96. Jahrgang Deutschland € 8,90 Österreich € 9,80; Schweiz sfr 12,50 12/2019 BeNeLux € 10,20; Italien € 12,00

Test MAN Lion’s City 12 C H ybrid Probe für den elektrifizierten Stadtbus

Test DAF XF-BDF-Ausführung Stimmige Werkslösung

Weihnachtsgewinnspiel:spiel:: Test Ford F-Max 500 80 Super-Preise zuu gewinnegewinnenen Überzeugender erster Auftritt Großes Spezial:l: MesseM BusworldB ld Alles über den Ivecoeco SS-WayWay Stadtverkehr im Fokus 76 Seiten extra:xtra: Messe NACV E-Mobilität Speziali 2020 Neue Brennstoffzellen- und Elektro-Lkw aus den USA lastauto.de

NEUE LÄNGEN FÜR LKW Hintergrund So sieht die Kabine ab 2020 aus

Report Shell im Wandel Fahrbericht Streetscooter Premiere Ebusco 3.0 Vom Öl- zum Energiekonzern Work (L) mit Nutzlastplus Leichtbau-E-Bus aus Europa Zukunft in einer neuen Dimension. Der eCitaro G.

Der Maßstab. Mit dem eCitaro G führt Mercedes-Benz die Entwicklung in das Zeitalter der Elektromobilität konsequent fort. Als vollelektrisch angetriebener Gelenkbus ergänzt der eCitaro G das Portfolio der elektrifizierten Stadtbusse durch ein Großraum- fahrzeug für Linien mit starkem Fahrgastaufkommen. Mit ausgereifter Technik und einem umfassenden eMobility-Gesamtsystem von Daimler Buses öffnet er den Weg für Verkehrskonzepte der Zukunft. Mehr Informationen auf www.mercedes-benz-bus.com

Anbieter: GmbH, Mercedesstraße 127/6, 70327 Stuttgart EDITORIAL | IMPRESSUM [ 3 ]

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Revision der Längenvorschriften könnte deut- niskrämerei und dem Zeitspiel. Jahrzehntelang liche Verbesserungen bewirken – für die passive haben viele Lkw-Hersteller mit bestehenden Sicherheit, für den Wohnkomfort und vor allem Kabinenrohbauten gearbeitet und nur das Blech für den Kraftstoffverbrauch. Gemes- darauf angepasst. Das ist selbstverständlich viel sen am Verbesserungspotenzial hat kostengünstiger als eine komplette Neuentwick- es viel zu lange gedauert, die Neu- lung. Auch die Produktionslogistik müsste an Die Längenzugabe ist eine große Chance, gleich mehrere Vorteile zu erzielen

fassung auf den Weg zu bringen. neue Maße angepasst werden, eine längere Kabi- Und der Prozess dauert noch an. Vie- ne benötigt auch mehr Produktionsfläche. le kommende Vorgaben sind noch Angesichts volkswirtschaftlicher Turbulenzen Unbekannte, weswegen sich die sie- dürfte das Interesse an großen Investitionen ge- ben großen europäischen Lkw-Her- ring sein. Man darf also gespannt sein, wie die steller auch auf Anfrage zu ihren Plä- schöne neue Lkw-Welt am Ende tatsächlich aus- nen nicht oder nur verhalten äußern. sehen wird. Die Industrie sollte dennoch die Ge- In der Regel verweisen sie auf be- legenheit beim Schopfe packen und das Geld auf- kannte Studien wie MAN Concept S oder Renault bringen, um sowohl Aerodynamik wie auch Optifuel Lab, um die Chancen aerodynamischer Sicherheit und auch die Lebensumstände des Fah- Optimierungen aufzuzeigen. rers in großem Stil zu verbessern. So weitreichend wie an diesen Studien wer- Die Redakteure den die Veränderungen an der Kabine wohl nicht von lastauto omnibus ausfallen. Dafür ist der Spielraum zu gering, bei Facebook: schließlich gilt der BO-Kraftkreis nach wie vor

lastauto.de/rosenberger als das Maß der Dinge. Doch es steckt dem Ver- Thomas Rosenberger, Chefredakteur lastauto.de/wagner nehmen nach auch noch mehr hinter der Geheim- [email protected]

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lastauto omnibus 12/2019 [ 4 ] INHALT | 12/2019

Neue Maße Hintergrund: Ab September 2020 werden neue Maße für Lkw zulassungs- fähig. Die Hersteller reagieren mit entsprechenden Anpassungen | Seite 18

18 Titel | Neue Maße für Lkw 40 Report | Shell-Strategie Inhalt Ab September 2020 gelten in Bezug auf Shell forciert den Wandel vom reinen Ausgabe 12/2019 die Abmessungen schwerer Nutzfahrzeuge Mineralölkonzern zum Energielieferanten. neue Regeln. Neue Kabinen- und Auflieger- Zudem forscht das Unternehmen an konzepte sind die Folge. Wir zeigen ultraniedrigviskosen Schmierstoffen. 3 Editorial | Impressum Möglichkeiten auf. Neue Vorschriften für die Länge von Lkw 46 Gewinnspiel | Weihnachten eröffnen großes Verbesserungspotenzial. 22 Test | DAF XF als BDF-Gliederzug Wählen Sie Ihr lastauto omnibus-Titelbild Dass der XF nicht nur als Sattelzug seine des Jahres und gewinnen Sie! Im Lostopf 6 Technik aktuell | Nachrichten Stärken hat, zeigt DAF mit einem BDF-Zug befinden sich 80 wertvolle, nützliche Mercedes-Benz Lkw zieht eine erste für Wechselsysteme. Auch in dieser Ausfüh- und interessante Preise. Bilanz der Praxistests mit dem eActros. rung kann der Niederländer überzeugen.

IVECO S-WAY Advertorial 8 Preis | International Truck of the Year 28 Messe | NACV 2019 Spezial Der neue Actros heimst die begehrteste Auf der amerikanischen Leitmesse für Trucks internationale Auszeichnung für Lkw ein. fuhren die Hersteller zahlreiche batterieelekt- Sonder- rische Lkw und solche mit Brennstoffzellen- 10 Test | Ford F-Max antrieb auf. Das Show-Highlight: der Hyundai teil: Mit dem F-Max will sich Ford Otosan auch Neptune im Streamline-Design. in Europa platzieren. Der erste Test zeigt, Spezial – dass der Lkw das Potenzial dazu aufweist. 36 Report | LNG-Lkw bei Spedition Lakner Lakner setzt auf LNG-Lkw von und der neue Hintergrund | Ford-Otosan-Strategie kombiniert sie mit Aufliegern von Kögel 16 On the Road: Interview: CEO Truck Race: IVECO Spezial 2019 So fährt das Gerrit Marx Jochen Hahn wird 2023 wird der F-Max in 80 Ländern verkauft. zu einem nutzlaststarken Sattelzug. Iveco S-Way neue Iveco-Flaggschiff zur neuen Iveco-Strategie Europameister mit Iveco auf 24 Seiten

Fotos: Frank Hausmann, Thorsten Wagner, ETM, Volvo Trucks lastauto.de INHALT | 12/2019 [ 5 ]

Messe: Busworld 2019 Report: Branchenlösungen von Mercedes Alle Neuheiten der Bus-Leitmesse | Seite 72 Lösungen für jedes Gewerbe | Seite 52

52 Report | MB-Vans-Branchenlösungen 72 Messe | Busworld Europe 96 Vorschau | lastauto omnibus 1–2/2020 Gemeinsam mit Aufbauherstellern Die erste Busworld in Brüssel strahlte eine Scania S 650 und Mercedes Sprinter City individualisiert Daimler Vito- und Sprinter- internationale Atmosphäre aus. Im Fokus im Test, die wichtigsten Agrar-Trucks Modelle im Ein- und Zweirechnungsge- der Leitmesse standen heuer eindeutig der Agritechnica. schäft. Die Möglichkeiten sind vielfältig. elektrifizierte Stadtbusse. 98 Rückspiegel | Aus den Archiven 56 Dauertest | Opel Combo 78 Vorstellung | Ebusco 3.0 Eine kleine Zeitreise in die Jahre 1959, Der kompakte Kastenwagen überzeugt mit Das Modell 3.0 des Elektrobuspioniers 1969, 1999 und 2009. hoher Konnektivität und zahlreichen für die Ebusco setzt auf Leichtbau mittels des Klasse unüblichen Assistenzsystemen. Einsatzes von Karbonwerkstoffen.

60 Fahrbericht | Mitsubishi L200 82 Profiwissen | Autonomes Fahren Mit höherem Fahrkomfort und völlig Geht es nach Wabco, rangiert der Lkw in neuem Design fährt die sechste Generation der Zukunft selbstständig an die Rampe, des Mitsubishi L200 vor. während der Fahrer Pause macht.

62 Fahrbericht | Streetscooter Work (L) 90 Report | Innovation Day Die Elektrotransporter von Streetscooter Anlässlich des zweiten Innovationstages erhalten ein dezentes Facelift mit neuen des Nutzfahrzeugkonzerns Traton erklärte Komfortfeatures. Nebenbei steigt die CEO Andreas Renschler, welche Wege die Nutzlast teils erheblich. Marken künftig beschreiten sollen.

66 Test | MAN Lion’s City Hybrid 92 Märkte | Unternehmensnachrichten Heft im HftHeft: MAN hat den seriellen Hybridstadtbus Lion’s Mercedes-Benz Lkw führt den neuen Actros City auf ein Mildhybridsystem umgestellt. Im in Brasilien ein und stattet ihn in Deutsch- alle E-Nutzfahrzeuge in Test zeigt sich, dass sich die deutlich land ab Januar 2020 serienmäßig mit dem günstigere Technologie auf der Linie lohnt. Active Brake Assist 5 aus. der großen Übersicht

lastauto omnibus 12/2019 lastauto.de [ 6 ] TECHNIK [ 6AKTUELL ] eActros aufdemrichtigen Weg. Dasist fürmich „Wir sindmitdemKonzept desMercedes-Benz Phase füreinenweiterenetwa einjährigen Test. tere Kunden jeweilseineneActrosderersten Im nächstenSchrittübernehmenrundzehnwei- sionsfrei undleisemöglichsei. Mercedes-Benz eActrosschonheutelokalemis- lers, dassderschwere mitdem Verteilerverkehr Test ergebnisse, solautetdasFazit desHerstel- samt belegtendieKundenrückmeldungen und von Mercedes-BenzLkwZwischenbilanz. Insge- am Lkw-Werk Wörth amRheinzogendie Vertreter laufen. ImRahmeneinerKundenveranstaltung Das Serienmodellsolldannab2021vomBand eActros hinzumSerienfahrzeugeinfließen. sollennunindie manager Weiterentwicklung des derFahrer,Aussagen DisponentenundFlotten- gewonnenen Erkenntnissein Verbindung mitden Zehntausende Kilometerabgespult. Diedaraus Schweiz geliefert. SiehabendamitlautDaimler 25-Tonner anKunden inDeutschlandundder Lkw seitHerbst2018insgesamtzehn18-und Mercedes-Benz hat eActros-Innovationsflotte Beweis stellen. ImRahmendersogena nnten portsegmenten seinePraxistauglichkeitunter Flottenbetreibern ausunterschiedlichen Trans- ein JahrdauerndenPhasemussteerbeizehn seineersteharteProbe überstanden:hat In einer Der vollelektrischeLkwMercedes-Benz eActros vollelektrischen MercedeseActros. ZehnFahrzeuge sindinDeutschlandundderSchweizimEinsatz. Nach rundeinemJahrziehtMercedes-BenzLkweineersteBilanzüberdenPraxistestdes VOLL ALLTAGSTAUGLICH | Nachrichten Bau- und Werkstoffen. Beiden Aufbauten reichen rien. DiePalette reichtvonLebensmitteln biszu völlig unterschiedlichenBranchen undKatego- Lkw samtDieselmotorerledigtwürden–aberin ein, diesonstmitkonventionellangetriebenen eActros lautMercedes-BenzLkwfür Aufgaben Alle Testkunden setzenden derInnovationsflotte Geschwindigkeitsbereich hinweg. fügbarkeit desDrehmomentsüberdengesamten sich sehrangetanvonderdurchgängigen Ver- Einschränkungen funktioniert. DieFahrer zeigten 2019 alsauchbeiwinterlichen Verhältnissen ohne imextremheißenSommer sowohl ben –hätten –beideelektrischbetrie- auch dieKlimaanlage nichts nach. DasKühlsystem fürdieLadung, aber Sachen Verfügbarkeit undLeistungserbringungin landfahrten einemkonventionellenDiesel-Lkwin städtischen Verkehr, bei Autobahn- oderÜber- verlauf oderder Topografie. DereActros steheim gig vonderspezifischenZuladung, demStrecken- alsrealistischerwiesenhaben–unabhän- Alltag zu 200KilometerReichweitedeseActrossichim nissen zähltlautdemUnternehmen, dassdiebis Zu denbeiPraxistestsgewonnenenErkennt- Mercedes-Benz Lkw. Wallfeld, LeiterMarketing, Vertrieb undServices schweren Verteiler-Lkw“, von erklärt Andreas tensiver Praxistestsunseresbatterieelektrischen die zentraleErkenntnisnachübereinemJahrin- Energie (BMWi)gefördert. vomBundesministeriumfür sowie Wirtschaft und nen Teilen vomBundesumweltministerium(BMU) men desProjekts„ConceptELV²“ zuverschiede- Elektro- Lkw im Verteilerverkehr werdenimRah- den. EntwicklungundErprobungderschweren von zweiStundenbei150kWvollständigaufla- innerhalb Ladeleistung lassensichdieBatterien eActros. In Abhängigkeit vonderverfügbaren mit240kWhlieferndieEnergiefürden Batterien Übersetzung jeweils11.000Nm. Lithium-Ionen- von je485Nm. Darausergebensichnachder 126 kWundeinemmaximalenDrehmoment bilden den Antrieb miteinerLeistungvonjeweils tromotoren nahedenRadnabenderHinterachse einen hohen Anteil spezifischer Teile. ZweiElek- den Elektroantriebausgerichtetundverfügtüber Architektur desFahrzeugs jedochkomplettauf Mercedes- Benz Actros. Darüberhinausistdie Der eActrosbasiertaufdemRahmendes Group(Hamburg). die Nagel Transport (St. Gallen), Migros(RaumZürich)und gart), PfenningLogistics(Mannheim), Camion Rigterink (FlörsheimamMain), Dachser(Stutt- heim), Meyer-Logistik (Hamburg), Edeka(Berlin), ( Friedewald/Hessen), TBSTransportbeton(Mann- dererstenPhasegehörenHermes Einsatzorten koffer biszuSilooderPlane. ZudenKunden und die Varianten vomKühlkoffer überden Trocken- lastauto omnibus12/2019

Fotos: Betterflow, Daimler, Faun, Volvo Trucks TECHNIK AKTUELL | Nachrichten [ 7 ]

Vollelektrischer Abfallsammler

Faun, ein Unternehmen von 80 km/h erreicht werden kann. Auch Nebenaggregate wie Klimaanlage, der Kirchhoff-Gruppe Lenkkraftunterstützung, Druckluftkompressor und Bordnetzversorgung wer- und Spezialist für Müll- den vollständig durch elektrisch angetriebene Systeme ersetzt. Die Energie sammelaufbauten, hat für Antrieb und Aufbau sowie Lifter liefert ein schnellladefähiges Batteriepa- nach eigenen Anga- ket. Dazu wurde am Standort eine Hochleistungsladestation errichtet, die vom ben sein erstes rein Müllheizkraftwerk gespeist wird. elektrisch angetriebenes Ein weiteres Ziel des Projekts stellt die Erforschung der erforderlichen Batterie- Müllsammelfahrzeug in auslegung dar. Faun strebt nach eigenen Angaben eine Batterielebensdauer Bremerhaven im Einsatz. von mindestens acht Jahren an. Im Zuge der Untersuchungen soll außerdem Der schwere Lkw auf Ba- ein Werkzeug zur Planung der Batteriekapazität entwickelt werden. sis des Mercedes-Benz Das Prototypfahrzeug soll mindestens zwölf Monate lang in Bremerhaven im Econic wird im Rahmen des Projekts „BEAR – batterielektrische Abfallent- Realbetrieb erprobt werden. Dabei werden neben Daten zur Wirtschaftlichkeit sorgung mit Roboterunterstützung“ durch den Energie- und Klimafonds des und technischen Zuverlässigkeit auch Daten zur Klima- und Umweltwirkung Bundesumweltministeriums gefördert. Die Zielsetzung im Rahmen von BEAR des Fahrzeugeinsatzes erhoben. Das Pilotprojekt ist laut Hersteller ein weg- ist die Entwicklung eines rein elektrisch betriebenen Abfallsammelfahrzeugs weisender Schritt hin zu einer emissionsfreien Entsorgung und ein wertvoller und seines Aufbaus. Das Fahrzeug ist so ausgelegt, dass eine Geschwindigkeit Beitrag für die Klimastadt Bremerhaven.

SPEDITIONEN ERPROBEN AERODYNAMIK-FLAPS Gemeinsam mit europäischen Speditionen startet der Hersteller von aerody- Teil des Verbrauchs von schweren namischen Trailerverkleidungen Betterflow dieser Tage einen Praxistest, um Lastzügen wird maßgeblich von ihrem das Spritsparpotenzial und die Praxistauglichkeit aerodynamischer Verkleidun- hohen Luftwiderstand erzeugt. Aero- gen zu messen. Das gab das Unternehmen im Rahmen des Lean-and-Green- dynamische Bauteile bieten daher un- Aktionstags auf dem Campus der RWTH Aachen bekannt. Dabei rüstet Better- abhängig von anderen Entwicklungen flow die Trailer von 50 Sattelzügen aus, die vier Monate lang jeweils 10.000 bis großes Einsparpotenzial. 15.000 Kilometer im Fernverkehr fahren und dabei insgesamt zwei bis drei Laut Betterflow verbraucht ein Sat- Millionen Testkilometer zurücklegen. Zum Einsatz kommen Trailer von Krone telzug im Fernverkehr bis zu 13 Liter und Schmitz Cargobull. Zur Dokumentation bringt Betterflow Messsysteme pro 100 Kilometer nur, um den Luft- an und verbindet sie mit der Flotten-Management-Schnittstelle (FMS). Da- widerstand zu überwinden. Das Aero- tenlogger zeichnen hierüber alle Lkw-Betriebsdaten auf, darunter Beschleu- dynamikpaket von Betterflow umfasst ein Heckflügelsystem, das vollautoma- nigung, Fahrzeuggeschwindigkeit, Gesamtverbrauch, Momentanverbrauch, tisch ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h öffnet, und eine unter dem Trailer Drehzahl und Achslast. Ergänzt werden diese Daten laut Betterflow um eigene straff gespannte Membran sowie einen Dachspoiler. Erste Versuche sollen ge- Beschleunigungsmessungen. zeigt haben, dass das Gesamtsystem den Luftwiderstand um 20 Prozent verbes- Für die Tests werden zwei identische Sattelzüge gleichzeitig dieselbe Strecke sert, wovon laut Betterflow die Hälfte der Verbesserung allein auf die Flaps am befahren – ein Sattelzug ausgestattet mit dem Aeropaket, der andere nicht. Heck entfällt. Das entspreche einer Verbrauchsminderung von rund 1,5 Litern Außerdem seien einige Trailer im Einsatz, bei denen zunächst Referenzdaten pro 100 Kilometer. Über seine gesamte Lebensdauer soll das Aerodynamikpaket und anschließend Testdaten gesammelt würden. Sie lassen sich miteinander zwischen 10.000 und 20.000 Liter Diesel und umgerechnet mehr als 50 Tonnen vergleichen, um etwaige Messfehler und Störeffekte aufzuspüren. Ein großer CO2 einsparen.

Verkaufsstart für E-Lkw Volvo Trucks beginnt mit dem Verkauf elektrifizierter Lkw der Baureihen FL und FE für den städtischen Verteilerverkehr.

Der schwedische Lkw-Hersteller Volvo Trucks FE-Modelle sind laut Hersteller auf den Einsatz beginnt nach eigenen Angaben mit dem Ver- im städtischen Verteilerverkehr ebenso wie auf kauf der elektrisch angetriebenen leichten und kommunale Aufgaben wie Müllsammelverkehre mittelschweren Lkw-Baureihen FL (16 Tonnen zugeschnitten. Sie sollen – abgesehen von nicht zulässiges Gesamtgewicht) und FE (27 Tonnen vorhandenen Treibhausgasemissionen – auch zulässiges Gesamtgewicht). Zunächst sind die deutliche Vorteile bei der Geräuschemission Fahrzeuge in den Märkten Schweden, Norwe- bieten und würden kunden- beziehungsweise gen, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Nie- einsatzindividuell zugeschnitten. Dazu gehört derlande verfügbar. Die Serienproduktion soll im die Abstimmung auf die Fahrzyklen ebenso wie Jahr 2020 beginnen. Die elektrifizierten FL- und Nutzlastanforderungen und Routenanalyse.

lastauto omnibus 12/2019 [ 8 ] FAHRZEUGE | International Truck of the Year SIEG DER STERNE Report: Die beiden Newcomer Iveco S-Way und Mercedes-Benz New Actros lieferten sich ein spannendes Rennen um den Titel „Truck of the Year 2020“. Am Ende aber kann nur einer gewinnen.

TEXT: OLIVER WILLMS Das deutsche Daimler-Flaggschiff gewann in Rangieren höchst hilfreich sind. Im Innenraum FOTOS: OLIVER WILLMS, DAIMLER, HYUNDAI, IVECO seiner neuesten Hightech-Version, die den New wird das Spiegelbild über zwei hochforma- Actros als aktuell modernsten Lkw auf dem eu- tige TFT-Bildschirme an den A-Säulen ange- ropäischen Markt adelt. Augenfälligstes Merk- zeigt, die auch eine Funktion als elektronischer as für ein Duell im Oberhaus der Lkw- mal der neuen Generation sind der Wegfall der Nachtwächter bei der Schlafpause übernehmen Welt! Im Endspurt um die letzten Wer- Außenspiegel und der Einsatz der Mirror-Cams, können. Und im Cockpit dominieren im New Wtungspunkte der Fachjury bei der Wahl die, an einem Ausleger oberhalb der Türen po- Actros jetzt zwei große TFT-Displays, die sowohl zum „International Truck of the Year“ (ITOY) aus sitioniert, den rückwärtigen Verkehrsraum im Anzeige- wie auch Bedienfunktionen überneh- ganz Europa kämpften Iveco und Mercedes-Benz elektronischen Auge haben. Zu den Vorteilen men. Das „klassische“ Display hinter dem Vo- um die begehrteste Auszeichnung der Branche. der Videoüberwachung gehören eine automa- lant zeigt Fahrdaten und Tripwerte auf meh- Am Ende kann nur einer gewinnen, und des- tische Trailerverfolgung bei Kurvenfahrt sowie reren Anzeige ebenen, das Bedienpanel rechts halb hieß es: Spiel, Satz und Sieg für den neuen das Setzen elektronischer Abstandsmarken, die übernimmt vielfältige Funktionen, die vorher Mercedes-Benz New Actros. sowohl bei Überholvorgängen wie auch beim über Drehregler und Drucktaster betätigt wur- den. Auch hier ermöglicht der Wechsel etlicher Bedien ebenen die Steuerung vieler Fahrzeug-, Konnektivitäts- und Komfortfunktionen. Das ist die „International Truck of the Year“-Organisation Als dritte und wesentliche Neuerung ver- Die „International Truck of the Year“-Organisation wurde 1977 vom britischen Fachjournalisten Pat fügt der New Actros über die Möglichkeit, Kennett gegründet und umfasst heute 25 Fachjuroren der führenden Transportfachzeitschriften mit per PPC autonom über die Straßen zu steu- einer Gesamtauflage von über 950.000 Exemplaren in ganz Europa. In Deutschland ist lastauto ern. Das Rechnergehirn wird dabei von Radar, omnibus exklusiv mit Juror Oliver Willms vertreten. Zusätzlich zu den Mitgliedern der ITOY-Jury GPS und Kamerainformationen gefüttert und wurde die Expertengruppe um assoziierte Expertenmitglieder in China, Indien, Südafrika, Australien, hält den Actros mit erstaunlicher Fahrpräzisi- Brasilien, Japan und Iran erweitert, um auch den wichtigsten Weltmärkten des Straßengütertrans- on auf Kurs. Der GPS-gesteuerte Tempomat ist ports Rechnung zu tragen. Zielsetzung der jährlichen „International Truck of the Year“-Wahl ist die nun auch für Stadt- und Landstraßen verfügbar, Prämierung der Lkw-Neuerscheinung, die den wichtigsten Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwick- dazu gesellt sich ein weiter verbessertes Sicher- lung des Straßengütertransports leistet. Dazu bewerten die international anerkannten Fachjuroren heitspaket mit neuem Abbiegeassistenten. Einzi- sowohl technische Neuerungen und Weiterentwicklungen als auch Innovationen, die direkten Ein- ger Kritikpunkt am neuen Titelträger des Lkw- fluss auf die Gesamtwirtschaftlichkeit, Sicherheit oder Umweltentlastung haben. Oscars: Nach außen hin zeigt der New Actros nur durch den Wegfall der Spiegel seinen Un-

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | International Truck of the Year [ 9 ]

Große Displays prägen das Hyundai gewinnt Interieur des Actros, des Truck Innovation Award neuen „Truck Hyundai hat den „Truck Innovation Award“ of the Year“. (TIA) gewonnen. Der begehrte Preis, der von der „International Truck of the Year“- Jury (ITOY) verliehen wird, geht an „Hyun- terschied zum Vorgänger an. Das normalerwei- fahrdynamisch kaum nach und empfehlen sich dai Hydrogen Mobility“. Das ausgezeichnete se übliche leichte Facelift anlässlich einer neuen künftig als CO2-reduzierte Antriebsquelle auch Mobilitätsprojekt umfasst neben dem was-

Fahrzeuggeneration fiel diesmal aus Kosten- im Langstreckenverkehr. serstoffbetriebenen Lkw H2 Xcient Fuel Cell gründen dem Rotstift der Daimler-Kalkulato- Bronze im Wettstreit um die beste Neu- auch die Produktion und Tankinfrastruktur ren zum Opfer. erscheinung des Jahres konnte der Volvo des Treibstoffs, der als „grüner Wasserstoff“ Die Summe der bislang nur im Actros serien- FH I-Save für sich gewinnen. Der schwedi- mit Hilfe von Wasserkraft erzeugt wird. Der mäßig angebotenen Neuerungen macht den sche Fernverkehrstruck überzeugte mit sei- neue emissionsfreie Lkw wird im Rahmen New Actros aber in den Augen der Jury zum nem neuen, gezielt auf optimierten Verbrauch eines schweizerisch-koreanischen Gemein- derzeit konkurrenzlosen Technologieträger im abgestimmten Antriebsstrang. Mittels einer schaftsprojekts ab 2020 im Praxiseinsatz bei Klub der Fernverkehrs-Lkw. „Der neue Actros Turbo compound-Abgaszusatzturbine verfügt einem Schweizer Einzelhandels- und Logis- überzeugt mit seiner ausgeklügelten techni- der 13- Liter-Sechszylinder über eine Leistung tikunternehmen eingesetzt. schen Ausstattung, die die Messlatte im Bereich von 460 oder 500 PS und bis zu 300 Nm mehr Der Innovationspreis 2020 wurde auf der des Langstreckenverkehrs neu aufgelegt hat“, Drehmoment. Zusammen mit weiteren Modi- Nutzfahrzeugmesse Solutrans in Lyon von bekräftigte ITOY-Jury-Präsident Gianenrico fikationen an Hinterachse und Gangwechsel- ITOY-Präsident Gianenrico Griffini an Rolf Griffini anlässlich der feierlichen Preisverlei- software, dem modifizierten GPS-gesteuerten Huber, Vorsitzender des Joint-Ventures Hy- hung auf der Transportmesse Solutrans in Lyon I-See-Tempomaten und anderen Optimierun- undai Hydrogen Mobility und Jihan Ryu, das Votum der Fachjury. gen zur Kraftstoffeinsparung soll der Spritver- Vizepräsident Nutzfahrzeug-Entwicklung Knapper Zweiter und in Sichtweite zum brauch des FH I-Save um bis zu sieben Prozent der Hyundai Motor Company, übergeben. Sieger im Rennen um die Gunst der Fachjour- unter dem des Vorgängermodells liegen. ◼ Die TIA-Fachjury honorierte den ganzheit- nalisten wurde der neue Iveco S-Way. Mit sei- lichen Ansatz für eine umweltfreundliche nem neuen Fahrerhausdesign tritt der Stralis- Transportgesamtlösung. Diese basiert auf Nachfolger ebenso kraftvoll wie aerodynamisch der Zusammenarbeit von Fahrzeuglieferant optimiert seine Karriere auf europäischen Fern- Hyundai mit seinem Schweizer Partner Hyd- straßen an. Die Innovationsfreude der S-Way- rospider, an dem Alpiq, H2 Energy und Linde

Väter machte auch vor dem Inneren der Kabine beteiligt sind. Der H2 Xcient Fuel Cell wurde nicht halt. Mit dem neu gestalteten Innenwohn- gezielt auf die europäischen Anforderungen bereich, neuen Sitzverstellungen und einem teil- hin entwickelt. Er wird von zwei Brennstoff- weise überarbeiteten Armaturenbrett gibt sich zellen mit einer Systemleistung von 190 kW der S-Way als moderner Vertreter seiner Klasse. angetrieben. Mit einem Wasserstoffvorrat Eine Vielzahl neuer Applikationen und Online- von 35 Kilo aus sieben 350-bar-Tanks wird services macht den Italiener mit deutschen Wur- eine Reichweite von rund 400 Kilometer zeln denn auch zu einem „full connected truck“. erzielt. Die ersten Einheiten sollen Anfang Über 2.000 Detailmodifikationen, darunter 2020 als 4x2-Version ihren Betrieb aufneh- eine neue Vorderachse und ein vollständig re- men, später sollen 6x4-Varianten folgen. Mit vidierter Abgastrakt, komplettieren die Neue- einem Wahlergebnis von 80 Punkten setzte rungen an dem Iveco-Topmodell, das in sich das Mobilitätsprojekt gegenüber den produziert wird. In puncto Antriebsstrang Mitbewerbern durch. Diese waren der H2- setzt Iveco weiter auf die bewährte Cursor- Lkw von Nikola, der E-Lkw eCascadia von Dieselmotorengeneration und Triebwerke mit Freightliner, die autonom fahrenden Projekt- Gasantrieb. Die LNG-Motoren mit bis zu 460 PS Lkw Volvo Vera und Scania AXL und der Kon- und fein funktionierender automatisierter Schal- Der neue Iveco S-Way verfehlte mit seinem zept-Lkw Optifuel Lab 3 von . tung stehen ihren dieselgetriebenen Brüdern modernen Design nur knapp den Sieg. lastauto omnibus 12/2019 [ 10 ] FAHRZEUGE | Ford F-Max EIN NEUER HERAUSFORDERER Test: Mit schweren Lkw war Ford Otosan bislang vor allem in der heimischen Türkei, in Nahost und den GUS-Staaten aktiv. Mit dem F-Max soll der Eintritt in die EU-Märkte gelingen. Im ersten Test verfestigt sich der Eindruck, dass der Plan aufgehen kann.

