Projekt-Nummer 4183 Gemeinde BE / Ersatz Schulbus ______

Guggisberg liegt im Voralpengebiet zwischen Schwarzwasser und Sense. Der Hauptort Guggisberg befindet sich auf 1'100 m.ü.M. unterhalb des Guggershorns (1'283 m.ü.M.). Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist die 2'151 m hohe Schibe, der tiefste Punkt liegt auf 708 m beim Zusammenfluss von Niederriedgraben und Sense.

Die Nachbargemeinden von Norden her im Uhrzeigersinn sind Schwarzenburg, Rüschegg, , Plaffeien, und . Guggisberg bildet zusammen mit den Gemeinden Rüschegg und Schwarzenburg das Schwarzenburgerland.

In der Bestätigungsurkunde von Papst Eu- gen III. vom 27. Mai 1148 zum Kloster Rüeg- gisberg ist erstmals eine Kirche in "Cucans- perc" urkundlich erwähnt. Am 11. September 1423 verkaufte Herzog Amadeus VII. von Savoyen die Feste und Herrschaft Grasburg seinen Bundesgenossen von Bern und Frei- burg zu gleichen Teilen. Guggisberg wurde dadurch Teil der "Gemeinen Herrschaft Grasburg", und die Landsleute hatten in den kommenden Jahren abwechslungsweise je fünf Jahre den zwei Herren der Feste Gras- burg zu dienen. Erst in der napoleonischen Mediationsverfassung von 1803 wurde end- gültig entschieden, dass Schwarzenburg zu Bern gehört.

Das 19. Jahrhundert brachte grosse Not nach Guggisberg. Viele Missjahre, Krankhei- ten und Seuchen führten zu Hungersnot und Verarmung. Im Jahre 1860 erfolgte schluss- endlich die Abtrennung des "Schluchtteiles" von der Gemeinde Guggisberg, und es entstand die heutige Gemeinde Rüschegg.

Das alte Guggisberger-Lied verbunden mit der traurigen Liebesgeschichte vom "Vreneli ab em Guggisbärg und Simes Hans-Joggeli änet dem Bärg" gilt nicht nur als eines der ältesten, sondern auch als eines der schönsten Volkslieder der deutschen Schweiz.

Im Dorf Guggisberg, am Fusse des Guggershorn, steht der stattliche Bauernhof "Linde", wo das Vreneli wohnte. Leider verlor es früh den Vater. Der Ammann auf der "Zelg" stand der Witwe und ihrer minderjährigen Tochter mit Rat und Tat bei. Er hätte gerne durch eine Heirat seines Sohnes mit der "Linden"-Tochter die beiden schönen Höfe vereint. Aber zu spät, Vreneli hatte schon früh eine andere Wahl getroffen: Es liebte den "Simes Hans-Joggeli", Sohn des Simon, der "änet dem Bärg", d.h. hinter dem Guggershorn zu Wahlenhaus, auf der Schattseite, wohnte.

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Dem wohlhabenden Ammanns-Sohn war der Kleinbauernsohn ein Dorn im Auge. Er wollte seine Ansprüche an die junge, hübsche "Linden"-Tochter dem ungebetenen Nebenbuhler handgreiflich kundtun und lauerte ihm eines Abends auf. Doch der Schattseitenbauer war stärker und der Am- manns-Sohn blieb nach einem unglücklichen Sturz bewusstlos liegen, so dass Hans-Joggeli glaubte, dieser wäre tot. In seiner Verzweiflung floh er und liess sich in fremde Kriegsdienste anwerben. Das war für ihn die einzige Lösung, um einer Verurteilung zu entgehen. Zurück blieb Vreneli mit seiner Liebe, seiner Sehnsucht, seiner Treue. Uns blieb das zu Herzen gehende Lied.

