DIE NEUE THYSSENKRUPP MARINE SYSTEMS GMBH MARINESYSTEMHAUS MIT ZUKUNFTSWEISENDEM WERFTKONZEPT

Hans-Christoph Atzpodien / Andreas Burmester

m Januar 2005 entstand die Thyssen- auf Marineschiffbau ausgerichtetes Spezi- Materials Handling Equipment etc.). Die IKrupp Marine Systems AG aus der Fu- alunternehmen mit höchster Technologie- frühere Howaldtswerke-Deutsche Werft sion der ThyssenKrupp Werften Gruppe kompetenz, das heute in erster Linie auf die GmbH konnte nach Verschmelzung mit (Blohm + Voss/Nordseewerke) mit der Produktbereiche nicht nuklearer U-Boote der Blohm + Voss Naval GmbH den bereits HDW Group. Das damals aus zwei lang- und High End Marine-Überwasserschiffen im globalen Markt gut etablierten und ge- jährigen Wettbewerbern neu gebildete Un- spezialisiert ist. schätzten Namen ThyssenKrupp Marine Systems GmbH übernehmen. Perspektive eines europaweiten Wettbewerbs

Angesichts knapper Verteidigungsetats bei der Beschaffung von Marineausrüs- tung spielt es aus Kundensicht eine im- mer größere Rolle, wie entsprechendes Gerät schnell, innerhalb des festgesetzten Zeitplanes und zu marktgerechten Prei- sen eingekauft werden kann. Zur Errei- chung dieses Zieles besteht – anders als früher – heute, sowohl bei der deutschen als auch bei internationalen Marinen, die Bereitschaft, auf ursprünglich beabsich- tigte Fähigkeitsanforderungen zu verzich- Die Organisationsstruktur von ThyssenKrupp Marine Systems (Gradfik/Fotos: TKMS) ten, wenn dadurch ein überproportiona- ler Einsparungseffekt im Einkauf erzielt ternehmen umfasste vier Werftstandorte in Auch auf Konzernebene ergaben sich werden kann. Hinzu kommt die mit dem Deutschland sowie drei Standorte im Aus- Änderungen: So wurde die 2005 entstan- Defence Package auf europäischer Ebene land (Schweden und Griechenland). Mit dene ThyssenKrupp Marine Systems AG (sowie mit dessen Umsetzung in nationales nahezu 9.000 Mitarbeitern war die Gruppe in ThyssenKrupp Industrial Solutions AG Recht auch in Deutschland) eröffnete Per- sowohl im U-Boot-Bau wie auch im Mari- umbenannt. Diese führt heute neben dem spektive eines europaweiten Wettbewerbs, ne-Überwasserschiffbau, im Bereich von Werften-Geschäft auch das zivile Projekt- der durchaus auch im Sinne eines weltweit Megajachten sowie von Containerschiffen geschäft innerhalb des ThyssenKrupp Kon- eröffneten Marktspektrums gesehen wer- und schließlich im Schiffsreparatur-Be- zerns (Zementanlagen, Chemieanlagen, den kann. Die ehedem vorherrschenden reich tätig. Durch hausgemachte Verluste, insbesondere aber die Folgen der Wirt- schaftskrise der Jahre 2008/2009 und durch das vertragswidrige Verhalten des Kunden Griechenland wurde die Gruppe in eine tief greifende Restrukturierung gezwungen, die am 01.01.2013 mit der Fusion der verblie- benen Howaldtswerke – Deutsche Werft GmbH und der Blohm + Voss Naval GmbH zur ThyssenKrupp Marine Systems GmbH abgeschlossen werden konnte. Auf dem Wege dahin wurden alle zivilen Schiffbauaktivitäten sowie der griechische Werftstandort Hellenic Shipyards abgege- ben; die Marineschiffbau-Aktivitäten wur- den gleichzeitig zusammengefasst und auf die Schwerpunktstandorte Kiel (U-Boote) und Hamburg (militärische Überwasser- schiffe) konzentriert. Es entstand ein um 4.500 Mitarbeiter reduziertes, von den Ab- läufen her fokussiertes und ausschließlich Die Blohm+Voss MEKO® A-200 Fregatte hat sich im Einsatz bewährt!

