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ALMANACH 2015 Vorwort 1

ALMANACH 2015 Vorwort 1

Jahresheft des Fördervereins und des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder mit Internat ALMANACH Jahresthema 2015 HW 25 Jahre

Förderverein des Ev. Gymnasiums Hermannswerder mit Internat e.V. Vereinsadresse: Hermannswerder Haus 18 · 14473 · E-Mail: [email protected] Bank: EDG · BIC GENODEF1EDG · IBAN DE93 2106 0237 0000 1733 39 · BLZ 210 602 37 · Konto 173 339 · Vereinsregister-Nr.: VR 663P, Amtsgericht Potsdam Der Förderverein ist gemeinnützig und berechtigt zur Ausstellung von Zuwendungsbescheinigungen. ALMANACH 2015 Vorwort 1

„Gottes sind tung sind Voraussetzungen für eine gute Mannschaft, ihr Schiff durch die Wogen Inhalt Wogen und Wind“ mitunter gegen den Wind zu behaupten. Es liegt in unserer Hand, den Kurs zu wäh- len und das Schiff so auszurüsten, dass die Editorial Ladung sicher transportiert werden kann. Seite 1

Muss man darauf verweisen, dass ein Förderverein Schiff nicht für den Hafen gebaut ist? Na- Seite 2 bis 7 türlich kann ein Schiff im Hafen liegen. Ruhepausen sind notwendig für Schiff und Schule und Internat Mannschaft, Voraussetzung für einen gu- Seite 8 bis 10 ten Törn. Aber: Ein Schiff ist gebaut für die Bewegung, für die Veränderung. Es ist be- Jahresthema: stimmt: „dass ihr den Hafen gewinnt.“ So 25 Jahre Evangelisches endet das Zitat aus Kloster. Unser Ziel ist es, Gymnasium Hermannswerder junge Menschen zu bilden und zu erziehen Seite 11 bis 41 Diese Worte zieren die Außenwand des bis zu einem bestimmten Punkt, der indi- Pfarrhauses in Kloster auf Hiddensee. Das viduell unterschiedlich, von der Bildungs- Theater auf Hermannswerder daneben abgebildete Schiffchen habe ich politik doch vorgegeben ist. Das Abitur ist Seite 42 bis 48 hier auf Hermannswerder in ähnlicher so ein Hafen, den wir als Gymnasium an- Form wieder entdecken dürfen. steuern, in dem wir unsere Ladung löschen. Hermannswerderaner Abende Das Abitur ist ein Hafen, von dem aus die Seite 49 bis 52 Als Arche mit dem Christusmonogramm jungen Menschen dann selbst in eigenen scheint es aus dem Bleiglasfenster im Ober- Booten aufbrechen müssen, hoffentlich Musik auf Hermannswerder geschoss vor der Aula direkt in See zu ste- versehen mit Geschick und Mut, um mit Seite 53 bis 61 chen und liefert das Motiv des vorliegen- Segel und Steuer umgehen zu können. den Almanachs – ein schönes Bild. Schön Auch darauf bereiten wir vor: Den Anker Kurs- und Studienfahrten in der Symbolik, in der jeder seinen Anker lichten, Segel setzen, Gewohntes verlas- Seite 62 bis 67 werfen darf. sen, ein Ziel ansteuern. Austauschfahrten Unsere Schule ist wie dieses Schiff: Ob man Schauen wir auf das Bild: Unser Schiff ist Seite 68 bis 69 das Gebäude in seiner über hundertjähri- in voller Bewegung unter vollem Segel und gen Geschichte seit der Gründung sehen unterwegs unter dem Kreuz. So verstehen Gemischtes möchte, das Evangelische Gymnasium in wir uns: Ein Ort der Vielfalt, ein Ort des Ver- Seite 70 bis 78 seinen 25 Jahren seit 1990 oder einfach nur trauens. Unser Schiff bietet auch Schutz unsere Schule im Jahreskurs: Auf und ab, vor Wogen und Wind. Lehrer, Mitarbeiter ruhiges Wetter, Sturm und Flaute wechseln und Gremien sich ab. Dinge wiederholen sich. Wogen Ein Schiff braucht Orientierung, zusätzlich Seite 79 bis 82 und Wind können wir nicht beeinflussen, zu seinem Kompass, dem Leitbild, auch sind unabhängig von unserem Wollen und seine Sternenkarte, seinen Almanach. Ich Klassen und Jahrgangsstufen Wünschen. Sie sind ein Angebot, bieten freue mich, Ihnen diesen zusammen mit Seite 83 bis 89 uns ein Meer von Möglichkeiten für Ver- dem Förderverein übergeben zu können wirklichung unserer Träume und bergen und wünsche viel Vergnügen bei der Lek- Abitur 2014 dabei auch Untiefen und Gefahren. türe! Seite 90

Zu kostbar ist die Last, als dass ein Schiff- „Gottes sind Wogen und Wind – aber Segel Das Almanachteam bruch riskiert werden sollte. „Segel und und Steuer sind euer, dass ihr den Hafen Seite 92 Steuer sind euer“ – so setzen sich die Worte gewinnt.“ ¢ auf dem Hiddenseer Pfarrhaus fort. Kom- Impressum petenz und Geschick, Mut und Verantwor- Leif Berling, Schulleiter Seite 92 2 Förderverein ALMANACH 2015

Grußwort der Stiftungsleitung

für eine wesentliche Zäsur in der der Arbeit an vielen Stellen ei - jüngeren Geschichte der Schule ne Gnadens- und Segenslinie er- selbst, der Hoffbauer-Stiftung und kennbar wird. Hier kann Gemein- letztlich auch der Gesellschaft im schaft leben. Hier werden junge Ganzen. Menschen gestärkt.

Nach Jahren wichtiger und doch Wir freuen uns, dass wir den 25. Ge- staatlich angefeindeter Bildungsar- burtstag des Evangelischen Gymna- beit für junge Menschen unter ei- siums Hermannswerder auch als ner sozialistischen Diktatur erhielt große Hoffbauer-Bildungsfamilie das kirchliche Oberseminar nach der feiern dürfen. Manche Kollegin und friedlichen Revolution 1989 als erste mancher Kollege hat prägende Be- Einrichtung in den Neuen Ländern rufserfahrungen an dieser Schule ge- 1990 den Status einer „staatlich an- macht und entwickelt sie anderen- erkannten Schule in freier Träger- orts in unserer Gesellschaft weiter, schaft“ und konnte sich so als Evan- mancher Schüler ist Jahre später zu- gelisches Gymnasium Hermanns- rückgekehrt und arbeitet selbst in mit Internat in Freiheit und einer Hoffbauer-Einrichtung – und Vielfalt entwickeln. Als Schulträge- sogar ehemalige und aktive Eltern rin schauen wir mit besonderer tragen als Mitarbeitende die wach- Liebe Freunde des Evangelischen Dankbarkeit auf diese 25 Jahre. Zum sende Bildungsfamilie mit. Gymnasiums Hermannswerder mit einen wegen des Engagements, der Internat, liebe Hoffbauer-Freunde, Anstrengungsbereitschaft, des En- Nach Jahren des Inseldaseins konnte liebe Leserinnen und Leser, thusiasmus, der Zähigkeit, Professio- sich das Evangelische Gymna- nalität und der Phantasie vieler Kol- sium Hermannswerder zu einer of- mit großer Freude begehen wir in leginnen und Kollegen, Schülerin- fenen, renommierten und sehr aner- diesem Jahr das 25. Gründungsjubi- nen und Schüler, Eltern und ehren- kannten Schule entwickeln. Eine läum des Evangelischen Gymnasi- amtlich Mitwirkenden, die für die Schule, die täglich neu beweist, dass ums Hermannswerder mit Internat. Entwicklung der Schule nicht hoch gutes Leben und Lernen in Gemein- genug geschätzt werden können; schaft mit Vielen gelingen kann. Wenn auch die Wurzeln evangeli- zum anderen weil in der Lektüre scher Bildungsarbeit der Hoffbauer über die Schule, in Begegnungen mit Mit ganz herzlichen Segensgrüßen Gesellschaft über 100 Jahre zurück- Menschen der Schulgemeinde, den reichen, steht doch dieses Jubiläum Ausdrucksformen und Wirkungen

Frank Hohn Jürgen Kraetzig Vorstandsvorsitzender Geschäftsführer Hoffbauer-Stiftung Hoffbauer gGmbH ALMANACH 2015 Förderverein 3

Grußwort des Fördervereins

Liebe Eltern, liebe Lehrer und Schü- außergewöhnlich: zum Beispiel der ler, liebe Mitglieder und Freunde immer wieder ausgezeichnete Tor- des Fördervereines! nowgraph, die stetige Entwicklung der Big Band, das kreative und wich- Das Evangelische Gymnasium Her- tige Darstellende Spiel mit der Mög- mannswerder blickt im Verlauf die- lichkeit, eine ‚Werkstattaufführung’ ses Jahres zurück auf seine ersten 25 zu einem aktuellen Thema zu entwi- Jahre – Anlass für den Almanach, ckeln, der großartige Chor, nicht zu- das Jubiläum der Schule als Rahmen- letzt die Hermannswerderaner thema aufzugreifen. Nach der Fest- Abende, die Begegnungen mit be- schrift 2009 über ‚100 Jahre Gym- eindruckenden Zeitzeugen wie etwa nasiale Bildung auf Hermannswer- Sally Perel, Marthe Cohn oder Freya der’ liegt nun der Fokus auf unserer Klier, die Möglichkeit, mit dem ehe- Schule. ‚Unsere’ Schule, das meint maligen Ratsvorsitzenden der Evan- dabei nicht eine vordergründige, gelischen Kirche, Prof. Huber, über schwärmerische Überhöhung oder ethische Grundfragen unseres Le- Vereinnahmung. Vielmehr drückt bens zu diskutieren – solche Mo- das Wort eine starke Verbundenheit mente sind Höhepunkte im Leben aus und damit auch die Herausforde- dieser Schule. Das vergangene Jahr rung und Verpflichtung, den Geist enthielt viele solcher Höhepunkte. dieser Schule mit Leben zu erfüllen und weiterzuentwickeln. Wir freuen uns auf die weiteren ‚Per- len’ in der Reihe von 25 Aktionen Die Anfangsjahre, die Überführung zum Jubiläum der Schule. Wir sind des Kirchlichen Oberseminars in das unter anderem gespannt auf das Evangelische Gymnasium – wie weit Filmprojekt des Seminarkurses Film scheinen diese gesellschaftlichen von Frau Naumann, das der Förder- und politischen Umstände zurückzu- verein unterstützt, und wünschen liegen. Hermannswerder war damals ein gutes Gelingen bei der Realisie- nicht nur geographisch eine Insel. rung des Films, der dann im April 2016 zur Aufführung kommen wird, Auch in der heutigen Schulland- auch beim Film-Festival Sehsüchte. schaft fällt das Evangelische Gymna- sium auf, es ist mehr als ein Lernort Ein herzlicher Dank gilt dem Alma- zur Erlangung von guten Noten- nach-Team und allen, die etwas zu durchschnitten. Auch andere Schu- diesem Jahresheft beigetragen ha- len haben ein gutes Orchester, ent- ben, ganz besonders Herrn Flämig. wickeln eigene inhaltliche Schwer- punkte oder pflegen internationale Partnerschaften. Aber die Dichte und Mischung von anregenden Aktivi- täten des Evangelischen Gymnasi- ums und seiner Schüler sowie von Philipp Jamme Veranstaltungen empfinde ich als Vorsitzender des Fördervereins 4 Förderverein ALMANACH 2015

Protokoll der 23. Mitgliederversammlung

Ort 1 - Begrüßung deranträge abgestimmt. Die Vor- Gymnasium – Raum 114/115 Begrüßung der anwesenden Mit- standsarbeit ist stets aktuell doku- glieder des Fördervereins und des mentiert und auch hinterlegt in ei- Datum Vorstandes durch den Vorsitzenden, ner sogenannten dropbox. Anträge, 25. März 2015 Philipp Jamme. Feststellung der frist- Schriftverkehr, Finanzen sind so im- und formgerechten Einladung inkl. mer für den Vorstand verfügbar. Der Vorsitz / Protokoll der Informationen zu vorgesehenen Förderverein ist Mitglied im lsfb – Philipp Jamme Satzungsänderungen. Feststellung Sabine Apel hat im vergangenen der Beschlussfähigkeit gemäß § 7 der Jahr an einer zweitägigen Fortbil- Teilnehmer Satzung. Die Tagesordnung wird dung zu Buchhaltung und Steuer Vorstand ohne Änderungen oder Ergänzun- teilgenommen. Sabine Apel gen angenommen. Leif Berling Wesentliche Aktivitäten Astrid Grunewald-Feskorn 2 - Tätigkeitsbericht des Vorstandes und Veranstaltungen Philipp Jamme Zusammensetzung des Vorstands: im Jahr 2014: Matthias Kolck Philipp Jamme (Vorsitzender), Leif - Tag der offenen Tür 2014 Bianca Woite Berling (stellvertr. Vorsitzender), - Sommerfest 2014 Sabine Apel (Schatzmeisterin), Gud- - Einschulungsfeier 2014 Mitglieder run Baumeister (bis Januar 2015), - Inselfest 2014 10 Mitglieder Astrid Grunewald-Feskorn, Matthias - Infoabende für neue 5. / 7. Klassen (siehe Teilnehmerliste) Kolck, Bianca Woite (Internat). - Weihnachtsmarkt 2014

Der Vorstand besteht nach dem Aus- Der Förderverein ist unverändert scheiden von Gudrun Baumeister präsent bei den großen Schulveran- derzeit aus 6 Personen. Ziel ist es, staltungen und wird dort auch den Vorstand durch Wahl eines wahrgenommen. neuen Beisitzers wieder auf 7 Perso- nen zu vergrößern – siehe 5. Das Schulfest wird organisatorisch und finanziell unterstützt, ab die- Der Förderverein hat mit Datum sem Jahr mit der Bereitstellung eines vom 25. März 2015 aktuell 304 Mit- Budgets, was die Vorbereitung und glieder. Abrechnung von Kosten und Über- schüssen vereinfacht. Vorstandsarbeit Nach der Mitgliederversammlung Sehr wichtig erscheint uns das Auf- im März 2014 traf sich der neu ge- treten des Fördervereins bei den In- wählte Vorstand in 5 ordentlichen formationsveranstaltungen für neue Vorstandssitzungen. Neben diesen 5./7. Klassen. Bei diesen Anlässen Treffen alle 6-8 Wochen gab es einen kam es zu offenen und intensiven direkten Austausch per Email oder Gesprächen mit Eltern, die die Gele- telefonisch, sodass auch zwischen genheit gerne wahrnahmen, nicht den regulären Vorstandssitzungen von der Schule, sondern direkt von Entscheidungen vorbereitet, disku- Eltern Informationen und Einschät- tiert und getroffen wurden – der Vor- zungen zu erfahren. Auch wird so stand hat dann per Email über För- ein Eindruck von der Beziehung ALMANACH 2015 Förderverein 5

Schule-Eltern-Schüler vermittelt. Almanach aus dem Kunstunterricht des Gym- Die Vernetzung mit der Schule ist Betreut von Matthias Kolck nasiums. eingespielt – sowohl über Herrn Ber- Der Almanach 2015 hat als Schwer- ling als auch im direkten Kontakt punktthema das 25-jährige Jubiläum 3 - Bericht der Schatzmeisterin mit den einzelnen Fachbereichen. der Schule. Die redaktionelle Arbeit Vorstellung des Jahresabschlusses läuft und tritt in die entscheidende 2014 durch Sabine Apel: Webseite Phase der Sammlung und Zusam- Einnahmen-Überschussrechnung Der Vorstand stellt selbstkritisch menstellung der Beiträge ein. Redak- gegliedert in die Kostenbereiche: ide- fest, dass die Webseite bislang ver- tionsschluss ist in wenigen Wochen, eller Bereich; Vermögensverwal- nachlässigt wurde. Dies soll kurz- im April. Die Finanzierung ist gesi- tung; Zweckbetrieb; wirtschaftlicher fristig durch eine Aktualisierung chert. Nicht zuletzt durch die Zusage Geschäftsbetrieb. und durch eine anschließende ste- von jährlichen Anzeigen der Stif- tige Betreuung und Zuarbeit abge- tungsbuchhandlung und von Pots- Das Vereinsergebnis 2014 beläuft stellt werden. dam-TV. sich auf - 10.010,00 Euro. Es wurden Rücklagen bzw. Bestände abgebaut Wesentliche Förderprojekte des Schulplaner durch Ausgaben für Förderprojekte. letzten Jahres: Betreut von Matthias Kolck - DS / Bühnenelemente Auch der Schulplaner 2014 war be- Zweckbetrieb Almanach 2014: - Schulsanitäter / Ausstattung liebt und erfolgreich. Es sind keine Ergebnis ist ein Zuschuss von derzeit - Schülervertreter-Fahrt Exemplare mehr übrig, die Auflage 2.254,38 Euro. Anlass, die Kalkulation - Computerinstallation, Adminis- stimmt – könnte evtl. etwas erhöht zu ändern, den Zuschuss des Förder- trator – Chorfahrt nach Weimar / werden. Der Preis des Schulplaners vereins auf 1.000 Euro zu begren- Teilnahme am 9. Deutschen Chor- ist so niedrig, dass er gekauft wird, zen – siehe zuvor. wettbewerb ist so hoch, dass er die Kosten deckt – - Sportfest / Sieger-T-Shirts ohne Gewinn. Er ist offensichtlich Wirtschaftlicher - Hockeyteam / Trainer für Landes- kein Mittel, um einen Gewinn zu er- Geschäftsbetrieb 2014: und Bundesfinale zielen. Im vergangenen Jahr hat Mat- Erläuterung der Einnahmen und - Big Band Jazzy Insular thias Kolck die Gestaltung des Ausgaben des wirtschaftlichen - Fahrtenzuschüsse Schulplaners übernommen – mit Geschäftsbetriebes mit einem Ge- sehr schönem Ergebnis, mit Szenen samt-Saldo am Jahresende von Jährliche fortlaufende vom Darstellenden Spiel. Der dies- 4.997,30 Euro Förderungen: jährige Schülerplaner zeigt Arbeiten - Schulzoo - Schulbibliothek - Schüleraustausch 10. Klasse

Schulkleidung Betreut von Astrid Grunewald-Fes- korn. Es wurde im letzten Jahr eine Inventur vorgenommen, um den ge- nauen Bestand von jedem Kleidungs- stück in jeder Farbe und Größe zu er- mitteln. Es wurden fehlende und be- nötigte Größen nachbestellt, sodass wir derzeit wieder das vollständige Sortiment anbieten können. Eine Er- weiterung / Änderung des Sorti- ments ist noch nicht konkret vorbe- reitet, wird aber in Zukunft erfolgen, um den Schülern weiter attraktive Schulkleidung zu bieten. Der Vorstand des Fördervereins (v. l. n. r.): Astrid Grunewald-Feskorn, Gudrun Braun-Baumeister, Bianca Woite, Sabine Apel, Philipp Jamme, Matthias Kolck, Leif Berling 6 Förderverein ALMANACH 2015

Bildung Freier Rücklagen 2014 als Vertreter zur Prüfung und An- des Vorstandes für das Geschäfts- Die Gesamtsumme der Freien Rück- nahme der korrigierten Jahresab- jahr 2014. Frau Kolck und Frau lagen zum 31.12.2014 beträgt 5.474,80 schlüsse. Schulze werden von der Mitglieder- Euro versammlung einstimmig mit der Bericht der Kassenprüfer: Kassenprüfung für das Geschäfts- Berichtigung der Die Kassenprüfung des Jahresab- jahr 2015 betraut. Jahresabschlüsse 2012 + 2013: schlusses 2014 erfolgte am 4. März Im Zuge der aktuellen Vorbereitung 2015. Die Prüfung erfolgte auf der 5 - Wahl eines Beisitzers der Steuererklärungen stellte die Grundlage der vorgelegten und auf- Caroline Flüh und Martina Gernert- Schatzmeisterin Sabine Apel Fehl- bereiteten Finanzunterlagen in An- Gäbele werden als Beisitzerinnen in buchungen in den Jahresabschlüs- wesenheit von Sabine Apel, Schatz- den Vorstand aufgenommen – wir sen 2012 und 2013 – Fehler aus dem meisterin, und Philipp Jamme, Vor- freuen uns sehr über die Verstär- Umgang mit der Buchhaltungssoft- sitzender des Vorstandes, durch die kung! Die formelle Wahl erfolgt in ware – fest. Zur Vorlage einer korrek- Kassenprüferinnen Margrit Kolck der nächsten Mitgliederversamm- ten Steuererklärung werden diese und Britta Schulze. Vortrag des Kas- lung. Bis dahin wird die ‚unordent- Jahresabschlüsse daher auf Grund- senprüfungsberichtes und anschlie- liche’ Mitgliedschaft im Vorstand bei lage der aktuell verwendeten Buch- ßende kurze Aussprache. Abstimmungen berücksichtigt. haltungssoftware nochmals erstellt. Die Mitgliederversammlung er- 4 - Entlastung des Vorstandes 6 - Satzungsänderungen nennt in offener Abstimmung ein- Die Mitgliederversammlung be- Die Mitgliederversammlung be- stimmig Frau Kolck und Frau Schulze schließt einstimmig die Entlastung schließt einstimmig, § 2 (2.) der Sat- ALMANACH 2015 Förderverein 7

zung (Zweck des Vereins) um das bringen wird. Es wird ein neues Fach Einige aktuelle Projektideen: satzungsgemäße Ziel „i) Förderung geben: ‘Wirtschaft-Arbeit-Technik’. - Gestaltung des Flurbereiches im schulbezogener Publikationen“ zu 2.OG als Aufenthaltsraum ergänzen. Frau Woite berichtet über das Inter- - Gestaltung und Ausstattung nat, das mit derzeit 30 Schülern eine des Ganztagbereichs Die Mitgliederversammlung be- vergleichsweise geringe Belegung - Trinkbrunnen schließt einstimmig, § 8 (1.) dahinge- aufweisen würde. Ein Mitarbeiter - Förderung des Kunstunterrichtes hend zu ändern, dass Schulleiter(in) hat das Internat verlassen. Die nied- Kunstprojekt / Kunstpreis und Leiter(in) des Internats über ihre rigere Schülerzahl ermöglicht eine - Fremdsprachenassistenz Funktion Mitglied des Vorstands intensivere und individuellere Be- sind. treuung in kleineren Gruppen. Ein Das Protokoll wurde für den Alma- Flügel des Internats wird derzeit nach ohne inhaltliche Änderungen 7 - Mitgliedsbeitrag durch Studenten bewohnt. Positiver geringfügig gekürzt. Protokoll und Nach kurzer Erörterung und Diskus- Effekt ist, dass Studenten eingebun- Anlagen schicken wir Ihnen auf An- sion beschließt die Mitgliederver- den sind in das Internat, indem frage gerne zu. sammlung einstimmig, den jährli- sie Nachhilfeunterricht geben und chen Mitgliedsbeitrag ab dem Schul- Schü ler ehrenamtlich betreuen. Die Wir bedanken uns herzlich bei allen jahr 2015/16 auf 30 Euro anzuheben. Leitung des Internats beabsichtigt, Mitgliedern des Fördervereines für In diesem Beitrag ist dann wieder sich über die konzeptionelle Ausrich- die Unterstützung und für die erhal- der für Mitglieder kostenlose Alma- tung zu beraten, um ein schärferes tenen Spenden! Wir sind offen für nach enthalten. Profil zu entwickeln, mit dem es im Ihre Anregungen und Hinweise und Wettbewerb mit anderen Interna- würden uns über Ihre Mitwirkung 8 - Berichte aus Schule und Internat ten bestehen kann. freuen – sei es bei konkreten Förder- Herr Berling berichtet über Aktuelles projekten, sei es bei Veranstaltun- aus der Schule. Es kommt aktuell auf- 9 - Ausblick 2015 gen oder in der Redaktion des Alma- grund von krankheitsbedingten Aus- Übersicht über aktuelle Förderpro- nachs. ¢ fällen zu erheblichen Problemen im jekte im Jahr 2015: Unterricht – Ausfall von Stunden, Be- - Basketballkorb für das Internat Philipp Jamme treuung von Klassen, Überstunden - DS-Kurs 11/2 / Teilnahme am Vorsitzender des Fördervereins der Lehrer. Herr Berling kündigt die Landesschultheatertreffen bevorstehenden Rahmenlehrpläne - Seminarkurs Film / an, weist auf Neuerungen hin und Spielfilm-Projekt auf den Aufwand, den die Vorberei- Teilnahme am Festival Sehsüchte tung und Durchführung mit sich

Willkommen im Club!

Als Mitglied des Fördervereins sorgen Sie dafür, dass Ihrem Kind das Lernen und Leben an dieser Schule noch mehr Spaß macht. Jetzt Mitglied werden!

www.foerderverein-gymnasium-hermannswerder.de 8 Schule und Internat ALMANACH 2015

Wie Perlen auf einer Schnur … Jahresbericht der Schulleitung

Das Schuljahr war von Konsolidie- den. Die Konferenzen versammeln tausch kommen. Dabei standen rung geprägt, d.h. von der Festigung abgebende und neu beginnende grundlegende Themen wie Bewer- und dem Einüben der Prozesse, die Klassen- und Fachlehrer eines Klas- tung und individuelle Förderung auf im Vorjahr eingeführt worden wa- senteams und ermöglichen so den dem Programm, die – sie sind aufge- ren. Diese Veränderungen im mate- Austausch zu jedem Schüler. Beson- schoben, nicht aufgehoben – jedoch riellen, ideellen und organisatori- derheiten wie spezielle Begabungen, immer wieder durch aktuelle Fragen schen Bereich waren teilweise lange familiäre und gesundheitliche Situa- wie z.B. das „Ethikpapier“ oder die angebahnt und sind teilweise durch tion, mögliche Einschränkungen Einführung von WAT als TOP abge- den Wechsel in der Schulleitung be- werden besprochen und ermögli- löst wurden. In „Musen-Konferen- dingt. chen eine individuelle Förderung des zen“ konnten wir uns gezielt unse- Lernenden. Diesen Anspruch hat rem musischen Profil, seinen Aus- Neben dem Umbau des Sekretariats auch das Förderteam, das in diesem prägungen und Perspektiven, wid- und diversen Instandsetzungsmaß- Schuljahr seine die Arbeit aufge- men. nahmen ist hier die Neugestaltung nommen hat und der zunehmenden der IT-Landschaft zu nennen. Mit Heterogenität der Schülerschaft Wie es bei dem Ethikpapier und in dem Verzicht auf eine überteuerte Rechnung tragen soll. Von der Pla- den Konferenzen um Klärungen und Markenlösung und die Umstellung nung des LRS-Screenings über die Verbindlichkeiten geht, haben wir auf LINUX und open-source-Lösun- Beratung unterschiedlicher Förder- mit demselben Ziel die Arbeit an ei- gen konnten Mittel für zusätzliche möglichkeiten bis hin zur Betreuung nem Schulhandbuch aufgenommen. Hardwareausstattung und die Ein- eines Juniorstudiums reichen die In ihm sollen klar und strukturiert richtung einer Administratoren- Aufgaben des Teams, das vier- bis innerschulische und mit der Träge- stelle gewonnen werden. Der Schul- sechswöchentlich zusammentritt. rin verbundene Prozesse und Ab- gemeinschaft steht damit ein preis- Ihm gehören neben fünf Lehrkräften sprachen dargestellt und für alle ver- wertes, modernes, sicheres und ein- auch eine Erzieherin und LRS-Traine- ständlich und nachlesbar beinhal- faches Netz zur Verfügung, das die rin an. Seit November 2014 verfügt tet sein. Das reicht von der Hausord- gängigen Standards in Fragen Da- die Schule darüber hinaus über ei- nung über die Aufgaben von Lei- tensicherheit und Persönlichkeits- nen schulpsychologischen Berater in tung, Kollegen und Gremien über schutz erfüllt und für die allermeis- Person von Herrn Dr. Schmidt, der Unterrichtsorganisation bis zu unse- ten schulischen Anforderungen bes- auch das Förderteam verstärkt. rer erzieherischen Arbeit. Formblät- tens geeignet ist. Es stellte sich he- ter, Briefvorlagen und Fahrpläne für raus, dass im Zuge des Systemwech- In einer Zeit des Aufbruchs, und das die Planung von Veranstaltungen sels nicht alle Probleme rechtzeitig ist diese Zeit mit seinen Neuerungen sollen das tägliche Arbeiten erleich- erkannt und behoben werden konn- bei aller Konsolidierung ja dennoch, tern. Das ist ein großes und großar- ten – auch war die Bereitschaft, sich haben wir auch das Thema Kommu- tiges Unterfangen, und wir freuen auf einen Paradigmenwechsel ein- nikation als in solchen Prozessen be- uns schon darauf, wenn es – mit sei- zulassen, unterschiedlich ausge- deutsam weiter in unseren Fokus ner permanenten Herausforderung prägt. Wir sind uns aber sicher, dass gerückt. Zunächst mit dem Schwer- zur Weiterarbeit und -entwicklung – hier mehr gegenseitiges Verständnis punkt auf dem innerschulischen Be- der Schulgemeinde hoffentlich Ende wachsen wird. reich mit dem Kollegium, haben wir des kommenden Jahres zur Verfü- in diesem Jahr monatlich eine Voll- gung stehen wird. In den bereits ab- Im Bereich der Pädagogik sollen versammlung des Kollegiums termi- geschlossenen Teilen ist das über stellvertretend die Einrichtung der niert, bei der wir gemeinsam als Itslearning für das Kollegium bereits Übergabekonferenzen und die Ar- Dienstberatung oder Lehrerkonfe- der Fall. beit des Förderteams genannt wer- renz in den unmittelbaren Aus- ALMANACH 2015 Schule und Internat 9

hen wir eine gute Chance, über den unmittelbar schulischen Rahmen hi- naus Leistungsfähigkeit und Leis- tungswillen Möglichkeiten der Ent- faltung zu eröffnen.

Dieses Jahr ist auch ein Jahr des Fei- erns: Das Evangelische Gymnasium wird in diesem Jahr 25. Das ist ein schöner Anlass, sich unsere Schule in ihrer Geschichte, ihren Errungen- schaften und Besonderheiten noch- mal vor Augen zu führen – und sie nach außen zu tragen. Das tun wir in einer Veranstaltungsreihe mit 25 „Perlen“, die unser Evangelisches Leif Berling Bettina Grothe Gymnasium mit seinem Profil als evangelische Schule mit musischem Manche Themen begleiten die Insti- Mit Spaß und immer wieder gutem Schwerpunkt zum Glänzen bringt. tution Schule und so auch uns im- Erfolg haben Gruppen unserer Wie schön, dass das in so anspre- mer. Dazu gehört die Suchtpräven- Schule an Wettbewerben teilgenom- chender Weise durch die Schulge- tion, die einen konstanten Teil unse- men. Zu den oben genannten möch- meinde – und es sind wirklich alle, rer pädagogischen Arbeit darstellt. ten wir stellvertretend den Chor- Schüler, Lehrer und Eltern und die Es ist schön, dass dieses Thema in wettbewerb in Weimar nennen, der Trägerin daran beteiligt – für die diesem Jahr mit Spaß und Erfolg mit auch ein Grund dafür war, warum Schulgemeinde und darüber hinaus unserem musischen Profil verknüpft Herrn Salges stetige Bemühungen möglich wird! werden konnte. So hat eine Schüle- um eine Patenschaft mit dem RIAS- rin bei dem Wettbewerb „Bunt statt Kammerchor jetzt erfolgreich waren Schulgemeinde – das sind wir und blau“ mit einem Plakatbeitrag einen (Herzlichen Glückwunsch!), die di- das sind Sie. Gemeinsam. Wir bli- Preis gewonnen und eine Klasse ge- versen Turniere, an denen unsere cken in Dankbarkeit zurück und rade an dem Anti-Raucher-Projekt Hockeymannschaften teilgenom- freuen uns auf unser weiteres ge- „be smart, don´t start“ teilgenom- men haben, und die Teilnahme an meinsames Feiern und Arbeiten im men und einen Wettbewerbsbeitrag verschiedenen Sprachen-Wettbe- kommenden Jahr! ¢ dazu eingereicht. werben und Projekten wie dem BrAnD-Projekt und dem Wettbe- Leif Berling & Bettina Grothe werb Lebendige Antike. Hierin se- Schulleitung

www.foerderverein-gymnasium-hermannswerder.de www.gymnasium-hermannswerder.de www.internat-hermannswerder.de www.hermannswerder.de 10 Schule und Internat ALMANACH 2015

Neues aus dem Internat Hermannswerder Wie sich die Schüler und Schülerinnen ihre zweite Heimat gestalten

Vor gut 12 Monaten nahmen zehn Schüler und Schülerinnen des Inter- nats Hermannswerder ihr Abitur- zeugnis entgegen. Damit endete für viele eine lange und intensive Zeit im Internat, und sie nahmen Ab- schied von ihrer liebgewordenen zweiten Heimat. Einige von ihnen kommen seit diesem Tag immer wieder auf eine Stippvisite vorbei, zum opulenten Frühstück am Frei- tagmorgen oder für Besuche am Nachmittag bei den verbliebenen Freunden. Eine Schülerin verweilte sogar ganz und nutzte ihre freie Zeit Schülerinnen und Schüler in ihrem Freizeit bis zur Gestaltung ihres Le- neben dem Besuch der Musikschule, Einfallsreichtum. Die Seifenstück- bensumfelds. Die Fußball-AG ge- um ehrenamtlich die Hausaufga- chen sowie selbstgemachtes Apfel- wann nach intensivem Training in benzeit und Nachhilfe zu begleiten. gelee waren schnell vergriffen. Beim der Altersgruppe der 5.-8. Klassen Bogenschießen bildete sich bald eine den ersten Preis beim Hermanns- Zu Beginn des Schuljahres konnten lange Schlange, und die Schüler Ka- werder Cup. Vor dem Schlafengehen wir im Internat fünf neue Schüler rim und Christoph erklärten voller wird am Klavier gemeinsam musi- begrüßen. Dennoch musste sich das Geduld die Kniffe und Tricks, um das ziert, und aus dem Bandraum erklin- pädagogische Team damit auseinan- Ziel zu treffen. gen improvisierte jazzige Töne. Ein dersetzen, wie diese kleine Internats- neues Filmprojekt startete dieser gemeinschaft mit der Altersspanne Beim Internatsschülertreffen im Tage unter der Leitung unseres Prak- zwischen 10 und 18 Jahren möglichst Herbst trafen etwa 50 Jugendliche tikanten Phillip. Im Frühling wurde optimal auf die zwei großen Inter- vieler Internate aus Berlin und Bran- im Vorgarten gegraben, geharkt und natsgebäude aufgeteilt wird, ohne denburg in Hermannswerder zu- gepflanzt und die Kräuterspirale zu die Kosten explodieren zu lassen. sammen. Auch die Hermannswer- neuem Leben erweckt. Der vom För- Das Angebot der Hoffbauer gGmbH, deraner nutzten dieses Wochenende, derverein gespendete Basketball- einen Großteil der Zimmer im Ne- um ihre zweite Heimat vorzustellen korb erhielt ein Fundament, für das bengebäude zu übernehmen und an und im Rahmen eines Chaosspiels, die Schüler ein tiefes Loch aushoben Studenten und andere Interessierte welches sich quer über die gesamte und neuen Rasen säten. Sich beteili- zu vermieten, stellte eine große Hilfe Insel erstreckte, ihre Kreativität er- gen und gemeinsam etwas verän- dar. neut unter Beweis zu stellen. Freund- dern, kritisch hinterfragen und kon- schaften wurden geschlossen und struktiv mit den Erziehern nach Lö- Die überschaubare Gemeinschaft man freute sich auf ein Wiedersehen sungen suchen – all das machen sich von 30 Schülern und Schülerinnen beim Treffen im April auf der Insel die Schüler und Schülerinnen im In- nutzte dieses Schuljahr vor allen Din- Scharfenberg in Berlin. ternat Hermannswerder zunutze, gen dafür, gemeinsam Aktivitäten um sich ihre zweite Heimat zu ge- zu planen. Bei den Vorbereitungen Gemeinsam etwas auf die Beine zu stalten. ¢ zum Inselfest, für das die erste Sei- stellen, das war für die Internats- fensiederei auf Hermannswerder ge- schüler in diesem Schuljahr wichtig. Bianca Woite gründet wurde, übertrafen sich die Angefangen bei der gemeinsamen Internatsleiterin ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 11

Christoph Schröder auch mein „Dienstherr“ wechselte. Bis 2003 war ich zugleich als Vor- standsmitglied mit verantwortlich für den Weg der gesamten Hoff- bauer-Stiftung.

