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Akku-Technologie: Treiber des Strukturwandels in der Elektrowerkzeug-Branche

Ausgewählte Ergebnisse des Branchenreports 2016

Auftraggeber:

Jürgen Dispan (IMU Institut Stuttgart) Branchennetz Elektrowerkzeuge ZSW Ulm, 16. Mai 2017

IMU Institut GmbH Telefon (0711) 23 70 5-0 Büro Stuttgart Telefax (0711) 23 70 5-11 Hasenbergstraße 49 E-Mail: [email protected] 70176 Stuttgart www.imu-institut.de IMU Institut © IMU © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge Mai Mai 2017

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Gliederung des Branchenreports Elektrowerkzeuge

1. Entwicklung und Strukturen der Branche

2. Ökonomische Trends

3. Akku-Technologie bei Elektrowerkzeugen

4. Innovationstrends im Überblick

5. Beschäftigungstrends und Arbeitspolitik © IMU © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge 6. Fazit: Herausforderungen und Handlungsfelder Mai Mai 2017

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Elektrowerkzeug-Branche in Deutschland: Unternehmensstruktur (mit Beispielen)

Power Tools Kleine Global Player mit hochspezialisierte Spezialisierte Unter- Vollsortiment Nischenanbieter im nehmen im Profibereich 1. In Deutschland Profibereich produzierende: Eibenstock   Flex   Mafell Alki-Technik  Baier  Duss  Bosch  ( Koki) Lösomat  Matjeschk  2. Vertriebszentrale: Weka Hitachi   Stanley Black + Decker  TTI

Handelsunternehmen Handelsunternehmen im Heimwerkerbereich mit Zukauf von Markenherstellern und mit Zukauf von Auftrags- Auftragsfertigern fertigern aus Fernost

BTI  Würth  Mannesmann  Worx © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge Mai Mai 2017

Grafik: IMU Institut 4 IMU Institut

Branchentrends und Kernthemen für die Zukunft der Elektrowerkzeug-Branche

. Innovation und technologischer Wandel – Akkubetriebene Elektrowerkzeuge mit bürstenlosen EC-Motoren. – Digitalisierung von Produkten, Prozessen und neuen Geschäftsmodellen. . Internationalisierung – Export: neue Absatzmärkte und internationales Wachstum. – Globale Produktions- und Wertschöpfungskonzepte (z.B. China-Sourcing). . Preiswettbewerb und Differenzierungsstrategie (Innovation und Qualität) – Hohe Wettbewerbsintensität mit scharfem Preis- und Verdrängungswettbewerb. – Differenzierung über Innovation, Qualität, leistungsfähige Produkte, neue Services. . Wertschöpfungsstrategien – „Effiziente Wertschöpfung als A&O“, Optimierung der internen Prozesse und Flexibilisierung (Produktionsoptimierung). © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge – Gleichteile-/ Baukastenstrategie (Akku, Antrieb, Werkzeug – modulare Bauweise). – Reorganisation Wertschöpfungskette.

. Strukturwandel im Vertrieb (im Kontext mit Umbrüchen in der Handelslandschaft). Mai 2017

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„Akku-Werkzeuge europaweit auf dem Vormarsch“ – Umsatz Elektrowerkzeug-Hersteller (Profibedarf) in Europa von 2010 bis 2015 (halbjährlicher Industrieumsatz, EPTA, in Mio. Euro) © IMU © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge Mai Mai 2017

Quelle: EPTA-Statistik 6 IMU Institut

Anteil Netz- und Akku-Elektrowerkzeuge in Deutschland: 2012 und 2015 im Vergleich (Industrieumsatz) © IMU © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge

Quelle: ZVEI-Statistik „Die Zukunft der Elektrowerkzeuge wird Mai Mai 2017 im Akku-Bereich entschieden.“ (Exp.) 7 IMU Institut

Akku-Technologie – Wertschöpfung

Akku-Technologie: „Das entscheidende Zukunftsthema für die Branche“ „Den Trend haben wir anfangs verschlafen“ – Statement nicht nur eines Herstellers! Wertschöpfung bei Akku-Powertools: . Produktion der Lithium-Ionen-Zellen in Fernost (z.B. , LG, Samsung). . Akkupack-Konfektion in Fernost, Osteuropa oder Deutschland. . Montage der Akku-Elektrowerkzeuge vorwiegend in China, Malaysia etc., teilweise Montage auch in Deutschland auf U-Montageinseln für Akkugeräte (modulare Bauweise mit deutlich geringeren Arbeitsumfängen). „Der Montageumfang ist bei Netzgeräten gut 1/3 höher.“ (Exp.)

. Entwicklung Akku-Elektrowerkzeuge: Deutschland, China, © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge teilweise in Kooperation mit Zellherstellern (Japan, Korea, China).

