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Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ Mit Örtlicher Bauvorschrift

Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ Mit Örtlicher Bauvorschrift

Gemeinde Eyendorf Landkreis

Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ mit örtlicher Bauvorschrift

Verfahrensstand: Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gem. § 3 (1) BauGB und Frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (1) BauGB

Vorentwurf, Stand: September 2020

Ausgearbeitet im Auftrag der Gemeinde Eyendorf durch:

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Leitungsrecht

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7 Gemeinde Eyendorf 13 Landkreis Harburg

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Stand: Mai 2020 M.1:1.000 Gemeinde Eyendorf Landkreis Harburg

Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ mit örtlicher Bauvorschrift

Kurzbegründung

Verfahrensstand: Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gem. § 3 (1) BauGB und Frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gem. § 4 (1) BauGB

Vorentwurf, Stand: September 2020

Ausgearbeitet im Auftrag der Gemeinde Eyendorf durch:

Gemeinde Eyendorf Kurzbegründung September 2020 Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ mit öBV

INHALTSVERZEICHNIS

1. Allgemeine Ziele und Zwecke der Planung ...... 4 2. Art des Verfahrens ...... 4 3. Übergeordnete Planung ...... 4 3.1 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP 2025) ...... 4 3.2 Landschaftsrahmenplan (LRP) ...... 6 3.3 Flächennutzungsplan ...... 8 4. Lage und Bestand ...... 8 5. Planung ...... 11 5.1 Städtebaulicher Entwurf ...... 11 6. Auswirkungen und Vertretbarkeit ...... 12 6.1 Schutzgut Mensch, Siedlungsstruktur ...... 12 6.2 Schutzgüter Boden/ Wasser, Luft/ Klima ...... 12 6.3 Schutzgüter Tiere/ Pflanzen/ Artenschutz ...... 13 6.4 Schutzgut Landschaftsbild ...... 13 6.5 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 13 6.6 Wechselwirkungen ...... 13 7. Städtebauliche Werte ...... 14 8. Bauleitplanerisches Verfahren ...... 14

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Übersichtsplan (genordet, ohne Maßstab)

Abbildung 1: Übersichtsplan, Stand November 2019 (Plangrundlage: LGLN © 2011)

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1. Allgemeine Ziele und Zwecke der Planung Mit dem Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ soll die im Zuge der 38. Änderung des Flächennut- zungsplans der Samtgemeinde nordwestlich der Kreisstraße Salzhausener Straße (K4) und Am Berge (K5) dargestellte Wohnbaufläche in Eyendorf überplant werden. Die Gemeinde Eyendorf liegt im südlichen Teil der Samtgemeinde Salzhausen und hat etwa 1.270 Einwohner. Ziel ist die Entwicklung eines Wohngebietes im Anschluss an die vorhan- dene Bebauung, indem der nord-westliche Ortsrand arrondiert werden soll und die planungs- rechtlichen Voraussetzungen für Wohnbaugrundstücke geschaffen werden sollen. Das Plan- gebiet schließt an die bereits bestehende Wohnbebauung an und ist nördlich, östlich und südlich von bebauten Grundstücken eingefasst. Die verkehrliche Erschließung soll über die „Salzhausener Straße“ (Kreisstraße K4) erfolgen. Gen Norden zur Straße „Zur Horst“ wird ein Leitungsrecht für den Anschluss notwendiger Leitungen, insb. Regenwasser und Schmutzwasser, eingeplant. Mit dem durch den Bebauungsplan ermöglichten zusätzlichen Angebot für Wohnungsbau können in Eyendorf bedarfsgerecht neue Wohnbaugrundstücke zur Verfügung gestellt wer- den, um in der Ortschaft auf die Nachfrage nach Baugrundstücken zu reagieren. Das Plangebiet hat eine Größe von etwa 3,4 ha. Mit der Erarbeitung des Bebauungsplanes wurde das Planungsbüro Patt, Lüneburg beauf- tragt.

