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Planungsregion Südwestthüringen

Planungsregion Südwestthüringen

Einzelhandelsmonitoring Südwestthüringen

- Planungsregion insgesamt -

Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH Ludwigsburg | Büros in Dresden, , Köln, München www.gma.biz

227 Zentralörtliche Gliederung der Planungsregion Südwestthüringen

Legende: Zentrale Orte

Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentzrums

Mittelzentrum

Grundzentrum

Quelle: Regionalplan Südwest- thüringen 2011 erstellterstellt mitmit RegioGraphRegiograph Planung; GMA-DarstellungPlanung 12; 2013 GMA-Bearbeitung 2013 kein Oberzentrum vorhanden

228 Einwohnerprognose in der Planungsregion Südwestthüringen 2012 - 2030

HildburghausenHildburghausen 2,8

-4,8

-5,2 B. Salzungen

-10,1

-12,5

-12,7

-15,3 Neuhaus am Rennweg

-16,5 Zella-Mehlis

-27,7 Lauscha

-39,5

-40 -35 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 Einwohnerentwicklung in %

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV); GMA-Darstellung 2013

229 Demographischer Wandel in der Planungsregion Südwestthüringen - Zunahme des Anteils der Senioren (≥ 65 Jahre) an der Gesamtbevölkerung bis 2020 -

Hildburghausen 2,1

Eisenach 2,5

Bundesdurchschnitt 2,7

Bad Salzungen 3,8

Meiningen 4,2

Sonneberg 4,6

Zella-Mehlis 5,6

Neuhaus am Rennweg 5,7

Schmalkalden 5,9

Lauscha 6,9

Suhl 12,6

0 2 4 6 8 10 12 14 Zunahme in %

Quelle: Statistisches Bundesamt; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV), Variante 1-W1; Thüringer Landesamt für Statistik; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV); GMA-Darstellung 2013

230 Demographischer Wandel in der Planungsregion Südwestthüringen im Vergleich - Anteil der Senioren (≥ 65 Jahre) an der Gesamtbevölkerung 2020 -

Bundesdurchschnitt 23,3

Hildburghausen 24,4

Eisenach 27,4

Bad Salzungen 28,1

Meiningen 28,8

Sonneberg 29,5

Schmalkalden 29,8

Neuhaus am Rennweg 31,6

Zella-Mehlis 33,0

Lauscha 34,8

Suhl 39,2

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 Anteil in %

Quelle: Statistisches Bundesamt; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV), Variante 1-W1; Thüringer Landesamt für Statistik; Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (kBV); GMA-Darstellung 2013

231 Einzelhandelsbestand der Mittelzentren

Verkaufsfläche im m² Daten Bad Eisenach Hildburg- Meiningen Neuhaus / Schmal- Sonne- Suhl / Planungs- Salzungen hausen Lauscha kalden berg Zella- region Warengruppen Mehlis insgesamt Nahrungs- und 12.680 31.860 10.995 17.180 7.400 15.800 18.675 27.970 142.560 Genussmittel Gesundheit, 2.050 4.910 1.785 3.595 1.445 3.175 2.975 4.715 24.650 Körperpflege Blumen, Pflanzen, 435 2.240 580 630 475 685 1.520 1.710 8.275 zool. Bedarf Bücher, PBS*, 1.135 3.200 715 2.060 95 665 2.175 3.685 13.730 Spielwaren Bekleidung, 9.070 22.335 4.650 10.580 4.000 7.015 8.120 16.130 81.900 Schuhe, Sport

Elektrowaren 2.675 6.605 1.330 3.200 740 1.995 1.625 7.630 25.800

Hausrat, 5.595 29.980 5.085 5.800 4.610 4.320 19.140 36.640 111.170 Einrichtung, Möbel Sonstiger 8.645 36.405 12.540 13.260 4.595 10.420 14.325 36.380 136.570 Einzelhandel Nichtlebensmittel 29.605 105.675 26.685 39.125 15.960 28.275 49.880 106.890 402.095 insg. Einzelhandel insg. 42.285 137.535 37.680 56.305 23.360 44.075 68.555 134.860 544.655

