Mazzetti-Familienalbum Eröffnungsvortrag Rehberg

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Mazzetti-Familienalbum Eröffnungsvortrag Rehberg Eröffnungsrede zur Ausstellung der Bildserie Album di famiglia von Lorenza Mazzetti im Jüdischen Gemeindehaus in Dresden am 3. November 2013 von Karl-Siegbert Rehberg I. Lassen Sie mich zuerst Dank sagen für diese Ausstellung im Jüdischen Gemeinde- haus, weil das später in der Darstellung der nicht vergehen wollenden und sollenden Vergangenheit keinen passenden Rahmen mehr fände. Zuerst sei Frau Nora Golden- bogen als der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Dresden und Ihrer Mitarbei- terin Frau Valentina Marcenaro dafür gedankt, das die Bilder von Lorenza Mazzetti hier gezeigt werden können. Dann ist der Landeshauptstadt Dresden für deren groß- zügige finanzielle Unterstützung dieses Projektes und der Ostsächsischen Sparkasse Dresden für eine hinzukommende Spende Dank zu sagen, ohne die das Projekt nicht Wirklichkeit hätte werden können. Die Ausstellung, die wir heute sehen und die Weise, in der wir sie sehen können, ver- dankt sich nun aber in der konkreten Realisierung vor allem Frau Claudia Müller, So- ziologin und Mitarbeiterin im Italien-Zentrum der Technischen Universität Dresden, die (von dem römischen Photographen Gaetano Crupi unterstützt) den Transport der Bilder von Rom nach Dresden ebenso bewerkstelligt hat wie die Hängung, die Gestal- tung der Bildunterschriften und der Begleittexte. Da ich selbst seit Oktober zu einem Forschungsaufenthalt in Wien bin, lag alle Koordination vor Ort in ihrer Hand mit den weiteren Helferinnen Ariel Genovese, Verena Schimpf und Maike Heber – wofür ich mich ganz besonders bedanken möchte. Ma oggi vorrei esprimere anche il mio ringraziamento affettuoso particolarmente a te, cara Lorenza Mazzetti (accompagnato dal Tevere all’Elba dall’avvocato Enrico Vandelli), perché tu hai prodotto questa forma di memoria intensiva ad un evento tragico tramite i tuoi libri, film e particolarmente questi quadri che possiamo vedere oggi a Dresda. II. Seit ich Lorenza Mazzetti in Rom kennengelernt und ihre erste Ausstellung in der città eterna wahrgenommen hatte, versuchte ich, die Bilder auch hier in Dresden zu zeigen, unter anderem, weil die schrecklichen Mordtaten der deutschen Wehrmacht auf deren Rückzug in Italien vor den schnell nachdrängenden amerikanischen und englischen Truppen hier nicht sehr bekannt sind. Die Kanzler Konrad Adenauer und Alcide De Gasperi waren sich wohl einig darin, dass ein neues Europa nur erbaut werden könne, wenn man über die grauenvolle Vergangenheit auch der deutschen Verbrechen in Italien schweige, und die deutsche Justiz tat bis zum ersten der Frank- furter Auschwitzprozesse in den frühen sechziger Jahren des vergangenen Jahrhun- derts wenig dazu, die Täter ausfindig zu machen und vor Gericht zu stellen. Auf der anderen Seite wurde der Faschismus in Italien – bei aller antifaschistischen resistenza-Begründung der Repubblica Italiana – sozusagen exterritorialisiert, wenn nicht, wie in der Ära Berlusconi, als „dittatura benigna“ (als sozusagen „gemütliche Diktatur“) geradezu verharmlost. Vor allem wirkt bis heute die gängige Formel eines „nazi-fascismo“ entlastend, die vergessen macht, dass der „Marsch auf Rom“ und die Errichtung des faschistischen Systems – auch von des italienischen Königs und der Heiligen Kirche Gnaden – schon 1922 etabliert worden war. Deswegen ist es auch nach so langer Zeit notwendig, Ereignisse wie die in den Bildern dieser Ausstellung sichtbar werdenden im deutsch-italienischen Dialog immer erneut ins Gedächtnis zu rufen. Übrigens wird aus Anlass der Dresdner Ausstellung der Mazzetti-Bilder vom 21. bis zum 23. diesen Monats auch eine vom Deutschen Akademischen Austauschdienst fi- nanzierte internationale Konferenz in der Technischen Universität Dresden (wieder- um in Verbindung des Instituts für Soziologie der TUD und des Italien-Zentrums mit der Jüdischen Gemeinde) über Formen des Erinnerns an den Holocaust stattfinden. III. Aber nun zu den Bildern selbst. Wir sehen ein „Familienalbum“. Aber was eigentlich wird uns da vor Augen geführt auf diesen harmlos erscheinen könnenden Bildern – und warum werden sie im Haus der Jüdischen Gemeinde gezeigt? Die heute 85jährige Lorenza Mazzetti, die in Rom lebt und in London als Filmema- cherin ausgebildet eine entscheidende Protagonistin der Free Cinema-Bewegung im England der 1950 und 60er Jahre war, hat seit Jugendtagen gezeichnet und aquarel- liert. So bewarb sie sich in London zuerst um ein Kunststudium an der dortigen Slade School of Fine Arts im University College und reichte Bilder im Stile der jetzt zu se- henden ein – allerdings mit abstrakteren Motiven der menschlichen Verlorenheit und Verletzbarkeit, etwa in Technostrukturen (wie abstrahierten Elektrizitätsnetzen). Obwohl sie dort berühmte Kunstgelehrte wie Rudolf Wittkower hören und bei