist-Zustandes – Landschaft

Das Untersuchungsgebiet liegt im nördlichen Alpenvorland im Norden des Bundeslandes Salzburg und im Westen des Bundeslandes Oberösterreich. Der Charakter der Landschaft wird durch Hügel, Moore und Seen bestimmt. Insgesamt ist die Landschaft kleingliedrig und weist einen unruhigen Formenschatz auf.

Bei den Reliefformen handelt es sich um Moränenwälle und Moränenkuppen, weitere Kleineinheiten sind Terrassenstufen und Kerbtalhänge, die je nach Untergrund (Geschiebelehm, Schotter) unterschiedliche Vegetation tragen. Ist der Moränenuntergrund in Senken oder sehr flachen, nur von kleinen Bächen durchflossenen Talböden wasserundurchlässig, bilden sich anmoorige Böden oder Niedermoore. Als potentielle natürliche Vegetation ist ein Buchen-Tannenwald anzunehmen, auf moorigen Böden Erle, Kiefer, Fichte und Birke. Schotterfelder von Flussauen werden als Wiesen und Wald genutzt, liegen die Schotterflächen höher, sind sie bevorzugte landwirtschaftliche Nutzflächen

Im Norden des Untersuchungsgebietes schließt mit den Isar-Inn-Schotterplatten eine langgestreckte Fläche aus pleistozänen Sedimenten an. Wiederum weiter nördlich, etwa westlich des Mattigtals bis zu seiner Öffnung nach Norden, dominiert das flächenhafte Formenelement. Auf Grund der günstigen Böden und der geringen Hangneigungen wird hier intensive landwirtschaftliche Nutzung betrieben. Altmoränen, Deckenschotter und

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Hochterrassen sind von bäuerlichen Einzel- und Weilersiedlungen geprägt, städtische Bereiche finden sich in breiten Taleinschnitten, so z.B. bei Mauerkirchen.

Das Alpenvorland wird generell intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die Siedlungsformen im Untersuchungsgebiet sind Weiler, Einzelhöfe und kleinere Dörfer. Größere Siedlungen finden sich vor allem an den Seeufern und im Mattigtal. Im südlichen Teil sind die Waldflächen kleiner gegliedert, im nördlichen Teil wechseln sich größere Waldflächen und Offenland ab.

Zur Beschreibung und Bewertung des Ist-Zustands und der Auswirkungen im Schutzgut Landschaft wurde der Trassenraum nach naturräumlichen Kriterien in acht Teilräume, die so gen. Landschaftsbildeinheiten, untergliedert:

1. Östliches Salzach-Moränenplattenland zwischen UW Salzach neu und Obertrum; Seekirchner Land

2. Östliches Salzach-Moränenplattenland zwischen Obertrum und einer Linie Großenegg / Asperding / Fraham; Seekirchner Land, Haunsberg, Mattseebecken und Buchberg

3. Östliches Salzach Moränenland und Mattseebecken nördlich von Asperding, östliches Salzach-Endmoränenland bis Bergham / Gumping

4. Handenberger Hügel- und Plattenland nördlich von Bergham bis Pischelsdorf / Perleiten

5. Handenberger Hügel- und Plattenland von Perleiten bis südlich Albrechtsberg

6. Mattigtal und Unteres Inntal im siedlungsüberprägten Abschnitt bei Mauerkirchen / Burgkirchen

7. Unteres Inntal und Hartfeld

8. Weilhart- und Lachforst mit Übergang zum Inntal bei Braunau

Vor allem im südlichen Teil des Trassenraums, etwa in den Landschaftsbildeinheiten 1 bis 3 und damit bis in den Raum nördlich des Grabensees, ist eine nicht unerhebliche Bedeutung für den Tourismus und die Naherholung gegeben. Vor allem Wandern und Radfahren sowie die wassergebundene Naherholung an den Trumer Seen sind naturbezogene Erholungs- und Erlebnisformen. Vereinzelt werden auch Sportarten wie Paragliding ausgeübt. Landschaftsgebundene Erholungsformen finden sich auch entlang des Inns, der in ein überregionales Radroutennetz eingebunden ist.

Die Ränder der Niederterrasse sowie die Vorterrassen sind Standorte größerer städtischer Siedlungen (Braunau am Inn, St. Peter am Hart). Der gesamte Raum ist Standort von verschiedenen Freileitungen unterschiedlicher Spannungsebenen.

Der südliche Teil des Untersuchungsraumes weist insgesamt eine größere Vielfalt auf und ist in seiner Eigenart weniger von künstlichen Elementen überprägt als weiter im Norden.

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Die Bewertung der Landschaftsbildeinheiten nach ihrer Sensibilität zeigt ein recht deutliches Süd-Nord-Gefälle. Die Einheiten im Salzach-Moränenplattenland bis in den Raum Obertrumer See werden auf Grund ihrer Strukturvielfalt, ihres relativ hohen Eigenwerts, sowie auf Grund mehrer landschaftsbezogener Schutzgebiete als mittel- bis hochwertig (Wert 2,4 auf einer 3-stufigen Skala) qualifiziert, ebenso der südliche Teil des Handenberger Hügel- und Plattenland im Raum nördlich von Bergham bis etwa nach Pischelsdorf bzw. Perleiten.

Die Einheiten des östlichen Salzach Moränenlands und des östlichen Salzach- Endmoränenlands im Raum westlich und nördlich des Grabensees, sowie das Handenberger Hügel- und Plattenland ab Perleiten bis zum Mattigtal und Unteren Inntal im Raum Burgkirchen und Mauerkirchen werden noch als mittelwertig (Werte 2,0 bis 2,3) eingestuft, das nördlich anschließende Untere Inntal und der Raum Weilhartforst und Lachforst erreichen nur mehr geringe bis allenfalls mittlere Wertigkeiten (1,7 bis 1,8).

4.12.3 Beschreibung des Ist-Zustandes – Kultur- und Sachgüter

Als Kulturgüter wurden archäologische Fundstätten bzw. Fundstätten, denkmalgeschützte Gebäude und Objekte, Klein- und Flurdenkmäler wie Bildstöcke, Wegkreuze und Marterl, sowie sonstige Kulturgüter wie historische bäuerliche Architektur, Fassadenornametik u.dgl. erfasst.

Zur Erfassung der Kulturgüter wurden Auskünfte des Bundesdenkmalamts, der Landeskonservatorate für Salzburg und Oberösterreich, die Landesarchäologie im Salzburger Museum Carolino Augusteum, das Amt der Salzburger Landesregierung eingeholt. Zusätzlich wurden sonstige schriftliche und kartographische Quellen ausgewertet.

Insgesamt sind in den untersuchten Trassenkorridoren 8 archäologische Fundstätten bzw. Fundstätten bekannt. Eine der archäologischen Fundstätten, die Fundstätte „Römische Villa“ nahe der Kapelle „Heiliger Brunnen“ im Gemeindegebiet von Kirchberg, wird von der Trasse der Salzburgleitung und von der Trasse des Leitungsrückbaus gequert. Der gesamte Trassenraum ist bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt und gilt als archäologisch bedeutendes Gebiet, sodass von Fachleuten weitere Funde nicht ausgeschlossen werden.

Mit dem Schloss Forstern bei Burgkirchen steht 1 Gebäude im Trassenkorridor des Leitungsrückbaus unter Denkmalschutz.

