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Festkonzert & Festakt

Festkonzert & Festakt

festkonzert & festakt FESTKONZERT & FESTAKT 350 JAHRE BADISCHE STAATSKAPELLE

Richard Wagner Vorspiel zum 3. Aufzug aus „Lohengrin“ 4’ (1813 – 1883)

Begrüßung Peter Spuhler Generalintendant

Grußworte Dr. Gisela Splett Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur des Landes Baden-Württemberg

Heinz Fenrich Oberbürgermeister der Stadt

Joachim Fleck Orchestervorstand

Festrede Dr. h. c. Hans Hachmann Ehem. leitender SWR2-Musikredakteur

Anno Schreier Abendempfindung 6’ (*1979) URAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSWERK DES STAATSTHEATERS KARLSRUHE

– Pause – Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 48’ (1833 – 1897) 1. Un poco sostenuto – Allegro 2. Andante sostenuto 3. Un poco Allegretto e grazioso 4. Adagio – Allegro non troppo, ma con brio – Più Allegro

BADISCHE STAATSKAPELLE Justin Brown Dirigent

9.1.12 20.00 GROSSES HAUS Dauer ca. 2 ¼ Stunden 350 JaHre BaDIsCHe staatskaPeLLe

Im 16. Jahrhundert trat die neue Kunstform Kirchenraum zurück, der ursprünglich für Oper von Italien aus ihren Siegeszug durch ihre Auftritte bestimmt war. Die BADISCHE Europa an und veranlasste zahlreiche Adlige STAATSKAPELLE gehört somit zu den ältesten und kirchliche Würdenträger, sich den und traditionsreichsten Orchestern. Luxus eines eigenen Instrumentalensembles zu leisten und nicht nur auf durchreisende Mit der Gründung der Residenzstadt im Jahre Musiker zurückzugreifen. War es neben der 1715 und dem Umzug des Hofstaates zwei Begeisterung für Musik und Theater wohl Jahre später bezog auch die Hofkapelle ihre auch der Wille zur Repräsentation, so bildeten neue Heimat Carolsruhe, deren Residenz sich die Theater- und Orchestergründungen doch vor allem unter der Regentschaft des der die Keimzellen der einmaligen und überaus Aufklärung verpflichteten Markgrafen Karl reichen Kulturlandschaft Deutschlands. Friedrich (1728-1811) zu einem „Musenhof“ entwickelte. Die Kapelle umfasste damals gut So wurden auch am Hof der in Durlach resi- 20 Musiker, die den Kern des damals schon dierenden Markgrafen von Baden Musiker für als „Drei-Sparten-Haus“ wirkenden Theaters ein festes Ensemble angestellt, das 1662 zum und seiner Hofmusik bildeten: Mit einem nur ersten Mal urkundliche Erwähnung als „Mu- aus jungen Mädchen bestehenden Gesangs- sic der Hof-Capellen“ findet. 428 Gulden und und Tanzensemble wurden kleinere Opern 30 Kreuzer nebst Naturalien waren der Jah- und Ballette aufgeführt, die zum Großteil un- resaufwand für die Entlohnung der damals bekannt sind oder nicht überliefert wurden. noch überschaubaren Anzahl an Musikern, die den Namen „Kapelle“ bis in die heutige Eine erste Blüte konnte die Hofkapelle unter Zeit weitergaben – dass einige Orchester der Leitung Johann Melchior Molters erleben, noch heute so genannt werden, geht auf den der die Programme durch zahlreiche eigene

