Check Up Integration von Geflüchteten im Kreis Plön Statusanalyse

Version: 1.2 Stand: 13.05.2017

Check Up Integration von Geflüchteten Statusanalyse

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...... 3

2 Handlungsfeld Arbeitsmarkt ...... 4 2.1 Wie ist der aktuelle Status? ...... 4 2.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen? ...... 8

3 Handlungsfeld Sprache und Bildung ...... 13 3.1 Wie ist der aktuelle Status? ...... 13 3.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen? ...... 16

4 Handlungsfeld Wohnraum ...... 18 4.1 Wie ist der aktuelle Status? ...... 18 4.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen? ...... 21

5 Handlungsfeld Koordination ...... 24 5.1 Wie ist der aktuelle Status? ...... 24 5.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen? ...... 26

6 Handlungsfeld Akzeptanz und Engagement ...... 27 6.1 Wie ist der aktuelle Status? ...... 27 6.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen? ...... 30

7 Handlungsfeld Teilhabe ...... 32 7.1 Wie ist der aktuelle Status? ...... 32 7.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen? ...... 36

8 Daten und Fakten ...... 38 8.1 Gestaltung des Integrationsprozesses im Kreis Plön ...... 38 8.2 Stadt ...... 40 8.3 Koordination ...... 42 8.4 Herkunftsländer ...... 43 8.5 Teilhabe ...... 45 8.6 Aufenthaltsgestattung, Duldung und SGB II ...... 47 8.7 Unterbringungsarten von Geflüchteten ...... 50

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1 Einleitung

Das vorliegende Dokument fasst die Ergebnisse der Statuserhebung zur In- tegrationsarbeit im Kreis Plön zusammen. Es stellt einen Zwischenstand des Abschlussberichtes des Check Up Integration dar. Die Gliederung erfolgt nach den untersuchten Handlungsfeldern, die darge- stellten Thesen spiegeln die Ansicht der teilnehmenden Fachexperten der je- weiligen Handlungsfelder wider und sind inhaltlich abgestimmt. Zusätzlich wurden die Thesen zur Präzisierung der Ergebnisse im Rahmen der Koordi- nierungsrunde für die Akteure der Integrationsarbeit im Kreis, am 25.01.2017 vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert sowie Anmerkungen und Hinweise aufgenommen und eingearbeitet. Die dargestellten Zahlen und Fakten haben den Erhebungsstichtag 31.12.2016, so nicht gesondert ein anderes Datum genannt ist. Sie dienen als zusätzliche Bewertungsgrundlage für die Ausarbeitung von Maßnahmenvor- schlägen in der aktuellen Projektphase. Zu jedem Handlungsfeld sind wichtige Initiativen und Maßnahmen mit ihren jeweiligen Ansprechpartnern gelistet, die im Zuge der Statuserhebung von den Fachexperten sowie während der Ergebnispräsentation im Rahmen der Koor- dinierungsrunde benannt wurden. Die Darstellung der bestehenden Initiativen und Maßnahmen soll ebenfalls der Unterstützung einer zielgerichteten Maß- nahmenentwicklung dienen.

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2 Handlungsfeld Arbeitsmarkt

2.1 Wie ist der aktuelle Status?

Angebot an Fördermaßnahmen teils sachgerecht, nicht immer bedarfs- gerecht Alle im Handlungsfeld Arbeit Engagierten verbindet das gemeinsame Grund- verständnis, dass die Fördermaßnahmen des Jobcenters und der Agentur für Arbeit größtenteils sachgerecht sind, da eine rasche Erweiterung des Maß- nahmenangebots erfolgte. Allerdings sei die Laufzeit der einzelnen Maßnah- men zu knapp bemessen und insbesondere das Angebot an Sprach- und In- tegrationskursen nicht bedarfsgerecht. Die Maßnahme BÜFAA wurde in die- sem Zusammenhang erwähnt. Diese verlief unglücklich, da das Sprachniveau allgemein zu hoch (B1-Niveau) angesetzt war. Im Gegensatz dazu werden die Maßnahmen PerF und PerJufH(andwerk) als sehr zielführend bewertet. Auch wird der Zugang zu den Maßnahmen gerade in besonders ländlichen Unterbringungsorten durch die teilweise unzureichenden ÖPNV-Anbindungen erschwert. Bei der Ausländerbehörde erfolgen bei der Verteilung der AsylbewerberInnen keine fallbezogenen Zuteilungen unter Berücksichtigung von beruflichen Qua- lifikationen. Auch ist neben der Wohnsitzauflage zu beachten, dass die Kom- munen einen Wechsel von Ausbildungs- bzw. Arbeitsstellen mit Blick auf Quo- tenregelung und Wohnzuschüsse meistens verwehren. Aufgrund der Nähe des Kreises Plön zur Landeshauptstadt und der zum Teil sehr guten ÖPNV-Anbindung orientieren sich viele Geflüchtete in diese Richtung.

Fehlende Transparenz der Angebote Die Befragten wünschen sich eine bessere Übersicht und Transparenz, da das Angebot von Maßnahmen und Fördermöglichkeiten im Kreis nicht klar und übersichtlich erkennbar sei. Auch die Agentur für Arbeit und das Jobcenter lassen einen Überblick der Maßnahmen (bspw. für Geflüchtete aus Afghanis- tan oder Personen ohne Förderung) vermissen. Es gibt keine zentrale Über- sicht an Maßnahmen. Zukünftig soll eine von der schleswig-holsteinischen Landesverwaltung im September 2016 initiierte Integrationslandkarte der Übersicht dienen. Der ak- tuelle Status der Umsetzung ist unbekannt.

Nicht passgenaue Maßnahmen führen vermehrt zu Abbrüchen Die nicht passgenaue Zuweisung zu Maßnahmen bzw. ein oftmals verfrühter Besuch einer Einstiegsqualifizierung führen zu Maßnahmenabbrüchen, die nicht abgefangen werden können. Ausbildungsbegleitende Nachhilfen (abH) werden vom Jobcenter während der Ausbildung bzw. Einstiegsqualifizierung (EQ, Langzeitpraktikum) angeboten,

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aber nicht ausreichend genutzt. Der Eindruck entsteht, dass von zehn Teil- nehmerInnen an einer EQ nur eine TeilnehmerIn die EQ erfolgreich beenden wird. In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass Geflüchtete durch das Enga- gement von Ehrenamtlichen mit guten Absichten vereinzelt zu häufig und zu früh in Maßnahmen gelenkt werden. Dies führt nicht nur zu Unmut auf Arbeit- geberseite, sondern auch zu Frustration bei den Geflüchteten, die sich in Qua- lifikationsmaßnahmen wiederfinden, ohne die vorausgesetzte Sprachkompe- tenz zu besitzen. Dies geschieht scheinbar teilweise auch ohne Ermittlung des schulischen Kenntnisstands des Geflüchteten. Weiterhin lässt sich dieses auch auf ein Rollenmissverständnis der ehrenamtlichen Betreuer zurückführen, da diese den Geflüchteten teilweise unzureichende Erstberatungen geben und sie nicht an die zuständigen Migrationsberatungsstellen verweisen. Auch wur- de in diesem Zusammenhang deutlich, dass die Migrationsberatung nicht in dem Umfang wahr- bzw. angenommen wird, wie es notwendig ist. Momentan erfolgt dazu eine Erhebung in den Gemeinden seitens der AWO.

Zurückhaltung der Unternehmen bei der Einstellung von Geflüchteten: Sie benötigen Kümmerer Die im Kreis Plön ansässigen Unternehmen vereint größtenteils eine reservier- te Haltung gegenüber der Einstellung von Geflüchteten. Sobald eine intensive Beratung erfolgt und anfängliche Ängste und Vorurteile bezüglich des „Verhal- tens“ (Religionsausübung, Frauenrechte etc.) und der fehlenden Mobilität der Geflüchteten ausgeräumt werden können, verläuft die Zusammenarbeit jedoch in der Regel sehr gut. Von Mai bis Dezember 2016 wurden 900 Beratungen für Unternehmen seitens der HWK im Gebiet Neumünster, Kreis Plön, Kiel und angeboten, woraus sich 80 Vermittlungen entwickelten. Nur fünf davon kamen im Kreis Plön zustande. Alle Befragten gaben an, dass aus- reichend Informationsmaterial zu Fördermöglichkeiten von Ausbildungen etc. für Arbeitgeber vorhanden ist. Nicht alle Unternehmen im Kreis Plön haben die Möglichkeiten selbst die für ihr gefordertes Profil interessantesten Geflüchteten zu finden. So kommt Ver- mittlern in diesem Zusammenhang eine besonders tragende Rolle zu. Auch erwarten nach Erfahrung der Befragten die meisten Unternehmen Unterstüt- zung bei der Abwicklung von Einstellungen bzw. Praktika durch hauptamtliche Stellen. Sobald die Unterstützung seitens offizieller Träger gewährleistet ist, werden Geflüchtete von vielen Betrieben gerne eingestellt. Dies bezieht sich insbesondere auf Geflüchtete, die sich in einer Maßnahme befinden, da das ausbildungsbegleitende Netz sehr stark ist. Für Geflüchtete, die nicht an einer Maßnahme teilnehmen, gestaltet sich die Vermittlung weitaus schwieriger. Seit März 2017 beschäftigt die IHK Kiel ebenfalls einen Willkommenslotsen (analog zum Willkommenslotsen der Handwerkskammer Lübeck).

Unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren Die Kooperation zwischen den Akteuren ist unterschiedlich ausgeprägt – von flexibel und rechtskreisübergreifend bis nicht-kooperativ. Insbesondere die

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Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde wird von den Experten in Bezug auf die Erreichbarkeit unterschiedlich wahrgenommen. Bestehende Absprachen zwischen der Ausländerbehörde und Trägern wie der Agentur für Arbeit ermöglichen bspw. eine schnellere Klärung von Anträgen. Die Erteilung einer Beschäftigungserlaubnis durch die Ausländerbehörde Kreis Plön ist relativ kurzfristig möglich und erfolgt in der Regel zwischen 3 Tagen und bis zu drei Wochen. Dies ist nur möglich, weil sich Kontakte bereits etab- lieren und Prozesse verstetigt werden konnten. 1 Die Zusammenarbeit zwischen den Flüchtlingsteams des Jobcenters und der Agentur für Arbeit wird durchweg positiv bewertet. Der Austausch zwischen Jobcenter und Agentur für Arbeit erfolgt persönlich und direkt. Es gibt zwi- schen den beiden Agenturen eine Kooperationsvereinbarung, die auch die Nutzung derselben Software/IT-Infrastruktur regelt. Dadurch kann ohne Da- tenschutzprobleme von Mitarbeitenden in beiden Agenturen auf dieselben Kundendaten zugegriffen werden.

Fehlende organisatorisch-strukturelle Transparenz Die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sowie die Strukturen und Pro- zesse im Bereich der Arbeitsmarktintegration werden von den Akteuren als sehr intransparent erlebt. Insbesondere die seitens des Bundes vorgegebenen ausländer- und bundes- behördlichen Bestimmungen sorgen für einen erschwerten Austausch zwi- schen den Akteuren Agentur für Arbeit, Jobcenter und HWK. Vor allem über- regionale Absprachen und Sonderfälle (wie z.B. ein Umzug, Schulwechsel o- der ein Maßnahmenabbruch) stellen eine besondere Herausforderung in die- sem Problemfeld dar. Auch gibt es je nach Prozessabschnitt unter Umständen wenige Schnittpunkte zwischen den Trägern; bspw. haben Maßnahmen- oder Beratungsstellen selten Berührungspunkte mit anderen Stellen.

Auflagen behindern teilweise Vermittlung Aus Sicht der Befragten sind nicht praxisgerechte bundesgesetzliche Regelungen vermittlungshemmend und führen zu Verzögerungen in der Arbeitsaufnahme. Insbesondere wird die eingeschränkte Teilnahme von Geflüchteten an Fördermaßnahmen kritisiert, deren Herkunftsländer eine Asylablehnung sehr wahrscheinlich machen. Wenn nicht der ortsübliche Lohn/Tariflohn berücksichtigt wird, müssen Anträge auf Arbeitserlaubnis nach

1 Eine Analyse der Prozesse durch die kreisweite Koordinierungsstelle ergab, dass z.B. der Antrag auf Arbeitser- laubnis dadurch beschleunigt werden kann, dass die Antragsunterlagen in einem nicht mehr als 500 KB umfas- senden Anhang an die Ausländerbehörde geschickt werden, da dann das zeitaufwändige Einscannen der Unter- lagen durch die Ausländerbehörde entfällt. Dieser Anhang wird dann zur Überprüfung der Beschäftigungsbe- dingungen an die Bundesagentur für Arbeit geschickt. Erst wenn eine positive Rückmeldung von der Bunde- sagentur für Arbeit vorliegt, kann die Ausländerbehörde – bei Vorliegen der aufenthaltsrechtlichen Vorausset- zungen – eine Arbeitserlaubnis erteilen. Auch eine präzise Angabe des zu zahlenden Stundenlohns und die Berücksichtigung von Tariflöhnen sowie ort- und branchenüblichen Löhnen beschleunigt das Verfahren. Stand: 13. Mai 2017 Seite 6 von 51

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der Prüfung der Arbeitsbedingungen durch die Bundesagentur für Arbeit von der Ausländerbehörde abgelehnt werden. Darüber hinaus hemmen auch bürokratische Fehler, wie fehlende Angaben bei Anträgen (bspw. unvollständige Angaben seitens des Arbeitgebers), die durch einen direkteren Informationsaustausch leicht aufgelöst werden könnten.

