GAISBESPEZIARL G R E N N E N 2 0 1 9

Jubiläum Porsche Ferrari So war 1929 Jubilar 914 212E Montagna

Inhalt Liebe Leserinnen und Leser! Impressum

Im Jahr 2019 feiert das Gaisbergrennen gleich zwei denkwürdige Jubiläen: Unglaub- „Gaisbergrennen 2019“ist ein liche 90 Jahre sind vergangen, seit einige wagemutige Gentlemen im Jahr 1929 die SPEZIALder „Salzburger Nachrichten“ 4 gerade erst fertig gebaute Gaisbergstraße dazu nutzten, mit ihren Boliden gen Gipfel vom25. Mai2019 zu rasen. Wasdiese Premiere für die Stadt und die Motorsport-Geschichte 90 Jahre bedeutete, war damals noch nicht abzusehen. Umso spannender ist es, diese Pio- Medieninhaber: Gaisbergrennen nierzeit im Rahmen der großen Titelstorynoch einmal aufleben zu lassen. Wie gut, SalzburgerNachrichten Die Story dass wir dafür mit Gert Pierer,Thomas Matzelberger und Hermann Schwarz die volle Verlagsgesellschaft m.b.H. &Co. KG zumJubiläum Unterstützung des Salzburg Rallye Clubs bekamen. Letzterer legte anlässlich des Tel. +43 662 /8373-0, www.sn.at Jubiläumsjahres sogar sein vergriffenes Buch über die Geschichte des Gaisberg- Herausgeber: Dr.Maximilian Dasch rennens neu auf. (Tipp: Kaufen, solange der Vorratreicht!) Redaktion: FlorianT.Mrazek(verantwortlich), Ebenfalls stattliche 50 Jahre ist es bereits her,dass das historische Gais- Rüdiger Boennecken 10 bergrennen 1969 das letzte Mal über die Bühne ging –damals noch im Rahmen der Grafik/Layout/Bildcollage: Manfred Falk gleichermaßen unvergessenen wie legendären Berg-Europameisterschaft. Da wirkt Lektorat: Mattias Feldner,Johannes Kugler Der Porsche 914 es beinahe wie eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet jenes Fahrzeug, das Projektleitung: Rüdiger Boennecken wirdfünfzig 1969 neun von zehn Meisterschaftsläufen überlegengewannund den Schweizer Alle: Karolingerstraße38–40,5021 Salzburg Die Geschichtedes PeterSchetty souverän zum Berg-Europameister machte, erst 50 Jahre danachin Titelbild: Technisches Museum Wien,A.Moser Mittelmotor-Pioniers der Starterliste des Gaisbergrennens steht. Damals scheiterte der Start an den (offizielles Plakatsujet Gaisbergrennen 1929) überzogenen Startgeldforderungen der Scuderia Ferrari, die ein gewisserWilli Fotos: Seiten 3–7,28–29 (Techn.MuseumWien), Löwinger nicht bereit war zu zahlen. Nachdem der Ferrari 212E Montagnafast Seiten 10–11 (PorscheAG), Seiten 8, 18 (SN/Falk), 50 Jahre lang als verschollen galt, kann das wertvolle Originalfahrzeug 2019 erst- Seite 14 (IGM/Salzburgring), Seiten 12, 21–22 12 mals am Gaisberg, am Salzburgring und beim Altstadt-Grand-Prix bewundert werden. (J.Mayrhofer und G. Kuntschik), Seite 27 (auto- Stichwort Willi Löwinger: Er gilt auch als Vater des Salzburgrings, der in Sichtweite focus.at/S.R.C.), Seiten 12–13 (Massini, Hofer) Ferrari 212EMontagna zum Gaisberg 1969 eröffnet wurde. Druck: Walstead-LeykamDruck GmbH &CoKG Eine verspätete Viel Spaß beim Lesen der neuen SN-Ausgabedes „Gaisbergrennens“ wün- Mit freundlicher Unterstützung des Gaisberg-Premiere schen stellvertretend für alle Beteiligten Rüdiger Boennecken und Florian T. Mrazek. S.R.C.:Salzburg Rallye Clubs 04 Gaisbergrennen

Max Graf Arco von Zinne- berg, Sieger des internatio- nalen Gaisbergrennens 1929,siegte mit seinem Mercedes-Benz SS. Autor: Florian T. Mrazek Gaisberg 1929: Geburtsstunde eines Mythos

„Wer Visionen hat, braucht einen Arzt.“ Dieser berühmteSatzwurde erfolgreich gleich mehreren ehemaligen Staatsmännernzugeschrieben. Gut, dassFranz Rehrls Amtszeitals SalzburgsLandeshauptmann in eine Epoche lange vor demmutmaßli- chen Berühmtwerden dieses Zitats fällt. Denn Visionenhatte der weitsichtige Politi- ker,der von 1922 bis 1938 dieGeschicke des Landes prägte, zurGenüge. Lange vor „Sound of Music“ undMozartkugeln erkannteRehrldas enorme wirtschaftliche Po- tenzial desTourismus. Während sichdie Salzburger Festspiele Endeder 1920er- Jahre unter Leitungvon MaxReinhardt undHugovon Hofmannsthalallmählich vom unscheinbaren Start-up zum Welterfolgentwickelten, erkannteRehrldie Chancen des Gaisbergsals zusätzlichen touristischen Hotspot.Zur Jahreswende 1927/28 nahm er erstmals dieErschließungdes Salzburger Hausbergs in den Fokus. Aus heutigerPerspektive unwirklich schnell–nochimFebruar 1928 –begannen dann die Bauarbeiten zumerstenAbschnittder Gaisbergstraße. Neben knapp 700Bauarbeitern bekam auchein Technikerfür denRenn- straßenbau dadurchordentlich zu tun: Dieserwurde bereits in derPlanungsphase zurategezogen,umdie problemlose Durchführungeines Bergrennenssicherzustel- len, wiesie damals in EuropagroßinMode kamen. Am 16. Mai1929 wurdedie fer- tiggestellteGaisbergstraße feierlich eröffnet.Nichtweniger als200 Festgäste machtensich mit 90Fahrzeugen vom Festspielhaus ausauf in Richtung Gaisberg- spitze. Stichwort Festspiele:Diese waren im September 1929 gerade einige Tage vorbei, als die große Motorsportkarriere desGaisbergs auchschonbegann.„Veran- staltet wurde das erste internationaleGaisbergrennen in Zusammenarbeit des Bayerischenund desSalzburger Automobilclubs“, berichtetHermann Schwarz, Au- tordes Buchs„90 Jahre Gaisbergrennen“und gemeinsam mitGert Pierer und Tho- masMatzelberger vomSalzburg RallyeClub(S.R.C.) Initiatordes „neuen“ Gaisberg- rennens. „Die Wertigkeit desAutomobils war damals schon enorm, dementsprechend positivwar dasmedialeEchoauf das Rennen.Binnen kürzester Zeitspielte das Gaisbergrennen in derhöchsten Ligader Sporteventsmit, wurde mit denberühmten Grand-Prix-Strecken wiedem Nürburgringoder Monzaineinem Atemzug genannt.“ Auffallend großwar das Engagement der Salzburger High Society: So nutzten viele wohlhabende Salzburger Familien die Gelegenheit, ihreprachtvollenGefährtezu präsentieren,die damalsauf den Straßender StadtnochSeltenheitswert besaßen. Auffallendwar zudem der hoheAnteilanAdeligenimStarterfeld. Sie konnten es sich leisten, mit ihren Privatfahrzeugenauf Augenhöhe mit den weltberühmten WerkspilotenHansStuck und anzutreten.Kurios: Nichtetwadie hochbezahlten Stars, sondern Max Graf Arco vonZinneberg aufMercedes-Benz SS holtesichmit einer Rekordzeit von8Minutenund 50,96 Sekundenden Gesamtsieg. Der damals geradeeinmal 21-Jährige warmit seinem Sportwagenschneller als die Rennwagen –wenngleichdie Favoriten Stuck undCaracciola aus bisheute unge- klärten Gründen garnicht erst zumRennen antraten.90Jahrespäter,beimGais- bergrennen2019, wird der Siegerwagen von1929 erneutamRennen teilnehmen. 06 Gaisbergrennen

Nach der ersten „Salz &Öl“-Rallye im Jahr 2001 wurde den Gründern des S.R.C. klar,welch his- torischer Schatz da am Gaisberg schlummert.

