Lexikon Der Biersorten Horst Dornbusch
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Das große Lexikon der Biersorten Horst Dornbusch Das große Lexikon der Biersorten Horst Dornbusch 3 Haftungsausschluss Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und gemeinsam mit dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Dennoch lassen sich (im Sinne des Produkthaftungsrechts) inhaltliche Fehler nicht vollständig ausschließen. Die Angaben verstehen sich daher ohne jegliche Verpfl ichtung oder Garantie seitens des Autors oder des Verlages. Autor und Verlag schließen jegliche Haftung für etwaige inhalt- liche Unstimmigkeiten sowie für Personen-, Sach- und Vermögensschäden aus. Bibliografi sche Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnd.d-nb.de abrufbar. Verlag Hans Carl © 2017 Fachverlag Hans Carl Verlag GmbH, Nürnberg 1. Aufl age Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla- ges unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gestaltung: Wildner+Designer GmbH, Fürth ISBN: 978-3-418-00920-9 4 Inhalt Vorwort des Autors 6 Liste aller Stichwörter (alphabetisch) 20 Liste aller Stichwörter (geografi sch) 27 Liste aller Stichwörter (chronologisch) 35 Stichwörter von A bis Z 38 Die Chronologie des Bieres 219 Über den Autor 245 5 Vorwort des Autors Die schwerste Entscheidung in der Vorbe- langweilig, weshalb Wichtigkeit in diesem reitung eines Buches wie Das Große BRAU- Fall, nur als hinreichendes, aber nicht als WELT® Lexikon der Biersorten ist nicht, notwendiges Kriterium benutzt wird. Zum welche Biersorten hineingehören, sondern Beispiel sind Biersorten wie das Bière brut welche draußen bleiben müssen, denn, je des Flandres (ein Champagnerbier), das nachdem wie man Biersorten zählt und Celia (ein Mönchsbier aus dem Hochmit- wie man den Begriff Biersorte – bzw. Beer telalter) oder ein zentral-anatolisches, Style auf Englisch – defi niert, kann sich phrygisches Gebräu aus Weinmost, Honig die Anzahl der Kandidaten für dieses Buch und Bierwürze aus dem 8.Jahrhun- in die Tausende belaufen. Sind zum Bei- dertv.Chr. gewiss nicht „wichtig“, aber sie spiel Doppelbocks, Eisbocks oder Dunkel- sind hochinteressant und nehmen daher in bocks eigene Biersorten oder sind sie nur diesem Lexikon mehr Platz ein, als ihnen Untergruppen einer einzigen Sorte, dem vielleicht gebührt. Obwohl dieses Lexikon Bockbier? Gleichfalls muss man entschei- primär als ein Inventar der Biersorten der den, ob wirklich jedes ulkige Experiment, Welt konzipiert ist, soll es nämlich auch selbst wenn es kommerziell erhältlich ist, ein spannendes Lesebuch sein, welches wie zum Beispiel ein Bière de saison mit bilden und ergötzen kann. Pfi rsichgeschmack oder ein auf Aprikosen nachvergorenes Stout – ja, so etwas gibt Die Tradition, Lexika der Biersorten zu es! – auch gleich eine „Sorte“ ist oder ob verfassen, geht mindestens bis auf das wir solche Kuriositäten getrost ignorieren Jahr 1575 zurück, als ein gelehrter Herr dürfen? Das Gleiche gilt zum Beispiel für Dr. Heinrich Knaust in Erfurt ein Buch die gegenwärtig in den USA explodierende veröffentlichte, welches man rückblickend, Kategorie der „Belgo-American“ Cross- unabhängig von der Sprache, als das äl- Over Beer Styles. Ein Autor muss gleich teste Biersortenlexikon der Welt ansehen von Anfang an eine klare qualitative und kann. Es hat den charmanten Titel: Fünff quantitative Schwelle festlegen, jenseits Bücher. Von der Göttlichen und Edlen Gabe welcher ein Bier die Aufnahme in ein / der Philosophischen / hochthewren und Bierlexikon verdient oder sie gar verlangen wunderbaren Kunst / Bier zu brawen. Darin darf! beschreibt Knaust manchmal nur kurz und kryptisch, jedoch manchmal klar und In der Theorie ist „Wichtigkeit“ natürlich ausführlich, praktisch alle Biere, die zu ein vertretbares Auswahlkriterium, aber seiner Zeit in Europa – überwiegend in manchmal ist das, was wichtig ist, auch Deutschland, aber auch in Polen, England 6 und Skandinavien – gebraut wurden. Viele bestimmt zu viel Ballast für ein benutzer- dieser 125 von diesem Buch erwähnten freundliches, nützliches und spannendes Biersorten wie zum Beispiel das Anger- Nachschlagewerk. Nimmt man nun auch mundisch Bier, Göttingisch Bier, Kamiter noch einige historische Biere in die Samm- Bier oder Schwerinisch Bier sind seit- lung auf, so wird das Problem noch größer. dem verschollen. Andere Sorten wie das Wie weit soll man in die Biergeschichte Berliner Bier (Berliner Weiße), die Braun- zurückgreifen? Gehören Biere, die im schweiger Mumme oder die Goslarsche Mittelalter oder in der Renaissance welt- (heute Leipziger) Gose haben sich mehr berühmt waren, aber heute