Das Völkerrecht Muß Respektiert Werden! Erklärung Deutscher Katholiken Könnte Polen Schaden

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Das Völkerrecht Muß Respektiert Werden! Erklärung Deutscher Katholiken Könnte Polen Schaden Heute auf Seite 13: Exklusivbericht aus dem nördlichen Ostpreußen vlm tfijraufmblatf UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÖR DEUTSCHLAND Jahrgang 40 - Folge 33 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 19. August 1989 Parkallee 84/36, 2000 Hamburg 13 C 5524 C Deutschland: Das Völkerrecht muß respektiert werden! Erklärung deutscher Katholiken könnte Polen schaden Oppeln 1989: Deutsche verlangen vor ei• Diese Gruppe deutscher Katholiken wäre nem polnischen Gericht Minderheitenrechte zudem gut beraten gewesen, wenn sie vor für sich. Doch Perestroika hin, Glasnost her, Abgabe dieser Erklärung auch die Stellung• die allerorts überschwenglich gepriesenen Re• nahme des Fraktionsvorsitzenden des polni• formen, an einem polnischen Gericht schei• schen Gewerkschaftsverbandes „Solidarität", nen sie sich noch nicht durchgesetzt zu haben. Bronislaw Geremek, beachtet hätte, der in Die deutsche Forderung wird abgelehnt. Die einer Entgegnung auf die in Ubereinstim• Tinte auf dem ablehnenden Gericntsbescheid mung mit dem Völkerrecht stehende Äuße• dürfte noch nicht trocken gewesen sein, da rung von Bundesfinanzminister Theo Wai• muß sich schon eine Gruppe von deutschen gel im DeutscWandfunk meinte, „er hat nichts und polnischen Katholiken zusammengetan gesagt, was nicht der rechtlichen Lage ent• haben, um ein Papier zu verfassen, das sie sprechen würde". Auch sehe er keinen nun in der letzten Woche als eine „Erklä• Widerspruch zwischen den .Bemerkungen rung polnischer und deutscher Katholiken Waigels und denen des Bundeskanzlers. Der zum 1. September 1989" der Öffentlichkeit eine nätte von der rechtlichen Lage gespro• kundtat: Der Anlaß des umfangreichen chen, der andere von der Ausführung. Das Schreibens ist die 50. Wiederkehr des Be• lasse sich „durchaus vereinbaren". ginns des Zweiten Weltkrieges. Bezieht hier also Geremek, ein maßgebli• So sehr es das Recht religiöser und anderer cher Politiker aus dem polnischen Reform• gesellschaftlicher Gruppierungen ist, sich um flügel, also ausdruckten das international zwischenmenschliche Kontakte mit anderen übliche Völkerrechtsverständnis in seine Nationen zu bemühen, so sehr muß es ver• Überlegungen mit ein, so muß man sich wundern, wenn sie Bereiche berühren, die fragen, auf welchem innen- und außenpoli• allein den unmittelbar damit beauftragten tischen Hintergrund er das tut und ob die Ende eines Umweges: Mitteldeutsche, die die vorsichtige Öffnung des Eisernen Vor• politischen Gruppierungen zustehen Und die eilfertig verfaßte Schrift deutscher Katholi• hangs an der ungarisch-österreichischen Grenze sofort zur Flucht nutzten, treffen im dazu eigens mit einem Mandat von einer ken nicht gerade jene für beide Völker heil• Notaufnahmelager Gießen ein Foto apa demokratisch gewählten Gruppe - in die• lose Konstellation unterstützte, die entste• sem Falle der westdeutschen Bevölkerung - hen könnte, wenn das polnische Staatsgebil• versehen sind, politische Entscheidungen in de kollabieren sollte. Übereinstimmung mit dem nationalen Recht Die polnische Wirtschaft steht unmittelbar Realismus statt Wunschträume zu treffen, das sich zudem mit den Prinzi- vor dem Zusammenbruch. Selbst dann, wenn H. W. - Die oft dramatisch anmutende derthalle" getroffen, d. h. von drei Männern, ien des internationalen Völkerrechts deckt, die kommunistische Partei endgültig ins Flucht der Menschen aus Mitteldeutschland, die zusammen weit über 200 Jahre alt sind. E»ie deutschen Unterzeichner setzen sich mit Abseits geraten sollte, dürfte es unabsehbare ihre Zufluchtssuche in der Ständigen Vertre• Hinter ihnen steht die bewaffnete Macht, die der Forderung, nach einer endgültigen Aner• Zeit dauern, bis die Reformgruppen ein trag- tung, ihr Weg über Ungarn und schließlich letztlich immer noch bereit ist, ergangene kennung der Westgrenzen Polens nicht nur und leistungsfähiges Wirtschaftsmodell ent• die auf mehr als 1 Million bezifferten „Lega• Befehle auch auszuführen. über das allgemein anerkannte Völkerrecht wickeln würden, das die Bedürfnisse des len Ausreiseanträge" lassen nicht selten die Honecker und sein System sind nicht zu• hinweg, sondern auch über bereits 1972 bei olnischen Volkes zufriedenstellen könnte, Frage aufkommen, wie lange die DDR den letzt auch durch die bei uns betriebene Poli• der Neuregelung der ostdeutschen Diöze• Etoch nach höchstens ein oder zwei Jahren Sog der Entwicklungen standzuhalten ver• tik im Westen hoffähig geworden. Wenn man sen öffentlich vorgetragenen Friedensvertrags• dürfte auch die Reformbewegung einen Bonus mag. Es wäre jedoch gefährlich, sich hier nur in Bonn für den Gast aus Ost-Berlin den roten vorbehalte des Heiligen Stuhls sowie über des guten Willens