Wahlen Zur 17. Knesset Am 28. März 2006 - Ein Überblick
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Wahlen zur 17. Knesset am 28. März 2006 - Ein Überblick Insgesamt 31 Gruppierungen bewerben sich für die 120 Sitze in der Knesset. In den vergangenen Monaten haben sich in der israelischen Parteienlandschaft mehrere Änderungen vollzogen. Neben den beiden größten Parteien, dem national- konservativen „Likud“ und der sozialdemokratischen Arbeiterpartei („Labor”), kandidiert erstmals die von Ariel Sharon neugegründete Mitte-Partei „Kadima“ („Vorwärts“), die laut Umfragen große Chancen auf ein gutes Ergebnis hat. Desweiteren sind das Spektrum religiöser Parteien mit nationalreligiösen und ultraorthodoxen Gruppierungen, liberale Linksparteien, die nationalistischen Rechtsparteien, arabische Parteien sowie weitere kleine Parteien bei der Wahl am 28. März 2006 vorzufinden. Kadima Parteichef: Ehud Olmert Politische Orientierung: Mitte Wahlprogramm: Grundvoraussetzung: • Das jüdische Volk hat ein nationales und historisches Recht auf das Land Israel in seiner Gesamtheit • Allgemeines Ziel - ein souveräner jüdischer und demokratischer Staat, welcher ein sicheres und nationales Zuhause für die jüdische Bevölkerung darstellt - ist die Aufrechterhaltung einer soliden jüdischen Mehrheit im Land Israel • Das historische Recht der Juden, überall im Staat Israel leben zu dürfen und die Existenz Israels als jüdisches Heimatland zu sichern, erfordert territoriale Kompromisse • Die Festlegung von Israel’s dauerhaften Grenzen durch ein Friedensabkommen wird die nationalen Interessen sowie die Sicherheit des Landes garantieren Die Grundlagen des Friedensprozesses: • Israel’s Existenz als nationales Heimatland der jüdischen Bevölkerung beinhaltet die Akzeptanz des Prinzips, dass das Ende des Konflikts in der Entstehung eines Zwei-Nationen-Staates, basierend auf die existierenden demographischen Gegebenheiten, liegt. Erst dann wird es möglich sein, nebeneinander in Frieden und Sicherheit zu leben. • Zwei-Nationen-Staat: Das endgültige Abkommen, welches zu einem palästinensischen Staat führen wird, muss die Beendigung aller palästinensischen Anforderungen gegenüber Israel bedeuten, auch die Flüchtlinge betreffend. (Palästinensischen Flüchtlingen ist es nicht erlaubt, unter dem Abkommen nach Israel einzureisen) • In Frieden und Sicherheit leben: Der zukünftige palästinensische Staat muss frei von Terror sein und als friedlicher Nachbar Israels existieren. Der palästinensische Staat muss soweit entmilitarisiert werden, dass ein Sammelraum für Angriffe gegen Israel verhindert wird. Dafür müssen die Palästinenser jeglichem Terror abschwören und die terroristische Infrastruktur auflösen, bevor es zur Errichtung eines solchen Staates kommt. • Die Bestimmung von Israel’s zukünftigen Grenzen wird Teil des endgültigen Abkommens sein und durch folgende Grundsätze aufgebaut: o 1. Israel wird die Bereiche behalten, welche für seine Sicherheit entscheidend sind o 2. Israel wird heilige jüdische Plätze behalten, die von zentraler politischer und nationalsymbolischer Wichtigkeit sind, besonders ein vereintes Jerusalem als die Hauptstadt von Israel o 3. Israel wird die großen jüdischen Siedlungen behalten Plan für den unmittelbaren Ablauf: • Die Abkopplung vom Gazastreifen und Nord-Samaria schuf einen signifikanten Fortschritt und stellte sogar einen Durchbruch dar, zum einen in den Bemühungen ein Friedensabkommen zu erreichen und zum anderen um Israel’s dauerhafte Grenzen festzulegen. Die Abkopplung bietet die klare Nachricht, dass es Israel mit dem Wunsch nach Frieden ernst ist, auch wenn dies beinhaltet, schmerzhafte Zugeständnisse zu machen. Die Verantwortung für den nächsten Schritt liegt nun bei den Palästinensern. • Es gibt nationale, regionale und internationale Übereinstimmung, dass die ‚Roadmap’ der einzige Plan ist, welcher den wirklichen Fortschritt zu einem umfassenden Friedensabkommen sichert. • Eine von „Kadima“ geleitete Regierung wird die ‚Roadmap’ durchführen und all ihre Verpflichtungen im Rahmen der ersten Phase der ‚Roadmap’ erfüllen, wie es von der israelischen Regierung bestätigt wurde. Dies beinhaltet den möglichst schnellen Abbau von illegalen Außenposten. • Die israelische Regierung wird die Palästinenser in jeder möglichen Weise betreuen und unterstützen, um all ihre Verpflichtungen gegenüber Israel und der internationalen Gemeinschaft zu honorieren, besonders: die Verpflichtung die Terrororganisationen aufzulösen, illegale Schusswaffen zu vereinnahmen, wirkliche Sicherheit einzuführen, staatliche und wirtschaftliche Reformen einzurichten, die Anstiftung zu Verbrechen zu verhindern und den Frieden mit Israel zu lehren. • Nachdem die Palästinenser all ihre Verpflichtungen in der ersten Phase der ‚Roadmap’ erfüllt haben, ist es ihnen möglich – in der zweiten Phase der ‚Roadmap’ – einen unabhängigen palästinensischen Staat mit vorläufigen Grenzen zu errichten. • Israel und der zukünftige palästinensische Staat werden dann in der Lage sein, Verhandlungen über ein endgültiges Abkommen zu beginnen, welches alle verbliebenen Angelegenheiten zwischen Israel und den Palästinensern behandeln wird, um einen aufrichtigen Frieden zwischen den beiden Völkern zu erreichen. Kampf gegen den Terror und die Errichtung des Sicherheitszauns: • Israel ist entschlossen, seine Einwohner vor Terrororganisationen zu schützen, welche androhen, ihnen zu schaden. • Israel bleibt entschlossen, einen unaufhörlichen Krieg gegen die Terroristen zu führen, welche die Sicherheit seiner Einwohner gefährden, und gegen die terroristische Infrastruktur allgemein in all ihren Formen und an jedem Ort. • Als Anteil für die Bemühungen wird Israel den Sicherheitszaun so schnell wie möglich komplett errichten und dies in einer Weise, welche die maximale Sicherheit für seine Einwohner gewährleistet. Gleichzeitig werden die menschlichen Bedürfnisse der palästinensischen Zivilbevölkerung in Betracht gezogen mit dem Bestreben, unnötiges Leiden zu verhindern. Wirtschaftlich-sozialer Plan: • Drei Hauptangelegenheiten: o Kampf gegen die Armut o Die Kluft zwischen arm und reich verkleinern o Den Lebensstandard steigern (Angleichung an andere westliche Länder) Kandidatenliste: • Mr. Ehud Olmert, acting Prime Minister of the State of Israel • Mr. Shimon Peres • Mrs. Tzipi Livni, Minister of Foreign Affairs, Justice and Immigration and Absorption • Mr. Meir Sheetrit, Minister of Education and Transportation • Mr. Avi Dichter • Mr. Dr. Maria Solodkin, Deputy Minister of Immigration and Absorption • Mr. Haim Ramon • Lt. Gen. (Res.) Shaul Mofaz, Minister of Defense • Mr. Zachi Hanegbi, Minister in the Prime Minister’s Office • Mr. Abraham Hirchson, Minister of Tourism and Communications • Prof. Uriel Reichmann • Mr. Gideon Ezra, Minister of Internal Security and the Environment • Adv. Ronnie Bar-On, Minister of National Infrastructures and of Science and Technology • Mrs. Dalia Itzik • Mr. Ze’ev Boim, Minister of Housing and Construction, Minister of Agriculture and Rural Development • Mr. Jacob Edery, Minister of Health and Minister for the Development of the Negev and Galilee • Mr. Ze’ev Elkin • Mr. Majallee Whbee, Deputy Minister of Education, Culture and Sport • Mrs. Ruhama Avraham, Deputy Minister of the Interior • Prof. Menachem Ben Sasson • Prof. Shlomo Breznitz • MK Eli Aflalo, Deputy Minister of Industry and Trade • Mr. David Tal, Member of Knesset • CPA Avigdor Yitzhaki • Mrs. Ronit Tirosh • Mr. Othniel Schneller • Prof. Michael Nudelmann • Brig. Gen. (Res.) Amira Dotan • Mr. Yoel Hasson • Mr. Shai Hermesh • Prof. (Gen. Res.) Yitzhak Ben-Israel • Mr. Yohanan Plesner • Mr. Shlomo Mola • Dr. Dan Ben-David • Dr. Rachel Adato Levy • Mrs. Rina Greenberg • Mr. Lior Carmel • Mrs. Liat Ravner • (…) Quellen: www.kadimasharon.co.il www.haaretz.com/hasen/spages/685580.html www.cjnews.com/viewarticle.asp?id=8631 www.israelvotes.com/2006/platforms.html#Kadima Labor Parteichef: Amir Peretz Politische Ideologie: Linker Flügel Wahlprogramm: • Erhöhung des Mindestlohns auf 1000$. • Aufrechterhaltung der sozialen Dienste gemäß der Bevölkerungszahl • Verringerung der Aktivität von Vertragsunternehmen durch Gesetzgebung und Arbeiterabkommen. • Gesundheit ist eine allgemeine Ressource. Dafür wird Labor allen Angehörigen der Gesellschaft garantieren, dass sie gleichen Zugang zum Gesundheitssystem und eine angemessene medizinische Versorgung haben. • Sicherstellung von gleicher und höherer Ausbildung für alle beginnend im Vorschulalter; Ausbildung für die Bedürfnisse von Morgen mit dem Schwerpunkt Wissenschaft, Erziehung zur Demokratie und Menschlichkeit, ein langer Schultag und das Integrieren von Schülern mit Behinderungen in das System. • Jeder junge Mann und jede junge Frau in Israel werden die Möglichkeit haben zu studieren und einen akademischen Abschluss zu erlangen, egal welche wirtschaftlichen Vorraussetzungen sie haben. Höhere Ausbildung und wissenschaftliche Forschung werden unterstützt. • Israelische Kultur soll als Schlüsselwert und Hilfsmittel zur Überbrückung und Herausbildung der verschiedenen Bevölkerungen gestärkt werden. Kultur soll allen gehören. • Garantie von verbindlichen Renten für alle Staatsbürger. • Kompromissloser Kampf gegen die Verbindung von Geld und Macht und die strikte Aufrechterhaltung von Moral im staatlichen Sektor. • Außenpolitik und Sicherheit: Ein politisches Abkommen liegt im nationalen Interesse des Staates Israel. Es gibt eine enge Verbindung zwischen dem Erreichen von Frieden und sozialem Wachstum und sozialer Gerechtigkeit. Die Labor-Partei strebt an, Verhandlungen mit den Palästinensern zu erneuern und dabei entschlossen den Terror und die Gewalt zu bekämpfen.