Weiters bestehen 10 Kapellen, 18 Bildstöcke, Wegkreuze und Marterl, sowie 25 sonstige Kulturgüter in den untersuchten Trassenkorridoren. Unter den Kapellen sind der so gen. „Heilige Brunnen“ im Gemeindegebiet von Kirchberg und das so gen. „Heilige Kammerl“ im Gemeindegebiet von Auerbach besonders hervorzuheben, Beispiele historischer bäuerlicher Architektur sind besonders im Gemeindegebiet von Seeham anzutreffen.

Als Sachgüter wurden Gebäude mit Wohnnutzung, industrielle und gewerbliche Objekte, Wirtschaftsgebäude, Hallen, Garagen u.dgl., Freileitungen, Erdkabel, Telekommunikationskabel, Wasser-, Abwasser-, Fernwärme- und sonstige Leitungen und

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Pipelines, sowie Bergrechte nach Mineralrohstoffrecht auf den Servitutsstreifen der Leitungen sowie im Bereich der Umspannwerke erfasst.

Insgesamt liegen mehr als 300 Objekte in den Servitutsstreifen der Leitungen, bzw. kreuzen diese. Der überwiegende Anteil sind Erdkabel, Freileitungen und Wasser- bzw. Abwasserleitungen. An Gebäuden bestehen ein gewerblich genutztes Gebäude am Rande des Servitutsstreifens im Gemeindegebiet von Berndorf (Objekte „Westernstadt“) sowie eine Erdgas-Pumpstation im Gemeindegebiet von Auerbach im Servitutsstreifen der Salzburgleitung. Im Servitutsstreifen des Leitungsrückbaus liegen 30 Wohngebäude (u.a. die Siedlung Untermödlham im Gemeindegebiet von Seekirchen und die Siedlung Jahrsdorf im Gemeindegebiet von St. Peter), sowie mehrere Nichtwohngebäude. Sowohl die Trasse der 380 kV-Leitung, als auch die Trassen der zum Rückbau vorgesehenen 110 kV- und der 220 kV-Leitungen queren je 1-mal die Bahnlinie Straßwalchen – Braunau.

4.12.4 Auswirkungen auf Siedlungsraum / Ortsbild / Tourismus

Raumstruktur und den Siedlungsraum

Erhebliche Auswirkungen auf den Siedlungsraum ergeben sich durch den Bau der 380 kV Freileitung für gesamt vier Ortslagen. Für die beiden Ortslagen „Ortsrand Berndorf“ und „Gewerbegebiet Berndorf“ ist diese Erheblichkeit bedingt durch derzeit noch nicht konsumierte Entwicklungsmöglichkeiten am Standort. Für die Ortslagen Burgkirchen Ortsrand Ost und Wagenham (Gemeinde Pischelsdorf) begründet sich die hohe Erheblichkeit in noch nicht konsumiertem Bauland mit geringfügigen Erweiterungsmöglichkeiten (Burgkirchen). Durch den Rückbau sind erhebliche positive Auswirkungen für gesamt 17 Ortslagen gegeben.

Betrachtet man die Gesamtwirkungen des Vorhabens so ist der Saldo in Bezug auf die Erheblichkeit der Auswirkungen (Bau 380 kV und Rückbau 220 kV bzw. 110 kV) für 38 Ortslagen positiv, für 36 Ortslagen bleiben die Wirkungen neutral und für 16 Ortslagen kommt es zu Verschlechterungen, wobei sich nur für eine Ortslage - den östlichen Ortsrand von Burgkirchen (geringfügige Baulandreserven sowie Möglichkeit zur Arrondierung) - ein hoch negativer Saldo ergibt.

Dem steht ein hoch positiver Saldo durch den Rückbau in der nahe gelegenen, aber getrennt bewerteten Ortslage „Geretsdorf NO“ gegenüber, die ebenfalls zur Gemeinde Burgkirchen gehört

Von den gesamt elf im Saldo hoch positiv bewerteten Ortslagen befinden sich vier auf Gemeindegebiet der Gemeinde Burgkirchen („Geretsdorf NO“, „Nördlich St. Georgen“, „Ortsrand NW“, „Südl. Aluminiumwerk“). Die weiteren im Saldo hoch positiven Ortslagen sind in den Gemeinden Seekirchen (3), Seeham (1) sowie in Neukirchen an der Enknach zu finden (3). Geringe Verschlechterungen (12 Ortslagen) betreffen meist landwirtschaftliche Weiler, die neu in den Korridor von 70 m – 200 m zur 380 kV Freileitung bzw. durch Verschwenkungen gegenüber der bestehenden 220 kV Trasse näher an die Freileitung rücken (z.B. „Ortsrand Perwang“). ______Seite 90/109 VERBUND-Austrian Power Grid AG UVE / Salzburgleitung Zusammenfassung der UVE

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Ortsbild

Die Bewertung der Erheblichkeit für das Ortsbild erfolgte mit Unterstützung einer digital durchgeführten Sichtraumanalyse. Beeinträchtigungen ergeben sich im Wesentlichen dann, wenn Masten der Freileitung in Konkurrenz zu bestehenden Ensembles und Horizontwirkungen treten und das Erscheinungsbild sensibler Ortslagen verändern. Von den 113 im Hinblick auf das Ortsbild bewerteten Ortslagen sind die Auswirkungen durch Bau und Rückbau (Saldo) für 79 Ortslagen neutral, für 19 positiv und für zwei gering negativ (Schmiding und Perwang). Weitere zwei Ortslagen weisen keine und 11 Ortslagen vernachlässigbare Auswirkungen auf.

Tourismusinfrastruktur

Ähnlich der Bewertung der Auswirkungen auf das Ortsbild wurden auch die Auswirkungen auf die Tourismusinfrastruktur in Bezug auf die Beeinträchtigung der Erlebbarkeit bzw. der Attraktivität des bestehenden Angebotes gesetzt und durch Umsetzung einer Sichtraumanalyse unterstützt. Von den 50 bewerteten Infrastrukturangeboten kommt es für 10 zu einer geringen Verbesserung (v.a. für Anbieter im Segment Urlaub am Bauernhof) und für drei (Steffelbauer in Seekirchen, Haus Albina Hofer in Perwang und Ferienhaus Lindner in Auerbach) zu geringfügigen Verschlechterungen. Für die restlichen Angebote bleiben die Gesamtwirkungen neutral bzw. sind keine gegeben.

Die Auswirkungen des Vorhabens betreffen im Wesentlichen die Betriebsphase. Zusätzliche Auswirkungen bestehen durch die temporäre Bauphase nicht, die Betrachtung der Störfälle kann auf Grund der vernachlässigbaren Auswirkungen auf die Raumstruktur incl. Ortsbild und Tourismus entfallen – es handelt sich in der Regel um Schäden mit extrem geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, die meist auf Teile der Leitung beschränkt sein werden.

4.12.5 Auswirkungen auf die Landschaft

Die Gesamtlänge der zu errichtenden Leitungen einschließlich der Leitungseinbindungen beträgt ca. 48,3 km. Die Auswirkungen auf den Landschaftsraum werden durch die Trassenführung, die Farbgebung und Wahl der Mastbilder, soweit dies technisch möglich ist, gering gehalten.

Dem Neubau steht der Rückbau der bestehenden 220 kV-Freileitung Salzach – St. Peter im Abschnitt zwischen UW Salzach neu und UW St. Peter und der Rückbau der 110 kV- Freileitung Ering – Ranshofen – St. Peter im Abschnitt zwischen UW St. Peter und UW Ranshofen gegenüber. Die Gesamtlänge des Rückbaus beträgt im Salzburger Teil ca. 17 km, und ist damit nahezu gleich der Gesamtlänge des Leitungsneubaus. Im oberösterreichischen Teil beträgt sie ca. 46,2 km und ist damit etwa 1,5-mal größer als jener des Leitungsneubaus.

