Auf Dutts Donnerwetter Folgt Ein 1:5-Debakel Gegen Dortmund
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Die schnelle Sportzeitung im Printabo und Internet NR. 05/14 09. Februar 2014 Jetzt auch kostenlos www.neu-sport.de im Apple App Store! Auf Dutts Donnerwetter folgt ein 1:5-Debakel gegen Dortmund Kampf um den Ball: Während Werder-Torjäger Nils Petersen (links) leer ausging, traf Borussia-Verteidiger Manuel Friedrich an seiner früheren Wirkungsstätte. Foto: Eibner-Pressefoto Anzeige SEITE 02 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA FUSSBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 03 Deutliche Pleite gegen Dortmund Gegentor-Flut hält an, Bremen taumelt der Abstiegszone entgegen SV Werder Bremen – men ein, nachdem sie beim FC sondern auch, weil er unter der Marcel Reus nicht lange, son- Borussia Dortmund 1:5 (0:2) Augsburg mit 1:3 verloren hat- Woche Vater geworden war. Ne- dern zog scharf ab; Werder-In- ten. Werder-Trainer Robin Dutt ben dem Griechen verteidigte nenverteidiger Sebastian Prödl SV Werder Bremen: Wolf – Ge- beklagte die „fehlende Einstel- Manuel Friedrich, der in seinen konnte den Ball jedoch soeben bre Selassie, Prödl, Lukimya lung“ seiner Mannschaft. Vor anderthalb Jahren beim SV noch zur Ecke abblocken. Mulongoti, Caldirola – Bargf- dem Heimspiel gegen Borussia Werder (vom Juli 2002 bis zum Aber auch die Hausherren hat- rede, Junuzovic – Elia (55. Ko- Dortmund kündigten die Bremer Januar 2004) verletzungsbe- ten vereinzelt gute Offensivsze- bylanski), Hunt (79. Aycicek), Spieler daraufhin unisono an, dingt nur ein einziges Pflichtspiel nen. Dabei hatte fast immer Aa- Obraniak – di Santo (55. Peter- dass sie kämpfen, rennen und absolvierte. Friedrich hatte seine ron Hunt seine Finger im Spiel sen). alles geben wollen würden. Karriere eigentlich im Sommer – beziehungsweise seine Füße, Trainer: Robin Dutt Den Angriffsbemühungen der 2013 bei Bayer Leverkusen be- um genau zu sein. Mit einem ge- Borussia Dortmund: Weiden- Hausherren stellten sich zwei reits beendet, war von BVB- nialen Hackentrick setzte der feller – Piszczek, Friedrich, So- Dortmunder Innenverteidiger ge- Coach Jürgen Klopp als Reak- Bremer Mittelfeldmann gleich kratis Papastathopoulos, genüber, die auf eine Bremer tion auf die Verletzungspro- zwei Dortmunder Verteidiger Schmelzer – Bender (65. Kehl), Vergangenheit zurückblicken: bleme aber im November 2013 schachmatt und Eljero Elia in Sahin – Aubameyang (77. Hof- Sokratis Papastathopoulos war reaktiviert worden. Szene. Der Niederländer spielte mann), Mkhitaryan, Reus (65. erst im Sommer 2013 von der Als der Ball im Weserstadion den Ball scharf in die Mitte, wo Großkreutz) – Lewandowski. Weser zu den Westfalen ge- rollte, wurde schnell deutlich, in Franco di Santo, der von Dutt Trainer: Jürgen Klopp wechselt, die für den Griechen welche Richtung es hauptsäch- überraschend anstelle von Tor- Schiedsrichter: Günter Perl eine stattliche Ablösesumme lich gehen würde. Als Robert Le- jäger Nils Petersen in vorderster (MSV München) von 9,5 Millionen Euro zahlten. wandowski mit dem Ball am Fuß Front eingesetzt wurde, aber Zuschauer: 42.100 Sokratis Papastathopoulos, der von links nach innen zog, kam nicht zum Abschluss kam. Nach Tore: 0:1 Lewandowski (28.), für den SV Werder vom Sommer Werder-Keeper Raphael Wolf einer knappen halben Stunde 0:2 Mkhitaryan (41.), 0:3 Fried- 2011 bis zum