1 Zuordnung nach Verkaufsflächenschwerpunkt; Mehrbranchenunternehmen nach Hauptwarengruppen aufgeteilt * PBS = Papierwaren, Bürobedarf, Schreibwaren; Quelle: GMA-Erhebung 2012, ca.-Werte gerundet

232 Ausstattungskennziffern in der Planungsregion Südwestthüringen

Daten Betriebe je 1.000 Einwohner m² VK je 1.000 Einwohner

Nahrungs- Nahrungs- Einwohner Nicht- Einzel- Nicht- Einzel- und und im Basisjahr lebens- handel lebens- handel Genuss- Genuss- mittel insg. mittel insg. Stadt mittel mittel Bad Salzungen 15.730 3,2 8,5 11,7 920 1.770 2.690 Eisenach 42.710 3,3 7,6 10,9 900 2.320 3.220 Hildburghausen 11.790 2,6 6,2 8,8 1.020 2.180 3.200 Meiningen 21.450 3,4 8,2 11,6 940 1.680 2.620 Neuhaus / Lauscha 10.870 4,3 9,4 13,7 740 1.410 2.150 Schmalkalden 19.630 3,1 6,8 9,9 890 1.360 2.250 Sonneberg 22.120 3,4 8,1 11,5 1.060 2.040 3.100 Suhl / Zella-Mehlis 49.460 2,4 5,5 7,9 700 2.020 2.720 GMA-Kennziffer* 10.000 – 15.000 2,6 5,2 7,8 580 1.210 1.790 GMA-Kennziffer* 15.000 – 20.000 2,6 5,9 8,5 610 1.490 2.100 GMA-Kennziffer* 20.000 – 30.000 2,6 5,6 8,2 590 1.420 2.010 GMA-Kennziffer* 40.000 – 50.000 2,5 5,7 8,2 640 1.850 2.490 * GMA-Kennziffernstudie; Vergleichsbasis = 66 Städte mit 10.000 – 15.000 EW; 31 Städte mit 15.000 – 20.000 EW; 52 Städte mit 20.000 bis 30.000 EW; 20 Städte mit 40.000 – 50.000 EW Quelle: GMA-Erhebung 2012, ca.-Werte gerundet

Überdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung in allen Mittelzentren

233 Einzugsgebiete der Mittelzentren in der Planungsregion Südwestthüringen

Einwohnerentwicklung:

2012: 428.030 EW 2020: 383.710 EW (- 44.320 bzw. - 10,4 %)

Überschneidungsbereich Eisenach / Bad Salzungen

Überschneidungsbereich Eisenach / Schmalkalden Thüringen

Überschneidungsbereich Schmalkalden / Suhl / Zella-Mehlis Hessen

Überschneidungsbereich Suhl / Zella-Mehlis / Meiningen

Überschneidungsbereich Neuhaus am Rennweg / Lauscha / Sonneberg

Bayern Quelle: erstellt mit RegioGraph Planung; GMA-Darstellung 2013

234 Kaufkraftvolumen in den Einzugsgebieten der Mittelzentren innerhalb der Planungsregion Südwestthüringen

Warengruppen Kaufkraft in Mio. €

Nahrungs- und Genussmittel 697,3 Gesundheit, Körperpflege 248,5 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 45,1 Bücher, PBS*, Spielwaren 100,9 Bekleidung, Schuhe, Sport 265,0 Elektrowaren 190,7 Hausrat, Einrichtung, Möbel 200,7 Sonstiger Einzelhandel 312,4 Nichtlebensmittel insg. 1.363,3 Einzelhandel insg. 2.060,6

* PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Berechnungen, ca.-Werte gerundet

Kaufkraftniveau im Vergleich zum Bundesgebiet (= 100,0) 76,1 (Grabfeld) - 98,4 (Wolfsburg-Unkeroda)