Zeitmangel: oft nur eingeschränkte individuelle Betreuung der Geflüchte- ten und Unternehmen möglich Die hauptamtlichen MitarbeiterInnen beklagen mitunter fehlende Zeit hinsicht- lich der individuellen Beratung, jedoch ist die hohe Mitarbeiterbelastung eben- so wie Zeitmangel bezüglich individueller Betreuung kein neues Phänomen innerhalb des Tätigkeitsfelds.

Spezifische Angebote für Frauen fehlen Spezifische Maßnahmen für geflüchtete Frauen zur beruflichen Orientierung und Förderung werden entweder nicht wahrgenommen oder sind nicht hinrei- chend bekannt, wie z.B. das Angebot des IQ-Netzwerkes sowie von „FRAU&BERUF“. Insbesondere geflüchtete Frauen aus sehr patriarchal ge- prägten Kulturkreisen, die nachgezogen sind, für Veranstaltungen zu gewin- nen und überhaupt zu erreichen, ist sehr schwierig. Aus diesem Grund wird der Aufbau von niedrigschwelligen Angeboten wie z.B. Nähkursen im Kreis Plön als sehr wichtig erachtet. Derzeit wird ein ehrenamtlicher Sprachkurs (Männer und Frauen) mit Kinder- betreuung in der Schule am Hufenweg und ein Integrationskurs für Frauen über TIO - Treff- und Informationsort für Migrantinnen (Mädchen und Frauen) e.V. (mit Kinderbetreuung) angeboten. Seit Januar 2017 wird die Maßnahme PerfW durchgeführt. In diesem Zusammenhang stellt die Verfügbarkeit von Kindertagesstättenplätzen in den Kommunen ein Problem dar, wobei dies ein allgemeines strukturelles Problem ist und die Geflüchteten ähnlich wie Bürger- Innen einen Betreuungsplatz oder einen Wartelistenplatz erhalten.

Schulungsangebote für Engagierte sind vorhanden, jedoch ausbaufähig Allen professionell Beteiligten in den Institutionen, wie z.B. Agentur für Arbeit, stehen Schulungen und mitunter auch Supervisionsangebote (so z.B. für Job- center und Agentur für Arbeit) zur Verfügung. Diese sollten jedoch nach indivi- duellem Bedarf der Hauptamtlichen weiter ausgebaut werden. Derzeit führen bspw. die Willkommenslotsen der Handwerkskammer alle 6-8 Wochen selbst- organisierte Treffen durch, um die Last der Fälle aufzuarbeiten. In der Bera- tungsarbeit ergeben sich mitunter Probleme, weil es schwierig ist, den Wis- sensstand à jour zu halten, da die rasche Änderung der Gesetzlage, viele Fortbildungen erforderlich macht. Diesem Tempo gerecht zu werden stellt eine Herausforderung dar.

Kaum Einstellungen in kommunalen Organisationen Außer einer Einstellung eines Asylberechtigten in der Verwaltung des Rathau- ses (), eines Sprachmittlers (Amt Probstei) und Verweis auf

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Einstellung u.a. bei der AA in Kiel sind keine Einstellungen in kommunalen Organisationen bekannt.

Leerstelle im Arbeitsmarkt: Schwarzarbeit Problematisch seien auch unterbezahlte Hilfstätigkeiten (von € 1,- bis € 4,- pro Stunde), die insbesondere von Ehrenamtlichen aus gutem Willen heraus ver- mittelt werden. Viele Geflüchtete wollen nach Ansicht der Befragten unbedingt arbeiten und nehmen auch ohne Arbeitserlaubnis eine Beschäftigung auf. Schwarzarbeit ist illegal. Die betroffenen Geflüchteten verbauen sich dadurch unter Umständen mögliche Ausbildungschancen und den Aufbau eines wirt- schaftlich gesicherten Lebens.

Praktika als wichtige Teilhabemöglichkeit zu beschwerlich zu vermitteln Nach Ansicht der Befragten sind Praktika für Geflüchtete ein zentrales Ele- ment für die Integration in Arbeit. Viele Arbeitsverträge zwischen Unternehmen und Geflüchteten sind erst durch ein vorhergegangenes Praktikum zustande gekommen, in dem sich der potenzielle Arbeitnehmer beweisen konnte und eventuelle Vorurteile seitens des Arbeitgebers abgebaut werden konnten.

2.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen?

Einstiegsqualifizierung (EQ) als Vorbereitung auf eine betriebliche Bezeichnung Ausbildung Träger Agentur für Arbeit

Aufgabe Erlangung und Vertiefung von beruflicher Handlungsfähigkeit. Be- obachtung von Fähigkeiten und Fertigkeiten der TeilnehmerInnen durch einen Betrieb über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten im täglichen Arbeitsprozess

AnsprechpartnerIn Agentur für Arbeit, Jobcenter

Bezeichnung "Berufsorientierung für Flüchtlinge" (BOF)

Träger FBQ GmbH – Gesellschaft der Kreishandwerkerschaft OH/Plön in Kooperation mit BMBF, BA und ZDH Handwerkskammer Lübeck (Außenstelle Kiel) Ort: Ausbildungszentrum Bau Kiel

Aufgabe Vertiefende Berufsorientierung in den Bereichen Friseur, Maurer, Ma- ler oder Metallbauer mit anschließender Betriebsphase zur prakti- schen Erprobung im Betrieb, Vermittlung berufsbezogener Sprach- kenntnisse

AnsprechpartnerIn Frau Hillebrecht (FBQ) Frau Grotkopp (AZ Bau Kiel)

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Bezeichnung "Perspektiven für junge Flüchtlinge" (PerjuF)

Träger Agentur für Arbeit, derzeit über FBQ GmbH – Gesellschaft der Kreis- handwerkerschaft OH/Plön und isfa in Preetz

Aufgabe Heranführung an das deutsche Ausbildungs- und Beschäftigungssys- tem, Kennenlernen der Rahmenbedingungen und Anforderungen in verschiedenen Ausbildungen und Berufsfeldern und der Arbeitswelt allgemein, unter Vermittlung der für eine berufliche Eingliederung not- wendigen berufsbezogenen Sprachkenntnisse, berufspraktische Qua- lifizierung in den Bereichen Holz, Metall, Farbe und Hauswirtschaft

AnsprechpartnerIn Frau Oedekoven und Frau Hillebrecht (FBQ) Frau Brandes und Frau Marzinzik (Agentur für Arbeit)

Bezeichnung "Perspektiven für Flüchtlinge" (PerF)

Träger Agentur für Arbeit, derzeit über das Diakonische Werk Altholstein

Aufgabe Heranführen an den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, Ver- mittlung (berufsbezogener) Sprachkenntnisse, 6-wöchiges Praktikum

AnsprechpartnerIn Frau Gugel (Diakonie), Frau Ihnenfeldt (Agentur für Arbeit), Frau Schulz (AA)

Bezeichnung Step by Step in die betriebliche Ausbildung

Träger Agentur für Arbeit

Aufgabe Vierphasiges Kooperationsmodell zur nachhaltigen beruflichen In- tegration von geflüchteten jungen Menschen in den Ausbildungsmarkt. Im Mittelpunkt stehen dabei die enge und frühzeitige Verzahnung von Sprachförderung, betrieblicher Praxis und Qualifizierung.

AnsprechpartnerIn -

Bezeichnung PerjuF Handwerk

Träger Agentur für Arbeit, Jobcenter

Aufgabe Heranführung an das deutsche Ausbildungs- und Beschäftigungssys- tem, Kennenlernen der Rahmenbedingungen und Anforderungen in verschiedenen Ausbildungen und Berufsfeldern und der Arbeitswelt allgemein, unter Vermittlung der für eine berufliche Eingliederung not- wendigen berufsbezogenen Sprachkenntnisse, berufspraktische Qua- lifizierung in den Bereichen Holz, Metall, Farbe und Hauswirtschaft

AnsprechpartnerIn Frau Brandes und Frau Marzinzik (Agentur für Arbeit)

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Bezeichnung Neue Wege in Beschäftigung für Flüchtlinge und Migranten

Träger FBQ GmbH – Gesellschaft der Kreishandwerkerschaft OH/Plön

Aufgabe Verbesserung der allgemeinen und berufsbezogenen Sprachkompe- tenz, praktische Qualifizierung in den Bereichen Handwerk, Hauswirt- schaft oder Handel, individuelles Coaching, Vermittlung in Praktika, Ausbildung oder Arbeit

AnsprechpartnerIn Frau Brandt, Frau Azizi, Frau Hillebrecht (FBQ)

KompAS (Kompetenzfeststellung, frühzeitige Aktivierung und Sprach- Bezeichnung erwerb) Träger Isfa Preetz

Aufgabe Spracherwerb und praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufs- feldern (z.B. Metallwerkstatt, Holzwerkstatt, Küche)

AnsprechpartnerIn Herr Walter (isfa Preetz)

IQ-Netzwerk installiert verschiedene Projekte: u.a. Orientierungsver- Bezeichnung anstaltungen für Frauen Träger U.a. auch Träger für Bildungsmaßnahmen

Aufgabe Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung“

AnsprechpartnerIn Frau Petermann (Flüchtlingsrat SH)

Bezeichnung Kommit (Kooperationsmodell mit berufsanschlussfähiger Weiterbil- dung)

Träger BA, BAMF

Aufgabe Kommit ist ein Kooperationsmodell für den beruflichen Neueinstieg für Asylberechtigte über 25 Jahren, das in Kombination mit einem Integ- rationskurs durchgeführt wird.

AnsprechpartnerIn Frau Ihnenfeldt und Herr Denker (Agentur für Arbeit)

Bezeichnung MiAA (Migranten in Arbeit + Ausbildung)

Träger AWO Preetz

Aufgabe Das AWO Bildungszentrum Preetz führt MiAA Pflege – Handwerk – Gastronomie durch. Während der Projektlaufzeit werden zwei Qualifi- zierungsmaßnahmen von jeweils acht Monaten, mit je 16 Teilnehmer- Innen, durchgeführt. Das Ziel ist es, langzeitarbeitslose Migran- ten/innen durch gezielte Maßnahmen, begleitet von berufsbezogener Sprachförderung, in den Bereichen Pflege, Handwerk oder Gastrono-

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mie für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren oder für eine Ausbildung vorzubereiten.

AnsprechpartnerIn Frau Ramp (AWO)

Bezeichnung Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)

Träger AWO Integrationscenter Plön

Aufgabe Die MBE ergänzt den Integrationskurs. Erwachsene Zuwanderer kön- nen ihr Beratungsangebot vor, während und nach dem Kurs nutzen. Die MBE befähigt Zuwanderer zeitnah zu selbstständigem Handeln in allen Bereichen des täglichen Lebens und führt sie an das Beratungs- angebot der so genannten Regeldienste heran.

AnsprechpartnerIn Herr Sevi (AWO)

Bezeichnung Migrationsberatung Schleswig Holstein (MBS-H)

Träger AWO Integrationscenter Plön

Aufgabe Die MBS-H richtet sich an alle Zugewanderte ab 27 Jahren. Ziel der Migrationsberatung Schleswig-Holstein ist die Durchführung einer personenbezogenen Beratung in konkreten migrationsspezifischen Problemlagen (z.B. Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheit etc.). Neuzuwanderer sollen dabei unterstützt werden, in allen Angelegen- heiten des täglichen Lebens, selbständig handeln zu können und gleichberechtigt am sozialen und gesellschaftlichen Leben in Schles- wig-Holstein teilzunehmen. Mit diesem Ziel werden die Migrantinnen und Migranten, bei denen ein Förderungsbedarf festgestellt wurde, bei ihrem Integrationsprozess beraten und begleitet.

AnsprechpartnerIn Frau Henke (AWO)

Bezeichnung Willkommenslotsen

Träger HWK

Aufgabe Unterstützung der Betriebe vor Ort bei der Ausbildung und Beschäfti- gung von Flüchtlingen. Beratung zu Fragen der Sprachförderung, Aufenthaltsstatus, Qualifikationsbedarf sowie zu Förder- und Unter- stützungsmöglichkeiten. Darüber hinaus Hilfestellung bei der Etablie- rung und Weiterentwicklung der Willkommenskultur im Unternehmen und Hilfe der Unternehmen, die passenden Flüchtlinge für Praktikums- , Ausbildungs- oder Arbeitsplatzangebote zu finden.

AnsprechpartnerIn Ingo Green (HWK Lübeck, Außenstelle Kiel)

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KURSNET (Integration durch Qualifizierung und SH Kursportal.info als Bezeichnung Maßnahmenübersicht) Träger Agentur für Arbeit Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur Aufgabe für Arbeit ist Deutschlands größte Aus- und Weiterbildungsdatenbank. Ziel von KURSNET ist die aktuelle, vollständige und neutrale Darstel- lung aller beruflichen Aus- und Weiterbildungsangebote bundesweit. Die tägliche Aktualisierung der Datenbank und die Qualitätssicherung der Daten durch die KURSNET-Redaktion gewährleisten die Errei- chung dieses Ziels.