6 MARINEFORUM 5-2013 Your business is the German and international maritime market ? 04 05 Mai 2012 149. Jahrgang ISSN 0017-7504 C 3503 E · € 14,80 ISSN 0017750-4 ISSN 0017750-4 www.hansa-online.de 9 770017 750007 9 770017 750007 Nr. 5 International Maritime Journal SCHIFFBAU SCHIFFFAHRT LOGISTIK | HAFEN Classification Societies Zukunft der Emissionshäuser Intermodal-Geschäfte wachsen Simulation im Schiffbau Bekämpfung der Piraterie Kohleterminal in Wilhelmshaven Offshore Special: Wind & Maritim Aktuelle Rechtsthemen Offshorehäfen Ostsee

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www.hansa-online.de erarbeiten und zugleich eine Plattform für Ausbildungsunterstützung schaffen soll. XX Schließlich wird die ThyssenKrupp Ma- rine Systems AB, Karlskrona/Malmö (ehemals Kockums AB) als vierter Ge- schäftsbereich geführt, der vor allem ein Spezialprodukt-Portfolio im Bereich der schwedischen U-Boot-Technologie sowie im Überwasser-Bereich (Minenjagd, Küs- tenschutz) abdeckt. Fähigkeit zur Flexibilität

Mit ihrem Geschäftsbereich HDW in Kiel Überholung und Modernisierung von U-Booten der HDW Klasse 209 in Kiel ist ThyssenKrupp Marine Systems traditionell und mit weitem Abstand Weltmarktführer politischen Aspekte im Sinne einer über- schiffbau wird die Kooperation mit unter- im Bereich der nicht nuklear angetriebenen wiegend nationalen Beschaffung von Rüs- schiedlichen Fertigungs- und Ausrüstungs- U-Boote. Neben den bekannten Alleinstel- tungsgütern treten demgegenüber allmäh- partnern möglich, die unter Steuerung der lungsmerkmalen (AIP-Antrieb mittels Brenn- lich in den Hintergrund. ThyssenKrupp Marine Systems als qualifi- stoffzelle, Stealth, Kompaktheit, Verfügbar- Für die ThyssenKrupp Marine Systems, zierte externe Fertigungskapazitäten dienen, keit) zeichnet sich der Geschäftsbereich HDW dem führenden deutschen Anbieter im ermöglicht. schon seit Langem durch die Fähigkeit aus, Marineschiffbau und gleichzeitigen Welt- Aufseiten ThyssenKrupp Marine Systems sowohl komplette U-Boote in Kiel zu bau- marktführer im Bereich der nicht nuklearen verbleibt – mit unterschiedlichen Arbeitsan- en als auch – falls vom Kunden gewünscht U-Boot-Technologie bedeutet dies in seiner teilen je nach Auftragszuschnitt – in jedem – Design und Materialpakete zu liefern, die strategischen Ausrichtung zweierlei: Fall die Aufgabe des Designs, der Gesamtsteu- dann von einer Werft im Kundenland zu ei- XX Zum einen gilt es, einen langfristigen und erung der Organisation der Beschaffung und nem kompletten Boot endmontiert werden. nachhaltigen Geschäftserfolg unabhängig des verantwortlichen Generalunternehmers Diese mehrfach unter Beweis gestellte Fähig- davon abzusichern, in welchem Maße und gegenüber dem jeweiligen Kunden. Hierzu keit zur Flexibilität