19 BiAS - Bible in Africa Studies
Johannes M. Wessels
OFFERING THE GOSPEL ADAPANON
An Interpretation and Application of 1 Corinthians 9:18
Edited and provided with a foreword by Joachim Kügler 19 Bible in Africa Studies
Études sur la Bible en Afrique Bibel-in-Afrika-Studien Bible in Africa Studies Études sur la Bible en Afrique Bibel-in-Afrika-Studien Volume 19
edited by Joachim Kügler, Masiiwa R. Gunda, Lovemore Togarasei, Eric Souga Onomo
In cooperation with Ezra Chitando and Nisbert Taringa
2015 Offering the Gospeladapanon
An Interpretation and Application of 1 Corinthians 9:18
Johannes M. Wessels
Edited and provided with a foreword by Joachim Kügler
2015 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut- schen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Informationen sind im Internet über http://dnb.d-nb.de/ abrufbar.
Thesis submitted in partial fulfilment of the requirements for the degree Philosophiae Doctor in New Testament of the North-West University, South Africa, in November 2010 Supervisor: Prof Dr Fika J van Rensburg Assistant Supervisor: Prof Dr SJ van der Merwe
Dieses Werk ist als freie Onlineversion über den Hochschulschriften-Server (OPUS; http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/) der Universitätsbibliothek Bamberg erreichbar. Kopien und Ausdrucke dürfen nur zum privaten und sons- tigen eigenen Gebrauch angefertigt werden.
Herstellung und Druck: Digital Print Group, Nürnberg Umschlaggestaltung: University of Bamberg Press, Anna Hitthaler Umschlagbild: Shepherd by J.M. Wessels Deco-Graphiken: J. Kügler (variations on Wessels’ Shepherd) Textformatierung: J. Kügler & I. Loch
© University of Bamberg Press, Bamberg 2015 http://www.uni-bamberg.de/ubp/
ISSN: 2190-4944 ISBN: 978-3-86309-340-2 (Druckausgabe) eISBN: 978-3-86309-341-9 (Online-Ausgabe) URN: urn:nbn:de:bvb:473-opus4-264687 EINE ARME KIRCHE DER ARMEN
Deutsches Vorwort Die Verbindung von Geld und Religion ist unauflöslich und doch stets heikel. Das gilt selbstredend auch für das Christentum. Selbst der voll kommen arme und besitzlose Künder des Evangeliums, der durch Sach spenden überlebt, lebt vom Geld der anderen. In den staatlich anerkann ten Großkirchen Deutschlands ist es inzwischen üblich, dass das pasto rale Personal professionell ausgebildet ist und gegen ein festes Gehalt hauptamtlich für die Kirche arbeitet. Andere Formen, wie der neben amtliche Diakon im katholischen Bereich, sind Ausnahmen und werden es auf mittlere Sicht wohl auch bleiben. Im südlichen Afrika ist die Situation auch für etablierte Kirchen oft anders. In diese Situation führt der vorliegende Band von Johannes Wessels ein, der die leicht überarbeitete Fassung seiner Dissertation darstellt. Er analysiert den von Paulus abgeleiteten Begriff j[djcWa[h/ ‚Zeltmacher’, der für die pastorale Situation der südafrikanischen Dutch Reformed Church1 (DRCSA), für die der Autor etwa zwanzig Jahre lang in Südafrika und Botsuana gearbeitet hat, prägend ist. In dieser Kirche ist j[djcWa[h ein fester Begriff für einen Pastor, der keine Vollzeitstelle bei der Kirche hat, sondern sich mit weltlicher Arbeit ein zusätzliches Einkommen verschaffen muss, um sich (und seine Familie) zu unterhalten. Diese Konstruktion wird meistens gewählt,
1 Die DRC ist eine alte, ins 17. Jh. zurückreichende Kirche in Afrika. Lange hat sie das Apartheid System (1948 1994) unterstützt und es sogar in ihrer Kirchenstruktur abgebil det, indem für jede Gruppierung eine eigene ‚Schwesterkirche’ geschaffen wurde. 1980 wurde die DRC wegen ihrer Unterstützung der Apartheid vom Weltverband der Refor mierten Kirchen ausgeschlossen, welcher die Rassentrennung als Sünde brandmarkte. 1986, schon vor dem politischen Ende der Apartheid, hat die DRC ihre Einstellung geän dert und alle Mitglieder ohne Ansicht ihrer ethnischen Zugehörigkeit aufgefordert, sich unter einem kirchlichen Dach zu einem gemeinsamen Christsein zu vereinen. Trotz dieser Integrationsbemühungen bestehen auch nach Ende der Apartheid, die die DRC inzwischen als Sünde einstuft, noch ethnische Trennungen, die das kirchliche Leben be einträchtigen. Heute kümmern sich viele weiße DRC Theologen in besonderer Weise um die Anliegen der (überwiegend schwarzen) Armen und versuchen durch ihre Solida rität nicht nur die Schuld der Vergangenheit abzutragen, sondern auch eine überzeu gende Form zeitgemäßer Jesus