Schon Aus Der Talsohle
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Ausg. Nr. 78 • 30. November 2009 Unparteiisches, unabhängiges und kostenloses Magazin speziell für Österreicherinnen und Österreicher in aller Welt in vier verschiedenen pdf- Formaten • http://www.oe-journal.at Schon aus der Talsohle Anlaß für vorsichtigen Optimismus gibt ein aktueller OECD- Wirtschaftsausblick – auch wenn die einsetzende Erholung in den OECD-Ländern noch zu schwach ist, um einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern Foto: http://www.bilderbox.biz Auch wenn sich die Konjunktur wieder erholt, wird wohl die Zahl der Arbeitslosen noch bis weit in das Jahr 2010 ansteigen. as Wachstum im OECD-Raum hat nach Obgleich das Wachstum in den kommen- se mit einer gedämpften Erholung zu rech- Dder schwersten Rezession seit Jahr- den zwei Jahren durch die jüngsten sowie nen. zehnten wieder angezogen. Die Erholung die antizipierten künftigen Verbesserungen Die Arbeitslosigkeit im OECD-Raum wird von außergewöhnlich energischen nach- der Finanzierungsbedingungen gestützt insgesamt wird voraussichtlich bis weit in fragestützenden Politikmaßnahmen, staat- wird, ist angesichts der nach wie vor beste- das Jahr 2010 hinein steigen und 2011 ledig- lichen Interventionen an den Finanzmärkten, henden Notwendigkeit einer Stärkung der lich leicht gegenüber ihrem Höchststand von einer kräftigen Belebung der Nachfrage im Finanzinstitute, der laufenden Bilanzanpas- über 9% der Erwerbsbevölkerung zurückge- Nicht- OECD-Raum sowie einem positiven sungen im privaten Sektor und des Abklin- hen. Beitrag der Lageranpassungen getragen. gens der makroökonomischen Politikimpul- Lesen Sie weiter auf der Seite 3 ÖSTERREICH JOURNAL NR. 78 / 30. 11. 2009 2 Die Seite 2 Aus dem Inhalt Heinz Fischer tritt 2010 wieder an 8 Post steht vor der Marktöffnung 11 Pensionen werden erhöht 14 Schutz von Zivilisten in bewaffneten Konflikten 16 Außenpolitischer Bericht 2008 19 Budespräsident Fischer tritt wieder an S 8 »Europa-Dialog« 20 Weihnachtskrippen in der Peterskirche S 49 Prammer in New York 21 Was aus dem Goldenen Dachl herausgekommen ist 23 Österreicher Ball in London 24 Öst. Spende für Kinderdorf in Chile 27 Innsbrucker Kultur in Krakau 28 Johannes Hahn wird EU- Kommissar für Regionalpolitik 29 EU-Erweiterung 30 Erfolg für Österreichs UNO-Vorsitz S 16 LH Durnwalder trifft Molekulare Vermessungsarbeit S 58 Wiener Außenministerium 31 EU-Herbstprognose 2009-2011 32 Belebung der Weltwirtschaft, anhaltende Risken für Konjunktur 33 Österreichs Industrie holt Luft 34 WKÖ-Wirtschaftsparlament 35 Österreichs Städte sind Wirt- schaftsmotor Nummer eins 38 »Staatspreis Tourismus 2009« 40 Prammer in New York S 21 22. NÖ Innovationspreis 2009 41 Schätzereich … Niederösterreich S 62 Knorr-Bremse liefert nach China 42 Von Andreas Hofer bis zur Europaregion – 200 Jahre Tirol 43 15 Jahre »Rote Nasen« 46 Das Zeughaus macht Dampf 47 Krippen in der Peterskirche 49 400 Jahre Stanglwirt 54 Wiener Ehrung für Peter Kraus 55 Quanten-Pionier Rainer WKÖ-Wirtschaftsparlament S 35 Blatt ausgezeichnet 56 100 Jahre »Looshaus« S 70 Christiane Hörbiger »vergoldet« 57 Molekulare Vermessungsarbeit 58 Tiefer Blick in einen Mikroquasar 59 