Quick viewing(Text Mode)

THE INDIAN QUEEN Sonntag, 11.09.2016 · 18.00 Uhr

THE INDIAN QUEEN Sonntag, 11.09.2016 · 18.00 Uhr

THE INDIAN QUEEN Sonntag, 11.09.2016 · 18.00 Uhr

KONZERTHAUS DORTMUND RAY CHENEZ HUNAHPÚ

JOHANNA WINKEL TECULIHUATZIN

THOMAS COOLEY DON PEDRARIAS DÁVILA

NADEZHDA PAVLOVA DOÑA ISABEL

JARRETT OTT DON PEDRO DE ALVARADO

CHRISTOPHE DUMAUX IXBALANQUÉ

WILLARD WHITE SACERDOTE MAYA

MARITXELL CARRERO LEONOR MUSICAETERNA CHOR UND ORCHESTER

TEODOR CURRENTZIS DIRIGENT

SETH REISER LICHTDESIGN

ROBERT CASTRO SZENISCHE EINRICHTUNG

Abos: Porträt , Konzertante Oper

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E 4I5 (1659 – 1695)

»« Semi- in fünf Akten (1695) Neufassung von (2013) (halbszenische Aufführung in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln)

– Dauer ca. 3 Stunden 45 Minuten inkl. Pause –

Einführung mit Prof. Dr. Michael Stegemann um 17.15 Uhr im Komponistenfoyer

6I7 PROGRAMM 8I9 EINE OPER NEU ERZÄHLT geht deren Pläne, die Eroberer zu vernichten. Mehr und mehr fühlt sie sich als Gefangene Don HENRY PURCELL »THE INDIAN QUEEN« Alvarados, als sie bemerkt, dass sie schwanger ist. Doch es ist zu spät für eine Wendung zum Guten: In einem grausamen Gemetzel töten die Spanier 10.000 Indios, die der Maya-Herrscher Während Purcells unvollendete und mit Allegorien angereicherte »Indian Queen« in der Zeit vor Tecum in die Schlacht geführt hat. der spanischen Eroberung spielt und die Geschichte von der Auseinandersetzung der Azteken mit den Inka erzählt, wagt Peter Sellars mit seiner Version eine radikale Neudeutung und verlegt 3. Akt: Wir schreiben das Jahr 1521, die Welt der Maya liegt in Schutt und Asche. Doña Luisa die Geschichte kurzerhand in die Zeit der Eroberung Mittelamerikas durch die Conquistadoren. beklagt, dass Don Alvarado sie längst vergessen und alles Mitleid verloren habe. Mit großer Die Handlung entwickelt sich wie folgt: Grausamkeit versklavt er die Ureinwohner und brandmarkt sie mit glühenden Eisen – ohne Rücksicht auf Kinder und Schwangere. Während die ehemalige Maya-Prinzessin zu einer stillen, Prolog: Das Werk eröffnet mit fünf Schöpfungsmythen der Maya-Kultur und erzählt vom unterwürfigen und angsterfüllten Frau wird, heiratet der Conquistador eine andere aus dem Ursprung der Welt, vom Lebensbaum und den Menschenopfern in der Anderswelt. Hunahpú, ein spanischen Königshaus. Die gemeinsame Tochter Leonor nimmt Don Alvarado jedoch mit und Maya-Krieger, erzählt der Indian Queen Teculihuatzin, dass sich die alten Prophezeiungen er- setzt sie bewusst ein, um bei den Eingeborenen Vertrauen zu gewinnen. Mit ihr auf den Schul- füllen und ihr Land kurz vor der Eroberung steht. Doch noch spricht Gnade aus den Gesichtern tern terrorisiert und erobert er Dorf um Dorf. Währenddessen verliert Doña Luisa den Verstand, der Fremden, »sie kommen nicht, um zu erobern«, singt Hunahpú. Zu den Klängen der Trompe- als die Götter sie langsam von der Erde erlösen. ten kehren die spanischen Soldaten jedoch zurück.

1. Akt: Doña Isabel, die Gemahlin des spanischen Generals Don Pedrarias Dávila, ist die erste Frau, die das fremde Land betritt. Doch das Staunen weicht schnell einem Kloß, der sich in ihrer Kehle formt. Denn sie sieht, wie sich ihr Mann von einem »Gentleman und wahren Christen« zu Dortmund · Berlin · Bernau · Breslau · Gotha · Südwestfalen · Zwickau Ihre Wirtschaftskanzlei. einem gewalttätigen Despoten wandelt. Glück findet sie nur noch in der Einsamkeit der Nacht Lassen Sie sich begeistern von unseren Programm-Highlights und beim Anblick der ursprünglichen, unangetasteten Natur. Am Tag jedoch muss sie miterleben, Internationales Steuerrecht, Optimierung EDV-gestützter Prozesse, Unternehmens- wie die Frauen von mehr als 1500 Männern lüstern gemustert werden. Voller Verachtung für bewertung, Personal-Coaching, Zeitwertkonten, Family Of ce, Nachfolgeberatung, IT-Recht das Begehren der Soldaten versucht sie die Indiofrauen vor diesen zu schützen, indem sie sie tauft und lehrt, sich wie Europäerinnen zu kleiden, was sie weniger attraktiv erscheinen lässt. Unsere Orchester-Besetzung Derweil wird die Tochter des Häuptlings Xicotenga, Teculihuatzin, dem Conquistador Don Pedro 12 Wirtschaftsprüfer, 26 Steuerberater, 11 Rechtsanwälte, 4 Unternehmensberater, insgesamt über 210 Mitarbeiter de Alvarado als Teil einer Kriegstaktik als Frau versprochen. Fortan trägt sie den Namen Doña Luisa und soll ihre Landsleute über die Pläne der Eindringlinge auf dem Laufenden halten. Sie Ihre Eintrittskarten fühlt sich jedoch von der Stärke, dem Edelmut und auch der sexuellen Ausstrahlung Don Alvara- Kommen Sie auf uns zu. Wir sind ganz in Ihrer Nähe. dos angezogen und konvertiert zum Katholizismus. Schließlich verliebt sie sich in ihn.

