60 Jahre Wohnbauvereinigung Für Privatangestellte
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60 Jahre Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Als Aufsichtsratsvorsitzende der Wohnbauver- einigung für Privat angestellte bin ich stolz darauf, mit diesem in Inhalt und Umfang beeindruckenden Werk unser seit sechs Jahrzehnten beispielgebendes Unternehmen der österreichischen gemeinnützigen Wohnungswirtschaft präsentieren zu dürfen. MAG.a INGRID REISCHL Vorsitzende des Aufsichtsrates der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung SECHZIG 60 Jahre Wohnbauvereinigung für Privatangestellte 4 INHALTSVERZEICHNIS GRUSSWORTE 6 MENSCHEN. GESPRÄCHE MIT PERSÖNLICHKEITEN RUND UM DIE WBV-GPA Mag. Michael Gehbauer 16 Mag.a Andrea Holzmann 28 Oswald Hronek 38 Elisabeth Weihsmann 42 Hans Sallmutter 48 Lore Hostasch 54 Dr. Günter Bischof 60 Herbert Hasenzagel 66 Walter Zwiauer 70 MASSSTÄBE. BEITRÄGE ZUM LEBEN UND WIRKEN MIT UND IN DER WBV-GPA Geschichte der WBV-GPA 76 Niederösterreich und Steiermark 116 Die Mieterinnen und Mieter 124 Hausbetreuung und Hausverwaltung 132 Soziales Engagement 142 Kunst und Innovation 158 MEILENSTEINE. AUSGEWÄHLTE ARCHITEKTUR AUS SECHS JAHRZEHNTEN 50er Jahre 170 60er Jahre 176 70er Jahre 182 80er Jahre 188 90er Jahre 194 00er Jahre 202 10er Jahre 216 ANHANG Team 232 Projekte 236 Impressum 240 5 GRUSSWORTE Wien ist für seine soziale Wohnungspolitik seit Jahrzehnten international anerkannt. Möglichst hohe Wohnqualität für alle zu erschwinglichen Mieten bzw. Anschaffungskosten ist das Ziel. Aber Wohnen heißt nicht, bloß ein Zuhau- se zu haben. Wohnen heißt, sich wohlfühlen, sich auf eine funktionierende Nahversorgung, auf gute öffentliche Verkehrsverbindungen, auf eine reibungslose Müllentsorgung verlassen zu können. Wohnen in Wien heißt, das wahrscheinlich beste Trinkwasser der Welt, eine lückenlose Gesundheitsversorgung und ein ebenso dichtes Angebot an Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen zur Verfügung zu haben. Wohnen in Wien heißt, jene Lebensqua- lität zu haben, die unsere Stadt seit Jahren zur Nummer eins unter den großen Städten macht. In Wien achten wir darauf, möglichst leistbaren Wohnraum auf höchstem Qualitätsstandard anbieten zu kön- nen. Die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte ist seit 60 Jahren mit ein Garant dafür, dass in Wien ökologisch, ökonomisch, nachhaltig und fair für die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt und für die Zukunft dieser Stadt gebaut wird. Ich gratuliere herzlich zum Jubiläum! DR. MICHAEL HÄUPL Landeshauptmann und Bürgermeister der Stadt Wien 6 60 JAHRE WOHNBAUVEREINIGUNG FÜR PRIVATANGESTELTE Die GPA-Wohnbauvereinigung wird heuer 60 Jahre alt. Seit sechs Jahrzehnten schafft die WBV für zehntausende Men- schen vor allem in und um Wien leistbaren und qualitätsvollen Wohnraum. Sie hat damit ganz wesentlich dazu beige- tragen, dass Wien zur Welthauptstadt des sozialen Wohnbaus werden konnte und die Mietpreise in Wien im Vergleich zu anderen Weltstädten bis heute erschwinglich sind. Aber blicken wir doch gemeinsam zurück ins Jahr 1953. Acht Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren in Wien immer noch viele Wohnhäuser zerstört und die Wohnsituation entsprechend trist. Kein Wunder, dass nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs der damalige Vorsitzende Friedrich Hillegeist die politische Bedeutung des The- mas Wohnen für die Zukunft der Gewerkschaftsbewegung erkannte und die Errichtung von leistbaren Wohnungen und die Erhöhung der Wohnqualität wiederum ganz oben auf die Tagesordnung der GPA setzte. Nur fünf Jahre nach ihrer Gründung hatte die WBV bereits 466 Wohnungen errichtet. Natürlich hat sich der soziale Wohnbau in den letzten 60 Jahren auch weiterentwickelt. Neue Schwerpunkte und Herausforderungen sind entstanden. Soziale Nachhaltigkeit ist in den Mittelpunkt gerückt. Neue ökologische Standards müssen erreicht und mit sozialen Zielen in Einklang gebracht werden. Bauträgerwettbewerbe sorgen zwar einerseits für Innovationen im sozialen Wohnbau, erhöhen jedoch auch ständig die Anforderungen an die Bewerber. Auch die Wohnbauvereinigung hat sich in den letzten 60 Jahren weiterentwickelt und ist an den neuen Herausforderungen gewachsen. Sie konnte immer wieder Bauträgerwettbewerbe für sich entschieden, hat als öko- logische Innovation in der Pernerstorfergasse in Wien 10 das erste Passivhaus auf Stelzen errichtet und sich ein breites Know-how zum Themenfeld interkulturelles Zusammenleben aufgebaut. Dass kostengünstig nicht billig bedeutet, konnte die WBV mit dem Gewinn des Bauträgerwettbewerbs für ein Projekt in der Podhagskygasse in Wien 22 beweisen. Das Projekt »Kostengünstiges Bauen – Modell Anger / Shared Space« verfolgt den Ansatz, kostengünstiges Bauen und hochwertige Architektur miteinander zu verbinden. Im Jahr 2013 ist die Wohnbauvereinigung ein wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen, das sich auf einem Wohn- baumarkt mit knappen Ressourcen überaus erfolgreich behauptet und immer wieder interessante Projekte für sich lukrieren kann und daher selbstbewusst nicht nur auf eine erfolgreiche Vergangenheit, sondern auch auf viele spannende Vorhaben für die Zukunft schauen kann. Als GPA-djp sind wir daher heute genauso wie vor 60 Jahren stolz auf unsere Wohnbaugenossenschaft. Wir gratulieren zu 60 Jahren erfolgreicher Arbeit. WOLFGANG KATZIAN Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) 7 GRUSSWORTE Wohnbaupolitik ist mehr als »nur« der Bau von Wohnungen. Denn leistbares und dennoch qualitätsvolles Wohnen ist vor allem eine Frage sozialer Fairness. Wien hat deshalb den Forderungen, den Wohnbau zur Gänze dem freien Markt zu überlassen, nie nachgegeben. Die Stadt investiert jährlich hunderte Millionen Euro, die über die Wohnbauförde- rung für die Errichtung geförderter Wohnungen und die Sanierung von Altbauten sowie für die Direktunterstützung von Mieterinnen und Mietern bereitgestellt werden. Wie richtig dieser soziale und seit Jahrzehnten kontinuierlich fortgesetzte Weg ist, zeigt sich gerade vor dem Hintergrund international schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbe- dingungen besonders deutlich: Rund 60 Prozent aller Wienerinnen und Wiener leben heute in einer geförderten Wohnung, in der die Entwicklung der Miete streng reglementiert und analog zum Verbraucherpreisindex erfolgt. Durch eine Vielzahl an Maßnahmen und neuen Wohnprojekten, durch die Wiener Wohnbauinitiative 2011 und das 2012 ins Leben gerufene SMART-Wohnbauprogramm sichert die Stadt kostengünstigen, bedarfsgerechten Wohnraum für die Wienerinnen und Wiener auch für die kommenden Jahre. Sichtbaren Ausdruck finden alle diese Maßnahmen in innovativen Projekten, die Wiens internationale Vor- reiterrolle im geförderten Wohnbau weiter stärken. Und ob es um den Gedanken des besonders kostengünstigen, des ökologischen, des gemeinschaftlichen oder des Wohnens für Generationen geht: Die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte hat sich immer als starke und verlässliche Partnerin ausgezeichnet, die Projekte mit außerordent- lichem Engagement und Können umsetzt. Die Stadt Wien und die WBV-GPA verbindet seit vielen Jahren eine erfolg- reiche Zusammenarbeit, die allein in den vergangenen Jahren in zahlreichen Projekten wie etwa dem Passivhaus Pernerstorfergasse, dem Frauenwohnprojekt [ro*sa], dem K6_Hochhaus in der Kundratstraße und der Siedlung Pelargonienweg äußerst positiven und sozial nachhaltigen Niederschlag gefunden hat. Das 60-Jahr-Jubiläum ist für mich deshalb ein weiterer schöner und willkommener Anlass, mich bei der Wohn- bauvereinigung für Privatangestellte für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und ihren großen Einsatz für den geförderten Wiener Wohnbau zu bedanken. Ich bin überzeugt davon, dass von der WBV-GPA auch in Zukunft rich- tungsweisende Wohnbauvorhaben zu erwarten sind, und blicke der weiteren Zusammenarbeit mit Freude entgegen. Mit einem herzlichen »Glück auf!« DR. MICHAEL LUDWIG Amtsführender Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung der Stadt Wien 8 60 JAHRE WOHNBAUVEREINIGUNG FÜR PRIVATANGESTELTE Wohnen bedeutet weit mehr, als ein Dach über dem Kopf zu haben. Unser Zuhause ist Ausgangspunkt für unser Le- ben. Gerade in einer schnelllebigen Zeit wie heute nimmt das Zuhause als Ruhezone, als Rückzugsraum immer mehr Bedeutung ein. Eben weil Wohnen so wesentlich für jeden einzelnen ist, ist uns in Niederösterreich der Wohnbau ein solches Herzensanliegen. Unter den Grundsätzen »Einfach. Sozial. Natürlich.« setzen wir mit dem Niederöster- reichischen Wohnbaumodell neue Maßstäbe in einer zielgerichteten und flexiblen Förderpolitik, die Wohnen für alle leistbar erhält. Auf diesem Weg sind die gemeinnützigen Bauvereinigungen wichtige Partner. Sie erfüllen unser Modell mit Leben, schaffen qualitativen Wohnraum und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zur Belebung der regionalen Wirtschaft. Durch die NÖ Wohnbauförderung sichern wir Jahr für Jahr rund 30.000 Arbeitsplätze. Alleine in der letz- ten Legislaturperiode zwischen 2008 und 2013 haben wir 130.000 Wohneinheiten gefördert. Durch genaue Richtli- nien für ökologisches Bauen gewährleisten wir, dass der Fortschritt der Baustoffe und Bautechnik weitergetragen wird. Wohnzuschuss für diejenigen, die finanziell stark belastet sind, und Förderschienen wie »Betreutes Wohnen« und »Junges Wohnen« sind jene Maßnahmen, die uns zum Vorbild für viele andere machen. Es ist unser Auftrag, diesen Weg fortzusetzen. Dabei werden wir auch in Zukunft immer wieder neue Herausforderungen bestehen müs- sen, wenn es darum geht, laufend modernen, qualitativen, bedarfsgerechten und vor allem leistbaren Wohnraum für alle Generationen zu schaffen. Denn nur gemeinsam