2. Art des Verfahrens Der Bebauungsplan soll unter Einbeziehung von s.g. Außenbereichsflächen, die an den im Zusammenhang bebauten Ortsteil anschließen, aufgestellt werden. Damit kann die vorhan- dene Siedlungsstruktur sinnvoll weiter entwickelt werden und der Ortsrand in diesem Bereich abgerundet werden. Auch aufgrund der geringen Größe des Plangebietes und weil mit dem Bebauungsplan die Zulässigkeit von Wohnnutzungen begründet wird, wird der Bebauungs- plan daher im beschleunigten Verfahren gem. § 13b i.V.m. § 13a BauGB („Einbeziehung von Außenbereichsflächen“) aufgestellt. Die notwendigen Anwendungsvoraussetzungen werden erfüllt: • Die zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 der BauNVO beträgt weniger als 10.000 qm. • Durch die Planung wird die Zulässigkeit von Wohnnutzungen begründet, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen. • Durch den Bebauungsplan wird keine Zulässigkeit von Vorhaben begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterliegen. • Es bestehen außerdem auch keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung von Na- tura 2000-Gebieten (FFH / EU-Vogelschutzgebiete). Eingriffe, die aufgrund der Aufstellung dieses Bebauungsplans zu erwarten sind, gelten nach § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB als vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Auf die Durchführung einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB (Umweltbericht) kann ver- zichtet werden. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass bei der Planung Pflichten zur Ver- meidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind.

3. Übergeordnete Planung 3.1 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP 2025) Die Flächen des Plangebiets liegen nördlich angrenzend an die Ortslage Eyendorf (grau hin- terlegt) und sind als Vorbehaltsgebiet landschaftsgebundene Erholung dargestellt.

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Das Plangebiet soll unmittelbar an die bestehenden Siedlungsflächen Eyendorfs an- schließen. Durch die Bauleitplanung sollen insbesondere die planungsrechtlichen Vo- raussetzungen für den Bau von Wohngebäuden für junge Familien aus Eyendorf oder der unmittelbaren Umgebung geschaffen werden. Dadurch wird der Verbleib junger Familien in Eyendorf unterstützt, sodass auch künftig die Angebote der Daseinsvor- sorge gesichert bleiben und den demografischen Herausforderungen im ländlichen Raum Rechnung getragen werden kann. Insofern wird nicht von einer grundsätzli- chen Beeinträchtigung der Entwicklungsziele des RROP durch die Entwicklung von Wohnbebauung an diesem Standort ausgegangen. Auch ist die Sicherung der im RROP beschriebenen Raumfunktionen insgesamt durch die wohnbauliche Entwick- lung an diesem Standort nicht gefährdet, da das Projekt nicht als raumbedeutsame oder raumbeanspruchende Planung im Sinne der § 3 Abs. 1 Nr. 6 ROG eingeordnet wird. Im Vorbehaltsgebiet landschaftsgebundene Erholung sollen „Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft […] für die landschaftsgebundene Erholung, die wohnortnahe Erholung und den Tourismus gesichert und gestärkt werden“ (RROP 2025, Teil A Beschreibende Darstellung Kap. 3.2.3). Bei den Flächennutzungen im Plangebiet handelt es sich um private Flächen hinter Wohngebäuden, Gärten und Hausweiden. Alle Flächen sind durch die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es wird da- her nicht von einer Bedeutung der Flächen für die Erholung, für den Tourismus oder für die Freizeitnutzung ausgegangen. Von Westen sind die Flächen jedoch in einiger Entfernung von einem öffentlich nutzbaren Weg („Niederstes Ortsfeld“) einsehbar. Zur Eingliederung der Neubauten wird eine Abpflanzung entlang der Westseite des Neubaugebiets vorgesehen. Nördlich des Plangebiets ist der vorhandene Haltepunkt der OHE dargestellt. Die „Salz- hausener Straße“ im Osten und die Straße „Am Berge“ im Süden sind als Straßen von regi- onaler Bedeutung dargestellt.

