Ss Ludwig Seine Idelio in Zinshaus
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Stretta April 2016 Wussten Sie, dass Ludwig van Beethoven seine einzige Oper Fidelio in einem Wiener Zinshaus komponierte? Unsere Leidenschaft ist das klassische Zinshaus. Wir arbeiten seit 1921 daran, diesen wertvollen Teil des Wiener Kulturguts zu erhalten. Für uns ist Ihre Immobilie ein essentieller Teil Ihres Vermögens, der durch unsere Expertise langfristig wachsen kann. KSCH Joseph Lorenz Clemens Unterreiner am 6. April am 23. April imim HausHaus derder IngenieureIngenieure imim GustavGustav Mahler-SaalMahler-Saal © www.josephlorenz.at © www.unterreiner.at MAG. WOLF-DIETRICH SCHNEEWEISS, MAS 1010 Wien, Austria offi [email protected] Mehr Informationen Verwaltung, Management, Beratung, Investment Rathausplatz 4 T +43 1 402 31 69 www.schneeweiss.at April 2016 Inhalt THEMA Turandot Das Libretto zu Turandot - eine Geschichte für sich (Christian Springer) Seite 5 Ungeahnte Aufschlüsse rund um die Entstehungsgeschichte: wie aus der historischen Prinzessin Khutulun, einer geschickten Kriegerin und Tochter eines mongolischen Heerführers die im wahrsten Sinne des Wortes rätselhafte Turandot Puccinis wurde. Wer war Alfano? (Rainhard Wiesinger) Seite 8 Wer war der von der Nachwelt oft mit Geringschätzung abgetane Komponist aus Neapel, der das unvollendete Finale von Puccinis Turandot bearbeitet und arrangiert hat? Durch Liebe in den Tod - über den Tod zur Liebe ( Oswald Panagl) Seite 10 Gedanken zur Dramaturgie von Giacomo Puccinis Turandot aber auch über die Vorliebe des Komponisten, Liebe und Tod als Leitthema für seine Opern zu verwenden: Femme fragile versus Femme fatale und deren Passion im notorischen Doppelsinn. Von Auslobungen und Wetten (Rudolf Welser) Seite 13 Ein Glücksspiel um Turandot - juristisch betrachtet: Spiele, Wetten und Preisausschreiben sowie deren Belohnungen und Preise auf humorvolle Weise nach den entsprechenden Paragraphen durchleuchtet. Giacomo Puccini um 1908, Turandot-Plakat, Franco Alfano um 1919 PORTRAIT Pecoraro & Pecoraro (Rainhard Wiesinger) Seite 20 „When Father and Son/Wenn der Vater mit dem Sohne“ ist nicht nur das Motto sondern auch der Titel der Konzerte, die diese beiden am 30. April auch in die Wiener Stadthalle führen werden. Das sympathische Duo im Gespräch: „Ein paar kennen den Pecoraro von der Oper, ein paar den Pecoraro vom Balsamico und ein paar den Mario Pecoraro.“ MEINUNG Heinz Zednik: In eigener Sache Seite 4 Thomas Dänemark: Seite 4 Heinz Irrgehers Con brio: Seite 18 MISTERIOSO Seite 23 SERVICETEIL Spielpläne Seite 22/ Radio-, TV-Programm Seite 24 / Tipps Seite 28 Herwig und Mario Pecoraro © www.pecoraro-pecoraro.com Heinz Zednik © Terry Linke, Thomas Dänemark © Foto Schuster, Heinz Irrgeher Photo: privat 3 Forum Liebe FREUNDE, „Ich habe selten Musizieren mit solch unbeugsamer Lebensfreude und Originalität erlebt wie bei ihm. Die Wirkung seines Konzertes auf uns alle gleicht einem Vulkanausbruch“. Dies schrieb kein Geringerer als Sir Simon Rattle in seiner Nikolaus Harnoncourt-Würdigung. Für mich, der ich leider nicht so viel wie andere meiner Kollegen mit dem verstorbenen Maestro gearbeitet habe, hat Rattle es auf den Punkt gebracht: Nikolaus