2 Kompositionen bereicherte und bis 1765 Die gute Erfahrung mit jungen Kapellmeistern wirkte. Durch den Hinzugewinn des Baden- sollte sich auch bei Dessoffs Schüler und Badener Hofs wurde die dortige Kapelle der Nachfolger bestätigen. Er war Karlsruher hinzugeschlagen. Mit übernom- einer der Hauptdirigenten der Bayreuther men wurde auch der namhafte Kapellmeister Festspiele und führte die langjährige Wagner- Joseph Aloys Schmittbaur, der für die Hof- Tradition der Kapelle, die auch durch mehr- kapelle zahlreiche Opern, Kirchenmusiken malige Besuche des Meisters geadelt wurde, sowie Sinfonien und Konzerte schrieb und vor zu neuen Gipfeln. Mottl setzte sich ganz be- allem als Gluck-Dirigent Erfolge feiern konnte. sonders auch für die Musik von Hector Ber- lioz ein und leitete 1890 die Uraufführung der 1808 bezog die um die bischöfliche Kapelle kompletten Trojaner. Der internationale Ruf Bruchsal nochmals vergrößerte Hofkapelle des Orchesters zog zahlreiche weltbekannte endlich einen großen, repräsentativen Thea- Komponisten, Dirigenten und Solisten an, so terneubau, den sich das zum Großherzogtum mehrfach Richard Strauss, Franz Schreker aufgestiegene Land nun leisten konnte. Hier oder Edvard Grieg. begann nun auch der große Aufstieg des Orchesters, dem nun mit Franz Danzi ein Ka- In der kurzen Zeit als Landestheater (1918–33) pellmeister und Komponist mit internationaler prägte vor allem Josef Krips Theater und Ausstrahlung vorstand. Danzi führte zahlrei- Orchester. Unter anderem leitete er ein che zeitgenössische Werke zum ersten Mal Bruckner- sowie ein Händel-Fest. Krips muss- in Karlsruhe auf, so Beethovens Fidelio und te Karlsruhe 1933 wegen seiner jüdischen Webers Freischütz. Abstammung verlassen und nahm einen Ruf an die Wiener Staatsoper an, Nachfolger Auch Karlsruhe blieb, wie so viele andere wurde sein Assistent Joseph Keilberth, nun Städte, nicht vor einem Theaterbrand ver- als Generalmusikdirektor der BADISCHEN schont, und so zog die Hofkapelle 1853 in STAATSKAPELLE, wie sie nach der Umbenen- einen Theaterneubau um. Kurze Zeit später nung vom Landes- zum Staatstheater hieß. wurde ein erst 25-jähriger Kapellmeister Auch nach dem 2. Weltkrieg wurde die reiche engagiert, unter dessen Leitung sich das Tradition mit Werken nicht nur von Wagner Orchester zur völligen Blüte entfalten konnte: und Strauss fortgesetzt, zahlreiche Ur- und machte Karlsruhe endgültig Erstaufführungen prägen auch weiterhin das zu einem Musikzentrum nationalen, ja inter- Profil des Orchesters. nationalen Ranges, das zahlreiche bekannte Künstlerpersönlichkeiten anzog. Eine persön- Zeitgenössische Musik spielt auch im Jubi- liche Freundschaft verband Levi mit Johannes läumsjahr 2012 eine bedeutende Rolle, so Brahms, der sehr häufig zu Gast war und der wird in beinahe jedem Sinfoniekonzert Musik Hofkapelle zahlreiche Uraufführungen an- eines lebenden Komponisten erklingen. His- vertraute. Neben Kammermusikalischem wie torische Konzerte, ein Orchesterfest für alle dem Klavierquintett stehen hierfür vor allem Bürgerinnen und Brüger, eine Ausstellung mit orchestrale Chorwerke wie die Alt-Rhapsodie Festschrift sowie CD-Produktionen und vieles und das Schicksalslied sowie natürlich die weiteres werden den 350. Geburtstag der 1. Sinfonie. Dirigent war hier der Levi-Nach- BADISCHEN STAATSKAPELLE würdig feiern folger Otto Dessoff, zuvor prägender Leiter und gleichzeitig Tradition und Moderne dieses der Wiener Philharmoniker. herausragenden Klangkörpers würdigen.

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RUm IdiNe grosseGEN form

Die Karlsruher Musikgeschichte ist un- kapellmeisters Joseph Strauß äußerte. trennbar mit der Geschichte ihrer damali- Zum späteren Kapellmeister und Parsifal- gen Hof- und jetzigen STAATSKAPELLE Uraufführungsdirigenten Hermann Levi verbunden. Den Aufschwung zu einem hatte Wagner eine ganz besondere Bezie- Musikzentrum von europäischem Rang hung; Levi ist dann auch der eigentliche bewirkten auch die zahlreichen Gäste, die Begründer der bis heute andauernden der Residenz einen Besuch abstatteten Wagner-Tradition der STAATSKAPELLE. und mit der Hofkapelle auftraten: Niccolò So ist es nur folgerichtig, das Auftaktkon- Paganini, Louis Spohr, Carl Maria von zert zum Jubiläumsjahr 350 JAHRE Weber, , Richard Wagner, Clara BADISCHE STAATSKAPELLE mit Wagner Schumann, Johannes Brahms, Joseph beginnen zu lassen. Das Vorspiel zum Joachim, Pablo de Sarasate, Richard 3. Aufzug des Lohengrin „schildert das Strauss und Max Reger – um nur die wich- prächtige Rauschen des Hochzeitsfests“, tigsten Künstler zu nennen – kamen meist in feierlichem Zug erscheint das Brautpaar nicht nur einmal, sie waren häufig längere Elsa-Lohengrin. Die glanzvollen Fanfaren Zeit Gäste der Stadt oder spielten gar mit des Vorspiels eröffnen heute das Geburts- dem Gedanken, Karlsruhe zu ihrer neuen tagsfest und das Geburtstagsjahr des Or- Heimat zu machen. chesters.