Der Erfolgder Premierenveranstaltung war beeindruckend:Nichtweniger als 20.000 Zuschauer waren entlang der Stre- cke dabei,die damals vom Start im Salzburger Ortsteil Gnigl überdie Grazer Bundesstraße bisnachGuggenthalund von 1. RudolfCaracciolabeim Training dort überdie neue Mittelgebirgsstraße bis zumGipfel des Gaisbergsführte. Der Erfolg setztesich in den darauffolgenden im Mercedes-Benz SSK. Jahren fort:1930 wurde das Rennenerstmals live imRadio übertragen. Die RAVAG, dieVorgängerorganisation desORF, 2. Der Publikumsbereich stellte einen Sendewagen auf denGaisberg undverlegteimVorfeld mehrals 50 Kilometer Kabelfür die Lautsprecher- auf Höhe der Zistelalm. anlage. Als Sprecher fungierten derspätere Direktor des Mozarteums, Bernhard Paumgartner,und Wolfgangvon Karajan, 3. und Rudolf Caracciola. der Bruderdes späterweltberühmtenund ebenfalls motorsportnarrischen Herbert vonKarajan.„Leider blieb dasRennen 4. Hermann Prinz zu Leiningen, im Jahr 1933die vorerst letzteVeranstaltung. Politischbegannen schlimme Zeiten, und nach der Eröffnungder Groß- Mercedes-Benz SSK. glocknerHochalpenstraßeund dem in der Folgedort ausgetragenen,GroßenBergpreis von Deutschland‘war fürden 5. Manfred v. Brauchitsch, Gaisberg keinPlatz mehr“, berichtet Hermann Schwarz. Sieger der Tourenwagenklasse. Umsoerfolgreicher undspektakulärer kamdas Gaisbergrenneninden 1950er-Jahren zurück:Der ersteSchritt wurde ab 1952mit der Austragung derGaisberg-Wertungsfahrtgetan,bei dereineHandvoll„Benzinverseuchter“ erneut genGipfel starteten.Am15. August1957 fanddannder erste „Große Bergpreis von Österreich“ als Teil derneu gegrün- deten Berg-Europameisterschaft statt. Hermann Schwarz: „Dersportliche Wert derBerg-EM warenorm,schließlichwar es für damalige Formel-1-Pilotenüblich,nebenher auch andere Rennen zu fahren.“Sokam es, dass Starswie Wolfgang Graf Berghe von Trips, Hans Herrmann, Rolf Stommelen, Gerhard Mitter,DieterQuester undJochen Rindt am Gaisberg hautnahzubestaunen waren. Auch ein gewisser Niki Lauda ging in jungenJahren in Salzburganden Start. Die Zeitder Berg-Europameisterschaft ging neben der Gruppe-B-Rallye-Ära als eineder glorreichsten,aber auch gefährlichsten Epo- chen in die Motorsportgeschichte ein. Ab Mitte der 1960er-Jahre war aber absehbar, dass die Zukunft auf der Rundstre- ckelag.„DieAutoswurdeneinfach viel zu schnell, dieSicherheitsvorkehrungen waren längst nicht mehr zeitgemäß“,so Hermann Schwarz, der für das endgültige Aus nach1969 auchwirtschaftliche Gründe sieht: „Die großen Werke wiePor- sche, Maserati oder BMW haben sichnachund nach zurückgezogen.Sowohlfür dieSponsoren alsauchfür das aufkom- mende neue Medium Fernsehenboten Rundstrecken vergleichsweise viel bessere Möglichkeitender Vermarktung.“ So war es keinZufall, dassnur wenige Wochen nach dem letzten Gaisbergrennen im September 1969praktisch in Sichtwei- te derSalzburgring eröffnetwurde. Vermutlich hätte die gaisbergrennenfreie Zeit nocheinige Jahrzehnte länger gedauert, wäre Anfangder 2000er- Jahre nicht ein oldtimerbegeistertes Trio ausSalzburgauf den Plan getreten. „Durch meine MitgliedschaftimVolvo-Club kamich immermal wieder in die Situation,kleinere Rundfahrtenorganisieren zu dürfen“, erinnert sich Gert Piereran seine Anfänge als Classic-Rallye-Veranstalter.„Für denMotorveteranenclub haben wirdann 2001erstmalsdie Rallye ,Salz&Öl‘ im RaumHallein organisiert.Weilallessoklaglos abgelaufenist, habe ichwährendder Siegerehrunginüber- mütiger Stimmung gemeinsam mitThomas Matzelbergerund Hermann Schwarzbeschlossen, das Gaisbergrennen wie- derzubeleben.“ Gesagt, getan: Nur zwei Jahre später fanddas „neue“ Gaisbergrennenerstmals statt, damals noch ohne Altstadt-Grand-Prix, dafürmit einer WertungsprüfungamSalzburgerFlughafen. „Daswar eine wildeGeschichte,die wir –imNachhinein –Gott seiDank nurein Mal gemachthaben“, so Pierer,der damalsnicht nur mit der schlechten Beleuch- tung, sondern auch mit unzähligen Anrainerbeschwerdenaufgrunddes ungewohnten Motorenlärmszuspäterer Stunde umgehenmusste. „Es war alles behördlich genehmigtund rechtlichinOrdnung. Aberals der damalige Bürgermeister Heinz Schadenpositivauf unseren Vorschlagreagierte, mitden Teilnehmernindie Altstadt zu kommen, war klar,wohin dieRichtung gehen wird.“Seit 2004 ist derAltstadt-Grand-Prix zwischenStaatsbrücke und Nonntaler Brücke DER Publi- kumsmagnet und neben den Wertungsfahrten am Gaisberg undamSalzburgring fixerBestandteildes Gaisbergrennens. „Unser größter Erfolgist mit Sicherheit,dass dieVeranstaltungen immer unfallfrei abgelaufen sind“, so Pierer,der sich für die Zukunftwünscht, in zehnJahrenauch noch das 100-Jahr-Jubiläum des Gaisbergrennens feiernzudürfen. 1

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4 5 08 Gaisbergrennen

Autor: Florian T. Mrazek Rennspaß für Jung und Alt

Carrera begeistertseit über 50 Jahren kleine und große Rennfahrer undsorgt für aufregende Rennsport-Momente in den eigenen vier Wänden. Das Gaisberg-Sondermodell vonCarrera hatmittlerweileschon Tradition: Seit 2008 fertigt der Salzburger Herstellerjährlich einganz besonderesSlotcarfür das Rennen. Gerade limitierte Fahrzeuge und Sets habenbei Carrera ihrenfestenPlatz im Sorti- mentund sorgen bei allen Produktentwicklernfür große Inspiration.„Wirsind stolz,dass wir auchdieses Jahrwieder dasLimited-Edition-Modell zum legendären GaisbergrenneninSalz- burgauf denMarkt bringendürfen“,soAndreasStadlbauer, CEO derStadlbauerUnterneh- mensgruppe.Damit dasauf 1000 Stück limitierte Sondermodelleinewirkliche Miniaturdes Originalswird, bedarf es eines langen Prozesses, derspannend, aberauchhochkomplex ist. Dabeimüssen dieAutomobilhersteller der Originalvorlage,die Designabteilungbei Carrera und das Marketing intensiv zusammenarbeiten, bevor dasfertigeDesign des jeweiligen Auto- herstellers zur Freigabe vorgelegtwird. Im Anschluss daran beginntder technisch an- spruchsvolle, mehrmonatige Werkzeugbau. Der Qualität wird dabei höchstes Augenmerk ge- schenkt –sowerdennachwie vor Teilemit der Handzusammengefügt,bedruckt undbemalt. InSalzburg werdendie einzelnenModelle dannauf Beständigkeit und Maßstabsgenauigkeit überprüft. „DieKreationeines limitierten Fahrzeugs ist meist sehr aufwendig und macht beson- dersSpaß,daessichumganzspezielleFahrzeuge der Geschichte handelt“, so Günther Lei- fer,Designer derStadlbauer Marketing &Vertrieb GmbH. DasSondermodellbasiertauf dem Klassiker des Carrera-Sortiments, das mitder Farbkombinationdes SalzburgerRallye Clubs dekoriert wird, als Startnummer wird die jeweilige Jahreszahl verwendet. „Dieses Jahr haben wir den Ford CapriZakspeedTurbo aufdie Rennbahn geholt“, so Leifer. Der Ford zählt zu den Klassikern derRenngeschichte und sorgte in den70er-und 80er-Jahren für ordentliches Auf- sehen,für Leifer und sein Team daher einebesondere Herausforderung. „Da wir für dasSon- dermodellausschließlich die SRC-Farben,alsoWeißund Grün, verwenden, fallenauchdie länderspezifischen Farben,die damals von den Rennteams verwendetwurden, als Design- werkzeug aus.“ Wasbleibt, sinddie Streifenund Muster,die vonden Teamchefs damals als Erkennungdes Fahrers an den Fahrzeugenangebrachtwurden. Neben dem EinzelfahrzeugimGaisberg-Design gibt es für alle Freundedes histori- schenRennsports dieses Jahr noch ein limitiertes „Mix’n Race“-Sonderset(nur onlineerhält- lich) in einer Auflage von 150 Exemplaren, inklusivebedruckterSchienen im Gaisberg-Motiv, des Sondermodells sowieeinerGaisbergrennen-Kappe. Carrera aus dem Hause Stadlbauer – seit vielen Jahren ein Garant für maxi- malen Rennspaß. 10 Gaisbergrennen

Autor: Florian T. Mrazek Mittelmotor-Pionier feiert Jubiläum: Happy Birthday,914!

