Wo Bleibt Wieviel Übrig? Wilfried Grupe Mittwoch, 27
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Wo bleibt wieviel übrig? Wilfried Grupe Mittwoch, 27. Juli 2016 Abstract Der hohe Bruttoverdienst ist nicht allein ausschlaggebend, wenn man als qualifizierte Fachkraft in einer fremden Großstadt eine neue Stelle sucht. Teilweise sehr hohe Wohnungsmieten schmälern den Verdienst. Diese Dokumentation ergänzt meinen Report "Fachkräftemangel in der IT? [www.wilfried-grupe.de]". Er untersucht die Differenzen zwischen ortsüblichen Einkommen und Mieten aus zwei verschiedenen Perspektiven: a) das verfügbare Einkommen pro Einwohner, und b) die Bruttolöhne /-gehälter je Arbeitnehmer. Beide werden in Relation zu den ortsüblichen Bruttokaltmieten für eine 30 m²-, 60 m²- und 100 m²-Wohnung gestellt. Die Einkommen vermindern sich zusätzlich um Mietneben- und ggf. Mobilitätskosten, die an dem jeweiligen Standort anfallen. Seit Jahren steigen die Mieten und Nebenkosten in vielen Städten schneller als die Einkommen. Da stellt sich die Frage: wo bleibt wieviel übrig? Table of Contents Verfügbares Einkommen ./. Miete .......................................................................................... 1 Der Großstadt-Mythos ......................................................................................................... 5 Bruttolöhne, -gehälter ./. Miete .............................................................................................. 6 Die Mietbelastungsquote .................................................................................................... 10 Mietspiegel ...................................................................................................................... 12 Quellennachweis ............................................................................................................... 13 Verfügbares Einkommen ./. Miete Die Meldung ist nicht neu: Mietwohnungen in München sind teuer. In fast jeder Wohnungskategorie und -größe liegen München, Berlin, Hamburg, Köln und weitere Städte auf den teuren Plätzen. Teure Mieten sind aber kein Problem, wenn auch das Einkommen entsprechend hoch ist. Betrachtet wird in diesem Abschnitt das verfügbare Einkommen, das gezahlte Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, ebenso erhaltene Transfers einschließt und jenem Betrag entspricht, der für Konsum oder Sparen verwendet werden kann. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen pro Einwohner betrifft die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen: Selbständige, Arbeitnehmer, Studenten, Arbeitslose, Rentner usw. In dieser Hinsicht toppt Heilbronn 1) seit einigen Jahren sogar Starnberg und den Landkreis München. Die Grafiken stellen die durchschnittlichen verfügbaren Einkommen pro Einwohner abzüglich der Jahres-Bruttokaltmiete für unterschiedliche Wohnungsgrößen dar. Obwohl es standortbedingt große Abweichungen geben kann, wurden hier Durchschnittswerte zugrunde gelegt. 