TEXT: RALF BECKER | FOTOS: KARL-HEINZ AUGUSTIN

chaut man sich die Zulassungen schwe- blattfedern montiert. Hinten sind zwei Luftfe- rer Lkw in der EU an, verteilt sich der Ku- derbälge Serie, eine leichtere Vierbalgversion Schen im Wesentlichen auf die sieben gro- soll als Option folgen. Die Doppeltankanlage ßen Marken von DAF bis Volvo. Beim türkischen mit 1.050 Liter Diesel sowie ein 78-Liter-Adblue- Hersteller Ford Otosan, je zur Hälfte im Besitz Tank bedeuten gegenwärtig das Maximum und der Ford Motor Company und der türkischen sind zudem Standard. Bei der erwähnten Volu- Koc Holding, sprechen die Strategen gern von menausführung sind es 920 Liter (510 plus 410). den „sieben Schwestern“. Das offenkundige Ziel: Beides bezieht sich auf 3.600 Millimeter Rad- künftig auf Augenhöhe als eine von acht auf- stand, eine Variante mit 3.750 Millimeter, dann zutreten. Für die praktische Umsetzung der ehr- auch mit größeren Tanks, ist in Planung. geizigen Pläne schickt Ford Otosan die neue Se- Mit der aktuellen Auslegung geht es in der rie F-Max ins Rennen – und deren typischsten Vier-Punkt-luftgefederten, halbhoch montier- Vertreter zum ersten Test: eine 4x2-Zugmaschi- ten Kabine ziemlich straff über die Runde. Von ne mit Hochdach-Fahrerhaus, 500 PS starkem der Vorderachse her ist es bisweilen etwas holp- 12,7-Liter-Motor und Standard-Rahmenhöhe rig, aber das bekommt ein Großteil der Konkur- mit 315/70er-Reifen. Die Alternativen sind der- renz mit Einblattfedern auch nicht besser hin. zeit ohnehin gering: Es gibt noch eine Volumen- Mit einem Durchschnittsverbrauch von 37,0 Li- variante mit 980 Millimeter Aufsattelhöhe, damit tern muss Ford das Feld der Etablierten ebenfalls hat es sich. Dreiachser, Fahrgestelle und Baufahr- nicht mit dem Fernglas suchen. Zwar liegen die zeuge bis zum Vierachser sind weiter in der an- Werte in der 500-PS-Klasse sonst eher im Bereich gegrauten Baureihe Cargo angesiedelt. von 34 bis 36 Litern, aber leider rückten die Tür- Vorm Test geht’s auf die Waage, die für den ken auch nicht mit einem top vorbereiteten Test- F-Max satte 8.535 Kilogramm anzeigt. Mit Blick fahrzeug an. Ganz im Gegenteil: Mit nur rund auf die vollen Dieseltanks, 600 und 450 Liter, re- 6.000 Kilometern auf der Uhr, davon ein Groß- lativiert sich das Gewicht zwar etwas, aber den- teil abgesattelt auf Promotiontour unterwegs, noch: Gute sechs Zentner sollte die Zugmaschine ging es für den F-Max überhaupt erst zum drit- mindestens abspecken, um in dieser Fahrerhaus- ten Mal zum Volltanken. An spritsparenden Ne- und Hubraumklasse auf einen gängigen Wert zu benaggregaten mangelt es derweil nicht: Gängi- kommen. Sparpotenzial dürfte es vor allem am ge Zutaten wie geregelte Wasserpumpe, geregelter Rahmen und an der Hinterachsaufhängung ge- Zweizylinder-Luftpresser und elektronisch gesteu- ben, denn an der Vorderachse sind bereits Ein- erter Lüfter sind vorhanden. Für kurze Pausen im

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | Ford F-Max [ 11 ]

lastauto omnibus 12/2019 [ 12 ] FAHRZEUGE | Ford F-Max

Technische Daten und Messwerte DIE MESSWERTE IM VERGLEICH1) Ford MAN TGX F-Max 18.500 XXL (Sommer 2018) Verbrauch Diesel insgesamt l/100 km 37,0 35,1 Adblue l/100 km 2,90 (7,85 % vom Diesel) 1,83 (5,22 % vom Diesel) Verbrauch auf schweren Strecken2) l/100 km 41,9 39,8 Verbrauch auf leichten Strecken2) l/100 km 32,1 30,4 Volllastverbrauch2) auf Steigung (5,0 %) l/100 km 99,7 Baustelle, keine Messung Teillastverbrauch bei 85 km/h2) l/100 km Baustelle, keine Messung 21,8 Durchschnittsgeschwindigkeit insgesamt km/h 83,3 83,6 MOTOR Durchschnittsgeschwindigkeit Wassergekühlter Reihensechszylinder (Ford Ecotorq) mit einstufigem auf schweren/leichten Strecken km/h 82,9/83,7 83,3/83,9 VTG-Turbolader (variable Geometrie; Borg-Warner) und Ladeluft- Durchschnittsgeschwindigkeit kühlung, vier Ventile pro Zylinder, eine oben liegende Nockenwelle; auf Steigung (5,0 %) km/h 71,0 Baustelle, keine Messung Euro 6D mit SCR, gekühlter Abgasrückführung, Dieselpartikelfilter TRIEBSTRANG-AUSLEGUNG3) Bohrung/Hub 130/160 mm Hubraum 12.740 cm3 Gesamtübersetzung größter Gang 2,47 : 1 2,53 : 1 Verdichtung 17,0 : 1 Gerechnete Höchstgeschwindigkeit Mittlerer effektiver bei Nenndrehzahl km/h 138,6 bei 1.850/min 131,7 bei 1.800/min Druck bei maximalem Steigfähigkeit im größten Gang % 2,95 3,02 Drehmoment 24,66 bar Nennleistung 368 kW/500 PS bei 1.400 bis 1.850/min Motordrehzahl bei 85 km/h U/min 1.134 1.162 Maximales Steigungsbedingte Schaltungen 20 18 Drehmoment 2.500 Nm bei 1.000 bis 1.400/min Motorbremsleistung kW 382 325 Mittlere Kolben- U/min bei 2.400/min bei 2.400/min geschwindigkeit 9,87 m/s bei Nenndrehzahl 1.850/min INNENGERÄUSCHE Motorgewicht 1.175 kg = 3,19 kg/kW (trocken) Schmierung Druckumlaufschmierung mit Ölkühler Bei 85 km/h dB(A) 64,6 64,3 Einspritzung elektronisch gesteuerte Common-Rail- Maximal dB(A) 66,0 65,8 Hochdruckeinspritzung (2.500 bar) GEWICHTE/INTERVALLE Leergewicht Testfahrzeug4) kg 8.535 7.900 Leergewicht fahrfertig5) kg 7.985 7.585 Nutzlast kg 10.015 10.415 KRAFTÜBERTRAGUNG Testgewicht kg 40.000 39.690 Kupplung: automatisch betätigte Einscheiben-Trockenkupplung, Wartungsintervalle km bis 150.000 bis 140.000 430 mm Durchmesser BETRIEBSKOSTEN Getriebe: ZF Traxon 12 TX 2620 TD, Dreigang-Grundgetriebe Kaufpreis Euro 85.000 110.000 mit Range- und Splitgruppe, 12 Gänge, Direktgangausführung, automatische Schaltung; Intarder Feste Kosten pro Jahr Euro 41.872 48.900 Kraftstoff pro km Cent 40,59 38,51 Sonstige variable Kosten pro km Cent 1,45 0,91 1. Gang 16,69 10. Gang 1,68 Feste Kosten pro km Cent 27,92 32,60 2. Gang 12,92 11. Gang 1,29 Variable Kosten pro km Cent 54,59 51,28 3. Gang 9,93 12. Gang 1,00 Gesamtkosten pro km Cent 82,51 83,88 4. Gang 7,69 1) 2) 3) 5. Gang 5,90 Messwerte aus Einzeltests; nur Diesel; bei Bereifung 315/70 R 22,5; 4) vollgetankt (Diesel und Adblue), ohne Fahrer; 6. Gang 4,57 5) beide Fahrzeuge in vergleichbarer Ausstattung mit 400 Liter Diesel, 80 Liter Adblue, 7. Gang 3,66 Reserverad, Dachspoiler, Seitenverkleidung und Fahrerhaus-Endkanten 8. Gang 2,83 R1-Gang 15,54 Parameter für die Dekra-Betriebskostenberechnung: Haftpflicht und Kasko 100 Prozent, jährliche Laufleistung 150.000 km, Nutzungsdauer 48 Monate 9. Gang 2,17 R2-Gang 12,03 Hinterachse: einfach übersetzte Antriebsachse (Ford) mit Differenzialsperre, Übersetzung 2,47 zu 1 (= 1.134 U/min bei 85 km/h und Bereifung 315/70 R 22,5) FAHRERHAUS ABMESSUNGEN (mm) FAHRGESTELL Fernverkehrs-Fahrerhaus mit Hochdach, zwei Liegen und Höhe 3.915 U-Profil-Leiterrahmen; Federung vorn/hinten: Ein-Blatt-Parabel/ zusätzlichen Schränken an der Rückwand; Vierpunktluft- Radstand 3.600 Zwei-Balg-Luft; 450 mm Lenkraddurchmesser, Kugelumlauflenkung, federung, Dach- und Seitenspoiler, äußere Sonnenblende, Länge Fahrgestell 5.925 Spurweite vorn/hinten ca. 2.060/1.830 3,5 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag; elektronisch geregelte elektrohydraulische Kippvorrichtung (Option); Ausstattung Rahmenhöhe hinten ca. 950 (beladen) Scheibenbremsen rundum (Arvin Meritor); Bereifung 315/70 R 22,5 u. a.: elektrisches Sonnenrollo vorne, elektrisch verstellbare Aufsattelhöhe 1.123 vorn und hinten; 600- plus 450-Liter-Tanks Diesel, 78-Liter-Tank Dachluke, dimmbare Innenbeleuchtung, Rollbox unter Vorsattelmaß k. A. Adblue der Liege mit 36-Liter-Kühlschrank, Klimaautomatik, zwei Außenstaufächer (beide von innen zugänglich), LED- Wendekreis ca. 15.000 Tagfahrlicht (Serie) und LED-Abblendlicht (optional)

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | Ford F-Max [ 13 ]

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I E F F D A G H C B A ABMESSUNGEN (mm) 1 Hinten ist eine Zwei-Balg-Luftfederung Serienstandard, eine Vier-Balg-Variante soll folgen. A Außenbreite/-länge 2.500/2.290 B Vorderer Überstand 1.450 2 Zur Ein-Blatt-Feder mit 7,1 Tonnen will Ford künftig auch eine Version mit 7,5 Tonnen Vorder- C Höhe Stufen 400/390/390 achslast anbieten. Eine Zwei-Blatt-Feder ist für die 4x2-Zugmaschinen nicht vorgesehen. Gesamthöhe Einstieg 1.550 D Frontscheibe/Rückwand 2.065 Winter ist zudem eine sparsame Standheizung der neue, mit einstufigem VTG-Lader ausgerüs- E Fenster zu Fenster 2.345 mit Restwärmepumpe installiert. tete Motor aus eigener Entwicklung. Abnehmer Innenhöhe vor Sitz 2.100 F Auch der Adblue-Verbrauch sollte künftig gibt es auch schon in Fernost: Der chinesische auf Motortunnel 2.060 G Motortunnel (H × B) 90 × 1.020 noch sinken. Im Test bemisst er sich auf knapp Hersteller JMC baut den Ecotorq in Lizenz. Nach H Liege unten (B × L) 680–780 × 2.130 acht Prozent vom Diesel, was einen SCR-only- Vorgängerversionen mit 420 und 480 PS stellen I Liege oben (B × L) 650 × 2.050 Motor vermuten lässt. Dem ist aber nicht so: Der im F-Max nun 500 PS den Standard dar (480 PS Ecotorq-Sechszylinder arbeitet mit gekühlter Ab- gibt es nach wie vor im Ford Legacy, so eine VOLLLASTKURVEN gasrückführung. SCR-only kommt für Ford nicht Art „Actros bewährt“ auf Türkisch). Mit der se- infrage: Nach Einschätzung der Entwickler sind rienmäßigen Kompressionsbremse kommt das damit künftige, noch strengere Abgasnormen als Aggregat auf 520 Brems-PS, ein guter Wert. Im PS Leistung Drehmoment Nm Euro 6D nicht zu machen. Zusammenspiel mit dem ZF-Retarder wird die 368 kW (500 PS) Nachdem Ford Otosan noch bis 2016 auf Mo- Bremsleistung geblendet: In der ersten und zwei- 500 toren von Fiat Powertrain gesetzt hatte, stammt ten Stufe 50 Prozent Motorbremse und 20 oder

450

400

350 2.500 Nm 300 2.500

250 2.000

200 1.500

800 1.100 1.400 1.700 2.000 U/min

1 2 1 500 PS sind im F-Max gesetzt, andere Motorisierungen derzeit nicht geplant. WERTUNG 2 Ölstab und -einfüllstutzen gibt es nur am Motor: sicher kein Sympathiepunkt. Insgesamt gute Verarbeitung und einfache Be- dienung, großer Lenkradverstellbereich, bequemer 3 Die Start-Stopp-Schalter am Sechszylinder Fahrer-Luxussitz, praxisgerechte Stauräume wirken vom Iveco Stralis her vertraut.

Hohes Leergewicht, (noch) wenige Konfigurationen 3 lieferbar, Dieselverbrauch am oberen Limit, hoher Adblue-Verbrauch, Außenstaufächer nicht geruchs- dicht nach innen abgeschottet, Unterbau der Liegen dürftig, Öleinfüllstutzen nur direkt am Motor

lastauto omnibus 12/2019 [ 14 ] FAHRZEUGE | Ford F-Max

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1 4 5 6

1 Keine offene Ablage oben auf der Armatur, aber ansonsten ein gut gemachtes Cockpit. 2 Zwei Rundinstrumente und mittig ein großes 40 Prozent Retarder, in den Stufen 3, 4 und 5 nicht unbedingt auf den ersten Blick einschätzen. Farbdisplay, das ist voll auf der Höhe der Zeit. dann volle Motorbremsleistung mit 60, 80 und Ansonsten sind die tief in der Armatur versenk- 3 In die Rollbox passt ein 36-Liter-Kühl- schließlich 100 Prozent Retarder. In der Praxis ist ten Instrumente aber blendfrei lesbar. schrank, ein sehr respektabler Wert. damit für eine sehr gute Dosierbarkeit gesorgt Mittelfristig plant Ford Otosan auch die Fer- 4 Beide Außenstaufächer sind Getränkekisten- und der F-Max braucht beim Thema Dauerbrem- tigung eigener Getriebe. Momentan kommt tauglich und auch von innen zugänglich. sen keinen Vergleich zu scheuen. Wird der Re- das automatisierte ZF Traxon zum Einsatz, 5 Die drei geschlossenen Schränke vorne tarder gespart, ist der Bremshebel zweistufig mit das auch im F-Max mit weichen und schnel- fassen zusammen knapp 230 Liter. 60 und 100 Prozent Motorbremsleistung belegt. len Schaltungen überzeugt. Manuelle Eingrif- 5 Die „Flugzeugkonsole“ an der Rückwand Unterwegs bleibt es mit dem Ecotorq-Mo- fe sind außerdem jederzeit möglich. Von der bietet weitere 110 Liter Fassungsvermögen. tor relativ leise, wobei die 2,47 zu 1 übersetzte Programmierung her gibt es die übliche Palette Achse bei 85 km/h rund 1.130 Umdrehungen mit Kick-down, Power- und Eco-Modus, voraus- diktiert – angesichts von 2.500 Nm Drehmoment schauendem Tempomaten mit GPS-Anbindung 1 Auf der Waage zeigt sich Handlungsbedarf, ein guter Kompromiss, wie sich auch an nur 20 und topografischem Kartenmaterial, Segelbe- der F-Max ist ein schwerer Brocken. steigungsbedingten Schaltungen ablesen lässt. trieb im Leerlauf sowie in vier Stufen einstell- 2 Mit bis zu 50 Grad Steilstellung lässt sich Apropos ablesen: Die Drehzahl lässt sich mit der baren Über- und Unterschwingern für Senken das Lenkrad großzügig kippen. ungewohnten 125-Touren-Skalierung in der Uhr und Kuppen. Mehr Freiheiten wie die fixe Ein- 3 Drei Stufen und eine mittelhohe Motorkiste gelten auch bei Ford als Königsweg. 1 2 3

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | Ford F-Max [ 15 ]

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1 Stoffbespannte Holzbretter unter den relativ dünnen Matratzen sind noch nicht das Ende der Entwicklung, neue Kojen sollen kommen. 2 Die Aufteilung des Schlafabteils ist aber ge- lungen: Zwei Liegen mit ausreichend Kopffrei- heit und noch Schränke dazu hat nicht jeder.

stellung von plus/minus 0, 3, 6 oder 9 km/h so recht passen. Neue Kojen sind aber auf Nach- auch beleuchtet. Mit einer Unterkantenhöhe von gibt es aber nicht, auch keine weiteren Schwung- frage bereits in Arbeit. Erstaunlich groß ist der 1,60 Metern ist die Beladung für kleinere Statu- spitzen im Auslauf von Gefällen und keinen se- Lenkradverstellbereich, von komplett nach oben ren aber nicht ganz einfach. Zudem klappt das paraten Brems tempomaten wie etwa im Scania vorneweg bis zur 50-Grad-Steilstellung. Für ei- Sideflap nach vorn zur Flanke hin, wonach der (beziehungsweise die Option, die angebremste ne Überraschung sorgt auch der Fahrersitz des Staufachdeckel nicht mehr aufgeht (der Aufstieg Geschwindigkeit automatisch halten zu lassen). türkischen Zulieferers Assan Hanil, der in der hinten ist auf der Beifahrerseite). Hauptkritik- Abgesehen von derlei Nuancen ist der F-Max eingebauten Luxusvariante voll überzeugt. Ab- punkt: Eine unverriegelte Frontklappe ist zwar aber auch beim Kapitel Getriebe und Schaltung gerundet wird der gute Gesamteindruck vom auch anderswo üblich, aber der Verzicht auf Öl- auf der Höhe der Zeit. Multimediasystem mit 7,2-Zoll-Touchscreen, stab und sogar Öleinfüllstutzen dahinter nicht Auf Anhieb viel richtig gemacht hat Ford Oto- Funktionen wie Apple Carplay und Truck- der Weisheit letzter Schluss. san auch beim Fahrerhaus: Geboten sind durch- Navi sowie Kompatibilität mit Front- und Rück- Bleibt als Fazit: Potenzial als ernsthafter Her- gängig über zwei Meter Innenhöhe, ein gut auf- fahrkameras. Eine elektrische Feststellbremse ausforderer der „sieben Schwestern“ hat der F- geteiltes Schlafabteil und ein übersichtliches gibt es noch nicht, aber alle gängigen Assistenz- Max allemal, auch wenn es die ein oder andere Cockpit. Vorzeigecharakter haben die Schrän- systeme sind vorhanden, darunter auch Reifen- Stellschraube noch zu drehen gilt. Nach ersten ke vorne und hinten aus sehr stabil wirkendem druckkontrolle und Fahrstilbewertung. Ein Re- Stützpunkten in Südosteuropa (das Testfahrzeug Kunststoff und mit Gasfedern an den Klappen. gensensor ist Serie, LED-Hauptscheinwerfer als war in Ungarn zugelassen) soll es ab Ende 2019 Mückennetz und Verdunkelung am Aufstell- Option erhältlich. in Portugal, Spanien und Italien weitergehen. dach, vorne ein einteiliges, elektrisches Sonnen- Ein cleveres Detail ist die Gummidichtung Der Markteintritt in Deutschland ist noch nicht rollo und leicht handelbare Pendants in den Tü- an der Tür, um die obere Trittstufe als wetterfes- beschlossen, sollte mit einem leistungsfähigen ren: Da stimmt schon alles. Einzig die simplen tes Schuhfach zu nutzen. Die Luken der je rund Servicenetz im Rücken – etwa mit der jüngst Holzbretter unter den Matratzen, unten Feder- 300 Liter großen Außenstaufächer sind ausrei- beschlossenen Kooperation mit TIP Trailer Ser- kern und oben Schaumstoff, wollen dazu nicht chend groß für Getränkekisten und die Fächer vices – aber wahrlich nicht unmöglich sein. ◼

Mit der serienmäßigen Doppeltankanlage (600 plus 450 Liter) ist die Verbrauchsermittlung ein Hinter der (unverriegelten) Frontklappe wer- mühsames Geschäft. Der Pegel in den verbundenen Tanks muss sich einpendeln – das dauert. den nur Kühl- und Wischwasser nachgefüllt. lastauto omnibus 12/2019 [ 16 ] MÄRKTE | Ford Otosan Trucks

EUROPA-OFFENSIVE Report: Ford Otosan Trucks möchte vom türkischen Heimatmarkt heraus die Deutschland im Fokus: europäische Lkw-Welt erobern. Die Väter des neuen F-Max haben ehrgeizige Pläne. Ford Trucks-CEO Yenigün.

TEXT & FOTOS: OLIVER WILLMS in jedem Land vor. Der Schlüssel zum Erfolg besonders schwierig geltenden Markteintritt in liegt dabei freilich in einem flächendeckenden Deutschland hat man sich für 2021 vorgenom- Servicenetz, das in den kerneuropäischen Staa- men. Ford Trucks-Chef Yenigün ist nach den inen gesetzten Platz im Kreis der großen ten neu aufgebaut werden muss. Die Koope- Markterfolgen des F-Max optimistisch, die ho- Lkw-Hersteller – den will sich Ford Trucks ration mit dem etablierten Netzwerk von TIP- he Hürde nehmen zu können. Enun auch auf den europäischen Straßen er- Trailer soll helfen, die Marke nicht nur schnell, Nächstes Jahr will Ford den 460 oder 500 PS obern. Nach dem erfolgreichen Eintritt in die sondern auch dauerhaft an die Neukunden zu starken F-Max dann mit einem neuen automati- Märkte Bulgarien und Rumänien visieren die binden. Für Serhan Turfan, Vice President von sierten Getriebe aus Eigenentwicklung anbieten, Türken den westlichen Teil des Kontinents als Ford Trucks, wird die Zusammenarbeit bedeu- das die ZF-Traxon-Box ersetzen wird. Für den zusätzliches Absatzgebiet an. Mit dem Einstieg tend zum unternehmenseigenen Ziel von „kon- voll ausgestatteten F-Max mit Hochdach und über einen Generalimporteur in Portugal und tinuierlichem Kundensupport“ beitragen. Paul Features wie GPS-gestütztem Tempomat soll ein Spanien haben die Ford-Mannen den Brücken- Beadle, Chief Operating Officer von TIP Trai- Preis um die 60.000 Euro aufgerufen werden. kopf zwischen Afrika und Europa bereits ge- ler Services, zeigt sich wiederum davon über- Damit läge der Newcomer aus dem Osten rund schlossen, betonte Ford Trucks-CEO Haydar zeugt, dass die Partnerschaft „für beide Seiten 10.000 Euro unter den preisgünstigsten Vertre- Yenigün bei der feierlichen Eröffnung der spa- viele Vorteile mit sich bringt.“ tern der etablierten Marken. nischen Dependance, deren landesweites Netz- Nach dem IAA-Debüt 2018 konnte der Ford Bis 2023 hat sich die engagierte Ford-Mann- werk über acht Stützpunkte verfügt und sukzes- F-Max nicht nur den renommierten Titel „Truck schaft den Markteintritt in insgesamt mindestens sive erweitert wird. of the Year 2019“ gewinnen, sondern auch Aus- 80 Ländern vorgenommen. Ein kühner Plan in Die Ziele des Newcomers auf dem Fernver- zeichnungen in Österreich und Russland ein- Zeiten eher stagnierender Verkaufszahlen und kehrs-Lkw-Segment sind durchaus ambitiös. heimsen. In Russland errichtet Ford eine eigene eines zusammengebrochenen russischen Nutz- Neben dem Engagement in Afrika und dem CKD-Montage in Kaliningrad, um den giganti- fahrzeugmarkts. Das Tempo und das Engage- Mittleren Osten wollen die Ford-Manager im- schen Markt im Osten aufzurollen. Bislang ist ment, mit denen Ford Trucks auf den neuen merhin rund 50 Prozent ihrer künftigen Absät- Ford mit seinem Schwer-Lkw in 38 Ländern prä- Märkten auftritt, zeugen allerdings von einer ze in Europa einfahren. Der ehrgeizige Business- sent, zum Jahreswechsel 2019 sollen es bereits durchdachten Strategie seitens des ambitionier- Plan sieht mindestens fünf Prozent Marktanteil 44 Länder sein, darunter auch Italien. Den als ten türkischen Herstellers. ◼

lastauto omnibus 12/2019 Alle reden. Einer macht. Der neue Actros.

Active Drive Assist. Die zukunftsweisende Verknüpfung unterschiedlichster Fahr- und Assistenzsysteme heben Fahrkomfort und Sicherheit auf ein neues Niveau. Der Active Drive Assist sorgt zudem für eine kraftstoffsparende Fahrweise, die den neuen Actros zu einem echten Wirtschaftsfaktor macht. www.mercedes-benz-trucks.com [ 18 ] TITEL | Neue Maße für Nutzfahrzeuge

HOPPLAHOPP Hintergrund: Die nächste IAA wird spannend, denn schon ab 1. September 2020 werden nun plötzlich neue Maße für Lkw zulassungsfähig sein. Die bevorstehenden Änderungen.

TEXT: MICHAEL KERN | FOTOS: RENAULT, SCANIA, VOLVO Schweden und Frankreich gerieten darauf- ren sie sich seinerzeit ihrer Sache einfach nicht hin bald unter Verdacht, sich unrühmlich hin- so sicher? Möglicherweise spielten auch ganz ter den Kulissen als Bremser betätigt zu haben. andere Gründe eine Rolle. Fest steht, dass bei ein in die Kartoffeln, raus aus den Kartof- Volvo und Renault hatten ja gerade erst 2013 der jetzt beschlossenen Vorverlegung des Ter- feln: Es war im Jahr 2014, als die EU die neue Reihen gebracht. Und bei Scania war die mins jedenfalls gar kein Protest mehr laut ge- Rdamals heiß diskutierten künftigen Län- neue Fahrzeuggeneration zum Greifen nahe. Der worden ist – obwohl die Lkw nun mal so sind, genbestimmungen für den Lkw auf die lange vielerorts erhobene Vorwurf lautete: Es bestehe wie sie damals auch schon waren. Bank schob. Acht Jahre sollte das Reformwerk wohl einfach wenig Lust, die neuen Fahrzeuge Fest steht auch, dass gerade Renault und plötzlich Zeit haben, um zu reifen. Zwar hatte gleich wieder umzumodeln. Scania bei der Konzeption ihrer neuen Reihen sich das Europaparlament dafür ausgesprochen, Merkwürdig ist daran allerdings, dass es sich wohl einen guten Riecher hatten für das, was schnellstmöglich Nägel mit Köpfen zu machen. aus heutiger Sicht bei Renault und Scania genau sich dieser Tage als neuer Rahmen für die künf- Der Ministerrat spielte aber nicht mit, sondern um diejenigen Hersteller handelt, die im Hin- tig statthaften Längen am Lastwagen heraus- setzte das Jahr 2022 als den Zeitpunkt der Wahl blick auf die neuen Längenmaße wahrschein- kristallisiert. Doch davon später mehr. Nicht für Kabinen neuer Machart an. lich am besten vorbereitet sind. Vielleicht wa- ohne kuriose Note ist jetzt aber, dass ein erstes

lastauto omnibus 12/2019 TITEL | Neue Maße für Nutzfahrzeuge [ 19 ]

Renault machte 2013 den Anfang mit einer Scania folgte 2016 mit den neuen Fahrerhäusern, die es vorn nur noch auf auf 2,30 Meter verjüngten Bugbreite. 2.310 statt wie zuvor 2.430 Millimeter in der Breite bringen.

Vorpreschen in diese neue Richtung weder bei ten Willen kein Standardsattel mehr über den Flaps – auf jeden Fall erlaubt. Es gibt sogar ein- Renault noch Scania stattgefunden hat. Es war Königszapfen, ohne dass die zulässige Gesamt- zelne Stimmen, die davon reden, sie vielleicht vielmehr der Hersteller Volvo mit einem neuen länge für einen Sattelzug überschritten würde. doch am besten gleich vorzuschreiben. FH-Fahrerhaus namens Globetrotter XXL, der Auf dem australischen Markt, für den das sich damit als Erster ein wenig aus der Deckung Konzept neben Europa auch gedacht ist, küm- Sicher ist: Leichter werden diese sperrigen und wagte. Wobei das Kürzel XXL für einen gewissen mern solche Überlegungen rein gar nicht. Hier- tendenziell anfälligen Dinger einem in der Pra- Zuwachs in der Länge steht: Exakt um 25 Zenti- zulande allerdings besteht fürs Erste das ge- xis das Leben nicht machen. Aber genauso steht meter ist beim FH in XXL die Rückwand weiter nannte Handicap, das allerdings für eine ganze fest, dass sie schon so fünf bis zehn Prozent Sprit von der Frontscheibe entfernt als bei der bekann- Reihe von Kombinationen jetzt schon keine Rol- sparen können. Nebenbei: Von spannenlangen ten Kabine des FH. le mehr spielt. Denn ob Sattelzüge für Tank, Silo Hanseln bis zwei Meter Länge war da anfangs in Davon profitiert das Bett nicht zu knapp, oder mit Kippmulde: Für sie ist solche traumhaf- Brüssel die Rede. Kurz darauf wurde nur noch denn um 25 zusätzliche Zentimeter wächst es te Räumlichkeit jetzt ebenso in greifbare Nähe ein halber Meter gehandelt. Heute redet man in die Breite. Geboten ist dann maximal ein gu- gerückt wie für alle jene Gliederzüge, bei denen von 40 Zentimetern. ter Meter von Kante zu Kante – mit minimalen es eben nicht auf den letzten Zentimeter an ver- Ebenfalls ganz im Zeichen des Spritsparens Einzügen hinter Fahrer- und Beifahrersitz. Auch fügbarer Ladelänge ankommt. mithilfe einer besseren Aerodynamik, aber zu- in der Länge legt Volvo beim Bett des XXL eine Doch nun gibt ja Brüssel seinem Herz ei- gleich auch im Zeichen der Sicherheit (mehr Schippe drauf. Immerhin 13 Zentimeter gibt’s nen Stoß und will die neuen Fahrerhaus- und Crashzone und verbesserte Sicht) steht, was zusätzlich. Unterm Bett schlägt der FH in XXL Lastzuglängen doch bereits zum kommen- Brüssel für das Fahrerhaus als Zugabe ins Au- zudem noch etwas Profit aus dieser Verlänge- den September möglich machen. Wie die neu- ge fasst. Das ebnet zwar einer Art Kurzhauber rung und kann mit jeweils 50 Litern mehr Stau- en Vorschriften dann im letzten Detail ausse- den Weg, doch wird es damit bestimmt nicht zu raumvolumen pro Außenstaufach dienen. hen werden, steht zwar noch nicht fest. Doch amerikanischen Verhältnissen kommen. Einziger Nachteil bei der Sache derzeit noch: ist schon durchgesickert, wohin die Reise unge- Denn das alles ist zudem mit ganz spezifi- Mit diesen zusätzlichen 25 Zentimetern Fahrer- fähr geht. Ganz hinten am Zug werden die aero- schen Vorgaben verknüpft, die auf eine Verbes- hauslänge passt in legalem Rahmen beim bes- dynamisch günstigen Flügelchen – sogenannte serung der Nahsicht nach vorn und zur Seite

1 1 Volvo preschte jüngst mit dem um 25 Zentimeter verlängerten Fahrerhaus namens Globetrotter XXL vor. 2 Flaps am Heck werden künftig erlaubt, aber wohl kaum vorgeschrieben sein. 2 lastauto omnibus 12/2019 [ 20 ] TITEL | Neue Maße für Nutzfahrzeuge

Das Korsett, in das alles zu passen hat: 20 Grad Verjüngung zur Front hin in der Breite, mindes- Weiterhin soll es dabei bleiben, dass der vordere Überhang des Trailers 1,60 Meter beträgt tens drei Grad Neigung ab einem Meter Höhe. und 12 Meter hinterm Königszapfen geboten sind.

zielen. So soll sich das Profil des Lkw zum Bei- Womit auch klar wird, dass Ob Standard- oder Lang-Lkw: spiel etwa ab einem Meter über Unterkante Fah- längst nicht alles, was ab 2020 Der Lastzug muss auch künf- rerhaus um mindestens drei Grad zurücklehnen. an zusätzlicher Länge zu- tig durch das Nadelöhr Das heißt: Mit senkrecht stehenden Frontschei- gestanden ist, der Innen- BO-Kraftkreis passen. ben ist wohl Schluss. Es schweben den Brüsse- länge des Fahrerhau- lern obendrein bestimmte Seitenradien an der ses zugutekommen Fahrerhausfront vor, die sich in einem Winkel wird. Ungefähr 25 den Anfang gemacht von 20 Grad nach vorn zu verjüngen hat. Das Zentimeter mehr an – und Scania folg- könnte schnell den Todesstoß für das Konzept Innenlänge – wie te drei Jahre später der streng kubischen Kabine bedeuten. eben beim Volvo mit ähnlich schlan- FH XXL – dürften kem Zuschnitt vorn Denn von einem wollen die Erneuerer der Maße insgesamt aber viel- bei den Fahrerhäu- ganz bestimmt nicht lassen: Nach wie vor soll leicht schon als zu- sern von S bis L auf der Lastzug durchs Nadelöhr des sogenann- sätzlicher Spielraum dem Fuße. ten BO-Kraftkreises passen. Und das bedeutet: fürs Interieur heraus- Beide Hersteller ver- Bei Kreisfahrt darf der Außenradius des Zugs springen. Wie weit sich schenkten damit sehr wohl 12,5 Meter nicht überschreiten, während er in- die Front weiter nach vorn einigen umbauten Raum innen nen einen Radius von 5,3 Metern unversehrt recken wird, hängt ganz vom je- drin. Und lösten damit auch eine zu lassen hat. Auch soll für den Standardauf- weiligen Geschick ab, die Gesamtheit gewisse Verwunderung aus. Bei Scania lieger weiterhin gelten, dass der Königszapfen der Vorgaben unter einen Hut zu bringen. Es kam der Umstand hinzu, dass der vordere Über- 1,6 Meter hinter der Aufliegerfront sitzt und so- könnten noch einmal 25 Zentimeter drin sein. hang plötzlich von 1.455 auf nur noch 1.410 Mil- mit 12 Meter bis zum Heck verbleiben. Da kommt also einiges auf die Häuslebauer limeter geschrumpft war. Doch all das könnte Was ist dann, wenn die Kabine an Länge bei den Lkw-Herstellern zu, wenn sie diese kniff- bewirken: Wenn’s denn bald bei der Kabinenlän- plötzlich zugelegt hat? Dann bleibt eh keine an- lige Aufgabe optimal lösen wollen. Am besten ge – aber nicht dem BO-Kraftkreis – etwas mehr dere Wahl, als in der Breite am Bug zu schrump- darauf vorbereitet scheinen tatsächlich Renault sein darf, könnten genau diese Fahrerhäuser ge- fen. Womit sich die von Brüssel gewünschten und Scania. Die Zahlen sprechen für sich: Mit rade wegen ihres vorn so eigenartig schlanken größeren Radien an den Ecken vorn im Übri- einer Außenbreite am Bug von nur ungefähr 2,3 Zuschnitts morgen schon schlagartig als die gro- gen schon fast von selbst ergeben. Metern hatte Renault anno 2013 bei der T-Reihe ßen Musterknaben dastehen. ◼

1 Ein üppigeres Bett wie im neuen Volvo 1 2 Globetrotter XXL könnte sich ab dem kommenden September schnell auf breiter Front durchsetzen. 2 Womöglich geschah es im Vorgriff auf die kommenden Regularien, dass Scania die Vorderachse gleich mal um rund fünf Zentimeter nach vorn versetzt hat.

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WERKSLÖSUNG FÜR BDF-EINSÄTZE lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | DAF XF 480 FAN BDF [ 23 ]

Test: DAF kann nicht nur stellte DAF Trucks Deutschland zur Testfahrt be- 1 Beim optionalen Abbiegeassistenten von reit: einen BDF-Multiwechsler mit Saxas- Aufbau Brigade sitzt der Monitor an der A-Säule … Sattelzugmaschinen. Zur auf einem nachlaufgelenkten XF 480 FAN, wie 2 … die Kamera vorn an der Fahrerhauskante. Bekräftigung fährt DAF Trucks er komplett ab Montageband geordert werden Vier Radarsensoren an Kabine und Seiten- Deutschland mit einem XF 480 kann. Dabei bezieht sich „Multiwechsler“ nicht anfahrschutz komplettieren das System. nur auf den höhenverstellbaren Rahmen für die FAN als BDF-Zug vor. Tatsäch- Größen C715 bis C782 und Abstellhöhen von 1 lich kann die Werkslösung in 1.120 bis 1.320 Millimetern. Um den für lange Brücken fälligen Zentralachser anhängen zu kön- vielen Punkten überzeugen. nen, ist zusätzlich ein Tiefkuppelbock angebaut. Für den schnellen Einsatz lässt sich der Unter- fahrschutz hochklappen und der Bolzen der Un- TEXT: RALF BECKER | FOTOS: KARL-HEINZ AUGUSTIN terflurkupplung von der Seite aus pneumatisch entriegeln (mit Kontrollleuchte im Fahrerhaus für die Verriegelung). Als weitere Arbeitserleich- ie Meldung zum abgelaufenen Geschäfts- terung betont DAF die ECAS-5-Luftfederung mit jahr fiel bei DAF einmal mehr ziemlich + 190/− 90 Millimeter Hub aus Fahrstellung he- Deuphorisch aus: europaweit 16,6 Prozent raus und flexibler Lastverteilung. Bis etwa 11,2 Marktanteil in der schweren Klasse, Marktfüh- Tonnen wird vorrangig die Antriebsachse belas- 2 rer bei Sattelzugmaschinen und stärkste Import- tet, bevor die Nachlaufachse beaufschlagt wird. marke in Deutschland. Der Wermutstropfen Grundsätzlich bietet DAF den Werks-BDF mit steht mehr oder minder deutlich zwischen den 4.600 Millimeter Radstand und alternativ zur Zeilen: Bei Fahrgestellen hinken die Niederlän- FAN-Version auch mit starrer Nachlaufachse an der auf vielen Märkten noch immer hinterher. (FAR). Beide Achsen hat DAF in den letzten bei- Kein Wunder also, dass DAF mit der Vor- den Jahren in neuer, gewichtsoptimierter Versi- stellung der neuen CF und XF anno 2017 auch on eingeführt. Charakteristisch sind zudem ei- vermehrt Fahrgestelle und Komplettfahrzeuge ne kompakte Abgaseinheit, um Platz für bis zu ins Visier nahm. Eine dieser Branchenlösungen 1.000 Liter große Dieseltanks zu schaffen, sowie

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1 Ab Werk bietet DAF die BDF-Fahrzeuge mit elektrohydraulisch gelenkter oder mit star- rer Nachlaufachse an (Modell FAN/FAR). 2 Mit der Achslastüberwachung hat der Fahrer im Display alles im Blick; bis knapp 11,2 Tonnen wird vorrangig die Antriebs- achse belastet. 3 Die Reifendruckkontrolle bezieht sich beim BDF-Zug nicht nur auf den Motorwagen … 4 … sondern dank Datentransfer über CAN- Verbindung auch auf die Krone-Lafette.