235 Kaufkraftvolumen in den Einzugsgebieten der Mittelzentren innerhalb der Planungsregion Südwestthüringen 2020

Warengruppen Kaufkraft in Mio. €

Nahrungs- und Genussmittel 632,6 Gesundheit, Körperpflege 244,5 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 43,2 Bücher, PBS*, Spielwaren 92,9 Bekleidung, Schuhe, Sport 242,4 Elektrowaren 178,5 Hausrat, Einrichtung, Möbel 184,4 Sonstiger Einzelhandel 288,4 Nichtlebensmittel insg. 1.274,3 Einzelhandel insg. 1.906,9

* PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Prognose, ca.-Werte gerundet

Kaufkraftrückgang im Einzugsgebiet 2012 bis 2020 um ca. 153,7 Mio. € bzw. ca. 7,5 %

236 Umsätze und Marktanteile des Einzelhandels in den Mittelzentren der Planungsregion Südwestthüringen

Kaufkraft Umsatz Marktanteil Warengruppen in Mio. € in Mio. €1 in % Nahrungs- und Genussmittel 697,3 518,5 74 Gesundheit, Körperpflege 248,5 119,7 48 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 45,1 22,7 50 Bücher, PBS*, Spielwaren 100,9 42,0 42 Bekleidung, Schuhe, Sport 265,0 164,3 62 Elektrowaren 190,7 113,9 60 Hausrat, Einrichtung, Möbel 200,7 113,1 56 Sonstiger Einzelhandel 312,4 211,0 68 Nichtlebensmittel insg. 1.363,3 786,7 58 Einzelhandel insg. 2.060,6 1.305,2 63

1 inkl. Streuumsätze * PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Prognose, ca.-Werte gerundet

relativ geringe Kaufkraftbindungen bzw. hohe Kaufkraftabflüsse aus der Region insbesondere im mittelfristigen und langfristigen Bedarfsbereich

237 Umsatzprognose für den Einzelhandel in den Mittelzentren der Planungsregion Südwestthüringen 2020

Umsatz Warengruppen in Mio. €1 Nahrungs- und Genussmittel 479,1 Gesundheit, Körperpflege 120,1 Blumen, Pflanzen, zool. Bedarf 22,2 Bücher, PBS*, Spielwaren 39,0 Bekleidung, Schuhe, Sport 152,4 Elektrowaren 107,9 Hausrat, Einrichtung, Möbel 105,4 Sonstiger Einzelhandel 197,6 Nichtlebensmittel insg. 744,6 Einzelhandel insg. 1223,7

1 inkl. Streuumsätze * PBS = Papierwaren, Bürowaren, Schreibwaren Quelle: GMA-Prognose, ca.-Werte gerundet

Prämisse: Marktanteile wie 2012

Umsatzrückgang in den Einzugsgebieten der Mittelzentren 2012 bis 2020 um ca. 81,5 Mio. € bzw. ca. 6,2 % 238 Entwicklungsspielräume des Einzelhandels in der Planungsregion Südwestthüringen bis 2020

Daten Umsatz 2012 Umsatz 2020 Umsatz- Produktivität Entwicklungs- in Mio. € in Mio. € differenz in €/m² VK spielraum Warengruppen in Mio. € in m² VK

Nahrungs- und Genussmittel 518,5 479,1 -39,4 4.000 ---

Gesundheit, Körperpflege 119,7 120,1 0,4 4.500 ---

Blumen, Pflanzen, zoolog. Bedarf 22,7 22,2 -0,5 2.500 ---

Bücher, PBS*, Spielwaren 42,0 39,0 -3,0 3.500 ---

Bekleidung, Schuhe, Sport 164,3 152,4 -11,9 2.500 ---

Elektrowaren 113,9 107,9 -6,0 4.500 ---

Hausrat, Einrichtung, Möbel 113,1 105,4 -7,7 1.500 ---

Sonstiger Einzelhandel 211,0 197,6 -13,4 2.000 ---

* PBS = Papier, Bürobedarf, Schreibwaren Quelle: GMA-Prognose, ca.-Werte gerundet