Der überwiegende Teil der neu zu errichtenden Masten wird auf derzeit intensiv genutzten Grünland- und Ackerflächen errichtet, einige Maststandorte entfallen auf Wälder und Forste.

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Mit einer einzigen Ausnahme sind an sämtlichen Waldstandorten forstlich überprägte Waldgesellschaften betroffen.

Die Gesamtfläche der neuen Maststandorte beträgt ca. 1,1 ha. Der überwiegende Teil der alten, rückzubauenden Maststandorte wird in die angrenzenden intensiv genutzten Grünland- und Ackerflächen integriert, einige Maststandorte mit standortgerechten Gehölzen bestockt und in den umgebenden standortgerechten Wirtschaftswald integriert. Die Gesamtfläche der zu rekultivierenden Maststandorte beträgt ca. 1,2 ha.

Schneisen größeren Umfangs werden zum einen im unmittelbaren Nahbereich des UW Salzach neu, zum anderen im Raum Pfarrgraben / Weiler Edt westlich des Obertrumer Sees errichtet. Der hohe Anteil der Waldschneisen ist damit eine Folge der Wahl des UW- Standorts, das selbst mit geringen Eingriffswirkungen verbunden ist, sowie eines Trassenverschwenks zur Verringerung von Auswirkungen auf bestehende Siedlungen. Der Neuanlage von Waldschneisen steht die Auflassung nicht mehr benötigter Waldschneisen im Bereich des Leitungsrückbaus auf einer Fläche von 8,5 ha gegenüber.

Eine Fernwirkung durch den Neubau des UW Salzach neu ist durch die Lage ausgeschlossen. Insbesondere können auch Beeinträchtigungen des nahe dem UW Salzach neu gelegenen Ursprunger Moores ausgeschlossen werden.

Da die geplante Freileitung in weiten Teilen die Trasse der bestehenden 220 kV-Freileitung nutzt, wird kein zusätzliches neues Element mit Auswirkungen auf das Landschaftsbild in den Raum eingebracht. Gegenüber der vorhandenen Leitung weist die geplante Leitung allerdings eine größere durchschnittliche Masthöhe auf, was zu einer geringen, meist nicht erheblichen graduellen Erhöhung der Beeinträchtigung in Bezug auf die Fernwirkung führen kann.

Eine Zunahme der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes entsteht vor allem in Bereichen, in denen die geplante Freileitung die Trasse der vorhandenen Leitung verlässt. Dies trifft in erheblichem Maße auf die südlichste Landschaftsbildeinheit zu. Auch diese Zunahme der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes kann nach den Ergebnissen der Sichtraumanalyse allerdings als gering bis mittel bewertet werden.

Eine Verringerung von Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes ist vor allem in den nördlichen Abschnitten festzustellen, da hier ein Rückbau in größerem Umfang als der Neubau erfolgt. Sonstige mittelbare Beeinträchtigungen der Umgebung können nach vorliegenden Untersuchungen der UVE mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden.

Die Landschaftsbildeinheiten 7 und 8 schließen mit dem Inntal direkt an die Grenze zur Bundesrepublik Deutschland an. Grenzüberschreitende Auswirkungen auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland sind auf Grund der bestehenden Distanzen dennoch auszuschließen.

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4.12.6 Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter

Auswirkungen des Vorhabens auf die archäologische Fundstätte „Römische Villa“ am Heiligen Brunnen nordwestlich der Ortslage Sauldorf sind bei der Fundamentierung des Masten Nr. 57 der Salzburgleitung sowie beim Rückbau des Masten Nr. 439 der 220 kV- Freileitung nicht auszuschließen. Mast Nr. 57 liegt knapp außerhalb der ausgewiesenen Fundstätte, Mast Nr. 439 liegt innerhalb der Fundstelle.

Auswirkungen auf die übrigen archäologischen Fundstätten können mit ausreichender Sicherheit ausgeschlossen werden. Da im gesamten Trassenraum weitere, heute noch nicht bekannte archäologische Fundstätten liegen können, werden zur Abklärung der tatsächlichen Auswirkungen entsprechende Vorerkundungen (Befliegung und archäologische Luftbildauswertung, Trassenbegehungen) und Begleitmaßnahmen in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt vor Baubeginn bzw. während der Bauphase durchgeführt.

Von den Kapellen kommt eine Kapelle südwestlich des Orts Pischelsdorf im Servitutsstreifen der 380 kV-Freileitung zu liegen. Die Kapelle ist augenscheinlich jüngeren Datums und ohne besonderen kunsthistorischen Wert. Reale Auswirkungen auf die Kapelle können sowohl in der Bauphase, als auch in der Betriebsphase weitgehend ausgeschlossen werden.

Für eine Reihe von Kulturgütern ist das Projekt mit positiven Auswirkungen verbunden. So liegt die Kapelle „Heiliges Kammerl“ derzeit unmittelbar unter den Leiterseilen der 220 kV- Freileitung, nach Bau der Salzburgleitung dagegen außerhalb des Servitutsstreifens, das Schloss Forstern wird durch den Rückbau der in der Nähe verlaufenden 110 kV-Freileitung aufgewertet.

Erhebliche Auswirkungen auf die übrigen Kulturgüter können ausgeschlossen werden. Ebenso können erhebliche Auswirkungen auf die erhobenen Sachgüter bei projektgemäßer Baudurchführung unter Einhaltung einschlägiger Bestimmungen ausgeschlossen werden. Dies gilt sowohl für die Bau- als auch für die Betriebsphase.

Höhere Sachschäden auf bauliche Kulturgüter, Gebäude und Freileitungen im Servitutsstreifen der Salzburgleitung sind für die Störfallphase bei Seilriss oder Bruch von Stahlgittermasten nicht endgültig auszuschließen. Derartige Sachschäden können einen Bildstock in der Gemeinde Obertrum sowie eine Kapelle jüngeren Datums in der Gemeinde Pischelsdorf, ein Wirtschaftsgebäude in der Gemeinde Berndorf, sowie verschiedene die Salzburgleitung kreuzende Freileitungen betreffen. Die Sachschäden können im Falle eines Störfalles ohne bleibende Wertminderung von der APG behoben werden.

4.12.7 Gesamtbewertung Siedlungsraum / Ortsbild / Tourismus

Insgesamt ergibt sich aus der Erhebung und Bewertung des untersuchten Siedlungsraumes, der Ortsbilder und der Tourismusinfrastruktur und der Auswirkungen des Baus der Salzburgleitung sowie des Rückbaus der 110 kV- und 220 kV-Freileitungen lediglich ein sehr punktuelles Konfliktpotential, das bei Gegenüberstellung der Auswirkungen im gesamten

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Gemeindegebiet bereits innerhalb der jeweiligen Gemeinde einen Ausgleich erfährt. Grenzüberschreitende Auswirkungen sind auszuschließen.

4.12.8 Gesamtbewertung Landschaft

Je nach Empfindlichkeit des Ist-Zustands und nach negativen und positiven Auswirkungen des Leitungsbaus und –rückbaus ist der Grad der Gesamtauswirkungen unterschiedlich zu bewerten, und erreicht insbesondere in den nördlichen Teilräumen durchaus auch positive Werte.