Auf der Internationalen Automobilausstellung(IAA) in Frankfurt präsentierte Porsche am 11. September 1969 einen völlig neuen Sportwagen:den 914. Nichtnur technisch undoptisch, sondern auchwirtschaftlich warder erste 1. Der 914/6 GT feierte serienmäßige Mittelmotor-Sportwagen aus deutscher Produktion eine echte Sensation –entstandder Zweisitzer beachtliche Langstreckenerfolge. dochals Kooperationsprojekt zwischen Porsche und Volkswagen.Bereits seit Mitte der1960er-Jahre planteman 2. Der 914 Targa fand speziell bei bei Porsche,die Marktposition miteinemSportwagen im vielversprechendenSegment unterhalb des „Alleinherr- junger Klientel großen Zuspruch. schers“ 911 zu erweitern. DiezweiteBaureihe sollteneue,junge Kundenkreise erobern. Auch bei Volkswagen war 3. Vierzylinderbasis mit 80 PS. man aufder Suche nacheinem Nachfolger für das in dieJahre gekommeneSportcoupéTyp 34, besserbekannt als 4. Seine Sportlichkeit machte den KarmannGhia.Vor diesemHintergrund vereinbarten FerryPorsche undVW-Chef HeinrichNordhoff im Frühjahr 914 zur Gefahr für den 911. 1966 eine Kooperation: Porsche erhielt von Volkswagen denAuftrag,einen preiswerten Mittelmotor-Sportwagen zu 5. In den 70ern entsprach das 914- entwickeln,der mit Vierzylindermotor alsVWund mit Sechszylinderaggregat als Porsche angeboten werden sollte. Design dem modernen Zeitgeist. Nach demplötzlichen Todvon Heinrich Nordhoff 1968stand das Projekt mehrmals unmittelbar vor demAus. Der neue VW-Vorstandfühlte sichanden mündlich geschlossenen Vertrag nicht gebundenund bestandauf diealleini- gen Vertriebsrechte. Sprichwörtlich in letzterMinute einigte man sich aufden Kompromiss, den 914 „VW-Porsche“ zu taufen und durch eingemeinsamesVertriebsnetz auf denMarktzubringen. Das Konzept des 914 war radikal anders alsalles, was bis dato aufdeutschen Straßen unterwegs gewesen war.Mit einer Höhevon nur123 Zentimeternwar er zehn Zentimeterflacherals ein911.Gleichzeitig stand er mit 165 Zentimeternumvier Zentimeter breiter auf der Straßeals derElfer. DieIdee desherausnehmbaren Targa- Dachs übernahm der914 vom 911 Targa, während beim Motor direktvor derHinterachse Anleihenbei erfolgrei- chen Rennsportmodellen genommen wurden:Nebendem 365 „Nr.1“Roadster, dem legendären 550 Spyder und sogar demvon Ferdinand PorschekonstruiertenAuto Union Rennwagen Typ22von 1934 waren so gut wie alle Porsche-Rennwagennachdiesem Prinzip entstanden.Stichwort Motor: Beim VW-Vierzylindermotor handelte es sich um denersten Einspritzmotor der Marke,der aus 1,7 Litern Hubraum80PSleistete.Als ausgesprochener Sportmotor ausgelegtwar deraus dem911 Tstammende Porsche-Sechszylinder mit obenliegenden Nockenwel- len, Dreifachvergasern undHochleistungs-Kondensatorzündung. Mit110 PS bei5800 Umdrehungen hatteder Zweiliter-Boxer mit den940 Kilogramm Trockengewichtdes Sechszylindermodells leichtes Spiel.Mit 9,9 Sekun- denvon 0auf 100 km/h katapultierte sich der„kleine“Porsche vom Fleck weg in den elitären Kreisder 200-km/h- Fahrzeuge. Dankdes Mittelmotorsschaffte der914/6zudem müheloshöhere Kurvengeschwindigkeitenals die stärksten911-Modelle jener Zeit undbliebbis in denGrenzbereich neutral und gut beherrschbar. Seinmodernes Layout,seinschnörkellosesDesign samt Klappscheinwerfern undnicht zuletzt seine beein- druckenden Fahrleistungen machtenden 914 zu einem echten Verkaufsschlager–allerdings nur auf Umwegen. Dennbei deninsgesamt 31.312Boliden,die bereits1970 in den USAverkauft wurden, handelte es sich über- wiegend um schwächereVierzylindermodelle, die in Übersee–anders als in Europa–ebenfalls unter der Marke Porschevertrieben wurden.Der 914/6 tatsich ungleich schwerer,was vorallem an seinem Einstiegspreis lag, der mit 18.992DMnur 1000 DM unterjenem des 911lag. FürFurore sorgten legendäre Sonderanfertigungen: Beim 914 Skam ein dreiLiter großerAchtzylinderaus demPorsche 908 zum Einsatz. Geradeeinmal zwei Exemplarewurden davongebaut.Das erste, mit verschraubtem Targa-Dachund Doppel-Klappscheinwerfern, gingals Versuchsfahrzeug an dendamaligen Technikvorstand Ferdi- nand Piëch. Das zweite, für denStraßenverkehrzugelassene Modellmit 260 PS und Schiebedacheinsatzwar ein Geschenk zu FerryPorsches 60. Geburtstag. Eine Kleinserie von elf Fahrzeugen mit den damals stärksten Sechs- zylindern mit 210 PS aus dem CarreraRSwurde1971 unter der Bezeichnung916 vorgestellt. Natürlich wäre der 914 kein echter Porsche, wäre er nichtimMotorsport erfolgreich gewesen. So stehender Sieg in derGT-Kategorie 1970 in Le Mans undPlatz dreibei der Rallye Monte Carlo1971 zu Buche. Den größten Erfolgfeierte dieRennver- sion914/6 GT im Jahr1970 auf dem Nürburgring: Beim86-Stunden-Rennen „Marathon de la Route“ standen drei leuchtend orange lackierte Fahrzeugeauf den Plätzen eins, zweiund drei. 1

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Autor: Florian T. Mrazek Ferrari 212E: Gaisberg- Premiere nach 50 Jahren