1Bereits die Zahlen von 2009 zeigten, daß Heilbronn mit einem verfügbaren Einkommen pro Kopf von 31.020 Euro die Position von Dauerspitzenreiter Starnberg übernimmt. Die Gründe liegen nach Einschätzung des Heilbronner Oberbürgermeisters zum einem in den sehr erfolgreichen Firmengründungen während der Industrialisierung und im 20. Jahrhundert. Zum anderen wohnen viele der rund 14.000 Mitarbeiter des benachbarten Audi-Werks Neckarsulm in Heilbronn. siehe [http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/stadt/Heilbronner-verdienen-am- meisten;art1925,2335723] 1 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner 1: Heilbronn 2: Ulm 3: Siegen 4: Neuss V 5: Ludwigsburg 6: Reutlingen e r 7: Erlangen f 8: Solingen ü g 9: Stuttgart b 10: Remscheid a 11: Aschaffenburg r 12: Heidelberg e 13: Hamburg s 14: Potsdam E 15: Konstanz i n 16: Bielefeld k 17: Regensburg o 18: Wiesbaden m 19: Bonn 20: Ingolstadt m 21: Moers e 22: Wolfsburg n 23: Karlsruhe j 24: Pforzheim e 25: Bamberg E 26: Wuppertal i 27: Bremen n w 28: Hagen 29: Koblenz o 30: Mainz h 31: Trier n e 32: Frankfurt r 33: Paderborn ( 34: Leverkusen g 35: Krefeld e 36: Essen s 37: Darmstadt c h 38: Passau ä 39: Hannover t 40: Recklinghausen z t 41: Freiburg im Breisgau ) 42: Aachen 43: Bochum 44: Braunschweig 45: Zwickau 46: Augsburg 47: Mannheim 48: Chemnitz 49: Bremerhaven 50: Oldenburg 51: Dortmund 52: Kassel 53: Oberhausen 54: Kiel 55: Flensburg 56: Berlin 57: Hamm 58: Ludwigshafen am Rhein 59: Jena 60: Dresden 61: Erfurt 62: Herne 63: Magdeburg Quellen: 64: Offenbach am Main 65: Gelsenkirchen www.vgrdl.de 66: Halle (Saale) Eigene Berechnungen 67: Rostock Wilfried Grupe 68: Leipzig Stand: 14.05.2016 2 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner ./. Bruttokaltmiete 30m² 1: Heilbronn 2: Remscheid 3: Siegen W 4: Neuss 5: Solingen a s 6: Reutlingen b 7: Aschaffenburg l e 8: Ludwigsburg i b 9: Erlangen t 10: Potsdam ü 11: Moers b r 12: Hagen i g 13: Bielefeld v 14: Wuppertal o 15: Pforzheim m 16: Heidelberg v 17: Regensburg e r 18: Wolfsburg f ü 19: Konstanz g 20: Hamburg b 21: Ulm a r 22: Krefeld e 23: Essen n 24: Bremen E i 25: Bonn n 26: Bamberg k o 27: Wiesbaden m 28: Paderborn m 29: Zwickau e 30: Leverkusen n 31: Recklinghausen i n 32: Koblenz e 33: Chemnitz i 34: Bochum n e 35: Hannover r 36: Trier 3 37: Bremerhaven 0 38: Stuttgart m 39: Passau ² 40: Mainz W 41: Karlsruhe o 42: Ingolstadt h n 43: Braunschweig u 44: Aachen n 45: Oberhausen g ? 46: Dortmund 47: Darmstadt 48: Kassel 49: Oldenburg 50: Frankfurt 51: Kiel 52: Mannheim 53: Flensburg 54: Augsburg 55: Herne 56: Magdeburg 57: Hamm 58: Freiburg im Breisgau 59: Dresden 60: Gelsenkirchen Verfügbares Einkommen 61: Erfurt Überschuss 62: Jena Bruttokaltmiete 63: Halle (Saale) Quellen: 64: Berlin 65: Rostock www.vgrdl.de 66: Leipzig www.wohnungsboerse.de 67: Ludwigshafen am Rhein Eigene Berechnungen 68: Offenbach am Main Wilfried Grupe Stand: 24.07.2016 3 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner ./. Bruttokaltmiete 60m² 1: Heilbronn 2: Remscheid 3: Siegen W 4: Solingen 5: Neuss a s 6: Reutlingen b 7: Aschaffenburg l e 8: Bielefeld i b 9: Hagen t 10: Moers ü 11: Wuppertal b r 12: Ludwigsburg i g 13: Erlangen v 14: Pforzheim o 15: Ulm m 16: Potsdam v 17: Krefeld e r 18: Bremen f ü 19: Recklinghausen g 20: Essen b 21: Heidelberg a r 22: Zwickau e 23: Paderborn n 24: Koblenz E i 25: Chemnitz n 26: Bonn k o 27: Bremerhaven m 28: Leverkusen m 29: Regensburg e 30: Konstanz n 31: Bamberg i n 32: Hamburg e 33: Wiesbaden i 34: Bochum n e 35: Wolfsburg r 36: Karlsruhe 6 37: Trier 0 38: Passau m 39: Hannover ² 40: Oberhausen W 41: Braunschweig o 42: Hamm h n 43: Dortmund u 44: Stuttgart n 45: Aachen g ? 