041 Kulturmagazin 13 9 Low.Pdf
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wie der zuger konzern zum internationalen player wurde und welche rolle er heute spielt. 9 CHF 8.– www.null41.ch September 2013 o Monatszeitschrift für Luzern und die Zentralschweiz mit Kulturkalender N im falschen film klappe, die erste fühlen sich die Aktivisten der Industriestrasse. Das Drehbuch zur Neubad-Eröffnung. Gestaltung: tbspartner.ch / Fotografie: Sepp Dreissinger Gestaltung: tbspartner.ch Robert Maszl, Sänger Das 3-sparten-abo. Luzerner 1 + oper, 1 + schauspiel, 1 + tanz. TheaTer… Freie, spontane terminwahl. www.luzernertheater.ch LuTh_Kuma_Sommer2013.indd 1 31.05.13 KW22 14:58 editorial voN rIsIkogEschäften Die Glencore Xstrata, eines der weltweit führenden und in welchen Dimensionen es heute arbeitet und Unternehmen in der Rohstoffbranche mit Sitz in was es unter Zusammenarbeit mit anderen Ländern pringerBerlin Baar, war dieses Jahr öfters in den Medien. Zuerst versteht. (Seite 8) s war da die Fusion mit dem Minenkonzern Xstrata Auf internationales Terrain verschlug es auf ganz an- alerie g im Mai, durch die das Unternehmen seine Stellung dere Weise den ehemaligen Nidwaldner Kantonspoli- ourtesy: milliardenschwer ausbaute. Im vergangenen Monat zisten Arnold Odermatt. Die Unfallfotografien, die er c waren es die sinkenden Rohstoffpreise, die dem Kon- in seiner Dienstzeit schoss, machten ihn nach seiner zern Schlagzeilen bescherten. Pensionierung überraschend berühmt. Doch auch Was die Geschäfte des Konzerns selbst angeht, hört seine weniger bekannten privaten Bilder zeugen von dermatt,Windisch; man aber nur wenig. Das liegt unter anderem daran, einem aussergewöhnlichen Sinn für die Ästhetik des o dass der Rohstoffabbau und -handel den Konsumen- Alltags. Grund genug für einen Ausflug nach Nid- ten (vermeintlich) weniger direkt betrifft als etwa die walden, wo diese bald zu sehen sind. (Seite 16) opyright:Urs c Nahrungsmittelindustrie. Über sie empört sich die Öf- Stolz dürfen wir in diesem Heft den Berner Autoren fentlichkeit schneller, wenn Kinderarbeit oder Men- Matto Kämpf bei 041 willkommen heissen. Für seine schenrechtsverletzungen aufgedeckt werden – und die neue Kolumne bekommt der Meister der Lakonie von berdorf, 1964; berdorf,1964; o Marke leidet. Da hat die Glencore Xstrata weniger zu uns die Carte blanche. (Seite 77) befürchten. In einem Firmenporträt zeigt Christoph dermatt: o Fellmann auf, wie das grösste Unternehmen in der Martina Kammermann Arnold Zentralschweiz unter Marc Rich gross wurde, wie [email protected] 3 InhaLt 22 auf ins kalte wasser Endlich öffnet das Neubad seine türen. Eine chronik von 16 beobachter der Idee bis zur Er- des alltags öffnung. Der berühmte Polizistenfotograf Arnold odermatt stellt in seinem heimatkanton Nidwalden aus. schön gesagt «Ich bin eine Bündnerin und weiss, was ich will.» SingEr-soNgWrItErin MArtina Linn (SeitE 28) 8 dick im geschäFt SERVICe Ein firmenporträt des grössten Unter- 27 Bau. 100 Jahre schweizer Designge- nehmens der Zentralschweiz. schichte 30 Musik. Luzerns chöre spannen 25 WaS wir WolleN zusammen Wie das Publikum durch crowdfunding zum veranstalter werden kann. 33 Wort. Die neuen spoken-scripts sind da 36 Kunst. Ein Ausblick in die kunstsaison Steinemann 39 Bühne. Auf in die neue spielzeit 42 Kino. von tieren und freundschaft Nina KoLUMNeN 75 Namen / Notizen / Ausschreibungen / PROGRAMME DER KULTURHÄUSER 6 Gabor feketes hingeschaut Impressum 48 HSLU Musik 7 Lechts und rinks: von stillen orten tipps aus der ganzen Illustration: 76 Kultursplitter. 