In der südlichsten Landschaftsbildeinheit, in dem auch die Errichtung des UW Salzach neu vorgesehen ist, und in dem die 380 kV-Freileitung zur Vermeidung von Auswirkungen auf den Menschen selbst und auf den Siedlungsraum des Menschen in erheblichem Ausmaß von der Trasse der 220 kV-Freileitung ausschwenkt, sind Auswirkungen von mittel negativer Erheblichkeit festzustellen.

Dieser im Vergleich höhere Erheblichkeitsgrad ist zum einen auf die gute Bestandsqualität des Landschaftsraums, zum andern auch auf die relativ große, zusätzliche Waldschneisenfläche zurückzuführen.

Sensibilität des Wirkungsintensität Erheblichkeit der LBE Beschreibung Bestands des Vorhabens Auswirkungen

Östliches Salzach- gering bis mittel Moränenplattenland negative 1 zwischen UW Salzach neu mittel bis hoch (2,5) mittel negativ Auswirkungen und Obertrum; Seekirchner (- 1,5) Land

Östliches Salzach-Moränen- plattenland zwischen Obertrum und einer Linie gering negative gering bis mittel 2 Großenegg / Asperding / mittel bis hoch (2,4) Auswirkungen negativ Fraham; Seekirchner Land, (- 1,0) Haunsberg, Mattseebecken und Buchberg

Östliches Salzach Moränenland und Auswirkungen Mattseebecken nördlich von 3 mittel (2,0) neutral neutral Asperding, östliches (+/- 0) Salzach-Endmoränenland bis Bergham / Gumping

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Sensibilität des Wirkungsintensität Erheblichkeit der LBE Beschreibung Bestands des Vorhabens Auswirkungen

Handenberger Hügel- und Auswirkungen Plattenland nördlich von 4 mittel bis hoch (2,4) neutral neutral Bergham bis Pischelsdorf / (+/- 0) Perleiten

Handenberger Hügel- und gering positive 5 Plattenland von Perleiten bis mittel (2,3) Auswirkungen gering positiv südlich Albrechtsberg (+ 1)

Mattigtal und Unteres Inntal mittel positive im siedlungsüberprägten 6 mittel (2,0) Auswirkungen mittel positiv Abschnitt bei Mauerkirchen / (+ 2) Burgkirchen

Unteres Inntal und Hartfeld gering positive gering bis mittel vernachlässigbar bis 7 Auswirkungen (1,6) gering positiv (+ 1)

Weilhart- und Lachforst mit gering positive 8 Übergang zum Inntal bei mittel (1,8) Auswirkungen gering positiv Braunau (+ 1)

Die Auswirkungen des Umspannwerks auf die Landschaft tragen zum Gesamtergebnis im Landschaftsraum zwar bei, sind an sich jedoch auf Grund des gewählten Standorts auf dessen nähere Umgebung im nördlichen und nordöstlichen Anschluss (bis etwa in den Bereich Mitterstatt / Wendling) beschränkt, erreichen hier eine mittlere Erheblichkeit und nehmen mit zunehmender Entfernung sehr rasch ab.

In der nach Norden anschließenden Landschaftsbildeinheit westlich des Obertrumer Sees ist das Vorhaben noch von geringer bis mittlerer Erheblichkeit, weiter nördlich sind die Auswirkungen von Bau und Rückbau als neutral zu bewerten. Die kleineren Trassenverschwenks im Raum Edt, Perwang und Unterkling, sowie entlang des Engelbachs bei Humertsham wirken sich demnach nicht erheblich nachteilig auf das Schutzgut Landschaft aus.

Ab dem Übertritt der Trasse in den Bereich des Siedelbergs und weiter bis zum UW St. Peter sind die Auswirkungen des Gesamtvorhabens in der Bilanz in unterschiedlichem Ausmaß als positiv zu bewerten. Die positive Bilanz wird nicht nur, aber insbesondere auch durch den zusätzlichen Rückbau von 110 kV-Freileitungen im Raum St. Peter – Burgkirchen - Neukirchen – Ranshofen erreicht. Auch ohne die zusätzlichen Rückbaumaßnahmen wird jedoch eine zumindest ausgeglichene Bilanz landschaftlicher Auswirkungen erreicht.

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In den übrigen Landschaftsteilen kann davon ausgegangen werden, dass sich nach Durchführung des Vorhabens keine wesentlichen Veränderungen in Bezug auf das Landschaftsbild ergeben. Die unterschiedliche Größe der abzubauenden und der neu errichteten Masten (Unterschiede in Höhe und Gestaltung sowie Anzahl der Leitungen) sowie die leichten Trassenverlegungen haben insgesamt weder auf den Sichtraum erhebliche Auswirkungen, noch sind spezielle lokale Situationen festgestellt worden, die eine erhebliche Projektwirkung begründen.

In einer Gesamtbetrachtung der Auswirkungen des Vorhabens einschließlich aller zugehöriger Maßnahmen werden dessen Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft einschließlich der Aspekte des Landschaftscharakters und des Erholungswerts der Landschaft als nicht erheblich, in den nördlichen Landschaftsräumen als merkliche Aufwertung der Landschaft bewertet.

Aus Sicht des Schutzguts Landschaft ist eine positive Bewertung des Vorhabens im Rahmen des UVP-Verfahrens daher möglich.

4.12.9 Gesamtbewertung Kultur- und Sachgüter

Insgesamt ergibt sich aus der Erhebung und Bewertung der untersuchten Kultur- und Sachgüter und der Auswirkungen des Baus der Salzburgleitung und des Rückbaus der 110 kV- und 220 kV-Freileitungen lediglich ein geringes Konfliktpotential. Grenzüberschreitende Auswirkungen sind auszuschließen.

Aus Sicht des Schutzguts Kultur- und Sachgüter ist eine positive Bewertung des Vorhabens im Rahmen des UVP-Verfahrens daher möglich.

4.12.10 Gesamtbewertung Raumordnung

In einer Gesamtbetrachtung der Auswirkungen des Vorhabens einschließlich aller zugehöriger Maßnahmen werden dessen Auswirkungen auf

• Siedlungsraum / Ortsbild / Tourismus

• Landschaft

• Kultur- und Sachgüter als nicht erheblich bewertet.

Aus Sicht der betrachteten Schutzgüter ist eine positive Bewertung des Vorhabens im Rahmen des UVP-Verfahrens daher möglich.

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4.13 Mensch – Humanmedizin

Im Rahmen des Fachbeitrages „Mensch - Humanmedizin" wird aus medizinischer Sicht geprüft, ob die künftigen Immissionen der Salzburgleitung (elektromagnetische Felder, Luftschadstoffe, Schall, baubedingte Erschütterungen) zu Belastungen führen, welche die Gesundheit und/oder das Wohlbefinden der Menschen sowie die vorhandene Nutzung der Umgebung beeinträchtigen werden.

Beurteilt werden Bauphase (Immissionsbelastung durch das Bauvorhaben), Betriebsphase (Immissionsbelastung nach Realisierung des Projektes) und Störfall.

4.13.1 Auswirkungen durch Schall

Ist-Situation Zur Beschreibung der derzeit bestehenden - ortsüblichen - Schallimmissionen (Ist-Zustand) wurden in den Jahren 2004 und 2005 an repräsentativen Messpunkten (MP) während der Nacht (22:00 bis 6:00) Schallpegelmessungen durchgeführt (Details siehe UVE Fachbereich E - Schall). 10 Messpunkte liegen im Bereich der geplanten 380 kV-Leitung, 4 MP im Bereich der bestehenden 220 kV-Leitung.