Dies gilt auch für Richard Wagner, der sich „Geburtstage stimmen mich meistens et- nach den Karlsruher Erstaufführungen von was nachdenklich, besonders, wenn es Tannhäuser, Lohengrin und Der fliegende runde sind. So ist mein Geburtstagsstück Holländer in den 1850er Jahren sehr lo- für die Badische Staatskapelle auch keine bend über die Leitung des damaligen Hof- feierliche Angelegenheit mit Pauken und

4 Richard Wagner

RUm IdiNe grosseGEN form

5 Trompeten geworden. Aus einem leisen frühere Befreiung vom sinfonischen Über- Hornchoral entsteht eine zunächst lang- vater, dem „Titanen“ Beethoven: „Ich wer- same, bedächtige Entwicklung, die mehr de nie eine Symphonie komponieren! Du Fragen stellt, als sie beantwortet. Wie von hast keine Ahnung, wie es unsereinem zu ferne hört man schließlich doch etwas, Mute ist, wenn er immer so einen Riesen das wie Fanfaren klingt, und auch Brahms’ hinter sich marschieren hört“, so Brahms Erste Symphonie geistert zweimal kurz zu Hermann Levi noch Anfang der 1870er durch das Stück. Ansonsten ist es einfach Jahre. ein kleiner abendlicher Gedankenflug, nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ Zum äußeren Druck trugen dabei durchaus wohlmeinende, ja dem jungen aufstreben- Dies sagt Anno Schreier über sein neues den Komponisten sogar freundschaftlich Werk Abendempfindung, das er im Auftrag verbundene Fürsprecher wie Robert Schu- des STAATSTHEATERS KARLSRUHE für mann bei: „Ich dachte… es würde und das Jubiläum der BADISCHEN STAATS- müsse … einmal plötzlich Einer erschei- KAPELLE geschrieben hat. Wissend um nen, der den höchsten Ausdruck seiner die programmatische Kombination mit Zeit in idealer Weise auszusprechen beru- „dem“ Karlsruher Stück schlechthin, hat fen wäre, einer, der uns die Meisterschaft Schreier nicht nur ein Zitat aus der 135 nicht in stufenweiser Entfaltung brächte, Jahre älteren Uraufführung eingeflochten, sondern, wie Minerva, gleich vollkommen sondern sich auch am Rahmen der dort gepanzert aus dem Haupt des Kronion ent- vorgegebenen Orchestrierung orientiert. spränge. Und er ist gekommen, ein junges Dabei gibt er besonders jenen Instrumen- Blut, an dessen Wiege Grazien und Helden ten Raum zur Entfaltung, die auch für Wache hielten. Er heißt Johannes Brahms, Brahms eine besondere Bedeutung hatten kam von Hamburg, dort in dunkler Stille und in der Ersten Sinfonie zentral auftre- schaffend, aber von einem trefflichen Leh- ten: Die Hörner. rer gebildet in den schwierigsten Satzun- gen der Kunst … Am Clavier sitzend, fing Liegen zwischen Auftrag, Idee und Urauf- er an, wunderbare Regionen zu enthüllen. führung beim Werk Anno Schreiers einige Wir wurden in immer zauberischere Kreise Wochen, so ist diese Zeit bei der zweiten hineingezogen … Es waren Sonaten, mehr der heute erklingenden „Karlsruher Urauf- verschleierte Symphonien … Wenn er sei- führungen“ in vielen Jahren zu bemessen. nen Zauberstab dahin senken wird, wo ihm Johannes Brahms’ 1. Sinfonie c-Moll wur- die Mächte der Massen, im Chor und Or- de 1876 in Karlsruhe aus der Taufe geho- chester, ihre Kräfte leihen, so stehen uns ben, nach 20 zum Teil quälenden Jahren noch wunderbarere Blicke in die Geheim- des Experimentierens und zähen Ringens. nisse der Geisterwelt bevor … Es waltet in Mit Werken wie den quasi-sinfonischen jeder Zeit ein geheimes Bündnis verwand- Serenaden und auch dem 1. Klavierkonzert ter Geister. Schließt, die Ihr zusammenge- als „verhinderter Sinfonie“ tastete sich hört, den Kreis fester, dass die Wahrheit Brahms an die große Form heran. Sowohl der Kunst immer klarer leuchte, überall der hohe Anspruch an sich selbst wie auch Freude und Segen verbreitend.“ die drängenden und drückenden Erwartun- („Neue Bahnen“ in Neue Zeitschrift für gen von außen verhinderten wohl eine Musik 1853)