Quantentechnologie – vom Phänomen zum Industriestandard 60 Automatisierte Fehlersuche 61 Schätzereich, Schicksalsreich, Niederösterreich 62 Die 50er Jahre im »MUSA« 67 100 Jahre »Looshaus« 70 »200 Jahre Tirol« im Parlament S 43 »Frau Luna« in Salzburg 77 Viennale09 S 79 8. Kärntner Volksmusikwett- Impressum: Eigentümer und Verleger: Österreich Journal bewerb auf Schloß Krastowitz 78 Verlag; Postadresse: A-1130 Wien, Dr. Schober-Str. 8/1. Für Viennale’09 79 den Inhalt verantwortlicher Herausgeber und Chefredakteur: Michael Mössmer; Lektorat: Maria Krapfenbauer. jede Art »Österreicher in Hollywood« der Veröffentlichung bei Quellenangabe ausdrücklich erlaubt. Rudolf Ulrich über den Kameramann Fotos: S. 1 bilderbox.biz; S. 2: newsonvideo.at; BMeiA / Dra- und Regisseur Karl Freund 82 gan Tatic; Parlamentsdirektion/Gerhard Marschall; WKO; Adventzauber im Land Parlamentsdirektion/Carina Ott; Österreich Journal/Michael Mössmer; Peter Puschnig; Landesmuseum Niederösterreich / ob der Enns 87 Helmut Lackinger; Viennale / Robert Newald; TV Linz/Röbl Winterurlaub im SalzburgerLand 89 Adventzauber in Oberösterreich S 87 In Zusammenarbeit mit dem Auslandsösterreicher-Weltbund und »Rot-Weiss-Rot« – http://www.weltbund.at ÖSTERREICH JOURNAL NR. 78 / 30. 11. 2009 3 Wirtschaftspolitik Die außergewöhnlich großen Kapazitäts- überhänge in der Wirtschaft werden die Österreich Trendrate der Inflation in mehreren Ländern weiter auf ein sehr niedriges Niveau drücken, Das Vertrauen hat sich verbessert wobei allerdings nur wenige Länder einen Normalisierte Standardabweichung Rückgang des Preisniveaus verzeichnen werden. Die Ungewißheit, mit der diese Projek- tion behaftet ist, ist sehr hoch, die Risiken halten sich jedoch im großen und ganzen die Waage. Die Finanzierungsbedingungen könn- ten sich weiterhin rascher und umfassender verbessern als angenommen und damit posi- tive Rückkopplungseffekte auslösen: Besse- re Wirtschaftsaussichten und verstärkte Un- ternehmensinvestitionen auf Grund besserer Finanzierungsbedingungen würden die Be- denken über die Gesundheit der Finanzinsti- tute verringern, was wiederum die Finanzie- rungsbedingungen – und damit das Wachs- Industrie tum – weiter verbessern würde. Auf der an- Dienstleistungen deren Seite könnten sich die Finanzierungs- Konsumenten bedingungen abrupt verschlechtern, wenn etwa ein großes Finanzinstitut in Schwierig- keiten geriete. Die Arbeitslosigkeit stellt ebenfalls einen negativen Risikofaktor für die Aussichten dar, da ihr kontinuierlicher Quelle: Eurostat; OECD, Main Economic Indicators database. Anstieg die Ausgaben der privaten Haus- halte drücken und die Finanzinstitute in grö- Employment is contracting ßerem Maß als vorhergesehen beeinträchti- gen könnte. Während die Risiken im großen Tausend Personen % der Erwerbspersonen und ganzen ausgeglichen sind, trifft dies auf ihre Folgen nicht unbedingt zu. Da der Preisauftrieb in einigen Ländern sehr gering ist, könnte ein negativer Schock diese Volkswirtschaften in den deflationären Bereich drücken, aus dem es schwerer ist her- auszukommen. In diesem Umfeld wird es eine Heraus- forderung darstellen, mit der geordneten und kohärenten Rücknahme kriseninduzierter Politikmaßnahmen zu beginnen. Zu den