Die Bestandsaufnahme dient der Dokumentation des Ist-Zustandes vor Realisierung des Vorhabens Salzburgleitung und ist die Basis für die Berechnung der künftigen Schallimmissionen.

Dargestellt wird nur die Nachtzeit, weil während der Nacht die Umgebungsgeräusche abnehmen und somit die Ist-Situation leiser ist als bei Tag. Die Emissionen der Stromleitung stehen in keiner Beziehung mit der Tages- bzw. Nachtzeit, sondern hängen von meteorologischen Bedingungen = Auftreten von Koronageräuschen bei bestimmten Witterungsbedingungen. Aus medizinischer Sicht ist daher die Nacht als kritischer Zeitraum anzusehen und für die Beurteilung maßgeblich.

Die Daten zeigen, dass die derzeitige Lärmbelastung in den meisten Bereichen während der Nacht sehr gering ist.

Der Grenzwert des vorbeugenden Gesundheitsschutzes bzw. der von der WHO empfohlenen gesundheitsrelevanten Werte N: Lr 45 dB wird bei allen Wohnanrainern (ausgenommen bei Anrainer MP13) eingehalten bzw. bei einigen MP deutlich unterschritten. Somit werden dort auch in Innenräumen, welche Schlafzwecken dienen, die

Belastungsgrenzwerte zur Sicherung der Schlafqualität (Qualitätsziel für Schlafräume) Lr 30 dB und LA,max 40-45 dB im Raum bei geschlossenen Fenstern bzw. Lr 35 dB und LA,max 45 dB im Raum bei offenen Fenstern (Spaltlüftung) sicher eingehalten. Bei einem Messpunkt (MP13) wird das Qualitätsziel für Schlafräume derzeit nicht eingehalten.

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Auswirkungen in der Bauphase Im UVE Fachbereich E - Schall werden verschiedene Bauszenarien - Bau der Leitung und Bau in den Umspannwerken - dargestellt.

Im Fachbereich A - Vorhabensbeschreibung wird die tägliche Arbeitszeit mit 6:00 bis 20:00 und in Ausnahmefällen bei den Umspannwerken bis 22:00 angegeben. In der Nacht sind Bautätigkeit und Materialtransporte untersagt. Alle Angaben gelten für den Tageszeitraum.

Bei der Seilmontage wird das Ausziehen der Seile bevorzugt mit einem Hubschrauber durchgeführt. Die Einsatzdauer des Hubschraubers bei einer durchschnittlichen Sektion von 2 bis 2,5 km Länge wird mit etwa 4 Stunden angegeben. Beurteilungspegel für den Hubschraubereinsatz liegen nicht vor.

Beurteilung Bei der Masterrichtung werden die Grenzwerte der OÖ Bautechnikverordnung - 55 dB im Wohngebiet und 70 dB im Baulandgebiet - bei nahegelegenen Wohnanrainern nicht eingehalten, der Grenzwert für Lärmspitzen von 85 dB wird eingehalten. Das Spundwandschlagen, sollte es bei der Masterrichtung im Nahbereich von Wohnanrainer notwendig sein, wird von diesen deutlich wahrgenommen werden und kann als störend empfunden werden. Aus medizinischer Sicht ist diese Belastung zumutbar, weil sie nur von kurzer Dauer ist und sicher keine Gefährdung der Gesundheit darstellt.

Beim Umspannwerk St. Peter wird bei den Arbeiten zur Geländeregulierung der Grenzwert der OÖ Bautechnikverordnung von 55 dB beim IP Jahrsdorf 7 um 3 dB überschritten. Dieser IP liegt im gewidmeten Betriebsgebiet, für das der zulässige Beurteilungspegel 70 dB beträgt (es ist davon auszugehen, dass es gegenüber dem Ist-Zustand zu keiner wesentlichen Verschlechterung kommen wird - eine genaue Aussage ist nicht möglich, da keine Pegelangaben für den Tageszeitraum vorliegen).

Die Lärmbelastung durch Hubschrauberflüge ist wegen des in einem bestimmten Trassenbereich nur kurzen zeitlichen Auftretens ohne Relevanz, ebenso die Zusatzbelastung durch den Baustellenverkehr im Straßennetz.

Eine Gefährdung der Gesundheit der Anrainer durch die zeitlich begrenzte Bauphase kann ausgeschlossen werden.

Immissionsprognose für die Betriebsphase

Bei Überlandleitungen können bei bestimmten meteorologischen Bedingungen (Nebel, Regen, Schnee) Koronageräusche auftreten. Für die Prognosebetrachtung werden Nahobjekte dargestellt, die der endgültigen Leitungstrasse (Abstand zur Leitungsachse <100 m) und den Umspannwerken Salzach neu und St. Peter am nächsten liegen.

Bei der Bewertung wird immer auf die leiseste halbe Stunde nachts bezogen. Es handelt sich dabei um eine extreme „worst case“-Annahme, da nicht zwingend davon ausgegangen ______Seite 98/109 VERBUND-Austrian Power Grid AG UVE / Salzburgleitung Zusammenfassung der UVE

______werden kann, dass das Auftreten von Koronargeräuschen und die leiseste halbe Stunde zeitgleich auftreten.

Maßnahmen Müssen bei der Masterrichtung Spundwände geschlagen werden, wird empfohlen, die nächstgelegenen Wohnanrainer darüber im Voraus zu informieren.

Beurteilung Die prognostizierten Betriebsgeräusche - Koronageräusch der 380 kV-Leitung, Koronageräusche und Transformatorengeräusche bei den Umspannwerken - erfüllen bei den der Leitungstrasse und den Umspannwerken nächstgelegenen Wohnanrainern alle Beurteilungskriterien. Bei allen Anrainern werden in den Innenräumen (= Schlafräumen) die Belastungsgrenzwerte zur Sicherung der Schlafqualität (Qualitätsziel für Schlafräume) von

Lr 30 dB im Raum bei geschlossenen Fenster bzw. von Lr 35 dB im Raum bei geöffneten Fenster (Spaltlüftung) bei Betrieb der Salzburgleitung eingehalten. Die Nachtruhe und Schlafqualität der Menschen werden durch Koronageräusche bzw. Transformatorengeräusche nicht negativ beeinflusst.

Bei einigen Anrainern im Nahbereich des Umspannwerks St. Peter können Koronageräusche in der Nacht bei Nebel im Raum bei offenem Fenster gerade wahrgenommen werden (bei geschlossenem Fenster sind sie nicht hörbar). Die Belastungsgrenzwerte zur Sicherung der Schlafqualität (Qualitätsziel für Schlafräume)

Lr 30 dB im Raum bei geschlossenen Fenster bzw. Lr 35 dB im Raum bei geöffneten Fenster (Spaltlüftung) werden aber auch in dieser Situation sicher eingehalten werden. Die Nachtruhe und Schlafqualität der Menschen werden auch bei ungünstigen meteorologischen Bedingungen (Nebel) nicht durch Koronageräusche beeinträchtigt.

Bei einigen Anrainern im Nahbereich des Umspannwerks St. Peter kommt es bei

Schutzauslösungen in der Nacht zu Schallpegelspitzen von LA,max > 60 dB (der höchste

Prognosewert beträgt LA,max 72 dB bei der Ortsbezeichnung Jahrsdorf 7). Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Schallpegelspitzen eine Aufwachreaktion bei den Betroffenen auslösen können. Aus medizinischer Sicht sind diese Schallpegelspitzen zumutbar und ohne Relevanz, da es sich immer um ein sehr seltenes Einzelereignis mit sehr kurzer Dauer (<2 Sekunden) handelt (im Jahr 2002 ist es nur in 6 Nächten zu einer Schutzauslösungen gekommen).