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lastauto omnibus 12/2019 Mit einer Ausladung auf rund 32,5 Tonnen bildet DAF beim Vorführwagen ein typisches mittleres Einsatzgewicht im BDF-Verkehr ab.

Technische Daten und Messwerte FAHRERHAUS DAF XF Super Space Cab, Ganzstahl-Fahrerhaus mit Hochdach (inklusive Skylights) und zwei Liegen, Vierpunkt-Luftfederung, Aero-Paket und Sonnenblende außen, LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten, Kurven- und Abbiegelicht, Brigade-Abbiege- assistent in Verbindung mit Seiten- und Rückfahrkamera, Luxus-Lautsprechersystem, Klimaautomatik, Standheizung mit Restwärmepumpe, Lederlenkrad mit Airbag, Nightlock-Türverrie- gelung, Fahrersitz Super Air, Kühlbox unter Liege

I E F F D A G MOTOR MESSWERTE H Wassergekühlter Reihensechszylinder (Paccar MX-13 DAF XF C 355) mit variablem Turbolader (VTG) und Ladeluftküh- 480 FAN lung, einteiliger Zylinderkopf, vier Ventile pro Zylinder; Verbrauch B Multitorque-Drehmomenterhöhung; Euro 6 mit gekühlter Diesel insgesamt l/100 km 32,3 A AGR, Partikelfilter und SCR Adblue l/100 km 1,40 (4,34 % Bohrung/Hub 130/162 mm ABMESSUNGEN (mm) Hubraum 12.900 cm3 vom Diesel) Verdichtung 18,5 : 1 Verbrauch auf schweren Strecken1) l/100 km 36,8 A Außenbreite/-länge 2.490/2.250 Mittlerer effektiver Verbrauch auf leichten Strecken1) l/100 km 27,9 B Vorderer Überhang 1.370 Druck bei maximalem 1) Höhe Stufen 400/350/370 Drehmoment 24,35 bar Volllastverbrauch C Nennleistung 355 kW (483 PS) bei 1.600/min auf Steigung (5,0 Prozent) l/100 km 85,7 Gesamthöhe Einstieg 1.480 Maximales 2.350 Nm bei 900–1.365/min; Teillastverbrauch D Frontscheibe/Rückwand 2.050 Drehmoment 2.500 Nm bei 900–1.125/min im bei 85 km/h1) l/100 km 21,3 E Fenster zu Fenster 2.375 größten Gang (bzw. in den beiden Durchschnittsgeschwindigkeit F Innenhöhe vor Sitz 2.240 größten Gängen mit Overdrive- insgesamt km/h 84,4 auf Motortunnel 2.100 Getriebe) G Motortunnel (H × B) 150 × 1.000 Mittlere Kolben- 8,64 m/s bei Durchschnittsgeschwindigkeit Liege unten (B × L) 700–800 × 2.210 geschwindigkeit Nenndrehzahl 1.600/min auf schweren/leichten Strecken km/h 84,3/84,5 H Motorgewicht 1.272 kg; 3,58 kg/kW Durchschnittsgeschwindigkeit I Liege oben (B × L) 700 × 2.000 Schmierung Variable Ölpumpe mit Hauptstrom- auf Steigung (5,0 Prozent) km/h 76,4 ölfilter, Zentrifugal-Bypassfilter, TRIEBSTRANG-AUSLEGUNG2) Ölkühler FAHRGESTELL/AUFBAU Gesamtübersetzung größter Gang 2,21 : 1 Einspritzung Elektronisch gesteuerte Common- Vorn gespreizter U-Profil-Leiterrahmen, Vollluftfederung Rail-Hochdruckeinspritzung, bis Gerechnete Höchstgeschwindigkeit (Antriebsachse Vierbalg-Luft); TRW-Hydrolenkung, 450 mm 2.500 bar bei Nenndrehzahl 1.600/min km/h 134,0 Lenkraddurchmesser, 5,25 Umdrehungen von Anschlag zu Steigfähigkeit im größten Gang Anschlag; elektronisch gesteuerte Scheibenbremsen rundum; KRAFTÜBERTRAGUNG (mit 40 t) % 2,64 730-Liter-Alutank Diesel, 75-Liter-Tank Adblue; Bereifung: Kupplung: automatisierte Einscheiben-Trockenkupplung, Motordrehzahl bei 85 km/h U/min 1.015 Vorderachse 385/55 R 22,5, Antriebs- und Nachlauf-Liftachse 315/70 R 22,5; 4.800/1.720 mm Radstand; BDF-Aufbau Saxas 430 mm Durchmesser Steigungsbedingte Schaltungen 33 Multiwechsler: KTL-beschichteter Stahl-Leichtbaurahmen mit Getriebe: ZF Traxon 12 TX 2210 DD, Dreigang-Grund- Motorbremsleistung kW 370 bei je 4 Twistlocks an 2 Tragauslegern für Brückengrößen C715 bis getriebe mit Range- und Splitgruppe, 12 Gänge, Direkt- U/min 2.300/min C782, 100 mm Höhenverstellung, Abstellhöhen 1.120 bis 1.320 gangausführung, automatische Schaltung; Intarder INNENGERÄUSCHE mm; zusätzliche Unterflurkupplung für Zentralachsanhänger Bei 85 km/h dB(A) 63,0 1. Gang 16,69 8. Gang 2,83 Anhänger: Krone AZW 18 eL3B9; Chassis aus Doppel-T- Maximal dB(A) 65,2 Längsträger mit Querträgern verschweißt, Halshöhe 2. Gang 12,92 9. Gang 2,17 GEWICHTE/INTERVALLE 80 mm, 4 Containerverriegelungen auf 20-Fuß-Basis; Krone- 3. Gang 9,93 10. Gang 1,68 Achsen, Bereifung 385/65 R 22,5 mit Reifendruckkontrolle 3) 4. Gang 7,67 11. Gang 1,29 Leergewicht Testfahrzeug kg 10.520 Wabco (Datentransfer zum Motorwagen über CAN-Verbindung) Zulässiges Gesamtgewicht: 18.000 kg 5. Gang 5,90 12. Gang 1,00 Nutzlast kg 15.480 Testgewicht mit Anhänger kg 32.800 Leergewicht Grundausstattung: 2.570 kg 6. Gang 4,57 R1-Gang 15,54 Leergewicht Testfahrzeug: 2.460 kg (u. a. Alufelgen Alcoa) 7. Gang 3,66 R2-Gang 12,03 1) Nur Diesel; 2) bei Bereifung 315/70 R 22,5; Radstand: 5.170 mm 3) mit Aufbau Saxas, vollgetankt (Diesel und Adblue), ohne Gesamtlänge: 9.095 mm Hinterachse: einfach übersetzte Hypoidachse (SR 1344) Fahrer, mit Reserverad Abstellhöhe: 1.220 bis 1.320 mm mit Differenzialsperre, Übersetzung 2,21 : 1; entsprechend 1.015/min bei 85 km/h und Bereifung 315/70 R 22,5 FAHRZEUGE | DAF XF 480 FAN BDF [ 25 ]

vier zusätzliche Druckluftkessel à 36 Liter. Der In der Super Space Cab stellt sich im vollluft- Inhalt des 730-Liter-Tanks am Testwagen geht gefederten BDF-Zug zwar insgesamt ein hoher auf der schweren Messstrecke mit durchschnitt- Fahrkomfort mit niedrigen Innengeräuschen ein, lich 32,3 Litern pro 100 Kilometer zur Neige. auf ausgefahrener Landstraße mit tiefen Spurril- Dabei absolvierte der Hängerzug die Test- len ist die weiche Gesamtabstimmung aber dann fahrt mit knapp 33 Tonnen, was im Paketdienst doch etwas zu viel des Guten. Die ebenfalls luft- eine typische Ausladung darstellt. Die Einord- gefederte Kabine gerät mitunter arg ins Wanken. nung des Verbrauchs fällt mangels direkter Ver- Dass DAF beim Thema Großraumfahrerhaus gleichsmöglichkeiten zwar schwer, deckt sich traditionell auf ein höheres Dach als bei den Flot- aber mit den sonstigen Erfahrungswerten. Ge- tenvarianten setzt (anstatt die Kabine à la Scania genüber einem XF-480-Sattelzug, der mit voller S oder T High höher zu montieren), dürfte Wech- Ausladung auf einen Durchschnittsverbrauch selbrückenfahrern entgegenkommen, geht doch von 33,4 Litern kam, erscheinen die 32,3 Liter das Ein- und Aussteigen weiterhin über nur drei des teilbeladenen XF 480 BDF jedenfalls plau- Stufen vonstatten. Auch sonst gibt es im gro- sibel – dank sieben Tonnen Mindergewicht mit ßen Haus kaum Grund zur Klage. Zwar ist die einem deutlichen Verbrauchsvorteil am Berg, in Rohkarosserie in die Jahre gekommen – insbe- Vor der Fotoproduktion ist bei tristem Herbst- der Ebene dagegen mit einem leichten, in der sondere mit den kleinen Luken der Außenstau- wetter eine gründliche Wagenwäsche angesagt. schlechteren Aerodynamik des Gliederzugs fächer. Mit der Inneneinrichtung beweist DAF begründeten Nachteil. Erwartbar niedrig liegt der Adblue-Verbrauch. Anteilig 4,3 Prozent vom 1 Diesel sind in der Kombination von SCR und ge- kühlter Abgasrückführung ein gängiger Wert. Die Zahl der steigungsbedingten Schaltungen liegt mit 33 dagegen ungewöhnlich hoch. Selbst mit 40 Tonnen sind für 480er eher 20 bis 30 die Regel. Zwei Dinge sind es, die den Wert in die Hö- he schnellen lassen. Da wäre zum einen die ellen- lange Achsübersetzung von 2,21 zu 1, die auch bei Teilbeladung kaum Drehzahlreserven am Berg lässt – und das trotz Multitorque- Funktion, die dem 12,9 Liter großen Sechszylinder im di- rekt übersetzten zwölften Gang bis zu 2.500 statt durchgängig 2.350 Nm Drehmoment beschert. Legt man zum anderen Wert auf zügiges Tempo, sollte man vor langen Steigungen den zögerlichen „Eco Performance“-Modus auch mal kurzzeitig deaktivieren (per Knopfdruck an der Spitze des Lenksäulenhebels). Der anschlie- ßende „Off“-Modus würde anderswo locker als Power- Funktion durchgehen. Beim Zurückschal- ten und Ausdrehen der Gänge wird am Berg 2 1 Am Zuschnitt des Cockpits hat sich seit dem nicht mehr lange gefackelt, und es sind auch ma- 95 XF des Jahres 1997 wenig geändert. nuelle Schaltungen möglich. Ein Kick-down ist Warum auch? Das hat von Beginn an gepasst. allerdings nicht vorhanden, ebenso wenig geht 2 Zusätzliche Kamerasysteme visieren den es mit zusätzlichen Schwungspitzen oder An- Rückraum und die Einweisrollen an. gasen in Steigungen hinein. Für die Über- und Unterschwinger (im Test 3 Im DAF XF gibt es nur eine Lenkradgröße mit 45 Zentimeter Durchmesser. + 5/− 6 bei 85 km/h) ist aber eine große Band- breite mit stufenlosen Einstellmöglichkeiten mit 4 Ein Verstellwinkel bis 45 Grad Steilstellung ist ein guter Durchschnittswert. bis zu + 15 beziehungsweise − 10 km/h geboten. Der zugehörige Freilauf ist nur mit Tempomat 3 4 aktiv, was vielen Fahrern gefallen dürfte. In lan- gen Autobahnbaustellen oder auf der Landstra- ße vermisst man das spritsparende Rollen dann aber doch. Besser wäre es, Ecoroll auch ohne Tempomat freizugeben, allerdings erst ab „au- ßerstädtischen“ Geschwindigkeiten von 55 oder 60 km/h. Weiterhin typisch DAF: Der Intarder liegt nicht mit auf dem Bremspedal und schaltet beim Tritt aufs Gas auch nicht automatisch ab. lastauto omnibus 12/2019 [ 26 ] FAHRZEUGE | DAF XF 480 FAN BDF

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1 Unter dem steilen Hochdach fassen die geschlossenen Schränke satte 260 Liter. traditionelle Ausziehtisch seinen Platz. Unterm herigen Testwagen hinterlässt das Brigade-Sys- 2 Zwei breite Betten: Im Schlafabteil macht Bett siedeln zwei geräumige Rollboxen, optio- tem einen guten Eindruck, zumal das beschichte- DAF traditionell keine Experimente. Clever: nal mit 40-Liter-Kühlschrank bestückt, und die te Kameraauge auch in strömendem Regen noch die verschiebbare Klappleiter nach oben. Staufächer über der Scheibe bieten dank steiler ein passables Bild liefert. Ein kleines, aber fei- 3 Die Rollboxen sind gut verarbeitet, den rund Stirn ein üppiges Fassungsvermögen von rund nes Detail, mit dem der Werks-BDF-DAF einen 40 Liter großen Kühlschrank gibt’s optional. 260 Litern. Apropos steile Stirn: Die äußere Son- insgesamt souveränen Auftritt abrundet. ◼ nenblende gehört bei DAF auch in Zeiten ausge- aber nach wie vor ein Händchen für schnörkel- feilter Aerodynamik zum guten Ton, wobei sich lose und praxisgerechte Lösungen, beispielswei- das Teil bei der 2017er-Generation noch harmo- 1 se mit intuitiv bedienbaren Instrumenten, leicht nischer als zuvor ins Gesamtbild einfügt. ablesbaren Anzeigen, der Nightlock-Türverrie- So ganz nebenbei demonstriert DAF am gelung und generell im Schlafabteil: Am Zugme- Wechselbrückenzug noch den Stand der Din- chanismus für die obere Koje dient der Griff auch ge hinsichtlich Kameratechnik. Zum kamera- als Handtuchhalter, die eingefaltete Klappleiter und sensorgestützten Abbiegeassistenten von lässt sich zur Seite schieben, um auf dem unte- Brigade sind zusätzlich noch Rückfahrkameras ren Bett ungestört sitzen zu können, und im Ar- und eine weitere auf dem Fahrgestell montiert, maturenträger gegenüber hat der beim XF schon die die Einweisrollen anvisiert. Wie auch bei vor-

2 1 Vier Zusatzkessel à 36 Liter sorgen am BDF-Chassis für großzügigen Luftvorrat. 2 Die Hecktraverse ist hochklappbar, unten sitzt ein zusätzlicher Tiefkuppelbock. 3 Der Bolzen der Unterflurkupplung lässt sich von der Seite pneumatisch entriegeln. 3

lastauto omnibus 12/2019 Weniger Emissionen im ÏƪHQWOLFKHQ1DKYHUNHKU

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Der elektrische Zentralantrieb CeTrax ermöglicht es Busherstellern auch bestehende Fahrzeugmodelle ohne größere Änderungen DQ)DKUZHUN$FKVHQ6WDWLNRGHU'LȓHUHQ]LDO]XHOHNWULÀ]LHUHQ=XPDQGHUHQVWHOOWGLHZHOWZHLWVHULHQHUSUREWH(OHNWURSRUWDODFKVH $[7UD[$9(HLQHDWWUDNWLYH/|VXQJIU%XVKHUVWHOOHUGDU%HLGH3URGXNWHHLJQHQVLFK]XGHPIUGLHQDFKWUlJOLFKH8PVWHOOXQJ EHVWHKHQGHU)ORWWHQDXIHOHNWULVFKH$QWULHEHzf.com/electric-mobility [ 28 ] FAHRZEUGE | North American Commercial Vehicle Show 2019

ie amerikanische Lkw-Gemeinde hat Haubern „great again“. Roger Nielsen, als CEO Einsatz eigener Motoren, Getriebe und Achsen ihren neuen Messe-Höhepunkt mit der und Präsident von DTNA Herr über Freightliner, wächst nicht nur der Wertschöpfungsanteil, es DNorth American Commercial Vehicle Show Western Star, Thomas Built Buses und den füh- lassen sich auch komplexere technische Lösun- (NACV) in Atlanta endgültig gefunden. Nach renden Antriebsstranghersteller Detroit Diesel, gen darstellen als in einem Komponententruck. der Premiere vor zwei Jahren traf sich Ende kann sich im allgemeinen Wohlbefinden der Dazu gehört neben den Erfolgen bei der Re- Oktober erneut die versammelte Branche zur Branche besonders freuen. So seien die Produk- duktion des Dieselverbrauchs auch die Anpas- Nabelschau im Transportgewerbe. tionszahlen im Werk Portland aus dem Seuchen- sung an strenge Emissionsnormen. Der Detroit Topplayer im Reigen der US-Produzenten jahr 2009 mit rund 120 Trucks pro Tag hochge- Diesel DD 15 der fünften Generation, der in ist nach wie vor Daimler Trucks North America schnellt auf aktuell 900 Trucks, die arbeitstäglich Atlanta als Messeneuheit glänzte, erfüllt bei- (DTNA). Mit knapp 40 Prozent Marktanteil re- das Band verlassen. spielsweise schon heute die Grenzwerte, die giert der erfolgsverwöhnte US-Ableger des welt- Grund ist nicht nur die – noch – boomen- 2021 in den USA obligatorisch werden. Der größten Nutzfahrzeugherstellers einsam an de Wirtschaft, sondern auch das Innovati- 14,8 Liter große Ableger vom Weltmotor aus dem der Zulassungsspitze vor den Wettbewerbern onstempo, mit dem Nielsen und seine Kolle- Daimler-Konzern marschiert damit in Richtung Navistar, Paccar, Mack und Co. Stabile Kraft- gen den Markt aufrollen. So steigerte sich der Abgasoptimierung einmal mehr voraus. stoffkosten und ein stetiger Absatzboom nicht Ausrüstungsgrad seiner Trucks mit kompletten Mit marktreifen E-Antrieben für mittelschwe- nur bei den Flottengiganten mit mehreren Zehn- Daimler-Antriebssträngen von rund 50 Prozent re Modelle wie den Freightliner eM2 oder Schul- tausend Trucks machen das Geschäft mit den 2006 auf heute über 90 Prozent. Und mit dem busse von Thomas Built Buses zahlt Daimler be-

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | North American Commercial Vehicle Show 2019 [ 29 ]

ein paar Jahren den Grundstein gelegt. Das War- tungs- und Diagnoseprogramm mit Echtzeit- datenübertragung vom Truck in die Werkstatt wurde weiter verfeinert, sodass Reparatur- und Standzeiten optimiert werden. Virtuelle Teile- suchprogramme mit VR-Brillen und Reparatur- hilfen mit Spracherkennung helfen das Verspre- chen zu halten, dass fast alle Werkstattbesucher nach maximal vier Stunden Boxenstopp wieder „on the road“ sind. Möglichst sorgenfrei auf große oder kleine Fahrt können jetzt auch jene Daimler-Kunden gehen, die sich für das neue Dynamic-Lease- Modell entscheiden. Mit per GPS fahrwegabhän- gig kalkulierten Leasingraten schafft Daimler da- mit ein einsatzabhängig gerechtes Bezahlmodell, das auf Auslastungsschwankungen nach oben wie nach unten dynamisch reagiert.

Beim Trendthema Gas- und Wasserstoffantrieb zeigt sich Daimler in den USA zurückhaltend. Man werde selbst keine Erdgasmotoren ent- wickeln, erklärte Roger Nielsen. Auf Kunden- wunsch steuert Cummins einen passenden CNG-Motor bei. In Sachen Brennstoffzelle ver- weist der Herr der meistverkauften US-Trucks SHOWTIME auf den Japan-Neffen Fuso Fuel Cell. Dieser spielt im Konzert der Großen in den USA aber keine maßgebliche Rolle. Voll auf die Wasserstoffkarte setzt dagegen der südkoreanische Industriegigant Hyundai. Mit dem HDC-6 Neptune zeigten die Asiaten ei- IN ATLANTA ne beeindruckende Studie eines Langstrecken- trucks mit Brennstoffzelle, der so allerdings nicht Nachbericht: Die NACV hat sich 2019 endgültig als vor 2030 serienreif werden könnte. Der ganz im wichtigste Lkw-Messe der Vereinigten Staaten etabliert. Über Design der mächtigen Streamline-Dampfloko- 500 Aussteller zeigten innovative Technik und neue Modelle. motiven aus der amerikanischen Vorkriegszeit gehaltene Sattelzug wartet mit Hightech vom Feinsten auf. Unter der aerodynamisch fein ge- TEXT: OLIVER WILLMS | FOTOS: FABIEN CALVET, OLIVER WILLMS, NACV (1) schliffenen Stummelhaube und im „personal studio“ des Fahrerhauses setzen die Designer aus Fernost auf neue Technologien. Beflügelt von der anlaufenden Serienproduk- reits auf das Konto grüner Antriebe ein. Auch dell 4700, das sich allerdings ganz auf die Kern- tion des ersten schweren wasserstoffbetriebenen der in Kundenhand getestete Class-8-Truck qualitäten der Marke konzentriert – und damit Hyundai Xcient Fuel Cell Truck haben die Kore- eCascadia mit einer Spitzenleistung von 730 kW, genauso robust, hart im Nehmen und zuver- aner bei dem Messe-Star Neptune alle Register also fast 1.000 PS, soll innerhalb der kommenden lässig sein will wie seine Baustellen-Cow- gezogen. Der lokal emissionsfreie US-Lkw beför- 15 Monate als Serienlösung auf den Rädern ste- boys hinter dem Steuer. Bei den rauen Arbei- dert seinen Wasserstoffvorrat an der Rückwand hen. Für das seit seiner Einführung 2017 bereits tern im Daimler-Programm herrscht aber ein der Kabine in zwölf Hochdrucktanks mit 350 bar über 200.000-mal verkaufte Diesel-Flaggschiff noch vergleichsweise munteres Komponenten- Befüllung. Wahlweise, so berichtete Nutzfahr- New Cascadia wiederum hatte die Marke mit durch einander aus Detroit-Diesel- und Meritor- zeug-Designchef Hak Soo Ha, sollen auch Tanks dem Aero-X-Paket aerodynamische Optimierun- Achsen, Cummins-Motor und Allison- mit 700 bar Arbeitsdruck die Nonstop-Reichwei- gen sowie einen teilautonomen Fahrmodus nach Automatikgetrieben. Die beiden Liftachsen am te erweitern. Zusatztanks im eng mit der Zug- SAE-Level 2 im Messegepäck. Auch die Touch- neuen 4700er-Mischer steuert überdies die Firma maschine gekoppelten Kühltrailer machen noch screen-Armaturen im Stile des New Actros sind Hendrickson bei. längere Trips ohne Tankstopp möglich. im US-Topmodell jetzt zu haben. Ein Cascadia Bei den schweren Langstreckenmodellen Hyundai-Nutzfahrzeug-Chef Edward Lee ist mit autonomer Fahrfunktion auf Level-4-Niveau herrscht dagegen weitgehend einträchtige Kom- schon heute für den Aufbau eines Wasserstoff- läuft dazu im Dauertest. ponenteneinheit, die sich auch einfacher in ein versorgungsnetzes in den USA auf Partnersuche: Western Star, die Daimler-US-Marke für die Wartungskonzept einbetten lässt. Daimler USA „Wir sind bereit, mit anderen Partnern zusam- härteren Jobs, zeigte in Atlanta das neue Mo- hat dazu mit dem Uptime-Programm bereits vor menzuarbeiten, um den Weg für den Ausbau ei-

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1 Show-Star Neptune: Mit seinem H2-Truck wagt Hyundai einen Ausblick in die Zukunft. nes Wasserstoffversorgungssystems zu ebnen.“ 2 Rund um die Zugmaschine verlaufen Kühlrip- ten Zehntel-Gallone Kraftstoffeinsparung durch Mit wie viel PS und welchen Reichweiten der pen zur Wärmeabfuhr der Brennstoffzellen. aerodynamischen Feinschliff und den erstaun- Neptune in einem Jahrzehnt an den Start ge- 3 Die Windschutzscheibe fungiert bei lich effektiven Leichtbau an den 6x4-getriebe- hen soll, wollten die Koreaner in Atlanta freilich autonomer Fahrt als riesiger Bildschirm. nen Haubern. Nur eine Antriebsachse oder gar noch nicht verraten. Dafür hat man mit einem 4 Mit zwei dieser Stacks starten auch die ein gewichtstechnisch denkbarer Zweiachser als Absatz von einer halben Million wasserstoffge- Zugmaschine kommt sowohl bei Unternehmern Hyundai-H2-Xcient-Trucks in der Schweiz. triebener Nutzfahrzeuge aber schon recht ambi- wie auch bei Fahrern nicht in die Tüte. Lieber tiöse Pläne. Auch der Trailer setzt auf Gas: Mit packt man sich da, für einen Komponententruck- kryogener Stickstofftechnik an Bord bleibt der verschiebbaren Sitzen Büroarbeiten erledigen. Käufer nicht unüblich, eine Dana- oder Meritor- Hyundai-Translead-Auflieger kalt, die Frisch- Danach lädt das auf Super-Kingsize-Format aus- Antriebsachse mit hybridelektrischem Zusatz- ware vor Oxidation geschützt und die Umwelt ziehbare Hochbett unter dem gläsernen Kabi- antrieb unter den Rahmen. In Atlanta gibt es sauberer als mit klassischen Kühlaggregaten. nendach zur wohlverdienten Ruhe ein – schöne dazu sogar nachrüstbare Lösungen für die teil- neue Trucker-Welt, die man in Atlanta schon mal elektrische Fahrt im Truck zu sehen – ein Unding Das futuristische Außendesign im Art-déco-Stil mit der VR-Brille in der virtuellen Realität haut- für jeden produktsortenreinen Europäer. Alu- stammt vom belgischen Hyundai-Stardesigner nah erleben konnte. Leichtbau versus Heavy Metal heißt es auch bei Luc Donckerwolke und hat beim Neptune frei- Wasserstoff beflügelt auch die Zukunfts ideen den gezogenen Einheiten. Nach wie vor rollen lich auch ganz pragmatische Gründe. Über den von Kenworth. Auf dem Stand des Traditions- auch die Trailer auf rollwiderstandsunfreund- unterhalb des Kabinenbodens rund um die Sat- herstellers stand neben den immer noch ein- lichen Zwillingsaggregaten über die oft holp- telzugmaschine verlaufenden Kühlrippengrill drucksvollen W990-Conventionals und ihren rigen Highways. soll die große Abwärme des Brennstoffzellen- T-Aero-Brüdern jener Zero-Emissions-Experi- Kenworth-Konzernschwester Peterbilt setzt antriebs an die Umgebung abgegeben werden. mentaltruck, mit dem die Paccar-Tochter und zur Erfüllung der strengen kalifornischen Ab- Die über Schiebetüren an den hinteren Seiten- der japanische Autogigant Toyota die Brennstoff- gasgrenzwerte ganz auf Strom. Für den Ein- teilen zugängliche Kabine ähnelt einem futuris- zelle im Truck testen. Dort sieht man das Ein- satz im Verteiler- und Sammelverkehr, bei dem tischen Single-Haushalt. Das Cockpit projiziert satzgebiet für den 560 PS starken 6x4-Hauber auf die Traditionsmarke mit 22 Prozent US-Markt- sich auf den die Windschutzscheibe umlaufen- T-680-Basis mit seiner Reichweite von knapp führer ist, gehen drei voll elektrifizierte Model- den Rahmen, auf den Tour- oder Unterhaltungs- 500 Kilometern im erweiterten Verteilereinsatz le an den Start. Einmal das auf E-Antrieb um- daten aufgespielt werden. Im vollautonomen in den städtischen Großräumen oder im Contai- gerüstete Flaggschiff 579 mit üppigen 500 kW Fahrbetrieb fungiert die gläserne Front als rie- nerhandling auf Hafenterminals. Leistung, dafür aber nur 170 bis 320 Kilometer siger Bildschirm. Während der Truck denkt und Auf den klassischen Überlandstrecken hat Reichweite. Und einmal der DAF-LF-Zwilling lenkt, kann sich der Neptune-Pilot in der Mini- der Diesel dagegen noch lange nicht ausgedient. Peterbilt 220 EV mit 220 kW starkem Elektromo- küche eine Mahlzeit braten, duschen, die einge- Hierfür steht bei Kenworth stellvertretend für tor. Eher wie ein Opa auf dem Hoverboard wirkt baute Toilette besuchen oder auf den dreh- und die gesamte Branche die Suche nach der nächs- dann das Urgestein aus der Kommunalfahrzeug-

lastauto omnibus 12/2019 RE-INVENTING COLD CHAIN LOGISTICS MEANS FINDING NEW WAYS.

The New Way: CELSINEO.

Eine revolutionäre Idee stellt bisherige Konzepte der Kühllogistik auf den Kopf. Mit patentierter Technologie ist CELSINEO eine neue Klasse von Kühlsystemen für Trailer. Drei unabhängige Kältemodule setzen neue Maßstäbe für höchste Verfügbarkeit, Servicefreundlichkeit und Zukunfts- sicherheit.

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KronKroneDee Deuutsctschhlanlanddlalastaustauttoomoomnnibuibbuuss232300x20x292988plpluus5s5 DDU19U1911016016 CCelelssineineooinoiindddd 1 1616 10020201919 13:13:14:414:43 [ 32 ] FAHRZEUGE | North American Commercial Vehicle Show 2019

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1 3 1 Kerniger Auftritt: Der neue Western Star 3 Zufrieden mit einem Rekordjahr für den 4 4700 verkörpert alle Werte des soliden Marktführer in den USA: Daimler-Trucks- Arbeiters auf und neben der Straße. North-America-Präsident Roger Nielsen. 2 Der DD15 erfüllt zu seinem Debüt im Casca- 4 Saubere Leistung: Der elektrische eCascadia dia schon jetzt die 2021er-Abgasnormen. kommt als 38-Tonner gut 400 Kilometer weit.

1 H 2-Trucks am Start: Cummins setzt mit eige- nem Wasserstoffantrieb auf Kundeneinsätze. 2 Toyota und Kenworth haben einen Brenn- stoffzellen-Truck auf T-680-Basis entwickelt. 3 Der Block der Brennstoffzelle wirkt unter der mächtigen Kenworth-Haube etwas verloren. 4 Eyecatcher der Zukunft? Nikola interpretiert

den H2-Truck auch optisch neu.

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lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | North American Commercial Vehicle Show 2019 [ 33 ]

„Marathon-Weg zum autonomen Lkw“ Interview: Im Frühjahr 2019 erwarb Daimler die Mehrheit an Torc Robotics, einem Unternehmen, das sich intensiv mit autonomem Fahren beschäftigt. Der Präsident und CEO von Torc Robotics, Michael Fleming, und der Leiter auto- nome Technologie bei Daimler Trucks, Peter Schmidt, über die Strategie für die Zukunft. Das Gespräch führte Oliver Willms.

?: Warum findet die Entwicklungsarbeit zum The- Fahrer an Bord. Es ist nun unsere Aufgabe, he- Wir spielen permanent verschiedenste Sze- ma autonomes Fahren in den USA statt? rauszufinden, was diese Technologie kann und narien im Straßenverkehr durch. Die große Schmidt: Die USA bieten uns einzigartige Test- wo ihre Grenzen liegen. Die Menschen werden Herausforderung sind für uns die „schlechten möglichkeiten: die schiere Größe des Landes, erkennen, dass die Auswirkungen auf die Ar- Mitspieler“ – Pkw und andere Fahrzeuge, die viele schneefreie Gebiete, eine starke Wirt- beitsplätze weit weniger dramatisch sind, als Dinge tun, die sie nicht tun sollten. Wenn sich schaft und jede Menge Talente in der Entwick- sie denken. alle an die Straßenverkehrsordnung halten, ist lung. Und es gibt einen gleichmäßigen Verkehr. Fleming: Das ist eine Technologie, die nicht über autonomes Fahren ein relativ einfach lösbares In Deutschland wäre eine Praxiserprobung we- Nacht implementiert werden kann. Unsere Problem. Aber was passiert, wenn Sie nicht nur gen der unterschiedlichen Geschwindigkeiten Aufgabe besteht darin, die Kundenanforde- einen schlechten Mitspieler, sondern mehrere ein Albtraum. Es war also eine bewusste Ent- rungen zu verstehen und herauszubekommen, davon haben? In solchen Szenarien ist es von scheidung, hier mit der Erprobung anzusetzen. wie wir diese Technologie einsetzen können unschätzbarem Wert, mit Daimler als Markt- Unsere Testkunden haben dazu große Flotten, und Sicherheit, Kosten und Leistung in Ein- führer auf alle dazugewonnenen Erkenntnis- die die Technologie nutzen können. klang bringen. Ein Teil unseres Engagements se und Lösungen im Straßenverkehr zurück- ?: In welchem Stadium befinden Sie sich heute? besteht darin, die Öffentlichkeit darüber auf- greifen zu können. Schmidt: Wir haben zusammen mit Torc Ro- zuklären, wozu diese Technologie in der La- ?: Was meinen Sie, werden wir jemals in einem botics viele Tests auf der Strecke in Virginia ge ist und wo die Grenzen liegen. lenkradlosen Lkw sitzen? durchgeführt, und seit September testen wir ?: Werden Sie innerhalb eines Jahrzehnts Lkw an- Fleming: Ich glaube nicht, aber ich habe in die- auf öffentlichen Straßen. Aber diese Entwick- bieten, die auf der Autobahn selbsttätig von Hub sem Business gelernt, niemals nie zu sagen. lung ist ein Marathon und kein Sprint. Es wird zu Hub fahren können? Schmidt: Was wir auf den Markt bringen wol- noch lange dauern, bis wir das Produkt auf öf- Fleming: Ich denke, das werden wir innerhalb len, ist ein Lkw, der auf Level 4 autonom fährt, fentlichen Straßen kommerziell fahren sehen. dieser Zeit realisieren. Der Business-Case ist nicht vollautonom nach Level 5. Da könnte ?: Wie nimmt die Öffentlichkeit die Testläufe auf? heute schon gegeben. Und der Autobahnver- man tatsächlich auf Fahrersitz, Lenkrad und Schmidt: Alles, was wir tun, ist absolut si- kehr ist einfacher zu bewältigen als das Fahren sogar das Fahrerhaus verzichten. Bei Level 4 cher! Wir haben ausgiebige Tests auf Teststre- in den Städten. In den USA fehlen uns schon benötigen Sie den Fahrer immer als Back-up. cken durchgeführt. Wir testeten das Überho- jetzt rund 100.000 Fahrer. Künftig wird der Und für die letzte und die erste Meile braucht len mit hoher Geschwindigkeit, das Anhalten Fahrerjob anders aussehen. man auch immer einen Fahrer. Diese Techno- vor Staus und verlorenen Ladungen. Wir ha- Schmidt: Das ist ein wichtiger Punkt. Die Fahrer logie ist noch nicht imstande, komplett selbst- ben viel getestet, bevor wir auf die öffentli- werden eine wichtige Rolle spielen – erste und fahrend oder fahrerlos zu sein. chen Straßen gingen. Ich denke, die Reaktion letzte Meile, der Kundenkontakt und der La- Fleming: Ein Fahrzeug in Level-5-Autonomie der Bevölkerung auf unser Projekt ist positiv. dungsaustausch stehen dann im Mittelpunkt. muss in jeder Situation fahrfähig sein. Was ma- ?: Wie fiel das Feedback von Lkw-Fahrern aus? ?: Wie haben Daimler und Torc Robotics zusam- chen Sie bei Unwettern oder wenn es dreißig Schmidt: Wir haben wenig negatives Feedback mengefunden? Zentimeter Schnee hat und die Kamera keine erhalten. Wenn man es realistisch sieht, wird Fleming: Wir sind schon eine Weile mit Level- Straße mehr erkennt? Ein Fahrer muss unter klar, dass diese Technologie die Branche verän- 4-Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen unter- diesen schwierigen Bedingungen übernehmen dern wird, aber nicht über Nacht. Diese Trucks wegs. Wir haben dabei immer einen langfris- können, deswegen wird das Lenkrad wohl sind mit Level 4 ja auch noch nicht völlig auto- tigen Ansatz verfolgt und uns auf realisierbare nicht verschwinden. Ein Truck mit autono- nom unterwegs, sondern haben immer einen Geschäftsmodelle konzentriert. Wir waren der mem Fahren nach Level 4 ist am sinnvollsten. Meinung, dass der Verkehr von Hub zu Hub Das ist Torc Robotics von großer Bedeutung sein wird. Daimler ist ebenso ein Pionier mit einer langen Erfolgsge- Torc Robotics wurde 2005 von einer Grup- schichte. Daher war unser langfristiger Ansatz pe von Studenten des Virginia Polytechnic zu Problemlösungen gut aufeinander abge- Institute und der State University gegrün- stimmt. Ich denke, wir haben uns beide gefun- det. Die Firma hatte die Automatisierung den. Viele Unternehmen versuchen, schwierige für Landwirtschaft, Bergbau und Militär im Probleme über Nacht zu lösen. Unserer Mei- Fokus, stieg vor zwei Jahren dann aber in nung nach bewegen wir uns aber in einem Ma- die Entwicklung selbstfahrender Autos ein. rathon und nicht in einem Sprint. Obwohl Daimler Anfang dieses Jahres eine ?: Wie sieht die Rechtslage im Falle eines Unfalls Mehrheitsbeteiligung an Torc Robotics er- mit einem autonom fahrenden Truck aus? worben hat, behält das Unternehmen sei- Fleming: Momentan konzentriert sich Torc Ro- nen Namen und seine Mitarbeiter. botics darauf, dass der Truck nicht in einen Von links: Michael Fleming von Torc Ro- Unfall gerät. Sicherheit steht an erster Stelle. botics und Peter Schmidt, Daimler Trucks.

