Gewöhnliche Pechnelke
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linksfrom=1&article=Gew%25C3%25B6hnliche_Pechnelke) | WikiMap (https://iw.toolforge.org/wikimap/?lang=de&links=true&page=Gew%C3%B6hnliche_Pechnelke) Gewöhnliche Pechnelke Die Gewöhnliche Pechnelke (Silene viscaria) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Leimkräuter (Silene) Gewöhnliche Pechnelke innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist in Europa weitverbreitet.[1] Inhaltsverzeichnis Beschreibung Erscheinungsbild und Blatt Blütenstand, Blüte und Frucht Ökologie Vorkommen und Gefährdung Taxonomie Nutzung Einzelnachweise Weblinks Beschreibung Gewöhnliche Pechnelke (Silene viscaria) Erscheinungsbild und Blatt Systematik Die Gewöhnliche Pechnelke wächst als überwinternd Ordnung: Nelkenartige grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht (Caryophyllales) [2] Wuchshöhen von 30 bis 60 , selten bis zu 90 Familie: Nelkengewächse Zentimetern.[3] Es werden grundständige nicht blühende (Caryophyllaceae) Blattrosetten gebildet. Der Stängel und der meist rötliche Unterfamilie: Caryophylloideae [2][3] Blütenstand ist unter den Knoten stark klebrig. Die Tribus: Sileneae gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind Gattung: Leimkräuter (Silene) lineal lanzettlich[3] und am Grund etwas behaart und Art: Gewöhnliche Pechnelke gewimpert.[2] Wissenschaftlicher Name Silene viscaria Blütenstand, Blüte und Frucht (L.) BORKH. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni oder Juli[2] und liegt damit hauptsächlich am Beginn des Frühsommers[3]. Die Gewöhnliche Pechnelke ist manchmal zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch).[2] Der traubig-rispige[3] Blütenstand hat die Form einer lockeren Thyrse.[2] Die radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der kahle Kelch ist je nach Quelle 9 bis 13[3] oder 10 bis 16 Millimeter lang[2] mit Quernerven[3]. Die rosa- bis purpurfarbenen Kronblätter sind meist 12 bis 18 (10 bis 20) Millimeter lang, gestutzt oder leicht ausgerandet.[2][3] Es sind zweispaltige Kronschuppen vorhanden, die ein Nebenkrönchen bilden.[3] Bei zwittrigen und männlichen Blüten sind zwei Kreise mit je fünf Staubblätter am Androgynophor vorhanden. Fünf Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen, der viele Samenanlagen enthält. Es sind fünf Griffel vorhanden.[3] Die reife Kapselfrucht öffnet sich fünfzähnig.[3] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[4] Ökologie Die Gewöhnliche Pechnelke ist ein skleromorpher oder mesomorpher Chamaephyt oder ein Hemikryptophyt.[5][3] Der Name Pechnelke rührt daher, dass die Stängel unterhalb der Knoten eine dunkle, klebrige Beschichtung aufweisen. Von diesen Bereichen wird Illustration angenommen, dass sie zum Schutz vor phytophagen Insekten wie Blattläusen evolviert sind, welchen dadurch der Weg entlang des Stängels versperrt wird. Blütenökologisch handelt es sich um vormännliche „Stieltellerblumen“, deren Nebenkrone als Einkriechsperre dient. Es liegt eine typische Falterblume vor.[5] Die Kapselfrüchte sind Austrocknungsstreuer, Wind- und Tierstreuer. Fruchtreife ist von Juni bis Juli.[5] Vorkommen und Gefährdung Blütenstände Silene viscaria ist von Südwest-, über Mittel- und Nord- bis Ost- sowie Südosteuropa verbreitet und kommt auch im asiatischen Teil der Türkei vor. Es gibt Fundortangaben von Spanien, Frankreich, Belgien bis Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Vereinigtes Königreich, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Polen, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen, Moldawien, europäischen Teil Russlands, Ukraine, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Serbien, Kroatien, Bosnien und Herzegovina, Montenegro, Bulgarien, Rumänien, Albanien, Mazedonien, Griechenland bis zur Türkei.[1] Sie ist in den nordöstlichen US-Bundesstaaten Connecticut, Maine, Massachusetts, New Hampshire, New York, Ohio ein Neophyt.[1] Die Gewöhnliche Pechnelke ist kalkmeidend. In Mitteleuropa gedeiht sie am besten auf kalkarmen, trockenen, mageren Böden. In Deutschland kommt die Gewöhnliche Pechnelke mäßig häufig im zentralen sowie nördlichen Franken, im Bayerischen Wald, in Niederbayern, Sachsen, im Harz, im Pfälzerwald vor. In der restlichen Mitte und Süden Deutschlands ist sie selten. Sie fehlt in den deutschen Alpen und Alpenvorland. Sehr zerstreut bis selten kommt sie im nordöstlichen Deutschland, Schleswig-Holstein und Brandenburg vor. Sie fehlt im nordwestlichen Deutschland und am Niederrhein.