2. Akt: Im Traum erscheinen die Maya-Götter Teculihuatzin und erinnern sie an ihre Herkunft. Doch ihre Gefühle für Don Alvarado werden immer stärker und auch das Verlangen nach seiner Männlichkeit. In der geschlechtlichen Vereinigung sieht sie die göttliche Verschmelzung zweier Geschöpfe in einem transzendentalen Akt. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind, in dem »die Götter, die von der anderen Seite des Ozeans gekommen waren, und unsere« vereint wären. Sie träumt davon, aus dem rastlosen Krieger einen liebenden Ehemann zu machen, der audalis · Wirtschaftsprüfer · St e u e r b e r a t e r · R e c h t s a nw ä lt e · Unternehmensberater nicht länger für Krieg und Eroberung brennt. Doch langsam dämmert ihr die Hoffnungslosigkeit R h e i n l a n d d a m m 19 9 · 4 4139 D o r t m u n d · Tel.: +49 (0)231 22 55 500 · audalis.de eines solchen Unterfangens. Und dennoch begeht sie Verrat an ihren Landsleuten und hinter-

10 I 11 WERKE 4. Akt: Leonor führt ihre Mutter zu ihrer letzten Messe. Völlig verstört und geschwächt bittet Doña Luisa um Erlösung. Vom Geruch des Weihrauchs überwältigt, trauert Leonor um ihre Mut- TEODOR ter und bereut, dass sie sie verachtet hat, weil sie eine Eingeborene ist. Erst jetzt erkennt sie, doch es ist zu spät: Sie versteht ihre Muttersprache nicht mehr, und auch die Namen der Götter CURRENTZIS ihrer Vorfahren sagen ihr nichts mehr. Während Doña Luisa im Fieberwahn fantasiert, wird sie BEI SONY CLASSICAL in die Räume hinter dem Haus verbannt, doch noch immer hält sie an der Liebe fest, die ihr so viel Leid zugefügt hat: »Es ist Freude in meinem Leid, und es gibt Freiheit in Ketten.«

HENRY PURCELL 5. Akt: »Wer bin ich? Zu welcher dieser Rassen gehöre ich wirklich? Welches Blut, das in THE INDIAN QUEEN meinen Adern fließt, bestimmt mich?« Fragen schießen durch den Kopf Leonors, die ihre christ- Eine der spektakulärsten Opern- lichen Gebete nun mit den Gedichten ihrer Mutter vermischt. Währenddessen verjagt ein Maya- Neuinszenierungen der letzten Jahre: Purcells unvollendete Oper The Indian Queen unter der Schamane alle »unheiligen Seelen, bevor unsere heiligen Riten beginnen«. Die Schlussworte musikalischen Leitung von Teodor Currentzis gehören dann dem Chor, der sich an uns alle wendet, »denn durch solch mannigfaltiges Schick- und der Regie von Peter Sellars. Die bildgewaltige sal lernen wir, es gibt hier unten nichts, dem man vertrauen kann«. Mischung aus Musik, Theater, Tanz und Literatur begeisterte Kritiker in aller Welt. DER URSPRUNG – PURCELLS ORIGINALKOMPOSITION „Teodor Currentzis ist der radikalste unter Henry Purcell schrieb seine »Indian Queen« zu einem bedeutenden Moment in der Musikge- den Spitzendirigenten.“ Welt schichte: Als im England des Jahres 1642 der Bürgerkrieg ausbrach, schlossen alle öffentlichen Erhältlich auf DVD & Blu-ray Theater ihre Tore – die Menschen hatten andere Sorgen. Erst als der vertriebene Charles II. 1660 zurückkehrte, beauftragte er den Schauspieler Thomas Killigrew und den Dramaturgen William Davenent mit dem Wiederaufbau zweier Bühnen. Während des Exils in Versailles hatte MOZART der Hof allerdings französische Opern und Ballette kennengelernt, was den Stellenwert von Currentis’ Aufnahmen von Mozarts Le nozze Musik und Ballett im Schauspiel der Zeit deutlich erhöhte. Die mehr oder weniger zufällig di Figaro und Così fan tutte mit MusicAeterna ausgewählten Vokalstücke hatten jedoch meist wenig mit dem Handlungsablauf zu tun, oft wurden weltweit als neue Referenzen gefeiert. waren sie gar überhaupt nicht auf ihn abgestimmt. Zudem wurden sie in der Regel nur von Am 4.11. erscheint mit Don Giovanni die letzte Nebendarstellern gesungen. Doch 1690 trat Purcell auf den Plan und komponierte für »Diocle- der drei Da-Ponte-Opern Mozarts auf CD. sian« musikalische Passagen, die wegen ihrer Qualität erstmals mit dem gesprochenen Text auf „Man muss mit solchen Superlativen vorsichtig einer Stufe standen. Mehr noch gilt das für die »Indian Queen«, die auf einer Heldentragödie sein, aber was da entstanden ist, kann man von und Robert Howards basiert. Es war ein damals beliebter Stoff, denn als das tatsächlich nur als Sensation bezeichnen.“ RBB Kulturradio alte Europa von Kriegen zerrissen wurde, träumten sich die Menschen in die mythologische Ausgezeichnet Götterwelt anderer Kontinente. Um historische Korrektheit war man jedoch weniger bemüht: mit dem In Purcells Semi-Oper (Mischung aus Schauspieltexten und Musik) liegt beispielsweise STRAWINSKY LE SACRE DU PRINTEMPS neben Mexiko. In der Handlung geht es um eine Reihe von Kriegen zwischen den Inkas und Currentzis’ Neuinterpretation des Azteken, vor allem aber um die Liebe der mexikanischen Königin Zempoalla zu Montezuma, legendären Werks von Strawinsky. einem peruanischen General. „Der durchsichtige, bei aller Wucht doch analytische Klang besticht in jeder Phase: Purcell schrieb eine vielschichtige Partitur dazu, einschließlich eines kurzen Vokalprologs, Die Aggressivität dreht sich in positive der die Stimmung des Stücks heraufbeschwören sollte. Allerdings konnte er die Partitur seiner Ekstase - und Spaß.“ Spiegel online