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1 Auch Peterbilt setzt auf Strom im Lkw: 3 Schrittmacher für den Nestor: Auf seine al- Am aussichtsreichsten ist wohl der Einsatz ten Tage trägt der Peterbilt ein Elektroherz. im leichten DAF-Zwillingsmodell 220. 4 Mit 500 kW Elektroleistung tritt auch 2 Nachrüst-Hybrid: Hyllion bietet eine elekt- der Fernverkehrs-Hauber 579 an. risch angetriebene Hinterachse als Einbau- 5 Achse des Guten: Mit E-Antrieb will auch element für einen klassischen 6x2. Dana Spicer einen Öko-Beitrag leisten.

reihe, der 520. Nach Jahrzehnten fröhlichen Die- ten Außendesign und Innenausstattung im ge- Driveline. Auch die Tage der Handschaltung selgrummelns schiebt jetzt ein bis zu 500 kW mütlichen US-Stil erfüllt die Langstreckenträu- sind gezählt: Mit 87 Prozent Ausrüstungsgrad starker Elektroantrieb den rüstigen Lkw-Senior me der Asphaltcowboys. Dazu will man dem dominiert das I-Shift-Getriebe gegenüber den auf flüsterleise Mülltonnentour. Die klassischen auch hierzulande allgegenwärtigen Mangel wenigen noch handgerissenen Zukaufgetrieben. Peterbilt dürfen im kommenden Modelljahr auf an Fahrern mit einem Camouflage-lackierten Auch der wachsende Anteil an weiblichen einen verbesserten Uptime-Onlineservice und Hero-Sondermodell entgegentreten, das US- Truckern spielt dem I-Shift in die Karten. „Frau- neue Getriebeangebote bauen. Veteranen aus den zahlreichen von den USA en wollen automatisch schaltende Trucks!“, sagt Mit dem jahrelang kultivierten Image, das geführten Kriegen hinter das Steuer locken soll. Volvo-Trucks-North-America-Boss Peter Voor- Business technisch eher klassisch als innovativ Macks großer Bruder Volvo hat mit seinem hoeve. Mit Ladys am Steuer will man dem all- anzugehen, geht Mack weiter ins Rennen. Das neuen Turbocompound-Triebwerk und der gegenwärtigen Fahrermangel entgegenwirken. vor zwei Jahren in Atlanta vorgestellte Flagg- Dynamic Steering bereits in Europa bekannte Auf dem Volvo-Stand warb nicht zuletzt auch schiff Anthem hat sich mit seinem kernig- Komponenten in die US-Modellreihen einge- deshalb das schweinchenrosafarbene Topmodell eckigen Auftritt auf dem Markt gut etabliert. baut. Ebenso wie bei Daimler freut man sich bei VNL 860 im Aktionsmonat „Pinktober“ für den Dieses Jahr lockt die Volvo-Tochter mit Sitz in Volvo Trucks North America über den stetig Kampf gegen den Brustkrebs. Volvo-Chef Voor- Pittsburgh mit einer Mack-Black-Sonderediti- wachsenden Grad an Ausrüstung mit konzern- hoeve weiß, was US-Trucker – männlich oder on, einem echten „Truck-Bösewicht“, wie Mack- eigenen Komponenten. Rund 93 Prozent aller weiblich – wünschen: Komfort und Ausstattung Marketing-Chef John Walsh stolz verkündet. Der Modelle, vom VNL-Flaggschiff bis zum leich- spielen bei Langstreckentrucks wie dem VNL Zak-Brown-70-Zoll-Sleeper mit einem opulen- teren VNR, verfügen über eine reine Volvo- eine kaufentscheidende Rolle. Viele Selbstfah-

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | North American Commercial Vehicle Show 2019 [ 35 ]

1 2 3 1 Auftritt im „Pinktober“: Volvos Flaggschiff VNL 860 im Krebsvorsorge-Design. rer, die teilweise im Truck leben, Fahrleistun- sel, einen Scania-XT-Minentruck, aufmerksam 2 Tarnkappe für neue Fahrer: Mack will mit gen von bis zu 200.000 Kilometern pro Jahr ab- zu machen. Zwar soll der Schwede künftig in seinem „Hero“ Veteranen ans Steuer locken. spulen und ein Durchschnittstempo zwischen 60 Kanada und nicht in den USA seinen Dienst tun, 3 Mit modernen Produkten mit auf der und 80 km/h schaffen, verlangen nach entspre- ein Hingucker war der emigrierte Schwede in Erfolgswelle: Volvo-Trucks-North-America- chend opulent ausstaffierten Trucks. der neuen Welt aber allemal. Präsident Peter Voorhoeve. Auf der anderen Seite hat der Zuwachs im Ein echter Eyecatcher ist auch der Elektro- Versandhandel für einen Boom im Verteilerver- Verteilertruck eMV der Navistar-Hausmarke In- als die Vorjahresmodelle. Allein die aerodyna- kehr gesorgt. Hier kann der VNR-Elektrotruck ternational. Konsequent auf den E-Antrieb aus- mischen Maßnahmen, wie die elastischen Schür- mit seinem vollelektrischen Antrieb auf das Um- gerichtet, verfügt der eMV über eine neu und zen an Front und Flanke der Zugmaschinen, die weltkonto einzahlen. In Wasserstoffprojekte ist kühlerlos gestaltete Haube mit Stilelementen Winddeflektoren rund um das Doppelaggregat Volvo momentan nicht involviert. Aber auch im eines VW Käfer. 402 PS als Dauerleistung und und die voll verblendeten Radkappen, helfen Dieselverkauf sei 2019 ein Rekordjahr mit ext- 2.100 Nm Drehmoment soll der mittelschwere den 13 Liter großen A26-Reihensechszylindern rem guten Verkäufen gewesen, bilanziert Voor- Truck an die Antriebsachse wuchten – das reicht auf Basis des MAN-Motorblocks wertvolle Die- hoeve. Für die kommende Saison rechnet er mit in unseren Breiten durchaus für einen vollfor- selliter zu sparen. Denn Sparsamkeit ist trotz nur einer Konsolidierung der Verkaufszahlen und matigen 40-Tonnen-Zug! halb so hoher Kraftstoffkosten wie im alten Eu- einer Beruhigung des Marktes. Bodenständiger starten da die bewährten ropa eine der Tugenden in der amerikanischen Straßenmodelle der LT-Serie in die neue Saison. Truck-Szene. Die zügellose Fahrt in Richtung Auf zu neuen Ufern beziehungsweise Märkten Mit Maßnahmen an Aerodynamik, verlängerten Sonnenuntergang existiert nur noch in Trucker- begibt sich die VW-Tochter Traton. Als Anteils- Kabinen, optimiertem Motor und Antriebsstrang Fantasien. Das US-Business ist auch in dieser eigner an Navistar nutzte Traton-Chef Andreas sowie neuer Software sollen die 2020er- Modelle Disziplin knallhart und ohne Mitleid mit den Renschler die US-Bühne, um auf sein Mitbring- bis zu 8,2 Prozent weniger Diesel verbrauchen Schwächeren. ◼

1 Neue und alte Welt: Navistar-CEO Troy Clarke und Traton-Chef Andreas Renschler. 2 Schmuckstück für den Verteilerverkehr: Der Navistar eMV soll mit 400 Elektro-PS auf Kundenfang schleichen. 3 Kurzbesuch in Atlanta: Scania-XT-Schwer- laster für den kanadischen Mineneinsatz. 4 US-Augenweide: International-Lone-Star- Hauber für den Coast-to-Coast-Trip. 3 4

1 2 lastauto omnibus 12/2019 [ 36 ] FAHRZEUGE | LNG-Lkw bei Lakner

AUF DIE GRÜNE TOUR Report: Jochen Abt, Geschäftsführer der schwäbischen Lakner-Speditionsgruppe, will niedrige Schadstoffemissionen mit hoher Wirtschaftlichkeit unter einen Hut bringen. Sein Rezept: eine Zugkombination mit hoher Nutzlast und LNG-Antrieb im Linienverkehr.

TEXT: OLIVER WILLMS | FOTOS: KARL-HEINZ AUGUSTIN, len. Würden mehr Tankstellen das tiefgekühlte Kögel-Novum-Curtainsider für den Transport MARIO P. RODRIGUES, OLIVER WILLMS, ZF Erdgas anbieten, wäre zweifellos die Zahl der von Automotive-Gitterboxen zieht. Drei Exemp- LNG-Fahrzeuge höher. Mehr Tankstellen kom- lare dieser mit auffälligem „Vision-Zero“-Design men aber erst, wenn die Zahl der Fahrzeuge versehenen Sattelzüge sind derzeit auf der grü- enn man Jochen Abt nach den Aussich- wächst – ein Henne-Ei-Dilemma in Reinform. nen Tour von Nürnberg nach Friedrichshafen ten für sein kürzlich gestartetes LNG- Davon ließ sich Abt aber nicht beeindrucken, WProjekt fragt, muss selbst der 50-jährige als er im Frühjahr zusammen mit dem Einkaufs- Geschäftsführer in die sprichwörtliche Glasku- chef von ZF zusammensaß, um mögliche Aktivi- gel sehen. „Das alte Henne-Ei-Problem greift voll täten in Richtung Umweltschutz zu diskutieren. in die Planung ein“, diagnostiziert der Firmen- Keine schwungvollen Absichtserklärungen, son- lenker aus Schwäbisch Gmünd. Der engagier- dern eine pragmatische, sofort greifende Maß- te Spediteur setzt seit Frühsommer dieses Jah- nahme sollte es sein. Die Antwort auf die da- res drei mit verflüssigtem Erdgas angetriebene mals gestellte Frage „Was können wir tun?“ steht Sattelzüge ein, weiß aber um die – heute noch – nun auf dem Lakner-Betriebshof in Schwäbisch eingeschränkten Tourmöglichkeiten. Gmünd und ist startbereit für den Linienverkehr Mit momentan vier aktiven LNG-Tankstel- Nürnberg–Friedrichshafen. Auf dieser Relation Jochen Abt, len in Deutschland sind die modernen Erdgas- befördert Lakner von ZF in Nürnberg produzier- Geschäftsführer Trucks trotz ihres mit einer Reichweite von 1.200 te Getriebegussgehäuse zur Weiterverarbeitung Lakner Spedition: bis 1.500 Kilometer großen Aktionsradius ein- nach Friedrichshafen. fach noch nicht zu jedem Ziel bundesweit wirt- Abt, seit zwei Jahren mit ZF im Transport- „Bei dem häufigen Trailerwechsel in Ulm schaftlich einsetzbar. Fallweise müsste man geschäft, wählte für diesen Verkehr einen 460 PS und dem regelmäßigen Planenöffnen spielt Umwege in Kauf nehmen, um die Gastanks starken Iveco Stralis Natural Power mit Erdgas- reibungslos funktionierende Technik eine mit minus 160 Grad kaltem Methan zu befül- motor und LNG-Tanks, der einen nagelneuen wesentliche Rolle.“

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | LNG-Lkw bei Lakner [ 37 ]

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3 1 Mit ihren Drucktanks kommen die Stralis auf eine Reichweite von bis zu 1.500 Kilometern. unterwegs. „Die Strecke bot sich an, weil wir die Bewertungen die Grundlage für weitere An- 2 Allein in Ulm werden die Lakner-Trucks im- Fahrzeuge in Ulm mit LNG betanken können“, schaffungen gelegt. mer wieder mit tiefgekühltem LNG versorgt. erklärt Abt die Routenwahl für seine drei neuen Die drei Züge schließlich verkehren bis zu 3 Auf 460 PS und 2.000 Nm bringt es der 40-Tonner. Zu einer der Premierenfahrten setzte dreimal täglich auf der Strecke Nürnberg–Ulm– Iveco-Gasmotor mit 13 Liter Hubraum. sich der Firmenchef selbst ans Steuer und war Friedrichshafen im Begegnungsverkehr. In Ulm angenehm überrascht. „Gutes Anfahr moment, wird umgesattelt und der beladene Trailer an sehr leise und keine Drehmomentschwächen den Kollegen mit Ziel ZF am Bodensee überge- gisch: „Iveco bietet als einziger Hersteller ein mehr!“, attestiert Abt dem 2.000 Nm starken ben. Dort liefert Lakner Getriebegussgehäuse echtes Gasfahrzeug auch mit niedriger Sattelhö- Iveco beste Manieren. Auf der Autobahn setzt just in time in die Produktion. „Bei dem häufi- he an und hat am meisten Erfahrung mit LNG“, der Geschäftsführer alle Assistenzsysteme ein gen Trailerwechsel und Planenöffnen spielt rei- argumentiert Abt, „und Kögel konnte uns mit und lässt den Stralis seinen Weg fahren. „Das bungslos funktionierende Technik wie beispiels- den Mega-Aufliegern der Novum-Generation funktioniert mit nur noch minimalem Eingriff“, weise eine schnell zu öffnende Schiebeplane eine ein für unsere Bedürfnisse maßgeschneidertes freut sich der Unternehmer. wesentliche Rolle“, erklärt Abt die Wahl des bay- Fahrzeug auf die Räder stellen.“ Die Fahrer der drei neuen Sattelzugkombi- erischen Trailer-Herstellers. Bei allem ehrlichen Engagement für einen nationen seien ebenso zufrieden, berichtet Abt, Dass der Kontakt zum Verkauf unproblema- möglichst umweltfreundlichen Straßentrans- dessen rund 100 Motorfahrzeuge umfassender tisch ist, spielte zusätzlich in die Karten bei der port zählt für Abt als Geschäftsmann natürlich Fuhrpark sich hauptsächlich aus Mercedes und Entscheidung zum Fahrzeugkauf. Sowohl Ive- auch die Kostenseite. Denn mit einem Mehrpreis Volvo zusammensetzt. Auch bei den neu ange- co wie auch Kögel haben sich beim Projekt „Vi- von rund 30 Prozent gegenüber einem Diesel- schafften Kögel-Mega-Aufliegern der Novum- sion Zero“ von Beginn an mit eingebracht. Die Fahrzeug müssen die LNG-Trucks im Laufe ihrer Generation haben die Lakner-Fahrer mit guten Wahl von Iveco als Gasfahrzeuglieferant war lo- Einsatzdauer zusätzlich Kosten einsparen, um

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1 Bis zu dreimal täglich verkehren die LNG- Züge mit ihren Kögel-Curtainsidern auf der Strecke Nürnberg–Friedrichshafen. 2 Weitere Kögel-Trailer schaffte Firmenchef Abt auch wegen der positiven Rückmel- dungen seitens seiner Fahrer an.

wirtschaftlich vertretbar zu sein. Hier zahlt der nicht nur beim Bau Ressourcen, sondern trägt nem eigenen Fahrerwohnheim und regelmäßi- Minderverbrauch des kostengünstigeren LNG- mit seiner so maximal ausgelegten Nutzlast zu gen Heimatrückfahrten hält er sie bei der Stan- Gases bei einer Jahreslaufleistung ab 100.000 Ki- einem wirtschaftlich und ökologisch optimier- ge und wirbt in Rumänien aktiv gute Fahrer für lometer auf der Habenseite ein. ten Einsatz bei. Last, but not least ist auch die die Arbeit in seiner Firmengruppe an. Rund die räumliche Nähe zum Hersteller vorteilhaft für Hälfte aller Verkehre laufen im Neumöbeltrans- Auch die Kaufpreisbezuschussung durch den Ge- Lakner. „Bei Kögel bin ich innerhalb einer Stun- port mit Wechselkoffern in Deutschland, Öster- setzgeber hilft, die Mehrkosten wirtschaftlich de zu einer Brotzeit in der Fahrzeugauslieferung reich, der Schweiz und teilweise zum Möbelher- sinnvoll umzulegen. Mit der derzeit auf zwei vor Ort“, argumentiert Abt. Auch das sei prak- steller in Nordfrankreich. Die restliche Armada

Jahre festgelegten Befreiung von der Maut hat tizierter Umweltschutz und CO2-Vermeidung in den Farben der Spedition Abt und der Spedi- Abt aber seine Not: „Wir geben diesen Kosten- durch Fahrstreckenreduzierung. Gleiches gilt tion Lakner fährt als Sattelzüge vornehmlich im vorteil teilweise an den Kunden weiter und be- auch für die Ulmer Iveco-Partner, die sprich- Linienverkehr im Automotive-Bereich. nötigen die Mautbefreiung zur Finanzierung wörtlich auf kurzem Wege erreichbar sind. Ein anderes Geschäftsgeheimnis aber verrät der Anschaffungskosten. Für uns ist aber unver- Die Kombination aus beiden Fahrzeugen Abt erst ganz zum Schluss: Er gehört zu den ständlich, warum der Zeitraum auf kurze zwei kommt nicht nur beim Geschäftsführer gut an. größten Tiertransporteuren der Welt. Seit Kur- Jahre limitiert ist. Damit ist für uns die Planungs- Auch die Fahrer seien nach anfänglicher Skep- zem hat er mit dem legendären Tierfigurenher- sicherheit für das auf vier Jahre festgelegte Pro- sis von dem neuen Konzept überzeugt. „Ein zu- steller Schleich, der in der Nähe von Lakner be- jekt ‚Vision Zero‘ nicht gewährleistet!“ friedener Fahrer ist heute für uns in Zeiten des heimatet ist, einen Kontrakt über Transport und Von der Politik, namentlich dem Verkehrsmi- akuten Fahrermangels sehr wichtig“, erläutert logistische Rundumbetreuung geschlossen. So nisterium, wünscht sich Abt eine klare Position Abt, der einen Großteil seiner Angestellten aus wandern Millionen wahr gewordener Kinder- zum Thema LNG-Subventionierung, so wie es dem europäischen Südosten rekrutiert. Kroa- träume durch die Hallen des einfallsreichen Spe- bei der Elektro-Mobilmachung der Fall ist. Im ten, Rumänen und Bulgaren seien sehr zuver- diteurs in Schwäbisch Gmünd. Vielleicht treten Gegensatz zu den bislang ungelösten Energie- lässige Mitarbeiter, mit denen man rundum gute sie demnächst auch einmal mit einem Lakner- speicherproblemen bei elektrifizierten Lkw sei Erfahrungen gemacht habe, berichtet er. Mit ei- LNG-Zug auf eine grüne Tour an. ◼ der Erdgasantrieb, so argumentiert Abt, das ein- zige alternative Kraftstoffkonzept, das bereits heute aktiv in Sachen Umweltschutz einzahlt. So reduzieren sich beim LNG-betriebenen 13-Li- Das ist Lakner ter-Motor unter dem Stralis-Fahrerhaus laut Her- 1928 gründete in Rechberg Severin Abt, der Großvater des jet- steller die Stickoxide um 90 Prozent, die Ruß- zigen Geschäftsführers Jochen Abt, ein Transportunternehmen, partikel gar um 99 Prozent gegenüber einem das 1945 mit dem ersten Personentransport auf einem Abt-Lkw konventionellen Euro-6-Diesel. Insgesamt soll der mit Holzaufbau und Holzbänken begann. 1953 übernahm Abt Lakner-Zug mit rund 20 Prozent geringerem den städtischen Personenverkehr in der schwäbischen Klein-

CO2-Ausstoß auf seiner täglichen Tour durch stadt Schwäbisch Gmünd. Nach dem Tod von Gründer Severin Bayern laufen. „LNG ist für uns eine echte Al- Abt ging die Firma in den drei Bereichen Transport und Logistik, ternative“, ist Abt überzeugt, zumal Iveco die Reisebüro und Personenbeförderung an seine drei Söhne. 1981 Spedition bei der Vermarktung nach Ende der übernahm Seniorchef Arthur Abt die 1928 gegründete Spedition vierjährigen Mietkaufperiode mit festen Rück- Josef Lakner und integrierte sie in den eigenen Transportbe- kaufangeboten unterstützt. trieb. 1998 trat Jochen Abt in die Geschäftsführung ein. 2002 Einen passiven, wenngleich nicht weniger wurde die neue Logistikanlage in Schwäbisch Gmünds Gewer- effektiven Beitrag zur Umweltschonung leistet begebiet Gügling eröffnet. Heute arbeiten rund 300 Mitarbei- auch der neue Kögel-Trailer hinter dem Erdgas- ter an fünf Standorten und in etwa 100 Motorfahrzeugen für Iveco. Mit deutlich verringertem Eigengewicht die Lakner-Speditionsgruppe im Bereich Automotive, Neumö- und einer passgenau auf den Einsatz abgestimm- beltransport und Stückgut. ten Konfiguration spart der Mega-Auflieger

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Abonnieren Sie jetzt Ihre Wunsch-Newsletter unter: www.eurotransport.de/newsletter | [ 40 ] FAHRZEUGE CO2-Reduktions-Strategie von Shell

AM WENDEPUNKT Report: Shell will sich vom Mineralölkonzern zum Energielieferanten entwickeln und so den Wandel hin zu klimafreundlicheren Transportlösungen unterstützen. Bei einer Veranstaltung gewährte der Konzern Einblicke in seine Strategie.

TEXT: THOMAS ROSENBERGER branche laut Tucker heute schon ein Viertel des ebenfalls ernst nehmen und nachziehen, auch

FOTOS: THOMAS KÜPPERS, DAIMLER, SHELL, SFC weltweiten CO2-Ausstoßes. Was die Nutzfahr- mithilfe nationaler Anreizprogramme. zeug-Flotten von morgen antreibt, darauf will Die Antwort der Industrie auf die Herausfor- Shell im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ulti- derungen sind Fahrzeuge mit hybriden oder rein r. Richard Tucker, Geschäftsführer B2B mate Stopover“ einen Ausblick gewähren. elektrischen Antrieben inklusive Brennstoffzel-

Schmierstoffe und Supply-Chain-Techno- len-Fahrzeugen, Gasfahrzeugen oder CO2-neu- Dlogie bei Shell, bringt die Herausforderung Marktforscher Sharbel Luzuriaga von der Kli- tralen Kraftstoffen für Nutzfahrzeuge mit Ver- des Mineralölkonzerns zu Beginn des „Shell Ri- ne Group wagt den Blick in die Glaskugel. Ge- brennungsmotor wie die sogenannten eFuels, mula Ultimate Stopover“ auf den Punkt: „Un- setzliche Umweltauflagen für die Nutzfahrzeug- wozu beispielsweise synthetisch mithilfe erneu- sere Industrie befindet sich am Wendepunkt. Industrie wie Euro- oder EPA-Normen werden erbarer Energien erzeugter Diesel zählt. Jedoch Energieträger und Mobilität werden morgen an- angesichts des hohen Ausstoßes von Schadstof- müssten hier noch zahlreiche wirtschaftliche dere sein als heute. Digitale Innovationen ver- fen und klimaaktiven Treibhausgasen immer und technische Hürden wie die begrenzte Reich- ändern Geschäftsmodelle von Grund auf.“ Zu- strenger. „Die Beteiligten stehen großen Her- weite von E-Fahrzeugen und die mangelhafte gleich wachse die Weltbevölkerung zwischen ausforderungen gegenüber. Sie müssen einer- Versorgungsinfrastruktur genommen werden. den Jahren 2015 und 2040 auf neun Milliarden seits immer höhere Umweltauflagen erfüllen, Einen wichtigen Beitrag zur schnelleren Menschen an und ihr Energiehunger steige um andererseits die Transporteffizienz sicherstel- Transformation der Warenmobilität könne die 30 Prozent. Allein die Transportindustrie soll len“, erklärt Luzuriaga. Und diese Herausfor- Politik mithilfe finanzieller Anreize leisten. Im- demnach bis zum Jahr 2050 70 Prozent mehr derung bestehe weltweit. Die Industrienationen pulse können aber die großen Logistikunterneh- Energie verbrauchen. Diese Entwicklung bleibt geben den Takt der Verschärfung vor und auf- men auch durch ihre Beschaffungspolitik setzen. nicht ohne Folgen für den Transport- und Logis- strebende Industriestaaten wie China und Indien Dass dies schon geschieht, sei, bezogen auf den tiksektor. Schließlich verursacht die Transport- würden die Bedrohung durch den Klimawandel US-amerikanischen Markt, an Unternehmen wie

lastauto omnibus 12/2019 | FAHRZEUGE CO2-Reduktions-Strategie von Shell [ 41 ]

Dr. Richard Tucker, Geschäftsführer B2B Schmierstoffe und Supply Chain Technology bei Shell:

„Unsere Industrie befindet sich am Wende- punkt. Energieträger und Mobilität werden morgen andere sein als heute noch. Digitale Innovationen verändern das Geschäft von Grund auf.“

1 Aufgrund der höheren innermotorischen Belastungen kommen beispielsweise an Kolben andere Materialien zum Einsatz. Öle müssen entsprechend angepasst werden. 2 Auch E-Lkw wie der eActros benötigen spezielle Schmierstoffe, etwa um Korrosion am E-Antrieb zu vermeiden. 3 Selbst Gasantriebe setzen Modifikationen am Schmierstoff voraus. 1 2 3

lastauto omnibus 12/2019 | [ 42 ] FAHRZEUGE CO2-Reduktions-Strategie von Shell

Ultradünne Motorenöle kommen Interview: Moderne Motorenöle müssten robust, thermisch stabil und dünnflüssig sein, sagt Frank Machatschek, Global OEM Manager bei Shell Deutschland Oil. Eigenschaften, die oft auch im Widerspruch zueinander stehen. Das Gespräch führte Thomas Rosenberger.

?: Wie beurteilen Sie die CO2-Zielvorgaben der EU derungen gerecht zu werden. Das Ölvolumen spiel 0W-20, 0W-16 oder 0W-12, für niedrigen für Nutzfahrzeug-Flotten? und somit der Ölbedarf pro Fahrzeug für diese Kraftstoffverbrauch, aber auch verschleiß- und Machatschek: Das Ziel der EU – eine Reduzie- Anwendungen werden geringer sein im Ver- oxidationsstabiles Öl für ausreichenden Mo- rung von 30 Prozent bis 2030 im Vergleich zu gleich zu heutigen Antriebssträngen bestehend torschutz über die gesamte Motorlebensdauer. 2019 – ist ambitioniert, da Euro-6-Nutzfahr- aus Motor, Getriebe und Achse. Höhere Öl- und Bauteiltemperaturen müssen zeuge heute schon sehr effizient sind. Die Ent- ?: Müssen die Kunden also mit Preiserhöhungen wir grundsätzlich in Betracht ziehen. Es wer- wicklungsgeschichte von Nutzfahrzeugen rechnen? den zum Beispiel vermehrt Stahlkolben anstel- zeigt, dass es einige Jahrzehnte gedauert hat, Machatschek: Der Wettbewerb wird den Preis le von Aluminiumkolben eingesetzt, da Stahl den Verbrauch um 30 Prozent zu senken. Das steuern. Aber natürlich gilt auch hier, dass je- robuster und widerstandsfähiger ist bei erhöh- muss jetzt in kürzerer Zeit noch einmal pas- des Unternehmen seine Entwicklungskosten tem Druck. Stahl verfügt aber auch über eine sieren. Aber es gibt sicherlich noch Potenzial wieder einspielen muss. geringere Wärmeleitfähigkeit als Aluminium. im Dieselantrieb. Es dürfte allerdings schwer ?: Welche Bedeutung haben eFuels für Shell in Eu- Das ist nicht hilfreich für eine weitere deutli- werden, das Gesamtziel von 30 Prozent Redu- ropa? che Anhebung der Ölwechselintervalle, da Mo-

zierung allein mit innermotorischen Maßnah- Machatschek: eFuels können eine CO2-neutrale torenöle zum großen Teil aus Kohlenwasser- men bis 2030 zu erreichen. Option sein, für die man keine neue Infrastruk- stoffen bestehen und diese bei entsprechend ?: Welche Entwicklungstrends im Segment der tur entwickeln muss, und sind daher sehr in- hohen Temperaturen cracken und altern kön- Schmierstoffe gibt es in Europa? teressant. Die Herstellung von eFuels ist aller- nen. Dieser Prozess ist auch abhängig davon, Machatschek: Aktuell arbeiten wir daran, die dings noch ein sehr energieaufwendiger und wie lange das einzelne Ölmolekül den hohen nächste und übernächste Generation von Mo- kostenintensiver Prozess. Es wird weiterhin Temperaturen ausgesetzt ist. Wir arbeiten da- torenölen zu entwickeln. Im Fokus sind dün- daran gearbeitet, hier Fortschritte zu erzielen. ran, neue Leichtlauföle dünner als 5W-30 zu ne und ultradünne Motorenölviskositäten wie ?: Wie wichtig ist die Gesetzgebung, um den Ver- entwickeln, die Kraftstoff sparen und robust 0W-20 und dünner. Diese dünnflüssigen, kraft- kehr klimafreundlicher zu machen? sind und somit auch das Potenzial für lange stoffsparenden Öle dürften in den nächsten Machatschek: Die Gesetzgebung sollte die Rah- Ölwechselintervalle haben. Wir erwarten der- Jahren im Markt eingeführt werden. Außer- menbedingungen setzen und damit auch ein artige Öle in den kommenden Jahren auf dem dem entwickeln wir Schmierstoffe für Fahr- Mittel in der Hand haben, die Entwicklung kli- Markt. Am Ende ist es für den Kunden wichtig, zeuge mit alternativen Antrieben, etwa CNG/ mafreundlicher Technologien sowie deren Ein- wie die Gesamtbetriebskosten ausfallen. Zum LNG. Hierfür sind bestimmte Formulationen führung entsprechend zu unterstützen. Beispiel könnten weiter verringerte Kraftstoff- und Grundöle von Vorteil, da die spezifische ?: In welche Richtung entwickeln sich die Wech- kosten durch extrem dünnflüssige Öle einen Verbrennung von CNG/LNG teilweise andere selintervalle? größeren positiven Beitrag zu den Betriebskos- Belastungen für das Motorenöl bedeutet, was Machatschek: In Europa und auch weltweit ten leisten als eine weitere Erhöhung der Öl- auch Auswirkungen und Limitierungen für haben sich die Wechselintervalle in den ver- wechselintervalle. das Ölwechselintervall haben kann. gangenen Jahren noch mal ?: Inwiefern entwickeln Sie spezielle Schmierstof- deutlich erhöht. Im leichten fe für E-Fahrzeuge und können Sie damit das weg- Fernverkehrseinsatz können brechende Geschäft mit Ölen für herkömmliche An- bei vielen Fahrzeugen schon triebe kompensieren? Wechselintervalle zwischen Machatschek: Wir entwickeln eine neue 120.000 und 150.000 Kilometer Schmierstoffreihe für E-Fahrzeug-Anwendun- erreicht werden. Die heute be- gen. Hier ist beispielsweise eine Herausforde- reits sehr kraftstoffeffizienten rung, dass es Anwendungen gibt mit nur ei- Euro-6-Motoren werden wei- nem Ölkreislauf, in dem zugleich der E-Motor terentwickelt für noch besse- und die Getriebeeinheit mit dem gleichen Öl re Wirkungsgrade und damit versorgt werden. Dabei haben diese Bauteile noch bessere Kraftstoff-Öko- ganz unterschiedliche Anforderungen an das nomie. Moderne Motorenöle Öl. Während die Getriebeeinheit einen gewis- müssen daher robust, ther- sen Verschleißschutz erfordert, der durch be- misch stabil und dünnflüs- stimmte Additive sichergestellt werden kann, sig sein. Hier müssen wir die können gerade diese Additive den Kupferwin- Formulationen in Zukunft an- dungen des E-Motors Korrosion zufügen. Hier passen, damit wir die beiden müssen wir bestimmte Ölformulierungen, also grundlegenden Anforderun- eine Kombination aus Grundöl und Additiven, gen erfüllen können. Dün- Machatschek: Extrem dünnflüssige Öle können wirtschaftlich einsetzen, um teilweise gegenläufigen Anfor- nes Leichtlauföl, zum Bei- interessant sein, auch wenn die Wechselintervalle sinken.

lastauto omnibus 12/2019 | FAHRZEUGE CO2-Reduktions-Strategie von Shell [ 43 ]

„Shell gibt ein starkes Statement ab“ Interview: „Wir waren ein Ölanbieter, jetzt werden wir ein breit aufgestell- ter Energielieferant“, sagt Jason Brown, Global Technology Manager Heavy Duty Diesel Engine Oils bei Shell Global Solutions. Das Klima erfordere diesen Wandel. Das Gespräch führte Thomas Rosenberger.