[6] In der roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Deutschlands gilt sie 1993 als nicht gefährdet. In den deutschen Bundesländern gibt es unterschiedliche Gefährdungsstufen: sie gilt in Rheinland-Pfalz sowie Sachsen als „nicht gefährdet“; in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, im Saarland, in Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein sowie Thüringen wird sie mit Stufe 3 = „gefährdet“ bewertet; in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie Nordrhein-Westfalen wird sie mit Stufe 2 = „stark gefährdet“ bewertet; in Berlin sowie Niedersachsen ist sie „vom Aussterben bedroht“; in Hamburg gilt sie als ausgestorben.[6][3] Sie kommt in Deutschland an lichten Gebüschen und Wälder, Heiden, Trockenrasen, offenen Standorten oder am Waldrand in der kollin-montanen (-subalpinen) Höhenstufe vor. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Teucrio-Polygonatetum odorati aus dem Verband Geranion sanguinei, kommt aber auch in anderen Gesellschaften, z. B. im Viscario-Festucetum vor.[4] Sie gedeiht in Österreich in trockenen, bodensauren Eichenwäldern und Magerrasen, Wiesen- und Wegrainen in der collinen bis montanen Höhenstufe. Sie kommt in Österreich häufig bis selten vor und fehlt in Vorarlberg. In Österreich ist sie im pannonischen Gebiet und in den Westalpen gefährdet.[2] Taxonomie Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Lychnis viscaria durch Carl von Linné [7] in Species Plantarum, Tomus 1, Seite 436. Die Neukombination zu Silene viscaria (L.) BORKH. wurde 1793 vom deutschen Botaniker Moritz Balthasar Borkhausen in Rheinisches Magazin zur Erweiterung der [8] Naturkunde, 1, Seite 520 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Silene viscaria (L.) BORKH. sind: Steris [1][8] viscaria (L.) RAF., Viscaria viscosa ASCH. nom. illeg., Viscaria vulgaris BERNH. Das Artepitheton viscaria bedeutet „klebrig“. Nutzung Einige Sorten werden in gemäßigten Gebieten als Zierpflanzen verwendet.[1] Der Gewöhnlichen Pechnelke wird nachgesagt, dass sie die Abwehrkräfte der sie umgebenden Pflanzen stärke und unter anderem gegen Braunfäule helfe. Pechnelkenextrakt ist in Deutschland als Pflanzenstärkungsmittel zugelassen. Ein Extrakt der Gewöhnlichen Pechnelke enthält relativ viele Brassinosteroiden[9], welche sich nachweislich positiv auf das Wachstum anderer Pflanzen auswirken. Einzelnachweise 1. Silene viscaria (https://npgsweb.ars-grin.gov/gringlobal/taxon/taxonomydetail?id=430081) im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. 2. Steckbrief: Viscaria vulgaris (Lychnis viscaria, Steris viscaria) bei Botanik im Bild / Flora von Österreich, 6. November 2005. (http://flora.nhm-wien.ac.at/Seiten-Arten/Viscaria-vulgaris.htm) 3. Lychnis viscaria L., Pechnelke. (https://www.floraweb.de/pflanzenarten/artenhome.xsql?suchnr =3554&) FloraWeb.de 4. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 360. 5. Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1. 6. Michael Hassler, Bernd Schmitt Silene viscaria - Datenblatt bei Pflanzenwelt von Deutschland. (http://worldplants.webarchiv.kit.edu/D/index.php?name=Silene%20viscaria) 7. Linné 1753 eingescannt bei biodiversitylibrary.org. (http://biodiversitylibrary.org/page/358455) 8. Božo Frajman, Mikael Thollesson, Bengt Oxelman: Taxonomic revision of Atocion and Viscaria (Sileneae, Caryophyllaceae). In: Botanical Journal of the Linnean Society. Volume 173, Issue 2, 2013, S. 194–210. online (https://www.researchgate.net/publication/262833396_Taxonomic_ revision_of_Atocion_and_Viscaria_Sileneae_Caryophyllaceae). doi:10.1111/boj.12090 (http s://doi.org/10.1111/boj.12090) 9. Forschungsbericht Universität Bonn. (http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/59133/) Weblinks Commons: Gewöhnliche Pechnelke (Silene viscaria) (https://commons.wikimedia.org/wiki/Viscaria_ vulgaris?uselang=de) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien Gewöhnliche Pechnelke (https://www.ufz.de/biolflor/taxonomie/taxonomie.jsp?ID_Taxonomie= 1917). In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland. Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern (http://daten.bayernflora.de/de/info_pflanzen.php?t axnr=3554). In: Botanischer Informationsknoten Bayerns (http://daten.bayernflora.de/de/index.p hp). Silene viscaria (L.) Borkh. (https://www.infoflora.ch/de/flora/457-.html) In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 8. Oktober 2015. Verbreitung auf der Nordhalbkugel (http://linnaeus.nrm.se/flora/di/caryophylla/lychn/lychvisv.jp g). Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben) (http://www.blumeninschwaben. de/Zweikeimblaettrige/Nelkengewaechse/silene_walz_nebenkrone.htm#Pechnelke). Datenblatt mit Fotos. (http://www.flogaus-faust.de/e/lychvisc.htm) Günther Blaich: Datenblatt