Jahrbuch 1998 / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (vormals Preußische Akademie der Wissenschaften)

Berlin: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 1999 ISBN: 3-05-003329-0

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BERLIN-BRANDENBURGISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

Jahrbuch 1998 ((VAKAT S. 2)) BERLIN-BRANDENBURGISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

(vormals Preußische Akademie der Wissenschaften)

Jahrbuch 1998

Akademie Verlag Herausgeberin: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Redaktion: Sonja Ginnow unter Mitwirkung von Kathrin Künzel Redaktionsschluß: 28. Februar 1999

Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch ... / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (vormals Preußische Akademie der Wissenschaften). – Berlin : Akad. Verl. Erscheint jährlich. – Aufnahme 1992/93 (1994) Entstanden aus: Akademie der Wissenschaften : Jahrbuch ... und: Akademie der Wissenschaften der DDR : Jahrbuch ... der Akademie der Wissenschaften der DDR

1992/93 (1994) –

ISBN 3-05-003329-0 ISSB 0946-4638

© Akademie Verlag GmbH, Berlin 1999 Der Akademie Verlag ist ein Unternehmen der R. Oldenbourg-Gruppe.

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Gesamtherstellung: Druckhaus „Thomas Müntzer“ GmbH, Bad Langensalza

Printed in the Federal Republic of Inhalt

I. Organe, Gremien und Einrichtungen der Akademie, Förderkreis; Mitglieder und Personalia

Vorstand...... 11 Verwaltung, Personalrat, Akademiebibliothek, Akademiearchiv, Sitz der Akademie, Förderkreis ...... 12 Mitglieder ...... 15 Zuwahlen ...... 41 Nachruf...... 101 Mitglieder des Konvents ...... 105 Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen...... 106 Kommissionen für die Betreuung der Akademienvorhaben; Arbeitsstellen ...... 111 Kuratorium der Hermann und Elise geborene Heckmann Wentzel-Stiftung ...... 124 Findungskommission für die Verleihung von Akademiepreisen . . 124

II. Arbeit im Berichtsjahr

Festveranstaltung ...... 127 Begrüßung durch den Präsidenten ...... 127 6 Inhalt

Grußwort des Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg ...... 132 Bericht des Präsidenten ...... 135 Ehrenmitgliedschaft...... 143 Medaillen ...... 145 Preise ...... 149 Festvortrag von Helmut Schwarz: Lebenslanger Karzer für Atome: Fußballmoleküle als Verpackungskünstler...... 157 Die Künstler der Festveranstaltung ...... 158

Amtsübergaben ...... 159

Arbeitsberichte ...... 171 Plenum...... 171 Klassen ...... 179 Konvent...... 185

Vortrags- und Veranstaltungsreihen ...... 189

Würdigung der Leistungen früherer Akademiemitglieder anläßlich von Gedenktagen ...... 192

Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen ...... 193 AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung (AGE) .... 199 AG Regelwissen und Regellernen in biologischen Systemen: Zur Dynamik und Struktur von Gedächtnisprozessen (RULE) 243 AG Strategien zur Abfallenergieverwertung – ein Beitrag zur Entropiewirtschaft...... 249 AG Berliner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert . 277 AG Gemeinwohl und Gemeinsinn ...... 283 AK Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts ...... 285 Inhalt 7

AK Frauen in Akademie und Wissenschaft ...... 293

Projekt Selbstverständnis der Technikwissenschaften ..... 305

Akademienvorhaben ...... 309 Kommission Altertumswissenschaften ...... 309

Mittelalter-Kommission ...... 325

Kommission Germanistik: Wörterbücher...... 335

Kommission Germanistik: Editionen ...... 337

Kommission Jahresberichte für deutsche Geschichte ..... 348

Kommission Marx-Engels-Gesamtausgabe ...... 350

Kommission Feuerbach-Gesamtausgabe ...... 354

Kommission Turfanforschung ...... 355

Kommission Alexander-von-Humboldt-Forschung und Wissenschaftshistorische Studien ...... 359

Kommission Leibniz-Edition ...... 364

Kommission Protokolle des Preußischen Staatsministeriums . . 366

Kommission Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe .... 368

Kommission Nietzsche-Edition ...... 370

Kommission Wilhelm von Humboldt-Ausgabe ...... 371

Joachim von Fiore: Opera omnia ...... 371

Karl-Philipp-Moritz-Ausgabe...... 372

Abschlußbericht der Kommission „Bibliothekspolitik“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften... 375

Abschlußbericht der Kommission „Archivpolitik“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften... 401 8 Inhalt

III. Dokumentenanhang

Statut über die Verleihung von Preisen durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften .... 427 Finanzierungsübersicht 1998 ...... 430 Organigramm...... 432

IV. Verzeichnisse

Übersicht über die Veröffentlichungen in den Berichten und Abhandlungen Band 6 ...... 435 Publikationen der Mitglieder im Berichtsjahr ...... 437 Schriftentausch ...... 522 Abbildungsverzeichnis ...... 533 Namenverzeichnis ...... 535 I. Organe, Gremien und Einrichtungen der Akademie, Förderkreis; Mitglieder und Personalia ((VAKAT S. 10)) Vorstand

Präsident Dieter Simon Vizepräsident Manfred Bierwisch (bis 31. August 1998) Helmut Schwarz (ab 1. September 1998) Sekretar der Geisteswissenschaftlichen Klasse Manfred Bierwisch (bis 31. August 1998) Jürgen Trabant (ab 1. September 1998) (Stellvertreter: Jürgen Trabant (bis 31. August 1998) Wilfried Nippel (ab 1. September 1998)) Sekretar der Sozialwissenschaftlichen Klasse Hasso Hofmann (bis 30. Juni 1998) Christiane Windbichler (ab 1. Juli 1998) (Stellvertreter: Leo Montada (bis 30. Juni 1998) Herfried Münkler (ab 1. Juli 1998)) Sekretar der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Helmut Schwarz (bis 31. Dezember 1998) Rolf Emmermann (ab 1. Januar 1999) (Stellvertreter: Rolf Emmermann (bis 31. Dezember 1998) Joachim Sauer (ab 1. Januar 1999)) Sekretar der Biowissenschaftlich-medizinischen Klasse Randolf Menzel (Stellvertreterin: Bärbel Friedrich) Sekretar der Technikwissenschaftlichen Klasse Reinhard Hüttl (Stellvertreter: Wolfgang Förster) Vertreter des Konvents Wolfgang Fratzscher (Stellvertreter: Klaus Zernack) Generalsekretär/in (mit beratender Stimme) Diepold Salvini-Plawen (bis 31. August 1998) Beatrice Fromm (ab 1. Oktober 1998) 12 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Verwaltung

Generalsekretärin: Beatrice Fromm Sekretariat: Almut Zipper Leiterin der Verwaltung, Justitiarin: Angelika Schuller Persönliche Referentin des Präsidenten, Referentin für Presse- und Öffent- lichkeitsarbeit: Renate Nickel Redaktion Akademiepublikationen: Sonja Ginnow Redakteurin für CIRCULAR und GEGENWORTE: Dr. Hazel Rosenstrauch Referent für die Betreuung der Akademienvorhaben: Dr. Hans Schilar Referenten für die Betreuung der interdisziplinären Arbeitsgruppen: Dr. Wolf-Hagen Krauth, Regina Reimann, Referentin für Haushalt/Finanzen: Erika Wiewald Referent für Datenverarbeitung: Joachim von Thadden Sachbearbeiterin für Personal: Ruth Genzel Sachbearbeiter für Beschaffung: Wolf-Dieter Holtzheimer Sachbearbeiterin für Reisekosten: Christina Graetz Die Akademie wurde – über ihre akademiespezifischen Aufgaben hinaus – vom Land Berlin mit der Liegenschaftsverwaltung und dem Betrieb eines Konferenz- und Veranstaltungsdienstes für das Akademiegebäude beauftragt. Leiterin des Veranstaltungsdienstes: Ulrike Roßberg Liegenschaftsverwaltung: Hans Sander, Susanne Fünfstück

Personalrat

Vorsitzender: Marcus Dohnicht Stellvertreter: Dr. Claudia Ludwig, Martina Voigt Mitglieder: Wolf-Dieter Holtzheimer, Ursula Peters, Dr. Daniel Strauch, Gisela Verwiebe Frauenvertreterin: Marie-Luise Körner Vertrauensfrau für Schwerbehinderte: Marlis Günther

Akademiebibliothek

Leiter: Dr. Joachim Rex (bis 30. Juni 1998), Dr. Steffen Wawra (ab 1. Juli 1998) Stellvertreterin: Sigrid Gutzeit Einrichtungen 13

32 wissenschaftliche und wissenschaftlich-technische Mitarbeiter Sitz: Unter den Linden 8, 10117 Berlin (im Akademieflügel der Staats- bibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz) Telefon: 0 30/20 37 04 38 (Sekretariat)/-4 50 (Katalog/Auskunft)/-4 51 (Leih- stelle)

Akademiearchiv

Leiter: Dr. Wolfgang Knobloch Stellvertreterin: Vera Enke 12 wissenschaftliche und wissenschaftlich-technische Mitarbeiter Sitz: Akademiegebäude, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin Telefon: 0 30/20 37 02 21 oder -2 01

Sitz der Akademie

Akademiegebäude am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin Postanschrift: PF 238, 10106 Berlin Telefon: 0 30/2 03 70-0 (Zentrale)/-6 20 (Sekretariat), FAX: 0 30/20 37 05 00 Einzelne Bereiche – wie die Akademiebibliothek, Teile des Archivs, eine Reihe von Akademienvorhaben – sind in weiteren Gebäuden in Berlin und Potsdam untergebracht.

Förderkreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gegründet am 16. Dezember 1993 Vorstand: 1. Vorsitzender: Edzard Reuter Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Günter Spur Schatzmeister: Diepold Salvini-Plawen (bis 31. August 1998) Mitglieder des erweiterten Vorstandes: Dr. Gerd Giesler (Akademie Verlag), Prof. Dr. Helmut Schwarz, Prof. Dr. Günter Stock, Leopold Tröbinger (Bankgesellschaft Berlin) 14 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Sitz: Akademiegebäude, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin Telefon: 0 30/20 37 06 20, FAX: 0 30/20 37 05 00

In der Satzung stellt sich der Förderkreis die Aufgabe, die Akademie ideell und materiell bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu fördern und zu unterstüt- zen. Dazu gehören die Förderung von wissenschaftlichen Vorhaben der Akademie und des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Akademie ebenso, wie die Unterstützung der Vorbereitung, Durchführung und Auswer- tung von Veranstaltungen, von Publikationen sowie der Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Akademie. Mitglied kann jede natürliche oder juristische Person werden, die sich diesen Zielen verpflichtet fühlt. Der Mindestbeitrag beträgt: für natürliche Personen: 100 DM, für juristische Personen: 1.000 DM. Über die Aufnahme entscheidet der Vorstand. Mitglieder ([…] Jahr der Zuwahl)

Ehrenmitglieder

Bethge, Heinz, Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 15. November 1919 in ; em. Direk- tor des Instituts für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie und Altpräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; dienstlich: Deutsche Aka- demie der Naturforscher Leopoldina, Postfach 1127, 06019 , August-Bebel- Straße 50a, 06108 Halle, Tel.: 03 45/2 02 50 14; privat: Ginsterweg 15, 06120 Halle; [1994]

Mayer, Hans, Prof. Dr., geb. 19. März 1907 in Köln; Emeritus; privat: Neckarshalde 41, 72070 Tübingen, Tel.: 0 70 71/4 15 14; [1998]

Mayr, Ernst, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., geb. 5. Juli 1904 in Kempten; Alexander Agassiz Professor for Zoology (Emeritus); dienstlich: The Museum of Comparative Zoology, Harvard University, Cambridge, MA 02138, USA, Tel.: 0 01/6 17/4 95 24 66, Fax: 0 01/6 17/4 95 56 67; privat: 11 Chauncy Street, Cambridge MA 02138, USA; [1994]

Geisteswissenschaftliche Klasse

Ordentliche Mitglieder (* mit Erreichen des 68. Lebensjahres entpflichtet)

Assmann, Aleida, Prof. Dr., geb. 22. März 1947 in Bethel/Bielefeld; Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft; dienstlich: Universität Konstanz, Fachgruppe Literaturwissenschaft, Fach D-161, 78457 Konstanz, Tel.: 0 75 31/ 88 24 33, Fax: 0 75 31/88 38 97, e-mail: [email protected]; privat: Egger Wiese 13, 78464 Konstanz; [1998] 16 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

*Bierwisch, Manfred, Prof. Dr. phil. Dr. h. c., geb. 28. Juli 1930 in Halle/Saale; Leiter der Projektgruppe „Strukturelle Grammatik“; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Projektgruppe „Strukturelle Grammatik“, Jägerstraße 10/11, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 19 24 50, Fax: 0 30/20 19 24 52, e-mail: [email protected]; privat: Rüdesheimer Straße 6, 14197 Berlin; [1993] (entpflichtet am 27. November 1998) Bredekamp, Horst, Prof. Dr., geb. 29. April 1947 in Kiel; Professor für mittlere und neuere Kunstgeschichte; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Kunstgeschicht- liches Seminar, Dorotheenstraße 28, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 44 98, Fax: 0 30/ 20 93 42 09, e-mail: [email protected]; [1995] Burkert, Walter, Prof. Dr. phil. Dr. h. c., geb. 2. Februar 1931 in Neuendettelsau/ Bayern; em. Professor für Klassische Philologie, bes. Griechisch; dienstlich: Univer- sität Zürich, Klassisch-Philologisches Seminar, Rämistraße 68, CH-8001 Zürich; privat: Wildsbergstraße 8, CH-8610 Uster, Tel./Fax: 00 41/1/9 40 30 13; [1994] Busch, Werner, Prof. Dr., geb. 21. Dezember 1944 in Prag; Professor für Kunstge- schichte an der FU Berlin, Institutsleitung; dienstlich: Freie Universität Berlin, Kunsthistorisches Institut, Koserstr. 20, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 38 49/-64, Fax: 0 30/8 38 38 10; privat: Marienburger Allee 14, 14055 Berlin, Tel.: 0 30/3 02 58 00; [1998] Danuser, Hermann, Prof. Dr., geb. 3. Oktober 1946 in Frauenfeld (Schweiz); Profes- sor für Historische Musikwissenschaft; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät III, Musikwissenschaftliches Seminar, Am Kupfergraben 5, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 29 17, Fax: 0 30/20 93 21 83, e-mail: danuser@musik. hu-berlin.de; privat: Waltraudstraße 36A, 14169 Berlin, Tel.: 0 30/81 39 00 00, Fax: 0 30/81 39 00 05; [1998] Daston, Lorraine Jenifer, Prof. Dr., geb. 9. Juni 1951 in den USA; Geschäftsführende Direktorin am MPI für Wissenschaftsgeschichte; dienstlich: Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/22 66 71 31, Fax: 0 30/22 66 72 93, e-mail: [email protected]; [1998] *Elm, Kaspar, Prof. Dr. Dr. h. c., em. o. Prof., geb. 23. September 1929 in Xan- ten/Rhein; dienstlich: Freie Universität Berlin, Friedrich-Meinecke-Institut, Koser- straße 20, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 45 33, Fax: 0 30/8 38 35 45, 15.01.–01.06.99: Department of History, Dwinelle Hall, University of California, Berkeley, CA 94270- 2550, USA, Fax: 0 01/5 10/6 43 53 23; privat: Hittorfstraße 10, 14195 Berlin, Tel.: 030/8327381;[1993] (entpflichtet am 12. Dezember 1997) Garton Ash, Timothy, MR, geb. 12. Juli 1955 in Wimbledon, GB; Fellow of St Antony’s College, Oxford; dienstlich: St Antony’s College, Oxford OX2 6JF, GB, Tel.: 00 44/18 65/27 44 74, Fax: 00 44/18 65/55 67 62; [1995] Mitglieder 17

Gerhardt, Volker, Prof. Dr., geb. 21. Juli 1944 in Guben/Brandenburg; Lehrstuhl für Praktische Philosophie, Rechts- und Sozialphilosophie; dienstlich: Humboldt- Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I, Institut für Philosophie, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 28 31, Fax: 0 30/20 93 22 63, e-mail: [email protected]; privat: Schlüterstraße 18, 20146 Hamburg, Telefon: 0 40/4 50 48 48; [1998] Gethmann, Carl Friedrich, Prof. Dr., geb. 22. Januar 1944 in Landsberg/Warthe; o. Professor für Philosophie an der Universität Essen und Direktor der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH; dienstlich: Universität Essen, FB 1 – Institut für Philosophie, Universitätsstraße 12, 45117 Essen, Tel.: 02 01/1 83 34 86, Fax: 02 01/1 83 34 85, e-mail: [email protected]; privat: Jägerweg 13, 45525 Hattingen, Tel.: 0 23 24/5 23 77, Fax: 0 23 24/2 75 69; [1998] Haarmann, Ulrich, Prof. Dr., geb. 22. September 1942 in Stuttgart; Direktor des Zentrums Moderner Orient und Professor für Islamwissenschaft an der FU Berlin; dienstlich: Zentrum Moderner Orient, Kirchweg 33, 14129 Berlin und Freie Univer- sität Berlin, Institut für Islamwissenschaft, Altensteinstraße 40, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/80 30 72 25/-9, Fax: 0 30/80 30 72 10, e-mail: [email protected]; privat: Ellerkrug 72, 24107 Kiel, Tel.: 04 31/31 37 05; [1995] Klein, Wolfgang, Prof. Dr., geb. 3. Februar 1946 in Spiesen/Saarland; Direktor am MPI für Psycholinguistik; dienstlich: Max-Planck-Institut für Psycholinguistik, Wundt- laan 1, NL-6525 XD Nijmegen, Tel.: 00 31/24/3 52 19 11, Fax: 00 31/24/3 52 12 13, e-mail: [email protected]; [1995] Knobloch, Eberhard, Prof. Dr., geb. 6. November 1943 in Görlitz; Professor für Ge- schichte der exakten Wissenschaften und der Technik; dienstlich: Technische Univer- sität Berlin, Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Tech- nikgeschichte, Ernst-Reuter-Platz 7, Sekr. TEL 12-1, 10587 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 40 16/-68, Fax: 0 30/31 42 59 62, e-mail: [email protected]; privat: Frohnauer Straße 117, 13465 Berlin; [1997] Kocka, Jürgen, Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 19. April 1941 in Haindorf/Kr. Friedland; Pro- fessor für die Geschichte der industriellen Welt am Fachbereich Geschichtswissen- schaften der FU Berlin, Ständiges Wissenschaftliches Mitglied am Wissenschafts- kolleg zu Berlin; dienstlich: Freie Universität Berlin, Fachbereich Geschichtswissen- schaften, Koserstraße 20, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 45 38, Fax: 0 30/8 38 35 40; privat: Leichhardtstraße 21, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 31 18 19; [1993] *Meier, Christian, Prof. Dr., geb. 16. Februar 1929 in Stolp/Pommern; o. Professor für Alte Geschichte; dienstlich: Universität München, Institut für Alte Geschichte, Ge- schwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, Tel.: 0 89/21 80 35 41, Fax: 0 89/21 80 23 22; privat: J.-M. Fischer-Straße 14, 82069 Hohenschäftlarn; [1993] (entpflichtet am 26. Juni 1997) 18 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Mittelstraß, Jürgen, Prof. Dr., geb. 11. Oktober 1936 in Düsseldorf; Ordinarius der Philosophie, zugleich Direktor des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie; dienstlich: Universität Konstanz, Philosophische Fakultät und Zentrum IV Philoso- phie und Wissenschaftstheorie, 78457 Konstanz, Tel.: 0 75 31/88 24 98/-27 45/-25 11, Fax: 0 75 31/88 25 02, e-mail: [email protected]; privat: Uhland- straße 31, 78464 Konstanz; [1993]

Moraw, Peter, Prof. Dr. phil., geb. 31. August 1935 in Mährisch Ostrau; Professor für Mittelalterliche Geschichte, Deutsche Landesgeschichte und Wirtschafts- und Sozial- geschichte; dienstlich: Justus-Liebig-Universität Gießen, Historisches Institut – Lan- desgeschichte, Otto-Behaghel-Straße 10c, 35394 Gießen, Tel.: 06 41/9 92 82 20/-1, Fax: 06 41/9 92 82 29; privat: Hermann-Löns-Straße 49, 35398 Gießen, Tel.: 06 41/2 57 30; [1996]

Nippel, Wilfried, Prof. Dr., geb. 31. Januar 1950 in Wuppertal; Professor für Alte Ge- schichte; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geschichtswissen- schaften, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 22 46, Fax: 0 30/ 20 93 28 39, e-mail: [email protected]; privat: Lüchower Straße 86, 29451 Dannenberg, Tel.: 0 58 61/13 01, Fax: 0 58 61/69 64; [1997]

Schäfer, Peter, Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 29. Juni 1943 in Hückeswagen/Rhein- Wupper-Kreis; Professor für Judaistik und Ronald O. Perelman Professor of Jewish Studies; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Judaistik, Schwendener- straße 27, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 20 02, Fax: 0 30/8 38 55 79, e-mail: [email protected] und Princeton University, Department of Religion, 136 Seventy-Nine Hall, Princeton, NJ 08544, Tel.: 0 01/6 09/2 58 10 06, Fax: 0 01/6 09/ 2 58 23 46, e-mail: [email protected]; privat: Landauer Straße 3, 14197 Berlin; [1994] (vom 1. September 1998 bis 15. Juni 1999 beurlaubt)

Schilling, Heinz, Prof. Dr. phil., geb. 23. Mai 1942 in Bergneustadt; Professor für Ge- schichte der frühen Neuzeit; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geschichtswissenschaften, Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 22 10/-9, Fax: 0 30/20 93 22 37, e-mail: [email protected]; privat: Auerbacher Straße 15b, 14193 Ber- lin; [1996]

Seidensticker, Bernd, Prof. Dr. phil., geb. 16. Februar 1939 in Hirschberg/Rsgb.; Pro- fessor für Klassische Philologie (Schwerpunkt Gräzistik); dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Griechische und Lateinische Philologie, Ehrenbergstraße 35, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 42 93, Fax: 0 30/8 38 27 67; privat: Terrassenstraße 17a, 14129 Berlin; [1993]

Selge, Kurt-Victor, Prof. Dr. theol., geb. 3. März 1933 in Bremen; Lehrstuhl für Kir- chengeschichte; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Seminar für Kirchen- Mitglieder 19 geschichte, Waisenstraße 28, 10179 Berlin, Tel.: 0 30/24 75 36 08, Fax: 0 30/ 24 75 36 38, e-mail: [email protected]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Schleiermacherforschungsstelle, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 05 67/-54, Fax: 030/20 37 03 44, e-mail: [email protected]; privat: Höhmannstraße 6, 14193 Berlin, Tel.: 0 30/8 26 13 18; [1993] Simon, Dieter, Prof. Dr. Drs. h. c., geb. 7. Juni 1935 in Ludwigshafen/Rh.; Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (seit 1. Oktober 1995), Direktor am MPI für europäische Rechtsgeschichte; dienstlich: Berlin-Brandenburgi- sche Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/ 20 37 06 45, Fax: 0 30/20 37 05 00, e-mail: [email protected]; Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Hausener Weg 120, 60489 Frankfurt/Main, Postfach 93 02 27, 60457 Frankfurt/Main, Tel.: 0 69/78 97 81 00, Fax: 0 69/78 97 82 11/-1 69; privat: Altkönigstraße 10, 60323 Frankfurt/Main; [1994] Trabant, Jürgen, Univ.-Prof. Dr. phil., geb. 25. Oktober 1942 in Frankfurt/Main; o. Professor für Romanische Philologie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Romanische Philologie, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/ 8 38 20 37/-47 53, Fax: 0 30/8 38 22 35, e-mail: [email protected]; privat: Krampasplatz 4b, 14199 Berlin; [1993] Voßkamp, Wilhelm, Prof. Dr., geb. 27. Mai 1936 in Osnabrück; o. Professor für Neuere deutsche Literatur; dienstlich: Universität zu Köln, Institut für Deutsche Spra- che und Literatur, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, Tel.: 02 21/4 70 22 93/-24 60, Fax: 02 21/4 70 50 69, e-mail: [email protected]; privat: Gleueler Straße 325, 50935 Köln, Tel.: 02 21/43 19 50, Fax: 02 21/9 43 48 41; [1994] Wagner, Rudolf G., Prof. Dr. phil., geb. 3. November 1941 in Wiesbaden; Universi- tätsprofessor für Sinologie, Direktor des Sinologischen Seminars; dienstlich: Univer- sität Heidelberg, Sinologisches Seminar, Akademiestraße 4-8, 69117 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/54 76 40/-77 65/-74 87, Fax: 0 62 21/54 76 39, e-mail: wagner@gw. sino.uni-heidelberg.de; privat: Waldgrenzweg 15/2, 69118 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/ 80 94 60; [1995] Wiedemann, Conrad, Prof. Dr., geb. 10. April 1937 in Karlsbad/Böhmen; Professor für neuere deutsche Philologie; dienstlich: Technische Universität Berlin, Institut für deutsche Philologie, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Straße des 17. Juni 135 – Sekr. H 60, 10623 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 22 31, Fax: 0 30/ 31 42 31 07; privat: Treuchtlinger Straße 1, 10779 Berlin, Tel.: 0 30/2 18 13 77, Fax: 0 03/2 14 32 46; [1993] Zernack, Klaus, Prof. Dr. phil. Drs. h. c., geb. 14. Juni 1931 in Berlin; o. Professor für osteuropäische Geschichte; dienstlich: Freie Universität Berlin, Fachbereich Ge- schichts- und Kulturwissenschaften, Koserstraße 20, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/ 8 38 58 71, Fax: 0 30/8 38 35 45; privat: Hugo-Vogel-Straße 19, 14109 Berlin, Tel.: 0 30/8 05 31 44, Fax: 0 30/8 05 50 04; [1994] 20 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Außerordentliche Mitglieder

Frühwald, Wolfgang, Prof. Dr. phil. Dr. phil. h. c. mult., geb. 2. August 1935 in Augsburg; Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte; dienstlich: Universität München, Institut für Deutsche Philologie, Schellingstraße 3, 80799 München, Tel.: 0 89/21 80 62 21/-23 77, Fax: 0 89/21 80 38 71; privat: Römerstädter Straße 4k, 86199 Augsburg, Tel.: 08 21/9 98 40 44, Fax: 08 21/9 98 40 46; [1995]

Grafton, Anthony, Prof. Dr., geb. 21. Mai 1950 in New Haven; Professor für frühmo- derne Geschichte; dienstlich: Princeton University, Departement of History, 129 Dik- kinson Hall, Princeton, NJ 08544, USA, Tel.: 0 01/6 09/2 58 41 59, Fax: 0 01/6 09/ 2 58 53 26, e-mail: [email protected]; [1996]

Hijiya-Kirschnereit, Irmela, Univ.-Prof. Dr., geb. 20. August 1948 in Korntal; Profes- sorin für Japanologie (Literatur- und Kulturwissenschaften); dienstlich: Deutsches In- stitut für Japanstudien, Nissei Kojimachi Bldg., 3-3-6 Kudan-Minami, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Japan, Tel.: +81/3/32 22 50 77, Fax: +81/3/32 22 54 20, e-mail: [email protected]; privat: Azalea Hills 105, 3-44-20 Nishihara, Shibuya-ku, Tokyo 151, Tel.: +81/3/34 69 82 73, Fax: +81/3/34 60 66 14; [1993] (von Dezember 1996 bis September 2001 vorübergehend außerordentliches Mitglied)

Lübbe, Hermann, Prof. Dr. phil., geb. 31. Dezember 1926 in Aurich/Ostfriesland; Honorarprofessor für Philosophie und Politische Theorie an der Universität Zürich; privat: Beustweg 3, CH-8032 Zürich, Tel./Fax: 00 41/1/3 63 75 82; [1994]

Miller, Norbert, Prof. Dr., geb. 14. Mai 1937 in München; Professor für Neuere Deut- sche Literatur, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft; dienstlich: Technische Universität Berlin, Kommunikations- und Geschichtswissenschaften, In- stitut für deutsche Philologie, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Straße des 17. Juni 135 – Sekr. H 61, 10623 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 36 11, Fax: 0 30/31 42 31 07; privat: Am Schlachtensee 132, 14129 Berlin, Tel.: 0 30/8 03 20 65; [1998]

Naumann, Manfred, Prof. Dr. phil. habil., geb. 4. Oktober 1925 in Chemnitz; Emeri- tus; privat: Am Nußbaum 8, 10178 Berlin; [1994]

3ÒxJÁLB, Rudolf, Prof. Dr. phil. habil., geb. 20. Dezember 1920 in Löbau/Sa.; Eme- ritus; privat: Gustav-Mahler-Straße 11, 04109 Leipzig; [1994]

Settis, Salvatore, Prof. Dr., geb. 11. Juni 1941 in Rosazno (Italien); Professore Ordi- nario (Scuola Normale Superiore di Pisa) und Direktor of The Getty Research Insti- tute for the History of Art and Humanities; dienstlich: The Getty Research Institute for the History of Art and the Humanities, 1200 Getty Center Drive, Suite 1100, Los Angeles, CA 90049-1688, USA, Tel.: 0 01/3 10/4 40 74 15, Fax: 0 01/3 10/ Mitglieder 21

4 40 77 81, e-mail: [email protected]; privat: 327 Alta Avenue, Santa Monica, CA 90402, USA., Tel.: 0 01/3 10/3 93 93 24 und Piazza G. Toniolo 10, 56100 Pisa, Italy, Tel.: 00 39/0 50/2 83 12; [1998]

Stern, Fritz, Prof. Dr., geb. 2. Februar 1926 in Breslau; University Professor Emeri- tus; dienstlich: Columbia University, Department of History, 324 Fayerweather Hall, New York, NY 10027, USA, Tel.: 0 01/2 12/8 54 82 17, Fax: 0 01/2 12/8 54 46 46; privat: 15 Claremont Avenue, New York, NY 10027, Tel.: 0 01/2 12/6 66 28 91, Fax: 0 01/2 12/3 16 03 70; [1994]

Sundermann, Werner, Prof. Dr., geb. 22. Dezember 1935 in Thale/Harz; Professor für Iranistik an der Freien Universität Berlin; dienstlich: Berlin-Brandenburgische Aka- demie der Wissenschaften, Akademienvorhaben Turfanforschung, Unter den Lin- den 8, 10117 Berlin, Tel: 0 30/20 37 04 72, Fax: 0 30/20 37 04 67, e-mail: sunder- [email protected], privat: Moldaustraße 46, 10319 Berlin; [1998]

Weinrich, Harald, Prof. Dr. phil. Dr. h. c. mult., geb. 24. September 1927 in Wis- mar; Professor für Romanistik, Emeritus; dienstlich: Collège de France, 11 Place Marcelin Berthelot, F-75231 Paris Cédex 05, Fax: 00 33/1/44 27 11 09; privat: Gedonstraße 6, 80802 München Tel.: 0 89/34 13 44, Fax: 0 89/33 94 35; [1994]

Sozialwissenschaftliche Klasse

Ordentliche Mitglieder (* mit Erreichen des 68. Lebensjahres entpflichtet)

Baltes, Paul, Prof. Dr. Drs. h. c., geb. 18. Juni 1939 in Saarlouis; Direktor am MPI für Bildungsforschung Berlin; dienstlich: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Lentzeallee 94, 14195 Berlin, Tel.: 030/82 40 62 55/-6, Fax: 0 30/8 24 99 39, e-mail: [email protected]; privat: Hüninger Straße 52, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/ 8329276;[1993] (von August 1997 bis Juli 1998 beurlaubt)

Beyme, Klaus von, o. Prof. Dr. phil., geb. 3. Juli 1934 in Saarau/Schlesien; Professor für Politikwissenschaft, Direktor am Institut für Politische Wissenschaft; dienstlich: Universität Heidelberg, Institut für Politische Wissenschaft, Marstallstraße 6, 69117 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/54 28 80/-1, Fax: 0 62 21/54 28 96/-34 96; privat: Sitzbuchweg 40, 69118 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/80 23 33; [1995]

Börsch-Supan, Axel, Prof. Dr., geb. 28. Dezember 1954 in Darmstadt; Professor für Volkswirtschaftslehre und Leiter des Lehrstuhls für Makroökonomik und Wirt- 22 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder schaftspolitik; dienstlich: Universität Mannheim, Fakultät für Volkswirtschaftslehre, Lehrstuhl für Makroökonomik und Wirtschaftspolitik, Seminargebäude A5, 68131 Mannheim, Tel.: 06 21/2 92 51 83/-52 86, Fax: 06 21/2 92 54 26, e-mail: [email protected]; [1998]

Brockhoff, Klaus, Prof. Dr., geb. 16. Oktober 1939 in Koblenz; Direktor des Instituts für Betriebswirtschaftslehre und des Instituts für betriebswirtschaftliche Innovations- forschung; dienstlich: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für betriebs- wirtschaftliche Innovationsforschung, Olshausenstraße 40, 24118 Kiel, Tel.: 04 31/ 8 80 21 65, Fax: 04 31/8 80 33 49, e-mail: [email protected]; privat: Bar- stenkamp 20, 24113 Rammsee; [1997]

Elwert, Georg, Prof. Dr. phil., geb. 1. Juni 1947 in München; Professor für Ethnolo- gie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Ethnologie, Drosselweg 1–3, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 67 25, Fax: 0 30/8 38 67 28, e-mail: elwert@zedat. fu-berlin.de; privat: Koenigsallee 14 L, 14193 Berlin, Tel.: 0 30/8 92 29 91; [1993]

*Fischer, Wolfram, o. Prof. Dr. phil. Dr. rer. pol., Dr. rer. pol. h. c., geb. 9. Mai 1928 in Tannenberg/Schlesien; em. o. Professor der Wirtschafts- und Sozialgeschichte; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsge- schichte, Hittorfstraße 2-4, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 21 40, e-mail: ls-fischer@wiwiss. fu-berlin.de; privat: Gelfertstraße 13, 14195 Berlin; [1993] (entpflichtet am 28. Juni 1996)

Haftendorn, Helga, Prof. Dr., geb. 9. September 1933 in Erfurt; Universitätsprofesso- rin für Politische Wissenschaft, insbesondere Theorie, Empirie und Geschichte der auswärtigen und internationalen Politik, Leiterin der Arbeitsstelle Transatlantische Außen- und Sicherheitspolitik, Mitglied des Wiss. Direktoriums des Forschungsin- stituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Internationale Politik und Regionalstudien, Ihnestraße 21, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 55 27, Fax: 0 30/8 38 41 60, e-mail: [email protected] berlin.de; privat: Auf dem Grat 33, 14195 Berlin; [1993] (vom 15. Januar bis 30. Juni 1998 beurlaubt)

Hildenbrand, Werner, Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c., geb. 25. Mai 1936 in Göttingen; Direktor des Instituts für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Wirtschafts- theoretische Abt. II; dienstlich: Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Ge- sellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Lennéstraße 37, 53113 Bonn, Tel.: 02 28/ 73 92 42, Fax: 02 28/73 79 40, e-mail: [email protected]; [1993]

Hofmann, Hasso, Univ.-Prof. Dr., geb. 4. August 1934 in Würzburg; Professor für Öffentliches Recht, Rechts- und Staatsphilosophie; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Juristische Fakultät, Institut für Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie, Unter den Linden 11, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 35 68, Mitglieder 23

Fax: 0 30/20 93 34 36, e-mail: [email protected]; privat: Torstraße 176, 10115 Berlin, Tel.: 0 30/2 81 30 75; [1993]

Joas, Hans, Prof. Dr., geb. 27. November 1948 in München; Professor für Soziologie unter besonderer Berücksichtigung Nordamerikas; dienstlich: Freie Universität Ber- lin, John F. Kennedy-Institut für Nordamerikastudien, Abteilung für Soziologie, Lansstraße 5–9, 14195 Berlin, Tel./Fax: 0 30/8 38 27 02, e-mail: [email protected] berlin.de; privat: Bamberger Straße 51, 10777 Berlin; [1998]

Kohler-Koch, Beate, Prof. Dr., geb. 28. Dezember 1941 in Wuppertal; Lehrstuhl für Politische Wissenschaft II; dienstlich: Universität Mannheim, Lehrstuhl für Politische Wissenschaften II, Postfach 10 34 62, 68131 Mannheim, Tel.: 06 21/2 92 52 87, Fax: 06 21/2 92 52 89, e-mail: [email protected]; privat: Defreggerstra- ße 19, 67061 Ludwigshafen, Tel.: 06 21/56 99 09; [1998]

Kohli, Martin, Prof. Dr., geb. 8. Mai 1942 in Solothurn (Schweiz); Professor für So- ziologie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Soziologie, Babelsber- ger Straße 14–16, 10715 Berlin, Tel.: 0 30/85 00 22 10, Fax: 0 30/85 00 22 05, e-mail: [email protected]; privat: Uhlandstraße 141, 10719 Berlin; [1995]

Mayer, Karl Ulrich, Prof. Dr., geb. 10. April 1945 in Eybach; Direktor am MPI für Bildungsforschung in Berlin, Leiter des Forschungsbereiches „Bildung, Arbeit und ge- sellschaftliche Entwicklung“, Honorarprofessur für Soziologie an der Freien Universität Berlin; dienstlich: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Lentzeallee 94, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/82 40 62 61, Fax: 0 30/8 24 99 39, e-mail: mayer@mpib-berlin. mpg.de; privat: Vopeliuspfad 4, 14169 Berlin, Tel.: 0 30/8 11 02 43; [1995]

Montada, Leo, Prof. Dr., geb. 18. März 1938 in Körprich/Saar; Universitätsprofessor für Psychologie sowie Direktor der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumentation an der Universität Trier, Direktor des Zentrums für Gerechtigkeits- forschung an der Universität Potsdam; dienstlich: Universität Trier, Fachbereich I – Psychologie, 54286 Trier, Tel.: 06 51/2 01 20 51, Fax: 06 51/2 01 29 61, e-mail: [email protected]; privat: Gilbertstraße 66, 54290 Trier, Tel./Fax: 06 51/70 07 80; [1994]

Münkler, Herfried, Prof. Dr. phil., geb. 15. August 1951 in Friedberg/Hessen; Profes- sor für Theorie der Politik; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften (Sitz: Ziegelstraße 13c, 10117 Berlin), Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 14 24, Fax: 0 30/20 93 13 24; privat: Reimerswalder Steig 6, 13503 Berlin, Tel.: 0 30/4 31 69 50; [1993]

Neidhardt, Friedhelm, Prof. Dr. sc. pol., geb. 3. Januar 1934 in Gadderbaum/ Bielefeld; Präsident des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), 24 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin; dienstlich: Wissenschafts- zentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50, 10785 Berlin, Tel.: 0 30/ 25 49 15 03, Fax: 0 30/25 49 15 14, e-mail: [email protected]; privat: Theodor-Heuss-Platz 8, 14052 Berlin; [1993]

Plinke, Wulff, Prof. Dr., geb. 4. Oktober 1942 in Braunschweig; Professor für Be- triebswirtschaftslehre; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Wirtschaftswis- senschaftliche Fakultät, Institut für Marketing, Spandauer Straße 1, 10178 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 57 70, Fax: 0 30/20 93 57 75, e-mail: [email protected]; [1994]

Schmidt-Aßmann, Eberhard, Prof. Dr., geb. 13. Februar 1938 in Celle; Professor für Öffentliches Recht; dienstlich: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für deutsches und europäisches Verwaltungsrecht, Friedrich-Ebert-Anlage 6–10, 69117 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/54 74 28, Fax: 0 62 21/54 77 43; privat: Höhen- straße 30, 69118 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/80 08 03, Fax: 0 62 21/80 53 16; [1995]

Streeck, Wolfgang, Prof. Dr., geb. 27. Oktober 1946 in Lengerich/Westfalen; Direk- tor am MPI für Gesellschaftsforschung; dienstlich: Max-Planck-Institut für Gesell- schaftsforschung, Paulstraße 3, 50676 Köln, Tel.: 02 21/2 76 72 02, Fax: 02 21/ 2 76 75 55, e-mail: [email protected]; [1998]

Tomuschat, Christian, Prof. Dr. jur., geb. 23. Juli 1936 in Stettin; Professor für öf- fentliches Recht, insbesondere Völker- und Europarecht; dienstlich: Humboldt- Universität zu Berlin, Institut für Völker- und Europarecht, Bebelplatz 1, Kommode, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 33 35/-05, Fax: 0 30/20 93 33 65; [1995]

Weingart, Peter, Prof. Dr., geb. 5. Juni 1941 in Marburg/Lahn; Professor für Soziolo- gie; dienstlich: Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Postfach 100 131, 33501 Bielefeld, Tel.: 05 21/1 06 46 55, Fax: 05 21/1 06 60 33, e-mail: wein- [email protected]; privat: Heide 18, 33824 Werther, Tel.: 0 52 03/48 14; [1997]

Windbichler, Christine, Prof. Dr., LL.M. (Berkeley), geb. 8. Dezember 1950 in Wies- baden; Professorin für Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht; dienstlich: Humboldt- Universität zu Berlin, Juristische Fakultät, Institut für deutsches und europäisches Unternehmens-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 35 28 Fax: 0 30/20 93 37 33, e-mail: [email protected] berlin.de; privat: Bartningallee 26, 10557 Berlin; [1994]

Yaari, Menahem E., Prof. Dr., geb. 26. April 1935 in Jerusalem; S.A. Schonbrunn Professor of Mathematical Economics at the Hebrew University of Jerusalem; dienst- lich: Institute for Advanced Studies, The Hebrew University, 91904 Jerusalem, Israel, Tel.: 0 09 72/2/6 58 45 16, Fax: 0 09 72/2/6 52 34 29; [1997] Mitglieder 25

Außerordentliche Mitglieder

Hellwig, Martin, Prof., Ph.D., geb. 5. April 1949 in Düsseldorf; Ordentlicher Profes- sor für Wirtschaftstheorie; dienstlich: Universität Mannheim, Fakultät für Volkswirt- schaftslehre, Seminargebäude A5, 68131 Mannheim, Tel.: 06 21/2 92 27 19, Fax: 06 21/2 92 10 37, e-mail: [email protected]; privat: Kniebisstraße 14, 68163 Mannheim; [1994] (bis November 1998 ordentliches Mitglied)

Héritier, Adrienne, Prof. Dr. phil., geb. 29. Juni 1944 in Basel; Professor of Public Policy; dienstlich: Max-Planck-Projektgruppe „Recht der Gemeinschaftsgüter“, Pop- pelsdorfer Allee 45, 53115 Bonn, Tel.: 02 28/9 14 16 22, Fax: 02 28/9 14 16 21; [1995] (von Dezember 1996 bis Mitte 1999 vorübergehend außerordentliches Mitglied)

Hirschman, Albert Otto, Prof. Dr., geb. 7. April 1915 in Berlin; Professor Emeritus; dienstlich: Institute for Advanced Study, Princeton, NJ 08540, USA, Tel.: 0 01/6 09/ 7 34 82 52, Fax: 0 01/6 09/9 51 44 57; privat: 16 Newlin Road, Princeton, NJ 08540, USA, Tel.: 0 01/6 09/9 21 17 63; [1995]

Hoffmann, Stanley, Prof. Dr., geb. 27. November 1928 in Wien; Paul and Catherine Buttenwieser University Professor at Harvard University; dienstlich: Minda de Gunz- burg Center for European Studies, Harvard University, Adolphus Busch Hall, 27 Kirk- land Street at Cabot Way, Cambridge, MA 02138, USA, Tel.: 0 01/6 17/4 95 43 03, Fax: 0 01/6 17/4 95 85 09; privat: 61 Brewster St., Cambride, MA 02138, USA; [1997]

Lepenies, Wolf, Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 11. Januar 1941 in Deuthen/Ostpreußen; Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin, Professor der Soziologie an der Freien Universität Berlin; dienstlich: Wissenschaftskolleg zu Berlin, Wallotstraße 19, 14193 Berlin, Tel.: 0 30/89 00 11 19, Fax: 0 30/89 00 11 00; privat: Ostpreußen- damm 49, 12207 Berlin; [1993]

Lepsius, Rainer, Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 8. Mai 1928 in Rio de Janeiro; Emeritus; dienstlich: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Soziologie, Sand- gasse 9, 69117 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/54 29 76/-87, Fax: 0 62 21/54 29 96, e-mail: [email protected]; privat: Mozartstraße 23, 69469 Wein- heim, Tel.: 0 62 01/6 11 82; [1997]

Mayntz, Renate, Prof. Dr., geb. 28. April 1929 in Berlin; emerit. Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft; dienstlich: Max-Planck-Institut für Gesell- schaftsforschung, Paulstraße 3, 50676 Köln, Tel.: 02 21/2 76 70, Fax: 02 21/2 76 75 55, e-mail: [email protected]; privat: Eugen-Langen-Straße 20, 50968 Köln; [1994] 26 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Selten, Reinhard, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., geb. 5. Oktober 1930 in Breslau; Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaften, insbesondere Wirtschaftstheorie; dienstlich: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Adenauerallee 24-42, 53113 Bonn, Tel.: 02 28/73 91 98, Fax: 02 28/73 91 93, e-mail: [email protected], www: http://www.econ1. uni-bonn.de; privat: Hardtweg 23, 53639 Königswinter, Tel.: 0 22 23/2 36 10; [1994]

Stolleis, Michael, Prof. Dr. jur., geb. 20. Juli 1941 in Ludwigshafen/Rh.; Professor für Öffentliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte sowie Direktor am MPI für euro- päische Rechtsgeschichte; dienstlich: Max-Planck-Institut für europäische Rechts- geschichte, Hausener Weg 120, 60489 Frankfurt/Main, Tel.: 0 69/78 97 81 65, Fax: 0 69/78 97 81 69, e-mail: [email protected]; [1994]

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse

Ordentliche Mitglieder (* mit Erreichen des 68. Lebensjahres entpflichtet)

*Ehlers, Jürgen, Prof. Dr., geb. 29. Dezember 1929 in Hamburg; emeritiertes Wissen- schaftliches Mitglied des MPI für Gravitationsphysik, Honorarprofessor an der Uni- versität Potsdam; dienstlich: Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Albert- Einstein-Institut, Schlaatzweg 1, Haus der Wirtschaft, 14473 Potsdam, Tel.: 03 31/ 2 75 37 20, Fax: 03 31/2 75 37 98, e-mail: [email protected]; privat: In der Feldmark 15, 14476 Potsdam-Golm; [1993] (entpflichtet am 13. Februar 1998)

Emmermann, Rolf, Prof. Dr. rer. nat., Dipl.-Min., geb. 12. Januar 1940 in Wolfen- büttel; Wissenschaftlicher Vorstand und Sprecher des GeoForschungsZentrums Pots- dam, Professor und Direktor am Institut für Geowissenschaften und Lithosphärenfor- schung der Justus-Liebig-Universität Gießen; dienstlich: GeoForschungsZentrum Potsdam, Telegrafenberg A 17, 14473 Potsdam, Tel.: 03 31/2 88 10 00/-10, Fax: 03 31/ 2 88 10 02; privat: Dresdner Straße 5, 35435 Wettenberg; [1993]

Ertl, Gerhard, Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 10. Oktober 1936 in Stuttgart; Direktor am Fritz-Haber-Institut der MPG, Honorarprofessor an der FU Berlin, der TU Berlin und der HU Berlin; dienstlich: Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Fara- dayweg 4–6, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/84 13 51 00/-4, Fax: 0 30/84 13 51 06, e-mail: [email protected]; privat: Garystraße 18, 14195 Berlin; [1993]

Fischer, Gunter S., Prof. Dr. rer. nat. habil., geb. 23. Mai 1943 in Altenburg/Thür.; Leiter der Forschungsstelle „Enzymologie der Proteinfaltung“ der MPG und Inhaber des Lehrstuhls für Molekulare Biochemie der Martin-Luther-Universität Halle/Saale; Mitglieder 27 dienstlich: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., For- schungsstelle „Enzymologie der Proteinfaltung“, Weinbergweg 22, 06120 Halle, Tel.: 03 45/5 52 28 00, Fax: 03 45/5 51 19 72; privat: Otto-Kanning-Straße 11, 06120 Halle; [1993] Föllmer, Hans, Prof. Dr., geb. 20. Mai 1941 in Heiligenstadt/Thür.; Professor für Mathematik; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Mathematik, Be- reich Stochastik, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 58 17, Fax: 0 30/20 93 58 48, e-mail: [email protected]; privat: Amalienpark 5, 13187 Berlin, Tel.: 0 30/47 53 12 37; [1996] Freund, Hans-Joachim, Prof. Dr., geb. 4. März 1951 in Solingen; Direktor am Fritz- Haber-Institut der MPG; dienstlich: Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesell- schaft, Faradayweg 4–6, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/84 13 41 00, Fax: 0 30/84 13 41 01, e-mail: [email protected]; privat: Falkenried 7, 14195 Berlin; [1998] Fulde, Peter, Prof. Dr. phil., geb. 6. April 1936 in Breslau; Direktor am MPI für Phy- sik komplexer Systeme; dienstlich: Max-Planck-Institut für Physik komplexer Syste- me, Nöthnitzer Straße 38, 01187 Dresden, Tel.: 03 51/8 71 11 01, Fax: 03 51/ 8 71 11 99, e-mail: [email protected]; privat: Münchner Straße 34, 01187 Dresden, Tel.: 03 51/4 76 71 23; [1993] Grötschel, Martin, Prof. Dr., geb. 10. September 1948 in Schwelm; Universitätspro- fessor an der TU Berlin, Vizepräsident des ZIB; dienstlich: Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB), Takustraße 7, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/84 18 52 10, Fax: 0 30/84 18 52 69, e-mail: [email protected]; privat: Havelmatensteig 11a, 14089 Berlin; [1995] *Großmann, Siegfried, Prof. em. Dr. rer. nat., geb. 28. Februar 1930 in Quednau/ Krs. Königsberg; Universitätsprofessor für Theoretische Physik; dienstlich: Philipps- Universität Marburg, Fachbereich Physik, Renthof 6, 35032 Marburg/Lahn, Tel.: 0 64 21/28 20 49, Fax: 0 64 21/28 41 10, e-mail: [email protected] marburg.de; privat: Cölber Weg 18, 35094 Lahntal-Goßfelden, Tel.: 0 64 23/75 78; [1994] (entpflichtet am 26. Juni 1998) Hackbusch, Wolfgang, Prof. Dr. rer. nat., geb. 24. Oktober 1948 in Westerstede, Kreis Ammerland/Niedersachsen; Universitätsprofessor; dienstlich: Christian- Albrechts-Universität, Lehrstuhl Praktische Mathematik, Mathematisches Seminar, Olshausenstraße 40, 24118 Kiel, Tel.: 04 31/8 80 44 90/-61, Fax: 04 31/8 80 44 64, e-mail: [email protected]; privat: Im Wiesengrund 13, 24113 Molfsee; [1993] Koch, Helmut, Prof. Dr. rer. nat. habil., geb. 5. Oktober 1932 in Potsdam; Professor für Mathematik; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Mathematik, Jägerstraße 10/11, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 19 22 50, Fax: 0 30/20 19 22 52, e-mail: [email protected]; privat: Karl-Egon-Straße 12, 10318 Berlin; [1994] 28 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Kudritzki, Rolf-Peter, Prof. Dr., geb. 9. Oktober 1945 in Grömitz; Leiter des Insti- tuts für Astronomie und Astrophysik der Universität München, Wissenschaftliches Mitglied des MPI für Astrophysik; dienstlich: Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Astronomie und Astrophysik, Universitäts-Sternwarte Mün- chen, Observatorium Wendelstein, Scheinerstraße 1, 81679 München, Tel.: 0 89/ 92 20 94 21/-2, Fax: 0 89/92 20 94 27, e-mail: [email protected]; pri- vat: Wendelsteinstraße 3, 83672 Warngau; [1995] Lipowsky, Reinhard, Prof. Dr., geb. 11. November 1953 in Heidelberg; Direktor der Abteilung ‘Theorie’ am MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, z. Z. Ge- schäftsführender Direktor, Honorarprofessor an der Universität Potsdam; dienstlich: Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Kantstraße 55, 14513 Teltow-Seehof, Tel.: 0 33 28/4 62 30, Fax: 0 33 28/4 62 32, e-mail: lipows- [email protected]; privat: Leite 38, 14532 Kleinmachnow, Fax: 03 32 03/ 21342;[1998] Müller, Werner, Prof. Dr., geb. 7. September 1949 in Großschönau; Professor für Mathematik; dienstlich: Universität Bonn, Mathematisches Institut, Beringstraße 1, 53115 Bonn, Tel.: 02 28/73 28 40, Fax: 02 28/73 79 16, e-mail: [email protected] bonn.de; privat: Grimmgasse 98, 53123 Bonn; [1993] Pinkau, Klaus, Prof. Dr., geb. 3. April 1931 in Leipzig; Wissenschaftlicher Direktor des MPI für Plasmaphysik; dienstlich: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Boltz- mannstraße 2, 85748 Garching, Tel.: 0 89/32 99 13 42/-75, Fax: 0 89/32 99 10 01, e-mail: [email protected]; [1994] Queisser, Hans-Joachim, Prof. Dr. rer. nat., geb. 6. Juli 1931 in Berlin-Charlotten- burg; Direktor am MPI für Festkörperforschung in Stuttgart und Honorarprofessor an der Universität Stuttgart; dienstlich: Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Heisenbergstraße 1, 70569 Stuttgart, Tel.: 07 11/6 89 16 00, Fax: 07 11/6 89 16 02, e-mail: [email protected], 01.01.–06/99: c/o Prof. John L. Thong, Electrical Engineering Dept., National University of Singapore, 10 Kent Ridge Cres- cent, Singapore 119 260, Fax: 00 65/7 79 11 03; privat: Knappenweg 21d, 70569 Stuttgart; [1994] (von 1. Februar bis 15. Mai 1998 beurlaubt) Saenger, Wolfram, Prof. Dr.-Ing. habil., geb. 23. April 1939 in Frankfurt/Main; Lehr- stuhl für Kristallographie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Kristallogra- phie, Takustraße 6, 14195 Berlin, Tel: 0 30/8 38 34 12, Fax: 0 30/8 38 67 02, e-mail: [email protected]; privat: Türksteinweg 39, 14167 Berlin, Tel: 0 30/ 8151156;[1994] Sauer, Joachim, Prof. Dr., geb. 19. April 1949 in Hosena; Leiter der Arbeitsgruppe „Quantenchemie“; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Chemie, Arbeitsgruppe Quantenchemie, Jägerstraße 10/11, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 19 23 00, Fax: 0 30/20 19 23 02, e-mail: [email protected]; [1995] Mitglieder 29

Schlögl, Robert, Prof. Dr., geb. 23. Februar 1954 in München; Direktor am Fritz- Haber-Institut der MPG; dienstlich: Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesell- schaft, Abt. Anorganische Chemie, Faradayweg 4–6, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/ 84 13 44 02, Fax: 0 30/84 13 44 01, e-mail: [email protected]; privat: Fara- dayweg 10, 14195 Berlin; [1995]

*Schmitz, Ernst, Prof. Dr. rer. nat. habil., geb. 9. August 1928 in Breslau; Emeritus; privat: Anna-Seghers-Straße 115, 12489 Berlin; [1993] (entpflichtet am 13. Dezember 1996)

Schwarz, Helmut, Prof. Dr. rer. nat. Dr. phil. h. c., geb. 6. August 1943 in Nickenich, Kreis Mayen; Professor für Organische Chemie; dienstlich: Technische Universität Berlin, Institut für Organische Chemie, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 34 83, Fax: 0 30/31 42 11 02, e-mail: [email protected]. de; privat: Patschkauer Weg 15, 14195 Berlin; [1993]

Seppelt, Konrad, Prof. Dr., geb. 2. September 1944 in Leipzig; Professor für Anorga- nische Chemie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Anorganische und Analytische Chemie (WE1), Fabeckstraße 34-36, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/ 8 38 42 89/-33 10, Fax: 0 30/8 38 33 10, e-mail: [email protected]; privat: Schwendener Straße 30, 14195 Berlin; [1997]

Stöffler, Dieter, Prof. Dr. rer. nat., geb. 23. Mai 1939 in Schramberg; Professor für Mineralogie und Petrographie an der Humboldt-Universität zu Berlin, Direktor des Naturhistorischen Forschungsinstituts „Museum für Naturkunde“, Zentralinstitut der Humboldt-Universität zu Berlin; dienstlich: Museum für Naturkunde, Invalidenstra- ße 43, 10115 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 85 44, Fax: 0 30/20 93 85 61, e-mail: dieter. [email protected]; privat: Wiesenweg 7, 16727 Bärenklau, Tel.: 0 33 04/25 19 42; [1995]

Triebel, Hans, Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 7. Februar 1936 in Dessau; Universitätsprofes- sor für Analysis (Mathematik); dienstlich: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ma- thematisches Institut, Fakultät Mathematik und Informatik, Ernst-Abbe-Platz 4, 07740 Jena, Tel.: 0 36 41/94 61 20, Fax: 0 36 41/94 61 02/-0 02, e-mail: triebel@minet. uni-jena.de; privat: Judith-Auer-Straße 11, 07747 Jena-Lobeda; [1993]

Außerordentliche Mitglieder

Eigen, Manfred, Prof. Dr., geb. 9. Mai 1927 in Bochum; Direktor Emeritus am MPI für biophysikalische Chemie; dienstlich: Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Karl-Friedrich-Bonhoeffer-Institut, Am Faßberg 11, 37077 Göttingen, Tel.: 05 51/2 01 14 33, Fax: 05 51/2 01 14 35; [1994] 30 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Göbel, Ernst Otto, Prof. Dr., geb. 24. März 1946 in Seelbach; Präsident der Physika- lisch-Technischen Bundesanstalt; dienstlich: Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Bundesallee 100, 38116 Braunschweig, Tel.: 05 31/5 92 10 00, Fax: 05 31/5 92 10 05, e-mail: ernst.o.goebel@ ptb.de; privat: Oscar-Fehr-Weg 16, 38116 Braunschweig, Tel.: 05 31/51 51 47; [1996]

Hertel, Ingolf Volker, Prof. Dr., geb. 9. Juni 1941 in Dresden; Staatssekretär für Wis- senschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin, Direktor am Max-Born-Institut Berlin-Adlershof (beurlaubt), Universitätsprofessor, Fachbereich Physik, Freie Uni- versität Berlin; dienstlich: Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Brunnenstraße 188–190, 10119 Berlin, Tel.: 0 30/90 22 82 01, Fax: 0 30/90 22 84 58, e-mail: [email protected]; privat: Am Schlachtensee 122a, 14129 Berlin, Tel.: 030/8038362;[1997] (bis November 1998 ordentliches Mitglied)

Hirzebruch, Friedrich, Prof. Dr., geb. 17. Oktober 1927 in Hamm/Westfalen; em. Professor der Universität Bonn und em. wissenschaftliches Mitglied des MPI für Mathematik; dienstlich: Max-Planck-Institut für Mathematik, Gottfried-Claren- Straße 26, 53225 Bonn, Tel.: 02 28/40 22 43/-4, Fax: 02 28/40 22 77, e-mail: hirze- [email protected]; privat: Thüringer Allee 127, 53757 St. Augustin, Tel.: 0 22 41/33 23 77; [1994]

Mulzer, Johann Hermann, Prof. Dr. rer. nat., geb. 5. August 1944 in Prien; o. Uni- versitätsprofessor; dienstlich: Universität Wien, Institut für Organische Chemie, Währinger Straße 38, A-1090 Wien, Tel.: 00 43/1/3 13 67 22 90/-46, Fax: 00 43/1/ 3 13 67 22 80, privat: Universitätsstraße 10/16, A-1090 Wien, Tel.: 00 43/1/4 02 87 11, Friedrichsthaler Weg 20, 13467 Berlin; [1995]

Peyerimhoff, Sigrid D., Prof. Dr. rer. nat., geb. 12. Januar 1937 in Rottweil/Neckar; Professorin für Theoretische Chemie; dienstlich: Rheinische Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, Wegelerstra- ße 12, 53115 Bonn, Tel.: 02 28/73 23 51, Fax: 02 28/73 90 64, e-mail: untøøø@uni- bonn.de; privat: Balthasar-Neumann-Straße 5, 53127 Bonn; [1994]

Putlitz, Gisbert Frhr. zu, Prof. Dr. rer. nat., geb. 14. Februar 1931 in Rostock; Univer- sitätsprofessor; dienstlich: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Physikalisches In- stitut, Philosophenweg 12, 69120 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/54 92 11/-2, Fax: 0 62 21/ 54 92 32, e-mail: [email protected]; privat: Ludolf-Krehl-Straße 10, 69120 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/40 21 11, Fax: 0 62 21/40 24 12; [1994]

Schäfer, Fritz-Peter, Prof. Dr. phil. Dres. h. c., geb. 15. Januar 1931 in Bad Hersfeld; Direktor (em.) am MPI für biophysikalische Chemie, Honorarprofessor an den Uni- versitäten Göttingen und Marburg; dienstlich: Max-Planck-Institut für biophysikali- sche Chemie, Am Faßberg 2, 37077 Göttingen; privat: Senderstraße 53, 37077 Göt- tingen, Tel./Fax: 05 51/2 35 36; [1994] Mitglieder 31

Schuster, Peter, Prof. Dr., geb. 7. März 1941 in Wien; o. Universitätsprofessor und Vorstand des Instituts für Theoretische Chemie und Strahlenchemie; dienstlich: Universität Wien, Institut für Theoretische Chemie und Strahlenchemie, Währinger Straße 17, A-1090 Wien, Tel.: 00 43/1/4 27 75 27 43, Fax: 00 43/1/4 27 75 27 93, e-mail: [email protected]; privat: Dr.-Heinrich-Maier-Straße 60/12/10, A-1180 Wien, Tel.: 00 43/1/4 40 29 02; [1995]

Stachel, Johanna, Prof. Dr., geb. 3. Dezember 1954 in München; Professor für Expe- rimentalphysik; dienstlich: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Physikalisches In- stitut, Philosophenweg 12, 69120 Heidelberg, Tel.: 0 62 21/54 92 24, Fax: 0 62 21/ 54 93 60, e-mail: [email protected]; privat: Melibokusstraße 16, 64665 Alsbach; [1998]

Witt, Horst Tobias, Prof. Dr. rer. nat., geb. 1. März 1922 in Bremen; em. o. Professor für Physikalische Chemie; dienstlich: Technische Universität Berlin, Max-Volmer- Institut für biophysikalische Chemie und Biochemie, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 22 45, Fax: 0 30/31 42 11 22; privat: Sophie-Charlotte- Straße 11, 14169 Berlin; [1994]

Biowissenschaftlich-medizinische Klasse

Ordentliche Mitglieder (* mit Erreichen des 68. Lebensjahres entpflichtet)

*Bielka, Siegfried Heinz, Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h. c., geb. 19. März 1929 in Gersdorf/Görlitz; privat: Robert-Rössle-Straße 3, 13125 Berlin; [1993] (entpflichtet am 26. Juni 1997)

Burmester, Gerd Rüdiger, Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. habil., geb. 30. Novem- ber 1953 in Hannover; Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheuma- tologie und Klinische Immunologie; dienstlich: Medizinische Fakultät der Humboldt- Universität zu Berlin, Universitätsklinikum Charité, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie, Schumannstraße 20/21, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/28 02 82 86/-45 91, Fax: 0 30/28 02 83 00, e-mail: gerd.bur- [email protected]; [1997]

Dietz, Rainer, Prof. Dr. med., geb. 14. Februar 1946 in Nimptsch; Ärztlicher Direktor der Franz-Volhard-Klinik; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät Charité, Campus Berlin-Buch, Franz-Volhard-Klinik, Wiltbergstraße 50, 13125 Berlin, Tel.: 0 30/94 17 22 32, Fax: 0 30/9 49 59 60; privat: Falkentaler Steig 104, 13465 Berlin; [1995] 32 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Dörken, Bernd, Prof. Dr., geb. 3. Januar 1947 in Siegen/Westfalen; Direktor der Me- dizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunolo- gie, Geschäftsführender Ärztlicher Leiter der Robert-Rössle-Klinik; dienstlich: Hum- boldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät Charité, Robert-Rössle-Klinik, 13122 Berlin, Tel.: 0 30/94 17 12 00, Fax: 0 30/94 17 12 09, e-mail: doerken@rrk- berlin.de; privat: Lyckallee 47, 14055 Berlin; [1997]

Erdmann, Volker, Prof. Dr. rer. nat., geb. 8. Februar 1941 in Stettin; Professor für Biochemie und Molekularbiologie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Institut für Biochemie, Thielallee 63, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 60 02, Fax: 0 30/8 38 64 03, e-mail: [email protected]; privat: Argentinische Allee 2, 14163 Berlin, Tel.: 0 30/8 02 63 68, Fax: 0 30/8 02 49 07; [1994]

Friederici, Angela, Univ.-Prof. Dr. phil., geb. 3. Februar 1952 in Köln; Direktorin am MPI für neuropsychologische Forschung, Leipzig; dienstlich: Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung, Stephanstraße 1a, 04103 Leipzig, Tel.: 03 41/ 9 94 01 11/-2, Fax: 03 41/9 94 01 13, e-mail: [email protected]; privat: Feuer- bachstraße 12, 04105 Leipzig, Tel.: 03 41/9 80 18 09; [1994]

Friedrich, Bärbel, Prof. Dr. rer. nat., geb. 29. Juli 1945 in Göttingen; Professorin für Mikrobiologie; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Biologie – Mikrobiologie – Chausseestraße 117, 10115 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 81 00, Fax: 0 30/20 93 81 02, e-mail: [email protected]; privat: Fischer- hüttenstraße 137, 14163 Berlin; [1994]

Gaehtgens, Peter, Univ.-Prof. Dr. med., geb. 1. September 1937 in Dresden; Erster Vizepräsident der Freien Universität Berlin; dienstlich: Freie Universität Berlin, In- stitut für Physiologie, Arnimallee 22, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 25 17/-25 18, Fax: 0 30/8 38 49 16, e-mail: [email protected]; privat: Fabeckstraße 49, 14195 Berlin; [1996]

Ganten, Detlev, Prof. Dr. med., geb. 28. März 1941 in Lüneburg; Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie der Freien Universität Berlin (Klinikum Steglitz), Vor- sitzender der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren; dienstlich: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, Robert-Rössle-Straße 10, 13122 Berlin, Tel.: 0 30/94 06 32 78/-22 40, Fax: 0 30/ 9 49 70 08, e-mail: [email protected]; privat: Walter Rathenaustraße 11, 16341 Neu-Buch; [1993]

*Geiler, Gottfried, Prof. Dr. med., geb. 13. Dezember 1927 in Leipzig; em. Direktor des Instituts für Pathologie; dienstlich: Universität Leipzig, Institut für Pathologie, Liebigstraße 26, 04103 Leipzig, Tel.: 03 41/9 71 50 00/-37, Fax: 03 41/9 71 50 09; privat: Lerchenrain 41, 04277 Leipzig, Tel.: 03 41/8 78 05 82; [1993] (entpflichtet am 13. Dezember 1995) Mitglieder 33

*Gierer, Alfred, Prof. Dr., geb. 15. April 1929 in Berlin; em. Direktor am MPI für Entwicklungsbiologie; dienstlich: Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Molekularbiologische Abteilung, Spemannstraße 35/IV, 72076 Tübingen, Tel.: 0 70 71/ 60 14 10, Fax: 0 70 71/60 14 48; privat: Eduard-Spranger-Straße 5, 72076 Tübingen; [1994] (entpflichtet am 26. Juni 1997)

Helmchen, Hanfried, Prof. Dr. med., geb. 12. Juni 1933 in Berlin; Geschäftsführender Direktor der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik; dienstlich: Freie Universität Ber- lin, Psychiatrische Klinik und Poliklinik, Eschenallee 3, 14050 Berlin, Tel.: 0 30/ 84 45 87 00/-1, Fax: 0 30/84 45 87 26, e-mail: [email protected]; [1995]

*Hiepe, Theodor, Univ.-Prof. Dr. med. vet. habil. Dr. h. c., geb. 3. Juli 1929 in Wei- mar; em. Universitätsprofessor für Parasitologie an der Freien Universität Berlin, Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin; dienstlich: Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Mole- kulare Parasitologie, Luisenstraße 56, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 64 03, Fax: 0 30/ 20 93 60 51; privat: Harnischweg 9, 12555 Berlin, Tel.: 0 30/6 55 52 55; [1993] (entpflichtet am 12. Dezember 1997)

Hucho, Ferdinand, Prof. Dr., geb. 14. August 1939 in Berlin; Dekan des Fachbereichs Chemie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Fachbereich Chemie, Institut für Bio- chemie, Thielallee 63, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 55 45, Fax: 0 30/8 38 37 53, e-mail: [email protected]; privat: Giesebrechtstraße 19, 10629 Berlin, Tel.: 0 30/3 24 86 93; [1997]

Kaufmann, Stefan H. E., Prof. Dr. rer. nat., geb. 8. Juni 1948 in Ludwigshafen; Di- rektor am MPI für Infektionsbiologie; dienstlich: Max-Planck-Institut für Infektions- biologie, Monbijoustraße 2, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/28 02 62 10, Fax: 0 30/28 02 62 12, e-mail: [email protected]; privat: Am Rosenanger 57A, 13465 Berlin, Tel.: 0 30/4 01 73 36, Fax: 0 30/40 10 34 29; [1996]

Kurth, Reinhard, Prof. Dr. med., geb. 30. November 1942 in Dresden; seit 1986 Prä- sident und Professor des Paul-Ehrlich-Instituts, Langen und seit 1996 kommissari- scher Leiter des Robert Koch-Instituts, Berlin; dienstlich: Robert-Koch-Institut, Nordufer 20, 13353 Berlin, Tel.: 0 30/45 47 20 00, Fax: 0 30/45 47 26 10, e-mail: [email protected]; [1998]

Markl, Hubert, Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 17. August 1938 in Regensburg; Präsident der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (1993–1995 Präsi- dent der BBAW); dienstlich: Max-Planck-Gesellschaft, Hofgartenstraße 2, 80539 München, Tel.: 0 89/21 08 12 11, Fax: 0 89/21 08 11 12, e-mail: praesident@mpg-gv. mpg.de; [1993] 34 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Menzel, Randolf, Prof. Dr. rer. nat., geb. 7. Juni 1940 in Marienbad/Böhmen; Profes- sor an der Freien Universität Berlin, Leiter des Instituts für Neurobiologie; dienstlich: Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Institut für Neurobiologie, Königin- Luise-Straße 28–30, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/8 38 39 30, Fax: 0 30/8 38 54 55, e-mail: [email protected]; privat: Tollensestraße 42e, 14167 Berlin; [1993]

Reich, Jens, Univ.-Prof. Dr. med., geb. 26. März 1939 in Göttingen; Universitätspro- fessor; dienstlich: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Robert-Rössle- Straße 10, 13092 Berlin, Tel.: 0 30/94 06 28 33, Fax: 0 30/94 06 28 34, e-mail: [email protected]; privat: Wolfshagener Straße 68, 13187 Berlin; [1998]

Rheinberger, Hans-Jörg, Prof. Dr., geb. 12. Januar 1946 in Grabs (Schweiz); Direktor am MPI für Wissenschaftsgeschichte; dienstlich: Max-Planck-Institut für Wissen- schaftsgeschichte, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/22 66 71 61/-62, Fax: 0 30/22 66 71 67, e-mail: [email protected]; privat: Knesebeckstraße 17, 10623 Berlin; [1998]

Rösler, Frank, Prof. Dr., geb. 29. Januar 1945 in Dresden; Professor für Allgemeine und Biologische Psychologie; dienstlich: Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Psychologie, Gutenbergstraße 18, 35037 Marburg, Tel.: 0 64 21/28 36 67/-55 37, Fax: 0 64 21/28 89 48, e-mail: [email protected]; privat: Georg-Voigt- Straße 28, 35039 Marburg; [1995]

Scheller, Frieder W., Prof. Dr. rer. nat., geb. 17. August 1942 in Dresden; Professor für Analytische Biochemie; dienstlich: Universität Potsdam, Institut für Biochemie und Molekulare Physiologie, Analytische Biochemie, Im Biotechnologiepark, 14943 Luckenwalde, Tel.: 0 33 71/68 13 10, Fax: 0 33 71/68 13 12, e-mail: [email protected] potsdam.de; privat: Heinestraße 8, 16341 Zepernick, Tel.: 0 30/9 44 41 86; [1994]

Singer, Wolf, Prof. Dr. med., geb. 9. März 1943 in München; Direktor am MPI für Hirnforschung; dienstlich: Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Deutschordenstra- ße 46, 60528 Frankfurt/Main, Tel.: 0 69/96 76 92 18, Fax: 0 69/96 76 93 27, e-mail: [email protected]; privat: Schweinfurter Weg 56, 60599 Frankfurt/Main; [1993]

Sperling, Karl, Prof. Dr. rer. nat., geb. 11. Mai 1941 in Kamenz/Sachsen; Leiter des Instituts für Humangenetik; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät Charité – Virchow-Klinikum, Institut für Humangenetik, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Tel.: 0 30/45 06 60 81, Fax: 0 30/45 06 69 04, e-mail: karl. [email protected]; privat: Kyllmannstraße 8F, 14109 Berlin, Tel.: 0 30/8 05 14 47; [1998]

Stock, Günter, Prof. Dr. med., geb. 7. Februar 1944 in Sidski Banovci/Jugoslawien; Mitglied des Vorstandes der Schering AG, Berlin; dienstlich: Schering AG, Müller- Mitglieder 35 straße 170–178, 13353 Berlin, Tel.: 0 30/46 81 50 92, Fax: 0 30/46 81 53 09, e-mail: [email protected]; privat: Forststraße 46, 14163 Berlin; [1995]

Trautner, Thomas A., Prof. Dr. Dr. h. c., geb. 3. April 1932 in Göttingen; Direktor am MPI für Molekulare Genetik und Kommissarischer Geschäftsführender Direktor am MPI für experimentelle Medizin in Göttingen; dienstlich: Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Ihnestraße 73, 14195 Berlin, Tel.: 0 30/84 13 12 60, Fax: 0 30/ 84 13 13 82, e-mail: [email protected] und Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, Hermann-Rein-Straße 3, 37075 Göttingen, Tel.: 05 51/ 3 89 97 57, Fax: 05 51/3 89 97 58, e-mail: [email protected]; privat: Clayallee 24, 14195 Berlin; [1996]

Wehner, Rüdiger, Prof. Dr., geb. 6. Februar 1940 in Nürnberg; Direktor des Zoologi- schen Instituts und Ordinarius für Zoologie; dienstlich: Universität Zürich, Zoologi- sches Institut, Winterthurerstraße 190, CH-8057 Zürich, Tel.: 00 41/1/6 35 48 31, Fax: 00 41/1/6 35 57 16, e-mail: [email protected]; privat: Zürichbergstra- ße 130, CH-8044 Zürich, Tel.: 00 41/1/2 61 13 74, Fax: 00 41/1/2 62 12 32; [1995]

Willmitzer, Lothar, Prof. Dr. rer. nat., geb. 27. März 1952 in Osterburg/Sachsen- Anhalt; Wissenschaftlicher Geschäftsführer des MPI für Molekulare Pflanzenphy- siologie; dienstlich: Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie, Karl- Liebknecht-Straße 25, Haus 20, 14476 Potsdam-Golm, Tel.: 03 31/9 77 23 02, Fax: 03 31/9 77 23 01, e-mail: [email protected]; privat: Arnold-Knob- lauch-Ring 1, 14109 Berlin; [1993]

Winnacker, Ernst-Ludwig, Prof. Dr., geb. 26. Juli 1941 in Frankfurt/Main; Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft; dienstlich: Deutsche Forschungsge- meinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel.: 02 28/8 85 22 22/-3, Fax: 02 28/ 8 85 27 70, e-mail: [email protected]; [1998]

Wobus, Ulrich, Prof. Dr., geb. 5. März 1942 in Niesky; Abteilungsleiter und Ge- schäftsführender Direktor; dienstlich: Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflan- zenforschung (IPK) Gatersleben, Corrensstraße 3, 06466 Gatersleben, Tel.: 03 94 82/ 52 20, Fax: 03 94 82/55 00, e-mail: [email protected]; privat: Liebigweg 7, 06466 Gatersleben; [1996]

Außerordentliche Mitglieder

Gerok, Wolfgang, Prof. Dr. med. Dr. h. c., geb. 27. März 1926 in Tübingen; emerit. o. Professor für Innere Medizin; privat: Horbener Straße 25, 79100 Freiburg, Tel.: 07 61/2 93 73, Fax: 07 61/2 93 82; [1994] 36 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Hölldobler, Berthold, Prof. Dr., geb. 25. Juni 1936 in Erling-Andechs; Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie; dienstlich: Universität Würzburg, Theodor- Boveri-Institut für Biowissenschaften, Am Hubland, 97074 Würzburg, Tel.: 09 31/ 8 88 43 07, Fax: 09 31/8 88 43 09, e-mail: [email protected]; privat: Zehntstraße 10, 97265 Hettstadt; [1995]

Kandel, Eric, Prof. Dr., geb. 7. November 1929 in Wien; Universitätsprofessor; dienstlich: Columbia University, College of Physicians and Surgeons, 722 West 168 Street, New York, NY 10032, USA, Tel.: 0 01/2 12/3 05 41 43, Fax: 0 01/2 12/ 9 23 72 69, e-mail: [email protected]; [1998]

Köhler, Werner, Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h. c., geb. 24. März 1929 in Dresden; Eme- ritus, Vizepräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Präsi- dent der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt; privat: Adolf- Reichwein-Straße 26, 07745 Jena, Tel.: 0 36 41/60 79 42, Fax: 0 36 41/65 71 33; [1994]

Nüsslein-Volhard, Christiane, Prof. Dr., geb. 20. Oktober 1942 in Magdeburg; Wis- senschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft, Direktorin am MPI für Ent- wicklungsbiologie Tübingen; dienstlich: Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiolo- gie, Abteilung III/Genetik, Spemannstraße 35, 72076 Tübingen, Tel.: 0 70 71/ 60 14 87/-9, Fax: 0 70 71/60 13 84, e-mail: christiane.nuesslein-volhard@tuebingen. mpg.de; privat: Klostermühle 15, 72074 Tübingen-Bebenhausen; [1993] (bis Juni 1996 ordentliches Mitglied)

Parthier, Benno, Prof. Dr. rer. nat. habil., geb. 21. August 1932 in Holleben/Sachsen- Anhalt; em. Professor für Zellbiochemie an der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina; dienstlich: Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, August-Bebel- Straße 50a, 06108 Halle, Tel.: 03 45/2 02 50 14 Fax: 03 45/2 02 17 27, e-mail: [email protected]; privat: Am Birkenwäldchen 7, 06120 Halle, Tel.: 03 45/5 50 72 90; [1994]

Sukopp, Herbert, Prof. em. Dr. rer. nat., geb. 6. November 1930 in Berlin; Universi- tätsprofessor für Ökosystemforschung und Vegetationskunde; dienstlich: Technische Universität Berlin, Institut für Ökologie, Schmidt-Ott-Straße 1, 12165 Berlin, Tel.: 0 30/31 47 11 90, Fax: 0 30/31 47 13 24; privat: Rüdesheimer Platz 10, 14197 Berlin, Tel.: 0 30/8 21 21 79, Fax: 0 30/82 70 11 91; [1995]

Weiler, Elmar Wilhelm, Prof. Dr. rer. nat., geb. 13. Juni 1949 in Bochum; Universi- tätsprofessor; dienstlich: Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Biologie, Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie, Universitätsstraße 150, 44801 Bochum, Tel.: 02 34/7 00 42 91, Fax: 02 34/7 09 41 87; privat: Gropiusweg 33, 44801 Bochum, Tel.: 0234/70 11 44; [1995] (bis Februar 1997 ordentliches Mitglied) Mitglieder 37

Zinkernagel, Rolf Martin, Prof. Dr., geb. 6. Januar 1944 in Riehen, BS; ordentlicher Professor, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie der Universität Zü- rich; dienstlich: Institut für Experimentelle Immunologie, Department Pathologie, Universitätsspital, Schmelzbergstraße 12, CH-8091 Zürich, Tel.: 00 41/1/2 55 29 89, Fax: 00 41/1/2 55 44 20, e-mail: [email protected]; privat: Rebhusstra- ße 47, CH-8126 Zumikon, Tel.: 00 41/1/9 18 19 40; [1998]

Technikwissenschaftliche Klasse

Ordentliche Mitglieder (* mit Erreichen des 68. Lebensjahres entpflichtet)

Beitz, Wolfgang, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h., geb. 30. Juni 1935 in Berlin; [1993] (verstorben am 23. November 1998)

*Duddeck, Heinz, Prof. Dr.-Ing., Dr.-Ing. E. h., geb. 14. Mai 1928 in Sensburg/ Ostpreußen; Universitätsprofessor, Emeritus; dienstlich: Technische Universität Braunschweig, Institut für Statik, Beethovenstraße 51, 38106 Braunschweig, Tel.: 05 31/3 91 36 67, Fax: 05 31/3 91 81 16, e-mail: [email protected]; privat: Greifswald- straße 38, 38124 Braunschweig, Tel.: 05 31/6 32 47; [1993] (entpflichtet am 28. Juni 1996)

Fiedler, Otto, Prof. em. Dr. rer. nat. habil., geb. 4. Mai 1931 in Wiesa/Erzgebirge; Ehrensenator der Universität Rostock; dienstlich: Universität Rostock, Institut für all- gemeine Elektrotechnik, Albert-Einstein-Straße 2, 18059 Rostock, Tel.: 03 81/4 98 34 92, Fax: 03 81/4 98 34 79; privat: Schwarzerlenweg 27, 18198 Kritzmow; [1993]

Förster, Wolfgang, Prof. Dr. rer. nat. habil., geb. 27. April 1933 in Chemnitz; Leiter der Abt. Bodenmechanik; dienstlich: TU Bergakademie Freiberg, Institut für Geo- technik, Abteilung Bodenmechanik, Gustav-Zeuner-Straße 1, 09596 Freiberg, Tel.: 0 37 31/39 25 15, Fax: 0 37 31/39 35 01, e-mail: [email protected]; privat: Waldstraße 3, 09600 Hetzdorf, Tel./Fax: 03 52 09/2 27 63; [1993]

Fratzscher, Wolfgang, Prof. Dr.-Ing. habil., geb. 11. Juni 1932 in Leipzig; Emeritus; dienstlich: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Fachbereich Ingenieurwis- senschaften, Institut für Thermodynamik, Energietechnik und Strömungsmechanik, 06217 Halle, Tel.: 0 34 61/46 28 53, Fax: 0 34 61/46 28 93; privat: Marsstraße 13, 06118 Halle, e-mail: [email protected]; [1993]

*Giloi, Wolfgang, Prof. Dr.-Ing., geb. 1. Oktober 1930 in Sobernheim/Rhld.-Pfalz; Professor für Technische Informatik an der TU Berlin; privat: 400 Estrella Court, 38 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Santa Fe, NM 87501, USA, Tel./Fax: 0 01/5 05/9 83 46 58, e-mail: giloi@worldnet. att.net; [1994] (entpflichtet am 27. November 1998)

Hillemeier, Bernd, Prof. Dr.-Ing., geb. 29. Januar 1941 in Bochum; Universitätspro- fessor für Baustofftechnologie, Baustoffprüfung und Bauchemie und Direktor des Instituts für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken (IEMB); dienstlich: Tech- nische Universität Berlin, Institut für Baukonstruktion und Festigkeit, Straße des 17. Juni 135 – Sekr. B4, 10623 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 29 80, Fax: 0 30/31 42 68 34, e-mail: [email protected]; privat: Ruhlaer Straße 14, 14199 Berlin; [1995]

Hüttl, Reinhard, Prof. Dr., geb. 1. Januar 1957 in Regensburg; Leiter des Lehrstuhls für Bodenschutz und Rekultivierung, Prorektor; dienstlich: Brandenburgische Techni- sche Universität Cottbus, Fakultät für Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik, Universitätsplatz 3–4, 03044 Cottbus, Tel.: 03 55/69 21 17, Fax: 03 55/69 23 23, e-mail: [email protected]; privat: Puschkinpromenade 3, 03044 Cottbus, Tel.: 01 72/3 69 46 82; [1995]

Kleiner, Matthias, Prof. Dr., geb. 24. Mai 1955 in Recklinghausen; Universitätspro- fessor für Umformtechnik; dienstlich: Universität Dortmund, Lehrstuhl für Umform- technik, 44221 Dortmund, Tel.: 02 31/7 55 26 80, Fax: 02 31/7 55 24 89, e-mail: [email protected]; privat: Meßbergstraße 47, 58739 Wickede (Ruhr); [1998]

Költzsch, Peter, Prof. Dr.-Ing. habil., geb. 19. Oktober 1938 in Wilkau-Haßlau; Pro- fessor für Technische Akustik (C4), Direktor des Instituts für Technische Akustik; dienstlich: Technische Universität Dresden, Fakultät Elektrotechnik, Institut für Technische Akustik, Lehrstuhl Technische Akustik, Mommsenstraße 13, 01069 Dresden, Tel.: 03 51/4 63 44 63, Fax: 03 51/4 63 70 91, e-mail: peterkoe@eakaw1. et.tu-dresden.de; privat: Jägerstraße 17, 01099 Dresden; [1996]

Mewes, Dieter, Prof. Dr.-Ing., geb. 18. Dezember 1940 in Berlin; Universitätsprofes- sor, Direktor des Instituts für Verfahrenstechnik; dienstlich: Universität Hannover, In- stitut für Verfahrenstechnik, Callinstraße 36, 30167 Hannover, Tel.: 05 11/7 62 36 38, Fax: 05 11/7 62 30 31, e-mail: [email protected]; privat: Brennenhorst 1, 30853 Langenhagen; [1995]

Michaeli, Walter, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h., geb. 4. Juni 1946 in Wetzlar; Universi- tätsprofessor und Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung; dienstlich: Rheinisch- Westfälische Technische Hochschule Aachen, Institut für Kunststoffverarbeitung, Pont- straße 49, 52062 Aachen, Tel.: 02 41/80 38 06, Fax: 02 41/8 88 82 62, e-mail: zentra- [email protected]; privat: Nizzaallee 30, 52072 Aachen; [1994]

Noll, Peter, Prof. Dr.-Ing., geb. 9. September 1936 in Oldenburg; Universitätsprofes- sor für Fernmeldetechnik, Direktor des Instituts für Nachrichtentechnik und Theoreti- Mitglieder 39 sche Elektrotechnik; dienstlich: Technische Universität Berlin, Fachbereich Elektro- technik, Institut für Nachrichtentechnik und Theoretische Elektrotechnik, Einstein- ufer 25 – Sekr. FT5-1, 10587 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 33 26, Fax: 0 30/31 42 25 14, e-mail: [email protected]; privat: Lermooser Weg 50A, 12209 Berlin, Tel.: 0 30/ 7118233;[1996]

Petermann, Klaus, Prof. Dr.-Ing., geb. 2. Oktober 1951 in Mannheim; Universitäts- professor; dienstlich: Technische Universität Berlin, Institut für Hochfrequenztechnik, Einsteinufer 25, 10587 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 33 46/-26 37, Fax: 0 30/31 42 46 26, e-mail: [email protected]; privat: Im Rehgrund 25, 13503 Berlin; [1994]

Polze, Christoph, Prof. Dr. sc. nat. Dr.-Ing., geb. 22. September 1936 in Schlettau/ Erzgebirge; Universitätsprofessor für Systemarchitektur; dienstlich: Humboldt- Universität zu Berlin, Institut für Informatik, Rudower Chaussee 5, 12489 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 31 10/-1, Fax: 0 30/20 93 31 12, e-mail: [email protected] berlin.de, www:http://www.informatik.hu-berlin/=polze; privat: Mozartstraße 11, 16341 Zepernick; [1994]

Schipanski, Dagmar, Prof. Dr.-Ing. habil., geb. 3. September 1943 in Sättelstädt; Fachgebietsleiterin; dienstlich: Technische Universität Ilmenau, Fakultät für Elektro- technik und Informationstechnik, Fachgebiet Festkörperelektronik, Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau, Tel.: 0 36 77/69 37 14, Fax: 0 36 77/69 31 32, e-mail: dagmar. [email protected]; privat: Schillerstraße 13, 98684 Ilmenau; [1998]

Schmitz, Klaus-Peter, Univ.-Prof. Dr.-Ing., geb. 16. Januar 1946 in Warnemünde; Professor für Biomedizinische Technik; dienstlich: Universität Rostock, Medizinische Fakultät, Institut für Biomedizinische Technik, Ernst-Heydemann-Straße 6, 18055 Rostock, Tel.: 03 81/4 94 76 00, Fax: 03 81/4 94 76 02, e-mail:ibmt@medizin. uni-rostock.de; privat: Parkstraße 39, 18119 Warnemünde; [1994]

*Spur, Günter, Prof. Dr. h. c. mult., Dr.-Ing. E. h. Dr.-Ing., geb. 28. Oktober 1928 in Braunschweig; em. Universitätsprofessor und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (bis 31. August 1997); dienstlich: Technische Universität Berlin, Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb, Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin, Tel.: 0 30/39 00 61 00, Fax: 0 30/3 99 65 72, e-mail: [email protected]; privat: Richard-Strauss-Straße 20, 14193 Berlin; [1993] (entpflichtet am 13. Dezember 1996)

Starke, Peter, Prof. Dr. rer. nat. habil., geb. 26. September 1937 in Berlin; Professor für Automaten- und Systemtheorie; dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin, In- stitut für Informatik, Rudower Chaussee 5, 12489 Berlin, Tel.: 0 30/20 93 30 78/-80, Fax: 0 30/20 93 30 81, e-mail: [email protected]; privat: Witzenhauser Straße 26, 13053 Berlin; [1993] 40 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

*Stephan, Karl, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult., geb. 11. November 1930 in Saarbrük- ken; o. Universitätsprofessor, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Techni- sche Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik; dienstlich: Universität Stuttgart, Institut für Technische Thermodynamik und Thermische Verfahrens- technik, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart, Tel.: 07 11/6 85 61 02, Fax: 07 11/ 6 85 61 40, e-mail: [email protected]; privat: Walter-Flex-Straße 40B, 70619 Stuttgart; [1993] (entpflichtet am 27. November 1998)

Wagemann, Hans-Günther, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c., geb. 25. April 1935 in Soest/Westfalen; Universitätsprofessor für Halbleitertechnik; dienstlich: Technische Universität Berlin, Institut für Mikroelektronik und Festkörperelektronik (IMF), Jebensstraße 1 – Sekr. J10, 10623 Berlin, Tel.: 0 30/31 42 24 42/-30 29, Fax: 0 30/ 31 42 68 04, e-mail: [email protected]; privat: Biberacher Weg 9, 12247 Berlin, Tel.: 0 30/7 74 85 57; [1993]

Außerordentliche Mitglieder

Albring, Werner, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult., geb. 26. September 1914 in Schwelm; Professor Emeritus; dienstlich: Technische Universität Dresden, Institut für Strö- mungsmechanik, Mommsenstraße 13, 01069 Dresden; privat: Münzmeisterstra- ße 14a, 01217 Dresden; [1994]

Kind, Dieter, Prof. Dr.-Ing., geb. 5. Oktober 1929 in Reichenberg/Böhmen; Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt a. D., Honorarprofessor der Technischen Universität Braunschweig; privat: Knappstraße 4, 38116 Braunschweig, Tel./Fax: 05 31/51 14 97; [1995]

Pahl, Gerhard, Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Dr.-Ing., geb. 25. Juni 1925 in Berlin; emeritierter Universitätsprofessor; dienstlich: Technische Universität Darmstadt, In- stitut für Maschinenelemente und Konstruktionslehre, Magdalenenstraße 4, 64289 Darmstadt, Tel.: 0 61 51/16 27 55; privat: Mecklenburger Straße 79, 64297 Darm- stadt, Tel./Fax: 0 61 51/5 17 18; [1994]

Wirth, Niklaus, Prof. Dr., geb. 15. Februar 1934 in Winterthur; Professor für Infor- matik; dienstlich: ETH Zürich, Institut für Computersysteme, CH-8092 Zürich, Tel.: 00 41/1/6 32 73 12, Fax: 00 41/1/6 32 13 07, e-mail: [email protected], www: www.inf.ethz.ch/~wi; privat: Langacherstraße 4, CH-8127 Forch; [1996] Zuwahlen

Ehrenmitglied

Hans Mayer entstammt einem liberal- jüdischen Elternhaus. Nach Abschluß des Studiums der Rechtswissen- schaft emigrierte er aus dem natio- nalsozialistischen Deutschland in die Schweiz. Dort begann mit Studien zum Werk des ebenfalls in die Schweiz emigrierten Dramatikers Georg Büch- ner – veröffentlicht erst 1947 nach dem Ende des Faschismus – die eigentliche Hinwendung zur Litera- turwissenschaft. Bereits während des Studiums hatte Hans Mayer unter dem Eindruck des Nationalismus der späten Weimarer Republik wie viele Intellektuelle Verbindung zu marxi- Prof. Dr. jur. stisch orientierten Bestrebungen ge- Hans Mayer funden, eine Orientierung, an deren geb. 19. März 1907 in Köln Grundeinsichten er über die kompli- zierten Phasen seiner Biographie hinweg festgehalten hat. 1948 folgte er nach seiner Rückkehr aus der Emigration und publizistischer Tätigkeit als Redakteur am Hessischen Rundfunk in Frankfurt mit großer Erwartung einem Ruf auf den neu errichteten Lehrstuhl für vergleichende Literaturgeschichte an der Universität Leipzig. 42 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Die durchaus konfliktreiche Aufbauphase der Universität Leipzig nach dem Ende des Faschismus, die unter anderem durch die Berufungen von Ernst Bloch und Werner Krauss gekennzeichnet war, bot Hans Mayer eine unge- wöhnliche Wirkungsmöglichkeit, die er auf sehr persönliche Weise mit gro- ßem Erfolg ausgestaltete. Seine Vorlesungen im – später dafür berühmt ge- wordenen – Hörsaal 40 des Augusteums wurden in zunehmendem Maße zu einem kulturpolitischen Ereignis. Er hat zunächst die im dritten Reich ver- femten Autoren von Thomas Mann und Musil bis Brecht, zunehmend aber auch die im Zeichen des sozialistischen Realismus diskriminierte Literatur von Kafka, Hofmannsthal, Broch oder Lasker-Schüler gegen alle politische Bevormundung zu einem öffentlichen Thema gemacht und mit großer Auto- rität und wissenschaftlichem Anspruch interpretiert. In seinem Seminar hat er nicht nur Schriftsteller wie Uwe Johnson und Christa Wolf gefördert, sondern den Studenten auch die persönliche Begegnung mit Autoren wie Ingeborg Bachmann, Enzensberger oder Grass ermöglicht. Begleitet wurde diese ungewöhnliche und erfolgreiche Wirksamkeit von umfangreicher Herausge- bertätigkeit und literaturanalytischen Arbeiten, etwa zu Thomas Mann, Brecht, Dürrenmatt, zur deutschen Literatur und Weltliteratur. Gegen diese zunehmend auch international ausstrahlende, unorthodox aufklärerische Lite- raturwissenschaft setzte im Zusammenhang mit der von der Partei eingelei- teten Hochschulreform eine bösartige politische Kampagne ein, die durch Presseartikel und administrative Eingriffe die Arbeitsmöglichkeiten beschnitt und bedrohte. Hans Mayer sah sich schließlich zur Aufgabe gezwungen und kehrte von einer Vortragsreise 1963 nicht in die DDR zurück. Dieser durchaus als neuerliche Emigration vollzogene Wechsel brachte dann aber mit der Berufung auf einen Lehrstuhl an der Technischen Universität Han- nover die Möglichkeit zu fruchtbarer akademischer Lehrtätigkeit, die er bis zur Emeritierung 1973 wahrnahm. In dieser und der anschließenden Zeit konnten aber insbesondere die großen Arbeiten entstehen, die Hans Mayer einen be- sonderen Platz nicht nur in der deutschen Literaturwissenschaft sichern. The- men und Methodik seiner litararhistorischen und zeitkritischen Untersuchungen haben durch ihren beispielhaften Charakter über den jeweiligen Anlaß hinaus Gewicht. Neben Arbeiten zur deutschen Literatur und der Monographie über Goethe sind das die durchaus ungewöhnlichen Abhandlungen „Das Geschehen und das Schweigen“ und vor allem „Außenseiter“ sowie die Autobiographie „Deutscher auf Widerruf“. Nicht nur in der DDR, die ihm einen Platz in der Akademie der Wissenschaften gar nicht erst eingeräumt hatte, sondern auch in der professionellen Literaturwissenschaft der Bundesrepublik ist Hans Mayer, unbeschadet seiner weit über das Fach hinausreichenden internationalen Gel- tung, eher ein Außenseiter, jedenfalls ein Sonderfall geblieben. Zuwahlen 43

Hans Mayer stellt mit seiner exemplarischen Biographie – emigriert aus Deutschland, emigriert aus der DDR, Repräsentant und Außenseiter der Lite- raturwissenschaft in der Bundesrepublik –, seiner ebenso exemplarischen akademischen wie kulturpolitischen Wirkungsweise und seinem literaturwis- senschaftlichen Gesamtwerk einen ungewöhnlichen und herausragenden Fall der deutschen Geisteswissenschaft dar. Seine Wahl zum Ehrenmitglied der BBAW wäre nicht nur eine Würdigung im Jahr seines 90. Geburtstages, son- dern auch eine Entscheidung von bedeutsamem symbolischen Gehalt in mehr als einer Hinsicht. 44 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ordentliche Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: Studium der Anglistik und Ägyp- tologie in Heidelberg und Tübingen 1968–1975 diverse Grabungsauf- enthalte (mit Jan Assmann) in Öberägypten; Bearbeitung der Kleinfunde im Rahmen der Publi- kation thebanischer Privatgräber 1977 Promotion 1973–1981 Lehrveranstaltungen an den Anglistischen Seminaren Heidelberg und Mannheim 1976–1983 Geburt von fünf Kin- dern seit 1978 (zusammen mit Jan Ass- Prof. Dr. mann) Organisation von Tagungen Aleida Assmann und Publikationen innerhalb des geb. 22. März 1947 in Bethel/Bielefeld interdisziplinären Arbeitskreises „Archäologie der literarischen Kommunikation“ Hauptfachrichtung: 1992 Habilitation an der Univer- Literaturwissenschaft sität Heidelberg derzeitige berufliche Position: seit 1993 Professorin für Anglistik Professorin für Anglistik und Allge- und Allgemeine Literaturwissen- meine Literaturwissenschaft schaft an der Universität Konstanz Anschrift: dienstlich: Hauptarbeitsgebiete: Universität Konstanz, Fachgruppe Englische Literatur des 16–20. Jahr- Literaturwissenschaft hunderts; Theorie und Geschichte des Fach D-161, 78457 Konstanz kulturellen Gedächtnisses; Historische Tel.: 0 75 31/88 24 33 Anthropologie der Medien, insbeson- Fax: 0 75 31/88 38 97 dere der Schrift am Anfang und Ende e-mail: aleida.assmann@uni- des Druckzeitalters; die Bedeutung konstanz.de des Holocaust in der Gesellschaft, privat: Kunst und Literatur; Symboltheorie Egger Wiese 13, 78464 Konstanz und ihre kulturellen Rahmenbedin- Zuwahlen 45 gungen; Theorie und Geschichte der und Geschichte der Literatur und Kulturwissenschaft; Interkulturelle der schönen Künste 55, München, Kommunikation 1980. Schrift und Gedächtnis, Archäolo- Mitgliedschaften und Ehrungen gie der literarischen Kommunika- (Auswahl): tion I, München, 1983 (gem. mit 1992–1993 Fellow am Kulturwis- J. Assmann). senschaftlichen Institut, Essen Kultur als Lebenswelt und Monu- seit 1993 Mitglied des wissen- ment, Frankfurt a. M., 1991 (gem. schaftlichen Beirats des Interna- mit D. Harth). tionalen Zentrums für Kulturwis- Mnemosyne, Frankfurt a. M., 1991 senschaften, Wien (IFK) (gem. mit D. Harth). 1995 Fellow am Zentrum für In- Arbeit am nationalen Gedächtnis. terdisziplinäre Forschung der Uni- Eine kurze Geschichte der deut- versität Bielefeld (ZIF), Mitarbeit schen Bildungsidee, Frankfurt a. in der Forschungsgruppe ,Histo- M., 1993 (Frz. Übersetzung: La rische Sinnbildung‘ construction de la mémoire natio- seit 1996 Mitglied im Senat der nale, Paris, 1994). Deutschen Forschungsgemeinschaft Weisheit. Archäologie der literari- seit 1996 Mitglied der Senats- schen Kommunikation III, Mün- kommission Kulturwissenschaften chen, 1991. der DFG Texte und Lektüren. Perspektiven 1997–1999 Mitglied der Zukunfts- in der Literaturwissenschaft, Frank- kommission ,Gesellschaft 2000‘ furt a. M., 1996. des Staatsministeriums Baden- Zeit und Tradition. Kulturelle Stra- Württemberg tegien der Dauer, Beiträge zur Ge- 1998–1999 Fellow am Wissen- schichtskultur 15, Köln, 1999. schaftskolleg zu Berlin Erinnerungsräume. Formen und 1999 Forschungspreis für Geistes- Wandlungen des kulturellen Ge- wissenschaften der Philip Morris dächtnisses, München, 1999. Stiftung 1999 Korrespondierendes Mitglied der Philologisch-Historischen Klas- se der Göttinger Akademie der Wissenschaften