50 Luzerner Theater / LSO / 26 Gefundenes fressen: heitere chriesi Schweiz 54 Südpol / Chäslager Stans 45 11 fragen an: Niklaus troxler 60 Kulturlandschaft Windisch 77 Kämpf/steinemann KULtUrKaLeNDER 62 Romerohaus / Stadtmühle Willisau 78 Käptn steffis rätsel 46 kinderkulturkalender 64 Stattkino Morgan, 79 Vermutungen 47 Veranstaltungen 66 Kunstmuseum Luzern 67 Ausstellungen 68 Museum im Bellpark / Nidwaldner Museum Jasmin 70 Historisches Museum / Natur-Museum Luzern Titelbild: Mart Meyer, The Godfather 72 Kunsthalle Luzern Bild: 4 36 tour de l’art Ein rundgang durch aktuelle Luzerner Ausstellungen. 20 nOch nicht 77 kurz und schmerzlos Das sammelsurium des tausendsassas Matto kämpf. guten tag aufgelistet guten tag, JsVp luzern gute nacht, durrer sepp (FDP) einige aktions-, gedenk- und feier- Deine Initiative stellt uns vor die frage: soll eine Das Nidwaldner kantonsparlament sprach Ende tage dieses monats: kindergartenlehrperson im Unterricht wie bisher Juni keine gelder mehr für das Nachtstern-Ange- 33,33 Prozent, 50 Prozent oder 100 Prozent Mund- bot. Nun hattest du als «Annahmestelle von Lot- 5.9. Deutscher Kopfschmerztag art sprechen? Analysieren wir: Mundartsprachi- toscheinen» (NLZ) eine gloriose Idee. Da gibt es 8.9. Welt-tollwuttag gen kindern hochdeutsch nicht beizubringen, doch diesen kulturfonds, der aus geldern aus dem wäre nicht gut. Ausländer-kindern hochdeutsch schweizerischen Lotteriefonds gespiesen wird. 9.9. Tag des alkoholgeschädigten nicht beizubringen, wäre auch nicht gut. Auslän- Und da verkehr ja irgendwie auch kultur ist, soll Kindes der-kindern die Mundart nicht beizubringen, wä- der bezahlen. scharf kombiniert, Watson! Weite- 10.9. Welt-Suizid-Präventionstag re ausgrenzend. schweizer kindern die Mundart re vorschläge: Motorfahrzeugsteuer an freuden- 11.9. Tag der Wohnungslosen / Stadtfei- auszutreiben, wäre unschweizerisch. Patt. Darum häuser, hundesteuer an Invalide, kurtaxe an die ertag Zürich lass uns weiterdenken: soll eine hochdeutsch-, Entwicklungshilfe. 14.9. Tag der deutschen Sprache aber nicht-mundartsprachige Person kindergärt- 19.9. Sprich-wie-ein-Pirat-tag ner unterrichten dürfen? soll eine mundart-, aber Aus dem Land, wo der heisse Käse wächst, nicht-gut-hochdeutschsprachige Person unter- 041 – Das Kulturmagazin 21.9. Weltfriedenstag / Welt-alzheimer- richten dürfen? Welche Akzente sollten im hoch- tag deutschen zugelassen sein? Und nicht zuletzt: 25.9. Tag der Zahngesundheit Wie sollten die verschiedenen schweizer Dialekte 27.9. Tag des deutschen Butterbrotes Steinemann im Unterricht prozentual vertreten sein? Ja, liebe Nina JSVP, die sache mit den sprachen ist reichlich ab- strakt und auch ganz schön komplex. so komplex, Illustration: dass es dir verleidet ist, sachliche Argumente zu / formulieren. Wischiwaschi, hast du gedacht und zur sicherheit einfach eine böse verschleierte Windisch