Abbildung 2: RROP 2025, Ausschnitt (LK Harburg), schwarz gestrichelte Markierung: Lage Plangebiet Für die Gemeinde Eyendorf wird keine regionalplanerische Funktion ausgewiesen. Dies stimmt überein mit den Inhalten des LROP, demnach für die Samtgemeinde Salzhausen keine regionalplanerische Funktion ausgewiesen wird. Die Ziele und Grundsätze zur Sied-

Planungsbüro Patt, Lüneburg www.patt-plan.de 5 / 15 Gemeinde Eyendorf Kurzbegründung September 2020 Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ mit öBV lungsentwicklung beschreiben für Eyendorf daher die weitere Siedlungsentwicklung als auf die örtliche Eigenentwicklung beschränkt. Das RROP legt als Grundsatz dar, dass bis zum Jahr 2025 maximal 5 % Zuwachs der Bruttobaulandfläche erreicht werden dürfte, unter An- rechnung der bauleitplanerisch bereits gesicherten Potenziale (RROP 2.1.2 Nr. 03). Die Flächen sind im Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Salzhausen als Wohn- bauflächen dargestellt. Mit dem anstehenden Bebauungsplanverfahren wird nun vom im FNP aufgezeigten Potenzial Gebrauch zu machen. Die Nordbachniederung wird im Nordwesten von Eyendorf überlagernd als Vorranggebiet für die Trinkwassergewinnung ausgewiesen. Im Osten wird die Nordbachniederung als Vor- ranggebiet Natura 2000 Gebiet dargestellt. Die Niederungsbereiche liegen in einer Entfernung von etwa 1 km Luftlinie zum Plan- gebiet, stehen nicht im räumlichen Zusammenhang mit der Plangebietsfläche und sind deswegen nicht von der Planung betroffen.

3.2 Landschaftsrahmenplan (LRP) Der Landschaftsrahmenplan (2013) für den Landkreis Harburg, Karte 5 Zielkonzept sieht für den Umgebungsbereich von Eyendorf die Sicherung und Verbesserung von Gebieten mit überwiegend hoher Bedeutung für Arten und Biotope und hoher bis sehr hoher Bedeutung für Landschaftsbild, Boden / Wasser, Klima / Luft vor. Das Plangebiet liegt zum Teil innerhalb dieses Gebietes (orange), Teile liegen jedoch auch in den als Siedlungsbereich dargestellten Flächen (hellgelb).

Abbildung 3: Landschaftsrahmenplan, Auszug Karte 5 Zielkonzept (LK Harburg), blau gestrichelte Markierung: Lage Plangebiet Nach Auswertung der Einzelkarten des LRP zu den Schutzgütern sind dargestellt: • Biotoptypen mit geringer Bedeutung, im nördlichen Teil mit mittlerer Bedeutung, • linienhafte Gehölze im Norden und Osten des Plangebiets,

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Abbildung 4: Landschaftsrahmenplan, Auszug Karte 1 Arten und Biotope (LK Harburg), blau gestrichelte Markie- rung: Lage Plangebiet

• eine Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung „mäßig strukturierte Ackerland- schaft“/ „Siedlungsbereich mit dörflichem Charakter“, • Bahnstrecke als überlagernde Beeinträchtigung/ Gefährdung „Überlagernde Schie- nenverbindung“, • der südliche Teil des Plangebiets als landesweit/ regional seltene Böden/ Parabraun- erde und der nördliche Teil als Braunerden und • westlich des Plangebiets befinden sich durch Winderosion gefährdete Flächen.

Abbildung 6: Übersichtskarte geplantes LSG „Luhe und Nebengewässer“, Aus- Abbildung 5: Landschaftsrahmenplan, Auszug Karte 6 Schutz, Pfle- zug (LK Harburg, Stand Beteiligung, ge, Entwicklung (LK Harburg) abgerufen: 17.06.2020) Das Gebiet der Nordbachniederung (NSG 73), welches die Voraussetzungen für ein Natur- schutzgebiet erfüllt und das Landschaftsschutzgebiet „Luhe und Nebengewässer“ sowie das FFH-Gebiet „Gewässersystem der Luhe und Unteren Neetze“ liegen nördlich/ nordöstlich des Plangebiets in ausreichendem Abstand und werden durch die Planung nicht beeinträch- tigt. Weitere Schutzgebiete sind von der Planung nicht betroffen. Abgeleitet von den Zielen des LRP lassen sich bedingt durch die Umsetzung der Pla- nung insbesondere Effekte auf das Landschaftsbild und das Landschaftserleben so-