len der Wind der Freiheit weht? Staatliche Finanzhilfe trat an die Ein doppelter Paukenschlag: Erst Stelle der kirchlichen Zuschüsse. Ein musste der Direktor der Hoffbauer- – anfangs bescheidenes – Schulgeld Stiftung seinen Hut nehmen (später war – weit über sein finanzielles Ge- wurde klar, was wir ahnten: Er stand wicht – von hoher symbolischer Be- in Diensten der Staatssicherheit), deutung für die Statusveränderung dann, zwei Tage später trat Erich Ho- der Schule. Hier – wie auch beim ver- necker zurück; am 9.11. fiel die änderten Verhältnis von Schule und Mauer… Am 6. März 1990 wurden Internat – war der Schulleiter als die Abschlüsse des KOS – noch unter Moderator gefragt. Wachstum er- der Modrow-Regierung! – dem Abi- zeugt auch Schmerzen, jedenfalls tur gleichgestellt, den Seminaristen stete Neuorientierung: 1990 gab es öffneten sich neue Wege! Am 10 Lehrkräfte, 3 Internatsmitarbeiter 3.10.1990 folgte die staatliche Ein- und 75 Seminaristen, 2004 waren es (1) Rektor des Kirchlichen Obersemi- heit Deutschlands: Neue Positions- 570 Schüler und ca. 50 Lehrkräfte: nars Hermannswerder (1984 bis 1990) bestimmung für das KOS gesucht… klar für jeden, dass das etwas ganz „Verschwiegene Insel im roten Neues ist. Meer“ nannte Renate Meinhof, bis (2) Schulleiter des Evangelischen 1984 selbst Seminaristin in Her- Gymnasiums (1990 bis 2004) Um das Jahr 2000 war die Wachs- mannswerder, in einem Beitrag der Ein Jubiläum „40 Jahre KOS“ im tumsphase im wesentlichen abge- Süddeutschen Zeitung das Kirchli- Herbst 1990 gab den Rahmen dafür, schlossen, die Phase der Konsolidie- che Oberseminar Hermannswerder. dass aus dem Kirchlichen Obersemi- rung und konzeptionellen Überar- Als ich 1984 die Berufung der Kir- nar Hermannswerder das Evangeli- beitung konnte ich bis 2004 – bis chenleitung auf die Provinzialpfarr- sche Gymnasium wurde. Ich ging mit kurz vor Abschluss der Schulpro- stelle des Rektors annahm, war mir dem Kollegium voran, die Kirche und gramm-Arbeit – verantwortlich be- bewusst: Das ist eine anspruchsvolle die Stiftungsleitung stimmten zu. gleiten. Aufgabe: gymnasiale Bildung, mit- ten in der DDR, gestaltet, frei nach Schulleiter in Hermannswerder zu Dem Evangelischen Gymnasium Modellen der reformierten Gymna- sein, hieß ab jetzt: wünsche ich für die Zukunft, dass sialen Oberstufe der Bundesrepu- auch weiterhin der Wind der Freiheit blik, frei von all dem ideologischen - Eine Schule in freier Trägerschaft über die Insel weht, erfrischend für Ballast, der Lehrer und Schüler der in evangelischer Prägung alle, die darin lehren, lernen und ar- DDR-Schulen schier erdrückte; mit aufbauen und gestalten beiten! jungen Leuten, die viel Konflikter- - Vorhandenes im Konsens mit fahrung mit DDR-Schulen mitbrach- Kirche und Hoffbauer-Stiftung Und: dass mein Nachfolger den Ge- ten, zusammen zu leben und zu ler- umgestalten staltungsspielraum einer Schule in nen. Den Freiraum dieses Seminars - Kollegium und Schülerschaft auf freier Trägerschaft stets mutig aus- nach außen und – zunehmend belas- neue Wege mitnehmen schöpft. Diese Schule darf auch künf- tend! – auch nach innen zu verteidi- - Einheit von Ost und West im tig etwas Besonderes sein. ¢ gen, erforderte von mir Einsatz bis an Kleinen praktizieren. die Grenze meiner Kräfte. 1992 gab die Evangelische Kir- Und dann: der Herbst 1989! Sehr bald che die Trägerschaft der die Frage: Was wird aus dem KOS, Schule an die Hoffbauer- wenn auch in den staatlichen Schu- Stiftung zurück, sodass 12 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Eine Schule leiten

Diese Schule mit Internat 2004/05 in die Intensivierung der Schulpro- und durch eine Umbruchphase zu grammarbeit. Neue transparente führen, stellte durch die zeitliche Ver- Mitwirkungs- und Beteiligungsre- dichtung und Intensität eine ganz gelungen für die Gremien, die Schul- besondere Herausforderung dar. Es gemeinde und die Mitarbeiterver- galt, den um die Jahrtausendwende tretung wurden entwickelt, das er- sehr stark veränderten politischen, weiterte Schulleitungsmodell einge- wirtschaftlichen, sozialen, personel- führt und personell abgesichert, die len und pädagogischen Erfordernis- Vierzügigkeit und das Ganztagskon- sen durch die Konzentration und Ar- zept geplant und realisiert. Eine in- beit an den Alleinstellungsmerkma- tensive kollegiale Zusammenarbeit len zu begegnen und gleichzeitig die mit den Schwesterschulen und Ein- Öffnung und Neuorientierung nach richtungen der Hoffbauer-Stiftung innen und außen zu gewährleisten. begann, und es konnten mit einer Davon berührt waren alle Bereiche Vielzahl von Partnern wie z. B. der des Evangelischen Gymnasiums Universität Potsdam feste Koopera- Hermannswerder mit Internat. Mit tionsvereinbarungen geschlossen Jürgen Kraetzig großer Freude denke ich an viele werden. Aber auch die konkrete Geschäftsführer hoch motivierte Mitarbeiterinnen Planung und nachfolgende schritt- der Hoffbauer gGmbH und Mitarbeiter der Schule, Schüle- weise Umsetzung der Gebäude- und rinnen, Schüler und Eltern, mit de- Raumsanierung bei gleichzeitiger nen es gemeinsam gelang, zukunfts- Ausstattungs- und Flächenerweite- weisende Entscheidungen für das rung waren spannende Aufgaben. Evangelische Gymnasium Her- Damals wie heute bin ich davon über- mannswerder zu gestalten, so z. B. zeugt: Diese Schule ist ein großartiger durch die Leitbildentwicklung und Ort zum Leben und Lernen! ¢

Zwischen Zweifel und Zuversicht

Mit den Worten aus dem Markus- Gerade deshalb ruft der Vater in der evangelium, „alle Dinge sind mög- Geschichte: „Ich glaube, hilf meinem lich, dem, der da glaubt“ (9, 23), Unglauben!“ möchte ich heute zum 25. Jubiläum des Evangelischen Gymnasiums Immer wieder überrascht uns Gott Hermannswerder gratulieren. „Alle mit seinen neuen Möglichkeiten. Vor Dinge sind möglich“, dies sagt Jesus 25 Jahren wurde aus dem Kirchli- zu seinen Jüngern, als sie mal wieder chen Oberseminar die erste private Ich wünsche dem Evangelischen scheiterten. Sie können einen kran- Schule im Osten Deutschlands. Seit- Gymnasium Hermannswerder, dass ken Jungen nicht gesund machen. dem hat sich diese Schule zu einer es sich in dem Spannungsbogen zwi- Aber eigentlich sollten sie es schaf- der führenden gymnasialen Bil- schen dem Zweifel und der Zuver- fen. Damit das Jesuswort bei uns an- dungseinrichtungen der Stadt Pots- sicht auf Gottes Zusage weiterhin kommen kann, müssen wir auf un- dam entwickelt. Herzlichen Glück- gut entwickelt. ¢ sere Grenzen schauen und doch da- wunsch dazu! rüber hinauswollen, auch wenn da Uwe Eisentraut die Stimme des Zweifels in uns ist. Schulleiter von 2005 bis 2007 ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 13

Was hat Hermannswerder für mich bedeutet?

Das Evangelische Gymnasium Her- halle konnte dank der Unterstüt- mannswerder zu leiten, war zu- zung durch den Schulträger und das nächst eine große Ehre: das einzige Land gebaut, das wichtige Profilfach altsprachliche Gymnasium Bran- Theater konnte durch einen Wahl- denburgs, die lebendige Chor- und pflichtkurs ab Klasse 9 gestärkt Theatertradition, hervorgegangen werden. Gegen Ende meiner Dienst- aus dem legendären Kirchlichen zeit wurden die finanziellen Bedin- Oberseminar, das auch zu DDR-Zei- gungen widriger, die Spielräume ten ein Ort freien Denkens und Re- schwan den. Der besondere Geist der dens geblieben war. Schule, die kluge und interessierte Schülerschaft und die stets solidari- Diese Tradition galt es zu bewahren, schen Eltern des Fördervereins blei- wozu ich als konservativer Mensch ben für mich eine prägende Erfah- und Freund der alten Sprachen und rung, setzten Maßstäbe für meine der musischen Bildung auch gegen weitere Tätigkeit im evangelischen Widerstände gerne beigetragen Schulwesen. ¢ habe. Bewahrung hieß aber auch Ausbau, um die Schule für möglichst Wolfram Pfeiffer viele Schüler attraktiv zu machen Schulleiter von 2007 bis 2013 und um die starke Konkurrenz in der Potsdamer Bildungslandschaft zu bestehen. Die Naturwissenschaften bekamen neue Kabinette und konn- ten alle als Kurse auf erhöhtem Ni- veau gewählt werden, eine Turn-

Schulleiter auf Hermannswerder …

...heißt für mich, das Besondere die- heißt für mich zunächst Dienst am ser Schule zu bewahren – resultie- Schüler. Die Interessen der verschie- rend aus der Tradition und Ge- denen Gruppen auszugleichen ist schichte der Stiftung wie der Schule kein leichtes Unterfangen und for- – und dieses Besondere zu ent - dert viel Zeit und Ressourcen, die wickeln. Zukunftsfähig wollen wir aber gut investiert sind, wenn es ge- sein: auf der Höhe der Zeit, vorberei- lingt, das Wohl der Schule in den Vor- tet auf die Welt, in selbstbewusster dergrund zu stellen. In diesem Sinne Position. freue ich mich auf die nächsten Jahre als weltoffener Insulaner! ¢ Klar, ruhig und gelassen sollte es vorangehen mit der Bestimmung Leif Berling vor Augen: Dienst am Nächsten Schulleiter 14 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

HW25 – Unsere Schule feiert!

Das Evangelische Gymnasium wird Für weitere Perlen in diesem Schul- Wir freuen uns, dass wir unser Schul- 25! Dieses Jubiläum feiern wir ge- jahr sorgten Ende Mai ein Stations- jubiläum mit einer solch schönen meinsam in einem Fest- und Feier- theater im Schulhaus zur Geschichte Veranstaltungsreihe gemeinsam fei- jahr. Dabei gestalten wir das Jubi- von Hermannswerder, die Vorfüh- ern können! Einen herzlichen Dank läum mit einer Reihe von Veranstal- rung des Abi-Stückes und am letzten an alle, die mit großem Einsatz 25 tungen, bei denen sowohl bereits zu Schultag das Sportfest und das Som- Perlen gestalten, und eine herzliche unserer Tradition und unserem merfest mit Konzert. Einladung an Sie und euch alle, diese Schulleben gehörende Elemente als Perlen – und das sind sie wirklich! – auch neue Ideen Raum finden. Wir Auch das kommende Schuljahr wird zu genießen und fröhlich mitzufei- haben dafür das Bild einer Kette mit noch im Zeichen unseres Jubiläums ern! ¢ 25 Perlen gewählt, in deren Zentrum stehen, beginnend mit dem Einschu- ein Festgottesdienst steht, den die lungsgottesdienst, an dem wir hof- Bettina Grothe andern bunten Perlen umsäumen. fentlich unser neues eigenes Lieder- Stellvertretende Schulleiterin buch, „Claras Liederbuch“, zum ers- Viele Perlen dieser Kette haben schon ten Mal einsetzen werden, dem Tag konkrete Gestalt angenommen, und der Begegnung, einer Sozialwande- an den ersten haben wir uns bereits rung, die die Klasse 9L gerade plant, zusammen erfreuen können. einem Hermannswerderaner Abend zu Martin Luther – ganz passend an Den Auftakt zu HW25 bildete die seinem Geburtstag –, dem neuen Aufführung des „Elias“, die im März Krippenspiel und vielen weiteren ungefähr zu der Zeit stattfand, in der herrlich bunten Perlen, deren vor 25 Jahren die Genehmigung des Reigen ein großes Sommer- Gymnasiums beantragt wurde. Ge- fest zum Schuljahresende folgt sind die Ensemblenacht und 2016 beschließen wird. der Hermannswerderaner Abend mit Wolfgang Huber. ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 15

Verschwiegene Insel im roten Meer In einer Lücke, findig und windig bewahrt: Die Erlebnisse einer jungen Frau auf der ungewöhnlichsten Schule der DDR

Acht Jahre nach dem Mauerfall habe kann hier jeden Tag Schluß sein. Die Werk der Stifter Clara und Hermann ich mich an diesen Satz gewöhnt. Er Bücher, die Sie bekommen, schlagen Hoffbauer zur Jahrhundertwende. kommt immer dann, wenn Kollegen Sie bitte in undurchsichtiges Packpa- Ein Diakonissenmutterhaus, Kran- im Westen hören, wo ich aufgewach- pier ein, wenn Sie sie außerhalb des kenstationen, die Stiftskirche. Bis sen bin: „Aber man merkt ja gar Hauses lesen wollen. ” Seine Stimme 1945 gab es hier die berühmten Inter- nicht, daß du aus dem Osten bist. ” kam leichtfüßig daher. Weich wie natsschulen für Mädchen. Der Ton schwingt so zwischen Aner- ein Pelz, doch die Worte gingen uns kennung und leichtem Mißtrauen unter die Haut wie schwere Tinte. Hallenlange Flure, kühl im Sommer und kann sich nicht entscheiden. Es war doch die großspurige Zeit, da wie im Winter. Was man im Nordflü- Was soll ich sagen. Ich könnte reden. noch alles beim alten war. Sollte sich gel sprach, konnte man im Südflügel Es ist ganz einfach. Von der Insel des das rote Meer tatsächlich teilen für nicht verstehen. Für das Kirchliche Vergessens könnte ich erzählen, von uns? Sollten wir nach zehn Jahren Oberseminar hatte sich der Unterti- Hermannswerder. Doch daß ich auf sozialistischer Schule trockenen tel „Vortheologische Ausbildungs- einer Schule war, die sich mitten im Fußes hindurchkommen? Wir, die stätte” eingebürgert, weil es auf das real existierenden Sozialismus an zwanzig Auserwählten der neuen Theologiestudium vorbereiten woll - Lehrplänen aus Nordrhein-Westfa- Unterstufe? te. Griechisch und Latein waren im len orientierte, erscheint mir heute Lehrplan, und auch sonst arbeitete selbst wie ein Fiebertraum meiner Insel in großspuriger Zeit das Seminar wie ein Humanisti- Biographie. Kein Traum. Ich weiß, Ich mußte an diesem ersten Abend sches Gymnasium. Das Abitur, das daß ich mehr Zeit hatte als andere, im Internat an die Rote Ria denken. wir nach drei Jahren ablegten, war in dem Land zwischen Kap Arkona und Sie hatte mir das Zeugnis der der DDR nur mit der sogenannten Fichtelberg Ade zu sagen. 10. Klasse in die Hand gedrückt und „Sonderreifeprüfung” für das Theo- versichert, daß auch ich meinen Weg logiestudium an der Universität an- Sieben Jahre bevor die Mauer fiel, in der sozialistischen Gesellschaft erkannt, im Westen aber für alle begann ich Abschied zu nehmen von finden würde. Auch ich. Es gab kei- Fächer. Vor 1961 reisten deshalb der Deutschen Demokratischen Re- nen Platz für mich auf der Ober- ganze Absolventen-Jahrgänge aus publik. Ich kann mir alles vor Augen schule, und Agrotechnikerin der und machten ihre Klassentreffen rufen. Es war der 30. August 1982. „LPG-Pflanzenproduktion Vorwärts” fortan in West-Berlin. Sie gingen der Da zog ich in eine Art Zwischendeck wollte ich nicht werden. Wie das so DDR-Kirche als Pastoren verloren. der Gesellschaft. Da zog ich ins Kirch- war. Die Rote Ria aber zog die Fäden liche Oberseminar nach Potsdam- als Direktorin der „Allgemeinbilden- Wir aber durften nicht verlorenge- Hermannswerder. Der Abend hatte den Polytechnischen Schule” in Put- hen. Mit dem Eintritt ins Internat ver- die Farbe von Bernstein. Durch die bus auf Rügen und hatte es schwer sicherten wir, daß wir uns in den milchigen Fenster der Aula aber mit Pastorenkindern. Dienst unserer Landeskirchen stellen tropfte taubes Licht. Tropfte müh- wollten. Die zahlten dafür die Inter- sam wie Honig und sammelte sich Pastorenkinder, die es schwer hat- natskosten. Den Sog des Westens in Lachen auf dem abgetretenen Li- ten in der großspurigen Zeit, kamen, aber spürten auch wir. Wir lasen noleumboden. Rektor Raimund Hoe- wenn sie Glück hatten, auf die Insel. West-Bücher. Wir sahen West-Fernse- nen kam schnell zum Wesentlichen. Kamen nach Hermannswerder. Die hen. Lutz Rathenow stellte uns seine „Diese Schule ist so etwas wie eine Häuser aus rotem Backstein auf dem Texte vor. Wir wurden von Landtags- ständige gesellschaftliche Lücke”, schilfumgürteten Flecken in der Ha- abgeordneten aus Nordrhein-West- sagte der Theologe. „Und deshalb vel am Rande von Potsdam sind das falen besucht. Dabei sollten wir ein- 16 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

wechselte oder absichtlich ver- Sagen wir, der Gedanke konnte ei- tauschte, hatte es schwerer als an- nen wahnsinnig machen. Im Spät- dere. Und wer es schwerer hatte als herbst, wenn Schwaden verbrann- andere, hatte es leichter in Hermanns- ter Braunkohle bläulich über der In- werder. sel hingen, konnte es schwierig wer- den. Dann tranken wir abends die Manche Lebensläufe in meiner Klasse schweren, roten Weine aus Bulga- deckten sich bis ins Detail. Wir hatten rien: Stierblut und Cabernet. Heim- die gleichen Erfahrungen gemacht. tückisches Zeug. Zogen in Grüpp- Großspurige Zeit. Zeit, in der man we- chen über die Insel und grölten die gen des Aufnähers „Schwerter zu heimliche Hymne der Seminaristen, Pflugscharen” von der Schule fliegen wie sie uns von der Oberstufe über- konnte. Damals jagten in manchen liefert wurde: Trinkfest und arbeits- Städten Volkspolizisten mit Scheren scheu, aber der Kirche treu – Ja, das durch die Straßen, um den Hartnäcki- sind wir. Aus uns wird einmal nichts. gen die Aufnäher aus den Jacken Aus uns wird zweimal nichts. Aus zu schneiden. Da waren einige, die uns wird dreimal nichts. Aus uns den Wehrkundeunterricht und die wird nichts. Wir sind eine kleine, ra- Schieß übungen im Sport verweigert dikale Mehrheit. Und das nicht nur hatten. Dann mußte man schon zur Sommerzeit, nein, auch im Win- lange suchen nach einem Platz in der ter, wenn es schneit. Fürchtet euch sozialistischen Gesellschaft. Es ging nicht! Die Melodie war eine Mi- schnell, da galt man als oppositionell. schung aus „God save the Queen”, „O Mit fünfzehn. Tannenbaum” und „Kommet, Ihr Hir- mal in die DDR-Wirklichkeit hinein- ten”. Wir grölten sie in den Himmel, predigen, der wir uns aber zuneh- Als wir ins Internat kamen, hatten über schlafende Diakonissen und mend entfremdeten. Vom ersten Tag manche von uns schon einen beun- wachende Russen grölten wir sie. an habe ich das als kräftezehrende ruhigenden Zug um den Mund. Das Auch unsere Lehrer waren tätowiert Spannung erlebt, die sich von Zeit zu war eine Mischung aus Erschöpfung, auf ewig. Sie verdienten sehr wenig Zeit entladen mußte. Sie entlud sich Trotz und Bitterkeit, wie man sie bei bei der Kirche, aber paradiesisch war am höchsten, sichtbaren West-Punkt: Erwachsenen findet. Natürlich be- die Freiheit, in der sie den Unterricht dem Wannsee-Turm, der wie ein hielt uns der Staat sehr genau im gestalten konnten. Fast alle hatten Leuchtfeuer den Osten mit Blinkzei- Auge. Aber davon haben wir erst eine gebrochene Karriere in der chen flutete. Ich sah ihn vom Zim- nach der Wende erfahren. DDR-Schule hinter sich. Andere wa- mer aus. Sah ein gediegenes Rot. Das ren schon immer da. hatte etwas sehr Beunruhigendes. Auf der Insel des Vergessens hatten wir Ferien von der DDR. In Her- Heiner Knappe war schon immer da. Die meisten in meiner Klasse kamen mannswerder atmeten wir auf. Dort Nie kann ich vergessen, daß ein Obe- aus Pfarrhäusern, Diakonen- oder gab es nur noch eine Sprache. Die lisk ein sich nach oben verjüngender Kantorenfamilien. Daß wir die Bü- für Drinnen. Die für Draußen häng- Steinpfeiler ist, der mit einer flachen cher, die aus dem Westen auf aben- ten wir an den Nagel wie Ölzeug, Pyramide abgeschlossen wird. Fach- teuerlichen Wegen ins Land ge- das man nicht mehr braucht. Man begriffe aus der Kunst ließ er uns schleust wurden, einschlagen sollten, nahm in Kauf, daß Zensuren inner- grundsätzlich auswendig lernen. verstand jeder. Wir alle waren ja zwei- halb kürzester Zeit in den Keller Wortwörtlich. Eigenwillig war auch sprachig aufgewachsen: Mit einer stürzten. Nichts fiel einem mehr in sein Bewertungssystem. Da gab es Sprache für zu Hause und einer ande- den Schoß. Dennoch hatten wir das am Heftrand nicht nur „r” für „rich- ren für die Schule. Ein Drinnen. Ein Gefühl, in einer utopischen Freiheit tig” und „f” für „falsch”, sondern auch Draußen. In dieser Spannung wuch- zu leben. Wir hatten das, obwohl wir „f.r.”. Das hieß nicht etwa „falsch – sen wir auf. So gaukelte man sich wußten, daß Hermannswerder uns richtig”. Was mit „f.r.” betitelt wurde, ohne Pionierhalstuch und Blauhemd „tätowierte”, uns auf alle Zeiten für war nur „fast richtig”. Fast alles, was durch die sozialistische Schule. Wer die DDR untauglich machte. Ein- man schrieb oder sagte, war nur fast die zwei Sprachen aus Versehen ver- bahnstraße. richtig. Deshalb gab es selten Ein- ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 17

sen. Statt „Mein Tag bei der Paten - und werfen die Münze. „Orijol ili terium verbot jedoch die Anerken- brigade” zeichneten wir bei Knappe Reschka”? Kopf oder Zahl? Wer als nung der Abschlußprüfung von Her- mit selbstgeschnittenen Schilfrohr- erster gucken darf. mannswerder als Abitur. Absolven- federn die Grundrisse romanischer Unser sehr evangelischer Hausmeis- ten müßten sich vor der Immatriku- Basiliken. Statt Gorki, Apitz, Maja- ter hat wirklich alles versucht, uns lation an einer theologischen Fakul- kowski und Johannes R. Becher lasen vor den Blicken der Gleichaltrigen tät sogenannten Sonderreifeprüfun- wir nun Böll, Bachmann, Frisch und in Uniform zu schützen. Aber ob er gen unterziehen. Dabei blieb es bis Solschenizyn. Statt „Staatsbürger- nun Holz oder Stahlblech vor das Git- zum Ende der DDR. kunde” gab es „Weltbild”. Statt Rus- terfenster nagelte, keine drei Tage, Im Jahre 1969 änderte die Kirchen- sisch paukten wir Griechisch, Latein und es war wieder mit Sichtlöchern leitung auf eigene Faust die Struktur und Englisch. Dabei hätten wir das durchsiebt. Es kam auch vor, daß der des Seminars in einigen wesentli- Russische so gut brauchen können. Lauf einer Kalaschnikow durchs chen Punkten. Sie entschloß sich Etwa 40 Mann stark war die Wach- Fenster guckte. Das war die Stunde zum Beispiel, Jugendliche auch so- truppe des Lazaretts der Roten Ar- Leviatans, der unbändigen Kaltwas- fort nach Abschluß der 10. Klasse mee, das direkt an unser Schulge- ser-Schlange, die uns verteidigen der staatlichen Polytechnischen bäude grenzte. 1945 hatte eine Sani- mußte. Schule aufzunehmen. Also nicht tätseinheit aus Woronesh sechs Ge- Voll-, sondern Sechzehnjährige. Das bäude der Hoffbauer-Stiftung be- Strenggenommen lebten wir sogar war das eigentlich Illegale. Minder- schlagnahmt und bezogen. Die kahl- unter russischem Protektorat. Es war jährige hätten gar nicht aufgenom- geschorenen Soldaten in zu engen allein den Russen zu verdanken, daß men werden dürfen. Deshalb hing Jacken, kaum älter als wir, bewach- es die Schule überhaupt gab. Noch die Gefahr der Schließung wie ein ten kahlgeschorene Patienten in tau- vor Gründung der DDR, Mitte April Damoklesschwert über der Schule. bengrauen Bademänteln. Auch 1949, verhandelten vorausschau- Deshalb sollten wir möglichst nicht kaum älter als wir. Manchmal schli- ende Kirchenvertreter mit der Schul- auf uns aufmerksam machen und chen sie in Filzschuhen über den abteilung der Sowjetischen Militär- die Bücher aus dem Westen in Pack- Exerzierplatz, auf den wir aus Klas- administration in Potsdam. Sie papier einschlagen. senräumen und Zimmern hinunter- stellte schließlich der Kirche frei, zur sehen konnten. Sie waren sehr dünn. Ausbildung von Pfarrern eigene Se- Das Seminar paßt nicht ins Bild vom Ich habe mich oft gefragt, was sie zu minare zu errichten. In Analogie zur sozialistischen Staat auf deutschem essen bekamen. Manchmal fehlten Sowjetunion sprach man von „Pries- Boden, der die Westpakete nach Be- morgens Milchflaschen in den Käs- terseminaren”. Die Genehmigung, drucktem durchsuchte, der das Bil- ten, die ein knatternder Lieferwagen das Abitur abzunehmen, wurde je- dungsmonopol hatte, in dem alle vor der Tür unserer Schulküche ab- doch verweigert. Ein gutes Jahr spä- Kinder Pioniere, alle Jugendlichen in lud. ter begann der Unterricht, damals der FDJ waren und der Nachbar für allerdings nur für junge Männer. Der die Stasi arbeitete. Die DDR war aber Einmal im Jahr öffnete sich das Großzügigkeit der Russen folgte von Anfang an auch eine Gesell- graue Eisentor für eine offizielle Be- nach nur drei Monaten das Verbot schaft der Ausnahmen, der Nischen gegnung zwischen Rotarmisten und des Volksbildungsministers. Kirchli- und Lücken, findig und windig be- Seminaristen. Zum Fußballspiel. Es che allgemeinbildende Schulen, so wahrt. Eine solche Lücke war Her- gab dünne Brause und roten Tee aus die Begründung, würden von der mannswerder. verbeulten Armeekübeln. Da stan- Verfassung untersagt. Es war der den wir nebeneinander: Lehrer, stellvertretende Ministerpräsident Warum die Staatsführung sie gedul- Schüler, Soldaten und die beleibten und CDU-Vorsitzende Otto Nuschke, det hat, darüber läßt sich spekulie- Offiziere mit den Mützen im Nacken, der sich in der Partei- und Staatsfüh- ren. Die Rektoren der Schule seit 1970 groß wie Hochzeitsteller. rung für das Seminar einsetzte. Und – Walter Schulz, Raimund Hoenen sicher gehört es zu den Denkwür- und Christoph Schröder, der da- Es gab andere Begegnungen. Inoffi- digkeiten des Hauses, daß er sogar malige Ausbildungsreferent zielle. Da war die Sache mit den Mäd- am Wiedereröffnungsgottesdienst beim „Bund der Evangelischen chenduschen. Sie lagen im Souter- im Spätherbst 1950 teilnahm. Von Kirchen in der DDR” Konrad von rain. Manchmal stand da die Luft nun an durften ausschließlich voll- Rabenau und Richard Schröder, machorkaschwer. Dann wußten wir, jährige junge Männer aufgenom- damals aufmerksamer Kriti- die Jungs stehen draußen, rauchen men werden. Das Hochschulminis- ker einer „Kirche im Sozialis- 18 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

mus” – sie alle sind sich einig in ei- derte, im Innern ein Kontrollsystem see-Turm ist ein Turm wie jeder an- nem Punkt: Der Staat hat es nicht ge- aufzubauen, das präzise wie ein Ra- dere. Sie werden ihre Sehnsüchte wagt, die Genehmigung der Russen darschirm jede Bewegung vermerkte. von ferneren Netzen fangen lassen. anzutasten. Die Russen, so Schröder, Frankreich als au pair? New York. hätten sich das auch nicht gefallen Altlasten und Computer Australien. Ich gönne ihnen leichtfü- lassen, denn aus ihrer Sicht, geprägt Die beiden Koordinaten hatten Na- ßigere Jahre und daß sie die Bücher vom Kirchenkampf unter den Nazis, men. Sie hießen „IM Hans” und „IM nicht mehr einschlagen müssen in war die Kirche in der DDR ein Teil des Dozent”. IM Hans war der Pastor und Packpapier. Himmel, daß das vorbei „antifaschistischen Potentials”. Wer Leiter der Hoffbauerstiftung. IM Do- ist! ein Papier der Russen vorweisen zent unser sehr geliebter Lehrer für konnte, hatte nichts zu befürchten. Geschichte und Deutsch. Wir wis- Ich bin noch einmal auf der Insel ge- Und die russische Militärverwaltung sen, daß er Berichte über uns abge- wesen. Da habe ich Knappe getrof- sah immer mit einer gewissen Ehr- liefert hat, Persönlichkeitsbeschrei- fen. Er war schon pensioniert. Er hat furcht auf das „Priesterseminar”. bungen. Wir wissen auch, daß er sei- mir erzählt von der Zeit nach der ner Nebentätigkeit mit Eifer nachge- Wende. Da seien Stapel von Papieren Eine andere Tatsache mag die Schule kommen ist. Nicht en passant. Wa- gekommen, wie er in Zukunft sei- damals geschützt haben. Das Semi- rum? nen Unterricht zu gestalten habe. nar hatte auch den Effekt der Ruhig- Urgestein der Schule. Ein Mann, um „Weißte, was ich damit jemacht stellung. Potentielle „staatsfeindli- den sich Geschichten rankten. Und hab’?” fragt er. Frag’ ich: „nicht gele- che Elemente” waren hier gut kon- wir rankten uns um ihn. Wir liebten sen?“ Sagt er: „Fast richtig. Hab’ ich, trollierbar unter einem Dach verei- seinen Sprachwitz, seine großen wie se war’n, in den Papierkorb nigt. Solange die Schule sich ruhig Hände, die beim Reden ein zerstreu- jeschmissen. ” Er sah damals schon verhielt, keine Flugblätter verteilte, tes Eigenleben führten. Wenn Druck aus wie ein Handschuh, aus dem die nicht in die Öffentlichkeit ging, ließ und Angst vor wichtigen Klausuren Hand geschlüpft ist. Im Juni ist er man sie gewähren. Wir waren ja zu groß wurden, veranstaltete er an gestorben. keine Umwelt- oder Friedensgruppe. den Wochenenden die berühmten Vielleicht galten wir in den Augen Puddingschlachten in der Dusche, Ich bin durch die Flure gegangen. der Stasi als ungefährliche Spinner, damit wir Aggressionen abbauen Hallenlang sind sie, und was man im die sich mit Theologie, Philosophie konnten. Er vermittelte uns ein Süd-Flügel spricht, kann man im und alten Sprachen beschäftigten. neues Geschichtsbild. Das Gerüst da- Nord-Flügel nicht verstehen. Ich Mag sein, sie haben diese Inhalte so für lieferte der dtv-Atlas für Ge- habe die Duschen gesehen: Leviatan tief verachtet, daß sie es nicht für schichte, den jeder auf seiner Bank lag schlaff am Boden jetzt, und da möglich hielten, Hermannswerder hatte. Mit der Wende wurde das kein einziger Russe mehr auf der In- könnte uns als urteilsfähige, den- Kirchliche Oberseminar zum „Evan- sel ist, hat man das Fenster zuge- kende Menschen entlassen. gelischen Gymnasium Hermanns- mauert. werder”, der ersten evangelischen Natürlich gab es für das Seminar ei- Schule in Ostdeutschland. Man Der Internatsleiter zeigte mir auch nen sogenannten „Operativen Maß- kämpft noch mit den Altlasten der eines der renovierten Zimmer im nahmenplan”, nach dem es im innen- Sowjetarmee, aber die ersten Ge- Obergeschoß. Da saß ein Mädchen politischen Krisenfall liquidiert wor- bäude der Rotarmisten werden mit Nickelbrille und Pferdeschwanz den wäre. Es gab bis Anfang der sech- schon wieder fürs Internat genutzt. auf einem neuen Stuhl vor einem ziger Jahre Bibliotheksdurchsuchun- Es gibt Computer jetzt, und der Leis- neuen Schreibtisch. Alles sehr gedie- gen. Die Stasi beschlagnahmte so tungskurs Latein fährt zur Klassen- gen. Über ihr hing, mit feinen Nägeln staatsgefährdende Schriften fahrt nach Rom. Die Siebtklässler befestigt, die Fahne der Deutschen wie „Und die Bibel hat doch kennen den betörenden Duft eines Demokratischen Republik. recht” und „Das Jazzbuch”. Westpakets nicht mehr, und von den Nach außen entschied rasselnden Ketten der Grenzhunde Der Schlüsselbund des Internatslei- sich der Staat dann an der Mauer wird man ihnen er- ters klingelte ein wenig verlegen, aber offenbar für eine zählen müssen. Sie haben anderes als er versicherte, daß das die Aus- Strategie der Konflikt- erlebt, und das ist gut so. Sie können nahme sei. ¢ vermeidung, was ihn an jedem x-beliebigen Kiosk jede x- gleichwohl nicht hin- beliebige Zeitung kaufen. Der Wann- Renate Meinhof ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 19

Bildung im Wandel Impressionen von einer deutsch-tschechischen Konferenz

Vier Stunden Freistellung vom Un- „Maulkörbe“ und Multiperspektivi- wofür sie früher ihre Schüler von der terricht, dafür 16 Stunden Zugfahrt tät in den Geisteswissenschaften, Schule geworfen hätten (z. B. wenn und sechs Stunden denk-intensive kurz: ein Studium an einer wirklich man Stalins Verbrechen themati- Konferenzarbeit beim Deutsch- „Freien Universität“. Was in den siert hat oder den Schießbefehl an Tschechischen Jugendforum in Plzen Schulen der Ex-DDR passierte, habe der innerdeutschen Grenze). Viele (Pilsen). Und es hat sich gelohnt, ich nebenher skeptisch beobachtet: Schulleitungsmitglieder blieben im nicht nur wegen der kurzen Besich- kaum personelle Wechsel, gewen- Amt, obwohl sie zu denen gehört tigung der Kulturhauptstadt Euro - dete Kader, die jetzt Englisch statt hatten, die schon unter 13-jährigen pas 2015 und der Büchse Pilsner Ur- Russisch unterrichteten, „Politik“ Jungs (wir waren Kinder!) Ausschau quell, die es zum Abschluss gab. statt „Staatsbürgerkunde“, in Ge- hielten nach geeigneten künftigen schichte einfach jetzt das erzählten, Militärkadern, die sie dann zu Offi- Knapp 30 Schüler und Studenten treffen sich in dreimonatigen Ab- ständen als Deutsch-Tschechisches Jugendforum, um Themen zu bear- beiten, die zum Vergleich einladen. Im März 2015 war ich eingeladen, an der Konferenz zum Thema „Bil- dungswandel 1989“ teilzunehmen und von meinen Erfahrungen zu be- richten.

Nun fällt es mir ja nicht schwer, meine tief verinnerlichte Abneigung gegen das DDR-Bildungssystem zu reaktivieren, um einen emotionalen Beitrag zum Verständnis eines Sys- tems zu leisten, dem es auf Anpas- sung, auf Brechen von Widerstands- geist, auf die Ausbildung unkriti- scher und möglichst auch militär- tauglicher Kader und auf eine einzig akzeptable „wissenschaftliche“ kom- munistische Weltanschauung an- kam, kurz: dessen Ziel nicht die Bil- dung, sondern die Missbildung war.

