Zwischen Nord- Und Ostsee
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Ausgabe Lübeck | 4801 09|2010 | September zwischen Nord- und Ostsee Schwerpunktthema Logistik und Verkehr Interview Frank Schnabel, Brunsbüttel Ports IHK Schleswig- Holstein Binnen- konjunktur zieht an Innovation und Umwelt Neue Offshore- Strategie ##6345_WNO_US_Lübeck_09-10.indd6345_WNO_US_Lübeck_09-10.indd 1 117.08.107.08.10 110:500:50 09|2010 | September 2 Meinung Wirtschaft in Schleswig-Holstein 3 Unternehmen in Schleswig-Holstein 5 Firmen-Ticker 7 Ökonomen zwischen Nord- und Ostsee 8 IHK-Initiative Kurs Aufschwung: Offensive für Wachstum und Beschäftigung Interview 10 Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH Interview: Frank Schnabel, Brunsbüttel Ports Schwerpunktthema: Logistik und Verkehr Unter den Sparplänen der Lan- desregierung könnten vor allem 12 Schleswig-Holstein – Logistikregion der Zukunft die Landeshäfen leiden. Welche 13 Küstenroute A 20: schneller Baubeginn gefordert Alternativen es gibt, zeigt das Bei- 14 Flughafen Lübeck vor dem Ausbau spiel der Brunsbüttel Ports GmbH. Im Interview mit der Wirtschaft 16 Nahverkehr in Schleswig-Holstein spricht der Geschäftsführer Frank IHK vor Ort Schnabel unter anderem über die Vorteile als privater Betreiber und Enthält Bekanntmachungen in den welche Potenziale der Bau von Ausgaben Kiel und Lübeck Offshore-Windparks für den Hafen IHK Schleswig-Holstein hat. Seite 10 Foto: Brunsbüttel Ports 20 IHK-Konjunkturumfrage: Binnenkonjunktur zieht an Schwerpunktthema: Standortpolitik Logistik und Verkehr 24 Bundesmittel für das Weltnaturerbe Wattenmeer Schleswig-Holstein wird zur Logistikdreh- scheibe für den Handel zwischen Westeuropa Starthilfe und Unternehmensförderung und dem Ostseeraum. Um den Standortvorteil 25 Berufshaftpflicht für Versicherungsvermittler zu nutzen, sind jedoch weitere Anstrengun- gen notwendig: Der Weiterbau der A 20 Aus- und Weiterbildung steht ganz oben auf der Agenda, ebenso der 27 Ausbildungsbeispiel des Monats: Ausbau des Flughafens Lübeck. Außerdem Fachlagerist bei der 4care AG lesen Sie im Schwerpunkt dieser Ausgabe über die Optimierung des Nahverkehrs, den Innovation und Umwelt Feldversuch mit Lang-Lkws und wie man mit 28 Neue Offshore-Strategie: mehr Häfen Baumaschinen Sprit spart. Seite 12 geeignete Servicestandorte 29 Produktionsnetzwerk „EasyDrive-Hybrid“ – Foto: PIXELIO/Thomas Siepmann Antrieb neuer Art Innovation und Umwelt: International Offshore-Strategie 32 IHK-Veranstaltung: „USA: Markterschließung Anderswo wird ihr Ausbau bereits und -pflege“ seit Jahren vorangetrieben – in Deutschland wird das Potenzial von Recht | Fair Play Offshore-Windparks für eine sichere 33 Das neue Widerrufsrecht im Onlinehandel und umweltfreundliche Energie- versorgung sowie zur Generierung 34 Neues aus Berlin und Brüssel zukunftsfähiger Arbeitsplätze erst allmählich erkannt. In Kooperation 35 Veranstaltungen mit der Netzwerkagentur windcomm hat die Landesregierung nun eine 36 Börsen Offshore-Strategie für Schleswig- Holstein entwickelt. Seite 28 38 Jubiläen Foto: alpha ventus 39 Umschau Titelbild: Lokomotive des 40 Kolumne Herstellers Voith in Kiel; mit Comic, Rätsel und Impressum Foto: Frank Behling ##6345_WNO_Mantel_09-10.indd6345_WNO_Mantel_09-10.indd 1 223.08.103.08.10 111:211:21 Meinung Schleswig-Holsteins Häfen – unterschätzte Zukunftsressource Foto: privat Jürgen F. Jensen, Geschäfts- irtschaften und Leben am Wasser sibel ist. Stellt sich später – beispielsweise führender Gesellschafter, – in wohl keinem anderen Bun- im Hinblick auf eine mögliche Unterneh- Christian Jürgensen & Brink & Wdesland spielt die geografische mensansiedlung – heraus, dass doch wieder Wölffel Schiffsmakler & Um- Nähe zum Meer eine so große Rolle wie in mehr Platz für den Hafenbetrieb benötigt schlags GmbH, Flensburg Schleswig-Holstein. Für viele Unternehmen würde, so gibt es kein Zurück mehr, und Er- sowohl im produzierenden Gewerbe als auch satzflächen stehen gerade in kleineren Ha- in der Transport- und Logistikbranche ist fenstädten meist nicht zur Verfügung. Un- der direkte „Wasseranschluss“ ein entschei- terschätzt wird oft auch das Konfliktpoten- dender Standortfaktor. Besonders deutlich zial zwischen verschiedenen Nutzergruppen, wird dies in Brunsbüttel, wo ein ganzer In- etwa hinsichtlich der Lärmemission, die ein dustriestandort wesentlich von seiner Lage gewerblich genutzter Hafenteil fast zwangs- am Schnittpunkt zwischen Elbe und Nord- läufig verursacht. Ostsee-Kanal lebt. Beispiele finden sich Natürlich braucht Schleswig-Holstein die aber auch in vielen kleineren Hafenstädten strukturelle Weiterentwicklung. Der Touris- Schleswig-Holsteins: Landhandelsunterneh- mus am Wasser etwa ist ohne jeden Zweifel men, Baustofflieferanten, Industriebetriebe eine der wichtigen Zukunftsbranchen des und nicht zuletzt örtliche Kraftwerke sind Landes. Eine Zukunftsressource sind aber auf einen Kaizugang angewiesen, um das auch unsere Gewerbehäfen – und damit ebenso flexible wie effiziente Seeschiff als meine ich nicht nur die großen „Drehkreuze“ Transportmittel nutzen zu können. wie Kiel oder Lübeck, sondern gerade auch Aber nicht nur für Unternehmen, sondern die kleineren, regionalen Häfen wie Husum, auch für viele Menschen – Einheimische wie Büsum oder Flensburg. Ihre Bedeutung als Touristen – hat sich die Nähe zur See zu ei- Standortfaktor wird von Politik und Verwal- nem immer wichtigeren Standortfaktor ent- tung vor Ort oftmals unterschätzt, von den wickelt. Yachthäfen und Marinas erfreuen regionalen Unternehmen jedoch ganz klar sich wachsender Beliebtheit, „Wohnen am erkannt. Der Vertreter eines internationa- Wasser“ liegt im Trend. Das Ergebnis ist eine len Konzerns, das auch ein Werk im Norden zunehmende Konkurrenz um den Zugang Schleswig-Holsteins betreibt, sagte es mir zum Meer und damit um die künftige Nut- kürzlich in aller Deutlichkeit: Die Zukunft zung traditioneller Hafenflächen. dieses Produktionsstandorts sei wesentlich Spiegelbild dieses Wettbewerbs ist der davon abhängig, ob weiterhin ein leistungs- tiefgreifende Strukturwandel, der sich in fähiger Gewerbehafen in unmittelbarer den vergangenen Jahren und Jahrzehnten – Nähe zur Verfügung stehe. von der Öffentlichkeit weitgehend unbe- Ein solches Statement ist Aufforderung merkt – in vielen kleineren Häfen Schleswig- an alle beteiligten Akteure, bei der Entwick- Holsteins vollzogen hat: Dort, wo noch vor lung in langfristigen Dimensionen