Wirschreiben das Jahr1969. Die Europa-Bergmeisterschaft gastiert zum allerletzten Mal 1969 dominierte am Gaisberg. Seitdem letzten Ferrari-Gesamtsieg durch Ludovico Scarfiotti aufFerrari Di- no 206P inder Saison 1965 hatte Porsche mit dem906 bzw. dem 910 Bergspyderdie Szene Ferrari die dominiert. Ein Zustand, den maninMaranello nichtlänger hinnehmen wollte.Hatte man bislangauf modifizierte Rundstrecken-Fahrzeuge gesetzt, entschlossensichdie Verant- Berg-Europa- wortlichen der Scuderia zumBau eines Berg-Prototyps,des 212E Montagna.Das Einder Typenbezeichnungstehtdabeifür „Europeo“. Fahrgestell undRadaufhängung wurden vom meisterschaft. Dino 206S übernommen,die Karosserie ähnelte jener des Ferrari 330P4 der CanAm-Varian- te.Der Motor wurde aus dem1,5-Liter-Formel-1-Motor der Jahre 1964/65 entwickelt,die Ausgerechnet Motorcharakteristik fürdie Anforderungen am Berg angepasst undder Hubraumauf zwei Liter erweitert.Der Zwölfzylindermit 48 Ventilen leistete295 PS bei 11.500 Umdrehungen. am Gaisberg Das Leergewichtdes Kunststoffboliden mit Alu-Verstärkungund 18-Liter-Tank lagohne Fahrer undTreibstoff bei gerade einmal 460 Kilogramm. Schon beiden TestfahrteninMu- aber fehlte die gello undVallelunga wurde das enorme Potenzial des212E offensichtlich. Als Fahrer konnte dererfahrene SchweizerPeterSchettygewonnenwerden,der 1966 bereits in seiner Klasse Einzelstück im Originallack „Scuderia“. am Gaisberggewonnen hatte undspäter als Ferrari-Rennleiter in der Formel1Karriere ma- Nachseiner Rückkehr nach Salzburg chensollte. fandeinesensible technische Res- 2019 wird das Die Saison wurde zu einem Triumphzug fürFerrari: Bei neunStartsgewann Schetty taurierungstatt, wobei dieKarosse- mitdem 212E Montagna neun Mal –sieben Mal davonimRahmen der Berg-EM. Vordem rieimOriginalzustand belassen wur- nun auf spek- letzten Lauf am Gaisbergstanddie Scuderia damit längst alsGesamtsiegerfest.Dement- de. Dem Wunsch seinesKonstruk- sprechend großwar dieVorfreudedes Salzburger Publikums aufden rotenSeriensieger. teurs Mauro Forghieri entsprechend takuläre Weise Dochdaraus wurdenichts:Ferrari verlangte von den Organisatoren ein Startgeld von sollte die technische Evolutiondes 30.000Schilling –eineForderung, dieRennleiter Willi Löwinger ablehnte. Ferrarizog es Rennwagens sichtbarbleiben, die nachgeholt. daraufhin vor, seinen Star nicht in Salzburg starten zu lassen. schrittweiseimLaufeder Rennsai- Nach Saisonendeverkaufte Ferrariden 212E Montagnaanseinen heutigen Besitzer. son 1969 stattgefunden hatte. Den siegreichenZwölfzylindermotor samt Getriebe aberbehieltFerrari. Der Wagenwurdein der Folge mit einem Formel-2-Sechszylinder-Rennmotorausgerüstet und 1970 in dieser 460 Kilogramm,285 PS Konfigurationbeim Bergrennen am Behamberg beiAmstetten eingesetzt.Auf langeZeit Seit1970 wirdder 212E von einem sollteesdas letzteRennendes Montagna werden: Auf einer Autoausstellung in München Ferrari-Formel-2-Sechszylinder mit wurde der Bolide 1970 gestohlen und blieb in der Folge jahrzehntelang verschwunden. Erst zwei Litern Hubraum undvier oben- im Jahr 2017 tauchte der 212EinSchweden auf undkehrte zurück nachSalzburg. Anläss- liegenden Nockenwellen angetrie- lich desdiesjährigenGaisbergrennenskanndamit endlichdas nachgeholt werden, was ben.Die Leistung beträgt 285 PS bei 1969 verpasstwurde:Der Ferrari 212E Montagna feiert endlichseine Premiere aufdem 8900 Umdrehungen. Salzburger Hausberg –und bildetdamit eines der Prunkstückedes Starterfelds. 1

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1. und Bild auf der linkenSeite: Egon Hofer 1970 am Start des Bergrennens am Behamberg in Niederösterreich. 2. Der Schweizer Berg-Europa- meister Peter Schetty im August 1969 im Vorfeld des Bergren- nens in Ollon Villars. 3. und 4. Peter Schetty im Ferrari 4 212E Montagna im Juni 1969 beim Bergrennen von Mont Ven- toux in Frankreich. Zu diesem Zeitpunkt sind am Fahrzeug noch kleinere Frontflügel ver- baut. Auch die im Verlauf der weiterenSaison der Berg-Euro- pameisterschaft angebrachten hinteren Lufteinlässe vor dem großenHeckflügel fehlen.Der 212E wurde laufend verfeinert. 14 Gaisbergrennen

Salzburgring: legendäres Asphaltband inmitten traumhafter Landschaft.

Salzburgring: 50 Jahre und (k)ein bisschen leise

Im Herbst1969praktischzeitgleich mit demalten Österreichring eröffnet, steht der Salz- Legendäre burgring füreine goldene Epoche des Motorsports.Zufall odernicht–imselben Jahr, in demdie Berg-Europameisterschaftdas letzte Mal am Gaisberggastierte, feierte derRenn- Rennstrecke, sport wenigeKilometer Luftlinieentfernt im Nesselgrabenzwischenden Gemeinden undPlainfeld einespektakuläre Wiedergeburt.Ursprünglichprimär als Test- undErpro- beliebte Event- bungsstrecke für die Auto-und Reifenindustrie konzipiert, lockteder Hochgeschwindig- keitskurs vorden Toren derStadt Salzburg bald internationaleRennen an. Location, Ob aufzwei odervier Rädern–imVerlauf seiner bald 50-jährigen Geschichte war mit Ausnahme der Formel1sogut wiejede namhafte Rennserie am SalzburgringzuGast. erfolgreiches Tourenwagen-Europameisterschaft, DTM,STW und zuletztdie erfolgreiche TCRbei den Tourenwagen, Motorrad-WMund Superbikes bei den Motorrädern sowiedie Formel 3oder Wirtschafts- die Formel2mit JochenRindt bei denFormel-Bolidensindnur einigeder vielenHighlights. BisAnfang der1980er-Jahrerasten sogarwahre PS-Monster vomSchlageeinesPorsche unternehmen: 962über dieStrecke. Unzählige Weltkarrieren nahmen am Salzburgring ihren Anfang–da- runter auch jeneeines gewissen MichaelSchumacher… Der Salzburg- Die großen,internationalbedeutsamenRennserien wieetwa die Motorrad-Welt- meisterschaft, die bis in die 1990er-Jahre Zehntausende Zuschauer in denNesselgraben Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums öff- ring feiert 2019 gelockt haben, sind seithernichtwieder nachSalzburgzurückgekehrt. Dennocherscheint net der Salzburgring am 3. und 4. Au- dieZukunft des Salzburgringsheuterosiger alsjezuvor.Bereitsseit Jahrzehnten wirdder gust 2019 im Rahmen eines Volksfests sein Jubiläum. Salzburgring wirtschaftlich höchsterfolgreich und ohne jegliche Unterstützung der öffentli- für Jung und Alt seine Tore.Während im chen Hand betrieben. Völlig unabhängig vom Rennbetrieb sorgendie AktivitätenamRing Festzelt für Speis, Trank und musikali- alljährlichfür über 50.000Nächtigungen in der Region –und sind damit einenorm wichti- sche Unterhaltung gesorgt wird, geht es gerWirtschaftsfaktor. Das Land Salzburg istnach wievor 100-prozentiger Eigentümer der am Ringgelände rund: Polizei, Feuer- Rennstrecke. Der Betreiberverein IGMS mitdessen Geschäftsführer Ernst Penninger ver- wehr und Rettung werden mit einer folgt derweildas Ziel, den gültigen Pachtvertrag überdas Jahr 2025hinaus zu verlängern. Leistungsschau vor Ort sein, ebenso Ziel ist es, denSalzburgring mehrdennjeder Allgemeinheitzugänglich zu machen. das Bundesheer.KTM bietet Stunt- Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2019 wirdamSalzburgring deshalb massivindie shows, während Führerscheinanwärter Infrastruktur investiert. Um dieinternationale Wettbewerbsfähigkeitzustärken,wird die die Möglichkeit haben, mit Fahrschulen gesamteBoxenanlage mit leistungsfähigenElektro-Ladestationen ausgerüstet. „Unsere aus dem Land Salzburg eine Runde am Visionist es, den Salzburgring alsmultifunktionale Mehrzweckanlage bekanntzumachen“, Ring zu drehen. Geboten werden zudem so Ernst Penninger. „Geplant ist nicht vordergründig eine Intensivierungdes Betriebs, son- exklusive Führungen über das Ring- dern eine Diversifizierung aufBasiseiner wirtschaftlich solidenEntwicklungund sicherer gelände. Der Eintritt ist kostenlos, die Besitzverhältnisse.“ Vonder angestrebten Ausweitungder inhaltlichenBandbreitewürden gesamten Einnahmen des Fests kom- nicht nurdie IGMS,sondernauchdie Gemeinden im direktenUmfeldsowie diegesamte Re- men den beteiligten Vereinen zugute. gion massiv profitieren.