?: Shell will künftig Energieanbieter sein. Was be- setzen, aber diese Ziele müssen immer realis- deutet das und wie schnell soll beziehungsweise tisch bleiben. Es wird daher auch in Deutsch- muss das geschehen? land vorerst kein Aus für den Diesel geben. Brown: Es gibt nicht nur eine Antwort auf die ?: Welche Verantwortung empfinden Sie als Shell-

Spezielle Formulie- Frage, wie wir den CO2-Ausstoß verringern Mitarbeiter? rungen aus Grund- können, sondern es gibt mehrere richtige Ant- Brown: Shell gibt ein starkes Statement ab: Wir öl und Additiven worten darauf. Wir wollen elektrische Ener- waren ein Ölunternehmen, jetzt werden wir sollen teils wider- gie und Wasserstoff für E-Fahrzeuge genauso zum breit aufgestellten Energieanbieter. Dar- sprüchliche Zie- anbieten wie gasförmige und flüssige Kraft- an arbeiten wir hart. Ich als Shell-Mitarbeiter le realisieren. Die stoffe, denn der Dieselantrieb hat noch lange fühle mich gut dabei, dass Shell anerkennt, Lkw-Industrie ver- nicht ausgedient, gerade wenn er mit eFuels dass das Unternehmen sich ändern muss, weil langt gleichzeitig betrieben wird. Noch dazu sind batterieelekt- es das Klima erfordert. Es geht schließlich um immer dünn- rische Nutzfahrzeuge keine sinnvolle Lösung das Leben an sich. flüssigere Öle. auf der Langstrecke – unter anderem wegen ?: Welche globalen Entwicklungstrends sehen Sie? der begrenzten Reichweite. In Zukunft mag Brown: Bei den Schmierstoffen geht es vor al- das vielleicht anders sein, noch ist das aber lem um immer niedrigere Viskositäten, um Ambev, UPS, DHL und Pepsico zu erkennen. nicht der Fall. Zeit ist also ein wesentlicher die innermotorischen Widerstände zu verrin- Diese würden bereits kräftig in Niedrig- oder Faktor für den Wandel von Shell. Aber die gern und damit die Antriebseffizienz zu er- Null-Emissions-Antriebe investieren. Nutzfahrzeug-Flotten verändern sich auf- höhen. Die OEMs verlangen von uns in Zu- Wie groß die Auswirkungen auf den An- grund der längeren Ersatzzyklen nur lang- kunft 0W20-Öle. Tatsächlich haben Feldtests triebsmix in den kommenden Jahrzehnten sein sam. Deswegen empfinde ich den Druck auf bereits ergeben, dass Schmierstoffe mit solch werden, lasse sich nicht genau prognostizieren. Shell als nicht allzu groß. niedriger Viskosität den Kraftstoffverbrauch Die Einflussfaktoren seien mannigfaltig. Auch ?: Viele Länder der EU, insbesondere Deutschland, eines Lkw um zwei bis vier Prozent gegen- der Dieselantrieb sei noch lange nicht obsolet, setzen auf batterieelektrische Fahrzeuge. Unter- über aktuellen Ölen senken können. Damit vor allem nicht auf der Langstrecke. Hier kom- schätzen Sie den Druck in der EU nicht? wir so viel an Effizienz herausholen, ist es men neuartige, niedrigviskose Motorenöle ins Brown: Es geht doch darum, wann Technolo- unerlässlich, dass der Motor und das dazu- Spiel, die zu einer noch höheren Effizienz des gien reif sind. Die Kunden wechseln, wenn gehörige Öl gemeinsam entwickelt werden. Dieselantriebs beitragen. Technologien ausgereift und wirtschaftlich Das ist im Moment noch nicht in ausreichen- sind. Es ist gut für Staaten, wenn sie sich Ziele dem Maße der Fall. Abseits des optimierten Dieselantriebs seien kurz- bis mittelfristig Gasfahrzeuge eine CO2-arme Al- ternative. Hinzu kommen auf der letzten Meile rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge, später auch weiterentwickelte elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge im Fernverkehr. Für diese Vari- anz an Antrieben und Einsätzen müsse jeweils das richtige Öl entwickelt werden. Digitalisie- rung und Telematik würden zudem dazu bei- tragen, dass Wartungsintervalle besser und ein- satzspezifisch geplant werden können, sodass die Kosten für Flottenbetreiber und auch die Umweltbelastung durch Nutzfahrzeuge sinken. Auch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben benötigen Schmierung. Die dafür notwendigen Öle und Schmierstoffe sind aber anderen An- forderungen ausgesetzt (siehe Interview S. 42). Und selbst für Dieselmotoren müssen neue Schmierstoffe entwickelt werden, da die inner- motorischen Belastungen steigen und teils an- dere Materialien mit abweichenden thermischen

Eigenschaften am Motor zum Einsatz kommen. Brown: „Es gibt mehrere Antworten auf die Frage, wie sich der CO2-Ausstoß senken lässt.“ Zudem sind die Fahrzeughersteller sowie die lastauto omnibus 12/2019 | [ 44 ] FAHRZEUGE CO2-Reduktions-Strategie von Shell

Fahrzeugbetreiber laut dem Marktforscher da- Starship fliegt die nächste Runde ran interessiert, die Wartungsintervalle auszu- Interview: Dieselangetriebene Lkw haben noch Potenzial: Shell Innovation dehnen und gleichzeitig die Ölreservoirs zu verringern, um Kosten zu sparen. Das zusam- Manager Robert Mainwaring spricht über die Ergebnisse des Testlaufs mit mengenommen sind Anforderungen, die teils im dem hochoptimierten Sattelzug Starship. Eine neue Version soll noch besse- Widerspruch zueinander stehen: Der Ölherstel- re Ergebnisse liefern. Das Gespräch führte Thomas Rosenberger. ler steht mitunter vor der Quadratur des Kreises.

?: Was war die wesentliche Erkenntnis aus dem ?: Haben Sie die Windleitbauteile auch einem Pra- Shell Innovation Manager Bob Mainwaring zeigte Starship-Projekt? xistest unterzogen? die wesentlichen Entwicklungslinien auf. Wäh- Mainwaring: Die Fahrt bei konstanter Ge- Mainwaring: Die Probleme mit den aerodyna- rend künftige Öle nach wie vor alle klassischen schwindigkeit von Küste zu Küste ist ein mischen Verkleidungen im Transportalltag Aufgaben eines Schmierstoffs erfüllen müssen, großer Vorteil für den Verbrauch gewesen. sind uns bekannt. Ich gehe aber davon aus, müssen sie noch flexibler einsatzfähig sein und Hier kommen die Vorteile der aerodynami- dass es bald praxistaugliche Lösungen gibt, hochdynamischen Effekten widerstehen. Die schen Optimierungen des Starship optimal etwa Flaps, die nicht beim Beladen behindern Lkw-Hersteller verlangen ultraniedrigviskose zum Tragen – mit großen Vorteilen für die und sich an der Rampe automatisch so ver- Motorenöle, um die innermotorische Reibung Kraftstoffeffizienz. Unter US-typischen Be- senken, dass sie nicht im Weg stehen. In Euro- noch weiter zu senken. Außerdem müssten sie dingungen (Höchstgeschwindigkeit 80 mph pa werden die finanziellen Sanktionen durch Antrieben mit Start-Stopp-Funktionalitäten ei-

beziehungsweise 128,75 km/h und 80.000 US- die CO2-Gesetzgebung für schwere Nutzfahr- nen höheren Verschleißschutz bieten. Öle für E- Pounds beziehungsweise 36,3 Tonnen zuläs- zeuge ein Ansporn für die Entwicklung sein. Antriebe müssen in der Lage sein, immens ho- sige Gesamtmasse, 400 PS Leistung, Anm. d. Aufgrund begrenzter Budgets ist hier die Zu- hen Drehzahlen zu widerstehen. Das erfordere Red.) ist es uns gelungen, eine Kraftstoffeffizi- sammenarbeit von Herstellern und Lieferan- unter anderem einen verbesserten Schutz vor enz von 8,94 Meilen je Gallone Diesel heraus- ten wichtig. dem Aufschäumen. Hinzu komme eine Lang- zufahren (umgerechnet: 31,62 l/100 km). Ein ?: Wann beginnt Phase zwei des Starship- zeit-Kompatibilität mit den Materialien eines sehr guter Wert! Jedoch haben noch nicht alle Projekts? E-Antriebs. Korrosion dürfe nicht stattfinden. verwendeten Technologien wirklich perfekt Mainwaring: Im Juni lief die Versuchsfahrt von Somit werden auf den Antrieb hin maßge- funktioniert. Jetzt starten wir Phase zwei des Küste zu Küste. Im August dieses Jahres ha- schneiderte sowie außerordentlich niedrigvis- Starship-Projekts und erwarten weitere Fort- ben wir beschlossen, dass es die zweite Auf- kose Schmierstoffe immer wichtiger. schritte in Bezug auf die Kraftstoffeffizienz. lage geben wird. Vor allem das Zusammen- Mainwaring verwies auf die Bedeutung ei- ?: Was ist zwischenzeitlich passiert? spiel der Technologien soll dann optimiert nes umfassenden Optimierungsansatzes. Allein Mainwaring: Wir haben den Truck inzwischen sein. 2020 könnte dann Phase zwei starten. Optimierungen am Motor würden nicht ausrei- gekauft und stehen in direktem Kontakt mit ?: Glauben Sie, dass die Karosserie von Lkw in der chen, um die Umweltziele zu erreichen. Was aber dem Motorenlieferanten Cummins. Wir er- Zukunft tatsächlich so aussieht wie das Starship? möglich ist, wenn das Gesamtfahrzeug optimiert warten die Zusage von Cummins, sich auch Mainwaring: Aerodynamik ist Physik. Daher wird, habe Shell mit dem Prototyp Starship ge- an Phase zwei des Starship-Projekts zu betei- müssen aerodynamisch optimierte Lkw ge- zeigt (siehe Interview links und lastauto omnibus ligen. Weil uns jetzt der Lkw gehört, sind wir nauso aussehen wie das Starship – natürlich 6/2018), der zusätzlich aerodynamisch gestaltet in der Lage, das Zusammenspiel der einzel- mit kleineren Einschränkungen als Zuge- ist. Auch hier zeigen ultradünnflüssige Öle ih- nen Technologien zu optimieren. ständnis an den Laderaum und die Ladung. ren Nutzen. Es müsse dabei auch eine sinnvol- le Maßgröße für Verbrauch gefunden werden, nämlich ein Verbrauch in Relation zum trans- portierten Gewicht, also Liter pro Tonnenkilome- ter. Starship erzielte demnach eine Verbesserung um den Faktor 2,48 gegenüber einem Standard- Class-8-US-Truck. Zudem beweise Starship, wie wichtig die Zusammenarbeit aller an der Fahr- zeugproduktion beteiligten Unternehmen sei, um das Maximale an Effizienz herauszuholen. Welche Bedeutung es hat, einheitliche Maß- stäbe anzulegen, darauf verwies Sophie Punte, Chefin des Smart Freight Centre (SFC). Punte

setzt sich für die Transparenz des CO2-Fußab- drucks ein sowie dessen ganzheitliche Erfassung über die komplette Herstellungs- und Lieferket- te eines Produkts mit dem Ziel eines weltweiten Mainwaring: „Das optimierte Null-Emissions-Transport- und -Logistiksektors. Zusammenspiel der einzelnen Dafür hat das SFC global einheitliche Spielregeln Optimierungen am Starship- entwickelt. Nun hilft die Organisation Unterneh- Lkw könnte noch größere Spar- men dabei, diese Spielregeln in die Firmen zu potenziale erschließen.“ integrieren, Verbesserungsziele zu setzen und zu erreichen (siehe Interview S. 45).

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Das sogenannte Smart Truck Fleet Manage- nen sich beispielsweise Hersteller von eher volu- Nach Angaben von SFC-Chefin Punte ließe ment nach den Maßgaben des SFC umfasst fünf minösen, aber leichtgewichtigen Produkten mit sich mit smarter Logistik und schon im Markt

Säulen: Kraftstoffmanagement, Fahrertrainings, Herstellern von schweren Waren zusammentun, eingeführten Technologien der CO2-Ausstoß um optimierte Fahrzeuge und optimierter Fahrzeug- um Lkw optimal auszulasten. 80 Prozent verringern, zumindest sofern eine service, Leistungsüberwachung sowie Informa- Beispiele dafür gebe es schon, etwa SCA Hy- ganzheitliche Betrachtung der Herstellungs- und tionstechnologie. Um diese in die Unternehmen giene, Heinz, Hero Benelux, Refresco und Fries- Logistik- sowie Transportkette stattfinde, also hineinzutragen, bildet SFC sogenannte Smart land-Campina, die durch Zusammenarbeit ihre auch Verpackungen optimiert sowie die lokale Transport Manager aus, die wiederum als Mul- Transporte um 40 Prozent reduzieren konnten, Beschaffung wieder stärker in Betracht gezogen tiplikatoren in den Flotten dienen. Außerdem was am Ende laut Punte 35 Prozent weniger würden. Das wäre dann ein markanter Wende- setzt das SFC ebenfalls auf Zusammenarbeit – CO2-Emissionen und Transportkilometer be- punkt für den CO2-Ausstoß des Straßentrans- nämlich zwischen den Unternehmen. So kön- deutete. portsektors. ◼

„Es geht um Transparenz“ Interview: Sophie Punte ist Executive Director des Smart Freight Centre. Sie setzt sich für eine weltweit einheitliche

Erfassung und transparente Berichterstattung von CO2-Fußabdrücken ein. Das Gespräch führte Thomas Rosenberger.

?: Wie soll der CO2-Fußabdruck von Transportleis- Punte: Regierungen müssen klare Ziele für Punte: Es sollte ein Preis für die CO2-Emissio- tungen begrenzt werden? Emissionsreduktionen vorgeben. Sie müssen nen festgelegt werden, auch wenn es sich der-

Punte: Wir verlangen vor allem, dass der CO2- außerdem dafür Sorge tragen, dass Unterneh- zeit nur um „Schattenpreise“ handelt. Dann

Fußabdruck eines Warentransports transparent men ihren Emissions-Fußabdruck transparent werden CO2-Daten zu Finanzinformationen, ist. Unternehmen und ihre Kunden sollten die darstellen. Der Kunde hat ein Recht darauf, die den Führungskräften helfen, die richtigen

Höhe des CO2-Ausstoßes für ein Produkt ken- genau zu wissen, wie viel CO2 ein bestimm- Entscheidungen zu treffen – zum Beispiel, um

nen. Dazu zählt nicht nur der CO2-Fußabdruck ter Transport erzeugt. Ich glaube aber auch, Güter auf die Schiene zu verlagern, Elektro- der Warenproduktion, sondern auch derjeni- dass die Industrie eine Mitsprache dabei ha- fahrzeuge zu beschaffen oder Lieferketten neu ge des Transports. Dann brauchen wir für die ben sollte, welche Technologien sie letztend- zu organisieren. Für die Kunden wird es ein-

Berechnung und das Reporting des CO2-Aus- lich dazu einsetzt, die vorgegebenen Emissi- facher, umweltfreundlichere Transportalterna- stoßes eine weltweit einheitliche Methode. Erst onsziele zu erreichen. tiven auszuwählen. Wir sollten nicht nur über dann ist die Transparenz vollständig. Am En- ?: Welche Rolle spielt dabei das Smart Freight den Preis sprechen, den der Kunde für den de kann der Endverbraucher die jeweiligen Centre? Transport zahlt, sondern auch über den Preis,

CO2-Werte des für die Auslieferung eingesetz- Punte: Wir sehen uns als Mediatoren zwischen den unser Klima zahlt! ten Verkehrsträgers wie Lkw, Zug, Flugzeug, Transport- und Logistikunternehmen, ihren in-

Schiff sowie den des Logistikers auf den CO2- ternationalen Kunden und weiteren Parteien, die Wert der Produktherstellung addieren. Nur so Anteil am Logistikprozess haben. Gemeinsam Das Smart Freight Centre lassen sich die Angebote unterschiedlicher Lo- mit ihnen haben wir das Global Logistics Emis- Sophie Punte ist Executive Director des gistikdienstleister und Warenhersteller mithil- sions Council (GLEC, weltweiter Logistikemissi- Smart Freight Centre (SFC), das sie vor

fe des CO2-Fußabdrucks vergleichen. onen-Rat) eingerichtet und das GLEC-Rahmen- sechs Jahren gegründet hat, um effizien- ?: Muss die Politik das gesetzlich regeln? abkommen auf den Weg gebracht. Es dient dazu, teren und emissionsfreien Güterverkehr Emissionen standardisiert zu berechnen und zu auf globaler Ebene voranzubringen. Das berichten. Wir unterstützen Unternehmen bei der SFC hat mit führenden Logistikern, Bran- Integration des GLEC-Frameworks. Dazu gehö- chenverbänden, Experten und anderen ren das Festlegen von Zielen, Regeln für die Be- Organisationen den Global Logistics Emis- schaffung von Logistikdienstleistungen und das sions Council (GLEC) gegründet. Gemein- Aufstellen von Aktionsplänen zur Reduzierung sam entwickeln die Partner Richtlinien und

der CO2-Emissionen. Werkzeuge zur Berechnung, Berichter- ?: Welche weiteren Leistungen erbringt das Smart stattung und Reduzierung von Emissionen Freight Centre für die Kunden? und setzen sich für deren branchenweite Punte: Wir bieten standardisierte Richtlinien Akzeptanz ein. Das SFC erhält für seine und Bewertungen an, damit Unternehmen ver- branchen- und gesellschaftsfreundliche stehen, wo sie sich in Sachen Klimaschutz gera- Arbeit Mittel von Stiftungen. Darüber hi- de befinden. Wir schulen auch Lieferanten und naus unterstützt das SFC Unternehmen Kunden des Güterverkehrs, damit sie transpa- und Partner durch Beratung, Bewertungen,

rent CO2-Emissionen berichten und diese auch Schulungen und Veranstaltungen. Das SFC reduzieren können. hat zwölf Mitarbeiter, die in Regionen auf ?: Wie lässt sich ein fairer Wettbewerb zwischen der ganzen Welt ansässig sind, und arbei-

den Unternehmen, die eine CO2-Bilanz ausweisen tet dabei mit vielen Organisationen und Punte unterstützt Logistikunternehmen bei und grüne Produkte vorhalten, und denen, die das Initiativen zusammen.

der Verbesserung ihres CO2-Fußabdrucks. nicht tun, um Geld zu sparen, aufrechterhalten?

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Krupp SF 960 Henschel H22 HAK MB L 1513 Mischer mit Kippaufl ieger, Preis: 169,00 €; Muldenkipper, Preis: 115,00 €; Preis: 149,50 €, Aktionspreis: 130,00 €; Für Abonnenten nur 143,65 €. Für Abonnenten nur 97,75 €. Für Abonnenten nur 110,50 €. 1:50 Best.-Nr.: 041628 Best.-Nr.: 041445 Best.-Nr.: 041640 shop.eurotransport.de Telefon: +49 (0) 711 7252 282 . E-Mail: [email protected] [ 52 ] FAHRZEUGE | Aufbaulösungen für Mercedes-Vans

BUNTE VAN-VIELFALT Report: Am Produktionsstandort Ludwigsfelde hat die Van-Sparte von Mercedes ihr aktuelles Portfolio an Transportern mit speziellen Auf- und Ausbaulösungen aufgefahren. Darunter der „Polarfuchs“ – ein vollelektrisches Kühlfahrzeug auf eVito-Basis.

TEXT: FRANK HAUSMANN Mercedes klassifiziert sie in Handel und eGroce- FOTOS: FRANK HAUSMANN, DAIMLER ry, Service und Dienstleistungen, Personenbeför- derung, eingeschränkte Mobilität, Reisemobil, KEP und Logistik, Bau, Einsatz und Kommu- it einem Transporter von der Stange kön- nal sowie „weitere Branchen“. nen nur wenige Flottenbetreiber, Hand- Die Schaltzentrale für das Geschäft mit Auf- Mwerker und Gewerbetreibende etwas an- bauten bei Mercedes-Benz Vans ist das Aufbau- fangen. Sie brauchen Fahrzeuge, die speziell auf hersteller-Zentrum. Hier bündeln die Stuttgarter ihren Einsatz zugeschnitten sind. Was im Hause alle Aktivitäten rund um die Anpassung ihrer Daimler derzeit machbar ist, zeigte Mercedes- Basismodelle an besondere Transportanforde- Benz Vans bei der Veranstaltung „Clever Body- rungen. Zudem betreibt Mercedes ein Partner- builder Solutions 2019“ im Werk Ludwigsfelde. programm mit den zwei Labeln Mercedes-Benz Gemeinsam mit verschiedenen Auf- und Aus- Van-Partner und Mercedes-Benz Van-Solution. bauherstellern präsentierten die Schwaben ins- Marcus Breit- Es soll die Zusammenarbeit mit den Auf- und gesamt 34 Spezialaufbauten für die gesamte Lie- schwerdt, Leiter Ausbauherstellern stärken. ferwagen-Flotte der Marke. Das Spektrum für MB Vans: Außerdem unterstützt Mercedes die Partner X-Klasse, Citan, Vito und Sprinter reicht vom mit einem Aufbauhersteller-Portal. Dieser On- Aluminiumkipper über vollelektrische Kühl- „Megatrends wie Digitalisierung, Elektrifizie- line-Werkzeugkasten wurde 2004 etabliert und fahrzeuge bis hin zum Hochzeitsbus. Insgesamt rung und Nachhaltigkeit bieten große Chan- dient als Schnittstelle für den Informations- und decken die Transporter für 2,2 bis 5,5 Tonnen cen. Unsere E-Modelle erweitern das Spektrum Datenaustausch zwischen der Daimler AG und zulässiges Gesamtgewicht neun Branchen ab. für Aufbauhersteller wie für Endkunden.“ ihren Aufbaupartnern. Demgegenüber richtet

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1 Der „Polarfuchs“ kommt mit einer vom Bordnetz gespeisten Unterflur-Elektro-Kühl- anlage – das spart Batterien und Gewicht. 2 Einen ersten Pilottest hat der lokal emissi- onsfreie Lieferwagen bereits bestanden.

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sich die digitale Produktplattform „Conversion World“ gezielt an Endkunden. Hier finden Inte- ressenten und Kaufwillige häufig gefragte Stan- dardlösungen direkt ab Werk, die zusammen mit den Aufbaupartnern im Einrechnungsgeschäft entwickelt und umgesetzt werden. Es sind Kom- plettfahrzeuge aus einer Hand. Zusätzlich stel- len die Van-Partner auch zahlreiche Lösungen im Zweirechnungsgeschäft vor. Rund 90 Pro- zent aller Fahrzeuge verkauft Mercedes über das Zweirechnungsgeschäft. Die Transporter mit Der „Polarfuchs“ im Detail Stern werden dabei getrennt vom Aus- und Auf- bau in Auftrag gegeben und abgerechnet. Ser- Basisfahrzeug Typ Mercedes-Benz eVito vice, Garantie und Gewährleistung übernimmt Antrieb Frontantrieb, elektrisch jeder Hersteller für seinen Umfang in Eigenregie. Motorleistung 85 kW Insgesamt umfasst die 2018 vorgestellte „Con- Nenndrehmoment 295 Nm version World“ heute bereits über 227 Umbau- Länge/Breite/Höhe 5.140/1.928/1.915 mm ten von rund 150 Aufbaupartnern. Zulässiges Gesamtgewicht 3.200 kg „Megatrends wie Digitalisierung, Elektrifi- Aufbau zierung und Nachhaltigkeit bieten große Chan- Aufbau Kerstner-Isolierung cen für die Transporterbranchen. Unsere neuen K-Wert 0,30 W/m²K Elektromodelle erweitern das Spektrum für Auf- Kühlanlage Kerstner Cooljet C106EA mit Farbdisplay bauhersteller wie für Endkunden. Den Anfang Montageart Unterflurmontage machte im vergangenen Jahr der eVito. Jetzt folgt Besonderheit: Anbindung der Kühlanlage an das Van-Bordnetz zur Minimierung der benötigten Zusatzbatterie der eSprinter, und in der Zukunft wird noch eine und gleichzeitigen Nutzung der Fahrzeugenergie im Fahrbetrieb Elektrovariante des Citan unser Angebot kom- Betriebsmodi plettieren“, sagte Marcus Breitschwerdt, Leiter Insgesamt stellen drei mögliche Betriebsmodi die durchgängige Kühlung während des gesamten Auslieferprozesses sicher: Mercedes-Benz Vans, vor Fachjournalisten und – Standkühlungseinheit: zum Betrieb der Anlage im Stand bei Beladung im Hub verwies auf den neuen „Polarfuchs“ als ein Er- – HV-Fahrzeugbatterie: während der Fahrt gebnis konsequenter Zusammenarbeit zwischen – Pufferbatterie: bei Pausen und wenn das Fahrzeug während der Zustellung der Ware steht Hersteller und Aufbauer. lastauto omnibus 12/2019 [ 54 ] FAHRZEUGE | Aufbaulösungen für Mercedes-Vans

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1 Den Sprinter für Paketdienste von Spier gibt es bald auch mit Elektroantrieb. gestellt. Trotz 40 bis 50 Lieferstopps mit Lade- sorgt die Standkühlung des Transporters für 2 Lamar wiederum rüstet den Sprinter raumöffnung am Tag konnte er demnach die Frischdiensttemperaturen im Aufbau. Rollt der „Sky-Cab“ mit Pritsche/Plane und Temperaturen im Frischdienst-Frachtraum im- „Polarfuchs“ auf der Straße, übernehmen die Schlafkabine über der Kabine aus. mer zuverlässig halten. Hochvolt-Akkus im Unterboden des eVito die 3 Im Sprinter „Kofferaufbau Lightstar“ Entscheidend dafür sind die drei möglichen Kühlarbeit. Steht das Fahrzeug im Anschluss von Junge Fahrzeugbau wird der Betriebsmodi, die eine durchgängige Kühlung während der Warenzustellung oder einer Pau- gesamte Laderaum gleichmäßig mit Leuchtstreifen erhellt. während des gesamten Auslieferprozesses si- se, muss die eingebaute Pufferbatterie den Strom cherstellen. Während der Beladung im Depot für die Kühlung liefern.

1 Dank des großzügigen Einsatzes von Der emissionsfreie Stadtlieferwagen für den 1 2 Aluminium bringt die JPM-Kippbrücke nur Bereich „eGrocery“ im urbanen Raum basiert auf 490 Kilogramm auf die Waage. dem eVito und fungierte als besonderes High- 2 Ihr Scherenzylinder baut flach und kippt light in Ludwigsfelde. Den Kühltransporter etwas schneller als ein Teleskopzylinder. haben Mercedes und der Aufbauhersteller Kerstner gemeinsam entwickelt. Er verfügt über 3 Der Meiller-Kipper aus Stahl ist schwerer, sein Baustahlboden kann dafür mit hoher eine Kühlaufbau-Isolierung mit besonders nied- Beul- und Verschleißfestigkeit punkten. rigem K-Wert, einen elektrischen Fahrantrieb 4 Der hauseigene Teleskopzylinder hat mit und auch über eine elektrisch betriebene Kühl- Kippbrücke und Zuladung leichtes Spiel. anlage. Die kompakte Verdichter-Kondensator- Einheit der Unterflur-Kühlanlage Cooljet C106EA von Kerstner befindet sich nicht auf dem Dach, sondern unterhalb der Ladefläche. 3 4 Dadurch bleiben Fahrzeugsilhouette und Luft- widerstand des Transporters unverändert. Neu an dem Konzept ist, dass die Kühlmaschine an das Fahrzeugbordnetz des eVito angeschlossen ist. Das spart zusätzliche Batterien und Gewicht. Mit diesem auf „Polarfuchs“ getauften Kühl- fahrzeug lassen sich Lebensmittel lokal emis- sionsfrei ausliefern. Seine Alltagstauglichkeit hat der „Polarfuchs“ laut Daimler bereits in ei- nem vierwöchigen Pilottest mit dem Kochbox- Anbieter „Hello Fresh“ in Belgien unter Beweis Mercedes will das Konzept für die lokal emis- sionsfreie Lieferung temperatursensibler Pro- dukte künftig auch auf andere Branchen und Baureihen erweitern. Schließlich lockt der Markt der Belieferung mit frischen Lebensmitteln mit enormem Wachstumspotenzial. Laut einer Stu- die haben 82 Prozent der Befragten in deutschen Städten bereits davon gehört und rund 30 Pro- zent ihre Lebensmittel schon online bestellt. 10 Prozent davon machen das sogar regelmä- ßig. Schätzungen zufolge werden zwar hierzu- lande nur rund 1,5 Prozent aller Lebensmittel online bestellt, doch die Tendenz ist eindeutig. In Deutschland wie auch in den USA erwar- Auch ein Sprinter-Hochzeitsbus von Luidor war an der „Bodybuilder“-Veranstaltung vertreten. tet der Markt bis 2023 ein jährliches Wachstum von etwa 20 Prozent beim „eGrocery“. Die Big Player der Branche sourcen den Transport vom zeuge spielen in der KEP-Branche eine wichtige gramm Nutzlast, die der massive Teleskopzy- Frischdienstlager zum Kunden nicht mehr aus. Rolle, da sich die Paketdienstleister auf stärke- linder aus eigenem Haus mit Leichtigkeit in die Im Trend liegen eigene und möglichst emissions- re Abgasrestriktionen in den Innenstädten ein- Höhe stemmt. freie Flotten. Damit wollen sie sich vom Wettbe- stellen müssen. Kunden aus dem Baugewerbe verlangen nach werb abheben und mehr Service wie verschiede- In Ludwigsfelde zeigte Spier auch noch sei- wie vor klassische Transporterqualitäten. Ihre ne Zeitfenster für die Lieferung anbieten. Eigene, nen Integralkofferaufbau „P45+“ für die Paket- Fahrzeuge müssen vor allem wirtschaftlich, zu- geschulte und professionelle Fahrer sollen den zustellung auf Diesel-Sprinter-Basis. Für Lo- verlässig, robust und sicher sein. Die Mercedes Qualitätsstandard hochhalten. gistikdienstleister trumpfte der „Sky-Cab“ von Sprinter für den Bau reichen bis 5,0 Tonnen Ge- Neues ist auch für die Kurier-, Express- und Lamar mit aerodynamischer Schlafkabine und samtgewicht und lassen sich bei Bedarf noch Paketbranche (KEP) zu vermelden. So stellte die Pritsche/Plane auf. Einen nutzlastoptimierten mit bis zu 3,5 Tonnen schweren Anhängern Van-Sparte von Mercedes einen ausgebauten Leichtbaukoffer mit Ladebordwand pflanzt kombinieren. Mit den intelligenten Konnekti- eSprinter für Paketdienstleister vor. Der voll- Smartbox Nederland auf den Sprinter auf. Der vitäts-Funktionen wie Mercedes Pro oder der elektrischen Version der Transporterlegende hat 3,5-Tonner erlaubt 1,1 Tonnen Nutzlast. Fast in Mercedes-Benz User Experience (MBUX) mit der Steinheimer Aufbauhersteller Spier das in- die gleiche Kerbe stößt Junge Fahrzeugbau mit intelligenter Sprachsteuerung halten moderne tegrierte Regalsystem Eco Shelf 2.0 mit verbes- dem Sprinter „Kofferaufbau Lightstar“. Der Baufahrzeuge mit der Firmenzentrale jederzeit serter Nutzlast verpasst, wie es beispielsweise Leichtbaukoffer mit Aluminium-Unterbau ver- Verbindung. Das digitale Angebot für Dienst- bei UPS im Sprinter mit Verbrennungsmotor be- fügt über eine einseitige Schiebeplane, die das leistungen, Lösungen und Services im Flotten- reits im Einsatz ist. Emissionsfreie Zustellfahr- Be- und Entladen schneller machen soll. Den La- geschäft optimiert die Kommunikation zwischen deraum erhellen LED-Leuchtstreifen beidseitig Fuhrparkmanager, Fahrzeugen und Fahrern. Die über die gesamte Länge. Vernetzungslösung ermöglicht, online Aufträ- 2 Nicht minder interessant stellt sich das An- ge zu steuern und Fahrzeuginformationen wie gebot für die Baubranche dar. Stellvertretend Standort, Tankfüllstand oder Wartungsinterval- gab es in Ludwigsfelde auf Sprinter-Basis eine le nahezu in Echtzeit abzufragen. Doppelkabine mit Stahl-Kippbrücke von Meil- Ob Kühl-, Liefer-, Bau-, Kommunal- oder ler sowie einen Aluminium-Kipper mit Single Rettungsfahrzeuge – Mercedes-Benz Vans bie- Cab von JPM zu sehen. Je nach Einsatz haben tet ein umfangreiches Produktportfolio für un- beide Dreiseitenkipper ihre Vorzüge. Bei der terschiedliche Auf- und Umbauten. Die dritte Nutzlast ist der Sprinter mit Vollaluminium- Generation des Sprinter für 3,5 bis 5,5 Tonnen Aufbau kaum schlagbar. Gut 1,2 Tonnen Nutz- gibt es beispielsweise als Kastenwagen, Kombi, last lässt die nur 490 Kilogramm leicht bauende Fahrgestell, Doppelkabine oder Triebkopf in ei- JPM-Kippbrücke für den 3,5-Tonner zu. Dafür ner Vielzahl von Varianten und Sonderausstat- bestehen nicht nur die Bordwände und die Heck- tungen. Außerdem deckt der Sprinter jetzt alle 4 klappe aus massiven Aluminiumprofilen, son- drei Antriebsvarianten (Vorderrad-, Hinterrad- dern auch Hilfsrahmen und Ladeboden sind aus oder Allradantrieb) ab. Und auch der Vito kann dem leichten Metall gefertigt. Das Kippen über- bei Handwerk, Handel und Gewerbe glänzen nimmt ein platzsparender Scherenzylinder, der und für Dienstleistungen, im Shuttleverkehr flach baut und etwas schneller kippt als ein Te- oder als Taxi zum Einsatz kommen. Der mittel- leskopzylinder. Schweres Schüttgut ist dagegen große Transporter übernimmt als Kastenwagen Sache des Meiller-Kippers aus Stahl. Die Kipp- den Materialtransport oder dient mit Werkstatt- brücke aus 2,5 Millimeter starkem Baustahlbo- einrichtung von Bott oder Sortimo als Service- den WS 50 weist eine extrem hohe Beul- und fahrzeug. Mit zwei Radständen, drei Längen von Verschleißfestigkeit auf und hält auch größeren 4,90 bis 5,37 Metern und drei Antriebsvarianten Brocken stand. Dafür bietet der 3,5-Tonner bei deckt der Dreitonner viele Einsatzfälle ab. Zu- 2,60 Meter Ladelänge aber nur noch 720 Kilo- dem ist auch er digital am Puls der Zeit. ◼

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EMSIGER LIEFERANT Dauertest: Der Opel Combo begleitet für ein paar Monate die Redaktion. Schon zur Halbzeit hat sich der kompakte Kastenwagen mit all seinen Schrullen auf diversen Trips bewährt.

TEXT: MARKUS BAUER | FOTOS: THOMAS KÜPPERS Chic mit einer Rückwand, durch die jeder dig erst ins normale System zurückspringen – Schraubenkopf in den Innenraum ragt, bringt oder fasst die Seitenscheibe an. dafür aber jede Menge Elektronik mit, die dem Bei diesem Display bleibt es allerdings nicht. chrullig ist er in der Tat, der Kleine. Denn Fahrer das Leben leichter machen soll. Ein rich- Wer den Blick zur Straße wendet, sieht einen wie so oft gilt auch beim neuen Combo: tig großes Display zeigt mittig im Armaturen- weiteren Bildschirm. Mit dem Head-up-Display SWo Licht ist, ist auch Schatten. Beim ersten träger die zeitgemäß designte Bedienoberfläche steht der Combo in seinem Segment ziemlich Kontakt mit dem Combo überwiegt aber defini- des integrierten Infotainmentsystems, aber auch alleine da. Die Informationen auf dem „HUD“ tiv Ersteres. Das ist schon eine Schau, womit der Apple Carplay und Co. an. Manko hier: Infor- sind übersichtlich und vor allem nicht überfrach- Franzose, Pardon: Rüsselsheimer da aufwartet. mationen wie beispielsweise die Außentempe- tet portioniert. Das erspart in den meisten Fäl- Der Testwagen schmückt sich zwar nicht gera- ratur sind nur dort zu finden. Apple sieht dies len den Blick auf den Tacho. de mit aufwendig hinterschäumten Materialien aber nicht vor. Wer also wissen will, wie warm Ein Scherflein mehr Übersicht versprechen im Innenraum, pflegt also eher den Hartplastik- oder kalt es draußen ist, muss relativ aufwen- auch die optionalen Zusatzkameras, die der Test-

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1 Rein rechnerisch finden im Heck zwei Palet- 4 Der Ladeboden ist ebenso spartanisch ten Platz. Die Lampen sind immer sichtbar. wie die Verzurrmöglichkeiten. 2 Im Laderaum sorgen recht trübe, aber heiße 5 Die Schiebetüren eignen sich nur bedingt Funzeln für einen zarten Schein – keine LED! zum Beladen. Ein mittlerer Umzugskarton 3 Per Hebel lässt sich die linke Tür verriegeln. ist schon zu viel.