hat wesentlich mit dazu mit welchen lokalen Anteilen die Deut- verfügt ThyssenKrupp Marine Systems nach beigetragen, dass ThyssenKrupp Marine Sys- sche Marine neues Gerät mit entsprechen- Abschluss der Restrukturierung über die er- tems und deren Vorläuferin Howaldtswer- der Beteiligung der ThyssenKrupp Marine forderlichen Ressourcen, nämlich ke-Deutsche Werft seit 1960 ca. 170 U-Boote Systems beschafft und XX zum anderen war die ThyssenKrupp Ma- rine Systems verstärkt auf die Herausforde- rungen des internationalen Wettbewerbs und der internationalen Kundenanforde- rungen auszurichten, bei denen vielfach eine Beteiligung von Werften im Kun- denland an dem jeweiligen Schiffbaupro- gramm eine unabdingbare Voraussetzung für den Markterfolg ist. Seit der Krise in den Jahren 2008/2009, in der sich große Teile des noch in Deutschland verbliebenen Schiffbaus als nicht mehr nach- haltig fortführbar erwiesen haben, führte dies bei ThyssenKrupp Marine Systems zum Schluss, dass auch im Marineschiffbau nur durch erhöhte Modularität und Flexibilität die Wettbewerbsfähigkeit auf Dauer gesi- U-Boot der HDW Klasse 214 bei Sea Trials chert werden kann. Dies gilt insbesonde- re im Hinblick auf die früher im Schiffbau XX über den kompletten U-Boot-Bau des Ge- verkaufen konnten, darin enthalten über 30 dominierenden Stahlbaufähigkeiten, die schäftsbereiches HDW am Standort Kiel Einheiten mit dem modernen AIP-Brenn- inzwischen am Standort Deutschland ein sowie stoffzellenantrieb. kaum noch wettbewerbsfähiges Preisniveau XX die Fähigkeiten in den Bereichen Engi- Das Portfolio umfasst die große Familie der erreicht haben. Die daraus resultierende Er- neering, Ausrüstung, Steuerung, Einkauf U-Boote der HDW Klasse 209, die seit den kenntnis war, dass nur in mittelständischen und Arbeitsvorbereitung mit allen Refe- 1960ern bis heute ihre exzellenten Manöv- Strukturen (d.h. außerhalb eines Konzern- renzen des Blohm + Voss Marine-Über- rierfähigkeiten und Schlagkräftigkeit in 14 gefüges) solche Arbeiten noch konkurrenz- wasserschiffbaus (ca. 400 Mitarbeiter am Marinen weltweit unter Beweis stellt. fähig erbracht werden können. Standort Hamburg und 200 Mitarbeiter Darüber hinaus gilt die HDW Klasse 212A ThyssenKrupp Marine Systems hat daher am Standort ). als Quantensprung in der nicht nuklearen U- die Entscheidung getroffen, den im Schiff- XX Daneben wurde innerhalb der Thyssen- Boot-Technologie. Durch ihren Brennstoff- bau besonders sensiblen Zusammenhang Marine Systems ein eigener Ge- zellenantrieb und ihr ausgefeiltes Signatur- zwischen Engineering und Fertigung neu zu schäftsbereich Service gegründet, der neue konzept sind sie von U-Jagdeinheiten kaum strukturieren. Insbesondere im Überwasser- Konzepte für Maintenance-Programme noch zu orten.