AnsprechpartnerIn www.kursnet.arbeitsagentur.de

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3 Handlungsfeld Sprache und Bildung

3.1 Wie ist der aktuelle Status?

Vielfältiges, doch kreisweit unübersichtliches Sprachkursangebot für Erwachsene Geflüchtete bilden aufgrund der unterschiedlichen individuellen Lebensum- stände, ihrer Sozialisation sowie der abweichenden Bleibeperspektiven bzw. -wünsche keine homogene Gruppe, was erhebliche Auswirkungen auf die Ausgangssituation bzw. die Rahmenbedingungen des Spracherwerbs (wie der Integration generell) hat. Im Kreis Plön existiert ein breites Spektrum an Sprachkursen für Erwachsene sowohl von hauptamtlichen als auch ehrenamtlichen Trägern. Die standardi- sierten Integrationskurse des BAMF werden im Kreis Plön von der KVHS, AWO und isfa (KompAS) angeboten. Der Besuch eines Integrationskurses setzt eine individuelle Teilnahmeberechtigung/Verpflichtung voraus (ausge- stellt durch das BAMF, die Ausländerbehörde oder das Jobcenter). Die Kurse finden ausschließlich in Plön, Preetz und Lütjenburg statt. Geflüchtet aus den Amtsbereichen , Probstei und Stadt Schwentinental in der Regel nach Kiel zur Teilnahme an einem Integrationskurs. Für Geflüchtete ohne BAMF-Kursberechtigung gibt es gefördert seitens der Landesregierung Schleswig-Holstein STAFF.SH-Kurse (Starterpaket für Flüchtlinge). Die AWO bietet dieses Format in Preetz an, die KVHS derzeit in Schwentinental, Schönberg und . Ehrenamtliche Sprachangebote sind vor allem in Gegenden mit einer stark ausgeprägten Helferstruktur verfügbar. Die Angebote sind jedoch nicht immer transparent. Im schulischen Bereich gibt es zwei Maßnahmen für Kinder und Jugendliche mit ungenügenden Kenntnissen der deutschen Sprache. 1. SPRINT (SPRachINTensivförderung für Vorschulkinder): SPRINT-Kurse werden für Kinder im letzten Halbjahr vor der Einschulung angeboten und vom Schulamt, in Zusammenarbeit mit der KVHS, organisiert. Die Maßnahme ist für die jewei- ligen Kinder verpflichtend. Die spielerische Sprachförderung findet zweimal wöchentlich in Kleingruppen und in wohnortnahen Einrichtungen (Schule, Kita) statt. Aktuell werden ca. 110 Kinder in SPRINT-Maßnahmen unterrichtet. 2. Daz (Deutsch als Zweitsprache): Im Kreis Plön werden zurzeit an 9 Daz- Zentren im Primarstufenbereich und 5 DaZ-Zentren im Sekundarstufenbereich 1 Schulkinder mit zusätzlichem Förderbedarf in der deutschen Sprache unter- richtet. Der Besuch der jeweiligen Klassen oder Maßnahmen ist verpflichtend. Jüngere Kinder erlernen die deutsche Sprache am besten durch den regel- mäßigen Besuch einer Kindertageseinrichtung. Sprachförderung findet dort alltagsintegriert statt. Daher ist beabsichtigt, möglichst allen Kindern einen Platz zur Verfügung zu stellen. Im Kreis Plön ist dieses Ziel noch nicht flä- chendeckend umgesetzt.

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Transparente Darstellung von Maßnahmen im Sprach- und Bildungsbe- reich ist erschwert Das Angebot der bestehenden Bildungsmaßnahmen ist nicht transparent ge- nug. Teilweise werden Neuzugewanderte nicht passgenau ihrem individuellen Sprach- und Kompetenzniveau zugewiesen. Die Ausschreibungen für berufs- vorbereitende Maßnahmen erfolgen meistens zentral und orientieren sich so- mit häufig nicht an regionalen Besonderheiten. Bei den 17- bis 27-jährigen fehlen zudem sowohl intensive als auch niederschwellige sozialpädagogische Betreuungsangebote, um die Übergänge z.B. in schulische Bildungsgänge, Angebote der Agentur für Arbeit, des Jobcenters oder Ausbildung geeignet zu begleiten. Erkennbar ist, dass eine berufliche Integration sowie der Zugang zum Arbeitsmarkt grundsätzlich vom jeweils vorliegenden Aufenthaltsdoku- ment bzw. Aufenthaltsstatus des geflüchteten Menschen abhängen. Im Bereich der Sprachförderung für Erwachsene erfolgt die Dokumentation der Besuche trägerspezifisch. Es gibt keine übergeordnete Stelle, die Informa- tionen über bereits absolvierte Maßnahmen dokumentiert. Sofern ein Aufent- haltstitel vorhanden ist, wird die Teilnahme in der Regel an das Jobcenter zu- rückgemeldet und bei Geduldeten oder Gestatteten wird die Agentur für Arbeit informiert. In der vorschulischen Sprachvermittlung ist dieser Prozess einheitlich geregelt: Die potenziellen Vorschulkinder werden von den Grundschulen an das Schul- amt gemeldet. Dann werden die Teilnehmerlisten an die SPRINT- Organisatorin und an die KVHS weitergeleitet, um die Gruppen zusammenzu- stellen.

Spezifische Sprachangebote – bspw. für Frauen – hauptsächlich vom eh- renamtlichen Engagement abhängig Eine stärkere Differenzierung des Kursangebots, z.B. für Frauen mit Kindern oder für Personen mit Alphabetisierungsbedarf, ist notwendig. Die Aktivierung der geflüchteten Frauen für eine Sprach- und Integrationskursteilnahme stellt kreisweit eine besondere Herausforderung dar, da bspw. der Männeranteil in Sprachkursen überproportional hoch ist oder keine Kinderbetreuung während des Kurses angeboten werden kann. Um diese Bedarfslücke zu schließen werden bspw. in Schönberg, im Amt Lütjenburg und in der Stadt Preetz Sprachpatentreffen mit Kinderbeaufsichtigung angeboten. Auch in den seit Herbst 2016 für Frauen angebotenen STAFF.SH-Kursen ist Kinderbeaufsichtigung möglich. Im Amt Bokhorst- findet zweimal wöchentlich ein Sprachkurs mit Kinderbetreuung über die örtliche VHS statt. In anderen Gemeinden kommen ehrenamtliche Betreuer direkt zu den Müttern bzw. Frauen um die deutsche Sprache zu üben.

Digitale Sprachlernformate werden nicht systematisch genutzt Die Nutzung der angebotenen Lern-Apps oder der Formate der Sprach- lernsoftware ist im Rahmen der Sprach- und Integrationskurse nicht standardi- siert. Stand: 13. Mai 2017 Seite 14 von 51

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Die KVHS informiert über die Lernplattform des Deutschen Volkshochschul- verbandes "Ich will Deutsch lernen“. In Schwentinental wurden in Kooperation mit dem Computerclub Klausdorf zwei WLAN-Hotspots mit installierten Sprach-Apps eingerichtet. Über die individuelle Nutzung und Anwendung von Lern-Apps und Lernsoft- ware zur Unterstützung des Spracherwerbs kann keine allgemeine Aussage getroffen werden. Voraussetzung für die Nutzung ist selbstverständlich eine passende Infrastruktur, so dass diese Formate für die Geflüchteten auch ge- nutzt werden können [PC-Arbeitsplatz bzw. Internetanbindung].

Zu wenige Betreuungsplätze in Kindertagesstätten Insgesamt stehen im Kreis Plön nicht ausreichend Kindertagesstättenplätze zur Verfügung. Dies betrifft nicht nur die Zielgruppe der Geflüchteten, sondern stellt ein grundsätzliches Problem dar,. Derzeit sind Platzerweiterungsmaß- nahmen in mehreren Orten geplant.

Wertevermittlung findet auf vielen Ebenen statt Wertevermittlung findet zum einen, gemäß den Vorgaben des BAMF, während der Sprach- und Orientierungskurse und in individuellen Beratungs- und Be- gleitsituationen durch die hauptamtlichen Träger statt. Zum anderen über- nimmt die Integrationsarbeit eine zentrale Wegweiserfunktion in der alltagsin- tegrierten Wertevermittlung, so z.B. über persönliche Kontakte und Sprach- und Familienpatenschaften, sämtliche Freizeitangebote, Cafés und Begeg- nungsstätten, Besuche von zentralen Orten deutscher Geschichte und Politik.

Bildungsangebote für 18-27-jährige Geflüchtete fehlen Die 18-27-jährigen Neuzugewanderten sind bei der Entwicklung von Perspek- tiven oft auf sich allein gestellt. Sie sind nicht mehr berufsschulpflichtig und weniger gesellschaftlich orientiert. Zugewanderte dieser Altersgruppe können häufig lediglich auf eine ehrenamtliche Ansprechperson zurückgreifen. Die Zielgruppe erfährt während ihres Asylbewerberverfahrens, aber auch im Anschluss, kaum emotionale und psychosoziale Betreuung. Bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen wird dieses von der Jugendhilfe bzw. den Jugendhilfeeinrichtungen übernommen, die familienersetzende Leis- tungen erbringen.

Nachhilfe-/Förderprogramme stark vom Ehrenamt abhängig Es existieren keine Nachhilfe-/Förderprogramme für Jugendliche oder Er- wachsene im Regelangebot. Lediglich im ehrenamtlichen Bereich gibt es ein spezielles Förderangebot für geflüchtete Kinder der Theodor-Heuss- Gemeinschaftsschule, das versucht schulische Defizite aufzufangen. (Weitere Kooperationsmöglichkeiten werden derzeit in Zusammenarbeit von der Flücht- lingsbetreuung der AWO und der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule ge- prüft.)

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3.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen?

Bezeichnung Integrationskurse und Alphabetisierungskurse des BAMF

Träger KVHS/AWO/isfA

Aufgabe -

AnsprechpartnerIn KVHS: Frau Zura/AWO: Herr Dr. Strasser, isfA: NN

Bezeichnung STAFF.SH-Kurse (Starterpaket für Flüchtlinge in SH)

Träger KVHS/AWO

Aufgabe Sprache, Orientierung im Alltag

AnsprechpartnerIn KVSH: Frau Zura

Bezeichnung AV-SH (über A-2-Niveau)

Träger BBZ Plön, Preetz

Aufgabe Erfüllung der Berufsschulpflicht Ausbildungsvorbereitung

AnsprechpartnerIn BBZ: Fr. Schick

Bezeichnung BIK-DaZ für Minderjährige (unter A2-Niveau)

Träger BBZ

Aufgabe Spracherwerb

AnsprechpartnerIn BBZ Preetz BBZ Plön

Bezeichnung PerjuF Preetz (ab 04.03.2017 bei der isfA) PerjuF Handwerk (ab 01.03.2017 FBQ Kreishandwerkerschaft OH/Plön)

Träger ISFA, Diakonie Plön, FBQ GmbH Kreishandwerkerschaft OH-Plön

Aufgabe Neue Wege in Beschäftigung (über 25-jährige langzeitarbeitslose Mig- rantInnen), FBQ Kreishandwerkerschaft OH/Plön BOF Preetz, Beginn: 01.07.2017 FBQ Kreishandwerkerschaft OH/Plön

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AnsprechpartnerIn isfA Diakonie Plön FBQ GmbH Kreishandwerkerschaft OH-Plön

Bezeichnung KompAS

Träger isfA

Aufgabe Kompetenzfeststellung, frühzeitige Aktivierung und Spracherwerb

AnsprechpartnerIn isfA: N.N.

Bezeichnung BÜFAA.SH

Träger Team Arbeit

Aufgabe Begleiteter Übergang in Arbeit und Ausbildung

AnsprechpartnerIn Team Arbeit

Bezeichnung Schulische Bildung (SPRINT und DaZ)

Träger Schulamt MSB

Aufgabe Bildung und Erwerb der deutschen Sprache

AnsprechpartnerIn SPRINT: Fr. Laubinger-Weissel DaZ: N.N.

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4 Handlungsfeld Wohnraum

4.1 Wie ist der aktuelle Status?

Vermeidung von segregierten Wohngegenden Es besteht bei allen Engagierten Einvernehmen hinsichtlich der integrations- fördernden Wirkung einer – sofern möglich – dezentralen Verteilung der Ge- flüchteten und der Durchmischung der Wohngebiete mit neu angesiedelten Geflüchteten und alteingesessener Bevölkerung. Im Kreis Plön ist eine Ver- meidung von segregierten Wohngegenden bisher geglückt und die Akteure berücksichtigen dieses Leitmotiv bei der Planung, so etwa die „wankendor- fer“ durch ihre dezentrale Unterbringungsstrategie und einer Marge von in der Regel höchstens 5 % Belegung pro Verwaltungseinheit mit Geflüchteten. Ein- zig in städtischen Gebieten gibt es erste Tendenzen für eine Segregation.

Wohnlage bedingt direkt die Erfolgswahrscheinlichkeit gelungener In- tegration Eine Unterbringung der Geflüchteten insbesondere im ländlichen Raum er- schwert mitunter ihre Teilnahme an Maßnahmen und Initiativen, bietet aber den Vorteil einer rascheren sozialgesellschaftlichen Integration durch engere soziale Netze in kleineren Kommunen. Es ist nach Ansicht der Beteiligten deshalb oft „glücksfallabhängig“, ob differenzierte Teilhabemöglichkeiten wahrgenommen werden können. Die meisten Maßnahmen werden in zentra- len Orten durchgeführt und die Frequenz der angebotenen Fahrten des ÖPNV von ländlichen Gebieten in die jeweiligen Orte ist häufig niedrig. Die Fahrtkos- ten zu Maßnahmen und Kursen werden in den meisten Fällen vom Träger der Grundsicherung übernommen und können nachträglich abgerechnet werden. Hier kommt es allerdings oft zu Engpässen durch die Vorfinanzierung für die TeilnehmerInnen. Dies kann z.B. bei teuren Monatskarten zum Problem wer- den. Um die Teilnahme zu ermöglichen und auch um die Kurse voll zu bele- gen – damit die Durchführung gewährleistet ist – gehen Maßnahmenträger oft in Vorleistung für die TeilnehmerInnen und bezahlen die Fahrtkosten im Vo- raus. Diese Kosten werden ihnen jedoch nicht erstattet, wenn die Teilnehme- rInnen ihre Fahrkarten nach Nutzung nicht übermitteln. In diesem Fall bleiben die Träger auf den verauslagten Kosten sitzen.

