Jeder Chauvinismus Gefährdet Die Zukunft Skandal in Der Danziger Katharinenkirche

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Jeder Chauvinismus Gefährdet Die Zukunft Skandal in Der Danziger Katharinenkirche Heute auf Seite 3: Lebenshilfe für die Weltrevolution? UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 38 — Folge 18 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 2. Mai 1987 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524C Polen: Jeder Chauvinismus gefährdet die Zukunft Skandal in der Danziger Katharinenkirche Niemand sollte daran zweifeln, daß die Wahrung den neuen Kreuzweg in dieser Kirche betrachten. des Völkerrechtes und der Menschenrechte das Dort werden die Häscher Christi mit deutschen entscheidende Kriterium für das Zusammenleben Stahlhelmen gezeigt. Betroffen und enttäuscht der Völker ist. Ein Friede, der auf diesen Grundsät• wenden sich die Betrachter solcher Bildverfäl• zen beruht, sichert die Aussöhnung zwischen Völ• schung an ihre Vertriebenen-Organisationen und kern, zwischen denen eine leidvolle Vergangenheit stellen mit Recht die Frage: .Hat die Kirche Polens steht. Der nach dem Zweiten Weltkrieg durch die die Absicht, uns Deutsche in alle Ewigkeit mora• alliierten Sieger in Europa geschaffene territoriale lisch zu verdammen?" Solche Stimmen sollten sehr Zustand beruht jedoch weniger auf Rechtsgrundla• ernst genommen werden und sie müßten Ge• gen als auf der Nutzung ihrer Machtpositionen. sprächsthema einer deutsch-polnischen Bischofs• Doch selbst unmittelbar nach dem Krieg haben die kommission sein. Alliierten hinsichtlich der deutschen Ostgebiete Der Ausgleich zwischen den Völkern kann nicht keine definitive Entscheidung getroffen. Die Gebie• auf der Grundlage neu gesäten Hasses begründet te jenseits der Oder und Neiße (abgesehen vom werden. Mit Recht hat der Starpublizist der polni• nördlichen Ostpreußen, das die Sowjets annektier• schen Opposition, Dawid Warszawski, dem Primas ten) wurden bis zu einem Friedensvertrag der polni• von Polen schon allein deswegen Einseitigkeit vor• schen Verwaltung unterstellt geworfen, weil dieser zwar die NS-Besatzung Polens Im Warschauer Vertrag hat die Bundesrepublik und die .Befreiung" durch die Rote Armee, nicht Deutschland auf jede Gewaltanwendung zur Ände• aber die sowjetische Okkupation Polens, die Depor• rung des derzeitigen Zustandes verzichtet; eine tationen von Polen, Katyn und das Sterben der Prie• endgültige Entscheidung über Deutschland kann ster der Ostbistümer in sowjetischen Lagern er• nur von einer gesamtdeutschen und freigewählten wähne. Wenn der Primas schon von Weltfrieden Regierung getroffen werden. Dieser Sachverhalt ist rede, dann hätte er das Thema Afghanistan zumin• auch der polnischen Regierung bekannt, wenn• dest andeuten müssen — oder aber er hätte ganz gleich sie gerne glauben machen will, der vorge• schweigen sollen. Wie Berlin begeht auch Elbing seinen 750. Geburtstag. Als alte Seestadt des Deutschordens• nannte Vertragsinhalt sei sozusagen nur für den Das Engagement, das die polnische Kirche, ins• staates Preußen war Elbing Mitbegründerin des Hanse-Städtebundes Foto Löhrich »bundesdeutschen Hausgebrauch" bestimmt, wäh• besondere einzelne Oberhirten, mit dem Regime rend sich die Unterhändler augenzwinkernd die suchen, dürfe nicht auf der Verfälschung der Wahr• Endgültigkeit bestätigt hätten. heit aufgebaut werden. So gehe es nicht an, daß »Wir werden niemals an irgend jemandem auch Kardinal Josef Glemp für den Kinderhunger in der „Elementare Tugend des Mutes" nur einen Quadratzentimeter dieses alten polni• Welt den Westen und dessen Rüstung verantwort• schen Territoriums weggeben" hat Polens Partei• lich mache. Immerhin verhungern gegenwärtig al• H. W.—Wir sind—was die Wahrung unse• sehen! Wir sind also keineswegs verwöhnt, chef Jaruzelski dieser Tage in einem Interview mit lein in Äthiopien Hunderte von Kindern — und das rer nationalen Ehre angeht — gewiß nicht ver• dagegen haben wir uns an vieles gewöhnen der .Gazeta Lubuska" geäußert, als ihn der Reporter in einem Land Moskauer Prägung. wöhnt. Im Gegenteil: So mancher Streifen, der müssen. der in Schlesien erscheinenden Zeitung fragte, ob Die Kirche müßte ihre Glaubwürdigkeit verlie• über die vom Bürger finanzierten Sender der Wir vermögen uns nicht vorzustellen, daß die .wiedergewonnenen Gebiete" — also die deut• ren, wenn sie vom Boden der Wahrheit abgehen öffentlich-rechtlichen Anstalten ausgestrahlt etwa in Frankreich oder Großbritannien das schen Ostgebiete — bei Polen verbleiben würden. würde. Ihre Aufgabe ist es, dem Frieden auf Erden wird, ist so »ausgezeichnet", daß jeder, der uns Lebensbild eines Mannes ausgestrahlt würde, Gleichzeitig nahm Jaruzelski Gelegenheit, Bundes• zu dienen und nicht, wie in der Danziger Kathari• etwas am Zeug flicken will, nur mitzu• der von sich selbst schrieb, er habe etwa einen kanzler Kohl vorzuwerfen, er trete nicht genügend