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4 wagen aber leider vermissen lässt. Zum Ein- Opel Combo Edition parken genügen die Piepser vollkommen und MOTOR gehören allein schon im Sinne der Gesamtbe- Vierzylinder-Dieselmotor, Euro 6d-Temp, SCR mit Adblue triebskosten in jeden Transporter. Die Kameras Hubraum 1.499 cm3 gehen aber noch einen Schritt weiter. Eine Rück- Leistung 96 kW/130 PS Max. Drehmoment 300 Nm bei 1.750/min fahrkamera kennt jedes Kind. Der Combo hat Getriebe Sechsgang-Schaltgetriebe zudem eine seitliche Kamera, die den Bereich Kraftübertragung Frontantrieb rechts vom Fahrzeug auskundschaftet. Klingt 5 ABMESSUNGEN UND GEWICHTE nach einem netten Komfortextra. Tatsächlich offenbart sich aber bei den bei- Laderaum L/B/H 1.529/1.129/1.236 mm Außenabmessungen L/B/H 4.403/1.921/1.860 mm den Punkten HUD und Kameras eine Schwäche Nutzlast max. 995 kg des Combo: Die Sicht ist nämlich nicht optimal. Anhängelast gebr. (max.) 1.500 kg Nach vorn steht das Kombiinstrument relativ tief. Wer also einen Blick auf den Tacho werfen VERBRAUCH will, schaut schon ziemlich von der Straße weg. Normverbrauch 4,6 l/100 km Das HUD hilft, ist aber nicht Serie. Gravierender Verbrauchsrunde 5,4 l/100 km ist aber die katastrophale Sicht zur Seite. Im to- PREIS ten Winkel auf der Beifahrerseite verschwindet locker ein 3,5-Tonner. Die Kamera ist also tat- Grundpreis 20.690 Euro (exkl. MwSt.) Testwagenpreis 26.580 Euro (exkl. MwSt.) sächlich eher Prothese als Komfortspielerei. Na- lastauto omnibus 12/2019 [ 58 ] FAHRZEUGE | Opel Combo

1 2 1 Das Cockpit wirkt modern und aufgeräumt. Wohlgeformtes Hartplastik dominiert. So stellt sich die Schaltkonsole als harter Gegner fürs rechte Knie he- 2 Das Lenkrad liegt gut in der raus. Eine Polsterung fehlt, dafür Hand. Nach etwas Eingewöh- nung finden sich die Daumen stößt das Knie immer wieder beim schnell auf den Tasten zurecht. Einsteigen dagegen und ruht auch auf langen Strecken nicht gerade 3 Ablagen gibt es zahlreich im In- nenraum. Das obere Fach wird sanft. Die Sitze sind trotz der fes- von der Klimaanlage gekühlt. ten Rückwand ausreichend ein- stellbar. Doch die Sitzfläche fällt ein wenig kurz aus. Für die Fahrt in den Kindergarten ist das kein Problem, auf langen Kuriertouren schon eher. Dafür hat Opel beim 3 Raumgefühl ganze Arbeit geleistet. Der Combo wirkt durchaus luftig, türlich: Große Spiegel sehen nicht auch mit Beifahrer. so chic aus. Wirklich klein sind die Etwas mehr Luft könnte dafür Öhrchen des Combo auch nicht. Ein der Motor vertragen. 130 Pferde kleines Bisserl mehr oder ein gehö- stehen auf der Habenseite. Aller- riges Update an der Optik tun aber dings tut sich das Motörchen recht dringend not, gerade im Kastenwa- schwer, allesamt in den Galopp zu gen ohne Seitenfenster im Fond. treiben. Stattdessen wirkt der Die- Auch die Ergonomie lässt ein sel vor allem im unteren Drehzahl- wenig den Eindruck entstehen, bereich sehr zugeschnürt. Das zeigt als hätten die Designer den Combo sich einerseits an der Ampel in ei- nicht unbedingt mit dem gewerb- nem zähen Antritt, andererseits will lichen Fahrer im Fokus entwickelt. er auch obenrum nicht so recht in

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1 Im Beifahrerfußraum sitzt eine 230-Volt-Steckdose. Sie hat unterwegs schon manchen Laptop versorgt. 2 Die Rückwand ist gänzlich unverkleidet. Schrauben- köpfe stehen heraus. 3 Als Kleiderhaken dienen gebogene Metallstreifen. 3 Noch mehr Stauraum findet sich über Kopf. Unterlagen und Warnwesten sind hier gut aufgehoben. 4 Die Dachkonsole nimmt die geschwungenen Formen der Ausbuchtung rund um den Schalthebel wieder auf.

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Clever tanken mit Diesel Listpreis-System! DieDie multicardmulticard – eineeine K Kartearte fürfür alles.alles.

Bei uns können Sie Ihren Fuhrpark zu festen Wochenpreisen an ausgewählten Richtung Höchstgeschwindigkeit chelndem Gasfuß gefahrenen Ver- Agip Service-Stationen betanken. rennen. Damit einher gehen eigen- brauchsrunde liegen noch 5,4 Liter artige Schaltempfehlungen, die im- an. Immerhin passt die Fahrwerks- Die multicard ist eine Tankkarte der Eni Deutschland GmbH, mer einen Tick mehr Drehzahl vor- abstimmung zum Motor. Sportli- Theresienhöhe 30, 80339 München. geben als erwartet. So lechzt die che Fahrweise ist dem Combo ein Weitere Informationen erhalten Sie unter: Tel.: +49 (0)89 5907-470, Elektronik beim Beschleunigen aus Graus. So artet es in echte Arbeit Fax: +49 (0)89 59077-3122, [email protected], wwww.agip.dde Tempo 100 noch nach dem dritten aus, den Kastenwagen flott um Gang. Entsprechend groß ist dann kurvige Landstraßen zu zirkeln. auch der Durst. Im Testmittel ge- So gesehen gibt der Opel also eher nehmigt sich der Combo statt der den entspannten Genießer als den Werksangabe von 4,6 Litern satte hektischen Kurier. Und dann passt 6,2 Liter Diesel. Auf der mit strei- auch das Gesamtbild wieder. ◼ lastauto omnibus 12/2019 enii.com/de [ 60 ] FAHRZEUGE | Mitsubishi L200

BREIT AUFGESTELLT Fahrbericht: Mit sportlicher Front, wertigem Interieur und hohem Fahrkomfort steht die neue Generation des Mitsubishi L200 bei den Händlern. Mit seinem Vorgänger gemein hat er ein umfangreiches Zubehörprogramm.

TEXT: JULIAN HOFFMANN | FOTOS: MITSUBISHI Viel wichtiger in einem Pick-up wie dem L200 he da: Der Antrieb macht auf der Landstraße, aber sind ohnehin die inneren Werte – und die der Autobahn und im Gelände einen harmoni- kommen recht konventionell daher. Ganz un- schen Eindruck. Nach den ersten zaghaften Me- ür seine Fahrzeugklasse wenig aggressi- abhängig von der Ausstattung vertrauen die tern geht der Turbodiesel mit seinem maximalen, ve, geradezu rundliche Linien zeichneten Japaner da auf einen 2,3-Liter-Vierzylinder mit ab 1.750 Touren anliegenden Drehmoment von Fden Mitsubishi L200 bis zuletzt aus. Mit 150 PS. Serienmäßig ist der Selbstzünder an 400 Nm kraftvoll ans Werk. Die knapp 2,3 Liter der mittlerweile sechsten Generation aber än- ein Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt, dazu Hubraum sind dem rund zwei Tonnen schwe- dert sich das radikal. Um im hierzulande im- gibt’s einen manuell zuschaltbaren Vorderachs- ren L200 durchaus gewachsen, wenngleich die mer noch kleinen, dafür hart umkämpften Pick- antrieb („Easy Select 4WD“). Wie sonst nur der Automatik eher träge auf Gasbefehle reagiert. up-Segment gegen die Konkurrenz bestehen zu VW Amarok und die Mercedes-X-Klasse kann Sie verleiht dem Pritschenwagen mit hinte- können, verpassen die Designer dem Pritschen- der Mitsubishi aber zumindest optional auch rer Starrachse und Blattfederpaketen dafür ein wagen jetzt nämlich ein kräftigeres Gesicht. Den mit einem permanenten Allradsystem („Super komfortables Fahrgefühl, zu dem auch die neu- unteren Lufteinlass schmücken Chromleisten, Select 4WD-II“) geordert werden. en Stoßdämpfer an der Hinterachse beitragen, die Scheinwerfer sind schmal gehalten und die Mit dieser Option und der aufpreispflichti- die ab sofort auf ein vergrößertes Ölvolumen Radhäuser ausgestellt. „Dynamic Shield“ nennt gen Sechsgang-Automatik fuhr der neue Pick- zurückgreifen können. Mitsubishi die Design-Philosophie, die auch die up sodann auch für die erste Probe vor. Und sie- Sobald die Räder dann über unbefestigtes Ter- SUV-Modelle der Marke prägt. rain rollen, schlägt die Stunde des permanenten An ebendiese ist auch das Interieur des Pick- Allradantriebs: In der Grundeinstellung verteilt ups angelehnt. Softtouch-Oberflächen und Zier- er die Kraft des Dieselmotors in einem Verhältnis nähte an Armlehne und Feststellbremse prägen von 40 zu 60 auf Vorder- und Hinterachse. Das das Bild. Die Mittelkonsole ist im Alu-Look ein- reicht für Feld- und Waldwege, Schotterpisten gefasst, außerdem sind Klavierlack-Einsätze und die Kiesgrube. Sperrt man das Mittendiffe- montiert. Die hinter dem Lederlenkrad mit In der Dop- renzial über den Drehschalter hinter dem Auto- ebenso breitem wie griffigem Kranz liegenden pelkabine ist matikwählhebel, fährt der L200 zielstrebig auch Rundinstrumente sind klar ablesbar. Allein die auch hinten durch Matsch und Schnee. Kommt zum rutschi- klobigen Taster für die Sitzheizung wollen in ausreichend gen Grund zusätzlich eine heftige Steigung, ist die Konsole samt hochauflösendem Sieben-Zoll- Kniefreiheit der „4LLc“-Modus an der Reihe. Mit ihm wird Touchscreen nicht so wirklich passen. vorhanden. die Geländeuntersetzung eingelegt und gerade

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1 Mittendifferenzialsperre und Untersetzung werden per Drehschalter eingelegt. 2 Das Cockpit wirkt insgesamt aufgeräumt, die Materialien machen einen wertigen Eindruck. 3 Die Ladefläche misst in der Länge je nach Kabine 1,85 oder nur 1,52 Meter (im Foto).

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bei niedrigem Tempo ein Maximum an Kraft an So offeriert der Hersteller für den L200 bei- die Räder übertragen – und das mit Unterstüt- spielsweise eine bis über die Außenkante der Mitsubishi L200 zung einer neuen Offroad-Traktionskontrolle, Seitenwände reichende Permanentbeschichtung MOTOR die sich auf Schotter, Schnee, Sand und steinige aus Zwei-Komponenten-Polyurethan. Als Alter- Reihenvierzylinder-Turbodiesel, vier Ventile pro Zylinder, Untergründe vorkonditionieren lässt und von native ist eine Laderaumwanne aus Kunststoff zwei oben liegende Nockenwellen, Common-Rail- einer Bergabfahrhilfe flankiert wird. oder Alu zu haben, die mit einem Verzurrösen- Einspritzung; Euro 6d-Temp per SCR-Katalysator Hubraum 2.268 cm3 Was Passagierkabine und Ladeabteil angeht, Set mit vier Schienen und sechs einstellbaren Leistung 110 kW (150 PS) bei 3.500/min ist der L200 weiter in zwei Varianten verfügbar. Ösen geliefert werden kann. Ebenfalls im Pro- Max. Drehmoment 400 Nm bei 1.750–2.250/min Die Club Cab mit gegenläufig zu den Vorder- gramm: eine große Werkzeugbox, eine Auffahr- LEISTUNG türen öffnenden hinteren Türen bietet Hinter- rampe, ein Rollcover und viele weitere Lade- bänklern weniger Platz, kann dafür aber mit ei- raumabdeckungen – darunter ein Commercial Getriebe 6-Gang-Schaltung, optional 6-Gang-Automatik; jeweils ner 1,85 Meter langen Ladefläche aufwarten. Die Hardtop, das aus der Pritsche ein echtes Lade- mit Geländereduktion Doppelkabine wiederum ist als echter Fünfsitzer abteil machen soll. Kraftübertragung manuell zuschaltbarer Allrad- und Viertürer konzipiert, wird dafür aber nur In Kooperation mit Kunath Fahrzeugbau re- antrieb, optional permanenter Allradantrieb; jeweils mit von einer 1,52 Meter kurzen Pritsche ergänzt. In alisiert Mitsubishi zudem aufwendigere Um- Hinterachsdifferenzialsperre Sachen Zuladung wiederum herrscht mit rund bauten. So wird der L200 auf Wunsch zum Hin- ABMESSUNGEN UND GEWICHTE einer Tonne zwischen beiden Modellen nahezu ter- oder Dreiseitenkipper, auch ein Ladekran ist Gleichstand, auch die Anhängelast pendelt sich erhältlich – ebenso wie Schneepflug und Auf- Länge/Breite/Höhe 5.215–5.305/ 1.815/1.780 mm je nach Version bei ordentlichen 3,0 bis 3,1 Ton- baustreuer und eine Tankanlage samt Zapf- Radstand 3.000 mm nen ein. Am Ende ist also der Einsatzzweck ent- pistole. Mit einem Kofferaufbau wiederum will Länge/Breite Ladefläche 1.850/1.470 bzw. scheidend, dem bei Mitsubishi dank eines um- der Pick-up hinter abschließbaren Rollläden bei- Club Cab bzw. DoKa 1.520/1.470 mm Wendekreis 11,8 m fangreichen Zubehörprogramms traditionell spielsweise Gartenzubehör oder Baustellenab- Bodenfreiheit unbeladen 205 mm kaum Grenzen gesetzt werden. sperrungen verstauen können. ◼ Leergewicht 2.039–2.149 kg Zulässiges Gesamtgewicht 2.920–3.110 kg Nutzlast 956–1.087 kg Anhängelast ungebr./gebr. 750/3.000–3.100 kg

Markante und im Ver- VERBRAUCH UND EMISSIONEN gleich zum Vorgänger Normverbrauch kombiniert 7,5–7,9 l Diesel/100 km CO -Emissionen kombiniert 198–206 g/km große Rückleuchten 2 Tankinhalt Diesel/Adblue 75/21 l prägen den Abschluss. PREIS L200 Club Cab Basis 29.690 Euro L200 Doppelkabine Basis 31.490 Euro L200 Doppelkabine Top 43.390 Euro WERKZEUG RELOADED Fahrbericht: Der Pionier für Elektrotransporter Streetscooter spendiert seinen beiden Baureihen Work und Work L ein leicht verändertes Gesicht. Doch die optische Anpassung ist bei Weitem nicht alles.

TEXT: MARKUS BAUER 160 Kilometer, ist also nach wie vor für den Ver- Jörg Sommer aber, neben der üblichen Erklä- FOTOS: MARKUS BAUER, STREETSCOOTER kehr auf der letzten Meile ausreichend und bie- rung, dass E-LCV eben nur einen begrenzten tet, verglichen mit den in diesem Segment oft Radius abdecken müssten, dass eine Brennstoff- üblichen durchschnittlichen Tourdistanzen, so- zellenvariante des Werkzeugs in Planung sei. as sich unterm Blech sowie hinter der gar ein gewisses Polster. Gerade der Innenraum des Streetscooter war Kabine tut, ist für Nutzfahrzeugkunden Gleichzeitig steigt die Höchstgeschwindigkeit ja bisher eher spartanisch zweckmäßig ausge- Wohnehin wichtiger als die dezent erneu- auf 120 km/h. Damit lassen sich auch Überland- stattet. Auch das ändert sich nun – zumindest erte Front des Streetscooter. Die wohl wichtigs- etappen und sogar kurze Ausflüge auf die Au- ein bisschen. Beim Einsteigen fallen zunächst te Neuerung: Der Hersteller hat die Nutzlast tobahn problemlos unternehmen. So schiebt die angenehm weit ausgeschnittenen Türen auf. des Citystromers erhöht. Mehr als eine Tonne sich der Lieferwagen flugs an Lkw vorbei, oh- Auch beim Öffnungswinkel hat Streetscooter kann der Work, das kleinere der beiden aktu- ne zum Verkehrshindernis zu werden. Schnel- Hand angelegt. Wer die Tür dann schwungvoll ell verfügbaren Modelle, nun schultern. Das ist ler ist er also geworden. Auf die Frage nach grö- zuwirft, wird sofort an eine der Kerntugenden ein Wort. Der Work bot bisher nicht einmal 700 ßeren Reichweiten kontert Streetscooter-CEO des Streetscooter erinnert: Die Karosserieteile be- Kilogramm Nutzlast. In den Kofferaufbau des größeren Work L wiederum passen nun auch vier Europaletten, die auch durch die Seitentür hineinbugsiert werden können. Im Falle des gro- ßen Bruders wachse die Nutzlast indes nur um etwa 100 Kilogramm, sagt Philipp Franz, strate- gischer Projektleiter bei Streetscooter. Auch bei der Ladeleistung hat Streetscooter nachgelegt. Dank maximal 11 kW sind die Batte- rien laut Hersteller nach rund fünf Stunden wie- der bei 80 Prozent. Die fassen nun 40 kWh und werden bei Streetscooter gebaut. Zu den ver- wendeten Zellen wollte man aber keine Details verraten. Die Reichweite beträgt beladen rund Mit dem Facelift zieht etwas Komfort in den Streetscooter ein. Dazu wächst der Laderaum.

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | Streetscooter Work [ 63 ]

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1 Hartplastik und krudes Design regieren noch immer. Dennoch gibt es mehr Komfort. 2 Ab sofort gibt es den Streetscooter mit Klimaautomatik und Entertainmentsystem. 3 Schicke Alufelgen sorgen für ein wenig Glamour im tristen Arbeitsalltag. 4 Trotz der kompakten Maße rollt der Work mit ordentlichen Spiegeln vor. 5 Der neue Kofferaufbau bietet mehr Platz. Bis zu vier Paletten passen ins Heck.

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stehen aus Kunststoff. Durchgefärbt, einfach ge- Nach dem Einsteigen und ein wenig Herum- Die Antwort von Streetscooter fällt eindeutig schraubt oder geklipst und dadurch besonders gefingere an Touchdisplay und Klima folgt end- aus: Der Kunde stehe mit seinen Wünschen im reparaturfreundlich. Aber eben Kunststoff. An lich der Druck auf den verschämt in der Mittel- Mittelpunkt. Natürlich lässt sich die Liste der Se- so einer Tür ist einfach nicht so viel dran. Ent- konsole versteckten Startknopf. E-Auto-typisch rienausstattungen auf Wunsch auch verkürzen. sprechend scheppernd fällt sie ins Schloss. All- hört man erst einmal nichts. Setzt sich der Work Rollt der Streetscooter aber ganz gemäß Ver- zu viel hat der Stromer also von seinem puris- aber in Bewegung, ertönt ein Geräusch aus dem kaufsprospekt vor, beginnt die Preisliste für tischem Ansatz nicht eingebüßt. Davon zeugt Soundgenerator. Das liegt irgendwo zwischen den Work als Fahrgestell bei 38.450 Euro netto. auch die in tristem Grau gehaltene Hartplastik- U-Bahn und Stabmixer. Doch es mahnt die Pas- Dann ist aber zwingend noch ein Aufbau nö- landschaft. Macht nix, soll ja ein Werkzeug sein. santen: Vorsicht, hier kommt ein Stromer! tig. Wer sich gleich für den Work Box mit bis Im intern D17 genannten neuen Modell be- zu 7,7 Kubikmeter Ladevolumen entscheidet, stückt Streetscooter das Einheitsgrau mit ein Ab Tempo 20 schaltet sich das System ab. Dann muss mindestens 42.750 Euro anlegen. In der paar Komfortausstattungen, die aber alle se- machen Reifen und E-Maschine selbst genug Box hat Streetscooter übrigens auch das Verzurr- rienmäßig an Bord sind. Der Fahrer kann sich Krach. Der dringt im neuen Work ein wenig lei- system überarbeitet. Zwölf Punkte zum Nieder- über Klimaautomatik, schlüsselloses Einsteigen ser in den Innenraum, hält sich aber beim Stro- zurren stehen zur Verfügung. und Starten und das Notrufsystem eCall freu- mer eh in engen Grenzen. Die Beschleunigung en. Der Beifahrer profitiert von einem Airbag. ist flott und direkt, eben genau so, wie man sie Bereits im September hatte Streetscooter verkün- Sitzheizung für beide Insassen, elektrische Au- von einem elektrisch angetriebenen Nutzfahr- det, mit dem chinesischen Autobauer Chery ßenspiegel – verstell- und beheizbar – sowie ein zeug erwartet. Die Rekuperation ist angenehm ein Joint Venture gründen zu wollen. Basis Infotainmentsystem mit DAB+ von Kenwood, eingestellt. So lässt sich der Stromer im Stadtver- für die neuen China-Stromer ist der geliftete Bluetooth-Freisprechanlage sowie Apple Car- kehr in den meisten Fällen nur mit dem „Gas- Work L. Der kommt auch beim japanischen Part- play und Android Auto sind ebenfalls an Bord. pedal“ bewegen. ner Yamato zum Einsatz. In der Zukunft will Dennoch gemahnen die Einbauten alle an Nach der Fahrt stellt sich allerdings die Frage: Streetscooter die Fahrzeuge nicht mehr nur in Prototypenbau. Sie funktionieren, es ist alles Braucht der Zusteller der Deutschen Post, die Düren und Aachen bauen. Vorerst komme aber erreichbar und wackelt auch nicht in den Ein- ja mindestens Geburtshelfer der Streetscooter- noch die komplette Yamato-Bestellung aus den bauschächten. Doch es ist deutlich zu sehen, dass Geschichte war, all diese Komfortextras? Zudem deutschen Werken. Auch ein weiteres Entwick- auch im Innenraum die Ingenieure und nicht die kosten Klimaautomatik und Entertainmentsys- lungszentrum sei geplant, das dann in China Designer das letzte Wort hatten. tem auch Nutzlast und brauchen Strom. entstehen soll. ◼ lastauto omnibus 12/2019 Abonnenten sparen DER bis zu 35 %

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rüher war alles so einfach. Für ein neues den D20-Motor angedeihen. 2018 begann dann flotte an Entwicklungspartner Hamburg ausge- Busmodell bedurfte es zumeist ein paar nach langen Entwicklungsjahren die Zeiten- liefert werden. Die Serienproduktion will MAN FRetuschen an der Karosserie – und wenn wende in München. Der grundlegend erneu- dann rund ein Jahr später beginnen. es hoch kam, dann einer neuen, effizienteren erte MAN Lion’s City trat auf den Plan – und Schon verfügbar, wenn auch mit kleinem Diesel motorenbaureihe. Gerade bei Motoren- das nicht nur als Diesel- und Erdgasmodell mit Stotterer beim Serienanlauf, ist die Verbrenner- bauern wie MAN ist Letzteres mehr Pflicht als neuem, kleinerem Motor, sondern auch als Mild- variante als reiner Diesel mit dem neuen, kom- Kür. Und genau so hielten es die Münchner auch hybrid sowie als reiner Elektrobus. Der Elektro- pakten D15-Motor oder mit neuem Erdgas motor bis vor Kurzem und ließen ihrem Stadtbus seit bus indes braucht noch eine kleine Weile, um zu E18 (siehe lastauto omnibus 10/2019). Beide Ver- rund 20 Jahren nicht viel mehr als Facelifts und reifen. Ende 2019 sollen erste Fahrzeuge als Test- brenner werden zudem mit einem neu entwi-

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | MAN Lion’s City 12C Efficient Hybrid [ 67 ]

Test: MAN hat den Hybridstadtbus Lion’s City erneuert und auf Mildhybrid-Konzept umgestellt. Ob sich dieser Aufwand gelohnt hat, zeigt der erste Test des Schönlings.

TEXT: THORSTEN WAGNER FOTOS: JACEK BILSKI, THORSTEN WAGNER, MAN

ckelten Mildhybridsystem angeboten, das zwar Bus-Vertriebschef Rudi Kuchta während der Im Straßenbild einiger Städte wird der neue nicht mit einem Vollhybrid wie dem seit 2010 Busworld in Brüssel beinahe schon 100 Prozent Lion’s City langsam ein bekanntes Gesicht. Im- rund 1.000-mal verkauften Lion’s City Hybrid der derzeitigen Dieselbestellungen aus machte. merhin ist er mit dem ausdrucksstarken Smart- vergleichbar ist, aber immerhin eine vollwertige Schließlich kann es sich kaum eine Kom mune Edge-Design des Teams um Stephan Schön- Start-Stopp-Automatik besitzt, wie sie sonst nur noch leisten, einen Bus mit reinem Diesel antrieb herr einer der auffälligsten Vertreter seiner wenige Hersteller realisiert haben. Der hybride zu bestellen, der nicht mindestens mit einem doch eher bodenständigen Zunft. Die moderne Mercedes Citaro kann das so nicht, auch wenn kleinen „h“ gekrönt ist, auch wenn erste Bun- Front mit den neuen LED-Scheinwerfern, die das kleine „h“ auf den Mild hybrid verweisen desländer die Förderungen hierfür schon wie- direkt vor dem Wagen leider ein etwas flecki- soll. Eine Variante, die nach Aussage von MAN- der einstellen. ges Licht produzieren, die tiefe Fensterlinie mit lastauto omnibus 12/2019 [ 68 ] FAHRZEUGE | MAN Lion’s City 12C Efficient Hybrid

MAN Lion’s City 12C Efficient Hybrid

MOTOR DIE MESSWERTE Wassergekühlter Reihensechszylinder-Dieselmotor MAN D1556 LUH, Etappe 1 Rundstrecke Solitude Strecke km 12,0 stehend eingebaut, elektronisch gesteuerte Direkteinspritzung per gemischt Verbrauch l/100 km 27,8 Common Rail, VTG-Turbolader; SCR-only-Technik mit Adblue-Einsprit- Geschwindigkeit km/h 51,3 zung, geschlossener Partikelfilter/DOC, Abgasnorm Euro 6d; Mildhy- bridsystem Etappe 2 Solitude–Stuttgart-Schlossplatz Strecke km 22,7 mit Kurbelwellen-Startergenerator (8 kW), Ultracaps (40 Landstraße; Stadtverkehr leicht Verbrauch l/100 km 32,2 Wh), Start-Stopp-Automatik und Powerboost (520 Nm) Geschwindigkeit km/h 33,8 Bohrung/Hub 115/145 mm Hubraum 9.037 cm³ Etappe 3 Stuttgart SSB Linie 42**, Schloss- Strecke km 10,9 Verdichtung 21 : 1 platz–Erwin-Schöttle-Platz; Stadt- Verbrauch l/100 km 47,9 Leistung 206 kW (280 PS) bei 1.800/min verkehr schwer Geschwindigkeit km/h 21,2 Maximales Drehmoment 1.200 Nm bei 800–1.600/min Etappe 4 Stuttgart SSB Linie 42**, Strecke km 5,3 Erwin-Schöttle-Platz–Schlossplatz; Verbrauch l/100 km 39,3 KRAFTÜBERTRAGUNG Stadtverkehr schwer* Geschwindigkeit km/h 22,5 Getriebe: ZF Ecolife 6 AP 1200 B (optimierte Step-3-Software), voll- Etappe 5 Stg. Schlossplatz–Schattenring– Strecke km 20,3 automatisches Sechsgang-Wandlergetriebe mit integriertem Retarder Leonberg Esso; Stadtverkehr schwer, Verbrauch l/100 km 58,8 und fahrwiderstandsabhängiger Schaltsteuerung Topodyn Life Überland schwer Geschwindigkeit km/h 38,1 Gesamte Strecke Strecke km 71,2 Verbrauch l/100 km 42,0 ÜBERSETZUNGEN CO2 Gramm/ Personenkilometer*** 23,5/11,2 1. Gang 3,364 4. Gang 1,0 Verbrauch Adblue ca. 4,0 l 2. Gang 1,909 5. Gang 0,720 Geschwindigkeit km/h 32,6 3. Gang 1,421 6. Gang 0,615 * Geänderte Streckenführung wegen Baustellen Stuttgart-Innenstadt; ** jeweils mit Haltestellen à zehn Sekunden; Stopp- R.-Gang 4,235 zeiten und verkehrsbedingte Stoppzeiten herausgerechnet; Wetter: trocken, 20 °C; *** halbe/volle Auslastung Wandler- 1,9–2,3 Achs- 5,12 (alt.: INNENGERÄUSCHE übersetzung übersetzung 4,54/5,73/ Spreizung 5,47 6,19) vorn Mitte hinten 50/70 km/h, dB(A) 64/66,5 64/65 67/70 FAHRWERK BETRIEBSKOSTEN Vorn Einzelradaufhängung MAN VOKS-08-B-01 ERA (ZF-Kompo- Kaufpreis Euro 250.000 nenten), Vierlenkeraufhängung, zwei adaptive PCV-Stoßdämpfer, Feste Kosten pro Jahr Euro 62.703 Stabilisator, zul. Achslast max. 7,5 t, Radeinschlag 52 Grad. Hinten Feste Kosten pro km Cent 156,76 starre Niederflur-Portalachse MAN HU 1330-B-00, zwei Längslenker, aufgelöster Dreieckslenker, vier PCV-Stoßdämpfer (ZF Sachs), zul. Variable Kosten pro km Cent 84,93 Achslast max. 11,6 t. Reifengröße rundum 275/70 R 22,5 Gesamtkosten pro km Cent 241,69 Parameter für die Dekra-Betriebskostenberechnung: Haftpflicht und Kasko 100 Prozent, jährliche Laufleistung 60.000 km, BREMSANLAGE/SICHERHEIT Nutzungsdauer 72 Monate Elektronisch geregelte Zweikreis-Druckluftbremsanlage mit innen- belüfteten Scheibenbremsen rundum; Dauerbremse ZF-Primärretar- der, Motorbremse EV-Bec; elektronisches Stabilitätsprogramm ESP (optional); ABS/ASR. SA: Mobileye-Totwinkel- und -Abbiegeassistent mit Fußgängererkennung; LED-Schweinwerfer/-Tagfahrlicht

LENKUNG ZF-Kugelmutter-Hydrolenkung ZF 8098 Servocom mit variabler Über- A D D setzung (17,0–20,0), Lenksäule in Höhe und Neigung pneumatisch verstellbar (MAN FAP nicht komplett verstellbar). F E E HEIZUNG/LÜFTUNG/KLIMA B CC Dachkanal-Lüftungsanlage plus Aufdach-Klimaanlage (Aufpreis) A Spheros Revo mit integrierter Dachheizung, Kälteleistung max. 32 kW, Heizleistung 38 kW; Lufteintritt über schlitzförmige Ausströ- ABMESSUNGEN WERTUNG mer oberhalb der Seitenscheiben sowie am Rand der Deckenmittel- bahn; separate Fahrerplatzklimatisierung Spheros, Kälteleistung A Länge/Breite 12.185/2.550 mm Attraktives Design; effizientes Mildhybrid- 8 kW; Fahrerplatzheizung, Leistung 19 kW; Fahrgastraum: Konvektor- Höhe 3.110 mm system mit Start-Stopp-Automatik; geringer heizung linksseitig im Stehperron sowie im Fond, Leistung 20 kW; B Radstand 6.005 mm Stadtverbrauch; moderner Arbeitsplatz; heller und reinigungsfreundlicher Innenraum; Podestheizer unter Fahrerplatz, Leistung 4,6 kW; zwei elektrische C Überhang vorn/hinten 2.775/3.405 mm Dachlüfter; Standheizung Spheros 300 S mit 30 kW Leistung adaptive Stoßdämpfer als Option D Stehhöhe (vorn/hinten) 2.365/2.427 mm Vorderachse nicht optimal auf Querrillen; E Einstiegshöhe vorn/Mitte/ 340/340/340 mm etwas hoher Verbrauch unter Last/am Berg; MASSE UND GEWICHTE hinten (−20 mm Kneeling) kein Digitalcockpit; kein Frontalaufprallschutz/ F Fußbodenhöhe 370 mm Notbremsassistent; optionaler Abbiegeassis- Wendekreis 21.494 mm tent nur mit Kameras statt Radar Leergewicht/Testgewicht 11.420 kg/ca. 16.150 kg Zul. Gesamtgewicht 19.000 kg (mit entspr. Bereifung) FAHRGASTPLÄTZE PREIS Volumen Kraftstofftank 215 l Volumen Adblue-Tank 40 l Sitz-/Stehplätze (1 Rollstuhlpl.) 32/66 + 1 Grundpreis (inkl. Eff. Hyb.) 250.000 Euro

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4 1 Das neue, elf Zentimeter höher liegende Pro- Cockpit bietet viel Platz und gute Ergonomie. den stark betonten Radläufen und das schwarze „iPhone-Heck“ sind für einen MAN-Stadtbus 2 Altbekannt sind die analogen Instrumente aus dem Lkw – das geht moderner! geradezu revolutionär und eine erfreuliche Maß- nahme zur Attraktivierung des ÖPNV, von deren 3 Fein gestaltet zeigt sich die seitliche Konsole Notwendigkeit immer wieder gern gesprochen unter dem manuellen Fahrerfenster. wird. Gerade der Innenraum hat deutlich ge- 4 Nicht nur in der jetzt hinten angeschlagenen wonnen. Er ist heller und angenehm transparent Kabinentür gibt es genügend Ablagen. gelungen, hier wurde ganze Arbeit geleistet. Ein Quantensprung gegenüber dem Vorgänger ist das Cockpit, das bisher ein Schwachpunkt war. gut verschmerzen. Im Stadtbus muten sie eher wie ein technischer Overkill an. Nicht nur ist der Fahrerplatz um elf Zentimeter Insgesamt lässt es sich in diesem Cockpit aber nach oben gewandert und die Kabinentür jetzt hervorragend arbeiten. Übersicht und Ergono- zeitgemäß hinten angeschlagen, auch der neue mie passen, der Komfort ist dank Einzelrad- Armaturenträger macht was her und ist groß- aufhängung an der Vorderachse und optiona- teils verstellbar, wie es der VDV vorgibt. Warum ler adaptiver PCV-Dämpfer (Serie im Reisebus) die Münchner aber immer noch an den analo- nun auch deutlich besser. Zwar rollt die MAN- gen Instrumenten aus dem Lkw festhalten, will Achse mit ZF-Anleihen und -Bauteilen nicht sich nicht recht erschließen, schließlich gibt es ganz so sämig ab wie anderswo – auch Quer- von Continental sehr gute digitale Cluster, die rillen lassen es hier und da etwas scheppern –, besser in die Zeit passen. Der Verzicht auf Multi- aber hier wird sicher noch etwas Raum für Fein- funktionstasten im Lenkrad dagegen lässt sich arbeit sein in den nächsten Jahren.