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wie auf Biotope und Arten/ Lebensgemeinschaften zusammenfassen. Zur Eingliede- rung der Neubauten wird eine Anpflanzung entlang der Westseite des Neubaugebiets vorgesehen. Im Norden im Bereich der höherwertigen Biotopausstattung werden u.a. Private Grünflächen festgesetzt, um diese höherwertigen Flächen von Bebauung frei zu halten. 3.3 Flächennutzungsplan Der Flächennutzungsplan für die Samtgemeinde Salzhausen sieht im Bereich der geplanten Bebauung eine Siedlungserweiterung mit Wohnbauflächen vor. Die Bebauung soll laut Flä- chennutzungsplan mit einem Pflanzstreifen in die Landschaft eingebunden werden. Diese bestehenden Planungen der Samtgemeinde werden mit dem vorliegenden Bebauungsplan konkretisiert und die Darstellungen entsprechend festgesetzt.

Abbildung 7: Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Salzhausen, Ausschnitt Eyendorf

4. Lage und Bestand Das Plangebiet liegt im nordwestlichen Teil des Ortes Eyendorf, südlich der Straße „Zur Horst“, westlich der „Salzhausener Straße“ (Kreisstraße K 4) und nördlich der Straße „Am Berge“/ „Schmiedestraße“ (Kreisstraße K 5) in zweiter Reihe zur bestehenden, straßenparal- lel angeordneten Bebauung.

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Die Fläche fällt von Südwes- ten nach Nordosten um ca. 8 m (zur Einmündung Zur Horst / Salzhausener Straße hin) ab. Das Gebiet wird, wie oben bereits erwähnt, im Westteil landwirtschaft- lich als Grünland bzw. Wei- defläche genutzt. Am südli- chen Rand des Plangebiets ist eine Gehölzreihe aus

Abbildung 8: Grünlandfläche mit Gehölzreihe im Süden (Flst. 103/11), Blick Nadel- und Laubbäumen nach Südwesten zur Bestandsbebauung Am Berge, die im Vordergrund vorhanden. liegende Pferdeweide wird nicht überplant

Im Osten und Norden wer- den die Flächen des Plan- gebiets als Garten- bzw. extensive Wiesenfläche genutzt. In Teilbereichen sich hier kleinere Gehölz- strukturen aus Obstbäumen vorhanden.

Abbildung 9: Obstbaumwiese Flst. 100/16, Blick nach Süden

Im Norden/ Nordosten be- finden sich drei Hecken aus Nadelgehölzen.

Abbildung 10: im Hintergrund Nadelgehölz-Reihe Flst. 706/100, Blick von Süden, die im Vordergrund gelegene baumbestandene Fläche wird nicht überplant

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Das Plangebiet wird von der Salzhausener Straße (Kreisstraße K 4) aus er- schlossen. Die Zuwegung wird im südlichen Bereich des Flurstücks 100/21 (Salzhausener Straße 5A) angeordnet, welches mit einem Einfamilienhaus be- baut ist. Das Einfamilien- haus soll erhalten und in die Planung integriert werden.

Abbildung 11: Lage der zukünftigen Zuwegung zwischen Haus Salzhause- ner Straße 5 (links) und 5A (rechts)

Zur Straße „Zur Horst“ soll eine private Fläche in das Bebauungsplangebiet ein- bezogen werden, um hier die Möglichkeit der Durch- führung von Leitungen zu sichern.

Abbildung 12: private Zuwegung neben Haus Zur Horst 9

Nördlich der Straße „Zur Horst“ befindet sich die ein- gleisige Eisenbahnstrecke -Soltau der OHE (s.g. „Luhebahn“).

Abbildung 13: Übergang Wohngebiet – Bahnstrecke, Blick nach Osten

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Westlich des Plangebiets schließen landwirtschaftlich genutzte Flächen, derzeit Pferdeweide und Acker, an.

5. Planung 5.1 Städtebaulicher Entwurf Der städtebauliche Entwurf ermöglicht eine Bebauung mit 23 Einzel-/ Doppelhäusern auf mind. 800 m² großen Wohngrundstücken. Die Erschließung des Gebietes wird über eine Stichstraße von der Salzhausener Straße bis zu einer Wendeanlage im Südwesten gewähr- leistet, die im südlichen Teil des Grundstücks Salzhausener Straße Nr. 5A anschließt.