Wohnraumvermittlung für Geflüchtete im Asylverfahren funktioniert gut Nach erfolgter Erstaufnahme der Geflüchteten übermittelt das Landesamt für Ausländerangelegenheiten die einzelnen Unterbringungsfälle an die Auslän- derbehörde des Kreises Plön. Von hier erfolgt eine Zuweisung zur Unterbrin- gung an die Gemeinden und kreisfreien Städte, die für die Unterbringung in ih- rer Kommune zuständig sind. In den Städten Plön und Preetz gibt es eine en- ge Zusammenarbeit mit der „wankendorfer“. Zusätzlich werden neben lokalen Zeitungen auch Internetportale und seltener Immobilienmakler für die Wohn- raumvermittlung genutzt. Bei einer Unterbringung durch die Kommunen in kleinen Orten oder dörflichen Randlagen kommt es allerdings häufig zu einer

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Unzufriedenheit seitens der untergebrachten Personen, da eine städtische oder stadtnahe Unterbringung präferiert wird. Bis auf wenige Einzelfälle funktioniert der Prozess der Erstunterbringung im Kreis Plön nach Ansicht der Experten gut. Geflüchtete, die in einer kommunal angemieteten Wohnung wohnen, können diese oft auch nach Anerkennung ih- res Titels weiterhin bewohnen. Umzugswünsche gestalten sich zuweilen schwierig, da diese – je nach Aufenthaltsstatus – mit den zuständigen Akteu- ren (Ausländerbehörde, LfA und ggf. Kostenträgern) abgesprochen, bzw. von ihnen genehmigt werden müssen.

Wohnraumsuche für anerkannte Geflüchtete bereitet Probleme Anerkannte Geflüchtete haben in der Regel keinen Anspruch auf eine Vermitt- lungsunterstützung bei Umzugswünschen und es wird im Sinne der Gleichbe- handlung aller Plöner EinwohnerInnen kein gesonderter Wohnraum für Ge- flüchtete bereitgestellt. Auf Kulanzbasis bieten einige Städte- und Gemeinde- stellen Unterstützung an, sofern freie Kapazitäten seitens der Mitarbeiter vor- handen sind. Bei jungen unbegleiteten Minderjährigen kümmert sich oft die Jugendhilfe noch um die Wohnraumvermittlung oder hilft den Auszugswilligen. Neben Vermittlungsgesprächen der „wankendorfer“ wird die Unterstützung der Geflüchteten bei Wohnungssuchen hauptsächlich durch haupt- und ehrenamt- liche Helfer und Betreuer in den einzelnen Gemeinden und Städten geleistet. Der Erfolg einer Wohnraumsuche ist häufig direkt vom Engagement und den Möglichkeiten der Unterstützer abhängig, da das Angebot an passendem Wohnraum gerade in den städtischen Bereichen des Kreises begrenzt ist. Dadurch kommt es häufig zu langen Wartezeiten.

Wohnungsangebot vorerst ausreichend, aber problematisch Aktuell sind bis auf wenige Ausnahmen sämtliche Geflüchtete des Kreises mit Wohnraum versorgt. Obdachlosigkeit von Geflüchteten ist mit nur einem be- kannten Fall ein deutlich geringeres Problem als in anderen schleswig- holsteinischen Landesteilen. Allerdings gibt es kaum noch freie Kapazitäten im niedrig- bzw. mittelpreisigen Segment (insb. 1-2-Raum-Wohnungen) sowie ei- nen Mangel an Mietobjekten (meistens zum Kauf angeboten) im ländlichen Raum. Auf freie Wohnungen kommen in der Regel viele potenzielle Bewerber- Innen. Aktuell benötigen die Wohnungssuchenden zwischen vier und acht Wochen für die erfolgreiche Wohnungsbeschaffung. Da es sich hierbei aller- dings um ein gesamtgesellschaftliches Thema handelt, ist es nach Meinung der Experten nicht singulär aus der Integrationsarbeit heraus zu lösen. Für besonders vulnerable Gruppen wie von häuslicher Gewalt betroffene Frauen oder junge unbegleitete Flüchtlinge (umAs) ist es häufig schwierig adäquaten Wohnraum zu finden – auch da diese oft spezielle (Schutz-) Be- dürfnisse haben.

Gemischte Vermietungsbereitschaft seitens der Vermieter an Geflüchtete Mitunter werden Geflüchtete von privaten Vermietern nicht als Mieter akzep- tiert und abgelehnt. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Mietverhältnisse zwi-

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schen privaten Vermietern und Geflüchteten eher gering. In der Regel werden Wohnungen lieber an Familien als an alleinstehende Männer vermietet – dies betrifft dann auch wieder, wie schon zuvor beschrieben, besonders die jungen unbegleiteten Flüchtlinge, aber auch der Übergang der unbegleiteten Minder- jährigen von der stationären Jugendhilfe in den eigenen Wohnraum ist auf- grund knappen bezahlbaren Wohnraums und der zögerlichen Vermietungsbe- reitschaft erschwert. Dadurch ist insbesondere die selbstständige Wohnungs- suche eingeschränkt. Nach Ansicht der Experten sind für diese Probleme un- ter anderem unterschiedliche Verständnisse von Wohnen und unterschiedli- che Erwartungshaltungen zwischen Mietern und Vermietern verantwortlich. Erschwerend kommt hinzu, dass bei Schadensfällen oder Ähnlichem eine rechtliche Klärung schwierig ist. So gibt es zahlreiche Beispiele, in denen das Mietverhalten der Geflüchteten nicht den Ansprüchen genügt, etwa bei der Mülltrennung oder dem Heiz- und Lüftungsverhalten. Insbesondere eine enge Betreuung der Geflüchteten in der Anfangszeit durch Wohn- und Integrations- helferInnen ist zielführend und wichtig. Bei Mieterwechseln entstehen teilweise hohe Folgekosten für den Vermieter, wenn Wohnstandards nicht eingehalten oder beachtet wurden und für hohe Reparatur- und Instandhaltungskosten sorgen. Abschreckend für potentielle Vermieter ist hierbei die Gefahr, die Kosten selbst tragen zu müssen, wenn der Verursacher nicht belangt werden kann. Verlassen Mieter den angemiete- ten Wohnraum ohne Übergabe (z.B. wegen Untertauchens oder eines spon- tanen Umzugs), gibt es mietrechtlich große Schwierigkeiten für den Vermieter (privat oder städtisch) wieder in den Besitz der Wohnung zu gelangen. Eine höhere Vermietungsbereitschaft ist zu verzeichnen, wenn die Kommune das Ausfallrisiko für Miete und Kaution trägt. Ebenso zuträglich wäre eine po- sitive Empfehlung durch die Kommune / den Betreuer, wenn belegt werden kann, dass der potentielle Mieter seine Pflichten als Mietvertragspartner ver- standen hat und sich auch schon diesbezüglich bewährt hat (Referenzen).

Angebot an Wohn- oder Integrationshilfen nicht ausreichend Individuelle Integrationsbegleitung im neuen Wohnumfeld und Wohnhilfen für den Übergang zum eigenständigen Wohnen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Akzeptanz der Geflüchteten bei potentiellen Vermietern und sind nach Einschätzung der Experten eine unabdingbare und wichtige Integrati- onshilfe. Die Kapazitäten an Unterstützung gerade in diesem Lebensbereich sind allerdings nicht ausreichend, um den gesamten Bedarf abzudecken und lasten hauptsächlich auf den Schultern von ehrenamtlich Engagierten. Je höher der Betreuungsschlüssel ist, desto problemloser gestaltet sich ein Wohnen zwischen Geflüchteten, Mitbürgern und Vermietern. Gerade das be- treute Wohnkonzept der Jugendhilfe für die umAs funktioniert vorbildlich dank der hohen Betreuungsintensität.

Betreuungskonzepte in den Kommunen und kreisfreien Städten Eine Abfrage in den Kommunen und kreisfreien Städten ergab, dass es nur wenige verschriftlichte Betreuungskonzepte – insbesondere für dezentrale Wohnsituationen – gibt. Nach mündlichen Aussagen ist die Betreuung oft

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durch die lokale KoordinatorIn, SozialarbeiterIn oder auch Ehrenamtliche ge- regelt, aber nicht als Konzept festgeschrieben. In der Regel werden die Eh- renamtlichen durch eine KoordinatorIn einer Person, bzw. einem Personen- kreis zugeordnet und besuchen diese/n mehr oder weniger regelmäßig. Das Amt Schrevenborn verschickt vor Einzug der Geflüchteten in eine Woh- nung ein Informationsschreiben an die Nachbarn im Wohngebiet. In größeren Gemeinschaftsunterkünften der Ämter Lütjenburg und Probstei bestehen ebenfalls teilweise Betreuungskonzepte, die aber auch aktualisiert werden müssen. Es gibt ein Betreuungskonzept der Flüchtlingshilfe Preetz, in dem die Wohnbetreuung mit abgebildet ist (nach Auskunft müssen jedoch die Akteure aktualisiert werden). Ein Integrationskonzept der Stadt Lütjenburg ist noch im Entwurfsstadium bzw. muss überarbeitet werden. Die anerkannte Gemeinschaftsunterkunft des Kreises Plön in Plön hat ein Be- treuungskonzept (Erstorientierung, Basisleistungen, Koordinierung und Struk- turierung des Alltags von 2014) und eine Hausordnung. Die „wankendorfer“ hat zwei Dolmetscher eingestellt, die die Wohnbetreuung in der jeweiligen Sprache übernehmen und Vor-Ort-Besuche zur Klärung wohnrelevanter Anliegen (wie z.B. zur Nachbarschaft, dem Wohnverhalten etc.) anbieten.

4.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen?

Bezeichnung Wankendorfer Baugenossenschaft für S-H eG und Plöner Gewerbli- che Baugenossenschaft eG (PGB)

Träger Wankendorfer Baugenossenschaft für S-H eG und Plöner Gewerbli- che Baugenossenschaft eG (PGB)

Aufgabe Vermittlung und Vermietung von Wohnungen, bzw. nur über die „wan- kendorfer“

AnsprechpartnerIn Stadtbüros im Kreis Plön

Bezeichnung Mustermietvertrag

Träger Haus und Grund e.V., Wankendorfer Baugenossenschaft für S-H eG

Aufgabe -

AnsprechpartnerIn Mirja Hinrichsen, Haus und Grund e.V. Thomas Buschmann, Wankendorfer Baugenossenschaft für S-H eG.

Bezeichnung Möbellager

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Träger Pro Cell e.V. Preetz, Diakonie/Kirchenkreis Plön-Segeberg, Preetz

Aufgabe Gebrauchte, günstige Möbel, Rückläufer und II. Wahl bekannter Mö- belhäuser

AnsprechpartnerIn -

Bezeichnung Virtuelles Lager

Träger -

Aufgabe Ein Lager für gespendete Möbel und Wohnungsgegenstände, das durch Ehrenamtliche organisiert wird und die notwendigen Gegen- stände an Geflüchtete weiterverteilt.

AnsprechpartnerIn Frau Köpp

Bezeichnung Alltagsbegleitung, im Wohnraum

Träger In fast allen Kommunen, z.B. Flüchtlingshilfe Schönkirchen e.V.

Aufgabe Alltagsorientierte Unterstützung und Begleitung

AnsprechpartnerIn Frau Bauer

Bezeichnung Vermittlungsplattform für WG-Zimmer

Träger Flüchtlinge Willkommen in Zusammenarbeit mit www.refugees- welcome.net

Aufgabe Vermittlungsplattform für WG-Zimmer für Geflüchtete und Vermieter

AnsprechpartnerIn Aktuell sind ortsnah Kiel und Neumünster mit Angeboten vertreten

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Bezeichnung Einrichtungen der Jugendhilfe

Träger Sir JF im Haus Bismarck, Weltenbummler Preetz und Plön, St. Anto- nius-Haus, Haus Horizont, Jugendhilfehaus , Kinderschutz- bund Kreis , Lebensraum auf der Domäne, Kinderhaus Wojcik, Safety Villa und derzeit vier private Gastfamilien

Aufgabe Unterbringung, Versorgung und Betreuung unbegleiteter geflüchteter Kinder und Jugendliche

AnsprechpartnerIn Frau Wechan, Herr Eggert, sir JF Malente Frau Blankenhorn, Weltenbummler Herr Weber, St. Antonius-Haus Frau Hermoza, Herr Vöske, Haus Horizont Herr Tuschewski, Kinderschutzbund Kreis Ostholstein Frau Marten-Hintermair, Lebensraum auf der Domäne Herr Wojcik, Kinderhaus Wojcik,

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5 Handlungsfeld Koordination

5.1 Wie ist der aktuelle Status?

Positive Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlich Engagier- ten Die Zusammenarbeit zwischen hauptamtlichen KoordinatorInnen und ehren- amtlichen KoordinatorInnen und Engagierten wird größtenteils als gut bis sehr gut eingestuft, unterscheidet sich aber in den unterschiedlichen Kommunen je nach vorhandenen Organisationstrukturen und Ressourcen. Die Koordinie- rungsarbeit fungiert als Schnittstelle zwischen Ehren- und Hauptamt und initi- iert größtenteils regelmäßige Treffen mit den ehrenamtlichen KoordinatorInnen der Helferkreise, aber auch fallspezifische, individuelle Gespräche mit einzel- nen Helfern. Maßgeblich für die direkte und kooperative Zusammenarbeit ist der direkte und persönliche Austausch, der über unterschiedliche Medien er- folgt und allen Haupt- und Ehrenamtlichen eine Ansprache der KoordinatorIn- nen ermöglicht, um Informationen/Wünsche/Bedürfnisse/Anre gungen anzubringen. Teilweise kommt es zu Verzögerungen bei der Durchführung von Aktivitäten seitens des Ehrenamtes, wenn benötigte Unterstützung durch das Hauptamt aufgrund unterschiedlicher Gründe (z.B. räumliche, finanzielle oder personelle Ressourcen) erst verspätet bereitgestellt werden kann. Die Kommunen haben für die Besetzung der Koordinierungsstellen – aufgrund der schlechten Planbarkeit des Bedarfs – größtenteils befristete Arbeitsverträ- ge abgeschlossen (2-3 Jahre). Viele dieser Stellen enden im nächsten Jahr. D.h. sie fallen weg oder müssen, wenn sie verlängert werden, aus arbeits- rechtlichen Gründen, in ein unbefristetes AV übergehen. Dies stellt die Kom- munen vor die Frage der weiteren Finanzierung vor dem Hintergrund der be- schlossenen Reduzierung der Integrationspauschale.