Veröffentlichungen (Auswahl): Die Legitimität der Fiktion. Ein Beitrag zur Geschichte der literari- schen Kommunikation, Theorie 46 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1980 Diplom in Mathematik an der Universität Bonn 1984 Promotion in Volkswirt- schaftslehre am Massachusetts In- stitute of Technology in Cambridge, USA 1984–1987 Assistant Professor of Public Policy der John F. Kennedy School of Government an der Har- vard University 1987–1989 C2-Professor für Volks- wirtschaftslehre an der Universität Dortmund seit 1989 Professor für Volkswirt- Prof. Dr. schaftslehre an der Universität Axel Börsch-Supan Mannheim geb. 28. Dezember 1954 in Darmstadt seit 1992 Lehrstuhl für Makroöko- nomik und Wirtschaftspolitik 1994–1995 Dekan, Fakultät für Hauptfachrichtung: Volkswirtschaftslehre, Universität Wirtschaftswissenschaft Mannheim 1995–1996 Fellow, McKinsey derzeitige berufliche Position: Global Institute, Washington, D. C. Professor für Volkswirtschaftslehre, seit 1997 Direktor, Institut für Lehrstuhl für Makroökonomik und Volkswirtschaftslehre und Statistik, Wirtschaftspolitik Universität Mannheim Hauptarbeitsgebiete: Anschrift: Sparverhalten; Rentenversicherung dienstlich: und Pensionierungsverhalten; Woh- Universität Mannheim, Fakultät für nungsmarktmodelle; Wachstum mit- Volkswirtschaftslehre telständiger Firmen; Strukturelle und Lehrstuhl für Makroökonomik und friktionale Arbeitslosigkeit Wirtschaftspolitik Seminargebäude A5, 68131 Mann- Mitgliedschaften und Ehrungen heim (Auswahl): Tel.: 06 21/2 92 51 83/-52 86 Research Associate, National Bu- Fax: 06 21/2 92 54 26 reau of Economic Research, Cam- e-mail: [email protected] bridge, MA Zuwahlen 47

Research Fellow, Centre for Euro- Springer, 1996 (gem. mit J. von pean Policy Research, London, U.K. Hagen, P. J. J. Welfens). Forschungsprofessor am Zentrum Die niedrige Produktivität des für Europäische Wirtschaftsfor- deutschen Gesundheitssystems und schung (ZEW), Mannheim seine Gründe. In: Gesundheitsöko- Mitglied im Trägerverein des nomie und Qualitätsmanagement, Zentrums für Umfragen, Methoden 1997. und Analysen (ZUMA), Mannheim Volkswirtschaft in fünfzehn Fällen – Studien in angewandter Mikro- Herausgebertätigkeit: und Makroökonomie, Wiesbaden: Mitherausgeber der Zeitschrift Re- Gabler, 1998 (gem. mit R. Schna- gional Science and Urban Eco- bel). nomics Germany: A Social Security Sys- tem on the Verge of Collapse. In: Veröffentlichungen (Auswahl): Siebert, H. (Hg.), Redesigning So- Implications of an Aging Popula- cial Security, Tübingen: J. C. B. tion: Problems and Policy Options Mohr (Paul Siebeck), 1998, in West Germany and the United S. 129–159. States. In: Economic Policy, 12 Social Security and Declining La- (1991), S. 103–139. bor-Force Participation in Germany. Do Dedicated Saving Increase Per- In: American Economic Review, sonal Savings and Housing con- 88 (1998), S. 173–178 (gem. mit sumption? An Analysis of the R. Schnabel). German Bausparkassen System. Capital Productivity and the Na- In: Journal of Public Economics, ture of Competition. In: Brookings 44 (1991), S. 265–297 (gem. mit Papers on Economic Activity, Mi- K. Stahl). croeconomics, 1999. Saving and Consumption Patterns of the Elderly. The German Case. In: Journal of Population Eco- nomics, 5 (1992), S. 289–303. Smooth Unbiased Multivariate Probability Simulators for Maxi- mum Likelihood Estimation of Limited Dependent Variable Mod- els. In: Journal of Econometrics, 58 (1993), S. 347–368. (Hg.): Springers Handbuch der Volkswirtschaftslehre, Band I und II, Heidelberg, New York, Tokyo: 48 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1966–1973 Studium der Kunst- geschichte an den Universitäten Tübingen, Freiburg, Wien und London 1973 Promotion, Universität Tü- bingen und Bonn 1973–1974 Mitarbeiter am Zen- tralinstitut für Kunstgeschichte in München 1974–1981 wiss. Assistent am Kunsthistorischen Institut der Uni- versität Bonn 1980 Habilitation für Kunstge- schichte, Universität Bonn Prof. Dr. 1980–1981 Lehrstuhlvertretung in Werner Busch Marburg geb. 21. Dezember 1944 in Prag 1981–1988 Professor (C3) am Kunsthistorischen Institut der Ruhr-Universität Bochum 1983–1985 Leitung des Funkkol- Hauptfachrichtung: leg „Kunst“ Kunstgeschichte seit 1988 Lehrstuhl für Kunstge- schichte an der Freien Universität Berlin derzeitige berufliche Position: 1991 Ruf auf den Lehrstuhl für Professor für Kunstgeschichte an der Kunstgeschichte an der Universität FU Berlin, Institutsleitung Tübingen 1994 Ruf auf den Lehrstuhl für Anschrift: Kunstgeschichte an der Universität dienstlich: Bonn Freie Universität Berlin, Kunsthisto- risches Institut Koserstr. 20, 14195 Berlin Hauptarbeitsgebiete: Tel.: 0 30/8 38 38 49/-64 Kunstgeschichte des 16. bis 19. Jahr- Fax: 0 30/8 38 38 10 hunderts mit Schwerpunkt England privat: und Deutschland im 18. und 19. Jahr- Marienburger Allee 14, 14055 Berlin hundert, Kunsttheorie und Graphik- Tel.: 0 30/3 02 58 00 geschichte Zuwahlen 49

Mitgliedschaften und Ehrungen ihrer Funktionen, 2 Bde., München, (Auswahl): 1987 Verband Deutscher Kunsthistori- (Hg.): Kunst – Die Geschichte ih- ker; für viele Jahre dort Vertreter rer Funktionen, Weinheim, Berlin, für die Hochschulen 1987 (gem. mit Peter Schmoock). 1993–1997 Fachausschußvorsit- Das sentimentalische Bild. Die zender der DFG für die Kunstge- Krise der Kunst im 18. Jahrhun- schichte dert und die Geburt der Moderne, München, 1993. Herausgebertätigkeit: Der Berg als Gegenstand von Na- Beirat Zeitschrift für Kunstge- turwissenschaft und Kunst. Zu schichte und Internationales Ar- Goethes geologischem Begriff; chiv für Sozialgeschichte der deut- Die Ordnung im Flüchtigen – schen Literatur Wolkenstudien der Goethezeit. In: Kat. Ausst. Goethe und die Kunst, Veröffentlichungen (Auswahl): Schirn Kunsthalle Frankfurt, Kunst- Nachahmung als bürgerliches sammlungen zu Weimar, Stiftung Kunstprinzip. Ikonographische Zi- Weimarer Klassik, Ostfildern – tate bei Hogarth und in seiner Ruit, 1994, S. 485–497, 518–527. Nachfolge, Hildsheim, New York, Die graphische Gattung Capriccio 1977. – der letztlich vergebliche Ver- Kunsttheorie und Malerei. In: such, die Phantasie zu kontrollie- Busch, W. & W. Beyrodt, Kunst- ren; Die Wahrheit des Capriccio – theorie und Malerei, Kunstwissen- die Lüge der Vedute; Das Capric- schaft (= Kunsttheorie und Kunst- cio in der Druckgraphik. In: Kat. geschichte des 19. Jahrhunderts in Ausst. Das Capriccio als Kunst- Deutschland, Texte und Doku- prinzip, Wallraf-Richartz-Museum mente, hrsg. von W. Beyrodt, U. Köln; Kunsthaus Zürich; Kunst- Bischoff, W. Busch und H. Ham- historisches Museum Wien, Mai- mer-Schenk, Bd. 1), Stuttgart, 1982, land, 1996, S. 55–81, 95–101, S. 9–277. 341–368. Die notwendige Arabeske, Wirk- Landschaftsmalerei (= Geschichte lichkeitsaneignung und Stilisie- der klassischen Bildgattungen in rung in der deutschen Kunst des Quellentexten und Kommentaren, 19. Jahrhunderts, Berlin, 1985. Bd. 3), Berlin, 1997. Joseph Wright of Derby, Das Ex- periment mit der Luftpumpe, Frankfurt, 1986. (Hg.): Funkkolleg Kunst. Eine Geschichte der Kunst im Wandel 50 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

privat: Waltraudstraße 36A, 14169 Berlin Tel.: 0 30/81 39 00 00 Fax: 0 30/81 39 00 05

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1965–1973 Studium von Oboe, Klavier, Musikwissenschaft, Phi- losophie und Germanistik in Zü- rich 1967 Lehrdiplom für Oboe 1968 Lehrdiplom für Klavier 1971 Konzertdiplom für Klavier 1973 Dr. phil. Universität Zürich 1973–1974 Stipendiat des Deut- Prof. Dr. phil. schen Akademischen Austausch- Hermann Danuser dienstes und der Janggen Pöhn geb. 3. Oktober 1946 in Frauenfeld Stiftung in Berlin (Schweiz) 1974–1975 Assistent am Staatli- chen Institut für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz in Berlin 1975–1982 Assistent an der Pä- dagogischen Hochschule bzw. der Hauptfachrichtung: Hochschule der Künste Berlin Musikwissenschaft 1982 Habilitation an der Techni- schen Universität Berlin derzeitige berufliche Position: 1982–1988 Professor (C4) für Professor für Historische Musikwis- Musikwissenschaft an der Hoch- senschaft an der Humboldt-Universi- schule für Musik und Theater tät zu Berlin Hannover 1988–1993 Ordinarius für Mu- Anschrift: sikwissenschaft an der Albert- dienstlich: Ludwigs-Universität Freiburg im Humboldt-Universität zu Berlin, Mu- Breisgau sikwissenschaftliches Seminar 1991 Gastprofessor an der Stan- Am Kupfergraben 5, 10099 Berlin ford University (California) Tel.: 0 30/20 93 29 17 seit 1992 Koordinator der For- Fax: 0 30/20 93 21 83 schung an der Paul Sacher Stiftung e-mail: [email protected] Basel Zuwahlen 51

seit 1993 Professor für Historische seit 1993: Musikwissenschaft an der Hum- N (Hg.) Meisterwerke der Musik, boldt-Universität zu Berlin München: Wilhelm Fink Verlag N (Hg.) Freiburger Beiträge zur Hauptarbeitsgebiete: Musikwissenschaft, Laaber: Neuere und neueste Musikgeschich- Laaber Verlag te, Musiktheorie, Musikästhetik, Mu- N (Mithg.) Theorie und Geschich- sikalische Interpretation te der Literatur und der schönen Künste, München: Wilhelm Mitgliedschaften und Ehrungen Fink Verlag (Auswahl): N (Mithg.) Berliner Musik Stu- 1979–1980 Junior Fellow der So- dien, Köln: Studio-Verlag ciety for the Humanities an der Cor- nell University Ithaca (New York) 1988–1993 Vorstandsmitglied der Veröffentlichungen (Auswahl): Gesellschaft für Musikforschung Musikalische Prosa (= Studien zur 1988–1995 Vorstandsmitglied des Musikgeschichte des 19. Jahrhun- Instituts für Neue Musik und Mu- derts, Bd. 46), Regensburg: Gustav sikerziehung Darmstadt Bosse Verlag, 1975. seit 1988 Mitglied des Stiftungs- Die Musik des 20. Jahrhunderts rates und des Wissenschaftlichen (= Neues Handbuch der Musikwis- Beirates der Paul Sacher Stiftung senschaft, Hg.: C. Dahlhaus, Bd. 7), Basel Laaber: Laaber-Verlag, 1984. seit 1988 Mitglied des Lektoren- Gustav Mahler: Das Lied von der gremiums des Handwörterbuchs Erde (= Meisterwerke der Musik, der Musikalischen Terminologie Hg.: S. Kunze, Bd. 25), München: seit 1993 Mitglied des Beirats der Wilhelm Fink Verlag, 1986. Deutschen Gesellschaft für Ästhe- (Hg.): Gattungen der Musik und tik ihre Klassiker (= Publikationen der seit 1996 Mitglied des Kuratori- Hochschule für Musik und Theater ums der Ernst von Siemens Stif- Hannover, Hg.: R. Jakoby, Bd. 1), tung Zug/München Laaber: Laaber-Verlag, 1988, 2. Auflage 1998. Herausgebertätigkeit: Gustav Mahler und seine Zeit 1986–1996: (Mithg.) Musiktheorie (= Große Komponisten und ihre [Dritteljahreszeitschrift], Laaber: Zeit), Laaber: Laaber-Verlag, Laaber-Verlag (1.–11. Jahrgang) 1991. 1989–1995: (Hg.) Neues Handbuch (Mithg.): Rezeptionsästhetik und der Musikwissenschaft, Laaber: Rezeptionsgeschichte in der Mu- Laaber Verlag sikwissenschaft (= Publikationen 52 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

der Hochschule für Musik und (Mithg.): Im Zenit der Moderne. Theater Hannover, Hg.: R. Jakoby, Die Internationalen Ferienkurse Bd. 3), Laaber: Laaber-Verlag, für Neue Musik Darmstadt. 1946– 1991. 1966. Geschichte und Dokumen- (Hg.): Paul Hindemith: Streicher- tation, vier Bände, (= Rombach kammermusik II (= Paul Hinde- Wissenschaften. Reihe Musicae, mith: Sämtliche Werke, im Auf- Hg.: P. Andraschke 2), Freiburg trag der Hindemith-Stiftung, Hg.: i. Br.: Rombach-Verlag, 1997. L. Finscher und K. von Fischer, (Mithg.): Musik als Text. Bericht Serie V, Bd. 5), Mainz: B. Schott’s über den Internationalen Kongreß Söhne, 1992. der Gesellschaft für Musikfor- (Hg.): Musikalische Interpretation schung Freiburg im Breisgau (= Neues Handbuch der Musikwis- 1993, Kassel u. a.: Bärenreiter senschaft, Hg.: C. Dahlhaus, nach Verlag, Bd. 1, 1998, Bd. 2, 1999. dessen Tod fortgeführt von H. Da- nuser, Bd. 11), Laaber: Laaber Ver- lag, 1992. (Mithg.): Vom Einfall zum Kunst- werk. Der Kompositionsprozeß in der Musik des 20. Jahrhunderts (= Publikationen der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Hg.: R. Jakoby, Bd. 4), Laaber: Laaber-Verlag, 1993. (Hg.): Igor Strawinsky: Trois pièces pour quatuor à cordes. Skizzen, Fassungen, Dokumente, Essays. Festgabe für Albi Rosen- thal zum 80. Geburtstag (Eine Veröffentlichung der Paul Sacher Stiftung), Winterthur, 1994. (Hg.): Die klassizistische Moderne in der Musik des 20. Jahrhunderts. Internationales Symposion der Paul Sacher Stiftung Basel 1996, (= Veröffentlichungen der Paul Sacher Stiftung, Bd. 5), Winter- thur: Amadeus Verlag 1997, ab 1998 Auslieferung über Mainz: Schott-Verlag. Zuwahlen 53

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: Studium History and Science an der Harvard University (A.B. 1973: summa cum laude) 1974 Diplom University of Cam- bridge: History and Philosophy of Science 1979 PhD Harvard University: His- tory of Science 1980–1983 Assistant Professor Harvard University 1983–1986 Assistant Professor Princeton University 1986–1990 Associate Professor Brandeis University, Dibner Chair Prof. Dr. for the History of Science Lorraine Jenifer Daston 1990–1992 Professor und Direk- geb. 9. Juni 1951 in den USA torin Institut für Wissenschaftsge- schichte, Georg-August-Universi- tät Göttingen 1992–1997 Professor University of Chicago Hauptfachrichtung: Wissenschaftsgeschichte Hauptarbeitsgebiete: Geschichte der Statistik und Wahr- derzeitige berufliche Position: scheinlichkeitstheorie, Geschichte der Direktorin am Max-Planck-Institut wissenschaftlichen Objektivität, Ge- für Wissenschaftsgeschichte (seit schichte der Quantifizierung, Mora- 1995), seit 1. Juli 1997 Geschäftsfüh- lische Ökonomie der Wissenschaften rende Direktorin Mitgliedschaften und Ehrungen Anschrift: (Auswahl): dienstlich: Member, History of Science Soci- Max-Planck-Institut für Wissenschafts- ety geschichte Member, American Historical As- Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin sociation Tel.: 0 30/22 66 71 31 04/1992, 03/1997 Directeur d’études Fax: 0 30/22 66 72 93 associé, École des Hautes Études e-mail: [email protected] en Sciences Sociales, Paris 54 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

1989–1990 Fellow, Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences, Stanford 1993 Fellow, American Academy of Arts and Sciences 1994–1995 Guggenheim Fellow- ship 1989 Pfizer Prize, History of Sci- ence Society (for best book by a North American author in the History of Science in the previous three years)

Veröffentlichungen (Auswahl): Objectivity and the Escape from Perspective. In: Social Studies of Science, 22 (1992), S. 597–618. Prof. Dr. rer. nat. The Moral Economy of Science. Hans-Joachim Freund In: Osiris, 10 (1995), S. 3–24. geb. 4. März 1951 in Solingen Wonders and the Order of Nature, New York: Zone Books, 1998 (gem. mit K. Park). Fear and Loathing of the Imagina- tion in Science. In: Daedalus, 127 Hauptfachrichtung: (1998), S. 73–95. Physikalische Chemie The Nature of Nature in Early Modern Europe. In: Configura- derzeitige berufliche Position: tions, 6 (1998), S. 149–172. Direktor am Fritz-Haber-Institut der MPG

Anschrift: dienstlich: Fritz-Haber-Institut der Max-Planck- Gesellschaft Faradayweg 4–6, 14195 Berlin Tel.: 0 30/84 13 41 00 Fax: 0 30/-84 13 41 01 e-mail: [email protected] privat: Falkenried 7, 14195 Berlin Zuwahlen 55

Ausbildung und beruflicher Werde- Veröffentlichungen (Auswahl): gang: Hydroxyl Groups on Oxide Sur- Studium der Physik und Chemie faces: NiO(100), NiO(111), and von WS 69/70 bis WS 74/75 in Cr2O3(111). In: Chem. Phys., 177 Köln (unterbrochen durch Wehr- (1993), 533 (gem. mit D. Cappus, pflicht) C. Xu, D. Ehrlich, B. Dillmann, 1975 Diplom C. A. Ventrice Jr., K. Al-Shamery, 1978 Promotion H. Kuhlenbeck). 1979–1981 Postdoctorat Physics 2. Band-Structure Determination Dept., University of Pennsylvania/ of Adsorbates. In: Eberhardt, W. USA (Ed.), Applications of Synchrotron 1983 Habilitation Radiation, Springer Series in Sur- 1983 Ruf auf Professur Universität face Science, Vol. 35 (1995), Erlangen-Nürnberg S. 9–63 (gem. mit H. Kuhlenbeck). 1987 Ruf auf Lehrstuhl Physikali- Oxide Surfaces. In: Rep. Prog. sche Chemie 1, Ruhr-Universität Phys., 59 (1996), S. 283–347 (gem. Bochum mit H. Kuhlenbeck, V. Staemmler). seit 1996 Fritz-Haber-Institut der Electron Spin Resonance Investi- Max-Planck-Gesellschaft, Direktor gation of the Molecular Dynamics und Wissenschaftliches Mitglied of NO2 on Al2O3/(111) and Ultra- high-Vacuum Conditions. In: Phys. Rev. Lett., 74 (1995), S. 761 (gem. Hauptarbeitsgebiete: mit H. Schlienz, M. Beckendorf, Grenzflächenphänomene, Adsorption, U. Katter, Th. Risse). Katalyse, Oberflächenspektroskopie, Surface Chemistry of Carbon Di- Mikroskopie oxide. In: Surf. Sci. Rep., 25 (1996), S. 225–273 (gem. mit M. W. Roberts). Mitgliedschaften und Ehrungen Adsorption of Gases on Complex (Auswahl): Solid Surfaces. In: Angew. Chem. 1995 Förderpreis im Gottfried Wil- Int. Ed. Engl., 36 (1997), S. 452– helm Leibniz-Programm der DFG 475. Mitglied der Academia Europaea, Particle Size Dependent CO Dis- London sociation on Alumina-supported Honorarprofessuren an der Ruhr- Rh: A Model Study. In: Chem. Universität Bochum 1996, der Phys. Lett., 279 (1997), S. 92–99 Freien Universität Berlin 1997, (gem. mit M. Frank, S. Andersson, Technischen Universität Berlin J. Libuda, S. Stempel, A. Sandell, 1998, Humboldt-Universität Berlin B. Brena, A. Giertz, P. A. Brüh- 1998 wiler, M. Bäumer, N. Mårtensson). 56 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Investigation of the Rotational Motion of Self-assembled Fatty Acid Films: An EPR Line Shape Analysis. In: J. Chem. Phys., 108 (1998), S. 8615 (gem. mit Th. Risse, T. Hill, J. Schmidt, G. Abend, H. Hamann). Theoretical Investigation of Laser Induced Desorption of Small Molecules from Oxide Surfaces: A First Principle Study. In: Phys. Rev. Lett., 80 (1998), S. 5208 (gem. mit T. Klüner, V. Staemmler, R. Kosloff). Size-dependent Luminescence of Small Palladium Particles. In: Chem. Phys. Lett., 291 (1998), Prof. Dr. S. 425–432 (gem. mit M. Adelt, Volker Gerhardt S. Nepijko, W. Drachsel). geb. 21. Juli 1944 in Guben/Branden- burg

Hauptfachrichtung: Philosophie

derzeitige berufliche Position: Lehrstuhl für Praktische Philosophie, Rechts- und Sozialphilosophie

Anschrift: dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin Philosophische Fakultät I, Institut für Philosophie Unter den Linden 6, 10099 Berlin Tel.: 0 30/20 93 28 31 Fax: 0 30/20 93 22 63 e-mail: volker=gerhardt@geschichte. hu-berlin.de Zuwahlen 57 privat: dien und des Jahrbuchs Politisches Schlüterstraße 18, 20146 Hamburg Denken Telefon: 0 40/4 50 48 48 Veröffentlichungen (Auswahl): Ausbildung und beruflicher Werde- Vernunft und Interesse. Phil. Diss., gang: Münster, 1976. Studium der Philosophie, Psycho- Immanuel Kant, Darmstadt, 1980 logie und Rechtswissenschaft in (gem. mit F. Kaulbach). Frankfurt und Münster Pathos und Distanz, Stuttgart, 1989. 1974 Promotion Friedrich Nietzsche, München, 1984 Habilitation 1992. seit 1985 Professor für Philosophie Immanuel Kant: Zum ewigen Frie- in Münster den, Darmstadt, 1995. 1986 Gastprofessur an der Univer- Vom Willen zur Macht, Berlin, sität Zürich New York, 1996. 1988–1992 Leiter des Instituts für Selbstbestimmung. Das Prinzip der Philosophie an der Deutschen Individualität, Stuttgart, 1999. Sporthochschule in Köln Mitteilung und Tätigsein. Zur phi- 1992 Berufung auf die Gründungs- losophischen Tradition der Berli- professur für Praktische Philoso- ner Universität, Berlin, 1999. phie in Halle 1992 Ruf an die Humboldt-Uni- versität zu Berlin

Hauptarbeitsgebiete: Ethik; Politische Philosophie; Ästhe- tik; Studien zu Platon, Kant und Nietzsche

Mitgliedschaften und Ehrungen (Auswahl): Mitglied in den Vorständen der Kant-Gesellschaft, der Nitzsche- Gesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens

Herausgebertätigkeit: Mitherausgeber des Jahrbuchs der Nietzscheforschung, der Kant-Stu- 58 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Europäische Akademie zur Erfor- schung von Folgen wissenschaftlich- technischer Entwicklungen Bad Neu- enahr-Ahrweiler GmbH Landskroner Straße 175, 52474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Tel.: 0 26 41/75 43 00 Fax: 0 26 41/75 43 20 e-mail: [email protected] privat: Jägerweg 13, 45525 Hattingen Tel.:02324/52377 Fax:02324/27569

Ausbildung und beruflicher Wer- degang: Prof. Dr. phil. habil., lic. phil. Studium der Philosophie in Bonn, Carl Friedrich Gethmann Innsbruck und Bochum geb. 22. Januar 1944 in Landsberg/ 1968 lic. phil. (Institutum Philoso- Warthe phicum Oenipontanum) 1971 Promotion zum Dr. phil. Hauptfachrichtung: (Ruhr-Universität Bochum) Philosophie 1978 Habilitation für „Philosophie“ (Universität Konstanz) derzeitige berufliche Position: 1968 wissenschaftlicher Assistent o. Professor für Philosophie an der 1972 Universitätsdozent für Philo- Universität Essen und Direktor der sophie an der Universität Essen Europäischen Akademie zur Erfor- 1978 Privatdozent an der Univer- schung von Folgen wissenschaft- sität Konstanz lich-technischer Entwicklungen Bad seit 1979 Professor für Philosophie Neuenahr-Ahrweiler GmbH an der Universität Essen weitere Lehrtätigkeiten an den Uni- Anschrift: versitäten Düsseldorf und Göttin- dienstlich: gen. – Berufung auf Ordentliche Universität Essen, FB 1 – Institut für Professuren (C4) an die Universität Philosophie Oldenburg (1990), die Akademie Universitätsstraße 12, 45117 Essen für Technikfolgenabschätzung in Tel.: 02 01/1 83 34 86 Baden-Württemberg (1990) sowie Fax: 02 01/1 83 34 85 an die Universitäten Essen (1991), e-mail: [email protected] Konstanz (1993) und Bonn (1995) Zuwahlen 59

seit 1996 Direktor der Europäi- Protologik. Untersuchungen zur schen Akademie zur Erforschung formalen Pragmatik von Begrün- von Folgen wissenschaftlich-tech- dungsdiskursen, Frankfurt: Suhr- nischer Entwicklungen Bad Neu- kamp, 1979. enahr-Ahrweiler GmbH (Hg.): Theorie des wissenschaftli- chen Argumentierens, Frankfurt Hauptarbeitsgebiete: a. M.: Suhrkamp, 1980.

Sprachphilosophie/Philosophie der Lo- (Hg.): Logik und Pragmatik. Zum gik; Phänomenologie; Angewandte Rechtfertigungsproblem logischer Philosophie Sprachregeln, Frankfurt a. M.: Suhr- kamp, 1982. (Hg.): Lebenswelt und Wissen- Mitgliedschaften und Ehrungen schaft. Studien zum Verhältnis von (Auswahl): Phänomenologie und Wissen- 1987–1991 Mitglied der Arbeits- schaftstheorie, Bonn: Bouvier, 1991. gruppe „Umweltstandards“ der Dasein: Erkennen und Handeln. Akademie der Wissenschaften zu Heidegger im phänomenologischen Berlin (West) Kontext, Berlin: De Gruyter, 1993. 1991 Forschungsstipendium der Akademie der Wissenschaften zu Karl Heinz Beckurts-Stiftung Berlin (Hg.), Umweltstandards. seit 1991 Mitglied der Academia Grundlagen, Tatsachen und Be- Europaea (London) wertungen am Beispiel des Strah- seit 1995 Mitglied des Kuratoriums lenrisikos, Berlin: De Gruyter, 1992 der Karl Heinz Beckurts-Stiftung (gem. mit K. Decker, H. W. Levi, seit 1997 Stellvertretender Vorsit- J. Mittelstrass, S. Peyerimhoff, K. zender des Feodor-Lynen Auswahl- Pinkau, G. zu Putlitz, A. Randelz- ausschusses der Alexander von hofer, O. Renn, C. Streffer, F. E. Humboldt-Stiftung Weinert). (Hg.): Handeln unter Risiko im Herausgebertätigkeit: Umweltstaat, Berlin: Springer,

seit 1981 Mitherausgeber von J. Mit- 1993 (gem. mit M. Kloepfer). telstraß Enzyklopädie Philosophie (Hg.): Langzeitverantwortung im und Wissenschaftstheorie, Mann- Umweltstaat, Bonn, 1993 (gem. heim 1980ff. mit M. Kloepfer und H.G. Nutzin- ger). Veröffentlichungen (Auswahl): (Hg.): Verteilungsgerechtigkeit im Verstehen und Auslegung. Das Umweltstaat, Bonn, 1995 (gem. Methodenproblem in der Philoso- mit M. Kloepfer, S. Reinert). phie Martin Heideggers, Bonn: Technikfolgenabschätzung. Kon- Bouvier, 1974. zeptionen im Überblick, Bad Neu- 60 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

enahr-Ahrweiler, 1996 (gem. mit A. Grunwald). Umweltprobleme und globaler Wandel als Thema der Ethik in Deutschland, Bad Neuenahr-Ahr- weiler, 1996.

Prof. Dr. Hans Joas geb. 27. November 1948 in München

Hauptfachrichtung: Soziologie

derzeitige berufliche Position: Professor für Soziologie unter beson- derer Berücksichtigung Nordamerikas

Anschrift: dienstlich: Freie Universität Berlin, John F. Kennedy-Institut für Nordamerika- studien Abteilung für Soziologie Lansstraße 5–9, 14195 Berlin Tel./Fax: 0 30/8 38 27 02 e-mail: [email protected] privat: Bamberger Straße 51, 10777 Berlin Zuwahlen 61

Ausbildung und beruflicher Werde- Hauptarbeitsgebiete: gang: Soziologische Theorie; Pragmatismus; 1968–1971 Soziologie, Geschichte, Soziologie Nordamerikas; Soziologie Philosophie, Germanistik, Univer- des Krieges sität München 1971–1972 Soziologie, Geschichte, Mitgliedschaften und Ehrungen Philosophie, Freie Universität Berlin (Auswahl): 1972 Diplom Soziologie, Freie 1992 Fellow, Swedish Collegium Universität Berlin for Advanced Study in the Social 1973–1977 Wissenschaftlicher Sciences, Uppsala Assistent, Institut für Soziologie, 1994 Fellow, Indiana University, Freie Universität Berlin Institute for Advanced Study, 1979 Dr. phil., Freie Universität Bloomington, Indiana Berlin 1994–1999 Präsident, Research 1979–1983 Wissenschaftlicher Mit- Committee on Theory, International arbeiter, Max-Planck-Institut für Sociological Association Bildungsforschung, Berlin seit 1995 Ehrenmitglied der Hum- 1981 Habilitation Soziologie, Freie boldt-Universität zu Berlin Universität Berlin 1984–1987 Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemein- Veröffentlichungen (Auswahl): schaft Praktische Intersubjektivität. Die 1985 Visiting Professor, Univer- Entwicklung des Werks von Geor- sity of Chicago ge Herbert Mead. Frankfurt/Main: 1986 Visiting Professor, Univer- Suhrkamp, 1980 (2. Aufl., 1989) sity of Toronto (englische Übersetzung: MIT-Press, 1987–1990 Professor für Soziolo- Cambridge, Mass. 1985, 2. Aufl., gie, Universität Erlangen-Nürnberg 1997). seit 1990 auf derzeitiger beruf- Soziales Handeln und menschliche licher Position Natur, Frankfurt/Main: Campus, 1996 Visiting Professor, Univer- 1980 (englische Übersetzung: Cam- sity of Wisconsin-Madison bridge University Press, 1988) (gem. 1997 Theodor-Heuss-Professor, mit Axel Honneth). New School for Social Research, Wissenschaft und Karriere, Frank- New York furt/Main: Campus, 1987 (gem. 1998 Visiting Professor, Duke mit Michael Bochow). University, Durham, NC Pragmatismus und Gesellschafts- theorie, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1992 (2. Aufl., 1999) (englische Übersetzung: University of Chicago 62 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Press, 1993; spanische Überset- zung: CIS, Madrid, 1998). Die Kreativität des Handelns, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1992 (2. Aufl., 1996) (englische Über- setzung: University of Chicago Press, 1996; französische Überset- zung: Paris, Editions du Cerf, 1999). Die Entstehung der Werte. Frank- furt/Main: Suhrkamp, 1997 (2. Aufl., 1999) (englische Über- setzung: Polity Press, Cambridge, 1999). (Hg.): George Herbert Mead. Ge- sammelte Aufsätze. 2 Bde, Frank- furt/Main: Suhrkamp, 1980 und 1983 (2. Aufl., 1987). Prof. Dr.-Ing. (Hg.): Kommunikatives Handeln. Matthias Kleiner Beiträge zu Jürgen Habermas’ geb. 24. Mai 1955 in Recklinghausen „Theorie des kommunikativen Han- delns“, Frankfurt/Main: Suhrkamp 1986 (englische Übersetzung: MIT Hauptfachrichtung: Press 1991) (gem. mit A. Honneth). Produktionstechnik/Umformtechnik

derzeitige berufliche Position: Universitätsprofessor für Umform- technik

Anschrift: dienstlich: Universität Dortmund, Lehrstuhl für Umformtechnik 44221 Dortmund Tel.: 02 31/7 55 26 80 Fax: 02 31/7 55 24 89 e-mail: [email protected] dortmund.de privat: Meßbergstraße 47, 58739 Wickede (Ruhr) Zuwahlen 63

Ausbildung und beruflicher Werde- des Rechner- und Steuerungseinsat- gang: zes, der Qualitätssicherung sowie der 1976–1982 Studium Maschinen- Erhöhung der Flexibilität und Auto- bau, Ruhr-Universität Bochum und matisierung von Produktionsanlagen Universität Dortmund, Diplom- Arbeit „Rechnergestützte Formän- Mitgliedschaften und Ehrungen derungsanalyse“ (Auswahl): 1982–1987 Wissenschaftlicher International Institution for Pro- Assistent, Lehrstuhl für Umfor- duction Engineering Research mende Fertigungsverfahren, Uni- (CIRP) versität Dortmund Wissenschaftliche Gesellschaft für 1987 Promotion zum Dr.-Ing., Dis- Produktionstechnik (WGP) sertation „Mehrprozessor-Steuerun- Wissenschaftliche Arbeitsgemein- gen in der Umformtechnik“ schaft Umformtechnik (AGU), Vor- 1987–1994 Oberingenieur, Lehr- sitz 1997–2000 stuhl Umformende Fertigungsver- Herausgeberbeirat der Fachzeit- fahren, Universität Dortmund schrift „Industrie Management“ seit 1991 Gutachter in der natio- Verwaltungsrat der EU-COST- nalen und internationalen For- Action P4 „Non-Linear Dynamics schungsförderung in Mechnical Processing 1991 Habilitation für das Fach 1990 Forschungspreis des Landes „Umformtechnik“, Habilitations- Nordrhein-Westfalen schrift „Prozeßsimulation in der 1997 Gottfried Wilhelm Leibniz- Umformtechnik“ Preis der Deutschen Forschungs- 1994 Universitätsprofessur (C4) gemeinschaft für Konstruktion und Fertigung, BTU Cottbus 1995–1996 Prorektor für Planung Veröffentlichungen (Auswahl): und Finanzen der BTU Cottbus (Hg.): Umformtechnik – Ideen, 1998 Universitätsprofessur (C4) Konzepte, Entwicklungen, Stutt- für Umformtechnik, Universität gart, Leipzig: B. G. Teubner Ver- Dortmund lag, 1992 (gem. mit R. Schilling). Improving Workpiece Quality in Hauptarbeitsgebiete: Swivel Bending with New Tools Forschungsvorhaben vornehmlich im and a 2-D Tool Path. Annals of the Bereich neuer Fertigungsverfahren CIRP, Vol. 43/1/1994, 44rd CIRP (speziell für das Umformen metalli- General Assembly, Singapore, scher Werkstoffe), neuer Werkzeuge 1994 (gem. mit E. v. Finckenstein, und Werkzeugmaschinen, der Prozeß- L. Keßler, G. Reil, R. Schilling, simulation, -analyse und -regelung, R. Warstat). 64 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Integrated Simulation of Manu- In-process Punching with Pressure facturing Processes in CAD-Sys- Fluids in Sheet Metal Forming. tems – Ideas and Concepts. An- Annals of the CIRP, Vol. 47/1/ nals of the CIRP, Vol. 45/1/1996, 1998, 48th CIRP General Assem- 46th CIRP General Assembly, bly, 1998, Athens, Greece (gem. 1996, Como, Italy (submitted by mit E. v. Finckenstein, W. Hom- G. Spur) (gem. mit B. Scholz- berg, E. Szücs). Reiter). Characteristics of Tubes of High- Manufacturing of Non-Linear strength Steel Manufactured by Aluminium Sections by a Combi- Working Media. Int. Symp. Mod- nation of Extrusion and Bending. ern LC and ULC Sheet Steels for 5th International Conference on Cold Forming: Processing and Pro- the Technology of Plasticity perties, Aachen, 1998 (gem. mit (ICTP), 1996, Columbus, Ohio, A. Gartzke, R. Kolleck, T. Weidner). USA (gem. mit D. Arendes). Entwicklung neuer Verfahren zum Tiefziehen mit Wirkmedien. VDI- Berichte Nr. 1277, Düsseldorf: VDI- Verlag, 1996 (gem. mit A. Gartzke, R. Kolleck, T. Weidner). Chaos Control in Production Sys- tems. 15th IMACS World Cong. on Sc. Computation, Modelling and Applied Mathematics, Berlin, 1997 (gem. mit B. Scholz-Reiter, K. Nathansen, G. Proske). Experimental and Finite Element Analysis of Capabilities and Lim- its of a Combined Pneumatic and Mechanical Deep Drawing Proc- ess. Annals of the CIRP, Vol. 46/1/1997, 47th CIRP General As- sembly, 1997, Tijian, China (submitted by E. v. Finckenstein) (gem. mit A. Gartzke, R. Kolleck). Direct extrusion of rounded alu- minium sections. Annals of the WGP, Vol. V/2, Oktober 1998 (gem. mit D. Arendes). Zuwahlen 65

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: Studium der Volkswirtschaft an den Universitäten Köln und Kan- sas (Fulbright Stipendium), USA, Dipl. Volkswirt, Dr. rer. pol. 1969–1973 Geschäftsführung In- stitut für Europäische Politik (vor- mals Bildungswerk Europäische Politik) 1972–1990 Professur für Politi- sche Wissenschaft, Technische Hochschule Darmstadt seit 1990 Lehrstuhl für Politische Wissenschaft – Jean Monnet Chair of European Integration, Univer- Prof. Dr. rer. pol. sität Mannheim Beate Kohler-Koch Gastprofessuren an der Johns geb. 28. Dezember 1941 in Wuppertal Hopkins University, School for Advanced International Studies, Hauptfachrichtung: Bologna (1977/78); European In- Politikwissenschaft stitute of Public Administration, Maastricht (1987); Institut für Hö- derzeitige berufliche Position: here Studien, Wien (1998) Lehrstuhl für Politische Wissenschaft II an der Universität Mannheim Hauptarbeitsgebiete: Theorie und Empirie internationaler Anschrift: Beziehungen; (west)europäische Inte- dienstlich: gration Universität Mannheim, Lehrstuhl für Politische Wissenschaft II Mitgliedschaften und Ehrungen Postfach 103462, 68131 Mannheim (Auswahl): Tel.: 06 21/2 92 52 87 Vizepräsidentin Arbeitskreis Euro- Fax: 06 21/2 92 52 89 päische Integration, Bonn e-mail: [email protected] stellv. Vorsitzende des Kuratoriums mannheim.de der Akademie für Technikfolgen- privat: abschätzung, Stuttgart Defreggerstraße 19, 67061 Ludwigs- wiss. Beirat Hessische Stiftung für hafen Friedens- und Konfliktforschung, Tel: 06 21/56 99 09 Frankfurt 66 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Direktorium Institut für Europäi- sche Politik, Bonn wiss. Beirat Institut für Deutsches und Europäisches Parteienrecht, Fernuniversität Hagen Vorsitzende des wiss. Beirats des Zentrums für Europäische Rechts- politik, Bremen

Veröffentlichungen (Auswahl): Der Vertrag über Nichtverbreitung von Kernwaffen und das Problem der Sicherheitsgarantien, Frank- furt, 1972. Political Forces in Spain, Greece and Portugal, London, 1982. Prof. Dr. med. (Hg.): Regime in den internatio- Reinhard Kurth nalen Beziehungen, Baden-Baden, geb. 30. November 1942 in Dresden 1989. Europäische Integration, Opladen, 1996 (gem. mit M. Jachtenfuchs). (Hg.): Die Europäische Union (Lexikon der Politik), Vol. 5, Mün- Hauptfachrichtung: chen, 1996 (gem. mit W. Woyke). Virologie, Infektionskrankheiten Interaktive Politik in Europa: Re- gionen im Netzwerk der Integra- derzeitige berufliche Position: tion, Opladen, 1998. seit 1986 Präsident und Professor des (Hg.): Regieren in entgrenzten Paul-Ehrlich-Instituts in Langen und Räumen, PVS-Sonderheft 29/1998. seit 1996 kommissarischer Leiter des (Hg.): The Transformation of Go- Robert Koch-Instituts in Berlin vernance in the European Union, London 1999 (gem. mit R. Eising). Anschrift: [im Druck] dienstlich: Robert Koch-Institut Nordufer 20, 13353 Berlin Postfach 65 02 80, 13302 Berlin Tel.: 0 30/45 47 20 00 Fax: 0 30/45 47 26 10 e-mail: [email protected] Zuwahlen 67

Ausbildung und beruflicher Werde- mit eigener Arbeitsgruppe am Im- gang: perial Cancer Research Fund, Lon- 1962–1968 Studium im Hauptfach don, Abteilung Tumorvirologie Medizin, Philosophie an der Uni- (Prof. Dr. Renato Dulbecco) versität Erlangen/Nürnberg 1975–1980 Leiter einer selbstän- 1965 Entwicklungshelfer in Kame- digen Arbeitsgruppe für junge Wis- run, Arbeit in einer Krankenhaus- senschaftler im Friedrich-Miescher- station Laboratorium der Max-Planck- 1966 Stipendiat des DAAD, Bonn: Gesellschaft, Tübingen (Privatver- Studium im Hauptfach Franzö- trag H 3) sisch und Philosophie an der Uni- 1976 Habilitation und Ernennung versität Caen, Frankreich zum Privatdozenten mit Lehrbe- 1968 Staatsexamen in Medizin, fugnis an der Universität Tübin- Promotion zum Dr. med. an der gen, Fachbereich Medizin Universität Erlangen/Nürnberg 1980–1986 Wissenschaftlicher 1968/69 Medizinalassistent am Direktor und Professor, Leiter der Stadtkrankenhaus Ingelheim/Rhein Abteilung Virologie im Paul-Ehr- 1969 Bestallung zum Arzt, Ab- lich-Institut, Langen bei Frankfurt/ schlußprüfung des Educational Main Council for Foreign Medical Gra- 1983 Honorarprofessor an der Jo- duates in Philadelphia, USA hann-Wolfgang-Goethe-Universi- 1969–1971 Stipendiat der Volks- tät, Frankfurt/Main wagen-Stiftung: Studium im Haupt- seit 1986 Präsident und Professor fach Molekularbiologie und Bio- des Paul-Ehrlich-Instituts, Langen chemie an der Universität Tübingen bei Frankfurt/Main 1969–1971 Wissenschaftliche Tä- seit 1996 Kommissarischer Leiter, tigkeit (VW-Stipendiat): Max- Robert Koch-Institut, Berlin Planck-Institut für Virusforschung, Tübingen: – Abteilung für Physi- Hauptarbeitsgebiete: kalische Biologie (1969/70) (Prof. Pathogenesemechanismen bei retro- Dr. Friedrich Freska); – Abteilung viralen Infektionen, molekulare Ana- für Biologische Medizin (1970/71) lyse und Regulation humaner endo- (Prof. Dr. Werner Schäfer) gener Retroviren (HERV), Regula- 1971–1973 Wissenschaftlicher As- tion anti-viraler Immunantworten, sistent im Robert Koch-Institut, HIV Impfstoffentwicklung Berlin, Abteilung Virologie (Prof. Dr. Heinz Bauer) Mitgliedschaften und Ehrungen 1974–1975 Stipendiat der Deut- (Auswahl): schen Forschungsgemeinschaft, 1976 Wilhelm-Warner-Preis für Bonn: Wissenschaftlicher Assistent Krebsforschung, Wilhelm-Warner- 68 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Stiftung, Hamburg, und Universi- American Association for the Ad- tät Hamburg vancement of Science 1983 Förderpreis der Elisabeth- New York Academy of Sciences Homberger-Stiftung zur „Förderung der Untersuchungen über human- Veröffentlichungen (Auswahl): pathogene Tumorviren“, Elisabeth- Avian cell transformation and the Homberger-Stiftung, Frankfurt/M. expression of avian sarcoma virus- – New York specific tumour antigens. In: Na- 1986 Johann-Lukas-Schönlein-Preis ture, 264 (1976), S. 261–263 (gem. für „Grundlegende Arbeiten über mit I. A. Macpherson). die Virussicherheit von Blutpro- Cell surface antigens induced by dukten“, Deutsche Gesellschaft für RNA tumour viruses. In: Nature, Hämatologie 279 (1979), S. 197–201 (gem. mit 1987 Hoppe-Seyler-Preis für Virus- E. M. Fenyö, E. Klein, M. Essex). forschung, Deutsche Gesellschaft Oncogenes in retroviruses and für Labormedizin cells. In: Naturwissenschaften, 70 1989 Heinz-Ansmann-Preis für (1983), S. 434–450. „Wissenschaftliche Erfolge in der Isolation of human immunodefi- AIDS-Forschung“, Universität Düs- ciency virus-related simian immu- seldorf nodeficiency viruses from African 1991 Förderpreis der Dr. Heinz Green Monkeys. In: Proc. Natl. Kuthe-de Mouson-Stiftung zur „För- Acad. Sci. USA, 86(1989), S. 2892– derung der Grundlagenforschung 2896 (gem. mit G. Kraus, A. Wer- in der Onkologie“, Basel, Schweiz ner, M. Baier, D. Binninger, F.-J. 1998 San Marino Preis für Medizin Ferdinand, S. G. Norley). Deutsche Gesellschaft für Hygiene Immunological studies into the ba- und Mikrobiologie sis for the apathogenicity of simian Gesellschaft für Virologie immunodeficiency virus from Af- Gesellschaft für Immunologie rican Green Monkeys. In: Proc. Deutsche Krebsgesellschaft Natl. Acad. Sci. USA, 87 (1990), Gesellschaft Gesundheit und For- S. 9067–9071 (gem. mit S. G. schung Norley, G. Kraus, J. Ennen, J. Bo- Deutsche AIDS-Gesellschaft nilla, H. König). Robert Koch-Gesellschaft Infektionskrankheiten der Zukunft International Association for Bio- (Infectious diseases for the future). logical Standardization In: AIDS Forschung/AIDS Re- International AIDS Society search (AIFO), 6 (1991), S. 178– Society of General Microbiology 185. American Society for Microbiol- The development of a human im- ogy munodeficiency type 1 quasi spe- Zuwahlen 69

cies in vivo. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89 (1992), S. 7365– 7369 (gem. mit K. Cichutek, H. Merget, S. Norley, R. Linde, W. Kreutz, M. Gahr). Identification of human endoge- nous retroviruses with complex mRNA expression and particle formation. In: Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90 (1993), S. 4480– 4484 (gem. mit R. Löwer, K. Bol- ler, B. Hasenmaier, C. Korbmacher, J. Löwer, N. Müller-Lantzsch). HIV suppression by Interleukin-16. In: Nature, 378 (1995), S. 563 (gem. mit M. Baier, A. Werner, N. Bannert, K. Metzner). Prof. Dr. The viruses in all of us: Charac- Reinhard Lipowsky teristics and biological signifi- geb. 11. November 1953 in Heidelberg cance of human endogenous retro- virus sequences. In: PNAS, 93 (1996), S. 5177–5184 (gem. mit Hauptfachrichtung: R. Löwer, J. Löwer). Theoretische Physik Molecular cloning, sequence, ex- pression and processing of the In- derzeitige berufliche Position: terleukin-16 precursor. In: PNAS, Direktor der Abteilung ,Theorie‘ am 94 (1997), S. 5273–5277 (gem. MPI für Kolloid- und Grenzflächen- mit M. Baier, N. Bannert, A. Wer- forschung, z. Z. Geschäftsführender ner, K. Lang). Direktor, Honorarprofessor an der Structure of Interleukin-16 re- Universität Potsdam sembles a PDZ domain with an occluded peptide binding site. Anschrift: In: Nature Structural Biology, 5 dienstlich: (1998), S. 682–686 (gem. mit Max-Planck-Institut für Kolloid- und P. Mühlhahn, M. Zweckstetter, J. Grenzflächenforschung Georgescu, C. Ciosto, C. Renner, Am Mühlenberg, 14476 Golm M. Lanzendörfer, K. Lang, D. Am- Tel.: 03 31/5 67 90 00/-1 brosius, M. Baier, T. A. Holak). Fax: 03 31/5 67 90 02 e-mail: reinhard-lipowsky@mpikg- golm.mpg.de 70 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder privat: Hauptarbeitsgebiete: Leite 38, 14532 Kleinmachnow Statistische Mechanik und Biologi- Fax: 03 32 03/2 13 42 sche Physik; Selbstorganisation und Strukturbildung im Nano- und Mikro- bereich Ausbildung und beruflicher Werde- gang: Mitgliedschaften und Ehrungen 1972–1978 Physikstudium an der (Auswahl): Universität Heidelberg und am Wissenschaftliches Mitglied der Imperial College, London; Stipen- Max-Planck-Gesellschaft diat der Studienstiftung des deut- Fellow des Asia Pacific Center for schen Volkes Theoretical Physics (APCTP) 1978 Physikdiplom Mitglied der Deutschen Physikali- 1979–1984 Hochschul-Assistent schen Gesellschaft an der Universität München Mitglied der Kolloid-Gesellschaft 1982 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Universität München Herausgebertätigkeit: 1984–1986 Forschungsaufenthalte Mitherausgeber von European an der Cornell Universität und am Physical Journal B (seit 1997), Aspen Center for Physics Journal of Biological Physics (seit 1986–1988 Mitarbeiter am Insti- 1997), Journal of Physics D (bis tut für Festkörperforschung, For- 1997) schungszentrum Jülich 1987 Habilitation an der Univer- Veröffentlichungen (Auswahl): sität München Surface induced order and disor- 1988 Ruf (C3) an die Universität der: critical phenomena at first- Heidelberg order phase transitions. In: J. Appl. 1989–1990 Professur (C3) an der Phys., 55 (1984), S. 2485–2490. Universität München Critical wetting in systems with 1990–1993 Professur (C4) an der long-range forces. In: Phys. Rev. Universität zu Köln und Direktor Lett, 52 (1984), S. 2303 (gem. mit des Instituts ,Theorie II‘ am For- D. Kroll). schungszentrum (KFA) Jülich Unbinding transitions of interact- seit 1993 Wissenschaftliches Mit- ing membranes. In: Phys. Rev. glied der Max-Planck-Gesell- Lett., 56 (1986), S. 2541–2544 schaft; einer von drei Gründungs- (gem. mit S. Leibler). direktoren des MPI für Kolloid- Diffusion-limited growth of wet- und Grenzflächenforschung ting layers. In: Phys. Rev. Lett., 57 seit 1995 Honorarprofessur an der (1986), S. 353–356 (gem. mit Universität Potsdam D. Huse). Zuwahlen 71

Critical behavior of interfaces: nels to Microchips. In: Science, Wetting, surface melting and re- 283 (1999), S. 44–46 (gem. mit lated phenomena. Habilitations- H. Gau, S. Herminghaus, P. Lenz). schrift, Universität München (1987); Mobility and elasticity of self- veröffentlicht als Jül-Spez-438 assembled membranes. In: Phys. (ISSN 0343-7639). Rev. Lett., 82 (1999), S. 221–224 Equilibrium crystal shapes for (gem. mit R. Goetz, G. Gompper). ideal and random quasicrystals. In: Phys. Rev. Lett., 60 (1988), S. 2394–2397 (gem. mit C. Henley). Renormalized interactions of inter- faces, membranes, and polymers. In: Physica Scripta, T29 (1989), S. 259–264. The conformation of membranes. In: Nature, 349 (1991), S. 475–481. Domain-induced budding of fluid membranes. In: Biophys. J., 64 (1993), S. 1133–1138. Conformal degeneracy and con- formal diffusion of vesicles. In: Phys. Rev. Lett., 71 (1993), S. 452–455 (gem. mit F. Jülicher, U. Seifert). From bunches of membrandes to bundles of strings. In: Z. Physik B, 97 (1995), S. 193–203. Flexible membranes with anchored polymers. In: Colloids and Sur- faces A, 128 (1997), S. 255–264. Driven Ratchets with Frozen Dis- order. In: Phys. Rev. Lett., 79 (1997), S. 2895–2989 (gem. mit T. Harms). Membranes in contact with nano- particles and colloids. In: Euro- phys. Lett, 43 (1998), S. 219–225 (gem. mit H. G. Döbereiner). Liquid Morphologies and Struc- tured Surfaces: from Microchan- 72 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1956–1962 Studium der Medizin, Humboldt-Universität Berlin 1962–1964 Arzt 1964–1968 Biochemie, Universi- tät Jena 1968–1990 Mitarbeiter der Aka- demie der Wissenschaften, Berlin- Buch (Computer-Einsatz in der Biomedizin) 1989 Mitbegründer des NEUEN FORUM 1990 Volkskammerabgeordneter für das NEUE FORUM (Fraktion Bündnis 90/Grüne) Univ.-Prof. Dr. med. seit 1992 Max-Delbrück-Centrum Jens Georg Reich für Molekulare Medizin geb. 26. März 1939 in Göttingen seit 1998 Universitätsprofessor an der Humboldt-Universität zu Ber- lin, Universitätsklinikum (Charité)

Hauptarbeitsgebiete: Hauptfachrichtung: Molekulare Genetik, Bioinformatik, Bioinformatik genetische Ursachen komplexer Er- krankungen derzeitige berufliche Position: Mitgliedschaften und Ehrungen Universitätsprofessor (Auswahl): 1991 Theodor-Heuss-Preis Anschrift: 1993 Anna-Krüger-Preis des Wis- dienstlich: senschaftskollegs zu Berlin Max-Delbrück-Centrum für Moleku- 1996 Lorenz-Oken-Medaille der lare Medizin Gesellschaft Deutscher Naturfor- Robert-Rössle-Straße 10, 13092 Berlin scher und Ärzte Tel.: 0 30/94 06 28 33 1998 Urania-Medaille Fax: 0 30/94 06 28 34 e-mail: [email protected] Veröffentlichungen (Auswahl): privat: Energy Metabolism of the Cell. A Wolfshagener Straße 68, 13187 Berlin Theoretical Treatise, London, New Zuwahlen 73

York: Academic Press, 1981 (gem. mit E. E. Sel’kov). Rückkehr nach Europa, München, Wien: Carl-Hanser-Verlag, 1991 (auch als dtv Sachbuch 1993). Curve Fitting on the Personal Computer, New York: Mc Graw Hill, 1992. Abschied von den Lebenslügen, Berlin: Rowohlt-Verlag, 1992. Jens Reich im Gespräch mit Ma- thias Greffrath und Konrad Adam, München, Wien: Carl-Hanser-Ver- lag, 1994. Spiel Raum Sprache, Göttingen: Wallstein-Verlag, 1998. Prof. Dr. rer. nat. Hans-Jörg Rheinberger geb. 12. Januar 1946 in Grabs (Schweiz)

Hauptfachrichtung: Molekularbiologie, Wissenschaftsge- schichte

derzeitige berufliche Position: Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin

Anschrift: dienstlich: Max-Planck-Institut für Wissenschafts- geschichte Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin Tel.: 0 30/22 66 71 61/-62 Fax: 0 30/22 66 71 67 e-mail: [email protected] privat: Knesebeckstraße 17, 10623 Berlin 74 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- Hauptarbeitsgebiete: gang: Geschichte und Epistemologie des 1966–1973 Studium der Philoso- Experiments, Geschichte der Mole- phie an der Eberhard-Karls-Uni- kularbiologie; Proteinbiosynthese versität und an der Freien Univer- sität Berlin Mitgliedschaften und Ehrungen 1973 Magister Artium in Philoso- (Auswahl): phie 1993/94 Fellow am Wissenschafts- 1973–1979 Studium der Biologie kolleg zu Berlin an der Freien Universität Berlin Mitglied im Vorstand der Deut- 1982 Promotion zum Dr. rer. nat. schen Gesellschaft für Geschichte (Biologie) und Theorie der Biologie 1982–1990 Wissenschaftlicher Mit- Honorarprofessor für Wissen- arbeiter und Arbeitsgruppenleiter schafts- und Technikgeschichte am am Max-Planck-Institut für Mole- Institut für Philosophie, Wissen- kulare Genetik, Abt. Wittmann, schaftstheorie, Wissenschafts- und Berlin-Dahlem Technikgeschichte der Technischen 1987 Habilitation im Fach Mole- Universität Berlin kularbiologie an der Freien Uni- versität Berlin Veröffentlichungen (Auswahl): 1989–1990 Sabbatical an der Experiment, Differenz, Schrift, 1992. Stanford University im Program in (Hg.): Die Experimentalisierung des the History of Science Lebens, 1993 (gem. mit M. Hagner). 1990–1994 Hochschuldozent am (Hg.): Objekte, Differenzen und Institut für Medizin- und Wissen- Konjunkturen, 1994 (gem. mit schaftsgeschichte, Universität Lü- M. Hagner, B. Wahrig-Schmidt). beck (Hg.): Räume des Wissens, 1997 1994–1996 Außerordentlicher Pro- (gem. mit M. Hagner, B. Wahrig- fessor (Molekularbiologie und Wis- Schmidt). senschaftsgeschichte) im Institut Toward a History of Epistemic für Genetik und Allgemeine Bio- Things, 1997. logie an der Universität Salzburg seit 1997 wissenschaftliches Mit- glied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-In- stitut für Wissenschaftsgeschichte Berlin Zuwahlen 75

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1962–1967 Studium der Ange- wandten Physik an der TU Mag- deburg 1967 Assistentin an der TH Ilmenau 1976 Promotion auf dem Gebiet der Festkörperelektronik 1985 Habilitation auf dem Gebiet der Festkörperelektronik 1990 Professorin für Festkörper- elektronik 1990–1993 Dekanin der Fakultät für Elektrotechnik und Informa- tionstechnik 1994 Prodekanin für Bildung Prof. Dr.-Ing. habil. 1995–1996 Rektorin Dagmar Schipanski 1996–1998 Vorsitzende des Wis- geb. 3. September 1943 in Sättelstädt senschaftsrates

Hauptfachrichtung: Hauptarbeitsgebiete: Festkörperelektronik Computersimulation und Entwurf von Heterostrukturen für Hochfre- derzeitige berufliche Position: quenzanwendungen, Gassensorik auf Fachgebietsleiterin der Basis von Feldeffekttranssistoren, integrierte Leistungselektronik Anschrift: dienstlich: Technische Universität Ilmenau Mitgliedschaften und Ehrungen Fakultät für Elektrotechnik und In- (Auswahl): formationstechnik, Fachgebiet Fest- 1991 Gutachterin der EU für wis- körperelektronik senschaftliche Programme Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau 1992–1998 Mitglied des Wissen- Tel.: 0 36 77/69 37 14 schaftsrates der Bundesrepublik Fax: 0 36 77/69 31 32 Deutschland, davon 1996–1998 e-mail: dagmar.schipanski@e-technik. Vorsitzende tu-ilmenau.de 1995–1998 Mitglied des Rates für privat: Forschung, Technologie und Inno- Schillerstraße 13, 98693 Ilmenau vation beim Bundeskanzler 76 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

seit 1995 Mitglied des Senats der Entwicklung von integrierbaren Fraunhofer Gesellschaft Grundstrukturen für Smart-Power- seit 1996 Mitglied des Forschungs- Schaltkreise. 19. Koll. „Halbleiter- politischen Beirates des Thüringer leistungsbauelemente und Materi- Ministeriums für Wissenschaft, algüte Silizium“, Freiburg, 1990. Forschung und Kultur Entwicklung von Leistungsschalt- 1996 Verleihung des Verdienst- kreisen in der DDR. In: Nachrich- kreuzes der BRD 1. Klasse tentechnik – Elektronik, 40 (1990), seit 1997 Mitglied der Wissen- 9, S. 338–341 (gem. mit ande- schaftlichen Kommission des Lan- ren). des Niedersachsen Analytical Model and Temperature seit 1998 Vorsitzende des Ver- Dependence of the Thin Film SOI waltungsrates des Mitteldeutschen FET. In: Solid-State Electronics, Rundfunks 38 (1995), 5, S. 949–959 (gem. seit 1998 Mitglied des Kuratoriums mit S. Scheinert, G. Paasch). des Körber-Preises für die Europäi- Application of the Two-dimesional sche Wissenschaft Numerical Simulation for the seit 1998 Vorsitzende des Kurato- Description of Semiconductor Gas riums der Humboldt-Universität zu Sensors. In: Simulation of Semi- Berlin conductor Devices and Processes, seit 1998 Mitglied der Deutschen 6 (1995), S. 18–21 (gem. mit Akademie der Naturforscher Z. Gergintschew, J. Kositza). LEOPOLDINA Halle The capacitively controlled field seit 1998 Mitglied der UNESCO- effect transistor (CCFET) as a new Weltkommission für Ethik in Wis- low power gas sensor. In: Sensor senschaft und Technologie and Actuators B, 35–36 (1996), S. 1–5 (gem. mit Z. Gergintschew, Veröffentlichungen (Auswahl): P. Kornetzky). Passivierung von Germanium. In: An Improved Velocity Overshoot Nachrichtentechnik, 20 (1970), 12, Model for Submicron-Gate MES- S. 451–452. FETs. In: Solid-State Electronics, SiO2-Si3N4-Kombinationsschichten 39 (1996), 10, S. 1522–1523 (gem. auf Germanium. In: Nachrichten- mit F. Schwierz, M. Roßberg, D. technik-Elektronik, 23 (1973), 1, Nuernbergk, H. Förster, L. L. Liou). S. 48–52. The Potential of SiC and GaN for Intelligente integrierte Leistungs- Application in High Speed Devi- elektronik – neue internationale ces. In: Diamond and Related Entwicklungsrichtung. In: Nach- Materials, 6 (1997), 10, S. 1512– richtentechnik – Elektronik Berlin, 1514 (gem. mit F. Schwierz, 40 (1990), 3, S. 105–108. M. Kittler, H. Förster). Zuwahlen 77

Simulation des elektrischen Ver- haltens von SiC-MESFETs. In: Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (VI) 33, S. 697 (gem. mit M. Roschke, F. Schwierz, G. Paasch, H. Mau).

Prof. Dr. rer. nat. Karl Sperling geb. 11. Mai 1941 in Kamenz/Sachsen

Hauptfachrichtung: Humangenetik

derzeitige berufliche Position: Leiter des Instituts für Humangenetik

Anschrift: dienstlich: Humboldt-Universität zu Berlin Medizinische Fakultät Charité-Cam- pus – Virchow-Klinikum Institut für Humangenetik Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin Tel.: 0 30/45 06 60 81 Fax: 0 30/45 06 69 04 e-mail: [email protected] privat: Kyllmannstraße 8F, 14109 Berlin Tel.: 0 30/8 05 14 47 78 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- Veröffentlichungen (Auswahl): gang: Meiotic studies of the ejaculated Studium Biologie, Chemie, Geo- seminal fluid of humans with nor- graphie an den Universitäten Ham- mal sperm count and oligospermia. burg, Freiburg und Berlin In: Nature, 232 (1971), S. 481 (gem. 1965 Staatsexamen, Berlin mit R. Kaden). 1969 Promotion zum Dr. rer. nat., The Phenomenon of Premature FU Berlin Chromosome Condensation: Its 1969–1971 wiss. Assistent am In- Relevance to Basic and Applied stitut für Genetik der FU Berlin Research. In: Humangenetik, 23 1971 Professor am FB Biologie (1974), S. 235–258 (gem. mit der FU Berlin P. N. Rao). 1974 Habilitation in Allg. Biologie Genetic heterogeneity of Fanconi’s und Genetik, FU Berlin anemia demonstrated by somatic seit 1976 Leiter des Instituts für cell hybrids. In: Hum.Genet., 56 Humangenetik und der Geneti- (1980), S. 81–84 (gem. mit S. Zakr- schen Beratungsstelle Berlin zewski). Maturing Xenopus oocytes induce chromosome condensation in so- matic plant nuclei. In: Exp.Cell Hauptarbeitsgebiete: Res., 134 (1981), S. 477–481 (gem. Zytogenetik unter klinisch-epidemio- mit B. von der Haar, D. Gregor). logischen und vergleichend-experi- Mapping of genetic activity on mentellen Aspekten; Analyse gene- mammalian chromosomes. In: tisch bedingter Krankheiten mit Chromosomes Today, 8 (1984), Chromosomeninstabilität S. 169–178 (gem. mit M. Marcus). Transcriptional activity of consti- tutive heterochromatin in the Mitgliedschaften und Ehrungen mammal Microtus agrestis (Ro- (Auswahl): dentia, Cricetidae). In: Exp.Cell American Society of Human Ge- Res., 173 (1987), S. 463–472 (gem. netics mit V. Kalscheuer, H. Neitzel). Deutsche Akademie der Naturfor- Significant increase in trisomy 21 scher Leopoldina in Berlin nine months after the Deutsche Gesellschaft für Human- Chernobyl reactor accident: tem- genetik (Beirat) poral correlation or causal rela- European Society of Human Ge- tion? In: BMJ, 309 (1994), netics (Vorstand) S. 158–162 (gem. mit J. Pelz, R. D. Honorary Member der Czech Wegner, A. Dorries, A. Gruters, Medical Society M. Mikkelsen). Zuwahlen 79

Molecular analysis of Fanconi Anaemia. In: BioEssays, 7 (1996), S. 579–585 (gem. mit M. Dig- weed). Beta-heterochromatin in mammals: evidence from studies in Microtus agrestis based on the extensive accumulation of L1 and non-L1 retroposons in the heterochroma- tin. In: Cytogenet Cell Genet, 80 (1998), S. 165–172 (gem. mit H. Neitzel, V. Kalscheuer, S. Hen- schel, M. Digweed). Nibrin, a novel DNA double- strand break repair protein, is mu- tated in Nijmegen Breakage Syn- drome. In: Cell, 93 (1998), S. 467– Prof. Dr. phil. 476 (gem. mit R. Varon, Vissinga, Wolfgang Streeck M. Platzer, K. M. Cerosaletti, K. H. geb. 27. Oktober 1946 in Lengerich/ Chrzanowska, Saar, G. Beckmann, Westfalen E. Seemanová, P. Concannon, A. Reis).

Hauptfachrichtung: Soziologie

derzeitige berufliche Position: Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln (seit 1995)

Anschrift: dienstlich: Max-Planck-Institut für Gesell- schaftsforschung Paulstraße 3, 50676 Köln Tel.: 02 21/2 76 72 02 Fax: 02 21/2 76 75 55 e-mail: [email protected] 80 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- Governance in the European gang: Union, London: Sage, 1996 (gem. Soziologiestudium in Frankfurt am mit G. Marks, F. W. Scharpf, P. C. Main (1966–1972) und New York Schmitter). (Columbia, 1972–1974) Works Councils: Consultation, 1980 Dr. phil., Frankfurt Representation, and Cooperation 1986 Habilitation in Soziologie, in Industrial Relations, Chicago: Bielefeld University of Chicago Press, 1995 1988–1995 Professor of Sociol- (gem. mit J. Rogers). ogy and Industrial Relations, Uni- Governing Capitalist Economies: versity of Wisconsin-Madison, USA Performance and Control of Eco- Gastprofessuren in Florenz (Euro- nomic Sectors, New York und Ox- päisches Hochschulinstitut), Paris ford: Oxford University Press, (Fondation Nationale des Sciences 1994 (gem. mit R. Hollingsworth, Politiques, Institut d’Etudes Politi- P. C. Schmitter). ques), Mailand (Bocconi-Uni- Social Institutions and Economic versität), Warwick (University of Performance: Studies in Industrial Warwick), Madrid (Center for Ad- Relations in Advanced Capitalist vanced Studies in the Social Economies, London und Beverley Sciences, Institut Juan March) Hills: Sage, 1992. (Hg.): Internationale Wirtschaft, Hauptarbeitsgebiete: nationale Demokratie: Herausfor- Vergleichende politische Ökonomie, derungen für die Demokratietheo- europäische Integration, vergleichende rie, Schriften des Max-Planck- industrielle Beziehungen Instituts für Gesellschaftsforschung, Köln (Sonderband), Frankfurt/ Mitgliedschaften und Ehrungen New York: Campus-Verlag, 1998. (Auswahl): seit 1996 Honorarprofessor, Fakul- tät für Sozialwissenschaften, Hum- boldt-Universität Berlin 1998–1999 Präsident, Society for the Advancement of Socio-Eco- nomics (SASE)

Veröffentlichungen (Auswahl): The Political Economy of Modern Capitalism: Mapping Convergence and Diversity, London: Sage, 1997 (gem. mit C. Crouch). Zuwahlen 81

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1960–1965 Studium der Chemie an der Eidgenössischen Techni- schen Hochschule (ETH) Zürich 1965–1968 Promotion an der ETH Zürich im Laboratorium für orga- nische Chemie bei Prof. A. Eschen- moser 1968–1970 Postdoktorand an der University of California, Berkeley, bei Prof. H. A. Barker 1970–1972 Postdoktorand am Ka- rolinska Institutet, Stockholm, bei Prof. P. Reichard 1970–1977 Assistent und Arbeits- Prof. Dr. sc. tech. gruppenleiter am Institut für Ge- Ernst-Ludwig Winnacker netik der Universität Köln, im La- geb. 26. Juli 1941 in Frankfurt/Main boratorium von Prof. W. Doerfler 1977–1980 Professor für Bioche- Hauptfachrichtung: mie (C3) am Institut für Bioche- Biochemie mie der Ludwig-Maximilians-Uni- versität München derzeitige berufliche Position: seit 1980 Professor für Biochemie Präsident der Deutschen Forschungs- (C4) am Institut für Biochemie der gemeinschaft Ludwig-Maximilians-Universität Anschrift: München dienstlich: 1984–1997 Leiter des Genzen- Deutsche Forschungsgemeinschaft trums München Kennedyallee 40, 53175 Bonn 1992–1995 Dekan der Fakultät für Tel.: 02 28/8 85 22 22/-3 Chemie und Pharmazie Fax: 02 28/8 85 27 70 e-mail: [email protected] Hauptarbeitsgebiete: Genzentrum München Mechanismen der DNA-Replikation, Ludwig-Maximilians Universität der DNA-Rekombination sowie kom- Feodor-Lynen-Str. 25 binatorische Ansätze zum Prion- 81377 München Problem Tel.: 0 89/74 01 74 00 Fax: 0 89/74 01 74 48 e-mail: [email protected] 82 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Mitgliedschaften und Ehrungen 1991–1994 Mitglied von CODEST (Auswahl): seit 1991 Mitglied des Visiting Com- 1974 Dozentenpreis des Fonds der mittees des Overseer’ Committee Chemischen Industrie der Harvard Medical School 1982–1984 Vizepräsident der Ge- 1992 Bayerischer Verdienstorden sellschaft für Biologische Chemie 1993 Mitglied der Nordrhein- 1984–1987 Sachverständiges Mit- Westfälischen Akademie der Wis- glied der Enquetekommission des senschaft Deutschen Bundestages zum The- 1994 Arthur-Burckhardt-Preis ma „Chancen und Risiken der Gen- 1994–1998 Mitglied des Bureaus technologie“ von ESTA 1985 Literaturpreis des Fonds der seit 1994 Auswärtiger Vizepräsi- Chemischen Industrie dent der Deutschen Akademie der 1985–1987 Präsident der Gesell- Naturforscher Leopoldina schaft für Biologische Chemie seit 1995 Mitglied bzw. Vorsitz 1985–1990 Mitglied der Senats- des International Advisory Boards kommission für die Krebsfor- des Basel Institutes of Immunol- schung der DFG ogy 1987–1993 Vizepräsident der Deut- 1996 Bundesverdienstkreuz 1. Klas- schen Forschungsgemeinschaft se des Verdienstordens der Bun- 1988 DECHEMA Medaille desrepublik Deutschland 1988 Mitgliedschaft der Deutschen 1998 Korrespondierendes Mitglied Akademie der Naturforscher Leo- der Göttinger Akademie der Wis- poldina senschaften 1988–1994 Mitglied des Council Mitglied des Institute of Medicine of Scientists des HFSP-Programms der National Academy of Science seit 1988 Mitglied des Wissen- der USA schaftlich-Technischen Beirats des seit 1999 Präsident der Gesell- Bayerischen Ministerpräsidenten schaft Deutscher Naturforscher 1989 Mitglied der Academia Eu- und Ärzte ropaea seit 1989 Mitglied des Internatio- Herausgebertätigkeit: nal Science Committee, Institute 1984–1993 Herausgeber des Jour- of Biophysics, National Academy nal of Biotechnology of Sciences, Beiijing, China 1990 Bundesverdienstkreuz am Veröffentlichungen (Auswahl): Bande des Verdienstordens der ca. 90 Originalarbeiten auf dem Ge- Bundesrepublik Deutschland biet der DNA-Replikation, der DNA- 1990 Visiting Professsor, Harvard Rekombination und der Prionen- Medical School, Boston, MA USA Krankheiten sowie zahlreiche Bü- Zuwahlen 83 cher, Vorträge und Aufsätze, darun- Am Faden des Lebens, Piper Ver- ter: lag, 1993. Gene und Klone, Eine Einführung Wissens-Werte (H. Zehetmair, Hg.), in die Gentechnologie, Verlag München, 1995. Chemie, 1983. Das Genom, Frankfurt: Eichborn From Genes to Clones, VCH- Verlag, 1997, 1998. Publishers, 1987. 84 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Außerordentliche Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1952 B. A., Harvard College 1956 M. D., New York University School of Medicine 1956–1957 Intern, Montefiore Hos- pital, New York 1957–1960 Associate in Research, Laboratory of Neurophysiology, National Institute of Mental Health, Bethesda 1960–1964 Resident in Psychiatry, Massachusetts Mental Health Cen- ter, Harvard Medical School, Boston 1961–1962 Milton Research Fel- low, Department of Psychiatry Prof. Dr. 1962–1963 Special Fellow, USPHS, Eric Richard Kandel College de France (Ladislav Tauc, geb. 7. November 1929 in Wien Paris, France) 1965–1974 Associate Professor to Professor, Departments of Physi- ology and Psychiatry, New York University School of Medicine Hauptfachrichtung: 1968–1974 Chief, Department of Neurowissenschaften Neurobiology and Behavior, The Public Health Research Institute of derzeitige berufliche Position: the City of New York Universitätsprofessor 1974–1983 Professor, Depart- ments of Physiology and Psychia- Anschrift: try; Director, Center for Neurobi- dienstlich: ology and Behavior, College of Columbia University, College of Physicians and Surgeons of Co- Physicians and Surgeons lumbia University 722 West 168 Street, New York, NY since 1983 University Professor, 10032, USA Columbia University Tel.: 0 01/2 12/3 05 41 43 since 1984 Senior Investigator, Fax: 0 01/2 12/9 23 72 69 Howard Hughes Medical Institute, e-mail: [email protected] Columbia University Zuwahlen 85

since 1992 Professor, Department 1977 Lester N. Hofheimer Prize of Biochemistry and Molecular for Research (American Psychiat- Biophysics, Columbia University ric Association) 1981 Karl Spencer Lashley Prize Hauptarbeitsgebiete: in Neurobiology (American Philo- Spychiatric sophical Society) 1982 The Dickson Prize in Biol- Mitgliedschaften und Ehrungen ogy and Medicine (University of (Auswahl): Pittsburgh); The New York Aca- 1974 National Academy of Sci- demy of Sciences Award in Bio- ences logical and Medical Sciences 1975 American Academie of Arts 1983 Albert Lasker Basic Medical and Sciences Research Award (Shared with 1984 American Philosophical So- Vernon B. Mountcastle) ciety 1984 Lewis S. Rosenstiel Award 1988 National Institute of Medicine for Distinguished Work in Basic 1989 Germany Academy of Sci- Medical Research (Brandeis Uni- ence, Leopoldina versity, shared with Daniel Kosh- 1990 Centre for Neuroscience land); Howard Crosby Warren (Elected Honorary Member by the Medal (Society of Experimental University College London, Eng- Psychologists) land) 1985 American Association of 1995 French Academy of Sciences Medical Colleges Award for Dis- (Foreign Associate) tinguished Research in the Bio- Doctor (Honoris Causa) of medical Sciences N Humane Letters (The Jewish The- 1987 Gairdner International Award ological Seminary of America for Outstanding Achievement in [1983]) Medical Science (Gairdner Foun- N Science (Hahnemann University dation, Canada) [1986]) 1988 National Medal of Science; N Science (State University of New J. Murray Luck Award for Scien- York at Stonybrook [1986]) tific Reviewing (National Akad- N Humane Letters (Johns Hopkins emy of Sciences); American Col- University [1986]) lege of Physicians Award in Basic N Science (The Mount Sinai Medi- Science; Pasarow Foundation cal Center [1987]) Award in Neuroscience N Science (Northwestern Univer- 1991 Bristol-Myers Squibb Award sity [1991]) for Distinguished Achievement in N Medicine (University of Vienna Neuroscience Research (with [1994]) T. V. M. Bliss) 86 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

1992 Warren Triennial Prize (Hg.): Essentials of Neural Science (Massachusetts General Hospital); and Behavior), 1995 (gem. mit Jean-Louis-Signoret’s Prize on J. H. Schwartz, T. M. Jessell). Memory (Fondation Ipsen, Paris) Electrophysiology of hippocampal 1993 Harvey Prize (Technion neurons. 1. Sequential invasion and [Israel Institute of Technology], synaptic organization. In: J. Neu- Haifa, Israel) rophysiol., 24 (1961), S. 225–242 1995 Stevens Triennial Prize (Co- (gem. mit W. A. Spencer, F. J. Jr. lumbia University) Brinley). 1997 Gerard Prize (Society of Neu- Mechanism of prolonged hetero- roscience) for Outstanding Achieve- synaptic facilitation. In: Nature, 202 ment in Neuroscience (1964), S. 145 (gem. mit L. Tauc). 1997 Orden Pour Le Mèrite für Habituation and dishabituation of Wissenschaften und Künste, Mem- the gill-withdrawal reflex in ber Aplysia. In: Science, 167 (1970), S. 1740–1742 (gem. mit H. Pins- Herausgebertätigkeit: ker, I. Kupfermann, V. Castellucci). 1977 Editor, American Physio- Neuronal mechanism of habitua- logical Society, Handbook of Physi- tion and dishabituation of the gill- ology, The Nervous System, Vol. 1, withdrawal reflex in Aplysia.In: Cellular Biology of Neurons Science, 167 (1970), S. 1745– 1977–1980 Associate Editor, Jour- 1748 (gem. mit V. Castellucci, nal of Neurophysiology H. Pinsker, I. Kupfermann). 1977–1982 Associate Editor, An- Molecular biology of learning: nual Review of Neuroscience Modulation of transmitter release. 1981–1983 Associate Editor, Jour- In: Science, 218 (1982) S. 433– nal of Neuroscience 443 (gem. mit J. H. Schwartz). since 1988 Reviews Editor, Neu- Serotonin and cAMP close single ron K+ channels in Aplysia sensory 1991–1997 Editorial Board, Pro- neurons. In: Nature, 299 (1982), ceedings of the National Academy S. 413–417 (gem. mit S. Siegel- of Science USA baum, J. S. Camardo). since 1993 Associate Editor, Learn- A cellular mechanism of classical ing and Memory conditioning in Aplysia: Activity- dependent amplification of presyn- Veröffentlichungen (Auswahl): aptic facilitation. In: Science, 219 Cellular Basis of Behavior: An In- (1983), S. 400–405 (gem. mit troduction to Behavioral Neuro- R. D. Hawkins, T. W. Abrams, T. J. biology, 1976. Carew). Zuwahlen 87

The long and short of long-term brain specific ion channel protein, memory – a molecular framework. with homology to Eag and cyclic In: Nature, 322 (1986), S. 419– nucleotide-gated channels. In: 422 (gem. mit P. Goelet, V. F. Ca- Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 94 stellucci, S. Schacher). (1997), S. 14815–14820 (gem. A critical period for macromolec- mit B. Santoro, S. G. N. Grant, ular synthesis in long-term hetero- D. Bartsch). synaptic facilitation in Aplysia. In: Synapse-specific transcription-de- Science, 234 (1986), S. 1249–1254 pendent long-term facilitation of (gem. mit P. G. Montarolo, P. the sensory to motor neuron con- Goelet, V. F. Castellucci, J. Mor- nection in Aplysia: A function for gan, S. Schacher). local protein synthesis in memory Genes, nerve cells, and the remem- storage. In: Cell, 91 (1998), brance of things past. In: J. Neuro- S. 927–938 (gem mit K. Martin, psychiatry, 1 (1989), S. 103–125. A. Casadio, H. Zhu, E. Yaping, C/EBP is an immediate-early gene J. Rose, C. H. Bailey, M. Chen). required for the consolidation of long-term facilitation in Aplysia, In: Cell, 76 (1994), S. 1099–1114 (gem. mit C. Alberini, M. Ghirar- di, R. Metz). Aplysia CREB2 represses long- term facilitation: Relief of repres- sion converts transient facilitation into long-term functional and structural change. In: Cell, 83 (1995), S. 979–992 (gem. mit D. Bartsch, M. Ghirardi, P. A. Skehel, K. A. Karl, S. P. Herder, M. Chen, C. H. Bailey). Steps Toward a Molecular Defini- tion of Memory Consolidation. In: Schater, D. L. (ed.), Memory Dis- tortion, Cambridge/Mass.: Harvard University Press, 1995, S. 298– 325 (gem. mit T. Abel, C. Al- berini, M. Ghirardi, Y.-Y. Huang, P. Nguyen). Interactive cloning with the SH3 domain of N-src identifies a new 88 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

privat: Am Schlachtensee 132, 14129 Berlin Tel.: 0 30/8 03 20 65

Ausbildung und beruflicher Wer- degang: Studium der Germanistik, Ge- schichte und Kunstgeschichte an den Universitäten in Frankfurt/M., München und an der Freien Uni- versität Berlin 1965 Promotion, FU Berlin 1970 Habilitation, TU Berlin seit 1972 ordentlicher Professor an der TU Berlin

Prof. Dr. Hauptarbeitsgebiete: Norbert Miller Literaturgeschichte des 18. u. 19. Jahr- geb. 14. Mai 1937 in München hunderts

Mitgliedschaften und Ehrungen Hauptfachrichtung: (Auswahl): Deutsche Philologie Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz derzeitige berufliche Position: Deutsche Akademie für Sprache Professor für Neuere Deutsche Lite- und Dichtung, Darmstadt ratur, Allgemeine und Vergleichende Akademie der Künste, Berlin Literaturwissenschaft 1978 Premio Montecchio 1993 Siegmund-Freud-Preis Anschrift: dienstlich: Herausgebertätigkeit: Technische Universität Berlin, FB 1 Herausgeber der Werke von Jean Kommunikations- und Geschichts- Paul, Henry Fielding, Daniel Defoe, wissenschaften, Institut für deutsche Goethe („Münchner Ausgabe“), Philologie, Allgemeine und Verglei- Gérard de Nerval, Marie Luise chende Literaturwissenschaft Kaschnitz und – im Rahmen der Straße des 17. Juni 135 – Sekr. H 61, Akademie-Ausgaben – der Kriti- 10623 Berlin schen Edition der Werke und Brie- Tel.: 0 30/31 42 36 11 fe Friedrich Nietzsches und der Fax: 0 30/31 42 31 07 Briefe an Jean Paul Zuwahlen 89

Veröffentlichungen (Auswahl): Der empfindsame Erzähler. Unter- suchungen an Romananfängen des 18. Jahrhunderts, 1968. Archäologie des Traums. Versuch über Giovanni Pattista Piranesi, 1978. Strawberry Hill. Horace Walpole und die Ästhetik der schönen Un- regelmäßigkeit, 1986. Europäische Romantik in der Mu- sik, Bd. 1: Oper und symphoni- scher Stil 1770–1820, 1998 (gem. mit C. Dahlhaus begonnen).

Prof. Dr. Salvatore Settis geb. 11. Juni 1941 in Rosarno (Italien)

Hauptfachrichtung: Klassische Archäologie, Europäische Kunstgeschichte

derzeitige berufliche Position: Professore Ordinario, Scuola Nor- male Superiore di Pisa und Direktor, The Getty Research Institute for the History of Art and the Humanities

Anschrift: dienstlich: The Getty Research Institute for the History of Art änd Humanities 1200 Getty Center Drive, Suite 1100 Los Angeles, CA 90049-1688, USA Tel.: 0 01/3 10/4 40 74 15 Fax: 0 01/3 10/4 40 77 81 e-mail: [email protected] 90 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder privat: Archaeology, Scuola Normale Su- 327 Alta Avenue, Santa Monica, periore of Pisa CA 90402, USA, 1978–1981 Dean (Preside), Fac- Tel.: 0 01/3 10/3 93 93 24 ulty of Letters and Philosophy, Piazza G. Toniolo, 10, 56100 Pisa, University of Pisa Italy, Tel.: 00 39/0 50/2 83 12 since 1985 Full Professor (profes- sore ordinario), History of Classi- cal Art and Archaeology, Scuola Ausbildung und beruflicher Werde- Normale Superiore of Pisa gang: 1986–1989 Dean (Preside), 1959–1963 University of Pisa and School of Letters and Philosophy, Scuola Normale Superiore of Pisa Scuola Normale Superiore of Pisa 1963 Degree (Laurea) in Classical 1991 Warburg Professor, Univer- Archaeology sity of Hamburg 1963 Minor degree (Diploma di li- 1992–93 Directeur d’études, École cenza) in Classical Archaeology, Pratique des Hautes Études, IVe Scuola Normale Superiore Section, Paris 1963–1965 Scuola Normale Supe- since 1994 Director, The Getty riore of Pisa: postgraduate studies Center (from July, 1996: Research (Corso di perfezionamento) Institute) for the History of Art 1965 Ph. D. (Diploma di perfezi- and the Humanities, Santa Monica onamento), Scuola Normale Supe- Visiting Professor: École des riore of Pisa Hautes Études en Sciences So- 1968–1969 Assistant Professor ciales, Paris (1986); École des (assistente), Greek and Roman Ar- Hautes Études en Sciences Socia- chaeology, University of Pisa les, Marseille (1988); École Nor- 1969–1976 Lecturer (professore male Supérieure, Paris (1988); incaricato), Greek and Roman Ar- University of Southern California, chaeology, University of Pisa Los Angeles (1998); Johns Hopkins since 1971 Libero docente (Privat- University, Baltimore (1999); Har- dozent), Greek and Roman Ar- vard University, Cambridge, Mass. chaeology, University of Pisa (1999) 1976–1985 Full Professor (profes- sore ordinario), Greek and Roman Archaeology, University of Pisa Hauptarbeitsgebiete: 1977–1978, 1981–1983 Director, Greek Archaeology and the History of Institute of Archaeology, Univer- Greek Art; Roman Archaeology and sity of Pisa the History of Roman Art; History of 1977–1985 Lecturer (professore the Classical Tradition in Art; History incaricato), History of Classical of Medieval and Renaissance Art Zuwahlen 91

Mitgliedschaften und Ehrungen Herausgebertätigkeit: (Auswahl): Editorial board member: Annali 1966–1967 C.N.R. (Consiglio Na- della Scuola Normale Superiore zionale delle Ricerche), University (Pisa); Archivio storico per la of Athens, Institute of Archaeol- Calabria e la Lucania (Rome); En- ogy quête: Anthropologie, Histoire, 1967–1968 American Academy in Sociologie (Paris); Fontes (Siena); Rome International Journal of the Clas- 1968 British Council, The War- sical Tradition (New Brunswick, burg Institute, University of Lon- New Jersey); Klearchos (Reggio don Calabria); Prospettiva (Florence); 1975–1976 Humboldt Stipendiat, Quaderni Storici (Bologna) [until University of Bonn, Institute of 1989]; Studi Classici e Orientali Archaeology (Pisa) 1977 Humboldt Stipendiat, The Director, Mirabilia Italiae series Warburg Institute, University of (F. C. Panini Editore, Modena) London Co-Editor, Collezionismo e storia 1978 Aylwin Cotton Fellowship dell’arte and Informatica e Beni (Rome-London) Culturali series, published for the 1982 Humboldt Stipendiat, Uni- Scuola Normale Superiore of Pisa versity of Marburg, Institute of (F. C. Panini Editore, Modena) Archaeology Co-Editor, Texts and Documents, 1984–1985 The Harvard Univer- Issues and Debates, Sketchbooks sity Center for Italian Renaissance and Albums, and Bibliographies Studies, Villa I Tatti, Florence and Dossiers series (Getty Center 1987 Herzog August Bibliothek, – Research Institute – for the His- Wolfenbüttel tory of Art and the Humanities, 1988–1989 Getty Scholar, The Santa Monica) Getty Center for the History of Art and the Humanities, Santa Monica Veröffentlichungen (Auswahl): Member, Deutsches Archäologi- Chelone. Saggio sull’Afrodite sches Institut Urania di Fidia. Studi di Lettere, Member, Academia Europaea Storia e Filosofia pubblicati dalla Member, Winckelmann Gesell- Scuola Normale Superiore di Pisa, schaft XXX, Pisa 1966, XXII–232. Foreign Honorary Member, Ameri- Un ‘enigma’ delfico: Pausania, la can Academy of Arts and Scien- tholos, il Phylakeion. Annuario ces della Scuola Archeologica Italiana Member, Académie Royale des in Atene, XLV–XLVI (1967–1968), Belgique S. 355–372. 92 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Il ninfeo di Erode Attico a Olimpia S. 173–270. [Übersetzungen: Iko- e il problema della composizione nographie der Italienischen Kunst, della Periegesi di Pausania. Annali 1100–1500: eine Linie. In: della Scuola Normale Superiore di Italienische Kunst. Eine neue Sicht Pisa, n.s., XXXVII (1968), S. 1–60. auf ihre Geschichte, II, Berlin, Citarea ‘su una impresa di bron- Wagenbach, 10–105 (Text) und coni’. Journal of the Warburg and 420–428 (Anmerkungen). „The Courtauld Institutes, XXXIV (1971), Iconography of Italian Art 1100– S. 135–177. 1500: an Approach“. In: History of Esedra e ‘ninfeo’ nella terminolo- Italian Art, London, Polity Press, gia architettonica del mondo ro- 1994, II, S. 118–259. mano. Aufstieg und Niedergang Artisti e committenti fra Quattro e der römischen Welt, I, 4, Berlin Cinquecento. Annali della Storia 1973, S. 661–745. d’Italia, IV, Intellettuali e potere, Per l’interpretazione di Piazza Torino, Einaudi, 1981, S. 701– Armerina. Mélanges de l’École 761. Française de Rome, Antiquité, ,Ineguaglianze‘ e continuità: un’im- LXXXVII (1975), S. 873–994. magine dell’arte romana. In: La „Tempesta“ interpretata: Gior- O. Brendel, Introduzione all’arte gione, i committenti, il soggetto, romana, a cura di S. Settis. Torino, Torino, Einaudi, 1978 („Saggi“ Einaudi, 1982, S. 159–200. 590). [Übersetzungen: 1. Giorgio- L’altare della Pace. FMR, X nes ,Gewitter‘. Auftraggeber und (1983), 85–110. [Englische Über- verborgenes Sujet eines Bildes in setzung: FMR, VIII (1985), 89–116. der Renaissance, Berlin, Wagen- Policleto, il Diadumeno e Pythok- bach, 1982, S. 208. 2. „Furtuna“ les. Studi in onore di Edda Bre- interpretata, Bucaresti, Editura Me- sciani, a cura di S. F. Bondì, Pisa ridiane, 1982, S. 204. 3. L’invention 1985, 489–498. d‘un tableau. La „Tempête“ de Le Sibille di Cortina. Renaissance Giorgione, Paris, Les éditions de Studies in Honor of Craig Hugh Minuit, 1987, S. 162. 4. Giorgione’s Smyth, a cura di A. Morrogh et al. Tempest. Interpreting the Hidden Firenze, Giunti Barbèra, 1985, Subject, Cambridge-Oxford, Polity 437–457. Press, 1990, S. XIV–190. 5. La Danae verso il 1495. I Tatti Stud- «Tempestad» interpretada. Gior- ies. Essays in the Renaissance, I gione, los comitentes, el tema, Ma- (1985), S. 207–237. drid, Akal, 1990, S. 128. Continuità, distanza, conoscenza. Iconografia dell’arte italiana, 1100– Tre usi dell’antico. Memoria 1500: una linea. Storia dell’arte dell’antico nell’arte italiana, III. italiana, III, Torino, Einaudi, 1979, Dalla tradizione all’archeologia, a Zuwahlen 93

cura di S. Settis, Torino, Einaudi, Pathos und Ethos, Morphologie 1986, S. 373–486. und Funktion. In: Habermas, J., Archeologia in Calabria: Figure e Ernst Cassirer und die Bibliothek temi, Roma/Reggio-Calabria, Gan- Warburg – S. Settis, Pathos und gemi editore, 1987. S. 318. Ethos (Vorträge aus dem Warburg- La Colonna Traiana, Torino, Ein- Haus, I), Berlin 1997, S. 31–73. andi 1988. Pp. XX–598. Laocoonte di bronzo, Laocoonte di Un’arte al plurale. L’impero ro- marmo. In: Winner, M., Andreae, mano, i Greci e i posteri. In: E. B.&C.Pietrangeli(Hg.),IlCor- Gabba e A. Schiavone (a cura di), tile delle Statue. Der Statuenhof Storia di Roma, IV: Caratteri e mor- des Belvedere im Vatikan, Mainz, fologie, Torino 1989, 827–878. 1998, S. 129–160. Zur kulturwissenschaftlichen Biblio- thek Warburg. Empfehlungen für eine Heimkehr. In: Bredekamp, H., Diers, M. & C. Schoell-Glass (eds.), Aby Warburg. Akten des interna- tionalen Symposiums, Hamburg 1990, Weinheim 1991, p. 115–123. Des ruines au musée. La destinée de la sculpture antique. In An- nales, E.S.C., XLVIII (1993). Kunstgeschichte als vergleichende Kulturwissenschaft: Aby Warburg, die Pueblo-Indianer und das Nach- leben der Antike. In: Gaehtgens, Thomas W. (Hg.), Künstlicher Aus- tausch/Artistic Exchange. Akten des XXVIII. Internationalen Kon- gresses für Kunstgeschichte, Ber- lin, 15.–20. Juli 1992, Berlin: Aka- demie Verlag, 1993, S. 139–158. Verbreitung und Wiederverwen- dung antiker Modelle. In: Beck, H. & K. Herngevoss-Dürkop (Hg.), Studien zur europäischen Skulptur im 12./13.Jahrhundert, Frankfurt/M.: Henrich Verlag, 1994, I (Text), S. 351–366, II (Abb.), S. 196–212. 94 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Ausbildung und beruflicher Werde- gang: 1972–1978 Studium der Chemie und Physik, Univ. Mainz und ETH Zürich 1978 Diplom, Johannes-Gutenberg- Universität Mainz 1978–1982 Promotion Johannes- Gutenberg-Universität Mainz 1982 Dr. rer. nat., Johannes-Guten- berg-Universität Mainz (summa cum laude) 1979–1983 Wissenschaftlicher Mit- arbeiter, Institut für Kernchemie, Johannes-Gutenberg - Universität Mainz Prof. Dr. 1983–1984 Research Associate, Johanna Stachel Nuclear Structure Laboratory, geb. 3. Dezember 1954 in München SUNY at Stony Brook, USA 1984–1985 Visiting Assistant Pro- fessor, Dept. of Physics, SUNY at Stony Brook Hauptfachrichtung: 1985–1989 Assistant Professor, Kernphysik Dept. of Physics SUNY at Stony Brook derzeitige berufliche Position: 1989–1994 Associate Professor, Professor für Experimentalphysik Dept. of Physics SUNY at Stony Brook Anschrift: 1994–1996 Professor, Dept. of dienstlich: Physics SUNY at Stony Brook Ruprecht-Karls-Universität Heidel- seit 1996 Professor, Physikalisches berg, Physikalisches Institut Institut, Universität Heidelberg Philosophenweg 12, Hauptarbeitsgebiete: 69120 Heidelberg Physik mit schweren Ionen; Quark- Tel.: 0 62 21/54 92 24 Genon-Plasma Fax: 0 62 21/54 93 60 e-mail: [email protected] Mitgliedschaften und Ehrungen heidelberg.de (Auswahl): privat: 1975–1982 Stipendiat der Stu- Melibokusstraße 16, 64665 Alsbach dienstiftung des Deutschen Volkes Zuwahlen 95

Preis der Johannes-Gutenberg- Veröffentlichungen (Auswahl): Universität für die beste Doktorar- Triaxiality and its dynamics in beit des Jahres 1982 104Ru investigated by multiple 1983–1985 Feodor-Lynen-Stipen- Coulomb excitation. In: Nucl. Phys. dium der Alexander-von-Hum- A, 383 (1982), S. 429 (gem. mit boldt-Stiftung N. Kaffrell, E. Grosse, H. Emling, 02/1986 Alfred P. Sloan Fellow- H. Folger, R. Kulessa, D. Schwalm). ship, USA Pion production in heavy ion colli- 03/1988 Presidential Young In- sions at E(lab)/A = 35 MeV. In: vestigator Award, USA Phys. Rev. Lett., 52 (1984), S. 255 1992–1995 Member, US Nuclear (gem. mit P. Braun-Munzinger, Science Advisory Committee P. Paul, L. Ricken, P. H. Zhang, 1993–1996 Member, Board on G. R. Young, F. E. Obenshain, Physics and Astronomy, National E. Grosse). Research Council, USA Pion Production in Medium Energy 1994–1997 Member, AUI Visiting Heavy Ion Reactions. In: Annu. Rev. Committee for Brookhaven Na- Nucl. Part. Sci., 37 (1987), S. 97 tional Laboratory Physics Depart- (gem. mit P. Braun-Munzinger). ment and Accelerators Stopping in high energy nucleus- seit 1995 Mitglied und stellver- nucleus collisions: analysis in the tretender Vorsitz, Experimentaus- Landau hydrodynamic model. In: schuß der GSI Phys. Lett. B, 216 (1989), S. 1 seit 1996 Member, CERN SPS (gem. mit P. Braun-Munzinger). Committee The E814 collaboration, Energy 1996–1998 Cochair NuPECC flow and stopping in relativistic working group Nucleus-Nucleus heavy ion collisions at E(lab)/A Collisions and the Phase Transi- =14.6 GeV. In: Phys. Rev. Lett., tions of Nuclear Matter 64 (1990), S. 1219 (gem. mit J. 1997 Fellow of the American Barrette et al.). Physical Society Pions from Resonance Decay in seit 1997 Spokesperson, CERN Brookhaven Relativistic Heavy SPS Experiment NA45/CERES Ion Collisions. In: Phys. Lett. B, seit 1999 Member, NIKHEF Scien- 253 (1991), S. 19 (gem. mit G. E. tific Advisory Committee Brown, G. Welke). seit 1999 Member, DESY Wissen- Relativistic Heavy Ion Physics at schaftlicher Rat CERN and BNL. In: Annu. Rev. Nucl. Part. Sci., 42 (1992), S. 537 Herausgebertätigkeit: (gem. mit G. R. Young). seit 1997 Supervisory Editor, Nu- The E814 collaboration, Baryon clear Physics A Distributions in Ultrarelativistic 96 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Nucleus-Nucleus Collisions. In: Z. Physik C, 59 (1993), S. 211 (gem. mit J. Barrette et al.). Probing the phase boundary be- tween hadronic matter and the quark-gluon plasma in relativistic heavy ion collisions. In: Nucl. Phys. A, 606 (1996), S. 320 (gem. mit P. Braun-Munzinger). Dynamics of ultra-relativistic nu- clear collisions with heavy beams: an experimental overview. In: Nucl. Phys. A, 638 (1998), S. 3c (gem. mit P. Braun-Munzinger).