zu den- einiger Zeit Getreide umgeschlagen oder ken und keine voreiligen Entscheidungen zu Futtermittel gelagert wurde, stehen heute treffen. Unsere Häfen brauchen Zukunfts- moderne Wohngebäude in direkter Wasser- konzepte, die konkurrierende Nutzungs- lage. Alte Gleisanschlüsse sind Parkflächen wünsche in Einklang bringen und gemein- gewichen, einstige Ladestraßen präsentieren same Interessen – beispielsweise zwischen sich als schmucke Promenaden. Und manche gewerblicher Schifffahrt und Tourismus – Wasserfläche, die früher Teil eines Gewerbe- aufzeigen. Sie brauchen Planungssicherheit. hafens war, dient heute dem Wassersport. Und sie brauchen eine starke Lobby, die sich Nicht immer wird bei der Verwirklichung für sie einsetzt und vielerorts dringend nöti- solcher Projekte bedacht, dass die Umwid- ge Investitionen voranbringt. Hier liegt un- mung vermeintlich nicht mehr benötigter sere Aufgabe als Unternehmen und IHKs in Flächen in aller Regel endgültig und irrever- Schleswig-Holstein. 2 zwischen Nord- und Ostsee · 09/10 ##6345_WNO_Mantel_09-10.indd6345_WNO_Mantel_09-10.indd 2 223.08.103.08.10 111:211:21 Wirtschaft in Schleswig-Holstein Erfolg durch Innovationskraft: Ullrich Küchenmeister, Geschäftsführender Gesell- schafter von Nord Drivesystems Getriebebau Nord GmbH & Co. KG Bargteheide Neue Logistik, nahtlose Produktion Geräuschlos nähert sich das frage nach Antriebstechnik Made in Germany seiner Schwester Jutta Humbert sowie Jens Sorting Transver Vehicle (STV) steigen. Um die Kunden weltweit zügig belie- Paulsen, Peter Dittmers und Jürgen Jendry- fern zu können, müssen in der Endfertigung schik hat er die Führung des 1965 von seinem auf den Schienen dem Kommis- immer ausreichend Komponenten am Lager Vater Gustav Adolf Küchenmeister gegrün- sionierplatz. Das flache Fahrzeug sein. deten Unternehmens übernommen. transportiert Module für Moto- Die einzelnen Teile und Baugruppen Trotz eines Umsatzeinbruches im Krisen- ren und Getriebe – die Klassiker kommen aus den anderen Betriebsstätten in jahr 2009 schreibt das HanseBelt Mitglied der Getriebebau Nord GmbH & Norddeutschland und Europa zur Endmon- Nord Drivesystems seine Erfolgsgeschichte tage nach Bargteheide. Täglich entladen die fort. Im Vertrauen auf ein baldiges Anziehen Co. KG in Bargteheide. Mitarbeiter elf Lkw mit je 40 Tonnen La- der Nachfrage hat die Firma die Belegschaft as ganze System ist computergesteu- dung. „Unser Hochregallager arbeitet nach in der Krise stabil gehalten. So kann man ert, von der Bestückung des STV im dem System der ‚chaotischen Lagerhal- die Produktion jederzeit wieder hochfahren. Dneuen Hochregallager bis zum Kom- tung‘“, sagt der Bereichsleiter Supply Chain Ihren Erfolg verdanken die Antriebstechnik- missionierplatz. Dort entnimmt ein Mitar- Management, Jürgen Haas. „Dieses SAP-ge- Spezialisten auch ihrer Innovationskraft. beiter die Teile und organisiert ihre Auslie- stützte Computersystem in Verbindung mit 1981 entwickelten sie das auf dem Markt ferung zu den Fertigungsplätzen. „Zurzeit der Lagersoftware weist dem Hochregallager nach wie vor einzigartige Blockgehäuse haben wir 120 dieser Bewegungen pro den entsprechenden Lagerplatz zu, der Rest für Getriebe, das sämtliche Bauteile