18 Gaisbergrennen 90 Jahre: Neues Buch zum Gaisberg

Hermann Schwarz legt sein Gaisbergrennen-Buch neu auf

Hermann Schwarz, gemeinsam mitGert Pierer und Thomas Matzelbergervom S.R.C Initiator und„Erfinder“ derNeuauflage desGaisbergrennens, hates wieder getan: Zumzweiten Malnach2004 verschwand der ausgewiesene Oldtimer-Kennerfür längereZeit in seinem Archiv. Das Resultat:die Neuaufla- ge des2003 erstmals erschienenenBuchsüber dieGeschichtedes histori- schen Gaisbergrennens. Der Zeitpunkt derNeuauflage ist kein Zufall – schließlich jähren sich2019gleich zweiwichtige Ereignisse.Vor 90 Jahren fand das Gaisbergrennenerstmals statt, vormittlerweile50Jahren rasten die Boliden das letzteMal wettbewerbsmäßigauf denSalzburger Stadtberg.Es beganndie großeÄra der permanentenRennstrecken. Nicht zufällig feiert auch der Salzburgring2019sein 50-jährigesBestehen. In seinem neuen Buch ergänzt underweitert HermannSchwarzdie seit Jahrenvergriffene Erstauflage ausdem Jahr2004. In liebevoller Detailarbeit wurden dabei unzählige Aufnahmen gesammelt, sortiertund zugeordnet, Sta- tistiken gewälzt und Erfahrungsberichte aus den Pionierzeitender Motorisie- rung dokumentiert. Die Vorkriegsära von1929 bis 1933,bei der auchdie his- torischeLeistungdes Bausder Gaisbergstraße gewürdigt wird, bestimmt den ersten Teil desBuchs. Der zweiteTeil handelt vonden Rennen derNachkriegs- zeit,konkret derJahre 1957bis 1969.Last,but notleast finden auchdie Sie- gerder Veranstaltungender Neuzeitseit demJahr2004 einen Ehrenplatzim Buch. Als Schreiberdes Vorworts konnte Hermann Schwarzgleich zweiRenn- fahrer gewinnen, diebei Gaisbergrennenbis 1969 und in der Neuzeit an den Startgegangensind:den SalzburgerEgonHofer sowieRennlegende Dieter Quester,der 2019–passenderweisewährend des Gaisbergrennens–seinen 80. Geburtstag feiert. Das Buch„90 Jahre Gaisbergrennen“ kann überden SalzburgerRallye Club (S.R.C) erstanden werden. Porsche Alpenstraße: 70 Jahreautomobile Hochkultur

14 VW Käferbildeten im Mai 1949 dieBasis für jeneErfolgsgeschichte,die 2018mit derEröffnung des neuen,911 Quadratmeter großen Porsche-Schauraumsihrenvorzeitigen Höhepunkt erreichte. Tatsächlich zählt Porsche Alpenstraßenichtnur zu den traditionsreichsten Autohandel-und Repara- turbetrieben Österreichs, auchinMotorsport-Kreisengenießt derName seit Jahrzehnteneinenaus- gezeichneten Ruf. Zwei Jahre nach der Gründung desUnternehmensinGmünd verlegen FerryPor- scheund Louise Piëchden Firmensitz vonKärnten nachSalzburg.Kurze Zeitspäterwirdauf dem Gelände eines ehemaligenPionier-Übungsgeländes bereits fest geschraubtund repariert. Mit der Liberalisierung der Einfuhr vonAutomobilen abHerbst1953, die dieVerkaufszahlen von Käfern in dieHöheschnellen lässt (von564 Stück1952 auf 5218Stück im Jahr1954),beginnt dergroße Aufschwung. Mit denkletterndenStückzahlen wächst auchder Salzburger Handelsbetrieb Porsche. Der Einzelhandelsbereich nimmt immer deutlichere Formenan. Den Anfang macht erneut dieAlpenstraße in Salzburg, über die Jahre folgen Betriebe in ganz Österreich. 1965boomte in der Alpenstraßenichtnur der Verkauf vonVW- und Porsche-Modellen,auch in der angeschlossenenKarosserie-Werkstatt und Lackiererei herrschte Hochbetrieb. In der eigenen Lehrwerkstätte wurden jährlich bis zu 40 Lehrlinge ausgebildet. Im Betrieb waraucheine eigene Ma- schinenschlossereizur Aufbereitung vonMotorenteilen angesiedelt.Aufträgedes VW-Werks zurRe- Motorsport-Anfänge:der Rallye-Käfer paratur von Gehäusen, Zylinderköpfen und Zylindern sowie Werksaufträge der Porsche KG zur Pro- Ab 1967 sorgt der von Porsche duktion vonTitanpleueln für Porsche-Motoren sicherten Arbeitsplätzefür rund 50 Mitarbeiter. Anfang Alpenstraße unter derLeitungvon der 1970er-Jahre waren bei Porsche Alpenstraßerund zehn Mitarbeiterausschließlich fürdie Repa- Paul SchwarzaufgebauteRallye-Käferfür raturvon Motoren undGetriebenzuständig. historische ErfolgeimRallyesport. Highlightist derSiegder zur EM zählendenElba-Rallye 1973.

Formel Vmit Käfer-Technik 1967 wardie FormelVdie erfolg- reichste Marken- undNachwuchsformel, wo dievon Porsche Alpenstraße konstruierten Austro-Vau-Boliden große Erfolgefeierten. Bild oben: Porsche Porsche917: TriumphinLeMans Alpenstraße in den 1960er-Jahren. 1970 gewinnt dervon Porsche Bild unten: Der große Alpenstraße eingesetztePorsche 917 mit Andrang führt dazu, Hans Herrmann undDick Attwood die dass Käfer,Bulli &Co. legendären 24 Stunden vonLeMans –der unter freiem Himmel repariert werden. erste von bisher 19 Siegenfür Porsche.

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Autor: Gerhard Kuntschik Baron Münchhausen fährt und fährt