Unvollständige Übersicht der ehrenamtlichen Aktivitäten Überblick und Dokumentation ehrenamtlicher Aktivitäten in den Verwaltungs- einheiten sind im Kreis Plön von sehr unterschiedlichem Reifegrad. Teilweise existieren bereits verstetigte Dokumentationsprozesse über die Aktivitäten – beispielsweise in der Stadt Preetz –, teilweise fehlt der verschriftlichte Über- blick oder ist im Aufbau. Beispielsweise ist im Amt Probstei derzeit eine Kon- zeption der Dokumentation über die ehrenamtliche Arbeit durch Hauptamtliche in Arbeit. Seit Oktober 2016 gibt es eine hauptamtliche Koordinationsstelle für Ehrenamtliche bei der Kreisverwaltung Plön, die zurzeit eine Übersicht über sämtliche ehrenamtliche Tätigkeiten innerhalb des Kreises aufstellt. Im Inter- netauftritt des Kreises Plön gibt es seit Dezember 2015 ein Willkommensportal, in dem unter dem Menüpunkt „lokale Aktivitäten“ sämtliche Ansprechpartne- rInnen in den Kommunen aufgelistet sind. Dort finden sich auch Verlinkungen auf örtliche Internetseiten sowie konkrete ehrenamtliche Aktivitäten, die suk- zessive von den Kommunen des Kreises ergänzt werden sollten.

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Eine zusätzliche Hürde scheint in diesem Zusammenhang zu sein, dass die Dokumentation der Integrationsarbeit und die Aktualisierung der Informationen wesentlich von dem wechselseitigen Informationsfluss zwischen Ehrenamt und Hauptamt abhängen, wobei nach Ansicht der Befragten das Hauptamt hier in der Holschuld steht. In den Helferkreisen gibt es unterschiedliche Ausprägungen von Dokumentati- onssystemen, die u.a. abhängig von den jeweiligen Tätigkeitsfeldern sind. Auch wurden E-Mail-Verteiler zu der Vielzahl an unterschiedlichen Koordinie- rungsrunden genannt.

Trägerübergreifende Austausche regelmäßig, doch selten Neben der kreisweiten „großen“ Koordinierungsrunde gibt es zahlreiche lokale Koordinierungsrunden in den jeweiligen Kommunen. Alle hauptamtlich Enga- gierten des Handlungsfelds Koordination stuften die aktuell etablierten, lokalen Informationsaustausche zwischen anderen beteiligten Trägern bzw. innerhalb der einzelnen Koordinierungsrunden – sofern vorhanden – als kontinuierlich, jedoch zu selten ein. Ferner wurde erkannt, dass die Kontakte und Teilnah- men an örtlichen Treffen der Helferkreise ausgebaut und vereinzelt erst noch initiiert werden müssen. Teilweise sind auch neue Austauschtreffen, wie z.B. über das AMIF-Netzwerk zur psycho-sozialen Versorgung von Flüchtlingen oder die Vernetzung der Ju- gendhilfeträger im Ausbau. Im Aufbau ist eine Kooperation mit den Arbeitge- bern und Bildungseinrichtungen.

Unklare Rollenverteilung und Zuständigkeiten in Kommunen und Initiati- ven Das Zusammenspiel zwischen den Verantwortlichen in den Kommunen und den zivilgesellschaftlichen Initiativen ist teilweise noch ausbaufähig. Vereinzelt fehlt eine Rollenklärung und Koordinierung seitens der kommunalen Leitungs- ebene. In der Stadt Preetz wird beispielsweise die Koordinatorin der ehren- amtlichen Flüchtlingshilfe oft als die Gesamtkoordinatorin der Integrationsar- beit angesehen. Andernorts wurden in Betreuungskonzepten haupt- und eh- renamtliche Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten handlungsfeldspezifisch festgelegt.

Zentrales Freiwilligenmanagement nur teilweise vorhanden Ein zentrales Freiwilligenmanagement wird nicht von sämtlichen Kommunen angeboten. Eine hauptamtliche zentrale Koordinierung des Ehrenamts gibt es nur in der Stadt Preetz und im Amt Lütjenburg bei einem kommunalen Träger.

Kommunikation findet auf unterschiedlichen Kanälen statt Die Befragten nutzen eine Vielzahl unterschiedlicher Kommunikationsmedien zur Bewältigung ihrer Aufgaben bzw. Koordination der (eigenen) Initiativen, Projekte und Maßnahmen. Dazu gehören unter anderen: E-Mail, persönliche Treffen, Telefon, Facebook, WhatsApp, Printmedien, digitale Foren, Broadcast-Listen, webbasierte Informationsplattformen, Twitter. Der Nut-

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zungsgrad, -kontext und welche der genannten Medien genutzt werden, hängt dabei stark von den gegebenen Möglichkeiten (Ressourcen) einzelner Projek- te und Initiativen ab.

5.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen?

Bezeichnung Koordinierungsrunden

Träger Kreis Plön

Aufgabe Vierteljährliches Treffen zur Vernetzung und zum Austausch aller Ak- teure in der Integrationsarbeit im Kreis Plön

AnsprechpartnerIn Frau Blanck, Frau Ziegler (Kreis Plön)

Bezeichnung AMIF-Netzwerk „Flucht und Trauma“

Träger Kreis Plön

Aufgabe Netzwerk zum Austausch und zur Weiterbildung zu Traumafolgestö- rungen

AnsprechpartnerIn Frau Ziegler

Bezeichnung Internetseite International Kreis Plön

Träger Kreis Plön

Aufgabe Schaffen von Transparenz, weiterer Ausbau ist angestrebt (Bildung, Ehrenamt etc.)

AnsprechpartnerIn Frau Ziegler

Bezeichnung Lokale Koordinierungsrunde

Träger Kreis Plön

Aufgabe Treffen der haupt- und ehrenamtlichen KoordinatorInnen zur Schulung zu bestimmten Themen, Erfahrungsaustausch und Forum

AnsprechpartnerIn Frau Ziegler, Frau Blanck, Frau Wassink, Herr Dr. Haberer

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6 Handlungsfeld Akzeptanz und Engagement

6.1 Wie ist der aktuelle Status?

Wertschätzung des Ehrenamts von hauptamtlicher und kreispolitischer Seite Seitens aller engagierten Ämter, Gemeinden und Städte wird den Ehrenamtle- rInnen Wertschätzung für ihre Integrationsarbeit entgegengebracht. Die Dank- barkeit und Anerkennung werden durch die Schaffung der Koordinatorenstel- len, intensive Kontakte und regelmäßige Austauschtreffen, aber auch offizielle Berichterstattungen, öffentliche Anerkennungen und Auszeichnungen (etwa durch die Landrätin oder Amtsleiter, die Verleihung der Ehrenamtsnadel „Hel- fende Hände“ des Ministerpräsidenten SH, der Bürgerpreis in Schwentinental), Einladungen zu Festen, Kaffee und Kuchen sowie Dankesveranstaltungen und die Ehrenamtskarte deutlich. Neben diesen Formaten der Wertschätzung wünschen sich EhrenamtlerInnen auch praktische Unterstützung, die ihrer Arbeit direkt zuträglich ist (beispiels- weise Arbeitsmaterial, Räumlichkeiten bereitstellen, Fahrgelderstattung, Fort- bildungen). Förderpreise für ehrenamtliches Engagement sind nicht bekannt. Seitens der MitbürgerInnen wird bezüglich der ehrenamtlichen Arbeit von ge- mischter Resonanz berichtet. Neben in Teilen unterschwelliger Kritik sind ver- einzelt auch offene Anfeindungen durch BürgerInnen an EhrenamtlerInnen bekannt geworden.

Überlastung des Ehrenamts mit Rückzugstendenzen In 2015 konnte ein starker Anstieg der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit fest- gestellt werden. Ad-hoc-Hilfe, wie z.B. Beschaffung von Bekleidung, Kontoer- öffnung bei der Bank, Begleitung bei Behördengängen, wurde recht spontan und aufgrund der hohen Anzahl der in kurzer Zeit ankommenden Asylsuchen- den einigermaßen unkoordiniert angeboten. Dabei haben sich viele der eh- renamtlichen FlüchtlingshelferInnen vor allem projektbezogen für einen ab- sehbaren Zeitraum engagiert. Die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe hat sich im Laufe der Zeit von kurzfristiger Ad-hoc-Unterstützung zur langfristigen Begleitung in die Integration gewandelt. Die heute noch aktiven Ehrenamtlichen haben sich langfristig verpflichtet. Sie sind in der Regel gut organisiert, informiert und arbeiten sehr professionell. Aufgrund der Langfristigkeit der Aufgabe und der verminderten Anzahl der Eh- renamtlichen verteilt sich die Arbeit nun auf einen kleineren Personenkreis, wodurch die fortbleibende Belastung des Einzelnen ansteigt. Diese Problema- tik kann zur Überlastung des Einzelnen und zunehmend zu Rückzug bzw. Wegbrechen des ehrenamtlichen Engagements führen.

Vielfältiges Angebot akzeptanzfördernder Formate durch das Ehrenamt

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Konkrete Maßnahmen und Aktionen zur Akzeptanzförderung von Geflüchteten durch direkte Kontakte (wie etwa durch Sportprogramme oder Begegnungs- stätten) und Interessensvertretung werden von diversen Trägern wie z.B. durch den Flüchtlingsrat SH, die örtlichen Flüchtlingshelferkreise oder Wohl- fahrtsverbände angeboten. Es existieren seitens der Nordkirche Anti- Diskriminierungs-Programme, in denen immer wieder Plattformen für gemein- same Gespräche und insbesondere Begegnungen mit Geflüchteten und Bür- gerInnen angeboten werden. Kreisweit gibt es keine regelmäßigen Anti-Diskriminierungs-Angebote. Viel- mehr versuchen Engagierte, einzelne BürgerInnen in Kontakt mit Geflüchteten zu bringen. Zusätzlich gibt es zahlreiche kleinere Formate, so beispielsweise einen Ta- schenverkauf auf Märkten unter dem Motto "Preetz ist bunt", die der Akzep- tanzförderung der breiten Öffentlichkeit dienen sollen, aber sehr stark abhän- gig vom persönlichen Engagement der Ehrenamtlichen sind.

Lokale, akzeptanzfördernde Angebote stehen im Zusammenhang mit der ehrenamtlichen HelferInnenstruktur Insbesondere in Zusammenarbeit mit lokalen Schulen werden vielfältige Aus- stellungen und Informationsveranstaltungen angeboten, um auf die Situation der Geflüchteten und ihre persönlichen Fluchthintergründe aufmerksam zu machen. Auch wurden diverse Veranstaltungen mit Geflüchteten und EinwohnerInnen sowie Einwohnerversammlungen bei Einrichtung der Gemeinschaftsunterkünf- te initiiert. Zudem werden, insbesondere in Regionen, in denen HelferInnenkreise vor- handen sind, kleine Feste und Aktionen, wie gemeinsame Kochabende, ge- meinsames Kaffeetrinken und Sommerfeste etc., durchgeführt.

Kaum Selbstorganisation seitens der Geflüchteten, jedoch häufig Hilfe- angebote Ehrenamtlich Engagierte berichten über eine große Hilfsbereitschaft seitens der Geflüchteten (beispielsweise älteren Leuten beim Einkaufen oder der Gar- tenarbeit helfen). So sind Geflüchtete teilweise ehrenamtlich engagiert als bspw. Sprachmittler, Integrationsbotschafter oder Helfer bei der Tafel. Derzeit findet allerdings nur in geringem Maße eine Selbstorganisation durch die Ge- flüchteten statt (beispielsweise wurde im Amt Probstei und in Schwentinental eine Ausstellung zu Fluchterfahrungen durch Geflüchtete initiiert). Verschie- dene Ehrenamtler berichten, dass sie in ihrer Arbeit häufig die Geflüchteten in Projektarbeit einbeziehen, um deren Eigeninitiative zu fördern.