Aber wie bewerte ich den Wandel nach 1989? Ich habe ihn zunächst natürlich als absolute Befreiung von eben diesem totalitären System er- lebt, habe in der ersten Zeit noch fast ungläubig die völlige Informations- freiheit genossen, Bibliotheken ohne „Giftschränke“, Diskussionen ohne Hannes Immelmann 20 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

zierslaufbahnen in der Armee der gen Lehrern, die es nicht lange aus- rung des Lernens sehe. Vor allem aber DDR (NVA) bewegen sollten – mit halten in einer Schulwelt ohne Inspi- hob ich hervor, dass ich hier wohl tausendfachem Erfolg übrigens. ration und Engagement, und ein für nicht als Repräsentant des deutschen Tschechien auch aus kommunisti- Bildungssystems stehen kann, dass Ich erinnere mich, wie entsetzt ich schen Zeiten schon bekanntes Phä- wir auf Hermannswerder schon sehr über den laschen Umgang mit dieser nomen des „Brain-drains“, also der privilegiert sind in vielerlei Hinsicht. Art von Lehrern war, ich hätte sie am Abwanderung junger, fähiger, enga- Repräsentativ sind wir aber wohl liebsten alle gefeuert. Aber als ich sie gierter Leute ins westliche Ausland. durchaus für die soziale Spaltung – dann zum Teil in meinen Seminaren All das hält bis heute an und wurde sowohl Tschechien als auch Deutsch- an der Uni sah, wie sie sich fleißig be- erklärt als Ergebnis eines misslunge- land schneiden sehr schlecht ab, mühten, wirklich Englisch zu lernen nen Wandels nach 1989. wenn es um den Zusammenhang oder Stalins Verbrechen neu zu be- von sozialer Herkunft und Qualität trachten, da taten sie mir auch Leid, Das stand schon in deutlichem Kon- des Schulabschlusses geht. und heute glaube ich fast, dass es im trast zu dem, was ich aus meiner Ganzen funktioniert hat, nahezu alle Schule berichtete: von ziemlich Ob das bunte und positive Bild, das Lehrer weiter arbeiten zu lassen. hoher Schülerzufriedenheit und ins- ich von unserer Schule und weitge- gesamt gutem Schulklima, von gu- hend auch von unserem Bildungs- Widerspruch erntete ich in der an- ten Lernbiographien, von gelunge- system gezeichnet habe, den Praxis- schließenden Podiumsdiskussion zu ner und bereichernder Ost-West-Mi- Test aus tschechischer Sicht beste- meiner These, dass der insgesamt schung im Kollegium. Ich muss mich hen kann, wird sich bald zeigen. gelungene Wandel der Bildung nach für die tschechische Referentin an- Ein Konferenz-Teilnehmer ist schon 1989 nur deshalb möglich war, weil gehört haben wie die Stimme aus sehr gespannt auf seinen Besuch bei das bestehende Bildungssystem dem Paradies. Aber ich machte na- uns. Er hat einen wunderbar tsche- Westdeutschlands weitgehend über - türlich auch Einschränkungen, er- chischen Namen: Tomás Kochlöffel. nommen wurde. zählte von den Mühen der Ebene, ¢ von ständiger Gängelung durch mi- Das Gegenargument war aber sehr nisterielle Vorgaben, von den Gefah- Hannes Immelmann interessant und für mich auch ein- ren, die ich in der voranschreitenden Mitglied des leuchtend: Die Verpflichtung zum Standardisierung und Digitalisie- Lehrerkollegiums Religionsunterricht, die mit der Übernahme des westlichen Systems verbunden war, hätte z. B. in Sach- sen, einem weitgehend säkularisier- ten Land, zu viel Unmut geführt und nicht selten zu dem Urteil: „Rote Kommunisten raus – schwarze Kir- che rein!“ Vielleicht ist das ein Hin- weis darauf, dass das in Branden- burg stattdessen etablierte Schul- fach „Lebensgestaltung-Ethik-Reli- gion“ vor diesem Hintergrund auch sein Gutes hat.

Interessant war für mich nun der Vergleich zur Situation in Tsche- chien. Alle malten ein ziemlich düs- teres Bild des dortigen Bildungswe- sens: alte Kader nicht ausgesondert, das System nicht grundlegend er- neuert (ich würde ergänzen: kein System zur schnellen Übernahme da), sehr hohe Drop-out-Rate bei jun- ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 21

Inselküche KOS

In den 80er DDR-Jahren wird im zur Erweiterten Oberschule (EOS), Lande gediegen gekocht. Bloß nichts Typen, die mit dem „System“ nicht Andersartiges! Keine Experimente! klarkommen wollten oder konnten, Ohnehin sind die möglichen Zutaten bunte Paradiesvögel im alternativen sehr überschaubar, ist die Übersicht Outfit, schon jung Gestrandete, Stre- beschränkt, die Phantasie gestutzt, ber, intellektuelle Möchtegerne, ner- sind die Träume manchmal ohne vende „Kirchenfuzzis“, Stinknormale Farben, die Geschmäcker unerprobt. und Überflieger. Auf wen treffen sie Und gleichzeitig gibt es den Über- da? Lehrer – jeder irgendwie auch ein druss an fadem Brei, die Lust auf „enfant terrible“ des DDR-Schulsys- Ausgefallenes, einen großen Farben- tems – , die Spaß daran haben, mit ge- hunger und unendliche Phantasie – nau solchen Schülern zu kochen, vielleicht auch nur eine Ahnung, Neues auszuprobieren, die Phanta- dass vieles noch aussteht, die Sehn- sie (wieder) zu wecken, das Zutrauen sucht unbeschriebener Seiten. Wenn zu sich selbst zu stärken, Fremdes zu- die Düfte und Gerüche dieser Zeit in zulassen. Insgesamt ist es die Flucht meine Nase steigen – und das tun sie aus einem existenzialistischen hin und wieder –, dann hat diese Mi- Schwarzweiß-Film des real existie- schung aus Ernüchterung und be- renden Sozialismus in eine Versuchs- sonderer Erwartung zum einen mit küche, die sich hin und wieder auch dem jugendlichen Alter zu tun. Zum zu einem Gourmet-Tempel musi- anderen sind es eben auch die Erfah- scher und intellektueller Verführun- rungen mit gesellschaftlichen Gren- gen mausert. Keinesfalls ist es ja so, zen und Barrieren, mit der Dumm- dass wir Seminaristen aus anre- heit der politischen Elite und mit gungsarmen Elternhäusern stam- erwarten dem Zynismus eines menschenver- men. Gleichwohl, die Horizonte, die wird. achtenden Staates, die den Blick in sich nun öffnen, waren enorm. Eine die Zukunft oft vernebelten. Insel als Tor zur Welt inmitten eines Noch heute er- sich selbst verblödenden Staates. innern mich Doch da gibt es eine ganz besondere vie le Gerüche – je- Küche, in der kein Einheitsbrei fabri- In der Inselküche wird viel gekocht. doch meist liebevoll ziert und verzehrt, sondern geho- Es sind ja normale Jungendliche – und zärtlich – an unsere bene Kochkunst gelehrt wird. Wer und vor allem: Sie dürfen es hier etwas chaotischen Jahre im kommt in dieser Inselküche „Kirch- auch wirklich sein. Überall stinkt Inselparadies; vor allem aber liches Oberseminar“ (KOS) zusam- oder duftet es, brodelt es und kocht an schrullige Lehrer, exzellente men? Pfarrerskinder ohne Zulassung über. Da wird tranchiert und dort fi- Pädagogen, verständnisvolle letiert, temperamentvoll flambiert Seelsorger und Hausmütter, begeis- oder eiskalt abserviert – je nach dem. ternde Fachidioten und so manchen Messer werden gewetzt zwischen Schulfreund, der immer noch ein der Schulleitung und dem Inselpas- Freund ist. Vielleicht ist das KOS tor. Wie oft rotzt er frech in die Schul- nicht ganz unschuldig daran, dass suppe hinein (da gibt es wahrhaftig ich mit Leidenschaft und Überzeu- nichts, was zu geschmacklos wäre, gung heute selber Schulpfarrer bin. um nicht doch noch irgendwo auf ¢ den Tisch zu kommen). Ein Vorge- schmack auf vieles, was die Semina- Frank J. Martens, risten im zukünftigen Berufsleben Rostock 22 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Huldigung einer Alten tungs- und Beschallungstechnik und den entsprechenden Steuerungen oder Laudatio auf die Aula und der Einbau einer Verdunklungs- anlage. Neuer Bodenbelag, eine abs- traktere und denkmalgerechte Be- Die puren Fakten: ca. 230 m2 großer tischer Qualität“ „ Leute fesseln zu malung, ein modernes Beleuch- Raum mit durchschnittlicher Raum- können“; „ offen und öffentlich“, die tungssytem und Mobiliar rundeten höhe von ca. 5,50 m sind statisch und ich gerne dem Schulgebäude und ins- die Modifikation ab. baukonstruktiv durch eine impo- besondere dem Herzstück – der Aula sante und markante Dachkonstruk- – zubilligen möchte. Deren Antlitz Was mag die Aula nicht alles erlebt tion eines Hängetragwerkes ermög- hat sich im Laufe der Zeit verändert. haben während der fünf Gesell- licht worden. Das 1908 fertigge- schaftsordnungen, der zwei Welt- stellte Gebäude mit dem ursprüng- Die anfängliche Holzvertäfelung der kriege, der Nutzung als Mädchen- lichen Namen „ Eiche“ hat dazu ei- Wände, die verspielten, farbintensiv schule und Kirchlichem Obersemi- nen Dachboden, der so groß ist wie bleiverglasten und filigranen Ein- nar, der gemeinsamen Nutzungen drei Einfamilienhäuser und für de- fachfenster, die mit floralen Orna- durch eine Polytechnische Ober- ren Dach- und Deckenkonstruktion menten handbemalten Deckenfel- schule, eine Fachschule, und später mindestens ein halber Wald verbaut der, die an Burgen und Schlösser er- durch das Internat und das Evange- worden ist mit Balkenquerschnitten innernden Kronleuchter, die Bühne lische Gymnasium? von 30 cm x 30 cm; angesichts des- und das Chorpodest sind teilweise sen eine Hommage an die damali- im Krieg zerstört worden; teils ent- Wievielen tausenden Kindern, Ju- gen Baumeister und Zimmerleute. sprachen sie nicht mehr dem Zeit- gendlichen und Lehrern war und ist Der Baustil der Schule und dessen geschmack, oder sie mussten einer sie Wirkungsstätte für Theater- und Innenausstattung entsprachen ei- praktikablen Lösung weichen. Musikaufführungen; ist sie zum Ely- ner Reminiszenz an Tradition und sium geworden? Wie viele haben konservative Werte. Ein letzter Wandel ist um die Jahres- hier andächtig verweilt oder ge- wende 2003/ 2004 passiert. Sehr am- schwitzt während der Prüfungszeit? Dem Buch „ Eine Muster-Sprache / A bitioniert und in einem kurzen Zeit- Wie viele Eltern, Angehörige und Plattern Language / Städte – Gebäude raum erfolgten eine energetische Er- Freunde haben dort mitgefiebert? – Konstruktion“(Löcker Verlag) sind neuerung der Fenster, eine techni- Welche geheimnisvollen bis lauten, Begrifflichkeiten entnommen wor- sche und sicherheitstechnische Auf- überschäumenden bis wagemuti- den wie: „ Marktplatz für Ideen“; rüstung, der Einbau einer flexiblen gen Temperamente sind über sich „bauliche Struktur“; um mit „ authen- Bühne mit zugehöriger Beleuch- hinausgewachsen, haben Eigen- schaften an sich entdeckt, von denen sie nicht zu träumen gewagt hatten? Manchmal kann es schon vorkom- men, dass die Aula vor Energie vi- briert, dass Neugier und Leiden- schaft geweckt und dort Sehnsüchte der Vergangenheit und Gegenwart gebündelt werden.

In diesem Sinn – um mit Konfuzius zu sprechen – „ist der Weg das Ziel“, und bleiben Sie der alten Dame Aula gewogen. ¢

Birgit Dieffenbacher, Bauingenieurin, seit 1989 in der Hoffbauer-Stiftung tätig ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 23

Abitur auf Hermannswerder Ein besonderer Rückblick auf 25 Jahre Schulgeschichte

Das Erdgeschoss des Evangelischen „Zur mündlichen Abiturprüfung (Po- „Die beste Zeit meines Lebens. Ge- Gymnasiums bildet quasi die Basis litische Bildung) war ich im 6. Monat rade auch im Vergleich mit meinem der schulischen Hierarchie. Hier schwanger, was eine große Überra- Studium, was manchen überraschen tummeln sich die Jüngsten von schung für die Prüfer war. Meine mag. Speziell während des 12. und 13. Klasse 5 bis 8. Hat man diese Schul- Töchter sind jetzt in der 7L auf Her- Jahres wurde das Leben und Lernen stufen absolviert, gelangt man in die mannswerder und können dank ei- auf Hermannswerder und mit mei- 1. Etage und darf sich zur „Mittel- nem hervorragenden, motivieren- nem Jahrgang einfach immer besser stufe“ zählen. Doch der Gipfel befin- den Lateinlehrerf schon fast so gut und schöner. Ich bin dankbar, dass det sich im 2. Obergeschoss. Hier be- Latein wie ich zum Latinum.“ ich durch die damals noch drei Jahre reiten sich die Kurse der Jahrgangs- Maria Parussel, geb. Schürmann, Oberstufe Zeit hatte, mit Freude zu stufen 11 und 12 auf die Hochschul- Abi 2001 lernen und zu leben. Ich werde diese reife vor. Vor allem in der Aula, wenn Zeit nie vergessen.“ es daran geht, Klausuren, schriftliche „Als Mitglied des Schulchores habe Friedrich Meckel, Abi 2009 Vor-Abi-Prüfungen und dann die al- ich mehrere Abiturfeiern begleitet les entscheidenden geistigen He- und musste auch auf meiner eige- „Hermannswerder hat mir als Inter- rausforderungen zu bewältigen. nen Feier feststellen, dass es (…) nicht natsschüler durch die Art der dorti- nur um den Abschluss als solches, gen Betreuung und des Umgangs Stellt man ehemaligen Hermanns- sondern auch um die Individuen, die der Lehrerschaft mit den Schülern werderanern die Frage: „Was fällt Hermannswerder prägen, ging.“ einen Weg ins Leben eröffnet, der euch spontan zum Thema ‚Abitur Niclas Friederich, Abi 2011 mir in meiner Heimat nicht möglich auf Hermannswerder‘ ein?“, be- gewesen wäre. Die Jahre hier haben kommt man bereitwillig Antwort: „Die Andachten in der Inselkirche mich für immer nachhaltig positiv voller Frühlingsmorgensonne. Wir bewegt, es waren bisher meine „Ganz entgegen dem Motto ‚trink- versammeln uns still und vorsichtig, glücklichsten.“ fest und arbeitsscheu‘ hat mich die als wäre es im Advent. Und dabei Ludwig Diebel, Abi 2010 Zeit auf Hermannswerder optimal haben wir wirklich auf etwas gewar- auf meine berufliche Zukunft vor- tet, dreizehn Jahre lang den Abitur- „… Mit dem Abitur verbinde ich auch bereitet.“ advent hindurch.“ ganz stark die Inselkirche – in der Benedict Bender, Abi 2010 Maximilian Wallstein, Abi 2010 ich auf HW ‚eingeschult‘ wurde, mein Abiturzeugnis erhielt und „Beim Gedanken an die schriftlichen „… Am dankbarsten bin ich wahr- letztendlich auch heiratete.“ Klausuren sehe ich zu allererst die scheinlich für die konsequente För- Vivien Gauer, geb. Engel, Abi 2009 klapprigen und knarrenden Klappti- derung der eigenen Meinungsbil- sche … Teilweise sind sie staubig, ei- dung.“ „… die Lust am Singen durch den nige haben große Löcher in der Hedwig Lieback, Abi 2013 Schulchor, die Faszination am Re- Tischplatte. Auch die scheinbar end- cherchieren und Schreiben durch losen, liniierten Kanzleibögen im A4- den ‚tornowgraph‘ oder sportlicher Format für die Notizen und Rein- Ehrgeiz, den nicht zuletzt der alljähr- schrift kommen mir in den Sinn… liche Triathlon geschürt hat.“ Eine Mischung aus Spannung, Caroline Marchot, Abi 2009 Nervosität, merkwürdiger Er- wartungshaltung und Ge- „Am Wasser sitzen und über Gesche- räuschen von Papier…“ henes und Kommendes nachsinnen Tilmann Gerlitz, Abi 2003 können. (…) Die Zeit auf Hermanns- werder fühlt sich in der Erinnerung warm und behütet an.“ Maria Plate, Abi 2009 24 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Abitur 2012, Jgst. 12

„… Was ich von den schriftlichen Prü- „Mir fällt spontan der Abiturgottes- „Harmonisches Zusammenleben fungen noch gut in Erinnerung habe, dienst ein. Außerdem hat mich der und Lernen nach christlichem Vor- sind einige der eher strebsameren Ort Hermannswerder als solcher vor bild / Freundschaften, die über das Schüler, die jede Stunde nach vorne den Abiturprüfungen sehr beruhigt. Abitur hinausreichen / optimale Vor- gegangen sind, um neue Doppelblät- Egal, ob es die Fahrt zu den Prüfun- bereitung auf das Studium, sowohl ter zu erhalten. Mir hat ein Doppel- gen durch die Allee war oder der Steg fachlich als auch zwischenmensch- blatt meistens gereicht…“ an der . Beides hat mich vor lich.“ N. N., Abi 2009 den Klausuren noch einmal zur Ruhe Julian Zehner kommen lassen.“ „Mein Abitur auf Hermannswerder Johann Kolck, Abi 2012 „… Es gibt wohl kaum eine schönere und die vielen Jahre davor habe ich Art, die vielen Freiblöcke während erst vor kurzem richtig zu schätzen „Ich empfand das Abitur in Her- der Abizeit zu verbringen, als sich gelernt. Und zwar in Form teils grau- mannswerder als recht angenehm auf dem Schulhof auf einen Steg am samer Aussagen einiger Kommilito- und leicht zu bewältigen. In der Si- Wasser in die Sonne zu setzen…“ nInnen über ihre Schulzeit, die ich tuation selbst war ich gefordert, aber Antonia Wild absolut nicht teilen konnte.“ nie überfordert. (…) Als sehr ange- Justus Pfannschmidt, Abi 2011 nehm empfand ich die Lernatmo- „Ich würde sagen, dass die Freiheit, sphäre in der Aula (…) Vor allem die uns gegeben wurde, und das Ver- „Eine fachlich gut basierte Ausbil- meine mündliche Religionsprüfung trauen in uns, nicht nur Blödsinn zu dung, die einem das nötige Rüstzeug wird mir immer in guter Erinnerung veranstalten, mir ermöglicht haben, für den weiteren Lebensweg, insbe- bleiben, weil meine Prüfer und Prü- einen Lebensweg zu wählen, den ich sondere für ein Hochschulstudium ferinnen sehr verständnisvoll und vor mir selber rechtfertigen kann.“ mitgibt.“ wohlwollend waren (…).“ Ivo Sonntag, Abi 2007 Laura Hakenbeck, Abi 2009 Johanna Arndt, Abi 2009 ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 25

Abitur 2012, Jgst. 13

„Wurzeln und Flügel. Wurzeln habe halt entwickelt hat. (…) Die vielen Erinnerungen bleiben vor allem der ich auf Hermannswerder geschla- Ausflüge und Fahrten, auch ins Aus- Mut, neue Dinge anzupacken, und gen. Mein ganzer weiterer Weg nach land, die Theaterstücke (8. Klasse der Glaube (ob berechtigt oder nicht) HW ist auf diese Wurzel gestützt. und 11. Jgst!) und Musikabende…“ an das Gute im Menschen.“ Auf dieser Wurzel konnte ich mich Antonia Lange, Abi 2008 Fabian Apel, Abi 2012 ausruhen, nachdenken und mich zu- rückbesinnen. Hier habe ich Kraft „Eine spannende Zeit, gerade der „…Lagerfeuer und Musik auf dem getankt für Neues oder innehalten Schulgemeinschaft und der Men- Hof, Eishockey auf dem See direkt können in besonderen Situationen. schen wegen, die auf Hermannswer- vor der Schule, Chorgesänge in der Flügel: Ich habe auf HW Flügel be- der anzutreffen waren. Von einer Kirche und Drama in der Aula.“ kommen. Ich konnte mich finden, vergleichbaren bunten Mischung, al- Max van Laak, Abi 2012 entfalten, entwickeln und auspro- ternativen Gedanken und interes- bieren. Gleichsam immer gefördert, santen Charakteren in einer so war- „Etwas Besseres hätte mir nicht pas- gefordert und liebevoll begleitet men und anregenden Umgebung sieren können: Lernen auf dem Steg; durch Lehrer, die ihren Beruf als Be- kann kaum jemand sonst berichten.“ unvergleichliches Theaterprogramm rufung verstehen. So konnte ich Bea Höfgen, Abi 2008 der Lehrer an unserem letzten Schul- nach dem Abi fliegen, ohne orientie- tag.“ rungslos und ohne Heimat zu sein.“ „Abitur auf Hermannswerder, das Lisa Erzinger, Abi 2004 Benjamin Dähne, Abi 2005 bedeutete spannende (und oft hit- zige) Diskussionen im Deutschkurs, „Inspirierend. Bereichernd. Prägend.“ „Über meine Abiturzeit auf Her- lange und lustige DS-Probenwo- Tristan Lehmann, Abi 2005 ¢ mannswerder denke ich heute, dass chenenden und Freistunden im wir eine tolle Gruppe waren, die mit- freundlichsten (wenn auch nicht Andreas Flämig, hilfe fähiger und engagierter Lehrer saubersten) Café der Welt. Neben all Redaktionsmitglied einen ziemlich guten Zusammen- den zunehmend verschwommenen Almanach 26 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Von Hermannswerder in die Welt Ein Fallbeispiel: Fridolin Wernick (Abi 2010)

Was macht ein Hermannswerdera- Lassen wir die Fakten sprechen: spiele, aber auch eine rege Pressere- ner nach dem Abitur? Er geht in die Abi 2010, danach Bachelor-Studium sonanz in den lokalen Medien. Welt, beginnt eine Berufsausbildung, der Medien und Kommunikation in sucht und findet einen Studienplatz, Passau: „Die Ferien in den USA und die Se- leistet ein FSJ (Freiwillges Soziales Fokus auf Journalismus und PR, Ab- mesterferien in diesem Frühling Jahr) oder versucht sich in diversen schlussnote 1,4. „Nebenbei“ Arbeit habe ich genutzt, um möglichst viele Gelderwerb-Jobs. am Lehrstuhl, Tutorium, Moderation verschiedene Gegenden der USA einer Sportradiosendung (wöchent- kennenzulernen. Inzwischen habe Fridolin Wernicks fünf Lebensjahre lich). ich schon folgende Orte bereist: New nach dem Abitur wirken wie ein Er- York City, Washington D.C., Boston, folgsmärchen und führen ihn tat- August 2013 – Februar 2014: Aus- Chicago, St. Louis, Nashville, New Or- sächlich in die Welt, die da USA oder landssemester am Augustana College leans, Dallas, San Francisco und den London heißen. Dabei ist es Fridolin in Rock Island (Illinois, USA): Yosemite-Nationalpark. In Dallas eher ‚unangenehm’ davon zu erzäh- An diesem sehr angesehenen Col- habe ich mir einen Traum erfüllt und len, da er nicht ‚prahlend’ wahrge- lege, das selektiv bei der Auswahl drei Spiele von Dirk Nowitzki und nommen werden möchte. von Studenten ist, hat es Fridolin in seinen Dallas Mavericks live in der beiden Trimestern auf die „Dean’s Arena gesehen. Mein USA-Highlight Zitat: „…Wenn man bedenkt, was für List“ der besten Studenten geschafft. war aber die 50-stündige Zugfahrt ein sturköpfiger, hibbeliger und ner- „Nebenbei“ hat er eifrig in der Col- von Chicago nach San Francisco, die viger Junge und mittelmäßiger lege-Mannschaft Fußball gespielt, auf der ersten transnationalen Bahn- Schüler ich in der Unterstufe gewe- betreut von vier Trainern und drei strecke der USA durch die Rocky sen bin, ist das Resultat wirklich er- Physiotherapeuten. Das bedeutete Mountains geführt hat.“ freulich…“ tägliches Training, viele Auswärts-

Fridolin Wernick (Bildmitte) ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 27

Im März und April 2014 folgte ein diskussionen und Vorträgen teilneh- Lassen wir noch einmal Fridolin zu Praktikum im Pressereferat der Deut- men. Dabei konnte ich z. B. eine De- Wort kommen: schen Botschaft in London: batte zwischen dem damaligen Pre- „Ich war vollwertig in das Referat in- mier Cameron und dem damaligen „… Ich bin richtig glücklich mit mei- tegriert und konnte einige wichtige Oppositionsführer Miliband im Un- nem Lebensverlauf. Ich habe nie et- Aufgaben übernehmen. So habe ich terhaus live verfolgen. Höhepunkt was geplant, habe keinen vorgesehe- beispielsweise mehrere Berichte ver- war sicherlich die Teilnahme am Eu- nen Karriereweg verfolgt. Ich habe fasst, die an verschiedene hohe Insti- ropäischen Pressepreis im Reuters- zu der jeweiligen Zeit einfach im- tutionen gingen. Es war schön zu se- Hauptquartier, bei dem viele Me- mer das gemacht, worauf ich Lust hen, dass dabei meine Empfehlun- dienchefs Europas anwesend waren.“ hatte. So bin ich sehr gut gefahren. gen (die natürlich mit meinen Chefs Dazu kam natürlich stellenweise abgesprochen waren) teilweise auch Seit Oktober 2014: Master-Studium auch etwas Glück…“ ¢ in der realen Politik umgesetzt wur- Politikwissenschaft an der renom- den. Dank meines Chefs durfte ich an mierten Albert-Ludwigs-Universität Andreas Flämig zahlreichen Empfängen, Podiums- in Freiburg. Redaktionsmitglied Almanach

Kreidezeit. Eine Übertreibung. Entschleunigung! Negativ: Was hätte man alles in der Zeit machen können?

Gut kann ich mich an einen Lehrer Nun, es deutet sich eine Lösung an: aus meiner Schulzeit erinnern, der, Blended learning heißt die Mi- um die notwendige Aufmerksam- schung aus analogem und digitalem keit zu erheischen, mit den Fingernä- Lernen. Papier und Kreide haben ihre geln über die gute alte grüne Kreide- selbstverständliche Daseinsberech- tafel kratzte. Bis ins Mark ging die- tigung neben Tablet und Lernplatt- ses Geräusch – mehr oder weniger: Inzwischen bin ich Lehrer – Latein- form. Eltern sind willkommen in die- Mädchen kreischten, wir Jungs lehrer – und habe in dieser naturge- ser Umgebung und können sich über schauten unangenehm berührt in gebenen Orientierung am nächsten die Belange ihrer Kinder und Neuig- eine andere Ecke. In meiner Schulzeit Fremden über einen Perspektiv- keiten aus der Schule informieren. legte sich der Kreidestaub – Rügener wechsel meine Freude an der Kreide- Bunte Bilder und lesbare Aufgaben- Kreide natürlich – über alles, es sei zeit entdeckt. Ich liebe den Geruch stellungen an der Wand via Beamer denn, es gab die Lehrerin, die pein- von Kreide am Morgen, benutze so- und interaktivem Display kompen- lich darauf achtete, dass die Tafel or- gar bunte Kreide (früher eher sieren Kopierkontingente und ent- dentlich „abgeschwammt“ wurde. schwierig und heute deutlich bun- lasten Tageslichtschreiber (i.e. Poly- Bis heute vermeide ich es, diese nas- ter), denke auch über Flüssig-Kreide- lux, i.e. OVH-Projektor). Auch kön- sen Schwämme zu berühren, die ei- Stifte aus dem Lehrerzubehörhan- nen Arbeitsblätter, Tafelbilder und nen idealen Nährboden für Pilze und del nach. Weiße Handschuhe anzu- Texte zentral gespeichert und von Bakterien aller Art darstellen und ei- ziehen ist mir zwar schon eingefal- ebendort jederzeit und an jedem Ort nen merkwürdigen Eigengeruch ab- len, bereitet mir aber Skrupel. Was abgerufen werden. Dass eine viel- sondern. mich nach wie vor stört, ist die Not- fältigere Schülerschaft leichter indi- wendigkeit, der Klasse beim Schrei- viduelle Themen und differenzier- Nun, das ist alles noch möglich: Die ben den Rücken zukehren zu müssen tes Material mit eigenem Tempo be- Saurier sind nicht ausgestorben. (wahrscheinlich die alte Scheu der arbeitet, ihre Lehrer oder Mitschüler Auch heute haben alle Räume unse- behäbigen Pflanzenfresser vor den schneller und direkt befragen kön- rer Schule noch diese Ur-Ausstat- wendigen, schnellen Velociraptoren) nen, ist Ausdruck einer reichen Lern- tung aller Schulen. und die viele Zeit, die mit dem Über- kultur. tragen der wunderbar geplanten Ta- felbilder auf die gute grüne Tafel ver- Is this burning? Itslearning ;)! It’s braucht wird. Positiv gesehen: pure Berling ¢ 28 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Hermannswerder is it Liebeserklärung an das Evangelische Gymnasium aus der Sicht eines Lehrers

Gong-Gong. Es ist 8.00 Uhr. Der Schul - nen Dreiklang vor mich hingesun- Schule eigentlich Lorbeerkränze alltag beginnt... gen. Der blieb tatsächlich sekunden- winden... lang in dieser denkmalgeschützten Für mich ist das kein Alltag, sondern Halle „hängen“. Denn hier kommen nicht nur die eigentlich immer wieder ein schöner Lehrer, sondern vor allem die Schü- Tag, denn ich komme gerne hierher, Steigt man die Haupttreppe bis zur ler gerne her, trotz aller alltäglichen auf diese Havel-Insel, in dieses alt- Aula hoch, wird man „beobachtet“, „Plagen“ wie Tests und Klassenar- ehrwürdige 100-jährige Backstein- Tag und Nacht, denn auf dem oberen beiten, die dann in der Sek. II „Klau- gemäuer mit seinen großen Trep- Absatz thront Hermann Hoffbauer, sur“ heißen und zum Abitur hinfüh- pen und langen Fluren. Der eigent- der Stifter dieser Insel. Nein, nicht er ren. Doch dazu muss man sich als liche Hauptzugang führt von der persönlich, sondern sein Abbild in Schüler sieben lange Jahre regelrecht Straßenseite durch die Lutherhalle Marmor. Manchmal binden respekt- „hochdienen“. Die ganz Kleinen und war früher eigentlich nur den lose Schüler ihm einen Schal um, ma- wohnen zunächst in den Klassen- Lehrern vorbehalten. Neulich bin ich len seine Nase schwarz an oder dre- räumen in der unteren Etage. Auf in diesem „Heiligtum“ mal kurz ste- hen die Stele um 180 Grad. Dabei diesem Flur ist es oft ziemlich laut hen geblieben und habe halblaut ei- müssten sie dem Gründer dieser und wirbelt es vor allem in den Pau- sen ganz schön durcheinander. Ist man in die 9. Jahrgangsstufe ver- setzt, zieht man mitsamt seiner Klasse in die 1. Etage. Hier residieren und lieben einander die 9. und 10. Klassen. Die 2. Etage dagegen (da, wo Hermann Hoffbauer aufpasst) ist quasi der „Olymp“, das Tor zum Abitur-Himmel.

Was mir an dieser Schule besonders gefällt: Der nette, angenehme Um- gang zwischen Schülern und Schü- lern, und natürlich auch das Verhält- nis zwischen ihnen und den Lehrern. Das wird von freundlichem Respekt geprägt, meistens. Vor allem gefällt mir an vielen Klassen die Ehrlich- keit. Bis auf ein bis zwei „Rangeleien“ habe ich hier noch nie Gewalt erlebt. Man geht achtungsvoll miteinander um.

Ja, das ist Hermannswerder. ¢

Andreas Flämig Mitglied im Almanach-Redaktionsteam ALMANACH 2015 29

25 kinderreiche Familien auf Hermannswerder Warum gerade an dieser Schule?

nicht sonderlich gut zu erreichen. P.S.: Allerdings hoffen wir, dass die Und dann die Hürde „Schulgeld“. Das grundsätzlich egalitäre Ausrichtung hat sich in den letzten Jahren be- trotz des mittlerweile ganz erheb- trächtlich gesteigert. Genau dieses lich gestiegenen Schulgeldes, wel- Problem bewegt im Augenblick viele ches dem Vernehmen nach höher Eltern auf Hermannswerder. Den- liegt als in vergleichbaren Schulen in noch schimmert in den Antworten kirchlicher Trägerschaft, so bleibt. Je- viel Sympathie für diese Schule denfalls führt dies – auch bei uns – durch. dazu, bestimmte Rahmenbedingun- gen wie häufige Wechsel von Lehr- „Warum Hermannswerder? – Ent- kräften oder Unterrichtsausfall kri- schieden für Hermannswerder hat tisch(er) zu hinterfragen und in die sich letztlich unser ältester Sohn Lau- Entscheidung über die weiterfüh- renz, der einen Platz auch in einer an- rende Schule für unser viertes Kind deren Potsdamer Schule hatte. Wir einzubeziehen.“ glauben, dass ihn – bewusst oder un- Elke und Simon Welten Vorab eine Klarstellung: Was, bitte, bewusst – die besondere Atmo- heißt „kinderreich“? Ist man denn sphäre der Schule und ihre Lage auf „Wir haben drei unserer vier Kinder nicht mit einem Sohn oder einer der Insel angesprochen hat. Wir tei- nach Hermannswerder geschickt (…), Tochter bereits glücklich? len diese Einschätzung mit zwei wei- weil uns die ruhige und offene At- teren unserer Kinder, Augustin und mosphäre, der freundliche, anneh- Kinderreich hieß in der vormaligen Merle, die diese Schule besuchen. Be- mende Umgang der Schüler unterei- DDR 3+. Kinderreich dürfte also ein sonders hervorzuheben ist die nander und mit den Lehrern von An- sehr dehnbarer Begriff bleiben. gleichberechtigte Teilhabe aller Be- fang an angesprochen haben (…).“ Und eine zweite Frage bewegte mich teiligter, Lehrkräfte, Schülerinnen Ulrike Hohensee schon lange: Warum schicken bzw. und Schülern und Eltern am Schul- schickten Familien oft alle ihre Kin- leben, welche in den schon fast le- „Ein (…) wichtiger Grund war, dass der nach Hermannswerder? gendären Fixpunkten Theaterpro- diese Schule großen Wert auf die För- jekt der 8. Klassen, Segelfahrt, Lehrer- derung musischer und künstleri- Genau das wollte ich von exakt 25 Fa- theater, Theateraufführungen der scher Begabungen sowie auf die Ver- milien wissen, die wenigstens zwei DS-Kurse und nicht zuletzt den Pro- mittlung alter Fremdsprachen (wie (und mehr) Kinder dem Ev. Gymna- ben und Aufführungen des Projekt- Latein und Griechisch) legt. (…) Die sium Hermannswerder anvertraut chores ihren sichtbarsten Ausdruck Vermittlung ethischer Werte, wie z. haben. Kaum hatte ich diese Frage in finden. Wir schätzen darüber hinaus B. Mitmenschlichkeit, gegenseitiger den Mund genommen, wurde ich sehr, dass die Schule mit ihrer kirch- Respekt und Wertschätzung, Zivil- von mehreren Seiten sofort korri- lichen Trägerschaft und Ausrichtung courage, Authentizität sowie das so- giert: „Wir haben unsere Kinder nicht sich durch ein besonderes Profil aus- lidarische Einstehen sind hier keine nach Hermannswerder geschickt, sie zeichnet, diese besondere Stellung leeren Worthülsen.“ sind von selbst dahin gegangen!“ aber gerade nicht in einem ausgren- Katharina Ludewig zenden, elitären Anspruch besteht. Eigentlich, so meine Vermutung, Dies gilt in gleicher Weise für die „Hedwig ging nach Hermannswer- müsste doch auch einiges gegen selbstverständliche und ungezwun- der, weil ihr Papa sie am Tag der of- Hermannswerder sprechen? So gene Integration kirchlichen Lebens fenen Tür mitschleppte, in der Hoff- landschaftlich schön die Insel auch in den Schulalltag. nung, alte Lehrer zu treffen (Mein sein mag, verkehrsmäßig ist sie Darum Hermannswerder! Mann und ich besuchten Hermanns- 30 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