12 I 13 WWW.TEODOR CURRENTZIS.COM WERKE www.sonymusicclassical.de www.facebook.com/sonyclassical

Sony Anz Currentzis Dortmund.indd 1 29.08.16 13:53 »Indian Queen« nicht vollenden: Während der Arbeit daran stand er »schon mit einem Fuß in der anderen Welt«, wie er in einem Brief bekannte – und starb schließlich mit gerade einmal 36 Jahren. Lediglich knapp 50 Minuten Musik sind es, die Purcell uns für seinen Fünfakter hin- terlassen hat. Auch das ist ein Grund, warum das Stück in der Vergangenheit kaum aufgeführt wurde, auch wenn es in der Rezeptionsgeschichte immer wieder Versuche gab, das Fragment zu vervollständigen.

FRISCHES BLUT FÜR EINEN ALTEN TORSO Nun hat sich Peter Sellars an die Aufgabe einer Rekonstruktion gewagt, die weit über frühere Versuche hinausgeht. Zunächst einmal hat er die Originalmusik ergänzt, um aus den überlie- ferten Nummern eine abendfüllende Oper mit fünf Akten zu »komponieren«. Der Clou dabei: Der Regisseur greift bei seiner Vervollständigung ausschließlich auf Kompositionen zurück, die allesamt aus der Feder Purcells stammen. »Er hat einige hundert Lieder fürs Theater geschrie- ben«, erklärt Sellars sein Vorgehen. »Es gibt also eine große Anzahl erstaunlich dramatischer Songs. Dabei hat Purcell einige heidnische Rituale in Musik gesetzt, außerdem erinnern bereits einige seiner frühen Anthems an die Musik, die er am Ende seines Lebens für die ›Indian Queen‹ geschrieben hat. Ich habe mich also gefragt: Ist es möglich, daraus eine fünfaktige Tragödie zu formen, in der sich ein großer emotionaler Bogen entfalten kann? Wie würde es sich anhören, wenn er eine solche Oper komponiert hätte? Sie wäre wohl melancholisch, herzzerreißend, aber auch zutiefst ernsthaft.« Am Ende wurde Sellars fündig im Schaffen Purcells und inte- grierte Stücke aus dessen weltlichem wie sakralem Werk in die Originalkompositionen, etwa die bekannte Arie ›‹, die ursprünglich 1692 im Rahmen des Dramas »Oedipus« aufgeführt wurde.

Noch radikaler ging Sellars jedoch mit den Schauspieltexten von Dryden um, die in seiner Version allesamt einem neuen Text weichen mussten. Dieser stammt aus dem Roman »The Lost Chronicles of Terra Firma« der nicaraguanischen Schriftstellerin Rosario Aguilar. In diesem wird die Geschichte der Eroberung und Kolonialisierung Zentralamerikas durch die Spanier aus dem Blickwinkel sechs unterschiedlicher Frauen erzählt und mit unserer Zeit verwoben. Es ist eine gänzlich neue Handlung, die Sellars mit den von ihm gewählten Passagen aus dem Roman gestrickt hat: Die ursprüngliche Auseinandersetzung zwischen den Inkas und Azteken wird zum exotisch-grausamen Conquista-Drama, das zudem aus dem Blickwinkel der Frauen erzählt wird. Und gerade dieser veränderte Fokus auf die Geschichte der drei Frauen (der Häuptlings- tochter, ihrer Tochter Leonor und Doña Isabel, der Ehefrau des Gouverneurs) öffnet andere Blicke auf die vielfach erzählte Geschichte von Landnahme, Goldrausch und Massenmord durch euro- päische Zerstörer, die sich auf das Christentum berufen. Es ist die Geschichte der zum Scheitern verurteilten Suche nach Verständigung, nach Integration, nach Humanität, die Geschichte einer tragisch verpassten Chance.