Prof. Dr. Werner Sundermann geb. 22. Dezember 1935 in Thale/Harz

Hauptfachrichtung: Iranistik

derzeitige berufliche Position: Professor für Iranistik an der Freien Universität Berlin

Anschrift: dienstlich: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Akademienvor- haben Turfanforschung Unter den Linden 8, 10117 Berlin Tel.: 0 30/20 37 04 72 Fax: 0 30/20 37 04 67 e-mail: [email protected] privat: Moldaustraße 46, 10319 Berlin Zuwahlen 97

Ausbildung und beruflicher Werde- 1994 Dr. h.c. Bologna gang: 1997 Ehrenmitglied der American 1954–1958 Studium der Iranistik Oriental Society und Arabistik 1958–1970 Assistent, Oberassi- stent am Institut für Iranische und Veröffentlichungen (Auswahl): Kaukasische Sprachen der Hum- Mittelpersische und parthische kos- boldt-Universität und seinen Nach- mogonische und Parabeltexte der folgereinrichtungen Manichäer. Berliner Turfantexte IV, 1963 Dr. phil. Berlin, 1973. 1970–1990 Mitarbeiter des Zen- Mitteliranische manichäische Texte tralinstituts für Alte Geschichte und kirchengeschichtlichen Inhalts mit Archäologie der Akademie der einem Appendix von Nicholas Wissenschaften der DDR in Berlin Sims-Williams. Berliner Turfan- 1984 Dr. sc. phil. texte XI, Berlin, 1981. seit 1992 Arbeitsstellenleiter des Ein manichäisch-soghdisches Pa- Akademienvorhabens Turfanfor- rabelbuch. Berliner Turfantexte IV, schung der Berlin-Brandenburgi- Berlin, 1985. schen Akademie der Wissen- The Manichaean Hymn cycles Hu- schaften yadagmZn and Angad rošnZn in 1992 Honorarprofessor der Freien Parthian and Sogdian. Photo Editi- Universität Berlin on. Transcription and translation of hitherto unpublished texts, with Hauptarbeitsgebiete: critical remarks. Corpus Inscrip- Edition manichäischer, buddhisti- tionum Iranicarum. Supplementary scher und christlicher mittelirani- Series II, London, 1990. scher (mittelpersischer, parthischer Der Sermon vom Licht-Nous. Eine und soghdischer) Texte der Turfan- Lehrschrift des östlichen Ma- sammlung der BBAW, Studien zur nichäismus. Edition der parthi- vorislamischen Kultur Irans und zur schen und soghdischen Version, manichäischen Religion Berliner Turfantexte XVII, Berlin, 1992. Mitgliedschaften und Ehrungen Iranian Manichaean Turfan texts (Auswahl): in early publications (1904–1934), Korrespondierendes/Auswärtiges Corpus Inscriptionum Iranicarum, Mitglied folgender Akademien: Supplementary Series Vol. III, Düsseldorf 1988, Kopenhagen London, 1996. 1989, Academia Europaea 1990, Der Sermon von der Seele. Eine British Academy London 1991, Lehrschrift des östlichen Ma- Wien 1993 nichäismus. Edition der parthi- 98 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

schen und soghdischen Version mit einem Anhang von Peter Zie- me, Die türkischen Fragmente des „Sermons von der Seele“, Berliner Turfantexte XIX, Turnhout, 1997. Studien zur kirchengeschichtlichen Literatur der iranischen Manichäer I. AoF 13, 1986, S. 40–92, II. AoF 13, 1986, S. 239–317, III. AoF 14, 1987, S. 41–107. Namen von Göttern, Dämonen und Menschen in iranischen Versionen des manichäischen Mythos. AoF 6, 1979, S. 95–133. How Zoroastrian is Mani’s Dua- lism? In: Cirillo, L. & A. van Ton- gerloo (ed.), Atti del Terzo Con- Prof. Dr. gresso Internazionale di Studi Rolf Martin Zinkernagel „Manicheismo e Oriente Christia- geb. 6. Januar 1944 in Riehen, BS no Antico“ Arcavacata di Rende – Amantea31agosto–5settembre 1993, Lovanii, Napoli 1997, Hauptfachrichtung: S. 343–360. Medizin

derzeitige berufliche Position: ordentlicher Professor, Direktor des Instituts für Experimentelle Immu- nologie der Universität Zürich

Anschrift: dienstlich: Institut für Experimentelle Immuno- logie Departement Pathologie, Universitäts- spital Schmelzbergstraße 12, CH-8091 Zürich Tel.: 00 41/1/2 55 29 89 Fax: 00 41/1/2 55 44 20 e-mail: [email protected] Zuwahlen 99 privat: 1979–1988 Außerordentlicher Pro- Rebhusstraße 47, CH-8126 Zumikon, fessor, Institut für Pathologie, Abt. Tel.: 00 41/1/9 18 19 40 für Experimentelle Pathologie, Universitätsspital Zürich 1988–1992 Ordentlicher Professor Ausbildung und beruflicher Werde- (ad personam), Institut für Patho- gang: logie, Abt. für Experimentelle Pa- 1966 Externship, Glen Cove Com- thologie, Universitätsspital Zürich munity Hospital, Glen Cove, Long seit 1992 Ordentlicher Professor Island, NY, USA und Direktor des Instituts für Ex- 1969 Assistent, Chirurgie, Clara- perimentelle Immunologie Spital, Universität Basel 1969–1970 Postdoctoral Fellow, Hauptarbeitsgebiete: Labor für elektronische Mikros- Immunologie, Immunabwehr gegen kopie, Anatomisches Institut, Un- Viren versität Basel 1971–1973 Postdoctoral Fellow, Mitgliedschaften und Ehrungen Institut de Biochimie, Universität (Auswahl): Lausanne seit 1989 Academia Europea 1973–1975 Visiting Fellow, De- seit 1994 Deutsche Akademie der partment of Microbiology, The Naturforscher Leopoldina John Curtin School of Medical Re- seit 1996 US National Academy of search, Australian, National Uni- Sciences, Foreign Fellow versity, Canberra, Australia seit 1996 Australian Academy of 1975–1976 Associate (Assistant) Sciences, Foreign Fellow Professor, Department of Immun- seit 1998 Royal Society, Foreign pathology, Research Institute of Fellow Scripps Clinic, La Jolla, California 1982 Jung Stiftung (Hamburg) 1976–1979 Associate Member 1983 Paul Ehrlich Preis (Frankfurt (Associate Professor), Department 1986 Gairdner Foundation (Toronto) of Immunpathology, Scripps Clinic 1988 Louis Jeantet Foundation and Research Foundation, La (Geneva) Jolla, California 1995 Lasker Award (New York) 1977–1979 Adjunct Associate 1996 Nobelpreis für Medizin und Professor, Department of Pathol- Physiologie ogy, UCSD 1979 Member (Full Professor), Herausgebertätigkeit: Department of Immunpathology, seit 1983 Cellular Immunology Scripps Clinic and Research Foun- seit 1988 International Immunol- dation, La Jolla, California ogy 100 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

seit 1992 Immunology today U.S.A., 88 (1991), S. 8252 (gem. seit 1994 European Journal of mit B. F. Odermatt, M. Eppler, T. P. Immunology Leist, H. Hengartner). seit 1994 Immunity Ablation of „tolerance“ and in- duction of diabetes by virus infec- Veröffentlichungen (Auswahl): tion in viral antigen transgenic Restriction of in vitro T cell- mice. In: Cell, 65 (1991), S. 305 mediated cytotoxicity in lympho- (gem. mit P. S. Ohashi, S. Oehen, cystic choriomeningitis within a K. Bürki, H. Pircher, C. T. Ohashi, syngeneic or semiallogeneic sys- B. Odermatt, B. Malissen, H. Hen- tem. In: Nature, 248 (1974), S. 701 gartner). (gem. mit P. C. Doherty). The influence of antigen organiza- Cytotoxic T cells learn specificity tion on B cell responsiveness. In: for self H-2 during differentiation Science, 262 (1993), S. 1448 in the thymus. In: Nature, 271 (gem. mit M. F. Bachmann, U. H. (1978), S. 251 (gem. mit G. N. Rohrer, T. M. Kündig, K. Bürki, Callahan, J. Klein, G. Dennert). H. Hengartner). Tolerance induction in double spe- Fibroblasts as efficient antigen- cific T-cell receptor transgenic presenting cells in lymphoid or- mice varies with antigen. In: Na- gans. In: Science, 268 (1995), ture, 342 (1989), S. 559 (gem. mit S. 1343 (gem. mit T. M. Kündig, H. Pircher, K. Bürki, R. Lang, H. M. F. Bachmann, C. DiPaolo, J. J. L. Hengartner). Simard, M. Battegay, H. Lother, Viral escape by selection of cyto- A. Gessner, K. Kühlcke, P. S. toxic T cell-resistant virus variants Ohashi, H. Hengartner). in vivo. In: Nature, 346 (1990), Specific cytotoxic T cells elimi- S. 629 (gem. mit H. Pircher, D. nate cells producing neutralizing Moskophidis, U. Rohrer, K. Bürki, antibodies. In: Nature, 382 (1996), H. Hengartner). S. 726 (gem. mit O. Planz, P. Seiler, Virus-induced autoantibody re- H. Hengartner). sponse to a transgenic viral anti- gen. In: Nature, 344 (1990), S. 68 (gem. mit S. Cooper, J. Chambers, R. A. Lazzarini, H. Hengartner, H. Arnheiter). Virus-triggered acquired immu- nodeficiency by cytotoxic T-cell- dependent destruction of antigen- presenting cells and lymph follicle structure. In: Proc. Natl. Acad. Sci Nachruf

Wolfgang Beitz zum Gedenken

Am 23. November 1998 ist nach schwerer, mit großer Geduld ertra- gener Krankheit Professor Wolf- gang Beitz in Berlin verstorben. Hier geboren, aufgewachsen, stu- diert und gearbeitet, hat ihn seine Heimatstadt geprägt. Zehlendorf war sein Zuhause. Dem Leben zu- gewandt, immer kontaktfreudig und von leistungswilliger Sport- lichkeit bestimmt, entwickelte sich um ihn und seine Familie eine Quelle frohsinniger Lebendigkeit, die von bewährter Freundschaft getragen wurde. Die Entscheidung zum Ingenieur- Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. studium kam aus dem Herzen, Wolfgang Beitz wohl aber auch aus dem Verstand. (30. Juni 1935–23. November 1998) Beides hat sein Handeln zeitlebens bestimmt. Nach einem zügig und erfolgreich durchgeführten Studium des Maschinenbaus an der Technischen Universität Berlin folgte eine ihn ent- scheidend prägende Tätigkeit als Assistent bei Professor Cornelius am Lehr- stuhl für Maschinenelemente der Fakultät für Maschinenwesen an der TU Berlin. Hier erfuhr er seine wissenschaftliche Ausbildung als konstruktiver Maschinenbauingenieur, die er 1961 mit der Promotion zum Dr.-Ing. ab- 102 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder schloß. In dieser Phase seiner beruflichen Entwicklung formte er seine Nei- gungen und Fähigkeiten zur ingenieurwissenschaftlichen Arbeit, besonders auf dem Gebiet der methodischen Konstruktionslehre. Es folgte eine sechsjährige Industrietätigkeit im Bereich des Elektromaschi- nenbaus der AEG. Hier hat Wolfgang Beitz umfangreiche und richtungge- bende Erfahrungen als Konstrukteur sammeln können, die sein späteres Wir- ken als Hochschullehrer vielfältig motiviert und geleitet haben. Ihm wurde nach kurzer Zeit die Verantwortung für die Weiterentwicklung des Produkt- programms übertragen. Insbesondere waren neue Organisationsformen des Konstruierens einzuführen, die sich auf methodisches Vorgehen bei der Pro- duktentwicklung und Konstruktion stützten. Systemtechnisch angelegte Inno- vationsprozesse bestimmten seine Leitideen in der Praxis. Im Jahre 1969 wurde Wolfgang Beitz auf das traditionsreiche Ordinariat für Maschinenelemente der TU Berlin als Nachfolger von Professor Cornelius berufen. Von Beginn an wirkte er am Lehrstuhl und Institut, aber auch in der Fakultät mit hohem persönlichen Engagement. Zunächst galt es, das Fachge- biet zu erneuern. Wolfgang Beitz erkannte als einer ihrer ersten Pioniere die nachhaltige Bedeutung der Konstruktionsmethodik für eine Reform der Kon- struktionstechnik, die inzwischen durch die revolutionäre Entwicklung der Informationstechnik vor weitgreifende Veränderungen und neue Entfal- tungsmöglichkeiten gestellt wurde. Wolfgang Beitz sah sehr früh die Not- wendigkeit einer Integration der Rechnerunterstützung in den Konstruktions- prozeß. Dabei war es ihm sehr wichtig, eine fortschrittliche Ausbildung mit konstruktionspraktischer Denkweise zu verbinden. Seine Berufung im Jahre 1969 fiel in die Phase einer einseitig ausgerichteten Hochschulreform, die in der TU Berlin zur allgemeinen Auflösung der Fa- kultät für Maschinenwesen führte. Diese bis heute nicht überwundene Fehl- entwicklung hat Wolfgang Beitz mit Geduld und Zielstrebigkeit als langjäh- riger Dekan des Fachbereichs Maschinenbau und Produktionstechnik zu kor- rigieren versucht, indem er sich mit beharrlicher Aktivität der Universitätsre- form widmete. Die Lehre im Grundstudium war ihm ein besonderes Anliegen. Der Fort- schritt der elektronischen Datenverarbeitung hat zu einem Phasensprung in der Entwicklung des Maschinenbaus geführt, dessen Konsequenz Wolfgang Beitz schon sehr früh für die Konstruktionslehre erkannte. Als Methodiker war es ihm wichtig, systematisches Konstruieren mit der CAD-Technik zu verbinden und in dieser Kombination eine synthetische Konstruktionslehre zu vermitteln. Zusammen mit anderen bildete er Initiativen zur Entwicklung einer methodisch orientierten Konstruktionsschule, die große Anerkennung in Fachkreisen, aber auch international gefunden hat. Die als „Berliner Kreis“ Nachruf 103 unter Leitung von Wolfgang Beitz zusammengeschlossene Hochschulgruppe wird mit ihren hoffnungsvollen Ansätzen das begonnene Werk fortsetzen. Auch in der Deutschen Forschungsgemeinschaft genoß Wolfgang Beitz als Mitgestalter und Initiator neuer Forschungsgebiete ein hohes Ansehen. Nicht nur als aktiver Antragsteller und Forscher, sondern auch als Gutachter und Mitglied des Senats hat er wichtige Fachgebiete der Technikwissenschaft maßgeblich geprägt. Das umfangreiche Forschungsprogramm an seinem In- stitut, die Leitwirkung in Schwerpunktprogrammen, aber besonders auch die tragende Kooperation in Sonderforschungsbereichen bildeten die Grundlage seiner zahlreichen Forschungsaktivitäten, die in idealer Weise durch konkrete Industrieprojekte ergänzt wurden. Als nach der Wiedervereinigung die traditionsreiche Berlin-Brandenbur- gische Akademie der Wissenschaften neu gegründet wurde, leistete Wolfgang Beitz bei der Formierung der Klasse Technikwissenschaften eine dankbar entgegengenommene Aufbauarbeit. Er konnte die Erfahrung mit der schon vorher gegründeten Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft als langjähriges Beirats- und Vorstandsmitglied einbringen. Als Mitgründer des Konvents für Technikwissenschaften in der Union der Deutschen Akademien der Wissen- schaften hat er zukunftsweisende Arbeitsformen der Akademiearbeit mitge- staltet. Wolfgang Beitz war aber nicht nur im Bereich seines wissenschaftlichen Wirkens, sondern auch in der praxisorientierten Gemeinschaftsarbeit ver- schiedener Organisationen und Verbände mit nachhaltigem Erfolg engagiert. Viele Normen und Richtlinien, Leitkonzepte und Denkweisen gehen auf seine Initiative zurück. Er zeichnete sich immer wieder als Steuermann aus, der auch komplexe Werke zum Ziele führen konnte. Dabei zeigte er Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung: als mehrfacher Dekan des Fachbereichs, als Vorsitzender der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft, als Vorsitzen- der der Gutachterkommission der DFG, als Vorsitzender des Kuratoriums im VDI-Bezirksverein Berlin-Brandenburg und anderer VDI-Gremien sowie schließlich auch als Staatssekretär beim Senator für Wissenschaft und For- schung in Berlin. Die ihm erwiesenen Ehrungen sind in ihrer Breite und Bedeutung ein Spiegel seines Erfolges. Die Technische Universität Dresden verlieh ihm die Ehren- doktorwürde für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Konstruktionsforschung, aber auch für seine Mitwirkung bei der Neugestal- tung der Maschinenbaufakultäten in den neuen Bundesländern. Das Ehrenzei- chen des VDI, die Ehrennadel des DIN und die Ernennung zum Ehrenvorsit- zenden der VDI-Gesellschaft Entwicklung, Konstruktion und Vertrieb sind ein Ausdruck der hohen Anerkennung für seine wissenschaftliche Leistung, 104 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder aber auch für seine engagierte Gemeinschaftsarbeit. Die Ehrenprofessur der Zhejiang-Universität in Hangzhou/China ist nicht nur als Würdigung seiner langjährigen erfolgreichen Lehrtätigkeit als Konstruktionswissenschaftler zu verstehen, sondern auch ein Zeichen der Dankbarkeit für sein Bemühen um verstärkte internationale Zusammenarbeit. Als Autor und Herausgeber hat sich Wolfgang Beitz besonders hervorgetan. Seine „Konstruktionslehre“ gilt als Standardwerk für fortschrittliche Produkt- entwicklung. Mit großer Sorgfalt und Kompetenz gestaltete er seine Zeit- schrift „Konstruktion“ und die Herausgabe des Dubbel-Taschenbuches für den Maschinenbau. Er war im Springer-Verlag ein hochgeschätzter Bera- ter. Wolfgang Beitz ist zu früh gegangen. Viele seiner Pläne sind unvollendet geblieben. Was jedoch in der Nachwelt fortwirkt, ist ein großes Ingenieur- werk, das die Maschinenkonstruktion in drei Jahrzehnten maßgeblich beein- flußt hat. Es bleibt sein wissenschaftliches Erbe, es bleibt die Erinnerung an seine aus- strahlende Persönlichkeit als Ingenieur, es bleibt aber auch die Dankbarkeit einer Generation von Schülern, die durch sein Vorbild und Können geformt wurden. Seine unermüdliche Sorge galt bis zuletzt der Technischen Universität Berlin. Aus ihr entwachsen, war es sein redliches Bemühen, sie zukunftsorientiert zu gestalten. Seine Kollegen, Freunde und Schüler empfinden tiefen Dank und großen Respekt vor seinem Lebenswerk. Von Schmerz und Trauer erfüllt, haben wir von Wolfgang Beitz Abschied genommen.

Günter Spur Mitglieder des Konvents 105 Mitglieder des Konvents

Die Akademiemitglieder aller bestehenden interdisziplinären Arbeitsgruppen bilden den Konvent. Vorsitzender ist der Präsident (Art. 7 (1) und (2) des Staatsvertrages). Im Jahre 1998 gehörten dem Konvent an: Paul B. Baltes, Heinz Bielka, Manfred Bierwisch, Lorraine J. Daston, Jürgen Ehlers, Georg Elwert, Wolfram Fischer, Wolfgang Fratzscher, Angela D. Friederici, Siegfried Großmann, Hanfried Helmchen, Hasso Hofmann, Rein- hard Hüttl, Helmut Koch, Jürgen Kocka, Karl Ulrich Mayer, Christian Meier, Randolf Menzel (bis 7/98), Dieter Mewes, Jürgen Mittelstraß, Peter Moraw, Herfried Münkler, Friedhelm Neidhardt, Klaus Pinkau, Frank Rösler (bis 7/98), Dieter Simon, Wolf Singer (bis 7/98), Karl Stephan, Rüdiger Wehner (bis 7/98), Conrad Wiedemann, Klaus Zernack 106 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen

Arbeitsgruppe: Altern und gesellschaftliche Entwicklung (AGE)

Sprecher: Prof. Dr. Paul B. Baltes Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. Karl U. Mayer Mitglieder: Prof. Dr. Georg Elwert, Prof. Dr. Angela D. Friederici, Prof. Dr. Wolfgang Gerok, Prof. Dr. Hanfried Helmchen, Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen (Berlin) :LVVHQVFKDIWOLFKH 0LWDUEHLWHULQQHQ 3' 'U 8UVXOD 0 6WDXGLQJHU %HUOLQ  'U .DUO 0 1HKHU %HUOLQ $QVSUHFKSDUWQHU Prof. Dr. Paul B. Baltes Adresse: MPI für Bildungsforschung, Lentzeallee 94, 14195 Berlin, Telefon: 0 30/82 40 62 55/-6, Fax: 0 30/8 24 99 39, e-mail: [email protected] Dr. Karl M. Neher Adresse: MPI für Bildungsforschung, Lentzeallee 94, 14195 Berlin, Telefon: 0 30/82 40 62 89, Fax: 0 30/8 24 99 39, e-mail: [email protected]

Arbeitsgruppe: Regelwissen und Regellernen in biologischen Systemen. Zur Dynamik und Struktur von Gedächtnisprozessen (RULE)

Sprecherin: Prof. Dr. Angela D. Friederici Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. Randolf Menzel

Mitglieder: Prof. Dr. Paul B. Baltes, Prof. Dr. Manfred Bierwisch, Prof. Dr. Frank Rösler, Prof. Dr. Wolf Singer, Prof. Dr. Dietmar Todt (Berlin), Prof. Dr. Rüdiger Wehner, Prof. Dr. Jürgen Weissenborn (Potsdam)

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen: Damir Cavar, Steven Fry, Attila Fülöp, Jutta Kray, Katja Kühn, Lars Muckli, Roger Mundry, Ricarda Schubotz, Judith Streb, Ralf Vogel Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen 107

Ansprechpartner: Prof. Dr. Angela D. Friederici Adresse: MPI für neuropsychologische Forschung, Stephanstraße 1a, 04103 Leipzig, Telefon: 03 41/9 94 01 11/-2, Fax: 03 41/9 94 01 13, e-mail: [email protected] Prof. Dr. Randolf Menzel Adresse: Freie Universität Berlin, Institut für Neurobiologie, Königin-Luise- Straße 28–30, 14195 Berlin, Telefon: 0 30/8 38 39 30, Fax: 0 30/8 38 54 55, e-mail: [email protected]

Arbeitsgruppe: Strategien zur Abfallenergieverwertung – ein Beitrag zur Entropiewirtschaft

Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang Fratzscher Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. Karl Stephan

Mitglieder: Prof. Dr. Wolfram Fischer, Prof. Dr. Siegfried Großmann, Prof. Dr. Klaus Hartmann (Berlin), Prof. Dr. Dietrich Hebecker (Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Hasso Hofmann, Prof. Dr. Reinhard Hüttl, Prof. Dr. Klaus Lucas (Duisburg), Prof. Dr. Werner Meng (Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Dieter Mewes, Prof. Dr. Ortwin Renn (Stuttgart), Prof. Dr. Martin Weisheimer (Halle)

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen: Dipl.-Geogr. Oliver Bens (Cottbus), Dr. Monika Bergmeier (Berlin), Dr. Klaus Michalek (Berlin), Dr. Alexander Tokarz (Hannover)

Ansprechpartner: Prof. Dr. Wolfgang Fratzscher Adresse: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Thermo- dynamik, Energietechnik und Strömungsmechanik, 06217 Halle, Telefon: 0 34 61/46 28 53, Fax: 0 34 61/46 28 93, e-mail: [email protected] Dr. Klaus Michalek Adresse: Bergstraße 15a, 63589 Linsengericht, Telefon/Fax: 0 60 51/7 56 22 108 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Arbeitsgruppe: Berliner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert

Sprecher: Prof. Dr. Jürgen Kocka Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. Wolfram Fischer

Mitglieder: Prof. Dr. Heinz Bielka, Prof. Dr. Manfred Bierwisch, Prof. Dr. Lorraine Daston, Prof. Dr. Jürgen Ehlers, Prof. Dr. Helmut Koch, Prof. Dr. Peter Moraw, Prof. Dr. Klaus Pinkau, Prof. Dr. Klaus Zernack

Kooperationspartner/innen: Prof. Dr. Mitchell Ash (Wien), Prof. Dr. Laetitia Boehm (München), Prof. Dr. Rüdiger vom Bruch (Berlin), Prof. Dr. Conrad Grau (Berlin), Prof. Dr. Wolfgang Hardtwig (Berlin), Prof. Dr. Rudolf Vierhaus (Göttingen)

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Rainer Hohlfeld, Dr. Peter Nötzoldt, Peter Th. Walther, Ph.D.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Jürgen Kocka Adresse: Freie Universität Berlin, FB Geschichtswissenschaften, Koser- straße 20, 14195 Berlin, Telefon: 0 30/8 38 45 38, Fax: 0 30/8 38 35 40, e-mail: [email protected] Peter Th. Walther, Ph.D. Adresse: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jäger- straße 22/23, 10117 Berlin, Telefon: 0 30/20 37 06 24/-6 41/-2 81, Fax: 0 30/20 37 04 44, e-mail: [email protected]

Arbeitsgruppe: Gemeinwohl und Gemeinsinn

Sprecher: Prof. Dr. Herfried Münkler

Mitglieder: Prof. Dr. Hasso Hofmann, Prof. Dr. Hans Joas, Prof. Dr. Christian Meier, Prof. Dr. Friedhelm Neidhardt, Prof. Dr. Conrad Wiedemann

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Karsten Fischer, Dr. Marcus Llanque Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen 109

Ansprechpartner: Prof. Dr. Herfried Münkler Adresse: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften, Ziegelstr. 13c, 10117 Berlin, Briefpost: Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Telefon: 0 30/20 93 14 24, Fax: 0 30/20 93 13 24 Dr. Karsten Fischer, Dr. Marcus Llanque Adresse: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jäger- straße 22/23, 10117 Berlin, Telefon: 0 30/20 37 02 03/-5 82, Fax: 0 30/20 37 04 44

Arbeitskreis: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts

Mitglieder: Mag. Hanno Biber (Wien), Prof. Dr. Manfred Bierwisch, Dr. Alexander Geyken (Berlin), Prof. Dr. Wolfgang Klein, Dr. Wolf-Hagen Krauth (Berlin), Prof. Dr. Ingo Reiffenstein (Wien), Prof. Dr. Dieter Simon, Dr. Angelika Storrer (Mannheim)

Ansprechpartner: Prof. Dr. Wolfgang Klein Adresse: MPI für Psycholinguistik, Postfach 11 42, 47552 Kranenburg/Nieder- rhein, Telefon: 00 31/24/3 52 19 11, Fax: 00 31/24/3 52 12 13, e-mail: [email protected] Dr. Wolf-Hagen Krauth Adresse: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jäger- straße 22/23, 10117 Berlin, Telefon: 0 30/20 37 06 05, Fax: 0 30/20 37 04 44, e-mail: [email protected]

Arbeitskreis: Frauen in Akademie und Wissenschaft

Sprecherin: Prof. Dr. Lorraine Daston Stellvertretende Sprecherin: Prof. Dr. Karin Hausen (Berlin)

Mitglieder: Prof. Dr. Bettina Heintz (Mainz), Dr. Wolf-Hagen Krauth (Berlin), Dr. An- nette Vogt (Berlin), PD Dr. Theresa Wobbe (Berlin) 110 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Britta Görs, Petra Hoffmann, Ina Lelke, Dr. Monika Mommertz Ansprechpartner: Prof. Dr. Lorraine Daston Adresse: MPI für Wissenschaftsgeschichte, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin, Telefon: 0 30/22 66 71 31, Fax: 0 30/22 66 72 93, e-mail: [email protected] PD Dr. Theresa Wobbe Adresse: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jäger- straße 22/23, 10117 Berlin, Telefon: 0 30/20 37 06 08, Fax: 0 30/20 37 02 14, e-mail: [email protected]

Projekt: Selbstverständnis der Technikwissenschaften Projektleiter: Prof. Dr. Günter Spur Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Carsten Schröder (Berlin) Ansprechpartner: Prof. Dr. Günter Spur Adresse: Technische Universität Berlin, Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb, Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin, Telefon: 0 30/39 00 61 00, Fax: 0 30/3 99 65 72, e-mail: [email protected] Dr. Wolf-Hagen Krauth Adresse: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jäger- straße 22/23, 10117 Berlin, Telefon: 0 30/20 37 06 05, Fax: 0 30/20 37 04 44, e-mail: [email protected] Kommissionen und Arbeitsstellen der Akademienvorhaben 111 Kommissionen für die Betreuung der Akademienvorhaben; Arbeitsstellen

Zur Abstimmung der kommissionsübergreifenden Prinzipien und Maßstäbe für die Arbeit der Langzeitvorhaben wurde eine zentrale Kommission gebildet, der alle Vorsitzenden der Einzelkommissionen (siehe folgende Übersicht) ange- hören.

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Altertumswissenschaften

Vorsitzender: Prof. Dr. Bernd Seidensticker Mitglieder: Prof. Dr. Géza Alföldy (Heidelberg), Prof. Dr. Walter Burkert, Prof. Dr. Albrecht Dihle (Heidelberg), Prof. Dr. Werner Eck (Köln), Prof. Dr. Widu-Wolfgang Ehlers (Berlin), Prof. Dr. Peter Herrmann (Hamburg), Prof. Dr. Christian Meier, Prof. Dr. Carl Werner Müller (Saarbrücken), Prof. Dr. Wilfried Nippel, Prof. Dr. Maria Radnoti-Alföldi (Frankfurt a. M.), Prof. Dr. Wolfgang Schenkel (Tübingen), Prof. Dr. Kurt-Victor Selge, Prof. Dr. Fried- helm Winkelmann (Berlin)

Arbeitsstelle: Inscriptiones Graecae

Projektleiter: Prof. Dr. Peter Herrmann Arbeitsstellenleiter: PD Dr. Klaus Hallof Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Ulrike Egelhaaf-Gaiser (ab 1. März 1998), Renate Heinrich, Dr. Daniel Strauch (bis 31. Dezember 1998) Sitzland: Berlin Adresse: Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 73

Arbeitsstelle: Corpus Medicorum Graecorum/Latinorum

Projektleiter: Prof. Dr. Carl Werner Müller Arbeitsstellenleiterin: Dr. sc. Jutta Harig-Kollesch (bis 31. Dezember 1998) Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. sc. Diethard Nickel, Prof. Dr. Gotthard Strohmaier 112 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 03 96

Arbeitsstelle: Griechisches Münzwerk Projektleiterin: Prof. Dr. Maria Radnoti-Alföldi Arbeitsstellenleiterin: Dr. habil. Edith Schönert-Geiß (bis 31. August 1998) Dr. Ulrike Peter (ab 1. September 1998) Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Holger Komnick (ab 1. November 1998), Dr. Ulrike Peter (bis 31. August 1998) Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 02 77

Arbeitsstelle: Polybios-Lexikon Projektleiter: Prof. Dr. Bernd Seidensticker Arbeitsstellenleiterin: Dr. Melsene Schäfer Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Christian-Friedrich Collatz, Hadwig Helms Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 02 48

Arbeitsstelle: Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte Projektleiter: Prof. Dr. Albrecht Dihle Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Jürgen Dummer Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Ursula Peters, Dr. Franz Xaver Risch Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 03 94

Arbeitsstelle: Corpus Inscriptionum Latinarum Projektleiter: Prof. Dr. Géza Alföldy Arbeitsstellenleiter: Dr. Manfred G. Schmidt Kommissionen und Arbeitsstellen der Akademienvorhaben 113

Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Marcus Dohnicht, Karin Iffert, Peter Kruschwitz (ab 1. Januar 1998), Dr. Volker Weber Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 02 12

Arbeitsstelle: Prosopographia Imperii Romani Projektleiter: Prof. Dr. Werner Eck Arbeitsstellenleiter: Dr. habil. Klaus Wachtel Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Matthäus Heil, Dr. Anika Strobach Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 05 26

Arbeitsstelle: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Projektleiter: Prof. Dr. Friedhelm Winkelmann Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Ralph-Johannes Lilie Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Claudia Ludwig, Thomas Pratsch Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 02 90

Arbeitsstelle: Altägyptisches Wörterbuch Projektleiter: Prof. Dr. Wolfgang Schenkel Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Walter F. Reineke (bis 31. Mai 1998) PD Dr. Stephan Seidlmayer (ab 1. Juni 1998) Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Adelheid Burkhardt, Dr. Marianne Eaton-Kraus (Heckmann-Wentzel- Stiftung; ab 1. November 1998), Dr. Elke Freier (bis 30. April 1998), Dr. Stefan Grunert, Prof. Dr. Walter F. Reineke (ab 1. Juni 1998), Dr. Ingelore Hafemann, Yasser Sabek (DFG), Elka Windus-Staginsky (DFG) Sitzland: Berlin Adresse: Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 71 114 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Geisteswissenschaftliche Klasse Mittelalter-Kommission

Vorsitzender: Prof. Dr. Peter Moraw Mitglieder: Prof. Dr. Hartmut Boockmann (Göttingen, †15. Juni 1998), Prof. Dr. Kaspar Elm, Prof. Dr. Johannes Helmrath (Berlin), Prof. Dr. Achim Hubel (Bamberg), Prof. Dr. Rudolf Schieffer (München), Prof. Dr. Kurt-Victor Selge, Prof. Dr. Dieter Simon, Prof. Dr. Klaus Zernack

Arbeitsstelle: Monumenta Germaniae Historica Projektleiter: Prof. Dr. Kaspar Elm Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Eckhard Müller-Mertens Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Prof. Dr. Wolfgang Eggert, Ulrike Hohensee (27. Juli 1996 bis 31. Dezember 1998 Erziehungsurlaub), Mathias Lawo, Dr. Michael Lindner, Dr. Olaf Rader Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 02 39

Arbeitsstelle: Regesten-Edition der Urkunden und Briefe Kaiser Friedrichs III. (1440–1493) Projektleiter: Prof. Dr. Peter Moraw Arbeitsstellenleiter: Dr. Eberhard Holtz Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dr. Elfie-Marita Eibl Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 70

Arbeitsstelle: Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi Projektleiter: Prof. Dr. Achim Hubel Arbeitsstellenleiter: Dr. habil. Erhard Drachenberg Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Monika Böning, Dr. Eva Fitz, Dr. Ulrich Hinz (ab 1. Januar 1998), Dr. Bernd Konrad (DBU-Projekt) Kommissionen und Arbeitsstellen der Akademienvorhaben 115

Sitzland: Brandenburg Adresse: Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam, Tel.: 03 31/2 79 61 13

Arbeitsstelle: Die deutschen Inschriften des Mittelalters

Projektleiter: Prof. Dr. Hartmut Boockmann († 15. Juni 1998) Prof. Dr. Peter Zahn (14. Oktober bis 14. Dezember 1998)

Arbeitsstellenleiter: Dr. habil. Joachim Zdrenka Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Renate Johne, Martina Voigt

Sitzland: Brandenburg Adresse: Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam, Tel.: 03 31/2 79 61 03

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm

Vorsitzender: Prof. Dr. Manfred Bierwisch Mitglieder: Prof. Dr. Walther Dieckmann (Berlin), Prof. Dr. Karin Donhauser (Berlin), Prof. Dr. Helmut Henne (Braunschweig), Prof. Dr. Wolfgang Klein, Prof. Dr. Hartmut Schmidt (Mannheim), Prof. Dr. Werner Welzig (Wien), Prof. Dr. Conrad Wiedemann

Arbeitsstelle: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung

Projektleiter: Prof. Dr. Hartmut Schmidt

Arbeitsstellenleiterin: Dr. Gerlinde Pfeifer Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Christina Grimm, Dr. Anna Huber (bis 30. Juni 1998), Dr. Heinrich Peter- mann, Dr. Lutz Sattler, Marco Scheider, Dr. Norbert Schrader, Jörg Schröder (ab 1. Juli 1998), Dr. Christiane Unger

Sitzland: Berlin Adresse: Prenzlauer Promenade 149–152, 13189 Berlin, Tel.: 0 30/4 79 71 30 116 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Philologisch-Historische Klasse der Akademie der Wissenschaften in Göttingen Philologisch-Historische Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Geisteswissenschaftliche Klasse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Interakademische Kommission für das Goethe-Wörterbuch

Vorsitzender: Prof. Dr. Ernst A. Schmidt (Tübingen)

Mitglieder: Prof. Dr. Wilfried Barner (Göttingen), Prof. Dr. Manfred Bierwisch, Prof. Dr. Heimo Reinitzer (Hamburg), Prof. Dr. Hartmut Schmidt (Mann- heim), Prof. Dr. Jochen Schmidt (Freiburg)

Arbeitsstelle: Goethe-Wörterbuch

Projektleiter: Prof. Dr. Hartmut Schmidt

Arbeitsstellenleiter: Dr. Josef Mattausch Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Eva Beck, Dr. Robert Charlier (ab 1. April 1998), Dr. habil. Herbert Küstner (HSP), Dr. Gert Liebich, Dr. Nikolaus Lohse, Brigitte Mattausch, Katherina Mittendorf, Dr. Michael Schilar (HSP), Dorothee Schröter (bis 31. März 1998), Dr. Cornelia Winkelmann

Sitzländer: Berlin und Sachsen Adresse (Berlin): Prenzlauer Promenade 149–152, 13189 Berlin, Tel.: 0 30/ 4797182 Adresse (Leipzig): Sternwartenstraße 31, 04103 Leipzig, Tel.: 03 41/9 60 72 11

Kommission Germanistik: Editionen

Vorsitzender: Prof. Dr. Conrad Wiedemann Mitglieder: Prof. Dr. Kurt Gärtner (Trier), Prof. Dr. Hans-Albrecht Koch (Bremen/Berlin), Prof. Dr. Norbert Miller Kommissionen und Arbeitsstellen der Akademienvorhaben 117

Arbeitsstelle: Deutsche Texte des Mittelalters

Projektleiter: Prof. Dr. Kurt Gärtner Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Rudolf Bentzinger Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Annegret Haase, Anne-Beate Riecke Sitzland: Berlin Adresse: Prenzlauer Promenade 149–152, 13189 Berlin, Tel.: 0 30/4 79 71 45

Arbeitsstelle: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen – Goedekes Grundriss –

Projektleiter: Prof. Dr. Hans-Albrecht Koch Arbeitsstellenleiter: Dr. Herbert Jacob Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Marianne Jacob, Thomas Lindenberg Sitzland: Berlin Adresse: Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 80

Arbeitsstelle: Forster-Ausgabe

Projektleiter: Prof. Dr. Conrad Wiedemann Arbeitsstellenleiter: Klaus-Georg Popp Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 02 29

Arbeitsstelle: Wieland: Gesammelte Werke

Projektleiter: Prof. Dr. Conrad Wiedemann Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Siegfried Scheibe Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Klaus Gerlach, Dr. Uta Motschmann Sitzland: Berlin Adresse: Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 69 118 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Arbeitsstelle: Jean-Paul-Edition Projektleiter: Prof. Dr. Norbert Miller Arbeitsstellenleiterin: Monika Meier Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiterin: Angela Goldack Sitzland: Brandenburg Adresse: Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam, Tel.: 03 31/2 79 61 04

Arbeitsstelle: Bibliographische Annalen – Literatur in der DDR 1963–1989/90 – Projektleiter: Prof. Dr. Conrad Wiedemann Arbeitsstellenleiter: Horst Tanneberger Hauptamtlicher wissenschaftlicher Mitarbeiter: Dr. Reinhard Hillich Sitzland: Brandenburg Adresse: Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam, Tel.: 03 31/2 79 61 18

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Jahresberichte für deutsche Geschichte

Vorsitzender: Prof. Dr. Jürgen Kocka (bis 30. April 1998) Prof. Dr. Heinz Schilling (ab 1. Mai 1998) Mitglieder: Prof. Dr. Kaspar Elm, Dr. Antonius Jammers (Berlin), Prof. Dr. Jürgen Kocka (ab 1. Mai 1998), Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann (Berlin), Prof. Dr. Wolfgang J. Mommsen (Düsseldorf), Prof. Dr. Heinz Schilling (bis 30. April 1998)

Arbeitsstelle: Jahresberichte für deutsche Geschichte Projektleiter: Prof. Dr. Wolfgang J. Mommsen Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Wolfgang Wächter Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Bodo Becker, Dr. Brigitte Berlekamp, Petra Limbach, Dr. Michéle Schubert (ab 1. April 1998), Dr. Johannes Thomassen Kommissionen und Arbeitsstellen der Akademienvorhaben 119

Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 06 48

Sozialwissenschaftliche Klasse Kommission Marx-Engels-Gesamtausgabe

Vorsitzender: Prof. Dr. Herfried Münkler Mitglieder: Prof. Dr. Hans-Peter Harstick (Braunschweig), Prof. Dr. Dieter Henrich (München), Prof. Dr. Wolfgang Schieder (Köln)

Arbeitsstelle: Marx-Engels-Gesamtausgabe Projektleiter: Prof. Dr. Hans-Peter Harstick Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Manfred Neuhaus (ab 1. Februar 1998) Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Angelika Hechenblaickner (bis 30. April 1998), Dr. Jürgen Herres, Dr. Gerald Hubmann (ab 1. August 1998), Dr. Claudia Reichel (ab 1. August 1998), Dr. Regina Roth, Dr. Hanno Strauß, Dr. sc. Erich Vollgraf Sitzländer: Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen Adresse (Berlin): Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 06 37

Sozialwissenschaftliche Klasse Kommission Feuerbach-Gesamtausgabe

Vorsitzender: Prof. Dr. Herfried Münkler Mitglieder: Prof. Dr. Alfred Schmidt (Frankfurt/M.), Prof. Dr. Erich Thies (Bonn)

Arbeitsstelle: Feuerbach-Gesamtausgabe Projektleiter: Prof. Dr. Herfried Münkler Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Werner Schuffenhauer Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Manuela Köppe, Dr. Christine Weckwerth Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 06 16 120 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Turfanforschung

Vorsitzender: Prof. Dr. Kurt-Victor Selge Mitglieder: Prof. Dr. Ronald E. Emmerick (Hamburg), Prof. Dr. Ulrich Haarmann, Prof. Dr. Hans-Joachim Klimkeit (Bonn), Prof. Dr. David Neil MacKenzie (Anglesey, GB), Prof. Dr. Semih Tezcan (Bamberg)

Arbeitsstelle: Turfanforschung

Projektleiter: Prof. Dr. Ronald E. Emmerick

Arbeitsstellenleiter: Prof. Dr. Werner Sundermann Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Ingrid Warnke, Prof. Dr. Peter Zieme

Sitzland: Berlin Adresse: Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 72

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Alexander-von-Humboldt-Forschung und Wissenschaftshistorische Studien

Vorsitzender: Prof. Dr. Jürgen Trabant Mitglieder: Prof. Dr. Lorraine J. Daston, Prof. Dr. Jürgen Ehlers, Prof. Dr. Johann Götschl (Graz), Prof. Dr. Theodor Hiepe, Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, Prof. Dr. Irmgard Müller (Bochum), Prof. Dr. Hans Schadewaldt (Düsseldorf)

Arbeitsstelle: Alexander-von-Humboldt-Forschung

Projektleiter: Prof. Dr. Jürgen Trabant Arbeitsstellenleiter: Dr. Christian Suckow Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Ulrike Leitner, Dr. Ingo Schwarz Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 02 18 Kommissionen und Arbeitsstellen der Akademienvorhaben 121

Arbeitsstelle: Wissenschaftshistorische Studien Projektleiter: Prof. Dr. Hans Schadewaldt Sprecherin: Dr. sc. Petra Gentz-Werner Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Herbert Pieper, Dr. habil. Klaus Wenig Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 06 19

Philologisch-Historische Klasse der Akademie der Wissenschaften in Göttingen Geisteswissenschaftliche Klasse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Kommission Leibniz-Edition

Vorsitzender: Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß Mitglieder: Prof. Dr. Martin Kneser (Göttingen), Prof. Dr. Günther Patzig (Göttingen), Prof. Dr. Hans Poser (Berlin), Prof. Dr. Erhard Scheibe (Hamburg), Prof. Dr. Ludwig Siep (Münster), Prof. Dr. Wilhelm Totok (Hannover)

Arbeitsstelle: Leibniz-Edition Projektleiter: Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß Arbeitsstellenleiter: Dr. Hartmut Rudolph Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Rosemarie Caspar, Dr. sc. Hartmut Hecht (HSP), Dr. Rüdiger Otto, Dr. Sabine Sellschopp Sitzland: Brandenburg Adresse: Am Neuen Markt 8, 14467 Potsdam, Tel.: 03 31/2 79 61 23

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Protokolle des Preußischen Staatsministeriums

Vorsitzender: Prof. Dr. Jürgen Kocka Mitglieder: Prof. Dr. Wolfram Fischer, PD Dr. Wolfgang Neugebauer (Berlin), Prof. Dr. Hagen Schulze (Berlin), Prof. Dr. Werner Vogel (Berlin), Prof. Dr. Peter Christian Witt (Kassel), Prof. Dr. Klaus Zernack 122 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder

Arbeitsstelle: Protokolle des Preußischen Staatsministeriums (1817–1934/38) Projektleiter: PD Dr. Wolfgang Neugebauer Arbeitsstellenleiter: Dr. sc. Reinhold Zilch (bis 30. April 1998, HSP) Arbeitsstellenleiterin: Dr. Bärbel Holtz (ab 1. Mai 1998) Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Bärbel Holtz (bis 30. April 1998), Dr. Rainer Paetau, Dr. Christina Rathgeber, Dr. Gerhard Schulze, Dr. Hartwin Spenkuch, Dr. sc. Reinhold Zilch (ab 1. Mai 1998, HSP) Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 77

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe

Vorsitzender: Prof. Dr. Wilhelm Voßkamp Mitglieder: Prof. Dr. Hendrik Birus (München), Prof. Dr. Karlfried Gründer (Berlin), Prof. Dr. Kurt-Victor Selge

Arbeitsstelle: Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe Projektleiter: Prof. Dr. Kurt-Victor Selge Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter: Prof. Dr. Andreas Arndt, Prof. Dr. Walter Jaeschke (bis 14. Juli 1998), Dr. Wolfgang Virmond Sitzland: Berlin Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 05 54

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Nietzsche-Edition Vorsitzender: Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß Mitglieder: Dr. Jochen Golz (Weimar), Prof. Dr. Martin Hellwig, Prof. Dr. Hasso Hofmann, Prof. Dr. Wolfram Hogrebe (Bonn), Prof. Dr. Wolf Lepenies, Prof. Dr. Conrad Wiedemann Kommissionen und Arbeitsstellen der Akademienvorhaben 123

Geisteswissenschaftliche Klasse Kommission Wilhelm von Humboldt-Ausgabe

Vorsitzender: Prof. Dr. Manfred Bierwisch (bis November 1998) Prof. Dr. Jürgen Trabant (ab Dezember 1998) Mitglieder: Prof. Dr. Manfred Bierwisch (ab Dezember 1998), Prof. Dr. Kurt Müller-Vollmer (Stanford, CA), Prof. Dr. Frans Plank (Konstanz), Prof. Dr. Jürgen Trabant (bis November 1998)

Geisteswissenschaftliche Klasse Herausgebergremium Karl-Philipp-Moritz-Ausgabe

Prof. Dr. Anneliese Klingenberg (Weimar), Prof. Dr. Albert Meier (Kiel), Prof. Dr. Conrad Wiedemann

Arbeitsstelle: Karl-Philipp-Moritz-Ausgabe Arbeitsstellenleiter: Dr. Christof Wingertszahn Hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Yvonne Pauly, Claudia Sedlarz Adresse: Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Tel.: 0 30/20 37 04 34 124 Organe, Gremien, Einrichtungen, Mitglieder Kuratorium der Hermann und Elise geborene Heckmann Wentzel-Stiftung

Heinz Bielka, Ernst Schmitz, Wilhelm Voßkamp, Hans-Günther Wagemann, Christine Windbichler

Findungskommission für die Verleihung von Akademiepreisen

Heinz Schilling (Vorsitzender), Heinz Duddeck, Hanfried Helmchen, Robert Schlögl, Christian Tomuschat II. Arbeit im Berichtsjahr S. 126 VAKAT Festveranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am 27. Juni 1998, 10.30 Uhr im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften veranstaltete ihre jährlich stattfindende öffentliche Festveranstaltung am 27. Juni 1998. Die künstlerische Gestaltung übernahm die Metropolitan Jazz Band Berlin, die anläßlich der Festveranstaltung gegründet wurde. Sie besteht aus Lehrern und Schülern der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.

Begrüßung durch den Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Dieter Simon

Herr Senator Radunski, Herr Minister Reiche, meine Damen und Herren! Im Namen der Mitglieder und Mitarbeiter der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften heiße ich Sie bei unserer heutigen Festver- sammlung herzlich willkommen. Heute ist ein besonderer Tag. Manche in diesem Saal werden wissen, welche Bewandtnis es mit dem 27. Juni hat. Viele werden es aber auch nicht oder je- denfalls nicht genau wissen. Das ist eine Folge unserer säkularisierten Da- seinsweise. Die selbstverständliche Kenntnis christlicher Legenden, also der im Gottesdienst zu lesenden Abschnitte aus den Heiligenerzählungen, steht auf der roten Liste des im Aussterben begriffenen Kulturwissens. Für das Kulturwissen dieser Stadt sind Sie, lieber Herr Radunski zuständig, für dasjenige des Landes Brandenburg Sie, lieber Herr Reiche. Meine Freude über Ihre Anwesenheit kann ich daher zwanglos mit der unstreitig kultur- wissenschaftlichen Feststellung würzen, daß ich es besonders schön finde, Sie heute am Tag der Siebenschläfer bei uns zu haben.

Siehe auch „Die Künstler der Festveranstaltung“. 128 Berichtsjahr

Was offenkundig jeglicher Anspielung entbehrt. Denn ich sagte: „am Tag der Siebenschläfer“, nicht: „des Siebenschläfers“. Der einzahlige Siebenschläfer ist, wie Senator Radunski vermutlich aufgrund seiner, der Ökonomie nicht fernstehenden, früheren Prägung durch Recht und Geschichte weiß, ein graues eichhörnchenähnliches Nagetier. Es war bei den alten Römern ein hochgehandelter Leckerbissen, der in Käfigen gehalten und marktförmig gehandelt wurde. Mit diesem Siebenschläfer, der auch „Bilch“ oder „Schlafmaus“ heißt, hätte man mancherlei anspielerischen Unsinn trei- ben können, denn über den Bilch wird berichtet, daß er sich in unwirtlichen Zeiten – und hätten wir nicht gerade solche? – einfach in eine Ecke kuschelt und schläft, bis das Wetter wieder besser ist. Eine solche gesteigerte und gleichzeitig natürliche Befähigung zum „Aussitzen“ durch „Ausschlafen“ möchte sich wohl mancher von uns dann und wann wünschen. Dagegen sind jene Siebenschläfer, denen im Gegensatz zur „Schlafmaus“ im Legendarium ein Tag gewidmet wurde, sieben christliche Jünglinge – wie nun wiederum Minister Reiche wissen dürfte, der ja aufgrund seiner früheren Prägung dem Numinosen nähersteht als die meisten von uns. Diese Jünglinge aus Ephesos im heutigen Kleinasien, die sich in der Zeit der Christenverfolgung durch die römischen Kaiser in einer Höhle verbargen, wurden von Gott in einen schlafähnlichen Zustand versetzt und wachten erst nach 200 Jahren wohlbehalten wieder auf, als spielende Kinder das Versteck entdeckten und seinen Eingang öffneten. Gregor von Tours, der im 6. Jahr- hundert diese Geschichte im lateinischen Westen heimisch gemacht hat, sagt etwas genauer: Gott nahm die Seelen der Jünglinge zu sich und befahl ihnen 200 Jahre später, als die Gruft entdeckt wurde, in die Leiber zurückzukeh- ren. Die sieben Schläfer waren folgerichtig besonders gute Zeugen für die immer wieder angezweifelte christliche Botschaft, daß eine Auferstehung möglich sei. Sie waren Zeugen, also Martyrer dafür, daß der Tod dem Schlaf nicht nur gleicht, sondern auch bloß ein solcher ist. Deshalb wurden sie als Heilige ver- ehrt und der Kalendertag, an dem sie wiedererwacht sind, nämlich heute, ist ihr Gedenktag. An diesem Gedenktag also begrüße ich besonders herzlich Herrn Professor Erich Thies, den Staatssekretär der Berliner Wissenschaftsverwaltung. Für Sie, lieber Herr Thies, ist es leider das letzte Mal, daß Sie in dieser Funk- tion bei uns sind. Ich hoffe sehr, daß wir Sie auch im bevorstehenden Amt des öfteren werden hierher locken können – oder besser noch, daß Sie vielleicht Geschmack daran finden könnten, das neue officium zu nutzen, um nicht nur ein Büro, sondern die ganze Kultusminister-Konferenz nach Berlin zu trans- ferieren –, was dieser nur guttun würde. Festveranstaltung 129

Während seiner Amtszeit galt für den Staatssekretär Thies gerade nicht, was Goethe über einen bestimmten Siebenschläfer sagte. Nämlich:

„Er war ein fauler Schäfer ein rechter Siebenschläfer ihn kümmerte kein Schaf“

Um das Schaf Akademie haben sie sich sogar sehr eingehend und erfolgreich gekümmert. Dafür dankt Ihnen das alte Schaf, es wünscht Ihnen in Ihrer neuen Tätigkeit alles Gute und hofft, daß Sie den neuen Schafen schnellere Beine machen werden, als sie sie bisher hatten. Beim Gedenktag blieb es nicht. In freiem Umgang mit der christlichen Tradi- tion nennt das Volk bald jeden, der zu lang schläft, einen Siebenschläfer. Bei Schiller ist dieser Sprachgebrauch schon lange so verfestigt, daß er zur Auf- munterung eingesetzt werden kann:

Könige erwacht! Siebenschläfer! ruft er den guten Regenten zu. Und so begrüße ich die Mitglieder der Parla- mente und die Vertreter der Wissenschaftsverwaltungen aus Berlin, Branden- burg und dem Bund, auf die es für die Wissenschaft gegenwärtig mehr denn je ankommt. Erwacht Könige – Eure Knechte in der Wissenschaft darben und sollen Euch doch den Wohlstand an Eurem Standort sichern! Mit dieser Losung kann ich auch die anwesenden Mitglieder der Diplomati- schen Vertretungen in Deutschland begrüßen – in der Erwartung, daß sie ihre Regierungen über die Hoffnungen der Wissenschaft unterrichten. Ich begrüße die Mitglieder und Abgesandten der hochverehrten Allianz. Sie sind erst 6 Heilige und schon deshalb nicht in Gefahr, mit den Siebenschlä- fern verwechselt zu werden. Allerdings rüttelt der Siebente schon kräftig an der fest verrammelten Pforte in der Hoffnung, daß sich dahinter ein üppiger Salon öffnen und nicht etwa die Höhle der Schläfer verbergen möge. Der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, die in unserem abge- laufenen Geschäftsjahr ihre blaue Haut abgestreift hat, wünschen wir zur be- absichtigten Mutation ins Heiligenmäßige viel Erfolg. Ich begrüße die Präsidenten und Vertreter der deutschen Akademien. Ob- wohl wir in der Konferenz sieben an der Zahl sind und deshalb gelegentlich die sieben Zwerge genannt werden, haben wir uns fest vorgenommen, die- sen an sich unbestreitbaren, wenngleich bedauerlichen Umstand nicht da- 130 Berichtsjahr durch zu verschärfen, daß wir schlafen wie die Siebenschläfer, sondern we- nigstens in entschlossener Wachheit eine Kompensation suchen. Die Leo- poldina wird uns von außen dabei helfen. In diesem Sinne: „Herzlich Will- kommen“. Das Siebenschläferchen übrigens ist eine Blume, eine Anemonensorte, der einschläfernde Kraft zugeschrieben wird. Den Repräsentanten der Universitäten und Hochschulen Berlins und Bran- denburgs, die ich zusammen mit den Abgesandten der außeruniversitären Einrichtungen herzlich begrüße, möchte ich zurufen: Achten Sie bei den staatlichen Blumengrüßen auf die Anwesenheit von Anemonen, so etwa, wenn Ihnen ohne Gegenleistung mehr Autonomie zugesichert wird, wenn Ih- nen gegen Entgelt „vorübergehende“ oder „einmalige“ Sonderlasten“ abver- langt werden, wenn man Ihnen zuflüstert, daß sie in der Liste der Geliebten einen Spitzenplatz einnehmen usw. Cave anemonem, es könnte sich um einen Schlaftrunk handeln. Ich begrüße die Vertreter der ausländischen Akademien. Sie, die Sie sich teilweise in wesentlich unkomfortablerer Lage befinden als wir, wären sicher gut beraten, wenn sie sich diesen Spruch ebenfalls zu Herzen nähmen: Wach- samkeit beim Umgang mit Staatsanemonen! Es wäre unangebracht, diese Warnung auch auf Gary Smith, den Direktor der American Academy in Berlin auszudehnen, denn er ist für seine diplomati- sche und wissenschaftspolitische Aufmerksamkeit bekannt. Die braucht er auch, wenn ihm der schwierige Aufbau seiner Academy gelingen soll. Mein Gruß verbindet sich mit dem Wunsch auf ein gutes Gelingen. Herzlich Willkommen Herr Erhardt. Im vorigen Jahr habe ich mich von die- sem Platz aus ebenfalls mit den Heiligen beschäftigt, woraus aber keine vor- eiligen Schlüsse gezogen werden sollten. Damals behauptete ich, der Gene- ralsekretär des Stifterverbandes hätte sich „auf einen aussichtsreichen Platz im Heiligenkalender vorgearbeitet“. Was richtig war, mich jetzt aber in Ver- legenheit setzt. Denn lasse ich Sie aufrücken, werden Sie womöglich unter die Siebenschläfer gerechnet, lasse ich Sie nicht aufrücken, könnte man dies als kritisches Votum mißverstehen. Wir haben eine Kommission eingesetzt und ein Gutachten erbeten. Beim Generalsekretär der Volkswagenstiftung liegen die Dinge erfreulicher- weise viel einfacher. Meines Wissens wurde er bislang lediglich mit Aufklä- rern, nie aber mit Heiligen in Verbindung gebracht. Aufklärer machen zwar von Fall zu Fall auch Probleme, aber die treffen nur die Unaufgeklärten, mit- hin nicht uns. Herzlich Willkommen Wilhelm Krull. Aus einer ganz anderen Tradition, nämlich der der Bauernregeln, stammt die Überzeugung, daß das Wetter des heutigen Tages als Prognose für die nächste Festveranstaltung 131

Zeit betrachtet werden könne. Wobei die Prophezeiungen landsmannschaft- lich stark schwanken. Bei den Bayern („Nach den Siebenschläfern richten sich sieben Tage und sieben Wochen“) sind es jedes Wetter und – in barocker Formulierung – 8 Wochen. Bei den kargeren Mecklenburgern gilt die Vor- aussage nur für den Regen und nur für eine Woche („Wenns am Siebenschlä- fertag regnet, regnets sieben Tage lang“). Solche Weisheiten haben zumeist einen rationalen Kern. Bevor die Mensch- heit alle Wetterfrösche aus Eigennutz um den Verstand gebracht hatte, galt offenbar die Erfahrung, daß sich Ende Juni entscheidet, ob der mitteleuropä- ische Sommer regnerisch oder regenarm wird. So wie die Dinge heute liegen, wird man, da es in dieser Woche stark gereg- net hat und sehr sonnig war, mit Gewißheit davon ausgehen dürfen, daß es in nächster Zeit sonnig ist oder regnet, wobei die vorsichtigen Norddeutschen mit ihrer Rückversicherung „un wenn ak mant alle dage en par droppen fal- let“ („und wenn es auch jeden Tag nur einige Tropfen sind“) dafür gesorgt haben, daß alle Erwartungen befriedigt werden können. In der Hoffnung, daß dergestalt alle Wetterwünsche in Erfüllung gehen, be- grüße ich zusammen alle diejenigen, die in verschiedener Weise für unsere Akademie wirken und mit ihr verbunden sind. Nämlich: N die Mitglieder der Betreuungskommissionen der Langzeitvorhaben, die externen Mitglieder der Arbeitsgruppen, sowie die Mitglieder der Kom- missionen für Archiv- und Bibliothekspolitik N die Anwesenden aus dem Kreise unserer Freunde und Förderer N die Stifter der von uns vergebenen Preise und die dazugehörigen Preisträ- ger – wegen des Sachzusammenhangs, auch wenn letztere als Begünstigte systematisch nicht in einem Atemzug mit den Begünstigern genannt wer- den dürften. Und ganz begründungslos, weil ich später noch darauf zu- rückkomme, begrüße ich an dieser Stelle herzlich Heinrich Pfeiffer, den „Exgeneral“ der Alexander von Humboldt-Stiftung. ferner: N die Vertreter der Berliner Wirtschaft und der Banken N und schließlich: N die Vertreter der von uns nicht gefürchteten, sondern geschätzten Medien. Ganz zum Schluß begrüße ich die Metropolitan Jazz Band Berlin. Sie soll uns davor bewahren, daß wir am Siebenschläfertag sanft einschlum- mern. Die erste Kostprobe hat gezeigt, daß sie das kann. Ich vertraue ihr.

Hören wir also wachen Sinnes, was uns Minister Reiche an diesem Tag zu sagen hat. 132 Berichtsjahr

Grußwort des Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Steffen Reiche

Lieber Herr Simon, sehr geehrte Herren Präsidenten, verehrte Mitglieder der BBAW, sehr geehrte Damen und Herren! Vor wenigen Wochen war ich zu einem Gegenbesuch bei dem schwedischen Minister für Wissenschaft und Forschung in der Kulturhauptstadt Europas, in Stockholm, und konnte dort auch Grüße aus dem Kulturland Brandenburg 1998 überbringen. So dicht wie selten sind in diesem Jahr die Jubiläen in Brandenburg zu begehen, und wir feiern alle diese Feste wie sie fallen und mit viel Stolz – stellen sie doch eindrücklich unter Beweis – Brandenburg ist ein altes Land. 1050 Jahre Bistum Brandenburg; 900 Jahre Zisterzienserorden, dem wir gan- ze 17 Klosterstandorte und einen riesigen Schub in der kulturellen und wirt- schaftlichen Entwicklung des Landes verdanken; 350 Jahre Westfälischer Friede, der wohl vor allem auch wegen der den Kriegsverlauf vorentschei- denden Schlacht bei Wittstock geschlossen werden konnte; 1848, Revolution in Deutschland und zugleich ein wichtiger Ursprung für Demokratie und Li- beralität; 100. Todestag von Theodor Fontane, den wir begehen, um zum Jahrhundertende uns ein zu Ende gehendes Jahrhundert einmal ganz intensiv vorführen zu lassen; 100 Jahre Brecht, der – in aller Bescheidenheit – dieses Jahrhundert vordenken und darstellen wollte. Und außerhalb der offiziellen Wertung weise ich immer noch auf 1968 hin: Rudi Dutschke kam aus Luckenwalde. Die erste große gesellschaftliche Ver- änderung in der alten Bundesrepublik, dem nach Artikel 23 Grundgesetz ab- wartenden Teil Deutschlands, bekam zumindest wesentliche Impulse auch aus Ostdeutschland. Deshalb also auch an Sie ein herzlicher Gruß und ebenso herzliche Einladung ins Kulturland Brandenburg – warum sollten Sie in diesem Sommer so weit in die Ferne – das Gute liegt ganz nah und ist mit Fontane wunderbar zu er- wandern. In Stockholm besuchte ich auch „The Royal Swedish Academy of Sciences“, in einem wunderschönen, klassizistischen Gebäude. Gegenüber großen Mu- seen liegt das Wissenschaftsforum am Rande Stockholms, durchschnitten nur durch eine breit ausgebaute Autobahn. Und nachdem ich erstaunt vom Gene- ralsekretär der im Vergleich zur Preußischen um 40 Jahre jüngeren Akademie erfahren hatte, daß ich mich vom genetischen Material her gesehen nur zu 1,5 Prozent vom Schimpansen unterscheide, suchte ich Halt und Trost im mir zu Beginn des Gesprächs überreichten Informationsmaterial. Festveranstaltung 133

Die lediglich 1,5 Prozent Unterschied hatten mich kurzfristig sprachlos ge- macht, und so wollte ich den Gesprächsfaden mit einem Verweis auf unsere Akademie wieder neu knüpfen, indem ich die Rubrik „International Work“ schnell überflog. Ich hatte die Slowakei und die Ukraine schon gefunden, dann den Vatikan – aber die umfangreiche Aufzählung enthielt nichts von Deutschland. Ich rief mir die Bevölkerungszahl der Republik, die Größe, die zentrale Lage der deutschen Republik in Erinnerung und unternahm unter den gestrengen Augen von Celsius einen nochmaligen Versuch, Deutschland oder eine deutsche Akademie zu entdecken. Fehlanzeige! Der Generalsekretär der Akademie war mittlerweile bei nicht ganz so schwerwiegenden Erkenntnissen der Akademie wie der zuvor genannten an- gekommen, als ich ihn um Erklärung bat, warum in einem Land, in dem bis 1945 Deutsch die Wissenschaftssprache schlechthin gewesen war und auch heute noch viele sehr gut Deutsch können, keine deutsche Akademie als Ko- operationspartner erwähnt wird. Nun war es an ihm, so zu schauen, als ob ich behauptet hätte, daß unsere Akademie gar nur ein Prozent genetischen Unter- schied zwischen Menschen und Schimpansen identifiziert hätte. Wir trennten uns nach einem guten Gespräch, ohne eine Erklärung auf meine Frage gefun- den zu haben. Ich hatte zwar eine, wollte sie aber aus gleich verständlich werdenden Gründen nicht geben. Wen soll denn die nationale schwedische Akademie als Kooperationspartner auswählen? Die Konferenz der deutschen Wissenschaftsakademien oder die „Leopoldina“ als älteste bestehende Aka- demie, die Berlin-Brandenburgische Akademie, weil sie in der Hauptstadt sitzt oder alle sieben bestehenden Akademien? Ohne Anwartschaften zu erheben, habe ich, wie Sie wissen, vor zwei Jahren einen Weg beschrieben und stehe nun leider immer noch in der Pflicht, die namentliche „Entgrenzung“ der Akademie mit Ihnen gemeinsam insbesondere in Brandenburg durch Gesetz beschließen zu lassen. Zur Zeit steht dem noch ein Stück eifersüchtige Besorgnis entgegen, daß das in Liebe großgezo- gene Kind „Akademie“ durch Ablegung des Familiennamens „Berlin- Brandenburg“ dann doch etwas zu viel Selbständigkeit und Souveränität be- kommen könnte, oder daß der Hinweis auf die Eltern nicht mehr bei jeder zu erwartenden wissenschaftlichen Großtat gebührend mitgenannt und zur Ehre derselben beitragen. Sie bleibt – nichtsdestotrotz – notwendig und auf der Agenda, wird aber das, was umgangssprachlich als „das Bohren dicker Bret- ter“ bezeichnet wird. Sie ist nicht etwa ein nur möglicher Schritt, sondern der nächste notwendige in der Evolution der Akademie. Peter Greenaway, der mit seinen sieben Filmen für Anhänger mittlerweile Kultstatus erreicht hat, weil sie zu sehen und zu erleben ihrer optischen und intellektuellen Dichte wegen einem Wunder gleichkommt, ist zur Zeit mit 134 Berichtsjahr seinen „100 objects to present the world“ unterwegs. Greenaway überlegt, womit man, wenn man auf einem fremden Planeten mit einem Raumschiff ankäme, das Leben auf der Erde vorstellen könnte, um selber dort aufge- nommen zu werden. Das ist weniger „science fiction“ als noch zur Zeit von Jules Verne – ist doch das Potsdamer GeoForschungsZentrum schon als der Ort im Gespräch, an dem man für einen noch unbestimmten Zeitpunkt Reisen ins All buchen können soll. Die Sorge um das Überleben unserer Zivilisation spielt nicht erst seit den glücklicherweise überwiegend nur teilweise eingetretenen Proszenien des Club of Rome eine wichtige Rolle. Darf man die Frage nach dem ob, „ob un- ser Planet überleben soll“, getrost als von unserer natürlichen Intention be- antwortet gelten lassen – denn er ist der einzige Ort unseres Lebens, für Lie- ben, Glauben und Hoffen – so stellt sich die Frage nach dem wie.„Ten questions how to save the world“ zu stellen und zu beantworten, wäre – den- ke ich – eine für die Hauptstadtakademie mit ihren Arbeitsgruppen wichtige und sinnvolle Aufgabe. Es wird vermutlich nicht gleich gelingen, die Fragen in Greenaway’scher Anschaulichkeit und Plastizität zu stellen und zu beant- worten, aber mit „Gegenworten“ und den zunehmend vielen und ausnehmend guten Veranstaltungen gelingt es jetzt schon immer besser, geistige Wegwei- sung und Begleitung in der Hauptstadt erkennbar zu machen. Brandenburg will zeigen, daß die Akademie auch für das Land von überra- gender Bedeutung ist. Für uns muß die Aufgabe für die kommenden Jahre weiterhin lauten, der Akademie auch im Landeshaushalt eine dementspre- chende Sonderstellung einzuräumen. Die Arbeitsakademie, wie sie dem Geist des Staatsvertrages entspricht, muß mittelfristig so gekräftigt werden, daß un- ser aller Ziel, die Einrichtung von zehn Arbeitsgruppen, wieder ins Blickfeld kommt. Mag hier ein Stück Hoffnung für die Zukunft eine große Rolle spielen, so können wir eine Hoffnung aus der Vergangenheit fast als erfüllt ansehen: das so lang ersehnte Gästehaus der Akademie, Schloß Blankensee. Vor zwei Jah- ren waren noch Rekonstruktionsarbeiten im Gange, heute ist das Gebäude umfassend saniert und kann der Akademie endlich zur Verfügung gestellt werden. Ich bin zuversichtlich, daß mit dem Sitz in der Jägerstraße einerseits und dem Gästehaus Schloß Blankensee andererseits noch deutlicher als bisher wird, daß die Akademie eine in Berlin und Brandenburg ist und gleichzeitig auf- grund ihrer hervorragenden Arbeit eine überregionale, ja nationale Bedeutung hat. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Festveranstaltung, Bericht des Präsidenten 135

Bericht des Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Dieter Simon

Rechenschaftsbericht oder J. B. Merians Fragen

Meine Damen und Herren! Wenn ich meinen Rechenschaftsbericht mit der Vermutung eröffne, daß Aka- demie-Präsidenten im allgemeinen keine guten Chancen haben dürften, unter die Heiligen aufgenommen zu werden, dann geschieht dies nicht deshalb, weil ich mir für mich eine Ausnahme erhoffe. Sondern weil ich versuche, mir vorzustellen, es wäre doch einmal einem meiner vielen Vorgänger geglückt, in einer entsprechenden Gruppe unterzukommen und er würde mit ihr heute, am Siebenschläfertag, aufwachen. Er hätte dann gerade 200 Jahre geschlafen. Sein Name wäre Johann Bern- hard Merian, ein Philosoph und Philologe, der von 1723 bis 1807 lebte. 1798 war er 75 Jahre alt und beständiger Secretar der Akademie, also de facto deren Präsident, da dessen Stelle schon seit längerem unbesetzt ge- blieben war. Was würde dieser Professor Merian tun? Es würde ihm sicher nicht anders gehen als seinen Vorgängern aus Ephesos. Da sie glaubten, sie hätten nur ei- nen Tag geschlafen, und physisch auch nur um einen gealtert waren, stellten sie ihrer Umgebung einerseits allerlei verwirrende Fragen. Andererseits er- zählten sie aber auch weit zurückliegende, nur noch wenig bekannte Ereignisse. Aus beidem wurde den verblüfften Zeitgenossen klar, daß die sonderbar ge- kleideten Jünglinge die letzten 200 Jahre verschlafen hatten. Merian würde uns vielleicht erzählen, daß der alte Lebemann Casanova vor einigen Wochen gestorben sei oder er würde sich, da er von Casanova ver- mutlich niemals etwas gehört hatte, erkundigen, ob wir schon wüßten, daß der französische General Bonaparte vor einigen Tagen in Ägypten gelandet sei und Alexandrien erobern wolle. Aber bei derlei Austausch würde es unter Wissenschaftsmanagern nicht blei- ben. Daß Graf Rumford 1798 in Bayern die Kartoffel eingeführt hat, weshalb er noch heute jedem Münchener durch die Rumfordstraße (nahe dem Isartor- platz) ein entfernter Begriff geblieben ist, war sicher aus heutiger Sicht wich- tiger als die damalige Entwicklung der Akademie. Gleichwohl würde sich Merian zweifellos nach dieser und nicht nach dem bajuwarischen Schicksal der Erdknolle erkundigen. Und das umso mehr, als sein Geschäftsjahr 1797/1798 mit dem Tod von Friedrich Wilhelm II. im November 1797 und 136 Berichtsjahr der Thronbesteigung durch Friedrich Wilhelm III. um vieles dramatischer verlief als das gleiche Geschäft 200 Jahre später an der Berlin-Brandenbur- gischen Akademie. Am Anfang würde vielleicht die Frage nach der Mitgliederzahl der Akademie stehen. Ob es immer noch 37 seien oder ob der Tod schon mitgeholfen habe, ihre Zahl zu vermindern. Friedrich Wilhelm III., der im Juni 1798 ein halbes Jahr regierte, hatte nämlich zwei Monate zuvor mit einer königlichen Ordre eine umfassende Reform der Akademie auf den Weg zu bringen versucht und dabei auch befohlen, aus Sach- und Kostengründen die Zahl der Akademiker auf 28 zu senken. Der gegenwärtige Präsident würde ihm antworten, daß die Zahl der Mitglie- der seit heute 119 betrage, nämlich 111 Männer und 8 Frauen; daß die staats- vertragliche Vorgabe der Länder Berlin und Brandenburg von 200 Mitglie- dern spreche, und daß die Akademie sich bemühe, die 200 Besten der Republik zu gewinnen, daß dies aber, wie Merian wohl selber wisse, nicht leicht sei, weil nirgends die Meinungen so weit auseinandergingen, wie bei den Qualitätsurteilen. Er würde hinzufügen, daß er und der Akademievorstand, weil sich heutige Zeiten insoweit aufgeklärter gäben, eigentlich mehr Frauen und jüngere Män- ner in den Reihen wünschten, daß sich aber gerade in dieser Frage öffentliche Erklärungen und nicht-öffentliche Handlungen nicht leicht zur Deckung brin- gen ließen, weil die Natur den älteren Männern im Wege stehe, eine Natur, die die im Durchschnitt 56,6-jährigen gelehrt habe, in jüngeren Männern eher den Konkurrenten und in den Frauen eher das Weib zu sehen, als in beiden die tatendurstigen Mitstreiter für die Sache der Wissenschaft. Merian, der ein umsichtiger Mann und – wie sein akademiekritisches Memo- randum vom März 1798 beweist – auch ein sehr praktisch disponierter Pro- fessor war, könnte nunmehr seine zweite Frage stellen. Da Sie sich bereits ein wenig an die spirituelle Anwesenheit des Wiederer- wachten gewöhnt haben, werde ich ihn jetzt fiktiv materialisieren, um seine Fragen in der direkten Rede beschwören zu können: „Wie, sehr verehrter Herr Kollege,“ so lautet die nächste Frage, „wie steht es mit den Fonds und Revenuen der Akademie?“ „Sehr viel schlechter als vor Ihrem Schlaf, wo man zu Recht von den ,reichen Mitteln, über die die Akademie verfügt‘, sprechen konnte“, dürfte die Ant- wort lauten. „Und zwar in beiderlei Hinsicht: Revenuen und Fonds.“ Revenuen: Das Land Brandenburg hat sich zwar mürrisch unserer Absicht, uns in ‘Akademie der Wissenschaften zu Berlin’ umzutaufen, widersetzt, weil es meinte, „wer nicht genannt wird, zahlt auch nicht“. Aber andererseits scheint es zu glauben, die Umkehrung seiner Weisheit, daß nämlich, „wer ge- Festveranstaltung, Bericht des Präsidenten 137 nannt wird, auch zahlt“, gelte deshalb noch lange nicht. Nur so können wir es erklären, daß es uns jährliche Kürzungen um 2,5 % beim Titel Interdisziplinäre Arbeitsgruppen in Aussicht gestellt hat. Kürzungen bis zur Haushaltssanie- rung, also bis zu einem Zeitpunkt, der, wenn überhaupt irgendwo, jedenfalls weit hinter dem Ende der faktischen Arbeitsfähigkeit der Akademie liegt, denn dieser Titel ist der einzige, der es uns erlaubt, in kleinem Umfang mit planenden und explorierenden Studiengruppen wissenschaftliches Neuland zu betreten und innovative Anstrengungen jenseits der Optimierung des Beste- henden zu unternehmen. Wobei es die Akademie wenig tröstet, wenn ihr als Kompensation für die Einschnürung die kostensparende administrative Mithilfe bei der wissen- schaftlichen Planung angeboten wird. Gutgemeint, wie man jedenfalls hofft, aber schlecht aussehend im Hinblick auf die freie wissenschaftliche Zielwahl, die auch den Irrtum tolerieren muß, obwohl dieser fiskalisch sich zwangsläu- fig als „Verschwendung“ darstellt. Was die Fonds angeht, reden wir nicht über Vorhandenes, sondern Er- wünschtes. Mit Mühe haben Senator Radunski und Staatssekretär Thies den Verkauf des Hauses, in dem die Akademie sitzt, abwenden können. Der gro- teske Gedanke, es könne später, nämlich nach 30 mietfreien Jahren, die Aka- demie selbst oder für sie der Senat, das Haus zurückkaufen, weil man doch nur kurzfristig klamm sei und bessere Zeiten erwarten dürfe, zeigt eine öko- nomische Weitsicht und eine Planungskompetenz, die jeder durchschnittli- chen Hausfrau die Schamröte ins Gesicht treiben würde. Wobei es sich um ein Haus handelt, das nicht etwa, wie wir gelegentlich hö- ren müssen, renovierungsbedürftig ist, sondern das der Sanierung bedarf, da es sich in weiten Teilen schlechterdings nicht anders, denn als Ruine aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bezeichnen läßt. Anders im Verlauf, aber im Ergebnis weder besser noch erfreulicher, steht es mit der der Akademie in Aussicht gestellten Tagungsstätte. Schon vor 2½ Jahren, beim Amtsantritt des amtierenden Präsidenten, wurde ihm die „baldige“ Übergabe einer Liegenschaft in Aussicht gestellt, die sich als Gä- ste- und Tagungsstätte eignen würde. Obwohl ein Objekt längst gefunden ist und, wie man zu sagen pflegt, der „politische Wille“, bei denen, die einen solchen haben und haben dürfen, harmonisch konvergiert, war es bisher nicht möglich, das Ziel zu erreichen. Für alle Interessierten ein Lehrstück, wenn sie sich Gedanken machen über den vielberufenen Dialog zwischen Wissenschaft und Politik, wobei meistens der Bürokratie, dieses mit am Tische sitzenden steinernen Gastes, nicht expli- zit gedacht wird, oder wenn sie Bücher in die Hand bekommen, die sich den Titel erlauben, ,Wie die Politik die öffentliche Verwaltung ruiniert‘.“ 138 Berichtsjahr

„Das sind ja traurige Zustände“, dürfte es dem Professor Merian an dieser Stelle entfahren. „Hoffentlich ist diese Umwelt nicht ansteckend. Denn auch Sie“, wird er an mich gewendet hinzusetzen, „werden nicht abstreiten wollen, daß das lange Leben der Akademien und ihrer Mitglieder geeignet ist, den Ei- fer versiegen zu lassen, Verkrustungen zu befördern und im Inneren und Äu- ßeren die Routine über das Experiment zu stellen. Schließlich hat Alexander von Humboldt uns erst vor einigen Tagen ungerecht, aber nicht ganz falsch als ,Siechenhaus, in dem die Kranken besser schlafen als die Gesunden‘ be- zeichnet. Was sicher auch ein Grund dafür war, weshalb uns im April die kö- nigliche Ordre mit ihren Umgestaltungsdirektiven zuging.“ „Wir haben nicht gewartet, bis uns eine Order der Obrigkeit zugeht“, wird die Antwort lauten. „Mit Hilfe von Kommissionen, die nicht aus Akademiemitgliedern beste- hen, haben wir versucht, uns selbst zu bewerten. Zunächst das Archiv, dann die Bibliothek und zuletzt die Administration der Akademie selbst. Die ent- sprechenden Empfehlungen, die von den Evaluatoren mit dankenswerter Geschwindigkeit und großer Sorgfalt erarbeitet wurden, liegen uns inzwi- schen vor. Wir werden alles tun, um sie in den nächsten Monaten umzuset- zen. Aber wir haben uns nicht etwa auf die technische Organisation der Berlin- Brandenburgischen Akademie beschränkt. Wir haben bei den Langzeitvorha- ben eine Modernisierungskampagne auf den Weg gebracht, die mittlerweile bereits die gesamte Republik erfaßt hat. Wir sind dabei, mit Hilfe ausländischer Gutachter eine Prioritätenliste für alle diese Vorhaben zu erarbeiten, damit wir für den Fall gerüstet sind, daß unsere finanzielle Lage sich weiterhin einengt. Und wir haben die Spielräume für Neuanfänge und Umstrukturierungen um- sichtig ausgelotet. Wir haben eine ausführliche selbstkritische Diskussion über die Effektivität und die Verfahren der interdisziplinären Arbeitsgruppen geführt und den Konvent mit einem Grundsatzpapier befaßt. Das alles haben unsere Zuwendungsgeber zwar mit Interesse und Wohlwollen zur Kenntnis genommen, es hat sie aber nicht zu besonderen Anstrengungen motiviert, obwohl doch bekannt ist, daß es keine kostenlosen Reformen gibt“. Sie hören J. B. Merian seufzen. Schließlich hat er oft genug den Akademie- Etat an den König eingesandt. „Vielleicht“, vermutet er, „haben diese widrigen Umstände etwas damit zu tun, daß die Deutschen die von den Engländern soeben erfundene und in die- sem Jahr erstmals eingeführte Einkommenssteuer nicht kennen. Oder daß die Akademie einfach nicht genug gearbeitet hat. Daß sie, wie wir in der Regie- Festveranstaltung, Bericht des Präsidenten 139 rungszeit Friedrich Wilhelm’s II., also in den 11 Jahren von 1786 bis 1797, nur drei Bände ihrer ,Mémoires‘ hat erscheinen lassen?“ „An der Einkommenssteuer kann es nicht liegen“, wird man ihm plausibel antworten können. „Und von geringer Publikationstätigkeit kann keine Rede sein. Wir brauchen nicht damit zu rechnen, daß uns gesagt wird, wie es Ihnen widerfuhr, in den letzten drei Jahren vor der Thronbesteigung des neuen Königs habe ,der Friede des Kirchhofs‘ in der preußischen Akademie ge- herrscht. Sehen Sie in unser vor einigen Tagen erschienenes Jahrbuch und Sie werden beeindruckt sein, was die Mitglieder geleistet haben, was die fleißigen Mitar- beiter, angespornt von ihren Betreuungskommissionen, unter Dach und Fach brachten und wieviel die jetzt abgeschlossenen drei Interdisziplinären Ar- beitsgruppen, die schon wieder durch andere ersetzt sind, publiziert haben. Von den „Berichte(n) und Abhandlungen“ sind im Geschäftsjahr allein drei Bände erschienen. Acht stattliche Volumina haben die Arbeitsgruppen vorge- stellt und 27, zum Teil majestätisch großformatige, jahrzehntelang erwartete Bände sind von den Langzeitvorhaben publiziert worden. Der Gefahr, daß man uns und unsere Tätigkeit übersieht und – wie seinerzeit bei Ihnen – von der ,gegenwärtigen Nullität der Akademie‘ spricht, bauen wir auch durch entschiedenes Engagement in der Kunst vor, indem wir Ausstellun- gen (wie die von Alexander Polzin oder von Ruth Tesmar) organisieren und in- dem wir mit befreundeten akademischen Einrichtungen kooperieren. Etwa mit dem Wissenschaftskolleg (mit dem zusammen wir eine Ernst-Mayr- Lecture gestiftet haben) oder mit der Akademie der Künste (mit der wir der 48-Revolution gedachten). Sogar einen Film über ein Akademiemitglied ha- ben wir gedreht, nämlich über Otto Warburg“. Der wiedererweckte Johann Bernhard Merian scheint jetzt doch deutlich ver- wirrt zu sein und gerät laut ins Grübeln: „Kunst? Ob das nicht ein Fehler ist? Fehlt eigentlich nur noch der Sport. Schließlich gibt es seit diesem Jahr zum ersten Mal sogar ein gedrucktes Schwimmlehrbuch von einem gewissen Johann Christian Friedrich Guts Muths. Möglicherweise haben Sie einfach nur nicht das Richtige, das Erwar- tete gearbeitet. Uns hat Friedrich Wilhelm III. in seiner Kabinettsorder bei- spielsweise vorgeworfen, wir würden uns zu sehr mit Metaphysik und un- praktischen, spekulativen Theorien beschäftigen und der Schriftsteller und Literarturwissenschaftler Johann Jakob Engel, der Berlin zum Mittelpunkt deutscher Gelehrsamkeit machen will und mit seinen Ideen Wilhelm von Humboldt beeinflußt, trägt sich sogar soeben mit dem Gedanken, die Akade- mie völlig umzuwandeln, weil wie er meint, etwas ,Neues, Zeitgemäßes in der Großstadt für das ganze Land geschaffen werden‘ (solle)“. 140 Berichtsjahr

„Das erwartet man auch von uns“, könnte der amtierende Präsident antworten. „Hauptstadtakademie ist das wenigste. Aber für das ganze Land zu sprechen, scheint uns ebenfalls eine reizvolle Aufgabe zu sein. Gerade haben wir mit Düsseldorf zusammen eine nationale Vertretung der Technikwissenschaften ins Leben gerufen. Unsere Vorschläge, unter welchen Bedingungen und in welchen Formen man eine wissenschaftliche Gesamtvertretung der Nation ins Leben ru- fen könne, haben allerdings bei den Majestäten einstweilen noch nicht das rechte Gehör gefunden; wir werden vermutlich etwas nachhelfen müssen“. Professor Merian muß das zeitgemäß mißverstehen und wirft düster ein: „Ja, ja. Überall in Europa wanken die Königsthrone – warum nicht auch hier?“ Wir unterdrücken die Bemerkung, daß Throne gegenwärtig auch ohne Revo- lution ins Wanken zu geraten scheinen und sagen: „Die Akademie hat einen langen Atem und wird sich unentbehrlich machen. Einstweilen verkriechen wir uns nicht – wie man heutzutage zu sagen pflegt – im Elfenbeinturm der reinen Wissenschaft, sondern mischen uns auch dort ein, wo wir nicht ausdrücklich gefragt wurden. Aber so wie König Fried- rich II., anders als seine Nachfolger, in wissenschaftlichen Angelegenheiten und in Personalfragen Sie, Herr Kollege, gern konsultierte, so legen auch un- sere Regenten einen gewissen Wert auf unseren Rat. Wir haben für Brandenburg gegutachtet, für das Saarland, Rheinland-Pfalz und für Hamburg. Wir haben Expertisen über die deutsche Universitätssitua- tion verfaßt und bereiten uns auf die Mitwirkung bei der Neugestaltung der Wissenschaftslandschaft Osteuropas vor. Wie wir überhaupt versuchen, unser Wirkungsfeld auf ganz Europa und mit Hilfe des Deutsch-Amerikanischen Konzils und der American Academy auch auf Übersee auszudehnen. Mehr ist leider aufgrund der Krise der öffentlichen Haushalte zur Zeit nicht möglich.“ „Das ist es eben“, meint J. B. Merian. „Hier liegt der Hauptgrund des Übels. Die Staatskasse ist leer. Was Friedrich II. angesammelt hat, hat Friedrich Wilhelm II. verpraßt und verschleudert. Jetzt sind an die Stelle des Staats- schatzes drückende Schulden getreten. Ich verstehe zwar Ihr Kopfschütteln und Ihre abwehrenden Gesten. Aber seien Sie unbesorgt, ich bin nicht mit der Censur im Bunde.“ Damit scheint der richtige Augenblick gekommen, um dem erweckten aka- demischen Siebenschläfer den Unterschied zwischen einem Obrigkeitsstaat des aufgeklärten Absolutismus und einer freiheitlich demokratischen Grund- ordnung im allgemeinen zu erklären und ihn mit der hart erkämpften Freiheit der Wissenschaft im besonderen vertraut zu machen. Schließlich haben wir das erste Heft unserer neugegründeten „Zeitschrift für den Disput über Wissen“ gerade diesem Thema gewidmet. Festveranstaltung, Bericht des Präsidenten 141

Seltsamerweise scheint Merian aber nicht besonders begeistert zu sein. Er frage sich, wo der Fortschritt bleibe, wenn er diese „Gegenworte“ lese, mault er. Dauernd sei vorwurfsvoll von Kontrollen und Verboten, von Manipulation und Gewinn die Rede, und ebenso häufig werde begeistert von Emanzipation und freier Forschung gesprochen. Das sähe alles so aus, als wolle sich die Wissenschaft vom König unabhängig und selbständig machen. Das funktioniere aber nicht, denn sie müsse schließ- lich finanziert werden, was bedeute, daß sie immer von ihrem Ernährer ab- hängig bleibe. Am Ende komme als solcher dann nur noch das Volk in Be- tracht, was aber kein Fortschritt sein könne, denn dieses sei aufgrund seiner geringen Einsicht noch schwerer zu überzeugen als der König, mit dem man immerhin diskutieren könne, und von dem man seine Pension beziehe. „Das ist eben so in einer Demokratie, die außerdem ihre Akademiemitglieder nicht mit Pensionen ausstattet“, wird er leicht gereizt belehrt. „An die Stelle untertäniger Abhängigkeit ist heute die Selbstbestimmung der Wissenschaft getreten, natürlich mit strenger und ständiger Rechenschaftspflicht gegenüber einer demokratischen und kritischen Öffentlichkeit. Das ist der Preis unserer Freiheit. Deshalb bemühen wir uns um größtmögli- che Transparenz nach innen und nach außen. Deshalb veranstalten wir regel- mäßig gutbesuchte Akademievorlesungen. Deshalb stellen wir unsere Mit- glieder einer ausgewählten Öffentlichkeit mit der auf großen Anklang treffenden akademischen Causerie vor. Deshalb unterrichten wir unsere Mit- arbeiter und alle, die es interessiert, über Interna mit einem genau gelesenen Circular. Deshalb diskutieren wir auf eigens eingerichteten kontroversen Fo- ren ‘Probleme der Forschungsfreiheit heute’ und organisieren mit der Leo- poldina eine Konferenz zum heißumstrittenen Thema der Klima- Entwicklung. Und nicht zuletzt deshalb gibt es diese Veranstaltung heute und diesen Rechenschaftsbericht des Präsidenten“. „Das ist ja furchtbar“, entfährt es J. B. Merian unwillkürlich. „Wo soll die Disziplin bleiben, wenn die Wissenschaftler derart ernst genommen werden. Denken Sie an das preußische Heer. Seine Subordination war dahin, als die Weisung des Königs, die Soldaten menschlich zu behandeln, mißbraucht wurde, um sie zu verziehen. Die Gelehrten sind die Infanterie des Geistes. Was soll aus uns werden, wenn sie kämpfen, wo und wie sie wollen?“ Der greise Präsident wirkt jetzt äußerst bedrückt und leidet sichtlich darunter, daß ihm gerade heute seine fiktive Seele wieder eingeblasen wurde. Offenbar ist es an der Zeit, sie ihm wieder zu nehmen. Denn lernen kann man von ihm offenbar nur über die Vergangenheit, nicht über die Zukunft. Denn was soll er, für den der Nationalstaat vor 200 Jahren gerade erst richtig anfing, jenen Grüblern sagen, die sich und ihn fragen, ob dieser Nationalstaat 142 Berichtsjahr noch die richtige Lösung für die Probleme unserer Zeit ist? Wie wird er sich verhalten, wenn er lehren soll, wie unser wichtigstes Gegenwartsproblem, die Herstellung der Einheit der Deutschen gelöst werden kann, wenn er weder von Einheit noch von Spaltung eine klare Vorstellung besitzt? Also beenden wir das Interview mit der Vergangenheit und schicken Profes- sor Merian wieder zu seinen Ahnen. So wie auch die Siebenschläfer, bald nachdem sie Zeugnis abgelegt hatten, bis zur endgültigen Auferstehung wie- der entschliefen. Als Reiselektüre geben wir ihm die aktuelle Schrift des Thomas Robert Malthus vom Frühjahr 1798 „Versuch über das Bevölke- rungsgesetz“ mit auf den Weg. Malthus beschreibt die drohende Bevölke- rungsexplosion und empfiehlt zur wirksamen Abwehr der Katastrophe die sexuelle Enthaltsamkeit. Wenn Sie, meine Damen und Herrn, dieses Buch zur Hand nähmen, würden Sie vermutlich feststellen: Unsere Probleme sind geblieben, unsere Lösungs- versuche haben nicht zum Ziel geführt, aber unsere Einfälle sind etwas ele- ganter und jedenfalls nicht lust-los geworden. Das gilt grosso modo auch für das Geschäftsjahr 1997/98 der Akademie der Wissenschaften. Festveranstaltung, Ehrenmitgliedschaft 143

Ehrenmitgliedschaft

Literaturwissenschaftler Hans Mayer zum Ehrenmitglied der Akademie gewählt

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat den Tübinger Literaturwissenschaftler Hans Mayer zum Ehrenmitglied gewählt. Hans Mayer wurde 1907 in Köln geboren. Nach dem Abitur nahm er das Stu- dium der Jurisprudenz auf und wurde 1930 an der Universität zu Köln mit ei- ner Arbeit zum Thema Die Krisis der deutschen Staatslehre und die Staats- auffassung Rudolf Smends zum Dr. iur. promoviert. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und dem sogenannten ,Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums‘ wurde seiner berufli- chen Karriere ein jähes Ende gesetzt. 1933 verließ er Deutschland und emi- grierte über Frankreich in die Schweiz. Etwa zeitgleich mit der Emigration vollzog sich auch Mayers Abkehr von der Rechtswissenschaft und seine eigentliche Hinwendung zur Literaturwissen- schaft: „Durch Danton und Woyzeck errang [er sich], zunächst vor [sich] selbst, die Kenntlichkeit.“, sagt er von sich. 1945 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete zunächst journalistisch in Frankfurt am Main. Drei Jahre später nahm er einen Ruf auf den neu errichteten Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur und für Weltliteratur an der Universität Leipzig an, die nach Kriegsende in einer konfliktreichen Aufbauphase die Spuren der Nazidiktatur zu tilgen und den Weg eines wirklichen Neubeginns einzuschla- gen versuchte. Mayers Vorlesungen im später dafür berühmt gewordenen Hörsaal 40 wurden damals in zunehmendem Maße zu einem kulturpolitischen Ereignis: als Hochschullehrer förderte er Schriftsteller wie Uwe Johnson und Christa Wolf, seinen Studenten ermöglichte er die persönliche Begegnung mit Ingeborg Bachmann, Enzensberger oder Grass. Mayer machte die während der NS-Diktatur verfemten und ,verbrannten‘ Auto- ren, wie Thomas Mann, Robert Musil und Bertolt Brecht, aber auch die im Zei- chen des aufkommenden sozialistischen Realismus diskriminierte Literatur von Broch, Hofmannsthal, Kafka oder Else Lasker-Schüler zum öffentlichen Thema – und zog sich mit diesem aufklärerischen Aufbegehren gegen politi- sche und ästhetische Bevormundung den Argwohn der Machthaber zu. Im Zusammenhang mit der von der SED eingeleiteten Hochschulreform setzte eine politische Kampagne gegen ihn ein, die seine Wirkungsmöglich- keiten beschnitt und schließlich bedrohte. 144 Berichtsjahr

Mayer emigrierte zum zweiten Mal, diesmal (1963) von Deutschland (Ost) nach Deutschland (West). Zwei Jahre später nahm er einen Lehrstuhl für deut- sche Sprache und Literatur an der Technischen Hochschule Hannover an. 1973 wurde er emeritiert und lebt seitdem in Tübingen. Als einer der bedeutendsten marxistischen Literaturtheoretiker vermittelte Mayer vielen jungen Wissenschaftlern und Autoren in beiden deutschen Staaten entscheidende Anregungen, die sie dazu befähigten, sich die vor al- lem in der Tradition der europäischen Aufklärung stehende Literatur in kriti- scher Weise anzueignen. Seine zahlreichen Monographien und Beiträge, Übersetzungen, Reden und politischen Essays, die weit über den eigentlichen Bereich der Literaturwis- senschaft hinausgehen, haben Mayers besonderen Platz in der deutschen Lite- ratur- und Kulturwissenschaft begründet und ihm internationales Ansehen verschafft. Seine Autobiographie – seine „Erinnerung an eine Deutsche Demokratische Republik“ – sowie „Der Widerruf. Über Deutsche und Juden“ gelten als zeit- geschichtliche Dokumente von höchstem Rang. Meisterhaft ist in ihnen sein Grundanliegen verwirklicht, nämlich zu einer Balance zwischen der eigenen Vita und dem zu gelangen, was dauerhafte Bedeutung hat: die Darstellung und Analyse der Zeitereignisse. Hans Mayers Biographie ist in mehrfacher Hinsicht exemplarisch. Sein Leben und Schaffen verliefen ebenso komplex und kompliziert wie die gesamte deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts: im Rheinland geboren als Preuße und Jude, Bürger der kurzlebigen ersten deutschen Republik, vertrieben und ausgebürgert durch die Nationalsozialisten wie später (wenngleich in anderer Weise) durch die Deutsche Demokratische Republik, ging er in die Bundes- republik, um vielleicht heute in der im Werden begriffenen Berliner Republik anzukommen. Als Emigrant und Immigrant, Repräsentant und Außenseiter der professio- nellen Literaturwissenschaft ist er zu einem herausragenden „Fall“ – einem „Sonderfall“ der deutschen Geistesgeschichte geworden. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat Hans Mayer zu ihrem Ehrenmitglied gewählt, um das Lebenswerk eines Intellektuellen und Literaten zu würdigen, eines Aufklärers, der stets seinen eigenen politischen und ästhetischen Überzeugungen verpflichtet geblieben ist. Festveranstaltung, Medaillen 145

Medaillen

Helmholtz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an Sir Roger Penrose verliehen

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht Sir Ro- ger Penrose in Anerkennung seiner grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Mathematischen Physik, insbesondere der Einsteinschen Relativitätstheo- rie und deren Beziehungen zur Quantentheorie, die Helmholtz-Medaille. Roger Penrose, geboren 1931 in Colchester/England, ist Rouse-Ball-Profes- sor für Mathematik an der Universität Oxford. Er studierte Mathematik in London und Cambridge, arbeitete nach seiner Promotion 1957 als For- schungsassistent an verschiedenen Universitäten in den USA und England, war ab 1964 als Reader und von 1967 bis 1973 als Professor for Applied Mathematics am Birkbeck College, London, tätig. Roger Penrose ist einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der mathe- matischen Physik, insbesondere der Allgemeinen Relativitätstheorie, die er dank seiner vielseitigen Kenntnis mathematischer Methoden außerordentlich bereichert hat. Seit 1969 den Beziehungen der Allgemeinen Relativitätstheorie zur Quan- tentheorie zugewandt, konnte er mit der von ihm entwickelten Twistortheorie überraschende mathematische Einsichten und Teilresultate auf dem Weg zu einer Quantentheorie der Gravitation vorlegen. Roger Penrose hat sich allgemeinen Grundlagenfragen der Naturwissenschaft gewidmet, indem er Mathematik, Physik, Computerwissenschaft, Biologie, Neurologie und künstliche Intelligenz miteinander verknüpft und für kontro- verse Thesen über die Beziehung zwischen klassischer und quantentheoreti- scher Naturbeschreibung und über das Verhältnis zwischen Geist und Materie argumentiert. Roger Penrose wurde für seine Leistungen vielfach ausgezeichnet und mit hochrangigen internationalen Preisen geehrt. Von 1992 bis 1995 war er Prä- sident der International Society for General Relativity and Gravitation. Sir Roger Penrose hat uns für das nächste Geschäftsjahr einen Vortrag in der Akademie in Aussicht gestellt. 146 Berichtsjahr

Dr. Heinrich Pfeiffer erhält Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

(Aus der Laudatio von Akademiepräsident Dieter Simon, gehalten anläßlich der Verleihung der Leibniz-Medaille auf der Festveranstaltung der BBAW am 27. Juni 1998 im Konzerthaus am Gendarmenmarkt)

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht Dr. Hein- rich Pfeiffer, früherer Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, die Leibniz-Medaille. Damit möchte die Akademie der Wissenschaften einen Mann ehren, der, wie kaum ein anderer, sein gesamtes Berufsleben der Förderung der Wissen- schaften gewidmet und der deutschen Wissenschaft im In- und Ausland un- schätzbare Dienste erwiesen hat. Geboren 1927 in Hessen, studierte er nach dem zweiten Weltkrieg an den Universitäten Mainz, Frankfurt, Bonn, Stockholm und Minnesota die Fächer Philosophie, Geschichte und Pädagogik. Er arbeitete kurze Zeit als Lehrer, war Assistent am (späteren) DIPF, dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt am Main, und leitete vier Jahre die deutsche Abteilung der Fulbright-Kommis- sion in Bonn. All dies – so muß es aus heutiger Sicht erscheinen – diente seiner Vorberei- tung auf das Amt des Generalsekretärs der wiedererrichteten Alexander von Humboldt-Stiftung – ein Amt, das Pfeiffer 1956 im Alter von 29 Jahren antrat und das er bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand Ende 1994 über fast 40 Jahre ausübte. Hinter den kalten Daten verbirgt sich nicht nur ein ganzes Leben, sondern auch ein in der deutschen und internationalen Wissenschaftslandschaft ein- maliges Lebenswerk. Heinrich Pfeiffer rüstete die Alexander von Humboldt-Stiftung, deren Ge- schäftsstelle bei seinem Amtsantritt nur eine Handvoll Mitarbeiter zählte, zu einem Flaggschiff der deutschen Kulturpolitik auf, er kommandierte dieses Schiff und er verkörperte es im In- und Ausland in herausragender Weise. Das Rezept für seinen Erfolg war – wie es bei allen großen Rezepten der Fall ist – denkbar einfach. Das Ziel bestand darin, in das verwüstete und geistig verödete Nachkriegsdeutschland hochqualifizierte ausländische Wissenschaft- ler zu holen. Nach Pfeiffers Plan sollten die besten deutschen Professoren ihre besten aus- ländischen Kollegen auswählen; die Stipendiaten sollten in die deutsche Sprache und Kultur eingeführt werden und der Kontakt sollte auch nach Festveranstaltung, Medaillen 147

Auslaufen des Stipendiums nicht abreißen, so daß ein internationales Netz von ,Ehemaligen‘ geknüpft werden könnte. Vor allem die lebenslange Nachbetreuung wurde zum besonderen Charakteri- stikum der Stiftung, das ihren nachhaltigen Erfolg begründete und sie welt- weit von jeder vergleichbaren Einrichtung unterscheidet. Die dabei geschlossenen Freundschaften konstituieren eine weltumspannende Freundesfamilie. Überall im Ausland entstanden Humboldt-Clubs und Hum- boldt-Vereinigungen ehemaliger Stipendiaten. In vielen deutschen Universi- tätsstädten befinden sich die von Pfeiffer begründeten ,Internationalen Be- gegnungszentren der Wissenschaft‘. Pfeiffer hat geschaffen, was für deutsche Verhältnisse immer noch eher unty- pisch ist – eine corporate identity – eine ideelle und ideale Gemeinschaft, bei der die bekannten Humboldt-Krawatten, -Halstücher und -Kaffeekannen nur die äußeren Merkmale sind, die aber auch dazu beigetragen haben, eine un- verwechselbare Atmosphäre zu schaffen, deren spiritus rector und Garant Heinrich Pfeiffer über vier Jahrzehnte war. Mit seinem Leben und seinem Werk gehört Heinrich Pfeiffer zu jener kleinen Gruppe bundesrepublikanischer Männer und Frauen, deren noch zu schrei- bende Verdienstgeschichte darin kulminiert, daß sie, unmittelbar nach dem Krieg in die USA aufgebrochen, mittels der dort gemachten Fach- und De- mokratie-Erfahrung einen entscheidenden Beitrag zur Integration der Bundes- republik in die internationale Wissenschaftlergemeinschaft leisteten. Heute ist Heinrich Pfeiffer eine im Wortsinn weltbekannte Persönlichkeit. Bei seinen nach wie vor zahlreichen Auslandsbesuchen empfangen ihn immer noch Delegationen ehemaliger Gastwissenschaftler auf dem Flughafen. Es hat Bestand, was Walter Scheel über ihn berichtete: Pfeiffer wird in der Welt „Mr. Humboldt“ genannt. Daß seiner Arbeit vielfältige, hochrangige, nationale und internationale Aus- zeichnungen zuteil wurden, versteht sich angesichts dieser Sachlage sowie der höchst erfolgreichen Arbeit der Alexander von Humboldt-Stiftung von allein. Ihn selbst dürfte jedoch immer die Tatsache am meisten gefreut haben, daß viele der ehemaligen Gastwissenschaftler zwischenzeitlich den Nobelpreis erhielten oder in ihren Heimatländern hohe Positionen in Wissenschaft, Wirt- schaft und Politik bekleiden. Natürlich ist ein solcher Erfolg nicht nur in Pfeiffers Arbeit, sondern auch in seiner Person begründet. Sein Temperament, dessen offene Fröhlichkeit den flüchtigen Beobachter leicht über die Pflichtenoptik und den grimmigen Durchsetzungswillen seines Inhabers täuscht, seine freundliche Verbindlichkeit, die den scharfen Blick 148 Berichtsjahr und die genaue Bewertung von Person und Sache mildert, haben ihm erlaubt, nicht nur unzählige Kontakte zu knüpfen, sondern auch viele persönliche Freundschaften zu schließen und – vor allem – zu pflegen und zu bewahren. Die unkomplizierte und formlose Art, sich auf die Menschen einzulassen und mit ihnen umzugehen, hat ihm viele Anhänger beschert. Nur jemand wie Heinrich Pfeiffer könnte und konnte es sich erlauben, eine aus 800 Personen bestehende Festversammlung mit einer Geste und dem schlichten Wort „Mampfmampf“ zum Buffet zu laden. Seine Weltoffenheit, sein unermüdliches Engagement, sein Ideenreichtum, eine nicht zu befriedigende Neugier auf Menschen und ein nie erlahmendes Gedächtnis für Personen, sind Ausflüsse eines grundständigen idealen Opti- mismus, den der ,Humboldtianer‘ Charles Burdick folgendermaßen be- schrieb: „Durch seinen unerschütterlichen Glauben lehrte er uns, daß mit Zeit und Interesse jedes Ziel erreichbar war; daß Entschuldigungen durch Verpflich- tungen vermieden werden konnten, daß man das Beste als Allgemeinziel ha- ben konnte und daß ernsthafte Arbeit Menschen aus allen Lebenslagen ver- binden konnte.“ Unsere Ehrung, unsere guten Wünsche und unser Dank gelten einem Mann, von dem man ohne Übertreibung und Pathos sagen kann, daß er sich zeitle- bens, und in besonderem Maße während seiner „Regierungszeit“, stets als ei- ner der ersten Diener der Deutschen Wissenschaft verstanden hat. Festveranstaltung, Preise 149

Preise

Volker A. Erdmann, Vorsitzender der Preisfindungskommission 1998

Sehr geehrter Herr Präsident, verehrte Damen, meine Herren! Als Vorsitzender der Preisfindungskommission begrüße ich Sie, auch im Namen der Mitglieder der Kommission, recht herzlich zur Verleihung der diesjährigen Preise der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen- schaften. Dank der großzügigen Spenden der Geldgeber Land Berlin und Land Brandenburg und unserer Mäzene können wir bei der dritten Preisver- leihung in diesem Jahr eine Wissenschaftlerin und vier Wissenschaftler für ihre hervorragenden Forschungsleistungen auszeichnen. Die in diesem Jahr zur Auszeichnung vorgesehenen Wissenschaftler wurden wie folgt ermittelt: Zunächst wurden im Juni 1997 die Präsidenten und Leiter der Akademien der Wissenschaften, der Universitäten und der außeruniversitären Einrichtungen, wie zum Beispiel die Institute der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz- Gesellschaft, der Fraunhofer Gesellschaft und der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz, mit der Bitte angeschrieben, Kandidaten für die Akademiepreise zu benennen. Da ein Preis für herausragende Leistungen von Wissenschaftlern aus den ost- und südosteuropäischen Ländern bestimmt ist, wurden die Akademien der Wissenschaften in diesen Regionen ebenfalls an- geschrieben. Das Anschreiben der Akademie an die verschiedenen Institutionen enthielt folgende Hinweise für die auszusuchenden Preisträger: „Die wissenschaftlichen Leistungen können in allen Disziplinen erbracht worden sein, die von den Klassen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vertreten werden, d. h. also der Geisteswissenschaftli- chen, Sozialwissenschaftlichen, Mathematisch-naturwissenschaftlichen, Bio- wissenschaftlich-medizinischen und Technikwissenschaftlichen Klasse. Eine Altersbegrenzung besteht nicht, jedoch sollen die Preisträger, gemessen an der von ihnen erbrachten Leistung als jung angesehen werden können.“ Meine Damen und Herren, wie Sie sich sicherlich vorstellen können, war die Auswahl der Preisträger keinesfalls eine leichte Aufgabe, da ca. 80 Vorschlä- ge eingereicht wurden, die aus allen Bereichen der fünf Klassen stammten. Dies bedeutete, daß die Leistungen vergleichend fächerübergreifend beurteilt werden mußten. Diese Arbeit wurde von der Kommission, aber auch durch die zusätzliche Befragung von Gutachtern aus dem Kreis der Akademiemit- glieder und von außerhalb erbracht. Für die sehr kollegiale und konstruktive Arbeit in der Kommission möchte ich mich hier bei den Kollegen Duddeck, 150 Berichtsjahr

Hellwig, Sauer und Schilling und bei denen, die Gutachten erstattet haben, recht herzlich bedanken.