Bevölkerung

1930 2'617 Einwohner 1960 2'021 Einwohner 1990 1'703 Einwohner 2000 1'738 Einwohner Heute 1'494 Einwohner

Altersstruktur

0 – 15 Jahre 225 Personen 15 % 16 – 65 Jahre 944 Personen 63 % über 65 Jahre 325 Personen 22 %

Schulen

23 Kindergartenschüler in Guggisberg bis 16.4 km Entfernung 98 Primarschüler in Guggisberg/Schwendi bis 14.9 km Entfernung 42 Oberstufenschüler in Schwarzenburg/Plaffeien FR 20.1 km Entfernung 2 Mittelschüler in Bern 68 km Entfernung

Die Gemeinde Guggisberg ist geprägt von der Wohnstruktur der Streusiedlung. Für die Schülerin- nen und Schüler heisst das, dass sie zum Teil lange Schulwege zu bewältigen haben.

Gemeindefläche

Kulturland/Weiden 2'883 ha Wald 2'169 ha Siedlungsfläche 164 ha unproduktiv 274 ha ______

Total 5'490 ha ======

Guggisberg liegt auf 1'115 m.ü.M., hoch über dem Tal in den Bergzonen II, III und IV und in Sömmerungsgebieten.

Erwerbsstruktur

114 Landwirtschaftsbetriebe 2 Forstwirtschaft 22 Handwerk und Industrie 3

52 Dienstleistungssektor 484 Auspendler 93 Einpendler Das Dorf ist noch sehr stark von der Berglandwirtschaft geprägt. Die Landwirtschaft bildet deshalb die Haupterwerbsquelle in Guggisberg.

Vereine

Mit 44 Vereinen bietet sich in der Gemeinde ein reges Vereinsleben an. Neben Eltern-, Frauen-, Musik- und Gesangsverein existieren Schützenvereine und der Fleckviehzuchtverein, um nur ei- nige zu nennen.

Tourismus

Das typische Streusiedlungsgebiet im voralpinen Gelände mit seinen alten Häusern, seinen gemütlichen Gastwirtschaftsbetrieben und viel, viel Natur pur lädt zum Wandern und Ver- weilen und zum Baden in der Sense ein. Während der Winterzeit bieten die kleinen Skige- biete mit zwei Skiliften eine kostengünstige Alternative für Familien, und das Langlaufgebiet Gantrisch gehört wohl zu den Schönsten der Schweiz.

Für die Übernachtungen stehen den Gästen 2 Hotels mit 32 Betten, 12 Ferienhäuser und 90 -wohnungen sowie eine Gruppenunterkunft zur Verfügung. Für die Verpflegung gibt es 4 Restaurants.

Die finanzielle Situation der Gemeinde

Nettovermögen pro Kopf 2019 Fr. 2'808.26 Steuereinnahmen pro Kopf 2019 Fr. 1'472.48 Besondere Einnahmen 2019 Fr. 86'743.-- Abschreibungen 2019 Fr. 447'162.95 Ertragsüberschuss 2019 Fr. 83'116.23 Finanzausgleichsbeiträge 2019 Fr. 1'909'753.-- Steuerfuss 1.89 Höchster Steuerfuss im Kanton Bern 2.17 Niedrigster Steuerfuss im Kanton Bern 0.89

Direkte Bundessteuer pro Kopf 2016:

Gemeinde Guggisberg Fr. 1'629.-- Kanton Bern Fr. 790.-- Schweiz Fr. 1'249.--

Das hohe pro Kopfaufkommen der direkten Bundessteuer rührt daher, dass eine Guggis- bergerin im Jahr 2016 den Jackpot geknackt und einen Millionenbetrag abgeräumt hatte, welcher entsprechend versteuert werden musste.

Zum Projekt

Guggisberg unternimmt viel, um die Bevölkerungsabwanderung aufzuhalten. Unter anderem mit einer Schule, die den jungen Menschen zu einer guten Ausgangslage für die Berufsbildung ver- hilft. Die Schule hat in ihrem Leitbild hohe Ansprüche an die Lehrpersonen festgehalten. Eine Gruppe nimmt sich der Qualitätssicherung und -entwicklung an. Aber auch die Schülerinnen und 4

Schüler sind mitverantwortlich für ihren Lernerfolg. Sie werden ermutigt, bei der Gestaltung des Unterrichts aktiv mitzuwirken.