Eine Gefährdung der Gesundheit bzw. eine unzumutbare Belästigung der Anrainer durch Koronageräusche bzw. Transformatorengeräusche und Schallpegelspitzen durch Schalt- vorgänge im Bereich der beiden Umspannwerke sind bei Umsetzung des Vorhabens Salzburgleitung mit Sicherheit auszuschließen. Das Projekt Salzburgleitung ist in der Betriebsphase akustisch als umweltverträglich einzustufen.

______VERBUND-Austrian Power Grid AG Seite 99/109 Zusammenfassung der UVE UVE / Salzburgleitung

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4.13.2 Auswirkungen der elektromagnetischen Felder

Ist-Zustand Im Nahbereich der Salzburgleitung wurden in den Räumen von Wohnobjekten Messungen zur Erfassung der Hintergrund-Magnetfeldpegel und der Magnetfelder, die beim Betrieb von Elektrogeräten auftreten, durchgeführt.

Die Messungen der Magnetfelder, die von Elektrogeräten erzeugt werden, ergaben in den

Wohnobjekten folgende Höchstwerte für BIst-Gerät: Küchenmaschinen: bis 152 µT Mikrowellenherde: bis 75 µT Staubsauger: bis 71 µT Rüttelpolster. 51 µT Elektroherde: bis 25 µT Wegen der räumlich inhomogenen Felder können diese Werte nicht mit den Grenzwerten verglichen werden. Für diesen Vergleich müssten die Messergebnisse auf äquivalente Ganzkörperexpositionen gegenüber homogenen Feldern umgerechnet werden. Ein entsprechendes Verfahren ist jedoch in den bestehenden Grenzwertregelungen nicht enthalten.

Die Messungen der Hintergrund-Magnetfeldpegel ergaben folgende Werte für BIist: Kinderzimmer (Bettkissen): 0,069 - 0,477 µT Schlafzimmer (Bettkissen): 0,012 - 0,938 µT

Immissionsprognose für die Betriebsphase

Im Sinne einer „worst case“-Annahme wurden die Immissionen bei maximaler Auslastung der Leitung (Ith = thermischer Grenzstrom) und im Normalbetrieb (IDmax = maximaler

Dauerstrom, mit dem eine Leitung im Normalbetrieb belastet werden kann = 0,6 * Ith des thermischen Grenzstromes) unter Berücksichtigung der Leitungstype berechnet.

Die Berechnungen erfolgten für die nächstgelegenen Anrainer, deren Wohnobjekte sich in einem Abstand von 72 m bis 100 m zur Trassenmitte befinden und für ein Betriebsgebäude im Abstand von 77 m zur Trasse.

Betriebsphase - Immissionen im Freien Die „worst case“ Prognose gilt für den am stärksten belasteten Punkt direkt unter der 380 kV-

Leitung an der Stelle des größten Durchhanges bei thermischen Grenzstrom [BIth] = 32,2 µT. Als Richtwert - Schutzziel: Träger eines Herzschrittmachers (Implantate) - werden 100 µT herangezogen.

Der Richtwert wird von der „worst case“-Annahme sehr deutlich unterschritten (Ausschöpfung 32,2%).

Für einen Aufenthalt im Freien gelten generell die Grenzwerte der ÖNORM S 1119 EG

10 kV/m und BG 1000 µT für eine zeitlich befristeten Aufenthalt (Schutzziel ist die

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Allgemeinbevölkerung bei zeitlich befristeter Einwirkung). Die nach der Summenformel der ÖNORM ermittelte Gesamtexposition schöpft den zulässigen Grenzwert zu 49,7% aus.

Betriebsphase - Immissionen in Wohngebäuden

Die Prognose gilt für den am nächsten gelegenen Wohnanrainer in einer Entfernung von 72 m zur geplanten Salzburgleitung. Da im Wohnhaus von einem dauernden Aufenthalt auszugehen ist, gelten die Grenzwerte der ÖNORM S 1119 EG 5 kV/m und BG 100 µT. Der Grenzwert der ÖNORM S1119 zum Schutz der Allgemeinbevölkerung für unbegrenzte

Expositionsdauer wird bei thermischem Grenzstrom [BIth] mit Berücksichtigung des elektrischen Feldes [Emax] und bei maximaler Dauerbelastung [BDmax] sehr deutlich unterschritten

Der Anlagengrenzwert für Neuanlagen der Schweiz = Vorsorgewert zum Schutz von Kindern (unbegrenzte Expositionsdauer) wird von der geplanten 380 kV-Leitung beim nächstgelegenen Anrainer bei maximalen Dauerstrom sicher eingehalten (Ausschöpfung 86%).

Betriebsphase - Immissionen in Arbeitsstätten Das der Salzburgleitung nächstgelegene gewerblich genutzte Objekt liegt in einer Entfernung von 77 m von der geplanten Trasse, somit um 5 m weiter als das nächstgelegene Wohnobjekt.

Da beim nächstgelegenen Wohnobjekt die Grenzwerte der ÖNORM S1119 und auch der Anlagengrenzwert der Schweiz (Vorsorgewert) für eine unbegrenzte Expositionsdauer eingehalten werden, werden diese Werte auch beim nächstgelegenen gewerblich genutzten Objekt eingehalten und somit auch die Grenzwerte für zeitlich begrenzte Expositionsdauer.

In einer Entfernung von 30 m befindet sich ein Baulager, welches auch für Veranstaltungen genutzt wird. Da direkt unter der Leitung der Richtwert zum Schutz von Herzschrittmacher- trägern (Implantate) deutlich unterschritten wird, ist sicher gestellt, dass diese Schutzziel am Veranstaltungsort ebenfalls eingehalten wird.

Beurteilung Bei Daueraufenthalt im nächstgelegenen Wohnobjekt werden auch bei thermischen

Grenzstrom [BIth] die Grenzwerte der ÖNORM S 1119 für eine unbegrenzte Expositionsdauer sicher eingehalten, wobei festzuhalten ist, dass der thermische Grenzstrom kein Dauerszenario darstellt, sondern eher mit einem kurzzeitigen Störfall gleichzusetzen ist.

Für eine hohe Dauerbelastung stellt der maximalen Dauerstrom [BDmax] ein reales Szenario für dar.

In der Schweiz gelten für bestehende Anlagen - wie in Österreich - die ICNIRP-Werte (100 µT). Für Neuanlagen wurde jedoch ein neuer Grenzwert geschaffen. Dieser Anlagen bezogene Grenzwert, der Zusatzbelastungen (bestehende Felder durch hauseigene Installationen) nicht berücksichtigt, folgt dem Vorsorgeprinzip der Medizin, d.h. es werden

______VERBUND-Austrian Power Grid AG Seite 101/109 Zusammenfassung der UVE UVE / Salzburgleitung

______auch hypothetische - wissenschaftlich nicht bewiesene - Risiken berücksichtigt. Er beträgt für den maßgebenden Betriebszustand 1 µT.

Der Schweizer Vorsorgewert ist derzeit der strengste gesetzlich geregelte Anlagengrenzwert für Neuanlagen in Europa. Er wird von der geplanten 380 kV-Leitung im nächstgelegenen Wohngebäude (in einer Entfernung von 72 m) bei maximalen Dauerbelastung = maximaler Dauerstrom sicher eingehalten (Ausschöpfung 86%).

