Vierteljahrshefte Für Zeitgeschichte Jahrgang 10(1962) Heft 2

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Vierteljahrshefte Für Zeitgeschichte Jahrgang 10(1962) Heft 2 VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ZEITGESCHICHTE Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München herausgegeben von HANS ROTHFELS und THEODOR ESCHENBURG in Verbindung mit Franz Schnabel, Ludwig- Dehio, Theodor Schieder, Werner Conze, Karl Dietrich Erdmann und Paul Kluke Schriftleitung: DR. HELMUT KRAUSNICK München 27, Möhlstraße 26 INHALTSVERZEICHNIS AUFSÄTZE Karl S. Bader Politische und historische Schuld und die staatliche Rechtsprechung ... 115 Dietmar Rothermund .... Bewegung und Verfassung .... 126 Alexander Fischer Der Weg zur Gleichschaltung der sowjetzonalen Geschichtswissenschaft 1945-1949 149 DOKUMENTATION Zur Wiederbesetzung des Rheinlandes 1936 (Esmonde Robertson) . 178 FORSCHUNGSBERICHT Friedrich Karl Fromme . Zur inneren Ordnung in den west­ lichen Besatzungszonen 1945-1949 206 NOTIZEN 224 BIBLIOGRAPHIE 17 Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt GmbH., Stuttgart O, Neckarstr. 121, Tel. 43 5651. Preis des Einzelheftes DM 7.— = sfr. 8.05; die Bezugsgebühren für das Jahresabonne - ment (4 Hefte) DM 24. — = sfr. 26.40 zuzüglich Zustellgebühr. Für Studenten im Abonnement jährlich DM 19. — . Erscheinungsweise: Vierteljährlich. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen und der Verlag entgegen. Geschäftliche Mitteilungen sind nur an den Verlag zu richten. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Fotokopieren aus VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ZEITGESCHICHTE ist nur mit ausdrück­ licher Genehmigung des Verlages gestattet. Sie gilt als erteilt, wenn jedes Fotokopierblatt mit einer 10-Pf-Wertmarke versehen wird, die von der Inkassostelle für Fotokopiergebühren, Frankfurt/M., Großer Hirschgraben 17/19, zu beziehen ist. Sonstige Möglichkeiten ergeben sich aus dem Rahmen­ abkommen zwischen dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und dem Bundesverband der Deutschen Industrie vom 14. 6. 1958. - Mit der Einsendung von Beiträgen überträgt der Verfasser dem Verlag auch das Recht, die Genehmigung zum Fotokopieren gemäß diesem Rahmenabkommen zu erteilen, Druck: Deutsche Verlags-Anstalt GmbH., Stuttgart VIERTELJAHRSHEFTE FÜR ZEITGESCHICHTE 10. Jahrgang 1962 2. Heft/April KARL S. BADER POLITISCHE UND HISTORISCHE SCHULD UND DIE STAATLICHE RECHTSPRECHUNG* In den frühen dreißiger Jahren, als der junge Mann, der ich damals war, vom Pult des Staatsanwalts aus mit reichlicher Unbekümmertheit seine Anklagerede in den Gerichtssaal schmetterte oder leierte, war es mit der Besinnung auf die Grund­ lagen staatlicher Rechtsprechung und auch der staatlichen Strafrechtspflege noch nicht weit her. Solche Dinge zu bedenken, hatten wir auf der Universität und im juristischen Vorbereitungsdienst als Referendare nicht gelernt. Man kannte recht und schlecht sein Strafgesetzbuch und den Prozeßmechanismus und wog formular­ gemäß die sogenannten strafschärfenden oder strafmildernden Umstände gegen­ einander ab. Unser braver Oberstaatsanwalt hatte uns, im Zeitalter der Agonie, in der die Weimarer Republik und unser guter Musterstaat Baden lag, im Zeitalter der schon sich nähernden Harzburger Front, wohlweislich