Ursprünglich fand der Unterricht in acht Schulhäusern, verstreut auf das grosse Gemeindegebiet, statt. Heute sind es noch zwei Schulstandorte: Im Schulhaus Guggisberg werden zwei Kindergar- tenklassen geführt, in Schwendi fünf Primarklassen im Mehrklassenunterricht. Ein Tagesschulan- gebot und ein aufwendiges Transportsystem ergänzen das Angebot. Das ist notwendig, haben doch zahlreiche Kinder einen langen Schulweg. Für die Zumutbarkeit werden die Streckenlänge und Höhenmeter berücksichtigt, das heisst für Kindergärtner beträgt der Schulweg gemäss Transportreglement, den sie zu Fuss zurücklegen müssen, einen Kilometer, für Fünftklässler vier Kilometer.

Dank ausgeklügeltem Fahrplan kommen alle Kinder stets rechtzeitig zur Schule und wieder nach Hause.

Ein gut ausgebautes Transportsystem mit drei Schulbussen gewährleistet heute neben dem öffentlichen Verkehr einen zumutbaren Schulweg. Zwei Schulbusse wurden bereits im Jahr 2017 altershalber ersetzt. Seit 10 Jahren ist ein Grossbus in Betrieb. Durch den täglichen Einsatz - aus- ser während der Schulferien - wurde dieser stark abgenützt und bedarf einer hohen Wartung. Die Unterhaltskosten sind deshalb auf Dauer nicht mehr tragbar.

Der Gemeinderat von Guggisberg hat daher auf Antrag der Bildungskommission am 21. Septem- ber 2020 der Anschaffung eines neuen Schulbusses zugestimmt.

Es ist geplant, den Grossschulbus per anfangs August 2021 anzuschaffen.

Kosten und Finanzierung

Gemäss Auftragsbestätigung sehen die Kosten für den Schulbus wie folgt aus:

Fahrzeug Grundpreis Fr. 55'390.-- Lackierung Fr. 605.-- Sonderausstattungen Fr. 29'130.-- Zusatzausstattungen Fr. 31'006.-- ______

Gesamtkosten Fr. 116'131.-- ======

Die Finanzierung ist folgendermassen vorgesehen:

Gesamtkosten Fr. 116'131.--

./. Gesamtrabatt inkl. Zusatzrabatt Gemeinde Fr. 23'373.-- ______

Kosten Fr. 92'758.--

MwSt. 7.7 % Fr. 7'142.-- ______

Restkosten Fr. 99'900.-- ======

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Für Schulbusse sind leider keine Subventionen erhältlich. Um aber eine gefahrlose und zuverläs- sige Beförderung der Schülerinnen und Schüler gewährleisten zu können, ist die Neuanschaffung des Grossbusses absolut notwendig. Wie bereits bei den anderen zwei Bussen, wurde auch die Anschaffung des Grossbusses bei der gleichen Firma in Auftrag gegeben. Dies ist durchaus sinnvoll. Erstens, weil die Offerte am güns- tigsten ist und zweitens, weil die Wartung aller drei Busse durch dieselbe Firma ausgeführt wer- den kann.

Wir haben zusammen mit unseren Gönnerinnen und Gönnern bereits bei der Anschaffung der beiden anderen Fahrzeuge finanziell mitgeholfen.

Der Schulweg von Kindern liegt zwar in der Verantwortung und Obhutspflicht der Eltern, es gibt aber Ausnahmen. Ist der Schulweg für die Kinder zu weit, zu beschwerlich oder mit unzumutba- ren Gefahren verbunden, kommen den zuständigen Behörden (Gemeinde, Schule usw.) be- stimmte Pflichten zu, wie z.B. das Einrichten eines Schülertransports. Die Gemeinde Guggisberg ist bestrebt, ihren Schülerinnen und Schülern einen kostengünstigen, aber sicheren Transport zur Verfügung zu stellen.

Aus den erwähnten Gründen können wir Ihnen eine Unterstützung deshalb sehr empfehlen.

Für dieses Vorhaben konnten wir bis heute Spenden von Fr. 77'423.75 vermitteln.