 Fertigungstiefe bei heimischen Elektrowerkzeug-Herstellern verringert sich. Mai 2017

Verschiebung großer Wertschöpfungsanteile nach China / Fernost. 8 IMU Institut

Bürstenlose EC-Motoren verdrängen den Universalmotor © IMU © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge Mai Mai 2017

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Antriebsstrategien

Antriebe: bürstenlose EC-Motoren auf dem Vormarsch . EC-Motoren mit starker Innovationsdynamik. Entwicklung modularer Konzepte (Baukästen) mit standardisierten Schnittstellen (für unterschiedliche Werkzeuge). . EC-Motoren werden in den nächsten 10 Jahren die heutigen Universalmotoren weitgehend ablösen. Vorteile: geringer Wartungsaufwand, bessere Steuerbarkeit. Kostendegression in den nächsten Jahren. . Wertschöpfung der Elektrowerkzeug-Hersteller in Deutschland ist bei bürstenlosem Motor (wie auch bei Akkutechnologie) relativ gering. Zukauf von Komponenten („das meiste kommt aus China“) und insgesamt geringerer Arbeitsaufwand. . Erhöhung der Wertschöpfung und Inhouse-Produktion als Erfolgsfaktor?

Frage der Kernkompetenzen eines Elektrowerkzeug-Herstellers – wie strategisch © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge wichtig ist die „Brushless-Technologie“ und das Zusammenspiel von Produktion und Entwicklung für den Hersteller? Empfiehlt es sich zumindest für Profihersteller, den EC-Motor selbst zu produzieren, um die Kompetenzen im Betrieb zu halten? Mai Mai 2017

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Akku-Technologie – „Treiber für den Strukturwandel der Branche“

Akku-Technologie – künftige Herausforderungen für Elektrowerkzeug-Hersteller: . Innovations- und Technologievorsprung halten! Wertschöpfung sichern. . Akku-Schnittstelle entscheidet über künftigen Markterfolg. Vielzahl von Akku-Plattformen wird bereinigt auf wenige (2 bis 3?). „Hersteller, die da nicht mitmischen können und es nicht schaffen, auf die Akku- Plattform eines Größeren zu kommen, wird es in 10 Jahren kaum mehr geben. Entweder verschwinden sie ganz vom Markt oder sie werden von einem großen Elektrowerkzeug-Hersteller zugekauft und in seine Akku-Strategie integriert.“ (Exp.) . Strategie der Vorwärtsintegration bei Zellherstellern. Bsp.: LG als Hersteller von Li-Ionen-Zellen integriert nachfolgende Wertschöpfung

und will vermehrt komplette Systeme liefern – in letzter Konsequenz könnte das bis © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge hin zum Angebot kompletter Elektrowerkzeuge führen. -> Risiko für die Branche? „Zellhersteller entwickeln sich zu Anbietern kompletter Akkulösungen bis hin zu Anbietern von Endprodukten wie Akku-Werkzeugen.“ (Exp.) Mai Mai 2017

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Innovationsfelder im Überblick

. Akku-Technologie: Leistung, Kapazität, Lebensdauer, Leichtbau, neue Lade- systeme, Akku-Schnittstellen (wie z.B. „Power4All“, „Power Select“, „Pick+Mix“). . Antriebe: bürstenlose EC-Motoren mit höherer Effizienz und Wartungsfreiheit. . Vernetzung und Digitalisierung: intelligente Betriebsmittelverwaltung, Werkzeug- Tracking, mit Smartphone per App vernetzte Messgeräte etc. . Systemangebote und Komplettlösungen: Baukastensysteme, integrierte Angebote (z.B. Elektrowerkzeug und Absauganlage) etc. . Maschinenoptimierung – Produktivitätssteigerung und einfache Bedienbarkeit: effizient, leistungsstark, leicht, handhabbar, kompakt, multifunktional. . Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: Ergonomie, Leichtbau, Vibrations- und Geräuschreduktion, Staubfreiheit („Vision der staubfreien Baustelle.“). © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge . Bearbeitung neuer Werkstoffe: wie Composites, hochfeste Stähle, Wabenplatten.

. Service: „Service all-inclusive“, „Mehrwert-Pakete“ mit längerer Garantie, 48h- Mai 2017 Reparaturgarantie, Leasing-Programme, Lern-Apps (für Umgang mit Werkzeugen). 12 IMU Institut

Kompetenzen der Elektrowerkzeug-Hersteller bei Akkus, bei EC-Motoren und somit auch beim Gesamtsystem Handlungsfelder und der Integration zum kompletten Werkzeug erhalten und weiter entwickeln. Konkrete Chancen liegen in der eigenen Entwicklung und Produktion von EC- Motoren sowie in Kooperationen zur regionalen Akku- Produktion (bzw. im ersten Schritt zur gemeinsamen Entwicklung einheitlicher Akku-Schnittstellen).

. Akku-Technik: Kompetenzen und Wertschöpfung ausbauen

. Mitbestimmung und Partizipation als Erfolgsfaktoren

. Aus- und Weiterbildung – nachhaltige Kompetenzentwicklung für Beschäftigte

. Gute Arbeit in der Elektrowerkzeug-Branche

. Nachhaltige Wertschöpfungsstrategie und „besser statt billiger“ © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge – FuE und Produktion weiterentwickeln Mai Mai 2017

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Aktuelle Veröffentlichungen: Infos zum IMU Institut: www.imu-institut.de

Ansprechpartner: Dr. Jürgen Dispan IMU Institut GmbH Hasenbergstraße 49 70176 Stuttgart © IMU © GmbH IMU Institut Branchenreport Elektrowerkzeuge [email protected] Mai Mai 2017

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