Harnoncourt, ein Aristokrat der bescheidenen Art, sogar mit habsburgischer Herkunft, brannte einfach für die Musik, für die er sich mit Lebensfreude und unersättlicher Neugier einsetzte. Nur zweimal kamen wir zusammen: 1988 an der Staatsoper bei Heinz Zednik Linke © Terry der Zauberflöte ( Regie: Schenk) und vor 5 Jahren bei der Styriarte (Verkaufte Braut, Regie: sein Sohn Philipp). Prägend waren für mich unsere langen Pausengespräche, wo er mich, Musik referierend, in seinen Bann gezogen hat. Ich war angenehm überrascht über seinen ausgesprochen freundschaftlichen Zugang zu mir und vor allem über seinen eher trockenen, köstlichen Humor. Turandot ist unsere nächste Premiere am Haus. Mit großer Spannung erwarten wir erstmals Gustavo Dudamel am Pult. Regie, Ausstattung und Licht liegt in den bewährten Händen unseres aus mehreren Produktionen nicht unbekannten, sehr geschätzten Marco Arturo Marelli. Meine Turandot-Erinnerungen gehen weit zurück, bis in die 50er Jahre, wo ich als Stehplatzler Gertrude Grob-Prandl als Turandot und Karl Terkal als Kalaf gehört habe, damals noch in deutscher Sprache. Mein Einstieg als Pang erfolgte ca. 10 Jahre später in einer Inszenierung von Margarethe Wallmann. In der Folge sang Birgit Nilsson diese mörderische Partie der Turandot. Selbstverständlich unvergesslich. 1983 wiederum, in der Neuinszenierung von Harold Prince unter dem Dirigat von Lorin Maazel, sang ich Pong. Eva Marton war unsere neue Turandot, José Carreras der Calaf. Mit meinen Ministerkollegen Bobby Kerns und Helmut Wildhaber hatte ich eine lustige, aber nicht ganz ungefährliche Probenzeit: Laut Regieanweisung wurden wir von acht Statisten auf Plattformen in ziemlicher Höhe getragen. Man mußte eigentlich schwindelfrei sein und sich fest anhalten, um nicht in den Orchestergraben zu stürzen. Die sympathischen Statisten, die wir zu einer Heurigenpartie eingeladen hatten, baten uns hände- ringend an Gewicht nicht zuzulegen, weil sie uns sonst nicht mehr „derschleppt“ hätten. Ja, und jetzt, in der kommenden Insze- nierung (Premiere 28.April) bin ich inzwischen zu Altoum, dem greisen Kaiser aufgestiegen. Ich freue mich sehr auf diese Produktion. Nochmals hinweisen möchte ich auf die Veranstaltung mit Joseph Lorenz am 6. April. Der hinreißende Schauspieler, den wir in unserer FREUNDE-Runde herzlich willkommen heißen, wird Ausschnitte aus Werfels Verdi-Roman lesen, musikalisch untermalt von Ensemblemitgliedern der Wiener Staatsoper. Christian Kircher tritt am 1. April sein Amt als neuer Holding-Chef an. Er übernimmt keine leichte Aufgabe, aber wir können zuver- sichtlich sein, daß er mit seiner Kompetenz und Erfahrung die auf ihn zukommenden Herausforderungen meistern wird. Ich würde mich freuen, ihn in absehbarer Zukunft als Gesprächspartner im FREUNDE-Kreis begrüßen zu dürfen. Herzlichst, Ihr Liebe Opernfreunde, Mit großer Freude kann ich Ihnen mitteilen, dass auf unsere Initiative das erste FREUNDE-Fundraising Dinner in der Wiener Staatsoper abgehalten wird. Nach der Tosca-Vorstellung am 9. April (mit Angela Gheorghiu, Jonas Kaufmann und Bryn Terfel) bitten wir in den Gustav Mahler-Saal zu einem gesetzten Dinner. Die Protagonisten der Aufführung © Foto Schuster © Foto sind ebenfalls