Abbildung 14: Städtebaulicher Entwurf Die Planstraße ist für Müllfahrzeuge befahrbar. Das Müllfahrzeug kann in der ausreichend ausgelegten Kehre am Ende der Planstraße wenden. Entlang der Planstraße werden Park- stände und Baumpflanzungen vorgesehen. Die Straße soll als Mischverkehrsfläche herge- stellt werden und mit wechselständig angeordneten Einbuchtungen verkehrsberuhigt gestal- tet werden. Zwei in zweiter Reihe liegende Grundstücke werden über eine schmalere Stich- straße angebunden. Im Westen des Plangebietes ist zur Eingrünung zur angrenzenden Landschaft eine Baum- Strauchhecke geplant. Im Norden soll eine bestehende, großzügige Obstbaumwiese/ -weide als Grünfläche in ihrem Bestand gesichert werden. Vorhandene Nadelbaumhecken im Nor- den des Plangebiets sowie ein vergleichsweise junger Gehölzstreifen entlang der südlichen Plangebietsgrenze werden durch die Planung überplant und können nicht erhalten werden. Das auf den Baugrundstücken im Plangebiet anfallende Oberflächenwasser soll direkt zur Versickerung gebracht werden. Inwieweit dieses aufgrund der anstehenden Böden möglich ist, wird im Zuge des Verfahrens noch geprüft. Sollten die Bodenverhältnisse eine Versicke- rung nicht zulassen, werden Hausanschlüsse vorgesehen. Das Oberflächenwasser der Straßenverkehrsfläche soll abgeleitet und in ein im Norden des Baugebiets vorgesehenes Regenversickerungsbecken geleitet werden. Der Notüberlauf soll über eine Leitung gen Nor-

Planungsbüro Patt, Lüneburg www.patt-plan.de 11 / 15 Gemeinde Eyendorf Kurzbegründung September 2020 Bebauungsplan „Ortfeld-Ost“ mit öBV den vorgesehen werden, die an einen vorhandenen Graben nördlich der Straße „Zur Horst“ anschließt. Im weiteren Verfahren wird ein gutachterlicher Fachbeitrag zu den Themen Erschließung und Entwässerung erarbeitet. Hinsichtlich der Gestaltung der Häuser möchte die Gemeinde Eyendorf zum einen den Bau- herren einen möglichst großen Spielraum lassen und zum anderen möchte sie, dass sich Gebäude in das vorhandene Ortsbild einfügen und wegen der Lage am Rand zur freien Landschaft nicht durch Höhe und Materialwahl das Landschaftsbild dominieren. Es sollen deshalb bei der Gestaltung der Dachlandschaft und der Außenwände einige grundsätzliche Regeln beachtet werden. im weiteren Verfahren wird eine örtliche Bauvorschrift erarbeitet.