werder noch zu KOS-Zeiten (Kirchli- „Wir haben nun das dritte Kind auf fühlen sich sehr wohl, ihr musisch- ches Oberseminar) von 1981 bis Hermannswerder, und es ist nach ei- künstlerisches Interesse hat das tolle 1984). Dass sie (Hedwig) als Sechst- gener Aussage dort sehr glücklich. Kollegium auch noch verstärken klässlerin eines NRW-Gymnasiums Unser wichtigstes Motiv war stets, können.“ dann schlicht feststellte: ‚Papa, meld‘ dass es dort eine Schule gibt, an der Maria Parussel mich hier an!‘ verschlug uns Eltern nicht die Leistung oberste Priorität die Sprache. Emma (jetzt 10. Klasse) besitzt, sondern der Mensch als Per- „Weshalb ich Anne (Abi 2002) und ging nach Hermannswerder, weil sönlichkeit (…) und ebenso, dass Jakob (Abi 2013) beide nach Her- Hedwig da war. Und Friedrich wollte künstlerischen Dingen so viel Raum mannswerder schickte und einen dahin, wo seine Schwestern waren. und Zeit und Ernsthaftigkeit einge- Mann heiratete, der seinen Sohn (Ulli (…) Ich finde, es ist ein hohes Gut, räumt wird (…).“ Plam, Abi 2006) selbstverständlich wenn Kinder gerne zur Schule gehen.“ Juliane Esselbach auch dort zur Schule gehen ließ? Christiane Lieback „… die Gesamtatmosphäre in der Ich konnte immer damit angeben, „Als ‚alte‘ Naumburger Prosemina- Schule, auf Hermannswerder und in- dass wir eine tolle Schule erwischt ristin war ich ausgesprochen froh, nerhalb der Stiftung stimmt. Und ist hatten, denn ich konnte sagen: Mein dass Samuel Hermannswerderaner ein großes Plus, auf das diese Insti- Kind hat den schönsten Schulweg der werden konnte (…) Rivka hat die tution u. E. sehr stolz sein kann (…). Welt: Mit Fahrrad und Fähre zur Insel Schule durch unsere Besuche dort Auf diese Schule würden wir wieder / ist von Menschen umgeben, denen kennengelernt, so wurde auch sie bauen.“ kreatives Chaos näher ist als elitäres zur ‚Wiederholungstäterin‘.“ Inge Gutekunst und Denken / genießt die Wonnen von Cornelia Dette Theseus Bappert Musik und Theater hautnah, aktiv und in besonderer Qualität / knutscht „Ein guter, freier Geist weht auf Her- „Nachdem wir Eltern wegen unserer am Havelufer und schafft es dennoch mannswerder und im schönen ehr- Zugehörigkeit zur evangelischen Kir- pünktlich zur nächsten Stunde / ist würdigen Schulgemäuer.“ che in der DDR kein Abitur ablegen Teil einer fröhlichen, unaufgeregten Hanna-Luise Zscherpel durften, hat es uns umso mehr ge- Schulgemeinschaft!“ freut, daaa unsere Kinder an dieser Gela Eichhorn „Bewogen haben uns meine eigenen traditionsreichen Schule eine freie, guten Erfahrungen an einer evan- umfassende, zum eigenen Denken „Mich hat die Aura der Schule sehr gelischen Schule (…) als auch die tolle ermutigende und von durch christ- angesprochen, der Ort natürlich, die Lage des Gymnasiums auf dieser be- liche Werte bestimmten Lehrern ver- freundliche Atmosphäre unter den zaubernden Halbinsel.“ mittelte Bildung genießen konnten. Schülern, der lockere Umgang un- Oswald Magnus Sie haben hier viele Freunde gefun- tereinander, eingebunden in evan- den, mit denen sie kreativ lernen gelisch-christliche Tradition. Immer „(…) das Haus hatte einen passablen konnten und mit denen sie bis heute wieder war ich begeistert von der Ruf, und nicht zuletzt lockte die Aus- auch durch die gemeinsame Schul- Musik im Treppenhaus und der Kir- sicht auf einen selten schönen Schul- zeit verbunden geblieben sind. Ein che, den wunderbaren Chören und weg per Rad und Fähre zu einer Beispiel für den „Geist von Her- strahlenden, konzentrierten Gesich- Schule in landschaftlich und archi- mannswerder“ sind Aufführungen tern. Ich selbst hätte Lust gehabt, tektonisch anrührender Umgebung von Bachs ‚Weihnachtsoratorium‘: auf diese Schule zu gehen und habe (…).“ Lehrer, Mutter und Tochter singen im gern von den zahlreichen Möglich- Detlef Pauligk Chor, der Sohn sitzt im Orchester ...“ keiten, als ‚Anhang‘ mitzuwirken, Renate und Andreas Markert Gebrauch gemacht. Es war eine gute „Wenn man als Mutter merkt, dass Wahl.“ das älteste Geschwisterkind an einer „Die Stimmung an der Schule ist in Ulrike Schwarz neuen Schule aufblüht – was liegt da den Jahren nach meinem Abitur näher, als auch den anderen drei Kin- noch besser geworden. Das war für „Zwei Gründe waren es, unsere Kin- dern diesen nährreichen Boden an- uns ausschlaggebend. Unsere Mä- der im Gymnasium Hermannswer- gedeihen zu lassen?“ dels sollen in einem guten, mensch- der anzumelden: Der erste war, dass Petra van Laak lichen Klima erwachsen werden. Die es in christlicher Trägerschaft be- Entscheidung war absolut richtig, sie stand und somit der Religionsunter- ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 31

richt Gewicht hatte. Der zweite war „Damals suchten wir als Neu-Pots- Unsere vier Töchter haben in Her- die gute musikalische Arbeit, die dort damer in erster Linie eine christlich mannswerder ihr Abitur gemacht. geleistet wird.“ orientierte Schule. Wir landeten an Sie wollten alle unbedingt auf diese Matthias Holz dem wunderschön gelegenen Gym- Schule. Sie liebten die herrliche At- nasium Hermannswerder und spür- mosphäre der Insel, die fröhliche „Wir haben uns eine Schule ge- ten sofort, dass diese Schule einen Menschlichkeit, das selbstverständ- wünscht, in der alle Kinder als ei- ‚Geist‘ hatte. Wir hatten das Gefühl, liche Miteinander und nicht zuletzt gene Persönlichkeiten wahrgenom- hier ist man wirklich an den Schü- die tolle Segelfahrt, das Theaterspiel men werden, in der die Kinder sich lern interessiert. Wir wurden sehr und die Musik. Besonders unsere in einer Gemeinschaft aufgehoben freundlich empfangen und sowohl zwei Historiker stellen immer wie- fühlen können und in der auch die die Schüler wie auch die Lehrer, die der fest, wie viel Wissen sie doch in Familien der Kinder wichtig genom- uns begegneten, grüßten uns. der Schule erlangt haben. Sie alle men werden. Die Gottesdienste, die Chorauftritte und Theaterauffüh- rungen sowie die Feste auf Her- mannswerder sind für uns ein wich- tiger Teil des Schullebens. Bezogen auf den Unterricht ist uns eine um- fassende Bildung wichtig, die die Kin- der für ihr Leben stark macht. Und ganz wichtig war sowohl für die Kin- der als auch für uns, dass auf Her- mannswerder viel Musik gemacht wird; im Chor, in der Jazzband, in den Gottesdiensten, in der Weihnachts- zeit im Treppenhaus und beim Kam- mermusikabend verbindet die Musik viele und vieles (…).“ Christiane Meentzen

„Mit der Erinnerung an den Kam- mermusikabend wird uns wieder einmal deutlich, was Hermannswer- der für große Familien so l(i)ebens- wert macht: Geschwister, die einen wahnwitzigen Ragtime spielen, be- kannte Gesichter, deren Entwick- lung in den verschiedensten ‚Rollen‘ man schon über Jahre erleben darf, viele große und kleine Geschwister im Publikum, jahrelange Verbun- denheit zwischen Familien, die nie gleich, aber irgendwie gleich ge- stimmt/gesinnt sind, und das ge- meinsame Gestalten eines vielfälti- gen Kultur- und ‚Lebens‘program- mes, das das familiäre Leben wie- derum bereichert und die Schule ir- gendwie zu einer Großfamilie macht. Hier wird Schulgemeinde im besten Sinne gelebt.“ Kathrin und Marcus Gommert 32 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

hatten ihre Lieblingslehrer, und jede SCHES Gymnasium in Potsdam und Herrmannswerder ist ein "gesunder von ihnen hat noch mindestens ei- der erste ‚Tag der offenen Tür‘ mit Ort", dies sowohl von seiner Insel- nen guten Freund aus der Schulzeit. Musik, Spiel und Theater begeisterte lage her außerhalb der Stadt umge- Ein Zitat: ‚In Hermannswerder wird unsere Älteste und uns als Eltern. ben von Wasser, als auch von seinen jeder Schüler akzeptiert, ganz egal, Wir spürten, dass das ‚evan ge - Menschen her, die sich entschieden woher er kommt und wie er als lisch‘ hier keine Worthülse ist, son- haben, eben hier lehren und lernen Mensch ist.‘ Ich finde, das ist ein gro- dern den guten Geist der Schule aus- wollen, als auch von seiner altehr- ßes Kompliment.“ macht. Der Religionsunterricht als würdigen Architektur her, die, einer Pauline v. Maltzahn Pflichtfach sowie die fantastische weisen Großmutter gleich, viel er- Chorarbeit waren uns ebenso wich- lebt, viel verstanden hat und nicht „Unsere 3 Töchter (Christiane, Mar- tig. Lohn für Lehrer und Freude für El- mehr alles so sehr ernst nehmen tina und Anne) sind alle nach Her- tern: Jedes Kind freute sich am Ende muss. mannswerder auf´s Gymnasium ge- der Sommerferien immer auf SEINE gangen. Der wichtigste Grund war Schule! Dankeschön!“ ‚Hier bist Du Mensch, hier darfst Du sicherlich die christliche Ausrich- Sylvia und Friedhelm Arndt sein.‘ Diese Goethe-Entlehnung tung des Gymnasiums, mit den trifft es gut. – So manche Großstadt- Schwerpunkten Musik, Theater, „Zum Einen waren es die Geschichte emmission schafft es eben nicht Latein. (…) Mit der Zeit kannte man dieses Hauses und das humanis- über die Brücke. – Die jungen Ler- die meisten Lehrer vom Sehen, tisch-musisch ausgerichtete Profil nenden nehmen dies eher unterbe- kannte den Schulablauf, die Gepflo- der Schule, wodurch sie ja schon zu wusst wahr. Je älter sie werden, genheiten. Es war im gewissen Sinne DDR-Zeiten einen ausgezeichneten desto mehr aber erinnern sie sich – ein Zu-Hause-Sein.“ Ruf besaß und das auch nach der an Hermannswerder als Brutstätte, Stephan Patzwald Wiedervereinigung fortgeschrieben die sie in bekömmlichen Dosen auf wurde. Zum Anderen gab es Ver- das Leben jenseits der Brücke vorbe- „Ausschlaggebend für mich, meinen wandte in unserer Familie, die einst reitet hat.“ beiden Kindern das Gymnasium das Gymnasium besucht hatten Matthias Kolck Hermannswerder zu empfehlen, oder es besuchten und von der At- ¢ war zunächst die Geschichte des Ev. mosphäre und dem Lernangebot der Gymnasiums in der DDR-Zeit, die ich Schule geschwärmt haben. Das hatte Andreas Flämig aus Erzählungen von guten Freun- damals auch unsere Kinder beein- Redaktionsmitglied Almanach den kannte. Ich war mir sehr sicher, druckt, so dass, fast wie von alleine, dass die guten Traditionen – Offen- in ihnen selbst der Wunsch immer heit im gedanklichen Austausch, das stärker geweckt wurde, nach Her- anspruchsvolle Lernangebot, ein von mannswerder zu gehen. Uns Eltern Lehrern und Schülern gelebtes, er- hatten damals auch die vielfachen fahrbares Zusammengehörigkeits- musikalischen Angebote beein- gefühl – hier gepflegt würden. Ein druckt, die für die Schüler bestan- wichtiger Aspekt war das musische den und von denen ja unsere Kinder Profil der Schule mit den Chor-Ange- fleißig Gebrauch machten.“ boten und der Möglichkeit, auch grö- Hubert Grapentin ßere kirchenmusikalische Werke (ganz im Sinne Luthers) einzustudie- „Hermannswerder ist eine außerge- ren und zur Aufführung zu bringen. wöhnliche Schule ohne elitäre An- Die Kinder haben ihre Entscheidung flüge. In christlicher Tradition bietet selbst getroffen und durften all das sie vorurteilsfrei Raum für unter- Gute erfahren (…).“ schiedliche Denkmodelle. Sie duldet Claudia Meckel nicht nur Individualität, sondern för- dert sie durch ganzheitliches Lernen. „Von 1996 bis 2011 besuchten alle Die Chance, hier auf ähnliche Wel- unsere vier Kinder das Gymnasium. lenlängen zu stoßen, ist groß. Wir freuten uns über ein EVANGELI- ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 33

Wie bibelfest ist Hermannswerder?

„Am Anfang schuf Gott Himmel „Selig sind, die reinen Herzens und Erde.“ (1. Mose 1, 1) sind; denn sie werden Gott schauen.“ (Matthäus 5, 8) „[...] Gott sah an alles, was er ge- macht hatte, und siehe, es war sehr „Dein Wort ist wie ein Licht in der gut.“ (1. Mose 1, 31) Nacht, das meinen Weg erleuchtet.“ (Psalm 119, 105) „Ich aber sage euch: Liebt eure Wir sind ein evangelisches Gymna- Feinde […].“ (Matthäus 5, 44) „[…] und mit meinem Gott [kann sium, haben Religion als Pflichtfach, ich] über Mauern springen.“ fakultativ sogar als Leistungskurs „[…] meine Kraft ist in den Schwa- (Psalm 18, 30) und halten jeden Montag einen Got- chen mächtig.“ (2. Korinther 12, 9) tesdienst ab. Aber wie bibelfest sind „Der HERR ist mein Hirte, mir wird wir eigentlich? Dazu haben wir 25 „[...] nehmt einander an, wie Chris- nichts mangeln.“ (Psalm 23, 1) Leute befragt, ob ihnen spontan eine tus euch angenommen hat zu Got- Bibelstelle einfallen würde. Und tes Lob.“ (Römer 15, 7) „[…] Der Mensch sieht, was vor prompt bekamen wir binnen 25 Mi- Augen ist, der HERR aber sieht das nuten 25 Bibelzitate zusammen. Die „Ihr seid das Salz der Erde.“ Herz an.“ (1. Samuel 16, 7) haben wir alle auf Richtigkeit ge- (Matthäus 5, 13) prüft und bei Bedarf korrigiert. „Christus ist für uns gestorben, Hierzu nutzten wir den Wortlaut „[...] Wer glaubt, der flieht nicht.“ damit wir – ganz gleich, ob wir nun nach Luther. Jedem Angesproche- (Jesaja 28, 16) leben oder gestorben sind – mit nen fiel ein Zitat ein, aber meistens ihm ewig leben.“ ohne Quellenangabe. Oft kam uns „Nun aber bleiben Glaube, Hoff- (1. Thessalonicher 5, 10) das wie auswendig gelernte Verse nung, Liebe, diese drei; aber die vor, aber das war es auch schon. Liebe ist die größte unter ihnen.“ „Gutes und Barmherzigkeit werden (1. Korinther 13, 13) mir folgen ein Leben lang und ich Unser Fazit ist daher leider nicht ganz werde bleiben im Hause des befriedigend: Fromme Sprüche kennt „Es begab sich aber zu der Zeit, dass HERRN immerdar.“ (Psalm 23, 6) man auf Hermannswerder, aber bi- ein Gebot von dem Kaiser Augus- belfest kann man das nicht nennen. tus ausging, dass alle Welt „Bittet, so wird euch gegeben; su- geschätzt würde.“ (Lukas 2, 1) chet, so werdet ihr finden; klopfet „[...] wenn dich die bösen Buben an, so wir euch aufgetan.“ locken, so folge nicht.“ „Denn Gott hat uns nicht gegeben (Lukas 11, 9) (Sprüche 1, 10) den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnen- „ Darum sage ich euch: Alles, was „Sei getreu bis an den Tod, so will heit.“ (2. Timotheus 1, 7) ihr bittet in eurem Gebet, glaubt ich dir die Krone des Lebens nur, dass ihr´s empfangt, so wird´s geben.“ (Offenbarung 2,10) „Und Mose stieg hinauf zu Gott.“ euch zuteil werden.“ (Markus 11, 24) (2. Mose 19, 3) „Wenn jemand bei einem Mann „Ich habe dich je und je geliebt, liegt wie bei einer Frau, so haben „Zieht an die Waffenrüstung Got- darum hab ich dich zu mir gezogen sie getan, was ein Gräuel ist, und tes, damit ihr bestehen könnt ge- aus lauter Güte.“ (Jeremia 31, 3) sollen beide des Todes sterben; gen die listigen Anschläge des ¢ Blutschuld lastet auf ihnen.“ Teufels.“ (Epheser 6, 11) (3. Mose 20, 13) Felix Hertneck (Kl. 9L), Raya Preiss (Jgst. 11) 34 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Auf der Suche nach … 25 pädagogischen Credos

Was bewegt die Lehrer auf Her- Frau Jungehülsing: Herr Rinder: mannswerder? Mit welchem An- „Ich wünsche mir, dass die Schüler „Offen und ehrlich sein – und (sich?) spruch gehen sie in ihren Unter- einen eigenen Bezug zu Sprachen, an die Vorgaben der Ausbildung hal- richt? Literatur, Kunst und Philosophie auf- ten!“ bauen können.“ Genau das zu erfragen, bin ich im Herr Lange: Frühjahr 2015 durch die Schulflure Herr Gierloff: „Fachliche Genauigkeit und trotz- gegangen und habe 25 Lehrer nach (Mathe:) „Die Frage ‚Wofür brauch` dem Spaß dabei haben!“ ihren Richtlinien und Mottos ge- ich das?‘ darf gestellt und muss ge- fragt, mit denen sie ihren Unterricht klärt werden.“ Frau Hoeppner: gestalten. Hier ihre Antworten: (Sport:) „Bewegungserfahrungen (Sport:) „Wichtig: Sicherheit erlan- sind wichtig.“ gen, dann Angst verlieren und Spaß Herr Lehmann: (Informatik:) „Die Maschine ist für haben.“ (Musik:) „Durch gemeinsames Spie- den Menschen da und nicht anders- (Geschichte:) „Einen guten Überblick len positive Erfahrungen schaffen!“ herum.“ über die Geschichte gewinnen.“ (Biologie:) „Faszination am Lebendi- gen wecken!“ Herr Weber: Herr Immelmann: „Liebe zu Schülern und Arbeit ist das „Hauscurriculum und Rahmenplan Frau Herzog: A & O (im pädagogischen Sinn)! Was beachten, Unterricht darf auch Spaß „Der Schüler soll soziale und fachli- mich begeistert, kann ich den Schü- machen.“ che Kompetenz erwerben. Kommt lern vermitteln.“ dann noch Freude im Unterricht auf, Herrr Krull: habe ich meinen Job erledigt!“ „Ehrlichkeit und Gerechtigkeit!“

Ferdinand v. Fritsch ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 35

Frau Schasse: Frau Leithold: Herr Becker: „Schüler zu selbstständigen Men- „Wer Mathe nicht kann, kann trotz- „Wenn meine Schüler zu selbststän- schen erziehen und sie eine eigene dem ein guter Mensch sein!“ digen, mitdenkenden Menschen Meinung entwickeln lassen, damit werden, die schlaue Fragen stellen sie begründete Entscheidungen tref- Frau Althausen: können und sich für Andere verant- fen können.“ „Interesse und Spaß für Fächer ent- wortlich fühlen, und wenn sie das wickeln, auch außerhalb der Bücher, mit viel Spaß machen – dann freue Herr Schneider: mit außerschulischen Elementen.“ ich mich darüber! Und wenn mein „Transparenz der Unterrichtsstruk- Unterricht einen Teil dazu beiträgt, tur, um eine Einbindung von Wün- Frau Dr. Nolte: dann umso mehr!“ schen und Ideen der Schüler zu er- „Zukunftsorientiert und Kamerad- möglichen, desgleichen begriffliche schaft! Ich möchte der Stock am Herr Hergemöller: Klarheit, bis zur Penetranz, und eine Baum sein, der dem Baum hilft, bis „Eigenständiges und kritisches Den- gewisse Selbstverantwortung sind er ausgewachsen ist und den Stock ken zu fördern, ist mein zentrales wichtig.“ nicht mehr braucht!“ Anliegen. (…) Dabei ist es mir per- sönlich sehr wichtig, zu versuchen, Frau Dr. Vazaki: Herr Wallraf: offen zu bleiben für verschiedene Le- „Ich glaube fest daran, dass das Erler- „Der Schüler soll erkennen, wo sein bens- und Weltentwürfe und mich nen von Griechisch und Latein ge- Ziel liegt und entdecken, dass es viele selbst zu interessieren für das, was rade in unserer heutigen Zeit den Möglichkeiten gibt, es zu erreichen. ich unterrichte.“ geistigen Horizont erweitert und Dabei soll er zufrieden mit sich selbst den jungen Menschen riesige Freude sein, damit er nicht andere unzufrie- Frau Commichau: bereitet, wenn sie mit Fleiß und Ehr- den macht. Und: Gesunde Skepsis ist „Liebe – zu den Schülerinnen und geiz lernen und dabei bleiben.“ wichtig.“ Schülern, zu den Menschen, zum Be- ruf. Dann zuhören, fragen, warten Frau Koppe: Frau Dr. Morling: können, miteinander sprechen. Alles „Respekt ist erforderlich, Fachwissen „Ich versuche, bei den Schülern den andere kommt danach.“ ¢ auch, desgleichen Transparenz, da- Punkt zu finden, an dem sie von sich mit der Schüler weiß, was der Lehrer aus gerne etwas tun/lernen möch- Ferdinand v. Fritsch, Kl. 9L will. Sinnbildlich macht der Lehrer ten. Wenn das gelingt, bin ich glück- die Tür auf und der Schüler muss al- lich.“ leine durchgehen.“ Frau Schwarz: Frau Grothe: „Ich verstehe mich als Lernbegleiter „Die Unterrichtsstruktur und der oder Berater. Ganz wichtig ist ein Umgang mit den Schülern sind handlungsorientierter Unterricht wichtig (pädagogische Liebe). Wenn (Lernen mit Kopf, Herz, Hand) sowie der Lehrer seine Fächer liebt, liebt die Selbstständigkeit der Schüler. Die der Schüler sie dann vielleicht auch.“ Besonderheit im Fach Kunst: Phanta- sie ist wichtiger als Wissen, denn Frau Schneiderat: Wissen ist begrenzt. Und für Biologie „Horizont erweitern, spontan auf die gilt: Problemorientierter Unterricht, Bedürfnisse eingehen, Abwechs- da das die Arbeitsweise der Wissen- lung/Respekt vor Lernstand.“ schaft verdeutlicht.“ 36 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Nachrichten von Ehemaligen kom- men per Mail oder per Postkarte aus allen Himmelsrichtungen, denn nach der Schulzeit geht es erst rich- tig los mit dem Erobern der Welt: Im Freiwilligen Sozialen Jahr im Aus- land, bei Work and Travel oder wäh- rend eines Studiums. Und immer wieder wird deutlich, dass der Blick aus der Ferne das Vertraute beson- ders schätzenswert macht.

„Der Schritt auf die Insel war der erste Lebensschritt, den ich bewusst für mich zu verantworten hatte (als Jugendlicher mit einem eigenen Kopf). Dass der Übergang damals klappte, dass ich in einem völlig Von Hermannswerder in die Welt neuen Umfeld herzlich aufgenom- men wurde, hat es erst vorstellbar gemacht, auch einen größeren Australien, Belo Horizonte, Cieszyn, ben könnte man zwei oder drei Na- Schritt zu gehen und es im Ausland Dublin, Estland, Finnland, Griechen- men hinzufügen... Nicht zu 25, son- zu versuchen. So steht HW am An- land, Hastings, Israel, Japan, Kongo- dern eher zu 25x25 Orten hat es Her- fang einer Kette immer neuer Aben- Kinshasa, Lviv, Marseille, Nykvarn, mannswerderaner geführt in den 25 teuer.“ (Julius Wersig, Abitur 2007) Oxford, Palawan, Québec, Rennes, Jahren des Bestehens des Gymnasi- Sao Paulo, Tansania, Utrecht, Ver- ums. Allen, die diesen Schritt aus Her- sailles, Windhoek, Yang Cha-Nien, mannswerder in die Welt noch wa- Zürich ... Jeder, der auf Hermannswerder zur gen werden und allen, die gerade Schule geht, bekommt etwas Beson- ganz weit weg sind, wünsche ich Lange musste ich nicht überlegen, deres mit auf den Weg: Die Möglich- das, was mir mein sehr geschätzter um 25 Städte- oder Ländernamen zu keit, Fremdes und Fremde während ehemaliger Kollege Florian Geprägs finden, die mit Hermannswerder in der Austausch- und Studienfahrten am Ende seiner letzten Mail aus Belo Verbindung stehen. Eine kleine He- kennenzulernen und sich vertraut Horizonte schrieb: rausforderung war es, 25 verschie- zu machen und damit Ängste abzu- Vai com Deus (Geh mit Gott). ¢ dene Anfangsbuchstaben zu ver- bauen; aber auch, Verantwortung zu wenden. Gut, dass ich nicht alle 26 übernehmen für andere und für sich Kerstin Koppe Buchstaben des Alphabets brauchte, selbst. So etwas stärkt und prägt und Mitglied des Lehrerkollegiums mit „X“ ist mir wirklich nichts einge- bleibt haften in der Erinnerung. fallen! Und ich muss zugeben, dass ich zweimal gemogelt habe: Eine „Hermannswerder gab mir die ehemalige Schülerin (Abitur 2006) Worte, in der weiten Welt (manch- hat am Schweizerischen Literatur- mal) verstanden zu werden, die Of- institut studiert, das hat seinen Sitz fenheit, der weiten Welt (oft) mit In- aber nicht in Zürich, sondern in Bern. teresse zu begegnen, und die Reflek- Und Yang Cha-Nien ist der Name un- tion, mich von der weiten Welt (im- serer Gastschülerin aus Taiwan, die mer) nur mit Bedacht formen zu las- wir besser unter ihrem zweiten Na- sen. Um alle drei bin ich dankbar.“ men Joyce kennen. Aber sonst (Fabian Apel, Abitur 2012, zur Zeit in stimmt alles! Und zu vielen Buchsta- Oxford) ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 37

Die guten Geister auf Hermannswerder

Ohne „gute Geister“ geht gar nichts beitet hat, ist es dann, Veranstaltun- ten, aus dem Verkauf von Buchspen- am Evangelischen Gymnasium Her- gen aufzubauen. Außerdem repariert den wurden ebenfalls Neuerschei- mannswerder. Wir haben gleich vier er die verschiedensten Dinge. Das nungen erworben und auf Antrag davon. macht er für die Schule, das Internat, wurden auch von der Schule Buch- den Pavillon, Haus 18, Haus 8d, Haus rechnungen beglichen. Wenn Frau Frau Rosenkranz ist seit dem 1.5.1991 1 und 2b. Er arbeitete, bevor er auf die Hankel montags, dienstags oder don- an unserer Schule. Sekretärin war sie Insel kam, 25 Jahre lang im Industrie- nerstags da ist, dann hilft sie häufig schon immer, obwohl sie als Kind gelände Rehbrücke beim HAG. Als Schülern bei der Literaturauswahl. Lehrerin werden wollte. Als Sekretä- Kind wollte er immer Förster werden. rin kümmert sie sich, wie man im Herr Helbig, der seit November letz- Schulalltag häufig mitbekommt, um Frau Hankel wollte schon als Kind ten Jahres bei uns ist, kümmert sich die „Wehwehchen“ von Schülern. Sei Bibliothekarin werden. An der Schule um die Wartung, Pflege und Bereit- es der Schulsanitätsdienst oder sei es ist sie schon seit dem 1. August 2000. stellung von Software und Hard- das Anrufen der Eltern. Außerdem Vorher war sie in der Stadt- und Lan- ware. Außerdem ist er für unsere Sor- kümmert sich Frau Rosenkranz um desbibliothek Potsdam als Bibliothe- gen und Nöte im IT-Bereich da. Da er die Postbearbeitung, Bearbeitung der karin angestellt. Um ihren Kindheits- an unserer Schule nicht angestelltt monatlichen Schülerzahlen, sie leitet traum zu verwirklichen, hat sie Bi- und nur für fünf Stunden am Tag bei Aufnahmeverfahren für neue Schü- bliotheksfacharbeit gelernt und in uns ist, arbeitet er außerdem noch als ler ein, überblickt die Terminkoordi- der Berliner Fachschule für Bibliothe- Judotrainer an anderen Schulen – nierung und bereitet u. a. die Prüfun- kare studiert. Sie schloss außerdem vielleicht ja auch bald bei uns. Herr gen vor (Bereitstellung der Prüfungs- ein Fernstudium an der Humboldt- Helbig hat ursprünglich Maschinen- mappen) und noch vieles mehr. Universität zu Berlin in den Biblio- bau studiert. Erst danach wurde für thekswissenschaften ab. In Her- ihn die IT-Branche interessant. Herrn Schorrstedts Aufgabe, der seit mannswerder hat sie schon den ge- 13 Jahren auf der Schule Hausmeister samten Buchbestand unserer Schul- Liebe gute Geister, danke, dass Sie für ist und davor zwei Jahre auf der In- bibliothek katalogisiert. In den ver- uns da sind! ¢ sel als Bauleitermeister der Technik- gangenen Jahren hat die Schulbiblio- abteilung und Maurermeister gear- thek Geld vom Förderverein erhal- Ferdinand v. Fritsch, Kl. 9L

Sabine Rosenkranz Helmut Schorrstedt Brigitte Hankel Lutz Helbig 38 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Im Anfang war die Brennnessel Tornowgraphisches auf Hermannswerder

Das Redaktionsteam (v. l. n. r.) Julï v. Oelsen, Konrad Amrhein, Raya Preiss, Felix Hertneck, Christiane Zscherpel, Ferdinand v. Fritsch, Marilen Martin, Lina Strutzke

Im Schuljahr 1994/95 hat es einen unter dem Titel „ABC-Hecken- Schülerzeitungswettbewerbs-Juro- ersten Versuch gegeben, eine Schü- schütze“, dann zweimal als „no ren im Landtag und beim branden- lerzeitung ins Leben zu rufen, doch name“. Gabriel Wollner kam auf die burgischen Jugendpresseverband, die „Brennnessel“ ist nach ihrem ers- geniale Idee, aus „Graph“ und der uns von 2003 bis 2013 insgesamt ten Erscheinen leider gleich wieder Halbinsel „Alter Tornow“ ein zusam- fünfmal auf das oberste Treppchen verwelkt. Dann passierte eine Weile mengesetztes Substantiv mit Ver- zu hieven. Und im März 2015 winkte nichts. Dann kam „Das Kritische Wo- höreffekt zu basteln. erneut ein Landespreis. chenblatt“ /„Anonymes Wochen- blatt“ fünfmal als lose Blattsamm- Es ging voran bis zur „Word-Krise“. Das haben wir den vielen rührigen lung kostenlos auf den Markt, von Mit diesem Format wäre beim und kritischen Redakteuren zu ver- der Schülerschaft zunächst begeis- besten Willen keine attraktive danken: u. a. Johannes und Susanne tert, von den Lehrern dagegen mit Zeitung zu machen. Friedrich Fröh- Schmeißer, Anna Wollner, Katharina wachsendem Missfallen zur Kennt- lich brachte es auf den berühmten Biermann, Lisa Erzinger, Bea Höfgen, nis genommen. Zwei anonyme Re- Punkt: „Wir brauchen einen MAC, ei- Friedrich Fröhlich, Anne Schmidt, dakteure schossen sich zunehmend nen eigenen Redaktionsraum und Pia Heinke, Claudia Jonov, Sarah Heil, bösartig auf Lehrer ein. Daher geriet vor allem ein spezielles Layout-Pro- Max Wallstein, Friedrich Schuh- dieses Blättchen Anfang 1998 zu gramm, auch ‚InDesign’ genannt!“ mann und Christian-Moritz Thorn. Recht auf den Index, hatte es doch Friedrichs Ruf in Schulleiter Schrö- immer deutlicher gegen Art. 1, Abs. ders Ohr. Der bettelte den rührigen Seit Dezember 2014 steht Felix Hert- 1, des Grundgesetzes verstoßen. Förderverein unserer Schule um neck (Kl. 9L) auf der Redaktions-Kom- schlappe 3.000 DM an. Die rollten mandobrücke, umsichtig und sehr Monate vergingen, dann rauschte es dann tatsächlich, und der neue „tor- zuverlässig. Der „tornowgraph“ lebt! erneut im schulischen Zeitungsblät- nowgraph“ geriet zunehmend in die ¢ terwald. Im November 1998 schlug positiven Schlagzeilen, verkaufte die tatsächliche Geburtsstunde des sich ab sofort wie warme Semmeln Andreas Flämig heutigen „tornowgraph“, zunächst und überzeugte sogar die strengen Berater der Schülerzeitung ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 39

25 Orte auf Hermannswerder, Lehrerzimmer Hier prallt geballtes Wissen aufei- an die man sich – aus dem nander. Für die Schüler eine No-go- area. Jeder Lehrer hat seinen Platz, einen oder anderen Grund – und beim Abholen der Klassenbücher kann man manchmal allein am Zu- immer erinnern wird stand der Tische die verschiedenen Arbeitsweisen der Lehrer erkennen…

Rotes Tor Inselkirche Musikraum Rot, schwer stehe ich am Eingang Mindestens 100 morgendliche Juchhej unterm Dach, nur über viele von Hermannswerder. Ich habe Schul gottesdienste in einem Schü- Treppen erreichbar. Fitness-Parcour schon so viele Schülergenerationen lerleben. Konfirmandenunterricht, für alle Musiklehrer, mehrfach am erlebt, dass ich die Jahre gar nicht Konfirmation, Ostern, Schuljahres- Tage. mehr zähle. Jeden Tag sehe ich Hun- beginn und -ende, Krippenspiel, derte Menschen unter mir hindurch- Chorgesang. Ein Ort großer Festlich- Aula laufen. Dabei lerne ich so viel. Nicht keit. Multifunktionsraum. Ganz be- nur von der Verhaltensweise der stimmt einer der wichtigsten Räume Menschen, sondern ich lerne auch Schulhofsteg auf Hermannswerder. Hier wird aus den Gesprächen der Schüler. Ob für Entspannung in der Mittags- nicht nur Musik gemacht und Thea- Könnte ich Abi schreiben, ich würde pause oder als attraktiver Ort für das ter gespielt, sondern auch MSA und mit 10 bestehen. inoffizielle Projekt „Lernen im Grü- Abitur unter der hohen Decke des nen“. Der Steg ist ein wirkliches Saales geschrieben. Eine Zukunfts- Umkleidekabine Highlight und Alleinstellungsmerk- schmiede. Sozusagen. Hi. Ich bin Alex. Ich gehe in die Schule mal des Gymnasiums. Denn es ist auf Hermannswerder. Die ist ja wirk- wohl die einzige Schule, die man Spind lich klasse, aber wenn ich eines auch direkt per Boot erreichen kann. Der allmorgendliche Gang zum hasse, dann die Umkleidekabinen Was auch öfter mal vorkommt. Spind ist für manche schon fast zu am Sportplatz. Dieser widerwärtige einem Ritual geworden. Und wenn Geruch von menschlichem Schweiß. Na-Wi Pavillon man doch den Schlüssel vergessen Verkommene Waschkabinen. Ich bin Einst „Werkstatt für Behinderte“, hat, gibt es zum Glück Herrn Schorr- immer glücklich, wenn ich draußen dann Aus- und Umbau für naturwis- stedt… bin. Renovieren! senschaftliche Kabinette. Niedrige Decken, wenig Luft. Für eine be- Schülercafé Inselbrücke stimmte Lehrerin „giftig“. Unverwechselbarer Geruch, aber im- Klack-klack, klack-klack. Ein vertrau- mer witzig. Man kommt ins Ge- ter Ton, den man jeden Tag erlebt, Fahrradständer spräch. Ausschließlich der Oberstufe wenn man mit dem Bus, dem Auto Egal ob Mountainbike, Damenrad vorbehalten. Für die „Kleinen“ eine oder dem Fahrrad über die Brücke oder Rennrad: Alles ist vertreten. Im verbotene Zone. fährt. Die Brücke wirkt eigentlich gar Sommer ist hier die Hölle los. nicht so stabil, aber sie hält, und hält, Mensa und hält… Sekretariat Anstehen, drängeln. Mittwoch ist Hier ist der Kern des Schulmanage- „Pommes-Tag“. Pommes, Pommes… Bushaltestelle ments angesiedelt. Vor allem im Warten. Gespräche. Kälte. Gerangel. Herbst glühen morgens die Telefon- Inselspitze Genervte Busfahrer, die durch die leitungen, wenn die Mütter ihre er- Geheimtipp für Liebespaare und sol- Lautsprecher brüllen, dass man aus kälteten Kinder vom Unterricht ab- che, die es werden wollen, und heim- der Tür treten soll: „Ey, könntama melden. liche „Raucherinsel“. Leider arg ver- aussa dritten Tür rausjehn, ick schmutzt. möschte heute aunochma Feiaamnd machen!“ 40 Jahresthema HW 25 ALMANACH 2015

Vertretungsplan Altersheim Inselladen Früher analog, heute digital: der Früher städtisches Krankenhaus, Die rothaarige Anett rettet oft aus zweite Punkt des Morgenrituals jetzt Altenheim. Manchmal schie- höchster Not und hat alles gegen Un- (nach dem Spind). Oftmals unver- ben Schüler Rollstühle oder singen terzuckerung und kleinen Hunger. hofftes Glück durch Ausfall. dort in der Adventszeit. Internat Kunstraum Schulhof Einst unter dem Dach der Schule, Einst im Keller. Dann nach oben be- Fußball, Wasser, Bänke, Fahrräder, jetzt schon lange im „Häuschen mit fördert. Mehr Licht, mehr Kreativität. Pavillon, immer staubige Schuhe. Im Rampe“. Vorbei die Zeit der Hauslat- Sommer in der Sonne an der Haus- schen im Unterricht. ¢ Raum der Schülerzeitung wand entlang in einer Reihe sitzen. „Tornowgraph“ steht dran, „Tornow- Carolin Hilker-Möll graph“ ist drin, auch an den Wänden. Tischtennisplatte (mit Dank an Konrad und Johannes), Bislang 50 Ausgaben. Und jeden Wettbewerb in der Pause. Manch- Mitglied im Redaktionsteam Mittwochmittag ist die Bude voll. mal klassenübergreifend. Aber im- des Almanach mer chinesisch. Hospiz Ein Ort für ein Sterben in Würde. Blick zur Havel. Im Mittelgang oft singende Schüler. Diakonie-Singen. ALMANACH 2015 Jahresthema HW 25 41

Hermannswerder in 25 Jahren?