8 MARINEFORUM 5-2013 Die in den 1990er-Jahren entwickelte HDW Klasse 214 ist eine ge- lungene Symbiose aus den erfolgreichen HDW Klassen 212A und 209. R Anschütz Nicht zuletzt aufgrund des bereits ausgiebig im Einsatz bewährten Brennstoffzellenantriebs konnte diese Bootsklasse für den Bau von 21 Einheiten unter Vertrag genommen werden. Die HDW Klasse 210mod rundet das Portfolio im unteren Grö- ßen- bzw. Preissegment ab. Für Marinen mit umfangreichen Tran- sitanforderungen in Reichweite und Geschwindigkeit ist die HDW Klasse 216 mit ihren eindrucksvollen Performancewerten das geeig- nete U-Boot. Es vervollständigt die Produktpallette des Geschäfts- bereiches HDW. Zusammenarbeit mit Fertigungs- und Ausrüstungs- dienstleistern Der Geschäftsbereich Blohm + Voss Naval der ThyssenKrupp Marine Systems GmbH verfügt über eine breit gestreute Pro- duktpalette des militärischen Überwasserbereichs, die durch militärische Unterstützungsfahrzeuge einerseits und durch die Referenzen der Blohm + Voss MEKO®-Familie andererseits ei- nen großen Markterfolg in den letzten Jahrzehnten verzeichnen konnten. Blohm + Voss verstand es schon immer, erfolgreich mit Werften im Kundenland zu kooperieren (Beispiele: Argentinien, SUBMARINE Türkei); heute gilt es, diese Fähigkeit weiter zu optimieren und unter veränderten Kunden- und Marktanforderungen erneut unter Beweis zu stellen. TECHNOLOGY Dabei ist das Fremdvergeben von Fertigungs- und Ausrüstungs- aufgaben unbestreitbar eine Herausforderung, die ein Umdenken gegenüber dem Ansatz einer Werft erfordert. Gleichzeitig gilt aber Made in auch, dass diese Herausforderungen Fähigkeiten begründen, ohne die aus Sicht von ThyssenKrupp Marine Systems ein erfolgreicher Marineschiffbau auf Sicht nicht mehr möglich sein wird: XX Die Konstruktionsprozesse unterliegen heute mehr denn je höchsten Qualitätsansprüchen. Durch das vorgegebene Ziel: „Null-Fehler-Toleranz“ besteht eine klar definierte Qualitäts- schleuse bei der Übergabe einer Zeichnung von der Konstruk- tion an die Fertigung. Somit werden Fertigungsänderungen aufgrund mangelnder Konstruktionsgüte schon im Vorfeld vermieden. Bauänderungen, die der Kunde während der Fer- tigungsphase beauftragt, werden weiterhin berücksichtigt. XX Werden Fehler in den Zeichnungen dennoch übersehen, so liegt deren Korrektur entweder in der Verantwortung der Fer- tigung oder führt zu einem Claim der Fertigung gegen deren Auftraggeber (je nach Vertragslage). XX Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Fähigkeit, mit un- terschiedlichen Fertigungs- und Ausrüstungsdienstleistern zusammenarbeiten zu können, was ThyssenKrupp Marine Systems zum einen in eine bessere Wettbewerbsposition als Nachfrager versetzt und zum anderen aber auch gewährleis- Cutting-edge solutions for Submarine Navigation. tet, dass ThyssenKrupp Marine Systems selbst nicht durch Tailored to specifi c needs, completed with a wide range drohende Unterauslastungen in einem eigenen Fertigungs- of services through the full lifecycle. bereich gezwungen ist, Aufträge mit unbefriedigenden kauf- männischen Randbedingungen anzunehmen. Darüber hin- • Integration of latest Navigation, Monitoring and Control Systems aus muss ThyssenKrupp Marine Systems naturgemäß daran • Consultancy Services and Customized Engineering arbeiten, mit den jeweiligen Fertigungspartnern kompatible • Experienced Program Management CAD- und IT-Übergabesysteme zu haben, damit eine rei- • Logistic Support and Obsolescence Management bungslose Übergabe der Zeichnungen an den Fertigungsbe- • Worldwide In-Service Support trieb gewährleistet ist. Eine entsprechend ausgebildete und kompetente Arbeitsvorbereitung aufseiten ThyssenKrupp Marine Systems ist unverzichtbar. XX Da die in Frage kommenden Fertigungs- und Ausrüstungs- Raytheon Anschütz GmbH partner in der Regel über eine breite Produktpalette auch D-24100 Kiel, Germany Tel +49(0)4 31-30 19-0 über den reinen Marineschiffbau hinaus verfügen, können Fax +49(0)4 31-30 19-840 www.raytheon-anschuetz.com Fertigungsleistungen im Vergleich zur integrierten Über- wasserfertigung der ThyssenKrupp Marine Systems kosten-