Und das ist jetzt auch nicht anders. Dieter Quester,Rennsportlegen- Der Motor und das Getriebe flogen über die Leitplanken in den Wald. Ich fragte ihn, de, die einzige mit Erfolgen zu Wasser und zu Land mit zwei und vier Ich hatte nur Brustkorbprellungen. Der zweite schwere Unfall war bei Rädern, wird am 30. Mai 80. ACHTZIG!!! Er wird in Salzburg feiern F2-Tests in Thruxton. Wir hatten ein neues Gurtsystem mit Dreh- wie er seinen (gefeiert werden), das Gaisbergrennen hatauch Geburtstagandie- knopf zum Öffnen. Ich hatte einen Überschlagineinen Graben hi- sem Wochenende. Es ist nur zehn Jahre älter als Dieter.Unglaublich. nein, blieb kopfüber liegen und brachte den Gurt nicht auf! Gleich- „runden“ Ge- SN: Stimmt die legendäre Geschichte um Baron von Münchhausen? zeitig lief Sprit aus. Hätte sich der entzündet, wäre es letal gewor- Quester: Ja. Das war noch in der Motorradzeit, eines meiner aller- den. Die Mechaniker kamen nach ein paar Minuten, Streckenposten burtstag feiern ersten Rennen in den frühen 1960ern auf dem Seiberer in der Wa- waren keine da. Ein dritter schwerer Crash war auf der Nordschleife chau. Meine Eltern waren auch dort, was ich wusste, darauf fiel mir ein mehrfacher ÜberschlaginBreidscheid, aber der Tourenwagen werde.Dieter nichts anderes ein, als unter Pseudonym anzutreten. Die Lizenz für war schon damals ziemlich sicher,espassierte mir nichts. den „Baron“ wollten sie mir bei der OSK (Sportbehörde, Anm.) gar SN: Sie haben also keinerlei Erfahrung in Rennspitälern? antwortete: nicht ausstellen. Ich hatte Riesenprobleme damit, aber es ging ir- Quester: Doch, ein Mal, als ich den Journalisten Helmut Zwickl in gendwie. Ich habmir diese Unterlagen bis heute aufgehoben! Daytona ins Spital begleitete, der war ausgerutscht und wurde ge- „Unsere nächs- SN: Waswaren die Gründe für den Umstieg von Motorboot auf Mo- näht. Ich ließ mir bei dieser Gelegenheit Nähte entfernen, aber die torrad und dann auf Autos? waren von einem Unfall außerhalb des Rennsports. Ein Rettungsauto ten Rennpro- Quester: Im Motorboot konnte ich fast alles gewinnen, war zwei sah ich nie von innen. Mal Europameister.Das Interesse ließ bald nach. Zum Leidwesen SN: Sie gelten immer noch als Fitnesswunder.Wie kam es dazu? jekte sind …“ meines Vaters, der wollte mich weiter im Boot sehen, er betrachtete Quester: Ich dachte mir,schon lang bevor ich Willi Dungl kennen- diese als sicherer als Motorräder oder Autos, obwohl es damals ge- lernte: Du musst etwas tun. Das war nicht nur für den Motorsport, Das war vor 20 nug Tote auch im Rennboot gab. Das Drama vieler Unfälle damals sondern aus allgemeiner Freude am Sport. Ich merkte aber,dass mir war: Wenn du in der Spitze lagst und einen Sturz hattest, konntest Sport für die Rennen guttäte. Da war aber kein System dahinter,al- Jahren –vor du wegen der Schwimmweste nicht untertauchen und liefst Gefahr, les autodidaktisch. Anfang der 1980er lernte ich Willi kennen und von den Nachkommenden erfasst zu werden. Ich fuhr am Ende der steigerte mich auf ein Niveau, das für viele andere Motorsportler seinem 60er. Bootkarriere sogar noch einige Weltrekorde für BMW auf dem Comer Vorbild wurde, von Stuck bis Laffite. Der Willi arbeitete ja auch mit See. Bei den Motorrädern fuhr ich NSU, Norton und mehr,aber ich Niki (Lauda), er wurde die Anlaufstelle für Motorsportler.Mit mir war wusste bald, das macht zwar Spaß, aber mich reizten vier Räder. er oft in Le Mans, da war er irgendwie eine Versicherung für mich. Motorradrennen waren ein Interregnum. SN: Sie feiern den 80er,Niki Lauda wurde heuer 70, Dietrich Mate- SN: Waslöste die Automobilkarriere aus? schitz wird 75, Walter Lechner wird 70 und Gerhard Berger 60 … Quester: Ein Rennen, vor dem ich einen ziemlich kaputten Porsche Quester: Ich muss jetzt sagen: Am unwirklichsten ist für mich, dass kaufte. Ein Spezialist bei Porsche Wr.Neustadt baute den Spyder der Gerhard 60 wird. Wir sind ja Rennen gemeinsam gefahren, aber wieder auf, ich fuhr in Aspern 1965 und konnte einige Arrivierte dass die so lang her sind, kann ich fast nicht glauben. schlagen. Das war die Initialzündung. Später verkaufte ich den Por- SN: Aus eigener Sicht: Waswaren Ihre besten Rennen? sche in die USA, mit dem Erlös kaufte ich mir einen Vorjahres-Werk- Quester: In jedem Fall Hockenheim in der Formel 21970, der Sieg BMW TiSA, mit dem ich die österreichische Meisterschaft bestritt. gegen Regazzoni und Cevert –dank Reaktionsschnelligkeit nach der Damit waren die Verbindung zu BMW und der erste Autotitel da. Da- Kollision mit Regazzoni. In der EM wurde ich Dritter,weil ich im Fina- zu kam die Formel V, in der ich einige wichtige Rennen für Kurt Berg- le in Vallelunga einen Dreher hatte, sonst wäre ich Vize geworden. mann gewinnen konnte. Diese Zeit möchte ich nicht missen, denn Ich schätze danach jene Rennen am höchsten ein, die ich im Alter sie eröffnete mir den Zugang in den Formelsport. von 50 und darüber gewann, einige 24-Stunden-Marathons, vor al- SN: Wie ging es dann weiter? lem Siege in Spa-Francorchamps. Auch Platz drei in Sebring 1985 Quester: Mit Tourenwagen. Ab 1967 war ich über 20 Jahre BMW- im Porsche 962 mit Pete Halsmer und Rick Knoop war sehr gut. Werkfahrer,länger als jeder andere. In München kursierte der Witz, SN: Abschließende Frage: Ist die Karriere beendet? sie wollten einen ausgestopften Quester vor dem Vierzylinder (Kon- Quester: Nein. Im November fahren wir die historischen 24 Stun- zernzentrale, Anm.) aufstellen, der bei jedem Besucher die Hand den von Daytona. Wir bereiten den Porsche schon vor.Das ist ein hebt und grüßt …Gleichzeitig begann 1969 die Formel-2-Zeit. 911er,mit dem wir Anfang 2000 noch „modern“ fuhren. Jetzt ist das SN: Sie hatten kaum schwere oder folgenschwere Unfälle. Hatten ein „Historischer“. Mein Partner ist wieder mein Spezi Luca Riccitel- Sie einfach Glück? li. Der wurde auch ein Freund. Mir macht schon die Vorbereitung viel Quester: Zwei Mal ja, sehr viel. Das eine Mal in Le Mans im Osella Freude. Der Wagen wird von Porsche USA betreut, und mit Thomas als Partner von TomWalkinshaw. Wir hatten schon drei Reifenschä- Überall (Red Bull, Anm.) muss ich noch das Sponsoring aushandeln. den mit den Pirelli, der vierte war ein Reifenplatzer rechts hinten bei Dann werde ich noch einige historische Events bestreiten, wie zum über 300 auf der Hunaudières. Ich flog links auf die Leitschiene, das Beispiel das Ennstal Classic und die Trofeo Nuvolari. Auto wurde auseinandergerissen, ich schlitterte im Vorderteil dahin. Das vollständige Interview lesen Sie bitte auf www.sn.at 1

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1. Sieht so ein 80-Jähriger aus? Der BMW 328 aus dem Jahr 1937 ist zwei Jahre älter als der weltberühmte Fahrer Dieter Quester. 2. Immerviel Gaudi vor und nach den Rennen mit Kumpel Hans-Joachim Stuck. 3. Quester 1969 im BMW Formel 2beim Europameister- 6 schaftslauf in Langenlebarn. 4. Sportwagen-Europameis- terschaft 1972: Sieg im Chevron-BMWauf dem Salzburgring. 5. Eine Tourenwagen-Größe im Schnitzer-BMW (1972). 6. In der „Papierflunder“ (BMW Bergspyder) beim vor- letzten „alten“ Gaisberg- rennen im Jahr 1968.

Der Gaisberg lädt zu vielerlei Aktivitäten ein. Auf der GERSBERG Hektik des Alltags für einige Zeit zu entkommen! Für Entspannen und ALM erwarten Sie zur Abwechslung Ruhe und Entspannung. Feierlichkeiten bietet die GERSBERG ALM den perfekten Rahmen. Hochzeiten, Familienfeiern oder geschäftliche Anlässe – hier Ein Paradies für Feinschmecker werden Sie kompetent beraten und sind bestens aufgehoben! genießen und Naturliebhaber: Mitten im Grünen und doch nur zehn Autominuten von der ROMANTIKHOTEL & RESTAURANT Mozartstadt Salzburg bietet sich Ihnen ein außergewöhnlicher DIE GERSBERG ALM **** Ort für besondere Genüsse. Typisch österreichische Schmankerl 5020 Salzburg, Gersberg 37 auf höchstem Niveau zubereitet sowie ein gut sortierter Tel. 0662 / 641257, Fax 644278 Weinkeller sorgen für das leibliche Wohl. Die 43 gemütlichen www.gersbergalm.at Komfortzimmer und Suiten laden zum Verweilen ein, um der [email protected] Anzeige 24 Gaisbergrennen

Wiewohl schon die erstenAutos durch dieStraßen tuckertenund dasStadtbild vonPferdekutschen dominiertwurde,konzentrierte Im Jahr 1899 sichWilhelm Frey amBeginn seinerunternehmerischen Karriereauf das damals noch einzige Massenverkehrsmittel, dasfür normale Bürgerinnenund Bürgerleistbar war: das Fahrrad. DieersteWerkstätte entstand in der SalzburgerGstättengasse. Bereits 1911über- als Fahrrad- siedelteder Betrieb in dieMaxglaner Hauptstraße, 1937 übernahm der1904geborene Rudolf Frey dasUnternehmen.Trotz härtester Zeiten für die Menschheit wuchs derBetrieb langsam weiter.Wiederaufbauund derfolgende Wirtschaftsaufschwungnachdem Krieg werkstätte brachtenauch derFirma Frey frisches Geschäft. Der Aufschwung griff,1955 wurde einweiterer Werkstätten-StandortinSchallmoos eröffnet.Zudiesem Zeitpunktwar das Unternehmenbereits mitdem Vertrieb und derReparatur von Automobilen zugange, als Gene- gegründet, ralvertreter für dieNutzfahrzeugmarkenHanomagund Henschel sowie als Vertreterfür die PKWvon Peugeot undTempo. Nach vier weiteren erfolgreichen Jahrendes Wachstumswurde am Standort Alpenstraße derBau eines komplett neuen Fir- feiert Auto- menstandortes umgesetzt. Der Spatenstich für das Werkstättengebäude am Standort Alpenstraße85erfolgte 1959, bereits 1960wur- de das Reparaturwerk eröffnet. Nur sechsJahre nachder Eröffnungwurde der Standort Alpenstraße weiter ausgebaut,umeine neue Freyein große Werkstatthalle ergänzt. Das Jahr 1974 brachte dasbereits 75-jährige Bestehen desUnternehmensund damit einen starken Grundzum Feiern. Der Importvertragmit Peugeot für Salzburg und Tirol wurde fixiert,die Nutzfahrzeugsparte des Hausesumeinen Jubiläum. Vertriebsvertragmit Daimler-BenzLKW erweitert. Ende desJahrzehntsdannwurde dasUnternehmen an RudolfFrey jun., alsoandie dritte Generation übergeben, Anfang der Neunzigerjahre kam es zu einem scharfen Schwenk in der Geschichte desUnternehmens, als man den Fokus auf Vertrieb und Servicevon Produktender Marke BMWlegte.Bereits 1991 wurden die BMW-BetriebeAutoFrey Salz- burg, AutoFrey Villach und AutoFrey St. Veit im Pongaueröffnet, quasi als Nebenschauplatzwurde in der Alpenstraße 85a ab 1994 die Liebe zu frankophilenAutos mitdem Vertrieb vonCitroën fortgesetzt. 2005 schließlich übernahmmit Michaelaund Elisabeth Frey die vierte Generation derFamiliedas Unternehmen, bereits einJahrzuvorwurde in Rekordzeitander WienerBundesstraße in Hallwang einneuerAutoFrey-Standort gebaut und in Betrieb genommen.Ab2008 übernahm AutoFrey denVertrieb vonFahrzeugen der Marken Land Rover undJaguar –rechtzeitigzur Fertigstellung dergeneralsanierten Firmenzentrale in derAlpenstraße.ImJahr2015 über- nimmt Generalkonsulin CatharinaPappasdas UnternehmenAutoFrey mit vier StandorteninSalzburg, Hallwang, St. Veit im Pongau und Villachmit denMarken BMW,MINI, LandRover undJaguar.2017 erfolgtdie Integrationindie PappasHolding,der Markenauftritt unddie Eigenständigkeit des Unternehmens bleiben erhalten. DieWerteals Familienunternehmenund dieVerantwortungals wichti- ger Arbeitgeber sind weiterhin fixer Bestandteilder Firmenphilosophie.Das Steuerder AutoFrey Gruppe mit 230 Mitarbeitern an den vierStandorten halten die Geschäftsführer Josef Roiderund Wolfgang Kendlbacher festinHänden. Auch zum120-Jahr-Jubiläum des Unternehmens bleibtder Blick in die Zukunft vonErfolgund Wachstum geprägt.

