Plenarprotokoll 17/125
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Plenarprotokoll 17/125 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 125. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. September 2011 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) Otto Fricke (FDP) . 14738 D a) Erste Beratung des von der Bundesregie- Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- DIE GRÜNEN) . 14738 D zes über die Feststellung des Bundes- Florian Pronold (SPD) . 14739 C haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) Reinhold Sendker (CDU/CSU) . 14741 A (Drucksache 17/6600) . 14721 A Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . 14742 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Florian Pronold (SPD) . 14743 D Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . 14721 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . 14744 B Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . 14744 C Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau Schlussrunde: und Stadtentwicklung Haushaltsgesetz 2012 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister Norbert Barthle (CDU/CSU) . 14745 A BMVBS . 14721 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . 14747 B Johannes Kahrs (SPD) . 14724 B Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . 14750 B Dr. Claudia Winterstein (FDP) . 14726 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . 14752 B Roland Claus (DIE LINKE) . 14727 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . 14754 C DIE GRÜNEN) . 14728 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . 14756 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . 14730 C Nicolette Kressl (SPD) . 14757 D Uwe Beckmeyer (SPD) . 14733 B Otto Fricke (FDP) . 14760 C Patrick Döring (FDP) . 14735 A Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . 14762 B Thomas Lutze (DIE LINKE) . 14736 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ BMF . 14763 D DIE GRÜNEN) . 14737 B Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Sebastian Körber (FDP) . 14738 A DIE GRÜNEN) . 14765 D Hermann Gröhe (CDU/CSU) . 14766 D Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . 14738 D Florian Toncar (FDP) . 14768 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 125. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. September 2011 Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . 14769 C Christoph Strässer (SPD) . 14781 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . 14770 D Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . 14782 D Tagesordnungspunkt 2: Nächste Sitzung . 14784 C Vereinbarte Debatte: Für eine Verhand- lungslösung im Nahostkonflikt Berichtigung . 14784 B Dr. Rainer Stinner (FDP) . 14772 B Günter Gloser (SPD) . 14774 A Anlage 1 Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . 14775 D Liste der entschuldigten Abgeordneten . 14785 A Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . 14777 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . 14778 D Anlage 2 Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . 14780 B Amtliche Mitteilungen . 14785 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 125. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. September 2011 14721 (A) (C) Redetext 125. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. September 2011 Beginn: 9.00 Uhr Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms: Wenn wir die Politik im Bereich dessen betrachten, Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die was wir heute diskutieren, dann kann man, glaube ich, Sitzung ist eröffnet. sagen: Darauf können sich die Menschen in unserem Lande auch verlassen. Wir setzen die Haushaltsberatungen – Tagesord- nungspunkt 1 – fort: (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – La- chen bei der SPD – Gustav Herzog [SPD]: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein- Wer’s glaubt!) gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das – Sie von der SPD-Opposition kommen mir gerade Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) recht. Das soll auch gleich eine Warnung an die anderen – Drucksache 17/6600 – Oppositionsfraktionen für den Fall sein, dass sie groß tö- nen. Überweisungsvorschlag: (B) Haushaltsausschuss (Lachen bei der SPD und der LINKEN) (D) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes- Ich habe mit großem Interesse gelesen, was Sie vor we- regierung nigen Tagen, am vergangenen Montag, unter der Über- Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 schrift „Nationaler Pakt für Bildung und Entschuldung. Wir denken an morgen!