Nachbarschaftstreffen im eigenen sozialen Raum sind gelebte Integrati- on In vielen Gemeinden des Kreises gibt es bereits Nachbarschaftstreffen (bei- spielsweise im Rahmen regelmäßiger Café-Treffen), in denen Geflüchtete und

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alteingesessene Nachbarn zum Gespräch und für gemeinsame Aktivitäten zu- sammenkommen. So kommen beispielsweise im Nachbarschaftstreff „OsterKarree“ der wanken- dorfer Baugenossenschaft in Plön Flüchtlinge zum monatlichen Willkommens- frühstück (Teilnehmerzahlen variieren zwischen 10 und 40 Personen) zusam- men. Zudem wird dort zweimal wöchentlich Deutschunterricht von Frauen für Frauen mit integrierter Kinderbetreuung angeboten. Ferner gibt es das "Wohnprojekt am Königsmoor" oder Helfernetze, wie z.B. die Helferkreise Ho- henfelde und .

Zahlreiche, aber unkoordinierte Bildungsmöglichkeiten für Ehrenamt Im Kreis Plön gibt es vielfältige Fortbildungs- und Supervisionsmöglichkeiten unterschiedlicher Träger und Organisationen. Während die Supervisionsmög- lichkeiten regelmäßig genutzt werden, scheinen die unterschiedlichen Fortbil- dungsmöglichkeiten nicht kreisweit bekannt zu sein. Informationen zu diesen Möglichkeiten werden unter anderem über die KoordinatorInnen und einschlä- gige Internetauftritte (beispielsweise www.sh.kursportal.info oder www.kvhs- ploen.de) bekannt gemacht. Es sind nicht ausreichend Ressourcen vorhanden, um alle Ehrenamtlichen kurzfristig coachen zu können. Auch kann es sein, dass die Zeitintervalle zwi- schen den Veranstaltungen zu lang sind und es dadurch zu Wartezeiten für die Angebote kommt. Teilweise wird das vorgehaltene Angebot als unübersichtlich oder unkoordi- niert wahrgenommen. Derzeit sind regelmäßige Qualifikationsangebote für Ehrenamtliche geplant. Dazu werden die gefragten Themen seitens der Ehrenamtskoordination im Kreis Plön gesammelt und in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium und diversen Organisationen (AWO, Diakonie etc.) für das Jahr 2017 koordiniert.

Ehrenamtliche Veranstaltungen für Geflüchtete sind kreisweit beliebt Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang nachhaltige Initiati- ven, die sich zu einer Begegnungsplattform zwischen Alt- und NeubürgerInnen etablierten, wie etwa Fahrradwerkstätten, Flüchtlingscafés, Mitarbeit in der Ta- fel, der Kleiderkammer und der Nähstube, Begegnungsfeste, gemeinsames Kochen, Info-Cafés, Sportangebote und offene Treffen.

Unregelmäßige Berichterstattung über Beispiele gelungener Integration Berichte über Beispiele gelungener Integration erscheinen in der lokalen Pres- se und häufig auch in den Gemeindebriefen der Kommunen und der Kirchen- gemeinden sowie der Evangelischen Zeitung. Dennoch wird vereinzelt be- schrieben, dass keine Berichterstattung über Geflüchtete im Kreis Plön wahr- genommen wird.

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6.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen?

Bezeichnung Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingshilfe im Kreis Plön

Träger Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung

Aufgabe Bestandsaufnahme der bestehenden Helferkreise und Initiativen im Kreis; Information, Qualifikation, Vernetzung und Unterstützung der Ehrenamtlichen sowie der Koordinatoren; Netzwerkarbeit mit den ver- schiedenen Akteuren; Koordinierung und Initiierung von Projekten und Veranstaltungen

AnsprechpartnerIn Magdalena Wassink, Kreis Plön

Bezeichnung Schulungen und Infoveranstaltungen für ehrenamtlich Engagierte

Träger diverse

Aufgabe Die Bürgerakademie ist ein Unterportal des Kursportals Schleswig- Holsteins (www.sh.kursportal.info) der schleswig-holsteinischen Wei- terbildungsdatenbank und bündelt die Fort- und Weiterbildungen sowie Qualifizierungen für Engagierte in SHHolstein

AnsprechpartnerIn Bürgerakademie unter www.engagiert-in-sh.de

Bezeichnung „Flüchtlingshilfe konkret“

Träger Flüchtlingsrat SH e.V.

Aufgabe Informationsbroschüre für haupt- und ehrenamtliche Unterstützer von Flüchtlingen. Inhalte: Fluchtursachen, Asylverfahren in Deutschland, Unterbringung, soziale Rechte, Traumatisierung, Sprachkurse etc.

AnsprechpartnerIn Andrea Dallek, Flüchtlingsrat SH

Bezeichnung Multi-Kulti-Treff in der Ganztagsschule am Schiffsthal

Träger Stadt Plön

Aufgabe Freizeit und Teilhabe, wöchentliches Treffen für Jugendliche und junge Erwachsene jeder Nationalität

AnsprechpartnerIn Tim Wedemeyer, Stadt Plön

Bezeichnung „Sport für alle – Sport mit Flüchtlingen“

Träger LSV – Landessportverband Schleswig-Holstein

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Aufgabe Finanzielle Förderung von Sportvereinen (auf Antrag) zum Zwecke der Integration von Flüchtlingen durch Sport. Möglichkeit zur kostenfreien Teilhabe am Sportangebot der Sportver- eine, Übernahme des Versicherungsschutzes, Personalkosten von Integrationslotsen, FSJ- und BFD-Stellen, Zusatzbeiträge für besonde- re Vereinsangebote usw.

AnsprechpartnerIn Kirsten Bröse, LSV

Bezeichnung OsterKarree in Plön

Träger wankendorfer Baugenossenschaft

Aufgabe Nachbarschaftstreff und eine Plattform für privat organisierte ehren- amtliche Veranstaltungen. Regelmäßige Angebote für Geflüchtete: monatliches Willkommens- frühstück, zweimal wöchentlich Deutschunterricht von Frauen für Frauen mit integrierter Kinderbetreuung

AnsprechpartnerIn Annette Schwiebert-Kucharczyk

Bezeichnung "Mönkeberger Miteinander" – ein Fest als Signal gegen den Fremden- hass (Mai 2016)

Träger Gemeinde Mönkeberg

Aufgabe Hintergrund dieses Fests waren fremdenfeindliche Aktionen im Ort (zerstochene Reifen, Beschimpfungen Ehrenamtlicher, Schmierereien an der Gemeinschaftsunterkunft). Ein Fest auf dem Dorfplatz mit Es- sen, Gesang und Gesprächen. Betroffene erzählten mit Gitarre und Trommeln, in Gedichten und in vielen persönlichen Gesprächen von ihrem Leben, ihrer Kultur und ihren Wünschen.

AnsprechpartnerIn Claudia Gusovius, Mönkeberger Helferteam

Bezeichnung Ausstellung „gestrandet“ in und Schönberg im Herbst 2016

Träger Gemeinde Schönberg

Aufgabe Akzeptanzförderung: Laboer, Wendtorfer und Brodersdorfer Geflüchte- te stellen sich, ihre Heimatländer und ihre Fluchtwege vor

AnsprechpartnerIn Sabine Onasch, Gemeinde Schönberg

Stand: 13. Mai 2017 Seite 31 von 51

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7 Handlungsfeld Teilhabe

7.1 Wie ist der aktuelle Status?

Unterschiedlich ausgereifte Beratungsinfrastruktur zur Erstorientierung Das Angebotsspektrum zur Erstorientierung für Geflüchtete durch die zustän- digen Stellen im Kreis Plön ist breit und die einzelnen Betreuungsschritte sind sowohl von haupt- als auch ehrenamtlicher Seite eng verzahnt. Als erste An- laufstelle für Geflüchtete dient die Ausländerbehörde der Kreisverwaltung Plön. In der Regel wird ein Orientierungsgespräch nach der Verteilung in die Kom- munen geführt. Dies kann durch das Sozialamt und ein Bürgerbüro geschehen und durch die FlüchtlingskoordinatorIn oder auch durch ehrenamtliche Helfer durchgeführt werden. Der genaue Ablauf liegt in der Entscheidungshoheit der Kommunen und unterscheidet sich innerhalb des Kreises Plön voneinander. Mit der Unterstützung einer SprachmittlerIn bzw. einer DolmetscherIn werden Angelegenheiten – von Wohnungszuweisung, Krankenversicherung, Auszah- lung bis eventuell Kontoeröffnung – organisiert. Danach folgt bspw. durch eine Integrationsvereinbarung (Stadt Preetz) eine Weiterleitung an die Flüchtlings- betreuung (ehrenamtlich/hauptamtlich) für ein weiteres Gespräch. In diesem Gespräch erhalten die Geflüchteten neben einer Erklärung auch meist eine Willkommensbroschüre, weitere Erstinformationen, z.B. für eine Migrationsbe- ratung. Die AWO mit dem Standort Preetz und der Außenstelle Plön hat als einzige Institution den Auftrag, die Migrationsberatung für den gesamten Kreis Plön durchzuführen. Die Nutzung des Angebotes seitens der Geflüchteten ist nicht verpflichtend. Es ist notwendig, dass sämtliche Akteure der Integrationsarbeit im Kreis auf dieses Angebot hinweisen und die Geflüchteten darüber informie- ren. Im Asylverfahren können die Geflüchteten sowohl über persönliche Gesprä- che mit der Verfahrensberatung, Flüchtlingsbetreuung, Migrationsberatung als auch über Gruppenveranstaltungen und andere Institutionen beraten werden. Die Angebote müssen aktiv durch die Geflüchteten eingefordert werden.

Auswirkungen des Personennahverkehrs auf Zugang zu Angeboten Alle Befragten gaben an, dass die Unterkünfte bzw. Wohnungen der Geflüch- teten an den ÖPNV angebunden sind. Jedoch ist die Qualität der Anbindung sehr unterschiedlich und wirkt sich unmittelbar auf Teilhabemöglichkeiten der Geflüchteten aus. Neben niedrigen Frequenzen einzelner Verbindungen sind zusätzlich häufig im ländlichen Raum Verbindungen nur in eine bestimmte Richtung (bspw. zur nächstgrößeren Stadt) vorhanden. So gibt es viele Beispiele von Geflüchteten, die die infrastrukturellen Angebote (bspw. Schule, Beratungsgespräche, Einkauf, Freizeitangebote) nicht wahr- nehmen, da der Zugang via öffentlichem Nahverkehr als zu umständlich wahrgenommen wird.

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Eine Unterbringung mit integrationshemmender Anbindung (niedrige Frequenz bei Bus, Bahn, Schulbus) an den ÖPNV wird sukzessive durch den Kreis ab- gebaut. Dieser Prozess dauert noch an, zurzeit lastet die Teilhabemöglichkeit der Geflüchteten in großen Teilen auf ehrenamtlicher Hilfe (Fahrdienstangebo- te). Dieses Problem wird vielfach angesprochen und bedarf dringend einer genau- eren Betrachtung.

Sozio-kulturelle Angebote werden breit kommuniziert Teilhabemöglichkeiten werden durch die Willkommensbroschüren, persönliche Gespräche, verschiedene Internetportale (bspw. www.international.kreis- ploen.de der Kreisverwaltung), Informationsveranstaltungen, Flyer, Aushänge, Soziale Medien, WhatsApp-Broadcastlisten für die Geflüchteten in ihren Spra- chen, Sprachnachrichten (insbesondere für Personen ohne schriftliche Sprachkompetenz entscheidend) und über Ehrenamtliche bspw. Sprach- und Familienpaten bekanntgegeben. Die Nutzung unterscheidet sich je nach Ge- meinde innerhalb des Kreises. Für die umAs und mitreisende Familienangehö- rige werden aufgrund zur Verfügung stehender Ressourcen hauptsächlich persönliche Gespräche mit DolmetscherInnen in deren Wohnungen durch den Fachdienst für umAs angeboten. Besonders wichtig sind der Austausch und die Weitergabe von Angeboten der Geflüchteten untereinander.

Werte und Regeln der Aufnahmegesellschaft werden im Kreis auf vielen Ebenen vermittelt Der fortlaufende direkte Kontakt zwischen den Engagierten in der Flüchtlings- hilfe und den Geflüchteten wird gesucht, wodurch es zu persönlichen Bezie- hungen und einem gegenseitigen Verständnis kommt. Insbesondere das akti- ve "an die Hand nehmen und einfach mitmachen lassen" hat sich nach Mei- nung der Befragten bewährt. Sprach- und Familienpaten, Sprach- und Kulturmittler sowie SprachlehrerIn- nen dienen häufig als zentrale AnsprechpartnerInnen. Auch bieten die Ju- gendzentren und Flüchtlingsbetreuungen einen wichtigen Orientierungspunkt in der Vermittlung der Werte und Regeln. In der Stadt Preetz und im Amt Bokhorst-Wankendorf erhält jeder Geflüchtete einen mehrsprachigen Refugee-Guide der Bundeszentrale für politische Bil- dung, in dem wichtige Regeln des Zusammenlebens und Werte der Aufnah- megesellschaft vermittelt werden. Auf der „internationalen“ Internetseite des Kreises Plön wird der Guide ebenfalls abgebildet und als Download zur Verfü- gung gestellt.