MARINEFORUM 5-2013 9 günstiger angeboten werden. Derzeit verfügt ThyssenKrupp Marine Sys- tems allein in Deutschland über zwei unterschiedliche Optionen der Ferti- gungs- und Ausrüstungspartnerschaft, nämlich zum einen mit Blohm + Voss Shipyards (nunmehr im Eigentum von STAR Capital Partners), mit denen der- zeit die vier Fregatten der F125-Klasse realisiert werden, sowie mit der Nobis- krug/ADM Kiel Gruppe, mit der zu- sammen ThyssenKrupp Marine Sys- tems derzeit zwei Fregatten für eine nordafrikanische Marine baut. Hierbei können entweder (Unter-)Auftragneh- mer, Konsortial- oder Arbeitsgemein- schaftsstrukturen zur Anwendung ge- Die Fregatten der Blohm+Voss Klasse 124 – High-Tech auf See bracht werden. XX Schließlich schafft das dargestellte Vor- Mit den Blohm+Voss Fregatten der Klas- wie ein höherer Unterbringungsstandard gehen die nötige Vorkenntnis, um mit sen 123, 124 und ganz aktuell der Klasse 125 für die Besatzung. Die Erfahrungen aus ausländischen Partnerwerften eine Fer- ist ThyssenKrupp Marine Systems ein lang- dem Blohm+Voss MEKO®-Konzept flos- tigungs- und Ausrüstungskooperation jähriger Partner der Deutschen Marine. Die sen auch in die Serienfertigung von Kor- im Überwasserbereich einzugehen. Ei- Fregatten besonders der Klassen 124 und 125 vetten ein – wie bei der Blohm+Voss Kor- ne derartige Erwartung besteht in vie- bestimmen den Kurs, den die Entwicklung vettenklasse 130 für die Deutsche Marine. len der heute aktuellen Projekte. Zu- dieses Schiffstyps nimmt: durch ihre modu- Bei der neuen Baureihe werden zahlreiche gleich besteht aber auch die Möglichkeit, lare Konstruktion, das neuartige simultane Neuentwicklungen für die Plattform- und bei Bedarf der deutschen Beschaffung Radarsystem und einen dieselelektrischen Schiffstechnik sowie die Waffen- und Füh- (BMVg/BAAINBw) ein derart modu- Antrieb, der sie ohne Unterbrechung bis zu rungssysteme realisiert und die Seeausdau- lar entstandenes und damit insgesamt 5.000 Stunden im Einsatz hält. Darüber hin- er der Korvetten noch einmal deutlich ge- vergleichsweise kostengünstigeres Pro- aus agiert ThyssenKrupp Marine Systems als steigert. Auch die Stealth-Eigenschaften dukt anzubieten, was bereits für MKS Teil der Arbeitsgemeinschaft EGV Klasse 702 bei Radar- und Infrarotsignaturen werden 180 einschlägige Vorteile bieten kann. 2. Los; am Standort Emden wird der dritte weiter optimiert. ThyssenKrupp Marine Einsatzgruppenversorger der Klasse zusam- Systems erfüllt damit die Anforderung, die Erfahrungen aus dem Blohm+Voss mengeführt, endausgerüstet und erprobt. internationale Marinen stellen. MEKO®-Konzept Der Schiffstyp Blohm+Voss MEKO® Darüber hinaus arbeitet ThyssenKrupp A-200 SAN ist eine neue Generation der Marine Systems an einer Neuauflage des Das Blohm+Voss MEKO®-Konzept Blohm+Voss MEKO®-Fregatten. Vier Blohm+Voss MEKO®-Konzeptes, und (MEhrzweck KOmbination) hat sich bereits Schiffe dieser Klasse wurden für die Ma- zwar angepasst auf die heutigen Markt- seit den 1970er-Jahren bewährt. Bis heute rine in Südafrika gebaut und ausgeliefert. anforderungen, die eine hohe und schnell haben 20 Marinen Schiffe mit Blohm+Voss Die bewährten Standards wurden opti- verfügbare Modularität beinhaltet. Zu- MEKO®-Technologie in Dienst gestellt be- miert, um weitere Vorzüge anzubieten: sammengefasst ist dieses Konzept unter ziehungsweise sie befinden sich im Auf- systematische Verringerung der Signatu- dem Titel „ Blohm+Voss MEKO®- Flex“: tragsbestand von ThyssenKrupp Marine ren, vergrößerte Zuladung, Integration Blohm+Voss MEKO® FLEX ist die Wei- Systems. eines innovativen Antriebskonzeptes so- terentwicklung der Blohm+Voss ME- KO® -Technologie (MEhrzweck KOmbi- nation) für die spezifischen Bedürfnisse unterschiedlicher Marinen. Sie fügt den Kernelementen der Blohm+Voss MEKO® -Technologie, der Bau- und Konfigura- tionsmodularität, eine dritte Dimension hinzu: die Missionsflexibilität. Diese Missionsflexibilität ist zum einen die richtige Antwort auf die langen Nut- zungszeiten der Marineeinheiten von über dreißig Jahren und der damit verbunde- nen möglichen Veränderungen des stra- tegischen Einsatzszenarios. Zum anderen ist es ein Rahmen für zunehmende Bud- getrestriktionen, um im Einsatzfall flexibel Funktionalitäten und Fähigkeiten an Bord einzubringen. Die Standardisierung ent- sprechender Funktionalitäten und Schnitt- stellen ist ein Kernmerkmal der Weiter- entwicklung des Blohm+Voss MEKO® Fregatte F124 SACHSEN Konzeptes.