bei der Bevölkerung ver• von Wunschdenken lenken und dabei nüch• Teppich ausrollt, darf man sich nicht wun• die Verbalnote der Regierung Willy Brandt, spielt haben. terne Fakten außer Betracht zu lassen. dern, wenn er auch in anderen westlichen Ländern akzeptabel ist. Der Besuch in den die die unangefochtene Fortdauer des Kon• Was dann? Stürzte Polen in ein Chaos, so Wir z. B. sind nicht bereit, Honecker be• kordats für die deutschen Ostgebiete aus• dürften vielleicht einige beherzte Polen über USA allerdings steht noch aus; nicht von reits für politisch tot zu erklären und war• ungefähr hat die DDR nach mehr als vierzig drücklich apostrophiert hat. ihren nationalistischen Schatten springen, um nen vor einer .Fehlinterpretation seiner Posi• Der Präsident des Bundes der Vertriebe• - letzte Möglichkeit - Deutsche als stabilisie• Jahren sich um eine Besserung des Verhält• tion, die eine Änderung jetzt nur dann erfah• nisses zu den Juden bemüht. Hier sollen Steine nen, Dr. Herbert Czaja MdB, hat in einer rendes Element zu Hilfe zu rufen. Amerikas ren würde, wenn dieses Problem seine bio• ersten Stellungnahme mit Recht ergänzend Präsident war vorsichtig genug, das Dollar- auf dem Weg ins Kapitol aus dem Wege logische Lösung fände. Auch die Massen• geräumt werden. Wenn George Bush den hinzugefügt, daß „Rechtsgehorsam" eine Füllhorn nicht auszuschütten, auch Bonn übt flucht aus der DDR wird keinen Rücktritt „sittliche Pflicht" ist, daß außerdem „jeder inzwischen größere Abstinenz, andere Na• „Abbau der Mauer" fordert, so wird das in des Staatsratsvorsitzenden zu erzwingen Öst-Berlin zwar registriert, aber keinesfalls katholische Bischof in der Bundesrepublik" tionen üben ohnehin vornehme finanzielle vermögen und wir möchten dem Staatsse• auch „konkordatsgemäß einen Treueid auf Zurückhaltung - was hätte Polen in einem in dem Sinne, eine Weigerung werde politi• kretär im innerdeutschen Ministerium, Walter sche Wirkungen haben. ganz Deutschland'vzu leisten hat und leistet. solchen Falle noch anders zu bieten, als die Priesnitz, beipflichten, wenn er in einem Die Erklärung der deutschen und polni• allgemeine Rückkehr zu völkerrechtlichen Interview mit der „Welt" feststellte, „die Noch eines scheint uns von besonderer schen Katholiken hebt zwar hervor, daß es Prinzipien, die dann auch - zumindest als Bundesregierung rechnet mit einem Verblei• Bedeutung: Gorbatschow hat sich bei sei• „noch keine Friedensregelung für Deutsch• Zwischenstufe - eine Gewährung des Sied• ben Honeckers im Amt über 1990 hinaus". nem Bonn-Besuch an die Verpflichtungen land als Ganzes" gibt, doch an keiner Stelle lungsrechtes für Deutsche einschließen würde. Falsche Werbungen und Verkennung von gegenüber der DDR gehalten und angesichts ist auszumachen, daß sie sich für eben jenen Das Szenario wird um so wahrscheinli• Tatsachen lassen leicht auf nicht gegebenen der Reformbestrebungen, d. h. der Entwick• unerläßlichen Friedensvertrag einsetzen, der cher, weil ausgerechnet jetzt der sowjetische Möglichkeiten schließen. lung in den osteuropäischen Staaten, könnte Honecker der Meinung sein, die DDR, die alleinige Grundlage für eine europäische Außenamtssprecher Perfiljew sich zu Wort den Schlußstein des vor der sowjetischen Friedensordnung sein kann, auf der dann, meldet, um eingegangene polnische Verpflich• Schon anläßlich des letzten Besuches von Honecker in Moskau wurde deutlich, daß er Westgrenze gelegenen politischen „Cordon wie es in der Erklärung an anderer Stelle tungen im Rahmen des Warschauer Paktes sich keineswegs als dessen „Statthalter" fühlt, * sanitaire" bildet, werde eine besondere heißt, „das Recht auf Entfaltung in einer einzuklagen. Der Sprecher mahnt, den Ver• sondern sehr souverän aufzutreten verstand. Aufgabe dann zu erfüllen haben, wenn die sicheren Umgebung und in gesicherten trag nicht zu unterminieren, weil sonst die Honecker weiß sich getragen von der SED, Entwicklung etwa in Polen „aus dem Ruder Grenzen" erst möglich werden kann. „Interessen der Stabilität in Europa nicht" mehr gefördert würden. Wer diese Mahnung deren alleiniger Führungsanspruch von ihm laufe", was die Position und Politik Gorba• - eingefädelt über den Rahmen des Militär• repräsentiert wird; die SED wiederum weiß, tschows beeinträchtigen könnte. Honecker Aus dem Inhalt Seite paktes - nicht als leere Drohformel mißver• daß Honecker für sie Stabilität und Konti• weiß um die Schwierigkeiten, denen Gor• steht, sondern darin eine wirkliche ernste nuität bedeutet, und die Funktionäre wis• batschow im eigenen Lande ausgesetzt ist Honeckers Dilemma 2 und gerade wegen der Ungewißheit der Warnung der Sowjets sieht, der dürfte Gere- sen, daß er ihre Positionen garantiert, solan- EG und die Renten 4 sowjetischen Reformpolitik beabsichtigt er, meks erstes Bekenntnis zu völkerrechtlichen e sie bereit sind, per order zu parieren. Hinzu Gedenken an Martin Opitz
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