WERKE 16 I 17 RAY CHENEZ HUNAHPÚ Die Sopranistin ist seither weit gereist. Neben Konzerten im Inland, in Luzern, Brüssel, Oslo, Paris und Moskau stehen Tourneen nach Vancouver und Montreal (mit Frieder Bernius und dem Ray Chenez, Preisträger des renommierten »George London Award«, verfolgt eine steile inter- Stuttgarter Kammerchor) sowie nach Lima, São Paulo und Rio de Janeiro (mit der Internationalen nationale Opernkarriere. In Europa debütierte er 2015 bei Parnassus Arts Productions in der Bachakademie Stuttgart und Hans-Christoph Rademann). Außerdem sang sie u. a. das »War Rolle der Marzia in Leonardo Vincis »Catone in Utica« mit Riccardo Minasi und dem Ensmble Il « in der Tonhalle Zürich, den »Messiah« im Teatro Colón Buenos Aires, »Ein Deutsches pomo d’oro. Dabei war er neben Max Emanuel Cencic und Franco Fagioli an der Opéra Royal de Requiem« in Tel Aviv und gastierte in China mit dem Shanghai Symphony Orchestra. Gleichzeitig Versailles, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und beim »Bergen International Festival« ist Johanna Winkel regelmäßig auf der Opernbühne zu erleben. Nach Mimì, Donna Elvira und zu sehen. In der Saison 2015/16 trat er erstmals am Bukarester Athenäum und am Theater an Micaëla im Gesangsstudium gestaltete sie z. B. Alcina (Markgräfliches Opernhaus Bayreuth), der Wien als Marzia auf, kehrte zur Opéra Royal de Versailles zurück, gab sein Debüt an der Rosalinde (Erfurt) oder zuletzt Beethovens Leonore (Hildesheim). Johanna Winkel vermag heute Opéra national de Lorraine in Nancy mit den Rollen Nutrice und Amore in einer Neuproduktion die Vorzüge aus Alter Musik, Oper und Romantik in jeglichem Repertoire anzuwenden: Sie singt von Luigi Rossis »Orfeo« unter der Leitung von Raphaël Pichon und debütierte an der Opera körperhaft und expressiv, jedoch mit präziser Stimmführung und einem geschulten Ohr für Omaha als Athamas in Händels »Semele« unter Stephen Stubbs. Polyfonie. Unabhängig von der jeweiligen Epoche besticht außerdem, wie schnell und sicher sie selbst unbekannten und modern-komplexen Notentext verinnerlicht. In der Saison 2014/15 war er im Lincoln Center als Sorceress in Purcells »« zu erleben und nahm die Rolle des Cherubino in »Le nozze di Figaro« an der Nickel City Opera Winkel ist Solistin bei etlichen Rundfunk-Mitschnitten und CD-Aufnahmen. Zu ihren Aufnah- wieder auf, für die er bereits 2013/14 höchstes Lob bei seinem Kanada-Debüt an der Pacific men gehört etwa Spohrs Oratorium »Die letzten Dinge« mit der Deutschen Kammerphilharmonie Opera Victoria erhalten hatte – CBC Radio erklärte, er habe »die Herzen des Publikums erobert«, Bremen, das 2014 in die Bestenliste der »Deutschen Schallplattenkritik« aufgenommen wurde. der »Times Colonist« schrieb »was Chenez im Mezzofach vollbringt, ist technisch verblüffend Der Mitschnitt von Schönbergs »Moses und Aron« (Konzerte im Madrid und in der und oft ergreifend, sein Cherubino ist gleichzeitig komisch und mitfühlend« und das »CVV Ma- Berliner Philharmonie mit dem SWR Sinfonieorchester unter der Leitung von Sylvain Cambreling) gazine« feierte ihn für seinen »atemberaubenden «. wurde für den »Grammy« nominiert.

Ray Chenez stammt aus Lockport im Staat New York und studierte Gesang an der State Uni- 2016 freut sich die Sängerin auf Projekte etwa mit der Akademie für Alte Musik Berlin oder versity of New York at Fredonia und an der State University. Bei den auch mit den Chören des BR und WDR. Christian Thielemann hat sie für eines seiner kommen- National Council District Auditions war er ebenso wie bei anderen Wettbewerben Preisträger. Im den Opernprojekte verpflichtet. Rahmen seines Engagements an der Opera Santa Barbara in Kalifornien sang er die Titelrolle in Glucks »Orphée et Eurydice«. Neben seinen Auftritten auf der Opernbühne ist er mit Konzert- repertoire von Händel, Bach und Bernstein zu hören. THOMAS COOLEY DON PEDRARIAS DÁVILA

Thomas Cooley ist ein Sänger, der große Vielseitigkeit, Ausdrucksstärke und Virtuosität vereint JOHANNA WINKEL TECULIHUATZIN und international für ein umfangreiches Repertoire im Bereich Konzert, Oper und Kammermusik gefragt ist. Auf der Konzertbühne war er in der Uraufführung von Christopher Theofanidis’ Johanna Winkel gab ihr internationales Debüt als Solistin 2008 in Nantes mit Concerto Köln »Creation /Creator« mit dem Atlanta Symphony Orchestra, mit Kodálys »Psalmus Hungaricus«, unter der Leitung von Peter Neumann und erarbeitete sich schnell einen hervorragenden Ruf Bruckners »Te Deum« und seinem ersten Wagner-Ausflug, Auszügen aus »Parsifal«, mit dem im Oratorienfach. Jeffrey Tate, Andreas Spering, die NDR Radiophilharmonie, die Hamburger St. Louis Symphony Orchestra zu hören. Er sang unter so renommierten Dirigenten wie Helmuth Symphoniker, das Freiburger Barockorchester, aber auch der Tschechische Philharmonische Rilling, Donald Runnicles, Osmo Vänskä, Eji Oue, Lan Shui, Michael Tilson-Thomas, Wolfgang Chor Brünn und die Chöre von RIAS und NDR wurden aufmerksam und engagierten Johanna Sawallisch, Nicholas McGegan, Robert Spano, David Robertson, Markus Stenz, Carlo Rizzi, Franz Winkel für ihre Konzerte. Sie bewies sich zunächst in der historischen Aufführungspraxis Alter Welser-Möst, Manfred Honneck und Bernard Labadie. Zu den Orchestern, mit denen er gear- Musik und erweiterte ihr Repertoire stetig hin zur Romantik und Moderne. beitet hat, zählen die Klangkörper aus St. Louis, Pittsburgh, Baltimore, Oregon, Milwaukee und