Lokale Vereine und Initiativen sind grundsätzlich aufgeschlossen Die lokalen Sport-/Kultur- und Freizeitvereine stehen der Teilnahme von Ge- flüchteten überwiegend aufgeschlossen gegenüber und die Einbindung reicht von Sportvereinen, Landfrauenverbänden, freiwilligen Feuerwehren bis hin zu Schützenvereinen. Das Angebotsspektrum für Geflüchtete ist sehr breit, je-

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doch ist die interkulturelle Öffnung der lokalen Vereine auch stark vom persön- lichen Engagement der TrainerInnen oder BetreuerInnen, aber auch von der Bereitschaft der Mitglieder die Teilhabechancen der Geflüchteten zu erhöhen, abhängig. Teilweise seien diese auch in der Flüchtlingshilfe (bspw. in Preetz) aktiv, wodurch sie besseren Zugang zu Informationen über Qualifizierungsan- gebote im Bereich der Flüchtlingshilfe haben und eine interkulturelle Öffnung in ihrem Umfeld stärker forcieren können. Weitgehend besteht bei den Engagierten Einverständnis darüber, möglichst keine parallelen Angebote speziell für Geflüchtete anzubieten (momentan nicht immer umsetzbar, z.T. gibt es spezielle Formate für Geflüchtete), son- dern diese gezielt in die bestehenden Strukturen einzubinden oder mit den Geflüchteten zu initiieren. Dies erfolgt teilweise über die Bildungskarte bzw. über kostenlose Mitgliedschaften in örtlichen Sportvereinen und Sportschulen, die entweder über den Landessportverband, „Kein Kind ohne Sport“ oder „Bil- dung und Teilhabe“ anteilig finanziert werden und die Teilnahme an den Re- gelangeboten und Kursen ermöglichen. Die Teilhabe von umAs in der statio- nären Jugendhilfe an Sportangeboten wird durch freie Träger ermöglicht. Al- lerdings behindern verschiedentlich logistische bzw. finanzielle Randbedin- gungen die Beteiligung von Geflüchteten. Dies gilt in besonderem Maße für die ehrenamtlich geführten Vereine, die nur über begrenzte Ressourcen (Per- sonal und Räumlichkeiten) verfügen. Zweimal im Jahr treffen sich landesweit die Integrationslotsen (als Ansprech- partnerIn für Vereine, Geflüchtete, Kommunen zum Thema Sport) des LSV. Im Kreis Plön gibt es derzeit einen Integrationslotsen des LSV. Neben den direkten Angeboten durch Vereine werden unterschiedliche Sport- und Freizeitangebote auch durch Kooperationen zwischen unterschiedlichen Organisationen und Initiativen angeboten, so etwa Begegnungscafés und ge- meinsames Kochen. Die aktive Zusammenarbeit zwischen Engagierten der Integrationsarbeit und Geflüchteten wird in manchen Teilen des Kreises Plön als ausbaufähig einge- stuft. Dies könnte durch noch fehlende Qualifizierungsmaßnahmen wie z.B. Sportlotsen o.Ä. bei den ortsansässigen Sportvereinen gefördert werden.

Finanzielle Förderung von Integrationsprojekten Insgesamt sind einige Förderungsmöglichkeiten für Integrationsprojekte- bzw. -angebote in Zusammenarbeit mit Freizeit-/Kultur-/Sportvereinen bekannt. Als hauptsächliche Finanzierungsmöglichkeiten wurden Spenden, die Integrati- ons- und Aufnahmepauschale, Bildung und Teilhabe (BUT), Sport für alle – Sport mit Flüchtlingen (über den LSV) sowie der S&I-Vertrag (Sprachförde- rung und Integration) für außerschulische Projekte genannt.

Zugang zu PC-Arbeitsplätzen und Internet variiert je nach Infrastruktur und AnsprechpartnerIn Dezidierte Arbeitsplätze für Geflüchtete werden in Hinblick auf die Gleichbe- handlung mit anderen Transferleistungsempfängern nicht geschaffen. Der Zu- gang zu Arbeitsplätzen ist zum einen von der Wohnlage, also ob in der Nähe

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bspw. Arbeitsplätze in öffentlichen Einrichtungen (z.B. Stadtbibliothek in Preetz, Jugendzentren, Infocafés und Begegnungsstätten in Schrevenborn) zur Verfügung stehen, und auch von der persönlichen Motivation des Geflüch- teten diese Arbeitsplätze aufzusuchen, abhängig. Zum anderen ist der Zugang maßgeblich von dem Engagement der Ehrenamtlichen, Spenden und auch kreativen Lösungen der Engagierten abhängig. So ermöglicht der Computer- club Klausdorf in Schwentinental beispielsweise den Zugang zu Arbeitscom- putern. Internet ist in vielen Gemeinschaftsunterkünften vorhanden. Falls ein privater Internetanschluss gewünscht ist, so ist dies Privatsache. Die haupt- und eh- renamtlichen Stellen helfen in der Regel mit Informationen über mögliche An- bieter weiter und vermitteln den Kontakt.

Spezielle Angebote für Geflüchtete beispielsweise im künstlerischen Be- reich werden bereitgestellt Vereinzelt haben geflüchtete Künstler bereits Förderungen in Form von Mate- rialspenden erfahren. Auch wird versucht bei Veranstaltungen, die durch die Flüchtlingshilfe geplant sind, musikalische Beiträge der Geflüchteten einzubin- den. Zudem konnte bereits eine Vermittlung von Musikbegeisterten und Lehre- rInnen stattfinden; so fand eine Geflüchtete, die gerne Klavier lernen wollte, einen ehrenamtlichen Klavierlehrer.

Einsatz von Migranten als IntegrationsbotschafterInnen Alle im Handlungsfeld Engagierten schätzen das Engagement von erfolgreich integrierten Migranten und setzen diese als „Best-Practice-Beispiele“ zur Ver- mittlung zwischen den Kulturen, als Dolmetscher, Sprach- und Kulturvermittler und in der Koordinierung von Aktionen/Festen/Projekten ein. Mit der Möglich- keit Geflüchtete durch Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, in näheren Kontakt mit Einheimischen zu bringen, wurden durchweg positive Er- fahrungen gemacht.

Spezielle Maßnahmen zur Förderung der Teilhabe geflüchteter Frauen sind vorhanden In zahlreichen Gemeinden werden seitens haupt- und ehrenamtlicher Träger spezifische Angebote bereitgehalten bzw. geöffnet, die sich speziell an Frauen richten (so z.B. Frauenberatungsstellen in Preetz, Frauenhaus, Sprachkurse für Frauen mit Kindern, Tagesmütter, Mädchencafé Preetz, Kochen für Frauen bspw. in Lütjenburg, ein ehrenamtlicher Alphabetisierungskurs in Schwenti- nental, Frauentreff in Schrevenborn und auch Begleitung zur Beratung der AWO Lütjenburg). Dies wird von den Befragten insofern hervorgehoben, da insbesondere eine Teilnahme geflüchteter Frauen am gesellschaftlichen Le- ben aus vielfältigen Gründen (vor allem fehlende Kinderbetreuungsangebote während der Sprachkurse) erschwert ist.

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7.2 Welche Zuständigkeiten und Initiativen bestehen?

Bezeichnung Über 30 Sportarten im Sportverein

Träger TSV Plön, Preetzer TSV, FT Preetz (Finanzierung über Landessport- verband und Bildung und Teilhabe, kostenfreie Mitgliedschaft in den Ortsvereinen (TSV Raisdorf + TSV Klausdorf)

Aufgabe Integration durch Sport

AnsprechpartnerIn N.N.

Bezeichnung Integration durch Sport

Träger DOSB, Landessportverband

Aufgabe Integration von Spätaussiedlern und Flüchtlingen

Ansprechpartner -

Bezeichnung Kein Kind ohne Sport

Träger Sportjugend SH; mit den Förderern werden Preisgelder von insgesamt 5.000 € vergeben für Projekte und Starterpakete an Vereine

Aufgabe Bewerbungen der Vereine an die Sportjugend SH (sjsh)

AnsprechpartnerIn Herr Rienecker und Frau Jankowicz (sjsh)

Bezeichnung Zusammenarbeit durch Teilhabe ZdT (Sport verbindet) seit Juni 2016

Träger In SH: Türkische Gemeinde, Landesfeuerwehr, LSV; BMI

Aufgabe Toleranz und Verständnis in interkulturellem Leben fördern, Bildung

AnsprechpartnerIn Hr. Brede, Fr. Lorenzen (LSV)

Bezeichnung Beratungs- und Fachstelle bei Gewalt von Mädchen und Frauen + KIK Netzwerk bei häuslicher Gewalt

Träger Frauentreff Kiel e.V.

Aufgabe Beratung bei häuslicher und sexueller Gewalt

AnsprechpartnerIn Frau Langmaack

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Bezeichnung Bildungskarte (Bildung und Teilhabe)

Träger Kreis Plön

Aufgabe Die Leistungen beinhalten z.B. die Übernahme der Kosten für eintägi- ge Schulausflüge und mehrtägige Klassenfahrten, für Schülerbeförde- rung, für notwendige Lernförderung und für die Teilnahme an einer gemeinschaftlichen Mittagsverpflegung in der Schule oder Kinderta- gesstätte. Zusätzlich können 10 € pro Monat für die Teilnahme an Freizeit-, Sport- und Musikangeboten beantragt werden. Die teilnehmenden Leistungserbringer/-anbieter (z.B. Musik- und Sportvereine, Nachhilfelehrer etc.) rechnen die in Anspruch genom- menen Leistungen mit den entsprechenden Ämtern ab, wobei die Fir- ma Sodexo Pass GmbH diese Aufgabe für die betreffenden Ämter übernimmt.

AnsprechpartnerIn Herr Gerdsen, Frau Demin

Bezeichnung Bildung und Teilhabe: Sport für alle

Träger Landessportverband Schleswig-Holstein, Sportjugend SH, Flüchtlings- rat SH

Aufgabe „Sport für alle“ eine Initiative, die Sport mit Flüchtlingen anbietet, u.a. können Sportbekleidung, Integrationsmaßnahmen, Seminare für ÜbungsleiterInnen etc. bezuschusst werden. Die Schwerpunkte sind Sensibilisierung, Schulung, Qualifizierung und Versicherungsschutz.

AnsprechpartnerIn Frau Bröse

Bezeichnung Multi-Kulti-Treff

Träger Stadt Plön

Aufgabe Freizeit, Kulturvermittlung

AnsprechpartnerIn Herr Wedemeyer

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8 Daten und Fakten

8.1 Gestaltung des Integrationsprozesses im Kreis Plön

Die Gestaltung des Integrationsprozesses im Kreis Plön ist eine Querschnitts- aufgabe, deren Gelingen in hohem Maße von der Wirksamkeit und Verzah- nung der Koordinationsfunktionen abhängt. Die Koordinierung erfolgt in einer fachlichen Arbeitsteilung in der Verantwortung der Kreisverwaltung und in Zu- sammenarbeit mit den Koordinierungsstellen der Kommunen und Städte. • Koordination auf Kreisebene: Im Kreis Plön gibt es insgesamt vier Koordi- natorInnen (= 3,5 Stellen): • Koordinierungsstellen zur integrationsorientierten Aufnahme von Flüchtlin- gen: 1,5 Stellen, finanziert durch das Innenministerium und befristet bis Juni 2018. • Ehrenamtskoordination: eine volle Stelle „Anlauf- und Beratungsstelle zur Unterstützung des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe“ (Ehrenamtskoordina- tion) – finanziert durch das Sozialministerium – und befristet bis zum 31.12.2019. • Bildungskoordination: eine volle Stelle Bildungskoordinator für Neuzuge- wanderte – finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und For- schung (befristet bis 14.11.2018) Diese vier KoordinatorInnen sind bei der Kreisverwaltung angesiedelt und räumlich gemeinsam untergebracht (wohingegen in anderen Städten und Kreisen die Ehrenamtskoordination ggf. bei einem Wohlfahrtsverband ange- siedelt ist). Die räumliche Nähe ermöglicht eine sehr enge Verzahnung und Abstimmung der einzelnen Handlungsfelder. • Koordination in den Kommunen vor Ort: aus Mitteln der Integrationspau- schale wurden in den Kommunen Stellen für die lokale Flüchtlingsbetreu- ung und -koordination geschaffen („LOKOS“). Diese hauptamtlichen Be- treuer sind häufig in Personalunion auch Ansprechpartner für das Ehrenamt in der jeweiligen Kommune. • Anfang 2017 wurden im Kreis Plön durch das Sozialministerium an drei eh- renamtliche Initiativen Mittel für lokale ehrenamtliche Koordinatoren verge- ben. (Amt Schrevenborn, Amt Lütjenburg, Förderinitiative Plön). Kreisweit bestehen momentan 11 hauptamtliche und eine Vielzahl von ehren- amtlichen Koordinierungsstellen. Teilweise wurden in einzelnen Kommunen, so z.B. Amt Lütjenburg, Probstei, Stadt Preetz, Betreuungskonzepte entwickelt. Diese finden sich – soweit vorhanden – auf der Internetseite des Willkommensportals www.international.kreis-ploen.de unter „Lokale Aktivitäten“ sowie auf der jeweiligen Internetseite der Kommune. Im Folgenden sind die Koordinationsaktivitäten im Kreis Plön am Beispiel der Stadt Preetz dargestellt, in der Koordinierungsrunden bereits auf verschiede- nen Ebenen etabliert wurden, wie z.B. zwischen

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• Bürgermeister, Sozialamt, Bürgerbüro und AWO; • Jobcenter, Kreishandwerkerschaft, AWO-Integrationscenter Preetz mit Flüchtlingsbetreuung, Migrationsberatung, Koordination Ehrenamt, Schulleitung Grundschule, ehrenamtliche KoordinatorInnen der einzelnen Ehrenamtsgruppen, Sozialamt, Bürgermeister, Kirchenvertreter; • Koordinierungsrunde mit LeiterInnen der verschiedenen Sprachlern-Angebote (haupt- und ehrenamtlich); • Koordinierungsrunde Frauenbeauftragte Kirchenkreis, Leiterin Familienzentrum Preetz, VHS Preetz, Koordinatorin ehrenamtl. FH Preetz, Flüchtlingsbetreuung • Koordinierungsrunde Jugendamt, Allgemeiner Sozialer Dienst, Polizei, Flüchtlingsbetreuung, Bürgermeister, Sozialamt • Informationsabend/Gesamttreffen Flüchtlingshilfe Preetz (offen für alle Preetzer BürgerInnen)

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8.2 Stadt Preetz

Im Folgenden ist eine repräsentative Übersicht der Verteilung und des Status der Geflüchteten in der Stadt Preetz dargestellt. Die Daten stammen aus einer Erhebung, die zwischen Oktober 2014 und September 2016 im Sozialamt Preetz, AWO IC Preetz und durch das Jobcenter Team für geflüchtete Men- schen Kreis Plön stattfand.