Doch nun zu der Vergabe der Preise: Bevor ich die Preisträger zu mir bitte, möchte ich Sie Ihnen kurz vorstellen. Nach der Überreichung der Preise wird der Preisträger des Akademiepreises der Berlin-Brandenburgischen Akade- mie der Wissenschaften in einem kurzen Vortrag die Ergebnisse seiner wis- senschaftlichen Arbeiten vorstellen. Aufgrund dessen, daß uns heute nur be- grenzt Zeit zur Verfügung steht, werden die anderen Preisträger gebeten werden, ihre Vorträge bei den nächsten Plenarsitzungen zu halten.

Meine Damen und Herren, es freut mich sehr, Ihnen mit Herrn Prof. Dr. Thomas Kaufmann,Jahrgang 1962, von der Universität München den dies- jährigen Preisträger der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen- schaften vorzustellen. Der Preis ist mit DM 40.000,– dotiert. Herr Professor Kaufmann befaßt sich in seinen Arbeiten unter anderem mit der Geschichte des Abendmahlstreites innerhalb der reformatorischen Theologie in Straßburg am Anfang des 17. Jahrhunderts und mit der Frage, welchen Anteil die Uni- versität Rostock an der Konfessionalisierung des Herzogtums Mecklenburg gehabt hat. Als kenntnisreicher Kirchenhistoriker vernetzt er landesge- schichtliche, kirchengeschichtliche, universitäts- und geistesgeschichtliche Sachverhalte miteinander und weist nach, wie sie sich wechselseitig beein- flußt haben.

Den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, ge- stiftet vom Verlag de Gruyter, erhält Frau Dr. Katharina Krischer, Jahrgang 1963, vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin für ihre hervorragenden und äußerst innovativen Arbeiten aus dem Bereich der Chaosforschung. Die experimentellen und theoretischen Untersuchungen be- inhalten räumliche Musterbildungen bei oszillierenden Elektrodenreaktionen und die Entwicklung einer sehr zukunftsträchtigen Oberflächenplasmonenmi- kroskopie. Dieser Preis ist mit DM 30.000,– dotiert.

Den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, ge- stiftet von der Monika Kutzner-Stiftung zur Förderung der Krebsforschung, wird in diesem Jahr an Herrn Prof. Dr. Guido Kroemer, Jahrgang 1961, ver- geben und ist mit DM 20.000,– dotiert. Die von Herrn Professor Kroemer durchgeführten Arbeiten über den programmierten Zelltod, auch mit Apopto- se bezeichnet, stellen eine Forschung dar, die sich international auf dem höchsten Niveau befindet. Die erzielten Ergebnisse zum Verlauf der Apoptose Festveranstaltung, Preise 151 lassen neue Möglichkeiten der Therapieansätze erkennen, mit denen Tumore in Zukunft behandelt werden könnten.

Herr Prof. Dr. Claus Mattheck, 1947 in Dresden geboren, und derzeitig am Forschungszentrum Karlsruhe – Technik und Umwelt – tätig, erhält den mit DM 15.000,– dotierten Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet von der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung. Herr Professor Mattheck entspricht mit seinen Arbeiten und den erzielten Er- gebnissen in idealer Weise den Vorgaben der Stifterin, einen Preisträger zu finden, der vornehmlich aus dem Themenfeld „Mensch, Natur und Technik“ stammt. Die Arbeiten beinhalten unter anderem Gestaltoptimierungen, wie die Natur sie zum Beispiel bei Schneckenhäusern, Schalen, Muscheln, Halm- und Holzgewächsen entwickelt hat, durch computersimulierte biologische Wachstumsprozesse auf Industrieprodukte zu übertragen.

Den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, ge- stiftet von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg), dotiert mit DM 10.000,– erhält in diesem Jahr Herr Prof. Dr. Tomasz Mikocki, Jahrgang 1954, von der Universität Warschau. Professor Mikocki hat sich neben seinem Studium zur Antikenrezeption aus Sicht der Altertumswissenschaft und Kunstgeschichte bei der Sicherung, Erschließung und interpretatorischen Sichtung der Anti- kensammlungen seiner Heimat verdient gemacht, und zwar sowohl derjeni- gen im klassischen Polen als auch derjenigen in den ehemaligen deutschen Ostgebieten, in Schlesien, der Neumark, Brandenburg, Hinterpommern und Ostpreußen und schließlich auch derjenigen in russischen Sammlungen. Mit dieser Arbeit hat der Preisträger bereits in der Zeit des „kalten Krieges“ Wesentliches für den Erhalt und das Verständnis der übernationalen Kultur- tradition im ostmitteleuropäischen Raum geleistet.

Zusammenfassend sei den Stiftern nochmals im Namen der Akademie recht herzlich gedankt. Die Preisträger möchte ich nunmehr bitten, zur Übergabe der Urkunden und der Preisgelder zu mir auf die Bühne zu kommen. 152 Berichtsjahr

Ansprache anläßlich der Verleihung des Akademiepreises, Thomas Kaufmann

Meine Damen und Herren! Zunächst möchte ich der Akademie und ihrer Preisfindungskommission im Namen aller Preisträger herzlich für die heutige Ehrung danken. Mit der Anerkennung, die Sie meiner Arbeit heute zuteil werden lassen, ha- ben Sie, so empfinde ich es, dem Fach, das ich vertrete, der Kirchenge- schichte in der evangelischen Theologie, Ihre Reverenz erwiesen. Dafür gilt Ihnen mein besonderer Dank. Denn der spezifische Ort evangelischer Theologie in Deutschland ist die Universität. Und es ist gut, wenn dieses Selbstverständnis nicht ganz ohne Rückhalt im Gesamt der Wissenschaften bleibt. Die evangelische Theologie an diesen Ort, die Universität, zu weisen, ent- spricht der konfessionskulturellen Tradition der deutschen Universitätsge- schichte. Denn die deutsche Reformation war ursprünglich ein universitäres Ereignis; sie hatte ihren ,Sitz im Leben‘ im Hörsaal und in der Studierstube des Wittenberger Bibelprofessors Martin Luther. Ohne Universität hätte es wohl keine Reformation gegeben! Die Reformation feierte ihre ersten Trium- phe durch die Adaption akademischer Veranstaltungen, die Disputationen, im Sozialraum der Städte.1 Sie intensivierte geistige Anstrengung und aktivierte gesellschaftsgeschichtliche Breitenwirkungen universitärer Bildung, obschon, nein gerade weil ihre Botschaft lautete: Mit unserer Macht, auch unserer Ver- standeskraft, ist nichts, ist im Verhältnis zu Gott nichts getan. Der kardinale gesellschaftsgeschichtliche Vorgang der frühneuzeitlichen Konfessionalisierung der christlichen Religion in Gestalt der drei einander bekämpfenden Konfessionstypen Luthertum, Calvinismus, römischer Katho- lizismus, den uns Ihr Akademiemitglied Heinz Schilling wie kein zweiter zu verstehen gelehrt hat,2 wies den Universitäten neuartige Aufgaben zu. Dies

1 Grundlegend: Moeller, Bernd: Zwinglis Disputationen. Studien zu den Anfängen der Kirchenbildung und des Synodalwesens im Protestantismus. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 56 (1970), S. 275–324; 60 (1974), S. 213–364. Zuletzt: ders., Art. Disputations. In: Hiller- brand, Hans J. (Hg.), The Oxford Encyclopedia of the Reformation, Bd. 1, Oxford u. a., 1996, S. 487–490. 2 Aus Schillings zahlreichen einschlägigen Arbeiten sind besonders hervorzuheben: Konfessionskonflikt und Staatsbildung [QFRG 48], Gütersloh, 1981; (Hg.), Die reformierte Konfessionalisierung in Deutschland – Das Problem der „Zweiten Re- formation“ [SVRG 195], Gütersloh, 1986; Die Konfessionalisierung im Reich. Festveranstaltung, Preise 153 geschah freilich in einer je konfessionsspezifischen Weise. Im deutschen Lu- thertum waren die Universitäten im Unterschied zu dem erst 1648 reichsreli- gionsrechtlich gesicherten Reformiertentum einerseits, zu dem auch durch Ordensstudium und Seminare geprägten katholischen Konfessionstypus ande- rerseits der alternativlose Ort für die Pflege der religiös integrierten Geistes- kultur.3 Die Ausbildung jener Multiplikatoren, derer die Konfessionsgesell- schaft zur sozialen Normierung, religiösen Identitätssicherung und Kon- tingenzbewältigung bedurfte, erfolgte im Luthertum ausschließlich an den Universitäten. In Rostock, der Universität, die im Zentrum meiner Göttinger Habilitationsschrift4 stand, läßt sich die Formierung der konfessionskulturel- len Leitinstitution Universität in bezug auf eine Reihe von Spannungsmo- menten analysieren, deren spezifische Verbindung es im Alten Reich nur an diesem Ort gab. Gerade darin liegt sein paradigmatischer Charakter. Es ist zunächst die Spannung von Tradition und Innovation. Die Universität Rostock, 1419 gegründet, bestand schon über ein gutes Jahrhundert, ehe sie mit den krisenhaften Entwicklungen konfrontiert wurde, die von der Neu- gründung „in termino civilitatis“, am Rande der Zivilisation,5 wie Luther sagt, also von Wittenberg, ausgingen. Die Transformation der alten in eine an Wittenberg orientierte reformierte Universität vollzog sich schleppend, in zahlreichen Übergängen und zumeist so, daß die Veränderung an bestehende

Religiöser und gesellschaftlicher Wandel in Deutschland zwischen 1555 und 1620. In: Historische Zeitschrift 296 (1988), S. 1–45; zuletzt besonders: Schilling, Heinz & Wolfgang Reinhard (Hg.), Die katholische Konfessionalisierung [SVRG 198], Gütersloh, 1995 (darin v. a. Schillings Studie: Die Konfessionalisierung von Kirche, Staat und Gesellschaft – Profil, Leistung, Defizite und Perspektiven eines geschichtswissenschaftlichen Paradigmas, S. 1–49); Confessional Europe. In: Brady, Thomas A., Oberman, Heiko A. & James O. Tracey, Handbook of Euro- pean History 1400–1600, Bd. 2, Leiden u. a., 1995, S. 641–681. Zur Auseinander- setzung mit dem Konfessionalisierungsparadigma aus kirchenhistorischer Sicht vgl. meinen Beitrag: Die Konfessionalisierung von Kirche und Gesellschaft – Sammelbericht über eine Forschungsdebatte. In: Theologische Literaturzeitung 121 (1996), Teil I, Sp. 1008–1024; Teil II, Sp. 1112–1121. 3 Zur lutherischen Konfessionskultur im Angesicht des Dreißigjährigen Krieges vgl. zuletzt meine Studie: Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede. Kirchenge- schichtliche Studien zur lutherischen Konfessionskultur [BHTh 104], Tübingen, 1998. 4 Universität und lutherische Konfessionalisierung. Die Rostocker Theologieprofes- soren und ihr Beitrag zur theologischen Bildung und kirchlichen Gestaltung im Herzogtum Mecklenburg zwischen 1550 und 1675 [QFRG 66], Gütersloh, 1997. 5 Martin Luther, Kritische Gesamtausgabe, Abt. Tischreden Bd. 2, Weimar, S. 669,2. 154 Berichtsjahr

Strukturen und Rechtsformen anknüpfte und vorhandene Bindungen, vor al- lem zu den Hansestädten und zu den skandinavischen Königreichen, beibe- hielt. Ein weiteres für die Universität Rostock im besonderen, aber auch für andere konfessionelle Universitäten im allgemeinen charakteristisches Spannungs- moment bestand in der Rivalität zwischen Stadt und Territorium, städtischer Selbstbehauptung und ,frühmoderner Staatsbildung‘. Der Magistrat der Han- semetropole und die mecklenburgischen Herzöge erhoben jeweils den An- spruch, Herren der Universität zu sein. Sie konkurrierten in ihrem Einfluß auf die Universität; städtische und fürstliche Professoren aber bildeten einen ge- meinsamen Rechts- und Lehrorganismus. Die Universität verstand es, Kon- flikte nicht selten zu ihren Gunsten zu entscheiden und so einer Stärkung ih- res korporativen Zusammengehörigkeitsgefühls dienstbar zu machen. Die Spannungen, denen die Universität von außen ausgesetzt war, stärkten ihre innere Spannkraft. Ein weiteres Spannungsmoment könnte man in dem universellen geistigen Anspruch der Universität einerseits, der Partikularität ihrer vornehmlich auf das eigene Territorium bzw. nahe angrenzende Territorien beschränkten Wir- kung andererseits sehen. Wegen des dramatischen Bedeutungsverlustes der Hanse im 16. und 17. Jahrhundert und der geographischen Randlage mochte diese Spannung in Rostock besonders empfunden werden. Die überregionale Ausstrahlung der theologischen Fakultät Rostocks, die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts hinein immer auch Studenten von weit her an den War- nowstrand zog, der wieder einsetzende Zustrom skandinavischer Studenten, nicht zuletzt die ,modernisierende‘ Wirkung Wallensteins und der massen- hafte Zustrom von Studenten in den Jahrzehnten des Dreißigjährigen Krieges reduzierten die Spannung von Universalität und Partikularität im Falle Ro- stocks entscheidend. Weitere Spannungsmomente, etwa die theologische Spannung zwischen Lu- ther und Melanchthon, die von den Rostockern in einer auf das gesamte Lu- thertum ausstrahlenden Weise bildungskonzeptionell vermittelt und in jener charakteristischen konfessionskulturellen Synthetisierung von doctrina und pietas ,aufgehoben‘ wurden, muß ich jetzt mit Rücksicht auf den ,Spannungs- bogen‘ dieser Veranstaltung übergehen.6 Für meine Beschäftigung mit Rostock war allerdings zugleich ein zeitge- schichtliches Spannungsmoment entscheidend. Die gespannte Situation im Angesicht der erlebten und erlittenen deutschen Teilung und ihrer Beendi-

6 Vgl. meinen Beitrag: Die Wittenberger Theologie in Rostock in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: Pietismus und Neuzeit 24 (1998). Festveranstaltung, Preise 155 gung ließ das Bedürfnis entstehen, den für unser westdeutsches Geschichts- bewußtsein fremden Geschichtsraum nun – nicht zu erobern – aber wiederzu- gewinnen und die mentalen Barrieren und tiefgreifenden Verständnis- schwierigkeiten, die in vier Jahrzehnten entstanden sind, durch die Rückkehr in weitere Geschichts- und Bewegungsräume einerseits zu bearbeiten, ande- rerseits aber auch zu ihrer Überwindung beizutragen. Für die alten Lutheraner am Warnowstrand waren die Universitäten nicht nur um ihrer Funktion und Leistung willen für die Konfessionsgesellschaft von Interesse. Darin, daß sie Ausbildungsstätten der Funktionseliten darstellten, wesentliche normative Integrationsleistungen erbrachten und auch am Prozeß staatlicher Sozialdisziplinierung teilnahmen, ging die Bedeutung der Univer- sitäten für sie nicht auf. Funktionen übernehmen und Leistungen erbringen konnten und können die Universitäten nur, weil und insofern sie in sich selbst etwas waren oder sind, ein Wesen, eine Substanz haben. Ein Rostocker Theologieprofessor formulierte in der Tradition Melanchthons: „Die Univer- sitäten, die die wahre Lehre des Evangeliums, die ehrwürdigen Gesetze, die Medizin, die Philosophie und die Sprachen lehren, sind himmlische Gewächse (coelestes plantae), ja quasi paradisus Dei“.7 Die Idee der Universität ist größer als ihre jeweiligen Verwirklichungen. Und zur Idee der Universität, und wie ich hoffe, bis auf weiteres auch zu ihrer Wirklichkeit, gehört die Theologie. Vor knapp 80 Jahren schrieb ein Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften einem anderen, ihm befreundeten Mitglied dieser Ihrer ehr- würdigen Institution: „Ich glaube, Du hast recht: die heimliche Königin der Universität ist doch immer noch die Theologie, und sie wirds auch bleiben; ganz gewiß in einer Zeit, die wie die unsrige keine Philosophie besitzt. Aber das darf man freilich nur denken, nicht in der Öffentlichkeit aussprechen.“8 Die beiden Akademiemitglieder, die diese verstohlene briefliche Zwiesprache hielten, gelten in der evangelischen Kirchengeschichte bis heute als ihre be- deutendsten Vertreter in unserem Jahrhundert: Karl Holl und Adolf von Har- nack. Und daß die beiden als Historiker bedeutender waren denn als Prophe- ten, mag man dem Zitat vielleicht auch entnehmen. Daß wir Theologen die Theologie für eine herrliche Wissenschaft halten, werden Sie uns vielleicht solange und insofern zugestehen, als wir uns nicht

7 Pauli, Simon: Dispositio in partes orationis rhetoricae, et brevis textus enarratio evangeliorum …, Magdeburg: W. Kirchner, 1575, S. 7v -8r. 8 Karl Holl an Adolf von Harnack, 10.3.1919, abgedruckt in: Karpp, Heinrich (Hg.), Karl Holl (1866–1926). Briefwechsel mit Adolf von Harnack, Tübingen, 1966, S. 70. 156 Berichtsjahr zu Herren aufwerfen. Mitreden sollten wir Theologen nur und insofern, als die Sache, von der wir zu reden haben, nicht erledigt ist: Wie verstehen wir uns selbst vor dem Hintergrund unserer Geschichte, unserer Zukunft und im Angesicht unseres individuellen und kollektiven Endes? Was ist Europa? Wo liegen die kulturellen und christentumsgeschichtlichen Potenzen unseres Kontinents, derer die politische und ökonomische Integration bedarf? Schließlich: Was ist mein Trost im Leben und im Sterben? Nicht primär die Antworten der Kirchengeschichte und der Theologie, sondern ihre Fragen und das heißt: die Erfahrung der Fraglichkeit rechtfertigen ihren Platz an der Universität und tragen dazu bei, die Universität zu einem großartigen, einem humanen Ort des Verstehens zu machen. Ich danke Ihnen. Festveranstaltung, Festvortrag 157

Festvortrag von Helmut Schwarz (Festveranstaltung am 27. Juni 1998)

Den Festvortrag hielt Helmut Schwarz, ordentliches Mitglied der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Er sprach über das Thema: „Lebenslanger Karzer für Atome: Fußballmole- küle als Verpackungskünstler“. Herr Schwarz verzichtete auf die Veröffentlichung des Vortrages im Jahrbuch der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und bat, auf folgende Publikation zu verweisen:

Fullerene: Eine neue Dimension in der Chemie? In: Nova Acta Leopoldina, NF 69, Nr. 285 (1993), S. 167–181. 158 Berichtsjahr

Die Künstler der Festveranstaltung

Metropolitan Jazz Band Berlin

Rolf v. Nordenskjöld – Klarinette/Saxophon/Flöte –

Lars Mensching – Trompete –

Robert Bauer – Posaune –

Frank Möbus – Gitarre, Banjo – Rolf v. Nordenskjöld Martin Lillich (geb. 1957) studierte in Berlin Saxophon und – Baß – Flöte. Seit den achtziger Jahren ist er freiberuf- Stephan Grenze lich tätig und spielt in verschiedenen Berliner – Schlagzeug – Jazzformationen. Mit dem Trio „Inner Pipes“ produzierte er 1992 eine CD, es folgten 1993 die CD „Niemands- land“ mit seinem Quartett „Four in a Row“ und 1996 die CD „Out of the Past“ mit dem Rolf v. Nordenskjöld Orchestra, mit dem er zu den Preisträgern beim Hennessy/Blue Note Jazz Search 1996 gehörte. Seit 1996 ist Rolf v. Nor- denskjöld als Gast an zahlreichen Konzerten und CD-Produktionen der Rias Big Band beteiligt. Er unterrichtet außerdem an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, Berlin. Anläßlich der Festveranstaltung der Berlin-Bran- denburgischen Akademie der Wissenschaften gründete er 1998 die Metropolitan Jazz Band Berlin. Sie besteht aus Lehrern und Schülern der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Übergabe der Amtsgeschäfte des Vizepräsidenten, des Generalsekretärs und des Leiters der Akademiebibliothek am 26. August 1998

Ansprache des Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Dieter Simon

Meine Damen und Herren, Institutionen werden geschaffen, um auf Dauer und geregelt bestimmte ge- sellschaftliche Zwecke zu erfüllen. Wie diese Zwecke schließlich erfüllt wer- den, hängt, besonders wenn es sich um kulturelle Funktionen handelt, in ho- hem Maße von den Personen ab, die in den Institutionen tätig sind. Personelle Wechsel in den Spitzenämtern sind demgemäß besonders sensible Vorgänge, da ihr Vollzug in aller Regel das Gesicht und den Erfolg oder Mißerfolg der Einrichtungen auf längere Zeit bestimmt. Die Akademie der Wissenschaften erlebt 1998 nahezu zeitgleich einen Wech- sel in dreien ihrer herausragenden Ämter. Es handelt sich um das Amt des Vizepräsidenten, das Amt des Generalsekretärs und das Amt des Leiters der Akademiebibliothek – Ämter, deren Sichtbarkeit in den verschiedenen Sekto- ren der Öffentlichkeit unterschiedlich ist, so daß sie, je nach Lebenskreis des Urteilenden, als unterschiedlich wichtig gelten. Für die Arbeit und den Be- stand der Akademie sind sie jedoch von gleicher Bedeutung. Es ist deshalb selbstverständlich, daß sich eine große Zahl von Mitgliedern und Mitarbeitern und eine Reihe von Gästen und Gefährten versammelt ha- ben, um die neuberufenen Amtsinhaber zu begrüßen und den scheidenden für ihre Arbeit zu danken. Der neue Vizepräsident tritt sein Amt am 1. September 1998 an. Es ist Helmut Schwarz, der 1943 in Nickenich im Kreis Mayen, in der Eifel, geboren wurde. Nach Lehre und Tätigkeit als Chemielaborant bei der Dynamit Nobel AG in Troisdorf ging er 1964 nach Berlin und nahm 1966, nachdem er am Berlin Kolleg auf dem II. Bildungsweg die Allgemeine Hochschulreife erworben hatte, an der Technischen Universität das Studium der Chemie auf. 1971 er- warb er das Diplom. 1972 wurde er zum Dr. rer. nat. promoviert. Schon zwei Jahre später – nach einem Forschungsaufenthalt an der ETH Zürich – habili- 160 Berichtsjahr tierte er sich für das Lehrgebiet der Organischen Chemie. 1978, nach For- schungsaufenthalten am MIT und in Cambridge wurde er auf eine Professur für Theorie und Praxis der Massenspektrometrie an der TU Berlin berufen; seit 1983 ist er dort – vielen Abwerbungsversuchen zum Trotz – Professor für Organische Chemie. Schwarz gehört zu den profiliertesten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Chemie; zu seinen Hauptarbeitsgebieten – der Chemie und Physik chemischer Elementarprozesse – legt er jedes Jahr zahlreiche Veröffentlichungen vor. Darüber hinaus ist er Herausgeber des International Journal of Mass Spectro- metry and Ion Processes und er war Mitherausgeber der Chemischen Be- richte. Seit 1982 ist er Sondergutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft; zwan- zig Jahre, nämlich seit 1978, war er Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes, deren Kuratoriumsvorsitzender er seit fünf Jahren ist. 1989 wurde er mit dem Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet; zwei Jahre später erhielt er den Max-Planck-Forschungspreis der Alexander von Hum- boldt-Stiftung. Schwarz ist Gründungsmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: zunächst stand er deren Mathematisch-Naturwissenschaft- licher Klasse als Stellvertretender Sekretar vor; seit dem 1. April 1996 ist er Sekretar. Im Zusammenhang mit seinem 1993 abgelehnten Ruf an das international re- nommierte Chemie-Institut der ETH Zürich führte er neben anderen Argu- menten seine gerade erfolgte Berufung zum Gründungsmitglied der BBAW an; in einem Zeitungsinterview sagte er damals: „Man läßt sich nicht in eine solche Institution wählen, um dann nach wenigen Monaten wegzugehen und die Entwicklung von der Ferne zu beobachten. Ich sehe in der Mitarbeit in der Akademie eine Chance, über meine fachlichen Arbeiten hinaus Interessen nachgehen zu können, die ich an der Universität nicht realisieren kann. Vor allem die transdisziplinäre Arbeit dort reizt mich.“ Der Vorstand der Akademie verspricht sich von dem international anerkann- ten und auf dem internationalen Wissenschaftlerparkett versierten Vizepräsi- denten, daß er die immer noch reichlich dürftigen Auslandsbeziehungen der Akademie ausbauen kann, daß er die Kooperationsfäden, die geknüpft wur- den, energisch aufnimmt und neben dem mit dieser Aufgabe völlig überfor- derten Präsidenten die außerdeutschen Geschäfte der Akademie der Wissen- schaften führt. „Chlorine“ heißt – wie ich dem Chemiker wohl kaum erklären muß – „Chlor“ und ist ein gelbgrünes chemisches Element, mit allerhand unangenehmen Eigen- schaften. „Chlorine“ heißt aber auch eine kühle „Swatch“, die mir geeignet Amtsübergaben 161 schien, demjenigen die Zeit zuzumessen, der sie auch dann kräftig ausgibt, wenn sie ihm nicht Geld einbringt, sondern ihn Arbeit für die Akademie kostet.

Vor Helmut Schwarz hat für fünf Jahre Manfred Bierwisch der Akademie als Vizepräsident zur Verfügung gestanden. Er wurde 1930 in Halle an der Saale geboren. 1951 begann er an der Univer- sität Leipzig zunächst mit dem Studium der Physik, wechselte dann aber bald zur Germanistik. 1952 wurde er wegen „Boykotthetze“ zu einer Freiheitsstrafe von 1½ Jahren verurteilt, von denen er zehn lange Monate verbüßen mußte. Aus der Haft entlassen setzte er sein um Philosophie erweitertes Studium fort. Nach dem Staatsexamen im Fach Germanistik kam Bierwisch 1956 nach Berlin an die Deutsche Akademie der Wissenschaften. Zunächst war er Assi- stent am Institut für deutsche Sprache und Literatur, von 1962 bis 1980, dann Mitarbeiter am Zentralinstitut für Sprachwissenschaft. Zu Beginn der 80er Jahre (1981/82) konnte er, nach zwischenzeitlich erfolg- ter Promotion und Habilitation, als Fellow an das Center for Advanced Study in Stanford reisen. 1985 wählte ihn die Max-Planck-Gesellschaft zum Aus- wärtigen Mitglied am MPI für Psycholinguistik im niederländischen Nijme- gen. Im gleichen Jahr wurde er endlich auch zum Professor der Linguistik an der Akademie der Wissenschaften ernannt; bis zu deren Auflösung 1991 lei- tete er die Forschungsgruppe Kognitive Linguistik. 1992 wurde er zum Leiter der Max-Planck-Arbeitsgruppe „Strukturelle Grammatik“ an der Humboldt-Universität und zum Honorarprofessor an der Universität Stuttgart berufen. 1993 ernannte ihn die Humboldt-Universität zum ordentlichen Professor. Bierwischs Hauptarbeitsgebiete sind die Analyse der Struktureigenschaften natürlicher Sprachen – vor allem der Syntax und Semantik –, Sprache im Zu- sammenhang mit der kognitiven Ausstattung des Menschen sowie Einzel- analysen zur Organisation lexikalischer Information und zu Strukturbildungs- prozessen des Deutschen. Sein Wirken nach der Öffnung der Mauer und der Wiedervereinigung ist eng mit der Gründungsgeschichte der BBAW verbunden. 1990 wurde er von der Senatorin für Wissenschaft und Forschung, Barbara Riedmüller-Seel, zum Mitglied der Planungsgruppe berufen, die einen Vorschlag für die Errichtung einer Akademie der Wissenschaften erarbeiten sollte. Im Dezember 1992 wurden die Gründungsmitglieder der Akademie gewählt – Manfred Bier- wisch gehörte zu ihnen. In der konstituierenden Plenarsitzung 1993 wurde eine Stammkommission für die Langzeitvorhaben gegründet – also jener Vorhaben der AdW, welche der 162 Berichtsjahr

Wissenschaftsrat positiv evaluiert hatte. Den Vorsitz dieser Kommission übernahm Bierwisch, der bereits zum Sekretar der Geisteswissenschaftlichen Klasse gewählt worden war: die Kommission hatte den Auftrag, sich über die Vorhaben zu informieren, dem Plenum Bericht zu erstatten und die Über- nahme von Vorhaben in die Obhut der BBAW vorzubereiten. Im Juni 1993 wurde Bierwisch zum Vizepräsidenten der BBAW gewählt. Er gehörte stets dem Konvent an – unter anderem als Mitglied der Interdiszi- plinären Arbeitsgruppen Wissenschaften und Wiedervereinigung und RULE. Das Präsidentenprojekt Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts, an dem er weiterhin mitarbeiten wird, verdankt ihm ent- scheidende Impulse und Wegweisungen. Er steht der Kommission „Germanistik Wörterbücher“ vor und ist Vorsitzender der Kommission „Wil- helm von Humboldt-Ausgabe“. Schließlich vertritt er die BBAW in der Se- natskommission der Konferenz der deutschen Akademien der Wissenschaf- ten. Die Vielzahl dieser Ämter und Funktionen zeigt das Vertrauen, das ihm Mit- glieder und Vorstand der Akademie entgegengebracht haben; sie unterstreicht seine hohe Sachkompetenz; sie beweist das große Engagement, das persönli- che Verantwortungsbewußtsein und die Disziplin, die zur Bewältigung der nicht unerheblichen Arbeitsbelastungen notwendig war, und sie erlaubt einen Schluß auf den Umfang des Dankes, den ihm die Akademie der Wissen- schaften schuldet. „Agatic Agatac“ ist eine Kennzeichnung, die auch für den erfahrenen Lin- guistiker nicht ohne weiteres zu entschlüsseln sein wird. Da Manfred Bier- wisch jetzt vielleicht etwas mehr Muße haben wird als zuvor, dürfen wir uns freuen, wie er das Rätsel lösen wird, warum Swatch den neuen Bierwisch- Chronometer so genannt hat.

Das Amt des Generalsekretärs wird ab 1. Oktober 1998 von Beatrice Fromm wahrgenommen werden, so daß für die nächsten fünf Jahre nicht mehr vom Generalsekretär, sondern von der Generalsekretärin der Akademie der Wis- senschaften zu sprechen sein wird. Frau Fromm wurde 1938 in Paris geboren. Von 1957–1963 studierte sie an der Universität Hamburg die Fächer Mathematik, Philosophie, Musikwissen- schaft und Wissenschaftsgeschichte; zugleich hatte sie an der dortigen Staat- lichen Hochschule für Musik ein Musikstudium aufgenommen. 1960 legte sie das Staatsexamen für das Höhere Lehramt an Gymnasien im Fach Musik ab, drei Jahre später im Fach Mathematik. Das Studienjahr 1960/61 verbrachte sie als special graduate student an der amerikanischen Brandeis University in Massachussetts. Amtsübergaben 163

Von 1963–1965 war Frau Fromm wissenschaftliche Assistentin am Mathe- matischen Seminar der Universität Hamburg. 1965 trat sie als Referentin in die Geschäftsstelle der Studienstiftung des Deutschen Volkes in Bonn ein. Dort war sie während der folgenden acht Jah- re mit der Auswahl der Stipendiaten, ihrer Betreuung an den Universitäten München und Heidelberg sowie an den bundesdeutschen Kunst- und Musik- hochschulen betraut. Sie konzipierte das Ferienakademienprogramm der Stu- dienstiftung und baute die Abteilung Test- und Begabungsforschung auf, de- ren Leitung sie übernahm. 1973 wechselte Frau Fromm nach München in die Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft, wo sie seitdem in den Funktionen einer Referentin, Referatsleiterin und schließlich Abteilungsleiterin tätig gewesen ist. Sie baute das Referat „Forschungsplanung, Neuvorhaben, Zusammenarbeit mit Univer- sitäten“ der MPG auf und führte es. Die Vorbereitung der Gründung von 23 neuen Max-Planck-Instituten, die Konzeption und Umsetzung des langjährigen Förderungsprogramms „Klini- sche Forschungsgruppen“ (1980–1990), die Finanz-, Aufgaben- und Beru- fungsplanung der MPG, die Koordinierung der Beratungen des MPG- Senatsausschusses für Forschungspolitik und Forschungsplanung sowie die Zusammenarbeit mit den Ministerien und Forschungsorganisationen im Be- reich der Forschungsplanung lagen für zwanzig Jahre in ihrer Hand. Dadurch ist Frau Fromm nicht nur die prominenteste, sondern auch die kom- petenteste Wissenschaftsplanerin und Wissenschaftsorganisatorin der Bun- desrepublik geworden, die durch ihre Sachkunde, ihr politisches Fingerspit- zengefühl und ihre Leidenschaft für die Wissenschaft nicht leicht von irgendjemandem hierzulande übertroffen werden dürfte. Indem das Plenum der Akademie sie auf der Juni-Sitzung 1998 zur General- sekretärin wählte, brachte es – bei einer Gegenstimme – seine Hoffnung zum Ausdruck, die Frommsche Planungskompetenz, ihre Durchsetzungskraft und ihre produktiven wissenschaftlichen Visionen möchten für die kommenden fünf Jahre der Hauptstadtakademie die erwünschten Fortschritte bringen. Für einen solchen Erfolg bedarf es neben allen Sachverstandes und neben al- ler Entschiedenheit eines nicht unbedeutenden Quantums an Humor und – wenn möglich – des außerirdischen Beistandes. „Alien Baby“ kann vielleicht nicht helfen, aber vermutlich doch mit den Zeigern ermutigend blinzeln.

Frau Fromm ist die Nachfolgerin von Diepold Salvini-Plawen, der in den ver- flossenen fünf Jahren das Amt des Generalsekretärs wahrgenommen hat. Herr Salvini-Plawen wurde 1942 in Garmisch-Partenkirchen geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1962–1967 an den Universitäten Bonn und Mün- 164 Berichtsjahr chen Jurisprudenz. Nach seinem Assessorexamen trat er in die Gesellschaft für Weltraumforschung ein, wo er im Justitiariat arbeitete und Personalleiter wurde. Von 1975–1993 war er in der Verwaltung der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt – dem heutigen DLR – tätig. Das DLR, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, ist eine Großfor- schungseinrichtung, deren Forschungsschwerpunkte auf den Gebieten Luft- fahrt, Raumfahrt und Energietechnik liegen. Seit 1980 hatte Salvini-Plawen eine Leitungsfunktion im Personalwesen des DLR inne; seit 1982 war er Hauptabteilungsleiter. Im Zuge der durch die Wiedervereinigung ausgelösten Umgestaltung der Wissenschafts- und Forschungslandschaft der ehemaligen DDR wurde er 1991 vom DLR zum Vorstandsbeauftragten für die neuen Bundesländer und für den Aufbau eines Forschungszentrums in Berlin-Adlershof berufen. Ein Jahr später (im Sommer 1992) wurde er zum Geschäftsführer der KAI e.V. bestellt – der Koordinierungs- und Aufbau-Initiative für die Forschung in den Ländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dort hat er sich immense und unvergessene Verdienste um die Wissenschaftsvereinigung Deutschlands erworben. Er hatte wesentlich die Personalentscheidungen zu verantworten. Dabei zeich- nete er sich durch großen Einsatz für die ihm Anvertrauten aus, die sich in ei- ner existentiell schwierigen Lage befanden. Er machte sich Gedanken über jeden Einzelnen und versuchte das in solchen Fällen Schwierigste, nämlich individuelle Lösungen zu finden. Nach eigener Aussage empfand er, auch für sich persönlich, als besonders belastend die Tatsache, daß notwendige Stel- lenentscheidungen von den Verantwortlichen erst in der letzten Minute ge- troffen wurden, und daß nach dem Ende von KAI nicht allen engagierten Mitarbeitern Arbeitsplätze vermittelt werden konnten. Nach der Gründung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen- schaften wurde Herr Salvini-Plawen im Juni 1993 für fünf Jahre zu deren Gene- ralsekretär gewählt. Als solcher hat er unter dem Präsidenten die laufenden Ge- schäfte geführt, war Beauftragter für den Haushalt und unterstützte Präsident und Vorstand bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Schließlich gehörte er mit beratender Stimme dem Vorstand der Akademie an, saß der Raum- und Bau- kommssion vor und ist Schatzmeister des Förderkreises der Akademie. In all diesen Funktionen hat er sich als aufmerksamer, zuverlässiger und loyaler Partner und Helfer der zu Unterstützenden bewiesen, der es verstand, eine aus- gezeichnete Arbeitsatmosphäre zu begründen und aufrechtzuerhalten. Als ge- wissenhafter Haushälter, exakt und genau bis „in die letzte Stelle nach dem Komma“, aber nicht kalt und mürrisch, sondern gutgelaunt und zugewandt, ist Amtsübergaben 165 er verantwortungsvoll mit dem ihm anvertrauten Gut so umgegangen, als sei es sein eigenes – eine im öffentlichen Dienst wahrlich sehr seltene Tugend. Den Mitarbeitern der Verwaltung stand er jederzeit zur Beratung zur Verfü- gung – frei von der Arroganz des Besserwissenden und ohne jeden Anflug des minderwertigen Zuständigkeitsdenkens. Für die Mitarbeiter der Akademie und den Personalrat stand die Tür zu sei- nem Büro immer offen. Als fairer Kommunikationspartner baute er ein Ver- trauensverhältnis auf, das auch dann nicht versagte, wenn die Ansichten aus- einandergingen. „Overtime“, die „Überstunde“, ist auch auf deutsch für ihn ein Fremdwort geblieben. Die nächtlichen Lichter, die „Swatch“ aus ihren Hochhäusern strahlen läßt, konnte man auch vom Gendarmenmarkt aus häufig in Salvinis Arbeitszimmer sehen. „Overtime“ soll ihn mahnen, in Zukunft öfter einmal „time is over“ seinem Arbeitspensum beizuschreiben.

Der neue Bibliotheksdirektor heißt Steffen Wawra. Er hat sein Amt bereits am 1. Juli 1998 angetreten. Wawra wurde 1960 im sächsischen Freiberg geboren. Nach dem Abitur stu- dierte er von 1979–1981 Klassische Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Danach arbeitete er zwei Jahre lang an der damaligen Hauptbi- bliothek der Akademie der Wissenschaften. Diese Arbeit animierte ihn zum Studium der Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität, das er von 1983–1986 absolvierte. Nach Abschluß dieses Studiums kehrte er an die Akademiebibliothek zurück, wo er während der folgenden fünf Jahre (bis 1991) die Arbeitsgruppe für schwerbeschaffbare (graue) Literatur leitete; ihm oblag in dieser Zeit, in der er auch zum Dr. phil. promoviert wurde, die Leitung dieses Erwerbungsge- biets für ca. 60 Institute der damaligen Akademie der Wissenschaften der DDR. Daneben war Wawra Stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Erwerbung und zuletzt auch Stellvertreter des Direktors. 1992 übernahm er das Amt des Stellvertretenden Direktors der Universitäts- bibliothek der neugegründeten Universität Potsdam. Zu seinen Hauptaufga- ben gehörten der Aufbau einer einheitlichen Organisationsstruktur dieser Universitätsbibliothek, die ihrerseits auf zwei Vorgängereinrichtungen grün- dete. Es oblag ihm die Leitung des wissenschaftlich-methodischen Bestandsauf- baus mit 25 Fachreferaten und einem jährlichen Neuzugang von rund 60.000 bibliographischen Einheiten sowie die Umsystematisierung des Altbestandes. Er hat sich – wie seine diesbezüglichen Publikationen ausweisen – besondere Kompetenzen auf den Gebieten Kommunikationsdienstleistungen, Netzwerk- 166 Berichtsjahr architektur und -management, der Digitalisierung von Altbeständen sowie beim Aufbau von nutzerspezifischen Informations- und Kommunikations- dienstleistungen erworben. Die Berufungskommission, die Herrn Wawra aus vielen Bewerbern ausge- wählt hat, versprach sich von ihm, wie naheliegend, daß er die wissenschaft- liche Literatur- und Informationsversorgung der Akademievorhaben und der Interdisziplinären Arbeitsgruppen wie bisher gewährleisten werde. Darüber- hinaus erhofft sie sich allerdings die Umsetzung der Empfehlungen der „Bibliotheks-Kommission“, insbesondere die vollständige Erschließung der Bestände und Katalogisierung, die retrospektive Konvertierung, die Einbin- dung der Bibliothek und ihrer Bestände in Verbundsysteme, die Informati- onsvermittlung nach innen und außen und den raschen Aufbau moderner In- formations- und Kommunikationstechnik für alle Arbeitsbereiche. Insgesamt eine nicht gerade kleine Aufgabe bei der es ein „don’t“, wie die Swatch heißt, vermutlich an keiner Stelle geben darf – es sei denn, „don’t go home“ oder „don’t forget“, daß noch nicht alles erledigt ist. Die „Swatch“ soll den Direktor in seine Bibliothek bannen.

Sein Vorgänger war Joachim Rex, und der war auch ohne technischen Zauber dort festgebannt. Joachim Rex wurde 1933 in Leipzig geboren. Nach dem Abitur (1951) wurde er an der Leipziger Bibliothekarsschule zum „Bibliothekar für den mittleren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken“ ausgebildet. Von 1954–1958 war er in der Deutschen Bücherei Leipzig tätig. Dann trat er in den Dienst der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der er – in wechselnden Funktionen – während der folgenden 40 Jahre verbunden blieb. Neben seiner beruflichen Tätigkeit studierte er von 1961–1968 an der Hum- boldt-Universität die Fächer Geschichte (mit der Spezialrichtung Wissen- schaftsgeschichte) und Bibliothekswissenschaft, die er mit Staatsexamina ab- schloß. 1973 wurde er (ebenfalls an der Humboldt-Universität) zum Dr. phil. promoviert. Im gleichen Jahr wurde er zum Direktor der Hauptbibliothek berufen, die zu dieser Zeit ein Bereich des Wissenschaftlichen Informationszentrums der AdW war. Damit war er für die Literaturversorgung der an der AdW tätigen Wissenschaftler, für die Verbindung der bibliothekarischen Arbeit mit den Informationsaufgaben am Informationszentrum, für die bibliothekswissen- schaftliche Grundsatzarbeit sowie für die Hauptbibliothek als Leiteinrichtung der über die ganze DDR verstreuten Institutsbibliotheken verantwortlich. Diese Funktion hatte er bis zur vereinigungsbedingten Schließung der Biblio- thek Ende 1991 inne. Amtsübergaben 167

Nach der Bildung der Abwicklungsstelle (KAI-AdW) und der Gründung der KAI e.V. war er Direktor der Bibliothek. In dieser Phase erwarb sich Rex besondere Verdienste, für die ihm die Aka- demie dauerhaft verpflichtet ist. Denn auf der Basis des Einigungsvertrages wurde die Akademie als Gelehrtensozietät von den Instituten getrennt, so daß für die Bibliothek die Funktion einer Hauptbibliothek im eben beschriebenen Sinne entfiel. Es ist dem persönlichen Einsatz von Joachim Rex und seiner Zähigkeit zu danken, daß umfangreiche Buchbestände der AdW nicht ver- scherbelt, sondern sinnvoll auf andere Einrichtungen verteilt wurden und da- mit für die wissenschaftliche Nutzung weiter zur Verfügung stehen. Nach Gründung der BBAW wurde Rex – gleichsam automatisch – wieder Leiter ihrer Bibliothek. Er stand ihr in dieser Funktion nochmals vom 1. April 1994 bis zum 30. Juni dieses Jahres vor und engagierte sich bei der Verwirklichung der neuen Aufgaben der Akademiebibliothek sowie bei der Neubelebung und Fortführung ihrer traditionellen Aufgaben. Neuem ist er stets mit großer Aufgeschlossenheit begegnet. Daß er niemals bei dem einmal Erreichten verharrte, konnte man zuletzt wieder an seinem Eintreten für die Digitalisierung der Bestände der Akademiebibliothek sehen – zu einem Zeitpunkt, als viele dies noch für eine überflüssige Spielerei hiel- ten. Rex ist mit Leib und Seele Bibliothekar: seine Tätigkeit war für ihn immer Berufung und Verpflichtung, die er mit hoher professioneller Kompetenz, Engagement und Verantwortungsbewußtsein gegenüber seinen Mitarbeitern erfüllte. Folgerichtig verwandte er viel Zeit auf die Nachwuchspflege. Jahre- lang wirkte er als Dozent für Bibliotheksgeschichte und Wissenschaftskunde an der Fachschule für wissenschaftliches Bibliothekswesen und wissen- schaftliche Information Berlin. Ganzen Generationen von Nachwuchswissen- schaftlern stand er bei ihren Forschungen zur Seite. So kam es, daß er in den vier Jahrzehnten, in denen er die Akademiebiblio- thek betreute, selbst zu einer Institution wurde, ein Nestor, der seine Einrich- tung und ihre Geschichte wie kein zweiter kennt und sich deshalb auch über- reden ließ, weiter für die Akademie tätig zu sein. „Small in Big“ hat Swatch dieses elegante Kunstwerk genannt. Das kann man wörtlich nehmen und soll es wohl auch: kleine Uhr in einer Großen. Man kann aber auch Metaphern anschließen, zum Beispiel Bescheidenheit macht stark oder kleine Ursache, große Wirkung. Lassen Sie Ihre Phantasie anregen. 168 Berichtsjahr

Ansprache des Vorsitzenden des Personalrates der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Marcus Dohnicht

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Staatssekretär, sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen. Als der scheidende Leiter der Akademiebibliothek, Herr Dr. Rex, im Februar sein 40jähriges Dienstjubiläum beging, hat sich der Personalrat gern unter die Gratulanten gereiht, da wir es – mehr noch als beim Erreichen runder Ge- burtstage – für sehr würdigenswert halten, wenn kontinuierlich und treu – quasi lebenslänglich – einer Einrichtung gedient wird. Heute haben wir Gele- genheit, Gratulation und Dank für die geleistete Tätigkeit auch von Seiten des Personalrates zu wiederholen und gleichzeitig dem neuen Leiter, Herrn Dr. Wawra, für seine Tätigkeit und insbesondere für die von ihm in Angriff ge- nommenen Veränderungen Erfolg und Kraft zu wünschen.

Der Personalrat hatte bereits vor einer Woche Gelegenheit, Sie, sehr geehrter Herr Salvini-Plawen, am Ende der gemeinsamen Sitzung von Geschäftslei- tung und Personalrat zu verabschieden. Nun möchten wir auf dieser Veran- staltung die Gelegenheit wahrnehmen, Ihnen auch vor einem größeren Kreis für die gute Zusammenarbeit zu danken. Wir möchten dies nicht nur für uns tun, sondern auch für die Mitarbeiter der BBAW, für die Sie immer nach pragmatischen Problemlösungen gesucht und diese meist auch gefunden ha- ben. Vor sechs Jahren, als Sie als Geschäftsführer der KAI berufen wurden, war die Gründung der BBAW noch in einiger Ferne. Es war aber bereits eine Zeit, in der das A in KAI nicht mehr für Abwicklung, sondern für Aufbau stand. Bereits damals hatten einige der heutigen Personalratsmitglieder, damals als Mitglieder des Betriebsrates, Gelegenheit, Sie als kompetenten, sachlichen, aber auch nicht leicht zu erweichenden Gesprächspartner kennenzulernen. Die Mitarbeiter der Akademiebibliothek, des Akademiearchivs, der Akade- mienvorhaben und der heutigen Akademieverwaltung fanden bei Ihnen stets ein offenes Ohr für ihre Probleme, und Sie, sehr geehrter Herr Salvini- Plawen, versuchten diese Probleme, obwohl diese Mitarbeiter innerhalb der KAI nur eine geringe Minderheit darstellten, entsprechend dem I in KAI mit viel Initiative zu lösen. Daher begrüßten der damalige Betriebsrat und die künftigen Mitarbeiter der Akademie im Jahre 1993 Ihre Wahl zum Generalsekretär der BBAW auch als Amtsübergaben 169 wichtigen Schritt zur zügigen Überführung aller Strukturen an die BBAW und somit als wichtigen Beitrag zur Sicherung der Forschungskontinuität. Daß diese Überführung auch wirklich reibungslos erfolgte, ist zu einem nicht geringen Teil Ihr persönliches Verdienst, ein Verdienst, das auch der Grün- dungspräsident der BBAW, Prof. Markl, ausdrücklich gewürdigt hat. Dem Personalrat war damals sehr wohl bewußt, daß mit der Überführung der Arbeitsverhältnisse an die BBAW Probleme verbunden sein würden. Es war auch für den Personalrat nie einfach, Ihnen, der Sie mit langjährigen Erfah- rungen als Personalchef einer großen Forschungseinrichtung gerüstet waren, erfolgreich Paroli zu bieten, wenn Sie entsprechend Ihrer Funktion loyal die Interessen der Geschäftsleitung vertraten. Trotzdem mußte und muß der Per- sonalrat anerkennen, daß, auch wenn – um bei den Buchstabenspielen zu bleiben – das A nicht mehr für Abwicklung stand oder stehen sollte und auch der Aufbau mit Gründung der BBAW abgeschlossen war oder sein sollte, Sie auch weiterhin beharrlich versucht haben, dem A durch wissenschaftsorgani- satorisches Geschick den Charakter effizienter Arbeit zu geben. Der Personalrat möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Salvini-Plawen, auch im Namen der Mitarbeiter daher nun noch einmal recht herzlich für die sechs Jahre fruchtbarer Zusammenarbeit danken, in denen wir uns immerhin nur zweimal vor Gericht wiedergefunden haben. Natürlich verbinden wir mit diesem Dank die Hoffnung, diese fruchtbare Zu- sammenarbeit auch mit der neuen Generalsekretärin fortsetzen zu können. Und wir freuen uns darauf, Sie, sehr geehrte Frau Fromm, auf einer der näch- sten Personalratssitzungen erstmals begrüßen zu dürfen. Ihnen, sehr geehrter Herr Salvini-Plawen, wünschen wir gesundheitlich, fa- miliär und beruflich alles erdenklich Gute. Die Mitglieder des Personalrates möchten Ihnen zum Abschied dieses kleine Präsent überreichen, damit Sie Brandenburg und Berlin – und in Berlin auch den Personalrat der BBAW – in hoffentlich guter Erinnerung behalten. Der ausführlichen Würdigung der Verdienste des scheidenden Vizepräsiden- ten der BBAW durch den Präsidenten kann durch den Personalrat kaum et- was hinzugefügt werden. Wir können nur den ausgesprochenen Dank bekräf- tigen, insbesondere in dem Bereich, der sich auf die Tätigkeiten von Prof. Bierwisch bei der Überführung und Betreuung von Vorhaben bezog. Der Per- sonalrat wünscht dem neuen Vizepräsidenten Prof. Schwarz bei der Erfüllung der vor ihm liegenden Aufgaben viel Kraft und Zeit, natürlich mit dem Hin- tergedanken, daß dann auch die Beschäftigten der BBAW von seiner Tätig- keit möglichst viel profitieren können. 170 Berichtsjahr

S. 170 VAKAT Bericht aus dem Plenum

Wissenschaftliche Sitzungen im Kreise der ordentlichen und außerordentlichen Akademiemitglieder

13. Februar „Otto Warburg – Annäherung an ein Genie“ Filmvorführung mit anschließender Diskussion (akademieoffene Veranstaltung)

27. November Die Akademiepreisträger 1998 stellen sich mit Kurz- vorträgen zu ihren Arbeiten vor (Vortrags- und Diskussionsveranstaltung)

Geschäftssitzungen des Plenums

Das Plenum der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften traf sich im Berichtsjahr zu drei Geschäftssitzungen:am 13. Februar, am 26. Juni und am 27. November.

Es wählte 19 ordentliche und 6 außerordentliche Mitglieder zu. Die öffentli- che Bekanntgabe der Zuwahlen und die Übergabe der Mitgliedsurkunden er- folgten auf der Festveranstaltung am 27. Juni im Konzerthaus Berlin. Weitere Zuwahlvorschläge aus den Klassen wurden beraten. Das Plenum folgte der Empfehlung des Vorstandes, folgende Mitglieder auf deren Bitte vorübergehend in den Stand eines außerordentlichen Mitglieds zu versetzen: Martin Hellwig für die Zeit seiner Mitgliedschaft in der Monopolkommission, Ingolf Hertel während seiner Amtszeit als Staatssekretär beim Senator für 172 Berichtsjahr

Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin, Wolfgang Frühwald und Johann Mulzer bis auf weiteres wegen andauernder dienstlicher Ver- pflichtungen, die sich mit einer regelmäßigen Wahrnehmung der Pflichten ei- nes ordentlichen Mitglieds nicht vereinbaren lassen. Das Plenum entband im Februar Jürgen Ehlers, im Juni Siegfried Großmann, im November Manfred Bierwisch, Wolfgang Giloi und Karl Stephan von ih- ren Pflichten als ordentliche Mitglieder – sie hatten im Berichtsjahr das 68. Lebensjahr vollendet. Der Präsident würdigte ihre Leistungen beim Auf- bau der Akademie. Am 1. September 1998 trat Helmut Schwarz sein Amt als Vizepräsident für die Dauer von drei Jahren an. Das Plenum hatte ihn in seiner Juni-Sitzung zum Nachfolger von Manfred Bierwisch gewählt, der diese Funktion seit der Arbeitsaufnahme der BBAW nach ihrer Neukonstituierung im Sommer 1992 bereits in der zweiten Wahlperiode ausgeübt hatte. Den aktuellen Plänen der Akademie entsprechend wird sich der Vizepräsident zukünftig vor allem auf den Auf- und Ausbau der Außenbeziehungen, insbesondere auf die interna- tionale Kooperation der BBAW, konzentrieren. Zum 1. Oktober 1998 erfolgte der Wechsel in der Funktion des General- sekretärs. Das Plenum hatte, ebenfalls in der Juni-Sitzung, Beatrice Fromm, zuletzt als Abteilungsleiterin in der Generalverwaltung der Max-Planck- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften mit der Betreuung der derzeit 80 Max-Planck-Institute beauftragt, für die Dauer von fünf Jahren für dieses Amt gewählt. Das Plenum bestätigte die Wahl von Christine Windbichler, Jürgen Trabant und Rolf Emmermann zu Sekretaren der Sozialwissenschaftlichen, Geistes- wissenschaftlichen sowie der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse und von Herfried Münkler, Wilfried Nippel und Joachim Sauer zu deren Stellvertretern. Der Funktionswechsel erfolgte in der Sozialwissenschaftli- chen Klasse zum 1. Juli, in der Geisteswissenschaftlichen Klasse zum 1. September 1998 und in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse zum 1. Januar 1999. Die Mitglieder des Plenums befaßten sich mit Vorschlägen zur Vergabe der Helmholtz-Medaille, der Leibniz-Medaille und der Wahl von Ehrenmitglie- dern (siehe Jahrbuch 1998, Kapitel II). Sie folgten der Empfehlung der Preis- trägerfindungskommission zur Vergabe des Akademiepreises 1998 sowie der Preise der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, gestiftet vom Verlag de Gruyter, von der Monika Kutzner-Stiftung zur Förderung der Krebsforschung, von der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung sowie von der Peregrinus-Stiftung (Rudolf Meimberg) (siehe Jahrbuch 1998, Kapitel II, Preise 1998). Plenum 173

Das Plenum entsandte Beate Kohler-Koch und Jürgen Trabant für die Dauer von fünf Jahren in den Senat der Union der deutschen Akademien der Wis- senschaften. Hans Triebel und Bernd Seidensticker wurden als deren ständige Vertreter benannt. Jürgen Trabant wird die BBAW in der Senatskommission für Akademienvorhaben vertreten. Der Empfehlung der BBAW folgend be- nannte die Union Beate Kohler-Koch als ihre Vertreterin in der European Science Foundation. Das Plenum nahm regelmäßig den Bericht des Vorsitzenden des Konvents der interdisziplinären Arbeitsgruppen über die Tätigkeit der bestehenden und über die Vorbereitung neuer Arbeitsgruppen und interdisziplinärer Initiativen sowie die Aktivitäten des Konvents entgegen und beschloß auf dessen Emp- fehlung die Einrichtung der interdisziplinären Arbeitsgruppe Gemeinwohl und Gemeinsinn zum 1. Oktober 1998. (siehe Jahrbuch 1998, Kapitel II, Konvent) Es folgte der Empfehlung des Konvents zur befristeten Einrichtung von Stellen für das Projekt Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts, für die EDV-Betreuung von Forschungsvorhaben sowie für die Unterstützung der Arbeit der Generalsekretärin. In seiner Februarsitzung befaßte sich das Plenum mit dem Vorschlag der für die Betreuung des Akademienvorhabens Wissenschaftshistorische Studien zu- ständigen Kommission, das Vorhaben vor Ablauf der festgesetzten Laufzeit bis Ende 2000 bereits zum 31. Dezember 1998 zu schließen. Grundlage die- ser auch von der Geisteswissenschaftlichen Klasse mehrheitlich getragenen Empfehlung waren die Ergebnisse der turnusmäßigen Überprüfung des Vor- habens. Die Kommission war zu der Überzeugung gelangt, daß – gemessen an den bisherigen Publikationen – keine Forschungs- und Editionsergebnisse zu erwarten seien, die es rechtfertigen würden, daß die Arbeitsstelle noch weitere drei Jahre fortbestehe. Das Plenum folgte mit seinem Schließungsbe- schluß dieser Auffassung. Vor dem Hintergrund der angestrebten Optimierung und Modernisierung so- wie einer fachlich begründeten Prioritätensetzung bei den Langzeitvorhaben bemühte sich die Akademieleitung, die auf diese Weise bei den Wissen- schaftshistorischen Studien vorzeitig freiwerdenden Mittel aus dem Akade- mienprogramm für die Erweiterung der Alexander von Humboldt-Forschung zu erhalten. Die Erweiterung war seinerzeit auch von der Konferenz der deut- schen Akademien der Wissenschaften wegen der Bedeutung dieser Forschun- gen und der bei der BBAW vorhandenen Quellen ausdrücklich empfohlen worden und würde auf diese Weise bereits ab 1999 in Angriff genommen werden können. Diese akademieinternen Umschichtungsbemühungen stehen auch im Ein- klang mit der Forderung des Berliner Abgeordnetenhauses, das die Senats- 174 Berichtsjahr verwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur beauftragt hatte, mit dem Bund darüber zu verhandeln, 500 TDM aus der Langzeitvorhabenfinanzie- rung für moderne, aktuelle Forschung abzuziehen. Wenngleich die für das Akademienprogramm zuständigen Gremien im vorliegenden Fall der zumin- dest teilweisen Umwidmung der Mittel innerhalb der Akademie zugestimmt haben, wurde unter Hinweis auf die Regularien des Programms zugleich der Ausnahmecharakter dieses Vorgehens unterstrichen. Damit sind der Umset- zung des Beschlusses des Abgeordnetenhauses deutliche Grenzen gesetzt, die nur durch eine Änderung des von Bund und Ländern vereinbarten Regel- werks überschritten werden können. Neben der Erweiterung der Alexander von Humboldt-Forschung verfolgt die BBAW die Idee, in einem Alexander von Humboldt-Zentrum moderne, edito- risch unterstützte Wissenschaftsforschung des 19. und 20. Jahrhunderts zu betreiben. Ein erster Projektentwurf, von Johann Götschl im Auftrag der Akademie ausgearbeitet, war im Herbst Gegenstand der Beratung in dem mit der Idee befaßten Arbeitskreis. Die Initiative wird weiter verfolgt. Zu einem weiteren Schließungsbeschluß sah sich das Plenum gezwungen, nachdem die Evangelische Kirche der Union und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg angekündigt hatten, sich nach Ablauf des bestehenden Finanzierungsvertrages zum 31. Dezember 1998 nicht mehr an der Finanzie- rung der Berliner Arbeitsstelle Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe beteiligen zu können. Für den Arbeitsbereich Abteilung Vorlesungen mußte daher die Auflösung zum 31. Dezember 1998 beschlossen werden. Dem nachhaltigen Votum der Betreuungskommission und der Klasse folgend sprach sich das Plenum dafür aus, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Weiterförderung des Vorhabens im bisherigen Umfang zu sichern. Insbeson- dere sollte ein Drittmittelantrag bei der DFG gestellt und die Aufnahme in das Akademienprogramm beantragt werden. Beides wurde unmittelbar nach dem Plenum im Februar veranlaßt. Das Vorhaben ist inzwischen, wenn auch zunächst in reduziertem Umfang, ab 1. Januar 1999 Bestandteil des Akade- mienprogramms. Im November beschloß das Plenum, gemeinsam mit der Akademie der Kün- ste die Aufnahme des Census of Antique Works of Art and Architecture known in the Renaissance als Langzeitvorhaben in das Akademienprogramm der BLK zu beantragen. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Akademiejubiläums im Jahr 2000 hatte das Festkomitee dem Plenum empfohlen, einem Vorschlag von Paul B. Baltes und Dieter Simon folgend, die Gründung einer Jungen Akade- mie als institutionelle Form der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuch- ses vorzubereiten und sie im Jubiläumsjahr mit der Wahl der ersten Mitglie- Plenum 175 der ins Leben zu rufen. Das Plenum hatte die Idee zunächst grundsätzlich unterstützt und das Festkomitee mit der Vorlage eines Gründungskonzepts beauftragt. Im Juni war der Entwurf Gegenstand einer eingehenden kritischen und kontroversen Plenumsdiskussion. Im Ergebnis wurde eine nochmalige Überarbeitung unter Berücksichtigung der Plenumsdebatte beschlossen mit dem Ziel, im Februar 1999 eine Entscheidung zu treffen1. Ebenfalls im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum sollten verstärkte An- strengungen zur Entwicklung der internationalen Beziehungen vornehmlich auf der Grundlage gemeinsamer Projekte unternommen werden. Während konkrete Versuche, sich bei der Partnerakademie in Paris um die Wiederbele- bung der Beziehungen auf dem Gebiet der Leibniz-Forschung zu bemühen, bereits auf erfreuliche Resonanz gestoßen waren und die Ausarbeitung eines Projektplanes verabredet wurde, hatte das Festkomitee angeregt, diese Bemü- hungen auch auf die russische Akademie der Wissenschaften auszudehnen. Nach der Aufnahme erster Arbeitskontakte zur Petersburger Abteilung sowie schriftlichen Interessenbekundungen beider Seiten reiste im November eine BBAW-Delegation unter Leitung des Präsidenten nach Moskau, um auf der Ebene der Akademieleitungen Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu be- sprechen. Dabei wurde die Idee, bei der Leibniz-Forschung eine Kooperation Moskau-Paris-Berlin anzustreben, von russischer Seite nachhaltig begrüßt. Eine gemeinsame Kommission befaßt sich nun mit den notwendigen Pla- nungs- und Vorbereitungsarbeiten.

Gegenstand des Berichts des Präsidenten an das Plenum waren auch die An- fang des Jahres vorgelegten Empfehlungen der Archiv- und der Bibliotheks- kommission. Der Vorstand hatte sich für die grundsätzliche Umsetzung der Empfehlungen ausgesprochen und die Leiter von Archiv und Bibliothek mit der Ausarbeitung von Umsetzungskonzepten beauftragt. In einer gemeinsa- men Beratung des Vorstandes mit den Vorsitzenden der beiden Kommissio- nen und den Einrichtungsleitern wurden die Konzepte im Herbst verabschie- det und ihre schrittweise Umsetzung beschlossen. Die Empfehlungen sind im vorliegenden Jahrbuch veröffentlicht. Seit Herbst ist die Akademie Hausherr auf Schloß Blankensee und verfügt damit über eine eigene wissenschaftliche Tagungsstätte. Im Oktober übergab die Brandenburgische Schlösser Gesellschaft in Anwesenheit von Berlins Re-

1 Das Plenum beschloß am 12. Februar 1999 mit einer Gegenstimme und einer Stimmenthaltung die Gründung einer Jungen Akademie an der BBAW im Jubi- läumsjahr 2000. 176 Berichtsjahr gierendem Bürgermeister, Eberhard Diepgen, Brandenburgs Ministerpräsident, Manfred Stolpe, und Wissenschaftsminister, Steffen Reiche, Schloß und Park Blankensee in feierlichem Rahmen an die Akademie der Wissenschaften. Über den eigenen Bedarf hinaus soll Schloß Blankensee vor allem ein Ange- bot an die Wissenschaftslandschaft der Region sein. Interdisziplinärer Dis- kurs, Nachwuchsförderung, Begegnung unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche sind einige Zielvorstellungen, die in nicht allzu langer Zeit mit Blankensee in Verbindung gebracht werden sollen. Gegenwärtig werden alle Anstrengungen unternommen, um den regulären Tagungsbetrieb im Laufe des Jahres 1999 aufnehmen zu können. Gegenstand des Berichts des Präsidenten waren weiter die folgenden Arbeits- ergebnisse: Im zweiten Halbjahr 1996 hatte sich ein durch den Akademiepräsidenten mo- derierter Strategiekreis Berlin/Brandenburg gebildet. Dem Kreis gehörten die Herren Ourmazd, Schellnhuber, Spur und Weiler an. Der Arbeitskreis ver- folgte die Idee, sich im Unterschied zu den gängigen und praktizierten Wegen der Wissenschaftspolitik, die von Fragestellungen nach dem potentiellen Nut- zen und der Reichweite neuer wissenschaftspolitischer Initiativen ausgehen, an den Bedürfnissen nach einer wissenschaftlichen Basisversorgung der Re- gion zu orientieren. Anfang 1997 ist das Ergebnis der Überlegungen Minister Reiche in Form eines Positionspapiers vorgelegt worden. Im Frühjahr des Be- richtsjahres wurde das Positionspapier im Kreise der Hochschulrektoren und der Direktoren der außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes Brandenburg mit dem Ziel diskutiert, die grundsätzliche Tragfähigkeit des entwickelten Leitbildes für Forschung und Wissenschaft in Brandenburg zu überprüfen. Nach der daraufhin erfolgten Überarbeitung übergab der Akade- miepräsident Wissenschaftsminister Steffen Reiche im Mai das Strategiepa- pier „Wissenschaft in Brandenburg – Ein Multimedium für die Entwicklung der Region“. Inzwischen wird eine Befassung des Parlaments mit dem Papier vorbereitet. Im Februar 1997 hatte Dieter Simon den Vorsitz einer von den Ländern Saarland und Rheinland-Pfalz eingesetzten Sachverständigenkommission zur Hochschulentwicklung Saarland-Trier-Westpfalz übernommen. Weitere Mit- glieder der Akademie in dieser Kommission waren Frau Haftendorn sowie die Herren Brockhoff, Großmann, Mittelstraß und Schwarz. Die Kommission hatte von beiden Ländern eine grob umrissene Doppelaufgabe erhalten, die darin bestand, eine Systemevaluation des Hochschulbereichs der Region Saarland-Trier-Westpfalz durchzuführen sowie ein tragfähiges Zukunftskon- zept für die Universität des Saarlandes zu entwickeln. Nach gut einem Jahr Arbeit konnten die Empfehlungen den zuständigen Ministern am 26. März im Plenum 177

Rahmen einer Pressekonferenz übergeben werden. Sie lösten einen breiten und kontroversen Diskussionsprozeß aus. Das Gutachten fand indes die grundsätzliche Zustimmung der beiden Länderministerien. So bildete es unter anderem die Grundlage für das vom Saarländischen Wissenschaftsminister vorgelegte Modernisierungskonzept für die Universität des Saarlandes, das den Empfehlungen in weiten und entscheidenden Teilen folgt und vom Kabi- nett gebilligt wurde. Schon zu den regelmäßigen Gepflogenheiten gehören die Treffen des Akade- miepräsidenten mit den Präsidenten und Rektoren der Berliner und Branden- burger Universitäten und den Staatssekretären beider Länder zu einem zwanglosen Dialog Thematische Schwerpunkte dieser Treffen waren im Be- richtsjahr die aktuellen Fragen der Entwicklung der Hochschullandschaft in der Region sowie die Frage nach dem Platz für die Lehrerausbildung. Zu die- sen Themen wurde der Gesprächskreis um Rektoren der Fachhochschulen von Berlin und Brandenburg erweitert. Nach regelmäßigen Berichten zum Haushalt des laufenden Jahres und zu den Verhandlungen mit den Zuwendungsgebern für die Folgejahre beschloß das Plenum im November auf Empfehlung der Haushaltskommission den Haus- haltsplanentwurf für 1999 und nahm den Bericht des Rechnungshofes zur Jahresrechnung 1994 zur Kenntnis. 178 Berichtsjahr

S. 178 VAKAT Berichte der Klassen

Klassensitzungen

12. Februar Mathematisch- wissenschaftliche Sitzung: naturwissenschaftliche Klasse Konrad Seppelt: „Kleine Moleküle, große Probleme“ 13. Februar Mathematisch- akademieoffene wissenschaftliche naturwissenschaftliche, Klassensitzung: Biowissenschaftlich-medizinische Symposion „Evolution in Biologie und und Technikwissenschaftliche Technik“ mit Vorträgen von Klasse Alfred Gierer, Peter Schuster und Ingo Rechenberg Geisteswissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung Sozialwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung Mathematisch- naturwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung Biowissenschaftlich-medizinische Klasse Geschäftssitzung 17. April Technikwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung und wissenschaftliche Sitzung: „Präsentation Recycling“ mit Vorträgen von Wolfgang Beitz zur Vorstellung des 180 Berichtsjahr

Fachgebiets Recycling, Bernd Hillemeier über Recycling im Bauwesen, Walter Michaeli über Recycling von Kunststoffen und Günter Spur zum Überblick über die Entwicklung von Demontagefabriken so- wie die eingesetzten Fertigungsverfahren 1. Mai Geisteswissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung 19. Mai Mathematisch- Geschäftssitzung und wissenschaftliche naturwissenschaftliche Klasse Sitzung: Joachim Sauer: „ Bleibt die Katalysato- renentwicklung Empirie ?“

26. Juni Sozialwissenschaftliche Klasse akademieoffene wissenschaftliche Sitzung: Rainer Lepsius: „Handlungskontexte und die Verantwortung für Handlungsfolgen“

Geisteswissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung und wissenschaftliche Sitzung: „Arbeit in verschiedenen Kulturkreisen und Geschichtsepochen“ (Fortsetzung) mit Vorträgen von Klaus Zernack: „Rolle der Arbeit in der Geschichte Rußlands“ und Georg Elwert: „Arbeit aus der Sicht der kulturellen Bedingun- gen in Afrika“

Sozialwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung

Mathematisch- naturwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung

Biowissenschaftlich-medizinische Klasse Geschäftssitzung

26. August Geisteswissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung Klassen 181

25. September Technikwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung und wissenschaftliche Sitzung: Matthias Kleiner stellt das Fachgebiet Fer- tigungs- und Produktionstechnik in seiner historischen Entwicklung von der industri- ellen Fertigungstechnik als alter Hand- werkskunst zu Beginn dieses Jahrhunderts bis zur modernen Hochtechnologie vor. Werner Albring berichtet über seinen Aufenthalt als Ingenieur von 1946 bis 1952 in der Sowjetunion 9. Oktober Biowissenschaftlich-medizinische Geschäftssitzung und wissenschaftliche Klasse Sitzung im Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gaters- leben (IPK): Ulrich Wobus stellt das IPK vor und spricht über „Embryogenese und Samen- entwicklung höherer Pflanzen: lösbare Zucker als Morphogene?“ 27. Oktober Mathematisch- Geschäftssitzung und wissenschaftliche naturwissenschaftliche Klasse Sitzung: Hans Föllmer: „Zugbrücke in regem Betrieb: Stochastische Analysis und Finanzindustrie“ 27. November Geisteswissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung und wissenschaftliche Sitzung: Walter Burkert: „Reinigung von Mord im Ritual und im Theater. Von Selinus zu Aischylos’ Eumeniden“ Sozialwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung und wissenschaftliche Sitzung: Herfried Münkler stellt das als interdis- ziplinäre Arbeitsgruppe eingerichtete Projekt Gemeinwohl und Gemeinsinn vor. 182 Berichtsjahr

Mathematisch- Geschäftssitzung und wissenschaftliche naturwissenschaftliche Klasse Sitzung: Hans-Joachim Freund: „Bindungsbrüche auf Oberflächen: Moleküle in Bewegung“

Biowissenschaftlich-medizinische Geschäftssitzung Klasse

Technikwissenschaftliche Klasse Geschäftssitzung und wissenschaftliche Sitzung: Klaus Lucas spricht über Energiesysteme, unterschiedliche Formen von Energie, Prinzipien zur Energiesystemgestaltung, Energieverbrauch und das Entropie- gesetz

Das wissenschaftliche Leben in den Klassen hat im Berichtsjahr weiter an Intensität und Vielfalt zugenommen. Vortragsveranstaltungen, initiiert und vorbereitet von einer Klasse für alle Akademiemitglieder und von mehreren Klassen gemeinsam gestaltete akademieoffene Symposien gehören inzwi- schen ebenso zur Normalität wie die grundsätzliche Verbindung von Ge- schäftssitzungen der Klassen mit wissenschaftlichen Sitzungen (vergleiche vorstehende Übersicht der Klassensitzungen). Zugleich wurden Ideen für künftige gemeinsame Initiativen entwickelt. Die Geisteswissenschaftliche Klasse hat vorgeschlagen, aus Anlaß des 250. Ge- burtstages des Akademiemitgliedes Johann Wolfgang von Goethe eine Aus- stellung vorzubereiten und deren Eröffnung mit einem anspruchsvollen Pro- gramm zu verbinden. Die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse hat einen fächerübergreifenden Diskurs über „Virtuelle Welten“ angeregt. Ver- anlaßt durch anhaltende Diskussionen um Tierversuche und die zum Teil be- denkliche Formen annehmenden Angriffe der Tierversuchsgegner gegen die Neurowissenschaftler hat sich die Biowissenschaftlich-medizinische Klasse dafür ausgesprochen, daß sich die Akademie in geeigneter Weise – auch öf- fentlich – mit der Tierversuchsproblematik befaßt. Sie wird einen entspre- chenden Vorschlag unterbreiten. Die Geisteswissenschaftliche und die Ma- thematisch-naturwissenschaftliche Klasse planen, in einer gemeinsamen Klassensitzung des Mathematikers Heyting anläßlich seines 100. Geburts- tages zu gedenken. Klassen 183

Neue Initiativen für wissenschaftliche Projekte kamen aus der Biowissen- schaftlich-medizinischen Klasse, in der Ferdinand Hucho die Einrichtung ei- nes jährlichen Reports zum Stand der Gen- und Biotechnik in Deutschland vorschlug. Gegenstand der Diskussion in allen Klassen war, insbesondere auch in Bezug auf eine mögliche Beteiligung an dem Projekt, der unter Fe- derführung von Herfried Münkler initiierte und inzwischen realisierte Vor- schlag zur Einrichtung einer interdisziplinären Arbeitsgruppe Gemeinwohl und Gemeinsinn. In der Geisteswissenschaftlichen Klasse nahmen wegen ihrer besonderen Zu- ständigkeit für die Lanzeitvorhaben Kommissionsangelegenheiten und die Debatte zu einer Reihe von Langzeitvorhaben einen großen Platz in der Arbeit ein. So wurde auf Empfehlung der Klasse vom Plenum das Projekt Census of Antique Works of Art and Architecture known in the Renaissance zur Aufnahme in das Akademienprogramm der BLK beantragt. Es wurde die Bildung einer gemeinsamen Kommission der BBAW mit der Heidelberger und der Göttinger Akademie zur Betreuung des interakademischen Vorha- bens Goethe-Wörterbuch vorbereitet. Die Klasse setzte sich mit der Empfeh- lung der Betreuungskommission für die Wissenschaftshistorischen Studien zur vorzeitigen Schließung des Vorhabens auseinander und schloß sich nach ausführlicher Debatte der Kommissionsmeinung mehrheitlich an. Gleichfalls auf der Tagesordnung stand das weitere Vorgehen bei dem Vorhaben Schleier- macher: Kritische Gesamtausgabe, nachdem die Evangelische Kirche der Union und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg angekündigt hatten, sich nicht länger an der Finanzierung beteiligen zu können. Die Klasse hatte sich nachdrücklich dafür ausgesprochen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit eine Weiterförderung des Vorhabens sichergestellt werden kann. Schließlich hatte die Klasse die Redakteurin der Zeitschrift Gegenworte zur Vorstellung der Planungen für die künftigen Hefte eingeladen. Bei den Sozialwissenschaftlern galt dem Fortgang der Arbeiten an der MEGA die besondere Aufmerksamkeit der Klasse. Die Technikwissenschaftliche Klasse befaßte sich eingehend mit den Fortschritten bei der interdisziplinären Arbeitsgruppe Strategien zur Abfallenergieverwertung – ein Beitrag zur Entropiewirtschaft und dem Projekt Selbstverständnis der Technikwissen- schaften sowie der Vorbereitung auf die wissenschaftliche Konventsitzung zum Negativen Kassandra-Syndrom – Wissenschaft im Streit. Ein entschei- dender Teil der Arbeit war zudem dem Aufbau des Konvents der Technik- wissenschaften und der Vorbereitung seines ersten Workshops im Januar 1999 gewidmet. In allen Klassen gleichermaßen wurden Vorschläge für weitere Zuwahlen be- handelt und in diesem Zusammenhang grundsätzliche Überlegungen für das 184 Berichtsjahr künftige Zuwahlvorgehen angestellt. In der Geisteswissenschaftlichen, der Sozialwissenschaftlichen und der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse fanden Wechsel in den Funktionen des Sekretars und seines Stellver- treters statt. Es wurden Vorschläge für die Auszeichnung mit der Leibniz- Medaille diskutiert. Schließlich bestand in allen Klassen Einvernehmen, künftig die für die Koor- dination der Arbeit der interdisziplinären Arbeitsgruppen und der Langzeit- vorhaben verantwortlichen Referenten der Akademieverwaltung themenab- hängig zu einzelnen Tagesordnungspunkten einzuladen, um durch ihre frühe Einbeziehung rechtzeitig die administrative Unterstützung und Berücksichti- gung bei den Planungen sowie die klassenübergreifende Koordination besser gewährleisten zu können. Bericht aus dem Konvent

12. Februar Geschäftssitzung, insbesondere 12. Sitzung Zwischenbericht der AG Strategien zur Abfallener- gieverwertung – ein Beitrag zur Entropiewirtschaft Einrichtung der Initiativen: AK Frauen in Akademie und Wissenschaft; Projekt Selbstverständnis der Tech- nikwissenschaften; Konferenz Ursprung der Sprache

25. Juni Geschäftssitzung, insbesondere 13. Sitzung Einrichtung der AG Gemeinwohl und Gemeinsinn Zwischenbericht des AK Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts

26. November Geschäftssitzung, insbesondere 14. Sitzung Diskussion und Beschlußfassung über Tätigkeitsbe- richte der Arbeitsgruppen für 1998; Verabschiedung der Empfehlungen der Kommission AG; Einrichtung der Initiativen: Studiengruppe Berlinbezogene histo- rische Studien des Faches Psychologie; Kongreß Das Europa der Diktaturen: Steuerung – Wirtschaft – Recht; Gemeinschaftsinitiative von Akademie und der American Academy of Arts and Sciences Zwischenbericht der AG Berliner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert

Wissenschaftliche Sitzung Das negative Kassandra- Syndrom – Wissenschaft im Streit 186 Berichtsjahr

Wissenschaftliche Sitzung

Mit einer öffentlichen Podiumsveranstaltung zum Thema Das negative Kas- sandra-Syndrom – Wissenschaft im Streit hat der Konvent am 26. No- vember 1998 seine Reihe der wissenschaftlichen Sitzungen fortgesetzt, die im Jahr 1997 mit einer Veranstaltung zur Forschungsfreiheit aufgenommen wor- den waren. Dem von Helmut Schwarz moderierten Podium gehörten folgende Vertreter aus Wissenschaft, Medien und Politik an: Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, Prof. Dr. H. Spiecker (Freiburg), Prof. Dr. D. Mueller-Dombois (Hawaii, USA), Prof. Dr. H.-P. Dürr (München), Prof. Dr. P. Weingart (Bielefeld), Dr. N. Lossau (Berlin) und Dr. G. Keil (Bonn). Am Beispiel des sogenannten Waldsterbens bzw. der Neuartigen Waldschä- den wurde ein Streitgespräch darüber geführt, inwiefern politische Überle- gungen die Mittelvergabe in Richtungen lenken, die vom Stand der For- schung nicht oder nicht mehr gedeckt sind und ob von einem positiven Zusammenhang zwischen Forschungsfinanzierung und dem Entwurf von Kri- sen- und Katastrophenszenarien gesprochen werden kann. Einiges deutet dar- auf hin, daß eine neuartige und folgenreiche Kopplung zwischen Wissen- schaft, Medien und Politik der Häufung des negativen Kassandra-Syndroms, jener lautstarken aber schließlich unbegründeten öffentlichen Warntätigkeit von Wissenschaftlern, zugrunde liegt. Als Konsequenz befürchten Beobachter massive Verluste der Glaubwürdigkeit nicht allein einzelner Forscher, son- dern der Wissenschaft als gesellschaftlicher Institution. Zu fragen wäre dann, mit welchen Mitteln das Immunsystem der Wissenschaft gestärkt werden kann, damit unter den Bedingungen einer von dauerhaftem Zufluß beträchtli- cher finanzieller Mittel abhängigen und von der Gesellschaft für die Gestal- tung der Zukunft mitverantwortlich gemachten Forschung das für die Institu- tion essentielle Maß an Fähigkeit und Bereitschaft zur kritischen Prüfung der eigenen Vorgaben und Ergebnisse erhalten bleibt. Die Meinungen über Ursachen, Wirkungen und Verantwortlichkeiten im Zu- sammenspiel zwischen Medien, Wissenschaft und Politik blieben auch nach den Darlegungen der Vortragenden kontrovers. Es wurde deutlich, daß die Komplexität des Miteinander weder einfache Lösungen noch eindeutige Schuldzuweisungen erlaubt: alle Beteiligten erleben sich als abhängig von den Handlungen der anderen. Der Forschungspolitiker ist bei der Auflage von Programmen auf die Urteile der wissenschaftlichen Gemeinschaft ebenso an- gewiesen, wie auf die medienvermittelte Beobachtung der Bedürfnisse der Bürger; die Redaktionen der Massenmedien folgen bei der Vereinfachung und Zuspitzung von Beschreibungen der ihnen von Wissenschaftlern mitge- teilten Sachverhalte den Erwartungen, die sie an ihr jeweiliges Lesepublikum Konvent 187 haben; die Wissenschaftler schließlich können sich aufgrund ihrer Zuständig- keit für Erkenntnisse über Ursachenkonstellationen sowie der ihnen zuge- schriebenen Verantwortung für die Folgen von Erklärungen und Prognosen einer Stellungnahme im öffentlichen Raum nicht entziehen, beeinflussen Schlagzeile und Nachricht aber nur mittelbar. Daß diese Konstellation zu Gewinnen in allen drei Bereichen führt, indem die politische Bedeutung der betroffenen Ressorts in Ministerien und Medien wächst und der entsprechen- den Forschung reichlich Mittel zuteil werden, haben die Podiumsbeiträge deutlich demonstriert. Geblieben sind freilich die Befürchtungen, es könne sich um Gewinne handeln, die letztlich zu Verdruß führen.

Die Arbeitsform Interdisziplinäre Arbeitsgruppen auf dem Prüfstand

Auf Empfehlung des Vorstands hat der Präsident eine Kommission einge- setzt, die im Anschluß an eine Plenumsdebatte über Ziele und bisherige Er- fahrungen mit der Arbeitsform Interdisziplinäre Arbeitsgruppen Vorschläge für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit erarbeitet hat. Angehört haben der Kommission G. Elwert, W. Fratzscher, W.- H. Krauth, R. Menzel, D. Simon und J. Trabant. Vor dem Hintergrund der Plenumsdiskussion und des Kommissionsberichtes hat der Konvent ein Bündel von zielführenden Maßnahmen beschlossen. So wird festgehalten, daß gerade für riskante, originelle und fachlich weit sprei- zende Vorhaben eine Vorbereitungsphase erforderlich ist. Darüber hinaus sollen Initiativen, die der Exploration von Themen, Frage- stellungen, Problemperspektiven für zukünftige interdisziplinäre Vorhaben dienen, ermutigt und die Schwellen hierfür möglichst niedrig gehalten wer- den. Dies betrifft zum einen die formale Definition von Interdisziplinarität, die sich nicht bereits anfänglich am Kriterium der Zusammenarbeit von Mit- gliedern mehrerer Klassen orientieren muß; dies gilt zum anderen für die Be- teiligung von externen Fachkolleginnen und -kollegen. Formalisiert werden soll die kritische Begutachtung vor allem von Einrich- tungsanträgen zur Unterstützung der Konventsmitglieder. Sowohl die Eigen- heit der Projekte, die fachübergreifend, riskant, originell, nicht in üblichen Förderschemata erfaßt sein sollen, als auch das Selbstverständnis der Akade- mie legen nahe, daß dies durch die Mitglieder der Akademie selbst geschieht. Darüber hinaus kann der Konvent, wenn ihm dies im Einzelfall erforderlich scheint, Gutachten von außen in Auftrag geben. Die Möglichkeit einer Fortsetzung laufender Forschungsvorhaben von inter- disziplinären Arbeitsgruppen über den Regelzeitraum von drei Jahren hinaus 188 Berichtsjahr wird durch den Staatsvertrag eingeräumt. Nach Auffassung der Kommission sollte hiervon jedoch nur in besonders herausgehobenen Fällen Gebrauch ge- macht werden. Statt dessen sollten als besonders fruchtbar beurteilte An- schlußfragestellungen in einen Neuantrag münden. Dies Verfahren eröffnet dem Konvent bessere Chancen einer Würdigung im Kontext konkurrierender Vorhaben. Die Nachwuchsförderung ist ein Ziel, das die Akademie mit hohem Nach- druck verfolgen soll. Dies gilt auch für die Integration jüngerer Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler aller Qualifizierungsstufen in die Vorhaben der interdisziplinären Arbeitsgruppen. Neben der gemeinsamen Forschungs- tätigkeit sieht die Kommission eine Chance der Verstärkung von Beteili- gungsmöglichkeiten des Nachwuchses sowie der Anerkennung seiner Be- deutung vor allem auf drei Wegen: die Einladung ausgewählter Mitarbeiter als Gäste in den Konvent, die Zuerkennung des Mitgliedsstatus für besonders herausragende Kräfte sowie die flexible, ggf. durch Finanzmittel gestützte Überführung von Projektmitarbeitern in die Programme der traditionellen Forschungsförderung im Anschluß an das Akademie-Projekt. Eröffnet werden soll die Möglichkeit, Akademiemitglieder für die Arbeit in- nerhalb einer Arbeitsgruppe zeitweise von ihrer Heimatorganisation freizu- stellen. In einer auch partiellen Freistellung von Verpflichtungen für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten zur konzentrierten Erarbeitung von Ar- beitsgruppenergebnissen wird ein zielführender Mechanismus für die Siche- rung exzellenter Arbeitsergebnisse gesehen. Eine Remuneration in Form von Sitzungsgeldern für die Teilnahme an Ar- beitsgruppenaktivitäten wird auch weiterhin nicht erfolgen. Gratifikationen für exzeptionelles zeitliches und sachliches Engagement können gegeben werden. Gedacht ist vor allem an Leistungen im Zusammenhang mit wissen- schaftlichen Expertisen für die Gruppe, mit der Fertigung von Gutachten (i. w. S.) oder Publikationsbeiträgen, der Redaktion von Forschungsberichten oder der Vorbereitung und Durchführung von Konferenzen, Symposien bzw. Tagungen.

Verwendete Abkürzungen AG Arbeitsgruppe AK Arbeitskreis Vortrags- und Veranstaltungsreihen

Ernst-Mayr-Lecture Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und das Wissen- schaftskolleg zu Berlin haben gemeinsam eine „Named-Lecture“ auf dem Gebiet der Biowissenschaften gestiftet. Die Vorlesung, die jährlich einmal – zu Beginn des Wintersemesters – stattfindet, ist nach dem führenden Orni- thologen und Evolutionsbiologen und Ehrenmitglied der Berlin-Branden- burgischen Akademie der Wissenschaften, Ernst Mayr, benannt, der sie im Jahre 1997 selbst eröffnete. Jared M. Diamond, Professor für Physiology an der Medical School of the University of California at Los Angeles (UCLA), war der Einladung gefolgt, die Enst-Mayr-Lecture 1998 zu übernehmen. Er setzte sich in seinem Vortrag am 27. Oktober 1998 mit der Frage auseinander, warum die Menschheitsge- schichte in den letzten 13.000 Jahren auf den einzelnen Kontinenten so unter- schiedlich verlaufen ist. Der Vortrag ist in den Berichten und Abhandlungen der BBAW, Band 6 veröffentlicht.

Akademievorlesungen

In den Akademievorlesungen im Jahre 1998 stellten neben den bislang übli- chen Vorträgen von Akademiemitgliedern auch weitere Arbeitsgruppen ihre Forschungsergebnisse öffentlich zur Diskussion. Die Vorlesungen im Winter- semester 1998/99 folgten erstmals einer thematischen Ausrichtung und stan- den unter der Überschrift „Die Welt im Kopf“. Im einzelnen fanden folgende Veranstaltungen statt: Wissenschaften und Wiedervereinigung (22. Januar 1998): 190 Berichtsjahr

Ergebnisse einer Arbeitsgruppe – Mit Beiträgen von Renate Mayntz, Manfred Bierwisch, Wolfram Fischer und Wolfgang Fratzscher, Moderation: Jürgen Kocka Die Herausforderung durch das Fremde (12. Februar 1998): Ergebnisse einer Arbeitsgruppe – Herfried Münkler Eberhard Schmidt-Aßmann (Sozialwissenschaftliche Klasse, 16. April 1998): Fehlverhalten in der Forschung – Reaktionen des Rechts (veröffentlicht in den Berichten und Abhandlungen der BBAW, Band 6) Wilfried Nippel (Geisteswissenschaftliche Klasse, 25. Juni 1998): Der größte Historiker aller Zeiten: Edward Gibbon „Die Welt im Kopf“: Angela Friederici (Biowissenschaftlich-medizinische Klasse, 12. November 1998): Neurobiologie der Sprache (Veröffentlichung in den Berichten und Abhandlungen der BBAW vorgesehen) Frank Rösler (Biowissenschaftlich-medizinische Klasse, 26. November 1997): Gedächtnisspuren im Gehirn (Veröffentlichung in den Berichten und Abhandlungen der BBAW vorgesehen)

Hans Magnus Enzensberger „Zugbrücke außer Betrieb oder Die Mathematik im Jenseits der Kultur. Eine Außenansicht.“

Im Sommer 1998 konnte die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissen- schaften Hans Magnus Enzensberger als ihren Gast in Berlin begrüßen. Er war der Einladung der Akademie gefolgt, im Rahmen des International Congress of Mathematicians 1998 (ICM ’98) in Berlin einen öffentlichen Vortrag zu halten. Am 24. August 1998 sprach Enzensberger nach der Begrüßung und Einführung durch Akademiepräsident Dieter Simon vor dem Auditorium in den überfüllten Vortragssälen der Urania über „Zugbrücke außer Betrieb oder Die Mathematik im Jenseits der Kultur. Eine Außenansicht.“ In seinem Vor- trag ging es „… um die relative Isolation der Mathematik innerhalb der zeitge- nössischen Kultur, um die Gründe hierfür, die nur zum Teil in der Sache selbst liegen, eher schon im Verhalten der Beteiligten, nicht zuletzt der Pädagogen“.

Akademische Causerie

Seit Frühjahr 1997 laden der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Aka- demie der Wissenschaften und der Vorsitzende des Förderkreises der BBAW Vortrags- und Veranstaltungsreihen 191 in halbjährlichem Abstand zur Akademischen Causerie ein. Die Mitglieder, Freunde und Förderer der BBAW haben damit eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die einen Rahmen für zwanglose und informelle Gespräche mit führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Hauptstadt und der Region Berlin/Brandenburg über gemeinsam interessierende Themen un- serer Zeit bieten soll. Bei der Veranstaltung am 27. Mai stellte Wolfgang Frühwald das Thema „Die schreckliche deutsche Sprache oder ,Ein bißchen Bildung macht die ganze Welt verwandt‘“ vor, am 23. November wandte sich Wolf Singer der Frage zu „Wieviel Selbsterkenntnis verträgt der Mensch? – Ethische Implikationen der Hirnforschung“.

Ruth Tesmar ,Briefe an Leibniz‘

Im Februar eröffnet der Präsident der BBAW, Dieter Simon, im Foyer des Akademiegebäudes eine Ausstellung mit Werken von Ruth Tesmar. Angeregt von der Lektüre seiner universalen Korrespondenz versucht die Berliner Ma- lerin und Grafikerin Ruth Tesmar, Jahrgang 1951, Professorin für Ästhetische Praxis an der Humboldt-Universität zu Berlin, sich der Persönlichkeit des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz zu nähern und einer imaginä- ren Briefpartnerschaft sichtbare Formen zu verleihen. Die ,Briefe an Leibniz‘, eine 24 unikate Blätter umfassende Folge von Materialcollagen mit histori- schen Dokumenten und Texten der Künstlerin, mit feinen Papieren, Na- turmaterialien, chinesischer Tusche, Feder und Alltagsmaterialien gearbeitet, werden ergänzt durch imaginierte Flugobjekte – und auch hier der unver- kennbare Bezug zu Leibniz: viele seiner Ideen – etwa die zur Horizontal- windkunst – wurden zu seinen Lebzeiten nie realisiert und existieren nur in Schriftform. Mit Unterstützung des Förderkreises der BBAW wurde ein Katalog zur Aus- stellung herausgegeben. Er kann zum Preis von 25,– DM käuflich erworben werden. Die Einnahmen aus dem Verkauf kommen dem Förderkreis zugute. Würdigung der Leistungen früherer Akademiemitglieder anläßlich von Gedenktagen

Mit dem Berliner „Tagesspiegel“ wurde vereinbart, in unregelmäßiger Folge das Lebenswerk früherer Akademiemitglieder durch Beiträge anläßlich her- ausragender Gedenktage zu würdigen. 1998 sind erschienen:

Klaus Zernack: Aufklärung und Verfassung – Zum 200. Todestag von Sta- nislaus August Poniatowski am 12. Februar. Ferdinand Hucho: Energiemünze der Zelle und die Kraft zum Leben – Zum 100. Geburtstag von Karl Lohmann am 10. April. Johann Mulzer: Fundament für eine stürmische Expansion – Zum 125. Todestag von Justus Liebig am 18. April. Walter Burkert: Vom Vorlesungsmanuskript zum Standardwerk – Zum 150. Geburtstag von Hermann Diels am 18. Mai. Gerhard Ertl: Die Formelsprache der Chemie geprägt – Zum 150. Todestag von Jöns Jacob Berzelius am 7. August. Eberhard Knobloch: Newtons Vorkämpfer in Frankreich – Zum 300. Ge- burtstag von Pierre-Louis Moreau de Maupertuis am 28. September. Wilhelm Voßkamp: Der Gelehrte und sein Äußeres – Zum 200. Todestag von Christian Garve am 1. Dezember. Bernd Seidensticker: Den Geistern der Antike unser Blut geben – Zum 150. Geburtstag von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorf am 22. Dezember. Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen

Wolf-Hagen Krauth

Arbeitsgruppen

Im Berichtszeitraum hat die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Regelwissen und Regellernen in biologischen Systemen: Zur Dynamik und Struktur von Ge- dächtnisprozessen (RULE), die sich in vergleichenden Analysen mit den Me- chanismen der Erkennung von Regelhaftigkeiten sowie der Repräsentation und Speicherung von Regelwissen bei Mensch und Tier befaßte, ihre For- schungen abgeschlossen (vgl. Bericht der AG). Der von Angela D. Friederici und Randolf Menzel herausgegebene Forschungsbericht ist unter dem Titel „Learning: Rule Extraction and Representation“ im Walter de Gruyter Ver- lag, Berlin/New York erschienen. Der interessierten Berliner Öffentlichkeit haben die Mitglieder Angela Friederici und Frank Rösler ihre Forschungser- gebnisse im Rahmen der Akademievorlesungen im Wintersemester 1998/99 unter dem Titel „Die Welt im Kopf“ vorgestellt. Ebenfalls im Rahmen von Akademievorlesungen sowie auf Pressekonferen- zen haben ihre Forschungsergebnisse die beiden bereits 1997 beendeten Ar- beitsgruppen AG Wissenschaften und Wiedervereinigung und Die Herausfor- derung durch das Fremde (vgl. Berichte und Abhandlungen der BBAW, Band 6) präsentiert. Die drei Arbeitsgruppen Altern und gesellschaftliche Entwicklung, Strategien zur Abfallenergieverwertung – ein Beitrag zur Entropiewirtschaft und Berli- ner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert haben ihre Tätigkeit fort- gesetzt. Neu eingerichtet wurde im Oktober die Arbeitsgruppe Gemeinwohl und Ge- meinsinn. Ausführliche Berichte finden sich auf den folgenden Seiten. 194 Berichtsjahr

Fachübergreifende Initiativen

Die Arbeitsformen der vom Konvent initiierten interdisziplinären Unterneh- mungen sind vielfältig. Neben den Arbeitsgruppen sind besonders Arbeits- kreise und Studiengruppen sowie fachübergreifende internationale Tagungen zu nennen. Öffentliche Foren, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen wenden sich in der Regel an die wissenschaftsinteressierte Öffentlichkeit in der Region, aber auch darüber hinaus. Im März dieses Jahres hat der interdisziplinäre Arbeitskreis Frauen in Aka- demie und Wissenschaft seine Tätigkeit aufgenommen. Er wird neben der Or- ganisation einer Tagung im Jubiläumsjahr der Akademie Forschungen zur ungleichen Einbeziehung der Geschlechter in die Wissenschaft durchführen (vgl. Bericht des AK). Noch am Beginn ihrer Arbeit steht die Studiengruppe Berlinbezogene histori- sche Studien des Faches Psychologie. Auf Initiative von Paul B. Baltes und Friedhart Klix wird die Studiengruppe wissenschafts- und kulturhistorisch orientierte Beiträge zur Geschichte der Psychologie der Berliner Region in der Zeit von 1870 bis 1945 erarbeiten, die bereits im Jahr 2000 publiziert werden sollen. Daneben hat es sich die Studiengruppe zur Aufgabe gemacht, fruchtbare Forschungsfelder einer Psychologiegeschichtsschreibung zu er- mitteln, deren Horizont nicht durch die Grenzen der institutionalisierten Dis- ziplin bestimmt ist, sondern die Frage nach der Vielfalt und Besonderheit psychologischen Denkens in seinen geistigen, kulturellen und sozialen Kon- texten stellt. Mit der Abgabe des Berichtes seines Vorsitzenden Wolfgang Gerok an den Präsidenten der Akademie wurde das Moderationsverfahren Forschungs- schwerpunkte der Molekularen Medizin in Berlin abgeschlossen. Die Akade- mie wird nunmehr dem Senator einen Report, der auch Empfehlungen für die Zukunft enthält, zuleiten. Eine gemeinsam mit der Akademie der Künste durchgeführte öffentliche Veranstaltung war der Revolution von 1848 gewidmet. Jürgen Kocka ging in seinem Vortrag Arbeit und Freiheit. Die Revolutionen von 1848 der Frage nach, wie sich das Bild dieser Revolution im Laufe der Jahrzehnte verändert hat und welches Interesse sie am Ende des 20. Jahrhundets noch beanspru- chen kann. György Konrád, Präsident der Akademie der Künste in Berlin, sprach über Die schöne Revolution in Ungarn. Schön darf sie genannt wer- den, weil sie die Revolution der jungen Dichter und Künstler war. Eng mit der Durchsetzung der Pressefreiheit verbunden, gilt der Revolutionstag am 15. März zudem bis in die jüngste Vergangenheit als ein Tag der demokrati- schen Opposition und wird in Ungarn als nationaler Feiertag begangen. War Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen 195 also die 1848er Revolution in Deutschland eher ein Thema für wissenschaft- liche Untersuchungen, so ist sie in Ungarn „bis heute in den Herzen der Men- schen verankert“. Im September des Berichtsjahres fand eine internationale und transdisziplinär besetzte Tagung zum Thema Paradigmen des sozialen Wandels. Modernisie- rung und Entwicklung, Transformation und Evolution statt. Das von Georg Elwert, Martin Kohli und Waltraud Schelkle initiierte Projekt versuchte, die Vertreter der in den unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen verwendeten Leitbegriffe für die Beschreibung und Analyse gesellschaftlicher Veränderungsprozesse in einen fachübergreifenden Dialog zu bringen. Die Überwindung der gängigen disziplinären Selbstgenügsamkeit ist umso wich- tiger, als die Beschreibung und Deutung des gesellschaftlichen Strukturwan- dels unter sehr verschiedenen Akzentsetzungen und mit Rücksicht auf sehr heterogene regionale und weltweite Entwicklungen erfolgt. Die Unterschiede der theoretischen Perspektive und der jeweiligen empirischen Befunde und Grundlagen machen Anstrengungen zu ihrer Abklärung, wenn nicht Über- windung, freilich so fruchtbar wie mühselig. Das positive Echo der Teilneh- mer ermutigt zu weiteren Initiativen in dieser Richtung. Im Hinblick auf die Leitlinien der Forschung wurde in allen beteiligten Disziplinen eine Tendenz zu Prozeßtheorien mit offenem Ausgang erkennbar, was hinsichtlich der von der Öffentlichkeit an die Sozialwissenschaften häufig herangetragenen prog- nostischen Erwartungen freilich nicht unproblematisch ist. Die überarbeiteten Vorträge sowie einige ergänzende Beiträge sollen veröffentlicht werden. Eine fachlich nicht begrenzte, Wissenschaft aus unterschiedlichen Blickwin- keln beleuchtende und für den Dialog auch mit nichtakademischen Beobach- tern öffnende Initiative der Akademie ist die seit 1998 von der Akademie her- ausgegebene Zeitschrift Gegenworte. Sie will das öffentliche Verständnis der Wissenschaft durch einen Disput über Wissen fördern und hat diesen Weg in zwei Heften zu den Themen Forschungsfreiheit und Lug und Trug in der Wissenschaft bereits beschritten. Auch 1999 werden zwei Ausgaben erschei- nen, die sich mit den Beziehungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit bzw. Tierexperimenten befassen. Weitere Informationen über die interdisziplinären Vorhaben der Akademie lassensichinderBroschüreInterdisziplinäre Vorhaben 1998 und auf den Webseiten der Akademie (www.bbaw.de) finden.

