Wohnraum Und Naturschutz Nachhaltige Entwicklung Für Habichtswald
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Wohnraum und Naturschutz Nachhaltige Entwicklung für Habichtswald Christoph Zimmer: [email protected] Flächenverbrauch reduzieren https://www.bmu.de/themen/europa-internationales-nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltige- entwicklung/strategie-und-umsetzung/reduzierung-des-flaechenverbrauchs/ Ziel: Flächenverbrauch Netto-Null bis 2050 Starke Reduktion bereits bis 2030: ca 50% Die Herausforderung Habichtswald ist landschaftlich Flächenverbrauch reduzieren bedeutet reizvoll und nach wie vor als Klima schützen. Immer neue Wohnort begehrt, was sich auch Neubaugebiete bei zurückgehenden an einer hohen Anzahl an Einwohnerzahlen verlagern Kosten in Bauanfragen sehen lässt. die Zukunft und sind nicht nachhaltig. Eine Situationsanalyse mit Lösungsvorschlägen Im Einklang mit den Vorgaben des Landes Hessen und des Landkreises Einwohnerzahlen und Flächenverbrauch in Habichtswald in der Vergangenheit Wohngebäude als proxy für Flächebedarf 5% weniger Einwohner in 2018 als in 2004 9% mehr Wohngebäude und damit Fläche in 2018 als 2004 2004: 3,4 Personen / Gebäude 2018: 2,9 Personen / Gebäude 15% mehr Platzbedarf in 2018 als in 2004 => Unser Luxus auf Kosten der Umwelt. Datenquelle: https://www.statistischebibliothek.de/mir/receive/HESerie_mods_00000449 Idee zum Design: Ralf Gerstheimer Wie sieht die Zukunft aus? Wie sich die Einwohnerzahl in Zukunft entwickelt sagen uns Bevölkerungsprognosen. Bevölkerungsprognose Habichtswald => Vorsicht mit Aussagen wie “Wir machen Habichtswald so attraktiv, dass das nicht passiert”. => Es ist gut und wichtig, Habichtswald attraktiv zu machen! Aber es wäre naiv zu glauben, damit den Trend zu stoppen. Andere Bürgermeister / Gemeinden werden die Idee nämlich auch haben. => Trotzdem gut und wichtig und wir haben später ein paar Vorschläge dafür. 5% Rückgang für Habichtswald bis 2030 Das ist der Trend für den ländlichen Raum. Noch wachsen die Städte, aber die Bevölkerungszahlen sind insgesamt rückläufig. Einwohnerzahlen und Flächenverbrauch in Habichtswald – Zukunft 5% Rückgang bis 2030 aus der Bevölkerungsprognose Wir entscheiden, wieviel mehr Wohngebäude und damit Luxus auf Kosten der Natur Gleicher Luxus ist absurd, wir reißen keine Häuser ein. Keine Neubauten => 2,8 Pers / Gebäude in 2030 => 7% mehr Platzbedarf als 2018 können wir uns leisten ohne der Natur weitere Fläche zu entreißen! 120 Neubauten => 2,6 Pers / Gebäude in 2030 => 12% mehr Platzbedarf als 2018 auf Kosten der Natur Es gibt so viele Bauanfragen! Viele Leute stellen in mehreren Gemeinden Bauanfragen => Habichtswalds Zukunftsplanung sollte nicht auf dem kurzfristigen Marktbedürfnis (=Anfragen) basieren, sondern langfristig nachhaltig ausgerichtet sein (wir zeigen später Wohnraumbedarfsprognosen). Wo sollen dann all die Leute hin, wenn keine neuen Häuser gebaut werden? Es werden immer Immobilien und Wohnungen frei! Die Zahlen zeigen es! Stichwort: Wechsel im Bestand Jedes Jahr ziehen ziehen im Durchschnitt von 2004 – 2018 ca 275 Menschen nach Habichtswald. Max 327, min 207. Also zieht in etwa die gleiche Größenordnung weg: mehrere hundert Personen pro Jahr! Diese Wanderung ist normal: Ausbildung, Studium, neuer Job, Alter => Bedeutet: Es gibt genug Möglichkeiten für Neubürger, in Habichtswald Wohnraum zu finden. Was ist der prognostizierte Bedarf an Bruttowohnsiedlungsfläche? Vorläufig aus kommendem Regionalplan: 9ha bis 2030 Bei aktuell ca 750m² pro Grundstück, also ca 120 Wohngebäude Das sind in etwa die 16 % von der Folie eben. Ein Bedarf von 9ha besteht, wenn wir in gleichem Maße mehr Fläche pro Person brauchen, wie wir es in den letzten Jahren getan haben auf Kosten der Umwelt. Siehe hierzu auch Jann Hellmuth Jahrbuch Naturschutz in Hessen Band 18 / 2019: https://www.naturschutz-hessen.de/downloads/JNH_18/artikel/JB18_14_Die_sagenhafte_Welt_der_Umweltzerstoerung.pdf ABER: Man beachte die ehrgeizigen Flächenverbrauchsziele des Klimaschutz. Es könnte also auch gut weniger werden. Was ist Habichtswalds Potenzial für neuen Wohnraum? 