18 I 19 BIOGRAFIEN Minnesota, das St. Paul Chamber Orchestra, Orchestre Symphonique de Quebec, Copenhagen die Titelrolle in Bernsteins »Candide« und Tristan in Frank Martins »Le vin herbé«. In dieser Philharmonic Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, National Arts Center Saison wird er im Konzertbereich in der Carnegie Hall mit dem Indianapolis Symphonic Choir in Orchestra of Ottawa, Gewandhausorchester Leipzig und das Osaka Philharmonic Orchestra. Brittens »Les Illuminations« und Mohammed Fairouz’ »Zabur« zu hören sein, mit dem Minnesota Orchestra (»Messiah«), Music of the Baroque (Händels »Alexander’s Feast« und Telemanns Für sein Engagement und sein Können im Bereich der Barockmusik bekannt, ist Cooley mit Oratorium »Der Tag des Gerichts«) und dem Berner Kammerchor (Bachs Johannes-Passion). Er seinen Interpretationen der Werke von Bach und Händel gefragt, besonders als Evangelist in singt in Mendelssohns »Elias« mit dem Indianapolis Symphonic Choir, tritt als Idomeneo erneut Bachs Passionen und in den großen Oratorien Händels. Er tritt regelmäßig mit Barockensem- beim »Carmel Bach Festival« auf und ist in Händels »Joshua« mit dem Philharmonia Baroque bles wie dem Philharmonia Baroque Orchestra, der Handel and Haydn Society, Music of the Orchestra unter Nicholas McGegan zu erleben. Baroque (wo er in der Saison 2015 /16 Artist in Residence war), dem Bethlehem Bach Choir, der Akadamie für Alte Musik, Boston Baroque, Les Violons du Roy und dem Münchener Bach-Chor auf und ist bei den Bachfestivals in Carmel und Oregon zu Gast. NADEZHDA PAVLOVA DOÑA ISABEL

Thomas Cooleys Opernaktivitäten konzentrieren sich weitgehend auf Rollen von Mozart, Hän- Nadezhda Pavlova schloss 2006 ihr Studium am Konservatorium Petrosawodsk ab und wur- del und Britten. Darüber hinaus singt er den Grafen Almaviva in Rossinis »Barbiere di Siviglia«, de anschließend am dortigen Musiktheater der Republik Karelien engagiert. Dabei war sie in Rollen zu hören wie Violetta (Verdis »«), Micaëla (Bizets »Carmen«), Rita (Donizettis »Rita«), Galatea (Franz von Suppés »Die schöne Galathée«), Gloria (Mark Samoylovs »What’s the way to kill the old woman« nach John Patricks »Everybody loves Opal«) und Marya Antonovna (Victor Pleshaks »Incognito from Saint Petersburg«). Nach weiterführenden Studien bei Valery Nur wenige Schritte Dvornikov gab sie in der Saison 2012/13 ihr Debüt als Solistin der Oper Perm mit der Rolle der Marfa (Rimsky-Korsakows »Die Zarenbraut«) und Liedern von Wagner und Strauss im Kammer- konzert »Music for us«. Im Januar 2013 lud sie der Regisseur Andrejs Žagars ein, die Rolle der zu Ihrem Klavier. Violetta in Verdis »La traviata« an der Lettischen Nationaloper zu übernehmen. Ihr Repertoire be- Unsere Filiale im Foyer des Konzerthauses lädt Sie ein inhaltet weiterhin die Frasquita (Bizets »Carmen«), Louisa und Duenna (Prokofiews »Die Verlo- zu einem Probespiel! Kaufen, mieten, leihen, bung im Kloster«) und den Sopranpart in der Matthäus-Passion des Metropoliten Hilarion Alfeyev. Service, Werterhalt und Wertanlagen. Wir beraten Sie gerne umfassend. Nadezhda Pavlova ist Preisträgerin des Gesangswettbewerbs des »Sobinov International Festival« (Saratov, 2012), des internationalen Gesangswettbewerbs »21th Century Art« (Kiew, 2003) und des »All-Russian Student Vocal Contest« (Ivanovo, 2000). Sie gewann den Grand Prix des Wettbewerbs »Zhar Ptitsa« (Ivanovo, 1997). Pavlova wurde zweimal mit der höchsten künstlerischen Auszeichnung der Republik Karelien geehrt: 2007 für ihre Interpretation der Rita (Donizettis »Rita«) und 2008 für Galatea (von Suppés »Die schöne Galathée«).

Klaviere & Flügel im Konzerthaus JARRETT OTT DON PEDRO DE ALVARADO Brückstraße 21 · Dortmund · Telefon 0231 2 26 96-145 · www.steinway-dortmund.de Der junge Bariton Jarrett Ott wurde vor kurzem zu einem von 25 »Rising Stars« des Magazins »Opera News« gekürt. In der Saison 2016/17 gibt Ott in Nordamerika drei wichtige Rollende- büts: als Curly in »Oklahoma!« beim »Glimmerglass Festival«, Anthony in »Sweeney Todd« an

