Landsberger Geschichtsblätter
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
LANDSBERGER GESCHICHTSBLÄTTER 107. Jahrgang 2008 Wir danken für die großzügige Unterstützung bei den Druckkosten: DEM BEZIRK OBERBAYERN DER SPARKASSE LANDSBERG-DIESSEN DER STIFTUNG DER SPARKASSE LAND SBERG-DIES SEN und für ihre Mithilfe DER GROSSEN KREISSTADT LANDSBERG AM LECH DEM LANDKREIS LANDSBERG AM LECH Titelbild: Rosalia Burkhardt, geborene Vikari, in Ammerseetracht Umschlagrückseite: Johannes Michael Burkhardt, Regenschirmmacher (zum Beitrag auf S. 40) LANDSBERGER GESCHICHTSBLATTER 107. Jahrgang 2008 Organ des Historischen Vereins für Stadt und Kreis Landsberg am Lech e.V., gegründet 1856 INHALT Seite: Sechseinhalb Jahrhunderte Wessobrunn und Landsberg von Heinrich dem Löwen bis zum letzten Abt des Klosters Klaus Miinzer 3 Zwei Briefe aus dem Dreißigjährigen Kr ieg aus dem Manuskript transkribiert von Klaus Miinzer 16 Schweres Amt in schwerer Zeit. Die Bestallung Hanns Jacob Pemlers als Landrichter zu Landsberg anno 1644 Klaus Münzer 17 Landsberg in der frühen Neuzeit: ein Schauplatz des Tabakschmuggels aus Schwaben Klaus Miinzer 20 „Hausbuch für das ganze Jahr 1840“ des Joseph Spitzweg, Wirth in Egling transkribiert von Franz Huster 29 Familie Burkhardt - Parapluiefabrikanten aus Landsberg Wolfgang Weiße 40 Landsberg zur Zeit von Bürgermeister Johann Georg Arnold (1863-1890) Anton Lichtenstern 42 Ein vergessener Heimatroman: ,,‘s Liserl vom Ammersee“ von Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt Anton Lichtenstern 62 Als Igling noch Bahnstation war. Der Bahnhof und seine Eisenbahner Walter Meier 69 Happy mit einer Hand voll „Hugos“. Die Nachkriegsjahre, als sich Besatzungssoldaten und Landsbergs Bevölkerung begegneten Werner Hemmrich 74 Gedenktafel des Landsberger DP-Lagers im Jüdischen Museum in Berlin Hans-Jürgen Tzschaschel 86 Waitzinger - Landsbergs letzte Brauerei. Das Ende vor 30 Jahren Stefan Pupeter 87 BUCHBESPRECHUNGEN: Stuart, Kathy: Unehrliche Berufe. Status u. Stigma i.d. Flühen Neuzeit am Beispiel Augsburgs (K. Miinzer) 93 Kluge, Arnd: Die Zünfte (K. Miinzer) 94 Koch, Alois: Die Trassen des Fernhandelsweges Augsburg-Füssen im 15. u. 16. Jahrhundert (K. Miinzer) 94 Kink, Barbara: Adelige Lebenswelt in Bayern (Kommission f. Bayer. Landesgeschichte) (K. Miinzer) 95 Hoffmann Carl A./Rolf Kießling (Hg.): Die Integration in den modernen Staat. Ostschwaben, Oberschwaben und Vorarlberg im 19. Jahrhundert (K. Miinzer) 95 Nadler, Michael: Der besteuerte Genuss. Tabak und Finanzpolitik in Bayern 1669-1802 (K. Miinzer) 96 Nising Horst: „...in keiner Weise prächtig“. Die Jesuitenkollegien der süddeutschen Provinz des Ordens und ihre städtebauliche Lage im 16. -18. Jahrhundert (M. Dilger) 96 Xi Sun: Bedeutung und Rolle des Jesuitenmissionars Ignaz Kögler (1680-1746) in China. Aus chinesischer Sicht. (R. Knolhniiller) 97 Schiedermair, Werner (Hrsg.): Kloster Fürstenfeld (/. Lorenz) 98 Winterswyl, Ricarda: Spiegelstücke der Erinnerung (S. Knolhniiller) 99 Gde.Egling a.d.Paar (Hg.): Heimat an der Paar. Gemeinde Egling u. Heinrichshofen (W Fees-Buchecker) 100 Bauer, Hans: Die römischen Fernstraßen zwischen Iller und Salzach nach dem Itinerarium Antonini und der Tabula Peutingeriana. Neue