239 Schlussfolgerungen / Empfehlungen für den Einzelhandel in den Mittelzentren der Planungsregion Südwestthüringen

• Die Planungsregion Südwestthüringen verfügt nicht über ein Oberzentrum / Eisenach und Suhl / Zella-Mehlis sind als Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ausgewiesen und übernehmen Versorgungsaufgaben im Norden und Süden der Planungsregion / bei großflächigen Einzelhandelsansiedlungen in den anderen Mittelzentren muss auf diese besondere Konstellation Rücksicht genommen werden • Die Bevölkerung in der Planungsregion weist in Relation zum Bundesdurchschnitt einen hohen Altersdurchschnitt auf / bis zum Jahr 2020 wird der Anteil an Senioren weiter zunehmen / mit Bezug auf den Einzelhandel sind Anpassungsmaßnahmen notwendig, um diese wachsende Zielgruppe adäquat bedienen zu können / in diesem Zusammenhang sind insbesondere die Aspekte zu berücksichtigen: - Sortimentsanpassungen (z. B. seniorengerechte Produkte) - Warenpräsentation (z. B. gut lesbare Preisauszeichnungen, größere Gangbreiten) - Serviceleistungen (z. B. Warenlieferung nach Hause, Einrichtung von Ruhezonen mit Sitzgelegenheiten, ergänzende Dienstleistungen wie z. B. Reinigungsannahme) - Barrierefreiheit (z. B. Schaffung ebenerdiger Eingangbereiche, Anbringen von Geländern). Darüber hinaus sind auch mit Bezug auf den Städtebau und den ÖPNV Anpassungsmaßnahmen erforderlich (z. B. Querungshilfen, Bordsteinabsenkungen, ÖPNV-Netz bzw. Vertaktung). • In der gesamten Planungsregion geht die Einwohnerzahl bis 2020 stark zurück (ca. -10 % in den Einzugsgebieten der Mittelzentren) gleichzeitig weisen alle Mittelzentren bereits heute weit überdurchschnittliche Verkaufsflächen- ausstattungen auf / der Erhalt des Einzelhandelsbestandes auf gegenwärtigem Niveau ist theoretisch nur dann möglich, wenn es gelingt, die Kaufkraftbindungsquoten zu erhöhen / größere Kundenmagnetbetriebe sowie ein adäquates Markenangebot spielen in diesem Kontext eine herausragende Rolle

240 Schlussfolgerungen / Empfehlungen für den Einzelhandel in den Mittelzentren der Planungsregion Südwestthüringen

• Fachgeschäfte bilden in allen Mittelzentren das wichtigste Angebotssegment und damit das Rückgrat der Einzelhandelsregion. Allerdings wird dieser Betriebstyp in den kommenden Jahren auf dem Rückzug sein (Stichwort: Nachfolgeproblematik). In allen Städten sollte von Seiten der Wirtschaftsförderung deshalb der Versuch unternommen werden, Betriebe aus Streu- und Nebenlagen in die Einkaufsinnenstädte zu verlagern. Darüber hinaus besteht in größeren Städten die Möglichkeit zur gezielten Akquisition filialisierter Markenshops. Im Vorfeld einer solchen Akquisition sind jedoch die Standort- und Flächenansprüche dieser Betriebe zu ermitteln und geeignete Ladenlokale zu identifizieren. •In Neuhaus am Rennweg und Lauscha werden im Einzelhandelsbereich die Aufgaben eines Mittelzentrums bei weitem nicht erfüllt. Die disperse Siedlungsstruktur verbunden mit einem begrenzten Bevölkerungspotenzial erschwert zudem die Ansiedlung von Kundenmagnetbetrieben. In beiden Städten sollte daher der Fokus der Einzelhandels- entwicklung auf die Grundversorgung sowie auf den touristischen Einzelhandel gelegt werden. • Im Interesse einer strategisch ausgerichteten Einzelhandelsentwicklung sollte seitens der Kommunen eine restriktive Haltung gegenüber Einzelhandelsansiedlungen außerhalb von zentralen Versorgungsbereichen eingenommen werden.

• Vor dem Hintergrund der absehbaren Konzentrationsprozesse im Einzelhandel ist es im Interesse einer gezielten Steuerung von Einzelhandelsansiedlungen notwendig, kommunale Einzelhandelskonzepte auszuarbeiten, zu beschließen und bauplanungsrechtlich konsequent umzusetzen.

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