20I21 BIOGRAFIEN der New Orleans Opera und als Zurga in Bizets »Les pêcheurs de perles« an der North Carolina sern und Festivals engagiert, darunter die Metropolitan Opera New York, das »Glyndebourne Opera. Er wird die Titelrolle in einem neuen Werk des norwegischen Komponisten Gisle Kvern- Festival«, die Opéra national de Paris, das Theater an der Wien, das »Santa Fe Festival« und die dokk singen, einer Koproduktion von Sacred Music in a Sacred Space und The New York Opera »Salzburger Festspiele«. Er sang Tolomeo in New York, Paris, Glyndebourne, am Barbican, in Wien, Society. Ein Konzerthighlight ist das Festkonzert »A cathedral christmas« mit dem Lexington Chicago und Madrid, Ottone (L’incoronazione di Poppea) in Glyndebourne, Paris, Genf und Ma- Philharmonic. drid, beim »Spoleto Festival« in den USA, »La Calisto« in Luxemburg, am in Brüssel, Sosarme in St. Gallen, Orlando am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, Jarrett Ott gab kürzlich Debüts an der Gotham Chamber Opera, Opera Philadelphia, beim Ottone (»«) in Santa Fe, Unulfo (»«) an der Metropolitan Opera New York und in American Symphony Orchestra und an der Annapolis Opera als Guglielmo in »Così fan tutte«. Dallas, Giasone an der Vlaamse Opera, Fernando (»Don Chisciotte«) in Amsterdam, Hamor (»Jephta«) Er trat am Curtis Opera Theatre als Dandini in Rossinis »La cenerentola«, Marquis de la Force an der Deutschen Oper am Rhein sowie Brittens »Death in Venice« am Theater an der Wien. in Poulencs »Dialogues des carmélites«, Argante in Händels »«, Aeneas in Purcells »Dido and Aeneas«, Gregor Mittenhoffer in Henzes »Elegy for young lovers«, Valentin in Gounods Konzertant war Dumaux zuletzt im Salle Pleyel mit »Semele« und »« mit Cecila »Faust«, Harašta in Janácˇeks »Das schlaue Füchslein« und als Le Mari in Poulencs »Les ma- Bartoli, als Solist mit den Moscow Soloists und dem Freiburger Barockorchester sowie bei melles de Tiresias« auf. seinem Debüt im Concertgebouw in Amsterdam zu hören. Die vergangene Saison führte ihn als Ottone (»L’incoronazione di Poppea«) ans Theater an der Wien, als Farnace (»Mitridate«) Als engagierter Lied- und Konzertsänger ist Jarrett Ott bereits beim »Marlboro Music Festi- ans Theatre des Champs-Elysées, als Polinesso (»Ariodante«) nach Lausanne und als Solist in val« aufgetreten und sang mit der New York Choral Society und der Bucks County Choral Society. Händels »Messiah« zum Philadelphia Orchestra. Als Solist ist er häufig in Konzerten von Lyric Fest in Philadelphia zu erleben. Im Herbst 2011 ging er mit dem Curtis Chamber Orchestra auf eine Konzertreise nach China und Südkorea. Seine Diskografie umfasst u. a. Bach-Arien und Pergolesis »Septem verba a Christo« mit René Jacobs, veröffentlicht von Naïve und . Auf DVD ist er zu sehen in »Giulio Cesare« Jarrett Ott ist Preisträger der »Zachary Competition« in Los Angeles, war im Finale des Wett- beim »Glyndebourne Festival« und an der Opéra national de Paris, »Giasone« an der Vlaamse bewerbs der George London Foundation und im Halbfinale der »McCammon Voice Competition«. Oper und in »« an der Royal Danish Opera Kopenhagen. Er gewann den Dritten Preis bei der »Gerda Lissner Foundation Competition« und erhielt eine Förderung der Licia Albanese-Puccini Foundation. Nach dem Gewinn der Regionalausschei- dung in Philadelphia nahm er an den Wettbewerben der Metropolitan Opera National Council WILLARD WHITE SACERDOTE MAYA Auditions in Washington D. C. teil. Zuletzt erhielt er den »Career Development Award« der Sullivan Foundation. Als einer der beliebtesten und vielseitigsten Opernstars der letzten 40 Jahre hat Sir Willard White in den großen Opern- und Konzerthäusern der Welt gesungen und mit renommierten Jarrett Ott lebt in New York und hat sein Gesangsstudium am Curtis Institute of Music bei Dirigenten, Orchestern und Regisseuren zusammengearbeitet. Höhepunkte der vergangenen Randall Scarlata und Marlena Kleinman Malas abgeschlossen. Saison umfassen die Rolle des Trinity Moses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« an der Opera di Roma, Arkel in »Pelléas et Mélisande« mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und Esa-Pekka Salonen, Ibn-Hakia in »« an der Opéra de Lyon und Vodnik in »Rusalka« an CHRISTOPHE DUMAUX IXBALANQUÉ der Scottish Opera. In den kommenden Spielzeiten kehrt White zum Royal Opera House Covent Garden, zur Opéra de Paris, Dutch National Opera und zum »Festival d’Aix-en-Provence« zurück. Der Countertenor Christophe Dumaux studierte am Pariser Konservatorium und gab sein pro- fessionelles Debüt bereits mit 22 Jahren als Eustazio in Händels »Rinaldo« beim »Festival de Erfolge feierte White als Commendatore in »Don Giovanni« am Opernhaus La Monnaie, als Radio « in Montpellier. Diese Produktion unter der Leitung von René Jacobs war eine Wotan in »Das Rheingold« mit dem Mariinsky-Theater auf Tournee, als Trinity Moses in »Auf- Koproduktion mit den »Innsbrucker Festwochen Alter Musik« und der Berliner Staatsoper und stieg und Fall der Stadt Mahagonny« und als Klingsor im »Parsifal« am Royal Opera House wurde von Harmonia Mundi als CD veröffentlicht. Seitdem wurde er von den großen Opernhäu- Covent Garden, als Ibn-Hakia in »Iolanta« beim »Festival d’Aix-en-Provence«, als Hercules in