Von den Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen sind folgende Workshops bzw. Tagungen durchgeführt worden: AG Abfallenergieverwertung, Workshop „Parametrisierung von Modell- Objektbereichen für Abfallenergieverwertungsstrategien“ 196 Berichtsjahr

AG Wissenschaften und Wiedervereinigung, Pressekonferenz zur Präsen- tation des Forschungsberichts „Wissenschaft und Wiedervereinigung. Dis- ziplinen im Umbruch“ AG Die Herausforderung durch das Fremde, Pressekonferenz zur Präsen- tation des Forschungsberichts „Die Herausforderung durch das Fremde“ AG Abfallenergieverwertung,Workshop „Erfahrungen und Daten zur Ab- leitung von Handlungsempfehlungen für die Abfallenergieverwertung“ AG Abfallenergieverwertung,Workshop „Auswertung von Erfahrungen des Auslands, Resümee des Arbeitsstandes“ AG Abfallenergieverwertung,Workshop „Bewertung energietechnischer Optionen“ AG Abfallenergieverwertung,Workshop „Möglichkeiten der Forcierung der rationellen Energieverwendung – Erfahrungen der Schweiz“ AG Berliner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, II. Kollo- quium „Die preußische Akademie der Wissenschaften in Krieg und Frie- den, Republik und Diktatur“ AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung,Präsentation der eng- lischsprachigen Monographie „The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100“ im Rahmen der 51. Jahrestagung der Gerontological Society of Ame- rica (GSA) in Philadelphia Pressekonferenz zur Präsentation der Zeitschrift Gegenworte AK Frauen in Akademie und Wissenschaft, Vorkonferenz „Frauen in Aka- demie und Wissenschaft“ Wissenschaftliche Sitzung des Konvents „Negatives Kassandra-Syndrom – Wissenschaft im Streit“

Veröffentlichungen Broschüre Die Revolution von 1848, Akademievorträge von Jürgen Kocka und György Konrád, gehalten am 17. März 1998, Berlin 1998. Neben den kurzen Beschreibungen des Forschungsstandes im Jahrbuch der Akademie haben die einzelnen Mitglieder und Mitarbeiter der Arbeitsgruppen und Initiativen eine Vielzahl von Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften vorgelegt. Als Band sind folgende Publikationen bereits er- schienen bzw. im Druck: Kocka, J. & R. Mayntz (Hg.): Wissenschaft und Wiedervereinigung. Dis- ziplinen im Umbruch. Forschungsberichte der Interdisziplinären Arbeits- gruppen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 6, Berlin: Akademie Verlag, 1998. Krauth, W.-H. & R. Wolz (Hg.): Wissenschaft und Wiedervereinigung. Asien- und Afrikawissenschaften im Umbruch. Studien und Materialien Interdisziplinäre Arbeitsgruppen und Initiativen 197

der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Wissenschaften und Wiedervereini- gung, Berlin: Akademie Verlag, 1998. Münkler, H. (Hg. unter Mitarbeit von K. Meßlinger und B. Ladwig): Die Herausforderung durch das Fremde. Forschungsberichte der Interdiszipli- nären Arbeitsgruppen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wis- senschaften, Bd. 5, Berlin: Akademie Verlag, 1998. Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Eds.): The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100. New York: Cambridge University Press, 1999. Kocka, J. (Hg.): Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin im Kaiserreich, Berlin: Akademie Verlag, 1999. Friederici, Angela D. & Randolf Menzel (Hg.): Learning: Rule Extraction and Representation, Berlin, New York: Walter de Gruyter Verlag, 1999.

Verwendete Abkürzungen AG Arbeitsgruppe AK Arbeitskreis BBAW Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 198 Berichtsjahr

S. 198 VAKAT Arbeitsgruppe Altern und gesellschaftliche Entwicklung (AGE)

Paul B. Baltes, Karl Ulrich Mayer, Hanfried Helmchen, Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Karl M. Neher

1 Die Arbeitsgruppe „Altern und gesellschaftliche Entwicklung“ und ihre Projekte

Die Arbeitsgruppe Altern und gesellschaftliche Entwicklung (AGE), die 1987 von der ehemaligen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gegründet wur- de, wird seit 1994 von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen- schaften (BBAW) fortgeführt.

1.1 Die Ziele der Arbeitsgruppe und ihre Schwerpunkte

Die Arbeitsgruppe hat zum Ziel, Gegenwart und Zukunft des Alterns aus multi- und interdisziplinärer Perspektive zu untersuchen und zur Weiterent- wicklung des Erkenntnisstandes gerontologischer Forschung des hohen Alters beizutragen. Für diese Zielsetzung konzipierte die Arbeitsgruppe 1988 zwei miteinander verbundene Projekte, die 1989 begonnen wurden. Das erste Teilprojekt, die Erarbeitung eines Perspektivenbandes zum Thema Zukunft des Alterns und gesellschaftliche Entwicklung, wurde 1991 abge- schlossen. Der Band verbindet in seinen 28 Originalbeiträgen Ergebnisse ge- rontologischer Grundlagenforschung mit praktischen Fragen des Alterns. Er wurde 1992 als Forschungsbericht der Akademie der Wissenschaften zu Ber- lin und 1994 in zweiter Auflage als Studientext zur Gerontologie veröffent- licht (Baltes, P. B. & J. Mittelstraß [Hg.], Zukunft des Alterns und gesell- schaftliche Entwicklung. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, For- schungsbericht 5, Berlin: de Gruyter, 1992; Baltes, P. B., Mittelstraß, J. & U. M. Staudinger [Hg.], Alter und Altern: Ein interdisziplinärer Studientext zur Gerontologie, Berlin: de Gruyter, 1994). Das zweite Teilprojekt, die Berliner Altersstudie (BASE), wird seit 1989 in Kooperation mit Instituten und Forschungsgruppen der Psychiatrischen Kli- nik und Poliklinik der Freien Universität Berlin und des Virchow-Klinikums der Humboldt-Universität zu Berlin1 sowie dem Max-Planck-Institut für Bil-

1 Das Klinikum Rudolf Virchow der Freien Universität Berlin, mit dem die Ar- beitsgruppe seit 1989 kooperiert hat (FE Innere Medizin und Geriatrie sowie FE 200 Berichtsjahr dungsforschung durchgeführt und steht seit 1992 im Mittelpunkt der wissen- schaftlichen Tätigkeit der Arbeitsgruppe.

1.2 Die Berliner Altersstudie (BASE)

Die Berliner Altersstudie zeichnet sich durch Konzentration auf das hohe und höchste Alter, durch die Arbeit mit einer für Berlin (West) repräsentativen Stichprobe sowie durch Multi- und Interdisziplinarität der Erhebungen und der Auswertungen der Daten aus.

Theoretische Orientierungen der Studie. Den Fragestellungen, Hypothesen, Erhebungsinstrumenten und den Auswer- tungen liegen vier theoretische Orientierungen gerontologischer Forschung zugrunde: (1) differentielles Altern, (2) Kontinuität und Diskontinuität im Alterns- und Lebensverlauf, (3) Kapazitäts- und Handlungsreserven älterer Menschen und (4) Altern als systemisches Phänomen.

Die Forschungseinheiten der Studie und ihre Schwerpunkte. Die Studie umfaßt vier Forschungseinheiten – Innere Medizin und Geriatrie, Psychiatrie, Psychologie sowie Soziologie und Sozialpolitik –, die sich auf folgende Schwerpunkte konzentrieren: Forschungseinheit (FE) Innere Medizin und Geriatrie: Objektive Gesundheit (kardiovaskuläres System, Bewegungsapparat und Mobilität, Zahnstatus und orale Funktionen, Immunsystem und -funktionen, respiratorisches System und Lungenfunktion, Referenzwerte), subjektive Gesundheit, funktionelle Kapazität (objektive Leistungsfähigkeit, Versorgung von Behandlungs- und Pflegebedürftigen), Risikoprofile, Multimorbidität und Behandlungsbedarf. FE Psychiatrie: Erfassung psychiatrischer Altersmorbidität (psychische Krankheit, depressives und dementielles Syndrom, subdiagnostische Psycho- pathologie), Determinanten psychiatrischer Altersmorbidität (frühere Erkran- kungen, Multi- und Komorbidität) und Umgang mit psychiatrischer Alters- morbidität (Gesundheits- und Krankheitsverhalten, Alltagskompetenz und Selbstwirksamkeit).

Psychiatrie), wurde im Jahr 1995 als Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin zugeordnet. Die Psychiatrische Klinik und Poliklinik sind seitdem Bestandteil des Klinikums Benjamin Franklin (früher Klinikum Steglitz) der FU Berlin. Hieraus ergibt sich, daß die Berliner Altersstudie seit 1995 mit der FU Ber- lin und der Humboldt-Universität kooperiert. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 201

FE Psychologie: Selbst und Persönlichkeit (Selbstbeschreibungen, Persön- lichkeitsdimensionen, selbstregulative Prozesse), Intelligenz und Kognition (Mechanik und Pragmatik der Intelligenz) sowie soziale Netzwerke (Struktur und Veränderungen der Netzwerke, soziale Unterstützung, Zufriedenheit mit den sozialen Beziehungen, soziale Beziehungen im Rückblick). FE Soziologie und Sozialpolitik: Lebensverlauf und Generationenschicksal (soziale Herkunft, Wanderungs-, Bildungs- und Erwerbsverläufe, Partner- schaften und Familienbildung im Lebensverlauf), späte Phasen des Familien- verlaufs (aktuelle Sozialstruktur der Familie und ihre Veränderungen, Sozial- struktur der Generationen), Handlungsressourcen und gesellschaftliche Beteiligung (Wohnstandard und -umwelt, soziale Versorgung, Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben), wirtschaftliche Lage und soziale Sicherung (Einkommensquellen und -verwendung, Transferleistungen).

Leitungsgremium und Projektgruppe der Berliner Altersstudie. Primär verantwortlich für die Berliner Altersstudie sind Prof. Dr. P. B. Baltes (Leiter der FE Psychologie, MPI für Bildungsforschung) und Prof. Dr. K. U. Mayer (Leiter der FE Soziologie und Sozialpolitik, MPI für Bildungsfor- schung). Sie bilden zusammen mit Prof. Dr. H. Helmchen (Leiter der FE Psychiatrie, Psychiatrische Klinik und Poliklinik, Klinikum Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. E. Steinhagen-Thiessen (Leiterin der FE Innere Medizin und Geriatrie, Virchow-Klinikum, Hum- boldt-Universität zu Berlin, und Evangelisches Geriatriezentrum Berlin) das Leitungsgremium der Berliner Altersstudie. Darüber hinaus sind Dr. M. Borchelt (FE Innere Medizin und Geriatrie), Prof. Dr. M. Linden (FE Psychiatrie; bis Mitte November 1998) und PD Dr. F. Reischies (FE Psychi- atrie; seit Mitte November 1998), Dr. I. Maas (FE Soziologie und Sozial- politik) und Dr. J. Smith (FE Psychologie) am Leitungsgremium beteiligt. Für die Koordination der Berliner Altersstudie ist Dr. K. M. Neher verantwort- lich. Die Projektgruppe der Berliner Altersstudie besteht aus mehr als 40 Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern und repräsentiert ein breites Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen (siehe Übersicht 1). Die Wissenschaftler/innen der Projektgruppe sind den vier Forschungseinheiten der Studie zugeordnet und kooperieren in allen Phasen der Studie: bei den theoretisch-methodischen Planungen, den Erhebungen, den Auswertungen und bei Veröffentlichungen von Ergebnissen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Kooperation sind re- gelmäßige Projektsitzungen, an denen immer etwa 20–25 Wissenschaftler der Projektgruppe teilnehmen. 202 Berichtsjahr

Das Design der Berliner Altersstudie. Die anfängliche Designstrategie der Berliner Altersstudie (1990–93) bestand darin, eine nach Alter und Geschlecht geschichtete heterogene Stichprobe von 70- bis über 100jährigen für die Teilnahme an einem 14-Sitzungs-Intensiv- protokoll, in dem Instrumente aus allen vier beteiligten Forschungseinheiten zur Anwendung kamen, zu gewinnen. Diese Stichprobe (N = 516) bildete die Grundlage für die querschnittlichen Analysen, die in der BASE-Ergebnis- monographie (Mayer & Baltes, 1996) vorgestellt wurden. Insgesamt 516 Personen im Alter von 70 bis über 100 Jahren bilden die Kern- stichprobe der Berliner Altersstudie. Männer und Frauen der Altersgruppen von 70–74, 75–79, 80–84, 85–89, 90–94 sowie 95 und mehr Jahren (einschließlich über 100jährige) sind in dieser Kernstichprobe mit jeweils 43 Personen vertreten. Diese Gleichverteilung nach Altersgruppen und Ge- schlecht war ein Ziel der Studie, um auch für Subgruppen, zum Beispiel für Männer, für Hochbetagte beiderlei Geschlechts oder an Demenz erkrankte Personen, statistisch hinreichend gesicherte Aussagen machen zu können. Die BASE-Kernstichprobe (N = 516) nahm an einem Intensivprotokoll aus 14 jeweils etwa eineinhalb Stunden dauernden Untersuchungsteilen zu interni- stisch-geriatrischen, psychiatrischen, psychologischen sowie zu soziologi- schen, ökonomischen und sozialpolitischen Fragen des Alterns teil. Die Da- tenerhebung für jeden Teilnehmer dauerte drei bis fünf Monate. Die Erhebungsmethoden variierten von strukturierten Interviews, Beantwortung von Fragebögen und Selbstbeurteilungen anhand von Skalen bis hin zu psy- chologischen und neuropsychologischen Tests sowie internistischen, psychi- atrischen und zahnmedizinischen Anamnesen und Untersuchungen (ein- schließlich klinisch-chemischer Analysen von Blutproben, Röntgenstatus der Zähne, Doppler-Sonographie der aufsteigenden Halsgefäße und computerto- mographisch-densitometrischer Messungen).

Fortführung der Berliner Altersstudie als Längsschnittstudie. Seit 1993 wird die Berliner Altersstudie als Längsschnittstudie fortgeführt. Zwei Follow-up-Strategien charakterisieren das längsschnittliche Design. Auf der einen Seite besteht das Ziel darin, soviel Information wie möglich über die zeitliche und altersabhängige Stabilität und/oder Veränderung in körperli- cher und geistiger Gesundheit, psychischer Funktionsfähigkeit und sozioöko- nomischen Lebensbedingungen jedes Überlebenden aus der Kernstichprobe zu erhalten. Auf der anderen Seite verfolgen wir auch die Mortalität dieser Stichprobe. Die Feststellung der Verläufe von Veränderungen, die mit Lang- lebigkeit und mit dem zeitlichen Abstand vom Tod zusammenhängen, sind zwei entscheidende Aspekte bei der gerontologischen Theorienbildung. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 203

Mit den Daten der Längsschnittstudie ist es möglich, die querschnittlichen Befunde der ersten Untersuchung (Hauptstudie) zu ergänzen und zu überprü- fen. So lassen sich mit den Längsschnittdaten (1) nicht nur Altersdifferenzen, sondern auch Alternsprozesse erfassen, (2) Stabilitäten und Veränderungen über die Zeit in verschiedenen Funktionsbereichen abschätzen und (3) kausale Hypothesen über Determinanten des Alterns testen. Darüber hinaus richtet sich das Interesse auf eine Reihe von Fragen gerontologischer Forschung, zum Beispiel auf Fragen selektiver Langlebigkeit und Mortalität im hohen Alter, auf die frühzeitige (präklinische) und differentielle Diagnostik der De- menz, auf Entwicklungen der Art und des Umfangs der Pflegebedürftigkeit und auf das Phänomen eines mit dem bevorstehenden Tod einhergehenden „terminalen“ Funktionsabfalls („terminal decline“). Des weiteren ermöglicht es die längsschnittliche Erhebung, den Übergang vom aktiven dritten Lebens- alter zum eher weniger aktiven vierten Lebensalter zu verfolgen. Ein Überblick über das Design der BASE-Längsschnittstudie ist in Tabelle 1 zu sehen. Wie bereits dargestellt, wurde am ersten Meßzeitpunkt eine Kernstich- probe von N = 516 Personen etabliert, mit der 1990–93 eine intensive Datener- hebung in 14 Sitzungen stattfand. Die Überlebenden dieser Kernstichprobe, die ihre Bereitschaft geäußert hatten, weiter an der Studie teilzunehmen, wurden über weitere drei Meßzeitpunkte verfolgt (1993/94, 1995/96 und 1997/98). Der Erhebungsumfang war zu den jeweiligen Meßzeitpunkten unterschiedlich (siehe Tabelle 1). Nach der ersten intensiven Datenerhebung beim ersten Meßzeitpunkt in 14 Sitzungen, wurde zunächst in einer kleinen Zwischenbe- fragung (Meßzeitpunkt 2, 1993–1994) nur die multidisziplinäre Ersterhebung (Sitzung 1 des Intensivprotokolls) durchgeführt. Am dritten und vierten Meß- zeitpunkt (1995–96 und 1997–98) wurde jeweils eine auf sechs Sitzungen reduzierte Version des Intensivprotokolls (einschließlich der multidisziplinä- ren Ersterhebung) erhoben, die alle zentralen Fragestellungen der vier For- schungseinheiten abdeckte.

Finanzielle Förderung der Berliner Altersstudie. Nach anfänglicher Förderung durch das ehemalige Bundesministerium für Forschung und Technologie (1989 bis 1991; Förderkennzeichen: 13 TA 011 + 13 TA 011/A), wurde die Förderung 1992 dem Bundesministerium für Fa- milie und Senioren (seit 1994 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – BMFSFJ) übertragen. Das BMFSFJ finanziert seit 1995 einen wesentlichen Anteil der Fortführung der Berliner Altersstudie als Längsschnittstudie (Förderkennzeichen: 314-1722-102/9 + 314-1722-102/9a). Zusätzlich wird die Berliner Altersstudie seit 1994 durch die Berlin-Branden- burgische Akademie der Wissenschaften finanziell unterstützt. Darüber hin- 204 Berichtsjahr

Tabelle 1 Design der BASE-Längsschnittstudie: Meßzeitpunkte und Erhebungsinhalte

Merkmale Meßzeitpunkte Zeitpunkt 1 Zeitpunkt 2 Zeitpunkt 3 Zeitpunkt 4 1990–93 1993–94 1995–96 1997–98 Untersuchungs- Intensivprotokoll Kurzprotokoll Reduziertes IP Reduziertes IP protokoll (IP) in in 1 Sitzung: in 6 Sitzungen: in 6 Sitzungen: 14 Sitzungen: 1 Multidisziplinäre 1 Multidisziplinäre 1 Multidisziplinäre 1 Multidiszi- Ersterhebung Ersterhebung Ersterhebung plinäre Erst- 3 Psychiatrie 1 Psychiatrie erhebung 3 Soziologie 1 Soziologie 1 Psychiatrie 4 Geriatrie 1 Geriatrie 1 Soziologie 3 Psychologie 1 Psychologie 1 Geriatrie 1 Alltagskompetenz1 Psychologie 1 Alltagskom- petenz Teilnehmer mit N = 516 N = 361 N = 206 N = 132 vollständigem Protokoll Überlebende der – N = 431 N = 313 N = 239 Kernstichprobe aus stellen das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und die anderen an der Studie beteiligten Institute und Forschungsgruppen (vgl. oben) Mittel zur Finanzierung der Grundausstattung zur Verfügung.

2 Allgemeine Arbeitsschwerpunkte im Jahr 1998 Ende 1998 lief die finanzielle Förderung der Berliner Altersstudie durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus. Wichtige Arbeitsschwerpunkte der Arbeitsgruppe bildeten daher der Ab- schluß der längsschnittlichen Datenerhebungen (4. Meßzeitpunkt) und der Aufbau und die Dokumentation der zentralen BASE-Längsschnittdatenbank am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Weitere bedeutsame Schwer- punkte lagen (a) auf der Durchführung von längsschnittlichen Datenanalysen zu den Hauptfragestellungen der Berliner Altersstudie, (b) auf der Organisation und Durchführung eines Arbeitstreffens mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des MacArthur Network on Successful Aging und (c) auf der Fertigstellung und Publikation der englischsprachigen BASE-Monographie und anderer Veröffentlichungen. Auf diese und weitere Arbeitsschwerpunkte wird im folgenden näher eingegangen. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 205

2.1 Abschluß der längsschnittlichen Datenerhebungen

Ende April 1998 wurde die vierte und bislang letzte Datenerhebungsphase im Rahmen der Berliner Altersstudie abgeschlossen. Tabelle 2 gibt einen Ge- samtüberblick über den zukünftig verfügbaren längsschnittlichen Datenbe- stand und die Teilnahme der ursprünglichen BASE-Kernstichprobe über alle vier Meßzeitpunkte hinweg. Die Erhebungen des vierten Meßzeitpunkts umfaßten das auf sechs Sitzungen reduzierte Intensivprotokoll zu längsschnittlichen Fragestellungen der For- schungseinheiten Innere Medizin/Geriatrie, Psychiatrie, Psychologie sowie Soziologie/Sozialpolitik (siehe Tabelle 1). Zu Beginn der vierten Datenerhe- bungsphase im Frühjahr 1997 waren noch 239 Personen (46,3 %) der ur- sprünglichen N = 516 Teilnehmer der Kernstichprobe am Leben. Von diesen überlebenden Personen hatten bereits 55 Personen zuvor eine weitere Teil- nahme an der Berliner Altersstudie abgelehnt. Die Ausgangsstichprobe be- stand somit noch aus N = 184 Personen. Von den 184 kontaktierten Personen konnten insgesamt 14 nicht mehr für eine weitere Teilnahme gewonnen wer- den (7,6 % der kontaktierten Personen). Sechs dieser Personen waren unbe- kannt verzogen oder nicht mehr erreichbar, und acht Personen verweigerten eine weitere Teilnahme (zumeist aus gesundheitlichen Gründen). Von den insgesamt 170 Personen, die für eine Teilnahme an der vierten Datenerhe- bung gewonnen werden konnten (92,4 % der kontaktierten Personen), haben 132 Personen das gesamte Intensivprotokoll mit allen 6 Sitzungen abge- schlossen (77,6 % der gewonnenen Teilnehmer). Für die übrigen 38 Personen liegen zumindest Grundinformationen vor (vgl. Tabelle 2).

2.2 Aufbau und Dokumentation der Längsschnittdatenbank

Aufbau der Längsschnittdatenbank. Bereits parallel zur Datensammlung wurde in allen Forschungseinheiten die Dateneingabe organisiert. Bis Ende November 1998 konnten die Eingaben, die Kontrollen und die Korrekturen der Intensivprotokolldaten des vierten Meß- zeitpunkts in allen Forschungseinheiten abgeschlossen werden. Dadurch war gewährleistet, daß alle Daten noch im Jahr 1998 an die zentrale Datenbank am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung übermittelt werden konnten.

Dokumentation der BASE-Längsschnittdatenbank. Anfang 1998 wurde damit begonnen, eine englischsprachige Dokumentation der Längsschnittdatenbank zu erstellen. Diese Dokumentation wird es ermög- 206 Berichtsjahr

Tabelle 2 Teilnahme der BASE-Kernstichprobe an den längsschnittlichen Erhebungen

Status N Anteil

Kernstichprobe (1990–93) 516 100,0 %

Meßzeitpunkt 2 (1993–94): N = 431 Überlebende der Kernstichprobe

Kriterium 1: Vollständiges Kurzprotokoll Teilnehmer mit vollständiger multidisziplinärer Ersterhebung 361 83,8 % Kriterium 2: Grundinformationen Unvollständiges Kurzprotokoll 17 3,9 % Nichtteilnehmer Gesamt 53 12,3 % – Aus Berlin oder unbekannt verzogen 2 0,5 % – Verweigerer: Zuvor keine weiteren Kontakte gestattet 51 11,8 %

Meßzeitpunkt 3 (1995–96): N = 313 Überlebende der Kernstichprobe

Kriterium 1: Alle sechs Sitzungen des Intensivprotokolls Teilnehmer mit vollständigem Intensivprotokoll 206 65,8 % Kriterium 2: Grundinformationen Unvollständiges Intensivprotokoll 50 16,0 % – Nur Kontakt – Kurzerhebung und Beobachtung 12 3,8 % – Nur erste Sitzung 27 8,6 % – Teile des Intensivprotokolls 11 3,5 % Nichtteilnehmer Gesamt 57 18,2 % – Aus Berlin oder unbekannt verzogen 9 2,9 % – Verweigerer: Zuvor keine weiteren Kontakte gestattet 48 15,3 %

Meßzeitpunkt 4 (1997–98): N = 239 Überlebende der Kernstichprobe

Kriterium 1: Alle sechs Sitzungen des Intensivprotokolls Teilnehmer mit vollständigem Intensivprotokoll 132 55,2 % Kriterium 2: Grundinformationen Teilnehmer mit unvollständigem Intensivprotokoll 38 15,9 % – Nur Kontakt – Kurzerhebung und Beobachtung 6 2,5 % – Nur erste Sitzung 20 8,4 % – Teile des Intensivprotokolls 12 5,0 % Nichtteilnehmer Gesamt 69 28,9 % – Aus Berlin oder unbekannt verzogen 6 2,5 % – Verweigerer: Zuvor keine weiteren Kontakte gestattet 63 26,4 % AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 207 lichen, daß sich bei einer späteren Öffnung der BASE-Datenbank auch externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen schnellen Überblick über das Design, die eingesetzten Erhebungsinstrumente und alle verfügbaren Varia- blen der vier Forschungseinheiten verschaffen können. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, daß auch nach dem Auslaufen der Förderungsphase der einzigartige Datensatz der Berliner Altersstudie der Wissenschaftswelt erhal- ten bleibt und effektiv für Auswertungen genutzt werden kann. Die Doku- mentation der sehr umfangreichen BASE-Längsschnittdatenbank erwies sich als überaus arbeitsaufwendig. Neben der Beschreibung der von den For- schungseinheiten längsschnittlich eingesetzten Erhebungsinstrumentarien müssen alle Einzel- und Konstruktvariablen erfaßt, beschrieben und zu den jeweiligen Erhebungsinstrumenten in Beziehung gesetzt werden. Bislang wurden die Erhebungsinstrumente und der Variablenbestand der Forschungs- einheiten Psychiatrie und Psychologie vollständig erfaßt und beschrieben. Die Dokumentation der Variablen der Forschungseinheiten Innere Medizin/ Geriatrie und Soziologie/Sozialpolitik soll 1999 erfolgen und bis Mitte des Jahres abgeschlossen sein. Nach ihrer Fertigstellung wird die Dokumentation sowohl in Form eines Manuals (Papierform) als auch in einem internetfähigen (HTML-) Format auf Computer vorliegen.

2.3 Arbeitstreffen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Berliner Altersstudie und des MacArthur Foundation Network on Successful Aging

Vom 25. bis 27. Juni 1998 fand im Konferenzhotel Döllnsee-Schorfheide ein bereits seit langem geplantes Treffen der Wissenschaftler/innen der Berliner Altersstudie und des MacArthur Network on Successful Aging statt. Beiden Forschungsgruppen ist gemeinsam, daß sie „Altern“ aus interdisziplinärer Perspektive betrachten und auf diese Weise ein umfassendes Bild über den Forschungsgegenstand gewinnen wollen. Das Hauptziel des Wissenschaftler- treffens war es, sich gegenseitig die aktuellen Hauptbefunde vorzustellen und zu diskutieren. Das Interesse an dem gegenseitigen Austausch war überaus groß, und nahezu alle wichtigen Wissenschaftler/innen beider Forschungs- gruppen aus den Disziplinen Medizin, Psychiatrie, Psychologie und Soziolo- gie nahmen an dem Treffen teil. Mit Paul B. Baltes, Hanfried Helmchen, Karl Ulrich Mayer, Elisabeth Steinhagen-Thiessen sowie Markus Borchelt, Michael Linden, Ineke Maas und Jacqui Smith war auch das gesamte Leitungsgre- mium der Berliner Altersstudie (BASE) vertreten. Auf Seiten des MacArthur Network on Successful Aging nahmen Lisa Berkman, Dan Blazer, David 208 Berichtsjahr

Featherman, Robert Kahn, Gerald McClearn, Richard Mohs, John Nesselroade, Nancy Pedersen, Kate Rock, John Rowe, Edward Schneider sowie Teresa Seeman an dem Treffen teil. Zudem waren Olle Lundberg, Annette Nieder- franke und Hans-Werner Wahl als externe Diskutanten zur Teilnahme einge- laden. Der wissenschaftliche Austausch wurde damit eröffnet, daß die Sprecher der beiden Wissenschaftlergruppen, Paul B. Baltes für BASE und John W. Rowe für die MacArthur-Gruppe, zunächst den allgemeinen Hintergrund für die Entstehung der Projekte, die Forschungsfragen und die methodischen Vorge- hensweisen erläuterten. Die Inhalte der anschließenden Präsentationen um- faßten ein breites Spektrum an Themen. Sie reichten von aktuellen Ergebnis- sen zum Einfluß des sozialen Kontexts auf die Funktionstüchtigkeit und Mortalität im Alter, zu den Prädiktoren körperlicher und psychischer Funkti- onstüchtigkeit im Alter, zur Bedeutung kardiovaskulärer Erkrankungen als Determinanten selektiver Mortalität im hohen Alter, zum Verlauf dementiel- ler Erkrankungen im Alter und zu individuellen Unterschieden im Altern der Intelligenz bis hin zur Befundlage bei der Identifizierung von Prädiktoren er- folgreichen Alterns und bei der Beschreibung von Veränderungsprofilen im hohen Alter. Die Diskussionen, die sich den jeweiligen Präsentationen an- schlossen, waren überaus anregend und fruchtbar.

2.4 Publikationen und Präsentationen von Ergebnissen der Berliner Altersstudie im Jahr 1998

Die Zahl der Publikationen und Tagungsbeiträge über Befunde der Berliner Altersstudie konnte im Jahr 1998 weiter erhöht werden. Die Anhänge A.1 und A.2 geben einen Überblick über die Publikationen und Tagungsbeiträge im Jahr 1998. Insgesamt liegen nun für den Gesamtzeitraum von 1991 bis 1998 bereits mehr als 260 Publikationen in Form von Büchern, Buchkapiteln und Fachartikeln und über 500 Kongreßbeiträge zu Ergebnissen der Berliner Altersstudie vor.

Fertigstellung und Veröffentlichung der BASE-Monographie in englischer Sprache. Nach dem großen Erfolg der 1996 erschienenen, umfangreichen (672seitigen) deutschsprachigen Monographie mit Ergebnissen der ersten querschnittlichen Untersuchung (Mayer, K. U. & P. B. Baltes, [Hg.], Die Berliner Altersstudie. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften – Interdisziplinäre Arbeitsgruppen, Forschungsberichte Bd. 3, Berlin: Akademie Verlag, 1996), AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 209 konnte nun auch die englischsprachige BASE-Monographie zu den Quer- schnittsbefunden fertiggestellt werden. Bis zum Spätsommer waren die Revi- sionsarbeiten an den Buchkapiteln sowie die Erstellung des Namens- und des Sachindex abgeschlossen. Die Monographie wird nun zum Jahreswechsel beim international renommierten Verlag Cambridge University Press er- scheinen (Baltes, P. B. & K. U. Mayer [Eds.], The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press, 1999). Übersicht 2 zeigt das Inhaltsverzeichnis der englischsprachigen BASE-Monographie.

Weitere Schwerpunkte der Datenauswertung und Veröffentlichung. Im Jahr 1998 standen Längsschnittanalysen mit den Daten des ersten, zweiten und dritten Meßzeitpunktes im Vordergrund. Die allgemeinen Schwerpunkte der Analysen lagen (a) auf der Prüfung, inwieweit die in der Hauptstudie festgestellten Altersdifferenzen als Schätzung von Altersprozessen valide sind, (b) auf der Beantwortung von Fragen selektiver Langlebigkeit und Mortalität im hohen Alter, (c) auf Fragen zur frühzeitigen (präklinischen) und differentiellen Diagnostik von Demenzerkrankungen und zum Verlauf von Depressionen und (d) auf der Untersuchung von Fragen zum Phänomen eines mit dem bevorstehenden Tod einhergehenden „terminalen“ Funktionsabfalls („terminal decline“). Innerhalb der BASE-Projektgruppe wird nun daran gearbeitet, ein Paket von Manuskripten mit wichtigen längsschnittlichen Befunden aus allen vier For- schungseinheiten der Berliner Altersstudie zu erstellen und zur gemeinsamen Veröffentlichung bei einer internationalen Fachzeitschrift einzureichen. Über Kurzzusammenfassungen dieser Manuskripte wurde bereits Mitte November 1998 gemeinsam diskutiert.

2.5 Öffentlichkeitsarbeit

Die Berliner Altersstudie wurde vor allem durch die beträchtliche finanzielle Unterstützung aus öffentlichen Mitteln möglich. Aus diesem Grund wurde 1998 – wie in früheren Jahren auch – wieder sehr darauf geachtet, die interes- sierte Öffentlichkeit über die Befunde der Berliner Altersstudie zu informie- ren.

Präsentation der englischsprachigen BASE-Monographie auf der 51. Jahres- tagung der Gerontological Society of America (GSA). Auf der diesjährigen GSA-Tagung, die vom 20. bis zum 24. November 1998 in Philadelphia (USA) stattfand, wurde zur Präsentation der englischsprachi- 210 Berichtsjahr gen BASE-Monographie ein Empfang organisiert. Bei dieser großen interna- tionalen Tagung treffen sich alljährlich Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler aus allen für die Alternsforschung relevanten Fachrichtungen. Die- ser Empfang gab somit die hervorragende Gelegenheit, die BASE-Mono- graphie der internationalen Fachwelt bekannt zu machen und die Publizität der Berliner Altersstudie weiter zu erhöhen.

Interesse der Presse und der Medien an der Berliner Altersstudie. Seit Erscheinen der deutschsprachigen Monographie im Jahr 1996 ist das Medieninteresse an der Berliner Altersstudie sehr groß. Es gehen regelmäßig telefonische und schriftliche Anfragen von Journalisten bei der zentralen Projektkoordination ein, die verschiedenste Aspekte des Alters und Alterns in Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen präsentieren wollen. Ne- ben telefonischer Auskunft über die Studie steht der Versand von Informati- onsmaterial im Vordergrund. In vielen Fällen konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Berliner Altersstudie als Gesprächspartner vermittelt werden. Neben Journalisten erkundigten sich auch viele Vertreter von Verbänden, die sich auf verschiedene Arten mit dem Thema Altern auseinandersetzen, nach den Befunden der Berliner Altersstudie. Je nach Fragestellung konnten sie auf relevante Publikationen aufmerksam gemacht werden, an BASE-Wissen- schaftler/innen oder manchmal auch an andere gerontologische Forschungsin- stitutionen weiterverwiesen werden.

3 Berichte aus den Forschungseinheiten zu ihren Arbeitsschwerpunkten im Jahr 1998

3.1 Bericht der Forschungseinheit Innere Medizin/Geriatrie

Die Arbeiten der Forschungseinheit Innere Medizin/Geriatrie konzentrierten sich im Jahr 1998 vor allem (a) auf den Beginn der Auswertung von Daten des Meßzeitpunktes 4 (dritte Intensiverhebung), (b) auf die Aufbereitung von bisherigen Ergebnissen für internationale Konferenzen sowie (c) auf vorbe- reitende Arbeiten zur Publikation längsschnittlicher Daten für 1999. Daneben wurden Arbeitstreffen mit amerikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftlern durchgeführt, die in anderen Längsschnittprojekten arbeiten (Balti- more Longitudinal Study, MacArthur Foundation Network on Successful Aging). AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 211

Arbeit der Forschungseinheit an der Längsschnitterhebung. Der Abschluß der längsschnittlichen Erhebungen zum 4. Meßzeitpunkt im Mai 1998 (Untersuchungstermine bis März, Durchführung von Konsensus- Konferenzen bis Mai) war der Schwerpunkt der Tätigkeit der Forschungsein- heit im ersten Halbjahr 1998. Die Konsensus-Konferenz beinhaltete dabei weiterhin sowohl eine Wiederholungsmessung (die beteiligten Ärzte sind zu- nächst „blind“ gegenüber den vorangegangenen Befunden) als auch – nach Abschluß eines Falles – eine professionelle Beurteilung des Verlaufs (längs- schnittliche Morbiditätsprofile). Der Datentransfer der längsschnittlichen Daten des Meßzeitpunktes 4 an die zentrale BASE-Datenbank am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung konnte Ende 1998 abgeschlossen werden.

Internationale Arbeitstreffen. Im Zusammenhang mit dem 6th European Congress on Research in Rehabi- litation (31. Mai–4. Juni 1998 in Berlin) wurde Prof. Dr. L. J. Brant (Geron- tology Research Center, Baltimore Longitudinal Study of Aging, Baltimore, MD, USA) von der Forschungseinheit Innere Medizin/Geriatrie als Konsul- tant eingeladen (1.–7. Juni 1998). Inhalte der Beratungen und Präsentationen bezogen sich dabei hauptsächlich auf die statistische Methodik längsschnittli- cher Datenauswertungen, von denen die Forschungsgruppe sehr profitierte. Eine Anschlußkonsultation für 1999 wurde ins Auge gefaßt. Anläßlich des Treffens mit den Mitgliedern des MacArthur Foundation Net- work on Successful Aging (25.–27. Juni 1998) wurden von Seiten der For- schungseinheit längsschnittliche Ergebnisse zur kardiovaskulären Morbidität und Mortalität vorgestellt und diskutiert. Auch die fachlichen Diskussionen am Rande der Tagung, insbesondere zur funktionellen Kapazität, die ein zen- traler Bestandteil der MacArthur-Erhebungen ist, waren für die weiterhin ge- planten Arbeiten sehr hilfreich und ergiebig.

Publikationen und Beiträge zu nationalen und internationalen Konferenzen. Anhang A.1 enthält die im Jahr 1998 erschienenen Publikationen aus der For- schungseinheit Innere Medizin und Geriatrie. Weitere Manuskripte sind ein- gereicht und noch im Reviewprozeß. Die Beiträge der Forschungseinheit zu nationalen und internationalen Konfe- renzen bezogen sich 1998 sowohl auf disziplinspezifische (Analysen zur Mortalität bei kardiovaskulären Erkrankungen, Analysen zur funktionellen Kapazität) als auch auf interdisziplinäre Auswertungen in Kooperation mit der Forschungseinheit Psychologie (subjektive Gesundheit) und der For- schungseinheit Psychiatrie (Demenz und Hypertonie). Einige der disziplin- 212 Berichtsjahr spezifisch relevanten BASE-Ergebnisse wurden auch in Fachvorträgen auf Tagungen medizinischer Fachgesellschaften (Innere Medizin, Kardiologische Rehabilitation) vorgestellt (siehe Anhang A.2). Zur weiteren Analyse von Zusammenhängen zwischen kardiovaskulären Ri- sikofaktoren und entsprechenden Erkrankungen auch im hohen Lebensalter wurde ein theoretisches Modell entwickelt, auf dessen Grundlage BASE- Daten einer weiteren statistischen Analyse unterzogen werden sollen. An der statistischen Methodik wird noch gearbeitet. Diese war auch Bestandteil der Konsultation von Prof. Dr. L. Brant von der Baltimore Longitudinal Study of Aging (siehe oben). Hinsichtlich möglicher Zusammenhänge zwischen selektiver Mortalität und subjektiver Gesundheitswahrnehmung/-einschätzung deuten ergänzende längs- schnittliche Untersuchungen (zusammen mit der Forschungseinheit Psycholo- gie, publiziert auf dem GSA-Kongreß in Philadelphia; siehe Anhang A.2) darauf hin, daß die immer wieder beobachtete Beziehung zwischen subjekti- ver Gesundheit und Mortalität möglicherweise von der subjektiv erlebten funktionellen Kapazität moderiert wird. Weitere Analysen werden sich hieran anschließen. Analysen zur funktionellen Kapazität waren 1998 fokussiert auf die Untersu- chung von Geschlechtsunterschieden, für die BASE ein optimales Design aufgrund der Stichprobenschichtung bietet. Die ersten Ergebnisse deuten da- rauf hin, daß die prozeßhafte Entwicklung von Behinderung nicht geschlechts- spezifisch verläuft, daß aber Determinanten dieses Prozesses für Männer und Frauen unterschiedliche Konsequenzen nach sich ziehen. Erste Ergebnisse konnten auf der diesjährigen Tagung der International Society for the Study of Behavioural Development (ISSBD) in Bern veröffentlicht werden (zu den Beiträgen der Forschungseinheit zu nationalen und internationalen Konferen- zen und Tagungen in 1998, siehe Anhang A.2).

3.2 Bericht der Forschungseinheit Psychiatrie

Im Jahr 1998 ergaben sich vier Arbeitsschwerpunkte der Forschungseinheit Psychiatrie: (1) Fertigstellung des Datensatzes der bisher letzten Follow-up- Untersuchung zum 4. Meßzeitpunkt (dritte Intensiverhebung); (2) Fertigstel- lung des Datensatzes zum Meßzeitpunkt 3 (zweite Intensiverhebung) und, im Anschluß daran, erste Auswertungen zum Verlauf der Hauptvariablen zu De- pression und Demenz; (3) Vorbereitung von Verlaufsdaten für zwei wichtige Tagungen: die gemeinsame Tagung mit den Wissenschaftler/innen des MacArthur Foundation Network on Successful Aging und die internationale AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 213

Tagung zum Thema „Subthreshold Disorders in Psychiatry“ an der Psychia- trischen Klinik der Freien Universität Berlin; (4) Vorbereitung und Eröffnung des Graduiertenkollegs „Psychologisch-Medizinische Gerontologie: Psychi- sche Potentiale und ihre Grenzen im Alter“.

Erstellung des Datensatzes zu den Untersuchungsbefunden aus Meßzeitpunkt 4. Nachdem die Felderhebung der Forschungseinheit Psychiatrie bereits 1997 weitgehend abgeschlossen und Anfang 1998 vollständig beendet werden konnte, wurden anschließend die Daten eingegeben und kontrolliert sowie ein Datenhandbuch erstellt.

Datensatz zum Meßzeitpunkt 3. 1998 war der Längsschnittdatensatz der Forschungseinheit Psychiatrie soweit aufbereitet, daß erstmals Verlaufsdaten bis Meßzeitpunkt 3 ausgewertet und damit Verlaufsparameter aus Variablen des Intensivprotokolls gebildet wer- den konnten. Hierauf konzentrierte sich ein Großteil der Arbeit des Jahres 1998. Herr Prof. Dr. Linden, Herr Kurtz und Herr Dr. Birkhofer stellten die Ergebnisse der Verlaufsdaten des Intensivprotokolls zum Thema „Depres- sion“ als Publikationsmanuskript zusammen. Die Diskussion der Ergebnisse bezieht in einem vergleichenden Überblick die wesentlichen longitudinal an- gelegten Feldstudien ein. Erste Verlaufsanalysen zum Thema Demenz wurden ebenfalls durchgeführt. Hierfür wurden zum einen Verlaufsparameter der neuropsychologischen Testuntersuchungen und zum anderen kategoriale Daten aus den Diagnose- stellungen der Psychiater im Feld herangezogen. Der Vergleich der Ge- schwindigkeit des Abfalls kognitiver Leistungen zwischen den Personen mit neu aufgetretener Demenz und nicht dementen Studienteilnehmern wurde auf der gemeinsamen Tagung der Wissenschaftler/-innen der Berliner Altersstudie und des MacArthur Foundation Network on Successful Aging vorgestellt. An einer Publikation zu den neuropsychologischen Verlaufsdaten wird bereits gearbeitet. Am 2. und 3. Juli 1998 fand an der Psychiatrischen Klinik der Freien Univer- sität Berlin ein international besetztes Symposium zum Thema „Subthreshold Disorders in Psychiatry“ statt, das inhaltlich in engem Zusammenhang mit den BASE-Fragestellungen der Forschungseinheit Psychiatrie stand. Bei die- ser Gelegenheit konnten wesentliche Ergebnisse aus der Berliner Altersstudie einer internationalen Öffentlichkeit vorgestellt werden. Eine Publikation über diese Zusammenkunft wird zur Zeit als Supplement zur Fachzeitschrift Com- prehensive Psychiatry vorbereitet. 214 Berichtsjahr

Graduiertenkolleg „Psychologisch-Medizinische Gerontologie“. Im Oktober 1998 konnte das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Graduiertenkolleg „Psychologisch-Medizinische Gerontologie: Psychische Potentiale und ihre Grenzen im Alter“ eröffnet werden. Das Gra- duiertenkolleg war von Frau Prof. Dr. M. M. Baltes und Herrn Prof. Dr. H. Helmchen beantragt worden. An der Durchführung sind fünf weitere Hoch- schullehrer, nämlich Prof. Dr. Paul B. Baltes, Prof. Dr. Siegfried Kanowski, Prof. Dr. Michael Linden, Prof. Dr. Hans Scherer und Prof. Dr. Ralf Schwar- zer, beteiligt. Von den insgesamt sechs Kollegiaten werden drei im Bereich der Forschungsgruppe Psychologische Gerontologie und der Gerontopsy- chiatrischen bzw. Psychiatrischen Klinik der FU Berlin mit Daten der Berli- ner Altersstudie ihre Promotionsthemen bearbeiten und weiterführende Ana- lysen durchführen.

Datenauswertungen, Vorträge und Publikationen. Im Jahr 1998 wurden einige Auswertungen zu den Querschnittsdaten der Hauptstudie fertiggestellt und erste Publikationen zum Längsschnitt anhand der Intensivprotokolldaten vorbereitet. Herr Kurtz konnte unter der Anleitung von Herrn Prof. Dr. Linden seine Diplomarbeit über den Verlauf des Depres- sionssyndroms fertigstellen. Hierfür wurden die Auswertungen von Meßzeit- punkt 1 und Meßzeitpunkt 2 herangezogen. Die Arbeiten an einem Manu- skript zur Publikation dieser Befunde sind weitgehend abgeschlossen. Darüber hinaus sind bereits erste Analysen über den Verlauf vom 1. bis zum 3. Meßzeitpunkt durchgeführt worden, und ein Manuskript zu diesen Ergeb- nissen ist zur Zeit ebenfalls in Arbeit. Des weiteren wird an einer Publikation zum Thema „Depression and well-being“ gearbeitet. In Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Borchelt (FE Innere Medizin/Geriatrie) werden bei Patienten mit einer Altersdepression Analysen zum Zusammenhang zwischen cerebro- vaskulären Befunden und neuropsychologischen Leistungseinbußen durchge- führt. Außerdem haben Herr Prof. Linden und Herr Dr. Schaub auf der Basis des GMS-A-Interviews (Teil der psychiatrischen Intensiverhebung) eine Angstskala für alte Personen erstellt und eine Publikation darüber vorbe- reitet. Hinsichtlich des Themas „Demenzsyndrom“ konzentrierten sich die Analysen und die Publikationen auf die Querschnittsdaten, insbesondere auf die Relation der unterschiedlichen Risikofaktoren. Ein Manuskript, das auf einem inter- nationalen Alzheimersymposium vorgestellt wurde, ist bereits im Druck. Eine weitere Publikation über die Inzidenz der Demenz ist in Vorbereitung. Herr Feiß hat unter Anleitung von Herrn Prof. Dr. Linden eine Diplomarbeit zum Thema „Schlaf“ fertiggestellt. Auch zu diesen Befunden sind Publika- AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 215 tionen in Vorbereitung. Außerdem wurde von Herrn Bär eine Diplomarbeit zum Thema „Psychopharmakotherapie bei alten Personen“ zum Abschluß gebracht. Zu diesem Thema werden zur Zeit drei Publikationen vorbereitet.

3.3 Bericht der Forschungseinheit Psychologie

Die Tätigkeiten der Forschungseinheit Psychologie im Jahr 1998 können in drei Arbeitsschwerpunkten zusammengefaßt werden: (1) Abschluß der Da- tensammlung zum vierten Meßzeitpunkt (dritte Intensiverhebung), (2) Durch- führung erster längsschnittlicher Analysen mit den Daten des ersten und zweiten Intensivprotokolls zur Vorbereitung der Präsentationen für den BASE/ MacArthur Workshop und (3) Durchführung von Analysen zur Prädiktion von Mortalität und zu psychologischen Veränderungen im Alter, die mit se- lektiver Mortalität und „terminal decline“-Phänomenen verbunden sind. Ne- ben diesen Tätigkeiten wurden BASE-Befunde der Forschungseinheit Psy- chologie auf mehreren nationalen und internationalen Kongressen präsentiert. Die Arbeiten an der englischsprachigen Monographie zur Berliner Altersstu- die konnten ebenfalls abgeschlossen werden. Darüber hinaus wurde damit begonnen, neue Manuskripte zu längsschnittlichen BASE-Befunden vorzube- reiten, die 1999 zur Veröffentlichung eingereicht werden sollen.

Abschluß der vierten Datenerhebung. Nachdem die Datensammlung zum vierten Meßzeitpunkt (dritte Intensiverhe- bung) im April 1998 abgeschlossen war, lag ein erster Arbeitsschwerpunkt der Forschungseinheit Psychologie darauf, die neu erhobenen psychologi- schen Daten zu kodieren, einzugeben, zu kontrollieren und zu korrigieren. Wie bei der ersten und zweiten Intensiverhebung hatte sich die Forschungs- einheit Psychologie auch dieses Mal auf drei Funktionsbereiche konzentriert: Intelligenz und Kognition, Selbst und Persönlichkeit sowie soziale Beziehun- gen. Das Erhebungsprogramm der Forschungseinheit Psychologie dauerte etwa zwei Stunden (1,5 Sitzungen mit jeweils ca. 40 Minuten Erhebungszeit pro Bereich). Die Konstrukte, zu denen von der Forschungseinheit Psycholo- gie Daten gesammelt wurden, umfassen (a) fünf intellektuelle Fähigkeiten (Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Gedächtnis, Denkfähigkeit, Wortflüssigkeit und Wissen), die mit einer computergestützt durchgeführten Testbatterie er- hoben wurden, (b) ein umfangreiches Set von Selbst- und Persönlichkeitsdi- mensionen, das es erlauben soll, Prozesse der Anpassung und der Wider- standsfähigkeit sowie die Aufrechterhaltung des Wohlbefindens im hohen Alter zu beschreiben (z. B. Persönlichkeitseigenschaften, mögliche Selbstbil- 216 Berichtsjahr der, Lebensinvestment, Kontrollüberzeugungen und Bewältigungsstrategien), (c) Veränderungen in der sozialen Netzwerkstruktur (zusammen mit Margret Baltes und Frieder Lang) und (d) verschiedene „Outcome-Konstrukte“ (allge- meines Wohlbefinden, emotionales Wohlbefinden, Einsamkeit, subjektive Zufriedenheit mit dem Altern). Bei der vierten Datensammlung wurde zudem wieder (wie bereits beim dritten Meßzeitpunkt) große Aufmerksamkeit auf die Erfassung von Strategien der Selektion, Optimierung und Kompensation (SOC) gerichtet. Dieser Bereich steht im besonderen Interesse von Alexandra Freund und Paul Baltes. Es wird vermutet, daß individuelle Profilunterschie- de in diesen Strategien der erfolgreichen Anpassung an die Herausforderun- gen des Alters zugrunde liegen. Die zum vierten Erhebungszeitpunkt erhobenen Variablen und Konstrukte der Forschungseinheit Psychologie konnten bereits weitgehend an die zentrale Datenbank übermittelt werden, so daß nunmehr die psychologischen Längs- schnittdaten nahezu komplett vorliegen und ausgewertet werden können.

Durchführung von Analysen mit den Daten der längsschnittlichen Intensiver- hebungen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Mitarbeiter/-innen der Forschungsein- heit Psychologie lag 1998 auf der Fortführung von Längsschnittanalysen mit den Daten der ersten beiden Intensiverhebungen (erster und dritter Meßzeit- punkt). Es wurde viel Zeit investiert, neue Methoden zur Analyse von Verän- derungen kennenzulernen und anzuwenden, die es erlauben, die längsschnitt- lichen Informationen voll zu nutzen und Fragen über individuelle Unterschiede in den Veränderungen zu untersuchen. Die bereits 1997 begon- nenen Beratungen mit Prof. Dr. Jack McArdle über seinen neuen methodi- schen Ansatz, den sogenannten „Latent Growth Models“, wurden weiter fort- gesetzt. Dieser methodische Ansatz erlaubt es, Veränderungsverläufe für die gesamte Altersspanne der in BASE untersuchten Teilnehmer von 70 bis über 100 Jahren zu schätzen und vorherzusagen. Des weiteren beschäftigten sich die Mitarbeiter/innen der Forschungseinheit Psychologie ausführlich mit ge- eigneten Methoden zur multivariaten Vorhersage von Mortalität und Überle- ben. Wenn bei Veränderungsanalysen nur zwei Meßzeitpunkte zur Verfügung stehen, gibt es viele kritische Einschränkungen. Dies ist ein Hauptgrund da- für, warum viele wichtige längsschnittliche Analysen in der Berliner Alters- studie erst dann durchgeführt werden können, wenn zusätzlich die Daten des vierten Meßzeitpunkts (dritte Intensiverhebung) vollständig zur Verfügung stehen und einbezogen werden können. Erste Befunde zu den Veränderungen zwischen der ersten (1990–1993) und der zweiten Intensiverhebung (1995– 1996) wurden jedoch bereits beim Treffen der BASE- und MacArthur Wis- AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 217 senschaftler/innen (siehe unten) und bei mehreren internationalen Fachtagun- gen präsentiert. Manuskripte zur Veröffentlichung dieser Ergebnisse sind be- reits in Vorbereitung. Einige dieser Arbeiten sollen Teil eines geplanten in- terdisziplinären Publikationspakets über BASE-Längsschnittbefunde sein. In einem weiteren Arbeitsschwerpunkt beschäftigten sich Mitarbeiter/innen der Forschungseinheit Psychologie mit den Antworten der Studienteilnehmer auf offene Fragen zu zukünftigen Hoffnungen und Befürchtungen sowie zur Wahrnehmung positiver und negativer Aspekte des Alterns. Diese qualitati- ven Daten sollen die ausführliche quantitative Erhebung psychologischer Funktionen im hohen Alter ergänzen. Zur Auswertung wurden die Antworten der Studienteilnehmer von studentischen Mitarbeiter/innen in bezug auf Le- bensbereiche, Themen, Motive und affektive Wertigkeit inhaltlich kodiert. Die dazu notwendigen Kodiersysteme waren innerhalb der Forschungseinheit entwickelt worden (z. B. Freund, 1996; Freund & Smith, 1998, in press; Smith & Barnes, 1994; Smith, Freund & Hauschild, 1998). Erste Befunde, die auf der Basis dieser zeitaufwendigen Kodierarbeiten gewonnen wurden, konnten bereits auf internationalen Fachtagungen präsentiert werden. Manu- skripte zur Veröffentlichung der Ergebnisse in Fachzeitschriften sind eben- falls in Vorbereitung. Die Fortführung dieser Analysen mit den auf Computer gespeicherten Transkripten läßt noch viele neue Informationen und interes- sante Erkenntnisse über die Wahrnehmung des Alterns bei alten Menschen erwarten.

Beiträge der Forschungseinheit Psychologie zum BASE/MacArthur Workshop. An dem BASE/MacArthur Workshop, der Ende Juni 1998 stattfand, waren alle Wissenschaftler/innen der Forschungseinheit Psychologie beteiligt. Sie trugen mit mehreren Präsentationen zu diesem Treffen bei. Ulman Lindenberger hatte zusammen mit Heiner Maier (und anderen) Analy- sen zur Beantwortung von Fragen der Stichprobenselektivität vorbereitet, in denen die längsschnittliche BASE-Stichprobe (N = 206 bzw. N = 244) mit der ursprünglichen Kernstichprobe (N = 516) verglichen wurde. Hier zeigte sich, daß Mortalität der Hauptgrund für den längsschnittlichen Stichproben- ausfall war. Dies hat für die längsschnittliche BASE-Stichprobe zur Folge, daß sie eine unbalancierte Altersverteilung aufweist (66 % der Teilnehmer sind zwischen 70 und 84 Jahren alt). Bei Vergleichen, die zwischen der Kern- stichprobe und der längsschnittlichen Stichprobe durchgeführt werden, wird diese Verteilung in Betracht gezogen werden müssen. Die Analysen zeigten außerdem, daß die Teilnehmer/innen an der Längsschnittuntersuchung hin- sichtlich verschiedener Faktoren eine positive Selektion darstellen (z. B. hin- sichtlich Gesundheit). 218 Berichtsjahr

Ulman Lindenberger, Shu-Chen Li und Paul Baltes präsentierten Daten zu Veränderungsverläufen im kognitiven Leistungsbereich (Digit-Letter Test), die sowohl auf individuelle Unterschiede in den Veränderungsraten als auch auf unterschiedliche Veränderungsverläufe bei überlebenden und bereits ver- storbenen Studienteilnehmern hindeuten. Jacqui Smith und Paul Baltes berichteten über Längsschnittbefunde bei Sub- gruppen der BASE-Teilnehmer, die beim ersten Meßzeitpunkt durch unter- schiedliche Profile in psychologischen Funktionsbereichen (Intelligenz, Per- sönlichkeit und soziale Beziehungen) charakterisiert waren (vgl. Smith & Baltes, 1997). Es zeigte sich, daß Personen aus den Subgruppen mit wün- schenswerten (Funktions-) Profilen länger leben als Personen aus den Sub- gruppen mit weniger wünschenswerten Profilen (die Todesrate war signifi- kant um den Faktor 2.3 erhöht). Bei den sehr alten (über 85jährigen) Studienteilnehmern lebten Personen aus Subgruppen mit wünschenswerten Profilen im Durchschnitt 1 1/2 Jahre länger als Personen aus Subgruppen mit weniger wünschenswerten Profilen. Frauen aus Subgruppen mit wünschens- werten Funktionsprofilen hatten die größten Chancen zu überleben. Sie lebten im Durchschnitt 2 Jahre länger als Männer aus den Subgruppen mit wün- schenswerten Profilen. Die Zugehörigkeit zu den verschiedenen Profilsub- gruppen bleibt übrigens auch dann ein signifikanter Prädiktor für das Überle- ben, wenn der Gesundheitsstatus als Kontrollvariable eingeführt wird. Die Diskussion der BASE-Befunde mit den Kolleginnen und Kollegen des MacArthur Successful Aging Network war außerordentlich wertvoll. In den Daten, die in beiden Projekten unabhängig voneinander gesammelt worden waren, zeigten sich zum Teil ähnliche Befunde. Bei einer zukünftigen Zu- sammenarbeit der Projektgruppen könnten Vergleiche bezüglich der längs- schnittlichen Veränderungen bei den verschiedenen Stichproben gezogen werden.

Publikationen der Forschungseinheit Psychologie im Jahr 1998. Im Laufe des Jahres 1998 sind eine Reihe von Publikationen der Mitarbeiter der Forschungseinheit Psychologie erschienen (siehe Anhang A.1). Das Paket mit fünf Artikeln, das im September 1997 in der internationalen Fachzeit- schrift Psychology and Aging publiziert worden war, fand viel Beachtung und hat das internationale Interesse an der Berliner Altersstudie weiter erhöht. Ein weiteres Publikationspaket mit Artikeln zu längsschnittlichen Befunden der Berliner Altersstudie wird bereits vorbereitet. Die Forschungseinheit Psy- chologie soll bei diesem Vorhaben gut vertreten sein. Die im Jahr 1998 erschienenen BASE-Publikationen der Forschungseinheit Psychologie fokussierten auf mehrere unterschiedliche Aspekte. Im einzelnen AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 219 konzentrierten sich die Veröffentlichungen auf folgende Inhalte: die Konzep- tion eines „vierten Lebensalters“ (Paul B. Baltes), systemische Analysen des hohen Alters (Baltes & Smith, im Druck), Selbstdefinition im hohen Alter (Freund & Smith, 1998, im Druck), Strategien der Selektion, Optimierung und Kompensation (Freund & Baltes, 1998), psychologische Prädiktoren von Mortalität (Maier & Smith, im Druck), Aspekte der Widerstandsfähigkeit (Staudinger & Freund, 1998) und die Rolle des Geschlechts im hohen Alter (Smith & M. M. Baltes, 1998). Des weiteren konnte Ulman Lindenberger erfolgreich seine Habilitation ab- schließen, die u. a. wichtige Arbeiten aus der Berliner Altersstudie zur intel- lektuellen Leistungsfähigkeit und zum Zusammenhang zwischen Sensorik und kognitiver Funktionstüchtigkeit einschloß. Ute Kunzmann beendete ihre Doktorarbeit zum Thema „Emotionales Wohlbefinden“ und bestand erfolg- reich ihr Promotionsverfahren. Andreas Müller-Heydenreich konnte seine psychologische Diplomarbeit zu Zusammenhängen zwischen sozialen Bezie- hungen und Wohlbefinden im hohen Alter abschließen.

Präsentationen auf Kongressen und Tagungen. Die Mitglieder der Forschungseinheit Psychologie präsentierten ihre Befunde aus der Berliner Altersstudie sowohl auf nationalen als auch auf internatio- nalen Kongressen (siehe Anhang A.2). Auf nationaler Ebene war die Berliner Altersstudie auf der diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Psy- chologie (DGfP), die vom 27. September bis 1. Oktober 1998 in Dresden stattfand, durch Beiträge von Heiner Maier und Anne Wietzker vertreten. Außerdem wurden im August 1998 im Rahmen eines Workshops des Ger- man-American Academic Council zum Thema „Soziale und biologische De- terminanten von Langlebigkeit“ von Jacqui Smith und Heiner Maier Ergeb- nisse aus der Berliner Altersstudie vorgestellt. Dieser Workshop wurde am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock durchgeführt. Auch auf internationaler Ebene wurden BASE-Befunde der Forschungsein- heit Psychologie vorgestellt. Auf dem diesjährigen Treffen der International Society for the Study of Behavioural Development (ISSBD) in Bern (Schweiz) präsentierten Paul B. Baltes, Alexandra Freund, Heiner Maier, Ulman Lin- denberger, Shu-Chen Li, Jacqui Smith und Ursula Staudinger Ergebnisse aus der Berliner Alterstudie. Auf der 51. Jahrestagung der Gerontological Society of America (GSA), die vom 20. bis 24. November 1998 in Philadelphia (USA) stattfand, wurden von Alexandra Freund, Heiner Maier und Jacqui Smith Befunde zur Vorhersage von Mortalität, zu Veränderungen in den Selbstbildern sowie zu Strategien erfolgreichen Alterns vorgestellt. Zusätzlich wurde von der BASE-Projektgruppe bei dieser großen internationalen Ge- 220 Berichtsjahr rontologie-Tagung zu einem Empfang eingeladen, um der internationalen Fachwelt bei dieser Gelegenheit offiziell die englischsprachige Monographie vorzustellen.

3.4 Bericht der Forschungseinheit Soziologie und Sozialpolitik

Die Arbeitsschwerpunkte der Forschungseinheit Soziologie und Sozialpolitik lassen sich in drei Punkten zusammenfassen: (a) Abschluß der vierten Da- tenerhebung, (b) Veröffentlichung von neuen Befunden aus der Berliner Al- tersstudie und (c) Fortführung der Dissertationsprojekte von Aleksej Bukov und Thomas Lampert.

Abschluß der vierten Folgemessung der Längsschnittstudie. Die Datenerhebung der vierten Welle der Längsschnittstudie wurde in der er- sten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen. Die Fragebögen wurden direkt nach dem Interview auf Vollständigkeit überprüft, die Angaben zu den offenen Fragen kodiert und die Daten zweimal eingegeben. Nach Abschluß der Feld- arbeit konnte daher gleich die automatische Datenkontrolle – mittels eines Abgleichs der beiden Datensätze – stattfinden. Nach einer zusätzlichen Über- prüfung der ungültigen und „unwahrscheinlichen“ Werte sind die Daten – wie die der früheren Meßpunkte – in einer SIR-Datenbank untergebracht.

Publikationen und Konferenzbeiträge. Zwei Konferenzbeiträge, die bereits in vorigen Jahresberichten angesprochen wurden, sind 1998 veröffentlicht worden. Es betrifft den Beitrag von Thomas Lampert und Michael Wagner zur „Bedeutung der Gesundheit für die soziale Integration und die subjektive Befindlichkeit im Alter“ und den von Ineke Maas und Richard Settersten zum „Einfluß von Kriegsteilnahme auf die wei- tere berufliche Karriere der Männer“. Ersterer erschien in dem Buch „Altern und Gesellschaft. Gesellschaftliche Modernisierung durch Altersstrukturwan- del“, herausgegeben von W. Clemens und M. Backes, letzterer wird dem- nächst in der Zeitschrift European Sociological Review erscheinen. Im Jahr 1998 konzentrierten sich die Arbeiten innerhalb der Forschungsein- heit Soziologie und Sozialpolitik einerseits auf die Auswertung der Längs- schnittdaten und andererseits auf die beiden Dissertationsprojekte „Soziale Beteiligung im Alter: Eine empirische Analyse anhand der Daten der Berliner Altersstudie“ von Aleksej Bukov und „Soziale Ungleichheit und Gesundheit im höheren Lebensalter“ von Thomas Lampert. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 221

Auf der gemeinsamen Tagung der Wissenschaftler/innen des MacArthur Foun- dation Network on Successful Aging und der Berliner Altersstudie im Juni dieses Jahres in Dölln wurden erste Analysen der Längsschnittdaten vorge- stellt. Die zentrale Frage des Beitrags der Forschungseinheit Soziologie und Sozialpolitik war, inwieweit sich der Querschnittbefund über geringe soziale Ungleichheit in der Gesundheit bestätigen läßt, wenn man erstens Extrem- gruppen von in mehrfacher Hinsicht benachteiligten bzw. begünstigten Per- sonen bildet und sich zweitens, statt Gesundheit zu einem bestimmten Zeit- punkt die Veränderungen in der Gesundheit sowie die Mortalität über mehrere Jahre ansieht. Beide Strategien zeigen, daß es soziale Ungleichheit in der Gesundheit in einem stärkeren Ausmaß gibt, als es die Querschnittanaly- sen suggerierten. Obwohl die Gesundheit kaum linear mit einzelnen sozialen Merkmalen (wie Einkommen, Bildung, sozialer Status) zusammenhängt, ha- ben Personen, die bei mehreren dieser Merkmale schlecht abschneiden, mit einer größeren Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Probleme als der Rest der älteren Bevölkerung. Die Längsschnittanalysen zeigen außerdem, daß sich der Gesundheitszustand der Benachteiligten schneller verschlechterte und daß sie einem höheren Risiko unterlagen, zwischen den beiden Meßpunkten zu sterben. Vor allem dieses größere Mortalitätsrisiko der mehrfach Benachtei- ligten bietet eine potentielle Erklärung für die unterschiedlichen Befunde der Querschnitt- und Längsschnittanalysen.

Dissertationsprojekt von Aleksej Bukov: „Soziale Beteiligung im Alter: Eine empirische Analyse anhand der Daten der ,Berliner Altersstudie‘“. In diesem Dissertationsprojekt wurde ein theoretisches Konzept sozialer Beteiligung älterer Menschen ausgearbeitet. Es berücksichtigt verschiedene quantitative und qualitative Dimensionen der sozialen Beteiligung und er- möglicht eine empirische Umsetzung. Soziale Beteiligung wird als sozial ausgerichtetes – im Unterschied zum individuell ausgerichteten – Teilen in- dividueller Ressourcen verstanden. Drei Formen der sozialen Beteiligung werden unterschieden: kollektive, produktive und politische Beteiligung. Aktivitäten, in deren Rahmen Individuen sich sozial beteiligen, finden grundsätzlich entweder in ihrem privaten oder in ihrem öffentlichen Aktivi- tätsbereich statt – je nach dem Charakter ihrer Beziehungen zu anderen. Die soziale Beteiligung eines Individuums wird im Rahmen seiner Lebensfüh- rung betrachtet, die wiederum im Kontext einer bestimmten Lebenssituation stattfindet. Diese Lebenssituation stellt ein Ergebnis aktueller gesellschaftli- cher Gegebenheiten und individueller Lebensbedingungen einerseits sowie des individuellen Lebensverlaufs bzw. der individuellen Biographie anderer- seits dar. 222 Berichtsjahr

Die verschiedenen Formen sozialer Beteiligung im Alter wurden beschrieben und deren Zusammenhänge mit sozioökonomischen, demographischen und Lebenslaufmerkmalen der Betroffenen analysiert. Die Ergebnisse zu „Indi- viduelle Ressourcen und Lebenskontexte als Faktoren sozialer Beteiligung im Alter“ wurden im Rahmen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Freiburg vorgestellt. Eine Studie der Kontinuität und Diskon- tinuität der Beteiligung in den privaten und öffentlichen Aktivitätsbereichen im Lebensverlauf und im Alter mit besonderer Berücksichtigung der Geschlechtsunterschiede stellt einen der Schwerpunkte der weiteren Analyse dar.

Dissertationsprojekt von Thomas Lampert: „Soziale Ungleichheit, Lebens- verlauf und Gesundheit im höheren Lebensalter“. Das Dissertationsprojekt von Thomas Lampert thematisiert soziale Ungleich- heiten im Gesundheitszustand und in der Lebenserwartung älterer Menschen. Untersucht wird die Frage, ob der für die Bevölkerung im Erwerbsalter häufig erzielte Befund einer sozial ungleichen Verteilung des Krankheits- und Ster- berisikos auch für die ältere Bevölkerung zutrifft. Zudem interessiert, ob so- ziale Ungleichheiten im Gesundheitszustand und in der Lebenserwartung der älteren Bevölkerung eher auf Unterschiede in der Lebenssituation im Alter zurückzuführen sind, oder ob vielmehr Lebensbedingungen und Lebenschan- cen in vorherigen Lebensabschnitten den Ausschlag geben. Schließlich wird zu klären versucht, inwieweit unterschiedliche Lebensweisen, Lebensformen, Lebenserfahrungen sowie Unterschiede in der sozialen Integration und so- zialen Unterstützung zur Erklärung sozial differentieller Gesundheit und Le- benserwartung beitragen können. Das vergangene Jahr war vorwiegend der Analyse der longitudinalen Daten und der vom Landeseinwohneramt zur Verfügung gestellten Sterbedaten ge- widmet. Die erzielten Ergebnisse weisen darauf hin, daß zumindest besonders stark sozial benachteiligte Personen im Alter mehr Krankheiten aufweisen, häufiger hilfs- und pflegebedürftig sind und einer höheren Sterbewahrschein- lichkeit unterliegen als vergleichsweise begünstigte Personen. Diese Ergeb- nisse wurden unter anderem auf dem 29. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (Freiburg, September 1998) und der Jahrestagung der Deut- schen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (Marburg, Oktober 1998) vorgestellt. Zudem hat Thomas Lampert an dem von der German- American Academic Council Foundation (GAAC) finanzierten Workshop zum Thema „Soziale und biologische Determinanten der Langlebigkeit“ teil- genommen (Rostock, August 1998). AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 223

4 Ausblick auf das Jahr 1999

Die öffentliche Förderung der Berliner Altersstudie durch das Bundesministe- rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) lief mit Ablauf des Jahres 1998 aus. Die wissenschaftlichen Auswertungen der gesammelten Längsschnittdaten werden jedoch auch in den kommenden Jahren fortgesetzt. Im folgenden wird ein kurzer Ausblick auf die Planungen der Arbeitsgruppe im Jahr 1999 gegeben.

4.1 Fertigstellung der zentralen BASE-Längsschnittdatenbank und ihrer Dokumentation

Zum Ende des Jahres 1998 haben alle vier Forschungseinheiten der Berliner Altersstudie ihre Intensivprotokolldaten des vierten Meßzeitpunkts an die zentrale Projektkoordination übermittelt. Diese Daten sollen anschließend bis Mitte 1999 vollständig in die zentrale BASE-Längsschnittdatenbank am Max- Planck-Institut für Bildungsforschung integriert werden. Innerhalb dieses Zeitraums soll auch die Dokumentation der Längsschnittdatenbank weiterge- führt und abgeschlossen werden. Des weiteren ist geplant, daß auch im Jahr 1999 wieder regelmäßig die Sterbedaten der BASE-Stichprobe beim Landes- einwohneramt eingeholt und für die fortlaufende Durchführung von Morta- litätsanalysen aufbereitet werden.

4.2 Datenauswertung und Veröffentlichung von Längsschnittbefunden

Im Jahr 1999 sollen in allen vier BASE-Forschungseinheiten Längsschnitt- analysen mit den Daten aller vier Meßzeitpunkte durchgeführt werden. An- hand der Längsschnittdaten soll – neben der Beschreibung von Alternsverläu- fen – insbesondere geprüft werden, inwieweit die in der querschnittlich an- gelegten Hauptstudie festgestellten Altersdifferenzen als Schätzung von Alternsprozessen valide sind. Weitere Schwerpunkte werden auf der Beant- wortung von Fragen selektiver Langlebigkeit und Mortalität im hohen Alter, von Fragen zur frühzeitigen (präklinischen) und differentiellen Diagnostik der Demenz, zu Entwicklungen der Art und des Umfangs der Pflegebedürftigkeit und von Fragen zum Phänomen eines mit dem bevorstehenden Tod einherge- henden „terminalen“ Funktionsabfalls („terminal decline“) liegen. Des weite- ren soll der Übergang vom aktiven dritten Lebensalter zum eher weniger ak- tiven vierten Lebensalter untersucht werden. Neben der Bearbeitung von 224 Berichtsjahr fachspezifischen Fragestellungen, sollen auch wieder besondere Anstrengun- gen unternommen werden, interdisziplinäre Fragestellungen gemeinsam zu bearbeiten.

4.3 Verstärkte Öffnung der BASE-Längsschnittdatenbank für externe Wissenschaftler

Es ist ein erklärtes Ziel des Leitungsgremiums der Berliner Altersstudie, daß der einzigartige Datensatz der Berliner Altersstudie der Wissenschaftswelt erhalten bleibt. Wenn die Hauptfragestellungen der Berliner Altersstudie durch die BASE-Wissenschaftler/innen bearbeitet und beantwortet sein wer- den, sollen die Daten anschließend auch externen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offen stehen und für Auswertungen genutzt werden können. Im laufenden Jahr gab es bereits viele diesbezügliche Anfragen an das BASE- Leitungsgremium. Bereits jetzt wurde beschlossen, daß die Daten der Berliner Altersstudie den Stipendiaten des Graduiertenkollegs „Psychologisch-Medizinische Geronto- logie: Psychische Potentiale und ihre Grenzen im Alter“ als Basis für ihre Dissertationen offen stehen sollen (siehe Abschnitt 3.2). Im Jahr 1999 wird somit ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der Arbeitsgruppe darauf liegen, über die Möglichkeiten einer Öffnung der BASE-Datenbank und über die Modalitäten des Datenzugangs nachzudenken.

5 Anhang

A.1 Publikationen der Berliner Altersstudie im Jahr 1998

Baltes, M. M.: The psychology of the oldest old: The fourth age. In: Current Opinion in Psychiatry, 11 (1998), S. 411–415.

Baltes, M. M. & P. B. Baltes: Normal versus pathological cognitive functioning in old age: Plasticity and testing-the-limits of cognitive/brain reserve capacity. In: Forette, F., Christen, Y. & F. Boller (Hg.), Dementia and longevity, Paris: Fondation Natio- nale de Gérontologie, 1998, S. 77–101.

Baltes, M. M., Freund, A. M. & A. L. Horgas: Men and women in the Berlin Aging Study. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 225

Baltes, M. M. & A. L. Horgas: Aging and mental health. In: Friedman, H. (Hg.), Encyclopedia in mental health (Bd. 1), New York: Academic Press, 1998, S. 27–37.

Baltes, M. M., Lang, F. R. & H.-U. Wilms: Selektive Optimierung mit Kompensati- on: Erfolgreiches Altern in der Alltagsgestaltung. In: Kruse, A. (Hg.), Psychosoziale Gerontologie: Jahrbuch der medizinischen Psychologie, Göttingen: Hogrefe, 1998, S. 188–202.

Baltes, M. M., Maas, I., Wilms, H.-U., Borchelt, M. & T. D. Little: Everyday com- petence in old and very old age: Theoretical considerations and empirical findings. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Baltes, P. B.: Gegen Vorurteile und Klischees über das Alter: Neue Erkenntnisse aus der Berliner Altersstudie (Nachdruck des Artikels von 1997 in Häusliche Pflege, 2, S. 46–51). In: Lepenies, A. (Hg.), Alt und Jung: Das Abenteuer der Generationen, Basel: Stroemfeld, 1998, S. 156–161.

Baltes, P. B. & M. M. Baltes: Savoir vivre in old age: How to master the shifting ba- lance between gains and losses. In: National Forum: The Phi Kappa Phi Journal, 78 (1998), S. 13–18.

Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.): The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Baltes, P. B., Mayer, K. U., Helmchen, H. & E. Steinhagen-Thiessen: The Berlin Aging Study: Sample, design, and overview of measures. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Baltes, P. B. & J. Smith: Multilevel and systemic analyses of old age: Theoretical and empirical evidence for a fourth age. In: Bengtson, V. L., Ruth, J.-E. & K. W. Schaie (Hg.), Handbook of theories of aging, New York: Springer (in press).

Bär, T.: Benzodiazepineinnahme im hohen Alter: Ergebnisse der Berliner Altersstudie (BASE). Diplomarbeit, Technische Universität Berlin, Fachbereich Psychologie, 1998.

Borchelt, M. & G. Seebaß: Erfassung funktioneller Kapazität in der Altenbevölke- rung und bei Schlaganfallpatienten unter besonderer Berücksichtigung der Medikati- on. In: Steinhagen-Thiessen, E. (Hg.), Das geriatrische Assessment, Stuttgart: Schat- tauer, 1998, S. 205–235.

Borchelt, M., Gilberg, R., Horgas, A. L. & B. Geiselmann: On the significance of morbidity and disability in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press. 226 Berichtsjahr

Feiß, H. & M. Linden: Alcohol use in the very old: Results from the Berlin Aging Study (BASE). In: Journal of the American Geriatrics Society (in press).

Freund, A. M. & P. B. Baltes: Selection, optimization, and compensation as strategies of life-management: Correlations with subjective indicators of successful aging. In: Psychology and Aging (in press).

Freund, A. M., Li, S.-C. & P. B. Baltes: The role of selection, optimization, and com- pensation in successful aging. In: Brandtstädter, J. & R. M. Lerner (Hg.), Action and development: Origins and functions of intentional self-development, Thousand Oaks: Sage (in press).

Freund, A. M. & J. Smith: Wie definieren sich alte und sehr alte Menschen? In: Mal- witz-Schütte, M. (Hg.), Lernen im Alter, Münster: Waxmann, 1998, S. 29–55.

Freund, A. M. & J. Smith: Content and function of the self-definition in old and very old age. In: Journal of Gerontology: Psychological Sciences (in press).

Freund, A. M. & J. Smith: Temporal stability of older persons’ spontaneous self- definition. In: Experimental Aging Research, 24 (in press).

Friederici, A. D., Schriefers, H. & U. Lindenberger: Differential age effects on se- mantic and syntactic priming. In: International Journal of Behavioral Development (in press).

Helmchen, H.: Forschung mit nicht-einwilligungsfähigen Patienten. In: Berlin- Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berichte und Abhandlungen, Band 5, Berlin: Akademie Verlag, 1998, S. 9–30.

Helmchen, H.: Research with incompetent demented patients. A current problem in light of German history. In: European Psychiatry, 13 (1998), Suppl. 3, S. 93–100.

Helmchen, H.: Research with patients incompetent to give informed consent. In: Cur- rent Opinion in Psychiatry, 11 (1998), S. 295–297.

Helmchen, H., Baltes, M. M., Geiselmann, B., Kanowski, S., Linden, M., Rei- schies, F. M., Wagner, M., Wernicke, T. & H.-U. Wilms: Psychiatric illnesses in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Helmchen, H. & F. M. Reischies: Normales und pathologisches kognitives Altern. In: Der Nervenarzt, 69 (1998), S. 369–378. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 227

Horgas, A. L., Wilms, H.-U. & M. M. Baltes: Daily life in very old age: Everyday activities as expression of successful living. In: The Gerontologist, 38 (1998), S. 556–568.

Klumb, P. L. & M. M. Baltes: Validity of retrospective time-use reports in old age. In: Applied Cognitive Psychology (in press).

Klumb, P. & B. Geiselmann: Alltagsaktivitäten bei Depression und Demenz im hohen Alter. In: Der Nervenarzt (in press).

Kunzmann, U.: Being and feeling in control: Two sources of older people’s emotional well-being. Dissertation, Freie Universität Berlin, Fachbereich Psychologie, 1998.

Kurtz, G.: Depression im Alter: Der Verlauf von Depression im Alter. Ergebnisse der 1. Wiederholungsbefragung der Berliner Altersstudie (BASE). Diplomarbeit, Freie Universität Berlin, Fachbereich Psychologie, 1998.

Lampert, T. & M. Wagner: Zur Bedeutung der Gesundheit für die soziale Integration und die subjektive Befindlichkeit im Alter. In: Backes, G. M. & W. Clemens (Hg.), Alter und Gesellschaft: Gesellschaftliche Modernisierung durch Altersstrukturwandel, Opladen: Leske + Budrich, 1998, S. 187–215.

Lang, F. R.: Einsamkeit, Zärtlichkeit und subjektive Zukunftsorientierung im hohen Alter. In: Zeitschrift für Klinische Psychologie, 27 (1998), S. 98–104.

Lang, F. R.: The young and the old in the city: Developing intergenerational relation- ships in urban environments. In: Görlitz, D., Harloff, H. J., Mey, G. & J. Valsiner (Hg.), Children, cities, and psychological theories: Developing relationships, Berlin: de Gruyter, 1998, S. 598–628.

Lang, F. R. & L. L. Carstensen: Social relationships and adaptation in late life. In: Edelstein, B. (Hg.), Comprehensive clinical psychology. Vol. 7: Geropsychology, Oxford, England: Elsevier, 1998, S. 55–72.

Lang, F. R. & Y. Schütze: Verfügbarkeit und Leistungen verwandtschaftlicher Bezie- hungen im Alter. In: Wagner, M. & Y. Schütze (Hg.), Verwandtschaft, Stuttgart: En- ke, 1998, S. 163–182.

Lang, F. R., Staudinger, U. M. & L. L. Carstensen: Perspectives on socioemotional selectivity in late life: How personality does (and does not) make a difference. In: Journal of Gerontology: Psychological Sciences, 53 (1998), S. P21–P30.

Linden, M., Gilberg, R., Horgas, A. L. & E. Steinhagen-Thiessen: The utilization of medical and nursing care in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press. 228 Berichtsjahr

Linden, M., Gilberg, R. & S. Schimpf: Kurzskala zur Erfassung der Pflegeversorgung (PBV-Skala). In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 31 (1998), S. 170–183.

Linden, M., Kurtz, G., Baltes, M. M., Geiselmann, B., Lang, F. R., Reischies, F. M. & H. Helmchen: Depression bei Hochbetagten: Ergebnisse der Berliner Altersstudie. In: Der Nervenarzt, 69 (1998), S. 27–37.

Lindenberger, U., Gilberg, R., Little, T. D., Nuthmann, R., Pötter, U. & P. B. Baltes: Sample selectivity and generalizability of the results of the Berlin Aging Study. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Lindenberger, U. & F. M. Reischies: Limits and potentials of intellectual functioning in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Maas, I.: Demography and aging: The case of Germany. In: Kim, K.-D., Bengtson, V. L. & G. C. Myers (Hg.), Aging in East and West: Families, states, and the elderly, New York: Springer (in press).

Maas, I., Borchelt, M. & K. U. Mayer: Generational experiences of old people in Berlin. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Maas, I. & R. A. Settersten, Jr.: Military service during wartime: Its effects on men’s occupational trajectories and later economic well-being. In: European Sociological Review (in press).

Maier, H. & J. Smith: Psychological predictors of mortality in old age. In: Journal of Psychology: Psychological Sciences (in press).

Marsiske, M., Delius, J., Maas, I., Lindenberger, U., Scherer, H. & C. Tesch-Römer: Sensory systems in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Mayer, K. U., Baltes, P. B., Baltes, M. M., Borchelt, M., Delius, J., Helmchen, H., Linden, M., Smith, J., Staudinger, U. M., Steinhagen-Thiessen, E. & M. Wagner: What do we know about old age and aging? Conclusions from the Berlin Aging Stu- dy. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Mayer, K. U., Maas, I. & M. Wagner: Socioeconomic conditions and social inequali- tes in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 229

Müller-Heydenreich, A.: Wohlbefinden im hohen Lebensalter in Abhängigkeit von unterstützenden und stimulierenden Beziehungen zu Verwandten und Nichtverwand- ten. Diplomarbeit, Freie Universität Berlin, 1998.

Nitschke, I.: Zahnmedizinische Betreuung von älteren Menschen nicht vernachlässi- gen. In: Geriatrie Praxis, 10 (1998), 3, S. 50–52.

Reischies, F. M.: Age related cognitive decline and the dementia threshold. In: Lom- ranz, J. (Hg.), Handbook of aging and mental health: An integrative approach, New York: Plenum, 1998, S. 435–448.

Reischies, F. M.: Psychopathologische Standardbeurteilung und Testverfahren in der Diagnostik organisch psychiatrischer Syndrome. In: Stiedlitz, R.-D., E. Fähndrich & H.-J. Möller (Hg.), Syndromale Diagnostik psychischer Störungen, Göttingen: Hogrefe, 1998, S. 35–42.

Reischies, F. M. & A. Diefenbacher: Neuropsychologie der Verwirrtheitszustände. In: Münchener Medizinische Wochenschrift (im Druck).

Reischies, F. M., Felsenberg, D., Geßner, R., Kage, A., Rossius, W. & P. Schlatt- mann: Age and dementia effect on neuropsychological performance in very old age: Influence of risk factors for dementia. In: Gertz, H.-J. & T. Arendt (Hg.), Alzheimer’s disease: From basic research to clinical applications, New York: Springer, 1998, S. 69–76.

Reischies, F. M. & S. Kanowski: Altersdemenz. In: Bundesgesundheitsberichterstat- tung, Stuttgart: Metzler, 1998, S. 209–212.

Rossius, W.: Quantitative Auswertung kranieller Computertomogramme alter Perso- nen. Dissertation, Freie Universität Berlin, 1998.

Rudolph, S.: Gesundheitliche Beschwerden bei Demenz. Dissertation, Freie Univer- sität Berlin, 1998.

Schütze, Y., Tesch-Römer, C. & C. Borchers: Six individual biographies from the Berlin Aging Study. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Smith, J.: Life planning: Anticipating future life goals and managing personal devel- opment. In: Brandtstädter, J. & R. Lerner (Hg.), Action and development: Origins and functions of intentional self-development (in press).

Smith, J. & M. M. Baltes: The role of gender in very old age: Profiles of functioning and everyday life patterns. In: Psychology and Aging, 13 (in press). 230 Berichtsjahr

Smith, J. & P. B. Baltes: Lifespan perspectives on development. In: Bornstein, M. H. & M. E. Lamb (Hg.), Developmental psychology: An advanced textbook, Hillsdale, New Jersey: Erlbaum (in press).

Smith, J. & P. B. Baltes: Trends and profiles of psychological functioning in very old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Smith, J., Fleeson, W., Geiselmann, B., Settersten, R. & U. Kunzmann: Sources of well-being in very old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Smith, J. & J. J. Goodnow: Unasked-for help and unsolicited advice: Age and the quality of social experience. In: Psychology and Aging (in press).

Staudinger, U. M., Freund, A., Linden, M. & I. Maas: Self, personality, and life re- gulation: Facets of psychological resilience in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. May- er (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge Uni- versity Press.

Staudinger, U. M. & A. M. Freund: Krank und „arm“ im hohen Alter und trotzdem guten Mutes? Untersuchungen im Rahmen eines Modells psychologischer Wider- standsfähigkeit. In: Zeitschrift für Klinische Psychologie, 27 (1998), S. 78–85.

Staudinger, U. M. & M. Pasupathi: Life-span perspectives on self, personality and social cognition. In: Salthouse, T. & F. Craik (Hg.), Handbook of cognition and aging (in press).

Steinhagen-Thiessen, E. & M. Borchelt: Morbidity, medication, and functional limi- tations in very old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Stu- dy: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Wagner, M. & A. Motel: Income dynamics in old age in Germany. In: Walker, R. & L. Leisering (Hg.), The dynamics of modern society: Policy, poverty, and welfare, London: Macmillan (in press).

Wagner, M., Schütze, Y. & F. R. Lang: Social relationships in old age. In: Baltes, P. B. & K. U. Mayer (Hg.), The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100, New York: Cambridge University Press.

Wilms, H.-U., Baltes, M. M. & S. Kanowski: Demenzerkrankung und Alltagskom- petenz: Effekte auch jenseits von ADL und IADL. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 31 (1998), S. 263–270.

Wilms, H.-U., S. Kanowski & M. M. Baltes: Erfassung von Alltagskompetenz im Alter: Möglichkeiten des „Yesterday Interviews“ als klinischem Instrument in der Gerontopsychiatrie, Bonn: Abschlußbericht an das BMFSFJ, 1998. AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 231

A.2 Konferenzbeiträge der Forschungseinheiten der Berliner Altersstudie im Jahr 1998

Baltes, M. M.: Successful aging. Vortrag am Andrus Gerontology Center, University of Southern California (15. 01. 1998).

Baltes, M. M.: Everyday competence. Vortrag am Institute of Gerontology, Univer- sity of Michigan, Ann Arbor (12. 03. 1998).

Baltes, M. M.: Everyday competence. Vortrag an der Stanford University (09. 04. 1998).

Baltes, M. M.: Alltagskompetenz im Alter. Vortrag an der Technischen Universität, Forschergruppe SENTA, Berlin (20. 04. 1998).

Baltes, M. M.: Everyday competence: How do healthy, depressed and demented peo- ple organize their daily life? German-Japanese Workshop on Medical Problems Posed by an Aging Population, Heidelberg (26.–28. 04. 1998).

Baltes, M. M.: Everyday competence across the lifespan. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (01.–04. 07. 1998).

Baltes, M. M. & P. B. Baltes: Is intellectual impairment unavoidably linked to human aging? Fondation Nationale de Gérontologie, Paris (27. 01. 1998).

Borchelt, M.: Wie wirken sich Alterungsprozesse auf therapeutische Maßnahmen aus? 104. Kongreß für Innere Medizin, Wiesbaden (18.–22. 04. 1998).

Borchelt, M. & E. Steinhagen-Thiessen: Gender differences in physical health, functional capacity and mortality: An investigation into very old age. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (01.–04. 07. 1998).

Borchelt, M. & E. Steinhagen-Thiessen: Geschlechtsunterschiede in der Morbidität und Mortalität im höchsten Alter. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ge- riatrie und Gerontologie, Heidelberg (21.–23. 09. 1998).

Bschor, T., Reischies, F. M., Krebs, M. & P. Kühl: Sprachproduktion bei leichter kog- nitiver Störung und Demenz. Jahrestagung der Gesellschaft für Neurotraumatologie und klinische Neuropsychologie, Magdeburg (14. 03. 1997).

Bukov, A.: Individuelle Ressourcen und Lebenskontexte als Faktoren sozialer Betei- ligung im Alter: Eine empirische Analyse anhand der Daten der Berliner Altersstudie. 29. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Freiburg (14.–18. 09. 1998). 232 Berichtsjahr

Dodds, A., Lawrence, J. & J. Smith: Reframing the discourse of lifespan development in Australian aboriginal culture. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (1.–04. 07. 1998).

Freund, A. M. & P. B. Baltes: The importance of the orchestration of selection, opti- mization, and compensation for developmental regulation. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (1.–04. 07. 1998).

Freund, A. M. & P. B. Baltes: Processes that contribute to successful aging in old and very old age: The role of selection, optimization, and compensation. 51st Annual Scientific Meeting of the Gerontological Society of America, Philadelphia (20.–24. 11. 1998).

Freund, A. M. & P. B. Baltes: Selection, optimization, and compensation: Predict subjective well-being and survival in old age. 51st Annual Scientific Meeting of the Gerontological Society of America, Philadelphia (20.–24. 11. 1998).

Geiselmann, B. & M. Bauer: Subthreshold depression in the elderly: Qualitative or quantitative distinction? International Scientific Symposium on „Subthreshold Disor- ders in Psychiatry“, Berlin (02.–03. 07. 1998).

Geiselmann, B.: Körperliche Behinderung und psychische Erkrankungen im sehr ho- hen Alter: Ergebnisse aus der Berliner Altersstudie. Jahrestagung der Gesellschaft für Gesundheitsforschung und Epidemiologie, München (11.–12. 09. 1998).

Helmchen, H.: Normales und pathologisches Altern. Winterworkshop „Biologische Psychiatrie“, Celerina (13. 03. 1998).

Helmchen, H.: Forschung mit nicht-einwilligungsfähigen Demenzkranken: Ein aktu- elles Problem in der deutschen Geschichte. Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn, Ringvorlesung „Forum Wissenschaft und Ethik“, Bonn (07. 05. 1998).

Helmchen, H.: Ethical problems in dementia research. XXVI. Meeting der Europäi- schen Arbeitsgemeinschaft Gerontopsychiatrie, Berlin (21.–23. 05. 1998).

Helmchen, H.: Ethische Implikationen der Einwilligung nach der Aufklärung in der psychiatrischen Forschung. Jahreskongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, Berlin (18. 06. 1998).

Helmchen, H.: Research with incompetent patients. Polish-German Interdisciplinary Symposion on Ethics in Medicine, Kraków (15.–17. 10. 1998). AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 233

Klumb, P. & M. M. Baltes: Shaping everyday routines: A developmental task in old age. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (01.–04. 07. 1998).

Kunzmann, U., Little, T. D. & J. Smith: Poor functional health in old age: A risk factor for positive affect but not for negative affect. 106th Convention of the Ameri- can Psychological Association, San Francisco (14.–18. 04. 1998).

Lampert, T.: Social class, life course, and health in old age. 29. Kongreß der Deut- schen Gesellschaft für Soziologie, Freiburg (14.–18. 09. 1998).

Lampert, T.: Soziale Ungleichheiten in der Mortalität alter und sehr alter Menschen. Jahreskongreß der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie, Marburg (29. 09.–02. 10. 1998).

Lang, F. R.: To have or not to have a family in later life: Compensatory models of kin relationships and later life. Conference on Intergenerational relationships and later life, Welcome Unit for the History of Medicine at the University of Oxford, Oxford (06.–08. 01. 1998).

Lang, F. R.: Autonom oder einsam? Chancen und Risiken sozialer Beziehungen im Alter. Kongreß für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Berlin (15.–20. 02. 1998).

Lang, F. R.: Change and stability in close emotional relationships: Further evidence for social adaptation in late life. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (01.–04. 07. 1998).

Lang, F.: Kognitive und strukturelle Determinanten sozialer Bedürfnisse im mittleren und höheren Erwachsenenalter. 41. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psycho- logie, Dresden (27. 09.–01. 10. 1998).

Li, S.-C., Lindenberger, U. & P. B. Baltes: Identifying patterns of intraindividual change under conditions of substantial and selective mortality: The sample case of perceptual speed in old and very old age. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (01.–04. 07. 1998).

Linden, M.: Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung depressiver Störungen im Alter. Vortrag vor niedergelassenen Ärzten, Hamburg (25. 01. 1998).

Linden, M.: Depression im Alter: Therapeutische Konsequenzen. Universitätsforum der Universität Mainz (27. 02.–01. 03. 1998).

Linden, M.: Depressionen im Alter: Therapeutische Konsequenzen. Universitätsfo- rum an der Psychiatrischen Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin (13.– 15. 03. 1998). 234 Berichtsjahr

Linden, M.: Depressive Erkrankungen und ihre medikamentöse Therapie. 55. Klini- sche Fortbildung der Kaiserin-Friedrich-Stiftung, Berlin (15.–20. 06. 1998).

Linden, M.: Psychopharmaka bei Hochbetagten. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, Essen (17.–20. 06. 1998).

Linden, M.: Über- und Unterversorgung älterer Patienten. Gemeinsame Anhörung der Hirnliga und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nerven- heilkunde, Essen (17. 06. 1998).

Linden, M.: Depression im Alter: Eine Herausforderung für den Hausarzt. 9. Fortbildungs- kongreß Geriatrie Praxis, Neuss (19.–20. 06. 1998).

Linden, M.: The difference between theory and practice in the management of de- pressive disorders. 9th Congress of the Association of European Psychiatrists, Ko- penhagen (20.–24. 09. 1998).

Linden, M.: Wohlbefinden, Depression und Lebensüberdruß im Alter. Symposium „Depressive Störungen im Alter“ an der medizinisch-psychosomatischen Klinik, Bad Bramstedt (03. 10. 1998).

Linden, M.: Depressionen im Alter: Diagnostik und Therapieansätze. Vortrag vor niedergelassenen Ärzten, Leipzig (28. 10. 1998).

Linden, M.: Management of depression in primary care. 11th Congress of the Euro- pean College of Neuropsychiatrists, Paris (31. 10.–04. 11. 1998).

Linden, M.: Depression: Eine Herausforderung für den Hausarzt. 10. Fortbildungs- kongreß Geriatrie Praxis, Berlin (06.–07. 11. 1998).

Linden, M.: Besonderheiten der ambulanten Versorgung depressiver Patienten. Fort- bildungsforum Psychiatrie und Psychotherapie an der Klinik und Poliklinik für Psy- chotherapie der Universität zu Köln (21. 11. 1998).

Linden, M.: Beziehung und Abgrenzung von somatischen und psychischen Sympto- men im hohen Alter. VII. Arbeitstagung „Verhaltenstherapie im Alter“ an der Psy- chiatrischen Klinik und Poliklinik der Ludwigs-Maximilians-Universität, München (22. 11. 1998).