6 Anno Schreier 7 Es erforderte dann doch Jahre der „stu- unmittelbar folgenden Nachaufführungen in fenweisen Entfaltung“ und Annäherung, Mannheim oder Wien erklang Brahms’ spä- die zum einen über die großen Chorwerke ter Erstling in der „Karlsruher Fassung“, die mit Orchester gelang. In Werken wie der von der uns heute bekannten Version vor al- Alt-Rhapsodie, dem Schicksals- und lem im langsamen Satz abweicht. Triumphlied – die ebenso von der damali- gen Karlsruher Hofkapelle aus der Taufe Da Brahms immer sehr darauf bedacht gehoben wurden – konnte Brahms melodi- war, sich nicht in die „Werkstatt“ blicken sche Linienführung und Begleitung durch zu lassen, vernichtete er die meisten Skiz- das Orchester weiter „erproben“ und voll- zen und Frühfassungen seiner Werke. enden. Wirklich „zuhause“ fühlte er sich Trotzdem gelang es dem früheren Karlsru- zunächst nur beim geliebten Klavier, wie er her Kapellmeister Frithjof Haas vor einigen an die Freundin Clara Schumann schrieb: Jahren, eine Rekonstruktion anzufertigen. „Es ist doch was anderes, für Instrumente Sie basiert auf den im Archiv der Gesell- zu schreiben, deren Art man nur beiläufig schaft der Musikfreunde in Wien gefunde- so im Kopf hat, die man nur im Geist hört – nen Kopien der Karlsruher Geigen- und oder für ein Instrument zu schreiben, das Bratschenstimmen und liegt auch als man durch und durch kennt, wie ich das CD-Einspielung mit der BADISCHEN Klavier, wo ich durchaus weiß, was ich STAATSKAPELLE vor. Johannes Brahms schreibe und warum ich so und so schrei- entschloss sich erst nach zahlreichen Auf- be.“ Die andere Art der Annäherung fand führungen zur Umarbeitung seiner Sinfo- auf kammermusikalischer Ebene statt, hier nie, angeregt nicht nur durch eigene Hör- erkämpfte sich Brahms die Beherrschung und Dirgiererfahrung, sondern auch auf der formalen Struktur der klassischen den Rat einiger seiner musikalischen Weg- Viersätzigkeit. gefährten. Dazu zählt an erster Stelle , dem Brahms nicht nur die Ur- Wie lange sich die Auseinandersetzung aufführung anvertraute, sondern dessen nicht nur mit der Form an sich, sondern wertvolle Hinweise sich auch an einigen auch mit dem thematischen Material seines Stellen der abschließenden Druckfassung sinfonischen Erstlingswerks hinzog, lässt wiederfinden. Besonders den umgearbei- sich gut belegen. Eine erste Fassung des teten zweiten Satz wollte Brahms seinem Kopfsatzes stammt aus dem Jahre 1862, Freund Dessoff vorab vorlegen: „Ich möch- erste Pläne und Skizzen waren da wohl be- te den Donnerstag Abend in Carlsruhe sein reits sieben Jahre alt. Der Satz erschien und hoffe das Theater erlaubt uns einen Brahms allerdings nicht als ausgereift, wor- ruhigen Abend – auch meiner Correktur aufhin er das Werk mehr als zehn Jahre lie- wegen.“ Dessoff führte die Sinfonie denn genließ und die Arbeit erst 1874 wieder auf- auch in seiner letzten Karlsruher Saison nahm. Es sollte sogar bis 1877 – und damit 1880 ein zweites Mal auf, nun natürlich in ein Jahr nach der Premiere – dauern, bis die der auch im heutigen Konzert aufgeführten Sinfonie nach einigen Umarbeitungen in der Letztversion. Auch sie ist somit in gewis- uns heute bekannten endgültigen Fassung ser Weise eine „Karlsruher Fassung“. gedruckt werden konnte. Sowohl in der Ur- aufführung durch den Karlsruher Kapell- Brahms hatte endlich sein Ziel erreicht, meister Felix Otto Dessoff wie auch in den sich vom großen und zumindest mit