1) Innenentwicklung 2) Innenentwicklung Wir sehen, auf Flächen außerhalb der ohne Neubaugebiete mit Neubaugebieten Voranggebiete muss nicht Renovierung, im Voranggebiet Siedlung Bestand zurückgegriffen werden. Leerstände reduzieren… des Regionalplans (orange) später dazu mehr! (ca 5,1ha, grobe Schätzung) Wir sehen, wenn wir es schaffen, mit der Hälfte der 9ha auszukommen (wir dürfen unseren Luxus steigern, nur nicht so stark), dann brauchen wir nicht 3) Außenentwicklung 4) Außenentwicklung auf Vorranggebiet Siedlung Planung mit Neubaugebieten mit Neubaugebieten zurückgreifen. im Vorranggebiet Siedlung Planung auf Flächen, die des Regionalplan (orange) kein Voranggebiet im Regionalplan Wenn wir mit 4% Steigerung an (ca 16,8ha, grobe Schätzung) sind Platzbedarf zufrieden sind, brauchen wir gar keine Neubauten. ! Wir fordern: bauen maximal maßvoll (auf keinen Fall mehr als 0.9ha pro Jahr, um auf gut auf Entwicklungen (z.b. Klimaschutz und Ziele zur Reduktion des Flächenverbrauchs reagieren zu können). ! Natürlich: Reihenfolge des Regionalplans: erst aus dem Bestand, dann aus Vorrang Die Schattenseiten des Platzbedarfs Nicht nur ein Problem für die Umwelt: Mehr Platzbedarf heißt auch dass mehr Leute allein wohnen. Oder: es stehen Gebäude leer, auch nicht besser. Steigende Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur verteilen sich auf weniger Einwohner Hier braucht es Strategien, das zu verhindern. Habichtswald soll attraktiv bleiben und attraktiver werden! Politik hat das erkannt und fordert: Innenentwicklung vor Außenentwicklung SPD Bundestagsfraktion CDU / CSU Fraktion im Bundestag Unser politischer Dreiklang lautet: Mehr Boden in Eine wichtige Stellschraube liegt bei der kommunaler Hand, wirksame Maßnahmen gegen Innenentwicklung der Dörfer und Städte. Diese Bodenspekulation und Innenentwicklung vor muss Vorrang vor der Neuausweisung von Außenentwicklung. So beschreiben Bernhard Siedlungen und Gewerbegebieten haben. Daldrup, bau- und wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sowie Claudia Tausend, zuständige Berichterstatterin und Mitglied der Bodenkommission, https://www.cducsu.de/presse/pressestatement/boden-ist-wertvoll- die Quintessenz für die SPD-Bundestagsfraktion aus nicht-nur-fuer-die-landwirtschaft den Ergebnissen der Bodenkommission. https://www.spdfraktion.de/themen/mehr-einfluss-kommunen Grüne Hessen Zweckraumverband Kassel Jeder bauliche und/oder Nutzungsanspruch in der Wir stehen dabei für eine kluge Region Kassel, der verträglich in städtebaulich Innenentwicklung und wollen den Ausbau integrierten Lagen realisiert wird, verringert den von noch mehr Wohnsiedlungen auf der Druck nach außen auf landwirtschaftliche Grün- grünen Fläche möglichst vermeiden. oder Erholungsflächen. Durch Innenentwicklung Kapitel 3.5, Seite 11 kann auch eine „Entdichtung“ vermieden werden, www.gruene-hessen.de/landtag/files/2018/03/KP11-Wohnen-gesamt- die in der Konsequenz unterausgelastete web.pdf Infrastruktur bedeutet und damit höhere Kosten je Nutzer. https://www.zrk-kassel.de/media/files/srk/text-srk.pdf, Seite 7 rechte Spalte Auch dem Landkreis Ist Innenentwicklung wichtig https://www.landkreiskassel.de/aktuelles/201612_ag-dorfkerne-leitfaden.pdf Das Förderprogramm Dorfentwicklung des Landes Hessen Förderung für: Ziele: Dörfer im ländlichen Raum als Kommunen wie Privat attraktiven und lebendigen Lebensraum Sanierung und Neubauten in Ortskernen gestalten Grundlage ist integriertes Daseinsfürsorge kommunales Entwicklungskonzept Soziale Vorhaben wie z.B. Dorfcafé Weitere Infos und Voraussetzungen: Wer macht schon mit im Kreis Kassel? Fachliche Beratung & Begleitung Breuna, Liebenau, Trendelburg, bei Bewerbung durch Fachbehörden Wesertal, Hofgeismar (ohne des Landkreises Kernstadt), Helsa und Nieste. Klares Bekenntnis zu Neu sind in diesem Jahr 2020 Innenentwicklung und Verzicht auf Immenhausen und Wolfhagen. konkurrierende Baugebiete https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/ 2018_08_30_leitfaden_dorfentwicklung_final-bf.pdf Konkrete nächste Schritte in Habichtswald 1. Leerstandskataster: zur Erfassung und Reduzierung von Leerstand 2. Detailanalyse des Orts (Altersstruktur, Renovierungsbedarf...), z.B. in Form einer Abschlussarbeit zusammen mit Fachbereich “Architektur - Stadtplanung-Landschaftsplanung” Uni Kassel. 3. Stärkere Bürgerbeteilung, z.B. Neuauflage der Entwicklungskommission 4. Unterstützung durch den Landkreis einfordern 5. Bewerbung fürs hessische Förderprogramm Dorfentwicklung Zwei attraktive Ortskerne sind wichtig für ein schönes Habichtswald! Fazit: Warum nicht einfach weiter in die Fläche bauen wie bisher? Klimaschutz heißt Flächenverbrauch reduzieren Bevölkerungszahlen wachsen nicht mehr wie früher Viele Beispiele von verfallenden Ortskernen. Immer neue Neubaugebiete ist nicht nachhaltig. Nachhaltige Lösung: Innenentwicklung! Wohnraum und Klimaschutz Nachhaltige Entwicklung für Habichtswald .