Festzuhalten ist, dass im Jahresmittel [BJMW] die Magnetfeldbelastung unter dem Wert des maximalen Dauerstroms liegen wird, da der Stromfluss durch eine Hochspannungsleitung im Zeitverlauf (tageszeitliche und saisonale Schwankungen) stark variiert.

Beim Aufenthalt im Freien direkt unter der Leitung werden auch bei maximaler Strombelastung (thermischer Grenzstrom) die Grenzwerte der ÖNORM S 1119 für zeitlich begrenzten Aufenthalt und der Richtwert zum Schutz von Trägern eines Herzschrittmachers (Implantate) - auch bei einem Störfall - sicher eingehalten. Diese Aussagen gelten auch für das betrieblich genutzte Gebäude und für den Veranstaltungsort im Nahbereich der geplanten 380 kV-Leitung.

Zusammenfassend wird die Prognose über die elektromagnetischen Felder der Salzburgleitung wie folgt beurteilt:

• Der Grenzwert der Vornorm ÖNORM S 1119 / ÖVE EMV 1119 von 100 µT für zulässige Expositionen der Allgemeinbevölkerung - entspricht den Richtlinien der ICNIRP, und den Empfehlungen der EU und der WHO - wird sicher eingehalten.

• Ebenso werden die Vorsorgegrenzwerte der Schweiz und Italiens - für die Beurteilung einereinzelnen neuen Anlage - sicher eingehalten. Es muss aber ausdrücklich betont werden, dass auch in diesen Ländern für die Beurteilung einer Dauerexposition bestehender Anlagen der Grenzwert von 100 µT gilt. Die Einhaltung des Schweizer Anlagegrenzwertes - gilt für unbegrenzte Expositionsdauer (Wohnbereich) - ist im Sinne der Vorsorge begründet und stellt sicher, dass nach heutigem Stand des Wissens eine Gefährdung der Gesundheit bzw. Beeinträchtigung des Wohlbefindens von Anrainern (einschließlich Kinder, alter und kranker Personen) auszuschließen ist, auch unter Berücksichtigung hypothetischer Risiken, die wissenschaftlich nicht bewiesen sind.

• Die Einhaltung der entsprechenden Grenzwerte trifft auch für Orte mit zeitlich begrenzter Expositionsdauer zu, d.h. für Arbeitnehmer im nahegelegenen Betriebsobjekt und für Besucher des Veranstaltungsorts zu.

• Im Freien können möglicherweise elektrosensitive Personen beim Queren der Trasse elektromagnetische Felder wahrnehmen. Eine unzumutbare Belästigung von Personen ist – wie bei den derzeit bestehenden Freileitungen – jedoch nicht zu erwarten.

• Patienten mit Herzschrittmachern (Implantate) sind an keiner Stelle durch maximale Immissionsspitzen in ihrer Gesundheit gefährdet.

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Das Vorhaben Salzburgleitung wird in Bezug auf Immissionen elektromagnetischer Felder als umweltverträglich beurteilt.

4.13.3 Auswirkungen durch Luftschadstoffe

Ist-Situation

Derzeit werden im Untersuchungsraum immissionsseitig von CO, NO2, SO2, TSP und PM10 sowie von der Staubdeposition alle Beurteilungswerte eingehalten. Medizinisch bedenkliche Immissionskonzentrationen wurden zu keiner Zeit erreicht

Bei Ozon kommt es derzeit im Untersuchungsraum beim MW1 an einigen Tagen zur Überschreitung der Informationsschwelle, nicht jedoch der Alarmschwelle. Der ab 2010 gültige MW8 Zielwert wird im gesamten Untersuchungsgebiet derzeit nicht eingehalten.

Auswirkungen in der Bauphase In der lufttechnischen Untersuchung (Fachbereich I - Luft und Klima) wurden Emissionen/Immissionen für folgende Bauszenarien berechnet

• Bauphase Umspannwerk Salzach neu

• Umbaumaßnahmen im Umspannwerk St. Peter

• Masterrichtung

• Sonstige Bautätigkeiten und Demontage bestehender Leitungen Die Zusatzbelastungen für die relevanten Luftschadstoffe wurden für den/die nächstgelegenen Anrainer berechnet.

In der lufttechnischen Untersuchung (Fachbereich I – Luft und Klima) wurden Staubemissionen durch LKW-Fahrbewegungen (An- und Abtransport), Emissionen von LKW und Baumaschinen von NO2 und PM10 für verschiedene Bauszenarien berechnet. Immissionsseitig (Eintrag und Gesamtimmissionen) wurde nur die Bauphasen „UW Salzach neu und UW St. Peter“ betrachtet. Auf Grund der berechneten Emissionen wird davon ausgegangen, dass bei den übrigen Bauszenarien einschließlich der Demontagetätigkeiten bei den nächstgelegenen Anrainern keine relevanten Immissionsbelastungen auftreten werden.

Beurteilung

Die NO2 Grenzwerte werden in allen Bauphasen der Salzburgleitung sicher eingehalten. Die Berechnung eines fiktiven „worst case“ Szenarios zeigt, dass auch in dieser nicht realistischen Annahme, der NO2 HMW keinen - aus medizinischer Sicht - kritischen Wert erreicht.

Es ist davon auszugehen, dass während der Bauphasen die PM10 Grenzwerte eingehalten werden. Die Berechnung eines fiktiven „worst case“ Szenarios zeigt, dass der fiktive Wert vom Realwert messtechnisch nicht unterschieden werden kann. Bei Veränderungen des

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PM10 TMW von weniger als 10 µg/m3 kann eine signifikante Verschlechterung von medizinischen Messgrößen (Morbidität) nicht nachgewiesen werden.

Eine schädigende bzw. beeinträchtigende Wirkung der angeführten Bauszenarien auf Menschen ist mit Sicherheit auszuschließen.

Immissionsprognose für die Betriebsphase

Beim Betrieb der Salzburgleitung - wie bei allen unter Spannung stehenden Leitern - kommt es bei Koronarentladungen zur Bildung von Ozon und Stickstoffoxide, die immissionsseitig wirksam werden. Die Ozon- und NOx Bildung ist von den meteorologischen Bedingungen abhängig; sie sind geringer bei Trockenbedingungen und höher bei Raureif

Beurteilung

Die Zusatzbelastungen bei O3 und NO2 durch die Koronarentladungen sind auch in der „worst case“-Annahme aus medizinischer Sicht irrelevant. Die Einträge sind derart gering, dass eine schädigende bzw. beeinträchtigende Wirkung der Betriebsphase auf Menschen ausgeschlossen werden kann.

Das Vorhaben Salzburgleitung hat in der Betriebsphase keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der nächstgelegenen Anrainer. Aus lufthygienischer Sicht wird das Vorhaben Salzburgleitung als umweltverträglich eingestuft.

Auswirkungen im Störfall Die medizinische Beurteilung der Störfälle umfasst Auswirkungen von Brandereignissen - Brand von Transformatoröl und Brand des Notstromaggregats (Diesel und Motoröl) - im

Umspannwerk. Die Leckage von Schwefelhexafluorid (SF6, dient zur Isolierung von Leistungsschaltern und als Löschgas für Lichtbögen) wird nicht behandelt, da medizinisch ohne Relevanz. Bei den Stofffreisetzungen soll vor allem die akute toxische Wirkung beurteilt werden. Die Auswirkungen beziehen sich immer auf einen Aufenthalt im Freien (Anrainer).