Vor etwas mehr als 25 Jahren wurde erhöhtem Niveau, doch habe ich das Bushaltestelle standen. Ohne die Na- Deutschland wiedervereint, in dieser Gefühl, dass der Glaube an sich für tur wird Hermannswerder nicht Zeit hat sich viel getan. Beispiels- die Schule an Bedeutung verliert. Hermannswerder bleiben. Ich wün- weise wurde aus dem doch sehr bau- Wer wird zukünftig auf diese Schule sche mir, dass noch viele junge Men- fälligen Potsdam ein hübsches Städt- gehen? Wird das Land schen die Möglichkeit haben, hier zu chen. Aber auch bei uns auf der In- auch noch die letzten staatlichen lernen, und dass Hermannswerder sel hat sich so einiges geändert. Doch Unterstützungen streichen und so sich selbst treu bleibt. Wir alle müs- wie wird es wohl in weiteren 25 Jah- den Kindern von Normalsterblichen sen daran arbeiten, dann kann es ge- ren aussehen? den Zugang verwehren? Was wird lingen. Dies ist auch noch ein Appell mit dem Chor? Wer weiß, vielleicht an die Schüler und Lehrer in 25 Jah- Eine schwierige Frage, besonders, wird in 25 Jahren die Junge Kantorei ren, genau wie an uns heute. Wir wenn man selbst noch keine 25 Jahre auf Europatournee gehen. Vielleicht müssen den Hermannswerderaner erlebt hat, weil man zu jung ist. Na- auch nicht. Wie viele Schulleiter wer- Geist leben! Kritik üben und auch türlich könnte ich jetzt zu der den wir bis dahin noch sehen? Wird einstecken, uns für andere einset- Schiene greifen, in 25 Jahren wird al- der „tornowgraph“ als kritisches Me- zen und dennoch auch auf uns les bis ins letzte technisiert sein und dium erhalten bleiben? Wir arbei- schauen. Auf dass man auch noch in so. Aber das soll nicht der Inhalt die- ten auf jeden Fall dran. Ich hoffe sehr, 25 Jahren sagen kann, dass in Her- ses Artikels sein. Wird Hermanns- dass die Insel in 25 Jahren noch im- mannswerder christliche Werte ge- werder dann noch so von unserem mer so eine Ruhe ausstrahlt wie lebt werden. Wir können alle nicht in christlichen Leitbild geprägt sein, jetzt. Möge die Inselspitze geschützt die Zukunft schauen, dürfen aber ge- oder wird es nur noch auf dem Papier bleiben, genau wie das uns umge- spannt sein, was sie bringt. Und wir stehen? Natürlich kann es auch in bende Sumpfland. Hoffentlich blei- dürfen für unsere Träume kämpfen, die genau entgegengesetzte Rich- ben die restlichen Bäume stehen auch an einer Schule. ¢ tung laufen, schließlich haben wir und fallen nicht den Sägen zum Op- erstmalig zwei Religionskurse auf fer, wie jene, die auf dem Weg zur Raya Preiss, Jgst. 11 42 Theater auf Hermannswerder ALMANACH 2015

Von der Angst, Opfer zu werden „Koma“ von Simon Stephens Generalprobe DS 11/2 am 15.5.2014

Dieses schreckliche Wort: KOMA. ums, immer in den Pausen, zwischen überlegt, wer von den Protagonis- Man kann es drehen und wenden, es Kurs Englisch, Kurs Erdkunde und ten denn tatsächlich AMOK laufen läuft auf AMOK hinaus. Da schießt Prüfungen. wird. Die lesbische Wilma? Der ach jemand um sich, reißt gnadenlos Un- so coole Bennet? Oder doch der all- schuldige in den Tod, in Erfurt, in Warum, so frage ich mich, hauen die seits gedemütigte Chadwick? Viel- Winnenden, in den USA. Siegmund durchaus sympathisch wirkenden leicht sogar die mutige Tanya? Freud lässt grüßen: Das Böse ist die Wilmas, Lillys, Cissys, Tanyas und Verzweiflung darüber, dem Leben ei- Chadwicks nicht diesem Ekel-Paket Wilma ist es letztendlich, die den fi- nen Sinn geben zu wollen. Bennet eins auf die Schnauze? Wa- nalen Revolver zückt und die Her- rum kuschen sie, ducken sie sich, mannswerderaner Aula in Agonie Was, um Himmels Willen, hat den schauen sie weg, weg, weg? versetzt. Man duckt sich, wimmert, Kurs 11/2 (Leitung: Hans-Albrecht schreit, fleht um Gnade und hat Weber) bewogen, Simon Stephens Ich glaube, es ist die Angst, die fatale schreckliche Angst um das bisschen „Punk Rock“ auf die Bühne zu brin- Angst, Opfer zu werden. Lieber heult erbärmliche Leben. gen? Da wird 90 Minuten lang ge- man mit den Wölfen, als dass man mobbt, Gewalt verherrlicht, ernied- mutig aufbegehrt. Genau das macht Kursleiter Hans-Albrecht Weber rigt, beleidigt, Cybermobbing zele- alle zu Tätern. Mittätern. bleibt sich erneut treu. Er und sein er- briert, gespuckt und tyrannisiert. staunlich mutiger Kurs 11/2 legen Und all das in der guten, alten Schul- Am Abend des 15. Mai 2014 (Beset- den Finger auf die blutende Wunde bibliothek eines privaten Gymnasi- zung A) habe ich 60 Minuten lang der menschlichen Feigheit und stel- ALMANACH 2015 Theater auf Hermannswerder 43

len bohrende Fragen. Warum? Wa- dert und „Müll-Kippe“, die beräumt rum? Warum? Nicht die Eltern, nicht werden muss. die Geschwister, nicht die Schule, nicht die Lehrer sind an der Lebens- Die Musik: aufreizend, den letzten Sinn-Findungs-Katastrophe schuld, Nerv tötend. sondern das schreckliche Wilma- Wort „Ich konnte!“ Dieses Diktum Das Licht: gleißend, Schatten verbrei- kann nur übersetzt werden mit: „Ich tend, keine schönen Farben zulas- wusste keinen Ausweg!“ send.

Fatal. Deprimierend und aufreizend Der Ton: schrecklich, vor allem die zugleich. Schüsse. Die machten panische Angst und trafen ins Herz. Wir, so die von mir wahrgenom- mene Botschaft dieser KOMA-Insze- Die Szenenfolge: Bis zum „Amok“ zu nierung, sollen aufmerksam, sensi- lang, zum Teil zu spannungslos. Hier bel und mutig sein, genau hinhören, hätte unbedingt komprimiert wer- auf Zwischentöne und Probleman- den müssen. Nach dem „Amok“: her- zeigen achten. Nicht weghören, son- vorragend, kalt, aufreizend, unter die Andreas Flämig dern zuhören. Keine Sprüche klopfen Haut gehend. Redaktionsmitglied oder gelangweilt auf die Uhr schauen. Almanach Zeit haben, Zeit füreinander. Die Darsteller: überzeugend vor al- lem Luise Mehner und Maja Toas- Das Bühnenbild: grandios. Eine Bi- pern. Gut bis sehr gut: Lukas Sweet- bliothek, voll mit dem gedruckten wood und Cecile Tag. Der Rest: solide Wissen mehrerer Jahrhunderte. Und und ebenfalls mit großem Einsatz dennoch nutzlos, letztlich zerfled- agierend. ¢ 44 Theater auf Hermannswerder ALMANACH 2015

Schöne Kostüme, schöne Tänze und ein bisschen Revolution DS 11/1 mixte einen eigenen mittelamerikanischen Theater-Drink

„Cuba libre“ heißt eigentlich, wort- In „Cuba libre“ war von einer revolu- 4. Ist der Aufbau der Szenen stimmig? wörtlich übersetzt, „freies Kuba“. tionären Situation ganz und gar Nein, ganz und gar nicht. Zum Bei- Doch weitaus bekannter ist Cuba li- nichts zu spüren, bis auf die zweima- spiel der auf Heimaturlaub weilende bre als Cocktail, bestehend aus Coca- lige Erwähnung des Namens „Cas- Matrose. Mit Frau und Kind will er Cola, Rum und Limettensaft. Einen tro“ und einiger dunkler Gestalten, nichts zu tun haben, mit der Revolu- solchen Drink servierte der DS-Kurs die konspirativ auf die Hauptbühne tion vermutlich auch nicht. Also, was 11/1 am Abend des 20. Juni 2014. Dem rollten, um dort Munitionskartons sollte das? Und dann die Verselbst- überwiegend jugendlichen Publi- zu klauen. ständigung der „Jaques-Szene“. Was kum mundete dieses Mixgetränk hatte das mit dem Stück zu tun? vorzüglich und es bejubelte die su- Hauptsächlich aber wurde gelacht, pertollen Kostüme, die supersuper- geliebt und getanzt, wurden Hühn- 5. Was fehlt Ihnen an dieser Inszenie- tolle Marktszene und das erfri- chen, Ananas und Zeitungen ver- rung? schende Spiel aller Darsteller. kauft. Vom Diktator Battista (1952 – Tiefe! Stringenz, vor allem eine Bot- 1959) ist kaum die Rede, vom Ein- schaft. Nur schöne Kostüme und die Mir dagegen blieb das Getränk im fluss der U.S.-Amerikaner nur unter- Erfahrung einer in Berlin erlebten Halse stecken. Es bestand aus einer schwellig. Das Leben ist und bleibt Tanzwerkstatt reichen nicht, um gu- Mischung von schönen Kostümen, doch schön! Und die reichen Speku- tes Theater auf die Bühne zu brin- schönen Tänzen und ein bisschen lanten wie „Tortellino“ kamen nur gen. Revolution. Einer gar blutigen, vor als Karikatur daher. Warum dann und nach 1959, falls man sich mal et- also eine Revolution???? 6. Was würden Sie sich noch wün- was genauer mit der Geschichte Ku- schen? bas von 1940 bis 1963 befassen sollte; Nach 40 Spielminuten war urplötz- Der Kurs 11/1 besitzt zweifellos er- ganz zu schweigen von der Kuba- lich Schluss. Richtig! Nur eine „Werk- staunliche Spielfreude, Lockerheit Krise, die fast zu einem dritten Welt- statt“ war ja angekündigt worden und Kreativität. Und alle Protagonis- krieg geführt hätte. und die ausdrückliche Bitte um ein ten wirkten sehr sympathisch. Aber Feedback. Hier ist das meinige: ein eigenes, gutes Stück zu schrei- ben, ist verdammt schwer, noch dazu 1. Wie geht das Stück weiter? eine Komödie. Ich würde mir wün- Hoffentlich nicht noch drei weitere schen, dass der Kurs in Jahrgangs- Akte Slapstick. stufe 12 „Zurück auf Los!“ gehen und sich ein neues, wertvolles Stück su- 2. Was war unverständlich? chen würde. ¢ Ziemlich viel: das Stück, die Figuren- fülle, die vielen „Hosen-Rollen“, Andreas Flämig manchmal auch der Text, wenn zu Redaktionsmitglied laut geschrien wurde. Almanach

3. Funktionierte das Raumkonzept? Insgesamt ja, denn da war viel Bewe- gung, Action und Lebendigkeit zu spüren und eine erfrischende Nähe zum Publikum. ALMANACH 2015 Theater auf Hermannswerder 45

Teils wolkig, teils aufgeheitert Lehrertheater Hermannswerder mit Aristophanes‘ „Die Wolken“ am 15.12.2014

Es ist an diesem Montagabend wie bändigen Wunsch, mal acht Stun- Heiterkeit zu sorgen. Das nahezu immer: Die Erwartungen sind hoch, den im Stück schlafen zu dürfen. schon fast legendäre „Bettinische La- die Aula ist brechend voll und die Und dann wollen sie noch Aristo- chen“ steckte die halbe Aula an, das Fankurve der Lehrer des Ev. Gymna- phanes (ca. 450 bis 380 v. Chr.) auf die Hergemöller’sche ebenso. Doch dann siums bis auf den letzten Platz be- Bühne bringen?; Diesen heute fast musste man zu Sokrates in die setzt. unspielbaren antiken Griechen, auf „Schule“, lang, länger, am längsten. dessen Werk es mächtig staubt und Dass der Schüler Strepsiades (Stefan Apropos „Lehrer“: Der Volksmund wo es nach Langeweile riecht! Wiesensee) sich dumm und nahezu hat ein gar böses Sprichwort im bildungsresistent zeigte, bekam man Maul: „Lehrer werden geboren, ma- „Nein, nein, nein!“, müsste es jetzt ei- schon nach wenigen Minuten mit. chen Ferien und sterben.“ Nicht so gentlich heißen. Doch seit vielen Jah- Dass Sokrates (Petra Leithold) dies auf Hermannswerder, noch nie und ren sagen ausgewählte Hermanns- nervte, ebenfalls. Hier hätte man ge- schon gar nicht im altehrwürdigen werderaner Lehrer „Ja!“, pauken mo- trost kürzen können, im Interesse Schulgebäude auf dieser schönen natelang ellenlange Texte, machen der Dramaturgie. Das konnte auch Havel-Insel. Hier müssen die Lehrer sich zum „Max“, bringen Ratten und der slapstick-erfahrene Stefan Wie- ran, müssen unterrichten, in der Re- Kabale und Lieben und zerbrochene sensee auf Dauer nicht abfangen. gel 26 Stunden die Woche, Aufsich- Krüge auf die Bühne – und legen Sein beachtliches mimisches und ten versehen, Dienstberatungen Ehre ein, große Ehre. Da beißt keine komödiantisches Pulver war allzu wahrnehmen, sich täglich auf den Ratte, keine Minna von Barnhelm schnell verschossen. Erst mit den Unterricht vorbereiten und vor al- den Faden ab: Das ist gut, das ist be- beiden „Anwälten“ (Mechthild Alt- lem korrigieren, korrigieren, korri- achtlich, und es macht stolz, auf eben hausen und Julia Brehmer) kam gieren. Und Schülern und Eltern pau- diesen oft gebeutelten Berufsstand. wieder etwas Schwung ins Spiel. senlos Rede und Antwort stehen. Ne- Da horchte man auf: Eine Religions- benbei müssen Lehrer manchmal Aristophanes‘ „Wolken“ allerdings lehrerin kann, dank Aristophanes, auch die eigene Familie mit eigenen kamen, leider, etwas zu nebulös da- so lebendig und zugleich so deftig Ansprüchen berücksichtigen, zudem her. Die 1. Szene vermochte noch für sein? Das war eine der Überraschun- verspüren sie gelegentlich den un- Aufmerksamkeit und punktuell für gen der Inszenierung. Und beim 46 Theater auf Hermannswerder ALMANACH 2015

1. Eltern, prügelt Eure Kinder nicht! Sie könnten zu gegebener Zeit zu- rückschlagen, und das tut dann weh! 2. Eltern, erzieht Eure Kinder zu be- scheidenen Menschen! Sie könnten euch sonst in den „Rössel-Ruin“ trei- ben bzw. mit ihrem Drang nach neu- esten Smartphones oder Markenkla- motten zur Verzweiflung bringen!

3. Glaubt nicht an falsche Götter! Bleibt Zeus ergeben. Oder irgendei- nem anderen Gott.

„schlechten Anwalt“ meldete sich Mangelhaft: das Licht. Zu viel Schat- 4. Vorsicht, äußerste Vorsicht vor Alt-Vater Goethe und flüsterte leise, ten, zu wenig Scheinwerfer auf das Rechtsanwälten! Sie sind in der Lage, aber vernehmlich: „Die würde ich Geschehen. Bitte bei künftigen In- das Unterste zu oberst zu kehren – gerne mal als ‚Mephisto‘ sehen!“ szenierungen unbedingt beachten! und immer (ihr) Recht zu bekommen. Was als Lob zu werten ist. Köstlich: die Wolken! Urkomisch, nicht immer synchron, aber stets er- 5. Macht keine Schulden, lebt nicht Herrlich griechisch kam Thomas heiternd. über eure Verhältnisse! Das hatte Gierloff daher, herrlich ironisch der sich 423 v. Chr. in Athen gerächt , das „Newcomer“ Joachim Rinder. Und Voll in action: die Souffleuse (Sabine könnte aber auch 2014 ff. in Potsdam beim Lehrertheater-Urgestein Dirk Commichau). Die hatte zunehmend und Umgebung schlimme Folgen Lange, dem „Pferdenarren“ Pheidip- zu tun, aber auch herzhaft zu lachen, haben. pides, blickte so manch wissender wenn die „Improvisationen“ der Pro- Zuschauer überrascht auf: welche tagonisten (allen voran der Groß- Alles in allem: ein Erlebnis, teils hei- Miene, welche Blicke! Dabei gehört bauer Strepsiades) köstliche Blüten ter, aber auch bewölkt. ¢ der Mathe- und Physiklehrer schon trieben… längst zu den „Gerechtesten unter Andreas Flämig den Lehrer-Völkern“. Den Bösewicht Fazit oder besser: Was hat uns Aris- Redaktionsmitglied nahm man ihm trotzdem ab. tophanes heute noch zu sagen? Almanach ALMANACH 2015 Theater auf Hermannswerder 47

Fulminant und herrlich schräg Tobias Öllers Rockmusical „Artifex Maximus“ am 24./25.1.2015 auf Hermannswerder

Brot und Spiele – beides gab es die- der Rachsucht seiner erniedrigten Gauklervolk. Überall präsent, auf den ser Tage reichlich auf Hermannswer- Mutter, der Kaiserin Agrippina, zer- Eintrittskarten, Programmheften, der zu kosten und zu erleben: Rom brochen sind. Ankündigungen, auf sämtlichen steht in Flammen, während Kaiser T-Shirts der Theater- und Musiker- Nero ein Lied zur Leier trällert. Die Spielen und singen, sich künstlerisch mannschaft prangte das Logo des Christen sterben in der Arena, er- ausprobieren, dem Volke (Publikum) Rockmusicals: eine in Flammen ste- mordet für ein Verbrechen, das der das Schöne zeigen wollen – das ist hende Lyra. oberste Staatsmann vermutlich den Achtklässlern unter der Leitung selbst begangen hat. Dies sind die Le- des begleitenden Lehrerteams in Last und keinesfalls least standen, da genden vom verrückten, dem Grö- buntem, das Publikum fesselnden ein Rockmusical gegeben wurde, ßenwahn verfallenen Kaiser Nero. Spiel auch in diesem Jahr bravourös dem Schauspiel in gleichberechtig- 17-jährig wird er zur Thronbestei- gelungen: ter Rollenverteilung eine Rockband gung gezwungen. Doch er will sin- nebst weiteren Instrumentalisten gen, will sich als Artifex nur dem Man ließ den Senat aufmarschieren, und ein Pop-Chor zur Seite. Rockige, Streben nach dem Schönen und Gladiatoren und Sklaven, in der intensive Musik wurde engagiert Nützlichen widmen! Arena, zu Schiff und zu Lande. Se- vorgetragen und der Gesang – ob neca kam am goldenen Rollator da- chorisch oder solistisch – beein- Es ist die Geschichte eines jugendli- her, die Prätorianer trugen Holz- druckte ein ums andere Mal durch chen Idealisten, der in den Tavernen schwerter, Irokesen-Frisuren und technische Klarheit und eine Emo- singt und von der Freiheit und Sonnenbrillen, das antike Griechen- tionalität, die das Herz berührte. Gleichheit aller Menschen träumt. land bekam einen Seitenhieb nach Geschildert wird diese Geschichte dem anderen und der kaiserliche Alles in allem – fulminant und herr- von einem älteren Nero, dessen Thron zeigte sich witzig geschmückt, lich schräg und dennoch ernsthaft Ideale letztlich an der Politik, an der mal klassisch, mal mit Noten und lo- mit hoher Professionalität gesungen Machtgier der Kaiserdynastie und derndem Feuer. und gespielt. Meine Hochachtung, was 14-Jährige mit Lust am und Mut In der amüsanten und trotzdem sehr zum Spielen auf die Bühne bringen tiefsinnigen Inszenierung dominier- können. ten würdevolle Kaiser, flankiert von machthungrigen Agrippinas, welche Das Publikum dankte mit vollem ihrerseits von schwarzgekleideten Haus und jubelnd begeistertem Bei- Erinnyen herrlich konterkariert wur- fall. den. Und noch im Schulhaus, beim Ge- Das äußerst ansprechende Bühnen- hen, vibrierten die Klänge der Rock- bild war mit viel Liebe und Sinn fürs band, rockten die artifici weiter als Detail gefertigt, ob auf hoher See, im die neue Schülerband, hervorgegan- Colloseum oder in der Taverne. gen aus dem diesjährigen Achtklas- sestück. Es leben die artifici! ¢ Ein absolutes Meisterstück waren die Kostüme! Goldige Tribunen, per- Anne Böttcher fekt geschminkte und aufreizend ge- Elternvertreterin Jgst. 8 wandete Möchte-gern-Kaiserinnen im Dreier-Paket, löchrige Sklavenho- sen und jede Menge farbenfrohes 48 Theater auf Hermannswerder ALMANACH 2015

Richtstatt, keine Werkstatt DS 11/2 (Hans-Albrecht Weber) spricht Europa ins Gewissen

DS 11/2 hat sich genau diese Schwimm westen übergestreift, die Perspektive gewechselt und die Flüchtlinge Bashar Yussef (Syrien), Safiullah Wardak (Pakistan) und Jibran Khabil (Afghanistan) zu Wort kommen lassen: „Heimat – das ist die Geborgenheit in der Familie. Heimat – das ist meine Sprache. Hei- mat – das ist für mich aber auch Krieg und die schreckliche Angst, den nicht überleben zu können.“ Deshalb die Fluchtversuche in ein friedliches, sattes Europa, das pro Kopf und Jahr mehr als 80 kg Le- bensmittel in den Müll wirft. Die verzweifelte Flucht führt, wenn sie denn gelingt, nicht in eine neue, ver- heißungsvolle Heimat, sondern in die Fremde eines Asylbewerberhei- mes – auf engstem Raum zusam- mengepfercht, ohne nennenswerte Nein, was am Abend des 7. Mai 2015 Genau das hat der Elfer-Kurs in sei- Kontakte zur Außenwelt, zu jahre- in der Aula des Evangelischen Gym- ner provokanten Werkstattauffüh- langem Warten auf „Duldungs-Be- nasiums zu erleben war, das war rung „FREMDE. HEIMAT“ themati- scheide“ verurteilt. keine brave „Theater-Werkstatt“ siert. Eigentlich ist dieses gewaltige mit improvisierter Szenenfolge, son- Problem gar nicht spielbar, schon gar Ist unsere Welt überhaupt noch zu dern ein mutiger und höchst enga- nicht singbar. Da prallen Wertvor- retten? DS 11/2 hat zumindest den gierter Appell an das Gewissen der stellungen Asylsuchender auf eine Versuch unternommen, auch zu zivi lisierten Welt, vornehmlich in- kalte, seelenlose Bürokratie und auf Geldspenden für eine gemeinnüt- Deutschland und Europa. eine fast hilflos wirkende Politik. zige Flüchtlingshilfeorganisation Hilflos, ja, fast sprachlos wirkte auch aufgefordert. Und alle aufgefordert Wie gehen wir mit Flüchtlingen um? das Publikum in der erfreulich gut hinzusehen – in Teltow, in Potsdam. Heißen wir sie willkommen, geben gefüllten Aula. Und es war den Pro- wir ihnen Heimat und Geborgen- tagonisten außerordentlich dankbar Eine beeindruckende „Werkstatt“. heit? für alle Denkanstöße dieses Abends. Und eine „Richtstatt“ mit etwas Auch für die anschließende, hochin- Hoffnung, so wir denn wollen. ¢ Die Realität sieht anders aus, in Dol- teresseante Diskussion. Was können genbrodt, Teltow, Kittlitz, Dresden. wir tun? – so die bohrende Frage. Andreas Flämig, Da werden Ängste vor „Fremden“ Wegsehen, abschalten, Schwimm- Redaktionsmitglied geschürt, Asylbewerberheime in westen vor Lampedusa einsam- Almanach Brand gesteckt und so die hochge- meln? lobte deutsche Demokratie ad ab- surdum geführt. ALMANACH 2015 Hermannswerderaner Abende 49

„Arm und hilflos, der König Israels“ 60. Hermannswerderaner Abend am 12. November 2014 mit Dr. Gerhard Begrich – messianische Texte zum jüdisch-christlichen Dialog

Über dem Kreuz im Kloster zum Hei- beschrieben, dass dieser König auf falsch liegen können. Im Judentum ligen Kreuz in Jerusalem stehen drei einem Esel in Jerusalem einreiten kam der Messias noch nicht, „weil Schriftzüge. Es sind Abkürzungen in würde. Auf einem Esel, nicht auf ei- wir heute noch sind, wie wir ges- drei Sprachen: Hebräisch, Griechisch nem Maultier, denn auf einem Esel tern waren“, weil wir noch nicht be- und Latein. Die Übersetzung der letz- könne man keinen Krieg führen. Und reit dazu sind. Die Juden brauchen ten zwei ist einfach und bekannt: auf ihm kommt ein König, gerecht den Messias auch nicht unbedingt, I.N.R.I., also Jesus von Nazareth, Kö- und hilflos. Nicht er wird die Streit- für sie ist die Rückkehr nach Jerusa- nig der Juden. Aber was bedeutet die wagen wegschaffen, dort ist in der lem von weitaus größerer Bedeu- hebräische Abkürzung? deutschen Übersetzung wohl das tung. Für uns Christen war der Mes- Subjekt vertauscht worden, sondern sias Jesus. Darüber kann man also Dr. Gerhard Begrich, Theologe und Gott tut das. Gott schafft die Streit- nicht streiten. Doch uns vereint viel Dozent, spricht darüber fast einein- wagen weg. Und die Aufgabe des mehr: Unsere gemeinsame Hoff- halb Stunden. Wir wenigen, die an Messias ist folgende: „Er gebietet den nung auf eine bessere Welt und auf diesem Abend in der Aula sitzen, hö- Völkern Schalom“. Er ruft zum Frie- das „himmlische Jerusalem“, wo es ren gebannt zu. Begrich hat keinen den auf, das ist die ganze Aufgabe ei- auch immer sein mag, im Himmel vorgeschriebenen Text, lediglich ver- nes Messias, der auf Hilfe angewie- oder auf Erden. ¢ schiedene deutsche Bibelüberset- sen ist, denn Frieden kann er nicht al- zungen, eine hebräische Bibel, ein lein bringen, er braucht die Unter- Raya Preiss, Jgst. 11 Gesangsbuch. Wir dürfen dem Klang stützung von jedem Einzelnen. der hebräischen Sprache lauschen. Viele Übersetzungsfehler oder Unge- Es ist nicht so, dass die vielen Über- nauigkeiten werden uns offenbart. setzer dies übersehen haben oder Übersetzt man das, was da steht, des Hebräischen nicht genügend oder das, was gemeint ist? kundig waren. Nein, sie konnten die- ses Bild vom Messias nicht aushal- „Wenn man eine englische Schweiß- ten, wollten nicht an einen hilflo- anleitung wörtlich übersetzt, kann sen, sondern an einen siegreichen kein Deutscher danach schweißen.“, Messias glauben. Von diesen Stellen ist Begrichs Antwort. gibt es nicht nur eine in der Bibel. Und so kommen wir wieder auf den Recht hat er. (…) Mit Humor und Anfang zurück. Nach Begrich ist Ernst und vor allen Dingen mit viel nämlich genau dies die Übersetzung Hintergrundwissen werden uns im der hebräischen Abkürzung über weiteren Verlauf des Abends meh- dem Kreuz im Jerusalemer Kloster rere messianische Bibelstellen vor- „arm und hilflos, der König Israels“. gelesen, gedeutet und erklärt. Beson- ders wichtig war dabei die Bibelpas- Eigentlich ging es noch um etwas sage, welche stets am ersten Ad- Anderes an diesem Abend, nämlich ventssonntag gelesen wird (Sacharja um den (leider noch nicht existie- 9,9), in der es heißt, dass ein König renden) jüdisch-christlichen Dialog. kommen wird, der „gerecht und sieg- Dialog, so lernten wir ganz zu Be- reich“ sei. Nur steht dort nicht „sieg- ginn, ist nur möglich, wenn wir uns reich“, sondern „hilflos“. Auch wird darüber im Klaren sind, dass wir 50 Hermannswerderaner Abende ALMANACH 2015

Die stillen Helden dass alle Hilfen nur ein Tropfen auf dem berühmten heißen Stein be- 61. Hermannswerderaner Abend deuten würden. Aber ich wollte un- bedingt etwas tun!“ am 4. Dezember 2014 Was dann bis Weihnachten 2013 ge- schah, hört sich wie ein Märchen an: Das ist schon eigentümlich. Man hat muss, es so gut wie keinen Strom Daniel kauft tonnenweise Lebens- sich eingerichtet im satten Europa gibt und Internet und Handy fast mittel und Trinkwasser, mobilisiert und mag die ganzen Hilferufe aus al- Fremdwörter sind. und findet viele Gleichgesinnte, or- ler Welt schon gar nicht mehr hö- ganisiert Transportmittel und leistet ren. Dort eine Hungersnot, da ein Doch Anfang November bricht ein eine erstaunliche Hilfe vor Ort. Krieg. Vor allem kurz vor Weihnach- verheerender Wirbelsturm („Super- ten sind die Briefkästen voll mit Typhoon Yolanda“) eine Vernich- Doch damit nicht genug. Daniel be- Spendenaufrufen. Meist landen sie tungs-Schneise quer durch die phi- sitzt immer noch mehrere tausend ungelesen im Papierkorb. lippinische Inselwelt. Über 6.000 Euro Spendengelder – was auf den Tote, 30.000 Verletzte und 1 Mill. zer- Philippinen ein Vermögen bedeutet! Doch da steht plötzlich ein junger störte Häuser sind zu beklagen. Die – und bekommt Kontakt zu einer ein- Mann vor mir, selbstbewusst und davon betroffenen Menschen blei- heimischen Hilfsorganisation: „Yel- zugleich äußerst bescheiden, manch - ben größtenteils sich selbst überlas- low Boat of Hope Foundation“. Das ist mal fast verlegen wirkend. Fast eine sen, denn von der unfähigen und eine Ende 2010 gegründete philippi- Stunde lang erzählt er uns, den ca. vermutlich auch sehr korrupten Lan- nische Stiftung, mit dem Zweck, ei- zwei Dutzend Besuchern in der Her- desregierung ist keine nennens- nerseits Kindern einen sicheren und mannswerderaner Aula, von seinem werte Hilfe zu erwarten, außer ei- trockenen Schulweg, andererseits de- Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) auf nem massiven Militäreinsatz, um die ren Eltern einen Broterwerb durch den Philippinen. schlimmsten Plünderungen zu ver- Fischfang zu ermöglichen. Bislang hindern. sind über 900 „Yellow Boats“ direkt Na gut, diesen Dienst versehen heut- vor Ort gebaut worden, fünf davon zutage erfreulich viele junge Leute, In dieser auswegslosen Situation er- mit Spendengeldern aus Potsdam. auch so mancher Absolvent des Ev. greift Daniel Eckert die Initiative, in- Deshalb tragen diese Boote auch den Gymnasiums. Doch bei Daniel Eckert formiert Freunde und Bekannte in Namen „Hermannswerder“. (ABI 2013) ist vieles anders. der Heimat, akquiriert Spenden und bekommt sogar mediale Unterstüt- Ich bin beeindruckt. Und nicht nur Als er im August 2013 seinen Dienst zung seitens der „Märkischen Allge- ich. Daniel Eckert ist für mich ein auf den Philippinen antritt, ist dort meinen Zeitung“. Held, ein stiller, bescheidener, aber die Welt noch relativ in Ordnung, ab- ein ungemein wichtiger, hoffnungs- gesehen davon, dass das Trinkwas- „Mir war klar“, so Daniel, „dass ich voller. ser aus dem Fluss geholt werden damit nicht die Welt retten konnte, Dr. Erdmute Nieke, die unermüdli- che Organisatorin der „Hermanns- werderaner Abende“, findet am Schluss die richtigen Worte:

„Daniel, wir Lehrer sind sehr stolz, dass wir Sie unterrichten durften!“ ¢

Andreas Flämig, Redaktionsmitglied Almanach ALMANACH 2015 Hermannswerderaner Abende 51

Sprachwitz mit doppeltem Boden 62. Hermannswerderaner Abend mit der H2Btheaterbox

Die kann man nicht beschreiben, die muss man selbst erlebt haben, Henry Kotterba’s „Predigt“, die mit „Liebe Gemeinte“ beginnt und sich auf drei wesentliche philosophische Elemente stützt: „UNS“ (=wir alle; „ICH“ (=ich selbst) und „ER“ (=Gott). Vermischt man diese drei Personal- pronomen, kommt „uns-ich-er“ he- raus. Und schon ist man mitten drin im „KÄNDLERlike Dinner“, tiefsinnig und amüsant zugleich von der H2Btheaterbox angerichtet. Diese engagierte Theatertruppe ist auf Hermannswerder gar wohlbekannt und gut gelitten. In bester Erinne- rung sind „Kleine Engel“ und „Opti- sche Trilogie“ (2008), „Von Sinn(en) und Über Sinn“ (2010) und „Stirbst du noch oder lebst du schon“ (2012) geblieben.

Am Abend des 11. Februar 2015 aber Das Menü aber, das hier knapp 90 Alles in allem ein urkomischer bringen Hans-Albrecht Weber, Eva Minuten lang im trauten Kerzen- Abend mit Tiefsinn und viel Spiel- Schöngut, Henry Kotterba, Martin schein serviert wird, zergeht nicht freude, an dessen Ende es zu Recht Reiche und Stephanie Seiller – ein auf der Zunge, sondern scheint Blumen und Wein und herzlichen wunderbar komödiantischer „Neu- schwer verdaulich. Zu groß geraten Beifall gibt. zugang“ aus Wien – „Wowoismus“ die servierten Brocken, zu dicht die auf die Bühne. Eben jener Begriff hat Speisenfolge. Man muss schon sehr Auf ein baldiges Wiedersehen, liebe weder etwas mit dem vormaligen konzentriert zuhören, um den Wort- H2Btheaterbox! ¢ Regierenden Bürgermeister von Ber- sinn der Monologe erspüren zu kön- lin zu tun, noch mit DaDaismus; nen. Vier Servierkräfte, von Martin Andreas Flämig, vielmehr geht es um exzellenten Reiche sensibel am Klavier beglei- Redaktionsmitglied Sprachwitz mit doppeltem Boden. tet, binden sich im flinken Wechsel Almanach „Bert“ „schub“ die Waschmaschine die deklamatorische Schürze um, er- gegen die Wand – und schon erklingt zählen von ihren Erlebnissen mit das Impromptus As-Dur op. 142, von Waschmaschinen, predigen oder le- Franz Schubert. sen die Kändler’sche Fassung von Ein KÄNDLERlike Dinner eben, er- „Dornröschen“ vor. Darin wimmelt sonnen vom Friedhelm Kändler es urplötzlich von nasskalten Frö- (*1950), einem Hannoveraner, der schen, die aber nicht zum finalen Kuss jetzt im Hessischen lebt, mit humor- kommen, sondern als Wurfgeschosse voll- spitzer Feder zu Papier gebracht die Wandtapeten zu verzieren haben. und nunmehr auf die Hermanns- werderaner Bühne. 52 Hermannswerderaner Abende ALMANACH 2015

Du sollst nicht töten lassen! Ein beeindruckender 63. Hermannswerderaner Abend zu Grundfragen der Ethik

Am Abend des 21. April 2015 stand und von Facebook, dieser verführe- Wolfgang Huber zwei hochinteres- rischen Plattform, von der er sich aus sante Stunden lang in der gutgefüll- Verantwortung längst verabschie- ten Aula des Evangelischen Gymna- det hat. siums Hermannswerder Rede und Antwort. Seine Rede (Auszüge aus Wir müssen uns einmischen – so seinem 2013 erschienenen Buch sein Credo. Und wir werden uns, so „Ethik – Die Grundfragen unseres Le- oder so, mitschuldig machen, im bens von der Geburt bis zum Tod“) Wegsehen und im Hinsehen. beeindruckte, seine Antworten noch mehr: „Pazifismus heißt nicht Passi- Genau das macht mich unsicher und vität“ – „Du sollst nicht töten lassen“ sicher zugleich. – „Wir dürfen nicht wegsehen.“ Huber fasziniert. Huber provoziert. Und immer wieder Bonhoeffer, des- sen 70. Todestag sich dieser Tage ge- Am Schluss dieses beeindruckenden jährt hat. Abends spricht mir Erdmute Nieke aus der Seele. An Wolfgang Huber Wie wir mit dem Problem „Afghanis- gewandt: „Ach, könnte ich die Sorgen tan“ umgehen sollten, so die Fragen unserer Welt genau so gut wie Sie er- aus dem Auditorium. Ob die Institu- klären!“ ¢ Der Mann ist gut. Der Mann ist klug. tion Schule überhaupt noch in der Der Mann redet gut. Der Mann ist Lage wäre, Werte zu vermitteln? Ob Andreas Flämig, hervorragend. Alles bringt er auf den man sich, mit welcher Entscheidung Redaktionsmitglied Almanach berühmten Punkt, geschliffen, bril- auch immer, nicht permanent mit- lant, funkelnd. Angesichts dieser schuldig machen würde? kompakten Weisheit fühle ich mich fast geblendet, zumindest intellektu- Meine eigene, kleinliche Frage halte ell ziemlich klein, rhetorisch noch ich lieber zurück. Als passionierter kleiner. Denn alles, was er – spon- AIDA-Kreuzfahrer möchte ich mich tan – sagt, wirkt druckreif, als hätte eigentlich gar nicht mehr aufs Mit- er es längst abgewogen und gründ- telmeer wagen. Ich könnte ja an ge- lich geprüft, bevor er es der Öffent- kenterten Flüchtlingsbooten vorbei- lichkeit preisgibt. schippern.