“ großspurig verkündet haben. – Drucksache 17/6601 – Es gibt auch ein Kapitel „Die Situation der öffentlichen Überweisungsvorschlag: Infrastruktur in Deutschland“. Das habe ich mir vorran- Haushaltsausschuss gig vorgenommen. Darin kommen die Wörter „Bauwirt- Am Dienstag haben wir für die heutige Aussprache schaft“ oder „Verkehr“ überhaupt nicht vor. Dazu kann eine Redezeit von dreieinhalb Stunden beschlossen. ich nur sagen: Thema verfehlt. Wir beginnen die heutigen Haushaltsberatungen mit (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für neten der FDP – Gustav Herzog [SPD]: War Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Einzelplan 12. das alles? – Johannes Kahrs [SPD]: Wir reden aber heute zum Haushalt!) Als erster Redner hat das Wort der Bundesverkehrs- minister Dr. Peter Ramsauer. Verlässlichkeit gilt gerade in den Schlüsselbereichen Bauen, Wohnen und Mobilität – drei Bereiche, die für (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes von he- rausragender Bedeutung sind – und auch für jeden Ein- Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, zelnen in unserem Lande. Ich glaube, diese Verlässlich- Bau und Stadtentwicklung: keit liefern wir, wie ich gerne darstellen möchte, ohne Guten Morgen, Herr Präsident! Liebe Kolleginnen alle einzelnen Facetten dieses großen Bereichs so dar- und Kollegen! Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass stellen zu können, wie es erforderlich wäre. Aber dazu verlässliche Rahmenbedingungen für eine wachstums- haben wir in den kommenden Wochen und Monaten bei freundliche Politik und für einen soliden Bundeshaushalt den Etatberatungen in den Ausschüssen die notwendige genau das sind, was die deutsche Öffentlichkeit von uns Zeit. erwartet. Der Gebäudebereich kann, muss und wird einen er- (Zuruf von der SPD: Die aber enttäuscht heblichen strukturellen Beitrag leisten, wenn es um die wird!) Bewältigung der Energiewende in unserem Lande geht. 14722 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 125. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. September 2011 Bundesminister Dr. Peter Ramsauer (A) Wir investieren Milliardenbeträge, um all die Potenziale Wir werden in den nächsten Jahren 410 Millionen (C) zu heben, die im Gebäudebereich schlummern, Euro für die Städtebauförderung bereitstellen. (Bettina Herlitzius [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- (Zuruf von der SPD: Es waren mal 600!) NEN]: Leider nicht!) Es kommt aber noch etwas Neues hinzu. Ich bin sehr da- um zu mehr Energieeffizienz zu kommen. für, dass man die vorhandenen Instrumentarien immer wieder hinterfragt und den Erfordernissen der Zeit an- (Bettina Hagedorn [SPD]: Wo ihr die gerade passt. Wir legen ein neues Programm mit dem Titel zusammengestrichen habt!) „Energetische Stadtentwicklung“ auf. Dieses Programm Die Mittel für die bewährten KfW-Programme, die in dotieren wir mit 92 Millionen Euro. Bei all meinen Rei- den ersten Jahren seit 2006 ein Volumen von rund 1 Mil- sen durch Deutschland haben mir Kommunalpolitiker, liarde Euro hatten und in den drei Jahren der Konjunk- Bürgermeister und Oberbürgermeister immer wieder ge- turpakete im Durchschnitt auf 1,5 Milliarden Euro er- sagt: Wir haben wunderbare Einzelprogramme im Be- höht worden sind – von den Vorzieheffekten abgesehen –, reich der Städtebauförderung. – Diese werden im Übri- werden wir bis 2015 auf dieselbe Summe wie im Zeit- gen allesamt erhalten. Ein Programm für kleinere Städte raum der Konjunkturpakete erhöhen. Das heißt, es bleibt und Gemeinden haben wir im letzten Jahr sogar neu auf- bei den 1,5 Milliarden Euro. Das ist ein verlässlicher genommen. – Die Kommunalpolitiker haben immer wie- Beitrag der Politik zu dem, was die Bürger in Sachen der betont: Es ist alles großartig. Förderung der Energieeffizienz erwarten. (Lachen bei der SPD – Bettina Herlitzius (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit wem ha- ben Sie gesprochen?) Ich bedaure sehr, dass der Gesetzentwurf der Bundes- regierung und der Koalitionsfraktionen zur steuerlichen Aber wir brauchen gerade für den Bereich der energeti- Förderung der energetischen Gebäudesanierung von den schen Stadtteilsanierung ein besonders zielgerichtetes Ländern abgelehnt wurde. Ich kann an die Länder, von Programm; denen viele in SPD-Hand gefallen sind, (Bettina Herlitzius [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- (Johannes Kahrs [SPD]: Das war eine demo- NEN]: Dann finanzieren Sie das richtig!) kratische Entscheidung! – Uwe Beckmeyer denn es macht keinen Sinn, wenn man in Stadtquartieren [SPD]: Sind Sie eigentlich Feudalminister, rein hausbezogen denkt und saniert. Es ist viel effektiver, oder was ist das hier?) wenn man großräumiger denkt und im Quartier block- nur appellieren, verhandlungsbereit zu sein. weise saniert. – Deswegen nehmen wir dieses Programm (B) (D) zur energetischen Stadtentwicklung auf. 410 Millionen (Bettina Herlitzius [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Euro plus 92 Millionen Euro ergeben nach Adam Riese Sie hätten das besser machen sollen!) 502 Millionen Euro. Denn wir waren uns in den Gesprächen mit den (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ministerpräsidenten im Kanzleramt – ich war an all die- Bettina Herlitzius [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- sen Gesprächen stets beteiligt – immer einig, dass es NEN]: Die stehen aber nicht im Haushalt!) nicht allein Aufgabe des Bundes sein kann, Geld dafür zur Verfügung zu stellen, sondern dass alle Körperschaf- Ich muss Ihnen das in dieser Deutlichkeit vorrechnen. ten der öffentlichen Hand in Deutschland hier gefordert Das ist mithin deutlich mehr, als die 455 Millionen Euro, sind, mithin auch die Länder. Ich appelliere an die