1 2 1 Aufgeräumt und luftig zeigt sich der neu gestaltete Innenraum mit sehr hohen Fenstern und einer neuen Innendecke, die vorn und hinten optisch geschlossen ist. 2 Der Motorturm ist jetzt bei den MAN- Verbrennern Serie. Der liegende Motor hat ausgedient, was einige Sitzplätze fordert.

lastauto omnibus 12/2019 Die Seitenansicht zeigt die tiefe Fensterlinie und die akzentuierten Radkästen. Die Seitenwandfallung ist völlig gerade, nicht mehr gerundet.

1 2 Maschine dem harten Stuttgarter Geläuf nicht immer leistungsmäßig voll gewachsen, und auf der schweren Überlandstrecke aus dem Kessel heraus wurde nicht zuletzt deshalb wohl auch ein Zuschlag in Form von Diesel fällig. Noch im- mer gilt: Der stärkere Motor hat es einfach leich- ter bei schwerer Topografie. Unterstützt wird der moderne D15 jedoch neben diversen bedarfs- gesteuerten Nebenaggregaten von einem elek- 3 1 Zum neuen Smart-Edge-Design gehört das auch im Reisebus trischen Kurbelwellen-Startergenerator, kurz verwendete, schwarze „iPhone-Heck“ – Geschmackssache! KSG genannt, der mit seinen 8 kW elektrischer 2 Der kompakte, stehend eingebaute D15 ist auch ohne Hybridsystem Leistung nicht nur das 24-Volt-Bordsystem beim auf höchste Effizienz getrimmt und deutlich leichter als der Vorgänger. Zwangsstopp am Leben erhält, sondern darüber 3 Erstmals seit dem Metrobus verfügt ein MAN wieder über Einzelauf- hinaus auch eine Boost-Funktion bietet ( siehe hängung vorn, wenn diese auch noch nicht perfekt abgestimmt ist. Kasten unten). 4 Ein echtes Design-Highlight sind die neuen LED-Scheinwerfer mit Und wenn die Rekuperationsenergie spei- Chrom-Lidern, die erst 2020 im neuen Lkw Einzug halten werden. chernden Ultracaps – sie gelten als besonders 5 Der Tausch der LED-Bauteile kommt selten vor, ließe sich aber dank langlebig – ausreichend bestromt sind, schal- klappbarer Stoßecken in null Komma nix erledigen. tet sich der Motor bei jedem Halt automatisch aus. Bei den 34 Haltestellen auf unserer Stadt- 4 5 strecke ließ sich das System diese Gelegenheit zur Leistungsschau nicht ein einziges Mal ent- gehen. Laut MAN ist das robuste System auf bis zu 2,6 Millionen solcher Sparvorgänge ausge- legt. Und das funktioniert im Alltag wirklich gut. Ein kleiner Tritt auf das Gaspedal, und schon wird der Motor flugs lebendig, ohne sich groß zu beschweren.

Doch kommen wir zu den Fahrleistungen und zum Verbrauch, dem sicherlich spannends- Hybridantrieb von der milden Sorte ten Thema bei einem solchen Vertreter des (teil-) Das Mildhybridsystem bietet einen Kurbelwellen-Startergenerator (KSG, Foto) und liefert beim An- elektrifizierten Stadtverkehrs. Der neue, neun fahren kurzzeitig bis zu 520 Nm an zusätzlichem Drehmoment. Die willkommene Kraft wird aber Liter große D15-Motor kommt nun deutlich nicht einfach zu der des Diesels addiert, sondern entlastet den Verbrenner merklich bei den kraft- schlanker und leichter daher (der ganze Bus hat zehrenden Anfahrvorgängen. So werden wertvolle Liter Diesel gespart, und die Lebensdauer des rund eine Tonne Gewicht gespart) und ist nun- Motors wird obendrein erhöhterhöht.. Die Ultracaps (Superkonden(Superkondensatoren)sa auf dem Dach waren schon mehr immer stehend eingebaut. MAN hat es mit beim seriellen Hybrid im Einsatz und ggeltenelten als besonders lalanglebig.ng dem Sparen aber etwas übertrieben und uns nur die kleinste Variante des Motors mit 280 Der Mildhybrid ist auf Anhieb PS und kargen 1.200 Nm zur Verfü- durch den Kasten mit den Ultra- gung gestellt (es stehen aber auch 330 caps im Heck zu erkennen. und 360 PS zur Auswahl). Der letz- te Lion’s City mit D20-Maschine trumpf- te 2016 im Test immerhin noch mit 320 PS und stolzen 1.600 Nm auf, heute muss man für so viel Mumm zum 360-PS-Ag- gregat greifen. Insgesamt zeigte sich die

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1 Diese sinnvollen Einstiegssignalleuchten an den Türen (rot oder grün) sind leider nicht überall zulassungsfähig. 2 Das generell sehr gute LED-Licht ist wie häufig direkt vor dem Bus etwas inhomogen. 3 Die neue Innendecke verfügt über indirekte LED-Beleuchtung, deren Farbton individuell angepasst werden kann.

1 2 3 sparungen gegenüber dem reinen Dieselbruder betrugen stolze 17 beziehungsweise 28 Prozent. Sogar der Vollhybrid brachte es hier nur auf 14 beziehungsweise 18 Prozent. Auch wenn nicht zu 100 Prozent vergleich- bar, so zeigen diese Werte doch einen eindeuti- gen Trend, den die offiziellen SORT-1-Werte von MAN untermauern – und das bei einem modera- ten Systemaufpreis von rund 12.000 Euro netto. MAN rechnet mit einer Amortisationszeit von drei bis vier Jahren – ein wichtiges Kaufkrite- rium für viele Unternehmen neben der politi- schen Bedeutung eines Hybridbusses. Etwas länger könnte sogar die Verschnaufpause sein, die der neue Milde dem guten alten Diesel ver- schaffen könnte. Wir würden es ihm gönnen.◼

Der Lohn des Aufwands für mehr Effizienz der Gesamtverbrauch des neuen Mildhybrids kann sich sehen lassen. Bei allen bekannten Ein- nur geringfügig unter dem des D20 (42 statt Rundes schränkungen von Vergleichen verschiedener 43,6 Litern auf 100 Kilometern) und deutlich Sparpaket Tests (Temperatur, Wetter, Verkehrslage und so über dem des Vollhybrids mit 37,8 Litern. Bei weiter) haben wir uns erlaubt, die Werte mit etwas geringerer Durchschnittsgeschwindig- Ja gut, die Münch- denen des letzten MAN mit D20 und 320 PS keit als beim D20-Vorläufer kann er hier jedoch ner Löwenbändiger (lastauto omnibus 7/2016) und des MAN Lion’s den Vollhybrid deutlich deklassieren (32,5 zu sind beim Thema City Hybrid mit 250 PS und seriellem Hybrid- 29,6 km/h). Stadtbus in den system (lastauto omnibus 10/2012) zu verglei- Ein ähnliches Bild ergibt sich auf der reinen vergangenen Jah- chen – mit erstaunlichem Ergebnis. Zwar liegt Stadtstrecke der Linie 42 in Stuttgart. Die Ein- ren nicht immer die Dynamischsten gewesen. Der alte Thorsten Wagner, Lion’s City konnte Testredakteur zuletzt vor allem über den Preis losgeschlagen werden. Mit dem neuen Modell hat sich das grundlegend geändert – auch wenn es kleine Startproble- me hatte. Neben dem attraktiven Design ist das Mildhybridsystem eines der Hauptkauf- argumente. Sicher sind die Einsparungen in der Gesamtheit nicht mit dem bisherigen seriellen Hybrid zu vergleichen, aber auf Linie rentiert sich die Technik deutlich. Und das zu einem Zehntel des Aufpreises! Etwa 2009 betitelte eine Tageszeitung ein MAN- Interview mit „Galgenfrist für den Bus“. Dieser gelungene Stadtbus mit hocheffi- zienter Technik könnte dem MAN-Diesel aus Nürnberg eine ebensolche verschaffen. An der Tankstelle zeigt sich, dass der Mildhybrid durchaus seine Berechtigung hat. lastauto omnibus 12/2019 [ 72 ] FAHRZEUGE | Busworld Europe 2019

BUSWORLD RELOADED Nachbericht: Die größte Busmesse der Welt ist von Kortrijk nach Brüssel umgezogen. Neben vielen elektrisierenden Neuheiten prägte ein Fokus auf Stadtbusse die 25. Auflage.

TEXT: THORSTEN WAGNER Eines der spannendsten Exponate kam mit aufs eigene Designerteam zu verweisen. Projekt- FOTOS: THORSTEN WAGNER, DAIMLER, SCANIA, YUTONG dem Stadtbus Yutong U12 trotzdem aus China, leiter war damals Ernö Bartha mit seiner mitt- auch wenn dort das Wachstum des E-Bus- lerweile verkauften Firma Buscotec – Bartha, ein Markts von 136 Prozent im Jahr 2015 auf 30 Pro- alter Bekannter aus der Busszene, der mit einem ann einem Messeveranstalter im Jahr 2019, zent 2018 gefallen ist. Der weltgrößte Busbauer – der wenigen Plagiatsprozesse gegen Yutong in in dem die weltberühmte Pkw-IAA ins 24.000 Busse im Jahr, bisher rund 120.000 „New Sachen Starliner 2 in den Nullerjah- KStraucheln geriet, etwas Besseres passie- Energy“-Busse, also solche mit alternativen An- ren ausreichend Nerven investiert hatte, um nun ren, als am Fuße eines berühmten Monuments trieben – zielt mit seinem extravaganten Desi- von rechtlichen Schritten geflissentlich abzuse- in einer europäischen Metropole eine erfolgrei- gnerstück sowie dem Reisebus T13 ganz gezielt hen. Eine Erwähnung ist der Fakt allemal wert, che Messe zelebrieren zu können? Dazu noch auf europäische und weitere Überseemärkte. zumal Yutong zum Angriff auf Europa bläst und die 25. Auflage einer Ausstellung, die bisher in Zu diesem Zweck hatten die Chinesen 2018 mit dem Fahrzeugveredler Trasco in Bremen der verschlafenen belgischen Provinz stattge- den ehemaligen Daimler-Buses-Chefdesigner auch über einen deutschen Importeur verfügt. funden hat? Wohl kaum! Mathias Lenz eingekauft (siehe Interview auf Die von 50.000 auf 79.000 Quadratmeter Aus- Seite 73). Böse Zungen könnten dem gelunge- Wesentlich unspektakulärer, aber deutlich bo- stellungsfläche gewachsene Show strahlte eine nen Fahrzeug durchaus eine gewisse Ähnlich- denständiger auf europäischem Geläuf kommt völlig veränderte Atmosphäre aus und unter- keit zu Lenz’ Meisterstück Mercedes eCitaro und der neue Stadtbus City-Wide von Scania daher. mauerte so den internationalen Anspruch. Davon auch dem MAN Lion’s City nachsagen. Die sti- Nicht nur wurde mit dem Fahrzeug als Elektro- konnten sich wiederum mehr Besucher (39.798 listische Nähe dürfte aber eher dem Zeitgeist ge- version die langjährige Produktstrategin Anna statt 37.274) und Aussteller (511 aus 37 Ländern schuldet sein als einer mutlosen Nachahmung. Carmo e Silva als neue Leiterin des Busbereichs statt vorher 375) überzeugen. Die Top 3 der Aus- Der von der Busworld flugs verliehene Design- eingeführt. Auch sonst wurden einige alte Zöp- stellerländer waren die Türkei, Deutschland und Award rief jedoch europäische Busdesigner auf fe abgeschnitten. So wird Scania in Zukunft auf China. Letzteres, die führende Busnation, hatte den Plan, die im gelungenen Ergebnis Teile ih- die Aluminiumkarosse verzichten und steigt auf schon über Jahre eine enge Bindung an die Bus- rer eigenen Arbeit sehen. Peter Guest, der 2016 konventionellen Stahl um, allerdings ohne auf world und zu ihren Besuchern gesucht. Ein neuer am Projekt iBus für Yutong gearbeitet hatte, be- einen Motorturm zu verzichten – anders als die Anlauf einer chinesischen Ausgabe in Schanghai glückwünschte Yutong in einem Social-Media- Konzernschwester MAN. „Das ist vor allem in 2021 ist aber wohl endgültig vom Tisch. Post für die Produktion des Busses, nicht ohne den gesetzlichen Vorgaben und der steigenden

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | Busworld Europe 2019 [ 73 ]

1 „Ein Weltdesign ergibt trotz aller Kulturunterschiede Sinn“ Interview: Mathias Lenz zeichnete bis 2017 für Daimler Busse, heute ist er für den chinesischen Konzern Yutong tätig. Das Gespräch führte Thorsten Wagner.

?: Was ist in den anderthalb Jahren passiert, seit- dem Sie von Daimler Buses zu Yutong gewech- selt sind, einem der größten Busbauer der Welt? Lenz: Es gab schon eine seit den 2000er- Jahren existierende Designabteilung mit rund 30 Mitarbeitern, die wir aber konsequent wei- ter ausbauen wollen – Ziel sind mindestens 40 Mitarbeiter, vom Designer bis zum Mo- dellbauer. Seit Kurzem gibt es nun auch ein neues Designcenter mit modernstem tech- nischen Equipment inklusive einer Virtual- Reality-Powerwall. ?: Welchen Stellenwert hat das Thema Design bei Yutong? Und wie unterscheiden sich die Overseas-Produkte von denen für China? Lenz: Das Unternehmen hat immer schon viel Designer Mathias Lenz wechselte 2018 Wert auf Design gelegt. Und das wird auch an von Daimler Buses zu Yutong. den aktuellen Produkten deutlich, die sich ge- 2 stalterisch auch deutlich an ein internationa- qualitativ nicht in den Griff bekommt, sondern les Publikum wenden. Die Unterschiede sind ein eher klassischer, aber sauberer Ansatz. eher in den Feinheiten zu finden, so zum Bei- ?: Wie steht es heute um das Thema Verarbei- spiel den Farbwelten des Innenraums. Aber tungsqualität? insgesamt leben wir in einer globalisierten Lenz: Diese ist natürlich sehr wichtig, denn sie Welt, wo sich zunehmend ein Weltdesign ent- sagt unbewusst auch etwas über die Technik wickelt. Volvo und Scania sind gute Beispiele aus. Das ist einfach eine zwingende psycho- dafür. Bezüglich eines kompakten Produkt- logische Verbindung, die der Kunde zieht. portfolios ergibt eine weltweit einheitliche Gerade beim neuen Stadtbus sind wir durch- Formensprache Sinn, und das ist auch un- aus auf europäischem Niveau angekommen. ser Ziel – trotz aller Kulturunterschiede zwi- Das gesamte Team kann sehr stolz sein, dass schen den großen Weltmärkten. wir für ihn bereits einen Design-Award von ?: Wie hat sich diese Prämisse auf den neuen der Busworld-Organisation bekommen ha- Elektrobus U12 ausgewirkt? ben. Da steckt viel Arbeit und Kampf dahin- Lenz: Ganz massiv. Nicht von ungefähr hatte ter – wie immer beim Design. das Projekt den internen Namen „iBus“, das ?: Was sind die nächsten großen Projekte für sagt ja schon sehr viel. Es geht dabei um eine Yutong und Sie selbst? sehr glattflächige und reduzierte Gestaltung. Lenz: Wie für alle großen Hersteller geht es Zu der gewünschten iPhone-Optik gehören auch bei Yutong vor allem um die Themen 3 zum Beispiel möglichst kleine Fugenbilder Digitalisierung, automatisiertes Fahren und und die darin erkennbare hohe Qualität. Da damit verbunden auch um 5G. Wir zeigen stellt sich dann bei den Verantwortlichen schon auf dem Messestand in einem Video einen mal die Frage, ob zum Beispiel eine durchge- autonomen, batteriebetriebenen Minibus, hend negativ ausgerichtete Frontscheibe nicht der bereits seit einiger Zeit in Zhengzhou nur eine mutige, sondern auch eine gute Ent- im öffentlichen Verkehr eingesetzt wird. Für scheidung ist. Das hat sonst keiner! das Design entstehen dabei zum Beispiel sol- ?: Und im Innenraum, was hat sich da getan? che Fragen: Wie viel User-Interface wird man Lenz: Im Innenraum haben wir mit der Kasset- noch brauchen bei (teil-)autonomen Fahrzeu- tendecke mit umlaufendem Ambiente-Licht gen? Kann ich fossile Antriebe schon aus- ein gewisses Highlight gesetzt. Beim Cock- schließen im Design oder muss ich sie noch 1 Das schwarze Heck macht den Projekttitel pit setzen wir auf die digitalen Conti-Instru- mitbedenken? Hier gibt es bereits speziali- „iBus“ klar und verdeutlicht das Konzept. mente. Ansonsten ging es uns eher um funk- sierte Teams, mit denen sich meine Designer 2 Besonderes Highlight im Inneren ist die tionale Themen wie die Vermeidung von sehr intensiv austauschen. Die Zusammen- Kassettendecke mit indirektem Licht. Innenraumreflexionen in der Frontscheibe. arbeit bietet hier noch viel Potenzial für neue 3 Das moderne, digitale Cockpit stammt zu Also kein Designfeuerwerk, das man dann Ansätze und Produkte. großen Teilen vom Lieferanten Continental. lastauto omnibus 12/2019 [ 74 ] FAHRZEUGE | Busworld Europe 2019

Modularität begründet. Wir erhoffen uns da- bastelt fleißig an einem Servicenetz für die Bus- durch auch Vorteile im Ersatzteilwesen und im kunden, damit der Start des kommenden Stadt- Service“, sagt Carmo e Silva. Außerdem setzt busses 2021 reibungslos klappt. auch Scania jetzt auf eine Einzelradaufhängung an der Vorderachse – aus eigener Fertigung, ver- Die MAN-Kollegen hatten dagegen das meiste Pul- steht sich. Neben dem völlig überarbeiteten, de- ver bereits vor der Busworld verschossen und zent gehaltenen Äußeren wurde auch innen stil- zeigten neben dem leicht an den B-Säulen retu- voll gearbeitet. schierten Lion’s sehr edle Skyliner und Sehr gelungen kommt das Cockpit weitge- Tourliner mit BMC-Ausbau sowie die elektri- hend digitalisiert und ergonomisch optimiert schen Varianten von TGE-Kombi und Lion’s daher. Dazu gibt’s neue Sicherheitssysteme wie City, der hier erstmals seine Runden für die Kun- einen Abbiege- und einen Notbremsassistenten den rund ums Atomium drehen durfte. Eben- mit Fußgängererkennung, die beidseitig und so eine Premiere war der TGE City, der zwar nach vorn auf Radarsensoren vertrauen. Wie- nicht wie versprochen über ein echtes Busheck derum verpasst man bei Traton die Gelegenheit, verfügt, dafür mit einer Länge von 7,4 Metern zwischen MAN und Scania technologische Syn- ergien und solche bei der Ladeinfrastruktur der Elektrobusse zu schaffen, die beide 2021 als letz- 1 te Vertreter der Zunft auf den Markt kommen sollen. „Mit unserem sehr modular aufgebauten System werden wir alle möglichen Lade optionen in verschiedenen Kombinationen realisieren können“, verspricht Carmo e Silva. Bleibt nur noch MAN, die sich partout dem freien Kun- denwillen verschließen. Apropos Kundenwille: Scania belebt für Deutschland noch 2019 die Ko- operation für Reisebusse mit neu. Und der neue Vertriebschef für Deutschland, Luc Moulin,

2 3 1 Die Struktur des neuen Scania City-Wide ist nun aus Stahl und hat einen Motorturm. 2 Auch die linke Seite des Busses wird vom Abbiegeassistenten mit Radar geschützt. 3 Das überarbeitete Cockpit bietet Digital- anzeigen und ein Multifunktionslenkrad. 4 Der Elektrobus soll 2021 starten und auch Depotlader als Option bieten. 5 Scanias neue Bus-Chefin Anna Carmo e Silva präsentiert stolz das neue Stadtbusmodell.

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lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | Busworld Europe 2019 [ 75 ]

Bei Elektromobilität und Digitalisierung Fahrt aufnehmen Interview: Daimler-Buses-Vertriebschef Ulrich Bastert über die aktuellen Fortschritte zweier Zukunftsthemen. Das Gespräch führte Thorsten Wagner.

?: Wie läuft es im Vertrieb derzeit beim Thema Elektromobilität? Sprechen die Kunden gut auf den eCitaro an? Bastert: Da gibt es zwei interessante Dinge. Erstens wäre da die E-Mobility-Beratung, bei der wir jetzt richtig Fahrt aufnehmen und mit den Kunden ganz konkret über ihre Linien sprechen – jetzt auch außerhalb Euro- 1 pas. Und die Kunden nehmen das gerne an, nicht selten mit einem gewissen Erstaunen über die Ergebnisse. Das geht parallel damit einher, dass diese Beratung vom bisherigen Mobility-Solutions-Team in die Linie über- geht zu einem wachsenden, zentralen Ange- botsteam, das sich langfristig auch um das Thema Wasserstoff kümmern wird. Das zwei- te Thema, das uns im Vertrieb beschäftigt, ist die Frage: Was erwartet der Kunde eigent- lich in Sachen Elektromobilität im Vergleich Ulrich Bastert, seit 2015 Leiter Marketing, zu vorher? Rund 30 Prozent der Kunden ha- Sales & Customer Services Daimler Buses. ben echte Bedarfe über das reine Fahrzeug hinaus, so zum Beispiel die Ladeinfrastruk- allem um die Ladestrategie der Busse. Es geht tur, die wir ja klassisch mit anbieten. Und das mit der Vorkonditionierung der Klimaanla- 2 tun wir sogar immer lieber, weil wir die tech- ge und Heizung und weiteren Themen wei- nischen Standards dann einfach besser in der ter. Und die Daten für all diese Dinge sind Hand haben. Das minimiert viele Probleme. über unseren neuen Signal Store erhältlich, ?: Wie läuft denn das Projekt ESWE in Wiesbaden, der über eine virtuelle Schnittstelle genau die wo Sie ein fast schlüsselfertiges System aufbauen? Daten auch in Echtzeit liefert, die die Syste- Bastert: Genau aus den gerade beschriebe- me des Kunden brauchen. nen Gründen sind wir hier in ein Pilotpro- ?: Denken Sie, viele Kunden haben hier noch jekt reingegangen, das aus meiner Sicht die Berührungsängste? Maximalanforderung darstellt. Dazu inves- Bastert: Da bin ich mir noch nicht so sicher. tieren wir sogar in einen Projektleiter, aber Von großen Unternehmen haben wir sehr po- wir sind noch am Anfang des Projekts. Wir sitive Rückmeldungen, die wollen das volle werden die Erkenntnisse hieraus dann aus- Datenpaket haben. Ich kann aber auch den 3 werten, um ein solches Projekt gezielt weiter- Kunden verstehen, der heute schon über die zuentwickeln. Derzeit können wir diesen Um- Zahl der SIM-Karten auf seinen Bussen stöhnt 1 MAN zeigte seinen ersten Stadtbus auf fang aber noch nicht jedem Kunden anbieten. und vorerst eher zurückhaltend reagiert. TGE-Basis mit Platz für 19 Personen und ?: Neu ist ja die Kooperation mit dem ITCS- ?: Wie reagieren die Kunden denn auf Ihre un- NIederflur zwischen den Achsen. Anbieter (Intermodal Transport Control System) gewohnt offene Produktstrategie in Sachen 2 Akasol-CEO Sven Schulz heimste einen IVU. Warum gehen Sie hier so in die Offensive, Energiespeicher? Innovation-Award für die dritte Batterie- und wird es weitere Partner geben? Bastert: Von den Verkaufszahlen her ist diese generation CYC ein. Bastert: Einer der Hauptgründe der Koope- Strategie durchaus aufgegangen. Ich glaube, 3 Solaris hatte seinen neuen Doppel- ration sind sicherlich die Herausforderun- es war ein guter Schritt, das so zu kommu- gelenkbus Urbino 25 als schicke Metro- gen bei der Einführung von Elektrobussen, nizieren, weil auch andere Wettbewerber so Style-Version im Gepäck. mit denen unsere Kunden aktuell konfron- zu mehr Transparenz gezwungen werden – tiert sind. Die Betriebsplanung und Betriebs- zum Wohle des Kunden. Es wäre geradezu steuerung muss hier häufig an die Restriktio- unanständig, dem Kunden heute eine Techno- nen von Elektrobussen angepasst werden. Da logieversion aufzuzwingen, die in zwei Jah- brauchen wir einen Partner, der sich hier bes- ren nicht mehr State of the Art ist. Sehr in- tens auskennt, so wie IVU. Nur so kann man teressant werden jetzt die nächsten Schritte für den Kunden Entwicklungsgeschwindig- der Entwicklung sein. Und auch dabei wol- keit rausholen. Im ersten Schritt geht es vor len wir weiter auf volle Transparenz setzen.

lastauto omnibus 12/2019 [ 76 ] FAHRZEUGE | Busworld Europe 2019

proper dasteht und mit Platz für 13 sitzende und 6 stehende Passagiere brilliert. Neu sind zudem der Lion’s Intercity mit D15-Motor und der ver- längerte Lion’s City 19C (siehe lastauto omnibus 8 und 9/2019). Eher um kleinere Retuschen ging es auch bei und Mercedes. Setra zeigte jeweils ei- ne hochwertige Top- und Comfort-Class, einen neuen S 531 DT mit dreidimensionaler Front- spange zwischen den beiden Decks sowie einen S 415 LE business, der als eines der erfolgreichs- Der VDL SLE Low Entry ist der ten Setra-Überlandmodelle aller Zeiten nun- letzte Stadtbus der Holländer, mehr die Multi-Class- Hochbodenmodelle erset- der elektrifiziert wurde. Sein zen muss, die 2020 auslaufen werden. Zudem Leichtbaubruder LLE electric startete der Dienstleistungsbereich Omniplus erhielt dagegen schon erste seine Offensive mit den Angeboten „monitor“ optische Retuschen. und „ commerce“ der Onlineplattform ON, dem neuen Signal Store für Echtzeitdaten aus dem Fahrzeug sowie der neuen virtuellen Daten- 1 2 schnittstelle ( siehe Interview auf Seite 75). Wirklich neu auf der Mercedes-Seite war nur der Sprinter Travel 75, der wie das City-65-Pen- dant von der neuen hauseigenen luftgefederten Hochlastachse profitiert und bis zu 21 Sitze bie- tet. Als einer der wenigen Minibusse kann der Mercedes 6,5 Tonnen Gesamtgewicht vorweisen und komplettiert mit seinem Pendant City 65 die erneuerte Minibusphalanx aus über 20 Model- len. Mercedes ließ es sich freilich nicht nehmen, den Elektrobus eCitaro mit neuer Vollbestü- ckung, die zwölf Batteriemodulen mit NMC- Chemie umfasst, zu zeigen.

Sein hessischer Batterielieferant Akasol konn- 3 te nach der für Ende 2019 angekündigten zwei- 1 aus Spanien zeigte seinen neuen ten Batteriegeneration auch schon die wegwei- Doppeldecker Horizon zugleich als Überland- wie auch als Reiseversion. sende dritte „Wave“ vorstellen, wie CEO Sven Schulz die dynamische Abfolge der Technolo- 2 Heuliez präsentierte seinen kurzen gien gern nennt. Diese CYC genannte Technik, E-Bus GX 127. In Deutschland werden die Busse allerdings nur noch unter der die auf neuen, zylindrischen Zellen basiert, sol- Bezeichnung Iveco E-Way verkauft. le 2021 im neuen Werk in Darmstadt in Produk- tion gehen, sagt Schulz. Sie verfügt nach dessen 3 beweist mit dem Kent-e Mut, illuminiert Front und Heck großflächig Angaben über eine bis zu 60 Prozent höhere Ka- und spendiert dem Bus ein übergroßes pazität als die erste Generation und dürfte nicht Touchpanel-Cockpit à la Solaris Urbino. nur den Kunden Daimler unter strategischen Zugzwang setzen. Denn die schöne neue Bus- welt ist sehr viel schnelllebiger geworden. ◼

Der Überraschungsstar der Messe kommt aus Spanien und heißt Beulas Aura. Der 12,90 Meter lange und 3,65 Meter hohe Hochdecker auf MAN-Chassis bietet ein an die 50er-Jahre erinnerndes, seit- liches Glasdach, unter dem es sich problemlos stehen lässt. Gepäckablagen sind dann jedoch Fehlanzeige.

lastauto omnibus 12/2019 FAHRZEUGE | Busworld Europe 2019 [ 77 ]

Der elektrische US-Reisebus CX45e kann mit seinen fünf Tonnen schweren und 648 kWh Energie fassenden Batterien bis zu 400 Kilo- meter weit fahren und dabei maximal 56 Fahr- gäste transportieren. Erste Kunden in den USA werden die Tech-Giganten sein.

Tennessee übertragen werden soll, ist der über- arbeitete Reisebus EX, eine Abwandlung des VOLLES PROGRAMM US-CX. Neben dem gefälligeren Außen- und Report: verlängerte die Busworld kurzerhand und ließ Innendesign bietet dieser hochflexible Budget- Reisebus den neuen Triebstrang aus DAF-Mo- ausgewählte Journalisten fast alle Exponate auf der Teststrecke fahren. toren der neuen Generation und dem Traxon- Getriebe. Den neuen, 10,70 Meter kurzen EX11 in Heimspiel ist die Busworld immer für 648 kWh Kapazität in Heck und unterflur. So gibt es zudem in zwei Höhen und mit drei Tür- den belgischen Hersteller Van Hool. Dem- bleiben jedoch nur noch knapp zwei Kubikmeter lagen für bis zu 45 Fahrgäste. Das Kofferraum- Eentsprechend war der Boulevard de Cen- Stauraum übrig. Angetrieben wird der Wagen volumen beträgt dabei 4,5 bis 8,6 Kubikmeter. tenaire unter dem spektakulären Atomium, vom Siemens-Elfa-2-System mit einer Spitzen- Das Fahrzeug zeigte auch erstmals das Spiegel- der Ausgangspunkt für Testfahrten aller Her- leistung von 360 kW. Ebenfalls aus der Fabrik ersatzsystem Vision Systems, das allerdings steller war, auch mit einigen Bussen der Mar- in Mazedonien, die bis 2022 eins zu eins nach noch nicht für die Serie freigegeben ist. ◼ ke geschmückt. Damit nicht genug: Die Belgier luden im Anschluss an die Messe Presse und Kunden auf die Teststrecke Chantilly–Mortefon- taine 30 Kilometer nördlich von Paris ein. Dort konnten die Teilnehmer fast alle Ausstellungs- fahrzeuge selbst fahren – mit Ausnahme der technologischen Leckerbissen: des Wasserstoff- gelenkbusses Exquicity für die Pyrenäenstadt Pau sowie des Elektroreisebusses CX45e, der für die USA konzipiert wurde, wo das Thema durch große Tech-Unternehmen wie Facebook getrie- ben wird. Der 13,70 Meter lange und 3,50 Me- ter hohe Dreiachser besitzt Batteriepakete mit

Van-Hool-CEO Filip Van Hool (l.) präsentierte den jüngsten Vertreter des in Mazedonien gebauten EX. Mit 10,70 Meter Länge kann der Kleine bis zu 45 Fahrgäste befördern. Im überarbeiteten Cockpit zeigte der Herstel- ler erstmals das Spiegelersatzsystem mit Kameras von Vision Systems.

lastauto omnibus 12/2019 [ 78 ] FAHRZEUGE | Ebusco 3.0

NUR WIEGEN IST SCHÖNER Vorstellung: Der niederländische Elektrobus-Pionier Ebusco setzt auf Leichtbau und verwendet dazu Carbon. Auch an andere Themen geht er mit dem Modell 3.0 wagemutig heran.

TEXT: THORSTEN WAGNER Die Elektropioniere haben auf der Busworld 2.X-Baureihe verkauft. Um das Ziel, das mittler- FOTOS: THORSTEN WAGNER, EBUSCO nicht nur eine neue Leichtbaukonstruktion mit weile auf 500 Kilometer mit 100 Passagieren an- dem Generationenzähler 3.0 vorgestellt und gehoben wurde, zu erreichen, sei Leichtbau der gleich einen Innovation-Award dafür bekom- Schlüssel – und das auch schon bei den bisheri- ie Elektrobusszene wurde bis 2018 weni- men. Die Niederländer bereiten sich auch dar- gen Modellen, die nicht mehr auf chinesischer, ger von großen Herstellern als vielmehr auf vor, ab 2020/21 Komplettbusse in der Fabrik sondern auf australischer Basis, nämlich auf Bus Dvon kleineren Start-ups beherrscht – frei- im beschaulichen Deurne nahe dem Industrie- and Coach International (BCI), aufsetzen. lich bei homöopathischen Absatzzahlen. Namen Cluster Eindhoven zu fertigen. Ein 2.2-Solobus bringt laut Ebusco-Website wie Sileo, Linkker oder Ebusco machten erstmals „2012 konnten wir mit der Generation 1.0 ge- allerdings noch 12,8 Tonnen auf die Waage. Zeit die Runde neben Importeuren wie Solaris oder rade mal 200 Kilometer Reichweite bieten, haben also, im Elektrobusbau ganz neue Wege zu ge- VDL, die derzeit um die Marktführerschaft rin- aber trotzdem einen ersten Kunden in Finnland hen. Die Zutaten heißen hier wie so oft im mo- gen, solange die großen Hersteller noch im lang- für sehr anspruchsvolle Tests gefunden“, erzähl- dernen Fahrzeugbau: Verbundmaterialien und samen Produktionshochlauf oder Serienstart be- te CEO Peter Bijvelds während der Enthüllung Carbonwerkstoffe. Zwar baute schon Neoplan griffen sind. Der Zustand könnte sich für einen des neuen Busses, die mit düsteren Klimavisio- in den 90er-Jahren den MIC (Metroliner im der Genannten bald ändern: Der niederländi- nen eingeleitet wurde. „Das Ziel war aber von Carbondesign) aus dem hochfesten und sehr sche Hersteller Ebusco, der 2012 mit seinem auf Anfang an, 300 Kilometer mit 90 Passagieren an leichten Werkstoff und mit alternativen Antrie- einer chinesischen Karosse basierenden Ebusco Bord zu schaffen – und das geht nur mit Leicht- ben, aber das Konzept verlor sich in den Zwän- 1.0 begonnen hatte, startet jetzt durch. bau.“ Insgesamt hat Ebusco bisher 150 Busse der gen der Zeit wieder.

lastauto omnibus 12/2019 Die gerundete Plexiglasscheibe im Heck wurde durch die dort fehlenden Batterien ermöglicht.