Forschungsergebnisse (W Fees-Buchecker) 100 Kraus, W., B. Hamm u. M. Schwarz (Hg.): Mehr als Steine. Synagogen-Gedenkband Bayern. Teilband I: Oberfranken, Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern, Schwaben (W Fees-Buchecker) 101 König, Werner / Manfred Renn: Kleiner Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben (W Fees-Buchecker) 101 Landsberger Rückblick 2009 Anton Lichtenstern 102 Aus dem Vereinsleben 2008 Sigrid Knolhniiller 103 Wir gedenken unserer Toten 105 ED ITO R IA L Der neue Jahrgang bietet wieder ein breites Bild unserer Region durch die Jahrhunderte, von Heinrich dem Löwen bis zur Nachkriegszeit. Dem Volkskundler bieten sich Lechrainer Ausdrücke aus dem bäuerlichen Umfeld im Hausbuch eines Eglin- ger Wirts von 1850 und Brauchtum der Ammerseegegend in einem Heimatroman dieser Zeit. Die Zeit des 30jährigen Kr ieges wird in neu entdeckten Quellen erschlossen. Die als Quelle unerschöpflichen Landsberger Ratsprotokolle gestatten einen Blick auf den Tabakschmuggel an der Lechgrenze zu Schwaben in der frühen Neuzeit. Das 19. Jahrhundert bringt eine Fort setzung der Stadtgeschichte mit Landsberg unter Bürgermeister Arnold, der Eisenbahnfan aber kann sich über die Geschicke des Iglinger Bahnhofs informieren. Fast zur gleichen Zeit wie dieser machte die letzte Brauerei in Landsberg dicht. Die ame rikanische Besatzungszeit wird den Enkeln durch Erinnerungen aus der Sicht heutiger Großväter lebendig, wozu zahlreiche Fotos beitragen. Schließlich informieren 14 Buchbesprechungen über Neuzugänge in unserer Vereinsbibliothek. Mein besonderer Dank gilt unserer Stadtarchivarin, Frau Elke Kiefer, die nicht nur mir, sondern auch etlichen meinerme Koauto- ren stets hilfreich zur Seite stand und Herrn Werner Hemmrich für die sorgfältige Schlusskorrektur. Klaus Münzer, Schriftleiter und Ehrenvorsitzender unseres Historischen Vereins AUTOREN Manfred Dilger, Studiendirektor i. R., Eichendorffstraße 11, 86912 Kaufering Dr. Werner Fees-Buchecker, Schlossstraße 4. 86859 Igling Werner Hemmrich, Pössinger Straße 51, 86899 Landsberg am Lech Franz Huster, Paarstraße 14a, 86492 Heinrichshofen Reinhold Knollmüller, Oberstudiendirektor i. R., Kalkbrennerstraße 8, 86899 Landsberg am Lech Sigrid Knollmüller, 1 .Vorsitzende unseres Vereins, Kalkbrennerstraße 8, 86899 Landsberg am Lech Anton Lichtenstern, Studiendirektor i. R., Stadtheimatpfleger, Bayerfeldstraße 3, 86899 Landsberg am Lech Ingrid Lorenz, 2. Vorsitzende unseres Vereins, Erpftinger Straße 7, 86899 Landsberg am Lech Dipl. Ing. Walter Meier, Regierungsdirektor, Ahornring 88, 86912 Kaufering Klaus Münzer, Studiendirektor i. R., Galgenweg 17, 86899 Landsberg am Lech Stefan Pupeter, Friedheim 1, 86899 Landsberg am Lech Dr. Hans-Jürgen Tzschaschel, Bayerfeldstraße 7, 86899 Landsberg am Lech NACHWEIS DER ABBILDUNGEN FOTOS Ernst Adolf: 5(2), 6, 7, 9(2), lOore, llu , 12oli, 12u(2), 13(3), 14o(2),mre, 15oli,u Arnold, Verwaltungsbericht (1889), S.342, S.156, S.374: 46, 47, 56 Werner Hemmrich: 78u, 81o,ure, 82u, 83u Franz Huster: 28(2) Gemeindearchiv Igling: 69, 70, 71(2), 72(2), 73(2) Agrarbildungszentrum Landsberg am Lech: 53 Neues Stadtmuseum Landsberg: 42, 45, 48(2), 49, 55, 57, 58 Stadtarchiv Landsberg: 74o, 75, 76, 77u, 78o, 79u, 