8 Felix Otto Dessoff 9 dessen Mitteln unübertreffbaren Vorbild „geniale Idee“ und stattdessen eine ge- Beethoven zu lösen und etwas Neues und wissenhafte Verarbeitung des Materials. Eigenständiges vorzulegen. Geradezu kontraproduktiv und falsch wirkte hier Dass gerade in Karlsruhe so viele der das als Auszeichnung gemeinte Diktum Brahms’schen Werke zum ersten Mal er- Hans von Bülows, die neue Brahms-Sinfo- klangen und auch der nach langem Ringen nie sei „Beethovens Zehnte“: Trotz aller endlich fertiggestellte sinfonische Erstling offensichtlicher Bezugnahme auf Beet- genau hier präsentiert werden sollte, hatte hovens sinfonisches Schaffen hatte gleich mehrere Gründe. Brahms hat sie Brahms sein Ziel tatsächlich erreicht, sich selbst festgehalten, seine Sinfonie wolle vom übergroßen Vorbild zu lösen. Gleich er genau dort „… in der kleinen Stadt, die mehrfach überliefert ist seine Aussage, einen guten Freund, guten Kapellmeister dass eine Sinfonie nach Beethoven „ganz und [ein] gutes Orchester hat …“ uraufge- anders“ aussehen müsse. Worin dieses führt wissen. Die – zumindest im Vergleich „andere“ besteht, arbeitete Schönberg zu den Brahms-Städten Hamburg und später deutlich heraus, und so erkannte Wien – kleine Stadt war die großherzog- man Brahms nach und nach als Wegbe- liche Residenz Karlsruhe, der gute Freund reiter der musikalischen Moderne: Stilbil- und gute Kapellmeister der Uraufführungs- dend wurden die Entwicklung sämtlicher dirigent Felix Otto Dessoff – und das gute Prozesse aus einer gemeinsamen Keim- Orchester, das gibt es zum Glück heute zelle, die Variationenbildung auf allen mu- noch, inzwischen seit 350 Jahren. sikalischen Ebenen, Quer- und Rückbezü- ge sowie eine Abneigung gegen die Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

10 Johannes Brahms 11 anno schreier komponist

Anno Schreier wurde 1979 in Aachen ge- Mainfranken Theater Würzburg sowie 2010 boren und erhielt früh Unterricht in Klavier, an der Oper Halle vertreten. Im November Violine, Orgel und Musiktheorie. Von 1999 2011 wurde seine Oper Die Stadt der Blin- bis 2005 studierte er Komposition bei Man- den nach José Saramago am Opernhaus fred Trojahn an der Robert-Schumann- Zürich uraufgeführt. Im Auftrag der Deut- Hochschule Düsseldorf, ergänzt durch einen schen Oper am Rhein arbeitet Anno Schreier einjährigen Studienaufenthalt am Royal zurzeit an der Kammeroper Mörder Kaspar College of Music in London. Von 2005 bis Brand (Libretto von Philipp J. Neumann, 2007 war Anno Schreier Meisterschüler von Uraufführung im Juni 2012 in Düsseldorf). Hans-Jürgen von Bose an der Hochschule Anno Schreier wurde durch Stipendien für Musik und Theater in München. Seit 2008 der Studienstiftung des deutschen Volkes unterrichtet er Musiktheorie an der Hoch- und der „Akademie Musiktheater heute“ schule für Musik Karlsruhe. Im Oktober 2006 der Deutschen Bank Stiftung gefördert. Im hatte Anno Schreiers Oper Kein Ort. Nir- Jahre 2010 erhielt Anno Schreier den Karl- gends nach Christa Wolf (Libretto von Chris- Arnold-Preis der Nordrhein-Westfälischen tian Martin Fuchs) am Staatstheater Mainz Akademie der Wissenschaften und der Premiere. Mit dem szenischen Liederzyklus Künste und war Stipendiat der Deutschen Wunderhorn war Anno Schreier 2008/09 am Akademie Rom in der Villa Massimo.

12 justin brown dirigent

Justin Brown studierte an der Cambridge Er musizierte zudem mit namhaften Solisten University und in Tanglewood bei Seiji Oza- wie Yo-Yo Ma, Leon Fleisher und Joshua wa und Leonard Bernstein und arbeitete Bell. Zahlreiche Gastengagements führten später als Assistent bei Leonard Bernstein ihn an renommierte Opernhäuser und zu und Luciano Berio. Als Dirigent debütierte er Orchestern weltweit, in Deutschland u. a. an mit der gefeierten britischen Erstaufführung die Bayerische Staatsoper München und zu von Bernsteins Mass. Für seine Arbeit beim den Dresdner Philharmonikern. Komplettiert Alabama Symphony Orchestra, wo er seit wird sein Erfolg durch viele CD-Einspie- fünf Spielzeiten als Chefdirigent wirkt, und lungen, 2006 wurde er für einen Grammy in insbesondere für seine Programmgestal- der Kategorie „Best Classical Recording“ tung wurde er mit dem ASCAP-Award 2010 nominiert. Als GMD am STAATSTHEATER und 2011 ausgezeichnet. Auf Einladung des KARLSRUHE, der er seit 2008 ist, wird renommierten „Spring for Music Festival“ Justin Brown v. a. für seine Dirigate von 2012 dirigiert er das Orchester in der Car- Wagners Ring sowie der Werke Berlioz‘, negie Hall. Brown leitete zahlreiche Urauf- Verdis und Strauss’ gefeiert. In der aktuellen führungen und dirigierte wichtige Stücke Spielzeit übernimmt er die musikalische Lei- bedeutender zeitgenössischer Komponisten tung von Les Troyens, bei Romeo und Julia wie Elliott Carter und George Crumb. auf dem Dorfe sowie Lohengrin.