weitgehend oder weniger stark bis in die Gegenwart in Vergessenheit geraten sind, in dieses gehalten. Buch? Was passiert, wenn man solche ver- schollenen Biersorten wie Gose, Keutebier, Ein anonymer Verfasser aus dem Jahre Braggot oder Schöps ausschließt, dann 1731, der sich nur als „Kunstliebhaber“ aber Craft-Brauer diese Sorten plötzlich ausgibt, ist besonders von Interesse für wiederentdecken und internationale seine Erläuterungen damaliger kräuterge- Bierwettbewerbe wie der World Beer Cup® würzter Gruitbiere. Tabelle 1 enthält eine diesen Sorten sogar ihre eigenen Kategori- Liste bahnbrechender und aufschlussrei- en zuweisen? cher Quellen über historische Biersorten in Europa (aber auch in Nordamerika). Je- Waren bis in die Spätrenaissance Bücher doch hat es seit mehr als fünfJahrhunder- über Bier oft nur mit Bierbeschreibun- ten kaum ein Buch gegeben, welches der gen gefüllt, an denen auch biertrinken- „Göttlichen und Edlen Gabe, Bier zu brawen“ de Laien Spaß haben konnten, so ging auch nur annähernd gleichkommt. Das der Fokus der Bierfachliteratur mit der hier vorliegende Buch ist daher bestrebt, Industriellen Revolution mehr und mehr an die von Dr. Knaust ins Leben gerufene auf brauwissenschaftliche und brautech- Tradition der Bierlexika anzuknüpfen und nische Themen über, die vornehmlich für damit eine gewaltige Lücke in der gegen- professionelle Brauer von Interesse waren. wärtigen Literatur über Bier zu schließen. Erst in der Moderne bekam die Kunst der ästhetischen Bierbeschreibung wieder Versucht man jedoch tatsächlich, ein kom- neuen Aufwind. Die heutigen, wegwei- plettes Inventar aller (!) gegenwärtigen senden Veröffentlichungen in diesem Biersorten der ganzen Welt aufzustellen, Genre sind bestimmt die Bücher des 2009 so würde dies selbst bei einer nur ober- verstorbenen britischen Bierschriftstellers fl ächlichen Behandlung des Themas kaum und Weltenbummlers Michael Jackson, in einen einzigen Band hineinpassen. der über mehrere Jahrzehnte unermüd- Selbst wenn man dabei alle historischen lich Notizen über praktisch jedes Bier aus Biere außer Acht ließe, hätte das Ergebnis jedem Zipfel der Erde sammelte. Es gehört 7 auch zu Jacksons Lebenswerk, dass er In der vom Deutschen Brauer-Bund ge- es war, der 1977 als Erster – und zwar in führten Liste der populärsten Biersorten seinem Buch The World Guide to Beer – den Deutschlands nimmt die Sorte Pils schon englischen Begriff „Beer Style“, also „Bier- seit Jahren, mit einem Marktanteil von sorte“, als eine konzeptionelle Einheit von mehr als 50%, die Spitzenposition ein, Geschmack, Kultur und Geschichte einer gefolgt vom Export mit etwa 10%, dem zusammenhängenden Gruppe von ver- Weißbier mit etwa 8%, den Biermischge- wandten Bieren geprägt hat. Seine Bücher tränken mit 6% bis 7%, dem Hellen mit dienen bis heute als autoritative Vorbilder 4% bis 5% und den alkoholfreien Bieren in vielen Sparten der Bierschriftstellerei. mit 3% bis 4%. Alle weiteren Kategorien Zu seinen einfl ussreichsten Werken gehö- haben weniger als 2% Marktanteil. Diese ren: Pocket Guide to Beer (1986), Michael sind in der Reihenfolge ihrer Markanteile Jackson‘s Great Beers of Belgium (1991), Kölsch, Schwarzbier/Dunkel, Malzbier, Michael Jackson‘s Beer Companion (1997), Altbier, Lagerbier, Light, Bock, Märzen, Ultimate Beer (1998) und Michael Jackson‘s Berliner Weiße und „alle anderen“. Great Beer Guide (2000). Aus diesen und vielen andere Quellen aus Auch Bierwettbewerbe haben in der der Gegenwart und Vergangenheit lässt Moderne ihren Beitrag dazu geleistet, die sich eine endlose Liste von Biersorten technischen und sensorischen Begriffs- ableiten, was dem Autor eines modernen vorstellungen von Biersorten zu systema- Lexikons eine ungeheure Qual der Wahl tisieren. Führend in diesem Bestreben ist beschert. der von Charlie Papazian 1983 in Boulder, Colorado, gegründete Vorläufer der heuti- gen Brewers Association. Dieser Verband Historische Biere in Europa gestaltet die Defi nitionen von Biersorten Ganz allgemein ist anzumerken, dass bzw. Beer Styles, die beim von ihm orga- heutzutage historische Biere zunehmend nisierten World Beer Cup® und amerika- relevanter werden, da sie vielerorts beson- nischen Great American Beer Festival® ders von Craft-Brauern nachgebaut oder Anwendung fi nden. In Europa hat der kreativ adoptiert werden. Eine Sorte, die Verein der Privaten Brauereien Deutsch- heute noch in einer düsteren Kammer der land ebenfalls Biersortendefi nitionen für Weltbiergeschichte vor sich hin schlum- den von ihm veranstalteten European mert, kann morgen schon zum größten Beer Star-Wettbewerb entwickelt. Andere Hit am Craft-Bier-Firmament