Die Rede ist von Wolfgang Huber, Huber hält kurz inne, überlegt, und dem langjährigen Bischof der Evan- ist um keine, auch um keine Antowrt gelischen Kirche Berlin-Branden- auf diffizile Fragen verlegen. Er weiß burg-schlesische Oberlausitz (1994- um die europäischen Sorgen, kennt 2009), von 2003 bis 2009 zudem Rats- die Ängste und Nöte unserer Welt, vorsitzender der Evangelischen Kir- erzählt von Klima- und Hungersnö- che in Deutschland. Ergo: die Stimme ten, von seinen Patenkindern, die des evangelischen Gewissens. längst Weltbürger geworden sind, ALMANACH 2015 Musik auf Hermannswerder 53

Chor ist quasi Hermannswerder… Interview mit dem Dirigenten Matthias Salge und zwei Chormitgliedern aus der Jgst. 12, Katharina Funk und Jan Philipp Huth, zur Aufführung des „Elias“ am 1. März 2015

Was hat Sie bewogen, den „Elias“ ein- ich wusste, dass es mein letztes Pro- Zugleich kommen die Ehemaligen zustudieren und aufzuführen? jekt sein wird. Daher war es beson- wieder, die tendenziell bei jedem ders emotional und schön, weil das Projekt dabei sind, weil das so zentral MS: Grundsätzlich geht es immer da- für mich Hermannswerder ist. Chor ist für ihr Leben. Insofern ist es auch rum, ein Stück zu finden, bei dem ist dann quasi Hermannswerder. zukunftstragend. man die Chöre der Schule einbinden, aber auch – in der Tradition der JPH: Die Erfahrungen aus den voran- Wie wurde die Projekt-Arbeit organi- Schule stehend – den Projektchorge- gegangenen Projekten motivieren siert? danken aufrecht erhalten kann, d.h. einen, wieder mitzumachen, denn MS: Nach der Stückfindung wird gesucht wird immer ein oratorisches man weiß, wenn sich jeder an- überlegt, wann man das aufführen Werk, in das viele Stimmen und ein strengt, kommt am Ende ein großar- kann. Von da aus rückwärts gerech- Orchester einbezogen werden kön- tiges Konzert heraus. net, muss man schauen, wie viel Pro- nen. Die Wahl für den „Elias“ ist auch benzeit man braucht. Projektchor, das Ergebnis einer gewissen Ent- MS: Fairerweise muss ich sagen, dass Schulchor, Junge Kantorei müssen wicklung, die wir gemeinsam unter die Schüler, die den Musikkurs an- über diesen Zeitraum aufeinander meiner Leitung gemacht haben. wählen, eine Ensembleverpflichtung abgestimmt werden. Dann gibt es Aber natürlich sucht man Stücke, zu haben. Wir bereiten es in der regu- einen Probenplan, in diesem Fall mit denen man selber Lust hat. Mendels- lären Chorprobenzeit mit vor. Zum zehn Sonderprobenterminen, d.h. sohns „Elias“ ist ein Werk, bei dem Schluss wird es unumgänglich, dass samstags von 10-16 Uhr, zum Teil ich als Kind und Jugendlicher schon die Schüler auch in die Sonderchor- noch Freitagabend als Registerprobe. mitgesungen und musiziert habe. Es proben kommen. Die Erwartungs- Das erstreckt sich ungefähr über ein hat mich sehr beeindruckt. Seitdem haltung ist sehr groß und ich ziehe halbes Jahr. Parallel dazu probt die habe ich eine Affinität zu Mendels- vor den Schülern den Hut. Es gibt Junge Kantorei in ihrer regulären sohn insgesamt und es war immer brenzlige Situationen, wo sie mir Mittwochsprobe und zum Ende hin die Idee, später mal dieses Stück auf- deutlich signalisieren, dass sie an die wird das dann miteinander kombi- zuführen. Daher ist in gewisser Grenzen kommen. Ich kann nur da- niert. Die letzte Hauptprobe ist mit Weise ein Kindheitstraum in Erfül- rauf bauen, dass sie Feuer fangen, dem Orchester, dann kommen die lung gegangen. das sich im Chor verbreitet. Wenn Generalprobe und das Konzert. dann hinterher Leute sagen, das war Was hat euch Schüler motiviert, die- etwas, das man nicht so schnell ver- Welche Rolle spielte die Elias-Ge- ses Projekt trotz des immensen Pro- gessen möchte, ist das auch ein Lohn, schichte selbst in den Proben? benaufwandes auf euch zu nehmen? der einiges rechtfertigt. KF: Ich fand`s wichtig, dass Herr KF: Es war wirklich sehr viel und Salge zwischendurch erklärt hat, um man musste sich die Zeit freistem- JPH: Ich denke, dass es diese Chance was es geht. Ich habe die Geschichte men. Aber gleichzeitig war es mir auch gar nicht so oft gibt. Jetzt ist es kurz vor dem Konzert das erste Mal total wichtig. Es ist auch eine Ent- ja noch eingefügt in die Schule, man ganz gelesen. Ich kannte natürlich spannung, mich da samstags noch 6 kann alles noch gut strukturieren. Bruchteile. Aber sie ganz zu lesen, Stunden hinzusetzen und nur zu sin- Ich kann mir vorstellen, dass später war fürs Werk und fürs Konzert gen. In gewisser Weise ist es die alles viel schwieriger ist. schlüssig und wichtig. Vorher gab`s größte Erholung, die ich haben kann: kleine Gespräche über den Text, Ver- Menschen und Musik und die KF: Das ist ein wichtiger Punkt. In der ständnisfragen, auch in der Familie. Freude an diesem Projekt. Auch weil Schule ist es erstmal verpflichtend. 54 Musik auf Hermannswerder ALMANACH 2015

v. l. n. r.: Dr. Kerstin Morling, Katharina Funk, Matthias Salge, Jan Philipp Huth

JPH: Ich fand`s bei dem „Elias“ inte- Wie habt ihr die Aufführung selbst er- ment zu genießen, weil man ja viel ressant, dass das Werk wie eine Ge- lebt? zu tun hat, aber es ist mir gelungen. schichte aufgebaut ist. Ich habe es KF: Ich fand die Aufführung im Ver- ein bisschen wie ein Theaterstück gleich zu denen aus den Vorjahren Welche Rückmeldungen habt ihr be- empfunden. Von daher ist es relativ total entspannt. Vielleicht liegt es kommen? leicht, der Geschichte, dem dramati- auch an meinem Alter. Gelassener, KF: Bei den „Engeln“ war es für einige schen Aufbau zu folgen. natürlich konzentriert, aber nicht mit persönlichen Geschichten ver- nur fokussiert auf den Dirigenten. bunden und das war für sie schön MS: Es ist ja tatsächlich sehr nah an Ich hatte das Gefühl, um mich he- und emotional. Viele fanden es total der Oper dran. Es gibt dramatische rum haben wir es einfach genossen schön und waren begeistert von Szenen. Das bietet diese Figur des zu singen. Es war ein total schönes dem Zusammenspiel. Auch ich war Elias, der den Fluch verkündet zu Be- und angenehmes Konzert. beeindruckt von den Solisten und ginn, diese feuermächtige Gestalt, ihrer Offenheit, der Nähe, die ich als eine Seite. Es zeigt sich aber auch JPH: Ich habe es so empfunden, dass ganz anders erlebt habe als bei den dieser schwache und weiche Elias, bis zum ersten Ton eine Anspan- anderen Werken. Die waren ja auch der sich vor lauter Verzweiflung am nung im Chor war, vielleicht auch begeistert. Und auch die Orchester- Ende verkriecht und sich das Ende Nervosität. Aber sobald das Orches- musiker meinten, es habe echt Spaß herbeiwünscht, weil er keinen Aus- ter anfing mit der Ouvertüre, war gemacht. weg mehr sieht. Es war nicht so, dass das alles weg. Es war völlig ent- wir in einer Probe intensiv innerlich spannt, ganz ruhig. JPH: Was mich gefreut hat: Keiner gearbeitet haben. Ich setze das Stück hat gesagt, dass es zu lang war, auch für Stück zusammen und vertraue MS: Die Tonsprache von Mendels- wenn es zwei Stunden dauerte. auch auf die Eigeninitiative. Ganz sohn ist für Sänger einfach sehr an- Wahrscheinlich konnten wir als zum Schluss bekommt man dann genehm. Ich habe mich sehr auf das Chor und Orchester die Spannung ein Bild von dem gesamten Stück, Konzert gefreut und hatte viel Spaß hochhalten, von der ganzen Aus- wie das zusammenhängt. Da ging dabei. Es gab ja diese persönliche strahlung, der Intensität her. bei einigen am Ende dann ein Licht Vorgeschichte, aber mit unserer Vor- auf. Und diese Begeisterung, mit der bereitung konnten wir mit gutem MS: Ich habe auch viele schöne und am Ende einige Schüler in das Kon- Gewissen und großen Erwartungen positive Rückmeldungen bekom- zert reingegangen und auch wieder in das Konzert gehen, weil wir alle men. Die Zuhörer waren angetan herausgekommen sind – das war so große Freude hatten, das aufzufüh- von dem, was wir da zusammen auf ein Prozess des Werdens und Wach- ren. Ich war auch überhaupt nicht die Beine gestellt haben. Ich beob- sens. nervös. Es ist nicht einfach, jeden Mo- achte das ja noch mal mit anderen ALMANACH 2014 Musik auf Hermannswerder 55

Augen. Gerade wenn man Profimu- dem Projekt zum Ende hin noch mal die ganzen Sänger, die kommen aus siker engagiert zur Unterstützung eine unglaubliche Drehung. Das ist allen Ecken, aus der Schule, Eltern- und da hauptverantwortlich vorne toll, wenn die Profis und die Laien, schaft, vereinzelte Kollegen, Ehema- steht, wird man als Dirigent erstmal die Älteren und Jüngeren, die Schü- lige, Freunde der Schule. Was so links ein bisschen geprüft. Dann sind ler und die Eltern und Freunde dann und rechts anfällt, kann ich zum Teil die Profis natürlich besonders ge- plötzlich zusammen da stehen und an den Chor abgeben, Programm- spannt zu hören, was da für ein Chor 200 Leute zusammen so ein Konzert vorbereitung, Verpflegung von Mu- kommt. Aha, ein Schulchor… Ein vorbereiten, das macht unheimlich sikern. Besonders froh bin ich, dass schöner Moment, wenn diese Erwar- Spaß. wir die finanziellen Mittel bekom- tung umkippt, weil die Orchester- men, von der Hoffbauer-Stiftung musiker, die noch nie hier waren, JPH: Ich glaube, der Zuhörer merkt, und von der Stadt, ohne die es nicht merken: Wow, das ist ja unglaublich ob da Chor und Orchester nebenei- möglich wäre, ein Orchester mit fast eindrucksvoll, was da klanglich und nander herspielen, ob es getrennte 40 Musikern zu finanzieren. musikalisch zusammenkommt. Da Ensembles sind oder ob es einen Ge- öffnen sich die Musiker noch mal samtklang ergibt. Dankeschön für das Interview! ¢ ganz anders, weil sie fühlen, hier be- steht ein großes Interesse, eine Welche Unterstützung habt ihr bei Dr. Kerstin Morling, große Intensität, man möchte ge- eurem Projekt erfahren? Mitglied des meinsam was erreichen. Das gibt MS: Die Hauptunterstützung sind Lehrerkollegiums

Verdacht auf Ohrwurm

„Gehe wiederum hinab!“, schallt es Salge – hat ein wirklich großartiges drängte, und je näher der Konzertter- im Treppenhaus vom Gymnasium. Konzert stattgefunden. Wir müssen min rückte, desto größer wurde auch Sofort setzen mehrere Schüler un- zugeben, dass wir in unserer Rolle als der Druck. Aber desto größer wurde terschiedlicher Jahrgangsstufen zur Journalisten nicht ganz unbefangen auch die Vorfreude. Fiel es manchen Antwort an: „noch sind übrig geblie- sind, denn auch wir reihten uns un- unter uns anfangs noch schwer, sich ben…“ ter die Choristen. Allerdings glauben mit dem „Elias“ anzufreunden, konn- wir, den Ansprüchen der Kritik ge- ten fast alle es vier Monate später Es ist Montag, der 2. März 2015, ein recht zu werden. Denn auf den aus- kaum erwarten, die Ohrwürmer zu Tag wie jeder andere. Fast. Denn was verkauften Plätzen der Kirche saß verschenken. Denn dort saß die Mu- wie eine alltägliche Diskussion auf ein begeistertes Publikum, das sich sik: im Ohr, im Kopf und auch in der dem Flur wirkt, sind in Wirklichkeit am Ende des Konzerts gar nicht Seele, sodass wir selbst davon träum- Zitate aus dem Oratorium „Elias“, op. mehr beruhigen wollte. Davor ver- ten und im Alltag ständig vor uns 70, von Felix Mendelssohn-Bar- beugte sich stolz ein gigantischer hin summten – was sich auch nach tholdy. Einen Tag zuvor hatte die Chor- und Orchesterapparat, ein dem Konzert nicht änderte. Öffent- Junge Kantorei Hermannswerder bisschen heiser vielleicht und er- lich anstecken durften wir ein wei- das diesjährige Chorprojekt in der schöpft, aber glücklich und von Mu- teres Mal alle, die es wünschten, auf Inselkirche zum krönenden Ab- sik erfüllt. Ja, „Elias“ hat Spuren in der Hoffbauer Gala, am 12. Mai 2015. schluss gebracht. uns hinterlassen. Es war schließlich auch ein langer Weg mit ihm. Der Verdacht auf Ohrwurm bleibt Unterstützt wurde der Oberstufen- Als uns im November die Noten des übrigens bestehen. Nur ändern wir chor traditionell durch den Projekt- Oratoriums in die Hand gedrückt demnächst den Wurm, wenn wir im chor Camerata Vocale Potsdam und wurden, schien uns die Aufführung Schuljahr 2015/2016 der Schulpaten- das Cammerorchester Potsdam so- weit entfernt. Dass wir nun aus- chor des RIAS-Kammerchors sein wie namenhafte Solisten. Unter der schließlich dafür proben sollten, mu- dürfen. ¢ Leitung unseres Dirigenten – wer tete einigen merkwürdig an. Bald könnte es anderes sein als Matthias wurde jedoch klar, dass die Zeit Tabea Gesche, Jgst. 11 56 Musik auf Hermannswerder ALMANACH 2015

Wetten dass? eigentlich unverständlichen Alko- holverbotes, mit Finger-food-Häpp- Unterhaltsam und witzig – chen, damit es in der Abi-Feier-Kasse gar kräftig klingeln möge. der Benefizabend der Und trotzdem: Eine der vielen Müt- Jahrgangsstufe 12 am 29.1.2015 ter im Publikum hat es auf den be- rühmten Punkt gebracht: „Es ist einfach toll zu sehen, was die Wetten dass – die Jahrgangsstufe 12 mer, von der ersten bis zur letzten jungen Menschen im Laufe der Jahre eine Hermannswerderaner Aula Wette. Da wurden in atemberauben- so machen und wie sie sich entwi- zwei volle Zeitstunden zu verblüf- dem Tempo Zauberwürfel gedreht, ckeln und entfalten… wie unglaub- fen und zu unterhalten weiß? Mit Can-Can getanzt, Kung-Fu zelebriert, lich vielfältig jugendliche Entwick- Thomas Gottschalk, Markus Lanz „König der Löwen“ adaptiert, De- lung sein kann und wie viel Frische, und Michelle Hunziger live? bussy intoniert, blind gemalt, Picas- Energie, Ungebremstsein und Un- sos für 12,00 EURO versteigert und voreingenommenheit junge Leute Topp, die Wette gilt! – Und alle ha- last but not least, die Hermannswer- mitbringen können, wie viel Lebens- ben gewonnen: Die Zuschauer, die deraner Hymne intoniert. lust da übertragen wird.“ voll auf ihre Kosten kamen. Die El- tern, die aus dem Staunen nicht he- Ob am Klavier oder an der Okulele – Dem ist nichts hinzuzufügen. rauskamen, was ihre Sprösslinge Hermannswerder cantat: zu deutsch: musikalisch, tänzerisch, stimmlich Hermannswerder kann das. Alles in Wetten, dass die Jgst.12 Anno 2015 im und moderativ so drauf haben. Die allem ein Hingucker, Hinhörer und Gedächtnis haften bleibt? Lehrer, die sich immer stolzer auf- Stolzmacher. richteten: Was für eine tolle Jahr- Topp, die Wette gilt! ¢ gangsstufe! Wenn es denn etwas zu bemeckern gilt: das Catering! Hier hätte man in- Andreas Flämig, Das programmatische Feuerwerk, tensiver vorbereiten und planen Redaktionsmitglied mit heißer Nadel gestrickt, zündete, müssen, mit finanzsprudelnder Pau- Almanach von der ersten bis zur letzten Num- sen-Quelle, mit der Negierung des ALMANACH 2015 Musik auf Hermannswerder 57

Ein skandalöser Opernabend Unsere Jüngsten werden Eingeweihte

Seit August 2014 werden nun auch Wieder in der Schule beim Theater- die Jüngsten unserer Schule in die unterricht, erstellten die Kinder ge- Geheimnisse des Theaterspielens naue Figurenanalysen, lernten die eingeweiht. „Die Zauberflöte“ von Handlungsstränge kennen. Jeder W. A. Mozart steht ganz im Mittel- hatte nun bereits eine Vorstellung, punkt der theaterpädagogischen Ar- wie seine Rolle aussieht und wie beit in Klasse 5 L. In Verbindung mit wohl der Opernabend ablaufen dem Fach Musik und Kunst soll nun würde. Und so meinten wir, die Kin- ein ganz kindgemäßes Kunstwerk der auf unseren ersten gemeinsa- entstehen, in dem die kleinen Dar- men Opernbesuch gut vorbereitet steller ihre Texte selbst finden, sin- zu haben. Doch es kam ganz anders. gen und sprechen und sich dazu Kos- Die Kinder waren schon in der Pause tüme fertigen. Die Rückmeldungen in heller Empörung. So hatten sich zeigen, dass die Kinder begeistert die kleinen Experten das Ganze nicht sind. Ein willkommener Ausgleich vorgestellt. In unseren Gesprächen zum Sitzen und Schreiben. Einfach und den Rezensionen, die sie im An- spielen und sich bewegen. schluss schrieben, machten sie sich Doch ganz so leicht, wie es zuerst Luft, wie skandalös sie das Ganze aussieht, ist es dann doch nicht. Lau- fanden. Dass Papageno ohne Feder- mit großen Lanzen die Burg und der tes Sprechen und chorisches Singen kleid auf die Bühne kam, nur so ei- Vogelfänger findet auch ein holdes und auch noch Bewegung dazu be- nen blöden Anzug trug oder die Kö- Weiblein. Im Fach Kunst sind nun deuten eine große, mehrdimensio- nigin der Nacht als Riesenspinne Ta- unter der Leitung von Frau Schwarz nale Herausforderung. mino umgarnte und Pamina ein- schon Kopfbedeckungen in Arbeit. sperrte. Oder der Gesang des Mono- Und die wunderschöne Musik Mo- Nach den ersten Spielübungen und statos eher dem Trompeten eines zarts begleitet uns bei allem und Basisarbeit stand ein musikalischer Nilpferdes glich. Die einzigen, die gut Herr Lehmann spielt dazu am Kla- Workshop in der Komischen Oper dabei wegkamen, waren die Musiker vier. Die Kinder summen und sin- Berlin auf dem Plan. Wir wollten uns und Mozart natürlich, der die Oper ja gen und spielen diesen großen Stoff anschauen, wie die Profis Theater komponiert hatte. Die Provokation mit großer Ernsthaftigkeit ganz er- machen – und das in der richtigen war gelungen und die kleinen Dar- greifend. Und Tamino und Pamina Oper auf einer richtigen Bühne. Ich steller angeregt, nun ihre eigenen bestehen gemeinsam und uner- hatte dazu eine Inszenierung unter Interpretationen der Figuren zu fin- schrocken die Feuer- und die Wasser- der musikalischen Leitung von Hen- den. probe. rik Nanasi ausgesucht, inszeniert von Suzanne Andrade und Barrie Nach diesem Opernbesuch geht es Diese Proben wird die ganze Mann- Kosky. Eine sehr eigenwillige Inter- nun in der Schule instensiv weiter. schaft sicher auch am 18. Juni 2015 pretation des beliebten und bekann- Der „kleine“ Sarastro empfängt die bestehen, wenn sie vor den neuen ten Opernstoffes auf der Folie eines Eingeweihten mit großem Gesang Schülern und Eltern in der Aula die- Stummfilmes der 20er Jahre. Bewe- und Gesten und die Königin der ses prächtige kleine Werk vorstellen. gungsübungen, ein Playbackgesang Nacht singt mit erschütternder An- zu den Arien und Singen zur Musik mut bereits ihre Arie, in der sie ihre Toi, toi, toi wünscht jetzt schon… ¢ am Klavier stimmten nun in den Macht demonstriert und ihrer Toch- Theaterabend ein. ter einen Dolch überreicht. Die Ulrike Rüss, Wächter bewachen sehr ernsthaft Theaterpädagogin 58 Musik auf Hermannswerder ALMANACH 2015

Weihnachten und Ostern lich guter Akustik, locken immer mehr Mitarbeiter und Gäste an. Ein zusammen schon im Advent Mitarbeiter verrät mir hinterher noch, dass alle acht Zimmer zur Zeit belegt sind und alle Gäste auch in ih- ren Zimmern zugehört hätten.

Es ist Advent, noch eine Woche bis zum Heiligen Abend und es fühlt sich eigentlich schon an wie Weihnach- ten. Spätestens beim letzten Lied „Stille Nacht“ denke ich, welcher Got- tesdienst zu Weihnachten kann das noch überbieten? Junge Menschen singen und musizieren für acht ster- bende Menschen, die ihre letzten Le- benstage auf unserer Insel verbrin- gen. In diesem Ereignis steckt auch Mittwoch, 17. Dezember 2014, 15.45 mannswerderanern aus der 8. bis 12. ganz viel Ostern! Es ist ein Bild von Uhr, die Notenkonferenz der 12. Jahr- Jahrgangsstufe gehen wir durch die Hoffnung und Start in das Leben, in gangsstufe ist – endlich – zu Ende. An regnerische Dunkelheit in das neue das diesseitige und in das jenseitige. der Aula vorbeikommend, höre ich Gebäude gegenüber der Schule. Ein Ein kleines Samenkorn – vielleicht dort noch viele Menschen und die Klavier, ein Cello, Bongos und meh- auch durch den Besuch von zwei Neugier treibt mich hinein. Eine rere Geigen sind übrigens auch dabei. zehnten Klassen im Hospiz zu den bunte Menge unserer Schülerinnen Unter der Regie von Gregor Böttcher Diakonietagen im vergangenen und Schüler begrüßt mich und fragt, sortieren sich so viele junge Men- Sommer – gelegt, hat solch eine ob ich Zeit hätte und jetzt gleich mit schen erstaunlich schnell im zentra- schöne Frucht wachsen lassen. ins Hospiz käme zum DIAKONIE-Sin- len Gang des Hospizes unter einem gen und ich könne auch gern noch Herrnhuter Stern als Chor. Nachdem Sie ist der Beweis dafür, dass die Ju- Kollegen mitbringen. Im Lehrerzim- ein Mitarbeiter des Hospizes alle gend von heute mehr drauf hat als mer kann ich nach einem langen begrüßt hat, dürfen wir für eine jetten und surfen und shoppen! Das Schul- und Konferenztag immerhin knappe Stunde in eine wunderbare war Ostern und Weihnachten zu- noch meine Kollegin Katie Schasse Klangwelt abtauchen. Alte und neue sammen auf Hermannswerder! ¢ spontan dazu gewinnen mitzukom- Advents- und Weihnachtlieder, her- men. Gemeinsam mit vielen Her- vorragend vorgetragen mit erstaun- Dr. Erdmute Nieke ALMANACH 2015 Musik auf Hermannswerder 59

Frischer Wind Schon am 10. Januar 2015 stand eine öffentliche Probe der Band beim Tag und steigende Mitgliederzahlen der offenen Tür an. Dass diese wirk- lich ansprechend gelang, wurde Jazzy Insular im Jahr 2014/2015 durch großes Publikumsinteresse bestätigt.

Nachdem die Hermannswerderaner die Schüler der Sekundarstufe II ver- Nach den Winterferien folgten dann Big Band „Jazzy Insular“ letztes treten. noch einmal acht neue Schülerin- Schuljahr ihren fünften Geburtstag nen und Schüler, die in der Big Band mit vielen Auftritten feierte, begann Die gesamte „Jazzy Insular“ spielte für frischen Wind sorgten und die das Schuljahr 2014 / 2015 eher ruhig das erste Mal am 19. Dezember 2014 Mitgliederzahl auf fast 40 Schüle- und entspannt. im Rahmen des Weihnachtsgottes- rInnen erhöhte. Mit ihnen gelang dienstes gemeinsam vor großem Pu- auch nach über fünf Jahren eine Pre- Der erste Auftritt der Big Band fand blikum. Hier wurden der Schulge- miere für die Jazzy Insulaner: Zwei in der Adventszeit statt. Dabei trug meinschaft Weihnachtsklassiker der neuesten Stücke sind nämlich man der Schulgemeinschaft Weih- wie „Rocking around the Christmas Gesangstitel, die von zwei Sängerin- nachtslieder im Treppenhaus vor. Tree“ oder „Frosty the Snow Man“ nen zusammen mit der Band prä- Hierbei wurde die Big Band auf- vorgetragen. sentiert werden. grund des Platzmangels nur durch 60 Musik auf Hermannswerder ALMANACH 2015

Oft heißt es, es sei sehr wichtig, dass sen Abend waren sehr positiv, viele Sommerfest des Evangelischen die Chemie zwischen Sängerin und Zuschauer zeigten sich gleicherma- Gymnasiums Hermannswerder im Ensemble stimmt. Das braucht na- ßen begeistert von neuen und alten Juli wird „Jazzy Insular“ wieder spie- türlich Zeit und diese nutze die Band Titeln sowie der Begeisterung, die len. Man darf gespannt bleiben, wel- auf ihrer Probenfahrt nach Rheins- alle Musiker der Big Band an diesem che Premieren sich der Big Band bis berg vom 18. Februar bis zum 20. Feb- Abend zeigten. dahin noch bieten. ¢ ruar 2015 erfolgreich. Es wurde inten- siv geübt, geprobt und gelacht. Das Anlass zu weiterer Begeisterung bot Lennart Wunderlich Ergebnis konnte man sich bei der auch die Hoffbauer-Gala am 12. Mai, und Lea Rohde, Jgst. 12 Ensemblenacht am 18. März 2015 in auf der die Schülerinnen und Schü- der gut besuchten Schulaula anse- ler der 12. Jgst. ihren Abschied hen. Die Rückmeldungen über die- gaben. Auch auf dem diesjährigen ALMANACH 2015 Musik auf Hermannswerder 61

Im Sog aus Klang und Farben Impressionen von „Ultraschall Berlin“, dem Festival für Neue Musik (21. – 25. Januar 2015)

Ultraschall Berlin – das war Musik annimmt. Dass die Spielorte in den Ultraschall-Reporter im Laufe des am Puls der Zeit; Musik, die berührt folgenden Tagen immer wieder Festivals viele der Proben besuchen und anspricht, begeistert und zu- wechseln werden, fügt sich in das zu dürfen, konnte ich immer wieder gleich betroffen, bisweilen ratlos Bild eines Festivals für Neue Musik, beobachten, wie eng die Komponis- macht. denn so unterschiedlich wie die Büh- ten mit ihren Ensembles zusam- nenorte sind auch die auftretenden menarbeiten. Dies gab mir einen Berührt, wenn es einem Künstler ge- Künstler und Ensembles. So lotete Einblick in die Arbeit hinter den Ku- lang, den ganzen Saal mit wenigen das Ensemblekollektiv Berlin konse- lissen und schärfte den Verstand für Klängen für sich einzunehmen. Be- quent die Grenzen des musikalisch die Herangehensweise an Neue Mu- geistert durch die Virtuosität und wie technisch Machbaren aus und sik. Im Lauf der Tage wandelten sich Klasse der Musiker. Und Betroffen- erschuf eine einzigartige visuelle unmerklich die Hörgewohnheiten heit auslöst, wenn alle vertrauten und klangliche Installation. Umju- und der Sinn für die Details, die fei- Hörgewohnheiten plötzlich infrage belt auch der Auftritt der Neuen Vo- nen, kaum hörbaren Klänge, die mit- gestellt werden. calsolisten Stuttgart ebenso wie das unter wie die Fußnoten der Musik Portraitkonzert für Michael Pelzel erscheinen und aus denen sich oft Wir befinden uns im Haus des Rund- und der Auftritt des Soloklarinettis- erst die wahre Bedeutung erschließt. funks, Großer Sendesaal. Auch wenn ten Jörg Widmann, der seinem In- Es ist der große Helmut Lachen- man sich dessen immer wieder ver- strument Töne entlockte, von denen mann, der alle Ausführungen in sei- sichern muss, denn was hat flirrende andere nicht zu träumen wagen. ner lakonischen wie tiefsinnigen Hitze eigentlich im winterlichen Ber- Weise auf den Punkt bringt: Schön- lin verloren? Die Antwort des Den Höhepunkt des Festivals bildete heit ist die Abwesenheit des Ge- Schweizer Komponisten Michael Pel- der „Tag für Helmut Lachenmann“, wohnten. ¢ zel wäre wohl eindeutig, ist es doch ein Querschnitt des Werkes eines der eines seiner Werke, dessen sich das bedeutendsten modernen Kompo- Jan Philipp Huth, Jgst. 11 DSO gerade mit großer Spielfreude nisten. Durch die Möglichkeit, als ALMANACH 2015

Geschichte zum Erleben, Spüren und Anfassen Auf den Spuren der altgriechi - schen Antike

Wer nebst reichlicher Sonne, einer einzigartigen Landschaft und kultu- rellen Neuheiten auch lange Busrei- sen nicht fürchtet, der sei bei der Er- kundung des antiken Griechenlands im Rahmen der Studienfahrt 2014 recht herzlich willkommen. Unter Anleitung und Koordination von Herrn Berling und Herrn Dr. Blanas wurde uns eine ganz einzigartige Kursfahrt zuteil.

In den frühen Morgenstunden des 10.10.2014 hieß es für die kunter- bunte Fahrtengruppe: Auf, auf gen Griechenland, Geschichte erleben! Nach kurzweiligem Flug eröffnete sich uns zum ersten Mal das Pano- rama Athens, welches wir auf direk- ter Durchreise per Bustransfer Rich- tung Korinth vorerst nicht lange ge- nießen konnten. Angekommen an der durch die Briefe des Paulus zu Namen gekommenen Tempelan- lage, erhielten wir durch Vorträge ei- nen Eindruck von der griechischen Architektur sowie der uralten Kultur. Als die Sonne im Zenit stand und die mediterrane Hitze uns die Strohhüte versengte, erreichten wir unser ers- tes Hotel in Tolo - direkt am Strand, der Traum eines jeden Schülers.

Der zweite Tag begann so früh wie die darauffolgenden auch. Unser Au- genmerk galt jetzt der antiken Heil- ALMANACH 2015 Kurs- und Studienfahrten: 63

stätte, geweiht dem Asklepios in Epi- ristisch ausgelegten Städten wie Stadt, besonders bei Nacht sehr zu dauros, während wir unser Ohr dem Olympia oder Delphi zu tun. empfehlen. benachbarten Theater mit atembe- raubender Akustik widmeten. Auf Delphi stand als nächstes auf unse- Abgesehen von einem Ausflug zum erholsamer Weiterfahrt zur maleri- rer Liste. Das Heiligtum überzeugte Poseidontempel verbrachten wir die schen Stadt Nauplion machten wir als eine Art Gesamtpaket der grie- Zeit bis zur Abreise am 17.10. in der einen Zwischenstopp in Mykene, zur chischen Kultur. Hier lagen Stadion, griechischen Hauptstadt, wo etwas Besichtigung eines noch halbwegs diverse Tempel, die Orakelstätte und mehr Freizeit für das begehrte Shop- erhaltenen Palastes und eines muf- andere Bauten dicht an dicht. Spätes- ping sowie Gyros-Essen zur Verfü- figen Hügelgrabes. tens an dieser Stelle wurde klar, was gung stand. Geschichte-Anfassen bedeutet, auch Der folgende Sonntag trieb uns he- wenn dies nicht an jeder Statue er- Zwischen Kultur, Historik, Klima, raus aus dem gemütlichen Tolo, und laubt ist. etwa 13 Museen, einer unfassbar nach fünfstündiger Fahrt ins nächste fest zusammengeschweißten Her- Abenteuer namens Olympia. Auf Die nächsten drei Tage verbrachten mannswerderaner Reisegruppe und dem Weg noch schnell den ein oder wir in Athen, was einen kulturellen schokomilchschlürfenden Schullei- anderen Apollotempel abgehakt, er- Gegensatz zum bisher Gesehenen tern fand Geschichte zum Erleben, reichten wir die sagenumwobene darstellte. Die bekannte Akropolis Spüren und Anfassen statt, was Sportstätte. Nicht nur, dass unsere samt diverser Museen boten weite- wissbegierigen Schülern nur weiter- schulische Ehre auf der Rennbahn er- ren Aufschluss über Kunst und Kul- zuempfehlen bleibt. ¢ folgreich verteidigt wurde, nein, auch tur, während die Menschen der Stadt architektonisch kamen viele auf ihre einen entspannten Livestyle pfleg- Heinrich Weber, Kosten. Die jeweiligen Kultstätten ten. Im Übrigen bot das Dach unse- Marie-Delphine Fronk, Jgst. 12 haben, bis auf den Namen unkreati- res Hotels einen einzigartigen Blick ver Restaurants, wenig mit den tou- (inklusive Pool und Bar) über die 64 Kurs- und Studienfahrten ALMANACH 2015

Von Temperaturunterschieden und Gänsehautmomenten Studienfahrt nach Israel

Bei 17 Grad und Nieselregen treffen die im Park grillen. Wir besuchen Im Licht des Feuers bereiten wir un- sich 17 Schüler und zwei Lehrer früh Jaffa, die erste Siedlung. Von der al- ser Abendbrot zu, Wraps mit Hum- morgens am Flughafen, um nach Is- ten Festung auf dem Berg hat man mus, und lassen den Abend mit Kar- rael aufzubrechen. Bei 27 Grad und einen wunderbaren Blick auf die tenspielen und Gesprächen mit Yo- Sonne landen wir in Tel Aviv, der ers- Stadt. Israel ist modern, mediterran, seph ausklingen. Wir fragen ihn ten Station unserer Reise. Eine mo- so unser erster Eindruck. nach dem israelisch-palästinensi- derne, bunte, westliche Stadt erwar- schen Konflikt oder was er von tet uns, was uns den Einstieg in die Welch ein Kontrast zur weißen Stadt Deutschland hält. Er erzählt lange. neue Kultur einfach macht. Weiße am Meer. Yoseph, der arabische Wir haben aber danach das Gefühl, Hochhäuser, eine lange Strandpro- Guide, erklärt uns bei unserem Ein- dass wir am Ende keine wirkliche menade, viele Bars, Kneipen und treffen in der Wüste: „Am Ende un- Antwort auf unsere Fragen bekom- Restaurants, aber auch ein bunter serer Wanderung durch die Wüste men haben. „Deutschland finde ich arabisch-jüdischer Basar, der Kar- werde ich euch bewiesen haben, gut, aber ich bin froh, dass ich hier mel-Markt, muslimische Familien, dass die ganze Wüste einmal voller lebe“, sagt Yoseph.

