Magisterská Diplomová Práce)
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Masarykova univerzita Filozofická fakulta Ústav germanistiky, nordistiky a nederlandistiky ANALYSE DES FRÜHWERKS VON ERNST LOTHAR ANHAND VERSCHIEDENER ASPEKTE (magisterská diplomová práce) Eingereicht von: Renáta Tomášová Fach: Germanistik – Pädagogik SS 2005/2006 E-Mail: [email protected] Betreuer: PhDr. Mareček Zdeněk Ich deklariere, dass diese Magisterarbeit original ist und dass alle verwendeten Quellen im Literaturverzeichnis angegeben werden. Datum: ...................................... ......................................... 1 Meinen herzlichen Dank verdient PhDr. Zdeněk Mareček, mit dem ich meine Arbeit konsultierte und der mir wertvolle Anregungen gab. Zugleich möchte ich mich bei PD Dr. habil. Jürgen Eder und Univ. Prof. Mag. Dr. Konstanze Fliedl für die Unterstützung bedanken, die mir während meiner Studienaufenthalte in Augsburg und Salzburg zuteil wurde. 2 Inhaltsverzeichnis Einleitung..............................................................................................................................4 1. Zum Forschungsstand.....................................................................................................5 2. Lothars Biographie........................................................................................................14 3. Kleine Freundin.............................................................................................................18 3.1. Themenanalyse............................................................................................................18 3.2. Titelanalyse.................................................................................................................18 3.3. Erzählstruktur und -stil................................................................................................19 3.4. Inhaltsanalyse..............................................................................................................33 4. Kinder..........................................................................................................................41 4.1. Erzählstruktur und -stil................................................................................................41 4.2. Themenanalyse............................................................................................................42 4.3. Inhaltsanalyse..............................................................................................................42 5. Ähnlichkeit dieser zwei Werke und Zusammenhang mit Ernst Lothar.......................45 6. Der Hellseher...............................................................................................................46 6.1. Strukturanalyse.............................................................................................................46 6.2. Titelanalyse.................................................................................................................46 6.3. Themenanalyse............................................................................................................46 6.4. Spracheanalyse............................................................................................................47 6.5. Inhaltsanalyse..............................................................................................................60 7. Ernst Lothar und Arthur Schnitzler im Vergleich.......................................................64 8. Schnitzlers Biographie und seine Romane..................................................................69 8.1. Schnitzlers Biographie................................................................................................69 8.2. Therese........................................................................................................................71 8.3. Der Weg ins Freie.......................................................................................................75 Schlusswort.........................................................................................................................82 Literaturverzeichnis............................................................................................................84 3 Einleitung Als Thema meiner Magisterarbeit habe ich „Analyse des Frühwerks von Ernst Lothar anhand verschiedener Aspekte“ ausgewählt. Der eine Grund für meine Wahl ist das Interesse an der österreichischen Literatur am Anfang des 20. Jahrhunderts, der andere ist die Herausforderung über einen damals populären Autor und sein Werk zu forschen, der jedoch heute aus dem Gedächtnis verschwunden ist. Diese Magisterarbeit befasst sich mit Lothars Frühwerk, und zwar aus mehrfacher Sicht. Zwei Romane – „Kleine Freundin“ und „Der Hellseher“ und eine Erzählung „Kinder“ werden ausgewählt, bei denen Themen- und Titelanalyse, Erzählstruktur und –stil sowie Inhaltsanalyse durchgeführt werden. Zu bestimmten inhaltlichen Merkmalen wird der historische Kontext beigefügt. Am Anfang dieser Arbeit steht das Kapitel „Forschungsstand“, in welchem Informationen zu Lothars Werk und seiner Persönlichkeit gesammelt werden. Danach folgt Lothars Biographie, damit man diesen wenig bekannten Verfasser und sein Leben den Lesern nahe bringt. Diese Passage ist von nicht geringer Bedeutung, weil sich Lothars Lebenserfahrungen und –erlebnisse in seinen Werken widerspiegeln. Da Lothars Stil Ähnlichkeiten mit Arthur Schnitzler aufweist, werden beide Schriftsteller und deren Werke verglichen. Es werden ihre Gestalten, deren Verhalten, Sprachmittel und der allgemeine Aufbau der Werke und ihre Auswirkung betrachtet. Eine ausführliche Analyse zweier Romane von Schnitzler und dessen Lebenslauf, die zu dieser Komparation benutzt werden, sind am Ende zu finden. Das Ziel dieser Magisterarbeit ist die Vorstellung von Lothars Frühwerk anhand verschiedener Aspekte. Dies ist ein neuartiger Ansatz, das Frühwerk Lothars als allein stehende Gesamtheit zu betrachten, das es in dieser Form noch nicht bearbeitet und analysiert wurde. 4 1. Zum Forschungsstand Nicht viele Autoren interessierten sich für Lothars Werk oder für seine Person. Seltene Erwähnungen sind trotzdem zu finden und werden in diesem Kapitel dargestellt. Darüber hinaus wird ein gesamtes Quellenverzeichnis beigefügt. Castle Eduard, Deutsch-österreichische Literaturgeschichte, von 1890 bis 1918, Vierter Band, Wien, 1937 Bei der Vorstellung Lothars wird immer wieder betont, dass er der jüngere Bruder Hans Müllers war, in dessen Schatten der Anfang seiner schriftstellerischen Karriere stand. Castle findet seine erste Gedichtsammlung „Der ruhige Hain“ (1910) noch von Rilke beeinflusst, die zweite Sammlung „Die Rast“ (1913) bewertet er schon als reif. Seit dieser Zeit widmete sich Lothar der Prosaepik. Sein erstes „egoistisch-egoistische“ Drama „Ich“ (1921) ist jedoch misslungen. In dem Roman „Der Feldherr“ (1918) wird der Sturz eines Generals von der Höhe des Ruhms mit psychologischer Schärfe dargestellt. In der Romanfolge „Macht über alle Menschen“, die aus drei Teilen besteht: „Irrlicht der Welt“ (1921), „Irrlicht des Geistes“ (1922) und „Licht“ (1925) wählt der Wiener Scharfrichter Vitus diesen Beruf, um sich an den Menschen zu rächen, die ihn ausgestoßen haben. Er führt dabei ein Doppelleben. Die Kraft der Schilderung ist groß, manchmal sogar überspannt. In den Novellen „Gottes Garten“(1927) hebt dieser Dichter laut Castle „behutsam zarte Schleier von den Regungen kindlicher Seelen“, denen er auch in dem Roman „Kleine Freundin“ (1931) mit eindringlicher Psychologie nachgeht. In dem zu letzt genannten Roman steht die zwölfjährige im Scheidungsprozess der Eltern. In der Geschichte „Drei Tage und eine Nacht“ (1927) wird im Selbstgespräch berichtet, wie sich die herzkranke und sterbende Anna Wieser vergiftet, um ihren Geliebten, einen Universitätsprofessor, aus einem schweren Konflikt zu befreien. Das Treiben geschickter Manager mit hellseherischen Graphologen und Telepathen (Schermann, Hanussen) stellt Lothar in den Mittelpunkt eines mit brennenden Farben gemalten Zeitgemäldes „Der Hellseher“ (1929), in dem er seinen Helden erkennen lässt, dass in dem Geheimnis der Zukunft die tiefste Güte der Vorsehung liegt und es eine Sünde wäre, dieses zu durchbrechen, selbst wenn ein Mensch in der Tat die hellseherische Gabe besäße. Was Lothars journalistische Karriere betrifft, war er in der Redaktion der „Neuen Freien Presse“ tätig. Zu seinen Kollegen gehörte Raoul Auernheimer, dem nach Wittmanns Tod das Burgtheaterreferat zufiel. Anlässlich dessen 50. Geburtstages verfasste Lothar einen „Brief an Raoul Auernheimer“, der am 15. April in dieser Zeitung erschien. 5 Ernst Lothar vertrat zusammen mit Ehrenstein, Robert Müller, Fontana, Weiß, Neumann und Franz Werfel die Richtung des geblümten Expressionismus. Dabei wird ein reichlicher Gebrauch von Metapher, Synekdoche und Metonymie gemacht. Die Schreibweise ist mehr persönlich, sie ist durch die tropische Einkleidung sowie durch die Umkehrung des überimpressionistischen Formwillens vorausbestimmt. Dieser Expressionismus stellt nicht wie der wesentliche oder romantische Naturalismus die Welt im Spiegel der einzelnen Spieler, sondern gerade umgekehrt die einzelnen Gestalten im Lichte der Umweltmenschen dar. Das nötigt den Schriftsteller aus seiner „Verborgenheit“ herauszutreten und zu zeigen, nicht, was sein Held erlebt, sondern nur, wie sich sein Leben in den Köpfen der Mitmenschen spiegelt. Im Vergleich zu oben genannten Schriftstellern sind jedoch bei Lothar und Werfel immer noch Merkmale des alten naturalistischen Zwecksromans zu