Mai 2013 insge- aber gut aus einem Tor heraus gingen die Gäste dann in Füh- rich (48.), 0:4 Mkhitaryan (62.), samt 61 Pflichtspiele absolvierte und verhinderte mit klugem Stel- rung. Nuri Sahin hatte im Mittel- 0:5 Lewandowski (85.), 1:5 Ay- (drei Tore), war in Borussias Ab- lungsspiel ein frühes 0:1. Die feld jede Menge Platz, den er cicek (89.) wehr für das Spiel an seiner al- Dortmunder hatten im Zentrum nutzte, um Schmelzer in Szene Gelbe Karten: di Santo (3. ten Wirkungsstätte „gesetzt“, das Heft in der Hand. Vor allem zu setzen. Der 26-Jährige schal- Gelbe Karte), Kobylanski (1. nachdem sich Mats Hummels Sven Bender nutzte dies, um tete über die linke Seite den Gelbe Karte) – Friedrich (2. unter der Woche bei einem Test- Steilpässe in die Spitze zu spie- Turbo ein und konnte sich auch, Gelbe Karte), Sokratis Papas- spiel gegen Fortuna Düsseldorf len. Als er auf der linken Seite weil Aaron Hunt ausrutschte und tathopoulos (3. Gelbe Karte) verletzt hatte. Und für Sokratis Marcel Schmelzer steil schickte, Elia nur halbherzig störte, be- Papastathopoulos war es nicht genoss der 26-Jährige dort alle haupten. Lewandowski, eben Ein Donnerwetter prasselte auf nur eine besondere Partie, weil Freiheiten und brachte den Ball noch zusammen mit Schmelzer die Spieler des SV Werder Bre- es gegen seinen Ex-Klub ging – scharf in die Mitte. Dort fackelte an der äußersten Ecke des SEITE 04 FUSSBALL 1. BUNDESLIGA Spielfeldes, lief klug in die Mitte, wo ihn Schmelzer auch sogleich suchte. Das perfekte Zusam- menspiel krönte der Pole, indem er von halblinks aus mit einem herrlichen Schlenzer ins lange Eck zum 0:1 einschoss. Für den guten Wolf gab es in dieser Si- tuation nichts zu halten. Die Bremer steckten den Kopf nicht in den Sand, sondern ga- ben weiter Gas. Und diese gute Einstellung wäre um ein Haar mit dem Ausgleich belohnt wor- den, denn es gab tatsächlich zwei gute Torchancen für die Heim-Elf. An beiden war Winter- Neuzugang Ludovic Obraniak beteiligt, der damit andeutete, dass er definitiv zu einer Berei- cherung werden kann. Zunächst zirkelte der gebürtige Franzose, der aber für die polnische Na- tionalmannschaft aktiv ist, einen Eckstoß von der linken Seite perfekt in den Borussia-Straf- raum. Dort kam Sebastian Prödl in der Mitte auch tatsächlich zum Kopfball, setzte diesen aber ein gutes Stück über die Latte. Kurz darauf hielt Hunt im Mittelfeld halblinks den Ball; Obraniak Nicht nur der Bremer Eljero Elia (rechts) hatte gegen den überragenden Borussen Henrikh Mkhitaryan das Nachsehen. überlief ihn auf der Außenbahn Foto: Eibner-Pressefoto und wurde von Hunt auch so- FUSSBALL 1. BUNDESLIGA SEITE 05 gleich steil geschickt. Aus vollem net Friedrich“, werden sich die Lauf flankte Obraniak in die Bremer Anhänger, die sich noch Mitte, wo di Santo in seiner bes- an die erfolglosen anderthalb ten Szene auch gleich zum Jahre des Verteidigers im Wer- Kopfball und diesen flach aufs der-Trikot erinnern, gedacht ha- Tor brachte. Gäste-Keeper Ro- ben. man Weidenfeller tauchte aber Dutt reagierte auf den Drei-Tore- blitzschnell ab und parierte si- Rückstand und wechselte mit cher. So manch neutraler Beob- Petersen sowie Martin Koby- achter stellte sich die Frage, ob lanski zwei frische Offensivkräfte Petersen, wäre er an di Santos ein. Dumm nur, dass die Haus- Stelle gewesen, hier zum 1:1 herren zunächst gar nicht dazu eingeköpft hätte – denn wäh- kamen, offensiv