Linden, M.: Die medizinische und pflegerische Versorgung von Demenzkranken in Berlin. Symposium „Herausforderung Demenz“ der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und der Techniker Krankenkasse, Berlin (04.–5. 12. 1998).

Linden, M. & T. Bär: Psychotropic drug use in old age. 14th International Conference of the International Society for Pharmacoepidemiology, Berlin (16.–19. 08. 1998). AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 235

Linden, M. & T. Bär: Psychotropic drug use in old age. 11th Congress of the European College of Neuropsychiatrists, Paris (31. 10.–4. 11. 1998).

Linden, M. & S. Barnow: Tiredness of life and the wish to die in old age: Is it to ac- cept or to treat? XXVIth Meeting of the European Association of Geriatric Psychia- try, Berlin (21.–23. 05. 1998).

Linden, M., Zubrägel, D., Achenberger, M., Ahrens, B. & R. T. Schaub: Anxiety and anxiety disorders in an epidemological perspective. Symposium on „Subthreshold Dis- orders in Psychiatry“, Freie Universität Berlin (02. 07. 1998).

Lindenberger, U., Li, S.-C. & P. B. Baltes: Identifying patterns of intraindividual change under conditions of sizeable and selective mortality: The example of perceptual speed in old and very old age. MacArthur/BASE-Meeting, Dölln (25.–27. 06. 1998).

Maier, H. & J. Smith: Trajectories of subjective well-being in old and very old age. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral De- velopment, Bern (01.–04. 07. 1998).

Maier, H., Smith, J. & M. Borchelt: Self-evaluations and mortality: The importance of the self-rated functional status. 51st Annual Scientific Meeting of the Gerontologi- cal Society of America, Philadelphia (20.–24. 11. 1998).

Mayer, K. U., Maas, I. & T. Lampert: Socioeconomic inequalities and health in old age: Cross-sectional and longitudinal findings from the Berlin Aging Study (BASE). MacArthur/BASE-Meeting, Dölln (25.–27. 06. 1998).

Nieczaj, R., Borchelt, M. & E. Steinhagen-Thiessen: Does a relationship exist be- tween serum lipid-status, atherosclerosis, and mortality in the elderly? The Berlin Aging Study (BASE). 51st Annual Scientific Meeting of the Gerontological Society of America, Philadelphia (20.–24. 11. 1998).

Nuthmann, R.: The Berlin Aging Study (BASE). Determinants of Longevity in Chi- na: National Training Workshop, Beijing (05. 03. 1998).

Nuthmann, R.: The Berlin Aging Study (BASE). Vortrag am Institute of Population Research, Beijing University, Beijing (16. 03. 1998).

Reischies, F. M. & A. Birkhofer: Anosognosia and neuropsychological deficits in dementia. XXVIth Meeting of the European Association of Geriatric Psychiatry, Ber- lin (21.–23. 05. 1998).

Smith, J.: Survival profiles of the oldest old: Evidence from the Berlin Aging Study. Workshop on Longevity organized by the Aging Research Center, Odense (17.–18. 04. 1998). 236 Berichtsjahr

Smith, J.: Developmental tasks and challenges from age 60 to 100: A lifespan devel- opmental perspective. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Development, Bern (01.–04. 07. 1998).

Smith, J.: Self-related developmental tasks for the young-old and the old-old. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of Behavioral Develop- ment, Bern (01.–04. 07. 1998).

Smith, J.: Psychological profiles and longevity: Examples from the Berlin Aging Stu- dy. German-American Academic Council Workshop on the Social and Biological Determinants of Longevity, Rostock (08. 1998).

Smith, J.: How will the baby boomers age: A European perspective. 106th Convention of the American Psychological Association, San Francisco (14.–18. 08. 1998).

Smith, J.: Profiles of psychological functioning in very old age: Do they predict sur- vival? Seminar Series of the Institute of Gerontology, University of Michigan, Ann Arbor (10. 1998).

Smith, J.: Psychological profiles and longevity in old age: Findings from the Berlin Aging Study. Psychology Colloquia Series, Concordia University, Montreal (10. 1998).

Smith, J.: Psychological profiles in very old age: Findings from the Berlin Aging Stu- dy. Psychology Brown Bag Series, Wayne State University, Detroit (10. 1998).

Smith, J.: Exploring trajectories of change from age 70 to 100+. Developmental Brown Series, University of Michigan, Ann Arbor (11. 1998).

Smith, J. & P. B. Baltes: Differential psychological aging: What profiles of change are there in old age? MacArthur/BASE-Meeting, Dölln (25.–27. 06. 1998).

Smith, J., Freund, A. M. & C. Hauschild: Are the motivational dimensions of possible selves linked to changes in well-being in advanced old age? 51st Annual Scientific Meeting of the Gerontological Society of America, Philadelphia (20.–24. 11. 1998).

Smith, J. & H. Maier: Subjective evaluations of quality of life and health as predictors of mortality: Time frame and mechanisms. 51st Annual Scientific Meeting of the Ge- rontological Society of America, Philadelphia (20.–24. 11. 1998).

Staudinger, U. M.: Beispiele psychologischer Wiederstandfähigkeit im Alter. Psy- chological Colloquium Series, Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg (14. 01. 1998). AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 237

Staudinger, U. M.: Personal life investment as a mirror of transitions in adulthood and old age. XVth Biennial Meeting of the International Society for the Study of the Be- havioral Development, Bern (01.–04. 07. 1998).

Steinhagen-Thiessen, E., Nieczaj, R., Hillen, T. & M. Borchelt: Cardiovascular disease and associated risk factors as determinants of selective mortality in oldest age. MacArthur/BASE-Meeting, Dölln (25.–27. 06. 1998).

Wietzker, A., Maier, H. & J. Smith: Leben im Heim: Auswirkungen auf wahrge- nommene Einsamkeit und Lebenszufriedenheit. 41. Kongreß der Deutschen Gesell- schaft für Psychologie, Dresden (27. 09.–01. 10. 1998).

Wilms, H. U. & M. M. Baltes: Der Einfluß gerontopsychiatrischer Erkrankungen auf die Alltagskompetenz: Effekte jenseits von ADL und Hilfebedürftigkeit. 19. Kongreß für Angewandte Psychologie, 4. Deutscher Psychologentag, Würzburg (02.–05. 10. 1998). 238 Berichtsjahr

Übersicht 1: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BASE-Projektgruppe im Jahr 1998

Forschungseinheit Innere Medizin und Geriatrie verantwortlich: Prof. Dr. E. Steinhagen-Thiessen, Ärztin, Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin und Evangelisches Geriatriezentrum Berlin (EGZB)

Dr. M. Borchelt, Arzt Evangelisches Geriatriezentrum Berlin (EGZB) Dr. R. Geßner, Arzt Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. D. Huhn, Arzt Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin Dr. A. Kage, Arzt Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. E. Köttgen, Arzt Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin Dr. T. Hillen, Arzt (bis Juni 1998) BBAW (Drittmittel des BMFSFJ) H. Münzberg, Ärztin Evangelisches Geriatriezentrum Berlin (EGZB) Dr. R. Nieczaj, Biologe Evangelisches Geriatriezentrum Berlin (EGZB)

Der Forschungseinheit assoziiert:

Dr. A. Lun, Arzt Universitätsklinikum Charité der Humboldt- Universität

Forschungseinheit Psychiatrie verantwortlich: Prof. Dr. H. Helmchen, Arzt, Psychiatrische Klinik und Poliklinik – Klinikum Benjamin Franklin, FU Berlin

Prof. Dr. M. M. Baltes, Psychiatrische Klinik u. Poliklinik – FU Berlin Dipl.-Psych. Dr. A. Birkhofer, Arzt BBAW (Drittmittel des BMFSFJ) Dr. B. Geiselmann, Arzt Max-Bürger-Zentrum, Berlin Prof. Dr. S. Kanowski, Arzt Psychiatrische Klinik u. Poliklinik – FU Berlin Dr. P. Klumb, Dipl.-Psych. Psychiatrische Klinik u. Poliklinik – FU Berlin H. Krüger, Dipl.-Mathematikerin Psychiatrische Klinik u. Poliklinik – FU Berlin Dr. F. Lang, Dipl.-Psych. Psychiatrische Klinik u. Poliklinik – FU Berlin Prof. Dr. M. Linden, Arzt, Psychiatrische Klinik u. Poliklinik – FU Berlin Dipl.-Psych. PD Dr. F. Reischies, Arzt Psychiatrische Klinik u. Poliklinik – FU Berlin AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 239

Der Forschungseinheit assoziiert:

S. Barnow, Dipl.-Psych. Klinik und Poliklinik der Universität Greifswald Dr. A. Horgas-Marsiske, Wayne State University, Detroit, Michigan, Reg. Nurse USA Dr. R. T. Schaub, Arzt Klinikum der Hansestadt Stralsund Dr. T. Wernicke, Arzt Krankenhaus Hennigsdorf

Forschungseinheit Psychologie verantwortlich: Prof. Dr. P. B. Baltes, Dipl.-Psych., MPI für Bildungsforschung Dr. J. Smith, B. A. Hons. (Psychologie), MPI für Bildungsforschung (Ko-Leitung)

Dr. A. Freund, Dipl.-Psych. MPI für Bildungsforschung Dr. S.-C. Li, M. S. (Psychologie) MPI für Bildungsforschung PD Dr. U. Lindenberger, MPI für Bildungsforschung Dipl.-Psych. Dr. H. Maier, Dipl.-Psych. MPI für Bildungsforschung/ (bis Sept. 1998) MPI für demograf. Forschung PD Dr. U. M. Staudinger, MPI für Bildungsforschung Dipl.-Psych.

Der Forschungseinheit assoziiert:

Dr. U. Kunzmann, Dipl.-Psych. MPI für Bildungsforschung Dr. T. Little, M. S. (Psychologie) MPI für Bildungsforschung Dr. M. Marsiske, M. S. Wayne State University, Detroit, Michigan, (Psychologie) USA M. Riediger, Dipl. Psych. MPI für Bildungsforschung Prof. Dr. H. Scherer, Arzt Klinikum Benjamin Franklin – FU Berlin Prof. Dr. Y. Schütze, Dipl.-Soz. Humboldt-Universität zu Berlin T. Singer, Dipl.-Psych. MPI für Bildungsforschung

Forschungseinheit Soziologie und Sozialpolitik verantwortlich: Prof. Dr. K. U. Mayer, M. A. (Soziologie), MPI für Bildungsforschung

Dr. I. Maas, Dipl.-Soz. MPI für Bildungsforschung

Der Forschungseinheit assoziiert:

A. Bukov, Dipl.-Soz. MPI für Bildungsforschung T. Lampert, Dipl.-Soz. MPI für Bildungsforschung Prof. Dr. M. Wagner, Dipl.-Soz. Universität zu Köln 240 Berichtsjahr

Zentrale Projektkoordination

M. Becker, Dipl.-Päd., BBAW (Drittmittel des BMFSFJ) zentrale Datenbank Dr. J. Delius, Ärztin, MPI für Bildungsforschung wiss. Redaktion Dr. K. M. Neher, Dipl.-Psych., MPI für Bildungsforschung Projektkoord. A. Wietzker, Dipl.-Psych., BBAW (Drittmittel des BMFSFJ) Dokumentation AG Altern und gesellschaftliche Entwicklung 241

Übersicht 2: Inhaltsverzeichnis der englischsprachigen BASE-Ergebnismonographie

The Berlin Aging Study: Aging from 70 to 100 P. B. Baltes & K. U. Mayer (Eds.) (1999) New York: Cambridge University Press

Table of contents

Acknowledgments ...... ix–xii Introduction ...... 1–11

A. Theoretical orientations and methods 1. The Berlin Aging Study (BASE): Sample, design, and overview of measures...... 15–55 P. B. Baltes, K. U. Mayer, H. Helmchen, & E. Steinhagen-Thiessen 2. Sample selectivity and generalizability of the results of the Berlin Aging Study ...... 56–82 U. Lindenberger, R. Gilberg, T. D. Little, R. Nuthmann, U. Pötter, & P. B. Baltes 3. Generational experiences of old people in Berlin ...... 83–110 I. Maas, M. Borchelt, & K. U. Mayer 4. Six individual biographies from the Berlin Aging Study ...... 111–128 Y. Schütze, C. Tesch-Römer, & C. Borchers

B. Major results from the four Research Units 5. Morbidity, medication, and functional limitations in very old age . . 131–166 E. Steinhagen-Thiessen & M. Borchelt 6. Psychiatric illnesses in old age ...... 167–196 H. Helmchen, M. M. Baltes, B. Geiselmann, S. Kanowski, M. Lin- den, F. M. Reischies, M. Wagner, T. Wernicke, & H.-U. Wilms 7. Trends and profiles of psychological functioning in very old age . . 197–226 J. Smith & P. B. Baltes 8. Socioeconomic conditions and social inequalities in old age .... 227–255 K. U. Mayer, I. Maas, & M. Wagner

C. Interdisciplinary findings 9. Men and women in the Berlin Aging Study ...... 259–281 M. M. Baltes, A. M. Freund, & A. L. Horgas 10. Social relationships in old age ...... 282–301 M. Wagner, Y. Schütze, & F. R. Lang 242 Berichtsjahr

11. Self, personality, and life regulation: Facets of psychological resilience in old age ...... 302–328 U. M. Staudinger, A. M. Freund, M. Linden, & I. Maas 12. Limits and potentials of intellectual functioning in old age ..... 329–359 U. Lindenberger & F. M. Reischies 13. Sensory systems in old age ...... 360–383 M. Marsiske, J. Delius, I. Maas, U. Lindenberger, H. Scherer, & C. Tesch-Römer 14. Everyday competence in old and very old age: Theoretical considerations and empirical findings ...... 384–402 M. M. Baltes, I. Maas, H.-U. Wilms, M. Borchelt, & T. D. Little 15. On the significance of morbidity and disability in old age ...... 403–429 M. Borchelt, R. Gilberg, A. L. Horgas, & B. Geiselmann 16. The utilization of medical and nursing care in old age ...... 430–449 M. Linden, A. L. Horgas, R. Gilberg, & E. Steinhagen-Thiessen 17. Sources of well-being in very old age ...... 450–471 J. Smith, W. Fleeson, B. Geiselmann, R. A. Settersten Jr., & U. Kunzmann

D. Overview and outlook 18. What do we know about old age and aging? Conclusions from the Berlin Aging Study ...... 475–519 K. U. Mayer, P. B. Baltes, M. M. Baltes, M. Borchelt, J. Delius, H. Helmchen, M. Linden, J. Smith, U. M. Staudinger, E. Stein- hagen-Thiessen, & M. Wagner

Notes on contributors ...... 521–525 Abbreviations ...... 527–528 Author index ...... 529–544 Subject index ...... 545–552 Arbeitsgruppe Regelwissen und Regellernen in biologischen Systemen. Zur Dynamik und Struktur von Gedächtnisprozessen (RULE)

Wolf-Hagen Krauth

Die Arbeitsgruppe RULE hat ihre Tätigkeit im Juni 1998 beendet. Im Zen- trum der Arbeit des Jahres 1998 stand die Fertigstellung des Manuskriptes für die Drucklegung des Forschungsberichtes. Das Vorhaben, an dem Vertreterinnen und Vertreter der Neurowissenschaf- ten, der Biowissenschaften, der Linguistik und Psychologie zusammenge- wirkt haben, hat sich über einen Zeitraum von drei Jahren in vergleichenden Analysen mit den Mechanismen der Erkennung von Regelhaftigkeiten sowie der Repräsentation und Speicherung von Regelwissen bei Mensch und Tier befaßt. Durch die Verbindung von Aspekten unterschiedlicher Forschungs- felder, die im normalwissenschaftlichen Betrieb nur selten zusammenge- bracht werden, hat die Arbeitsgruppe eine neue Sicht auf den Zusammenhang zwischen Gehirn und Verhalten zu eröffnen versucht. Der unter dem Titel Learning. Rule Extraction and Representation 1999 beim de Gruyter Verlag erscheinende Forschungsbericht beschreibt die biologisch determinierten Regeln, die menschlichem und tierischem Verhalten – Vögel, Bienen und Ameisen wurden studiert – zugrunde liegen, in zwei Verhaltens- domänen: der Verarbeitung sequentieller Information sowie der Verarbeitung räumlicher Informationen unter Einschluß der Navigation im Raum.

Die Arbeitsgruppe hat während ihrer Tätigkeit zwei internationale Konferen- zen zu den Themen Case and Casemarking in European Languages sowie Signal Sequence and Sense: Approaches to Biolinguistic durchgeführt (vgl. Jahrbuch der BBAW 1997).

Darüber hinaus wurden von den Mitgliedern und Mitarbeitern eine Vielzahl von Artikeln in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht:

Akesson, S. & R. Wehner: Visual snapshot memory of desert ants, Cataglyphis fortis. In: Proceedings of the Neurobiological Conference Göttingen, 25 (1997), S. 482.

Bosch, V., Mecklinger, A. & A. D. Friederici: Brain activation associated with re- hearsal of object and spatial information. In: Witte, H., Zwiener, U., Schack, B. & A. Doering (Hg.), Quantitative and Topological EEG and MEG Analysis, Erlangen: Druckhaus Mayer Verlag, 1997. 244 Berichtsjahr

Buchner, A. & P. A. Frensch: Wie nützlich sind Sequenzlernaufgaben? Zum theore- tischen Status und der empirischen Befundlage eines Forschungsparadigmas [How useful are sequence learning tasks? On the theoretical and empirical status of research paradigm]. In: Psychologische Rundschau (in press).

Dafni, A., Giurfa, M. & R. Menzel: Insect vision and flower recognition. Special Issue of Israel Journal of Plant Sciences, Jerusalem, Israel: Laser Pages Publ. Ltd., 1997.

Frensch, P. A. & A. Buchner: Sequence learning: Phenomena and models. In: Psy- chological Research, 60 (1997), S. 1–3.

Frensch, P. A.: One concept, multiple meanings: How to define the concept of „implicit learning“. In: M. Stadler & P. A. Frensch (Hg.), Handbook of implicit learning, Thousand Oaks, CA: Sage Publications, 1997.

Frensch, P. A., Lin, J. & A. Buchner: Learning vs. behavioral expression of the learned: The effects of a secondary tone-counting task on implicit learning in the Serial Reaction Task. In: Psychological Research, 61 (1998), S. 83–98.

Frensch, P. A., Wenke, D. & D. Rünger: A secondary tone-counting task suppresses performance in the Serial Reaction Task. In: Journal of Experimental Psychology: Learning Memory, and Cognition (in press).

Friederici, A. D.: Neurophysiological aspects of language processing. In: Clinical Neuroscience, 4 (1997), S. 64–72.

Friederici, A. D. & A. Hahne: Developmental patterns of brain activity for semantic and syntactic processes. In: Höhle, B. & J. Weissenborn (Hg.), Approaches to boot- strapping in early language development, Amsterdam–Philadelphia: John Benjamins, 1998.

Friederici, A. D., Hahne, A. & D. Y. von Cramon: First-pass versus second-pass parsing processes in a Wernicke’s and a Broca’s aphasic: Electro-physiological evi- dence for a double dissociation. In: Brain and Language, 62 (1998), S. 311–341.

Frisch, S., Steinhauer, K., Hahne, A. & A. D. Friederici: Funktionale Abhängigkeiten bei der Integration syntaktischer und semantischer Wortinformation in einen Satz- kontext. In: van der Meer, E. et al. (Hg.), Experimentelle Psychologie. Abstracts der 39. Tagung experimentell arbeitender Psychologen, Lengerich: Pabst Science Publish- ers, 1997 (im weiteren: Experimentelle Psychologie), S. 231.

Fry, S. N., Paroubek, M. & R. Wehner: Bees perform short-distance beacon naviga- tion. In: Proceedings of the Neurobiological Conference Göttingen, 25 (1997), S. 481. AG RULE 245

Giurfa, M. & R. Menzel: Insect visual perception: Complex abilities by simple nerv- ous systems. In: Current Opinion in Neurobiology, 7 (1997), S. 505.

Giurfa, M. & M. Vorobyev: The detection and recognition of colour stimuli by hon- eybees: Performance and mechanisms. In: Israel Journal of Plant Sciences, 45 (1997), S. 129.

Giurfa, M., Vorobyev, M., Brandt, R., Posner, B. & R. Menzel: Detection and dis- crimination of coloured stimuli by honeybees: Alternative use of achromatic and chromatic signals. In: Journal of Comparative Physiology A, 180 (1997), S. 235.

Goebel, R., Khorram-Sefat, D., Muckli, L., Hacker, H. & W. Singer: The constructive nature of vision: direct evidence from functional magnetic resonance imaging studies of apparent motion and motion imagery. In: Eur. J. Neurosci, 10 (1998), S. 1563–1573.

Gunter, T. C. & A. D. Friederici: Concerving the automaticity of syntactic processing. In: Psychophysiology, 36 (1999), S. 1–12.

Hahne, A., Friederici, A. D. & S. Frisch: Zur Automatizität syntaktischer Verarbei- tung. In: van der Meer, E. et al. (Hg.), Experimentelle Psychologie, S. 230.

Hahne, A. & A. D. Friederici: Two stages in parsing: Early automatic and late con- trolled processes. In: Experimental Brain Research, 117 (1997), S. 47.

Hahne, A., Friederici, A. D. & Cramon, D. Y. von: Parsing-Prozesse bei Broca- und Wernicke-Aphasie: Eine ereigniskorrelierte Potentialstudie. In: Neurologie & Reha- bilitation, Supplement 1 (1997), S. 11–12.

Hammer, M.: The neural basis of associative reward in honeybees. In: TINS, 20 (1997), S. 245.

Horvath, G., Gal, J. & R. Wehner: Why are water-seeking insects not attracted by mi- rages? The polarization pattern of mirages. In: Naturwissenschaft, 84 (1997), S. 300–303.

Lambrinos, D., Maris, M., Kobayashi, H., Labhart, T., Pfeifer, R. & R. Wehner: An autonomous agent navigation with polarized light compass. In: Animal Behaviour, 6 (1997), S. 175–206.

Loch, H. P. & R. Wehner: Memory decay of food site based landmark information in desert ants, Cataglyphis fortis. In: Proceedings of the Neurobiological Conference Göttingen, 25 (1997), S. 483.

Mecklinger, A. & A. D. Friederici: Elektrophysiologische Dissoziationen beim Ein- prägen abstrakter und konkreter Wörter. In: Zeitschrift für Experimentelle Psycholo- gie, 44 (1997), S. 62–81. 246 Berichtsjahr

Mecklinger, A. & R. Meinshausen: Recognition memory for object forms and spatial locations: An event-related potential study. In: Memory & Cognition. 26 (1998), S. 1068–1088.

Mecklinger, A.: On the modularity of recognition memory for object form and spatial location. In: Neuropsychologia, 36 (1998), S. 441–460.

Menzel, R., Gumbert, A., Kunze, J., Shmida, A. & M. Vorobyev: Pollinators’ strate- gies in finding flowers. In: Israel Journal of Plant Sciences, 45 (1997), Nos 2–3, S. 1141–156.

Mikolajewska, M., Hahne, A. & A. D. Friederici: Zeitliche Parameter akustischer und visueller Sprachverarbeitung: Eine ereigniskorrelierte Potentialstudie. In: van der Meer, E. et al. (Hg.), Experimentelle Psychologie, S. 458–459.

Muckli, L., Hacker, H., Singer, W. & R. Goebel: Blindsicht bei Normalsichtigen? Untersuchung neurophysiologischer Korrelate visuellen Erlebens mit funktioneller Magnetresonanztomographie. In: van der Meer, E. et al. (Hg.), Experimentelle Psy- chologie, S. 453.

Muckli, L., Hacker, H., Singer, W. & R. Goebel: Blindsight in normal observers? Activity in area MT/MST during the perception of transparent motion. In: Neuro- Image, 5 (1997), 4, S. 144.

Muckli, L., Singer, W. & R. Goebel: Evidence against blindsight in normal observers. In: Experimental Brain Research, 117 (1997), S. 67.

Naguib, M. & D. Todt: Effects of dyadic vocal interaction on additional conspecific receivers in nightingales. In: Animal Behaviour, 54 (1997), S. 1535.

Naguib, M. & D. Todt: Recognition of neighbours’ song in a species with large song repertoires: the thrush nightingale (Luscinia luscinia). In: Journal of Avian Biology, 29 (1997), S. 155.

Neal, P., Dafni, A. & M. Giurfa: Floral symmetry and its role in plant pollinator sys- tems: terminology, distribution, and hypotheses. In: Annual Review of Ecology and Systematic, 29 (1998), S. 345–373.

Núñez, J., Almeida, L., Balderrama, N. & M. Giurfa: Alarm pheromone induces stress analgesia via an opioid system in the honeybee. In: Physiology and Behavior, 63 (1997), S. 75.

Pelz, C., Gerber, B. & R. Menzel: Odorant intensity as a determinant for olfactory conditioning in honeybees: Roles in discrimination, overshadowing and memory con- solidation. In: Journal of experimental Biology, 200 (1997), S. 837. AG RULE 247

Riebel, K. & D. Todt: Experimental induction of song-type reiteration in versatile singing performances. In: Behaviour 134 (1997), S. 789.

Rösler, F., Bajric, J., Heil, M., Hennighausen, E., Niedeggen, M., Pechmann, T., Rö- der, B., Rüsseler, J. & J. Streb: Gedächtnisspuren im EEG. In: Zeitschrift für Experi- mentelle Psychologie, 44 (1998), S. 4–37.

Rösler, F., Pechmann, T., Streb, J., Röder, B. & E. Hennighausen: ERP correlates of sentence parsing in a language with varying word order. In: Psychophysiology, 34 (1997), Supplement 1, S. 76.

Rösler, F., Pechmann, T., Streb, J., Röder, B. & E. Hennighausen: Parsing of sen- tences in a language with varying word order: word-by-word variations of processing demands are revealed by event-related brain potentials. In: Memory and Language, 38 (1998), S. 150–176.

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Forschungsbericht: Friederici, A. & R. Menzel (Hg), Learning. Rule Extraction and Representation, Berlin: de Gruyter, 1999. Arbeitsgruppe Strategien zur Abfallenergieverwertung – ein Beitrag zur Entropiewirtschaft

Wolfgang Fratzscher, Klaus Michalek

1 Ziele der Arbeitsgruppe

Sowohl der größte Ressourcenverbrauch als auch die größten Umweltbela- stungen der menschlichen Gesellschaft sind an energietechnische Prozesse und an die mit ihnen verbundenen stoffwandelnden Prozesse gekoppelt. Die Arbeitsgruppe wendet sich dem Ende dieser Wandlungsketten, dem Ausstoß von Abfallenergie an die Umgebung zu. Für die Wechselwirkung der unter- suchten Systeme mit der Umgebung und die grundsätzlichen Möglichkeiten ihrer Gestaltung ist der thermodynamische Ordnungszustand der abgegebenen Energie- und Stoffströme, ihre Entropie, von größerer Bedeutung als ihre Energie. Deshalb wird ein Paradigmenwechsel von der Energie- zur Entro- piewirtschaft angestrebt. Die Entropie liefert im Unterschied zu der Erhaltungsgröße Energie Hinweise darauf, welche technischen Systeme in Richtung auf eine dauerhaft, umwelt- gerechte Entwicklung abzielen, zeigt aber auch, daß ein bestimmtes und be- einflußbares Maß an Abfallenergieanfall unvermeidbar ist. Die aus dieser Sicht zu entwickelnden technischen Systeme haben das Ziel, Abfallenergien (abgegebene Energie- oder Stoffströme, die sich in ihren Parametern von der Umgebung unterscheiden) weitgehend zu vermeiden, oder soweit sie anfal- len, einer weiteren Nutzung zuzuführen. Aufgrund der Vielfalt der möglichen Lösungen kann die anzustrebende Ent- wicklungsrichtung nur als Strategie angegeben werden, die mit Beispielen be- legt wird. Diese Beispiele und die Prüfung ihrer Verallgemeinerbarkeit in den Objektbereichen „Ballungsraum“, „ländlicher Raum“ und „Mischraum“ bil- den den Gegenstand der Untersuchungen der Arbeitsgruppe. Die Bewertung der erarbeiteten Lösungen hat neben thermodynamischen und technischen zugleich soziale, ökonomische, ökologische, rechtliche und histo- rische Komponenten. Die gesellschaftlichen Bewertungskriterien sind nicht nur die letztendlich entscheidenden, sondern sie geben auch Anregungen für die weitere Gestaltung und Entwicklung technischer Systeme. Das begründet den interdisziplinären Charakter der Arbeitsgruppe. Schließlich sollen nicht nur technische Strategien, sondern auch Empfehlungen für gesellschaftliche und politische Akteure dahingehend erarbeitet werden, wie eine dauerhaft umweltgerechte Entwicklung befördert werden kann. 250 Berichtsjahr

2 Stand des Forschungsvorhabens

Die Tätigkeit der Arbeitsgruppe konzentrierte sich 1998 darauf, die 1997 be- gonnenen Projektarbeiten mit dem Ziel fortzusetzen, die Resultate der inter- diziplinären Arbeit 1999 zu einer Gesamtdarstellung zusammenzuführen. Ne- ben den Forschungsarbeiten wurden Workshops für die interdisziplinäre Diskussion der Teilergebnisse durchgeführt. Ein Arbeitsbesuch in der Schweiz diente der Aufnahme von Kontakten zur Energie-Kommission der Schweizer Akademie für Technische Wissenschaf- ten. Der Meinungsaustausch wurde durch intensive Gespräche mit staatlichen Stellen und Verbänden der Schweiz unterstützt. Ein Workshop im Dezember 1998 sollte diese Zusammenarbeit vertiefen. Insbesondere ging es um die wirtschaftliche Bewertung und die Internalisierung ökologischer Folgen so- wie um die Formulierung staatlicher Energieprogramme und deren Durchset- zung. Die ersten beiden Workshops 1998 dienten vorwiegend einer detaillierten Be- schreibung und Datenbereitstellung für die Objektbereiche „Ballungsraum“ und „ländlich strukturierter Raum“. Damit sollte es allen Teilprojekten er- möglicht werden, ihre Methoden, Beispiele, Wertungen und Optionen auf ei- nen einheitlichen Gegenstand auszurichten. Außerdem wurde nach Wegen gesucht, Optionen für die Objektbereiche unter Verwendung von Entschei- dungshilfe-Software zu modellieren und zu bewerten. Dabei zeigte sich, daß die im Zusammenhang mit Strukturuntersuchungen zur Verflechtung von Stoff- und Energiebilanzen entwickelten Software-Pakete durchaus in der La- ge sind, energietechnische Optionen von Regionen zu bewerten. Der dritte und vierte Workshop waren damit befaßt, die Zusammenhänge zwischen Energie-, Stoff- und Entropiebilanzen darzustellen und die Mög- lichkeiten, daraus Strategien und heuristische Regeln abzuleiten, zu erörtern. Durch die Entropie lassen sich die unterschiedlichen Qualitäten der Energie- und Stoffströme sowie Gleich- und Ungleichgewichte mit der Umgebung ausdrücken. Zu betrachten ist die Wechselwirkung der Untersysteme „menschliche Gesellschaft“, „Technologie“ und „Umgebung“. Das Ziel be- steht insoweit darin, Strukturen und Gestaltungsmerkmale mit minimaler Entropieproduktion zu entwickeln und zu verwirklichen. Daraus Strategien für eine „dauerhaft, umweltgerechte Entwicklung“ in den betrachteten Ob- jektbereichen abzuleiten, ist zugleich mit ethischen, ökonomischen und öko- logischen Aspekten verbunden. Die Notwendigkeiten, das System Abfallenergieverwertung im Zusammen- hang mit anderen technischen Systemen zu bewerten, es in diese einzubinden und den unnötigen Anfall von Abfallenergie zu vermeiden, erweitern den zu AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 251 betrachtenden Gegenstand. Aus diesem Grunde nahmen Untersuchungen zu möglichen Wärme- bzw. Energieverbundsystemen, zur Kraft-Wärme- Kopplung und zu konkurrierenden Heizsystemen einen beträchtlichen Raum ein. Für die Realisierung einer „Entropiewirtschaft“ spielen die für die Objektbe- reiche untersuchten Beispiele der Wärmetransformation (u.a. Wärmepumpen) eine entscheidende Rolle. Sie sind besonders als „End-of-Pipe-Technologie“ zur Abwärmenutzung bekannt, können aber auch bei der Gestaltung von Energiesystemen zur Senkung der Entropieproduktion eingesetzt werden. Des weiteren wurden die technischen Möglichkeiten der thermischen und stofflichen Verwertung von Müll und Abfall und ihrer Einbindung in Ener- gieversorgungssysteme der Objektbereiche geprüft und bewertet. Die Unter- suchungen zeigen, daß bisher der energetische bzw. entropische Aspekt im Vergleich zu den Stoffbilanzen vernachlässigt worden ist. Um zu beurteilen, ob und in welchem Umfang biogene Energieträger dauer- haft genutzt werden können, sah sich die Arbeitsgruppe veranlaßt, die Be- trachtung auf die gesamte Wandlungskette und die damit verbundene Logi- stik auszudehnen. Die Untersuchungen umfassen einen weiten Bereich, der zum Beispiel von der Erzeugung von Holzhackschnitzeln im Wald bis zur Verwendung bzw. Deponierung der bei der Verbrennung anfallenden Asche- fraktionen reicht. Sowohl die betriebs- als auch volkswirtschaftliche Bewertung von Optionen spielten für deren Realisierbarkeit eine entscheidende Rolle. Im Zentrum der Untersuchungen standen dabei Größe und Möglichkeiten der Internalisierung externer Kosten, wirtschaftliche Wirkungen möglicher CO2- oder Energie- steuern und Abwärmeabgaben, die zu erwartenden Auswirkungen einer Libe- ralisierung des Strommarktes und die wirtschaftlichen Besonderheiten des Wärmemarktes mit ihren Auswirkungen auf die Abwärmenutzung. Die rechtliche Bewertung konzentrierte sich auf die Evaluierung technischer Optionen, ordnungs- und steuerrechtliche Vorschläge sowie auf die Auswer- tung der Erfahrungen der USA zu rechtlichen Steuerungsmechanismen. Es zeigte sich, daß prinzipiell ein breites, gestaltbares rechtliches Instrumentari- um zur Förderung einer „Entropiewirtschaft“ auch bei Beachtung der durch die Verfassung gesetzten Grenzen zur Verfügung steht. Die notwendige rechtliche Interessenabwägung erfordert jedoch immer die Betrachtung des konkreten Falles. Grundsätzlich haben im deutschen Recht Maßnahmen zur Durchsetzung der Versorgungssicherheit durch Ressourcenschonung und des Schutzes menschlicher Gesundheit und Unversehrtheit in den Regelungen zum Gesundheits-, Emissions- und Umweltschutz eine geeignete Rechts- grundlage. 252 Berichtsjahr

Zwei Optionen für die Gestaltung der Energieversorgung eines Ballungsrau- mes („Fortschreibung des Trends“, „entropiewirtschaftlich optimiertes Sy- stem“) wurden im Arbeitskreis „Energie und Ethik“ der Akademie für Tech- nikfolgenabschätzung in Stuttgart aus soziologischer Sicht bewertet. In diesem Arbeitskreis sind fachlich vorgebildete Angehörige von Interessen- gruppen wie der Kirchen, der Gewerkschaften, der Ingenieurverbände, der Energieversorger und der Industrie vertreten. Die Bewertung erfolgte in zwei Schritten (Erstellung eines problemadäquaten Bewertungsschemas und Be- wertung) und umfaßte alle betrachteten Bewertungsebenen aus der Sicht be- stimmter Interessengruppen. Sie machte einerseits Probleme in der Durchset- zung des „entropisch optimierten Systems“ sichtbar, die zum Beispiel in fehlender Akzeptanz eines als „zentralistisch“ empfundenen Energievertei- lungssystems und in der Angst vor der Abhängigkeit von einem möglichen Versorgungsmonopol bestehen. Andererseits ist der Vorteil des mit der Be- wertung verbundenen Meditationsverfahrens nicht zu übersehen, erhält man doch Hinweise für die Gestaltung technischer Systeme. So konnten zum Bei- spiel zwei neue, leichter durchsetzbare Optionen für das Energiesystem skiz- ziert werden. Im Mittelpunkt der Untersuchungen zur historischen Genese der „Entro- piewirtschaft“ standen die 1970er Jahre. In diesem Zusammenhang bedarf es einer eingehenderen Prüfung, ob die aus der Analyse der Fachzeitschrift BWK gewonnenen Erkenntnisse repräsentativ sind und inwieweit Differenzierungen in der gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Entwicklung eine Ausdifferenzierung von Publikationen in Zeitschriften bewirkten. Die in den 70er Jahren erreichten technischen Erfolge sind unstrittig. Andererseits spiegelt die BWK zu dieser Zeit nur in Übersichtsberichten Aktivitäten zur rationellen Energieverwendung wider. Die Traditionslinie zur „Wärmewirtschaft“ der 20er Jahre ist nicht erkennbar. Als Antwort auf die Erdölkrise der 70er Jahre rückte danach die Kernenergetik in den Vordergrund. Energie wurde nur als Ressour- cen- und nicht auch als Umweltproblem gesehen.

3 Einzeldarstellungen zum Stand der Arbeit

Grundprinzipien der Entropiewirtschaft und heuristische Regeln zu ihrer Durchsetzung

Erst seit etwa 40 Jahren kann man davon sprechen, daß das Entropieprinzip als allgemeines Entwicklungsgesetz akzeptiert ist, nachdem es Prigogine durch seine Untersuchungen zur Selbstorganisation gelang, den scheinbar un- AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 253

überwindbaren Widerspruch zwischen dem Entwicklungsgesetz von Darwin (der Höherentwicklung der Lebewesen) und dem Clausiusschen Entropiesatz (daß Entropie und Chaos zunehmen, was letzendlich zum Wärmetod führt) aufzuheben. Die Entropiebilanz der Erde zeigt, daß der Entropieimport von der Sonne (1,7 % des Exports) gegenüber dem Export (etwa 1 W/(m2K)) „die Spannung für die Entwicklung auf der Erde liefert“. Der Umgebungsdefinition kommt bei der Diskussion der Wechselwirkungen mit den Untersystemen „Techno- logie“ und „menschliche Gesellschaft“ und bei der Analyse der Beeinflus- sungsmöglichkeiten zentrale Bedeutung zu. Wesentliche Gesichtspunkte für die Umgebungsdefinition sind die Signifikanz der Komponenten (kyberne- tischer Aspekt), die Widerspiegelung von Aufwand und Nutzen realer Pro- zesse (technischer Aspekt), das Gleichgewicht der Komponenten in der Um- gebung (thermodynamischer Aspekt) und die Orientierung an der Natur (ökologischer Aspekt). Schon hierbei sind Kompromisse notwendig, weil sich zum Beispiel die Natur nicht im thermodynamischen Gleichgewicht befindet. Das Exergiekonzept, das für Analysen von Stoff- und Energiewandlungspro- zessen sehr nützlich sein kann, arbeitet mit mittleren Eigenschaften der Um- gebung. Außerdem ist für die Umgebung der Begriff Noosphäre angebracht, was bedeutet, daß der Mensch die Umgebung in seiner Geschichte geprägt hat und nicht im Gegensatz zu ihr zu sehen ist. Die Analyse der Untersysteme muß es erlauben, durch günstige Strukturen (Wechselwirkungen und Verknüpfungen der Teilsysteme) und durch ihre ef- fektive Funktionalität aus der Sicht der Entropiebilanz optimale Verhältnisse zu schaffen. Bei der Analyse der Elemente des technologischen Systems ist zwischen der Entropieproduktion in den Elementen, die zu inneren Verlusten führt, und der Entropieabgabe mit Stoff- oder Wärmeströmen, die bei Unter- schieden zum Umgebungsniveau zu äußeren Verlusten führt, zu unterschei- den. Beim Entropieexport in die Umgebung tritt die Gleichgewichtseinstel- lung und Entropieproduktion in der Umgebung auf. Beispiele für Triebkräfte, die eine innere Entropieproduktion hervorrufen, sind die Temperaturdifferenz für den Wärmeübertrager, der Druckverlust für die Drosselung, die Differenz der chemischen Potentiale für Mischung oder chemische Reaktion. Die Realisierung von Prozessen mit einer geringen Entropieproduktion (im Grenzfall reversibel) erfordert für Stoffwandlungs- prozesse im allgemeinen einen zusätzlichen Wärme- und Arbeitsaustausch. Für die Strategienbildung der Arbeitsgruppe sind die Zusammenhänge zwi- schen inneren und äußeren Verlusten wesentlich. Die Kennzeichnung von thermischer und stoffgebundener Energie und inneren und äußeren Verlusten und deren Wechselwirkung ermöglicht eine systematische Strategienbildung. 254 Berichtsjahr

Die Auffassung der betrachteten Teilsysteme als im Sinne der Thermodyna- mik offene Systeme macht sichtbar, daß zur Aufrechterhaltung der ange- strebten Ungleichgewichtszustände ein Entropieexport der menschlichen Ge- sellschaft notwendig ist. Dieser kann als Wärme oder durch Stoffströme erfolgen. Einseitige Betrachtungsweisen, wie die Beschränkung auf Müll, Abfall- oder Reststoffanfall, sind deshalb unvollständig. Gegenstand der Entropiewirtschaft ist es, die Wechselwirkungen auf einem möglichst niedri- gen Niveau der Entropiebilanz zu organisieren. Dem stehen allerdings ther- modynamische Grenzen gegenüber. Heuristische Regeln zur Gestaltung der Entropiewirtschaft werden aus kon- kreten technischen Systemen und deren Bilanzeigenschaften abgeleitet. Der Entropieexport, neben technologischen Eingriffen die eigentliche Aufgabe der Abfallenergieverwertung, kann durch Wärmeabgabe und Stoffströme realisiert werden, wobei das Verhältnis zum Umgebungszustand entscheidend ist. Für die Bewertung der Wechselwirkungen liegt deshalb der natürliche Bezugspunkt bei Wärme in der Umgebungstemperatur und bei Stoffströmen in der Zusammensetzung der Umgebung. Es ist anzustreben, den Export mit diesen Parametern zu realisieren. Aus der Sicht der Entropiebilanz lassen sich Optimierungsziele und heuristi- sche Regeln für die Gestaltung technischer Systeme wie folgt klassifizieren: 1. Minimierung des reversiblen Aufwandes, Verringerung der Anforderun- gen an die Produktspezifikation, 2. Verringerung innerer Nichtumkehrbarkeiten durch Verbesserung der Struk- tur, 3. Verringerung äußerer Nichtumkehrbarkeiten durch Nutzung von Abfall- energie, 4. Verringerung äußerer und innerer Nichtumkehrbarkeiten durch Kopplung von Stoff- und Energiewirtschaft, 5. Verringerung der Verluste infolge Veränderung der Randbedingungen für die Optimierungsaufgabe durch Verbesserungen bei der Apparate- und Anlagentechnik, 6. Beeinflussung aller Terme in Richtung niedriger Entropieproduktion durch Management und Betriebsführung. Dabei ist allerdings zu beachten, daß nicht alle Maßnahmen die gleichen Er- folgschancen haben. Managementmaßnahmen sind im allgemeinen fast ko- stenfrei zu realisieren, in ihrer Wirkung aber häufig beschränkt. Die Wirk- samkeit der Maßnahmen verringert sich im allgemeinen von der Wahl der Wirkprinzipien und Systemstrukturen über die Gestaltung des Systems bis zu seiner Betriebsführung in jeder Stufe um etwa den Faktor Zwei. AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 255

Optionen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Fernwärme

Die untersuchten Optionen zur Verbesserung der ökonomischen Effizienz der Fernwärmeversorgungen, insbesondere aus Abwärme der Industrie und aus Wärme von Kraft-Wärme-Kopplung-Prozessen, führten zu folgenden Schluß- folgerungen: Die tendenziell sinkenden Preise für Wärme aus alternativen Energiesy- stemen üben auf den anlegbaren (vom Verbraucher gerade noch akzeptier- ten) Fernwärmepreis einen starken Druck aus. Deshalb stehen Möglichkeiten der Kostensenkung bei Fernwärme und die Kostenentwicklung bei der Konkurrenzwärme im Mittelpunkt des Interes- ses. Hinzu kommen die erwarteten Auswirkungen der Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte. So wird die Einführung von Wettbewerb für diese Energien mit einer tendenziell wachsenden Belastung der Erzeugungsko- sten von Fernwärme – als Nebenprodukt der gekoppelten Stromerzeugung – einhergehen. Kostenentlastungen und eine relative Wirtschaftlichkeitsverbesserung kön- nen sich für die Fernwärme in dem Maße ergeben, wie es gelingt, sukzes- sive ihre ökologischen Vorzüge und die vergleichsweise ökologischen Nachteile der Alternativsysteme in die Preisgestaltung und ökonomische Bewertung einzubeziehen. Aus diesen Gründen wird eine Internalisierung dieser Kosten angestrebt. Eine durchgehende Energiepreisverteuerung als Folge einer ansatzweisen ökologischen Steuerreform bzw. der Erhebung von Wärmeabgaben kann sich gleichfalls günstig für die Fernwärme auswirken. Der Schwerpunkt der ökonomischen Bewertung von Energiesystemen liegt zweifelsohne in einer umfassenden und realistischen Kosten-Nutzen-Betrach- tung. Letztere versteht sich nicht nur als eine enge betriebswirtschaftliche, sondern als eine volkswirtschaftliche bzw. gesellschaftliche Sicht, unter Ein- schluß der Externalitäten. In diesem Sinne kommt es auch bei der stärkeren Verwertung von Abfallenergien darauf an, für die verschiedenen Potentiale und Lösungsvarianten die gesamten Bereitstellungskosten und den komple- xen Nutzen für den Verbraucher herauszuarbeiten und mit den alternativen Versorgungssystemen zu vergleichen. In der Regel wird in der Marktwirtschaft, die weder Zuweisungen noch Kon- tingente von Energiequellen kennt und möglichst staatliche Interventionen meidet, in der Praxis fast nur nach der betriebswirtschaftlichen Effizienz ent- schieden. Deshalb wird dasjenige Versorgungssystem bevorzugt, welches für die Produzenten und Konsumenten den höchsten Wohlfahrtseffekt sichert. 256 Berichtsjahr

Erst wenn die individuell größte Nutzen-Kosten-Rate zu erwarten ist, kann mit einem starken ökonomischen Interesse gerechnet werden. Nach den bis- herigen Untersuchungen ist letzteres weder für die Verwertung von Abwärme noch für die energetische Nutzung von Biomasse charakteristisch. Wenn die angestrebten individuellen Wohlfahrtseffekte der handelnden Akteure nicht in Aussicht stehen, wird es nicht zur Entwicklung eines „Teilmarktes Abwärme“ kommen. Bildet sich der Teilmarkt Abwärme nicht heraus, so sind Informationsdefizite hinsichtlich Menge und Qualität (Tem- peratur, Druck etc.), anfallender Abwärme und bezüglich potentieller Be- darfswünsche und Kostenvorstellungen unvermeidbar. Aus technischen Gründen kann sich für die Nah- und Fernwärme nur ein lokaler, bestenfalls regionaler Markt herausbilden. Diese Charakteristik im- pliziert die Möglichkeit, hieraus ein Marktversagen wegen Wettbewerbsver- zerrungen abzuleiten. Darin könnte die theoretische Begründung für notwen- dige staatliche Hilfen, Lenkungsinstrumente und Kontrollen liegen. Die Wirtschaftlichkeit der Abfallwärmeverwertung läßt sich auf zwei Wegen verbessern: Einerseits müßten sich die Effekte alternativer Systeme spürbar ver- schlechtern, zum Beispiel durch steigende Brennstoffkosten oder Einfüh- rung ökologisch begründeter Energie- bzw. Emissionssteuern/-abgaben. Andererseits müßte eine Aufwertung der Abwärme zustande kommen, zum Beispiel durch deutliche Kostensenkungen sowie auch durch höhere Aner- kennung des ökologischen Nutzens (beispielsweise durch einen Ökobo- nus). Praktisch relevant sind außerdem auf der Nachfrageseite die Möglichkeiten zur Erhöhung und Verdichtung der Nachfrage von Wärme. Das betrifft Neu- ansiedlungen von gewerblichen und privaten Verbrauchern sowie Zusam- menschlüsse von Verbrauchern zu Einkaufskooperationen. Diese und andere Maßnahmen helfen, den Fixkostenanteil pro Kunden zu senken. Auf der Angebotsseite müßten die Wärmebereitstellungskosten günstiger ge- staltet werden. Bei der Abwärme fallen die reinen Produktionskosten bisher nicht ins Gewicht. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Weiterleitungs- und hier vor allem die Netzkosten. Angesichts des erreichten technischen Fortschritts im Netzbau (z. B. durch Einführung von Kunststoffmantelrohren sowie von Flexrohren mit moderner Verlegetechnik von der Kabeltrommel) existieren hier offensichtlich bedeutsame Kostensenkungspotentiale. Aus der Literatur sind Einschätzungen von Kostenabsenkungen bis zu 30 % bekannt. Aufgrund des hohen Anteils der Fixkosten für die Netze und die Hausan- schlüsse werden bei der Preisbildung für Fernwärme überwiegend zweiteilige Preissysteme mit Grund- bzw. Leistungspreisen und Arbeitspreisen angebo- AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 257 ten. Das führt bei geringer jährlicher Benutzungsdauer oder geringem Wärme- bedarf oft zu hohen durchschnittlichen Wärmepreisen. Die zu beobachtende tendenzielle Abnahme der spezifischen Verbrauchsdichte durch wachsende Verbrauchseffizienz bewirkt somit ungünstigere Einsatzbedingungen für die Fernwärme. So ist zu erwarten, daß insbesondere durch die Umsetzung der Wärmeschutzverordnung und ihre laufende Qualifizierung die Anteile der Verteilungskosten sukzessive steigen. Daraus könnte ein Zuwachs in der elektrischen Wärmebereitstellung (mittels Nachtspeicherheizungen, Wärme- pumpen etc.) resultieren. Die öffentlichen Diskussionen und die wirtschaftliche Bewertung von Optio- nen machen immer wieder deutlich, daß derartige allgemeine Energiepreiser- höhungen bzw. Energiebesteuerungen, die die Abfallenergieverwertung bzw. den Fernwärmeeinsatz allein aus wirtschaftlicher Sicht forcieren würden, po- litisch nicht durchsetzbar sind. Daraus folgt, daß Kompromisse gefunden werden müssen, die sowohl staatliche, ordnungspolitische und finanzpoliti- sche Instrumente als auch eine marktkonforme Preisgestaltung umfassen. Theoretisch sind Subventionen und selektive Steuerungen bei der Fernwärme durchaus begründbar.

Rechtliche Steuerungsmechanismen zur Förderung einer rationellen Energieverwendung

Die Überlegungen zur rechtlichen Zulässigkeit und zu den Optionen staatlicher Steuerung, die eine rationelle Energieverwendung fördern soll, müssen vom Freiheitsstatus von Energieerzeugern und -verwendern ausgehen, der durch die Grundrechte bestimmt ist. Das unter anderem betroffene Grundrecht der allgemeinen Handlungsfreiheit (Art. 2 (1) GG) ist einschränkbar, wenn es um die Verfolgung eines vernünftigen Gemeinwohlinteresses geht und die Ver- hältnismäßigkeit gewahrt wird. Zunächst muß also dieses Interesse bestimmt werden, um dann die Eignung, geringste Eingriffswirkung (Erforderlichkeit) und das Übermaßverbot hinsichtlich des Eingriffsmittels zu prüfen. Das marktwirtschaftliche System der Bundesrepublik schließt nicht aus, daß der Staat und auch die EG in den Marktmechanismus zur Verwirklichung gleich- oder höherrangiger öffentlicher Zwecke mit Steuerungsinstrumentari- en eingreifen dürfen: etwa zur Verwirklichung der sozialen Marktwirtschaft oder zur Gewährleistung des Umweltschutzes. Die Hoheitsträger haben inso- weit einen weiten Ermessensspielraum bei der Bestimmung der Eignung und Erforderlichkeit solcher Eingriffe. Ein Versagen der Marktsteuerung, etwa wegen externer Kosten oder wegen des Konflikts kurzfristiger betriebswirt- 258 Berichtsjahr schaftlicher Kalkulationen mit langfristiger volkswirtschaftlicher Kosten- Nutzen-Analyse, kann einen solchen Eingriff legitimieren. Das neue Energiewirtschaftsgesetz spricht von Umweltverträglichkeit der Energieerzeugung als Zielprojektion für einen „rationellen und sparsamen Umgang mit Energie“ und erwähnt insbesondere die Kraft-Wärme-Kopplung und die Nutzung erneuerbarer Energien. Dieses Gesetz betont daneben die „sichere und preisgünstige“ Energieversorgung. Das Bundesimmissions- schutzgesetz nennt unter den Genehmigungsvoraussetzungen nicht nur die Begrenzung von Emissionen nach dem Stand der Technik, sondern auch die Nutzung entstehender Abwärme im Unternehmen des Erzeugers oder abnah- mebereiter Dritter, was zugleich eine umweltpolitische Zielsetzung darstellt. Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz nennt neben der Verhinderung schädlicher Emissionen auch die „Schonung der natürlichen Ressourcen“ als Aspekt der Abfallverwertung, welche durch Energieerzeugung erfolgen kann. Aber dies hat wieder primär einen umweltpolitischen Akzent. Diese Beispiele zeigen, daß das isolierte Ziel rationeller Energieverwendung in unserer Rechtsordnung noch keine wesentliche Rolle spielt. Es wird wie im neuen Energiewirtschaftsgesetz oder im Stromeinspeisungsgesetz, aber auch in vielen nationalen und europaweiten Förderprogrammen, implizit angespro- chen. Eine besondere Rolle spielt jetzt die Energieeffizienz in der neuen EG- Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umwelt- verschmutzung. Die Umsetzung muß binnen drei Jahren erfolgen. Hierbei nimmt die Gemeinschaft Abschied von der Konzeption der getrennten Emis- sionsverminderung und erfaßt die Probleme aus ganzheitlicher Sicht: die Gesamtbelastung der Umwelt, nicht die Belastung einzelner Medien ist be- deutsam. Leitbild ist der Grundsatz der nachhaltigen und umweltgerechten Entwicklung. Bei den Steuerungsmechanismen kann man mehrere Gruppen unterscheiden. Ordnungsrechtliche Mittel arbeiten mit Anordnungen oder Verboten, mit Ge- nehmigungen und Planungsvorgaben. Marktakzessorische Steuerungsinstru- mente verfahren dagegen mit finanziellen Anreizen, welche durch Verteue- rung oder Verbilligung der Erzeugung oder des Verbrauchs einer bestimmten Energieform den Preis und damit den Ausgang der Kosten-Nutzen-Analyse der Marktteilnehmer beeinflußt. Unter dem Gesichtspunkt des Industrialisierungsgrades und der technologi- schen Entwicklung wurde die USA für einen rechtsvergleichenden Ausblick gewählt, ohne daß dabei die unterschiedlichen geographischen und histori- schen Bedingungen übersehen wurden. Die Entwicklung in den USA ist ent- scheidend geprägt durch die starke Regulierung der Energieerzeugung und AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 259

-verteilung, welche dem Staat erhebliche Einflußmöglichkeiten und ein brei- tes Steuerungsinstrumentarium zur Verfügung stellt. In Europa ist im Zuge der Liberalisierung des Elektrizitäts-Binnenmarkts durch die EG und an- gesichts der bevorstehenden Liberalisierung des Erdgas-Marktes dieses Instrumentarium abgebaut worden. Das erneuerte deutsche Energiewirt- schaftsgesetz vom April 1998 kennt nicht mehr wie früher umfangreiche Regulierungsmöglichkeiten des Bundes, sondern enthält einen bedingten An- spruch auf Genehmigung der Aufnahme der Energieversorgung und eine Öffnung des Marktes hin zum Wettbewerb. Nach diesem Gesetz kann der Bundeswirtschaftsminister bei der Genehmi- gung der Allgemeinen Tarife für Elektroenergie Aufwendungen eines Elek- trizitätsversorgungsunternehmens für Maßnahmen zur sparsamen und ratio- nellen Verwendung dieser Energie bei Abnehmern anerkennen, sofern diese Maßnahmen energietechnisch rationell und nicht wettbewerbsverzerrend sind. Diese Anreize für „Least-Cost-Planning-Aktivitäten“ sollte man noch durch die Berücksichtigung externer Kosten analog dem „Environmental-Adder- System“ der USA ergänzen. Das ebenfalls geänderte Stromeinspeisungsgesetz der BRD enthält nicht nur eine Abnahmepflicht für Strom aus erneuerbaren Energien, sondern auch eine Verpflichtung der Bundesregierung, darauf hinzuwirken, „daß die Elektrizi- tätsversorgungsunternehmen im Wege freiwilliger Selbstverpflichtung zu- sätzliche Maßnahmen zur Steigerung des Anteils der Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energien und aus Kraft-Wärme-Kopplung treffen“. Diese bundesgesetzliche Entscheidung zur Selbstverpflichtung sperrt allerdings gleichzeitig den Länderparlamenten die Möglichkeit, diese Energieerzeugung durch Abgabenbelastungen konkurrierender Verfahren zu fördern. Beabsichtigte Anschluß- und Benutzungszwangsregelungen in den Bereichen Strom und Gas dürften besonders problematisch sein, weil die entsprechen- den EG-Richtlinien gerade die europaweite Marktöffnung vorsehen. Dies würde wohl auch gegen die Regelungen des neuen Energiewirtschaftsgesetzes der BRD verstoßen. Lenkungssteuern wie Energie- und Umweltsteuern, welche neben dem Fi- nanzaufkommen auch noch die Beeinflussung des Verhaltens (und damit wiederum eine Verringerung des Steueraufkommens) bezwecken, sind vom Bundesverfassungsgericht ausdrücklich für zulässig erklärt worden. Würde eine Energie- oder CO2-Steuer beim privaten Endverbraucher ansetzen, so wäre sie wohl unproblematisch zulässig. Auch bei einer Belastung der Ener- gieerzeuger wäre die Zulässigkeit zu bejahen. Die Auffassung, die Gesamt- heit der Unternehmen mit einer solchen Verbrauchssteuer zu belasten, ist mit Blick auf ihre Zulässigkeit in der juristischen Lehre umstritten. Es erscheint 260 Berichtsjahr jedoch ebenfalls als zulässig, wenn und soweit hier nur Kosten internalisiert werden, welche die Verursacher zuvor zu Lasten der Allgemeinheit verur- sacht haben. Eine mögliche Abgabe zur Förderung der Abwärmenutzung, der Verwendung alternativer Energiequellen und der Kraft-Wärme-Kopplung könnte von den Energieerzeugern erhoben werden, wenn sie deren Technologieentwicklung und ökologisch ausgerichteten unternehmerischen Aktivitäten zuflösse. Hier- durch würde der staatliche Subventionsbedarf verringert. Es wären aber un- bedingt die Voraussetzungen für Sonderabgaben nach der ständigen Recht- sprechung des Bundesverfassungsgerichts zu beachten: Die Abgabe muß zur Förderung eines sachlichen Zwecks erfolgen, welcher über die bloße Abga- benerhebung hinausgeht. Sie muß ohne staatliche Gegenleistung erfolgen, von einer umgrenzten Gruppe Pflichtiger erhoben werden, welche in sich homogen ist und dem geförderten Zweck nahesteht; sie muß gruppennützig wiederverwendet werden und sie muß zeitlich begrenzt sein oder jedenfalls periodisch in ihrer Rechtfertigung überprüft werden. Außerdem sind die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Energieerzeuger im EG-Binnenmarkt zu berücksichtigen. Die Erhebung eines „Wärme- pfennigs“ von allen Energieverbrauchern dürfte jedoch dem Grundgesetz ent- gegenstehen, weil hier die geforderte Homogenität und abgegrenzte Ge- schlossenheit der Gruppe der Pflichtigen fehlen dürfte. Aufgrund der Erfahrungen in den USA mit den Emissionslizenzen sollte man auch in der Bundesrepublik Deutschland diesem offensichtlich erfolgreichen und kostengünstigen Steuerungsinstrument vermehrte Beachtung schenken. Seine verfassungsrechtliche Zulässigkeit als weniger einschneidende und möglicherweise auch kostengünstigere Alternative für ordnungsrechtliche Eingriffe und als Instrumentalisierung des unternehmerischen Eigeninteresses im Interesse des Umweltschutzes dürfte gegeben sein.

Der Stellenwert des Themas „rationelle Energieverwendung“ in der Zeitschrift BWK in den 1970er Jahren

Die Zeitschrift „Brennstoff-Wärme-Kraft“ (BWK) stellt eine zentrale Quelle zur Energietechnik in Deutschland dar. Ihre Analyse soll helfen, Entwick- lungslinien zu skizzieren und Thesen zu formulieren. Da die Aussagefähig- keit einer Fachzeitschrift naturgemäß begrenzt ist, müssen die Thesen zu- gleich an ergänzenden Quellen überprüft und erweitert werden. Die Analyse der Fachzeitschrift „Brennstoff-Wärme-Kraft“ für die 70er Jahre läßt sich folgendermaßen zusammenfassen: AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 261

Die BWK war in den 1970er Jahren nicht mehr, wie in den 1920er Jahren, Sprachrohr der Befürworter und Protagonisten der Abfallenergieverwendung oder der rationellen Energieverwendung im weiteren Sinne. Beachtung fand das Thema, von vereinzelten Aufsätzen abgesehen, im Rahmen der Berichter- stattung über die Weltenergiekonferenzen, in regelmäßigen Berichten der Forschungsstelle für Energiewirtschaft in München und durch die Aufnahme der Rubriken „regenerative Energiequellen“ und „rationelle Energieverwen- dung“ in die Jahresübersichten ab 1977. Erst in den 80er Jahren zeigte sich ein langsam wachsendes Interesse an dem Thema rationelle Energieverwendung einschließlich Abfallenergieverwen- dung. An die Tradition der in der BWK aufgegangenen Zeitschriften der 20er Jahre erinnern jedoch erst die Ausgaben der 90er Jahre. Jetzt greift die BWK das Thema forciert auf und initiiert verschiedene Maßnahmen zur Förderung der rationellen Energieverwendung. Die popularisierten regelmäßigen Be- triebsbesichtigungen und Vorträge, die vor allem kleinere und mittelständi- sche Betriebe betrafen, hatten bereits in den 20er Jahren im Mittelpunkt ge- standen. Es ensteht der Eindruck, als sei die vorherige geringe Beachtung der Themen Abfallenergieverwendung und rationelle Energieverwendung das Spiegelbild einer tendenziell skeptischen bis ablehnenden Haltung. Möglich ist aber auch, daß beide Themen sowohl bei Forschern als auch bei Unter- nehmern nur als untergeordnetes Ziel Aufmerksamkeit fanden. Aus den Aufsätzen der BWK ergeben sich folgende wirtschaftliche Fakto- ren, die, von der konjunkturellen Entwicklung abgesehen, entscheidend die Entwicklung der Energietechnik und -wirtschaft beeinflußten: die Substitution der Primärenergieträger, die Reduzierung des Anteils von Erdöl an der Ener- gieversorgung, die erwartete unterschiedliche Verknappung von Energie- trägern, die unklare Preisentwicklung sowie steigende Bau- und Investitions- kosten. Die beiden Ölkrisen wertet die BWK als beschleunigende Faktoren für einen ohnehin notwendigen und schon in den 60er Jahren begon- nenen Strukturwandel in der Energieversorgung. Sie betrachtet sie jedoch nicht als deren Auslöser. Im Vergleich zur Energieknappheit der Nachkriegs- und frühen 20er Jahre scheinen die Energiekrisen weniger einschneidend gewirkt zu haben. Sie führten jedenfalls weder zu einem vergleichbaren akuten Handlungsbedarf noch zu einer der „Wärmewirtschaft“ vergleich- baren intensiven Propagierung von Maßnahmen rationeller Energiever- wendung. „Energieknappheit“ umschrieb die Befürchtung, daß in Zukunft ein weiteres Wachstum der Weltwirtschaft durch ein, aus welchen Gründen auch immer, nicht ausreichendes Energieangebot gefährdet sein könnte. Die bisher gültige Kausalität zwischen zunehmendem Wohlstand, Wirtschaftswachstum und 262 Berichtsjahr

Energieverbrauch schien in Gefahr. Die Furcht vor einer so verstandenen Energieknappheit nahm zu, je offensichtlicher gegen Ende der 70er Jahre die Schwierigkeiten bei der Durchsetzung der Kernenergie wurden. Ziel „ratio- neller Energieverwendung“ war damit, durch effektiveren Energieeinsatz das wünschenswerte Wirtschaftswachstum sicherzustellen und einen Konsum- und Komfortverzicht zu vermeiden. Die Steigerung der Energiepreise nach den Ölkrisen bewirkte, daß manche Techniken in den Bereich der Wirtschaftlichkeit rückten und die Entwicklung neuer Techniken sich an höheren Wirkungsgraden und besserer Brenn- stoffausnutzung auszurichten hatten. Dennoch genügte der von den Preisen ausgehende Druck nicht, um rationelle Energieverwendung umfassend durch- zusetzen. Unter Umweltschutz verstand man vor allem die Reduzierung der Luftver- schmutzung, gefolgt von der Reduzierung der Lärmbelastung und der Wär- mebelastung der Gewässer. Gegen Ende der 70er Jahre kamen zu den tra- dierten Umweltbelastungen noch andere Problembereiche, wie Entsorgung, Ascheablagerung, Brennstoffwiederaufbereitung und Endlagerung radioakti- ven Materials. Die politisch durch die TA Luft erzwungene Reduzierung der Luftverschmutzung stand während der 70er Jahre eindeutig im Vordergrund der technischen Forschung und Entwicklung. Die Abwärme wurde Anfang der 70er Jahre als umweltbelastend erkannt, jedoch nur für Gewässer. Der Treibhauseffekt und die CO2-Problematik waren erst seit Ende der 80er Jahre in der BWK verstärkt Gegenstand der Diskussion. Ein entscheidender Faktor dafür dürfte die Selbstverpflichtung der Wirtschaft gewesen sein, die CO2- Belastung zu reduzieren. Als Hemmnisse für die rationelle Energieverwendung dürften neben politi- schen und wirtschaftlichen Randbedingungen mentale Faktoren und grundle- gende gesellschaftliche Wertvorstellungen eine entscheidende Rolle gespielt haben. Die damit zusammenhängenden Fragen gehen zurück auf Konflikte zwischen Wirtschaft und Staat, auf die polemische, öffentliche Auseinander- setzung zu Umweltschutzproblemen und auf die Haltung zum technischen und gesellschaftlichen Fortschritt. Unbestritten ist, daß an vielen Stellen in- tensiv und mit Erfolg Forschung und Entwicklung betrieben wurde. Für die 70er Jahre entsteht jedoch der Eindruck einer Zersplitterung der gesellschaft- lichen Gruppen zur Förderung einer rationellen Energieverwendung sowohl innerhalb der als auch zwischen den beteiligten Interessengruppen aus Wis- senschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Es fehlen Aktivitäten zur Koordinierung und Konsensbildung, ohne die sich ein derartiges Anliegen of- fenbar nur langsam durchsetzen kann. AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 263

Möglichkeiten der flexiblen Modellierung und Simulation von Energieversorgungssystemen

Ökonomisch-ökologische Gestaltungs- und Optimierungsprobleme im Be- reich großer, komplexer, industrieller oder regionaler Energie- und Stoff- wandlungssysteme können in der Regel unter Verwendung linearer Ver- flechtungsmodelle mit ausreichender Genauigkeit beschrieben werden. Zu diesem Zweck werden derartige Verflechtungsmodelle in ein nutzerfreundli- ches Tool eingebettet, Beratungs- oder Entscheidungshilfesystem genannt. Mit seiner Hilfe lassen sich, Entscheidungssituationen darstellen bzw. alter- native Entwicklungsvarianten nutzerfreundlich entwerfen, quantitativ umfas- send berechnen und bewerten. Typische Aufgabenklassen, die bearbeitet werden können, sind: Komplexe Systemuntersuchungen zur effektiven Nutzung von Rohstoffen, Energien, Anlagen, Integration innovativer Technologien, Produkte, Rohstoffe in vorhandene Strukturen, Einfluß absehbarer Marktentwicklungen bei Rohstoffen und Produkten, Vergleichende Analyse von Strukturvarianten, Aufdeckung und Nutzung von Systemeffekten, Strategische Planstudien, Umweltverträglichkeitsanalysen, Technologie- folgeabschätzungen. Derartige entscheidungsunterstützende Systeme (Decision Support Systems – DSS) bestehen zumeist aus Bausteinen zur modellmäßigen Abbildung der Objektbereiche. Für eine Entwicklungsplanung unter sich ständig ändernden äußeren Bedingungen ist zum Beispiel eine komfortable Handhabung der Modelldaten in Form von Datenbanken mit entsprechenden Datenerfassungs-, Aktualisierungs- und Modellerzeugungsalgorithmen notwendig. Kernstücke solcher DSS sind daher ein Datenbanksystem für die Daten des Problembe- reiches sowie ein Modell- und Methodenbanksystem mit einem zugehörigen Problemgenerator und -löser. Außerdem sind Bausteine zur Optimierung un- ter mehreren Zielkriterien, die insbesondere den Systemeigenschaften der Problemstellung Rechnung tragen, notwendig. Weiterhin unterstützen diese Systeme eine interaktive, anschauliche (graphische) Problem- und Lösungs- darstellung, damit der Entscheidungsträger die generierten Alternativen nach- vollziehen und in seinem Problemverständnis erfassen kann. Für die Gestaltung und das Betreiben eines optimal strukturierten Systems wird spezifisches Wissen über die in diesem Bereich wirkenden Gesetzmä- ßigkeiten benötigt, das nicht aus den Gesetzmäßigkeiten der Elemente, d. h. der einzelnen Bausteine allein, gewonnen werden kann. Es wird sogenanntes 264 Berichtsjahr

Systemwissen benötigt. Es geht dabei um Systemeffekte wie Integration und Differentiation, um die unter den Begriffen Prozeßintegration (Stoff- und Energieintegration) und Verschaltung von Prozeßstufen zusammengefaßten Systemeffekte, um die stofflich-energetische Kopplung benachbarter Syste- me, um die apparativ und prozeßführungsbedingte integrierte Kopplung, um Ziele wie prozeß/produktionsintegrierten Umweltschutz und andere. Die Sy- stemeffekte beeinflussen Güteeigenschaften (wie Kosten, Gewinn, Verfüg- barkeit/Zuverlässigkeit, Ressourcenbedarf, Verringerung von Abfallstoffen, Qualitätsverbesserungen) durch integrative Maßnahmen. Mit dem zur Verfügung stehenden Entscheidungshilfesystem DECIDE kön- nen die genannten Problemstellungen auch für Energieversorgungssysteme der Objektbereiche der Arbeitsgruppe bearbeitet werden. Hierzu liegt bereits ein Vorschlag vor. Ein im DSS DECIDE zur Verfügung stehendes Software-Tool ermöglicht es, über Fuzzy-Analysen relevante Zusammenhänge in Systemdaten zu erkennen und in Form linguistischer Regeln darzustellen. Dabei ist eine automatische Generierung auf der Basis von Simulations- oder Beobachtungsdaten für komplexe Datenbestände mit mehreren hundert Merkmalen möglich. Die ge- wonnenen Datensätze können analysiert und für spätere Anwendungen wie Strukturierungs- und Entwurfsprozesse, Reengineering und Fahrweiseopti- mierung aufbereitet werden. Erfahrungen mit der Fahrweiseoptimierung großer Systeme zur Erdölverar- beitung haben die Leistungsfähigkeit des Beratungssystems und die erzielba- ren Effekte gezeigt. Im Rahmen der Arbeitsgruppe soll DSS DECIDE für die Untersuchung von Szenarien und Optionen der Abwärmenutzung im Objekt- bereich Ballungsraum-Industriegroßstadt angewandt werden.

Gestaltung von Energieversorgungssystemen

Vergleich verschiedener Techniken zur Raumheizung Die Energiedienstleistung „Warmer Raum“ kann durch unterschiedliche technische Systeme erbracht werden. Bei der Gas-Zentralheizung und der Öl- Zentralheizung wird aus den Endenergieformen Gas und Öl in zentralen Heizkesseln Nutzenergie in Form von Heißwasser erzeugt, das durch einen gebäudeinternen Kreislauf an den Ort der Nutzenergie-Abgabe, zum Beispiel die Heizkörper, verteilt wird. Die Nutzenergie am Ort des Einsatzes erzielt die Heizwirkung und führt in Verbindung mit der Gebäudehülle zur Energie- dienstleistung „Warmer Raum“. Bei der Raumwärmeversorgung durch die Endenergieform Fernwärme ist deren an die Stromproduktion gekoppelte Be- AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 265 reitstellung (Gas-Blockheizkraftwerke – BHKW, Steinkohle-Heizkraftwerke – HKW) bei der Zuordnung von Primärenergieaufwendungen und Emissio- nen zu beachten. Systeme auf der Grundlage der Endenergie Strom sind die Elektrospeicherheizung, die elektrische Wärmepumpe, insbesondere die mo- novalent eingesetzte, sowie die örtlich und zeitlich optimal gesteuerte elektri- sche Direktheizung. Hierunter sind großflächige Strahlungsheizungen zu ver- stehen, die ohne Verteilungsverluste in ihrer Wärmeabgabe ideal dem Bedarf angepaßt werden können. Eine besondere Rolle fällt der Raumheizung durch Nutzung industrieller Abwärme zu. Ihr Endenergiebedarf entspricht der Fernwärmeheizung. Allerdings besteht kein Primärenergiebedarf zur Erzeu- gung dieser Endenergie. Für die Erbringung der Energiedienstleistung „Warmer Raum“ benötigt man in Abhängigkeit von der Gebäudeart und vom Heizsystem, aber auch vom Nutzungs- und vom Betriebsführungsverhalten unterschiedliche Energien in der Wandlungskette (Primär-, End-, Nutzenergie), was sich auch auf die mit der Energiedienstleistung verbundenen Emissionen auswirkt. Zu beachten ist außerdem, daß selbst bei identischen Wärmekennwerten der Gebäude der Nutzenergiebedarf für die Realisierung der Energiedienstleistung „Warmer Raum“ nicht für alle Versorgungssysteme gleich ist. Ein bezüglich der Verteilungs- und Speicherverluste bei der Nutzung der End- energie ideales System wird durch eine örtlich und zeitlich optimal gesteuerte elektrische Direktheizung (z. B. Wand- und Deckenstrahler), die ohne Zeit- verzögerung und lokal den momentanen Nutzwärmebedarf zur Erhaltung einer gewünschten Raumtemperatur bereitstellt, angenähert. Alle anderen Heizsysteme führen auf der letzten Umwandlungsstufe zur Energiedienstlei- stung „Warmer Raum“ zu steuerungs- und regelungsbedingtem unnötigen Wärmeverbrauch. Dies gilt insbesondere bei zentraler Beheizung, also bei der Bereitstellung der Nutzenergie in einem zentral gegebenen Heizkessel, deren Anpassung an den dezentralen Bedarf niemals ideal ist. Darüber hinaus ergibt sich durch nutzungs- und betriebsführungsbedingte Effekte häufig ein über- höhter Bedarf an Nutzenergie, zum Beispiel durch überzogene Lüftungsge- wohnheiten und Temperaturansprüche sowie durch Mißachtung der Zeit- und Ortsstruktur des Bedarfs. In diesem Zusammenhang ist empirisch nachgewie- sen, daß die Verwendung von Strom zur Erzeugung der Nutzwärme zu einem überdurchschnittlich sparsamen Nutzerverhalten führt. Die gemessenen Mittelwerte des Endenergieverbrauchs für verschiedene reali- sierte Heizungssysteme ergeben sich aus einer in der Regel breiten Verteilung von Verbrauchswerten. Aus diesen breiten Verteilungen, die auch bei Unter- drückung von Ausreißern um den Faktor 4 differieren können, wird deutlich, daß nutzungs- und betriebsführungsbedingte Einflüsse eine große Rolle spielen. 266 Berichtsjahr

Bei brennstoffgefeuerten Zentralheizungen liegen die Umwandlungs-, Ober- flächen- und Bereitschaftsverluste bei 20–30 % der dem Kessel zugeführten Endenergie. Die Verteilungsverluste durch die Leitungen bis zur Wohnung liegen bei 5–7 %, die steuer- und regelungsbedingten Verluste in der Woh- nung bei 5 %. Die Fernwärme unterscheidet sich in den nutzungs-, betriebs- führungs-, steuerungs- und regelungsbedingten Einflüssen und den Verteilungs- verlusten im Haus kaum von den brennstoffgefeuerten Zentralheizungen, hat aber deutlich geringere Oberflächen- und Bereitschaftsverluste und keine Abgasverluste in der Hausstation. Eine Elektrospeicherheizung hat keine Wärmeverluste, und die steuerungs- und regelungsbedingten Verluste sind wegen der dezentralen Aufstellung der Heizkörper und der Sensibilität des Benutzers auf die teure Edelenergieform Strom deutlich geringer. Die zentrale Beheizung mit einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe hat die für die Zentralheizung üblichen Verluste durch Verteilung, Steuerung und Regelung sowie Nutzer- und Betriebsführungsverhalten. Ihr entscheidender Vorteil besteht in einer günstigen Anpassung der Entropiebilanz zwischen Endenergieeinsatz und dem Niveau der Nutzwärme durch die Nutzung von Umgebungswärme. Die Zusammenhänge der Entropiebilanzen und ihre Auswirkungen für die verschiedenen Heizsysteme werden aber erst deutlich, wenn der Bilanzkreis bis zur Primärenergie ausgeweitet wird. Vorteile in der Betriebsführung beim Endenergieeinsatz stehen dann teilweise entscheiden- den Nachteilen bei der Umwandlung von Primär- in Endenergie gegenüber. Für die Zuordnung des Primärenergieaufwandes und der Emissionen sind Annahmen zum Primärenergiemix am Anfang der Wandlungskette notwen- dig. Sie führen beispielsweise dazu, daß trotz des niedrigsten Primärenergie- verbrauchs die CO2-Emissionen der monovalenten Wärmepumpe und der Gas-Zentralheizung etwa gleich groß sind. Das liegt am Primärenergiemix, der zur Erzeugung des Wärmepumpenstroms angenommen wurde. Von den elektrischen Systemen ist die Elektrospeicherheizung das ungünstigste und die Wärmepumpe das günstigste. Die optimal zeitlich und örtlich gesteuerte elektrische Direktheizung nimmt einen mittleren Platz ein. Sehr günstig ist, brennstoffbedingt, die Gas-Zentralheizung. Wenn die Kraft-Wärme-Kopplung in den Vergleich einbezogen wird, dann ergibt sich hierfür der geringste Primärenergiebedarf, sowohl beim gasbetriebenen BHKW als auch beim stein- kohlegefeuerten HKW. Bei den Emissionen ist das Bild differenzierter.

Entwicklung der Fernwärmeversorgung Die technische Struktur des bestehenden Kraftwerksparks ist aufgrund der Präferenz von großen zentralen und damit vom Endverbraucher weit entfern- ten Kondensationskraftwerken für den Auf- und Ausbau der Fernwärmever- AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 267 sorgung ungeeignet. Zur Verbesserung dieser Situation muß langfristig zu de- zentralen Versorgungslösungen übergegangen werden. Dieser Paradig- menwechsel müßte durch einen breiten Konsens zwischen Politik und Ener- giewirtschaft herbeigeführt und dann beim ohnehin fälligen Ersatz alter Kraftwerke umgesetzt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß zur Zeit be- reits ein Überangebot an Stromerzeugungsleistung besteht. Im Rahmen dieses Paradigmenwechsels wäre auch eine Kooperation von Verbund- und Regio- nalebene mit der Ortsebene zu erreichen. Ohne Lenkung kommen solche Ko- operationsprojekte im freien Kräftespiel des Marktes nicht zustande, da jede Form der Zusammenarbeit einen Schritt in die gegenseitige Abhängigkeit darstellt und daher nur bei entsprechenden Anreizen eingegangen wird. Die betrieblichen Organisationsstrukturen der Fernwärmewirtschaft sind nicht geeignet, das Bestehen am Markt zu fördern. In der häufig vorliegenden Form des Querverbundunternehmens scheitert der Ausbau der Fernwärmeversor- gung an der innerbetrieblichen Konkurrenz zum Gas, mit dem leichter und schneller Gewinne erwirtschaftet werden können. Eine strikte Trennung der Sparten, die Gründung eigener Fernwärmeunternehmen, oder die Gestal- tung der Sparte Fernwärme als Profit-Center wäre eine geeignetere Organi- sationsform. Die diesbezügliche Analyse einiger erfolgreicher Unternehmen bestätigt diese Strategie. Insbesondere solchen Unternehmen, die als Sparten- unternehmen der Fernwärme geführt werden, wie zum Beispiel die Fern- wärmeversorgung Niederrhein, die Steag-Fernwärme oder die Saarberg- Fernwärme, gelang es, trotz der schwierigen Wettbewerbssituation, einen relativ hohen Fernwärmeanteil am Niedertemperaturmarkt aufzubauen. Ana- loges gilt für Unternehmen, die über eine strikte innerbetriebliche Sparten- trennung verfügen, wie zum Beispiel die Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft. Wissensdefizite auf Seiten potentieller Fernwärmeanbieter können durch In- formationskampagnen behoben werden. Besonders wichtig ist der Abbau von informativen Hemmnissen bei den Endverbrauchern. Die Akzeptanz verbrau- chernaher Wärmequellen, wie Heizkraftwerke oder auch Müllverbrennungs- anlagen, kann durch Informationskampagnen erhöht werden. Der Umwelt- vorteil der Fernwärme muß dem Verbraucher deutlich gemacht werden. Beim Fernwärmeanbieter müssen alle technisch bedingten Kostensenkungs- potentiale ausgeschöpft werden. Hierzu ist es erforderlich, auf standardisierte Technologien des Transports überzugehen. Die Vorlauftemperatur und die Drücke der Fernwärmeleitungen sind zu senken, so daß eine Direkteinspei- sung in das Hausnetz erfolgen kann. Durch Rücklaufthermostate läßt sich die Temperatur des Rücklaufs begrenzen und damit das Wärmelieferungspoten- tial des Fernwärmenetzes optimal ausnutzen. Das Problem der niedrigen 268 Berichtsjahr

Vollaststundenzahl infolge des niedrigen Wärmeverbrauchs im Sommer kann technisch prinzipiell durch die wärmegetriebene Kälteerzeugung gelöst wer- den. Die hohen Anlaufverluste beim Aufbau einer Fernwärmeversorgung las- sen sich durch einen stufenweisen Aufbau mildern.

Energie aus Reststoffen Die stofflichen Abfälle können einerseits durch eine thermische Verwertung vollständig in Wärme umgesetzt werden. Andererseits existieren eine Reihe von verfahrenstechnischen Lösungen für eine kombinierte stoffliche und energetische Verwertung der Abfälle. Dabei wird der Abfall mittels geeig- neter Verfahren zum einen in rohstoffähnliche Substanzen umgewandelt (z. B. Pyrolyseöle), zum anderen wird Energie erzeugt. Des weiteren existie- ren die sogenannten mechanisch-biologischen Abfallverwertungsverfahren, mit denen die im Abfall enthaltenen Kohlenstoffverbindungen auf kaltem Wege abgebaut werden. Letzteres geschieht auch bei der Lagerung in De- ponien. Für die Wahl der Verwertungsmethode ist die Entsorgungssicherheit von großer Bedeutung. Insbesondere für großtechnische Anlagen mit einer kom- binierten stofflichen und energetischen Verwertung der Abfälle liegen nur wenig Betriebsdaten vor. Zudem sind auch politische und soziale Gründe von großer Bedeutung. So haben mechanisch-biologische Abfallbehandlungsan- lagen (MBA) bei der Bevölkerung der BRD eine höhere Akzeptanz als Müll- verbrennungsanlagen (MVA). Nicht zuletzt sind die Kosten für die Abfall- verwertung entscheidend. Die derzeit existierenden Überkapazitäten bei den Deponien haben dazu geführt, daß die Betreiber konkurrenzlos günstige Prei- se für die Entsorgung von Abfällen anbieten. Diese Situation wird sich aller- dings entsprechend den Vorgaben der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) bis zum Jahr 2005 ändern. Eine Vorbehandlung des zu deponierenden Abfalls ist dann erforderlich. Daten aus den Beispielräumen liefern Anhaltspunkte für mögliche Szenarien in den Objektbereichen. In Nordrhein-Westfalen erhöhte sich die Anzahl der Müllverbrennungsanlagen seit 1982 innerhalb von zehn Jahren von 10 auf 14, wobei zwischen Planung und Inbetriebnahme ein Zeitraum von etwa drei bis fünf Jahren lag. Die erfaßte Masse Müll pro Einwohner und Jahr nahm dabei von 1975 bis 1984 von 317 kg/Ewa bis auf 380 kg/Ewa zu. Anschließend er- folgte eine Abnahme auf 284 kg/Ewa im Jahr 1993. Die Tendenz ist weiter- hin fallend. In Brandenburg ist die erfaßte Masse Müll pro Einwohner und Jahr von ursprünglich 514 kg/Ewa im Jahr 1990 bis auf 307 kg/Ewa im Jahr 1996 gesunken. Die Anzahl der Hausmülldeponien in Nordrhein-Westfalen verringerte sich von 1975 bis 1993 von 375 auf 150 Deponien. Die größte AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 269

Abnahme war gegen Ende der 70er Jahre zu verzeichnen. Die jährlichen, einwohnerbezogenen Kosten der öffentlichen Abfallentsorgung stiegen in Nordrhein-Westfalen im gleichen Zeitraum von 35 DM/Ewa im Jahr auf 196 DM/Ewa. Im Regierungsbezirk Düsseldorf wird nahezu die Hälfte des Abfalls thermisch behandelt. Der verbleibende Abfall wird zu gleichen Teilen verwertet und abgelagert. Während vom erfaßten Bioabfall und von den Park- und Gartenabfällen 25…40 % nicht verwertet werden, unterliegen die erfaß- ten Wertstoffe Glas, Papier und Pappe einer nahezu vollständigen Verwer- tung. Wertstoffe wie zum Beispiel das Altmetall oder die Kunststoffe, die vom Dualen System Deutschland (DSD) gesammelt werden, werden zu mehr als 60 % verwertet. Allerdings sind die entsprechenden Mengen gering im Vergleich zu den vorher genannten Stoffen. Rechtliche Rahmenbedingungen, die die zukünftige Entwicklung beeinflus- sen, sind insbesondere die Technische Anleitung Siedlungsabfall (TASi), die 17. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (17. BImSchV), das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW/AbfG), die Landesabfallgesetze (LAbfG) sowie die Verpackungsverordnung. Da in der TA Siedlungsabfall vorgeschrieben ist, daß nur noch Abfall mit einem Glühverlust von weniger als 5 % deponiert werden darf, sind eine künftige Vorbehandlung des Abfalls und die damit verbundene Volumenreduktion unumgänglich. Für den Objektbereich Mischraum ergeben sich zum Beispiel folgende Planungsvarianten für einen Zeitraum nach 2005. Bei der Variante 1 wird die bestehende MVA erweitert. Dies ist die unter thermodynamischen Gesichts- punkten sinnvollste Lösung. In der Variante 2 wird die existierende MVA ausgelastet und eine neue MBA gebaut. Die Variante 3 beinhaltet einen Aus- bau der bestehenden Kapazitäten zur mechanisch-biologischen Behandlung. In der Variante 4 wird die MVA ausgelastet und der verbleibende Abfall in einem anderen Kreis entsorgt. Dies ist die rechtlich am schwierigsten zu verwirklichende Variante, da sie entsprechende Kooperationsverträge vor- aussetzt. Die unterschiedlichen Planungsvarianten sollen noch aus thermo- dynamischer Sicht evaluiert werden. Auf diese Weise können mecha- nisch-biologische Verfahren, Müllverbrennungsverfahren und geeignete Kombinationen aus beiden im Hinblick auf ihren Beitrag zur Minimierung der Entropieproduktion beurteilt werden.

Nutzung von Biomasse als Energieträger Im Zentrum der Untersuchungen standen die Möglichkeiten und Perspektiven zur Lagerung und Speicherung von Biomasse sowie die Logistik bei der Nutzung und Verwertung von Biomasse durch thermische Energiewandlung. Besondere Aufmerksamkeit galt der Bewertung von Reststoffen aus der Bio- 270 Berichtsjahr masseverbrennung und den Möglichkeiten zu deren Verwertung in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Sinne einer umweltgerechten Kreislaufwirt- schaft. Trotz erheblicher Potentiale werden gegenwärtig in Deutschland nur in gerin- gem Maße biogene Festbrennstoffe verwendet, um den Energiebedarf zu si- chern. Und das, obwohl aus ihrer Nutzung erhebliche Vorteile für die Volks- wirtschaft, für den ländlichen Raum, die Umwelt und das Klima erwachsen können, vor allem wenn man bedenkt, daß es sich hier um einen nachwach- senden Rohstoff handelt. Die Gründe dafür ergeben sich aus unterschiedlichen Tatsachen und Zusam- menhängen: zum Beispiel aus dem hohen Arbeitsaufwand für den Betrieb der Anlagen, aus dem zum Teil negativen Image der Holzfeuerungen und aus Mängeln beim kostengünstigen und bedarfsgerechten Angebot der Brennstof- fe. Das Haupthindernis dürfte jedoch in den ökonomischen Rahmenbedin- gungen zu suchen sein, sofern nicht gleichzeitig Abfallprobleme gelöst wer- den. Bei dem allgemein niedrigen Preisniveau konkurrierender Energieträger gilt das auch dann, wenn staatliche Fördermittel (z. B. Flächenstillegungs- prämien, Investitionskostenzuschüsse, Förderung des Energiepflanzenanbaus) berücksichtigt werden. Weitere wesentliche Gründe, die einer verstärkten Nutzung biogener Festbrennstoffe entgegenstehen, liegen in den Eigenschaf- ten der Biomasse selbst und dem damit verbundenen Logistikbereich vor der Verbrennung oder Vergasung. Letzterer bedarf einer Optimierung. Im Zuge der Verbrennung fallen Aschen an, die beim Einsatz von nicht bis mäßig kontaminierten Hölzern ohne technische Probleme von den enthalte- nen Schadstoffen getrennt und einer Folgenutzung zugeführt werden können. Die Nutzung anfallender Aschen beeinflußt eine umweltgerechte Kreislauf- wirtschaft positiv. Ihr Aufbringen auf den Biomasse-Produktionsstandorten kann zusätzliche Düngerankäufe reduzieren. Außerdem ist es möglich, sie in der Kompostwirtschaft und als Bauzuschlagsstoff zu verwenden. Die rechtli- che, ökonomische und ökologische Evaluierung der verschiedenen Optionen ist Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten. Die bei der Verbrennung anfallende Aschemenge hängt stark von der Art und Zusammensetzung des eingesetzten Brennstoffes ab. Sie wächst mit zuneh- mendem Rindenanteil. Bei Altholzfeuerungen kommt es infolge des hohen Anteils mineralischer Verunreinigungen und Fremdanteilen zu deutlich höhe- ren Ascheanfällen als beim Einsatz von Frischholz. Der mittlere Aschegehalt von Altholz wird mit etwa 5,0 bis 12,0 Gew-% angegeben. Unterstellt man einen durchschnittlichen Ascheanfall von 2 % des eingesetzten Brennstoffs, so ergeben sich bei einer Brennholzmenge von ca. 7 Mio. t in Deutschland rund 135.000 t Holzasche jährlich. AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 271

Bei modernen Feuerungsanlagen für Biomasse fallen entsprechend der einge- setzten Filtertechnik drei verschiedene Aschefraktionen an: Grob- oder Rost- asche, Zyklonflugasche und Feinstflugasche. Holzasche entspricht aufgrund ihrer Zusammensetzung einem von Calcium dominierten Mehrnährstoffdün- ger. Sie besteht vorrangig aus Silicaten und Metalloxiden. Die Nährelement- gehalte von Aschen aus Alt- und Restholz liegen grundsätzlich in dergleichen Größenordnung wie bei der Verwendung von Frischholz. Auffallend sind die vergleichsweise geringen Mg- und P-Gehalte. Die Verteilung der Nähr- stoffe innerhalb der verschiedenen Aschefraktionen variiert demgegenüber beachtlich. In der Grob- und Zyklonflugasche sind zusammen rund 85 bis 95 Gew.-% der in der Asche enthaltenen Nährelemente gebunden. Neben den Nährstoffen enthalten die Aschen vor allem Schwermetalle, deren Ge- halte in erster Linie durch die Vornutzung des Holzes bedingt werden. Die im Holz gebundenen Schwermetalle bilden, wenn sie ausgebracht werden, für Boden und Grundwasser eine Gefahr, die es zu vermeiden gilt. Da die Grobasche die ge- ringsten Kontaminationen aufweist, ist sie prinzipiell gut geeignet für eine Wei- terverwertung. Dagegen sind die Feinstflugaschen sicher zu deponieren. Im konkreten Fall gestaltet sich die Nutzung von Aschen aus Biomassefeue- rungen wegen des fehlenden oder unscharf formulierten rechtlichen Rahmens recht kompliziert. So muß die Prüfung einer möglichen Nutzung im Einzelfall nach rechtlichen Grundsätzen (Krw/AbfG, Bundesbodenschutzgesetz, Was- serhaushaltsgesetz, Bundeswaldgesetz, Düngemittelgesetz, Klärschlammver- ordnung) erfolgen. Für die Aschenaufbereitung und -verwertung läßt sich eine Logistikkette mit drei Logistikbereichen beschreiben: Anlagen- und feuerungstechnische Maßnahmen zur Beeinflussung der physikochemischen Aschenbeschaffenheit, Downstream-Prozeßtechniken zur abnahmegerechten Bereitstellung ver- wertbarer, gebrauchs- und streufähiger Aschen, Aschenverwendung und Aschenausbringung auf den Boden (evtl. nach Mi- schung mit mineralischen Düngern oder Einsatz bei Kompostierung). Die entsprechenden Techniken liegen vor. Für den konkreten Einsatz bedür- fen sie jedoch der ökonomischen und ökologischen Optimierung.

Wärmetransformation Für den ländlichen Raum wurden drei typische Situationen ausgewählt: die Heizwärmeversorgung von kommunalen Einrichtungen oder kleineren Wohngebieten (Beispiel: Holzhackschnitzelheizwerk) die Wärmeversorgung und Abwärmenutzung in einem ländlichen Produk- tionsbetrieb (Beispiel: Brauerei) 272 Berichtsjahr

die komplexe Versorgung eines landwirtschaftlichen Betriebes mit ge- werblichem Hintergrund (Beispiel: Landfleischerei mit angeschlossenem Landwirtschaftsbetrieb) Bei dem betrachteten Holzhackschnitzelheizwerk wurden folgende Varianten untersucht: Offene Absorptionswärmepumpe, Absorptionswärmepumpe, Resorp- tionswärmepumpe, Absorptionswärmepumpe mit offener Absorptionswärme- pumpe und Resorptionswärmepumpe mit offener Absorptionswärmepumpe. Als ökonomisch sinnvolle Varianten zur Erhöhung der Wärmeleistung des Hackschnitzelheizwerkes kommen nur die offene Absorptionswärmepumpe (Brennwertnutzung) und die Resorptionswärmepumpe bzw. die Kombination beider Varianten in Frage. Die offene AWP stellt dabei eine einfache und preiswerte Lösung dar. Sie kann in den Abgasstrom eingebaut werden, ohne daß Veränderungen am Heizkessel selbst vorgenommen werden müssen. Die Resorptionswärmepumpe erfordert dagegen Umbauten an Kessel und Heiz- kreislauf. Die untersuchte Brauerei besitzt einen großen Wärme- und Kältebedarf, die durch eine betriebseigene Dampferzeugerstation und eine Kompressionskäl- teanlage bereitgestellt werden. Es wurden folgende Varianten der Verwertung des beim Würzekochen anfallenden Brüdenstroms untersucht: Bereitstellung von Heißwasser durch regenerative Brüdenwärmenutzung, Brüdenkompres- sion zur Beheizung der Würzepfanne, Brüdenwärmenutzung als Antriebs- wärme für eine Absorptionskälteanlage, Aufwertung der Brüdenwärme durch einen Absorptionswärmetransformator. Durch die regenerative Nutzung des Brüdenwärmestromes sind Einsparungen von 295.000 DM/a bei einer Amor- tisationszeit von 3 Wochen für die Investitionen möglich. Die Brüdenkom- pression ermöglicht Dampfkostensenkungen von 321.000 DM/a bei Zusatz- kosten für Elektroenergie von 114.000 DM und einer Amortisationszeit des Brüdenverdichters von 0,44 Jahren. Beim Absorptionswärmetransformator ist die Amortisationszeit von 16 Jahren unakzeptabel. Den Einsparungen bei der Absorptionskälteanlage in Verbindung mit einer Waschwasservorwärmung von ca. 420.000 DM/a für Kälte und 82.000 DM/a für Dampf stehen zusätzliche Kühlwasserkosten von 30.000 DM/a und Investitionskosten von mehr als 2.000.000 DM gegenüber, was zu einer Amortisationszeit von 6,7 Jahren führt. Bei der untersuchten Landfleischerei handelt es sich um einen Betrieb der Fleisch- und Wurstverarbeitung mit angeschlossenem Agrarbetrieb. Es wurde nach Möglichkeiten zur energetischen Selbstversorgung des Unternehmens gesucht. Das vorgeschlagene System mit der Vergasung von Waldrest- und Durchforstungsholz, einem BHKW und einer Absorptionswärmepumpe dient der parallelen Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte. Es zeigte sich, daß bei einer Vergütung des überschüssig erzeugten Stroms mit 13,9 Pfg/kWh ein AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 273 rentabler Betrieb des BHKW möglich ist. Die Amortisationszeiten der Ge- samtanlage wurden mit 1,9 bis 4,3 Jahren (nur Stromerzeugung) und mit 1,8 bis 3,6 Jahren (Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung) berechnet. Als typische Situationen für die Abwärmenutzung im Ballungsgebiet wurden folgende Fälle angesehen: Abwärmenutzung im Industriebetrieb mit Hochtemperaturabwärme (Bei- spiel: Aluminiumwerk) Abwärmenutzung im Industriebetrieb mit Niedertemperaturabwärme (Bei- spiel: Chemiebetrieb) Im betrachteten Aluminiumwerk kann durch eine Wärmeträgerölanlage und einen Gas/Gas-Rekuperator die Luftvorwärmung von ca. 450 °C auf ca. 1000 °C erhöht werden, was eine Brenngaseinsparung von ca. 80.000 MWh/a ermöglicht. Das verbleibende Abwärmepotential der Rauchgasströme reicht für eine Substitution des betriebsinternen Heizhauses aus (ca. 15 MW). In einem größeren Chemiebetrieb tritt durch Drosselung von überschüssig vorhandenem Mitteldruckdampf (ca. 40 t/h) auf Niederdruckniveau ein wirt- schaftlicher Verlust von ca. 1,2 Mio. DM/a auf. Bei den gegebenen Energie- bedarfsbilanzen bot sich eine Nutzung der Entspannung zur Elektroenergieer- zeugung an, wozu mehrere Schaltungsvarianten untersucht wurden. Es zeigte sich, daß eine Turbine mit Überhitzer-Kondensator und eine Turbine mit vor- geschaltetem Wärmetransformationsprozeß die thermodynamisch günstigsten Lösungen darstellen. Bei einer betriebswirtschaftlichen Bewertung erwies sich die Variante mit dem Turbinen-Überhitzer-Kondensator mit Amortisations- zeiten unter einem Jahr als günstigste Variante.

4 Ausblick

Der Schwerpunkt der weiteren Arbeiten soll darin bestehen, die Teilbeiträge der Arbeitsgruppe aufeinander abzustimmen und noch vorhandene Lücken im Bearbeitungsstand für die Darstellung in einer Monographie zu schließen. Schlußfolgerungen, die die Gesamtarbeit betreffen, wie zum Beispiel Emp- fehlungen an die politisch Verantwortlichen, werden noch einer intensiven Diskussion bedürfen. Zur Propagierung eines Paradigmenwechsels im Hinblick auf „Abfallenergie- verwertung als Teil einer Entropiewirtschaft“ wird eine Verstärkung nationa- ler und internationaler Kontakte in der „scientific community“ angestrebt. Höhepunkt für die Darstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppe soll eine in- ternationale Konferenz „Von der Energie- zur Entropiewirtschaft“ im De- zember 1999 an der BBAW in Berlin sein. 274 Berichtsjahr

Für die einzelnen Themenkreise werden folgende Schwerpunkte für weiter- führende Arbeiten gesehen: Geschichte der Energiediskussion des 20. Jahrhunderts aus der Sicht des Wandels vom Ressourcen- zum Umweltproblem Evaluierung der Optionen für die Energieversorgung eines Ballungsraumes hinsichtlich sozialer Durchsetzbarkeit, Vermeidbarkeit von Konflikten und Meditationsmöglichkeiten. Ableitung von Entwicklungsstrategien aus so- ziologischer Sicht Erarbeitung und Evaluierung von rechtlichen Regelungsvorschlägen und Regelungsalternativen für die Objektbereiche Analyse und Bewertung unterschiedlicher Varianten zur Energiebesteue- rung als Determinante energiewirtschaftlicher Entwicklung und Abfall- energieverwertung Modellierung und Berechnung von Modellszenarien zur Abfallenergiever- wertung und Gestaltung des Energieversorgungssytems für einen Ballungs- raum Analyse und Bewertung der Einbindbarkeit von Wärmetransformations- prozessen zur Abfallenergieverwertung in Versorgungssysteme Ökologische Zusatzeffekte durch Verbindung von Stoff- und Energie- wandlung Analyse der Nutzung industrieller Abwärme in einer Beispielregion Erarbeitung von Szenarien zur Reststoff- und Abfallverwertung für typi- sche Strukturräume und deren Bewertung Evaluierung von Optionen zur Nutzung biogener Energieträger und Ausar- beitung von Entwicklungsstrategien für ländliche Räume.