geraten, sich nicht zu weit nach rechts und nicht zu weit nach links vorzuwagen. „Das hat keinen Zweck", meinte er, Zweck mit Sinn vertauschend, „das führt Sie nur in Unannehmlich­ keiten. " - Zwei Jahre später stand ich auf der anderen Seite des Saales neben dem Angeklagten, und dem neuen Strafverteidiger gingen dann allmählich einige Lich­ ter auf: hier galt es, den gefährdeten Mandanten, auch um selbst nicht in Gefahr zu geraten, sachte am politischen Schuldvorwurf vorbeizuführen; und im allge­ meinen fuhr man damit gut. Die Gerichte gingen meist auf das Ausweichmanöver ein und waren bereit, auf stilleren Gewässern um den politischen Kern des Falles herumzuschiffen; selbst die Wehrmachtgerichte, vor denen ich zahlreiche Ange­ klagte verteidigte, und sogar gelegentlich ein Sondergericht hörten eher schlecht auf dem politischen Ohr. Als dann aber eines Tages die Synagogen in Feuer und Rauch aufgingen, als durante bello der Meinungsterror zur vollen Geltung kam, und als, mehr geahnt und geflüstert, die Kunde von Deportationen, von Vernichtung „lebensunwerten" Lebens vom einen zum andern drang, da allerdings gab es kein Ausweichen mehr; und damals habe ich, um Klarheit vor mir selbst zu erhal- * Dem folgenden Artikel liegt ein Vortrag zugrunde, den der Verfasser anläßlich einer von der Katholischen Akademie in Bayern am 18. u. 19. Nov. 1961 veranstalteten Tagung zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen für die Bewältigung historischer und politischer Schuld in Strafprozessen" gehalten hat. Er hat das Thema in der Formulierung übernom­ men, die ihm gestellt war, ungeachtet des Bedenkens, den Juristen unter seinen Zuhörern zu wenig, den Nichtjuristen zu viel an Juristerei zu bieten. Sämtliche bei der erwähnten Gelegenheit gehaltenen Vorträge werden demnächst in Heft 19 der Reihe „Studien und Berichte der Katholischen Akademie in Bayern" (Echter-Verlag, Würzburg) erscheinen. 114 Karl S. Bader ten, in Nachtwachen niederzuschreiben versucht, was bei Tagmärschen durch den verworrenen Kopf ging. Damals habe ich mich mit „Ursache und Schuld in der geschichtlichen Wirklichkeit" auseinandergesetzt und zwei Jahre später, 1946, in total gewandelter Situation, die Blätter dem Druck übergeben1. Was ich mir damals klarzumachen versuchte, ist ein Teil des heutigen Themas. Es kam dann die Zeit, da der in die staatliche Justiz zurückberufene Staatsanwalt sich nicht nur mit der zeitgenössischen „Kriminalität des totalen Ruins", wie Hans v. Heutig die damaligen Erscheinungen nannte2, sondern auch mit der Abrechnung für jüngst vergangene und doch schon historisch gewordene politische Schuld zu befassen hatte. Täglich und stündlich wurde dem in der Strafrechtspflege Tätigen vor Augen geführt, was staatliche Rechtsprechung tun sollte und doch nur in un­ zulänglichem Maß tun konnte. Seitdem hat uns deutsche Juristen die Frage, in welchem Verhältnis politische und historische Schuld zur staatlichen Rechtspflege stehe, nicht mehr losgelassen. Und wenn viele von uns, allen voran unsere Politiker selbst, im Jahrfünft zwischen 1950 und 1955 glauben mochten, die Dinge seien nun entschärft und reiften einer wohltätigen Verjährung entgegen: die beiden letzten Jahre, beginnend mit dem Kölner Schmachsignal, haben sie eines anderen, besseren oder böseren, belehrt. Belehrt vor