wichtigsten Fragen zählen Zeitpunkt, Tempo und Modalitäten für die Rücknahme der außergewöhnlichen Interventionen. Weitere Themen sind z.B. die Erarbeitung von Stra- Arbeitslose (nationale Definition) 1 tegien zur Erreichung tragfähiger Staats- Harmonisierte Arbeitslosenrate 1 finanzen, die Gewährleistung stabiler Fi- Beschäftigungszuwachs 1, 2 nanzmärkte im Zuge der Rücknahme der Krisenmaßnahmen, die Errichtung eines ver- besserten Rahmens für die Finanzmarktre- gulierung sowie die Stärkung des Wachs- tumspotenzials der Wirtschaft. 1 Saisonbereinigt Vor diesem Hintergrund lauten die 2 Jährliche prozentuelle Veränderung Politikerfordernisse derzeit folgendermaßen: Quelle: Eurostat; OECD, Main Economic Indicators database. Geldpolitik Angesichts der anhaltenden Ländern bis zum zweiten Halbjahr 2010 und Normalisierung der Zinssätze beginnen und Kapazitätsüberhänge sind nahe bei null lie- in Japan über den Projektionszeitraum hin- in einem Tempo fortgesetzt werden, das u.a. gende Zinssätze in den meisten OECD- aus angemessen. Indessen muß danach die von der Rücknahme anderer nachfragestüt- »Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at ÖSTERREICH JOURNAL NR. 78 / 30. 11. 2009 4 Wirtschaftspolitik der in jüngster Zeit erfolgten Erhöhungen sollte die Kernkapitalquote in vielen Banken angehoben werden, und die zuständigen staatlichen Stellen müssen sicherstellen, daß die Vergütungspraktiken sowie die Dividen- den- und Aktienrückkaufpolitik diesen Pro- zeß nicht übermäßig verlangsamen. Die angekündigten, international vereinbarten strengeren Mindesteigenkapitalanforderun- gen sollten schrittweise eingeführt werden, wobei das Tempo in den verschiedenen Län- dern an die jeweilige Ausgangssituation angepaßt sein sollte, um die Kreditvergabe- kapazität der Banken nicht zu beeinträchti- gen. Die Krisenmaßnahmen zur Bereitstel- lung von Liquidität und Garantie bestimmter Kredite an den Interbanken- und sonstigen Finanzmärkten sollten preislich so gestaltet sein, daß eine ungerechtfertigte Inanspruch- nahme vermieden wird, wobei auf die abrup- te Beendigung von Programmen, die nach wie vor in großem Umfang genutzt werden Die OECD ist die Nachfolgeorganisation der OEEC. Mit Unterstützung der Vereinigten Staa- ten und Kanadas wurde diese 1947 zur Koordinierung des Marshall-Plans für den Foto: OECD Wiederaufbau Europas nach dem Zwei- Jørgen Elmeskov, Geschäftsführender Leiter der OECD-Hauptabteilung Wirtschaft, ten Weltkrieg gegründet. Als Hauptquar- oräsentierte Wirtschaftsausblick der Öffentlichkeit. tier bezog die OEEC 1949 das Château de la Muette in Paris. Dort hat die OECD zender Maßnahmen abhängig sein wird. In Konjunkturprogramme entsprechend den noch heute ihren Sitz. Anbetracht des niedrigen Inflationsniveaus jeweils geltenden Gesetzen zurückgenom- Nach Abwicklung des Marschall-Pro- müssen die Leitzinssätze wohl erst dann ein men werden, was bedeutet, daß nur wenige gramms sahen die beteiligten Staaten wei- neutrales Niveau erreichen, wenn Aufwärts- OECD-Länder 2011 eine nennenswerte Haus- teren Bedarf für einen Austausch über druck auf die Inflation entsteht. Es ist wahr- haltskonsolidierung vornehmen werden. Um wirtschaftliche Fragen. So trat im Jahr scheinlich,