46: Kassel 47: Ingolstadt 48: Mainz 49: Flensburg 50: Darmstadt 51: Herne 52: Kiel 53: Magdeburg 54: Oldenburg 55: Gelsenkirchen 56: Mannheim 57: Halle (Saale) 58: Erfurt 59: Augsburg 60: Dresden Verfügbares Einkommen 61: Ludwigshafen am Rhein Überschuss 62: Jena Bruttokaltmiete 63: Freiburg im Breisgau Quellen: 64: Rostock 65: Leipzig www.vgrdl.de 66: Frankfurt www.wohnungsboerse.de 67: Berlin Eigene Berechnungen 68: Offenbach am Main Wilfried Grupe Stand: 24.07.2016 4 Wo bleibt wieviel übrig? Verfügbares Einkommen je Einwohner ./. Bruttokaltmiete 100m² 1: Heilbronn 2: Remscheid 3: Siegen W 4: Solingen 5: Neuss a s 6: Hagen b 7: Bielefeld l e 8: Aschaffenburg i b 9: Wuppertal t 10: Reutlingen ü 11: Moers b r 12: Ulm i g 13: Recklinghausen v 14: Zwickau o 15: Pforzheim m 16: Bremerhaven v 17: Paderborn e r 18: Chemnitz f ü 19: Krefeld g 20: Erlangen b 21: Ludwigsburg a r 22: Regensburg e 23: Koblenz n 24: Essen E i 25: Bochum n 26: Leverkusen k o 27: Hamm m 28: Heidelberg m 29: Bamberg e 30: Passau n 31: Oberhausen i n 32: Trier e 33: Herne i 34: Flensburg n e 35: Bonn r 36: Potsdam 1 37: Karlsruhe 0 0 38: Bremen m 39: Gelsenkirchen ² 40: Wolfsburg W 41: Wiesbaden 42: Magdeburg o h 43: Dortmund n 44: Aachen u 45: Braunschweig n g 46: Kiel ? 47: Hannover 48: Halle (Saale) 49: Oldenburg 50: Kassel 51: Darmstadt 52: Mainz 53: Erfurt 54: Ludwigshafen am Rhein 55: Konstanz 56: Hamburg 57: Augsburg 58: Ingolstadt 59: Stuttgart 60: Mannheim Verfügbares Einkommen 61: Leipzig Überschuss 62: Dresden Bruttokaltmiete 63: Rostock Quellen: 64: Jena 65: Freiburg im Breisgau www.vgrdl.de 66: Berlin www.wohnungsboerse.de 67: Frankfurt Eigene Berechnungen 68: Offenbach am Main Wilfried Grupe Stand: 24.07.2016 Der Großstadt-Mythos Gängige Fragen nach hohem Verdienst und guten Berufschancen werden gemeinhin mit "Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt und Stuttgart" beantwortet. Wer einen Job sucht, fast egal als was, braucht angeblich nur in eine dieser Städte zu ziehen, schon erscheint die Zukunft gesichert. Ist das wirklich so? 5 Wo bleibt wieviel übrig? Eine "Großstadt" ist nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 eine Stadt mit mindestens 100.000 Einwohnern. In Deutschland gibt es nach dieser Definition 76 Großstädte, davon sind vier Millionenstädte mit jeweils mindestens einer Million Einwohnern: Berlin, Hamburg, München und Köln. In diesen 76 Großstädten leben ca. 25 Millionen Menschen, das sind etwa 31% der Gesamtbevölkerung. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland leben damit nicht in einer Großstadt. 57 dieser Großstädte - also drei Viertel - haben eine Einwohnerzahl von weniger als 300.000; sie zählen zu den "kleinen" Großstädten. Bruttolöhne, -gehälter ./. Miete Betrachtet werden in diesem Abschnitt die durchschnittlichen Bruttolöhne bzw. Bruttogehälter pro Arbeitnehmer, die zur besseren Vergleichbarkeit auf Nettolöhne umgerechnet wurden. In dieser Hinsicht liegen Wolfsburg, Ingolstadt, Ludwigshafen und Erlangen vor München, Frankfurt, Stuttgart, Leverkusen, Hamburg und