80(2), 81 uli, 82o, 83o, 84(2), 85(3) Anton Lichtenstern: 60, 65, 66 Sammlung Lichtenstern: 44, 51, 61, 66 Klaus Münzer: 8(2), 10(3), 11 o, 12ore, 14mli, 15ore Stefan Pupeter: 87, 88(2), 89(2), 90(2), 91(2), 92(2), 93 Privat: 74u, 77o, 79o, 82re Wolfgang Weiße: 40(2), 41 Dr. Hans-Jürgen Tzschaschel: 86(2) PLÄNE, GRAPHIKEN Staatsarchiv Augsburg: 17 Stadtarchiv Landsberg: 80u Bayer. Landesvermessungsamt München: 39 Sammlung Münzer: 18 Universitätsbibliothek Salzburg: 3 LANDSBERGER GESCHICHTSBLÄTTER im Eigenverlag des Historischen Vereins für Stadt und Kreis Landsberg e.V., gegründet 1856 Redaktion und Layout: Klaus Münzer Gesamtherstellung: EGGER Satz + Druck GmbH, Landsberg am Lech 2 Sechseinhalb Jahrhunderte Wessobrunn und Landsberg von Heinrich dem Löwen bis zum letzten Abt des Klosters1 von Klaus Münzer Die „ Landespurch Ehemalige Wessobrmmer Vogleiburg Heinrichs des Löwen, errichteI um II60 (Zustand- 1580) Die Beziehung des Klosters Wessobrunn zu Landsberg Bald setzte sich für diese Wessobrunner Vogteiburg der begann, als es Landsberg noch gar nicht gab. Name Landespurch durch, der allmählich den Namen Pheti Als der bayerische Herzog Heinrich der Löwe 1158 die ne verdrängte. Die Landespurch wurde Amtssitz von Herzog reichen Salzzölle an Isar und Lech für sich gewinnen wollte Heinrichs Wessobrunner Untervogt Heinrich von Stoffen, und die Isarbrücke des Freisinger Bischofs bei Oberföhring der dieses Amt auch nach der Absetzung des Löwen 1180 zerstörte, um sie weiter südlich auf seinem Gebiet bei der unter den Staufern beibehielt und sich nun Heinricus de Siedlung „ze den munichen“ (München) wieder aufzubau Landesperch nannte.3 en, da verlegte er auch den Salzweg am Lech nach Süden in das Gebiet des damaligen Reichsklosters Wessobrunn, des Der Wessobrunner Abt als Pfarrherr der sen Vogteirechte ihm 1155 von Kaiser Friedrich Barbarossa verliehen worden waren.2 Landsberger Stadtpfarrkirche (1179-1803) Die Vögtei des Klosters Wessobrunn erstreckte sich vom 1179 besagt eine Papsturkunde, dass unter 25 Ortschaften Peißenberg und Rott im Süden am Lechrain bis nach Weil auch der Kirchenzehent der Siedlung Phetine ans Kloster und Petzenhausen und punktuell noch weiter nach Norden. Wessobrunn ging4. Das kann sich kaum auf eine Kirche im Dazwischen saßen auf dem Landsberger Schlossberg als alten Dorf Phetine beziehen, sondern auf ein neu erbautes welfische Ministerialen die Herren von Pfetten, die sich Gotteshaus für die Seelsorge der unter dem Schutz der Burg nach dem kleinen Dorf Phetine benannten, das wohl in der entstandenen Siedlung auf dem eiszeitlichen Schwemm ausreichend mit Quellwasser versorgten Talsenke östlich des kegel an der Salzstraße5. Diese Siedlung wird noch 1222 als Burgberges (im „Hofgraben“) zu suchen ist. Phetine bezeichnet. Damals, Ende März 1222, schenkte der Wittelsbacher Otto II. die „ecclesia phetine“ dem Kloster Die Wessobrunner Vogteiburg auf dem Wessobrunn und am 20.Mai dieses Jahres bestätigte Papst Honorius III. dem Kloster den rechtmäßigen Besitz dieser Landsberger Schlossberg Kirche bei Phetine6. Hier tritt zum vorletzten Male der alte Auf dem Berg aber errichtete Heinrich der Löwe bei dem kleinen Ansitz der Pfetten (die ihren Sitz später - 1380 - 1 Überarbeiteter