13 die badische staatskapelle

Als eines der ältesten Orchester Deutsch- des Orchesters bewahrt werden. General- lands und sogar weltweit kann die musikdirektoren wie Joseph Keilberth, BADISCHE STAATSKAPELLE auf eine Christof Prick, Günther Neuhold und Kazu- überaus reiche und gleichzeitig gegenwär- shi Ono führten das Orchester in die Neu- tige Tradition zurückblicken. 1662 als Hofka- zeit, ohne die Säulen des Repertoires zu pelle des damals noch in Durlach residie- vernachlässigen: Regelmäßig fanden sich renden badischen Fürstenhofes gegründet, zeitgenössische Werke auf dem Pro- entwickelte sich aus dieser Keimzelle ein gramm; Komponisten wie Werner Egk, Klangkörper mit großer nationaler und in- Wolfgang Fortner oder Michael Tippett ternationaler Ausstrahlung. Berühmte Hof- standen sogar selbst vor dem Orchester, kapellmeister wie Franz Danzi, Hermann um ihre Werke aufzuführen. Levi, Otto Dessoff und Felix Mottl leiteten zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, z. B. Die große Flexibilität der BADISCHEN von Hector Berlioz, Johannes Brahms und STAATSKAPELLE zeigt sich auch heute Béla Bartók, und machten Karlsruhe zu ei- noch in der kompletten Spannweite zwi- nem der Zentren des Musiklebens. Neben schen Repertoirepflege und der Präsenta- Brahms standen Richard Wagner und Ri- tion zukunftsweisender Zeitgenossen, ex- chard Strauss gleich mehrfach am Pult der emplarisch hierfür der Name Wolfgang Hofkapelle; Niccolò Paganini, Clara Schu- Rihm. Der seit 2008 amtierende General- mann und viele andere herausragende So- musikdirektor Justin Brown steht ganz be- listen waren gern gehörte Gäste. Hermann sonders für die Pflege der Werke Wag- Levi führte in den 1860er Jahren die ersten ners, Berlioz‘, Verdis und Strauss’ sowie regelmäßigen Abonnementkonzerte des da- für einen abwechslungsreichen Konzert- maligen Hoforchesters ein, die bis heute als spielplan. Mit ihm geht das Orchester in Sinfoniekonzerte der BADISCHEN STAATS- sein 350-jähriges Jubiläum 2012, in dem KAPELLE weiterleben. sich die BADISCHE STAATSKAPELLE – auf der reichen Aufführungstradition auf- Allen Rückschlägen durch Kriege und bauend – als lebendiges und leistungsfähi- Finanznöten zum Trotz konnte die Tradition ges Ensemble präsentiert.

14 besetzung

1. Violine Viola Flöte Posaune Janos Ecseghy Franziska Dürr Dirk Peppel Sandor Szabo Viola Schmitz Michael Fenton Rosemarie Moser Dirk Ellerkamp Rosemarie Simmen- Christoph Klein Horatiu Petru Roman Heinrich Gölzenleuchter dinger-Kàtai Joachim Steinmann Susanne Ingwersen Ortrun Riecke- Oboe Tuba Thomas Schröckert Wieck Kai Bantelmann Dirk Hirthe Werner Mayerle Kyoko Kudo Ilona Steinheimer Benedict Flisfish Sibylle Langmaack Dörthe Mandel Pauke & Schlagzeug Ayu Ideue Akiko Sato Raimund Schmitz Juliane Anefeld Katharina Maier Klarinette Hans-Joachim Göhler Judith Sauer Nicolas Clifford Daniel Bollinger Rainer Engelhardt Claudia von Kopp- Martin Nitschmann Ostrowski Violoncello Leonie Gerlach Bettina Knauer Thomas Gieron Yuki Mukai- Johann Ludwig Fagott Higashitsuji Alexander Kaschin Oscar Bohórquez Kihye Seong Norbert Ginthör Martin Drescher Ulrich Schneider Maren Duncker 2. Violine Wolfgang Kursawe Annelie Groth Benjamin Groocock Horn Shin Hamaguchi Minjung Suh Jürgen Danker Toni Reichl Peter Bühl Gregor Anger Kontrabass Thomas Crome Uwe Warné Joachim Fleck Bastian Schmid Andrea Böhler Peter Cerny Christoph Wiebelitz Xiaoyin Feng Trompete Diana Drechsler Monika Kinzler Wolfram Lauel Steffen Hamm Karl Walter Jackl Peter Heckle Eva-Maria Vischi Roland Funk Ulrich Warratz Tomomi Isobe Christoph Epremian Sabura Chiba