6. Auswirkungen und Vertretbarkeit 6.1 Schutzgut Mensch, Siedlungsstruktur Das Plangebiet stellt eine bereits über den Flächennutzungsplan gesicherte Siedlungserwei- terung für die Gemeinde Eyendorf dar. Die Bebauung bildet einen Lückenschluss zwischen der Bebauung an den Straßen Zur Horst / Salzhausener Straße und Am Berge. Es sind Ein- familienhäuser auf Grundstücken mit einer Mindestgrundstücksgröße von 800 m² geplant, die sich in die vorhandene Struktur einpassen. Negative Auswirkungen auf die vorhandene Siedlungsstruktur werden durch die geplanten abmildernden Maßnahmen wie z.B. Pflanz- streifen zur offenen Landschaft, Eingeschossigkeit und durch die Regelungen in einer örtli- chen Bauvorschrift nicht erwartet. Auf Bereiche des Plangebietes wirken möglicherweise folgende Emissionsquellen ein: Trasse der Osthannoverschen Eisenbahngesellschaft (OHE) Die Bahnstrecke liegt in ca. 90 m Entfernung nördlich zu der geplanten Wohnbebauung. Je- doch liegt zwischen den Neubauten und der Bahnstrecke eine weitere Reihe Wohngebäude. Aufgrund des verhältnismäßig großen Abstands und der dazwischen liegenden, abschir- menden Bestandsbebauung wird nicht von einer negativen Beeinträchtigung der Wohnruhe in den Neubauten durch mögliche Bahn-Emissionen ausgegangen. Baustoffhandel Der Baustoffhandel liegt nordöstlich in ca. 80 m Entfernung zum Plangebiet (Zur Horst 6). Bei der Be- und Entladung am Betriebsgelände kommt es zu Lärmimmissionen. Da dieser jedoch bereits heute durch angrenzende Wohnnutzung in seiner Lärmemission einge- schränkt ist, werden für das Plangebiet keine erheblichen Beeinträchtigungen der Wohnfunk- tion gesehen. Kfz-Betrieb Der Kfz-Betrieb Am Berge 8A ist hier seit Langem inmitten der Wohnbebauung ansässig. Die hier vorhandenen Immissionen sind Mischgebietsverträglich. Kreisstraßen Die beiden östlich (K 4) bzw. südlich (K 5) verlaufenden Kreisstraßen sind mit einem Abstand von etwa 60 m zur ersten Baureihe der geplanten Neubauten ausreichend entfernt, sodass auch hier nicht von negativen Beeinträchtigung der Wohnruhe in den Neubauten durch mög- liche Straßenverkehrsemissionen ausgegangen wird. Das Wohngebäude Salzhausener Straße 5A genießt Bestandsschutz und soll lediglich bestandskonform mit eingeplant wer- den. 6.2 Schutzgüter Boden/ Wasser, Luft/ Klima Mit der vorgesehenen baulichen Nutzung der heute unbebauten Fläche geht eine höhere Versiegelung einher. Auch die notwendigen Stellplätze und Nebenanlagen auf den Bau- grundstücken werden zur Versiegelung beitragen. Damit wird das Schutzgut Boden in seiner Funktion gestört.

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Innerhalb des Plangebietes sollen Niederschlagswässer auf den privaten Baugrundstücken, soweit es der Untergrund zulässt, zurückgehalten und über Versickerung oder Verdunstung dem Wasserkreislauf direkt zurückgeführt werden. Oberflächenwasser von den Straßen soll über eine Leitung in der Straße zu einem Regenversickerungsbecken im Norden geführt werden. Gen Norden, zur Straße „Zur Horst“, müssen ggf. Leitungen vorgesehen werden. Eine entsprechende Trasse über Privatgrund wird im Plankonzept vorgehalten. Versickerung auf Privatgrundstücken und Regenversickerungsbecken kommen Boden und Wasserhaus- halt zu Gute und unterstützen das Kleinklima. Es wird ein Entwässerungskonzept erarbei- tet, welches im weiteren Verfahren in die B-Plan-Unterlage eingearbeitet wird. Es befinden sich keine Oberflächengewässer innerhalb des Plangebiets. Ein grenzständiger Graben entlang der Westgrenze des Plangebiets führt kein Wasser. Zu Trinkwasserschutz- gebieten ist derzeit nichts bekannt. 6.3 Schutzgüter Tiere/ Pflanzen/ Artenschutz Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahren gem. § 13b i.V.m. § 13a BauGB („Einbeziehung von Außenbereichsflächen“) aufgestellt. Eine Umweltprüfung wird nicht durchgeführt. Eingriffe, die aufgrund der Aufstellung dieses Bebauungsplans zu erwarten sind, gelten nach § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB als vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände sind zu beachten. Das vorliegende Artenschutz- gutachten „Spezieller artenschutzrechtlicher Fachbeitrag“ des Dipl.-Biologen Jan Brockmann aus Juni 2020 untersucht die Artengruppen Vögel, Fledermäuse und Amphibien. Der Gut- achter empfiehlt Vermeidungsmaßnahmen, insb. zur Bauzeitenregelung sowie eine CEF- Maßnahme. Das Gutachten wird mit verschickt. Bei Beachtung der Empfehlungen ist ein artenschutzrechtlicher Verbotstatbestand nicht erkennbar. In der weiteren Planung bei Erstellung des B-Plans werden die Er- gebnisse des Gutachtens in die B-Plan-Unterlage eingearbeitet. 6.4 Schutzgut Landschaftsbild Es werden keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaftsbild erwartet, da durch die geplante Strauch-Baumhecke im Westen des Neubaugebiets erreicht werden kann, dass eine Eingrünung der Neubauten zur westlich angrenzenden Landschaft entsteht. Dadurch werden durch einen grünen, gut integrierten Ortsrand mögliche nachteilige Effekte auf das Landschaftsbild abgemildert. 6.5 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Derzeit sind keine Betroffenheiten bekannt. 6.6 Wechselwirkungen Durch den vorgesehenen Erhalt der Obstwiese/ -weide im Norden sowie die überwiegende Nutzung der Grundstücke als Gärten nach Umsetzung der Planung, werden die Eingriffe auf ein Mindestmaß beschränkt. Positiv auf die Schutzgüter Boden, Wasser und Pflanzen/ Tiere wirkt sich die geplante Mindestgrundstücksgröße aus, über die ein Mindestanteil von versie- gelten/ unversiegelten Flächen auf den Grundstücken definiert werden kann. Desweiteren werden durch randliche Pflanzungen Flächen/ Maßnahmen zur Kompensation in den Be- bauungsplan geschrieben, diese kommen dem Schutzgut Landschaftsbild zu Gute. Die ge- planten grünordnerischen Festsetzungen sowie die aus dem Artenschutzgutachten resultie- renden artenschutzrechtlichen Vorgaben (diese werden im weiteren Verfahren erarbeitet) kommen den Schutzgütern Tiere und Pflanzen sowie dem Artenschutz und ebenso den Schutzgütern Boden und Wasser zu Gute. Das geplante Regenversickerungsbecken sowie die grundsätzlich vorzusehende Versickerung von Oberflächenwasser auf Privatgrundstü- cken kommt den Schutzgütern Boden, Wasser und Klima/ Luft zu Gute.