allem, daß die Welt ein besseres (oder böseres) Gedächtnis hat, als wir glaubten, und daß uns die leichtfertig verzögerte Schlußabrechnung nichts, aber auch gar nichts schenkt. Es geht aber in der Tat nicht nur darum, Vergessenes wieder bewußt zu machen und Versäumtes nachzuholen. Es geht vor allem um eine klare Haltung. Politische Schuld von gestern ist historisch geworden, und zur politischen Schuld von gestern tritt, Tag für Tag im östlichen Teil Deutschlands praktiziert, die politische Schuld der Gegenwart. Haben da nun diejenigen recht, die ständig nach der Justiz rufen und Staatsanwalt oder Richter am Zeug flicken, weil sie nichts oder zu wenig oder zuviel, jedenfalls aber immer falsch und zu spät, täten? Was soll, was kann die staatliche Rechtsprechung denn überhaupt tun? Ist sie berufen oder eine andere, vielleicht nur eine überirdische Instanz? Nur wenn wir uns ehrlich um diese im Hintergrund lastenden Fragen bemühen, können wir vordergründig geforderte Maßnahmen treffen. Sonst geraten wir in ein böses Feld von Zwielichtigkeit und Unehrlichkeit und laden, im Zeichen von Recht und Gerechtigkeit, neue Schuld auf uns. Zur Fixierung des uns, den Juristen, auferlegten Anteils ist es notwendig, wenig­ stens den Versuch zu machen, das Wesen politischer und historischer Schuld zu bestimmen. Dann werden wir uns darauf zu besinnen haben, was staatlicher Rechtsprechung obliegt. Erst danach haben wir Aussicht, Beständiges und Brauch­ bares über das Verhältnis allgemeiner Schuldsühne zur staatlichen Rechtsprechung aussagen zu können. Lassen Sie mich zwei Ergebnisse vorwegnehmen — das wird 1 Karl Siegfried Bader, Ursache und Schuld in der geschichtlichen Wirklichkeit. Kritik geschichtswidrigen Denkens. Karlsruhe 1946. 2 Hans von Hentig, Die Kriminalität des Zusammenbruchs, in: Schweiz. Zs. für Strafrecht 62 (1947), S. 337ff. Politische und historische Schuld 115 uns allen, wie mir scheint, den Weg erleichtern: politische und historische Schuld lädt der Mensch auf sich, nicht Staat oder staatliche Maschinerie, nicht das unbe­ kannte Kollektiv und erst recht nicht das unbekannte Schicksal, hinter dessen dunkle Fittiche wir uns flüchten. Und solche Schuld haben wir, jeder für sich, zu tragen und mitzutragen. Die Justiz nimmt uns diese Selbstverantwortung nicht ab, und sie, die Justiz, ist nicht dazu da, Schuldige herauszugreifen, um Mitverantwort­ liche zu entlasten; sie, die staatliche Rechtsprechung, ist einzig und allein dazu da, Recht zu sprechen — nicht dazu da, anderen staatlichen Institutionen Verantwortung abzunehmen, und auch nicht dazu da, Versäumtes übereifrig nachzuholen. I. Schuld ist vorwerfbares Verhalten. Nur dem Menschen kann irgendein Verhalten vorgeworfen werden. Er, der Mensch, will das nicht wahr haben. Er sucht nach anderen, die für seine Schuld „schuldig" sind. Der gläubige Hiob gelangt mit sei­ nem Schuldvorwurf an Gott, um einsichtig zu sich selbst in seiner Armut und in seinem Elend zurückzukehren. Der ungläubige Mensch aller Zeiten kann nicht einmal an einen schuldigen Gott gelangen. Er sucht Schuld oder doch Mitschuld bei anderen, beim Fremden mehr als beim Nächsten, und bei bösen Mächten, die an den Widrigkeiten des Lebens schuldig sind. Er vermischt, bewußt oder unbe­ wußt, Ursache
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