15 16 17 Höhepunkte im jubiläumsjahr

AUFTAKT UND ABSCHLUSS RIHM-GEBURTSTAGSKONZERT

Das Neujahrskonzert sowie das Festkon- Beim Festkonzert zum 60. Geburtstag zert am 9.1. mit der Uraufführung der Wolfgang Rihms am 13.3. stehen aus- Abendstimmung von Anno Schreier und der schließlich Werke des berühmten Sohnes Wiederauführung von Brahms’ 1. Sinfonie der Stadt auf dem Programm, das von der bilden den Auftakt zum Orchesterjubiläum. Uraufführung eines Auftragswerks der Das Jahr endet mit einem der am größten Stadt Karlsruhe gekrönt wird. besetzten Werke der Orchesterliteratur: Die Gurrelieder von Arnold Schoenberg wer- den im Dezember neben der BADISCHEN KOMPOSITIONSPREIS STAATSKAPELLE zahlreiche weitere Kräfte des Hauses sowie Gastchöre zusammenbrin- Die BADISCHE STAATSKAPELLE schreibt gen. Die über 300 Beteiligten werden mit der anlässlich ihres Orchesterjubiläums einen sicheren Hand von GMD Justin Brown durch europaweiten Kompositionswettbewerb diese Herausforderung geführt. aus, dessen Siegerstück im Sinfoniekon- zert am 25. & 26.11. zur Uraufführung kom- men wird. HISTORISCHE KONZERTE

Herausragende historische Konzertprogram- URAUFFÜHRUNGEN me und Aufführungen leben für Jubiläums- konzerte wieder auf – teilweise als komplet- Neben der Abendstimmung von Anno te Übernahme alter Programme, teilweise in Schreier im Festkonzert sowie dem neuen neuer Kombination mit geeigneten Werken. Werk Wolfang Rihms (Geburtstagskon- Anknüpfungspunkte sind dabei Uraufführun- zert am 13.3.) und dem Siegerstück des gen (z. B. Brahms‘ 1. Sinfonie im Festkonzert Kompositionswettbewerbs (Sinfoniekon- am 9.1.), Programme von Komponisten-Diri- zert am 25. & 26.11.) wird es noch eine genten (z. B. Richard Strauss im Sinfonie- dritte Uraufführung geben: Zeynep Gediz- konzert am 21. & 22.10.) oder Solowerke, die lioglu schreibt ein neues Stück für das von ihrem Urheber gespielt wurden (z.B. Pa- NachtKlänge-Konzert Ausgezeichnet im ganinis 1. Violinkonzert im Sinfoniekonzert Rahmen der Europäischen Kulturtage am 5. & 6.2. sowie Béla Bartóks Rhapsodie 2012. Es führt als Wandelkonzert am 5.4. für Klavier und Orchester im Sinfoniekonzert in verschiedene Räume des STAATSTHE- am 25. & 26.11.). ATERS KARLSRUHE.

18 JUGENDKONZERTE THEATERFEST

Ein Kerngedanke der zukunftsgerichteten Auch das Theaterfest zum Beginn der Sai- Arbeit der BADISCHEN STAATSKAPELLE ist son 2012/13 am 22.9. wird im Zeichen des die altersgerechte Vermittlung der Werke. Orchesterjubilums stehen. Die öffentliche Dies wird im Programm des Jubiläumsjahres Generalprobe zum 1. Sinfoniekonzert 12/13 besonders deutlich durch die Erhöhung der mit Brahms’ 1. Klaierkonzert und weitere Anzahl der Kinderkonzerte sowie durch die Programmpunkte rund um das Orchester komplett neue Reihe der moderierten Ju- sind geplant. gendkonzerte. In diesem neuen Format für Jugendliche ab zwölf Jahren steht jeweils ein klassisches Werk in den Mittelpunkt, das AUSSTELLUNG zwei Mal gespielt und dazwischen mit Aus- schnitten und Klangbeispielen unterhaltsam Im Foyer des Staatstheaters wird ab 13.3. und informativ erläutert wird. Beginn ist am eine Ausstellung Dokumente, Gemälde, Fo- 9.2. mit Schubert anders gehört. tos und weitere Erinnerungen rund um die ereignisreiche Geschichte der BADISCHEN STAATSKAPELLE präsentieren. ORCHESTERFEST