5 Workshops und Publikationen

Workshops Parametrisierung von Modell-Objektbereichen für Abfallenergieverwertungs- strategien am 13. Januar 1998 in Berlin. Erfahrungen und Daten zur Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Abfallenergieverwertung am 6. März 1998 in Berlin. Auswertung von Erfahrungen des Auslands, Resümee des Arbeitsstandes am 10.Juli1998inBerlin. Bewertung energietechnischer Optionen am 8./9. Oktober 1998 in Großbothen. Möglichkeiten der Forcierung der rationellen Energieverwendung – Erfah- rungen der Schweiz am 10. Dezember 1998 in Großbothen. AG Strategien zur Abfallenergieverwertung 275

Publikationen Bens, O., Bungart, R., Pönitz, K., Schneider, B. U. & R. F. Hüttl: Production and dis- tribution of biomass for energy transformation and heat supply in rural areas. In: Ko- petz, H. et al. (Eds.): Biomass for Energy and Industry, Würzburg, 1998, S. 764–767. Bungart, R., Bens, O. & R. F. Hüttl: Production of bioenergy in recultivated postlig- nite mining landscapes in Lusatia – perspectives and challenges for alternative land- use systems. In: Hüttl, R. F. et al. (Eds): Forests and Energy. Ecological Engineering (Special Issue) [in press]. Fratzscher, W.: Stoff- und Energiewandlung bei verfahrenstechnischen Prozessen. In: Chemie Ingenieur Technik, 70 (1998), 7, S. 807–814. Fratzscher, W.: „Ein perpetuum mobile II. Art ist nicht möglich“ – Technische Auf- fassungen und Schlußfolgerungen zum II. Hauptsatz der Thermodynamik 100 Jahre nach Wilhelm Ostwald. In: Chemische Technik, 50 (1998), 2, S. 99–104. Fratzscher, W.: Wechselwirkungen zwischen Technologie und Ökologie. Tagung „Ökologische Ökonomie – Entropieprinzip und nachhaltige Entwicklung“, Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg, 27.10.1998. Hähre, P., Ostrowski, N., Bittrich, P. & D. Hebecker: Rückgewinnung von Wärme aus Trocknerabgasen mit Hilfe von Sorptionskreisläufen. In: Chemische Technik, 50 (1998), 1, S. 5–10. Hüttl, R. F., Bens, O. & W. Merbach: Natur- und Ressourcenschutz durch nachhaltige Landnutzung. In: Studien- und Tagungsberichte des Landesumweltbundesamtes Brandenburg 11, Potsdam, 1998, S. 110–118. Hüttl, R. F. et al. (Eds.): Forests and Energy. Ecological Engineering (Special Issue) [in press]. Pönitz, K., Bungart, R., Schneider, B. U., Bens, O. & R. F. Hüttl: Erzeugung von Biomasse durch Alley-Cropping zur thermischen Verwertung auf Kippstandorten der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft. Proceedings Intern. Congress „Energie und Um- welt ’98“, Freiberg/Sachsen, 1998. Weisheimer, M.: Strompreissenkungen auch für Tarifkunden. Handelsblatt, Erdöl- Energie-Information, Hamburg, Nr. 11/98. Weisheimer, M.: Eine Preisformel für die Stromdurchleitung. Handelsblatt, Erdöl- Energie-Information, Hamburg, Nr. 15/98. Weisheimer, M.: Eigenerzeugung versus Strombezug – Parameter zur Entschei- dungsunterstützung. Stadtwerke ’98, Teil I, Düsseldorf, Juni 1998. Weisheimer, M.: Make or buy – nur eine Drohung? Wirtschaftswelt Energie, Esch- born, Nr. 9/98 Teil I und Nr. 10/98 Teil II. Weisheimer, M.: Die Konkurrenz der Stromversorger. energie, Prag, 12/98. 276 Berichtsjahr

S. 276 VAKAT Arbeitsgruppe Berliner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert

Jürgen Kocka, Rainer Hohlfeld, Peter Nötzoldt, Peter Th. Walther

1 Ziele der Arbeitsgruppe

Anläßlich ihres 300. Jubiläums im Jahr 2000 wird die Berlin-Branden- burgische Akademie der Wissenschaften ihre Geschichte sich selbst und einer interessierten Öffentlichkeit verstärkt zu vergegenwärtigen haben. Darauf sollte sie sich durch Forschung und Diskussion rechtzeitig vorbereiten, wobei den letzten anderthalb Jahrhunderten besondere Aufmerksamkeit gebührt, denn die jüngere Geschichte der Akademie im rasanten Wandel der Wissen- schaften und im raschen Wechsel der politischen Systeme vom Kaiserreich bis zum wiedervereinigten Deutschland der Gegenwart ist von zentraler Be- deutung für das Bild, das die Akademie von sich selbst entwirft und in der Öffentlichkeit vermittelt. Doch werden davon auch Anstöße zur Erforschung der früheren Akademiegeschichte ausgehen. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, rechtzeitig zum Jahr 2000 wichtige Aspekte vor allem der jüngeren Geschichte der Berliner Akademie(n) der Wissenschaften in drei repräsentativen, international besetzten Kolloquien zu rekonstruieren, deren Schwerpunkte auf der Akademiegeschichte im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im nationalsozialistischen Deutschland sowie in der SBZ/DDR unter Einbeziehung der kurzen Geschichte der Westberliner Aka- demie liegen. Auf dieser Grundlage werden drei Sammelbände veröffentlicht, die sowohl die Beiträge zu den Kolloquien als auch eigene Forschungen der Arbeits- gruppe enthalten. Es geht darum, die Geschichte der Akademie in die allge- meine soziale, politische, kulturelle, wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung der Zeit einzubetten. Zugleich soll die Geschichte der Akademie in den Kontext der Fragestellungen der modernen Wissenschaftsgeschichte gestellt werden.

2 Umsetzung der leitenden Fragestellungen 1998

Die leitenden Fragestellungen der Arbeitsgruppe wurden im Jahresbericht 1997 vorgestellt. Die sich aus den Zielen und den Fragestellungen ergeben- den Tätigkeiten haben zu folgenden Ergebnissen geführt: 278 Berichtsjahr

2.1 Akademiekolloquien

Nach ihrer Konstituierung im Januar 1997 begann die AG Berliner Akade- miegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert unter Federführung ihres Sprechers Jürgen Kocka und ihres stellvertretenden Sprechers Wolfram Fischer, die drei Kolloquien vorzubereiten, von denen inzwischen zwei stattgefunden ha- ben. Das erste Kolloquium Die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaf- ten zu Berlin im Kaiserreich, über das im Jahrbuch 1997 bereits berichtet wurde, beschäftigte sich vor allem mit der Stellung der Preußischen Akade- mie zu anderen deutschen Gelehrtensozietäten dieser Zeit wie auch mit der Entwicklung der Akademie angesichts des Aufstiegs der Berliner Universität und der entstehenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt und der Kaiser-Wilhelm-Gesell- schaft. Darüber hinaus ergaben sich Fragen nach dem ,Wissenschaftsstandort‘ Berlin und nach der Einbettung der wissenschaftlichen Tätigkeiten der Aka- demie in die Geschichte der Natur- und Geisteswissenschaften. Der erste Kolloquiumsband, herausgegeben von Jürgen Kocka unter Mitarbeit von Rainer Hohlfeld und Peter Th. Walther, liegt im Sommer 1999 vor. Ne- ben den meist gründlich überarbeiteten Referaten enthält der Band ein um- fangreiches Schlußkapitel von R. Hohlfeld, J. Kocka und P. Th. Walther, das die Berliner Akademiegeschichte bis 1918 in die Geschichte der Akademiebe- wegung und die Wissenschafts- und Allgemeingeschichte der Zeit einbettet. Neben der Fertigstellung des ersten Kolloquiumsbandes führte die Arbeits- gruppe in diesem Jahr das zweite Kolloquium zum Thema Die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin in Krieg und Frieden, in Republik und Diktatur 1914–1945 durch. Es fand vom 29. bis 31. Oktober 1998 statt und hat eine große Zahl von Besuchern in die Akademie geführt. Wie ein roter Faden zog sich durch das Kolloquium die Frage, inwieweit und unter welchen Bedingungen die national und international in den Akademien repräsentierte Wissenschaft unter Kriegsbedingungen und nationalsozialisti- scher Herrschaft die Normen wissenschaftlicher Universalität und politischer Neutralität verletzte. Mehrere Vorträge und Diskussionsbeiträge berührten diese Frage und belegten eindrucksvoll, in welcher Weise unter politischen Extrembedingungen wissenschaftliche Grundnormen außer Kraft gesetzt worden sind. Doch unterstützten Akademiemitglieder die deutsche Kriegsführung nicht nur verbal, sondern stellten auch ihre wissenschaftliche Arbeit in deren Dienst; so etwa die Akademiemitglieder Fritz Haber und Walter Nernst. Auch nach dem Krieg blieben die feindseligen akademischen Fronten lange verhärtet. AG Berliner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert 279

Gegenüber der neuen demokratischen Republik blieb wohl die Mehrheit der Akademiemitglieder in innerer Distanz. Eine klar antichauvinistische und pa- zifistische Haltung vertrat Albert Einstein, der sich damit allerdings in der deutschen Gelehrtenrepublik isolierte. Nach 1933 versuchte Max Planck als Sekretar der Akademie wie auch als Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) die Akademie und die KWG aus der Schußlinie der nationalsozialistischen Forschungs- und Wis- senschaftspolitik herauszuhalten und einen normalen wissenschaftlichen All- tag zu sichern; das aber gelang nur um den Preis von Kompromissen. Zwar konnte 1934 die Zuwahl des politisch favorisierten Physik-Nobelpreisträgers und Vertreters einer ,deutschen Physik‘, Johannes Stark, verhindert werden; bei anderen Disziplinen war das Verhalten der Klassen und des Plenums je- doch weitaus inkonsequenter, so daß Vertreter der Rassenlehre und des Anti- semitismus in der Akademie Fuß fassen konnten. Nicht zu verhindern vermochte die Akademie die Statutenänderung 1938, in deren Zuge der ,deutsche Mathematiker‘ Theodor von Vahlen als kommissa- rischer Präsident eingesetzt wurde. Im Gefolge dieser Statutenänderung mußten die bislang noch verbliebenen „nichtarischen“ Mitglieder der Aka- demie ihre Mitgliedschaft niederlegen. Trotz solcher Ansätze zu politischer Intervention ging das wissenschaftliche Leben in der Akademie weiter, wenn auch im Schatten der KWG, die in den Naturwissenschaften in den 20er und 30er Jahren zum Leistungsträger der naturwissenschaftlichen Forschung in Deutschland avancierte. Die Akademie versuchte, mit der Wissenschaftsentwicklung durch entsprechende Berufung führender Fachvertreter Schritt zu halten; das gelang ihr jedoch nur mit eini- ger Zeitverzögerung. Die ideologische Wende von der ,reinen‘ Wissenschaft zu einem Wissen- schaftsverständnis, das sich einer Kooperation mit der Industrie gegenüber aufgeschlossen zeigte und die „Wissenschaft ins Leben stellen“ wollte (Har- nack), erfolgte in der Akademie – im Unterschied zur KWG – nur sehr zö- gernd; doch der Einzug der ,angewandten‘ Wissenschaften in die Akademie war in den dreißiger Jahren durch die zunehmende Relevanz der Technikwis- senschaften für Wirtschaft und Kriegsvorbereitung nicht mehr aufzuhalten. Offen blieb während des zweiten Kolloquiums die Frage, ob sich insgesamt das soziale Profil der Akademie zwischen den Kriegen vom Typus des Ge- lehrten zum Typus des Experten hin verschob. Hier müssen weitere prosopo- graphische Recherchen – vor allen Dingen im Vergleich zur KWG – Auf- schluß geben. Insgesamt kann gesagt werden, daß das Kolloquium vielfältige Aspekte zur nationalen und internationalen Akademiegeschichte zusammengetragen hat, 280 Berichtsjahr alte, offene Fragen des dem Kaisserreich gewidmeten Kolloquiums aufgriff und weiterführte sowie neue Fragen des Verhältnisses von Akademie und Staat aufwarf, die auch für die Nachkriegsgeschichte der Akademie von Be- deutung sein dürften. Den zweiten Kolloquiumsband wird Wolfram Fischer unter Mitarbeit von Peter Nötzoldt und Rainer Hohlfeld herausgeben. Er soll im Herbst 1999 er- scheinen. Die Arbeitsgruppe hat 1998 weiterhin eine Konzeption und ein Programm für das dritte Kolloquium entwickelt, das den Titel Die Berliner Akademien der Wissenschaften im geteilten Deutschland 1945–1990 tragen wird. Diese Ar- beit erforderte wegen der zeitlichen Nähe zur Gegenwart und zu lebenden Zeitzeugen besondere Sorgfalt und war entsprechend aufwendig. Das dritte Kolloquium wird sich schwerpunktmäßig mit der Nachkriegsentwicklung be- fassen, d. h. institutionell mit der Preußischen Akademie der Wissenschaften (bis Dezember 1945), der Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Dezember 1945–Juli 1946), der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1946–1972) und der Akademie der Wissenschaften der DDR (1972–1991), und der Frage nachgehen, ob die alte Idee der Reintegration von Gelehrtenre- publik und Forschungsinstituten unter den politischen Bedingungen der DDR neue Impulse für die Wissenschaftsentwicklung mit sich brachte. Der Aka- demie der Wissenschaften zu Berlin [West] (1987–1990) wird eine eigene Sektion gewidmet werden, zumal an ihrem Beispiel der politisch unterstützte Versuch einer modernen Akademiegründung mit seinen wissenschaftsorgani- satorischen Implikationen behandelt werden kann. Dieses dritte Kolloquium wird vom 4. bis 6. November 1999 stattfinden.

2.2 Anlage einer Datenbank zur Erstellung prosopographischer Studien

Mit dem Ziel einer Datenerhebung zu den sozialen Charakteristika der Aka- demiemitglieder in früherer Zeit wurde 1997 unter Federführung des Akade- miemitglieds Peter Moraw eine ad hoc-,Prosopographiegruppe‘ gebildet, die als Muster für die Datenerhebung eine ,Maske‘ mit ca. 70 zu erhebenden Items zur Biografie der ordentlichen Akademiemitglieder erarbeitete. Nach mehrmonatigen Vorbereitungen begann am 1. März 1998 die systemati- sche Erhebung von standardisierten Daten zu den Ordentlichen Mitgliedern der Akademie im Zeitraum von 1910 bis 1949. Es handelte sich um die Erfas- sung der sozialen Merkmale von ca. 200 Ordentlichen Mitgliedern. Die Ar- beiten wurden vornehmlich auf der Grundlage zweier Werkverträge (Astried AG Berliner Akademiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert 281

Küttler, Cord Arendes) durchgeführt und Ende 1998 abgeschlossen. Die nun vorliegende Datenbasis dient zur Beantwortung einer Reihe von wissen- schafts-, sozial- und institutionengeschichtlichen Fragen der Arbeitsgruppe. Material aus der bisherigen Erhebung haben bereits einige Referenten des zweiten Kolloquiums nutzen können, andere Referenten werden die Daten- bank noch bei der schriftlichen Fassung ihrer Beiträge zu Rate ziehen können. Die Daten kommen gleichzeitig den Forschungen des Arbeitskreises Frauen in Akademie und Wissenschaft zugute. Der Sprecher der Arbeitsgruppe Berliner Akademiegeschichte und die Spre- cherin des Arbeitskreises Frauen in Akademie und Wissenschaft beantragten gemeinsam im Konvent am 26. November 1998, die prosopographischen Er- hebungen im Jahr 1999 fortzusetzen und auf die Untersuchung Ordentlicher Akademiemitglieder des Zeitraums zwischen 1810 (Gründung der Berliner Universität) und 1910 auszudehnen. Mit den erhobenen Daten kann eine wesentliche Vertiefung bisher üblicher Forschungsansätze zur Wissenschaftsgeschichte und speziell zur Akademie- geschichte erreicht werden, indem Informationen über Einzelpersonen ver- bessert und standardisiert und Verflechtungsanalysen, die bisher meist zufäl- liger Natur blieben, nun in jedem Fall nach allen nur denkbaren Richtungen möglich werden. Darüber hinaus erlaubt dieser prosopographische Ansatz, Berliner Wissen- schaftler in den Mittelpunkt späterer wissenschaftshistorischer Forschungen der verschiedensten Art zu stellen. Auch wird genauer erforschbar, welche (wechselnde) Rolle die Akademie neben der Universität, der Kaiser-Wilhelm- Gesellschaft und anderen Forschungseinrichtungen in Berlin gespielt hat. 282 Berichtsjahr

S. 282 VAKAT Arbeitsgruppe Gemeinwohl und Gemeinsinn

Herfried Münkler

Die Arbeitsgruppe Gemeinwohl und Gemeinsinn hat im Oktober 1998 ihre Arbeit aufgenommen. Ihr Ziel ist es, in transdisziplinärer Kooperation zwischen den verschiedenen mit der Thematik befaßten wissenschaftlichen Disziplinen und unter Einbe- ziehung von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und weiteren gesellschaftli- chen Gruppen anhand von Fallstudien zu erarbeiten, welche Bedeutung und welche Funktion die Thematik historisch und gegenwärtig in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen hat und welche Relevanz ihr für anstehende Fragen und Probleme zugesprochen werden kann. Dazu werden parallel zu der Erarbeitung einzelner Forschungsfragen durch die Mitglieder der Arbeits- gruppe regelmäßige Einzelvorträge und Tagungen zu größeren Themenkom- plexen veranstaltet sowie Werkverträge zu ausgewählten zentralen Themen vergeben. Alle diese Beiträge sollen in einer Reihe von Publikationen doku- mentiert und systematisch ausgewertet werden. Die Frage nach Gemeinwohl und Gemeinsinn beschäftigte bereits das alte In- dien und Ägypten, die griechische Antike und die christliche Patristik und ist bis heute ein Leitproblem des politischen Denkens geblieben. Seit einigen Jahren ist eine verstärkte wissenschaftliche und öffentliche Diskussion um Gemeinwohl und Gemeinsinn zu beobachten. In den politisch-gesellschaft- lichen Debatten der letzten Jahre wurden die Begriffe dabei zumeist verwen- det, ohne daß präziser bestimmt worden wäre, was mit ihnen gemeint ist und wie sie sich zu anderen moralischen Imperativen, sozialen Ordnungskonzep- ten und gesellschaftlichen Leitnormen verhalten. Möglicherweise signalisiert die Konjunktur des Gemeinwohltopos die Suche nach neuen Denkmodellen, mit denen die als Gerechtigkeitsfragen unterkomplex behandelten Probleme wohlfahrtsstaatlicher Leistungen, ökologischer Bedrohungen und weltgesell- schaftlicher Entwicklungsprozesse thematisiert werden können. Angesichts dessen gilt es zu bestimmen, in welchen Kontexten sich das The- ma für wissenschaftliche Disziplinen und funktionale Teilsysteme der Gesell- schaft stellt, welche kommunikativen Funktionen die Begriffe haben und welche inhaltlichen Perspektiven sich demnach sinnvollerweise mit ihnen verbinden lassen. Der Gemeinwohl-Begriff ist dabei nicht als definitionsfähi- ger, sondern als liminaler und problemanzeigender Formelbegriff zu verste- hen, der, je nach Verwendungskontext, als Willkürbeschränkung und Wider- standsvokabel oder aber als Opfer- und Verzichtsvokabel dienen kann. Es muß anhand von Fallstudien diskursanalytisch eine transdisziplinäre Theorie 284 Berichtsjahr der jeweiligen Funktion des Gemeinwohltopos als Problemindikator und Thematisierungsstrategie in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und Teilöffentlichkeiten erarbeitet werden. Wenn auf diese Weise erkennbar wird, wie mit Hilfe des Gemeinwohltopos gesellschaftliche und politische Proble- me geordnet, klassifiziert und systematisiert werden, woraufhin bestimmte Problemkonstellationen erst wahrgenommen und artikuliert werden, so er- möglicht dies nicht nur eine semantologische Kontrolle des gegenwärtigen öffentlichen Sprachgebrauchs, sondern erlaubt auch, Perspektiven für die Thematisierungsstrategien öffentlicher Diskurse in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zu formulieren. Forschungsleitend ist dabei die arbeitshypothetische Frage, ob sich die von Gemeinsinn abhängigen Gemeinwohlkonzepte verändern, wenn es zu Verän- derungen der Gemeinschaft(en) kommt, deren Wohl erstrebt werden soll. Es liegt nahe zu vermuten, daß sich, zumal in individualistischen Erlebnisgesell- schaften, Gemeinsinn umgekehrt proportional zur Größe politisch-sozialer Einheiten verhält – je größer die Zielgruppe, desto geringer könnte der Gemeinsinn ausfallen. Es könnte also ein Spannungsverhältnis zwischen Gemeinwohl und Gemeinsinn dergestalt bestehen, daß je stärker Gemeinwohl- postulate zur Aktivierung von Gemeinsinn bemüht werden und je anspruchs- voller diese ausfallen, desto mehr eine Erosion soziomoralischer Ressourcen, das heißt ein Rückschlag von Gemeinsinn in egoistische oder doch zumindest partikulare Nutzenmaximierung droht. In diesem Fall würde eine bestimmte Thematisierung der soziomoralischen Ressource Gemeinsinn bereits zu deren Verbrauch beitragen. Diese Überlegungen sind von aktueller Bedeutung so- wohl für den deutschen Vereinigungsprozeß und die europäische Einigung wie auch für die allgemeinen Globalisierungstendenzen und für Versuche, hinsichtlich völkerrechtlicher und ökologischer Erfordernisse ein universali- stisches Gemeinwohlverständnis zu entwickeln. Die internationalen Diskus- sionen um die Zukunft des Wohlfahrtsstaates und die Probleme fortschreiten- der wissenschaftlich-technischer Entwicklung erscheinen von hier aus ebenso in einem neuen Licht wie zivilisationsvergleichende Probleme, etwa des Ver- hältnisses zwischen Okzident und Orient beziehungsweise Asien. Arbeitskreis Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts

Wolfgang Klein, Wolf-Hagen Krauth Es gibt kein Wörterbuch der deutschen Sprache, das den Wortschatz unseres Jahrhunderts befriedigend darstellt. Das monumentale Grimmsche Wörter- buch berücksichtigt in seiner ersten Auflage die deutsche Sprache unseres Jahrhunderts fast nicht. Die Neubearbeitung beschränkt sich auf die Buchsta- ben A–F, und auch dieser Teil wird schwerlich vor dem Jahre 2010 vorliegen. Das „Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ (1964–1977) der Aka- demie der Wissenschaften bietet eine verdienstvolle, aber in vielem DDR- marxistisch geprägte und in den Textquellen beschränkte Darstellung. Das „Große Wörterbuch der deutschen Sprache“ des Dudenverlags (2. Auflage 1993–1995) ergänzt, berichtigt und ersetzt in Teilen das Berliner Vorgän- gerwerk; die Sprachentwicklung der ersten Jahrhunderthälfte bleibt aber in diesen wie in anderen, kleineren Wörterbüchern neueren Datums weitgehend im Dunkeln. Der unzureichende Stand der deutschen Wortschatzforschung fällt vor allem dann ins Auge, wenn man die Situation vergleichbarer Kultur- sprachen wie Französisch oder Englisch betrachtet. Er ist nicht nur ein Ver- säumnis der Forschung. Er behindert auch die Eignung unserer Sprache als Verkehrssprache für all jene, die sie als Muttersprache oder als Zweitsprache verwenden. Nicht zuletzt ist er ein Indiz für die mangelnde Fähigkeit, sich den Texten der Vergangenheit zu stellen und die Sprache dieser Texte als das Fundament der Gegenwartssprache zu begreifen.

1 Ziele Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts (DWDS) soll diesen unbefriedigenden Stand schrittweise überwinden. Es zeichnet sich durch vier Merkmale aus: Nutzung der neuesten Datentechniken Es wird sich von Anfang an die neue Datentechnik zunutze machen. Das Er- gebnis wird daher nicht einfach ein gedrucktes Wörterbuch sein, sondern ein digitales Wörterbuchsystem, aus dem zum einen gezielt bestimmte Informa- tionen online abgefragt werden können und aus dem sich zum anderen unter- schiedliche Wörterbücher zusammenstellen und nach Bedarf drucken lassen. Reicher Nutzerkreis Es soll für unterschiedliche Interessenten gut und leicht benutzbar sein – für Wissenschaftler verschiedener Disziplinen ebenso wie für Übersetzer, Jour- Berichtsjahr 286 nalisten, Werbetexter und alle anderen, die sich für die deutsche Sprache in- teressieren. Umfassende Datengrundlage Es wird sich nicht auf Werke aus der Schönen Literatur beschränken, sondern gleichberechtigt Texte aus den Massenmedien, aus populärwissenschaftlichen Darstellungen, der Werbung und schließlich der gesprochenen Sprache um- fassen. Wesentlich ist auch, daß die verschiedenen regionalen Spielarten des Deutschen umfassend berücksichtigt werden. Modularer Aufbau Es wird nicht wie ein konventionelles Wörterbuch „von A bis Z“ entwickelt, sondern in einzelnen Ausbaustufen. Dies macht es möglich, die Arbeit zu verschiedenen Zeiten zu unterbrechen oder sogar zu beenden, ohne daß damit das bis dahin Geleistete verloren wäre.

2 Digitalisierung

Mehr als andere sprachwissenschaftliche Arbeiten ist die lexikographische von den technischen Möglichkeiten bestimmt, die zur Ausarbeitung eines Wörterbuchs wie zu seiner Nutzung verfügbar sind. Traditionell waren dies Bleistift und Papier sowie der Zettelkasten auf der einen Seite, das gedruckte Buch mit alphabetisch geordneten Einträgen auf der anderen. In beiderlei Hinsicht hat die Datenverarbeitung in den letzten Jahren eine Fülle weiterer Möglichkeiten eröffnet, die zum Teil praktisch, zum Teil aber auch grund- sätzlich über das klassische Wörterbuch hinausführen. Grundlage für das DWDS ist, wie bei jeder lexikographischen Arbeit, ein re- präsentatives Textcorpus. In einem solchen Corpus treten uns die Wörter als flektierte „Wortformen“ entgegen. Sie lassen sich mit gängigen Programmen leicht auffinden, mit Kontext ausdrucken, zählen oder alphabetisch sortieren. Diese Information ist noch von begrenztem Wert, gleichwohl für manche Zwecke bereits hilfreich. Der weitere Nutzen hängt nun davon ab, welche zu- sätzlichen Informationen man mit den reinen Wortformen verknüpft. Solche Informationen betreffen beispielsweise die Aussprache ( „Hochlautung“ wie regionale Varianten) Angaben zu Wortklasse, Flexion, Rektion usw. die verschiedenen Bedeutungen in verschiedenen Kontexten Angaben über den Erstbeleg und über die etymologische Herkunft Angaben über sinnverwandte Wörter und viele andere. Ein Teil dieser Informationen läßt sich schnell und einfach automatisch erstellen (beispielsweise der Erstbeleg im Corpus oder statisti- AK Digitales Wörterbuch 287 sche Angaben). Andere bedürfen hingegen wie bisher der „Analyse per Kopf“; aber auch in diesen Fällen läßt sich die Arbeit mit den nunmehr ver- fügbaren technischen Möglichkeiten oft sehr erleichtern. Hinzufügen lassen sich auch Informationen, welche die Grenzen eines traditionellen Wörter- buchs überschreiten. So ist es leicht möglich (und auch beabsichtigt), akusti- sche Angaben einzubinden, d. h. nicht nur die Aussprache von Wörtern in Lautschrift anzugeben, sondern diese Wörter tatsächlich von Sprechern unter- schiedlicher regionaler Herkunft sprechen zu lassen und diese Aufnahme mit dem geschriebenen Wort zu verknüpfen, so daß sie sich jederzeit abspielen lassen. Der Nutzen etwa für den Zweitsprachunterricht liegt auf der Hand. Ebenso ist es möglich, Angaben über entsprechende Wörter in anderen Spra- chen hinzuzufügen, d. h. das einsprachige Wörterbuch zu einem zwei- oder gar mehrsprachigen Wörterbuch auszubauen. Je reicher diese Informationen, um so nützlicher ist das digitale Wörterbuch- system für die unterschiedlichsten Anforderungen. Allerdings können und müssen diese Informationen nicht alle sofort verfügbar sein. Sehr schnell soll ein digitales Wörterbuch von großer Vollständigkeit aber zunächst noch ge- ringer „Analysetiefe“ – d. h. mit nur wenigen der genannten Informationen – vorgelegt werden. Dies ist leicht zu bewerkstelligen, sofern die entsprechen- den Texte sowie einige komfortable Dienstprogramme verfügbar sind. An- schließend wird dann die Analyse im angedeuteten Sinne schrittweise voran- getrieben. Ein wesentlicher Aspekt des geplanten Projektes ist daher die Möglichkeit des modularen Aufbaus. Das DWDS ist ein Werk, das sich stän- dig weiterentwickeln, ausbauen und vertiefen läßt, das aber von Anfang an einen praktischen und wissenschaftlichen Nutzen hat. Zur praktischen Nutz- barkeit zählt auch, daß sich nach Bedarf „Papierversionen“ herstellen lassen, d. h. gedruckte Wörterbücher für spezielle Zwecke – etwa konventionelle alphabetische Wörterbücher, rückläufige Wörterbücher oder Synonymenlexika.

3 Nutzerkreis

Traditionelle wissenschaftliche Wörterbücher werden vor allem von Wissen- schaftlern selbst benutzt. Das liegt aber nicht daran, daß niemand sonst einen Bedarf an lexikographischer Information hätte. Journalisten, Übersetzer, Leh- rer, alle, die eine zweite Sprache erlernen, sind ebenso auf Wörterbücher an- gewiesen. Allerdings sind ihre Interessen gewöhnlich andere als die des Wis- senschaftlers, und so ist ihnen mit einem herkömmlichen wissenschaftlichen Wörterbuch nur selten geholfen. Das DWDS ist ein wissenschaftliches Wör- terbuch; seine Erarbeitung zählt zur Grundlagenforschung. Gleichwohl soll es 288 Berichtsjahr einen unmittelbaren praktischen Nutzen über den Kreis der Fachwissenschaftler hinaus entfalten. Nicht zuletzt soll es die wissenschaftliche Grundlage für die Entwicklung speziellerer ein- oder zweisprachiger Wörterbücher durch andere Forschungsstellen oder auch durch kommerzielle Verlage bereitstellen.

4 Breite des Wortschatzes

Traditionelle Wörterbucher berücksichtigen vor allem die Schöne Literatur – die Werke der „großen Schriftsteller“. Für die moderne Lexikographie gilt dies nicht mehr uneingeschränkt. Neuere Wörterbücher, vor allem solche, die für praktische Zwecke gedacht sind, beziehen selektiv auch andere Texte, etwa Zeitungsartikel, ein. Hauptquelle ist aber nach wie vor die Belletristik. Viele, wenn nicht gar die meisten produktiven Entwicklungen im Wortschatz liegen jedoch in anderen Bereichen – beispielsweise der Technik und der Wissenschaft, der Werbesprache, der Publizistik, der gesprochenen Alltags- sprache. Im DWDS soll daher der deutsche Wortschatz des 20. Jahrhunderts in seiner ganzen Breite dokumentiert werden. Der gesamte Datenbestand soll im Kern aus fünf Teilkorpora bestehen: A. Schöne Literatur: darunter wird nicht nur die „hohe Literatur“ verstanden, sondern auch die Unterhaltungsliteratur; unter dem Aspekt eines breiten Nutzer- kreises sind Konsalik und Höber nicht minder wichtig als Grass und Seghers. B. Journalistische Prosa: hier ist an die großen überregionalen Tages- und Wo- chenzeitungen gedacht, aber auch an einige regionale Blätter, die unter lexiko- graphischen Aspekten oft besonders interessant sind; weiterhin an Magazine und Illustrierte, unter Einschluß der „gelben Presse“ und von Jugendzeitschriften. C. Fachprosa: hier ist vorgesehen, aus einer Reihe von Fachgebieten, von Philosophie und Jurisprudenz, über Medizin und Theologie bis zu Chemie, Physik und Mathematik, eine Reihe von maßgeblichen Texten dieses Jahr- hunderts aufzunehmen. D. Gebrauchstexte: dies ist eine Gruppe von Texten, die in der Wörterbuch- arbeit nur selten berücksichtigt werden – Gebrauchsanweisungen, Beipack- zettel, Theaterprogramme, Werbetexte. Ob man den Wortgebrauch dieser Texte schön findet oder nicht – nicht wenige Wörter des gegenwärtigen Deutsch entstammen der Sprache der Werbung, und eine Dokumentation des deutschen Wortschatzes, die dies nicht angemessen berücksichtigt, ist in ih- rem Gebrauchswert eingeschränkt. E. (Transkribierte) Texte gesprochener Sprache: Ausgangspunkt jeder Spra- che ist das gesprochene, nicht das geschriebene Wort. Die alltäglich gespro- chene Sprache ist nach wie vor Quell und Träger vieler sprachlicher Ent- AK Digitales Wörterbuch 289 wicklungen. Dennoch beruhen nahezu alle herkömmlichen Wörterbücher auf der geschriebenen Sprache. Das hat vor allem praktische Gründe, haben wir doch kaum Aufzeichnungen von gesprochener Sprache aus der Vergan- genheit. Inzwischen gibt es umfangreiche Corpora gesprochener Sprache – Alltagsgespräche, Fernsehdiskussionen, Dialektaufnahmen und viele andere. Sie in ein digitales Wörterbuchsystem einzubeziehen, ist nicht bloß eine Frage der Vollständigkeit, sondern unabdingbar, wenn die aus vielen Wörterbü- chern vertrauten Kennzeichnungen als „umgangssprachlich“, „regional“ und ähnliche über die bloße Intuition des Lexikographen hinaus eine wissen- schaftliche Grundlage haben sollen.

5 Arbeitsschritte und Zusammenarbeit

Das Grimmsche Wörterbuch zu vollenden, hat mehr als ein Jahrhundert er- fordert; so lange war es auch für die Wissenschaft nur von begrenztem Wert. Man möchte dies für eine Ausnahme halten. Indes sind die Zeithorizonte bei vielen anderen lexikographischen Großvorhaben kaum anders. Das DWDS ist kein „Langzeitvorhaben“. Es soll sehr schnell allen Benutzern verfügbar sein – freilich bei zunächst noch eingeschränkter „Funktionalität“. Im Laufe der Zeit – und je nach verfügbaren Mitteln – kann es systematisch für die oben skizzierten verschiedenen Zwecke ausgebaut werden. Dies erlaubt ein sehr flexibles Vorgehen. Insbesondere ist es nicht erforderlich, viele hochspeziali- sierte Mitarbeiter auf lange Jahre hinaus zu binden, da sich die einzelnen Aufgaben durch Experten unterschiedlicher Art und mit unterschiedlichem Aufwand bearbeiten lassen. Unabdinglich ist jedoch die Zusammenarbeit mit einer Reihe anderer Ein- richtungen. Dazu zählen die entsprechenden akademischen Forschungsstätten in Österreich und der Schweiz, vielleicht auch in anderen Ländern, in denen Deutsch gesprochen wird; weiterhin andere – kommerzielle wie wissen- schaftliche – Stellen, die sich mit lexikographischen Fragen befassen; und schließlich die Vertretungen jener Gruppen, die als Nutzer ein Interesse an einem umfassenden wissenschaftlichen Wörterbuch der deutschen Sprache in unserem Jahrhundert haben.

6 Stand des Unternehmens

Die angestrebte Bildung eines Kuratoriums für das Vorhaben ist mit seiner Konstituierung im Juli des Jahres erfolgreich abgeschlossen worden. Es gehö- ren dem Kuratorium an: Hans Magnus Enzensberger, Wolfgang Frühwald, 290 Berichtsjahr

Gottfried Honnefelder, Wolf Lepenies, Christian Meier, Johannes Rau, Richard von Weizsäcker und Dieter E. Zimmer. In Gesprächen wurden bis- lang vor allem Konzepte für eine PR-Kampagne sowie die Einwerbung von Projektmitteln von privaten Geldgebern besprochen.

Auf großen Widerhall ist das Kooperationsangebot des Präsidenten in der Schweiz gestoßen. In einem Gespräch, an dem der Präsident und der General- sekretär der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaf- ten sowie ein Vertreter des Schweizerischen Nationalfonds für Germanistik teilgenommen haben, wurde vereinbart, daß die Schweiz zwei Kollegen in den Arbeitskreis der BBAW delegiert. Im Rahmen eines Symposiums zu Be- ginn des kommenden Jahres soll in der Schweiz die Corpus-Diskussion ge- führt und ein Vorschlag erarbeitet werden. Schließlich wird zur Unterstützung des Vorhabens im Lande ein eigenes Kuratorium gebildet. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften hat bereits zu Beginn des Jahres zwei Vertreter in den BBAW-Arbeitskreis delegiert.

Eine detaillierte Corpusauswahl wurde vereinbart und liegt vor. Sie wird weiter vervollständigt. Im Hinblick auf die österreichischen und schweizeri- schen Anteile geschieht dies in Kooperation mit den Partnerakademien.

Um der Öffentlichkeit die Möglichkeiten und Arbeitsweise eines digitalen Wörterbuchsystems demonstrieren zu können, wird eine Demonstrations-CD vorbereitet. Sie soll im ersten Halbjahr 1999 vorführbereit sein. Hierfür ist ei- ne Kodierung des Corpus in SGML/TEI erforderlich. Bis Ende Februar 1999 werden 10 Millionen laufende Wörter in etwa 20.000 Dokumenten kodiert sein. Durch eine Kooperation mit dem Institut für maschinelle Sprachverar- beitung (IMS, Stuttgart) werden den SGML/TEI kodierten Texten zusätzlich Lemmatisierungsinformationen und Part-of-Speech Informationen hinzuge- fügt. Weitgehend fertiggestellt ist die Abfrage-Software, die aus einem Indexierer für SGML/TEI Dokumente und einer Schnittstelle zu einer graphischen Be- nutzeroberfläche besteht. Die für die Demo-CD notwendige Optimierung der Abfragezeiten ist für die in den Spezifikationen angegebenen Funktionen im- plementiert. Darüber hinaus wurde der Prototyp einer graphischen Benutzer- oberfläche dem Konvent der Akademie im Juni 1998 vorgeführt. Die Verfei- nerung dieses Prototypen ist derzeit in Bearbeitung. Aufgrund der Gespräche mit Kuratoriumsmitgliedern und den potentiellen Nutzergruppen des Digitalen Wörterbuchs hat sich die Bedeutung der De- monstrations-Software bzw. CD-ROM weiter erhöht. Die Entwicklung einer AK Digitales Wörterbuch 291 in Funktionsumfang und in Oberfläche öffentlichkeitswirksamen Demonstra- tions-Software ist daher von großer Bedeutung für die Einwerbung von Mit- teln für das Projekt geworden. Zur anvisierten Erweiterung des Funktionsumfanges zählen insbesondere: N Die Integration von Text und Sprache (sound-linking): Auf dem Wege der Kooperation werden die vorhandenen technischen Ressourcen des MPI- Nijmegen genutzt, um transkribierte sound-files abfragbar zu machen. N Die Integration von sogenannten parallelen Texten, also Texten mit Über- setzungen in andere Sprachen. Die Einbindung dieser Textsorte ist für die Unterstützung von Übersetzern von besonderer Bedeutung, da man mit Hilfe dieser Texte einen besonders reichhaltigen Zugang zu Verwendungen von Wörtern oder Ausdrücken und deren Übersetzungen erhält. N Die Integration von online Statistiken: In Volltext-Datenbanken ist die Integration von Statistik in der Regel nur offline möglich. So hat bei- spielsweise eine Kollokationsberechnung mit dem Cosmas-System auf ei- nem Unix-Rechner bis zu 4 Stunden gedauert (LDV-Bericht 96, Institut für deutsche Sprache). Für Demonstrationszwecke müssen einfache Häufig- keiten über Zeitreihen, häufige Subcorpora daher vorcompiliert werden, um im Bedarfsfall zur Berechnung von Statistiken daher online verwendet werden zu können. N Die Integration von semantischen Deskriptoren: Derzeit können einige Sy- steme Volltextrecherchen auf Part-of-Speech getaggten Texten anbieten. Für den Demonstrator wird daher ein besonderer zusätzlicher Wert darin bestehen, daß allen einfachen Nomina und den eindeutig zerlegbaren Komposita semantische Klassen zugeordnet werden. Damit wird man im Demonstrationscorpus nach semantischen Nomina fragen können. Diese Klassifikation ist derzeit für die deutsche Sprache nur am CIS-München vorhanden, und wird als Dienstleistung erworben. N Die Integration von über 12 großen deutschsprachigen Zeitungen. Die Ar- chivierung einer repräsentativen Untermenge dieser Zeitungen und Zeit- schriften für wissenschaftliche Zwecke wird angestrebt, um die mögliche Vielfalt des künftigen digitalen Corpus zu demonstrieren. 292 Berichtsjahr

S. 292 VAKAT Arbeitskreis Frauen in Akademie und Wissenschaft

Lorraine Daston, Theresa Wobbe

Einleitung

Am 30. November 1899 wurde Marie Elisabeth Wentzel, geb. Heckmann (1833–1914), durch eine Wahl mit 18 weißen und 3 schwarzen Kugeln in der physikalisch-mathematischen Klasse zum Ehrenmitglied der Preußischen Aka- demie der Wissenschaften vorgeschlagen und am 21. Dezember vom Plenum gewählt. Seit ihrer Gründung nahm die Akademie zum dritten Mal eine Frau in den Kreis der gelehrten Männer auf. Nach dem Ehrenmitglied Katharina II. (10. September 1767) und dem Auswärtigen Mitglied Herzogin Juliane Giovane (16. Januar 1794) wurde mit Elise Wentzel am Ende des 19. Jahrhunderts erstmals eine bürgerliche Frau in die Berliner Akademie gewählt. Elisabeth Wentzel gründete 1894 zum Gedenken an ihren 1889 verstorbenen Mann, Baurat Hermann Wentzel, und ihren 1878 verstorbenen Vater, Geh. Kommerzienrat Carl Justus Heckmann, die Wentzel-Heckmann Stiftung für wissenschaftliche Unternehmungen der Akademie. Die Witwe stiftete der Akademie die beachtliche Summe von 1,5 Mio. Goldmark. Anläßlich der 200-Jahrfeier der Akademie schlugen Mitglieder der Jubiläums-Kommission daher vor, Frau Wentzel als Ehrenmitglied aufzunehmen. Einige gaben indes gegen die Wahl der Mäzenin zu bedenken, man müsse sich klar darüber sein, „daß Ehrenmitglieder das Recht hätten, an den Sitzungen der Akademie teil- zunehmen sowie bei den öffentlichen Sitzungen in den Reihen der Akademie Platz zu nehmen und ,sicherlich habe bei Festsetzung der Statuten der Gedan- ke ferngelegen, daß Frauen Mitglieder der Akademie werden könnten‘“. Dar- aufhin wurde das Sekretariat beauftragt, „die Wahl von Frauen zu Mitglie- dern der Akademie im allgemeinen auf ihre statutenmäßige Zuverlässigkeit zu prüfen“.1 Bei der Prüfung stellte sich heraus, daß es in den Statuten keine formalen Einschränkungen gab. Es ist also anzunehmen, daß es sich hier um ein kulturelles Selbstverständnis dieser Zeit handelt, Frauen nicht in die In- stitution gelehrter Männer aufzunehmen. Um die Jahrhundertwende hatte die- se Vorstellung weit über die Akademie hinaus auch in anderen Bereichen des Wissenschaftssystems große Überzeugungskraft.

 Dunken, G.: Zur Geschichte der akademischen Stiftungen – Die Wentzel- Heckmann-Stiftung. In: Monatsberichte der Deutschen Akademie der Wissen- schaften zu Berlin, Bd. 2, H. 10, 1960, S. 637–643, hier S. 641. 294 Berichtsjahr

1 Ziel des Arbeitskreises

Die Wissenschaftsforschung hat sich bislang mit der Einbeziehung von Frau- en in die Preußische Akademie der Wissenschaften, mit den Leistungen von Frauen und der Wechselwirkung von Akademie und Wissenschaft in einer Geschlechterperspektive nicht befaßt. Der Arbeitskreis Frauen in Akademie und Wissenschaft will sich dieses Forschungsdesiderates annehmen. Ziel des Gesamtvorhabens ist es, im Zusammenhang mit den Jubiläumsfeierlichkeiten der Akademie im Jahr 2000 eine internationale Konferenz zum Thema Frauen in Akademie und Wissenschaft durchzuführen. Die Veranstaltung soll einer breiten interessierten Öffentlichkeit erstmals die Akademiegeschichte in einer Frauen- und Geschlechterperspektive vergegenwärtigen und den Blick auf die Verbindung von Wissenschaft und Gesellschaft am Ende dieses Jahrhunderts erweitern. Ausgangspunkt der Überlegungen für die Konferenz bilden zwei Befunde. (1) Im Rahmen der Akademie- und Wissenschaftsgeschichte besteht eine hoch- gradige Koppelung von Männlichkeit und Wissenschaft, die bis in die jüngste Zeit eine kulturelle Selbstverständlichkeit dargestellt hat. (2) Im Wissen- schaftssystem, insbesondere in den Spitzenpositionen, sind Frauen und Män- ner ungleich vertreten; diese Asymmetrie wurde historisch trotz der Pluralität von Organisationen, lokaler Varianz und kultureller Differenz durchgehalten. Die geplante Konferenz fragt daher zum einen nach der Verschränkung von Wissenschaft und Männlichkeit, zum anderen nach den Zusammenhängen, durch welche diese Koppelung ihre intellektuelle Überzeugungskraft und ihre strukturbildende Wirksamkeit erhalten konnte. Das Gesamtkonzept rückt hierbei die Arbeitsgeschichte und Arbeitsorganisation der Wissenschaft in den Mittelpunkt. Diese Problemformulierung soll der Akademie im Schnittpunkt von Ge- schlechter- und Wissenschaftsforschung einen innovativen Beitrag zur The- matisierung der neuzeitlichen Wissenschaft ermöglichen. Für die Schließung bestehender Forschungslücken ist die Durchführung einiger zentraler For- schungsprojekte erforderlich, die die Entwicklung eines interpretativen Kon- zepts ermöglichen.

2 Fragestellungen und Untersuchungsbereiche des Gesamtvorhabens

Den Bezugspunkt für das Gesamtvorhaben des Arbeitskreises bildet die un- gleiche und ungleichzeitige Einbeziehung der Geschlechter in das Wissen- schaftssystem. Das Forschungsvorhaben orientiert sich an den strukturellen AK Frauen in Akademie und Wissenschaft 295

Bedingungen, die die wissenschaftlichen Karrieren von Frauen und Männern seit dem frühen 18. Jahrhundert bis zum Ende des 20. Jahrhunderts prägten. Aufgrund dieser Forschungsperspektive sind Fragen nach den informalen Be- ziehungen in der Wissenschaft und dem strukturellen Wandel von Familie, Beruf und Wissenschaft, insbesondere im Hinblick auf eine Arbeitsgeschichte der Wissenschaft, leitend: Wie waren Frauen in der Vergangenheit an wissen- schaftlicher Arbeit beteiligt, und in welcher Weise sind sie gegenwärtig in die Wissenschaften einbezogen? Zum einen geht es um die Unsichtbarkeit von Ehefrauen und Töchtern als Gehilfinnen, Rechnerinnen, Assistentinnen oder Übersetzerinnen, also um Arbeiten, die wissenschaftsgeschichtlich als Lei- stungen zumeist nicht repräsentiert sind; zum anderen interessieren die for- malen Positionen von Frauen, die oft im unteren Segment der Arbeitshierar- chie angesiedelt sind und die bislang für Deutschland in den Einzeldisziplinen und vor allem auch in der Geschichte der Berlin-Brandenburgischen Akade- mie nicht erforscht wurden. Aufgrund des Interesses an strukturellen Bedingungen befaßt sich das Ge- samtvorhaben weniger mit biographischen Studien einzelner Wissenschaftle- rinnen. Den gemeinsamen Bezugsrahmen für die Forschungsprojekte des Ar- beitskreises bilden vielmehr Fragestellungen zur Arbeitsorganisation der Wissenschaften in der Moderne: Wie gliedert sich die wissenschaftliche Ar- beit nach Aufgaben- und Zuständigkeitsbereichen auf, und in welcher Weise ist diese Differenzierung mit einer Veränderung von Wissensformen und -typen verbunden? Wie ist die wissenschaftliche Arbeit nach Ort und Raum organisiert? Wie differenziert sie sich nach Kommunikationsräumen und Rollen? Wer kann und darf welche Art der wissenschaftlichen Arbeit an wel- chem Ort durchführen? Warum wurde eine bestimmte Form der wissen- schaftlichen Arbeit als Frauenarbeit oder als Männerarbeit betrachtet, und wie entstanden Kriterien, mit denen das Prädikat „wissenschaftlich“ be- stimmten Arbeiten eher als anderen zugesprochen wurde? Sind diese ge- schlechtsspezifischen Zuständigkeiten und ihre Repräsentation auf bestimmte Disziplinen verteilt, und wie unterscheiden sich Disziplinen und Organisatio- nen im Hinblick auf die soziale Integration der Arbeit von Frauen und Män- nern? Eine solche Problemformulierung soll einen Beitrag zu der Frage lei- sten, wie der Differenzierungsprozeß in der Wissenschaft mit der Reproduktion und Stabilisierung von Geschlechterrollen verknüpft ist, und welche Korre- lation zwischen Funktionsteilung und Ungleichheit besteht. Da das Vorhaben nur eine kurze Laufzeit umfaßt und zudem einen Zeitraum behandelt, in dem die Wissenschaft und die Geschlechterordnung einen erheblichen Wandel durchliefen, ist eine Auswahl von Fallstudien notwendig, die Aufschluß über Sequenzen dieses strukturellen Wandels geben. 296 Berichtsjahr

Im 17. und 18. Jahrhundert befand sich der Ort der neu entstehenden experi- mentellen Forschung im privaten Raum des Hauses. Laboratorium und Woh- nung waren am gleichen Ort. Zwar wurden Experimente bereits öffentlich demonstriert, die Arbeit des experimentierenden Forschers fand indes im pri- vaten Raum statt. Die Tätigkeit der Frauen in der Wissenschaft hing von ihrer sozialen Stellung ab. Während adelige Frauen eher in den philosophisch ori- entierten Zweigen wie der Mathematik hervortraten, arbeiteten Frauen aus Handwerkerfamilien eher in den empirisch ausgerichteten Gebieten. Insbe- sondere die handwerkliche wissenschaftliche Arbeit erfolgte häufig im Fami- lienverband bzw. im Haushalt; neuere Arbeiten sprechen in diesem Zusam- menhang von family firms. Ehefrauen und Töchter beobachteten den Sternenhimmel und fertigten Kalender an. Im 19. Jahrhundert verlagerten sich Wissenschaft, Experiment und Labor in den neu entstehenden öffentlichen Raum der modernen Universität, wo nun auch die Formalisierung und Kanonisierung der Ausbildung stattfand. Die Verschiebung in den öffentlichen Raum ging einher mit der Formalisierung von Kommunikation und Ausbildung, d. h. mit der Entwicklung von Fach- sprachen und Methoden, deren Übermittlung nicht mehr an die face-to-face- relation gebunden war, sondern unabhängig von Person und Ort auf formalen Übereinkünften beruhte. Die Professionalisierung und Spezialisierung von Ausbildung und Forschung förderte diesen Prozeß der Formalisierung; hierzu zählte in Deutschland seit den 1830er Jahren die Etablierung von Seminaren in den Philologien sowie den Historischen- und Staatswissenschaften und die Entwicklung von Experimentalvorlesungen sowie Labors in den Naturwis- senschaften. Im 19. Jahrhundert bildete sich ein forschungsbezogenes Wissenschaftssy- stem heraus, das durch die Entstehung der Disziplinen und deren Institutio- nalisierung bestimmt war. Diese Formation der modernen Wissenschaft weist Parallelen zu dem bereits gut erforschten ökonomischen Wechsel vom Haus- halt zur Fabrik als Einheit der Produktion auf. Denn zur gleichen Zeit gaben Wissenschaftler ihre Forschungen zu Hause und ihre privaten Sammlungen von Instrumenten und Naturalia für Laboratorien und Universitätsinstitute auf. Früher hatten Ehefrauen und Töchter an der häuslichen Organisation der Wissenschaft als Assistentinnen teilgenommen, später wurden sie von öffent- lichen Arbeitsplätzen ferngehalten. Der Arbeitskreis verfolgt das Ziel, hier zwei Bereiche der historischen Forschung aufeinander zu beziehen, nämlich die Entstehung des Wissenschaftlers und die Herausbildung der Geschlechter- rollen im 19. Jahrhundert. In Berlin erweisen sich die ersten Dekaden des 19. Jahrhunderts für die Untersuchung dieser geschlechter- und wissen- schaftsgeschichtlichen Umbrüche als besonders aufschlußreich. Neben der AK Frauen in Akademie und Wissenschaft 297

Akademie und der neu gegründeten Universität entstanden eine Vielzahl von Kommunikationspunkten wie wissenschaftliche Vereine, Salons, Privatvorle- sungen und andere, die unterschiedliche Grade der Formalisierung und eine Partizipation von Frauen aufwiesen. Die Professionalisierung und die zunehmende Dominanz der Universitäten als institutioneller Kontext von Wissenserzeugung und -generierung waren im größeren Gesellschaftszusammenhang in komplexer Weise mit der Aufglie- derung der öffentlichen und privaten Sphäre verknüpft. Frauen konnten zwar weiterhin im familiären Bereich wissenschaftlich tätig sein, doch hatten sie keinen Zugang zum Wissenschaftssystem. Darüber, wie der Ausschluß der Frauen von dem öffentlichen Bereich in Deutschland erfolgte, liegen bislang keine detaillierten Untersuchungen vor. Eine Beschreibung dieses Prozesses der Vermännlichung des Wissenschaftssystems steht noch aus. An der Wende zum 20. Jahrhundert wurde der formale Ausschluß der Frauen aufgehoben und die Binnendifferenzierung und Arbeitsweise der Wissen- schaft änderten sich. Daher tritt die Frage nach der Bedeutung von Organisa- tion und Disziplin für die Zugangschancen von Frauen zunehmend in den Mittelpunkt. Es liegen hierzu wohl Studien über die Vereinigten Staaten vor, für Deutschland stellt dieser Fragekomplex bislang ein Forschungsdesiderat dar. Es existieren keine empirischen Studien, die für das 20. Jahrhundert sy- stematisch und in komparativer Perspektive (Disziplin, Organisation, natio- naler Kontext) die Positionen von Wissenschaftlerinnen untersuchen. Aus diesem Grunde beabsichtigt der Arbeitskreis für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Projekt, das die Frage von Disziplinspezifik, Arbeitsor- ganisation und Kommunikation in einer komparativen Perspektive untersucht. Ein zeitlich knapp bemessenes Forschungsprojekt wird diese Themenbereiche kaum erschöpfend abdecken können. Gleichwohl hofft der Arbeitskreis, durch die Kombination von Konferenz- und Forschungsvorhaben das Pro- blemfeld Frauen in Akademie und Wissenschaft in der Weise zu rekonzep- tualisieren, daß ein interpretativer Rahmen zur Verfügung gestellt wird als Ausgangspunkt für größere Forschungsvorhaben.

3 Umsetzung der leitenden Fragestellungen

Bei der Umsetzung der Fragestellungen ist der Arbeitskreis zweigleisig vor- gegangen. Zum einen sollen die Einzelprojekte Forschungsfragen bearbeiten und Desiderate beheben, um das Gesamtkonzept Wissenschaft als Arbeitssy- stem zu fundieren und material zu präzisieren. In der ersten Arbeitsphase hat die Quellenerschließung bereits ergeben, daß es gute Gründe gibt, die Hin- 298 Berichtsjahr weise auf empirische Grundlagen weiter zu verfolgen, zumal die Erschlie- ßung zeigt, daß insbesondere auch im Archivbestand der Berlin-Branden- burgischen Akademie der Wissenschaften ein reiches Quellenmaterial für die Analyse der informalen und formalen Beziehungen in der Wissenschaft zu bergen ist. Bereits die ersten Ergebnisse bestätigen, daß die vom Arbeitskreis gewählte Perspektive auf Wissenschaft als Arbeitssystem im Bereich der Ge- schlechter- und Wissenschaftsforschung einen vielversprechenden Zugang darstellt, der bislang auch im Hinblick auf die Akademiegeschichte noch nicht systematisch verfolgt worden ist. Es hat sich als nützlich erwiesen, die laufenden Einzelvorhaben in Form von Forschungsstipendien durchzuführen und sie durch flankierende Werkverträge zu ergänzen und neue Projekte durch Literatur- und weitere Recherchen vorzubereiten. Zum anderen führte der Arbeitskreis im Dezember 1998 eine Vorkonferenz durch, auf der die ersten Forschungsergebnisse sowie das Gesamtkonzept mit Experten und Expertinnen diskutiert wurden. Die Konferenz trug zur Wei- chenstellung der Einzelprojekte und zum weiteren Ausbau des Gesamtvorha- bens bei. Die konzeptionelle Arbeit von Frau PD Dr. Theresa Wobbe wird sich im Jahre 1999 vor allem darauf konzentrieren, die Fragestellung des Gesamtvorhabens mit den Ergebnissen der Einzelstudien zu verbinden. Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage, wie sich die Differenzierung moderner Wissenschaft als Arbeitssystem und die Reproduktion von Geschlechterrollen unter systematischen Gesichtspunkten fassen lassen.

3.1 Forschungsvorhaben

Das Projekt über die Familie Kirch (Dr. Monika Mommertz) untersucht über zwei Generationen (1700–1774) die für die Brandenburgische Akademie tä- tige Astronomen-Familie Kirch. Die Bestände im Archiv der Berlin-Branden- burgischen Akademie der Wissenschaften werden in diesem Projekt erstmals im Hinblick auf die Leistungen der Frauen der Kirch-Familie erforscht. Die erste Forschungsphase führte bereits zu aufschlußreichen Entdeckungen: Weit länger als man bisher annahm, waren die weiblichen Mitglieder der Familie Kirch für die Berliner Societät der Wissenschaften tätig. Die Tochter Christine hatte das Kalenderamt der Societät inne und war somit maßgeblich für die

2 Vgl. die ausführliche Darstellung des Archivmaterials sowie der ersten Ergebnisse der Forschungsprojekte in: Tätigkeitsbericht des AK Frauen in Akademie und Wissenschaft an den Konvent der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wis- senschaften 27. 11. 1998. AK Frauen in Akademie und Wissenschaft 299 auf dem königlichen Kalendermonopol basierende Finanzierung der Gesell- schaft verantwortlich. Die Untersuchung der geschlechtsspezifischen Ar- beitsteilung in der Kirch-Familie, insbesondere in bezug auf die Organisation und Topologie der Observation, ergab, daß die Praxisfelder des Haushaltssy- stems und der Akademie Geschlecht und Wissenschaft unterschiedlich regu- lierten. Es ist beabsichtigt, in der zweiten Forschungsphase zu untersuchen, ob der Fall der Familie Kirch eine Ausnahme darstellt und Vergleiche zur Pharmazie und Botanik vorzunehmen. Das Projekt über die Einbeziehung von Frauen in die Unternehmungen der Akademie (1890–1949) erforscht die Leistungen von Frauen in den Lang- zeitunternehmen der Akademie (Petra Hoffmann). Erstmals wird hier in einer akademie- und geschlechtergeschichtlichen Perspektive das Innenleben der Unternehmungen, d. h. der organisatorische Aufbau, die Stellen- und Tätig- keitsstruktur, das Forschungshandeln, untersucht. Ergebnisse der ersten Ar- beitsphase zeigen, daß die Unterscheidung von mechanischer und wissen- schaftlicher Arbeit, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts am Anfang der Unternehmungen steht, für die Stellen- und Tätigkeitsstruktur der Ge- schlechter wirksam wurde. Im kommenden Jahr sollen durch einen Vergleich der naturwissenschaftlichen Akademie-Unternehmungen mit den naturwis- senschaftlichen Instituten der Berliner Universität und den Kaiser-Wilhelm- Instituten im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts die Tätigkeiten und die be- ruflichen Aufstiegschancen von Frauen untersucht werden. Die Frauen, die nach 1900 in die Unternehmungen einbezogen wurden, lassen sich in den Unternehmen Tierreich und Nomenclator nach drei Gruppen, nämlich bibliographische Hilfsarbeiterinnen, Studentinnen und Wissen- schaftlerinnen, Ehefrauen und Töchter, unterscheiden. Das Forschungsprojekt wurde durch einen Werkvertrag über die Orientalische Kommission (Dr. Ger- dien Jonker) und über das Deutsche Wörterbuch (Leonore Martin) ergänzt, um Aufschluß darüber zu erhalten, welche Unterschiede die naturwissen- schaftlichen und geisteswissenschaftlichen Unternehmungen in der Tätig- keitsstruktur aufweisen. Vorläufig ist als Ergebnis festzuhalten, daß bei der Einbeziehung von Frauen viele Parallelen in der Arbeitsform und in der Posi- tion bestanden, d. h., Funktionsteilung und geschlechtsspezifische Asymme- trie miteinander verknüpft waren. Das Einzelprojekt über die Kulturelle Umwelt der Wissenschaft in Berlin er- forscht, welche Bedeutung Frauen in informalen Kreisen und Kommunikations- gemeinschaften hatten, wie sie sich in zahlreichen gelehrten Gesellschaften, Vereinen und Salons um 1800 konstituierten (Ina Lelke). Die Frage ist, wel- che Position Frauen innerhalb der entstehenden community of science ein- nehmen konnten, bevor diese sich im späteren Teil des Jahrhunderts abschloß 300 Berichtsjahr und als männlich definierte. Die Forschungsarbeit konzentrierte sich in der ersten Phase auf die Netzwerke um Bettina von Arnim. Das Netz zwischen Bettina von Arnim, den Gebrüdern Grimm und den Junghegelianern wurde unter dem Gesichtspunkt von Wissenschaftsauffassung und Wissenschafts- politik erforscht. Bettina von Arnim erreichte, daß die Akademie die Arbeiten am Grimmschen Wörterbuch absicherte. Damit wurde der Grundstein für ei- nes der ersten Langzeitvorhaben der Akademie gelegt. Sie unterstützte außer- dem den Formationsprozeß der deutschen Philologie, da sie den Kontakt un- ter den ersten Germanisten stabilisierte und die organisatorische Infrastruktur des Wissensgebietes ergänzte. Das spiegelte sich in ihrer Vermittlung zwi- schen den Grimms und dem Literatursammler Meusebach, wie auch in ihrem Einsatz für die Bibliothek Meusebachs wider. Im kommenden Jahr sollen weitere Netzwerke von Frauen in Berlin untersucht werden. Dieses Projekt wurde durch einen Werkvertrag (Dr. Gudrun Wedel) über Wissenschaft bei Autobiographinnen im 19. Jahrhundert ergänzt. Hierfür wurden Werke von Autobiographinnen im Hinblick auf die informalen Be- ziehungen zwischen Familie und Wissenschaft sowie die wissenschaftlichen Tätigkeiten im familiären Bereich untersucht. Das Forschungsprojekt Herausbildung der Technischen Assistenz untersucht die Frage, wie die disziplinäre Binnendifferenzierung um 1900 Zugangsmög- lichkeiten für Frauen erhöhte (Dr. Britta Görs). Hiermit soll die strukturelle Verbindung von Wissenschaftsentwicklung und Funktionsteilung in einer Geschlechterperspektive untersucht werden. Die Chemie ist ein interessantes Gebiet für diese Fragestellung, da sie die Vorreiterin der Laborentwicklung sowie eine Disziplin mit hoher anwendungsbezogener und industrieller Ori- entierung ist. Außerdem arbeiteten Frauen in verschiedenen Segmenten als Technische Assistentinnen und Chemikerinnen in unterschiedlichen Organi- sationen. In einem ersten Schritt wurde zunächst der Wandel der Chemie um die Jahr- hundertwende im Hinblick auf Forschungsentwicklung und neue berufliche Tätigkeitsfelder für Frauen ausgewertet. Im Zuge der Expansion und Ausdif- ferenzierung der Forschungstätigkeiten entstanden neue und auf lange Zeit nicht standardisierte Tätigkeitsfelder: die der Laborantin, Chemotechnikerin, Chemisch-technischen Assistentin. Im kommenden Jahr sollen zwei mögliche Institutionenfelder näher betrachtet werden, nämlich Gewerbebetriebe und die Kaiser-Wilhelm-Institute. Durch weitere flankierende Untersuchungen wurden Fragestellungen des Ar- beitskreises präzisiert und Vorhaben vorbereitet. Eine archivalische Recher- che zu Frauen in der Botanik des 18. Jahrhunderts bildet die Vorarbeit zur Planung eines Projekts über den Anteil von Frauen an der Pflanzenillustration AK Frauen in Akademie und Wissenschaft 301

(Kärin Nickelsen). Eine Literaturrecherche zu Labor, Wissenschafts- und Ge- schlechterforschung im 19. Jahrhundert prüfte die Frage, welche Studien für die soziale und räumliche Dimension der Wissenschaft als Arbeitssystem vorliegen (Annemarie Lüchauer). Mit Hilfe zweier Werkverträge wurde ein Forschungsprojekt über Frauen in der Biologie vorbereitet: Eine sekundärana- lytische Auswertung statistischer Daten ausgewählter Länder untersuchte das Ausmaß nationaler Unterschiede in der Verteilung von Frauen auf Dis- ziplinen (Annemarie Lüchauer). Eine Erhebung über Wissenschaftlerinnen in der Biologie nach 1945 in Deutschland erforschte, welche Trends in der Verteilung von Wissenschaftlerinnen über die Sub- und Hybriddiszipli- nen bestehen (Petra Gödecke). Die Ergebnisse beider Recherchen zeigen, daß für die Erforschung von Frauen im Wissenschaftssystem am Ende des 20. Jahrhunderts Disziplin und Organisation wichtige Variablen dar- stellen.

4 Vorkonferenz

Die Vorkonferenz Frauen in Akademie und Wissenschaften fand vom 12. bis 13. Dezember 1998 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen- schaften statt. Die Veranstaltung sollte die Anlage der Forschungsprojekte, die ersten Ergebnisse und die Hypothesen sowie die Entwicklung des kon- zeptionellen Rahmens diskutieren. Aus diesem Grunde bemühte sich der Arbeitskreis frühzeitig um die Teilnahme internationaler Experten und Ex- pertinnen auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Geschlechterforschung. Ein Teil der Veranstaltung bestand darin, die Einzelprojekte der Nachwuchswis- senschaftlerinnen von Experten und Expertinnen kommentieren zu lassen und auf dieser Grundlage Tragfähigkeit und Zuschnitt der Einzelforschung im Hinblick auf ihre Fortsetzung zu diskutieren. Ein anderer Teil hatte den Zweck, durch Vorträge von Senior-Wissenschaftlerinnen methodische und systematische Aspekte des Gesamtkonzepts zu erörtern und zu präzisieren. Das Instrument der Vorkonferenz hat sich als lohnend erwiesen. Die Projekte erhielten weiterführende Hinweise zum Verhältnis von Fragestellung und Methode, von Material und Systematik. Für den konzeptionellen Rahmen er- gaben sich vor allem zwei Gesichtspunkte: (1) Die Methode des Vergleichs (Disziplin, Organisation, Lokalität) soll auf der Ebene der Einzelvorhaben weiter verfolgt und für die Konzeption auch unter Einbeziehung des histori- schen Vergleichs eingesetzt werden. (2) Die einzelnen Sequenzen des struktu- rellen Wandels, die in den Projekten erforscht werden, sollen durch einen analytischen Rahmen aufeinander bezogen werden. Unter dem Gesichtspunkt 302 Berichtsjahr der longue durée wären hierfür etwa Fragen nach dem Verhältnis von Diffe- renzierung der Wissenschaft, Geschlechterdifferenz und Inklusion von Frauen in bezug auf Wissensformen und -typen weiterführend.

5 Kooperationen und Forschungskommunikation

Es ist dem Arbeitskreis gelungen, ein Beratungsnetz von Experten und Ex- pertinnen aufzubauen. Außerdem konnte die Kooperation mit der AG Ber- liner Akademiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts auf verschiedenen Ebenen ausgeweitet werden. Der Austausch über Schnittpunkte der Arbeit und Forschungsprobleme ist insbesondere für gemeinsame Fragen auf dem Gebiet der Akademie- und Wissenschaftsgeschichte sowie der Wissen- schaftssoziologie lohnend. Dies zeigte sich vor allem auch in der Teilnahme an den entsprechenden Konferenzen der Arbeitsgruppe und des Arbeits- kreises. Darüber hinaus konnte ein prosopographisches Projekt auf den Weg gebracht werden, das deutliche synergetische Potentiale hat. Es wurden Daten von 15 Akademiemitgliedern zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1800–1840) erho- ben und durch geschlechtsspezifische Gesichtspunkte erweitert. Der Arbeits- kreis vermochte auf der Grundlage der bereits laufenden Forschungen über informale Netzwerke und Kommunikationsorte in Berlin gezielte Hinweise zu geben.

6 Vorhaben für 1999

Die kommende Forschungsphase wird sich vorwiegend mit dem 20. Jahr- hundert beschäftigen und die Relevanz der Disziplinenspezifik für die Inklu- sion von Frauen untersuchen. Auf der Grundlage der sekundäranalytischen Erhebung statistischer Daten sollen über berufsbiographische Interviews mit Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Generationen Aspekte der Zugangs- erfahrung erschlossen werden. Außerdem ist daran gedacht, einen Workshop zum Themenbereich Barrieren und Karrieren im Arbeitssystem Wissenschaft zu veranstalten. Die Veran- staltung hat das Ziel, Forschungsprobleme und Hypothesen mit Projekten zu diskutieren, die sich mit der Thematik von disziplin- und organisationsspezi- fischen Teilnahmechancen von Frauen beschäftigen. Projekte, die Karriere- verläufe im Rahmen der Max-Planck-Institute (Prof. Dr. J. Allmendinger, München und Prof. Dr. B. Krais, Darmstadt), an Universitäten (Prof. Dr. AK Frauen in Akademie und Wissenschaft 303

B. Heintz, Mainz/Zürich) und Aushandlungsprozesse in Instituten der „Blauen Liste“ (Prof. Dr. F. Neidhardt, Berlin) erforschen, sollen eingeladen werden. Im kommenden Jahr bildet die theoretische Präzisierung des Ge- samtvorhabens und die Integration der Einzelprojekte einen Schwerpunkt der Arbeit. Die Vorbereitung der internationalen Konferenz 2000 steht dabei im Mittelpunkt. 304 Berichtsjahr

S. 304 VAKAT Projekt Selbstverständnis der Technikwissenschaften

Günter Spur

Vor dem Hintergrund einer Selbstreflexion der Technikwissenschaften ver- folgt das Projekt das Ziel, die zur Zeit in vielen Bereichen geführte Diskussion durch Anregungen sowohl im Hinblick auf eine nach innen gerichtete Inte- gration einzelner technikwissenschaftlicher Disziplinen als auch auf inter- disziplinäre Verknüpfungen mit anderen Wissenschaftsbereichen zu fördern. Den Auftakt für das Projekt bildeten ein Akademievortrag im Dezember 1997 sowie eine Einführung in die Thematik und Vorstellung des Arbeitsplanes in der Technikwissenschaftlichen Klasse der Akademie im April 1998. Um die Diskussion zu vertiefen, hat sich ein Interessentenkreis gebildet, der die ein- zelnen technikwissenschaftlichen Disziplinen ausgewogen repräsentiert. Als für die Diskussion besonders bedeutsam wurden die Bereiche Bauingenieur- wesen, Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Informationswissenschaft er- achtet. Um den Diskussionsprozeß nicht auf die Berlin-Brandenburgische Akademie zu beschränken, wurde das Projekt im Mai 1998 auch im Vorstand sowie auf der Mitgliederversammlung des Konvents für Technikwissenschaften vorge- stellt und um Mitarbeit bei den Mitgliedern der Nordrhein-Westfälischen Akademie geworben. Der Konvent hat die angesprochenen Fragestellungen aufgegriffen. Es wurde ein Arbeitskreis Grundsatzfragen zum Selbstverständ- nis der Technikwissenschaften gebildet. Die lebhafte Diskussion sowohl in der Technikwissenschaftlichen Klasse der Akademie als auch im Konvent für Technikwissenschaften mit zum Teil kon- trären Auffassungen über Bedeutung und Abgrenzung der Begriffe Technik, Technologie und Technikwissenschaften haben den dringenden Bedarf einer grundlegenden Klärung offenkundig gemacht. Hieraus resultierte das weitere Vorgehen, in einem ersten Schritt die interne Diskussion in bezug auf das ei- gene Selbstverständnis zu vertiefen, aber auch den Dialog mit anderen Wis- senschaftsdisziplinen aufzunehmen. Angestrebt wurde ein interner Konsens in Hinblick auf den zugrundeliegenden Forschungsgegenstand sowie die Ver- ständigung auf eine vorläufige zweckmäßige Systematisierung der Technik- wissenschaften. Beide sollten als Ausgangsbasis für die interdisziplinäre Dis- kussion dienen. Die im Rahmen des Projektes durchgeführte Literaturanalyse sowie eine sich daran anschließende Diskussion haben gezeigt, daß es für die Thematisierung der zentralen Frage nach Aufbau und Systematisierung der Technikwissen- schaften notwendig ist, die Einzeldisziplinen zunächst auf der Grundlage der 306 Berichtsjahr vorliegenden Definitionen und Kategorien zu überprüfen. Hierzu wurden die Vertreter der unterschiedlichen technikwissenschaftlichen Disziplinen der Projektgruppe aufgerufen, dies für ihre jeweiligen Fachgebiete durchzufüh- ren. Um die interne Diskussion zu beleben sowie die bislang erzielten Erkenntnis- se zu überprüfen, fand im Juli 1998 ein Treffen mit externen Experten statt, in dessen Rahmen zu den nachstehenden Themenschwerpunkten ein Konsens erzielt werden konnte: N Derzeit ist Wissen über die Technikwissenschaften vornehmlich als impli- zites Wissen in einzelnen Wissenschaftsdisziplinen beziehungsweise Teil- bereichen sowie bei einzelnen Experten vorhanden. Es fehlt eine hinrei- chende öffentliche Diskussion über den Forschungsgegenstand, die Methoden, Probleme und die Geschichte der Technikwissenschaften. N Die Technikwissenschaften finden sowohl in der Technikphilosophie als auch in der Wissenschaftstheorie nur eine unzureichende Berücksichti- gung. In der Technikphilosophie wird Technik – entweder auf einer zu all- gemeinen Ebene oder zu sehr auf die einzelne technikwissenschaftliche Disziplin beschränkt – vor allem mit Artefakten und deren Verwendung sowie Nutzung im soziotechnischen und soziokulturellen Zusammenhang in Verbindung gebracht. Die Wissenschaftstheorie konzentriert sich auf die mathematisierten Naturwissenschaften. Ingenieurwissenschaften werden lediglich als angewandte Naturwissenschaften behandelt oder diesen ohne differenziertere Erklärung als entgegengesetzt betrachtet. N Die Anwendung ist das Spezifikum für Technikwissenschaften. Steht die Anwendung bei der Forschung nicht im Vordergrund, so wird von Grund- lagenwissenschaften gesprochen. Die Nutzung naturwissenschaftlicher Er- kenntnisse zum Zweck der Gestaltung künstlicher Gegenstände, soge- nannter Artefakte, führt zu einer Technikwissenschaft, in der auch naturwissenschaftliche Methoden angewendet werden. Das Beschreiben, Messen und empirische Beobachten der Natur sind als Vorformen der Technikwissenschaften anzusehen. N Die Reduzierung einer Theorie der Technikwissenschaften auf Sachsyste- me sowie auf mathematisierte Naturwissenschaften muß überwunden wer- den. Aufgrund der anzutreffenden wissenschaftstheoretischen Defizite ist eine eigenständige technikwissenschaftliche Grundlagendisziplin zu ent- wickeln, die als Allgemeine Technologie, aber auch als Technosophie be- zeichnet werden könnte. Die allgemeinen technikwissenschaftlichen Grund- lagen müssen verstärkt in die universitäre Ausbildung integriert werden. Auch im Zusammenhang mit diesen Diskussionsprozessen hat der Leiter des Projektes im Oktober 1998 ein Buchmanuskript mit dem Titel Technologie Projekt Selbstverständnis der Technikwissenschaften 307 und Management – Zum Selbstverständnis der Technikwissenschaft fertigge- stellt. Das Buch will unter anderem einen Beitrag leisten zum Klärungsprozeß des sich als unscharf herauskristallisierenden Begriffsgemenges von Technik, Technologie und Technikwissenschaft und wagt einen Versuch zu einer Ein- teilung der Technikwissenschaft. Die Veröffentlichung dient als Basis für die unmittelbare Aufnahme des Dialogs mit anderen Wissenschaftsdisziplinen.

Ausblick

Zum Zwecke der kritischen Auseinandersetzung mit den zum Teil kontrover- sen Thesen wurde zu einer Gesprächsrunde mit Experten aus unterschiedli- chen Wissenschaftsgebieten eingeladen, um einen transdisziplinären Dialog zum Thema des Selbstverständnisses der Technikwissenschaften zu eröffnen. Aussagen werden dabei nicht nur aus technikphilosophischer und technikhi- storischer, sondern auch aus industriesoziologischer und naturwissenschaftli- cher Perspektive erwartet. In enger Kooperation mit dem Konvent für Technikwissenschaften wurde am 14. und 15. Januar 1999 in Düsseldorf ein interdisziplinäres Arbeitssymposium durchgeführt, das sich an drei Halbtagen inhaltlich den Themenbereichen Selbstverständnis der Technikwissenschaften, Technik und Gesellschaft sowie Technik und Arbeit widmete. Die im Verlauf des Projektes bislang weniger stark berücksichtigten Themen- schwerpunkte, wie die exemplarische Synopsis einzelner technikwissen- schaftlicher Disziplinen, sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen für ein zukünftiges Vorgehen, ferner die inhaltliche Aufarbeitung des oben angeführten Arbeitssymposiums stehen im Mittelpunkt der weiteren Bear- beitung. Die Erstellung eines Abschlußberichtes zum März 1999 wird die Ar- beiten der Projektgruppe beenden. 308 Berichtsjahr

S. 308 VAKAT Akademienvorhaben

Kommission Altertumswissenschaften

Bericht Bernd Seidensticker

Die Kommission Altertumswissenschaften ist die Leitungskommission für die acht altertumswissenschaftlichen Langzeitprojekte und das Altägyptische Wörterbuch. Sie setzt sich aus den neun Projektleitern sowie weiteren Mit- gliedern der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und kooptierten Fachvertretern zusammen. Für jedes Vorhaben existiert eine Unterkommission, die von dem jeweils zu- ständigen Projektleiter geführt wird. Die Unterkommissionen setzen sich aus Mitgliedern der altertumswissenschaftlichen Kommission und weiteren ko- optierten Fachvertretern zusammen. Wilfried Nippel, Mitglied der Geisteswissenschaftlichen Klasse, wurde zum Mitglied der Kommission gewählt. Prof. Walter F. Reineke, der Leiter der Arbeitsstelle Altägyptisches Wörter- buch, schied auf eigenen Wunsch aus diesem Amt aus. Die Leitung des Vor- habens liegt ab 1. Juni 1998 in den Händen von PD Dr. Stephan J. Seidl- mayer. Im August vollendete Frau Dr. habil. Edith Schönert-Geiß, Leiterin der Arbeitsstelle Griechisches Münzwerk, das 65. Lebensjahr. Die Leitung übernahm ab 1. September 1998 Frau Dr. Ulrike Peter. Ebenfalls das Emeri- tierungsalter erreichte Frau Dr. sc. Jutta Harig-Kollesch, Leiterin der Arbeits- stelle Corpus Medicorum Graecorum/Latinorum. Ab 1. Januar 1999 leitet die Arbeitsstelle Dr. sc. Diethard Nickel. Für die Vorhaben Polybios-Lexikon, Altägyptisches Wörterbuch, Prosopo- graphie der mittelbyzantinischen Zeit, Corpus Inscriptionum Latinarum, Pro- sopographia Imperii Romani und Griechisches Münzwerk fand 1998 eine Durchführungsprüfung der Bund-Länder-Kommission statt.

Inscriptiones Graecae Erschienen ist: IG I3 Inscriptiones Atticae Euclidis anno anteriores. Fasc. 3: Indices, compo- suerunt D. Lewis †, E. Erxleben, K. Hallof, 1998, S. 999–1167. Vom Fortgang der in Arbeit befindlichen IG-Bände ist zu berichten: IG II/III2 Appendix (Attika, spätantike und frühbyzantinische Inschriften): E. Sironen (Helsinki) hat im April einige weitere in Athen befindliche In- schriften revidiert. Ein Specimen (Grabinschriften) ist angekündigt. 310 Berichtsjahr

IG II/III3 (Attika): Auf einem am 5. und 6. Juni 1998 von der Griechischen Epigraphischen Gesellschaft veranstalteten internationalen Symposion in Athen wurden das Projekt einer Neubearbeitung der nacheukleidischen In- schriften Attikas und die Frage seiner Einbindung in den Rahmen der Inscriptiones Graecae eingehend diskutiert. Dabei wurden zur weiteren Pla- nung des Vorhabens ein beratendes Komitee und ein Herausgebergremium eingesetzt. Auf einer für Juni 1999 am Ort der Arbeitsstelle in Berlin vorge- sehenen Zusammenkunft beider Gremien soll über die Präzisierung der Ar- beit und die Möglichkeit ihrer organisatorischen Verknüpfung mit den IG entschieden werden. Das Vorhaben würde das Arbeitsprogramm der IG um einen Schwerpunkt von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung erweitern. IG IV2 2 (Aegina, Corinthia): U. Egelhaaf-Gaiser (Berlin) hat mit der Revision der von Ph. Huyse bearbeiteten Inschriften von Korinth begonnen. H. R. Goette (DAI Athen) hat insgesamt etwa 175 Inschriften auf Aegina aufge- nommen und abgeklatscht. IG IX 12 4 (Ionische Inseln): D. Strauch (Berlin) hat das Manuskript der In- schriften von Leukas (etwa 240) abgeschlossen und die Fasti zusammenge- stellt. Von ca. 500 Inschriften aus Korkyra, Kephallenia und Zakynthos liegt eine vorläufige Fassung der Texte vor. IG IX 12 5 (Phocis): D. Rousset (Paris) wurde als Bearbeiter des von G. Klaffenbach 1971 hinterlassenen Manuskriptes der Inschriften von Phokis gewonnen. Die Planung der Edition bedarf aber noch einer genaueren Be- sprechung, die für 1999 vorgesehen ist. IG X 2,1 Suppl. (Thessalonica): D. Papakonstantinou-Diamantourou (Athen) hat ihre Arbeit an dem geplanten Supplement fortgesetzt. IG X 2,2 (Mazedonien), ed. F. Papazoglu (Belgrad) et al.: Das Manuskript des ersten Faszikels (Lyncestis, Heraclea, Pelagonia, Derriopus, Lychnidus) wurde im Herbst dem Verlag übergeben. Nahezu alle erhaltenen Inschriften werden auf fast 60 Tafeln abgebildet. Der ausführliche Index wurde in der Arbeitsstelle revidiert und ergänzt. IG XII 4 (Cos): Auf der Grundlage der durch L. und K. Hallof erstellten Ma- terialsammlung hat K. Rigsby (Durham, North Carolina) die Arbeit an den decreta aufgenommen. Für 1999 ist ein Besuch in Berlin zum Zweck der Re- vision der von R. Herzog hinterlassenen Abklatsche geplant. Aus dessen Material edierte Ch. Crowther (Oxford) vier neue Richterdekrete. IG XII 6, 1 (Samos): K. Hallof hat die tituli honorarii und die catalogi bear- beitet. Der Umfang des bisher vorliegenden Manuskriptes macht eine Publi- kation in zwei Faszikel nötig. Der erste wird mit decreta, leges, epistulae, catalogi, cleruchorum tituli, tituli honorarii, arae etwa 500 Inschriften um- fassen. Akademienvorhaben 311

Seit 1. März 1998 arbeitet Frau Dr. Ulrike Egelhaaf-Gaiser als wissenschaft- liche Mitarbeiterin in der Berliner Arbeitsstelle der IG. Klaus Hallof wurde im April durch die Philosophische Fakultät II der Hum- boldt-Universität Berlin die Lehrbefugnis für das Fach Griechische Epigra- phik verliehen.

Publikationen: „Aus der Arbeit der Inscriptiones Graecae“. In: Chiron, 28 (1998), S. 85–162. Herrmann, Peter: Vorbemerkung (S. 85–86) I. Ch. V. Crowther, Chr. Habicht, L. und K. Hallof: Drei Dekrete aus Kos für diNastagwgow (S. 87–100). II. L. und K. Hallof, Chr. Habicht, Ehrendekrete aus dem Asklepieion von Kos (S. 101–142). III. L. und K. Hallof, Chr. Habicht, Unedierte koische Epidosis-Listen (S. 143–162). Hallof, Klaus und Chr. Habicht, Buleuten und Beamte der athenischen Kle- ruchie in Samos. In: Athen. Mitt., 110 (1995 [1997]), S. 273–304, Taf. 54–55. Hallof, Klaus, An Athenian Dedication to Herakles at Panopeus: Addendum. In: Hesperia, 66 (1997), S. 643. Ders., Ein Gott als samischer Eponym (SEG XXVII 510). In: Tyche, 12 (1997), S. 97–110. Ders., Im Schatten des Vaters. Die neuen Fragmente zum samischen Ehren- dekret für Antileon aus Chalkis und seinen Sohn Leontinos (AM 72, 1957, 156 Nr. 1). In: Chiron, 28 (1998), S. 43–53. Ders., (Hg.) W. Peek, Die metrischen Felsinschriften von Armavir. In: Hyper- boreus, 3 (1997), S. 1–9. Strauch, Daniel und P. Mela, K. Preka, Die Grabstelen vom Grundstück Andrioti auf Korkyra. In: Arch. Anz. (1998), S. 281–303.

Corpus Medicorum Graecorum / Latinorum

Im Mittelpunkt der Arbeiten standen zwei Editionen: 1. Hippocratis De capitis vulneribus, hrsg., übers. und erl. von M. Hanson, CMG I 4,1. Von allen Teilen dieser Ausgabe wurde die endgültige Druckfas- sung hergestellt, wobei die Gestaltung des Seitenumbruchs und die Kontrolle der Ausdrucke in den verschiedenen Stufen des Herstellungsprozesses einen nicht unbedeutenden Anteil an der notwendigen Arbeit ausmachten. Bei Ein- leitung, Text, Übersetzung und Kommentar konnten mit dem Bearbeiter die noch offenen Fragen geklärt werden; die Ergebnisse wurden in die Druckfas- 312 Berichtsjahr sung eingearbeitet. Den Hauptgegenstand der Arbeiten an der Edition bildete die wissenschaftliche Bearbeitung des Index auf der Grundlage des vorge- legten Manuskripts. Der Planung entsprechend soll die reproreife Druckvor- lage noch in diesem Jahr zur Erteilung des Imprimatur vorliegen. 2. Galeni De propriis placitis, hrsg., übers. und erl. von V. Nutton, CMG V 3,2. An dieser Edition wurden die abschließenden wissenschaftlichen und redaktionellen Arbeiten durchgeführt. Dabei galt dem Kommentar besonderes Augenmerk. Mit großen Schwierigkeiten und hohem zeitlichen Aufwand war die typographische Gestaltung des Layouts von Text und Übersetzung ver- bunden, da die komplizierten Überlieferungsverhältnisse des Textes einen Zwei-Spalten-Satz erforderten, bei dem die Parallelität der beiden Versionen beachtet werden mußte. Auch bei dieser Ausgabe stellte die Bearbeitung der Indizes (griechisch, lateinisch, hebräisch) einen Schwerpunkt dar. Die Fertig- stellung der Indizes kann noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden. An den Ausgaben „Galeni In Hippocratis De aere aquis locis commenta- riorum versio Arabica, hrsg., übers. und erl. von G. Strohmaier, CMG Suppl. Or. V“ und „Galeni De foetuum formatione, hrsg., übers. und erl. von D. Nickel, CMG V 3,3“ konzentrierten sich die Arbeiten im ersten Fall auf die Revision des arabischen Textes, im zweiten Fall auf die Ausarbeitung der Einleitung. Von dem 1985 publizierten Titel „Stephani Atheniensis In Hippocratis Apho- rismos commentaria I-II, hrsg. und übers. von L. G. Westerink, CMG XI 1,3,1“ erschien im Berichtszeitraum eine 2., unveränderte Auflage.

Publikationen: Kollesch, Jutta, Naturforschung und Naturphilosophie in der Antike. In: Ge- schichte der Biologie – Theorien, Methoden, Institutionen, Kurzbiographien, hrsg. von I. Jahn, 3., neubearbeitete und erweiterte Aufl., Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm: Gustav Fischer Verlag Jena, 1998, S. 48–87 (gem. mit G. Harig). Nickel, Diethard, Text and tradition. Studies in ancient medicine and its trans- mission presented to Jutta Kollesch, hrsg. von K.-D. Fischer, D. Nickel und P. Potter, Leiden, Boston, Köln: Brill, 1998 (Studies in ancient medicine 18). Ders., Studien am Kodex Laurentianus Gr. 74,3. In: Text and tradition, S. 223–232. Ders., Verzeichnis der Veröffentlichungen von Jutta Kollesch und Georg Harig. In: Text and tradition, S. 301–334 (gem. mit H.-U. Lammel). Strohmaier, Gotthard, La question de l’influence du climat dans la pensée arabe et le nouveau commentaire de Galien sur le traité hippocratique des Airs, eaux et lieux. In: Perspectives arabes et médiévales sur la tradition Akademienvorhaben 313 scientifique et philosophique grecque (Actes du colloque de la Société inter- nationale d’histoire des sciences et de la philosophie arabes et islamiques. Paris, 31 mars – 3 avril 1993), hrsg. von A. Hasnawi, A. Elamrani-Jamal und M. Aouad, Leuven, Paris: Peeters und Institut du Monde Arabe, 1997 (Orientalia Lovaniensia Analecta 79), S. 209–216. Ders., Das Bildmotiv der „Infantia Christi“ und sein literarischer Ursprung (mit einem Anhang: Die Rekonstruktion des Bildprogramms auf dem Zehde- nicker Altartuch). In: Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kom- mission für Sachsen-Anhalt 19, 1997 (Festschrift für Ernst Schubert, hrsg. von H.-J. Krause), Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1997, S. 555–572. Ders., Die Griechen waren keine Europäer. In: Politia Litteraria. Festschrift für Horst Heintze zum 75. Geburtstag, hrsg. von E. Höfner und F. P. Weber, Glienicke/Berlin, Cambridge/Massachusetts: Galda + Wilch Verlag, 1998, S. 198–206. Ders., Die Fragmente griechischer Autoren in arabischen Quellen. In: Fragment- sammlungen philosophischer Texte der Antike. Le raccolte dei frammenti di filo- sofi antichi (Atti del Seminario Internazionale Ascona, Centro Stefano Franscini, 22–27 Settembre 1996), hrsg. von W. Burkert, L. Gemelli Marciano, E. Matelli und L. Orelli, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1998 (Aporemata. Kritische Studien zur Philologiegeschichte 3), S. 354–374. Ders., Versuchungen der Alten. Aus alchemistischen und medizinischen Dossiers. In: Gegenworte. Zeitschrift für den Disput über Wissen 2, 1998, S. 70–73. Ders., Bekannte und unbekannte Zitate in den „Zweifeln an Galen“ des Rhazes. In: Text and tradition. Studies in ancient medicine and its transmission presen- ted to Jutta Kollesch, hrsg. von K.-D. Fischer, D. Nickel und P. Potter, Leiden, Boston, Köln: Brill, 1998 (Studies in ancient medicine 18), S. 263–287.

Griechisches Münzwerk

Die langjährige Leiterin des Griechischen Münzwerkes, Frau Dr. habil. Edith Schönert-Geiß, ist zum 31. August 1998 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Ihr zu Ehren ist in der Publikationsreihe des Münzwerkes eine Festschrift unter dem Titel „stephanos nomismatikos. Edith Schönert-Geiß zum 65. Geburtstag“ erschienen. Der Band enthält 55 vornehmlich numismatische, aber auch histori- sche, archäologische und philologische Beiträge von 60 Wissenschaftlern aus 15 Ländern. Den Mitarbeitern des Münzwerkes oblagen die Redaktion und die Übersetzung einiger Beiträge aus dem Russischen und Bulgarischen. Die Fest- schrift wurde als reproreife Druckvorlage beim Verlag eingereicht. 314 Berichtsjahr

Die Leitung der Arbeitsstelle hat seit dem 1. September 1998 Frau Dr. Ulrike Peter übernommen; als neuer Mitarbeiter konnte zum 1. November Herr Holger Komnick eingestellt werden. Er wurde in die Arbeit des Münzwerkes ein- geführt und hat mit der Materialaufnahme für den neuen Corpusband „Die Münzprägung von Nicopolis ad Mestum“ begonnen. Im Zusammenhang mit der Neueinstellung wurden von der Akademie zusätzliche Gelder für die Ein- richtung eines Computerarbeitsplatzes und die Vernetzung der Datenbank im Unternehmen bewilligt. In Verbindung mit dem auswertenden Textteil für den Band „Die Münzprä- gung von Topeiros“ wurde eine schriftliche Fassung des Kongreßbeitrages 1997 über die Gegenstempel und Pseudogegenstempel erarbeitet und zum Druck eingereicht. Für den Corpusband „Die Münzprägung von Philippopolis“ wurden die Mün- zen aus Auktionskatalogen aufgenommen. Die umfangreiche Arbeit an der „Bibliographie zur antiken Numismatik Thrakiens und Moesiens“ (ca. 1.800 Seiten) steht unmittelbar vor dem Ab- schluß. Zu Beginn des Jahres 1999 kann das Camera-ready-Manuskript an den Verlag gegeben werden. Die laufenden Arbeiten zur Erfassung der thrakischen und moesischen Mün- zen in den Auktionskatalogen wurden fortgeführt. Die Datenbankaufnahme der Sonderdrucke und Kopien im Münzwerk konnte abgeschlossen und als Datei im BBAW-Netz zur Verfügung gestellt werden. Die Erfassung der Mo- nographien wird fortgesetzt.

Publikationen: stephanos nomismatikos. Edith Schönert-Geiß zum 65. Geburtstag, hrsg. von Ulrike Peter, Berlin: Akademie Verlag, 1998 (Griechisches Münzwerk), XVIII + 701 S. Peter, Ulrike, Gegenstempel und Pseudogegenstempel auf den Münzen von Topeiros. In: Proceedings XII. Internationaler Numismatischer Kongreß Ber- lin 1997 [im Druck]. Dies., Lemmata Koson, Kotys, Maisades, Medokos, Miltokythes. In: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, hrsg. von H. Cancik, H. Schneider [im Druck].

Polybios-Lexikon

Zu Beginn des Berichtsjahres, im Februar 1998, erschien ein neuer Teilband des Polybios-Lexikons (Bd. II, Lieferung 1: pagNratiastHV – poi"w, bear- Akademienvorhaben 315 beitet von Günter Glockmann und Hadwig Helms unter Mitarbeit von Chri- stian-Friedrich Collatz, Wolf-Peter Funk, Reinhard Schumacher und Hanne- lore Weißenow). Die Fortführung des Lexikons in der von Arno Mauers- berger, dem Bearbeiter der ersten vier Lieferungen (a–o), konzipierten Form hat ein positives Echo gefunden. Im Berichtszeitraum wurden hauptsächlich die Arbeiten an der dritten Liefe- rung des zweiten Bandes (kWbdoV – t2NoV) fortgeführt. Erarbeitet wurden vom Buchstaben Sigma die Lemmata sunWgw bis shjrwn (4070 Beleg- stellen), ferner vom Buchstaben Tau die Lemmata von tWgma bis t"leioV (1355 Belegstellen). Innerhalb der Arbeit an der zweiten Lieferung von P (powhma – pwV), die von Günter Glockmann im Ruhestand fortgesetzt wird, konnte durch die Be- ,gma usw. (pragmatewa فarbeitung des sehr umfangreichen Wortfeldes pra xiV, prWttw; 1491 Belegstellen) eine der فpragmatiN2V, praNtiN2V, pra größten Lücken innerhalb der Artikel des zweiten Teilbandes von P annä- hernd geschlossen werden. Einer gemeinsamen redaktionellen Durchsicht durch die Mitarbeiter der Ar- beitsgruppe zusammen mit dem Projektleiter und einem Mitglied der Unter- kommission (Prof. Dr. B. Seidensticker, Prof. Dr. M. Meier-Brügger) wurden folgende Artikel unterzogen: sWgoV – sitopoisN2V; siෂtRV – sN2twma; speWdw – staur2w; st"gw – st2mion; stocWzomai – strathg2V; sum- m"nw – sumpwnw; sumpwptw – sumprop"mpw; sWmptwma – sWmjoroV. Die Vorarbeiten für eine verbesserte Neuauflage der seit längerem vergriffe- nen vier Lieferungen von Bd. I (a–o) wurden fortgeführt. Von den in ge- scannter Form vorliegenden Teilbänden wurden die zweite Lieferung (d–z; 685 Lexikonspalten) und die dritte Lieferung (h–N; 359 Spalten) Korrektur gelesen, wozu ein Werkvertrag abgeschlossen wurde. Für die erste Lieferung (a–o; 408 Spalten) wurde mit dem Zusammentragen der von den einzelnen Mitarbeitern im Laufe der Arbeit am Lexikon festgestellten Corrigenda be- gonnen.

Publikationen: Polybios-Lexikon, Band 2, Lieferung 1 (pagNratiastHV – poi"w), bearbei- tet von Günter Glockmann und Hadwig Helms unter Mitarbeit von Christian- Friedrich Collatz, Wolf-Peter Funk, Reinhard Schumacher und Hannelore Weißenow, Berlin 1998. Dissertatiunculae criticae. Festschrift für Günther Christian Hansen, heraus- gegeben von Christian-Friedrich Collatz, Jürgen Dummer, Jutta Kollesch, Marie-Luise Werlitz, Würzburg 1998. 316 Berichtsjahr

Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte

Die Arbeitsstelle Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte (GCS) mußte 1998 ihre Arbeiten mit vermindertem Personalbe- stand – eine Stelle war unbesetzt – fortsetzen. Trotzdem gelang es, die Auf- gaben im wesentlichen zu erfüllen. Wenn es in Einzelfällen zu Verzögerun- gen gekommen ist, so lag das auch daran, daß nunmehr die Herstellung der Druckvorlagen für sämtliche GCS- und TU-Bände auf die Arbeitsstelle über- gegangen ist, d. h., daß die Gesamtheit der Satzarbeiten, die früher von den Druckereien gegen Bezahlung durch den Verlag übernommen wurde, heute fast ausschließlich von den Mitarbeitern der Arbeitsstelle geleistet wird.

Stand der Drucklegung „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte“

Erschienen ist im Berichtszeitraum NF Band 5 Theodoret, Kirchengeschichte. Herausgegeben von Léon Parmentier. Dritte, durchgesehene Auflage von Günther Christian Hansen.

Im Verlag befindet sich NF Band 6, 1–3 Eusebius, Werke II. Die Kirchengeschichte. Herausgegeben von Eduard Schwartz. Zweite, durchgesehene Auflage von Friedhelm Winkelmann.

Bearbeitet wurde in der Arbeitsstelle die Druckvorlage für NF Band 7 Hippolyt, Danielkommentar (Hippolyt, Werke I), ed. M. Richard.

Die Druckvorlage wird für folgende Bände vorbereitet NF Band 8 Hippolyt, Die Chronik (Hippolyt, Werke IV), ed. Abgarian, Dummer, Metreweli. NF Band 9 Eusebius, Die armenische Chronik (Eusebius, Werke V), ed. Karst, Abgarian. „Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur“ Im Verlag befindet sich Band 144 The Coptic Apocalypse of Peter (NHC VII, 3), ed. H. W. Havelaar. Akademienvorhaben 317

Die Druckvorlage wird für folgende Bände vorbereitet Band 145 The Shepherd of Hermas. Some Aspects of its Composition and Transmission, ed. A. Kirkland. Band 146 Klemens in den pseudoklementinischen Rekognitionen. Studien zur literari- schen Form des spätantiken Romans, ed. M. Vielberg. Band 147 Die zweite Lehre. Erscheinungen des Auferstandenen als Rahmenerzählung frühchristlicher Dialoge, ed. J. Hartenstein.

Corpus Inscriptionum Latinarum

CIL II2: Inschriften der Iberischen Halbinsel In rascher Folge sind nach den Bänden II2/14, 1 (Conventus Tarraconensis pars meridionalis) und II2/7 (Conventus Cordubensis) nun mit der diesjähri- gen Publikation die ersten drei Teilbände einer grundlegenden Neuedition des zweiten Corpus-Bandes vorgelegt worden: Anfang September erschien der bisher umfangreichste Foliant einer neuen Ausgabe der ,Inscriptiones Hispa- niae Latinae‘. Ein spanisch-deutsches Team hat unter der Federführung von Armin U. Stylow auf etwa 500 Seiten die Ergebnisse langjähriger epigraphi- scher Forschung in Zentral-Andalusien zusammengetragen – ein Corpus von fast 1400 Inschriften des antiken Verwaltungsdistrikts ,Conventus Astigitanus‘ (CIL II2/5): Inscriptiones Hispaniae Latinae consilio et auctoritate Academiae scientiarum Berolinensis et Brandenburgensis editae curantibus Géza Alföldy, Marc Mayer Olivé, Armin U. Stylow adiuvante Manfred G. Schmidt. Editio altera, pars V. Conventus Astigitanus. Ediderunt Armin U. Stylow, Rafael Atencia Páez, Julián González Fernández, Cristóbal González Román, Mauri- cio Pastor Muñoz, Pedro Rodríguez Oliva adiuvantibus Helena Gimeno Pascual, Monika Ruppert, Manfred G. Schmidt, Berolini – Novi Eboraci MCMXCVIII. Weitere Faszikel zu den Conventus Caesaraugustanus (II2/12) und Tarraco- nensis (II2/14, 2) sind in Vorbereitung.