Beständigkeit gegenüber Hitze durch chemische Reaktionen“, verspricht Bijvelds. Das macht die vor allem in China verwendeten Akkus sehr si- cher gegenüber dem gefürchteten Batteriebrand. Die Leichtbaukarosserie sei zudem bis zu 20 Jahre einsatzbereit und fast vollständig wiederzuverwerten und biete eine hohe Isola- tionsfähigkeit für die Elektrokomponenten. Je- des Jahr steige die Batteriekapazität um fünf bis zehn Prozent, es seien also bald noch größere Reichweiten möglich. Zwar arbeitet Ebusco un- ter der Hand auch an der Schnellladung mit bis zu 350 kW, aber ein anderer Kniff macht sie wohl eher unnötig: Als erster Hersteller verbauen die Vollkommen ebener Boden mit leuchtenden Markierungen und breitem Durchgang im Heck. Holländer gleich zwei CCS-Steckdosen, sodass ein Bus mit zweimal 60 kW (120 kW) oder zwei Busse mit 60 kW geladen werden können – ein- Die Ebusco-Karosse soll mit tragender Car- Batterien (LFP) in den Boden des Busses, so wie fach, aber wirkungsvoll! bonstruktur nur rund 8,5 Tonnen wiegen und es Proterra in den USA macht. „Wir werden da- Tjaard Sijpkes, technischer Leiter von Ebusco für bis zu 500 Kilometer Reichweite gut sein. zu Batterien mit höherer Energiedichte und grö- mit viel Erfahrung in der Flugindustrie (er kam Um diesen Wert zu erreichen, packt Ebusco ßerer Zyklenfestigkeit verwenden. Zudem sind wie einige andere Mitarbeiter vom Flugzeugbau- seine traditionellen Lithium-Eisenphosphat- unsere Batterien sehr sicher mit einer sehr hohen er Fokker), beschreibt seinen Ansatz für den Wa- gen so: „Man muss bereit sein, zu springen, aber auch dafür sorgen, dass man sicher auf der an- Dritter Anlauf für breite Super-Single-Reifen deren Seite ankommt.“ Als Beispiel nennt er die im Busbereich, um den hinteren Durchgang zu gegenüber Stahl geringere Fähigkeit der Carbon- verbreitern. Einstiegshöhe und Bodenfreiheit struktur, große Punktlasten aufzunehmen. „Da- sind durch die Lithium-Ionen-Batterien im her haben wir momentan für die Elektroantriebs- Boden begrenzt, aber ausreichend. achse noch einen Metallhilfsrahmen verbaut, den wir aber später weglassen werden.“ Die ZF- Achse mit radnahen Asynchronmotoren wur- de zudem so modifiziert, dass sie Super-Single- Reifen der Dimension 385/55 R 22,5 aufnehmen kann und somit einen breiten Durchgang von 900 Millimetern ermöglicht. Man darf gespannt sein, ob der dritte Anlauf in Sachen Super-Single nach MAN und Ziehl-Abegg diesmal von Erfolg gekrönt sein wird. Der Boden im Bus ist völlig eben, die Bodenfreiheit darunter ließ sich bisher jedoch nicht abschließend beurteilen. „Sehr wichtig ist die Positionierung der einzel- nen Carbonfasern, die dann auf Molekularebene lastauto omnibus 12/2019 [ 80 ] FAHRZEUGE | Ebusco 3.0

Stromschnellen voraus

Bis vor Kurzem waren die Elektrobusse von Ebusco bis zum Typ 2.1 als reine Niederflur- Solobusse konzipiert. Rund 150-mal sind sie inzwischen auf Europas Straßen unterwegs. Erster deutscher Kunde war 2017 die Münch- ner Verkehrsgesellschaft (MVG) mit zwei Fahr- zeugen. Die MVG wird nun auch als Entwick- lungspartner für den Typ 3.0 dienen, bis dann 2021 die Produktion in der Fabrik in Deurne anläuft. Die ersten MVG-Solobusse bieten Platz für 67 Passagiere und eine Batterieka- pazität von 311 kWh. Sie soll aber auf maxi- mal 400 kWh erhöht werden und dann für bis zu 450 Kilometer Reichweite gut sein. Derzeit sind von der MVG zwei Elektrogelenkbusse ausgeschrieben. Auch hier kann Ebusco jetzt mitbieten, da der Typ 2.2 nun auch als solcher sowie als Zwölf-Meter-Low-Entry angeboten wird. Dieses Modell bevorzugt sowohl die DB Regio für eine Entwicklungspartnerschaft als Steven Kessels (r.) und James Granger (l.) auch der ÖPNV-Konzern Transdev in Holland, zeichnen auch für das Design des modernen der soeben 156 Busse von Ebusco für einen Cockpits verantwortlich. Leitbild war vor allem Gegenwert von etwa 130 Millionen Euro ge- die Flugzeugbranche, deren Effizienz und ordert hat, der bisher größte Auftrag für das Präzision. junge Unternehmen, an dem unter anderen die ING-Diba-Bank eine Minderheitsbeteili- gung hält. Die Fertigung in Deurne wird mit Partnern aufgebaut, eine eigene Carbonferti- gung ist laut Technikchef Tjaard Sijpkes nicht geplant. Zwar sind nach CEO Peter Bijvelds noch keine strategischen Entscheidungen gefällt worden, aber bei erfolgreichem Test des 3.0 sollen mittelfristig nur noch die neuen verschweißt werden und daher sehr stabil sind“, Leichtigkeit und zeitlose Eleganz vermitteln“, Leichtbaumodelle verkauft werden. führt Sijpkes weiter aus. Die Fensterholme des sagt Designer Steven Kessels, der zusammenammen mitmit leicht flugzeugartig gerundeten Buskörpers James Granger schon am Ebusco 1.00 gge-e- zeigen stolz ihr schwarz kariertes Innenleben. arbeitet hatte. „Das Design wurde sehrehr „Das Design sollte sehr integral wirken und auch vom Flugzeugbau inspiriert, also solltellte es auch so aussehen. Wir hatten sehr vielviel Freiheit und haben besonders auf Effi-ffi- zienz und fließende Linien ebenso wie auf Präzision geachtet.“ Sei es die auffällige Bugplakette, die Andeutung einer Anders als der aktuelle Tragfläche oder eines Flügels von vorn bis hinten Ebusco 2.2 (o.) soll der neue Typ 3.0 oder die aufwendige Modellierung der unteren, ab 2020/21 ausschließlich im Werk nur geclipsten Seitenwände. „Es gibt eine Men- im holländischen Deurne (u.) ge Oberflächendetails, die es so ansonsten in ei- gebaut werden. nem Bus nicht gibt“, so Granger. Das setzt sich bis ins Heck fort, wo die beiden Designer kei- Ebusco- ne Rücksicht auf verbaute Batteriepakete oder Technikchef überkommene Motortürme nehmen mussten. Tjaard Sijpkes: Das zeigt sich auch im modernen Cockpit, das zweifarbig gestaltet werden kann und über „Man muss bereit sein, zu springen. Aber man einen digitalen Continental-Cluster sowie ein muss auch dafür sorgen, dass man sicher auf Spiegelersatzsystem mit Kameras verfügt. Alles der anderen Seite ankommt.“ Zutaten für einen großen Sprung in die Zukunft des Elektrobusses. ◼

lastauto omnibus 12/2019 TV Näher dran.

Moderation: Alexandra von Lingen

Neu im WebTV

Mit eurotransport TV sind Sie näher dran an Mit freundlicher Unterstützung von: aktuellen Entwicklungen, den Zukunftstechnologien und allem, was Logistik und Speditionen bewegt.

Seit 7. März 2019 unter eurotransport.de/tv

EurotransportTV EA inFF 230x298 indd 1 13 03 2019 11:59:46 [ 82 ] PROFIWISSEN | Autonomes Fahren

FAHRERLOS RANGIEREN Autonomes Fahren: Während alle Lkw-Hersteller Funktionen für das autonome Fahren entwickeln, arbeitet der Zulieferer Wabco auch an der Hofautomatisierung. In Zukunft rangiert der Lkw selbstständig an die Rampe, während der Fahrer Pause macht.

TEXT: MATHIAS HEERWAGEN ren auch im Nutzfahrzeugbereich lich machen – gerne auch ganz oh- mer Rangierbetrieb lohnend sein: FOTOS: WABCO funktionieren, und zwar auf dem ne Fahrer. „Wenn Fahrten auf dem Betriebs- Betriebshof. Während also alle OEMs an Lö- hof nur fünf bis zehn Prozent des Seit Jahren ist die Transport- sungen für das autonome Fahren Autobahnbetriebs ausmachen, arry, fahr schon mal den Wa- branche unter Druck – wegen Si- auf der Straße arbeiten, hat der Au- aber die dafür notwendige Auto- gen vor!“ – „Nicht nötig Chef, cherheitsaspekten, aber auch aus tomobilzulieferer Wabco auch den matisierungs-Technologie auch Hder kommt von allein.“ Bei Kosten- Profiwissen präsentiert von Betriebs- nur fünf bis zehn Prozent der nöti- dieser Aussage hätte Derrick ali- gründen. hof im Vi- gen Hub-to-Hub-Automatisierung as Horst Tappert nicht schlecht Denn im sier. Die kostet, dann ist das genauso wirt- gestaunt. Was damals in der 70er- Spediti- Idee ist die schaftlich“, erklärt Thomas Dieck- Jahre-Serie undenkbar war, ist heu- onsbetrieb Umkeh- mann, Leiter der Vorentwicklung te bereits Realität: Im Parkhaus des ist der rung des bei Wabco. Mercedes-Benz-Museums in Stutt- Fahrer für autono- Für die Hofautomatisierung gart ist seit dem Sommer dieses Jah- rund ein men Hub- sprechen vor allem zwei Dinge: res ein System in Betrieb, bei dem Drittel der to-Hub- Auf einem abgeschlossenen Be- Pkw am Eingang abgegeben wer- Gesamtbe- Verkehrs: triebsgelände ist ein gesetzeskon- den, dann selbstständig zu einem triebskosten verantwortlich. Da ist Man fährt nicht fahrerlos auf der formes System deutlich einfacher freien Parkplatz fahren, dort ein- es nur konsequent, dass sowohl Autobahn, sondern auf dem Be- zu realisieren als für den öffentli- parken und auch allein wieder zum Hersteller als auch Spediteure mit triebsgelände. Obwohl ein Lkw chen Straßenverkehr. „Außerdem Eingang zurückkommen. In ähnli- Nachdruck an Lösungen arbeiten, dort nur vergleichsweise wenig sind die Geschwindigkeiten auf cher Form wird das in einigen Jah- die jede Fahrt so effizient wie mög- Zeit verbringt, kann ein autono- dem Betriebshof deutlich gerin-

lastauto omnibus 12/2019 Gute Lösungen für ger als auf der Straße. Bei maximal tragen“, sagt der Experte. Ziel der 10 km/h kann man auf bestimmte Ingenieure ist es, eine standardi- Ihren Werkstattalltag Sicherheitsebenen verzichten, die sierte Schnittstelle zu entwickeln, für den Straßenverkehr erforderlich mit der künftig nahezu jeder Trailer sind, aber das System für den Be- mit jedem Zugfahrzeug kommuni- triebshof verteuern würden“, sagt zieren kann, um sie untereinander Dieckmann. So braucht es bei höhe- tauschen zu können. Schon heute ren Geschwindigkeiten statt einer lassen sich im Lkw über den CAN- „Fail-safe“- eine „Fail-operational“- Bus Motor, Getriebe und Bremse Architektur; diese ermöglicht mit ansteuern. „Mit der Lenkung geht zwei voneinander unabhängigen das zwar noch nicht, aber auch das elektrischen Versorgungskreisen wird bald möglich sein“, so Dieck- einen sicheren Weiterbetrieb bei mann. Er geht davon aus, dass Trai- jedem beliebigen Einzelfehler. Auf ler sogar mit der Technik nachge- dem Betriebshof reicht ein einfache- rüstet werden können. „Sinnvoller res System, bei dem etwa die Fest- und preiswerter ist es natürlich, so stellbremse eingelegt wird, sollte es ein System gleich ab Werk zu or- einen Fehler geben. dern.“ Dazu sei Wabco mit allen Die Automatisierung soll auch großen Trailer- sowie Lkw-Her- für weniger Rangierschäden sor- stellern im Gespräch. gen. Versicherungen und Spediti- Für den Praxiseinsatz gibt es laut onen rechnen mit einer dreistelli- Dieckmann bereits konkrete An- gen Schadensumme pro Jahr und fragen: „Es gibt Gespräche für den Fahrzeug – bei einem großen Fuhr- Einsatz auf einem Busbetriebshof, park kommt im Laufe der Zeit so genauer gesagt für das autonome einiges zusammen. Fahren an Ladestationen. Auch gro- Um die Umgebung zu erfassen, ße Logistikzentrenbetreiber haben braucht es verschiedene Sensoren Interesse signalisiert“, so der Ex- am Trailer und an der Zugmaschi- perte. Damit das Interesse überdies ne. „Ein Radar ist gut, preiswert auch bei den Spediteuren steigt, und robust. Besser eignen sich je- muss die Technik vergleichswei- doch Lidar-Sensoren, da sie die se preiswert sein. Dieckmann geht Umgebung noch präziser erfassen“, von einem vierstelligen Betrag pro sagt Dieckmann. Das Problem: Der- Fahrzeug aus. zeit sind die Lidar-Sensoren kaum Bis die Fahrer also gemütlich für nutzfahrzeugspezifische An- in einem Aufenthaltsraum darauf wendungen ausgelegt, die beweg- warten, dass ihr Lkw wieder von lichen Teile in einem rotierenden selbst zur Übernahme an die Hof- Lidar mit 360-Grad-Rundumsicht einfahrt fährt, wird es noch dauern. sind nicht robust genug. Solid- Auf ein bestimmtes Jahr, in dem die State-Sensoren als Alternative bie- Technik erhältlich sein wird, möch- ten dagegen einen zu kleinen Öff- te sich der Experte von Wabco nicht nungswinkel. Ergänzend werden festlegen. Wirft man jedoch einen Kameras zum Einsatz kommen. Blick in den Pkw-Bereich, in dem Wichtig sei zudem die schnelle die eingangs erwähnten selbststän- Datenübertragung: „Derzeit entwi- dig einparkenden Fahrzeuge schon ckeln wir die benötigten Schnittstel- in Serie sind, kommt man zur Über- len, um die Daten der Sensoren am zeugung, dass es nicht mehr allzu Trailer zum Zugfahrzeug zu über- lange dauern kann. ◼ .com · 2018 benkler Aus den Kamera- und Sensor- daten wird ein Surround-View- Bild aus der Vogelperspektive errechnet, das erleichtert das Rangieren und Einparken. lastauto omnibus 12/2019 kunzer.de

[ 90 ] MÄRKTE | Traton Innovation Day

TRATON UNTER STROM Report: Auf dem Traton Innovation Day zeigte CEO Andreas Renschler die Zielrichtung für die Zukunft auf – Elektrifizierung, Digitalisierung und eine Absatzsteigerung über alle Lkw-Marken des Konzerns stehen im Fokus.

TEXT & FOTOS: OLIVER WILLMS Wie sich Renschler die Hackordnung inner- terleben, während MAN sich um die leichteren halb der Gruppe vorstellt, wird nicht zuletzt Motoren kümmern soll. über die Definition der Zuständigkeiten sicht- MAN, so umschrieb Renschler die dem ls großes Unternehmensfamilientreffen bar. Scania als High-End-Hersteller sei die füh- Münchner Traditionsunternehmen zugedach- bei Scania in Schweden feierte Traton den rende Marke, wenn es um nachhaltigen Trans- te Zukunft, sei der verlässliche Partner, der mit Azweiten Innovationstag in der noch jun- port geht. In puncto E-Antrieb beschränken sich seinem vollen Baureihenangebot das Arbeits- gen Geschichte der Nutzfahrzeuggruppe. CEO die Scania-Ansätze allerdings freilich noch auf leben seiner Kunden erleichtern helfen soll. Das Andreas Renschler spielte in seiner Auftakt- Mittelklasse-Trucks mit vollelektrischen und klingt verdächtig nach dem Verzicht auf innova- rede dazu gezielt die populäre Umweltkar- Hybridantrieben, wobei Letztere dem Käufer tive Entwicklungen, für die MAN noch vor nicht te aus: Bis 2025 wolle man über eine Milliarde mehr Freiheiten in Bezug auf die Reichweite si- allzu langer Zeit gut war. Ob die Rolle des Juni- Euro in die Elektromobilität investieren. Schon chern. Die CNG- oder gar LNG-Fahrzeuge der orpartners im Fahrwasser hinter dem Hightech- heute hat sich Traton laut eigenen Angaben mehr Marke spielen zumindest in Deutschland noch Leader Scania gut gewählt ist, muss die Zukunft als 1.000 Patente in diesem Bereich sichern kön- keine marktrelevante Rolle. Beim Diesel ist in- zeigen. Für ebendiese kündigt MAN-Chef Joa- nen. MAN, Scania und die brasilianische Toch- nerhalb der Firmengruppe ebenfalls klar: Hier chim Drees mit dem im kommenden Jahr debü- ter Truck & Bus sollen den Weg weg hat Scania mit dem neuen 13-Liter-Reihensechs- tierenden neuen Fernverkehrs-Flaggschiff TGX vom Verbrenner hin zum E-Antrieb gehen. zylinder die Hosen an. Auch der V8 wird wei- allerdings Großes an. Der große MAN soll, so

lastauto omnibus 12/2019 MÄRKTE | Traton Innovation Day [ 91 ]

Drees, Maßstäbe beim Bedienkomfort und bei vor allem auf den Wachstumsmärkten bieten – eine Modularstrategie. So arbeitet man inner- der Vernetzung setzen. sprich viel Auto für überschaubare Investiti- halb der Traton-Familie gemeinsam an Elektro- In Sachen elektrischer Antrieb macht derweil onen. Der schwere VW Constellation bedient antriebskonzepten, bei der Software und in der der eTGM eine gute Figur. Neben dem antritts- dabei die Fernverkehrsaufträge. Einen durch- Batterieentwicklung markenübergreifend für al- starken Solo-Fahrzeug verrichtet auch eine Elek- aus charmanten Auftritt legt der elektrifizierte le drei Hersteller. trosattelzugmaschine auf TGM-Basis im Werks- 11- und 14-Tonner VW eDelivery aufs Asphalt- Die ersten Früchte des konsequenten Wegs umschlag bei Porsche ihren abgasreinen Dienst. Parkett. Mit lebensfrohem Antritt wirft sich der zum E-Truck konnten die geladenen Gäste auf Beide lassen sich – elektrofahrzeugtypisch – ein- 200 kW starke Brasilianer mit einer Nutzlast von dem verregneten Scania-Testgelände unter die fach und flink bewegen, wenn nur nicht über al- zumindest 6,3 Tonnen ebenso flüsterleise wie Reifen nehmen. Für die Zukunft verspricht lem das Damoklesschwert der Reichweite, der antrittsstark ins Verkehrsgewühl der Ausliefer- Renschler: „Wir wollen auf die digitale Über- Ladeinfrastruktur und der hohen Batteriepreise touren. Die Verarbeitung ist einfach, das Quali- holspur!“ Traton sei im Wandel vom Hard- hinge. Eine davon unabhängigere Wasserstoff- tätsniveau spürbar unter dem eines TGM – aber ware-Hersteller zum Software- und Service- Option, so wie es bei mittlerweile mehreren gro- für den Verteiler-Job scheint der elektrische VW- Anbieter. Über 200 Software-Entwickler seien ßen Herstellern in Aussicht ist, wird im Hause Laster wie gemacht. Das sieht auch der brasi- heute bereits in den Diensten der Gruppe. In Traton zumindest bislang nicht gezogen. lianische Brauerei-Riese Ambev so, der bereits den nächsten 10 bis 15 Jahren, prophezeit der Im Rollenspiel der Traton-Strategie soll VW 1.600 eDelivery geordert hat. Traton-Lenker, könnte jeder dritte Lkw aus dem Truck & Bus als Marktführer mit maßgeschnei- Um dereinst führender Anbieter von E-Lkw Firmenverbund mit alternativem Antrieb auf derten Produktlösungen einen hohen Nutzwert und E-Bussen zu werden, setzt Renschler auf Tour gehen. Ein anspruchsvolles Ziel! ◼

Kopflos in die Grube Bei Scania ist der Fahrer ein wichtiger Teil der Produktwertschätzung, die das Image der Schweden prägt. Aber wie lange noch? Denn die neueste Bau-Lkw-Studie mit 80 Tonnen Nutzlast verzichtet nicht nur auf den Fahrer, sondern gar auf das komplette Fahrerhaus. Dort sitzt stattdessen nur noch ein abgekanteter Kabinenstummel, unter dem sich neben dem Motor die komplexe Steuerung für den Selbstläufer mit 8x4-Achsformel befindet. Zur Navigation des „AXL“ steht eine Vielzahl von Kameras und Radarsensoren zur Verfügung, dazu gesellen sich GPS-Empfänger und Lidar- Systeme mit Lasertechnik. Mit den überlappenden und koordinierten Informationen aller Systeme orientiert sich der Bordrechner an Straßenmerkmalen in einem vorgegebenen Einsatzstreckenpfad und vermeidet den Kontakt mit überraschend auftauchenden Hindernissen. Mit dieser Techno logie kommt der autonome Schwede auf fest programmierten Routen wie im Abraum- transport unter oder über Tage gut zurecht. Auf freier Wildbahn in einer sich permanent verändernden Umgebung wäre der com- putergesteuerte Truck aber freilich schnell überfordert. So ganz traut Scania seinem autonomen Bauarbeiter dann auch noch nicht über den fahrerlos zurückgelegten Mit seinem 200 kW starken E-Antrieb fährt Weg: Zur Premiere des AXL mussten die Be- sich der VW eDelivery ausgesprochen flink. sucher das Treiben des Kippers aus hundert Meter Entfernung geschützt durch einen Kiesaufstieg in Augenschein nehmen. In puncto Antriebstechnik bleibt der AXL im Übrigen echte Innovationen schuldig. Für den Vortrieb sorgt ein herkömmlicher Die- selmotor mit 13 Liter Hubraum und 410 PS, der mit nachwachsenden Biokraftstoffen betrieben wird – keine echte Neuheit, zumal sich der Einsatz eines emissionsfreien Elek- troantriebs gerade auf festgelegten Routen mit kurzen Distanzen anböte.

Mit einer Vielzahl von Kameras und Sensoren bleibt der Scania AXL auf Kurs, zumindest in abgesperrten Arealen.

Exklusiver Lieferant für die O-Lkw-Tests in Deutschland ist die Konzernmarke Scania. [ 92 AUS DENMÄRKTEN ] chen Anstieg unsererLkw-Verkäufe aus“, er- wir gehenindiesemJahrvoneinemdeutli- zwölf ProzentwenigerDieselverbrauchen. seinem brasilianischen Vorgängermodell biszu neue im Actros fürLateinamerika Vergleich zu In Kombination mitneuen Windleitteilen sollder die stabileFederung ausderEntwicklungvorOrt. bust sollendieKomponenten sein, ebensowie schen Marktgibt. Gleichzeitigeffizientundro- das eslautDaimlersonurfürdenbrasiliani- Euro-5-Motor undeinemGetriebevomBand, do CampoinBrasilienunteranderemmiteinem gen. Soläuftder Actros im Werk São Bernardo Kundschaft –inklusivemarktspezifischerLösun- nunauchderdortheimischen Armaturenbrett Mirror-Cam undgroßen Touchscreens aufdem mit Benz doBrasilpräsentiertedasFlaggschiff amerikas: derneueMercedes Actros. Mercedes- ten Nutzfahrzeug-und Transportmesse Latein- Er wardasHighlightaufderFenatran, dergröß- dem Active Brake Assist 5(ABA5)ausgestattet. Doch auchfürDeutschlandgibtesNeuigkeiten: abJanuar2020serienmäßigmit SoistdasFlaggschiff Auf derFenatran inSãoPaulo stellteMercedes-Benz doBrasilerstmalsdenneuen Actros insRampenlicht. ACTROS IMFOKUS „Der Lkw-MarktinBrasilienerholtsich, und | Nachrichten und dem Allgemeinen DeutschenFahrrad-Club und derDekra-Unfallforschung Wirtschaft sowie Trucks SafetyDialoguemitExpertenausPolitik Stefan BuchneranlässlichdesMercedes-Benz Nachrüst lösung anzubieten. Dasverkündete sofort auchalsderSerienlösungebenbürtige Programm befindlichen Abbiegeassistenten ab Actros zuverbauen–unddenseit2016im ab Januar2020serienmäßiginallenneuen den modernen Active Brake Assist 5(ABA5) derweil mitderEntscheidungvonsichreden, Lkw im Vorjahr auf13.400Einheiten 2019. demnach um59Prozentgestiegen–von8.400 diesesJahres istder sechs Monaten Absatz ment zuletztweiterausbauen. Indenersten 30,2 ProzentimmittlerenundschwerenSeg- seine Marktführerschaftmiteinem Anteil von Fenatran. Lauteigenen Angaben konnte Daimler Lkw, anlässlichder Premiere des Actros aufder klärte StefanBuchner, LeiterMercedes-Benz Geschäftsbereichen, der Elektromobilität. beispielsweise links), führenseinUnternehmenunddie Traton GroupauchGesprächeüberKooperationen in anderen rantenbasis derKonzerne schaffen. Laut Yoshio Shimo, PräsidentundCEOvonHinoMotors(imBild Tokio, globaleSynergienimEinkauf nutzenundeinegrößeregeografische Ausdehnung derLiefe- Einkaufs-Joint-Venture, dieHino& Traton GlobalProcurementGmbHmitStandorteninMünchenund Gruppe gehörendeHinoMotorsgehenihre2018beschlossene Kooperation an. Sosolleinneues Der Nutzfahrzeugkonzern Traton –MuttervonMANundScaniadaszurjapanischen Toyota- Traton und HinofestigenKooperation In DeutschlandmachtMercedes-BenzLkw wortung kommenwirnach“, soBuchner. schaftlichen Verantwortung – unddieser Verant- von 50km/hausführen. te Personen biszueinerFahrzeuggeschwindigkeit wie eineautomatisierte Vollbremsung aufbeweg- stand aufstehendeundbewegteHindernisseso- eine automatisierte Vollbremsung biszumStill- der ABA 5damit„innerhalbderSystemgrenzen“ auch eine Vollbremsung ein. LautDaimlerkann die Elektronikeine Teilbremsung undfallsnötig tisch gewarnt. ErfolgtdaraufkeineReaktion, leitet Dann wirdderFahrer zunächstoptischundakus- den HindernisodereinemFußgängererkennen. einem vorausfahrendenFahrzeug, einemstehen- rasystem aufundkannsodrohendeUnfällemit Zahl aufdieStraßezubringen“, Buchner. sagte von Unfällen, daheristesunserZiel, sieinhoher zur leisten einenwichtigenBeitrag Vermeidung (ADFC). „ Unsere Sicherheitsassistenzsysteme „Für unsistSicherheiteineFrage dergesell- Der ABA 5bautaufeinemRadar- undKame- lastauto omnibus12/2019

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Der Niederländer folgt 46284 Dorsten Mercedes-Benz-Nutzfahrzeug- das auf Quantencomputer von D-Wave zurückgreift. Die so auf Heino Schroeder, der laut Telefon (0 23 62) 20 13-0 Service gerüsteten Busse werden mittels nahezu in Echtzeit berech- Iveco-Vertragswerkstatt DAF neue Herausforderungen Aschwege + Tönjes GmbH Servicepartner von Carrier neter Routen auf die schnellste Art durch den Stadtverkehr außerhalb des Unternehmens Volvo-Vertragshändler Transicold, Transporter-Center geleitet – und vermeiden Staus, bevor sie überhaupt entste- sucht. Der Wirtschaftswissen- Zur Schlagge 17 Im Ochsenstall 6 49681 Garrel hen. Dadurch soll sich der Verkehrsfluss in der Stadt auch schaftler van Sambeek war 76689 Karlsdorf Telefon (0 44 74) 8 90 00 Telefon (0 72 51) 97 06-0 insgesamt verbessern. seit Juli 2017 in einer Dop- PLZ-Gebiet 5 pelfunktion für Paccar Finan- MAN Truck & Bus Deutschland Laut Volkswagen stützt das System seine Berechnungen Schmidt Kraftfahrzeug- GmbH neben der Routenoptimierung per Quantencomputer auch cial Germany und gleichzeitig Industriebedarf GmbH Servicebetrieb Freiburg auf Prognosen zum Fahrgastaufkommen. Sie würden un- für Pac-Lease in Deutschland Robert-Perthel-Straße 25b Am Gansacker 10/1 verantwortlich. 50739 Köln 79224 Umkirch ter anderem mittels anonymisierter Geokoordinaten und Telefon (02 21) 9 17 41 00 Telefon (0 76 65) 9 39 85-0 Bewegungsstromdaten ermittelt. Am Ende sollen die Busse Iveco West Nutzfahrzeuge PLZ-Gebiet 8 so optimal ausgelastet werden und gleichzeitig viele Men- GmbH Johann Daiberl GmbH Mathias-Brüggen-Straße 108 Fiat-Transporterhändler schen eine passgenaue Transportmöglichkeit nutzen können. 50829 Köln-Ossendorf In der Zukunft könnten Verkehrsbetriebe mit diesem Tool laut MAN-Servicepartner Telefon (02 21) 95 64 07-0 Plenklweberweg 8 Volkswagen temporäre Busverbindungen als Ergänzung zum MAN Truck & Bus Deutschland 81829 München Taktverkehr anbieten. Dies sei beispielsweise bei Großereig- GmbH Telefon (0 89) 45 15 81-0 Center Köln 24-Stunden-Service nissen im Stadtgebiet sinnvoll. 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Demnach verstößt eine einseitige Senkung der Der studierte Wirtschaftsinge- 94036 Passau nieur und ehemalige Daimler- 57258 Freudenberg Telefon (08 51) 9 55 38-0 Mehrwertsteuer im Bahnfernverkehr gegen das deutsche Telefon (0 27 34) 46 69-15 Mann wird damit die Verant- ITALIEN Grundgesetz und gegen europäisches Recht – denn für eine Autozentrale Sturm GmbH wortung über das globale CARIMPEX KG – CARMAN GmbH Ungleichbehandlung bei der Besteuerung im Vergleich zum Kölner Straße 62–64 Produktmanagement, den 57610 Altenkirchen MAN-Haupthändler Busfernverkehr muss es einen sachlich nachvollziehbaren Verkauf, das Marketing und Telefon (0 26 81) 95 80-0 Greifensteiner Weg 4 Grund geben. Ein ökologisches Lenkungsziel als Argument 39018 Terlano – Bozen (Südtirol) die Entwicklung des Netz- PLZ-Gebiet 6 Telefon 00 39 (04 71) 91 31 51 gegen den Bus scheidet werks für den italienischen Kraft Nutzfahrzeuge-Vertrieb Mittermair Heinrich & Co. KG laut dem BDO aber aus. Nutzfahrzeughersteller der und Teile-Großhandels GmbH Scania-Service Die Kosten einer Mehrwert- CNH-Industrial-Gruppe über- DAF-Haupthändler Handwerkerstraße 16 Burgweg 3 steuersenkung für Fernbus- nehmen. Er soll Iveco weiter 39057 Eppan – Bozen (Südtirol) 63801 Kleinostheim Telefon 00 39 (04 71) 66 51 22 se würden sich laut den An- stärken und die Präsenz auf Telefon (0 60 27) 46 66-0 gaben des Bundesverbands den Weltmärkten ausbauen. MAN Truck & Bus Deutschland auf jährlich rund 30 GmbH Center Frankfurt Millionen Euro belaufen. 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FAHRBERICHT FIAT DUCATO 4X4 Zur Wintersaison fährt INTERVIEW E-LKW Stefan Buchner und seine Elektro-Ex- der Ducato mit Allrad und 140-PS-Diesel vor. perten stellen sich den Fragen zur Zukunft des eActros. lastauto omnibus 12/2019 Fotos: xxx 1999 1959 Computer. MitErfolg–allespasst,harmoniert. Vorstellung vielWirbel gemacht. Dennerrechnet wurde dasCockpitimErgonomielabor per schwärmt Lubitz.UmdieGestaltung des Arbeitsplatzes habeDaimler-Chrysler schonbeider feld mitdemzentralenLCD-Bildschirm wirktaufseineschlichte Art geradezufuturistisch“, ten MalimBusderSchalthebelins Armaturenbrett integriertwurde. Auch dasInstrumenten- ger alsdieneueOptikseijedochderFahrerplatz: „SelbstderLaiebemerkt,dasshierzum ers- nach obenverlaufendenLinienanScheibenundRadkästen zuPapierbringt.“Nochauffälli- Betrachten derSeitenpartiedenPinseldesDesignersvor Augen, wieerbeschwingt dieschräg terentwicklung derKarosserie, dienunvoneinemZulieferer stammt. 3.600/min liefert.BeachtlichistlautRichard GebauervorallemdieWei- der ausdemOpelKapitän,diegedrosselte Leistungvon70PSbei tor. Unterder„Alligatorhaube“ arbeitetderwassergekühlte Sechszylin- 1959. Beim Antrieb setztOpelweiterausschließlichaufdenOttomo- dem ExamenderLAST-AUTO undOMNIBUSNr. 14vomDezember zweite Nachkriegsgeneration,der1,9-t-Opel-Blitz-Schnelllastwagen, kurrenz durch Mercedes, Borgward undHanomag.Jetztstelltsichdie nen Nutzlast. Allerdings kämpftderPlatzhirschzunehmendmitKon- 126.000 Exemplare desleichtenLkwgebaut,diemeistenmit1,75Ton- 1952 wurden Produktion aufnahme der der Wieder Legende. Seit ne rollende Opel Blitzei Jahre istder der 1950er- Bereits Ende RÜCKSPIEGEL [ 98 ] sehochdecker mitderTypbezeichnung O 580 denseit1992gebautenO 404. „Klar, dassdieseKarosserie ins Auge fällt“,schreibt Andreas Lubitz.„Fasthat manbeim - - Was füreigenwilligeFormenundFarbendie90er-Jahre dochhervorbrachten. Top CoachoderdemMercedes-Benz Travego. Letzterer beerbte1999alsRei- Beispiele liefertdielastautoomnibus12/1999–etwamit dem MANLion’s | Aus dem Archiv sparsam undstabil. amens: leistungsfähig, tunnel auf.FazitdesEx- Einzelsitzen undMotor- kerhütte wartetmitzwei Die kippbare Frontlen- gang-Synchrongetriebe. maschine undFünf- tor oder202-PS-Lader- es mit157-PS-Saugmo- zu. Den16-Tonner gibt Nah- undWerkverkehr man miteinemVerkauf von300Einheitenabschließen.“ schwedische FabrikinDeutschlandGeschäftebuchen,und1969wird 1969 Mit demLB80wendetsichScaniaerstmalsauchwestdeutschen von 1969.„SelbstinderRezessionsphase1966/67konntedie Von denausländischenLastwagenfabrikenhatSca- nia inderBundesrepublik dieerfolgreichste Bilanz vorzuweisen, heißtesinderlastautoomnibusNr. 12

nen –imGegensatzzumgeräumigenEconic. Lkw-Fahrerhaus dannaberdochnichtverleug- Bei EinstiegundStehhöhekannderScaniadas ein FlairvonOmnibusmitsichbringt“,soKern. größer ausalsbeimEconic, „wasbeimFahren nen. Dervordere Überhang fällttrotzdem noch – wieamabgebildetenMüllsammlerzuerken- die Low-Entry-PaletteindenFirmenbaukasten eigens konstruierten Kabinegreift Scania für Markt fürgeschätztmaximal1.000Einheiten. seit elfJahren Platzhirschaufdiesemkleinen stark.“ GemeintistderMercedes-Benz Econic, in derlastautoomnibus12/2009.„Dieaberist dem deutschenPflaster“,schreibt MichaelKern nalbereich. „Konkurrenz gibtesnichtvielauf neues Low-Entry-KonzeptfürdenKommu- 2009 Im GegensatzzumWettbewerber mitseiner präsentiert derHerstellersein Scania kannnichtnurFern- verkehr: ImHerbst2009 lastauto omnibus12/2019

Fotos: ETM Verlag, Michael Kern Damit läuft es wie geschmiert: Alles über Öle, Fette und andere Betriebsstoffe

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