Im Folgenden ist eine Übersicht der besuchten Integrationsmaßnahmen in der Stadt Preetz dargestellt. Die Daten stammen aus einer Erhebung, die zwi- schen Oktober 2014 und September 2016 im Sozialamt Preetz, bei der AWO IC Preetz und durch das Jobcenter Team für geflüchtete Menschen Kreis Plön stattfand.

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Sprachkurse werden im Kreis Plön hauptamtlich von folgenden Trägern ange- boten: KVHS, AWO, Team Arbeit GmbH, ISFA. Ehrenamtliche Sprachförderungsangebote werden kreisweit z.T. situativ, indi- viduell und spontan angeboten.

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8.3 Koordination

Im Kreisgebiet gibt es insgesamt 13 hauptamtliche EhrenamtskoordinatorInnen, die die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit vor Ort koordinieren. Davon sind • eine Koordinatorin in der Verwaltung des Kreises, • zehn KoordinatorInnen in den Verwaltungen der Städte und Ämter (pro Stadt/Amt ein Ansprechpartner für das Ehrenamt) und • zwei KoordinatorInnen in Vereinen ansässig. Von den besagten 13 KoordinatorInen sind fünf explizit und exklusiv EhrenamtskoordinatorInnen, während die übrigen acht gleichzeitig Ehrenamtliche und AsylbewerberInnen koordinieren und betreuen.

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8.4 Herkunftsländer

Die dem Kreis im Jahr 2016 zugewiesenen AsylbewerberInnen stammen aus den folgenden Herkunftsländern: Staatenzugehörigkeit Anzahl Syrien 254 Afghanistan 119 Irak 114 Iran 39 Armenien 31 Eritrea 20 Russische Föderation 11 Jemen 8 Somalia 3 ungeklärt 3 Türkei 2 Philippinen 1 Serbien 1 Algerien 1 Gesamtergebnis 607

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Die Gesamtzahl der AsylbewerberInnen im Kreis Plön setzt sich wie folgt zu- sammen: Anzahl der Staatenzugehörigkeit AsylbewerberInnen afghanisch 360 syrisch 315 irakisch 234 armenisch 75 iranisch 59 eritreisch 48 russisch 47 albanisch 26 serbisch 21 jemenitisch 21 mazedonisch 20 sonstige asiatische Gebiete 14 türkisch 14 somalisch 14 ungeklärt 11 staatenlos 10 kosovarisch 6 aserbaidschanisch 2 ohne Angabe 1 philippinisch 1 algerisch 1 palästinensisch 1 Gesamtergebnis 1301

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8.5 Teilhabe

Die Teilhabechancen der Geflüchteten zu steigern, setzt Kenntnis der unter- schiedlichen Bedürfnisse und Erfordernisse der Geflüchteten voraus, da diese Gruppe im Kreis Plön sehr heterogen ist. Es gibt eine Vielzahl an Aktivitäten im Kreis Plön, die die soziokulturelle Teilhabe von Geflüchteten fördern, je- doch ist eine vollumfängliche Übersicht der Aktivitäten, Mitglieder und der An- zahl an Kontakten nicht vorhanden. Eine Teilübersicht über die lokalen Aktivitäten vor Ort findet sich auf der Seite des Willkommensportals der Kreisverwaltung Plön unter www.international.kreis-ploen.de. Teilweise unterhalten Kommunen eigene Internetseiten mit Angeboten von bspw. einer Fahrradwerkstatt über Sprachcafé bis hin zu Hilfe bei Behördengängen, Begleitung zum Arzt etc. Ebenso ist auf das Portal www.engagiert-in-sh.de oder www.ich-helfe-sh.de hinzuweisen, das viele Initiativen in Schleswig-Holstein auflistet. Im Kreis Plön gibt es 161 Vereine, die zum Kreissportverband Plön gehören. Im Jahr 2016 hatte der KSV Plön insgesamt 44.183 Mitglieder, davon sind 14.847 jugendliche Mitglieder. Mit der Migrationsberatung der Geflüchteten ist im Kreis Plön die Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig-Holstein e.V. AWO – IntegrationsCenter betraut. Dafür stehen insgesamt drei Vollzeitstellen (0,5 Stelle MBE, Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer und 2,5 Stellen MBSH, Migrationsberatung Schleswig Holstein) zur Verfügung. Beratungen werden kreisweit an zwei Standorten (Preetz und Plön) angeboten und werden überwiegend von Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan, Irak, Eritrea, Iran und Somalia wahrgenommen. Die folgenden Abbildungen zeigen eine Aufteilung der Personen nach Alter und Geschlecht, die im Jahr 2016 von der Migrationsberatung Schleswig- Holstein beraten worden sind. Diese Darstellung bildet jedoch nicht die komplette Anzahl der Ratsuchenden ab:

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Abbildungen der MBSH-Statistik 2016 der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig-Holstein e.V. AWO – IntegrationsCenter (Februar 2017).

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8.6 Aufenthaltsgestattung, Duldung und SGB II

Der Aufenthaltsstatus der Geflüchteten entscheidet über die Möglichkeiten und Restriktionen der individuellen Integration in den Arbeitsmarkt. Insgesamt befinden sich 1.876 Zugewanderte im Kreis Plön. Daraus ergibt sich folgende Verteilung nach Aufenthaltsstatus der zugewanderten Personen im erwerbfähigen Alter (ab 15 Jahren) im Kreis Plön2:

Aufenthaltsgestattung (Empfänger Anzahl AsylbLG) %-Anteil Zugewan- Er- Männlich Weiblich derte

werbs- Gemeinde im erwerbs- fähiger -17 -24 -67 -17 -24 -67 fähigen mit Ge- Alter stattung

Gesamt (ab 15) Alter15 Alter18 Alter25 Alter68+ GesamtM Alter15 Alter18 Alter25 Alter68+ Gesamt W Stadt Schwent i- nental 5 27 43 1 76 1 5 15 1 22 98 210 47 Stadt Plön 0 0 0 145 0 Stadt Preetz 5 31 50 0 86 1 14 25 0 40 126 306 41 Amt Bokhorst - Wankendorf 2 7 12 0 21 1 7 10 0 18 39 44 89 Amt Großer Plöner See 1 1 15 0 17 0 1 8 0 9 26 26 100 Amt Lütjenburg 3 40 55 0 98 3 7 26 0 36 134 153 88 Amt Preetz-Land 2 7 22 0 31 2 4 15 21 52 55 95 Amt Probstei 5 50 76 0 131 3 13 37 0 53 184 189 97 Amt Schreve n- born 0 0 0 170 0 Amt 2 8 21 0 31 2 7 11 20 51 55 93 Bönebüttel 2 1 5 0 8 1 2 5 0 8 16 20 80 Bösdorf 1 0 2 0 3 0 0 0 0 0 3 3 100 0 0 0 38 0 GU Plön 19 0 19 19 100 Gesamt Kreis Plön 28 172 301 1 502 14 60 152 1 227 729 1384

2 Diese Tabellenansichten sind noch unvollständig und werden aktualisiert, sobald die fehlenden Datensätze vorliegen. Stand: 13. Mai 2017 Seite 47 von 51

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Duldung (Empfänger Anzahl AsylbLG) %-Anteil Zugewan- Er- Männlich Weiblich derte

werbs- Gemeinde im erwerbs-

fähiger -17 -24 -67 -17 -24 -67 fähigen mit Dul- Alter dung (ab 15) Alter15 Alter18 Alter25 Alter68+ GesamtM Alter15 Alter18 Alter25 Alter68+ Gesamt W Gesamt Stadt Schwentinental 0 0 5 0 5 0 0 3 0 3 8 210 4 Stadt Plön 0 0 0 0 145 0 Stadt Preetz 2 0 8 0 10 0 0 8 0 8 18 306 6 Amt Bokhorst - Wankendorf 1 0 3 0 4 0 0 1 0 1 5 44 11 Amt Großer Pl ö- ner See 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 26 0 Amt Lütjenburg 2 0 10 0 12 0 3 4 0 7 19 153 12 Amt Preetz-Land 0 1 2 0 3 0 0 0 0 0 3 55 5 Amt Probstei 1 0 2 0 3 0 0 2 0 2 5 189 3 Amt Schrevenborn 0 0 0 0 170 0 Amt Selent Schlesen 0 0 3 0 3 0 0 1 0 1 4 55 7 Bönebüttel 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 20 0 Bösdorf 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0 Ascheberg 0 0 0 38 0 GU Plön 0 0 0 19 0 Gesamt Kreis Plön 6 1 33 0 40 0 3 19 0 22 62 1384

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Anerkannt SGB II Anzahl %-Anteil Zugewan- Männlich Weiblich Er- derte

werbs-

Gemeinde im erwerbs-

-17 -24 -67 -17 -24 -67 fähiger fähigen im SGB Alter II (ab 15) Alter15 Alter18 Alter25 Alter68+ GesamtM Alter15 Alter18 Alter25 Alter68+ Gesamt W Gesamt Stadt Schwent i- nental 4 24 41 0 69 2 8 25 0 35 104 210 50 Stadt Plön 4 30 43 0 77 2 7 59 0 68 145 145 100 Stadt Preetz 6 34 70 0 110 0 10 42 0 52 162 306 53 Amt Bokhorst - Wankendorf 0 0 0 0 0 44 0 Amt Großer Pl ö- ner See 0 0 0 0 0 26 0 Amt Lütjenburg 0 0 0 0 0 153 0 Amt Preetz-Land 0 0 0 0 0 55 0 Amt Probstei 0 0 0 0 0 189 0 Amt Schreve n- born 0 0 0 0 0 170 0 Amt Selent Schlesen 0 0 0 0 0 55 0 Bönebüttel 0 2 0 2 2 0 0 2 4 20 20 Bösdorf 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 0 Ascheberg 2 3 0 5 0 5 0 5 10 38 26 GU Plön 0 0 0 0 0 19 0 Gesamt Kreis Plön 16 93 154 0 549 6 30 126 0 273 822 1384

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8.7 Unterbringungsarten von Geflüchteten

• Nach Beendigung des Aufnahmeverfahrens in der EAE werden die Geflüchteten gem. § 7 der „Ausländer- und Aufnahmeverordnung (AuslAufnVO)“ im Kreis Plön (Quote 5 %) weiterverteilt. • Im Kreis Plön befinden sich derzeit ca. 822 anerkannte Geflüchtete (im SGBII Bezug) und ca. 597 Personen mit guter Bleibeperspektive. • Kreisweit wohnt nur ein geringer Anteil der Geflüchteten in einer Gemeinschaftsunterkunft oder in einer Wohnung mit eigenem Vertragsverhältnis. Geflüchtete im AsylbLG sind in Wohnraum unterbebracht, den die jeweiligen Kommunen angemietet haben. Übersicht der Unterbringungsarten von Geflüchteten im AsylbLG in den Kom- munen im Kreis Plön:

Angemietete Angemietete Gemein- Gemein- Andere Bestand Bestand Gesamt- Wohnungen Wohnungen schafts- schafts- Unterkünfte an Einzel anzahl Pers. Kommunen und von privat von Wohnungs- unterkünfte unterkünfte WHG Plätze AsylbLG kreisfreie Städte baugenossen- < 15 Pers. > 15 Pers. schaften

Amt Bokhorst- 24 0 1 1 0 24 36 73 Wankendorf

Stadt Plön 7 61 0 0 0 68 0 92

Gemeinde 11 2 0 0 0 13 0 38 Ascheberg Gemeinde 2 0 0 0 0 2 0 3 Bösdorf

Amt Preetz-Land 31 0 0 1 0 31 21 80

Amt Großer 21 0 2 1 0 21 29 40 Plöner See

Amt Lütjenburg 10 23 0 1 2 33 91 201

Amt Selent 34 0 0 0 0 34 0 75 Schlesen

Stadt Preetz 38 35 0 0 3 73 20 213

Stadt 10 43 2 4 4 53 18 130 Schwentinental

Amt Probstei 49 50 0 2 0 99 126 270

Amt 58 24 0 0 0 82 0 175 Schrevenborn Gemeinde 6 0 0 0 2 8 0 29 Bönebüttel Gesamt 301 238 5 10 11 541 341 1419

• Die Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG hat 3.036 eigene Wohnungen im Kreis Plön, von denen aktuell 182 Wohnungen zur Unterbringung von AsylbewerberInnen genutzt werden. Bisher gibt es neun Direktverträge mit AsylbewerberInnen.

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• Die Plöner Gewerbliche Baugenossenschaft eG verfügt über 524 eigene Wohnungen im Kreis Plön, von denen aktuell 34 Wohnungen zur Unterbringung von AsylbewerberInnen genutzt werden.

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