Bild oben: Wo allesbegann: 1899 eröffnete Wilhelm Frey in der Gstättengasse seine Fahrradwerkstätte.

Bild unten links: Als größte Werkstatt Salzburgs war der Standort Alpenstraße 85 Anlaufstelle für alles, was Motor und Räder hatte.

Bild unten rechts: Erfolg und Wachstum begleiten die Geschichte von AutoFrey.

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26 Gaisbergrennen

Ankommen, aufblühen: Schon bei der Anfahrt durch den Wald des Gläschen und der internationalen Küche, ergänzt mit typisch Schöne Gaisbergs fällt der Alltag ab. Oben angekommen, weitet sich der Blick regionalen Gerichten und den Tugenden des Hauses: Gemütlichkeit, über das Salzburger Land. Funktionalität und Flexibilität. Aussichten Einmalig. Wie bei Oma. Kein ungemütlicher, kühler Luxus, sondern Beifall finden. Was immer Sie planen, wir unterstützen Sie. Im Wärme und Geborgenheit. So war die Zistelalm mit ihrer langen Zistelstadl, der nach Ihren Wünschen gestaltet werden kann, ist Platz Geschichte schon immer ein Platz der Einkehr, der Ruhe und für bis zu 250 Personen. Lebensfreude. Offene Türen, große Kulisse: Die Sonnenterrasse der Salzburger ZISTELALM auf 1001 Metern Seehöhe ist ein märchenhafter Platz, mit RESTAURANT, STADL, GÄSTEZIMMER wunderbarem Ausblick auf den sagenumwobenen Untersberg. 5026 Salzburg, Am Gaisberg Die Leichtigkeit des Seins wurde auf der Zistelalm schon immer Tel. 0662 / 641067, Fax 642618 gern gefeiert – auch in geschlossener Gesellschaft, bei einem guten www.zistelalm.at, [email protected] Anzeige

Lassen Sie nurdie Besten an Ihre Karosserie!

Karosserie- undLackprobleme kennt jeder: Sei es,dass einemeine kleine Unaufmerksamkeit unterläuft,seienesschlechte Stra- ßenverhältnisse, die zu einem Schaden führen. Aber auch Abnützung und altersbedingte Karosserie- undLackprobleme sind keine Seltenheit. „Die105 Karosseriefachbetriebe im LandSalzburg mit ihren zirka 600Mitarbeiternbieten fürIhr Fahrzeugdie pro- fessionelleWerterhaltung nach einem Crash-, Lack- oder Glasschaden. In diesen WerkstättenwerdenSie vorerst einmal richtig beraten. Eine perfekte Abwicklung eines Schadenfalls mit Versicherung und Leasinggesellschaftenist selbstverständlich.Ihr Fahr- zeugist in besten Händen,daausschließlich geschultes Personal beschäftigt wird, das neben derFachlehreüber weitere Aus- bildungen in Fahrzeugtechnik,Karosseriearbeitund Karosserielackierungverfügt. Im Fachbetriebkommen spezielle Einrichtungen der Karosserietechnik sowie Lackieranlagen und Vermessungsgeräte derAchsgeometrie zumEinsatz“, erläutertder Berufs- gruppensprecher der Karosseriebautechniker,Robert Gerl. „Dochunsere Betriebeführen nicht nur Reparaturen durch, eine Reihe vonihnen bietetauchdie Fertigung von Aufbauten vonAnhängern undLkw in verschiedenster Art an und kann aufindividuelle Wünsche der Kundeneingehen“, so Gerl weiter. Auchfür Spezialaufbautender Frächterbranche, Kühlaufbauten undEinsatz- fahrzeugeist der Salzburger Karosseriebauer derideale Partner.„Ihremwertvollen Fahrzeugzuliebe:LassenSie sich von Ihrem Karosseriebetrieb beraten undbedienen, damit IhrFahrzeug stets in einem fahr- und betriebssicherenZustand ist, den korrekten Wert erhält und Sie immer FreudeanIhrem Auto haben“, resümiertGerl. Anzeige Autor: Florian T. Mrazek Helden im Hintergrund

Jedes Jahraufs Neue stellt das Gaisbergrennendie Organisatorenvor eine wahre Mammutaufgabe.„Der mit AbstandaufwendigsteTeil ist mitSicher- heitdie Abwicklungdes Altstadt-Grand-Prix“, stellt Thomas Matzelberger fest, beim S.R.C für die Bereiche Organisationund Technik zuständig. „Die Vorbereitungen darauf beginnen eigentlich schon am Montag nach demRen- nen.“ Übertreibung sei daskeine, schließlich muss dieVeranstaltung den Auflagenunzähliger Behördenentsprechen –vom städtischenGartenamt überdie Altstadt-Kommissionbis hin zum Bürodes Bürgermeisterssind die verschiedensten Instanzeninvolviert. Neben einem umfassenden Sicher- heitskonzeptwurdebereits vor Jahrenein komplettes Verkehrsgutachtenin Auftraggegeben, das –wie alle anderen Teilbereiche auch –jedesJahraufs Neue geprüftund beiBedarf aufden aktuellen Stand gebracht wird. Matzel- berger: „Esgibt unzählige fertige Lösungspläne, diefür dieunterschied- lichsten Szenarien bereitliegen.“ Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist das übervieleJahreextrem gutein- gespielte Team von Helfern. „In Summe sind am Tagdes Altstadt-Grand-Prix mindestens 200 Leute im Einsatz. Und vieledavon sindvon Beginn an mit dabei“, freut sich Thomas Matzelberger über dasEngagement unddie unge- brocheneBegeisterungder Beteiligten.Nachder technischen Abnahmeam VormittaginHellbrunn bleibt geradeeinmal ein Zeitfenster zwischen 12 und 15 Uhr,umden Parcoursauf-und dann so schnellwie möglich wieder abzu- bauen. „Bis zu 25.000 Zuschauermüssen in Sicherheit zusehen können,da- zu muss derErsatzverkehr für diepausierendenObusse organisiert, dieZu- undAbfahrtmöglichkeit fürdie Krankenhäuserund Anrainer sichergestellt werden“,zähltThomas Matzelberger auf.Last,but not least gilt der Dank auch den Blaulichtorganisationen fürderen tolleUnterstützung. 28 Gaisbergrennen