22 I23 BIOGRAFIEN »Alceste« am Teatro Real, als Priester in der Uraufführung von Jörg Widmanns »Babylon« an der rikanischen Kinderserie »Dos y Dos«. Darüber hinaus spielte sie in »Die Physiker«, »The house Bayerischen Staatsoper, als Tannhäuser an der Royal Danish Opera in Kopenhagen, als Arkel of Bernarda Alba« und »Dantons Tod«, in der Uraufführung von »Bureau of missing persons« in »Pelléas et Mélisande« an der Metropolitan Opera in New York und als Gorianschikow in »Aus sowie in »Picked« beim »Baldwin’s New Play Festival«. In der La-Jolla-Playhouse-Produktion einem Totenhaus« an der Berliner Staatsoper unter Sir Simon Rattle. von »A midsummer night’s dream« arbeitete sie mit dem »Tony Award«-Gewinner Christopher Ashley zusammen. Sir Willard White stammt aus , wo er seine Ausbildung an der Jamaican School of Music begann, und studierte später an der Juilliard School in New York. Seit seinem Opern- Maritxell Carrero schrieb »A revolutionary mystic«, ein Einpersonenstück, das auf dem Leben debüt an der New York City Opera 1974 ist er regelmäßig an der Royal Opera Covent Garden, der Puertorikanerin Lolita Lebrón basiert, und »COMA«, ein Stück über Verlust und Liebe. Ihren der Metropolitan Opera in New York, , San Francisco Opera und den Master of Fine Arts erwarb sie an der University of California, San Diego. Opernhäusern in München, Amsterdam, Berlin, Brüssel, Genf, Hamburg, Los Angeles, Madrid und Paris aufgetreten sowie bei den Festivals in Glyndebourne, Aix-en-Provence und Salzburg. 1989 verkörperte White den Othello in Trevor Nunns Produktion für die Royal Shakespeare MUSICAETERNA Company neben Sir Ian McKellen als Jago und Imogen Stubbs als Desdemona. Das russische Orchester MusicAeterna wurde 2004 von Teodor Currentzis in Nowosibirsk mit Im Konzertbereich ist White regelmäßig mit Orchestern wie dem London Symphony Orches- dem Ziel gegründet, barocke und klassische Werke im Originalklang aufzuführen, aber auch tra, London Philharmonic Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Hallé Orchestra, Royal Philhar- neue Impulse im Bereich der zeitgenössischen Musik zu setzen. Seit der Spielzeit 2011/12 ist monic Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, Orchestra Filarmonica della Scala, Boston das Ensemble, zu dem auch der MusicAeterna Kammerchor gehört, am Staatlichen Ballett- Symphony Orchestra, New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, Cleveland Orchestra und Operntheater Perm (Ural) beheimatet, wo es jährlich mehrere Produktionen aufbietet. So und den Berliner Philharmonikern aufgetreten und sang einige Male bei den »BBC Proms«. standen in der Saison 2014/15 bereits Neudeutungen von Mozarts »Don Giovanni« und Offen- bachs »Les contes d’Hoffmann« auf dem Spielplan. Das Orchester ist international gefragt und Sir Willard White wurde 1995 als Commander of the Order of the British Empire geehrt und gastierte gemeinsam mit Teodor Currentzis in Wien, Amsterdam, London, Baden-Baden, Bre- während der Geburtstagsfeierlichkeiten der Queen 2004 zum Ritter geschlagen. Als Nachfolger genz, Moskau und St. Petersburg. Auf Einladung der Berliner Philharmoniker präsentierte es im der Herzogin von Kent ist er Präsident des Royal Northern College of Music. Februar 2014 Händels »Dixit Dominus« und Purcells »Dido and Aeneas«. Überdies entstanden zahlreiche CD-Einspielungen, darunter ein vielbeachteter Mozart-Da-Ponte-Zyklus.

MARITXELL CARRERO LEONOR Bereits 17 Mal wurde das Ensemble mit der »Goldenen Maske« des russischen Theaterver- bands geehrt; damit erhielt das Ensemble diesen renommierten Preis häufiger als jedes andere Maritxell Carrero war Teil der Originalbesetzung dieser Neufassung der »Indian Queen«, die an Opernorchester in Russland. der Oper Perm, der English National Opera und am Teatro Real Madrid aufgeführt wurde und 2015 fünf »Golden Mask Awards« gewann. Zuletzt spielte sie die Hauptrolle in »Swarmcell« in Der MusicAeterna Chor trat zum ersten Mal 2011 in Perm auf. Sein Repertoire umfasst die der Regie von Robert Castro am Greenway Theater in Los Angeles und die Maria Teresa in »In verschiedensten Stile und Epochen, vorgetragen im jeweils angemessenen Ausdruck. Seine Kon- the time of the butterflies« am San Diego Repertory Theater. Zuvor war sie am Matrix Theater zertprogramme beinhalten Werke von Barockkomponisten, Meisterwerke russischer Chormusik in Los Angeles in »All my sons« zu sehen, das bei den »Stage Scene LA Awards« und »Ovation des 18. bis 20. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Stücke. Im Februar 2014 war der Chor ge- Awards« nominiert war und 2012 den »NAACP Best Ensemble Award« gewann. Maritxell Carre- meinsam mit dem Orchester MusicAeterna in einer Reihe gefeierter Aufführungen in Berlin, Paris, ro spielte auch in »Becoming Cuba« am Theater North Coast Rep. Lissabon und Athen mit Purcells »Dido and Aeneas« und Händels Psalm »Dixit Dominus« zu hören.

Carrero ist bekannt aus spanischen Fernsehserien wie »Las dos caras de Ana«, »Dame choco- Die Diskografie des Chores umfasst bei Sony Classical Mozarts »Le nozze di Figaro« und late«, »Bajo las riendas del amor« und »« und als Senorita Reflejos in der lateiname- »Così fan tutte« sowie Strawinskys »«. Im Herbst 2013 war der Chor bei der Aufnahme

24 I25 BIOGRAFIEN von Purcells »The Indian Queen« in der Neufassung von Peter Sellars und unter der Leitung sowie Dmitri Schostakowitschs Klavierkonzerte mit Alexander Melnikov und dem Mahler Cham- von Teodor Currentzis dabei. Die DVD erschien ebenfalls bei Sony. ber Orchestra, erschienen bei Harmonia Mundi.