in Erscheinung rend di Santo bisher erst ein Sai- zu treten. Stattdessen waren es sontor erzielte, hat Petersen im- die Dortmunder, die noch lange merhin schon fünf Saisontreffer nicht genug hatten, sondern wei- auf seinem Konto ... terhin ein wahres Offensivfeuer- Dann nahmen aber die Dort- werk abbrannten. Als Reus den munder das Heft des Handelns Ball zu Lewandowski spielte, wieder in die Hand. Henrikh hätte der Torjäger von halb- Mkhitaryan fand mit einem Steil- rechts aus eigentlich zum 0:4 pass Reus, der sich gegen Teo- einschießen müssen. Der 25- dor Gebre Selassie behauptete Jährige, der im Sommer 2014 und von halblinks aus eine zum FC Bayern München wech- Flanke an den langen Pfosten selt, geriet jedoch leicht in Rü- zirkelte. Von dort aus köpfte ckenlage und jagte den Ball des- Pierre-Emerick Aubameyang halb über die Latte. Glück für den Ball nicht direkt aufs Tor, den SV Werder, denn normaler- sondern legte ihn ab für den zum weise nutzt der Pole solche anderen Pfosten durchgelaufe- Chancen ... nen Mkhitaryan. Der Armenier Ob es noch einmal spannend versäumte es allerdings, diese geworden wäre, wenn die Bre- von ihm selbst eingeleitete mer nach einer knappen Stunde Chance zum 0:2 zu veredeln, auf 1:3 verkürzt hätten? Diese weil er den Ball nur ins Außen- Frage konnte nicht geklärt wer- netz setzte. Kurz vor der Pause den, weil Gebre Selassie nach machte der 25-Jährige es dann Obraniaks langer Linksflanke aber besser: Bei seinem Solo- zwar per Grätsche soeben noch lauf ließ er nacheinander die drei an den Ball kam, diesen aber Bremer Philipp Bargfrede, As- nicht mehr scharf aufs Tor brin- sani Lukimya Mulongoti und gen konnte, so dass Weidenfel- Luca Caldirola stehen, ging noch ler die Kugel mühelos fangen einen Schritt und schoss dann konnte. Die Borussen blieben von halbrechts aus zwar nicht aber dominant und glänzten mit besonders platziert, sondern einer großen Spielfreude: Nach knallhart zum 0:2 ein. Dadurch Sahins klugem Querpass fand war klar, dass es für die Bremer sich kein Bremer, der Lukasz im zweiten Durchgang ganz, Piszczek im halbrechten Mittel- ganz schwer werden würde. feld attackieren wollte. Bei so Als die zweite Halbzeit gerade viel Freiheit war der Pole so frei, einmal drei Minuten alt war, aus 25 Metern einen fulminan- wurde für den SV Werder aus ten Fernschuss abzufeuern, bei dem „schwer“ ein so gut wie dem sich Wolf vergeblich aussichtsloses Unterfangen. streckte – aber das Glück hatte, Reus zirkelte ähnlich, wie der dass der Ball halblinks „nur“ an Bremer Obraniak im ersten die Oberkante der Latte Durchgang, einen Eckstoß klatschte und von dort ins Tor- scharf von der linken Seite ins Aus sprang. Zentrum, wo Bargfrede den Ball Das 0:4 war damit aber nur auf- unglücklich verlängerte. Am lan- geschoben und keinesfalls auf- gen Pfosten musste Friedrich gehoben. Sahin zeigte, dass nur noch seinen Fuß in die Flug- Hunt nicht der einzige Spieler bahn des Balles halten – und auf dem Platz ist, der den Ha- schon hatte er ihn am langen ckentrick beherrscht: Der 25- Pfosten, wo kein Bremer Feld- Jährige, den die Dortmunder auf spieler auf der Torlinie stand, Leihbasis von Real Madrid zu- zum 0:3 versenkt und konnte rück nach Nordrhein-Westfalen seinen ersten Treffer im Borus- holten, setzte gekonnt Mkhita- www.neu-sport.de sia-Trikot bejubeln. „Ausgerech- ryan ein, der den Ball von halb- SEITE 06 FUSSBALL 1.