Ein vielfältiges Programm rund um die FESTSCHRIFT BADISCHE STAATSKAPELLE erwartet Sie zum Orchesterfest am 21.7. vor und im Die Ausstellung begleitet eine umfangrei- STAATSTHEATER. Formationen des Orches- che Festschrift mit vertiefenden Einblicken ters füllen verschiedene Räume mit Musik in 350 Jahre BADISCHE STAATSKAPELLE. der unterschiedlichsten Stilrichtungen, Vor- träge und Lesungen bringen die spannende Geschichte der früheren Hofkapelle in die CD-AUFNAHMEN Gegenwart. Für Kinder gibt es Angebote zum Zuhören und Mitmachen, Führungen durch Zum Festkonzert und Festakt am 9.1. er- sonst verschlossene Räume und Instrumen- scheint als erste Aufnahme zum Orchester- te zum Anfassen und Ausprobieren. Auch jubiläum ein Konzertmitschnitt von Mahlers die Open-Air-Bühne vor dem Theater bietet 9. Sinfonie. Neben weiteren Konzertmit- den ganzen Tag über musikalische Unterhal- schnitten ist auch ein Querschnitt von tung – bis hin zum Finale mit großem Orches- Rundfunk-, Platten- und CD-Produktionen ter. Und alles bei freiem Eintritt! der letzten Jahrzehnte geplant.

Die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres werden unterstützt von:

19 bildnachweise impressum

S. 5 Gemälde von Caesar Willich Herausgeber S. 7 Oper Zürich STAATSTHEATER Karlsruhe S. 9 Unbekannter Fotograf S. 11 Ölgemälde um 1860 Generalintendant S. 12 Arnfried Zerche Peter Spuhler S. 13 Jochen Klenk S. 16, 17 Armin Linke VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier

TEXTNACHWEISE Chefdramaturg Bernd Feuchtner S. 4 – 10 Originalbeitrag von Axel Schlicksupp ORCHESTERDIREKTOR & KONZERTDRAMATURG Sollten wir Rechteinhaber übersehen Axel Schlicksupp haben, bitten wir um Nachricht. REDAKTION Axel Schlicksupp

KONZEPT DOUBLE STANDARDS Berlin www.doublestandards.net

GESTALTUNG STAATSTHEATER KARLSRUHE Danica Schlosser Saison 2011/12 Programmheft Nr. 31 DRUCK www.staatstheater.karlsruhe.de medialogik GmbH, Karlsruhe

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20 die nächsten konzerte

2. KAMMERKONZERT 4. SINFONIEKONZERT HISTORISCHES KONZERT Hector Berlioz Le Carnaval Romain op. 9 Lennox Berkeley Trio für Horn, Violine und Niccolò Paganini Violinkonzert Nr. 1 D-Dur op. 6 Klavier op. 44 Luciano Berio Rendering Charles Koechlin Quatre petites pièces für Horn, Violine und Klavier op. 32 Wild und sehnsüchtig lässt Berlioz seinen Johannes Brahms Trio Es-Dur für Waldhorn, Carnaval Romain beginnen. Er hatte mit Violine und Klavier op. 40 Paganini einen großen Bewunderer, der sein 1. Violinkonzert bei einem Karlsruhe-Besuch Bei der Karlsruher Erstaufführung seines Horn- vorstellte. In Rendering griff Luciano Berio Trios saß kein geringerer als Brahms selbst am Franz Schuberts Entwürfe zu einer 10. Sinfonie Klavier, im 2. Kammerkonzert übernimmt unser auf und verdichtete sie zu einem neuen Werk. britischer GMD Justin Brown diesen Part. Augustin Hadelich Violine Katrin Adelmann Violine Thomas Crome Horn Johannes Willig Dirigent Justin Brown Klavier

15.1. 11.00 KLEINES HAUS 5.2. 11.00 & 6.2. 20.00 GROSSES HAUS

KINDERKONZERT 2 3. SONDERKONZERT PROFESSOR FLORESTAN UND MAESTRO HISTORISCHES KONZERT EUSEBIUS PACKEN AUS: JOSEPH HAYDN Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Eine Fortsetzung der beliebten Komponisten- Niccolò Paganini & Giovanni Pacini porträts gibt es im 2. Kinderkonzert. Professor Florestan und Maestro Eusebius spüren Joseph Das erste der drei Konzerte des „Teufelsgei- Haydn und seinen Werken nach, der auf der gers“ Niccolò Paganini mit der Hofkapelle wird Reise nach London in Karlsruhe Station ge- anlässlich des Jubilumsjahrs mit original zeitty- macht hat. pischem Programm wiederholt.

Christian Firmbach als Professor Florestan Augustin Hadelich Violine Stefania Dovhan Ulrich Wagner als Maestro Eusebius Sopran Johannes Willig Dirigent

22.1. 11.00 & 15.00 GROSSES HAUS 7.2. 20.00 GROSSES HAUS ... IN DER KLEINEN STADT, DIE EINEN GUTEN FREUND, GUTEN KAPELLMEISTER UND GUTES ORCHESTER HAT ...