Rückkehr zum Residenzplatz

2019 –das Jubiläumsjahr rund um dasGaisbergrennen.ImRahmen der siebzehntenAuflage feiernwir nicht 175 Teams aus nur 90 Jahre Gaisbergrennen, sondern auch unsere „Rennstrecke“, die L108Gaisberglandesstraße, wurde 1929erbaut.Und mit120 Jahren AutoFrey sowie70Jahren Porsche AlpenstraßefeiernzweiSalzburgerUn- 13 Nationen und ternehmenauchbemerkenswerte Jubiläen. 1969 –das letztereguläreGaisbergrennenund derSalzburgring wird eröffnet.International fiel der Sommer auf: Im Juli warder ersteMensch aufdem Mond, im Augustfand 46 verschiedene der Höhepunkt der Hippiebewegung in Woodstockstatt. Porsche, Partner der ersten Stunde desneuzeitli- chen Gaisbergrennens, brachte mitdem 914 (Seiten 10/11) ein Volumenmodell und dem 917 einenzukünf- Automarken – tigen Le-Mans-Siegeranden Start. Das Jahrdes letzten Europameisterschaftslaufsauf unserenHausberg ist aberauch fürdie Teilnehmer ein wesentliches. Denn zum „Gaisbergrennen für historische Automobile“ das Starterfeld sind nurFahrzeuge bisBj. 1969 (ausgenommen historische odersportlich bedeutende Fahrzeugebis Bj. 1979)zugelassen. Die Teilnehmer findensichamkommenden Donnerstag ab 8.00 Uhrvor dem SchlossHell- zum Jubiläum. brunnein.Hierfindetdie technische Abnahmestatt und die Fahrer erhaltenein ausführliches Briefing. Unter Polizeibegleitungwird das Starterfeldindie Stadt, in diesemJahr wiederauf denResidenzplatz, geführt. Ab ca. 13.00Uhr könnenSie dieteilnehmendenFahrzeuge bewundern,fotografieren und/oder mitden Fahrern undBeifahrernfachsimpeln.Besonderheiten aus demStarterfeld, mitinsgesamt 46 verschiedenenAuto- marken,hervorzuhebenist schwierig,die größteDichte hataber dieMarke Porsche.Verantwortlich dafür ist hier auch die Unterstützung durchdas Porsche Museum,welchesRaritäten wieeinen 356 B1600 GS Carre- ra GTL Abarth,einen 718 RS 60 Spyder, 909 und 910-8Bergspyder oder aucheinen911 2,8 RSRzum Gais- berg bringt. Mit Austro Daimler, Steyr-Puchund Denzel sind auchdrei österreichische Autohersteller vertre- ten. Eingeteilt wirddas Feld in drei Klassen: Sport-,Touren-und Rennwagen, jeweils in den EpochenVor- und Nachkrieg. DerStartzum Stadt GrandPrix erfolgt pünktlich um 15.00 Uhr.Freitagfinden die Wertungs- läufe aufden Gaisberg unddie Wertungsfahrtinund um das Salzkammergut statt. Der Samstagbeginnt mit den Läufen am Salzburgringund nacheinem letzten WertungslaufamGaisberg stehtder Siegerdes Jubi- läumsrennens fest. Weitere Informationen unddas gesamteStarterfeld finden Sieunter: www.src.co.at DONNERSTAG FREITAG SAMSTAG

Programm am 30. Mai2019: Programm am 31. Mai 2019: Programm am 1. Juni 2019: 8.00 bis 12.00 Uhr: 8.30 bis 12.00 Uhr: 8.30 bis12.00 Uhr: Fahrzeugabnahme in Schloss Hellbrunn Wertungsläufe auf den Gaisberg, Gruppe2 Wertungsläufe auf dem Salzburgring

13.00 Uhr: 8.00bis 12.00Uhr: 14.00 bis 17.00Uhr: Fahrzeugaufstellungauf dem Residenzplatz Wertungsfahrt Gruppe1 Wertungsläufeauf denGaisberg

15.00 bis 17.00 Uhr: 14.00 bis 17.00 Uhr: Infos zur Strecke: Stadt Grand Prix Wertungsläufe auf den Gaisberg, Gruppe1 Seit50Jahrenist der Salzburgring im Nesselgraben Schauplatz vieler Motorsportrennen. DerRundkurs Infos zurStrecke: 14.00 bis 17.00 Uhr: ist4241Meter langund bestehtaus sechs Rechts- Start/Zielist beim Michaeli-Tor,danachführtdie Wertungsfahrt Gruppe2 und sechs Linkskurven.Der Höhenunterschied Strecke überdie Karolinenbrücke, die Imbergstraße beträgt25Meter und die Start-Ziel-Geradeist mit und die Staatsbrücke zurück zumMozartplatz. Infoszur Strecke: 750Metern die längsteGerade. Die klassische Bergstrecke aufden Gaisbergist Hinweis: 8652Meterlang. Der Höhenunterschied beträgt Hinweis: Sperre derStraßen Rudolfskai, Franz-Rehrl-Platz, 672 Meter.Die Gaisbergwertungsfahrt führt auf Sperre der Gaisberglandesstraße (L108): Imbergstraße,Staatsbrückevon 12 bis17.30 Uhr. zirka 120 Kilometern durch dasSalzkammergut. von 13.30 bis 17.30Uhr. Halten undParken verbotenmit Abschleppzonen Parkmöglichkeiten beim Gasthof Mitteregg(Zufahrt gemäß Beschilderung,8bis 17.30 Uhr.Für die Dau- Hinweis: über bis GH Mitteregg möglich). er der Sperre haben die Salzburger Verkehrsbetriebe Sperre derGaisberglandesstraße(L108): Weitere Parkmöglichkeitenbei den Firmen Lang und unddie Fa.Albus einenErsatzverkehreingerichtet. von 8.00 bis 12.30 &von 14.00bis 17.30 Uhr. LettnerinGuggenthal.

90 JAHRE GAISBERGRENNEN

Detailszum Stadt Grand Prix:

13.00Uhr: Eintreffen der 175Teilnehmer am Residenzplatz. Dasoffizielle Programmheft mit Detailinformationen zumRennen, über die Teilnehmer undihre Fahr- zeuge und auch dassoeben erschieneneBuch„90 Jahre Gais- bergrennen“ sindbeim SN-Air- stream am Residenzplatz erhältlich. 15.00 Uhr: Start zum Stadt Grand Prix mit einem Sonderlaufder Marke Porsche. 15.15 Uhr: Beginn der Wertungs- läufe,u.a.zusehender links ab- gebildete AustinHealey 3000 MK II mitder Startnummer 50. Weitere Informationen unter: www.src.co.at 30 Gaisbergrennen

15 Jahre ist es nun her, dass sichMichaelHöll,Eigentümer von Classica AutomobileinSalzburg-Itz- Es darf mit ling, aufOldtimer spezialisiert hat. Beim Gaisbergrennen übernimmtermit seinemTeam die techni- sche Betreuung. „Wir haben eine Servicehotlineeingerichtet und versuchen den Teilnehmern bei Leidenschaft Problemen zu helfen“, so der57-Jährige.Die häufigstentechnischen Gebrechen liegenbei Vergaser undZündung.Eskomme aberauch vor, dass jemandem derSprit ausgehe. „Das kann in der Hitze geschraubt desGefechts schoneinmal passieren.“Woher seine Leidenschaft für Autoskommt? „So genau weiß ich das auch nicht, da kam wohl etwas Benzin in meinen Grießbrei“, sagt er schmunzelnd. werden 2004 stolperte derSalzburger mit abgeschlossenem Wirtschaftsstudium zufällig insAuto- geschäft.Zunächst organisierteerEvents, bot15Oldtimer zumVerleih an.Mittlerweileliegtdas Au- genmerkneben demVerkauf aufder Werkstatt. „Ichverkaufe Spielzeug undhelfe beim Spielen“,be- schreibterseineTätigkeitlachend.Die Erhaltungeines Oldtimerssei aufwendig,dessen müsse man sichvor dem Kauf bewusst sein. „Im Gegensatz zu modernen Autos samt Diagnose-Elektronik ist alleindie Fehlersuche fürdie Mechaniker einlangwieriger Prozess. Da muss ein Defekt mit viel Know-howeingegrenzt undaufgespürt werden.“ Derneue Leistungsprüfstand hilft hierbeibei der Optimierungvon Zündung und Vergasern. „Wir haben mitdieser Investition hiereinengroßen Schritt vorwärts gemacht. DerPrüfstand ermöglicht es uns, den MotorauchunterBelastung optimal einzu- stellen“, sagt Höll.Wichtig seivor allem ein Team von Spezialisten, dienoch das Wissen vonfrüher haben.Nichteinmal im Meisterkurs lernt einMechaniker vonheute noch umfassendWissen über Vergaser oder rotierende Zündanlagen. „Wir sindaberständigauf der Suchenach jungen Mechani- kern,deren Herzfür Oldtimer schlägt.“ www.classica.cc

Bild oben: Classica Leistungsprüfstand für die optimale Einstellung des Oldtimermotors. Bild unten: Classica Mechaniker mit vollem Einsatz für das Gais- bergrennen.

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