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7. Städtebauliche Werte ha Allgemeines Wohngebiet (inkl. Pflanzstreifen) 2,35

Straßenverkehrsfläche 0,31

Private Grünfläche 0,56

Regenversickerungsbecken (RVB) 0,18

Gesamt 3,4

8. Bauleitplanerisches Verfahren Am 10.12.2019 hat der Rat der Gemeinde Eyendorf die Aufstellung des Bebauungsplanes „Zur Horst“ mit örtlicher Bauvorschrift beschlossen. Der Bebauungsplan wird als Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Ver- fahren unter Einbeziehung von Außenbereichsflächen gem. § 13b BauGB aufgestellt. Der Bebauungsplan wird unter dem Namen „Ortfeld-Ost“ fortgeführt, entsprechend der Flur- bezeichnung. Da eine Erschließung von der Straße „Zur Horst“ nicht mehr hergestellt werden soll, ist der seit vielen Jahren für Planungsbestrebungen an diesem Standort verwendete Name nicht mehr aktuell. Um die Öffentlichkeit und die Behörden dennoch umfassend in den Planungsprozess einzu- binden wurde die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 (1) BauGB vom ………….. bis einschl. ………………. durchgeführt. Parallel wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 (1) BauGB frühzeitig beteiligt. Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Eyendorf hat in seiner Sitzung am ………. den Entwurf des Bebauungsplans gebilligt und die öffentliche Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB sowie die Behördenbeteiligung gemäß § 4 (2) BauGB beschlossen. Die öffentliche Auslegung fand vom ……….. bis einschließlich ………… statt; gleichzeitig wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange an der Planung beteiligt. Am ……………. hat der Rat der Gemeinde Eyendorf nach erfolgter Abwägung der einge- gangenen Stellungnahmen den Bebauungsplan als Satzung sowie die Begründung be- schlossen.

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Sonstiges Es sind die folgenden gutachterlichen Fachbeiträge geplant: • Bodengutachten, Nachweis Versickerungsfähigkeit • Entwässerungsgutachten • Erschließungsplanung, inkl. Anschluss an die Kreisstraße • Artenschutzgutachten, liegt bereits vor und wird mitgeschickt

Es wird darum gebeten, weitere Belange zu benennen.

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