Am Ende der Reise wohnen wir im Hospiz „Ecce Homo“ in der Altstadt von Jerusalem. Direkt an der Via Do- lorosa, die sich durch die ganze Alt- stadt windet und gesäumt ist von vielen Shops mit mehr oder weniger echten Cashmere-Schals, bemalter Keramik und anderen Touristen-Ar- tikeln, die lautstark angepriesen werden. Der erste Tag in Jerusalem ist ein hoher jüdischer Feiertag. Am Abend beobachten wir an der Klage- mauer, dem größten jüdischen Hei- ligtum, wie sich die Juden treffen und ihren Feiertag zelebrieren. Ein Teil vor der Mauer ist nur für die Wasser war!“ Ungläubiges Grinsen. Männer reserviert, ein anderer, klei- Wir stehen bei trockener Hitze im nerer nur für die Frauen. Die Gläubi- staubigen Sand, um uns herum nur gen gehen nacheinander an die Gestein und Geröll. Der erste Teil un- Mauer und sprechen ihre Gebete. serer Wanderung führt uns durch Darüber ist die goldene Kuppel des ein ausgetrocknetes Flussbett, eine Felsendoms zu sehen, eines der drei drei Meter tiefe Schlucht, die sich höchsten Heiligtümer des Islams. durch die Landschaft schlängelt. Und Wenn es wirklich einen Gänsehaut- dann tatsächlich: Wasser! Im Avdat moment auf dieser Reise gegeben Canyon fließt ein Bach durchs Ge- hat, dann diesen. ¢ birgstal. Es wachsen Bäume und Bü- sche am Rand des Wassers. Wir ba- Katharina Fetting lancieren über eine schmale Brücke & Luise Mecklenburg, und kommen erschöpft im Lager an. Jgst. 12 ALMANACH 2015 Kurs- und Studienfahrten: 65

Die volle Breitseite Italien Eindrücke einer Studienreise zum Golf von Sorrent

Fr, 10.10.2014 Die angenehme Morgenwärme und Kurve – die nicht mal breit genug ist Abflug nach Rom um 9.00 Uhr. der wunderschöne Ausblick auf für einen fetten Reisebus – an einem Sehr humane Zeit im Vergleich zu Flora und Fauna erwecken die Ge- weiteren Reisebus ohne anzuecken den anderen Fahrten. müter. vorbeifahren), tun wir das gleiche Ankunft gegen 19.00 Uhr in Sorrent. Neapel – nicht unbedingt schön, zu Fuß den Vulkan hinauf. Angenehme Abendwärme emp- aber sehr charaktervoll. Zugang zum Fun Fact: Hätte sich der Vesuv da- fängt uns. Meer, schattige Gassen, Pizza, Pasta, mals nicht über Pompeji erbrochen, Nur ein kurzer Spaziergang zum Souvenirshops, Menschen, die das müssten wir heute wahrscheinlich nächstgelegenen Supermercato, um unmöglichste Gepäck auf den klapp- doppelt so weit laufen, um nach Genussmittel aller Art aufzustocken. rigsten Mofas durch die engsten oben zu kommen. Sehr essbares Essen, sehr wohnbare Straßen manövrieren. Läuft bei dir, Unterkunft, sehr gute Stimmung. Italien. Mo, 13.10. Mit Ausblick auf eine sommerliche, Der Tag vergeht, die Laune nicht. Me- Wir haben dich erlebt und geliebt. Er- bereichernde Studienfahrt wird der diterraner Sommer ist eben, trotz klommen und erschwommen. Ver- erste Abend durchzelebriert (natür- Schlafmangels und des festen Pro- lassen und vermisst. Oh Capri, bleib lich nur bis zur empfohlenen Schla- gramms, erholsam. Nichts gegen das so schön, wie du bist. fenszeit). Programm, es gibt nur immer was zu Wenn das nicht der Höhepunkt der tun, auch in der Freizeit. Reise war, dann weiß ich auch nicht Sa, 11.10. weiter. Eine herrliche Erfahrung, die Unausgeschlafene Schüler betreten So, 12.10. man im Winter perfekt zum Aufwär- Punkt 7.50 Uhr morgens den Reise- Vesuv, wir werden dich bezwingen. men erinnern kann. bus nach Neapel. Den Luxus, nicht Nachdem der Bus gefühlte zwei mit öffentlichen Verkehrsmitteln Stunden lang die Serpentinen den (Um diesen poetischen Eintrag zu zum gewünschten Ziel fahren zu Berg hinauf gemeistert hat (die Fah- Capri in seiner Art nicht zu gefähr- müssen, lernen wir erst später zu rer halten sich hierbei nicht an die den, habe ich am Anfang nicht auf schätzen. Regeln der gemeinen Physik, wenn die so bezaubernd klapprigen, un- sie beispielsweise in einer steilen zumutbar unpünktlichen Öffis Ita- 66 Kurs- und Studienfahrten ALMANACH 2015

liens aufmerksam gemacht… Es war stücken noch und nöcher und geht Jacke auf dem Schoß. In Deutschland ein bereicherndes Erlebnis, mit Bus gut und reichlich essen. Die trösten- erwarten uns weniger als 10°C und zur Fähre zu holpern.) den Sonnenstrahlen aufsaugend, kein Sonnenschein. verinnerlicht man alle Eindrücke, die Di, 14.10. ins Langzeitgedächtnis passen. So schön es auch sein kann, wieder Langsam sickert die Erkenntnis (Oder auch nicht, jedem das Seine.) zu Hause anzukommen, das gemein- durch, dass wir bald wieder zurück Mit schwindendem Tag steigt das same Resümee in Berlin-Tegel macht ins kalte Deutschland müssen. Nein, Bedürfnis, ein letztes Mal die volle wehmütig. Das zeugt immerhin da- danke. Wir ertränken diese Gedan- Breitseite Italien zu erleben. Natür- von, wie gelungen der „Urlaub“ war. ken lieber in Hitze und Meer. Tags- lich haben wir nicht bis zum Absturz über wird geschwitzt, dazugelernt gefeiert, aber bis zur letzten Minute Vielen Dank an Herrn Nischan (un- (es handelt sich immerhin um eine auf jeden Fall. seren Don) und Herrn Lange (unse- STUDIENfahrt) und gegessen, in ren stellv. Don). Amalfi und Pompeji. Abends wird Hätte Germanwings die Güte ge- gegessen, gefeiert und geschlafen, habt, nicht nur deutschlandintern Mir zumindest bleibt die Fahrt in Er- im Innenhof der Herberge. zu streiken, wäre uns ein weiterer innerung. Und was man einmal er- Tag vergönnt gewesen. Erstaunlich, fahren hat, kann einem nicht mehr Mi, 15.10. wie schmerzhaft so ein Pseudo-Ver- weggenommen werden. ¢ Wie nimmt man am besten Ab- lust sein kann. schied? Gar nicht. Man wandelt genießerisch durch Do, 16.10. Stiene Hennicke, Jgst. 12 Sorrent, frei nach dem Prinzip „mind- Niemand will zurück, und trotzdem less self-indulgence“ (zu Deutsch: sitzen um 7.00 Uhr alle mit gepack- unbekümmerte Selbstnachsicht). ten Taschen im Bus; das erste Mal Man deckt sich ein mit Erinnerungs- während der kompletten Fahrt mit ALMANACH 2015 Kurs- und Studienfahrten 67

Keltisch, katholisch, koboldhaft of Kells ansahen. Das ist eine sehr alte und aufwendig gestaltete Ab- Studienfahrt nach Irland 2014 schrift der vier Evangelien.

Besonders beeindruckend: das zwar Galway im Sonnenschein! Was für dienst, dafür den Evensong in der St. nicht sehr große, von innen jedoch eine „Enttäuschung“! Dann die Stra- Patrick’s Cathedral. sehr imposante Dublin Castle. Dort ßenkünstler, die niedlichen kleinen wurde auch das Rätsel gelöst, wie Läden mit bunt verzierten Fassaden, In der irischen Hauptstadt offen- Dublin zu seinem Namen kam: Frü- die allgegenwärtigen irischen Ko- barte sich uns, wie schon in Galway, her hatte an der Stelle des Gartens bold-Souvenire – und jede Menge die Schönheit Irlands. Denn obwohl ein großer schwarzer See gelegen, Einteiler und Badesachen in Bären-, Dublin mit knapp 600.000 Einwoh- und in keltischer Sprache heißt Kuh- und Drachenoptik! nern die größte Stadt des Landes ist, schwarzer See „Duibhlinn“. befanden sich auch hier viele kleine, Irland ist wirklich ein zauberhaftes einzigartige Läden mit Vintage oder Alles in allem: eine beeindruckende Land, dessen Schönheit sich auf einer Backartikeln. Selbst essbare Diaman- Studienfahrt, keltisch, katholisch, ko- Reise von Galway an der Westküste ten konnte man hier finden. Selbst- boldhaft. ¢ bis Dublin an der Ostküste, auf den verständlich besuchten wir auch das Aran Islands wie an den Cliffs of Mo- Trinity College, wo wir uns das Book Carlotta Rust, Jgst. 12 her erleben lässt!

Normalerweise sind Busfahrten schrecklich für Jugendliche: zu lang und zu langweilig. Normalerweise sind Jugendliche schrecklich für Bus- fahrer: zu laut und zu unpünktlich. Auf dem Weg zu den Cliffs of Moher wurden jedoch beide Vorurteile durchbrochen. Unsere Studienfahrt wurde zur Lieblingsfahrt des Bus- fahrers PJ und er zu unserem Lieb- lingsbusfahrer. Er vertrieb uns die Zeit mit amüsanten Geschichten und irischer Musik. Am Ziel ange- kommen, schauten wir von den be- eindruckenden Klippen mehr als 200 Meter in die Tiefe, schossen die für unsere Generation obligatori- schen Selfies und krabbelten so nah an den Abgrund heran, dass Frau Grothe und Herr Hergemöller aus dem Besorgtsein gar nicht mehr he- rauskamen.

Auch der kirchliche Aspekt Irlands wurde bei der Fahrt berücksichtigt. So nahmen wir in der Kathedrale in Galway an einer katholischen Messe teil, denn mit etwa 90 % Katholiken ist das Land noch heute sehr kirch- lich geprägt. In Dublin besuchten wir zwar keinen offiziellen Gottes- 68 Austauschfahrten ALMANACH 2015

Sechs ereignisreiche Tage eine Erfahrung und ein Erlebnis, das wir nie wieder vergessen werden. Besuch aus Utrecht Da die Woche sehr stressig ist, kann man sie aber nur genießen, wenn man nicht alle fünf Minuten daran Nachdem unsere niederländischen Gruppen viel Spaß miteinander und erinnert wird, was man alles noch Gäste aus Utrecht mit Verspätung genossen die Zeit. für die Schule machen muss. Des- endlich in Potsdam eintrafen, konnte halb wünsche ich den jüngeren es losgehen. Vor uns lag eine Woche Nachdem ich bei unserem Besuch in Schülern, dass ihre Lehrer in der Zu- mit einem kurzfristig entstandenen den Niederlanden vor allem kulina- kunft verständnisvoll und gelassen Plan, bei dem wir glücklicherweise risch viele Neuentdeckungen ma- sein werden mit dem, was die Schü- sehr viel mitreden durften. Dass wir chen durfte, hatten wir alle das Ge- ler vor, während und nach der Aus- am Ende der Woche alle ziemlich er- fühl, unseren Gästen hier nicht wirk- tauschwoche vielleicht mal nicht pa- schöpft sein würden, ahnte zu dem lich viel Neues zeigen zu können. rat haben. Das würde den deutschen Zeitpunkt niemand. Meine Austauschschülerin war je- Schülern sicher helfen, mehr im Vo- doch fasziniert von unseren Klein- raus planen zu können und sich ins- Wir hatten viel Freizeit neben den gartensiedlungen am Rande der S- gesamt mehr auf die Gäste, ihre gemeinsamen Unternehmungen Bahn und unserer doch so anderen Sprache und Kultur einlassen zu kön- durch Museen, Schlösser und Parks. Hausbauweise. nen. Denn darum geht doch es in Aber auch in dieser „freien“ Zeit woll- dieser Woche. ten wir unseren Gästen noch viel Insgesamt waren es sechs ereignis- zeigen. Wir versuchten abends noch reiche Tage, in denen wir viele Erfah- Ich danke besonders Frau Sachse, Treffen zu ermöglichen, doch da wir rungen sammeln konnten und viel dass sie die Planung des Rückbesuchs alle weit verstreut in und um Pots- zu Lachen hatten. Ich finde es toll, so kurzfristig übernommen hat und dam wohnten, wurde schnell klar, dass wir durch diesen Austausch die uns in schulischer Hinsicht den Rü- dass diese Freizeitplanung schon vor Möglichkeit haben, auf authentische cken freigehalten hat, sodass wir eine der Woche hätte passieren müssen. Weise unterschiedliche Menschen schöne Zeit verleben konnten. ¢ Trotz aller Strapazen hatten wir alle und ihre Kultur kennenzulernen und gemeinsam und auch als kleinere Freundschaften zu schließen. Es ist Joana Andermann, Kl. 10c ALMANACH 2015 Austauschfahrten 69

RAP of the STEREOTYPES Or three nationalities meeting in one country

In you only drink beer While in Sweden you’re hunting deer And in France it’s pretty to hear “Madame, Monsieur”, come on let’s cheer!

Blond hair, blue eyes Germans and Swedes have the same stereotypes Apart from the French for their Latin style. Swedes are smart, made IKEA Let’s play football ZLATANA Great economy from Angela Running running shoes Puma Moustache baguette “Oh là là, Vom 27. Februar bis zum 7. März 2015 ner der besonders gelungenen Bei- voulez-vous coucher avec moi?” kamen Gäste aus drei von unseren träge war ein Rap. Eine Gruppe von Food in France is always fine fünf Partnerschulen nach Hermanns- zehn Schülern aus drei Ländern (in And in Sweden we’re chopping pines werder. An einem Vormittag in der dieser Gruppe waren keine Hollän- In Germany you’re always on time Austauschwoche bereiteten insge- der) textete zum Thema „Klischees“: That’ s why we have to stop our samt etwa 130 Schüler aus Deutsch- rhyme! land, Frankreich, den Niederlanden All meet up in Germany und Schweden in ländergemischten Fair and funny we will be Auf Wiedersehen! Au revoir! Hejdå! Gruppen ein buntes Programm zum On the exchange happy vibes ¢ Thema „Our Exchange“ vor. Die Schü- This is the rap of the stereotypes! ler zeigten ihr Improvisationstalent Ann-Kathrin, Hannah, Helena, und stellten Gedichte, kleine Thea- The French smell cheese Sophia und Tanja aus den Klassen terszenen, ein lustiges Personen-Quiz The Swedes cut trees 10 A und 10 L mit ihren Austauschpart- sowie kreative Liedbeiträge vor. Ei- German sausages, yes please! nern aus Frankreich und Schweden 70 Gemischtes ALMANACH 2015

„Was macht ihr denn da so den ganzen Tag?“ Zur Schülermediatoren-Ausbildung

dell. Etwa vom fünften Modul an schülerinternen Lösung von Proble- geht es mit Fallbeispielen aus Fach- men gewährleistet.“ büchern oder der Ausbildung der Luisa Weigmann, Jrgst. 12 Schulmediatorinnen ans Mediieren. Rollenspiele werden großgeschrie- „Die vier Seiten einer Nachricht (…) ben und machen Spaß – zumal, haben mir auch in meinem Alltag wenn die Ausbilderinnen als Lily wirklich geholfen. Besonders deut- und Gaby sich streiten, weil z. B. die lich zeigt sich jetzt auch als nützlich eine der anderen das Blatt mit den (…), keine Lösungsvorschläge zu ma- sorgfältig angefertigten Hausaufga- chen. Die Ausbildungszeit insgesamt ben bemalt hat. Die Teilnehmer sind bleibt mir als positiv in Erinnerung. dann aufgefordert, durch Stellen von (…) Gerade die Runden zu Beginn Fragen die Hintergründe des Streites und zum Schluss bildeten für mich

Tatsächlich umfasst die Schülerme- zu erfassen: Welche Gefühle und Be- einen guten Abschluss für den Tag diatoren-Ausbildung sieben Module, dürfnisse sind – vielleicht wie beim und haben mir noch mal zwei Minu- die über ein Jahr verteilt an sieben Eisberg verborgen – im Spiel? ten gegeben, über das nachzuden- Schultagen erarbeitet werden. Für ken, was wir neu gelernt hatten.“ dieses Modell haben wir uns ent- Im Ausbildungsgang 2013/2014 be- Julia Mueller-Thuns, Klasse 10 A schieden, weil es ein sehr intensives kamen wir dabei Unterstützung von Arbeiten ermöglicht. Im Rahmen des ausgebildeten SchülermediatorIn- Zur Zeit haben wir 33 Schülermedia- Buß- und Bettags-Gottesdienstes er- nen aus der 11. Jahrgangsstufe, was torInnen in den Klassenstufen 7-12, halten die „Neuen“ dann ihr Zertifikat. für die „Neuen“ sehr motivierend und wir hoffen, dass es nach dem und für die „Alten“ eine gute Wieder- Blick hinter die Kulissen für den Und was wir so den ganzen Tag ma- holung war. nächsten Ausbildungsgang wieder chen? zahlreiche Interessenten gibt! ¢ Und was sagen die Teilnehmer? Am Anfang geht es um das Kennen- „Mir hat an der Ausbildung zur Schü- Bettina Grothe & Kerstin Koppe lernen der Gruppe und um Kommu- lermediatorin gefallen, dass es ein Schulmediatorinnen nikation, also das Fragen, Formulie- jahrgangsübergreifendes Projekt ist. ren von Ich-Botschaften und aktive Außerdem werden durch die Media- Zuhören; auch um das Eisbergmo- toren die Möglichkeiten zu einer ALMANACH 2015 Gemischtes 71

Eine kleine Dame mit einer großen Geschichte

Als Marthe Cohn, die 95-jährige fran- Leben der jungen Marthe: Ihr Verlob- zösische Widerstandskämpferin und ter, der im politischen Widerstand jüdische Spionin in Nazideutsch- kämpfte, wurde 1943 von der Ge- land, die Aula des Ev. Gymnasiums stapo festgenommen, gefoltert und Hermannswerder freudestrahlend erschossen. Marthe, geb. Hoffnung, betritt, herrscht eine herzliche und wollte sich stets politisch engagie- fast fröhliche Stimmung: „Ich bin ren, aber die Résistance nahm sie 1920 in Metz geboren, hatte blondes nicht ernst und lehnte sie ab. Als Haar, blaue Augen und war als Ju- 1944 die Alliierten Paris befreiten, nen zu enthüllen, sodass die franzö- gendliche sehr klein. Heute bin ich schloss sie sich als gelernte Kranken- sischen Truppen schneller und ge- mit meinen 1,45 m sogar noch 5 cm schwester resolut den freien franzö- zielter voranschreiten konnten. kleiner“, erzählt Marthe Cohn und sischen Streitkräften von Charles de fährt mit unglaublicher Energie fort, Gaulle an, um die Soldaten im Krieg Als Marthe Cohn ihren faszinieren- ihre außergewöhnliche Lebensge- gegen Hitler zu unterstützen. Dort den und zugleich schockierenden schichte als verfolgte Jüdin im be- wurde sie aufgrund ihrer perfekten Vortrag beendet, sind die franzö- setzten Frankreich und ihren unge- Beherrschung der deutschen Spra- sischsprachigen Schüler des 10. und wöhnlichen Werdegang als Spionin che im Geheimdienst tätig, erlernte 11. Jahrgangs durchweg tief beein- zu erzählen. schnellstmöglich die notwendigen druckt. Eine der letzten Schülerfra- Strategien und spionierte mit einem gen lautet: „Fällt es Ihnen nicht sehr Sie organisierte die Flucht ihrer Fa- gut durchdachten Alibi als Fräulein schwer, aus Ihrer Vergangenheit zu milie mit acht gefälschten Pässen in Martha Ulrich im Winter 1944 die erzählen?“ Madame Cohn antwor- die freie Südzone Frankreichs. Ihre Wehrmacht aus. Nach 13 riskanten tet kurz: „Nein, ganz im Gegenteil, Schwester Stéphanie wurde zuvor Versuchen, die Feindesgrenzen des c’est stimulant!“ von der Miliz festgenommen und Nachts im Fußmarsch zu überque- verstarb später in Ausschwitz. Ein ren, gelang es ihr schließlich, ent- Ehemann Major Cohn, der seine Frau weiterer Schicksalsschlag prägte das scheidende militärische Operatio- auf ihren Vortragsreisen immer be- gleitet, präsentiert am Ende stolz und freudig die Medaillen, die Marthe Cohn für ihre couragierten Taten erhalten hat, darunter auch das im letzten Jahr verliehene deut- sche Bundesverdienstkreuz, das für sie einen besonderen Stellenwert hat. ¢

Bettina Klingebiel Fachbereich Französisch 72 Gemischtes ALMANACH 2015

Wer viel weiß, der kann viel verhindern

Damals wie heute ist das die Inten- Heute lebt Marthe Cohn mit ihrem Sie spricht von den missglückten tion von Marthe Cohn. amerikanischen Mann in Kalifor- Versuchen, über die Grenze zu ge- nien und hat nach Jahrzehnten des langen und davon, wie sehr sie ab Die jüdische Französin war mit ihrer Schweigens ein Buch geschrieben. diesem Zeitpunkt auf sich allein ge- Familie aus der besetzen Zone Frank- stellt war, lacht darüber, wie ironisch reichs geflohen und hatte eine ihrer Als Marthe Cohn die Aula unserer ihr Tun manchmal war und wie viel Schwestern und ihren Verlobten ver- Schule betritt, bemerkt man sie im sie in dieser Zeit gelaufen ist, um kei- loren, als sie kurz nach der Befrei- ersten Moment nicht. In Anwesen- nen unnötigen Identitätskontrollen ung Frankreichs zum Militär ging, heit der großen Leute um sie herum ausgesetzt zu sein. um dort als Krankenschwester zu ar- wirkt sie sehr klein und zerbrech- beiten. lich. Sie füllt mit ihrer Sprache den gan- zen Saal, und doch kommt es mir Als ihr Vorgesetzter herausfand, dass Doch als sie anfängt zu reden, wird vor, als säße sie allein mit mir beim sie perfekt deutsch sprach und somit der ganze Saal still und vollkommen Kaffee und erzähle von ihrem Leben. Frankreich als Spionin dienen konzentriert. könnte, wurde sie nach mehreren Nur wenn man viel weiß, kann man missglückten Versuchen nach Dieses Strahlen aus ihrem ganzen sich gut wappnen. Dafür hat sie dem Deutschland eingeschleust, wo sie Gesicht, ihre Witze und einfach die französischen Militär geholfen und ab diesem Zeitpunkt Informationen Art, mit der sie so stark und echt über möchte genau das mit ihren Vorträ- über die Aktivität und Lage der deut- diese schreckliche Vergangenheit gen heute bewirken. Damit sich die schen Truppen und das Verhalten spricht, werden nicht so schnell aus Geschichte nicht wiederholt.. ¢ der deutschen Bevölkerung nach den Köpfen verschwinden. Frankreich weiterleitete. Ihre wich- tigste Auskunft war die Tatsache, Sie beginnt mit der Geschichte ihrer Luzia Stallmann, Jrgst. 11, dass die Siegfriedslinie schon längst Schwester und erzählt davon, wie KEN-Kurs Französisch von den Deutschen evakuiert wor- selbstverständlich diese Entschei- den war und somit an der Grenze zu dung nach Deutschland zu gehen, Frankreich quasi keinen Widerstand für sie damals war. mehr bildete. ALMANACH 2015 Gemischtes 73

Neues von der Hockeyfamilie Hermannswerder

Die „Hockeyfamilie“ ist erst einmal ningsgruppen unter der Leitung von finden und ihn mit großer Begeis- nur ein Begriff, der den starken Zu- Katrin Sachse (Sportlehrerin), dem terung und damit auch mit Erfolg sammenhalt unter Hockeyspielern Trainer Oliver Heun, den Praktikan- für unsere Schule ausüben dür - nicht nur in Deutschland, sondern ten Christin Römling und Sebastian fen. Prompt holten die AG -Mädchen weltweit und eben auch auf Her- Steinke (beide aktive PSU – Spie ler/ Klasse 5/6 in diesem Schuljahr den mannswerder umschreibt. Lebendig innen). 1. Platz bei den Berliner Schulhockey- wird der Begriff bei uns in jedem meisterschaften in der Halle, neben Jahr, in dem Fünftklässler/innen ne- Durch die temporeiche Aktion von zwei zweiten Plätzen der Jungen ben Neuntklässler/innen Woche für 22 (bzw. 12 beim Schulhockey) Akti- Klasse 5/6 und 7-9; waren die Schul- Woche im Team Spaß haben, ge- ven auf einem Feld, die alle einen mannschaften der Vereins spie ler/ meinsam ihr Bestes geben, sich ken- Holz- oder Kunststoffschläger in der innen als Landessieger Brandenburg nen und schätzen lernen. Er wird le- Hand haben und einer kleinen har- im Bundesfinale „Jugend trainiert bendig, wenn Anfänger und Vereins- ten Kunststoffkugel nachjagen, für Olympia“ im Feldhockey mit spieler selbstverständlich miteinan- muss das Regelwerk darauf ausge- Platz 12 und 13 erfolgreich. der spielen und bereit sind, vonei- legt sein, Verletzungen zu verhin- nander auch im Schulalltag zu ler- dern. Und das klappt im Hockey au- Die Hockeyfamilie Hermannswer- nen und wenn alle gemeinsam im ßerordentlich gut, wenn man das der ist wie die große Hockeyfamilie Vereinshaus feiern. Diesen Zusam- eher niedrige Ranking des Sports in Deutschland eine starke Gemein- menhalt fördern wir neben dem den Verletzungsstatistiken an- schaft. ¢ sportlichen Können genauso gern, schaut. denn er gehört für uns zur Faszina- Katrin Sachse (Sportlehrerin) und tion des Hockeysports. Fragt man Hermannswerderaner Oliver Heun (Trainer PSU Potsdam) Hockeyspieler, was am Hockey fas- Die Hockey AG Hermannswerder be- ziniert, dann antworten sie, dass geistert in diesem Schuljahr wieder Mädchen in gleichem Maße wie Woche für Woche 22 neue und insge- Jungs über Altersgrenzen hinweg samt 36 Spieler/innen in zwei Trai- schnell Zugang zu diesem Sport 74 Gemischtes ALMANACH 2015

Ein Tag für die ganze Schule! Begegnungstag am 17. September 2014

Zusammenfassend kann also durch- aus von einem Erfolg die Rede sein. Kennlernspiele und gemeinsame Ar- beit in den Gruppen haben ihr Ziel erreicht: Die Schüler und Lehrer ha- ben sich besser kennengelernt, und auch das Verhältnis zur Fachschule konnte verbessert werden.

An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an alle freiwilligen Hel- fer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, an dem Tag ein Projekt anzu- Hinter diesem Titel verbirgt sich ein Vorgeschlagen und organisiert bieten, vor allem an Frau Grothe und Projekt, das für alle, sowohl Lehrer als wurde der Tag von der Schülervertre- Herr Berling, die uns so tatkräftig zur auch Schüler, völlig neu war. tung, natürlich alles auch in Rück- Seite standen, und an alle Schüler sprache mit der Schulleitung, die je- und Lehrer, die sich auf dieses Projekt Das Ergebnis konnte sich sehen las- derzeit hinter dem Organisations- eingelassen haben und es hoffentlich sen. In 42 Projekten, gestaltet von team stand und bei Fragen auch auch genießen konnten. Vielleicht Lehrern, Schülern, Ehemaligen und gern half. hat auch der ein oder andere noch et- der Fachschule, konnten verschie- was dazu lernen können! denste Dinge ausprobiert, gelernt Da dann sogar das Wetter am Tag und vertieft werden. Cheerleading, selbst mitspielte, klappte auch alles Wir blicken jedenfalls alle mit gutem Kung Fu, Mangas malen, Handarbeit, so, wie es geplant war. Auch die Gefühl in die Zukunft, wo hoffentlich Töpfern und Action Painting sind da- Stimmung in den Gruppen war aus- noch einige Tage der Begegnung bei nur einige von den vielen Mög- schließlich positiv. Das haben die stattfinden können, um das Gemein- lichkeiten, die dazu dienen sollten, Rückmeldungen aus der Schüler- schaftsgefühl und das Schulklima mit dass sich die Schüler untereinander und Lehrerschaft im Nachhinein be- dem berühmten „Hermannswerde- kennenlernen. stätigt. raner Geist“ zu stärken. ¢

Dorothea Zscherpel, Jgst. 12 ALMANACH 2015 Gemischtes 75

Entwickeln und Fördern aus dem FF EF also von Anfang an...

Aus heutiger Sicht sieht das Gestern maßgeschneidert angeboten wer- Ertel aus dem Internatsbereich und einfach aus: Ein Gymnasium ist ein den. Die Veränderung des Blickwin- Herr Schmidt als externer Psycho- Ort für Schüler, die etwas können, kels führt unweigerlich zum Umden- loge unserem Fördernetzwerk an. die lernen gewohnt sind, selbststän- ken in der Praxis. Es gilt, die Bremse dig und aufmerksam sind, Disziplin im Kopf zu lösen. Es kann einfach Für das erste gemeinsame Jahr ha- und Ordnung als wichtige Tugend nicht so bleiben, wie es war. Und da- ben wir uns einige wichtige Aufga- ansehen und die es dem Lehrer leicht mit verlassen wir die Komfortzone ben vorgenommen. Dazu gehören machen. Der Lehrer ist jemand, der der Alltagsroutine. Für jeden von uns unter anderem: in Humboldt’scher Manier sein Wis- gilt: Hilfst du anderen, ihr Potenzial • Fortsetzung vorhandener sen und Können anbietet, sozusa- zu entwickeln, so hilfst du dir selbst Schülerberatungen gen als Buffet. Der Schüler wiederum und empfindest Freude dabei. Poten- • Schaffen eines Informationspools hat die Aufgabe, daraus etwas zu ziale sind jedoch häufig verschüttet zu Schülern mit besonderen Lern- entnehmen, sich Wissen und Kön- oder überdeckt von Problemen. Für bedürfnissen nen anzueignen, nachzueifern und jeden von uns sind dies Herausforde- • Unterstützung von Fach- und sich auf das Leben vorzubereiten. rungen, die viel Zeit und Kraft ziehen. Klassenleitern durch gezielte Daher ist es wichtig, unsere Kraft zu Teilnahme an ausgewählten Aus heutiger Sicht sieht das Hier und bündeln und Zeit effektiv zu nutzen. Klassenkonferenzen Jetzt anders aus. Schüler, die an ei- • Erstellen einer Literaturliste und nem Gymnasium lernen, sind viel- Eine sehr wichtige Entscheidung in Vornehmen erster Bestellungen fältig in ihren Ausprägungen, ihren diese Richtung war die Gründung • Schaffen eines Beratungsraums Interessen, sie sind Persönlichkeiten unseres Entwicklungs- und Förder- in der dritten Etage mit Charakter und Eigenheiten. Sie teams. In einer ersten Zusammen- • Sammeln von Ideen zur Weiter- wollen nicht einfach nur etwas vor- kunft bereits im vergangenen Schul- bildung für das Schuljahr 2015/16 gesetzt bekommen. Sie wollen mit- jahr trafen sich einige Lehrer mit bestimmen, mitreden und Verant- Herrn Berling und steckten folgende Einige dieser Aufgaben haben wir wortung für ihre Lernprozesse über- Ziele und Aufgabenfelder für ein der- bereits in Angriff genommen, erste nehmen. Und sie haben heute Pro- artiges Team an unserer Schule ab: Erfolge erzielt und Veränderungen bleme zu wälzen, mit denen wir • Beratung und Begleitung von sowohl im Denken als auch im prak- noch vor einigen Jahren nicht ein- Schülern mit besonderen Lernbe- tischen Handeln bewirkt. Das macht mal annähernd vertraut waren. dürfnissen uns sehr stolz. Auch inspiriert es uns, • Beratung und Unterstützung weiterzudenken, neue Ziele in den Dies alles sind Herausforderungen, der Kollegen zur Stärkung indivi- Fokus zu rücken, in eine Konzeption die wir als Lehrkräfte und Pädago- dueller Lernprozesse im Unter- zu integrieren und unsere Schüler gen täglich spüren. Gleichzeitig geht richt sowie uns selbst auf das Morgen Schule weg von der Wissensvermitt- • Erstellen eines Pools an externen vorzubereiten. lung. Heute spielen Kompetenzen Beratungsmöglichkeiten eine herausragende Rolle im Aufga- • Organisation von Weiter- „Wer in der Zeit nur das Alte sieht, ist benkontext der Lehrer. An oberster bildungsangeboten zur Thematik ein Pedant. Wer in ihr nur Neues er- Stelle stehen dabei Verantwortungs- • Schaffen einer Lern- und Förder- blickt, ist ein Dummkopf.“ Halten bewusstsein, Verlässlichkeit, Aus- bibliothek wir es mit Franz Grillparzer und ge- drucksfähigkeit, Selbstständigkeit stalten mit unseren guten Erfahrun- und Teamfähigkeit. Aber auch Ziel- In der ersten Lehrerkonferenz in die- gen, Erfolgen von gestern und neuen strebigkeit, Kritikfähigkeit, innovati- sem Schuljahr stellten wir uns als Ideen schon heute die Zukunft. ¢ ves Denken, Hilfsbereitschaft und Team vor. Derzeit gehören Frau Kreativität befinden sich auf der Drenske, Frau Kerkmann, Frau Nolte Dr. Ria Nolte Agenda der Pädagogen. Und dies soll und Herr Berling als Lehrkräfte der Mitglied des Lehrerkollegiums jedem Schüler mehr oder weniger Schule, Frau Eichelmann und Herr 76 Gemischtes ALMANACH 2015

und höchst engagiert. Genau das ist Kerstin Koppe is it in unserer schnelllebigen Zeit selten geworden, sehr selten. Die besten Brandenburgischen Genau deshalb haben Hermanns- Lehrerinnen und Lehrer 2014 werderaner Eltern und Schüler die Hand gehoben und Frau Koppe als „Beste Lehrerin“ vorgeschlagen, Seit vier Jahren ernennt das Land von zierlicher Statur, ist eine äußerst schon 2013, und 2014 nochmals, und Brandenburg aus allen Landkreisen bescheidene Zeitgenossin, die täg- dem Schulamt mitgeteilt, dass Frau und kreisfreien Städten 18 Lehrerin- lich mit dem Fahrrad von Babelsberg Koppe in ihrer Art und in ihrem Wir- nen und Lehrer zu den „Besten“ und nach Hermannswerder radelt – bei ken an der Schule (u. a. als amtie- tut damit etwas, was man ausdrück- Wind und Wetter. Dort angekom- rende Oberstufenkoordinatorin) lich loben muss. Denn dieser Berufs- men, kümmert sie sich nicht nur um wirklich einmalig und gut sei. Denn stand muss aufgewertet und gebüh- ihren Französischunterrricht, son- welcher Lehrer, um nur ein außerge- rend gewürdigt werden. dern um unglaublich viel mehr, um wöhnliches Beispiel zu nennen, Austauschfahrten, Auslandsjahre, zückt seine private Kreditkarte und Vor Jahren noch hat es mal einen Gastschülerinnen und Gastschüler belastet die mit schlappen 2.000 Alt-Bundeskanzler gegeben, der von – und um Vertrauen. Vertrauen zwi- Euro, weil auf dem Pariser Flughafen „faulen Säcken“ gesprochen hat. schen Lehrern und Schülern. Deshalb Schüler-Koffer nicht ankommen und Pfuiii! Pfuii! Pfuii! wirkt Kerstin Koppe seit mehr als der TGV verpasst wird? zehn Jahren am Evangelischen Gym- Vermutlich hat dieser Ignorant Frau nasium Hermannswerder als Ver- Genau das hat vermutlich den Bran- Koppe nicht gekannt. Kerstin Koppe, trauenslehrerin. Still und bescheiden, denburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, sekundiert von Bil- dungsminister Günter Baaske, be- wogen, am 12. Mai 2015 Frau Koppe die Hand zu schütteln, in der Staats- kanzlei, und Dank zu sagen, guten Dank: „Es gelte nicht, eine Tonne mit Wissen zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen.“

Kerstin Koppe sieht das deutlich be- scheidener: „Ich kann für die Schüler Türen öffnen, durchgehen müssen sie aber selbst.“

Was für ein schönes Bild! Türen öff- nen und einladen. Genau dieses Credo hat Frau Koppe am 13. Mai 2015 auf die Titelseite der PNN gebracht. Auch die MAZ hat kräftig Beifall geklatscht.