Künst- lern wie Lucien Freud oder Francis Bacon studieren konnte, wollte Sie bald schon Filme machen und bekam – völlig mittellos in England angekommen und von ihrem italienischen Vormund um das ihr und ihrer Schwester zustehende Vermögen ge- bracht – durch die Vermittlung von Sir William M. Coldstream, des Direktors der Kunsthochschule, die Chance, bei Denis Forman, dem Direktor des British Film In- 2 stitute zu studieren und dort zwei Filme über Motive von Franz Kafka zu drehen, nämlich „K“ 1954 und die sogar in Cannes mit einer Auszeichnung bedachte filmische Bearbeitung von Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ (metamorfosi) unter dem Ti- tel „Together“. Während Lorenza Mazzetti in all den folgenden Lebensjahren (etwa am Lago di Bol- sena) Landschaften malte, begann sie vor etwa fünf Jahren im Stil „naiver“ Malerei ihr Album di famiglia zu schaffen. Aber schon der Untertitel des italienischen Kata- logbuches zu der erstmals 2010 in Rom gezeigten Ausstellung (die damals durch ein Grußwort des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano geehrt wurde wie die heutige durch einen Brief des italienischen Botschafters in der Bundesrepublik Deutschland, Elio Menzione), lässt ahnen, dass es sich um idyllische Erinnerungen nicht handeln kann, denn der Untertitel lautet: „Tagebuch eines Mädchens unter dem Faschismus und die Tragödie der Familie Einstein“. Was uns hier vor Augen geführt wird, ist das Grauen hinter der sogar in Krieg und rassistischer Verfolgung als „normal“ erscheinenden Alltagsrealität. Die nun auch in Dresden gezeigten späten Arbeiten wie die frühen, in London gedrehten Kurzfilme mit kafkaesken Themen von der Verlorenheit des Menschen in der Gesellschaft er- weisen sich als eine nicht enden wollende „Trauerarbeit“. Alle hier ausgestellten Bilder kreisen um ein das Leben Lorenza Mazzettis und ihrer Zwillingsschwester Paola bestimmendes Schreckens-Ereignis. Die Schwestern lebten nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel Robert Einstein, einem Cousin des be- rühmten Physikers Albert, und dessen Frau Nina, welche für sie die Rolle von Pflege- eltern übernommen hatten. Am 3. August 1944 wurde die südlich von Florenz leben- de Familie Einstein von deutschen Soldaten zu Tode gebracht. Robertos Frau Agar Cesarina (genannt „Nina“) wurde mit ihren Töchtern Annamaria (die „Cicci“ gerufen wurde) und Luce erschossen und ihre Villa „Focardo“ in Rignano sull’Arno in Brand gesteckt. Der vor den Deutschen in die Wälder geflüchtete Ehemann und Vater nahm sich im darauffolgenden Jahr verzweifelt das Leben. Möglicherweise handelte es sich um einen Racheakt, der den von den Nazis ins ame- rikanische Exil getriebenen Nobelpreisträger treffen wollte. Es könnte aber auch der Verdacht ausschlaggebend gewesen sein, dass der ingegnere Einstein auf Seiten der Partisanen stünde. Die beiden (nun erneut zu Waisen gewordenen) Mazzetti-Mäd- chen wie auch weitere Familienmitglieder und Bedienstete überlebten jedenfalls das Massaker. Die hier gezeigten Bilder sind verbunden mit dem 1961 veröffentlichten und mit dem Sonderpreis des Premio Viareggio für ein Erstlingswerk ausgezeichneten autobiogra- phischen Roman Il cielo cade („Der Himmel fällt“ – ins Deutsche übersetzt von Vik- toria von Schirach, der Enkelin des nationalsozialistischen Reichsjugendführers und ab 1940 Reichsstatthalters in Wien); die Geschichte wurde später von Andrea und 3 Antonio Frazzi mit Isabella Rossellini in der Rolle von Nina Mazzetti-Einstein ver- filmt. Erzählt wird das Geschehen und dessen Vorgeschichte aus der Sicht der damals klei- nen Lori (die Schwestern hatten die soldatische Mordaktion mit sechzehn Jahren er- lebt, im Buch wird die Kindheit aus der Sicht von achtjährigen Mädchen erzählt). Für viele Motive dienten Lorenza Mazzetti Photos (auch solche aus der Erinnerung), so dass man von einem ganz individuellen „magischen Photorealismus“ sprechen könn- te, dessen latente Sinnstruktur sich auch hier erst durch die historischen Zusammen- hänge eröffnet. Das Buch vom eingestürzten Himmel der (allerdings vom Erlebnis des Todes beider Eltern bereits überschatteten) Kindheit hat vier Schwerpunkte: Zuerst ist da das Familienleben der Zwillingsschwestern und ihrer kleinen Kusinen im Hause des ingegnere Robert Einstein, wobei besonders die Rolle des Onkels in den Mittelpunkt gestellt wird. Es sind dies Bilder des bürgerlichen Familienlebens mit großer Strenge „aus Liebe und Sorge“, aber auch allen Freiräumen der Kinder in jener Zeit (besonders, wenn sie so privilegiert aufwuchsen wie in der Villa „Focardo“). Die Unerbittlichkeit des Padrone und geliebten Onkels (und Pflegevaters) Einstein schloss die Verbannung ins Kinderzimmer ein, bis man hundertmal geschrieben hat- te, was man gerade nicht hätte tun sollen und zwar im Stil des normativen „man tut das und das nicht“. Das prägt die Erinnerungen
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