Muslimin auf dein Plakat gedruckt. Diese sprache nun spricht Bände, und die finden wir, deutsch Morgan, gesagt, einen fertigen kabis. Jasmin Business as usual, 041 – Das Kulturmagazin Bild: 5 Hingeschaut Mit dem Geiste Dalís cap de creus, der östlichste Punkt spaniens: sonne, sonne, son- Aber ich kann nicht, ich bin noch nicht in Pension und werde ne endlich!!! Und surreale Landschaften. señor Dalí ist hier in der es auch nie sein, no, no! Der Bruchteil einer sekunde, in meinem Nähe, oder wenigstens sein geist und die berühmten Eier auf sei- Augenwinkel diese Aussicht und eine reihe von staunenden tou- ner villa. Und ich jetzt mittendrin, mein hirn knattert wie ein risten, Auslöser. Yes! Meine kamera summt leise wie eine verflos- rasenmäher, möglichst schnell alles scannen und später auswer- sene Uhr von salvador. ten, in skizzen, Ölbildern und fotocollagen. Dann merke ich plötzlich … ich habe doch ferien. Abschalten bitte!!! Bild und Text Gabor Fekete 6 Lechts und rinks Standortfaktoren stinken nicht ein Beitrag zur WC-, ruhebank- und Spielsachendebatte sie fügen sich «städtebaulich und architek- sollen dazu kommen. Und es ist ja nicht beim Löwendenkmal zwei toi-toi-häus- tonisch optimal» in die Umgebung ein. sie auszuschliessen, dass die eine oder andere chen, dann ein Wc-Wagen installiert. Die «überzeugen», vermitteln «Identität» und dieser alten Anlagen heute kein, pardon: fügen sich seither zwar nicht optimal ins sind für die stadt ein «Imagegewinn». Nur dringendes Bedürfnis mehr ist. Aber dass stadtbild ein, erfüllen aber ihren Zweck. folgerichtig, dass «die Qualität klar vor der an zentralen freizeit- und touristenstand- Bzw. stiften keine Identität, aber Erleichte- Quantität» steht. Weil dies ein kulturma- orten wie der Ufschötti oder dem Löwen- rung. gazin ist, denken sie nun vermutlich, es denkmal die Wcs geschlossen werden, be- gehe um kulturhäuser, aber das ist falsch. vor Ersatz da ist: Das ist so absurd, dass es Bleibt also nur noch das Problem der Die Zitate stammen aus dem «Masterplan sogar dem Masterplan widerspricht, wo es irrsinnig teuren ruhebänkli und spielge- öffentliche Wc-Anlagen», den das Parla- nämlich heisst: «Die Wc-standorte sind räte. Bevor die stadtregierung dazu nun ment der stadt Luzern im März 2010 ge- auf die grossen Publikumsströme und weitere hochtrabende Masterpläne verfer- nehmigt hat. Nutzungsüberlagerungen im öffentlichen tigt (etwa: «Qualitätslose sitzbänke gefähr- raum auszurichten.» den den generationenvertrag»): könnte seit drei Jahren werden die damals auf man die sandkästen nicht zu Pissoirs und 40 seiten festgeschriebenen Massnahmen Es brauchte dann eine Nutzungsüberla- die ruhebänkli zu Plumpsklos umnutzen? umgesetzt. Und dabei ist festzustellen, dass gerung der besonderen Art, bis die stadtre- In einem politischen Umfeld, in dem staa- die stadt Luzern, was ihre öffentlichen gierung im sommer wenigstens halbwegs ten bankrott gehen, in dem andere von re- toiletten betrifft, zwar über einen Master- zur Einsicht kam: Nachdem ein tourist sei- volution zu revolution taumeln und wie- plan verfügt, nicht aber über Menschen- nen Darm in den Museumsräumen des Al- der andere ihre jungen Menschen nur verstand, gesunden zumal. Das