Im Sommer 2015 war der Chor zu Gast beim »Festival d’Aix-en-Provence« mit geistlicher 2006 kombinierte Currentzis seine Leidenschaft für Alte Musik mit zeitgenössischen Kom- Musik von William Byrd, Johannn Sebastian Bach, Sergei Taneyev, und Alfred ponisten und Neuer Musik und gründete das seitdem jährlich stattfindende »Territory Modern Schnittke sowie in dem offenen Konzert »PARADE [S]« mit zwölf Studenten der Sommerakade- Art Festival«, welches innerhalb kürzester Zeit zu einem der prestigeträchtigsten und progres- mie. Vor allem aber stand er in 14 Opernaufführungen auf der Bühne: in Händels »Alcina« (Regie sivsten Festivals Moskaus avancierte. Teodor Currentzis wurde bereits viele Male mit dem rus- Katie Mitchell) und Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« (Regie Martin Kušej). 2014, 2015 sischen nationalen Theaterpreis »Goldene Maske« ausgezeichnet. So auch 2015: zusammen und 2016 wurde der Chor für die »Opera Awards« nominiert. mit der Staatsoper und dem Ballett Perm für ihre Produktion von Purcells »The Indian Queen«, darunter war der Preis als »Bester Operndirigent«. Seine Dirigate wurden auch in den voraus- gegangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er Preise für die Leitung des »« TEODOR CURRENTZIS DIRIGENT am Bolschoi Theater 2009, für Prokofiews »« 2007 sowie für »Le nozze di Figaro« im darauffolgenden Jahr. Der Grieche Teodor Currentzis ist Künstlerischer Leiter der Staatsoper und des Balletts Perm sowie Künstlerischer Leiter des Ensembles für historische Aufführungspraxis MusicAeterna und Für den griechischen Dirigenten wurde Russland seit den 1990er-Jahren, als er dort sein des MusicAeterna Kammerchors, die er beide 2004 während seiner Zeit als Chefdirigent an der Dirigierstudium begann, immer mehr zur Heimat. Sein Studium am St. Petersburger Konserva- Staatsoper Nowosibirsk (2004 – 2010) gegründet hat. MusicAeterna wurde zum Ersten Orches- torium absolvierte Currentzis bei Professor Ilya Musin, dessen Schüler so prominente Namen ter der Staatsoper und des Balletts Perm ernannt. Highlights der Europatournee von Teodor tragen wie Odysseas Dimitriadis, Valery Gergiev und Semyon Bychkov. Currentzis und MusicAeterna in der Saison 2015/16 waren die Neuinszenierung von Richard Wagners »Rheingold« im Rahmen der »Ruhrtriennale«, die konzertanten Aufführungen von Mo- TEODOR CURRENTZIS UND MUSICAETERNA IM KONZERTHAUS DORTMUND zarts Da-Ponte-Opern am KONZERTHAUS DORTMUND und eine Tour mit Teodor Currentzis war im November 2011 zum ersten Mal im Konzerthaus zu Gast und leitete nach Berlin, Wien, Zürich und Rotterdam. Zurück in Perm hat das Ensemble »La traviata« mit Bob das Mahler Chamber Orchestra in einem Familienkonzert und einem Programm mit Werken Wilson aufgeführt und in St. Petersburg und Moskau konzertiert. MusicAeterna hat in den ver- von Britten, Schostakowitsch und Prokofiew. Mit seinem Ensemble MusicAeterna brachte er gangenen Spielzeiten bei namhaften Festivals und in vielen wichtigen Konzerthäusern debütiert, in der vergangenen Saison schon Mozarts Da-Ponte-Opern zur Aufführung; in dieser Saison darunter das »Festival d’Aix-en-Provence«, »Lucerne Festival«, »Helsinki Festival«, die Berliner kehrt er noch zweimal zurück und zündet mit der Solistin Patricia Kopatchinskaja ein Klassik- Philharmonie, Cité de la musique, »Festspiele Baden-Baden«, »«, der Wiener Feuerwerk. Musikverein und das Royal Concertgebouw Amsterdam. Currentzis hat außerdem eine Neupro- duktion von »Macbeth« am Opernhaus Zürich gestaltet und kehrte zum SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg für eine Zusammenarbeit mit Patricia Kopatchinskaja zurück.

FINDEN SIE DAS WOLFERL AUCH SO SÜSS? ODER STEHT Teodor Currentzis und MusicAeterna sind Exklusivkünstler der Sony und werden dieses Jahr IHNEN DER GESCHMACKSSINN EHER NACH FRUCHTIGEM PROBIEREN SIE die Aufnahmen aller Da-Ponte-Opern Mozarts fertigstellen. Die erste Aufnahme (»Figaro«) wur- MESSIAEN? FINDEN SIE ES HERAUS UND de im Januar 2014 veröffentlicht und gewann den »ECHO Klassik« für die »Beste Operneinspie- UNSERE PRALINEN AM MERCHANDISINGSTAND IM FOYER. lung des Jahres«, darauf folgte 2015 »Così fan tutte« und die Einspielung von »Don Giovanni« wird im November 2016 erscheinen. Daneben veröffentlichten sie 2015 »The Sound of Light«, eine CD-Zusammenstellung mit Ausschnitten der Musik von Jean-Philippe Rameau, sowie Strawinskys »Le sacre du printemps«. Vorherige Aufnahmen waren u. a. Schostakowitschs Sin- fonie Nr. 14, Mozarts Requiem und Purcells »Dido und Aeneas« (beim Alpha Label erschienen)

26 I 27 BIOGRAFIEN TEXTE Christoph Vratz

FOTONACHWEISE S. 04 © Robert Kittel · Sony Classical S. 08 © Michael Kneffel S. 16 © Michael Kneffel

HERAUSGEBER KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 · 44135 Dortmund T 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup

KONZEPTION Kristina Erdmann

ANZEIGEN Marion Daldrup · T 0231- 22 696 254

DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten.

SA 15.10.2016 Andris Nelsons’ Auftakt als Exklusivkünstler mit dem Royal Concertgebouw Orchestra | Werke von Wagner und Strauss IMPRESSUM

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231-22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de FESTLICHE SAISONERÖFFNUNG Samstag, 10.09.2016 · 20.00 Uhr

KONZERTHAUS DORTMUND