geladen, Live-Auftritte werden den Abend sicherlich unvergesslich machen. Der Reinerlös dieses Dinners wird Schülerinnen und Schülern zugutekommen, da mit Ihren Spenden das Livestreaming an Schulen mitfinanziert werden wird. Es freut uns besonders, in die zukünftigen Generationen von Opernbesuchern investieren zu können. Um € 350,– können Sie sich Ihren Platz bei diesem sowohl für die Opernfreunde als auch für die Staatsoper wichtigen Abend sichern. Bitte helfen Sie uns, dieses erste Fundraising Dinner der Opernfreunde Thomas Dänemark Thomas zu einem großen Erfolg werden zu lassen. Auf ein Wiedersehen in der Oper freut sich 4 Das Libretto zu Turandot – eine Geschichte für sich / Christian Springer en meisten Opernführern ist zu ent- Kuthulun war eine geschickte Kriegerin Dnehmen, dass Puccinis letzte Oper und kämpfte oft an der Seite des Vaters. auf einem Theaterstück von Carlo Gozzi Wenn jemand sie zur Frau begehrte, basiert. Doch damit enden die Hinter- musste er zunächst den Besitz von hundert grundinformationen meistens schon, denn Pferden beweisen, bevor er sie im Kampf kaum jemand kennt den Autor oder dessen besiegen musste. Verlor der den Kampf, Stück, und noch weniger Gozzis Quellen waren auch die Pferde verloren. Kuthulun und Intentionen sowie die Rezeptions- blieb natürlich ungeschlagen, verfügte geschichte seines Theaterstücks. Ein ge- bald über eine riesige Anzahl von Pferden nauerer Blick auf die Entstehungsge- und heiratete schließlich einen von ihr schichte der Turandot bietet ungeahnte selbst ausgewählten Mann. Aufschlüsse, denn die Namen, die dabei Die historischen Fakten wurden im Laufe eine Rolle spielen, sind – wie zu sehen der Zeit verändert: Statt der Pferde wurde sein wird – neben Gozzi jene von Friedrich das Leben des Bewerbers als Pfand ein- von Schiller, Andrea Maffei und Gustav gesetzt und statt des Kampfes drei Rätsel; Carlo Gozzi Vollmoeller, Namen, die man nicht spon- an die Stelle von Khutulun trat Turandot. Quelle: it.wikipedia tan mit Turandot in Verbindung bringt. Der Autor, Graf Carlo Gozzi, war ein Gozzis Theaterstück La Principessa Tu- adeliger italienischer Theaterdichter, der randot ist eine fiaba drammatica, ein tragi- sein erstes Theaterstück, L’amore delle komisches Märchen in fünf Akten, das tre melarance – Die Liebe zu den drei 1762 im Teatro San Samuele in Venedig Pomeranzen (uns bekannt als Prokofjews uraufgeführt wurde. Das Stück ist nach Oper Die Liebe zu den drei Orangen) der Hauptfigur Turandot benannt, der erst mit 41 Jahren schrieb. Gozzi verfasste Tochter des Kaisers von China. Der Stoff, innerhalb der nächsten vier Jahre weitere den Gozzi für sein Stück heranzog, neun szenische Märchendramen. Mit stammt allerdings nicht aus einer chine- diesen Werken wollte er beweisen, dass sischen, sondern aus einer persischen selbst scheinbar absurde Zauberstücke Erzählung. Sie wurde durch die Märchen- Lebenswahrheiten vermitteln und dra- sammlung Tausendundein Tag (eine von matische Überzeugungskraft haben François Pétis de la Croix im Jahr 1710 können. veröffentlichte Sammlung von Erzählungen, Seinen insgesamt zehn Theaterstücken die häufig mit Tausend und eine Nacht war eine heftige Polemik Gozzis gegen verwechselt wird) auch