10 MARINEFORUM 5-2013 Mit dem Kunden werden auf Basis seiner Nutzerfamilie logistische Vorteile ableiten. den, in der finalen Ausrüstungsphase. Ein speziellen Missionsszenarien technische Aufgrund der Gleichartigkeit an Technolo- weiteres Kompetenzfeld ist der Bereich der Module entwickelt und abgestimmt. Da- gien und Komponenten kann den Marinen unbemannten Überwassersysteme für Mi- rüber hinaus wird ein konsequenter De- die Nutzung von Ersatzteilpools angeboten nenabwehranwendungen. sign-to-Cost-Ansatz gewählt. Blohm+Voss MEKO® FLEX hat das Ziel, einzelne Fähig- keiten und Funktionalitäten genau zu budg- etieren, um dem Kunden die höchstmög- liche technische als auch kaufmännische Transparenz und Kompetenz anzubieten. Innovationskraft und Kreativität

Im dem neu geschaffenen Geschäftsbe- reich Services der ThyssenKrupp Marine Systems GmbH geht es vor allem darum, dem Kunden maßgeschneiderte, an moder- nen Instandhaltungsmaßstäben orientier- te Wartungskonzepte anzubieten, die von vielen Beschaffungsbehörden schon heute als integraler Bestandteil eines Angebotes für ein neues Marineschiffbau-Programm abgefordert werden. Dabei wird den Kun- U35 – das erste U-Boot des 2. Loses der HDW Klasse 212A für die Deutsche Marine – auf Werft- den nicht nur das Kernprodukt, also das probefahrt (März 2013) Fahrzeug selbst angeboten, sondern viel- mehr die maximale operative Verfügbar- werden. So werden zum einen nur die Er- Die Einschnitte im zivilen Schiffbau waren keit dieser Marineeinheiten. Das ISS (In- satzteile beschafft, die für eine Bedarfsin- schmerzhaft, dennoch waren sie notwendig. Service-Support) Modell umfasst hierbei standsetzung benötigt werden, zum an- ThyssenKrupp Marine Systems hat sich auch folgende Produkte, die der Kunde je nach deren werden Werftliegezeiten durch den dadurch für die Herausforderungen der Zu- Anforderung flexibel wählen kann: Entfall der Bestellzeiten von sogenannten kunft aufgestellt. Mit den innovativen Lö- XX Beratung bei der Auswahl von Bord- Langläufern drastisch reduziert. sungen in Über- und Unterwasserbereichen und Depotersatzteilversorgung, Unterm Strich bestellt der Kunde die und den zukunftsweisenden Service Lösun- XX Kurzfristiger weltweiter Einsatz der garantierte Einsatzverfügbarkeit seiner gen ist ThyssenKrupp Marine Systems der ThyssenKrupp Marine Systems Spezi- schwimmenden Einheiten. Systemanbieter für Marinen weltweit. Hier- alisten bei Bedarfsinstandsetzung, Schließlich ist auch der Geschäftsbereich bei können wir auf die Innovationskraft und XX Beratung und Unterstützung im Konfi- Kockums – die in Schweden nunmehr un- Kreativität deutscher Ingenieure und Wissen- gurationsmanagement, ter ThyssenKrupp Marine Systems AB fir- schaftler bauen, denn wie Steve Jobs schon XX Ingenieursdienstleistungen für Fehler- mierende frühere Kockums AB – integra- sagte: Innovation unterscheidet den Vorreiter analyse und Beratung für Komponenten ler Bestandteil der ThyssenKrupp Marine von den Verfolgern. und technischer Systeme, Systems Gruppe. XX Modernisierung von Hardware und Abgesehen von dem schwedischen U- Dr. Hans-Christoph Atzpodien ist Vorsitzen- Software, Boot-Programm, welches unter dem Ti- der des Vorstandes der ThyssenKrupp Indus- XX Auswertung und Beratung in Bezug auf tel A26 läuft, und das hinsichtlich seiner trial Solutions AG und Vorsitzender des Auf- neue Technologien oder Obsoleszenzen. Realisierung kurz vor der Beauftragung sichtsrates der ThyssenKrupp Marine Systems ThyssenKrupp Marine Systems Über- und steht, befinden sich die letzten der fünf GmbH, Unterwassereinheiten werden von vielen Kockums VISBY-Korvetten, die nach mo- Andreas Burmester ist Vorsitzender der Ge- Marinen weltweit genutzt. So ist es nur dernsten Stealth Kriterien, Genuine Ho- schäftsführung der ThyssenKrupp Marine logisch, dass sich auf Basis dieser breiten listic Stealth (GHOST®) entwickelt wur- Systems GmbH

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