Beurteilt werden die Auswirkungen der ungünstigsten Annahme („worst case“ Szenario) bei Aufenthalt im Freien am stärksten belasteten Aufpunkt. Bei den Brandereignissen ist dies ein Aufpunkt, der 50 m bzw. 100 m vom Brandereignis entfernt ist.

Beurteilung: Bei einem Brand im Umspannwerk werden die Anrainer den Störfall optisch (Rauch), aber nicht geruchsmäßig wahrnehmen. Auch bei Personen, die sich am stärksten belasteten Immissionspunkt aufhalten, wird es zu keiner gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen (z.B. Reizung der Schleimhäute). Es treten keine akuten Schäden auf, die zu einer Immobilität der betroffenen Personen führen und sie daran hindern, den Nahbereich des Geschehens zu verlassen. Die Schadstoffkonzentrationen liegen in einem Bereich, der im Bedarfsfall ausreichend Zeit für Evakuierungsmaßnahmen gewährleistet.

Das Krebsrisiko (Langzeitrisiko) durch kanzerogene PAH ist wegen der kurzen Expositionsdauer als irrelevant zu bewerten. ______Seite 104/109 VERBUND-Austrian Power Grid AG UVE / Salzburgleitung Zusammenfassung der UVE

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4.13.4 Auswirkungen durch Erschütterungen Es ist davon auszugehen, dass in der Bauphase keine für den Menschen relevanten Erschütterungen auftreten werden.

4.13.5 Auswirkungen auf Freizeit und Erholungsraum Luftschadstoffimmissionen, Lärmimmissionen und elektromagnetische Felder werden keine nachteiligen Auswirkungen auf den Menschen haben. Es ist davon auszugehen, dass die Nutzung der Freiräume im Untersuchungsgebiet nicht eingeschränkt wird.

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4.13.6 Gesamtbewertung Mensch – Humanmedizin

Zusammenfassende Begutachtung zu erwartender Auswirkungen von Luftschadstoffimmissionen auf den Menschen:

Zustand Bewertung Maßnahmen aus medizinischer Sicht Keine, beziehungsweise Vorkehrungen für Staubbekämpfung Bauphase vernachlässigbare Auswirkung bei langer Trockenperiode

Betriebsphase Keine Auswirkung Keine Bestehende Einsatzpläne der Störfall Keine Auswirkung Feuerwehr, Rettung und Polizei

Zusammenfassende Begutachtung zu erwartender Auswirkungen der Schallimmissionen auf den Menschen:

Zustand Bewertung Maßnahmen aus medizinischer Sicht Keine bzw. vernachlässigbare Es wird empfohlen nächstgelegene Auswirkung Anrainer im voraus zu informieren, wenn Bauphase bei der Masterrichtung Spundwände geschlagen werden müssen Betriebsphase Keine Auswirkung Keine

Zusammenfassende Begutachtung der zu erwartenden Auswirkungen der elektromagnetischen Felder auf den Menschen:

Zustand Bewertung Maßnahmen aus medizinischer Sicht

Betriebsphase Keine Auswirkung Keine

Störfall Keine Auswirkung Keine

Begutachtung bezüglich Freizeit- und Erholungsraum

Luftschadstoffimmissionen, Lärmimmissionen und elektromagnetische Felder werden keine nachteiligen Auswirkungen auf den Menschen haben. Es ist davon auszugehen, dass die Nutzung der Freiräume im Untersuchungsgebiet nicht eingeschränkt wird.

Auswirkungen im angrenzenden Ausland:

Eine Gefährdung der Gesundheit bzw. Beeinträchtigung des Wohlbefindens von Anrainern (einschließlich Kinder, alter und kranker Personen) ist mit Sicherheit im unmittelbaren Nahbereich der Trasse der geplanten Salzburgleitung auszuschließen, entsprechend auch für Menschen im angrenzenden Ausland.

Aus medizinischer Sicht werden die Errichtung und der Betrieb der Salzburgleitung als umweltverträglich eingestuft, wenn die angeführten Maßnahmen (aus medizinischer Sicht) umgesetzt werden.

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5 Beschreibung allfälliger Schwierigkeiten

Alle für die Umweltverträglichkeitserklärung notwendigen Informationen und Daten waren vorhanden. Es sind bei der Erstellung der UVE keine Schwierigkeiten aufgetreten.

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6 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1-1: Behandelte Schutzgüter und ausgewiesene Fachbereiche der UVE...... 10 Tabelle 1-2: Aufbau der UVE ...... 11 Tabelle 2-1: Zusammenfassung der Eckdaten der Kabelvarianten ...... 17 Tabelle 2-2: Auswirkungen durch die technische Alternative „Erdkabel“...... 18 Tabelle 2-3: Investitionskosten für Gesamtverkabelung der 380 kV-Ltg. Salzach neu- St. Peter (46,1 km) ...... 21 Tabelle 2-4: Vergleichsfaktoren der Investitionskosten für Kabel und Freileitung für die 380 kV-Leitung Salzach neu - St. Peter...... 21 Tabelle 3-1: Von der Salzburgleitung berührte Gemeinden ...... 28 Tabelle 3-2:Transportmassen ...... 36 Tabelle 3-3: Geschätzter Umfang der Demontagemassen ...... 41 Tabelle 4-1: Zusammenfassende Bewertung der Auswirkungen der Salzburgleitung...... 83

Abbildung 2-1: Untersuchte Trassenalternativen ...... 13 Abbildung 2-2: Verlegung in drei Künetten, ohne Kühlung dargestellt...... 15 Abbildung 2-3: Verlegung in einem gemeinsamen Kabelgang...... 15 Abbildung 2-4: Kabelverlegung im Kabelgang (Variante K3) ...... 16 Abbildung 3-1: Zeitplan des Vorhabens ...... 26 Abbildung 3-2: Übersichtsplan Salzburgleitung...... 27 Abbildung 3-3: Bewehrung der Rundsockel...... 37 Abbildung 3-4: Betoneinbringung...... 37 Abbildung 3-5: Montage mit Autokran ...... 38 Abbildung 3-6: Montage mit Stocknadel...... 38 Abbildung 4-1: Maximale magnetische Induktion der Salzburgleitung bei thermischem Grenzstrom (Ith) und maximalem Dauerstrom (ID, max)...... 65

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7 Abkürzungsverzeichnis

UVE Umweltverträglichkeitserklärung UVP Umweltverträglichkeitsprüfung UW Umspannwerk kg Kilogramm kV Kilovolt µT Mikrotesla nT Nanotesla µg Mikrogramm dB Dezibel kV/m Kilovolt pro Meter GWh Gigawattstunde MVA Megavoltamper TMW Tagesmittelwert JMW Jahresmittelwert

NO2 Stickstoffdioxid

CO2 Kohlendioxid

SF6 Schwefelhexafluorid PAH Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe TSP total suspenced particles PM10 Feinstaub AOT40 Accumulated exposure Over Threshold 40 ppb ÖVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik ÖNORM Österreichische Norm IG-Luft Immissionsschutzgesetz Luft WHO World Health Organisation ICNRP Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung EMV Elektromagnetische Verträglichkeit

EG Grenzwert für das elektrisches Feld (laut Vornorm ÖNORM S1119)

BG Grenzwert für das magnetische Feld(laut Vornorm ÖNORM S1119)

Bist, Gerät gemessene magnetische Flussdichte im Ist-Zustand

BIth magnetische Flussdichte beim thermischen Grenzstrom worst–case ungünstigste Annahme

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