Und auch wir, wir Hermannswerde- raner Eltern, Schüler und Kollegen, sind sehr stolz auf die „Beste Lehre- rin 2014“, und applaudieren von Herzen! ¢

Andreas Flämig Mitglied im Redaktionsteam des Almanach 2015

78 Gemischtes ALMANACH 2014

Schülerplaner 15/2016

In alter Tradition liegt ab Juni auch kann er auf dem Sommerfest 2015 wieder der druckfrische Schülerpla- und den sich anschließenden Schul- ner vor. Für das Schuljahr 2015/2016 veranstaltungen erworben werden. zeigen seine Umschlagseiten Schü- Auch das Schulsekretariat hält lerarbeiten aus dem Kunstunterricht Exemplare zum Verkauf bereit. des Gymnasiums. Wie gewohnt

Torsten Wiedemann Dipl.-Betriebswirt (FH) Steuerberater

• Erstellung Finanzbuchhaltung sowie betrieblicher Nebenbuchhaltungen, z.B. Kostenrechnung und Offene-Posten-Buchhaltung • Erstellung Jahresabschluß (Einnahmen-Ausgaben-Überschuß-Rechnung sowie Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung) • Erstellung betrieblicher und privater Steuererklärung (Lohn-, Einkommen-, Gewerbe-, Körperschaft- und Umsatzsteuererklärung) • Beratung zur Steuergestaltung, z.B. steueroptimierte Rechtsformwahl • Beratung zur Krisenfrüherkennung und Insolvenzprognose • Betriebswirtschaftliche Beratung, z.B. Bilanzanalyse, auch online • Selbstbucherservice, Steuerberatung vor Ort

Dipl.-Betriebswirt (FH) Tel: 0331 - 969 820 Ich unterstütze… Torsten Wiedemann Fax: 0331 - 969 8232 • Potsdamer Kickers 94 e.V. Steuerberater [email protected] • SG Fanfarenzug Potsdam e.V. Große Weinmeisterstraße 2 www.steuerberater-wiedemann.de • Förderverein der Inselschule Töplitz e.V. 14469 Potsdam • Landesverband Schulischer Fördervereine Berlin-Brandenburg e.V. (lsfb) • Förderverein St. Ursula e.V. • Wirtschaftsjunioren Potsdam e.V. ALMANACH 2015 Lehrer, Mitarbeiter und Gremien 79

Schule und Internat

Schulleitung Pädagogische Unterstützung Internat Leif Berling Dr. Wolfram Schmidt Bianca Woite Schulleiter Schulpsychologische Beratung Internatsleiterin

Bettina Grothe Daniel Ertel Heiko Grimm stellv. Schulleiterin Ganztagskoordinator, stellv. Internatsleiter Erzieher im Internat Merle Rosenfeld Daniel Ertel Oberstufenkoordinatorin Janett Eichelmann Erzieher, Ganztagskoordinator Legasthenietrainerin, Thomas Gierloff Erzieherin im Internat Sina Wischnewski Mittelstufenkoordinator Erzieherin und Veit Völkner Kinderschutzbeauftragte Einzelfallhelfer, Erzieher im Internat Janett Eichelmann Erzieherin, Mitglied des Förderteams Technische Kräfte Brigitte Hankel Veit Völkner Bibliothekarin Erzieher, Einzelfallhelfer

Helmut Schorrstedt Ilse Wilhelm Hausmeister Erzieherin

Lutz Helbig Doreen Malhotra IT-Administrator Sekretärin

Sabine Rosenkranz Philipp Galonska Sekretärin Praktikant der Berufsakademie

Lehrer und Fachbereichs-Leiter

Deutsch Englisch Latein Jutta Filzek, Marcella Heger (Ref.), Andrea Brüsch, Dirk Hergemöller, Leif Berling, Dr. Aristippos Blanas, Martina Heinze-Musolff, Dirk Hannes Immelmann, Kathrin Julia Brehmer, Bettina Grothe, Hergemöller, Kristin Kolbe, Verena Kerkmann, Susanne Kirschbaum Marcella Heger (Ref.), Lakotta, Dr. Anna-Christine (Ref.), Juliane Kloss (Ref.), Bettina Dr. Wolfgang Kittlick, Diana Kugler, Naumann, Natalie Robbins, Merle Klingebiel, Cathrin Könnecke, Sybille Möller (Ref.), Dr. Anna Rosenfeld, Matthias Salge, Katie Dr. Kerstin Morling, Dr. Anna-Chris- Vazaki Schasse, Martina Schneider, Ulrike tine Naumann, Natalie Robbins, Vorsitzender: Dr. Wolfgang Kittlick Schneiderat, Gregor Seebacher, Sebastian Schneider, Dr. Christel Dr. Christel Wagener, Alexander Wagener, Alexander Wallraf Wallraf Vorsitzende: Cathrin Könnecke, Vorsitzende: Verena Lakotta Sebastian Schneider 80 Lehrer, Mitarbeiter und Gremien ALMANACH 2015

Französisch Kunst Geschichte Renate Jungehülsing, Kathrin Jutta Filzek, Renate Jungehülsing, Mechthild Althausen, Thorsten Kerkmann, Bettina Klingebiel, Natalie Robbins, Ulrike Rüss, Becker, Dr. Aristippos Blanas, Julia Kristin Kolbe, Kerstin Koppe, Alexandra Schraepler, Brehmer, Silke Grinda, Marion Ulrike Schneiderat, Wibke Timm Anne-Kathrin Schwarz Hoeppner, Annika Herzog, Hannes Vorsitzende: Kerstin Koppe Vorsitzende: Alexandra Schraepler Immelmann, Stefan Krull, Friederike Lamott (Ref.), Katrin Griechisch Musik Sachse, Gregor Seebacher, Martina Leif Berling, Dr. Aristippos Blanas, Andrea Brüsch, Annika Herzog, Schneider, Eckhard von Schütz, Dr. Wolfgang Kittlick, Dr. Anna Juliane Kloss (Ref.), Jan Lehmann, Dr. Anna Vazaki Vazaki Sybille Möller (Ref.), Matthias Vorsitzende: Mechthild Althausen Vorsitzender: Dr. Wolfgang Kittlick Salge, Vorsitzender: Matthias Salge Sport Mathematik Dieter Behrendt, Bianca Drenske, Dr. Peter Ackermann, Hajo Darstellendes Spiel Martin Etzien, Thomas Gierloff, Brinkmann, Petra Ehmke, Thomas Dirk Hergemöller, Kristin Kolbe, Silke Grinda, Marion Hoeppner, Gierloff, Susanne Kirschbaum Dr. Kerstin Morling, Dr. Ria Nolte, Stefan Krull, Boris Ramien, Katrin (Ref.), Dirk Lange, Manuela Martina Schneider, Alexander Sachse, Milinski, Dr. Ria Nolte, Katharina Wallraf, Hans Weber Vorsitzende/r: Silke Grinda, Martin Parschau, Petra Leithold, Guido Vorsitzender: Dirk Hergemöller Etzien Nischan, Gabriele Schulz Vorsitzender: Dirk Lange Religion Wirtschaft – Arbeit – Technik Mechthild Althausen, Thorsten (WAT) Informatik Becker, Sabine Commichau, Martin Etzien, Thomas Gierloff Hajo Brinkmann, Thomas Gierloff, Bettina Grothe, Friederike Lamott Guido Nischan, Katharina Parschau (Ref.), Dr. Erdmute Nieke, Vorsitzender: Guido Nischan Katie Schasse Vorsitzende: Sabine Commichau Biologie Dieter Behrendt, Bianca Drenske, Politische Bildung Cathrin Könnecke, Jan Lehmann, Silke Grinda, Marion Hoeppner, Martina Heinze-Musolff, Gudrun Stefan Krull, Katrin Sachse, Eckhard Tesching, Joachim Rinder (Ref.), von Schütz, Gregor Seebacher Sebastian Schneider, Anne-Kathrin Vorsitzender: Eckhard von Schütz Schwarz Vorsitzende: Martina Heinze- Philosophie Musolff Renate Jungehülsing, Bettina Grothe Chemie Vorsitzende: Renate Jungehülsing Petra Ehmke, Manuela Milinski, Joachim Rinder (Ref.), Sebastian Geographie Schneider, Gudrun Tesching Petra Leithold, Dr. Ria Nolte, Vorsitzende: Manuela Milinski Eckhard von Schütz, Boris Ramien, Merle Rosenfeld Physik Vorsitzender: Boris Ramien Dr. Peter Ackermann, Hajo Brinkmann, Dirk Lange, Guido Nischan, Katharina Parschau, Gabriele Schulz Vorsitzender: Hajo Brinkmann ALMANACH 2015 Lehrer, Mitarbeiter und Gremien 81

13 stimmberechtigte Mitglieder der Schulkonferenz 2014/15

Lehrervertreter: Schülervertreter: Beratende Mitglieder 1. Berling, Leif 9. Hohmann, Johannes der Schulkonferenz 2014/15: 2. Commichau, Sabine, 10. Mall, Frieder Vors. ab 12.9.13 11. Michael, Leander 1 InternatsschülersprecherIn: (V: Rinder, Joachim) 12. Zimmer, Leonard Bahr, Julia 3. Lange, Dirk Gesche, Tabea (V: Parschau, Katharina) 4. v. Schütz, Eckhard Internat: 1 Vertreter der Trägerin: 13. Woite, Bianca Franzen, Dr. Jürgen Elternvertreter: 5. Böttcher, Anne 1 VertrauenslehrerIn: 6. Gommert, Marcus Koppe, Kerstin (Stellv. Vors. ab 7.10.2014) Schneider, Sebastian 7. Schulte zu Sodingen, Beate 8. Schulze, Britta

Elternsprecher

5 L Herr Langenwalter 9 a Frau Dr. Bernhardt, 11 Frau Bröckerbaum, (stellv. Vors.) Frau Kübler Frau Böttcher (Vorsitzende) 5 L Frau Wittig 9 b Frau Dr. Lüttger, Frau Dr. Lüttger 6 L Frau Schulte zu Sodingen Frau Baumeister Frau Oelsner, Frau Jamme 6 L Herr Zertani 9 c Frau Dr. Nordemann-Schiffel, Frau Kunkel-Zimmer 7 a Herr Dr. Kramer Frau Klebanowski Frau Wilde-Schultz Frau Gernert-Gäbele 9 L Frau Klebanowski, Frau Sens Frau Grunewald-Feskorn 7 b Frau Binschus-Wiedemann 10 a Frau Fiedler, Herr Hofmann Frau Krause (stellv. Vors.) Herr Kallenbach 10 b Frau Ahle, Frau Schilkowski Frau Apel 7 c Frau Esch, Frau Frey 10 c Herr Nitzschke, 12 Frau Beißel, Frau Schmitt 7 L Frau Beißel, Frau Schulze Frau Geicke-Bruder Brau Böhnke, Frau v. Fritsch 8 a Frau Schultz, Frau Hartge 10 D Herr Groß, Herr Kalka Herr Prof. Schildhauer 8 b Frau Kluge, Frau Kempers 10 L Herr Gommert, (stellv. Vors.) Frau Liedke, Frau Kiesant 8 c Frau Rothaug, Frau Heineken Frau Abromeit Frau Friedrich, Herr Funk 8 L Frau Schulte zu Sodingen Herr Becker Frau Schulze 82 Lehrer, Mitarbeiter und Gremien ALMANACH 2015

Gremien

Schulsprecher Gremienvertreter Lehrerkonferenz bis März 2015 ab April 2015 Jonathan Kalka (10d) Henri Raeck (10L) Schulsprecher: Tilman Böhnke (12) Schulsprecher: Stelllvertreter: Stellvertreterin für die Sek.I: Johannes Hohmann (10a) Ole Siems (10b) Josepha Hoppe (8L) Stellvertreterin für die Sek. I: Stellvertreter für die Sek.II: Josepha Hoppe (8L) Elternkonferenz Vincent Nishen (12) Stellvertreterin für die Sek. II: Josepha Hoppe (8L) Annika Wegner (10b) Benno Scheerbarth (8L) Stellvertreter: Schulkonferenz David Böttcher (8a) Leander Michael (11) Ole Siems (10b) Johannes Hohmann (10a) Leonard Zimmer (11) Kreisrat der Schüler/innen Frieder Mall (11) Ole Siems (10b) Stellvertreter: Stellvertreter: David Böttcher (8a) Benno Scheerbarth (8L) Josepha Hoppe (8L) Benno Scheerbarth (8L) Vertrauenslehrer Lara Brenner (9a) Frau Koppe, Herr Schneider

ZAHNARZTPRAXIS DR. CHRISTIANE RÜCKER & RALFWPETER ZWIRNER

Zahnarztpraxisgemeinschaft Tel: 0331 872 132 Binsenhof 17, 14478 Potsdam Fax: 0331 872 006

www.zahnarztpraxisgemeinschaft-potsdam.de [email protected] ALMANACH 2015 Klassen und Jahrgangsstufen 83

Klasse 5L Klassenlehrer: Herr Lehmann Änna Bahn, Balthasar Baumann, Lilli Benk, Vincent Djamchidi, Paul Felix Frick, Charlotte Geppert, Nele Maret Hanko, Tilda Kaltenhäuser, Marlene Henriette Kießling, Henrik Johannes Kröger, Caspar Krzysch, Friedrich Lieback, Franziska Lucht, Nala Mai, Liese Charlotte Meister, Emma Kristin Pilnei, Lean Rakowski, Marlene Schäfer, Albert Schwericke, Rieke Mathilda Steffen, Katharina Stellpflug, Anton Fabian Sutor, Daniel Vohland, Isabella von Engel, Finn Wittich, Lennart Prosper Wobig

Klasse 6L Klassenlehrer: Frau Herzog Gwenhwyfar Brückner, Johanna Maria Cüsters, Joris Oskar Noel Degen, Lorenzo Ercolani, Carl Christian Flinder, Nicolai Hagitte, Philine Hartleb, Alina Zoe Hay, Josefine Hillmann, Paul Friedrich Kaiser, Clara Luise Kampmann, Laetitia Kovac, Friedrich Leonhard Krause, Nora Lienicke, Nicoline Losereit, Anton Oehlert, Simon Parschau, Timo Reichel, Tamara Veda Sophie Rettig, Johannes Florentin Roth, Anne Sophie Schulte zu Sodingen, Tabea Nadja Thiel, Lotta Bonni Timmermann, Carl Vogelsang, Mathilda Olivia Pippilotta Zertani, Emma Zimmermann

Klasse 7A Klassenlehrer: Herr Immelmann Friedrich Berg, Konrad Matthias von Bülow, Frederik Dehne, Maia Helene Fiedler, Julie Friederike Luise Fiedler, Mirjam Flüh, Lucy Gäbele, Antonin Gräser, Josefine Hauschke, Felix Friedrich Heermann gen. Böckelühr, Josefa Heinsius, Anton Hübotter, Liese Kleinke, Paula Kliesche, Fabian Kolew, Jonathan Kramer, Maya Louise Kretschmann, Sophie Lauruschkus, Kolja Sebastian Lenz, Moritz Lindermann, Anton Oelsner, Nikolai von Pfeil, Emmelie Schilkowski, Luise Katharina Schütze, Felix Stolpe, Maren Wille

Klasse 7B Klassenlehrer: Herr Wallraf Laurens Benedikt Amrhein, Anna Sophia Cüsters, Moritz Florian Freitag, Muriel Eva Friedrich, Sophie Gieselmann, Lauri Henrik Hasleder, Roman Heidbach, Jonathan Hof- mann, Lille Jonas, Anni Jula Kallenbach, Anna Katharina Löffler, Maria Martin, Marta Martin, Natascha Nather, Agnes Isolde Opitz, Oscar Jakob Panek, Josepha Emilie Petters, Janne Siemer, Anouk Sowade, Nora von Szada-Bor- ryszkowski, Benjamin Wagner, Jacob Wemhoff, Bennet Westphal, Jan-Simon Wiedemann, Simon Wittram, Joshua Wobig 84 Klassen und Jahrgangsstufen ALMANACH 2015

Klasse 7C Klassenlehrer: Frau Milinski Lao Amecke, Kaya Meret Esch, Alma Feuerbach, Lea Sophie Freudenberg, Frederike Frey, Anusha Gallo, Elsa Maria Glahr, Isabel Gramann, Thies Thorben Hägele, Tim Valentin Jänchen, Wilhelmine Keste, Carl-Leon Manga- sarian, Emily Charlotte Martin, Malin Karlotta Müller, Daniel Posvyashchenna, Scarlett Marie Aurelia Preuß, Rick Schröder, Edda Selig, Marie Josephine Simm, Genoveva Stallmann, Elena Sühnel, Jakob Emanuel Tanner Tabares, Jannik Thielecke, Nina Will, Pauline Yon, Wilhelmine Charlotte Zelmer

Klasse 7L Klassenlehrer: Frau Drenske Amelie Beger, Jacob Friedrich Beißel, Vivien Belitz, Georgina Berg, Caroline Brendel, Josephine Chevalier, Emili Ehrler, Jason Emanuel Engel, Jannis Gebhardt, Eleni Heynen, Thia Leandra Hoffmann, Charlotte Hornemann, Charlotte Kießling, Paul Antonio Maximilian Kusch, Silas Mecklenburg, Ronja Parussel, Luca Joana Parussel, Julius Peckskamp, Lara Rakowski, Rebecca Richtsteig, Paula Elisabeth Schlaad, Marie Luise Schmidt, Lise Schulze, Charlotte Tenhagen, Anna Lisa Zapfe

Klasse 8A Klassenlehrer: Frau Schneider Johanna Luise Bertz, Antonius von Both, David Böttcher, Jan Brinkhaus Tort, Marie von Campenhausen, Frieda Fischer, Tilman Hartge, Louise Herzog, Hanna Luise Immendorff, Olga Koopmann, Anne Meister, Anoushka Ira Menon, Jasvir Robin Multani, Charlotte Sophie Neuland, Moritz Philipps, Mia Finnuala Piekarek, Jason Plath, Sophie Antonie von Prietz, Lena Marie Schiemann, Ellen Smilla Schultz, Victoria Louise Schütze, Elisabeth Staabs, Konrad Theodor Wacke, Hannah Weiß, Laetitia Wenzel

Klasse 8B Klassenlehrer: Frau Brehmer Lea Böhmer, Greta Hermine Campen, Tabea Conrad, Anna Hainzl, Elsa Rosalie Heinsius, Eva Hermerschmidt, Undine Charlotte Heyne, Jakob Hohn, Marie-Charlotte Immel, Julius Fritz Irion, Arian Magnus Janjatovic, Julian Kempers, Anna Kluge, Christoph Georg Leese, Luisa Lodni, Malou von Oelsen, Pepina Pairan, Carla Radtke, Konrad Schran, Lisa Schulz-Coppi, Hannah Sinodoru, Alma Charlotte Sprengel, Linda Thevarajah, Giovanna Wallstein, Ruben Weymann, Lukas Zeutschel ALMANACH 2015 Klassen und Jahrgangsstufen 85

Klasse 8C Klassenlehrer: Herr Seebacher Nora Burges, Lina Arwen Francke, Maximilian Frick, Nicola Isabell Friedrich, Anakin Gutknecht, Luca Sophie Heineken, Lotte Kalka, Frauke Koßmann, Charlotte Kouril, Henriette Lange, Vincent Leuer, Christian Ludwig, Benno Manz, Hannah Marie Meyer, Lina Oehlert, Emil Overduin, Johanna Parschau, Lea Marlen Rothaug, Milan Paul Schröder, Johann Simon, Noah Stark, Viktor Trost, Lea Weber, Nina Wessel, Fine Weßlau, Adrian Will, Helene Zinnecker

Klasse 8L Klassenlehrer: Herr Schneider Bernhard Bachmann, Nikhe Bartelt, Simone Diedrich, Helena Geppert, Carina Gommert, Mirja Marie Gottschalkson, Josepha Hoppe, Rahel Jonitz, Arne Kapischke, Charlotte Krause, Julian Lüth, Antonia Mauder, Karim Elias Mayer, Tabea Leonie Oesterwitz, Viktoria Julie Oßner, Hermine Otto, Charlotte Richter, Frederike Rust, Ottokar Sachse, Benno Scheerbarth, Ferdinand Schulte zu Sodingen, Tom Schulze, Paula Schwericke, Victoria Stellpflug, Christian Wentker, Luis Wittich

Klasse 9A Klassenlehrerin: Frau Filzek Julius Heinrich Beißel, Konstantin Bernhardt, Marlene Boschmann, Lara Brenner, Friederike Dietrich, Jakob Hainzl, Anna Rebekka Kadegis, Bianca Kietzmann, Henriette Kübler, Pablo Landrock, Theresa Möller, Anna Caroline Mueller-Thuns, Lieselotte Netzker, Henriette von Pfeil, Jonathan Pittrof, Cecilie Sophie Raebel, Emma Sandner, Richard von Schütz, Marie Ulrike Uecker, Sophie Vandrey, Marie Vogelsang, Marlene Wessel, Elisa Seraphina Wiesand, Lili Winderlich

Klasse 9B Klassenlehrer: Herr Becker Pauline Baumeister, Jola Deking, Sophie Ghandtschi, Evelina Graffmann, Maike Groenewald, Wenzel Hebold, Lily Heermann genannt Böckelühr, Merte Rabea Heiland, Simon Hieronymus, Karl Höhne, Jonas Hübotter, Edgar-Maria Isenmann, Zoe Lara Janjatovic, Armin Kleemann, Hannah Knorr, Marieke Kramer, Luise Gertrud Krug, Michelle Lampe, Fabian May, Charlotte Roth, Rabea Schalinski, Lena Seltzsam, Florian Steyreiff, Lina Strutzke, Hannah Sophie Weber, Helene Charlotte Weißhaupt, Magnus Zocher 86 Klassen und Jahrgangsstufen ALMANACH 2015

Klasse 9C Klassenlehrerin: Frau Parschau Lena Belitz, Pau Brinkhaus Tort, Kevin Ehlert, Mia Maleen Figura, Daniel Fronk, Dominik Geier, Joshua Gmajnic, Oda Hausmann, Carolina Imhof, Katharina Klebanowski, Nina Jael Marreel, Lasse Möbus, Phi Hung Nguyen, Liva Anna Organischak, Helene Schiffel, Christoph Schumann, Viktoria Steffen, Alexander Stuke, Hannah Elisa Sühnel, Marie Luise Sutor, Franka Thomas, Caspar Timm, Sally Uhlemann, Franz Waldmann, Gereon Wemhoff, Elena Wenzel, Emilie Yon

Klasse 9L Klassenlehrer: Herr Hergemöller Vivien Bäurich, Julian Belger, Zoe Etain Braun, Ferdinand v. Fritsch, Vladana Giebler, Felix Hertneck, Helene Hornemann, Lotte Luise Käferstein, Henning Kapischke, Antonia Klebanowski, Jessica Sara Kljunic, Anne Noelle Kulla, Joram Kuntze, Muriel Liedke, Baldur Michael, Ivo Prokop, Magdalena Scheinemann, Alicia Schildhauer, Jill Sens, Ole Sußdorf. Klara Tenhagen, Georgios Albert Filon Vlassakidis, Simon Wichura, Sandra Wiesenhütter, Laura Wilks, Friedrich Zelmer

Klasse 10A Klassenlehrer: Herr Krull Sophia Katharina Bode, Robert Brechtezende, Niklas Dust, Elise Sofie Engler, Justus Fiedler, Johanna Haseloff, Leopold Hausmann, Johannes Hohmann, Ann-Kathrin Höltkemeier, Alois Hornemann, Hanna Jordan, Leonard Jungmann, Marilen Martin, Johannes Möll, Sophia Moltzen, Julia Katharina Mueller- Thuns, Julian Ortleb, Trixi Pairan, Jasper Scheidmann, Tanja Schneider, Leonard Stief, Caroline Westphal, Emil Winderlich (bis Januar 2015), Margarete Zimmermann

Klasse 10B Klassenlehrer: Herr Dr. Blanas Jesse Altmann, Konrad Amrhein, Clara Victoria Bidemar, Mia-Nele Böhm, Lydia Bork, Tim Friedrich, Henriette Clara Griesel, Jannis Hanselmann, Jacob Hofmann, Hannah Jonitz, Till Anton Kamp, Jakob Klingemann, Lea Maria Kolesnyk, Joshua Kraft, Emilia Kunst, Jasper Leuer, Emma Lieback, Fanny Riebicke, Mathis Schilkowski, Lisa Sophie Schultz, Ole Siems, Lennart Stephan, Annika Wegner, Julian Weinert, Alison Loraine Winter, Daniela Wintz ALMANACH 2015 Klassen und Jahrgangsstufen 87

Klasse 10C Klassenlehrerin: Frau Klingebiel Joana Andermann, Julia Sophie Bahr, Lena Marie Bocian, Cornelius Bruder, Sara Ehmendörfer, Lea Sophie Fichtmüller, Marit Fries, Katharina Goße, Emilia Grasme, Christian Günther, Leonie Hämer, Jonas David Harnisch, Emilia Herrmann, Carlotta von Hertzberg, Dario Valention Klepoch, Mak Kljunic, Milena Kramer, Alexander Nitzschke, Julie von Oelsen, Jonas Reiche, Marie Elisabeth Rudolph, Alina Schablowsky, Marie Süssner, Konstantin Weber, Paul Wenzek, Paula Zielonkowski, Christiane Zscherpel

Klasse 10D Klassenlehrer: Herr Etzien Armin Below, Cedric Besch, Samir Bouharras, Nils Deiter, Niklas Groß, Lucas-Oliver Harder, Sarah Jüstel, Jonathan Kalka, Julian Komitsch, Leon Valentin Lindau, Rowena Martinez- Bonilla, Lisa Pelz, Leon Sachadä, Philipp Staats, Felix Wemhoff, Sophie Wenzel

Klasse 10L Klassenlehrer: Herr Behrendt Leon Abromeit, Helena Becker, Josephine Beger, Helene Berling, Amelie von Both, Friedrich von Dellingshausen, Luisa Pauline Engel, Saskia Flamme, Dorothee Gommert, Johannes Huber, Noah Jordan, Anna Catherine Kirchhoff, Charlotte Kolck, Marie-Theres Lück, Elias Martinez Moreno, Jonathan Paarsch, Henri Samuel Raeck, Stina Sachse, David Simon Schmidt, Lasse Siemer, Johanna Wacke, Lara-Sophia Wagner, Marius Mo Weinrich, Merle Welten 88 Klassen und Jahrgangsstufen ALMANACH 2015

Jahrgangsstufe 11 Olgar Agaba, Yuma Amecke, Sophie Apel, Lisa Vivian Arendt, Konstantin Bäumer-Bruhn, Thorben Beitz, Felicitas Bendig, Pauline Benz, Anne Berndt, Josefine Beusch, Julia Bischof, Alexander Blank, Stella Boldis, Sophie Borgel, Gregor Böttcher, Henrik Bröckerbaum, Adrian Bröckerbaum, Lia Dipke, Antonia Dittmer, Max Domschke, Ole Dust, Gesine Eggers, Berit Feskorn, Eléa Fourest, Sophie-Charlotte Frehse, Leonard Geier, Zina Gerlinger, Tabea Gesche, Leon-Diederik Gieseler, Finn Peter Grimmelt, Hannah Grün, Julischka Hainzl, Cooper Susan Halliday, Karl Homuth, Jan Philipp Huth, Luise Imme, Nikolaus Jamme, Marit Jänchen, Alexis Kaiser, Laura Paula Kasimir, Emilia Klebanowski, Paula Klingholz, Paula Knorr, Lea Koch, Fridtjof Kotte, Jorin Kouril, Anton Kowalski, Antoneta Krause, Anna Sophie Krug, Konstantin Krüger, Liv Kügler, Angelika Kurek, Zi Kei Kwok, Leonie Lachmann, Clara Emma Lahn, Maja Luisa Leschke, Jessica-Sophie Liehr, Jan Lohan, Fabian Lutz, Frieder Mall, David Andres Mancera Cariillo, Maxim Mersini, Leonhard Meyer, Leander Michael, Charlotte Möll, Lukas Nicolai, Freerk Nieter, Simon Oelsner, Antonella Opdensteinen, Leonie Otto, Henriette Pestel, Mortimer Philipps, Hans Christian Plähn, Raya Victoria Preiss, Charlotte Luise Raebel, Henriette Raebel, Theresa Roscher, Charlotte Salomon, Trudi Sassin, Ruben Schalinski, Theresa Scheinemann, Friederike Schirmag, Marie-Luise Schlesinger, Jennifer Schultz, Linde Schumann, Juliane Seltmann, Annika Sigl, Joshua-Ian Springer, Onno Constantin Spuhl, Luzia Magdalena Stallmann, Juliana Steger, Linda Steinkamp, Aaron Johannes Ströber, Nora Strutzke, Christian-Moritz Thorn, Clara-Maria Timm, Sascha Uhlemann, Jakob von Bülow, Heinrich Leon Wallroth, Hannah Weber, Nina Wegner, Julie Wellensiek, Valentin Wenzke, Hans Wilhelm Wudick, Chia-Nien Yang, Melissa Zeifang, Katharina Zemisch, Susanna Zielonkowski, Leonard Zimmer, Anton Zimmermann ALMANACH 2015 Klassen und Jahrgangsstufen 89

Jahrgangsstufe 12 Meline Andermann, Paul Augustinowski, Clara Lea Baumert, Jonathan Georg Beißel, Samuel Bertz, Hans Bier, Tilman Böhnke, Jennifer Bongards, Amina Lätitia Bork, Pinkas Commichau, Caroline Deuerling, Leonard Dinter, Nora Ebert, Lena Marie Engel, Gregor Engel, Lukas Erkens, Katharina Fetting, Jakob Fischer, Hendrikje Friedrich, Sophie von Fritsch, Marie-Delphine Fronk, Katharina Funk, Jasmin Gersdorf, Sophia Giel, Luc Guder, Paulina Hämer, Friederike Hartge, Daniel Hasskarl, Jonas Heinicke, Stiene Hennicke, Luzie Heymann, Tabea Hoppe, Lena Humke, Klara Isermann, Charlotte Iwers, Tom Jaster, Justus Malte Kiesant, Leonard Kikels, Henrik Knappworst, Marie Köhn, Eleni Kritikos, Tim Lukas Küpper, Antonia Lassig, Lina Lau, Nicole Lehmann, Immanuel Leps, Felix Leyendecker, Yorick Liedke, Björn Lingnau, Luise Mecklenburg, Luise Mehner, Lilian Montag, Vincent Nishen, Friedrich Leonhard Pestel, Lea Rohde, Carlotta Rust, Stella-Carina Ruthe, Marie Scheidmann, Angelina Schildhauer, Miriam Maika Schmidt, Jonas Schneider, Jan Philipp Schuhr, Caroline Schulz, Frida Schulz, Madita Schwenke, Louisa Siegert, Neele Siemer, Henriette Sprafke, Debora Stöcklein, Fabian Strippel, Lukas Sweetwood, Cecile Tag, Maja Toaspern, Johann Vock, Wiebke Wagner, Marie Luise Wallroth, Lena Weber, Heinrich Weber, Björn Weidemann, Luisa Weigmann, Marie Weiß, Augustin Welten, Benjamin Werdin, Matthias Werneburg, Paulus Wersig, Maria Wild, Johannes Wilhelm, Lennart Wunderlich, Dorothea Zscherpel 90 Abitur 2014 ALMANACH 2015

Abitur 2014

Abiturienten 2014 Moritz Benz, Emil Bernhardt, Melina-Maria Bode, Louisa Boettcher, Annegret Borleis, Konstantin Bothe, Michaela Bothing, Hannah Dorothee von Bülow, Dominique Bundt, Friedrich Buttenberg, Luise Henriette Catenhusen, Franziskus Claus, Kimberley David, Ronja David, Carla Echtermeyer, Eva Renate Erning, Clemens Feldhaus, Constantin von Fritsch, Swana Gerriets, Antonia Gnädig, Maxim Göcke, Cornelius Goerdeler, Benjamin Michael Gommert, Lydia Handke, Lea Nora Härtel, Paul Hasenfelder, Anna Clara Heineken, Arina Heinl, Jannis Hertel, Paula Hinnerichs, Julietta Hofmann, Luise Hohensee, Charlotte Holz, Kaspar Jamme, Jannek Jänchen, Julius Jüpner, Luise Kalka, Charlotte Kerscher, Max Kießling, Gabriel Klappenbach, Charlotte Kluchert, Kristin Knappworst, Hannes Kneiding, Wanda von Knobelsdorff, Arne Christof Koch, Jan Konkel, Gero Koßmann, Eunike Marlene Kramer, Linus Krüger, Lea Miriam Laake, Nina Lawniczak, Philipp Lefherz, Tabea Linzbach, Karl-Maria Ludewig, Noah Luttermann, Laura Mahrla, Jéróme Mard, Laurenz Mecklenburg, Ariane Merx, Richard Meyer, Rosa Mutz, Sophie Oerke, Hannah Lea Ortmann, Felix Peters, Johanna Charlotte Pfannschmidt, Simon Pietryga, Pascal Pundmann, Jannik Rapp, Marlene Marie Resch, Leonie Rief, Paul Rohwerder, Johanna Rothmann, Anna Rückeis, Vincent Schaarschmidt, Malte Schirp, Jacob Schladebach, Theresa Schmalenbach, Vanessa Schneeweiß, Emilia Schoft, Katharina Sell, Nikita Sivertsev, Helena Stiebler, Josef Stöcklein, Erik Stuller, Johannes Tuchelt, Valentin Wagner, Konrad Waldmann, Nils Waterstradt, Ronald Weinert, Lukas Werdin, Barbara Werneburg, Johannes Westphal, Anna Wilke, Lara Wolff, Sina Zielke ALMANACH 2015 Das Almanachteam 91 92 Das Almanachteam ALMANACH 2015

Warum machen die das? diskutieren, redigieren, akquirieren, lamentieren, konferieren, korrigie- Ein Blick hinter die Kulissen ren, dokumentieren, motivieren, na, halt alles, was man sowieso im Be- des Almanach-Redaktionsteams rufs- und Familienalltag so macht. Übrigens: Sie können bei jeder Re- daktionssitzung einen schönen Wir sind uns einig: Diese Schule ist ten wissen wir als Erste, wir doku- Schluck Wein mit uns trinken. Müs- eine besondere Schule, und irgend- mentieren Meilensteine, wir gene- sen Sie aber nicht. wie lieben wir sie, mal mehr, mal rieren jede Menge Anregungen, er- weniger intensiv. Das haben wir mit proben neue Blickwinkel auf Schule, Herzlich grüßt das Redaktionsteam, allen gemeinsam, die mit dem Evan- Bildung und Gesellschaft und gestal- bestehend aus Leif Berling, Anne gelischen Gymnasium Hermanns- ten mit dem Almanach-Heft die Böttcher, Andreas Flämig, Simone werder in irgendeiner Weise zu tun Schule, ihre Geschichte und Zukunft Geyda, Carolin Hilker-Möll, Matthias haben. aktiv mit. Kolck, Petra van Laak, Doris Staats, Alexander Wallraf und Bianca Woite. Insgeheim wäre so mancher von uns Wenn Sie, liebe Leserinnen und Le- selbst gerne als Kind und Heran- ser, sich jetzt fragen, warum Sie Sie möchten wissen, wann die wachsender auf diese Schule gegan- selbst eigentlich noch nicht mit da- nächste Redaktionssitzung stattfin- gen. Das allein ist schon Grund ge- bei sind: Es ist nie zu spät, das Redak- det? Wenden Sie sich per Telefon nug, sich zu engagieren. Die einen tionsteam zu ergänzen. Schreiben ist 0331 – 2 31 31 41 oder per Mail an backen Kuchen, die anderen be- nicht Ihre Sache? Soll es auch nicht, [email protected]. treuen Ausflüge, spenden Sach- und denn schreiben sollen ja die ande- Wir freuen uns auf Sie! ¢ Finanzmittel, fotografieren, tragen ren: die Schüler, die Lehrer, die Funk- zu Veranstaltungen bei – die Liste tionsträger. Sie werden für ganz an- Petra van Laak ließe sich ewig fortführen, und viele dere Dinge gebraucht: strukturieren, Mitglied der Almanach-Redaktion machen sogar mehreres parallel.

Dann gibt es da noch diese Gruppe von Sonderlingen, die jedes Jahr da- für sorgt, dass der Almanach er- scheint. Dieses heterogene Team bringt doch tatsächlich ein homo- genes Printprodukt zustande, und es macht ihnen sogar Spaß. Denn in keinem anderen Projekt sind sie so nah dran am gesamten Geschehen rund um Hermannswerder wie in der Almanach-Redaktion. Hier lau- fen alle Fäden zusammen, Neuigkei-

Impressum

ALMANACH 2015 Herausgeber: Redaktion: Titelfoto: A. Flischikowski Bankverbindung Jahresheft des Fördervereins Förderverein des Evangelischen Leif Berling, Anne Böttcher, des Fördervereins: und des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder Andreas Flämig, Simone Geyda, Fotos: Bank: EDG Gymnasiums Hermannswerder mit Internat Carolin Hilker-Möll, Matthias Kolck, Wir danken A. Flischikowski IBAN DE06 520 604 100 mit Internat Doris Staats, Petra van Laak, sowie allen Autoren für die uns 003 902 498 Vorsitzender: Alexander Wallraf, Bianca Woite freundlicherweise zur Verfügung BIC GENODEF1EK1 Ev. Gymnasium Philipp Jamme (v.i.S.d.P.) gestellten Fotos. Fotos der Hermannswerder Satz/Layout: www.pigurdesign.de Klassen- und Jahrgangsstufen: Der Förderverein ist Hermannswerder Haus 18 kontakt@foerderverein- Andreas Flämig. Abitur-Fotos: berechtigt zur Ausstellung 14473 Potsdam gymnasium-hermannswerder.de Druck: G&S Druck und Medien Maria Parussel. Foto Renate von Zuwendungsbescheini- Tel. 0331 – 231 31 41 Meinhof: Cornelius Meffert. gungen. Auflage: 800 Exemplare Wir danken insbesondere der Süddeutschen Zeitung für die Genehmigung, den Artikel von Renate Meinhof vom 20.9.1997 nachdrucken zu dürfen.

Hinweis der Redaktion: Auf Anmerkungen wurde bei den Texten generell verzichtet. Quellen können bei den Autoren gerne erfragt werden.

Jahresheft des Fördervereins und des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder mit Internat ALMANACH Jahresthema 2015 HW 25 Jahre

Förderverein des Ev. Gymnasiums Hermannswerder mit Internat e.V. Vereinsadresse: Hermannswerder Haus 18 · 14473 Potsdam · E-Mail: [email protected] Bank: EDG · BIC GENODEF1EDG · IBAN DE93 2106 0237 0000 1733 39 · BLZ 210 602 37 · Konto 173 339 · Vereinsregister-Nr.: VR 663P, Amtsgericht Potsdam Der Förderverein ist gemeinnützig und berechtigt zur Ausstellung von Zuwendungsbescheinigungen.