nenkirche geschehen, neuen Haß zu schüren. schneiden braucht, um ihn im eigenen Lande französischen oder britischen Soldaten, der für die deutsch-polnische Verständigung ein. Gernot Reichelt vorzuführen nach dem Motto: violä, die Deut- sich ihm wehrlos ergeben wollte, erschossen. Diesen Vorwurf kontert geradezu die Arbeitsge• Wir sprechen von dem amerikanischen meinschaft der katholischen Vertriebenen-Organi- Geschichte: Schriftsteller und Globetrotter Emest He• sationen, die in einem Rundschreiben auf die un• mingway, dessen turbulentes Leben dem• verändert chauvinistische Einstellung weiter Teile nächst in einer dreiteiligen ZDF-Reihe über der polnischen Katholiken hinweist Wenn in die• den Fernsehschirm kommen wird. Mit einem sem Schreiben zunächst beklagt wird, daß in der Wachsendes Nationalbewußtsein 28 Millionen Etat beginnen in diesen Tagen die deutschen Öffentlichkeit — auch in Staat und Kir• Dreharbeiten in Bayerns Hauptstadt che — das Bewußtsein für das Unrecht der Vertrei• Mehrheit der Bevölkerung lehnt eine neue EKD-Ost-Denkschrift ab Das reichbewegte Leben des Emest He• bung und ihre lebenslangen Folgen durch Persön• Bonn — Die Deutschen werden wieder na• 6,5 Millionen Kulaken und sieben Millionen mingway, der sich 1961 durch Freitod aus die• lichkeitsverlust usw. ausgelöscht worden sei, ser Welt verabschiedete, bietet sicherlich muß damit die Frage verbunden werden, ob die Lei• tionalbewußter. Nach jüngsten Umfragen Ukrainer, darunter drei Millionen Kinder zum wünschen sich 61 Prozent der Westdeutschen Opfer gefallen. Insgesamt habe Stalin den Tod Stoff für unterhaltsame Abende; doch wird tungsgremien hier immer klar und eindeutig Hal• man gespannt sein, ob Regisseur Bernhard tung gezeigt haben. ein stärkeres Nationalbewußtsein. Das Inter• von 30 Millionen Menschen verschuldet. esse an deutscher Geschichte und Kultur Sinket auch auf jene Jahre des Zweiten Welt• Die der deutschen Bischofskonferenz seit Jahren krieges eingeht, da Hemingway die amerika• vorgetragene Bitte, mit der Kirche und dem Episko• nimmt immer mehr zu. Dem tragen inzwischen Wie es im Blick auf die Kirche hieß, ginge der auch die Massenmedien zunehmend Rech• »neue Patriotismus" am Bewußtsein vieler pro• nischen Soldaten — in der Uniform eines pat Polens auf gegenseitige Gleichachtung hinzu• Hauptmanns — begleitete. Das war keines• wirken, scheint von polnischer Seite doch weitge• nung. Dies wurde auf einer Tagung für Journa• testantischer Amtsträger, Synoden und Aka• listen in Bonn in Zusammenarbeit mit dem demien vorbei. Hier sei schon der Begriff »Pa• wegs der erste militärische Tripp des bekann• hend überhört zu werden. Hierfür ein erschrecken• ten Groß wild Jägers nach Europa. Im Ersten des Beispiel: Presse- und Informationsamt der Bundesre• triotismus" tabu. Habe es die evangelische gierung und dem Institut für berufliche und po• Kirche im Dritten Reich mit ihrem Nationa• Weltkrieg stand er bereits an der italienischen Während in deutschen Kirchengemeinden ge• Front und in den 30er Jahren finden wir ihn auf sammelt wird, um der Katharinenkirche in Danzig litische Bildung (Rosbach) zum Thema .Deut• lismus weithin übertrieben, so sei sie seit 1945 scher Patriotismus heute" geäußert Wie es oft in ein anderes Extrem gefallen. Dies werde der rotspanischen Seite. Diesen Emest He• ein Glockenspiel zu stiften, sind bundesdeutsche mingway, der als Hauptsprecher der »verlore• Besucher dieses Gotteshauses geschockt, wenn sie heißt, würden dadurch die Deutschen wieder auch daran deutlich, daß in linksorientierten ein »normales Volk". Daß Begriffe wie Volk, Kreisen eine neue Ost-Denkschrift empfohlen nen Generation" galt, die nach der Erschütte• Vaterland, Heimat nach dem Zweiten Welt• werde, in der ein Schuldbekenntnis gegenüber rung der bürgerlichen Welt durch den Krieg (lt. Lexikon) »einem brutalen Realismus hul• Aus dem Inhalt Seite krieg nichts mehr galten, sei einmalig unter der Sowjetunion abgelegt werden solle. Dies allen Völkern gewesen, für die Patriotismus aber werde von einer Mehrheit in der Bevölke• digte", ließ sich die Praktizierung desselben Medien: „Soweit die etwas ganz Selbstverständliches sei. Die deut• rung angesichts der bis heute währenden Be• denn im Zweiten Weltkrieg persönlich ange• deutsche Zunge klingt " 4 sche Geschichte dürfe man nicht auf die Zeit setzung halb Europas und Deutschlands durch legen sein. Sammlung für das des Dritten Reiches als ihrer negativsten Pe• die Sowj etunion nicht nur als historisch falsch, In der nachgelesenen Korrespondenz dieses Müttergenesungswerk 6 riode beschränken. Unter Historikern werde sondern auch als .Kniefall vor einer brutalen — auch Nobelpreisträgers —, die vom Verlag Mit Laberfächern zum zunehmend erkannt, daß das damals gesche• Diktatur" verstanden. Referenten des Treffens Charles Scribber's Sons in New York heraus• Medizinstudium? JJj hene
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