CIL IV: Inschriften der Vesuvstädte Neben der Edition neuer Inschriften und der Revision bereits publizierter durch A. Varone (Pompeji) bereiten die Berliner Mitarbeiter V. Weber und K. Iffert in Zusammenarbeit mit J. Kepartová (Prag) ,Addenda et Corrigenda‘ 318 Berichtsjahr zu allen Lieferungen des Bandes vor. Zwei Treffen mit der tschechischen Kollegin dienten wieder der Abstimmung der gemeinsamen Arbeit. Von Kepartovás handschriftlichen Indizes zum 3. Supplement wurden die ,Indices nominum et cognominum‘ in eine elektronische Datei geschrieben; sie wer- den bis zu ihrer Publikation im Supplementband kontinuierlich korrigiert und um vollständige und lemmatisierte ,Indices vocabulorum‘ erweitert. Die Drucklegung ist für das Jahr 2001 vorgesehen. CIL VI: Inschriften der Stadt Rom Anlage und Umfang des von S. Panciera (Roma) und G. Alföldy (Heidelberg) herauszugebenden Supplements zu den stadtrömischen Inschriften wurden im Jahresbericht 1996 ausführlich dargelegt. Nach Erscheinen des ersten Faszi- kels zu den Kaiserinschriften (VI 8, 2) im Jahre 1996 hat in diesem Jahr die redaktionelle Bearbeitung eines zweiten zu den Inschriften höherer Amtsträ- ger begonnen: CIL VI 8, 3: Géza Alföldy hat unter Mithilfe italienischer und deutscher Kollegen einen weiteren Band abgeschlossen, der ,Addenda et Corrigenda‘ zu bereits im CIL publizierten Inschriften mit der Edition von Neufunden ver- bindet. Ende nächsten Jahres wird damit der für die historische Forschung bedeutendste Komplex lateinischer Inschriften in aktualisierter und erweiter- ter Form vorliegen – die stadtrömischen Inschriften senatorischer und ritterli- cher Amtsträger: Titulos magistratuum populi Romani ordinis senatorii equestrisve thesauro schedarum imaginumque ampliato edidit Géza Alföldy adiuvantibus Maria Letizia Caldelli, Laura Chioffi, Fritz Mitthof, Heike Niquet, Silvia Orlandi, Cecilia Ricci, Andrea Scheithauer, Manfred G. Schmidt, Gabriele Wesch- Klein, Christian Witschel itemque Claudia Cramer et Jens-Uwe Krause, Be- rolini – Novi Eboraci MCMXCIX. Der Band wird durch ausführliche Indizes und Fasten erschlossen. Im jetzi- gen Stadium der Fahnenkorrektur liegen etwa 500 Folio-Seiten vor; die Do- kumentation durch 650 Fotos und Zeichnungen soll in der nunmehr schon bewährten Verbindung von Bild und Text in einem gemeinsamen Layout er- folgen. CIL IX Suppl. 1: Inschriften aus Mittel- und Süditalien M. Buonocore (Città del Vaticano) hat mit der Vorlage der Inschriften Sulmos die Neudedition und Revision der letztmals von Theodor Mommsen heraus- gegebenen ,Inscriptiones Calabriae Apuliae Samnii Sabinorum Piceni La- tinae‘ fortgesetzt. Der Abschluß des Manuskripts zu den Inschriften der italischen Regiones II und IV, dessen redaktionelle Bearbeitung ,oppidatim‘ erfolgt, wird zur Jahrtausendwende erwartet. Akademienvorhaben 319

CIL X2: Inschriften aus Südwestitalien Aus Latium adiectum, dem der erste Faszikel einer umfassenden Revision von Band X gewidmet ist, haben Heikki Solin (Helsinki) und seine Mitarbei- ter bisher Inschriftensammlungen folgender Städte vorgelegt: Antium, Ardea, Cora, Setia, Signia und Velitrae. Im Dezember des Jahres besprach H. Solin gelegentlich eines Arbeitsaufenthaltes an der Akademie mit G. Grünkorn (de Gruyter) und M. G. Schmidt (CIL) die Gesamtplanung des Vorhabens (vgl. auch unten: ,Auctarium‘), das – in ähnlicher Weise wie die Neuedition der In- schriften Hispaniens – ganz wesentlich das CIL-Programm des nächsten Jahr- zehnts bestimmen wird. CIL XV: Instrumentum domesticum der Stadt Rom José Maria Blázquez (Madrid) und José Remesal Rodríguez (Barcelona) wa- ren im August des Jahres Gäste des Akademienvorhabens, um für die Neu- edition von Amphorenstempeln und die Vorbereitung von Indizes zu CIL XV das Archiv des CIL zu sichten. Geplant ist die Publikation von Dressels um- fangreicher Abklatschsammlung der Amphorenstempel vom Monte Testaccio, eventuell auch die Überarbeitung seines hinterlassenen Manuskripts zu ,Gemmae, signacula, anuli‘. Auctarium: Eine überarbeitete und erweiterte Neuauflage der ,Griechischen Personenna- men‘ Heikki Solins (Helsinki) ist für das kommende Jahr angekündigt. Die Erweiterung des Corpus durch Datenbank und Fotothek wird in Zusam- menarbeit mit der ,Epigraphischen Datenbank Heidelberg‘ angestrebt. Gün- stige Voraussetzungen bietet hier die internationale Zusammenarbeit des CIL mit führenden Epigraphikern: Durch die großzügige Unterstützung der ,Hermann und Elise Heckmann geb. Wentzel-Stiftung‘ konnten von Marco Buonocore (Città del Vaticano) insgesamt 4.000 Fotos erworben werden, die das epigraphische Material der italischen Regiones II und IV dokumentieren. Eine erste Sendung von 1.000 Fotos, u. a. der Inschriften von Amiternum, ist dem CIL in diesem Jahr zugegangen. Auch Hans-Georg Kolbe (Aschau), frü- herer wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Archäologischen Institut in Rom, hat – neben einer Vielzahl von Sonderdrucken und Büchern – dem Akademienvorhaben etwa 600 Fotos seiner epigraphischen Reisen (Maghreb und Italien) überlassen. Und bereits seit dem letzten Jahr liegen Bengt E. Thomassons (Göteborg) Abklatsche und Fotos zu einem ersten Faszikel der ,Carmina Latina Epigraphica‘ der Stadt Rom vor (CIL XVIII/1). Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Ein besonderer Dank gilt auch dem früheren Leiter der Arbeitsstelle, Hans Krummrey, der die Bibliothek des Akademienvorhabens alljährlich mit Büchern beschenkt. 320 Berichtsjahr

Publikationen: Kruschwitz, Peter, Die Datierung der Scipionenelogien CLE 6 und 7. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, 122 (1998), S. 273–285. Ders., Überlegungen zum Text der Hedyphagetica des Ennius. In: Philologus, 142 (1998) [im Druck]. Ders., „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“. Überlegungen zu einem Leitmotiv in Terenz’ Hecyra. In: Gymnasium, 106 (1999) [im Druck]. Ders., Römische Werbeinschriften. In: Gymnasium, 106 (1999) [im Druck]. Ders., CLE 8, Zeile 1 – ein späterer Zusatz? In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik [im Druck]. Ders., Terenz: Phormio. Lateinisch/Deutsch, übers. und hrsg. von P. K., Stuttgart, 1999 [im Druck]. Schmidt, Manfred G., Zum Plan einer neuen Sammlung der Carmina Latina Epigraphica (CIL XVIII). Methodische Überlegungen und praktische Bei- spiele. In: Chiron, 28 (1998), S. 163–177. Ders., Politische und persönliche Motivation in Dios Zeitgeschichte. In: M. Zimmermann (Hg.), Geschichtsschreibung und politischer Wandel im 3. Jh. n. Chr., Festschrift für K.-E. Petzold, Historia-Einzelschriften Bd. 127, Stuttgart, 1999, S. 93–117 [im Druck]. Ders., Ambrosii carmen de obitu Probi. Ein Gedicht des Mailänder Bischofs in epigraphischer Überlieferung. In: Hermes, 126 (1998) [im Druck]. Ders. In: Corpus Inscriptionum Latinarum II2/5. Conventus Astigitanus, Be- rolini – Novi Eboraci, 1998 [siehe oben unter CIL II2: Inschriften der Iberi- schen Halbinsel]. Ders. In: Corpus Inscriptionum Latinarum VI 8, 3. Magistratus populi Roma- ni [im Druck; siehe oben unter CIL VI: Inschriften der Stadt Rom].

Prosopographia Imperii Romani Band VI, der alle Personen umfaßt, deren Namen mit P beginnen, ist Anfang des Jahres erschienen. Gesamtumfang: 480 Druckseiten einschließlich 40 Stemmata. Vom ersten Faszikel des nächsten Bandes (VII 1), der die Personen mit den Anfangsbuchstaben Q und R enthält, sind alle Artikel ausgearbeitet, bereits weitgehend durchgesehen und überarbeitet worden. Der Gesamtumfang be- trägt 360 Artikel (= Personen) sowie ca. 750 Verweise (teilweise in beträcht- lich erweiterter Form bei Personen, die bereits in der zweiten Auflage behan- delt sind, für die sich aber durch neueres Material ein substantieller Erkenntniszuwachs ergibt) und 7 Stemmata auf 250 Manuskriptseiten. Unter den behandelten Personen befinden sich beispielsweise der bekannte Akademienvorhaben 321

P. Quinctilius Varus mit einem umfangreichen Stammbaum, der seine fami- liären Beziehungen zum Haus des Augustus und führenden senatorischen Familien seiner Zeit zeigt, außerdem mehrere bosporanische und thrakische Herrscher namens Rhascuporis und Rhoimetalces, die in der Geschichte der römischen Kaiserzeit öfter eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben, wie etwa die Brüder Rhascuporis und Rhoimetalces, die den Römern während des Pannonischen Aufstandes im Jahre 6 n. Chr. militärischen Beistand leisteten. Die Materialsammlung zum gesamten Personenkreis, den die Prosopographia Imperii Romani (PIR) umfaßt, wurde – wie in der Vergangenheit – durch Auswertung aller zugänglichen Zeitschriften und einschlägigen Monographien auf dem laufenden Stand gehalten. Durch die Vernetzung der Computer konnte die Auswertung der Neuerscheinungen vom konventionellen Kartei- kartensystem auf elektronische Verarbeitung der Daten umgestellt werden, wodurch nun das neue Material für alle Personen der PIR von A bis Z nach verschiedenen Kriterien durchsucht werden kann. Benutzt wird dafür das Programm Tustep, das eine optimale Erfassung der Daten und einen effekti- ven Zugriff auf sie ermöglicht. Wie bereits im Jahrbuch 1997 angekündigt worden war, ist die PIR-Stich- wortliste von gegenwärtig 14.434 Personen überarbeitet und für die Eingabe ins Internet vorbereitet worden, so daß sie nun allen Interessenten unter der Homepage der PIR (http://www.bbaw.de/vh/pir/index.html) zugänglich ist. Auf Einladung der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Ar- chäologischen Instituts unternahm Klaus Wachtel vom 24. August bis 9. Sep- tember 1998 eine Reise nach Bulgarien: auf einem internationalen Kolloqui- um aus Anlaß des 40jährigen Bestehens der bulgarisch-deutschen Ausgra- bungen von Iatrus – Krivina hielt er zwei Vorträge und nahm im Anschluß an das Kolloquium die epigraphischen Neufunde aus den Grabungskampagnen 1995 bis 1998 auf. Im Wintersemester 1998/1999 führte Matthäus Heil an der TU Berlin ein Proseminar durch. Das Thema lautete: „Die Macht und ihr Preis: Die römi- sche Monarchie im Spiegel der Regierung Neros“.

Personalia: Entsprechend dem 1997 gefaßten Beschluß der Kommission Altertumswis- senschaften, eine halbe Stelle für 5 Jahre an das CIL zu verlagern, verfügte das Vorhaben 1998 über zwei und eine halbe Stelle.

Publikationen: Prosopographia Imperii Romani. Editio altera. Pars VI. Consilio et auctoritate Academiae Scientiarum Berolinensis et Brandenburgensis ediderunt Leiva 322 Berichtsjahr

Petersen (†) et Klaus Wachtel adiuvantibus M. Heil, K.-P. Johne, L. Vidman (†). Berolini et Novi Eburaci apud Walter De Gruyter & Co. MCMXCVIII; XXIII + 455 Seiten. Wachtel, Klaus, Fragment einer Bauinschrift aus den Jahren 340 / 350, ge- funden im spätantiken Kastell Iatrus; 10 Seiten, 2 Abb. In: Akten des Kollo- quiums „Der römische Limes an der unteren Donau von Diokletian bis Heraklios“, Novae-Svištov 1.–5. September 1998 [im Druck].

Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Die Erarbeitung der Personenliste für die erste Abteilung der Prosopographie konnte 1998 planmäßig abgeschlossen werden. Insgesamt wurden etwa 11.500 Personen erfaßt, davon ca. 2.300 Anonymi. Im Sommer erschienen, wie geplant, die Prolegomena zu der ersten Abteilung der Prosopographie. Sie enthalten vor allem eine ausführliche Quellenkunde zu der Zeit zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert sowie methodische Überlegungen. Ebenfalls im Sommer erschien im Rahmen der begleitenden Studien zu der Prosopographie eine Monographie von Th. Pratsch zu Theodoros Studites, einem der bedeutendsten Theologen, Politiker und Autoren des 8./9. Jahrhun- derts in Byzanz. Nach dem Abschluß der Quellenauswertung im Frühjahr 1998 wurde das ge- sammelte Material für die erste Abteilung der Prosopographie durchgesehen, durch ausführliche Hinweise auf weiterführende Sekundärliteratur ergänzt sowie inhaltlich und stilistisch überarbeitet. Dies nahm den ganzen Sommer in Anspruch. Im Oktober wurde mit der Erstellung der Indices und mit der Vorbereitung der Publikation begonnen. Der erste Band der Prosopographie soll im Januar an den Verlag gehen. Die restlichen vier Bände der ersten Ab- teilung sollen dann in kurzen Abständen folgen, so daß die gesamte erste Abteilung im Sommer 2000 erschienen sein wird.

Personalia: Seit Juli 1998 ist Frau Beate Zielke M.A. auf einer halben Stelle als wissen- schaftlich-technische Mitarbeiterin an dem Vorhaben beschäftigt. Außerdem wirkt die im Mai 1997 als Mitarbeiterin ausgeschiedene Frau Dr. Ilse Rochow weiter im Rahmen eines Werkvertrages an der Erstellung der ersten Abtei- lung der Prosopographie mit.

Sonstige Aktivitäten: Im Mai stellten Ralph-Johannes Lilie und Claudia Ludwig in London (Kings College) in einer Präsentation die prosopographische Datenbank der Prosopo- Akademienvorhaben 323 graphie der mittelbyzantinischen Zeit (PmbZ) vor. Diese Präsentation fand im Rahmen einer ausführlichen Diskussion über die Zusammenarbeit zwi- schen der PmbZ und ihrem englischen Kooperationspartner, der Prosopography of the Byzantine Empire (PBE), statt. Während des Treffens wurde insbe- sondere die Frage einer Beteiligung der PmbZ an einer englischsprachigen Internetpublikation der PBE erörtert. Die PBE ist hierbei wesentlich auf die Hilfe der PmbZ angewiesen, ohne die eine adäquate eigene Publikation in ab- sehbarer Zeit nicht realisierbar erscheint. Enge wissenschaftliche Kontakte bestehen auch zu dem Byzantine- Hagiography-Database-Project in Dumbarton Oaks (Washington, D. C.) so- wie mit der italienischen Prosopografia dell’Italia Bizantina (493–804) (S. Cosentino, Bologna – Cagliari).

Publikationen: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 1. Abteilung (641–867). Pro- legomena. Nach Vorarbeiten F. Winkelmanns erstellt von Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Ilse Rochow u. a., Berlin – New York: de Gruyter 1998, XX, 333 S. Pratsch, Thomas, Theodoros Studites (759–826) – zwischen Dogma und Pragma, Frankfurt a. M. etc.: Lang 1998 (Berliner Byzantinistische Studien 3). XXXIV, 352 S.

In Vorbereitung: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 1. Abteilung (641–867), Bd. 1 (Aaron – Georgios), ca. 650 S. Erscheint voraussichtlich im Sommer 1999. Bd. 2 (Georgios – L…), ca. 650 S.; voraussichtlicher Erscheinungstermin Herbst 1999. Bd. 3 (L… – S…), ca. 650 S.; voraussichtlicher Erscheinungstermin Winter 1999/2000. Bd. 4 (S… – Z…), ca. 650 S.; voraussichtlicher Erscheinungstermin Frühjahr 2000. Bd. 4 (Anonymi, Indizes); voraussichtlicher Erscheinungstermin Sommer 2000.

Im Rahmen der begleitenden Studien: Geschichte der Patriarchen der ikonoklastischen Zeit (Germanos I. – Metho- dios I.), ca. 250 S., Frankfurt a. M.: Lang; voraussichtlicher Erscheinungs- termin Sommer 1999. 324 Berichtsjahr

Altägyptisches Wörterbuch

1998 wurde das Corpus ägyptischer Texte um ca. 23.000 Textwörter ver- mehrt. Neben den Überblick über unterschiedliche Gattungen und Epochen trat zunehmend die Konzentration auf Texte des Alten Reiches, die als erstes kohärentes Segment des Textcorpus erschlossen werden sollen. Die lexikali- sche Datenbank wuchs um ca. 400 Einträge; ca. 2.000 Einträge wurden sach- lich bearbeitet, so daß jetzt etwa ein Drittel der insgesamt 35.000 Einträge überprüft und korrigiert sind. Die 1997 mit Mitteln der DFG in Angriff genommene Digitalisierung und Si- cherheitsverfilmung des Zettelarchivs des Wörterbuchs der ägyptischen Spra- che wurde 1998 abgeschlossen. Die Erschließung der ca. 1,5 Mio. Bilddateien durch eine Indexdatei konnte wesentlich vorangetrieben werden; insgesamt sind ca. 320.000 Bilddateien durch 570.000 Querverweise mit 11.000 Indexein- trägen verbunden. Damit ist ein Viertel dieses Materials praktisch nutzbar. Die in der Arbeitsstelle erstellten Forschungsmaterialien sollen im Internet zur allgemeinen Konsultation verfügbar gemacht werden. Die 1998 gelegten Grundlagen erlauben es, die Verwirklichung dieses Planes zu Anfang des Jah- res 1999 mit der Präsentation der durch die Indizierung erschlossenen Partien des digitalisierten Zettelarchivs im Internet zu beginnen. Um die Nutzbarkeit der lexikalischen Datenbank im internationalen Rahmen zu erhöhen, wurde (unterstützt durch Mittel der Heckmann-Wentzel-Stiftung) mit der Überset- zung des lexikalischen Thesaurus ins Englische begonnen. Um den Aufbau eines umfassenden Textcorpus zu beschleunigen und die Möglichkeit zur internationalen Kooperation zu schaffen, wurde damit be- gonnen, eine integrierte Rechercheoberfläche zu erstellen, die Textcorpora unterschiedlicher Struktur für den Nutzer transparent verfügbar macht. Ge- genwärtig werden dadurch die relationale Datenbank des Projekts Altägypti- sches Wörterbuch, das digitalisierte Zettelarchiv und die Textdaten der Sarg- texte (W. Schenkel) verknüpft. Zur Anbindung der Sargtextdaten wurde die Arbeit an einer Äquivalenztabelle der lexikalischen Thesauri fortgesetzt. Zum Austausch über die Möglichkeiten, auch externe Datenbestände in einen Da- tenbankverbund zu integrieren, wird für Herbst 1999 ein internationales Symposium vorbereitet. Weiter wurde die Programmierung einer Anwendung in Angriff genommen, die die Erfassung ägyptischer Texte im Datenbank- format des Projekts Altägyptisches Wörterbuch unterstützt. Dieses Programm soll Interessenten zur Verfügung gestellt werden und den Einstieg in die computergestützte Texterfassung wesentlich erleichtern. Am 30. April 1998 schied E. Freier nach Erreichen der Altersgrenze aus dem Dienst der Arbeitsstelle aus. Akademienvorhaben 325

Publikationen: Hafemann, Ingelore, Grunert, Stefan (eds.), Textcorpus und Wörterbuch, Ar- beitstagung aus Anlaß des Neubeginns der Arbeit am ägyptischen Wortschatz ein Jahrhundert nach der Gründung der akademischen Kommission zur Her- ausgabe des „Wörterbuchs der ägyptischen Sprache“ (22.–26. September 1997, Berlin), Leiden: Brill [im Druck]. Reineke, Walter Friedrich, Zur Arbeit am ,Wörterbuch der ägyptischen Spra- che‘ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. In: Proceedings of the Seventh International Congress of Egyptologists (Cambridge, 3.–9. September 1995), ed. by C. J. Eyre, Leuven: Peeters, 1998, 937–943. Grunert, Stefan, Zum Sargschlittenzug auf der Nordwand im Grab des Idu (G 7102) [im Druck]. Ders., Ein schwieriges Kommando an Rinder: zu einem Personalsuffix im Altägyptischen. In: Göttinger Miszellen [im Druck]. Hafemann, Ingelore, Per Internet zurück ins 3. Jahrtausend vor Christus. In: Das Altertum [im Druck]. Schenkel, Wolfgang, Warum geht die Ägyptologie ins Internet. In: Akade- mie-Journal 2/98 [im Druck].

Mittelalter-Kommission

Bericht Peter Moraw

Die Mittelalter-Kommission ist die Leitungskommission für die vier inter- akademischen mediävistischen Langzeitprojekte. Sie setzt sich aus den vier Projektleitern sowie weiteren Mitgliedern der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und kooptierten Fachvertretern zusammen. Für jedes Vorhaben existiert eine Unterkommission, deren Vorsitz der jeweilige Projektleiter inne hat. Die Unterkommissionen setzen sich aus Mitgliedern der Mittelalter-Kommission und weiteren kooptierten Fachvertretern zusammen. Prof. Dr. Hartmut Boockmann, Projektleiter des Vorhabens Die deutschen Inschriften des Mittelalters, verstarb am 15. Juni 1998. Die kommissarische Projektleitung für dieses Vorhaben übernahm ab Oktober 1998 Prof. Dr. Peter Zahn (Humboldt-Universität zu Berlin). Der Mediävist Prof. Dr. Johannes Helmrath (Humboldt-Universität zu Berlin) wurde der Kommission zuge- wählt. Dr. sc. Wolfgang Eggert von dem Vorhaben Monumenta Germaniae Historica wurde zum Honorarprofessor der Universität Hamburg ernannt. 326 Berichtsjahr

Es wurden zwei projektübergreifende Tagungen für die Jahre 1999 und 2000 vorbereitet. Für 1999 ein vorzugsweise internes Treffen, jedoch unter Mit- wirkung von Kollegen aus Mainz und München (Regesta Imperii und Monu- menta Germaniae Historica), über Innovationen durch Datenverarbeitung und für das Jubiläumsjahr 2000 eine größere Konferenz über die Position der Landschaft zwischen Elbe und Oder in der älteren Entwicklungsgeschichte Deutschlands und Europas. Alle von der Kommission betreuten Vorhaben befanden sich 1998 in einer Durchführungsprüfung der Bund-Länder-Kommission.

Monumenta Germaniae Historica

Das Akademienvorhaben setzte die Arbeit an der Herausgabe der Reihe Constitutiones et acta publica imperatorum et regum fort. Das geschah ge- mäß den Vorstellungen und Maßgaben, die von der Mittelalter-Kommission der BBAW und der Zentraldirektion der MGH 1998 erörtert, empfohlen und festgelegt worden sind. Im Zuge der Arbeit an den Const. Kaiser Ludwigs des Bayern (W. Eggert) wurde das Druckmanuskript der 2. Lieferung von Bd. VI,2 (1331–1335) fer- tiggestellt und in Druck gegeben. Sie umfaßt ca. 150 Urkunden (Nr. 192–346), vor allem des Jahres 1332. Die Fahnenkorrektur wird bis Ende des Jahres ab- geschlossen sein. Die Arbeit an der 3. Lieferung ist so weit vorangetrieben, daß jetzt 40 Prozent der Texte editionsreif vorliegen. Die Vorbereitung des Bd.s VII,1 (1336–1340) wurde in Angriff genommen. Zur Arbeit an den Ori- ginalen führte W. Eggert weitere Archivreisen, insbesondere nach Innsbruck, durch. Für die Const. Kaiser Karls IV. wurden die Erfassung der Urkunden Karls IV. in den Archiven der Länder Bayern (O. Rader), Hessen (M. Lindner) und Nordrhein-Westfalen (M. Lawo) und die Herstellung bearbeitungsfähiger Kopien fortgesetzt. Zu erforderlichen Recherchen in den Archiven wurden Reisen nach Frankfurt am Main und München unternommen. Im Mittelpunkt der Bearbeitung des bayerischen Bestandes standen die Urkunden Altbayerns. Bislang wurden bis zum Jahre 1364 76 Urkundennummern erstellt, davon sind 39 Volltexte und 37 Regesten. Die Identifizierung des noch ungeklärten Materials (Problemfälle) aus den Staatsarchiven Bayerns wurde weiter ver- folgt. Nach Selektion gemäß den Vorgaben des Editionskonzepts sind von den ungefähr 600 hessischen Stücken 150 Volltexte mit Kopfregesten, Vorre- den und Apparaten erstellt worden. Für die restlichen ca. 450 Stücke wurden Regesten ausgeführt. Nach Auswahl dessen, was in Regestenform in die Akademienvorhaben 327

Const. aufzunehmen ist, wird der hessische Bestand zum Jahresende vollbe- arbeitet vorliegen. Für die Resterfassung des Urkundenbestandes in Nord- rhein-Westfalen war eine umfangreiche Korrespondenz mit der Vielzahl kommunaler und privater Archive zu führen. Von den etwa 200 kaiserlichen Beurkundungsvorgängen wurden im Berichtsjahr 90 Urkunden bearbeitet, darunter 35 in der Volltextform. Nachdem die Mittelalter-Kommission den in einer Denkschrift unterbreiteten Vorschlag einer elektronischen Vorab-Publikation der Const. Karls IV. (1357– 1378) gebilligt hatte, widmete die Arbeitsstelle der sukzessiven Erarbeitung eines „Konzepts und Modells“ besondere Aufmerksamkeit. Sie wurde dabei vom EDV-Team der BBAW, insbesondere von G. Giacomazzi, ständig bera- ten und unterstützt. Mitarbeiter des Projekts nahmen am Workshop „Digitale Editionen?“ teil, zu dem das Max-Planck-Institut für Geschichte für den 12.– 13. März 1998 nach Göttingen eingeladen hatte. In diesem Jahr beteiligte sich die Arbeitsstelle als Mitveranstalter am Workshop „Computer und Geschichte V“ der INFO ‘98, welche das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie des Landes Brandenburg und der Unternehmensverband Informa- tions- und Kommunikationstechnologien e.V. am 6. und 7. November 1998 in Potsdam veranstalteten. In die Tagung eingebracht und zur Diskussion gestellt wurden seitens der Arbeitsstelle „Grundsatzfragen zur elektronischen Edition von Geschichtsquellen“ sowie Anforderungsvorstellungen zur digital- dynamischen Edition der Const. Karls IV. Zur nächsten Sitzung der Mittelalter- Kommission Ende Januar 1999 wird die Arbeitsstelle in Zusammenarbeit mit dem EDV-Betreuer ein Konzept zur praktischen Umsetzung erarbeiten. Zum Jahresende läuft die Tätigkeit von M. Lawo in Vertretung von Frau Ho- hensee aus, die mit Abschluß ihres Erziehungsurlaubs ihre Arbeit zum 1. Januar 1999 wieder aufnehmen wird. Durch eine akademieinterne Rege- lung hat sich die Möglichkeit ergeben, Herrn Lawo zunächst im Jahre 1999 im Umfange eines Wochenarbeitstages mit den Belangen der elektronischen Vorab-Publikation des Vorhabens zu befassen. Von den Mitarbeitern wurden im Berichtsjahr Besprechungen für das „Deutsche Archiv zur Erforschung des Mittelalters“ angefertigt.

Publikationen: Lawo, Mathias, Giacomazzi, Giorgio, Rader, Olaf B., Anforderungen aus der Sicht der Constitutiones et acta publica Kaiser Karls IV. an eine elektronische Urkundenedition [im Druck]. Müller-Mertens, Eckhard, Grußwort zur Eröffnung des Workshop „Computer und Geschichte“ der INFO’98. Grundsatzfragen der elektronischen Edition von Geschichtsquellen [im Druck]. 328 Berichtsjahr

Rader, Olaf B., Kaiser Karl IV. und der mittlere Elbe-Saale-Raum. In: Sach- sen und Anhalt, 20 (1997), S. 267–318.

Regesten-Edition der Urkunden und Briefe Kaiser Friedrichs III. (1440–1493)

Im Juni des Berichtsjahres erschien das durch Dr. Eibl bearbeitete Regesten- heft „Sachsen“, in dem insgesamt 640 Urkunden aus elf Archiven und Bi- bliotheken nachgewiesen und damit zahlreiche wichtige Quellen zur sächsi- schen Landesgeschichte erschlossen werden. Allein 583 Regesten basieren auf einer Überlieferung im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden. Die dort vorhandenen Archivalien zeichnen sich dadurch aus, daß sie neben Einzel- stücken kompakte Urkundenbestände enthalten, die sich bestimmten politi- schen Ereignissen oder speziellen Problemfeldern zuordnen lassen, wie zum Beispiel den Erbstreitigkeiten im Kaiserhaus, den Auseinandersetzungen um die Lausitz oder bestimmten Angelegenheiten des Reiches. Das Quellenmate- rial dokumentiert die engen Beziehungen der Wettiner zum Kaiser, die sie zum Ausbau ihrer Landesherrschaft auszunutzen suchten. Dieses erste Resü- mee über den wissenschaftlichen Ertrag des Regestenheftes konnte Dr. Eibl bei dessen öffentlicher Präsentation ziehen, die am 12. Juni 1998 unter zahl- reicher Beteiligung und unter Mitwirkung des Projektleiters, des Vorsitzen- den der Deutschen Kommission für die Erarbeitung der Regesta Imperii Prof. Zimmermann sowie der Herausgeber Prof. Koller und PD Dr. Heinig im Sächsischen Hauptstaatsarchiv erfolgte. Nach der Archivierung des sächsischen Urkundenmaterials in der Berliner Arbeitsstelle hat Dr. Eibl die Bearbeitung des Heftes Berlin/Branden- burg/Mecklenburg/Pommern aufgenommen. Im Stadtarchiv Rostock sowie in der Handschriftenabteilung der Berliner Staatsbibliothek wurden bisher circa 80 Urkunden gefunden. Infolge der Erkrankung der Bearbeiterin mußten die Arbeiten im August unterbrochen und alle weiteren für 1998 geplanten Ar- chivbesuche abgesagt werden. Bei der Bearbeitung des Bandes „Sachsen-Anhalt“ konnte Dr. Holtz die Ar- chivbesuche mit Ausnahme des sich im Umzug befindenden Stadtarchivs Stendal abschließen. Die in circa 20 Archiven und Bibliotheken durchge- führten Recherchen förderten zwar eine Reihe von Kopien bereits bekannter Stücke, jedoch kaum neue Friedrichs-Urkunden zutage, so daß das zu erar- beitende Heft einen Umfang von circa 200 Regesten besitzen wird. Trotz aller Anstrengungen waren einige in älteren Quellenwerken und Darstellungen an- Akademienvorhaben 329 geführte Urkunden Friedrichs III. für Adressaten des bearbeiteten Gebietes in den dortigen Archiven nicht nachweisbar. Auch die ehemaligen Kopialbücher der anhaltischen Fürsten müssen als Kriegsverlust angesehen werden. Im kommenden Jahr wird der Bearbeiter die Archivrecherchen beenden und sich der Anfertigung der Regesten zuwenden. Die unverändert enge Zusammenarbeit des Akademienvorhabens mit der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii bei der Aka- demie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz hat mit der vom dorti- gen Mitarbeiter Dr. Rübsamen erarbeiteten CD-ROM-Ausgabe der Regesten Kaiser Friedrichs III. ein greifbares Resultat erfahren. Die CD-ROM, welche im September auf dem Deutschen Historikertag in Frankfurt am Main der Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde, umfaßt neben den alten, von Joseph Chmel 1838/40 veröffentlichten Regesten die ersten zehn der neuen, zwi- schen 1982 und 1996 erschienenen Regesten-Hefte, darunter auch den von der Berliner Arbeitsstelle herausgegebenen Band Thüringen. Das von Dr. Eibl vorgelegte Heft Sachsen sowie die künftigen Regesten-Hefte werden durch nachfolgende Updates eingearbeitet. Im Berichtszeitraum wurde mit den Mainzer Kollegen eine engere Zusam- menarbeit bei der Erfassung von Friedrich-Urkunden aus älterer bzw. schwer zugänglicher Literatur für eine umfassende Datenbank vereinbart. Infolge ih- rer relativ günstigen Bibliothekssituation haben die Berliner Mitarbeiter be- gonnen, hier leichter zugängliche, in Mainz nur durch Fernleihe zu beschaf- fende Titel nach Friedrich-Urkunden durchzusehen und entsprechende Informationen an die Mainzer Kollegen weiterzugeben. Im Gegenzug wurden der Berliner Arbeitsstelle die umfangreichen bibliographischen Angaben der in Mainz bereits erfaßten Titel zugänglich gemacht. Zu Beginn des Jahres ist die Arbeitsstelle in das Akademie-Hauptgebäude in der Jägerstraße umgezogen. Die nunmehrige unmittelbare Nachbarschaft zu den Kollegen der Monumenta Germaniae Historica hat sich positiv auf den gegenseitigen Informations- und Meinungsaustausch ausgewirkt und günstige Bedingungen für die vorgesehene Zusammenarbeit zwischen beiden Vorha- ben geschaffen.

Publikationen: Eibl, Elfie-Marita (Bearb.), Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken des Freistaates Sachsen [=Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet herausgegeben von Heinrich Koller und Paul-Joachim Heinig, Heft 11], Wien-Weimar-Köln: Böhlau-Verlag 1998, 376 Seiten. 330 Berichtsjahr

Dies., Frauen als „Karrieremittel“ im Zunfthandwerk der Frühen Neuzeit. Der Fall des Hutmachergesellen Burchard Alltag und seiner drei Frauen. In: Jahr- buch für Regionalgeschichte und Landeskunde, 20 (1995/96), Leipzig: Verlag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 1998, S. 51–70.

Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi

Die Arbeiten für die Glasmalereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi (CVMA) und die Drittmittelprojekte wurden in allen Bereichen kontinuierlich fortgesetzt. Dr. Eva Fitz schloß für den CVMA-Band XVII (Halberstadt, Dom) die letzten Bestandsaufnahmen (Fenster n IV, n V und n VI) ab. Vor allem wurden die Texte für den Anhang zur verlorenen mittelalterlichen Glasmalerei und zu den im 19. Jahrhundert rekonstruierten Fenstern sowie zur Verglasung der Marienkapelle fertiggestellt. Der Band wird 1999 für die Drucklegung vorbereitet. Dr. Monika Böning vollendete für den CVMA-Band XIX,1 (Sachsen-Anhalt Nord) das Manuskript zu den Scheiben in der Salzwedeler Katharinenkirche. Die Verglasung in Kloster Neuendorf konnte vollständig dokumentiert wer- den. Umfangreiche technische Vorbereitungen waren zur Bestandsaufnahme der Glasmalereien in der Salzwedeler Marienkirche zu leisten. Die Bearbei- tung soll 1999 erfolgen. Die Herstellung dieses Bandes, der fünf größere und eine Anzahl kleinerer Glasmalereistandorte enthalten wird, gestaltet sich schwierig, da mit der Denkmalpflege und den Kirchengemeinden Vereinba- rungen getroffen werden müssen, um die Glasmalereibestände möglichst ko- stengünstig auszubauen und zu dokumentieren. Als Beitrag zum CVMA-Band XX (Sachsen, Thüringen) war es möglich, im Rahmen eines Drittmittelprojektes eine von Angela Nickel erarbeitete Zu- sammenstellung aller Quellen zur Verglasung des Meißner Doms zu veröf- fentlichen. Am 1. Januar 1998 wurde Dr. Ulrich Hinz als Historiker eingestellt, um die Corpusarbeit für drei Jahre zu unterstützen. Sein Arbeitsschwerpunkt lag in der Aufarbeitung des Archiv- und Urkundenmaterials für den Band XIX,1 (Sachsen-Anhalt Nord). Seine Untersuchungen führten für Kloster Neuendorf zu wichtigen Erkenntnissen über eine bisher unbekannte „Restaurierung“ der Glasmalereien in den Jahren von 1843–1845. Nunmehr kann nachgewiesen werden, daß das ikonographische Programm geändert wurde und einige Scheiben neu angefertigt worden sind. Im Pfarrarchiv in Werben wurden 32 mittelalterliche Urkunden und relevante Akten des 19. Jahrhunderts entdeckt, die unter anderem Nachrichten zur Baugeschichte und zu Stiftungen des 14. Akademienvorhaben 331 und 15. Jahrhunderts enthalten. Eine Erfassung der Urkunden in Regesten- form ist fertiggestellt. Um die mühevolle Arbeit in den Archiven möglichst effektiv zu gestalten, wurden alle archivalisch erschlossenen Nachrichten in einer relationalen Datenbank gesammelt, die einen systematischen Zugriff auf die Datensätze gewährleistet. Derzeit sind etwa 1500 Datensätze mit jeweils bis zu 25 Datenfeldern aufgenommen. Die Einrichtung ermöglicht das Abfra- gen nach geographischen, chronologischen, personenbezogenen, themati- schen und anderen Kategorien. Bisher wurden in der Arbeitsstelle sechs Bände, die Hälfte der für die neuen Bundesländer vorgesehenen CVMA-Publikationen, veröffentlicht. Zwei Bände werden bearbeitet, einer davon steht kurz vor der Fertigstellung; für die rest- lichen vier Bände konnten Bestandsaufnahmen durchgeführt werden, wenn im Zusammenhang mit Restaurierungen Glasfenster ausgebaut wurden und damit zugänglich waren. Die Arbeiten zu den Drittmittelprojekten (DBU), begleitet von dem dafür eingestellten Mitarbeiter, Dr. Bernd Konrad, wurden fristgemäß ausgeführt. Im Mittelpunkt standen fachspezifische Anleitungen zu modellhaften Maß- nahmen an historischen Glasmalereien in Brandenburg, Halberstadt, Havel- berg und Schwerin, die Organisation des IV. Berichtskolloquiums in Havel- berg sowie Arbeiten zur Vorbereitung des für das große DBU- Verbundprojekt vorgesehenen repräsentativen Abschlußbandes. Dieser wird redaktionell durch Cornelia Aman betreut, die dafür durch einen Werkvertrag an die Arbeitsstelle gebunden ist. Mit finanzieller Unterstützung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und der Deutschen Stiftung Denkmal- schutz konnte außer der oben genannten Veröffentlichung zum Meißner Dom noch ein Sammelband mit 13 Vorträgen zur Sicherung historischer Glasmale- rei erscheinen. Der Edition Leipzig Verlag entschloß sich ferner zu einer zweiten, leicht verbesserten Auflage der Publikation „Glasmalereien aus acht Jahrhunderten. Meisterwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ih- re Gefährdung und Erhaltung“. Weitergeführt wird das Projekt, die bisher weder dokumentierten noch registrierten Glasmalereien des 19. Jahrhunderts in den neuen Bundesländern zu bearbeiten, so daß zum Schluß zehn Bände, je fünf für Kirchen und Profanbauten, vorliegen werden. Die Ostdeutsche Spar- kassenstiftung, die ZEIT-Stiftung in Hamburg und der Lotto-Toto-Verband von Sachsen-Anhalt, ferner das Landesamt für Denkmalpflege in Thüringen stellten dafür die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung. Für die Be- arbeitung der Publikationen wurden geeignete Fachleute mit Werkverträgen beschäftigt. 332 Berichtsjahr

Publikationen: Quellen zur Geschichte der Meißner Domverglasung. Bearbeitet von Angelika Nickel, hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissen- schaften, Arbeitsstelle für Glasmalereiforschung des CVMA, Potsdam, in Zu- sammenarbeit mit dem Hochstift Meißen. Potsdam 1998. Das 19. und 20. Friedrichsfelder Kolloquium. Vorträge zur Sicherung und Wiederherstellung historischer Glasmalerei, hrsg. von der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Arbeitsstelle für Glasma- lereiforschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi, und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin. Bremerhaven 1998. Böning, Monika, Glasgemälde mit der hl. Ursula aus dem Hussitenfenster sowie drei Maßwerkscheiben mit Wappen des böhmischen Königs. In: Zeit und Ewigkeit. 128 Tage in St. Marienstern. Ausstellungskatalog, Halle 1998. Drachenberg, Erhard, Dresden, Sächsisches Staatshauptarchiv. Urkunde Nr. O. U. 3395b (B) 1355.3.Februar. Eine Urkunde mit Zeichnungen zur Glasmalerei auf der Rückseite. In: Zeit und Ewigkeit. 128 Tage in St. Marien- stern. Ausstellungskatalog, Halle 1998. Fitz, Eva, Die rekonstruktiven Restaurierungen des Königlichen Institutes für Glasmalerei in Berlin. In: Restaurierung und Konservierung historischer Glasmalereien (gemeinsamer Ergebnisband des BMFT) [im Druck]. Dies., Glasbild des hl. Johannes Baptist. In: Zeit und Ewigkeit. 128 Tage in St. Marienstern. Ausstellungskatalog, Halle 1998. Konrad, Bernd, Vortragsbroschüre zum III. Berichtskolloquium 1997 in Schwerin (Text und Redaktion). Die Chorverglasung von 1868 in der St. Paulskirche zu Schwerin. In: Das 19. und 20. Friedrichsfelder Kolloquium. Vorträge zur Sicherung und Wiederherstellung historischer Glasmalerei. Bremerhaven 1998. Ders., Zur Unterzeichnung auf Tafelgemälden des 15. und 16. Jahrhunderts in Süddeutschland und der Schweiz. In: Unsichtbare Meisterwerke. Lucas Cra- nach und seine Zeitgenossen. Ausstellung und Kolloquium auf der Wartburg 1998, S. 241–260 (Katalog).

Die deutschen Inschriften des Mittelalters

Das Berichtsjahr war überschattet von Krankheit und Tod des Projektleiters Prof. Dr. Hartmut Boockmann, der im Alter von 63 Jahren am 15. Juni 1998 verstarb. Mit ihm verlor der Arbeitsbereich einen engagierten und kenntnis- reichen Befürworter der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Epigraphik, der das Vorhaben mit der ihm eigenen Liebenswürdigkeit betreut hat. Akademienvorhaben 333

Seit 1995 Mitglied der Mittelalterkommission, hatte er sich in Nachfolge des Projektleiters Prof. Dr. Ernst Schubert ab Mitte 1996 mit Umsicht der Aufga- ben des Arbeitsbereiches angenommen. Unter seiner Leitung und mit eige- nem großen Arbeitsaufwand wurden ab 1996 die Inschriftenartikel zum Band Stadt Zeitz inhaltlich und formal überarbeitet und die Einleitungskapitel und Register begonnen. Dies kam auch dem Aufbau und Inhalt der Beschreibun- gen für den Band Stadt Brandenburg zugute und der Disposition der 1996 begonnenen Arbeiten zum Band Landkreis Rügen. Eine von H. Boockmann 1997 geleitete Exkursion in das Sammelgebiet Rügen hat den Mitarbeitern neue Impulse vermittelt. Ab Oktober übernahm Prof. Dr. Peter Zahn (HU Berlin) die kommissarische Betreuung. Die Durchsicht der ersten 150 Nummern der im August in Auf- trag gegebenen Druckvorlage von 200 Inschriftenbeschreibungen zum Band Zeitz (ca. 510 Nrn.) ergab in mehr als 100 Fällen Änderungsbedarf: aus for- malen und inhaltlichen Gründen, bei der Zahl und Abfolge der Beschreibun- gen, den Übersetzungen und bei der Wahl der Abbildungen. Die Herstellung der Druckvorlage wurde unterbrochen. In vier der fünf ganztägigen Sitzungen bis zum 1. Dezember wurden die Korrekturen in Gegenwart des Arbeitsstel- lenleiters beschlossen. Die Arbeitsstelle begann sogleich die Revision der restlichen Beschreibungen mit dem Ziel, das Manuskript bis Mitte Januar 1999 endgültig fertigzustellen. Für den Band Stadt Brandenburg (ca. 540 Nrn.) wurden 250 Beschreibungen abgeschlossen. Neu aufgenommen worden sind 29 kopial überlieferte und 15 bisher unzugängliche originale Inschriften. Die zum Teil schlecht erhalte- nenen niederdeutschen Wandinschriften in der Vorstadtkirche Plaue und im Ordonnanzhaus wurden identifiziert. Zeitraubend waren weiterhin die Texte der mehrteiligen Epitaphien der frühen Neuzeit und die Zuordnung der Inschriften auf ca. 70 fragmentierten Ziegelsteinen im ehemaligen Dom- kloster. Zum Band Landkreis Rügen (ca. 210 Nrn.) sind 7 original und 15 kopial überlieferte Texte hinzugekommen, 20 Grabplatten wurden von einer Berufs- fotografin aufgenommen. Im November wurden die ersten 10 Beschreibun- gen erstellt. Der Abschluß des Manuskripts ist für Ende 1999 vorgesehen. Für das Gesamtgebiet Vorpommern entstand nebenbei eine Arbeitskartei mit ca. 800 Hinweisen auf Inschriften. A. Schlitt-Dittrich (mit Werkvertrag beschäftigt), reichte 1998 eine aus dem Brandenburger Inschriftenmaterial verfasste kunsthistorische Magisterarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin ein. Im November begann er mit Son- dierungen zum Band Berlin, der nach Fertigstellung der in Arbeit befindli- chen Bände vorgezogen werden soll. 334 Berichtsjahr

An insgesamt 53 Arbeitstagen wurden 27 Dienstreisen unternommen, darun- ter zwei Exkursionen: (1) nach Fürstenwalde am 27. April 1998 (R. Johne und M. Voigt) zu Abreibungen an Metallgrabplatten im Dom, nach dem Be- such der Arbeitsstelle durch Vorstandsmitglieder der Monumental Brass Society J. Bertram (Oxford) und G. Bradbury (Warminster) mit P. Zahn (Berlin); (2) in die Stadt Brandenburg am 1. Mai 1998, mit halbtägiger epigraphischer Führung durch R. Johne im Rahmen der interakademischen Mitarbeitertagung „Die editorische Behandlung kopialer Inschriftenüberliefe- rungen“. Vorbereitet von R. Johne und M. Voigt, fand diese jährlich stattfin- dende Tagung erstmals in den neuen Bundesländern, im Potsdamer Einstein- Forum, mit 18 Teilnehmern statt (30. April–2. Mai 1998). Die Mittelalter-Kommission wird sich auf ihrer nächsten turnusmäßigen Sit- zung im Januar 1999 mit den zukünftigen inhaltlichen und personellen Fragen der Arbeitsstelle beschäftigen.

Publikationen: Boockmann, Hartmut, Die deutschen Inschriften als Geschichtsquelle. Be- richt aus der Arbeitsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie. In: Aka- demie-Journal 1998 [im Druck]. Johne, Renate, Quomodo Philippus Melanchthon de Platone et Aristotele philosophis cogitaverit. In: De studiis classicis inde a Petrarca usque ad Me- lanchthonem in multis partibus Europae florentibus, coll. J. Dummer, rec. K. Sallmann, Romae 1997, p. 99–105. Dies., Ein Bischof als Gelehrter. Zum Epitaph des Stephan Bodeker im Dom St. Peter und Paul zu Brandenburg. In: Dissertatiunculae Criticae. Festschrift für Günther Christian Hansen, hrsg. von Ch. F. Collatz, J. Dummer, J. Kollesch, M.-L. Werlitz, Würzburg 1998, S. 479–485. Dies., Septem Artes Liberales. Zu einem verlorenen Wandgemälde in der Klosterbibliothek zu Brandenburg. In: Höfner, E. & F. P. Weber (Hg.), Politia Litteraria. Festschrift für Horst Heintze zum 75. Geburtstag. Glienicke/ Berlin – Cambridge/Massachusetts, 1998, S. 92–107. Zahn, Peter, Inschriftenträger in Messing 1460–1650 – Kriterien zu ihrer Be- schreibung – Mit Auswahlbibliographie. In: Akten der Internationalen Fach- tagung für Epigraphik „Inschrift und Material – Inschrift und Buchschrift“, 09.–12. 10. 1997 Ingolstadt. – Bayer. AdW., Phil.-hist. Kl., Abhandlungen [im Druck]. Zdrenka, Joachim, Historia miasta Bytowa do 1637 roku (Geschichte der Stadt Bütow bis 1637). In: Historia Bytowa, Bytów 1998, S. 3–41. Ders., Spór ksi’˜’t szczeciÊskich z panami von Biberstein o dolnoŒu˜yckie ziemie Beeskow i Storkow w vwietle materiaŒów rozjemczych (edycja) (Der Akademienvorhaben 335

Streit der Stettiner Herzöge mit den Herren von Biberstein um die Niederlau- sitzer Länder Beeskow und Storkow im Lichte der Schiedsmaterialien (Edition). In: Studia Zachodnie 3, Zielona Góra, S. 21–32. Ders., Krokowscy i dobra Krokowa w I poŒowie XV wieku (Die von Krockow und das Gut Krokowa in der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts). In: GdaÊskie studia z dziejów vredniowiecza 5, Gdansk 1998, S. 397–411. Ders., Die verlorenen Glasmalereien und Inschriften des 16. Jahrhunderts aus der Kirche zu Gnevezow/Krs. Demmin. In: Baltische Studien N. F. 84 (1998), S. 1–9.

Kommission Germanistik: Wörterbücher

Bericht Manfred Bierwisch

Die Kommission hat bisher die beiden interakademischen germanistischen Wörterbuchunternehmen betreut. Aufgrund einer Empfehlung des Akademien- ausschusses für die Langzeitvorhaben der Bund-Länder-Kommission ist für die drei Arbeitsstellen des Goethe-Wörterbuches eine gemeinsame, interakade- mische Kommission der BBAW, der Heidelberger Akademie und der Göttinger Akademie gebildet worden. Die Kommission hat sich am 19. Juni 1998 in Hei- delberg konstituiert und wird im Januar 1999 ihre reguläre Arbeit aufnehmen. Die Federführung liegt für den ersten Dreijahresturnus bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Jede der drei Akademien entsendet zwei Mit- glieder in die gemeinsame Kommission, für die BBAW gehören Manfred Bierwisch und Prof. Hartmut Schmidt der Kommission an. Die Kommission Germanistik: Wörterbücher ist in der gleichen Besetzung ab sofort nur für das Deutsche Wörterbuch zuständig und nennt sich nunmehr Kommission: Deutsches Wörterbuch. Den Vorsitz dieser Kommission wird wegen der Entpflichtung des bisherigen Vorsitzenden Manfred Bierwisch ab 1999 Wolfgang Klein übernehmen. Beide Vorhaben befanden sich 1998 in einer Durchführungsprüfung der Bund-Länder-Kommission.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung

Nach Erscheinen der Lieferung II 9 im Juni 1998 liegt nunmehr der zweite Band (Affront – ansüßen) des Berliner Anteils der Neubearbeitung vor. Für Lieferung II 9 wurden (einschließlich Zusatzmaterial aus der Nachexzerption) 336 Berichtsjahr ca. 82.830 Belege des Wortarchivs bearbeitet, für den gesamten Band 2 mehr als eine halbe Million Belege. Auf die durch das Straffungskonzept bedingten Veränderungen in der Darstellungsweise seit Lieferung II 4 geht das Vorwort des Bandes ein. Ende des Jahres wurde die erste Lieferung des dritten Bandes an den Projektleiter zur Begutachtung übergeben, Lieferung III 2 und III 3 sind in Arbeit. Am 30. Juni 1998 ist Frau Dr. Anna Huber nach 40 Jahren Mitarbeit am Deutschen Wörterbuch in den Ruhestand gegangen. Die Stelle wurde zum 1. Juli mit Herrn Jörg Schröder besetzt. Die Zusammenarbeit mit der Göttinger Arbeitsstelle verlief in den einge- spielten Bahnen. Herr Schröder stellte sich im November in Göttingen als neuer Berliner Mitarbeiter vor, die Herren Harm und Wohlers aus Göttingen besuchten die Berliner Arbeitsstelle.

Publikationen: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbei- tung, hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, 2. Band, 9. Lieferung anschicken-ansüßen. Bearbeitet in der Arbeitsstelle Berlin von W. Braun, Ch. Grimm, A. Huber, H. Petermann, G. Pfeifer (Leitung), M. Scheider, N. Schrader. Stuttgart, Leipzig: S. Hirzel Verlag, 1997. Unger, Christiane, Technische Fachsprachen im Bereich der Elektrotechnik. Zur Genese einer wissenschaftlich-technischen Fachsprache – ausgewählte Entwicklungsaspekte. In: Fachsprachen. Languages for Special Purposes, hrsg. von L. Hoffmann, H. Kalverkämper, H. E. Wiegand. 1. Halbband. Ber- lin, New York: de Gruyter, 1998, S. 1164–1173.

Goethe-Wörterbuch

Die lexikographische Arbeit wurde gemeinsam mit den Partnerarbeitsstellen der Göttinger und der Heidelberger Akademie planmäßig weitergeführt. Die Planungseinheiten III 12 (ges- bis gif-) und IV 1 (gig- bis goz-) wurden fer- tiggestellt bzw. nahezu abgeschlossen, daneben im Vorgriff auf IV 2 mate- rialreiche Abschnitte (groß, gut) in Angriff genommen. Die Bearbeitungs- strecke von IV 1 unterlag turnusgemäß der redaktionellen Verantwortung der Berliner Arbeitsstelle. Ein Hauptaugenmerk galt angesichts der natürlich bedingten personellen Entwicklung der Sicherung der Leistungskontinuität durch Förderung bzw. Einarbeitung jüngerer Mitarbeiter. Akademienvorhaben 337

Mit Blick auf mögliche elektronische Präsentationsformen des Goethe- Wörterbuchs nahm ein Vertreter der Arbeitsstelle an einem von der Heidel- berger Akademie der Wissenschaften unter anderem veranstalteten Symposion „Computergestützte Produktion und Publikation von Wörterbüchern“ (23. bis 25. September 1998) teil. Weitere Arbeiten, teilweise auf Werkvertragsbasis, dienten der Vervollstän- digung bzw. Rationalisierung der Arbeitsgrundlagen sowie dem Materialaus- tausch mit den Partnerstellen.

Publikationen: Goethe-Wörterbuch. 3. Bd., 12. Lfg., Sp. 1409 – 1536 (Gemäldeausstellung – Gesäusel), Stuttgart: Kohlhammer 1998. Mit einem Vorwort zum dritten Band, Hinweisen für den Benutzer und Siglen- und Abkürzungsverzeichnis- sen. – 4. Bd., 1. Lfg., Sp. 1–128 (Geschäft ff.) [im Druck]. Mattausch, Josef, Wörterbuch und Poesiesprache. Dichterische Wortbedeu- tungen im Goethe-Wörterbuch. In: Bedeutungserfassung und Bedeutungsbe- schreibung in historischen und dialektologischen Wörterbüchern, hrsg. von R. Große, Stuttgart/Leipzig: Hirzel 1998, S. 139–144. Ders., Artikel „Deutsche Sprache” und „Sprache”. In: Goethe-Handbuch, hrsg. von B. Witte, Th. Buck, H.-D. Dahnke, R. Otto, P. Schmidt, Bd. 4.1 und 2: Personen, Sachen, Begriffe, Stuttgart/Weimar: Metzler 1998, S. 197–200 und 1003–1005.

Kommission Germanistik: Editionen

Bericht Conrad Wiedemann

Die Kommission betreut vier editorische und zwei bibliographische Vor- haben. Der Leiter der Arbeitsstelle Deutsche Texte des Mittelalters, Dr. habil. Rudolf Bentzinger, wurde zum Honorarprofessor der Technischen Universität Berlin ernannt. Vom 1. April 1998 bis zum Frühjahr 1999 nimmt Prof. Bentzinger eine Vertretungsprofessur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wahr. Das Vorhaben Deutsche Texte des Mittelalters befand sich 1998 in der Durchführungsprüfung der Bund-Länder-Kommission. 338 Berichtsjahr

Deutsche Texte des Mittelalters

1. Editionen Der deutsche Malagis nach den Heidelberger Handschriften cpg 340 und 315. Unter Benutzung der Vorarbeiten von G. Schieb und S. Seelbach hrsg. von A. Haase, B. W. Th. Duijvestijn, G. A. R. de Smet und R. Bent- zinger. Text und Variantenapparat sind fertiggestellt, an kommentierendem Apparat und Glossar wurden die Abschlußkorrekturen durchgeführt. Das Namenverzeichnis wurde abgeschlossen. An der Einleitung wird gearbei- tet. ,Der gute Gerhart‘ Rudolfs von Ems in einer anonymen Prosaauflösung und die lateinische und deutsche Fassung der Gerold-Legende Albrechts von Bonstetten nach den Handschriften Reg. 0 157 und Reg. 0 29 a und b im Thü- ringischen Hauptstaatsarchiv Weimar, hrsg. von R. Bentzinger, Ch. Meckeln- borg, F. Pensel und A.-B. Riecke. Die Begutachtung ist abgeschlossen, nach Einarbeitung der Gutachtervorschläge erfolgt die Drucklegung. Johannes Rothes Elisabeth-Leben. Die Materialien aus dem Nachlaß des bis- herigen Editors, Helmut Lomnitzer †, wurden gesichtet und teilweise nach Berlin gebracht, um die Edition in der DTM-Arbeitsstelle durch A. Haase und A.-B. Riecke zu Ende zu führen. ,Ogier von Dänemark‘ nach der Heidelberger Handschrift cpg 363, hrsg. von H. Weddige in Verbindung mit Th. J. A. Broers, H. van Dijck und B. Th. W. Duijvestijn. Text, Lesartenapparat, Namen- und Wortverzeichnis liegen vor. Am kommentierenden Apparat und an der einleitenden Beschreibung der Sprache der Handschrift wird gearbeitet. Die Christherre-Chronik nach der Göttinger Handschrift Cod. 20 Philol. 188/10, hrsg. von K. Gärtner in Zusammenarbeit mit R. Plate und M. Schwab- bauer. Die abgeschlossenen Teile der Edition (V.7161–12450) wurden verei- nigt und mit dem Abschlußbericht zum Projekt der DFG vorgelegt. Die Postille Hartwigs von Erfurt, Teil I und II, nach der Frankfurter Hand- schrift ms. germ. 403, der Wiener Handschrift (ÖNB) Cod. 2845, der Mün- chener Handschrift cgm 636 und zahlreichen anderen Handschriften, hrsg. von V. Mertens und H.-J. Schiewer. Teil I (Winterteil) steht vor dem Ab- schluß. Die Überprüfung des Textes, des Apparates und der Quellennachweise für Teil II (Sommerteil) hat begonnen. Johannes Rothes Thüringische Landeschronik nach der Gothaer Handschrift Chart. B 180, seine Eisenacher Chronik nach der Berliner Handschrift Ms. germ. quart. 252 und seine Urkunden nach Autographen des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar, hrsg. von S. Weigelt. Der Text und das Glossar sind fertiggestellt. Die Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte und Akademienvorhaben 339

Grammatik sind abgeschlossen. An der Apparatgestaltung und der techni- schen Einrichtung des Textes wird gearbeitet. Die Weltchronik des Heinrich von München nach Wolfenbüttel, HAB cod. 1.5.2. Aug. fol., hrsg. von F. Shaw und K. Gärtner. Der in der Leithand- schrift fragmentarisch überlieferte Text des Passionsteils wurde aus anderen Handschriften ergänzt. Die Arbeiten am Namenregister wurden begonnen.

2. Handschriftenarchiv Verzeichnis der mittelalterlichen und ausgewählter neuerer deutscher Hand- schriften der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar, des Goethe- und Schiller-Archivs und der Wei- marer Stadtkirche. Bearb. von F. Pensel. Die Eingabe der Beschreibungen von Handschriften der HAAB – in den achtziger Jahren an das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar abgegeben – steht vor dem Abschluß. Die Arbeit an den Registern wurde fortgesetzt. Die Registererstellung zum Handschriftenarchiv, die sich auf die Hand- schriften aus Streubesitz konzentriert, wird durch A.-B. Riecke bis Jahresende 1998 abgeschlossen. Die Einträge stehen in der DBI-LINK-Datenbank Hand- schriften des Mittelalters des Deutschen Bibliotheksinstituts Berlin zur Ver- fügung. Diese wurden in die von der DFG entwickelte Handschriftendaten- bank übernommen und im August 1998 aktualisiert. Deutsche mittelalterliche Handschriften der UB Breslau. Für das geplante Drittmittelprojekt zur Erschließung der im HSA vorhandenen Beschreibun- gen der mittelalterlichen deutschen Handschriften in der Breslauer UB fand zur Vorbereitung der Kooperation vom 8.–10. September 1998 in der UB und im Historischen Institut der Universität Breslau ein Arbeitstreffen statt. An den Gesprächen nahmen von polnischer Seite unter anderen die Handschrif- tenbibliothekare der UB (Federführung Dr. Mrozowicz), seitens der Arbeits- stelle K. Gärtner, R. Bentzinger und A.-B. Riecke teil.

3. Berichte über Editionsvorhaben zu mittelalterlichen deutschen Texten Die bisher von der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften betreuten und in der ,Germa- nistik‘ veröffentlichten Berichte werden seit Herbst 1997 durch A.-B. Riecke fortgeführt. Berichtsführung und Datenverwaltung wurden auf EDV umge- stellt.

Publikationen: Verzeichnis der deutschen mittelalterlichen Handschriften in der Universi- tätsbibliothek Leipzig. Bearb. von Franzjosef Pensel. Zum Druck gebracht 340 Berichtsjahr von Irene Stahl (DTM 70, Verzeichnisse altdeutscher Handschriften 3), Berlin: Akademie Verlag, 1998, XXXI + 520 S. Bentzinger, Rudolf, Deutsch bei Ulrich von Hutten. In: Lingua Germanica. Studien zur deutschen Philologie. Jochen Splett zum 60. Geburtstag, hrsg. von Eva Schmitsdorf, Nina Hartl, Barbara Meurer, Münster, New York, München, Berlin 1998, S. 1– 9. Riecke, Anne-Beate, Editionsvorhaben zu mittelalterlichen deutschen Texten. 36. Bericht. In: Germanistik 39 (1998) 1, S. 282–293.

Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen – Goedekes Grundriss –

Der zweite Band des Deutschen Schriftsteller-Lexikons 1830–1880 ist zum vorgesehenen Termin im Mai erschienen und setzt das Autorenalphabet mit den Buchstaben C bis F fort. Während der Drucklegung war es möglich, nachträglich angefallene Informationen einzubringen, so daß der Bericht den neuesten Stand repräsentiert. Der Band wurde der leichteren Handhabbarkeit wegen in zwei Halbbänden ausgeliefert. Er vermittelt das Schaffens- und Wirkungsbild zahlreicher, für die Epoche charakteristischer Autoren aus Lite- ratur und Publizistik. Die Arbeit am dritten Band kommt zügig voran; er hat die Autoren des Teiles G und H zum Inhalt und wird mit etwa 158 Darstellungen und 2.300 Kurzar- tikeln einer der umfangreichsten werden, zumal zahlreiche sehr produktive Schriftsteller (Gerstäcker, Glaßbrenner, Gutzkow, Hackländer, Hamerling, Hebbel, Heyse u. a.) hierhin gehören. Für 120 Autoren liegen bereits Manu- skripte unterschiedlichen Reifegrades (Erst- bzw. Endfassungen) vor. Der Buchstabe G ist bis auf einen monographischen Artikel bearbeitet. Im März hat die Arbeitsstelle andere Räume bezogen. Dabei wurde erreicht, daß die Nähe zum Bibliothekskorpus bewahrt und damit die intensive Nutzung der hier konzentrierten Bestände und Informationsdienste gewährleistet bleibt. Dem weiteren Ausbau des Archivs der Arbeitsstelle, das sowohl die Basis für die Bearbeitung künftiger Artikel bildet als auch einen über das Lexikon hin- ausgehenden eigenständigen Wert hat, galt die Weiterführung eines Auswer- tungsprogramms literarischer Primärquellen des 19. Jahrhunderts. Im Be- richtszeitraum wurden die Zeitschriften Berliner Figaro und Frankfurter Konversationsblatt, ferner eine Reihe von Anthologien ausgewertet. Nachdem der erste Registerband für Goedekes Grundriss I – XVII (Autoren-, Sach- und Hauptstellennachweis) vorliegt, wird das Namenregister vorberei- Akademienvorhaben 341 tet. Bei der Umformung des umfangreichen Zettelmanuskripts sind die Ex- zerpte nicht nur aus dem Gesamtfundus des ursprünglich vorgesehenen Gene- ralregisters herauszulösen; sie müssen außerdem mit den Vorlagen und auch mit den bereits alphabetisierten Mengen konfrontiert werden, um einheitliche Namenansetzungen zu erreichen und Identifikationen auch dann zu ermögli- chen, wenn die Autorennamen im gedruckten Text der Bände nur verkürzt angeführt worden sind. Die Nachweise aus acht Bänden sind inzwischen kontrolliert und zum Teil gespeichert worden. Versuche mit Scanner-Technik haben – ebenso wie bei den großenteils handschriftlichen Archivmaterialien – noch kein überzeugendes Ergebnis gebracht und werden fortgesetzt.

Publikationen: Jacob, Herbert, Rückblick auf fünfzig Jahre literaturgeschichtlicher Grundla- genarbeit. Vortrag anläßlich der Verleihung des Antiquaria-Preises an den Vortragenden im Januar 1998 in Ludwigsburg. Ders., Deutsches Schriftsteller-Lexikon 1830–1880. Band II,1 u. 2. (Goedekes Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung, Fortführung). Berlin: Aka- demie Verlag 1998. (Eigene Beiträge: Moriz Carriere, Michael Georg Conrad, Theodor Wilhelm Danzel, Georg Daumer, Ignaz von Döllinger, Eugen Dühring, Georg Ebers, Friedrich Engels, Ludwig Feuerbach, Theodor Fontane, Karl Emil Franzos, Ferdinand Freiligrath u. a.). Ders., Deutsche Presse. Bibliographische Handbücher zur Geschichte der deutschsprachigen periodischen Presse von den Anfängen bis 1815. Altona. Kommentierte Bibliographie der Zeitungen, Zeitschriften, Intelligenzblätter, Kalender und Almanache sowie Hinweise zu Herausgebern, Verlegern und Druckern periodischer Schriften, hrsg. von Holger Böning, Emmy Moepps. Stuttgart-Bad Cannstatt 1997. In: Germanistik, 39 (1998), S. 307. Ders., Wolfgang Rasch, Bibliographie Karl Gutzkow (1829–1880). Bd 1.2. Bielefeld: Aisthesis Verlag 1998. In: Informationsmittel für Bibliotheken, 6 (1998), S. 407–410. Ders., Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Bibliographia Judaica/Renate Heuer. Band 6. München, New Providence, London, Paris 1998. In: Germa- nistik, 39 (1998), S. 388–389. Jacob, Marianne, Deutsches Schriftsteller-Lexikon 1830–1880. Band II, 1 u. 2. (Goedekes Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung, Fortführung.) Berlin: Akademie Verlag 1998. (Eigene Beiträge: Carl Gustav Carus, Ernst Curtius, Nicolaus Delius, Lorenz Diefenbach, Wilhelm Dilthey, Johann Gustav Droysen, Franz Michael Felder, Kuno Fischer u. a.) 342 Berichtsjahr

Forster-Ausgabe

Das Ziel, die Forster-Ausgabe in geplantem Umfang im Jahre 2000 zu Ende zu bringen, bestimmte auch 1998 die Planung, die Reihenfolge der editori- schen Schritte und den Einsatz der sächlichen Haushaltsmittel. Die Edition kam planmäßig voran. Gearbeitet wurde ausschließlich an der Herausgabe von Forsters naturwissenschaftlichen Schriften. Die Textbear- beitung des in der Masse lateinischen Materials und das Register der Pflan- zennamen sind abgeschlossen. Die Bearbeitung war schwieriger und zeitrau- bender als vorausgesehen. Die Übertragungen der aus handschriftlicher Überlieferung stammenden Stücke sowie das Nachlaßverzeichnis konnten an den Originalen in der Bibliothek des Naturgeschichtlichen Nationalmuseums zu Paris abschließend überprüft werden. Fertig ist ein Drittel der Übersetzun- gen aus dem Lateinischen, die Ludwig Uhlig (USA) und der Bearbeiter des Bandes besorgen. Ausgewählt wurden dafür Vorworte und Einleitungen zu gedruckten Abhandlungen, Antrittsvorlesungen, ferner Abschnitte aus den Vorlesungen, in denen Forster erkenntnistheoretische Grundlagen formuliert und sich mit der Systematik, dem Art- und Variationsbegriff sowie mit Theo- rien der Evolution und Epigenese befaßt. Man bekommt mit Band 6 (Schriften zur Naturkunde) den letzten der noch nicht edierten und nur oberflächlich bekannten Teile von Forsters Werk. Die botanischen, in geringerem Umfange auch die zoologischen Beschreibungen von der Weltreise (2. Cook-Reise, 1772–75: Madeira, Kapkolonie, antarkti- sche Meere, Polynesien, Melanesien, Feuerland) bleiben gültig und bei fort- schreitendem Artenverlust für die systematische Biologie wichtig. Das übrige ist wissenschaftshistorisch relevant. Die Vorlesungen aus Forsters Kasseler und Wilnaer Zeit beruhen auf Anschauung während der Weltreise und wäh- rend eines Aufenthaltes im sächsischen Bergbaugebiet (1784), im Gelände sowie in Museen und Gärten. Forster stützte sich auf seine Herbarien und auf eigene Experimente. Benutzt ist die neueste Literatur. Die Wilnaer Kompen- dien und Vorlesungen zur Naturgeschichte (Physische Geographie, Mineralo- gie, Botanik, Zoologie) fassen das Wissen um 1785 in Europa didaktisch ge- schickt zusammen. Der Band bietet die gedruckten Schriften vollständig. Eine Ausnahme bilden die Kennzeichen neuer Pflanzengattungen (Characteres generum plantarum, 1776), an denen Forsters Vater beteiligt war. Aus dem Nachlaß ist ausgewählt worden. Das umfangreiche Material mußte darüber hinaus gekürzt werden. Die Schriften zur Naturkunde werden in zwei Teilen herauskommen. Zurückgestellt wurde Band 10,2 (Revolutionsschriften 1792/93), der erst nach Band 6 erscheinen wird. Für Band 19 (Register) wurden die vorbereitenden Akademienvorhaben 343

Arbeiten fortgesetzt. Mit der Bearbeitung eines Verzeichnisses von Forsters Bibliothek auf der Grundlage von zwei zeitgenössischen Auktionskatalogen (Mainz und Göttingen 1797) und von Hinweisen auf Buchkäufe in Briefen wurde begonnen. Ermittlungen in England nach Briefen im Nachlaß des Forster-Vertrauten Thomas Brand und nach weiteren Lebenszeugnissen blieben ergebnislos. Im Autographenhandel tauchte erstmals aus Forsters letzter Zeit in Frankreich, vielleicht aus dem als verloren geltenden Pariser Nachlaß, ein Brief an ihn auf. Der Brief wird in Band 19 veröffentlicht.

Wieland: Gesammelte Werke

Weiterführung der Materialsammlung zu der Briefausgabe (u. a. Ermittlung und Beschaffung verschiedener ungedruckter Briefe Wielands), kontinuierli- che Fortführung der Bearbeitung von „Wielands Briefwechsel“. Arbeitsergebnisse 1998: Erschienen:  Band 16: Briefe Juli 1802 – Dezember 1805. Teil 2: Anmerkungen. Bear- beitet von Siegfried Scheibe. Berlin 1998. 603 S. Korrekturen laufen zu dem Band:  Band 13: Briefe Juli 1795 – Juni 1797. Teil 1: Text. Bearbeitet von Klaus Gerlach (erscheint 1999). Manuskriptabgabe an den Verlag:  Band 13: Briefe Juli 1795 – Juni 1797. Teil 2: Anmerkungen. Bearbeitet von Klaus Gerlach (erscheint 1999).  Band 14: Briefe Juli 1797 – Juni 1999. Bearbeitet von Angela Goldack (erscheint 1999/2000). Die Arbeit an folgenden Bänden wurde weitergeführt:  Band 11: Briefe Januar 1791 – Juni 1793. Bearbeitet von Uta Motschmann.  Band 17: Briefe Januar 1806 – September 1809. Bearbeitet von Siegfried Scheibe.

Weitere Veröffentlichungen: Gerlach, Klaus, Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenos- sen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar, hrsg. von Klaus Gerlach und René Sternke, Berlin 1998. Scheibe, Siegfried, Probleme der Briefedition am Beispiel der Edition von „Wielands Briefwechsel“. In: Wissenschaftliche Briefeditionen und ihre 344 Berichtsjahr

Probleme. Editionswissenschaftliches Kolloquium, Berlin 1998, S. 73–86 (Berliner Beiträge zur Editionswissenschaft, hrsg. von Hans-Gert Roloff. Band 2). Ders., Einige Bemerkungen zur Sammlung der Briefe eines Autors. In: eben- da, S. 123–135. Ders., Welche Editionsart für welchen Zweck? Bemerkungen zur Funktion von Editionen. In: Die Funktion von Editionen in Wissenschaft und Gesell- schaft. Ringvorlesung des Studiengebietes Editionswissenschaft an der Freien Universität Berlin, Berlin 1998, S. 43–61 (Berliner Beiträge zur Editionswis- senschaft, hrsg. von Hans-Gert Roloff. Band 3). Ders., Variantendarstellung in Abhängigkeit von der Arbeitsweise des Autors und von der Überlieferung seiner Werke. In: Textgenetische Edition, hrsg. von Hans Zeller und Gunter Martens, Tübingen 1998, S. 168–176 (Beihefte zu editio, hrsg. von Winfried Woesler, Band 10). Ders., Variantendarstellung von Prosawerken bei komplizierten Arbeitswei- sen und Überlieferungen. In: ebenda, S. 287–293. Ders., Die Arbeitsweise des Autors als Grundkategorie der editorischen Ar- beit. In: editio. Internationales Jahrbuch für Editionswissenschaft, 12 (1998), S. 18–27.

Jean-Paul-Edition

Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Erstellung der ersten drei von acht geplanten Bänden Briefe an Jean Paul. Die Ausgabe ist chronologisch ge- gliedert, jeder Band enthält einen Text- und Kommentarteil. Der Text des ersten Bandes (150 Briefe aus den Jahren 1781 bis 1793, bear- beitet von Monika Meier) wurde abschließend konstituiert. Eine Archivreise nach Krakau (Biblioteka JagielloÊska) diente der Kollationierung vorliegen- der Transkriptionen von etwa 100 Briefen (ca. 50 weitere Briefe, die andern- orts überliefert sind, wurden 1997 in entsprechender Weise bearbeitet). Der Vergleich mit den Originalhandschriften ermöglichte die Berichtigung zahl- reicher Fehllesungen; in einigen Passagen, etwa bei Beschädigungen des Pa- piers oder im Falle schwer zu interpretierender Korrekturen, konnte der Text erst anhand des Originals konstituiert werden. Im Kommentarteil sind die Angaben zur Überlieferung und der textkritische Apparat für die einzelnen Briefe fertiggestellt; gut ein Viertel der Erläuterungen ist noch zu erarbei- ten.WW Für die 250 Briefe aus den Jahren 1794 bis 1797, die im zweiten Band der Ausgabe veröffentlicht werden (bearbeitet von Dorothea Böck), liegt der Akademienvorhaben 345

Kommentar in einer ersten Fassung vor. Etwa ein Drittel der Erläuterungen wurde redaktionell überarbeitet, in schwierigen Fällen (verschiedene Text- zeugen bei Verlust der Originalhandschrift) ist der Text hergestellt worden. Für noch etwa 200 handschriftlich überlieferte Briefe sind Autopsie und ab- schließende Textkonstitution durchzuführen. Die Arbeiten am dritten Band (430 Briefe aus den Jahren 1797 bis 1800, be- arbeitet von Angela Goldack), der seines Umfangs wegen in zwei Teilbänden erscheinen soll, haben sich in den vorausgegangenen Jahren auf ausgewählte Korrespondenzen des gesamten Zeitraums erstreckt. Im Laufe dieses Jahres wurden sie auf die gezielte Vorbereitung des ersten Teilbandes (ca. 220 Brie- fe) umgestellt. Für etwa 50 Briefe mit komplexer Überlieferungssituation ist der Text konstituiert, für ca. 100 weitere Briefe wurden die vorliegenden Transkriptionen revidiert; eine erste Fassung der Erläuterungen liegt für knapp die Hälfte der Briefe vor. Themenbezogene Projektsitzungen dienten der Klärung von offenen Fragen, die bei der Bandbearbeitung entstehen. Interne Arbeitsrichtlinien, die die Editionsgrundsätze konkretisieren, werden laufend aktualisiert. Neben der Bearbeitung der ersten Briefbände wurden, unterstützt durch Werkverträge und ein Stipendium der Stiftung Weimarer Klassik, editions- vorbereitende und -begleitende Arbeiten durchgeführt, die auch die späteren Bände der Briefe an Jean Paul betreffen. Dazu gehören weitere Transkriptio- nen, die Ergänzung des Archivs der Handschriftenkopien, der Ausbau der Projektbibliothek und die Recherche von Personendaten (einschließlich der laufenden Aktualisierung von Brief-, Literatur- und Personendatenbank). Diese Arbeiten haben sich in der letzten Zeit zunehmend auf die Vorberei- tung der ersten drei Briefbände konzentriert. Mit Hilfe einer AB-Maßnahme können seit Oktober 1998 für die Kommentie- rung wichtige Texte Jean Pauls, die bislang noch nicht über CD-Rom oder Internet abrufbar sind, sowie das Register der Briefe von Jean Paul elektro- nisch verfügbar gemacht werden. Die Jean-Paul-Edition steht weiterhin in Verbindung mit den Bearbeitern der unvollendeten zweiten Abteilung (Nachlaß) der historisch-kritischen Jean Paul-Ausgabe.

Publikation: Meier, Monika, Rez. zu Andreas Erb, Schreib-Arbeit. Jean Pauls Erzählen als Inszenierung ,freier‘ Autorschaft, Wiesbaden 1996. In: Jahrbuch 1997/98 der Jean-Paul-Gesellschaft, Bayreuth 1998, S. 249–252. 346 Berichtsjahr

Bibliographische Annalen

Ende des vergangenen Jahres übergab die Arbeitsstelle der Akademieleitung und der Kommission das Manuskript des fertiggestellten Bandes IV (1984– 1990). Es galt, diese Ergebnisse zu analysieren und gewonnene Erfahrungen für die Arbeiten am Folgeband 1977–1983 nutzbar zu machen. Zunächst ist das Aufgabenfeld abgesteckt worden. Es hat sich für die Bear- beitung als sinnvoll herausgestellt, die Jahrgänge aufzuteilen. Herr Dr. Hillich übernahm den Zeitraum 1980–1983, Herr Tanneberger verantwortet die Jahre 1977–1979. Für die inhaltliche Standortbestimmung der Arbeit waren die gutachterlichen Stellungnahmen im Zuge der 1997 erfolgten Evaluierung aufschlußreich. Ein weiteres Korrektiv bildete die Beurteilung des Manuskripts durch die Kom- mission. Dabei stellte sich heraus, daß Gutachter und Kommission die erziel- ten Ergebnisse und den Arbeitsstand grundsätzlich positiv einschätzten. Kriti- sche Hinweise lassen sich in drei Punkten zusammenfassen: Die Kategorie Sachliteratur wurde ob ihres beträchtlichen Datenspektrums und -umfangs als zu diffus und angeschwollen charakterisiert. Die Darstellung der Kategorien Personalia und Kulturpolitik, die teilweise ohne bibliographische Untersetzung der verzeichneten Primärdaten erfolgt, sei nicht durch den Arbeitstitel gedeckt. Binnengliederung und Bezeichnung der Kategorie Teilsammlungen wären korrekturbedürftig. Es wurden folgende Festlegungen getroffen: Die „Sachliteratur“ wird inhaltlich stärker eingegrenzt. Es entfallen biografi- sche Stenogramme ebenso wie Ausstellungskataloge oder interne Veröffentli- chungen bibliothekarischen Inhalts. Tagebücher, Autobiographien, Reiselite- ratur und die Formen nichtfiktiver Prosa werden der „Prosa“ beigeordnet. Die Aufnahme kulturpolitisch relevanter Ereignisse ohne weiterführende bi- bliographische Angaben muß später in der Titulatur kenntlich gemacht und erläutert werden. In der Kategorie Teilsammlungen verbleiben die Werkausgaben, gesammel- ten Werke in Einzelbänden, Teilausgaben und Titel mit gemischten Genres. Alle anderen werden in das jeweilige Genre überführt. Die jetzige unscharfe Bezeichnung der Kategorie wird durch die Überschrift „Ausgaben“ ersetzt. Die notwendigen Korrekturen an den Daten des fertiggestellten Manuskripts sind zwischenzeitlich erfolgt. Der Jahresarbeitsplan sieht die Aufnahme aller Primärtitel des Bandes III vor, einschließlich der dazugehörigen Nachauflagen und Neuausgaben. Im Ver- gleich zum Band IV hat sich hierbei der zu berücksichtigende Zeitraum ver- Akademienvorhaben 347 doppelt, wodurch die Anzahl der Folgepublikationen einer Erstauflage erheb- lich ansteigt. Wenn im Dezember das gesteckte Ziel dennoch erreicht wird, dann trotz erheblicher Beeinträchtigungen, die sich im Verlaufe dieses Jahres bei der Recherche einstellten und teilweise zur Umstellung der Arbeitsabläufe zwangen. So mußte uns im Deutschen Bibliotheksinstitut die großzügig ge- währte Arbeit vor Ort aufgrund der einsetzenden Umstrukturierungsprozesse drastisch reduziert werden. Ein zusätzliches und nicht vorhersehbares Pro- blem beim Zusammentragen der Primärtitel besteht darin, daß sich nach dem Konvertieren des von der Deutschen Bücherei Leipzig übernommenen Da- tenmaterials aus der Nationalbibliographie Verluste herausstellten, die auch zukünftig zu erschließende Jahrgänge betreffen. Diese Rückschläge fielen weniger schwer ins Gewicht, wenn die für Ende 1997 avisierte Anbindung der Potsdamer Arbeitsstellen an das Internet realisiert worden wäre. Weil die weitere elektronische Datenselektion gegenwärtig nicht möglich ist, mußte die Sichtung der Zeitschriften vorgezogen werden, um neben der Ermittlung der Sekundärliteratur und kulturpolitischer Daten auch Lücken bei der Ver- zeichnung von Primärtiteln zu schließen. Zur Vorbereitung auf und als Training für die Arbeit im Internet wurde eine von der EDV-Gruppe der Akademie angebotene zweitägige Einführungsver- anstaltung besucht. Im Rahmen der Arbeitsbesprechungen wurden ebenfalls spezifische Probleme erörtert, die der weiteren Qualifizierung der Arbeit dienen, wie zum Beispiel die Darstellung von Namen aus dem asiatischen, indischen und islamischen Sprachraum. Im Berichtsjahr wurden Verlagsgespräche mit dem Ziel einer vertraglichen Regelung geführt. Im Interesse der Planungssicherheit und des geordneten Fortgangs der Arbeit ist hier eine baldige Entscheidung erforderlich. Das in der Akademie der Künste für die Autopsie genutzte Bucharchiv ist in diesem Jahr um den gesamten Bestand aller Fachbuchverlage reduziert wor- den. Die damit verbundene Einschränkung der Autopsie konnte etwas abge- mildert werden, indem die Arbeitsstelle die Bestände des Militärverlages, des Akademie Verlages, von Volk und Wissen und Dietz übernommen und auf- gestellt hat. Auch 1998 sind wieder Werkverträge zur bibliographischen Erfassung der Sekundärliteratur für die Lyrik und Dramatik abgeschlossen worden. Eben- falls auf Vertragsbasis wurden relevante Daten des Leipziger Kabaretts „Die Pfeffermühle“ erhoben. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Internetanbindung wurde die computertechnische Ausstattung angepaßt. 348 Berichtsjahr

Kommission Jahresberichte für deutsche Geschichte

Bericht Jürgen Kocka

Heinz Schilling, Historiker an der Humboldt-Universität zu Berlin und Mit- glied der Geisteswissenschaftlichen Klasse, wurde der Kommission zuge- wählt. Die Kommission entsprach der Bitte von Jürgen Kocka, den Vorsitz abzuge- ben. Zum neuen Vorsitzenden wurde Heinz Schilling gewählt. Prof. Dr. Wolfgang Wächter, langjähriger Arbeitsstellenleiter des Vorhabens, schied auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember 1998 aus. Dr. Johannes Tho- massen übernahm zum 1. Januar 1999 die Arbeitsstellenleitung.

Jahresberichte für deutsche Geschichte

1998 wurde die Auswertung und Aufnahme des aktuell erscheinenden inter- nationalen Schrifttums zur deutschen Geschichte kontinuierlich nach dem bewährten Prinzip der Autopsie fortgeführt. Wie in den vergangenen Jahren konnte sich das Vorhaben dabei auf die enge Zusammenarbeit mit den großen wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland, insbesondere der Deutschen Bibliothek/Deutschen Bücherei sowie der Staatsbibliothek zu Berlin, stützen. Die kontinuierliche Erfassung und Erschließung der Literatur zur deutschen Geschichte auf einem hohen fachwissenschaftlichen und bibliothekarischen Niveau war die Grundlage sowohl für die Veröffentlichungen des Akademien- vorhabens im Berichtsjahr als auch für die Verbesserung und Weiterentwick- lung der angebotenen Informationsmittel. Gleich zu Beginn des Jahres konnte die zweite, erweiterte CD-ROM-Ausgabe der Jahresberichte vorgelegt werden. Sie enthält 66.971 Titelnachweise zur deutschen Geschichte aus den Berichtsjahren 1991 bis 1996 und weist eine Reihe von Verbesserungen auf, wie die Einführung von Stammdatensätzen im Zeitschriftenregister und von festen Verweisstrukturen bei den Schlagworten. Im Dezember 1998 erschien der 49. Jahrgang der Bibliographie in Buchform. Er enthält – einschließlich einer Reihe von Nachträgen – 16.175 Titelnach- weise zur deutschen Geschichte aus dem Jahre 1997. Die bewährte Systema- tik der Jahresberichte und der Aufbau der Register wurden beibehalten. Ge- genüber dem vorangegangenen Jahrgang ist die Anzahl der verzeichneten Literaturnachweise um ein Drittel angewachsen. Das ist zum einen auf die Anstrengungen des Akademienvorhabens zurückzuführen, die Literaturerfas- sung zu vervollständigen; zum anderen führte die Erweiterung des Berichts- Akademienvorhaben 349 zeitraum der Jahresberichte zu einem Titelzuwachs: Mit dem 49. Band wurde erstmalig der Berichtszeitraum über das Jahr 1990 hinaus ausgedehnt und die Berichterstattung bis an die unmittelbare Gegenwart herangeführt. Der neu- geschaffene Abschnitt T „Bundesrepublik Deutschland seit 1990“ verzeichnet die internationale Literatur zur deutschen Zeitgeschichte seit der Einigung Deutschlands. Konfrontiert mit den Schwierigkeiten der Literaturauswahl, bemühte sich das Akademienvorhaben darum, ausschließlich zeitbezogene Originalarbeiten mit spezifisch geschichtswissenschaftlichem Charakter nachzuweisen. Von den zahlreichen als Quellen in Frage kommenden Texten werden nur kommentierte Quellen- bzw. Dokumenteneditionen sowie Ausga- ben der Reden und Schriften von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verzeichnet. Der neu geschaffene Zeitabschnitt der Jahresberichte wird auch in der dritten CD-ROM-Ausgabe der Datenbank zur deutschen Geschichte, die Anfang 1999 veröffentlicht wird, berücksichtigt. Diese wird nun über 83.000 Literaturnachweise zur deutschen Geschichte aus den Berichtsjahren 1991 bis 1997 enthalten. Der im vergangenen Jahr eingeschlagene Weg der ständigen Verbesserung und Vervollkommnung der CD-ROM wurde fortge- setzt. Die Arbeit mit Stammdatensätzen und festen Verweisstrukturen zur Erleichterung sachorientierter Recherchen wurde auf weitere Register ausge- dehnt. Die von der Arbeitsstelle gestaltete Windows-Oberfläche wurde beibe- halten und das Retrieval in einigen Punkten komfortabler gestaltet. Insgesamt wird wiederum eine Vielzahl von unproblematisch zu handhabenden Such- strategien ermöglicht, die in den drei angebotenen Suchfeldern der freien Su- che, der Registersuche und der Expertensuche ihren Ausgangspunkt finden. Der Wert der in jährlichen Updates veröffentlichten CD-ROM-Datenbank für Lehre und Forschung wird zukünftig wesentlich gesteigert durch die schritt- weise retrospektive Neubearbeitung und Aufnahme von Literaturnachweisen aus den älteren Bänden der Jahresberichte. In dieser Hinsicht ist das Akade- mienvorhaben im Jahre 1998 ein gutes Stück vorangekommen. In der Ar- beitsstelle wurde Literatur aus dem Berichtsjahr 1990 neu bearbeitet und in die Datenbank eingegliedert. Im Rahmen eines ABM-Projektes bei der Firma Kommtreff wurde damit begonnen, die Titelaufnahmen von sechs weiteren Bänden der Jahresberichte datenbankgerecht aufzubereiten und einzugeben. Obwohl das aufgenommene Titelmaterial in der Arbeitsstelle selbst noch nach modernen wissenschaftlichen Standards erschlossen werden muß, kann man davon ausgehen, daß in ca. zwei Jahren allen historisch Interessierten eine Datenbank zur deutschen Geschichte zur Verfügung steht, die die seit 1984 erschienene Literatur enthält und umfassend recherchierbar macht. Schließlich hatten auch die Bemühungen des Akademienvorhabens um eine Präsentation der Jahresberichte im Internet Erfolg: In den ersten Monaten des 350 Berichtsjahr

Jahres 1999 wird der jeweils in Bearbeitung befindliche Jahrgang im Internet angeboten, so daß die aktuell erscheinenden Arbeiten zur deutschen Ge- schichte unmittelbar zugänglich sind.

Kommission Marx-Engels-Gesamtausgabe

Bericht Herfried Münkler

Manfred Neuhaus übernahm am 1. Februar die Arbeitsstellenleitung. Zu sei- nem Stellvertreter bestimmte die Kommission Jürgen Herres. Die Kommis- sion dankte Hans-Peter Harstick, der die Funktion des Arbeitsstellenleiters bislang in Personalunion mit der Projektleitung ausgeübt hatte, für seinen Beitrag zur Reorganisation des Vorhabens. Zum 30. April 1998 ist Angelika Hechenblaickner aus der Arbeitsstelle ausgeschieden. Nach einem öffentli- chen Ausschreibungsverfahren nahmen Gerald Hubmann und Claudia Rei- chel am 1. August 1998 die Editorentätigkeit auf. 1998 wurde der Wechsel vom Karl Dietz Verlag zum Akademie Verlag voll- zogen.

Marx-Engels-Gesamtausgabe

Im Berichtszeitraum wurde ein detaillierter Arbeits- und Zeitplan für das Vorhaben bis zum Ende der Förderung im Jahre 2015 verabschiedet. Das per- sonell veränderte Editorenteam führte die Editions- und Forschungsarbeiten an den Bänden I/14, I/16, I/21, I/31, II/14, IV/10, IV/12 sowie an dem Kata- log der Bibliotheken von Marx und Engels fort und debattierte in einem neu eingerichteten Kolloquium (jour fixe) editorische Probestücke und Grund- satzfragen. In enger Kooperation mit Moskauer und Amsterdamer Editoren, dem Tübinger Satzhersteller Pagina und dem Akademie Verlag wurden bei der Satzvorbereitung und Herstellung des Bandes IV/3 neue Formen der Zu- sammenarbeit erprobt. Erstmals in der Geschichte der Marx-Engels-Gesamt- ausgabe (MEGA) gelang es, die Forschungsarbeit des Editors mit Satz und Druck elektronisch zu verketten. Mit den personellen Veränderungen, dem Wechsel vom Dietz Verlag zum Akademie Verlag und dem Erscheinen des ersten Bandes, der nach den revidierten Editionsrichtlinien bearbeitet wurde und im neuen Verlag erschienen ist, kann die Reorganisation des Vorhabens, die mit der Gründung der Internationalen Marx-Engels-Stiftung (IMES) und der Aufnahme der MEGA in das Akademienprogramm begonnen wurde, als abgeschlossen gelten. Akademienvorhaben 351

Der Arbeits- und Zeitplan, der im Mai 1998 der Konferenz der deutschen Akademien und der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und For- schungsförderung unterbreitet wurde, definiert in mehreren aufeinander abge- stuften Arbeitsetappen die Fortführung des Editionsvorhabens in internatio- naler Kooperation bis zum Jahre 2015. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Konzentration der Forschungs- und Editionsarbeiten an der BBAW auf die Fertigstellung von Bänden der I. und II. Abteilung. Zusätzlich zur verant- wortlichen Edition einzelner Bände übernimmt die Arbeitsstelle bis zum Projektabschluß die Satzvorbereitung aller künftig im Akademie Verlag er- scheinenden MEGA-Bände. BBAW, IMES und Verlag regeln außerdem die Arbeitsteilung und Verantwortung aller am Herstellungsprozeß beteiligten Partner, um nach einer Erprobungs- und Konsolidierungsphase das kontinu- ierliche Erscheinen von jährlich zwei Bänden zu gewährleisten. Pilotstudien bereiten elektronische Adaptionen (Online-Textdatenbanken und CD-ROM- Projekte) von bereits vorliegenden thematischen Editionskomplexen, kumu- lierten Registern sowie des Katalogs der Bibliothek von Marx und Engels vor. Generell wird angestrebt, die II. („Kapital“-)Abteilung bis zur nächsten Evaluation (2005) abzuschließen und die an der BBAW edierten Bände der I. Abteilung bis zum Jahre 2008 fertigzustellen. Auf der Grundlage des dabei akkumulierten biographischen und werkgeschichtlichen Spezialwissens sollen anschließend die restlichen Bände der IV. Abteilung beschleunigt bearbeitet werden. Gemäß den Schwerpunkten des Arbeits- und Zeitplanes wurden in den MEGA-Kolloquien am 23. Februar, 30. März, 24. April, 7. Mai, 4. Juni, 25. Juni, 17. September und 17. Dezember 1998 Bandprojekte bilanziert und editions- methodische Fragen, die über das empirische Material hinausweisen, syste- matisch erörtert. Im Zentrum der Debatte, die anhand von Probestücken aus den Bänden I/14 (Martin Hundt), I/31 (Renate Merkel-Melis), II/14 (Regina Roth und Carl-Erich Vollgraf) sowie IV/10 (Thomas Kuczynski) geführt wurde, standen Probleme der Kommentierung. Außerdem wurden Fragen der Text- und Variantendarbietung in Exzerpten und Entwürfen zum „Kapital“ und die Wiedergabe von Übersetzungen diskutiert (Richard Sperl) sowie ver- schiedene CD-ROM-Ausgaben unter editorischen und komparativen Gesichtspunkten analysiert (Gerald Hubmann und Claudia Reichel). Die MEGA-Kolloquien wurden durch Demonstrations- und Experimentierforen – die EDV-Werkstatt (Jürgen Herres und Regina Roth) und die Editorenwerk- statt (Manfred Neuhaus und Richard Sperl) – ergänzt. Nach langwierigen Verhandlungen übernahm der Akademie Verlag am 11. November 1998 die verlegerische Betreuung der Marx-Engels-Gesamt- ausgabe vom Karl Dietz Verlag. Aus einer bereits am Vorabend der Frank- 352 Berichtsjahr furter Buchmesse veröffentlichten gemeinsamen Pressemitteilung der Inter- nationalen Marx-Engels-Stiftung Amsterdam (IMES) und beider Berliner Verlage geht hervor, daß der Verlagswechsel, bei dem auch die Rechte an den bisher erschienenen MEGA-Bänden auf den Akademie Verlag übergehen, in allseitigem Einvernehmen vollzogen wurde. Die IMES, so heißt es in der Pressemitteilung vom 6. Oktober 1998, „hat von Anfang an danach gestrebt, die MEGA aus jeder parteipolitischen Bindung zu lösen. Trotz anerkennens- werter Unterstützung durch den Dietz Verlag hat sie sich daher schließlich auch für einen Wechsel des Verlages entschieden. Der Akademie Verlag ist ein erfahrener Wissenschaftsverlag, der durch die von ihm betreuten Editio- nen weltweit bekannt ist.“ Über den Verlagswechsel der MEGA berichteten die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Rundschau;dasNeue Deutsch- land, die Welt und die Frankfurter Allgemeine Zeitung widmeten ihm Inter- views und ausführliche Beiträge. Im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die die langjährigen Bemühungen um die Fortführung der Ausgabe kommentiert hat, erinnerte Ulrich Raulff an deren Voraussetzungen: „Entpolitisierung, Internationalisierung und Akademisierung lauteten die drei Wünsche, die sich mit dem Fortgang der Arbeit an der MEGA verbanden. Mit dem Weggang vom Dietz Verlag dürfte der erste erfüllt sein: Der Philo- logie wurde der letzte Giftzahn des Parteigängertums gezogen. Die Erfüllung des dritten garantiert die Unterbringung beim Akademie Verlag. Dort rangie- ren die blauen Bände nun zwischen den Großausgaben von Aristoteles, Leib- niz, Wieland, Forster und Aby Warburg – Klassiker unter sich.” (Ulrich Raulff, Unter Klassikern. Die Marx-Engels-Gesamtausgabe geht an den Aka- demie Verlag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. Oktober 1998, S. 41). Am 17. Dezember 1998 präsentierten der Akademie Verlag und die IMES auf einer Pressekonferenz im Akademiegebäude den ersten neuen MEGA-Band. Er enthält Marx’ Notizbuch aus den Jahren 1844–1847 sowie acht Ex- zerpthefte. Sowohl das Notizbuch mit der Urfassung der „Thesen über Feuer- bach“ als auch die meisten der acht Hefte werden erstmals vollständig veröf- fentlicht. Der neue Band wurde von Georgij Bagaturija, Lev ¡urbanov, Ol’ga Koroleva und Ljudmila Vasina unter Mitwirkung von Jürgen Rojahn, Inter- nationales Institut für Sozialgeschichte Amsterdam, am Rossijskij centr chra- nenija i izuèenija dokumentov noveðej istorii in Moskau bearbeitet. Die Satz- vorbereitung und den Korrekturprozeß betreuten Jürgen Herres und, seit August 1998, Claudia Reichel. Der Band IV/3 wurde vom Internationalen In- stitut für Sozialgeschichte Amsterdam, der Niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO), der International Association for the Promotion of Cooperation with Scientists from the Independent States of the Akademienvorhaben 353

Former (INTAS) sowie der Bund-Länder-Kommission für Bil- dungsplanung und Forschungsförderung und der Konferenz der deutschen Akademien der Wissenschaften gefördert. Im Berichtszeitraum zeichnete Herfried Münkler für die Geschicke der Inter- nationalen Marx-Engels-Stiftung als stellvertretender Vorstandsvorsitzender verantwortlich. Hans-Peter Harstick stand dem Wissenschaftlichen Beirat vor, während Jürgen Herres, Martin Hundt (bis Juli), Manfred Neuhaus (seit Juli) und Carl-Erich Vollgraf als Mitglieder der Redaktionskommission und deren Kerngruppe (Vollgraf) agierten. Auf Einladung der Berlin-Brandenburgi- schen Akademie der Wissenschaften wurde die traditionelle Frühjahrstagung des IMES-Vorstandes am 8. und 9. Mai 1998 in Berlin ausgerichtet. Im März 1998 beendete der Leiter der Japanischen MEGA-Arbeitsstelle Teinosuke Otani einen einjährigen Arbeitsaufenthalt an der BBAW, im Juni waren Roberto Finelli und Marco Sordini, Università di Roma, und im Okto- ber Hiroshi Goto und Naoki Hashimoto von der Kagoshima Universität Gäste der Arbeitsstelle.

Publikationen: Herres, Jürgen, 1848/49. Revolution in Köln, Köln: Janus Verlagsgesellschaft 1998, 127 S. Ders., Einleitung und Demokratische Vereinsbildung als Gesellschaftsreform. Zum politischen Parteiwesen in Trier 1848–1851. In: Dühr, Elisabeth (Hg.), „Der schlimmste Punkt in der Provinz“. Demokratische Revolution 1848/49 in Trier und Umgebung, Trier 1998, S. 13–30 und 459–501. Ders., Das preußische Rheinland in der Revolution von 1848/49. In: Len- nartz, Stephan & Georg Mölich (Hg.), Revolutionen im Rheinland. Verände- rungen der politischen Kultur 1848/49, Köln: Verlag für Regionalgeschichte 1998, S. 13–36 (Bensberger Protokolle. Schriftenreihe der Thomas-Morus- Akademie Bensberg, 29). Ders., Sozialismus und Kommunismus in ihrer Bedeutung für die Revolution von 1848/49. In: Rill, Bernd (Hg.), 1848 – Epochenjahr für Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland, München 1998, S. 257–275 (Berichte und Studien der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., Bd. 77). Hundt, Martin, Zur Ethik von Marx als Historiker [Referat auf dem V. Kongreß der Societas Hegeliana am 13. September 1996 in Pavia]. In: Ge- schichtsphilosophie und Ethik, Frankfurt am Main 1998, S. 571–586 (Annalen der Internationalen Gesellschaft für Dialektische Philosophie/ Societas Hegeliana, Bd. 10). Neuhaus, Manfred & Claus Baumgart (Hg.), Günter Reimann/Herbert Weh- ner, Zwischen zwei Epochen. Briefe 1946. Mit einem Vorwort von Hermann 354 Berichtsjahr

Weber, Leipzig: Gustav Kiepenheuer Verlag 1998, 159 S. (Die Transkription der Handschriften und Typoskripte besorgte Claudia Reichel). Neuhaus, Manfred & Helmut Seidel (Hg.), „Wenn jemand seinen Kopf be- wußt hinhielt …“ Beiträge zu Werk und Wirken von Walter Markov. 2., durchgeseh. Aufl. Leipzig: Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen 1998, 262 S. Strauß, Hanno, Karl Marx über die russisch-englischen Beziehungen im 18. Jahrhundert in dem Fragment „Revelations of the diplomatic history of the 18th century”. In: Berliner Jahrbuch für osteuropäische Geschichte 1997, Berlin: Akademie Verlag 1998, S. 239–270.

Kommission Feuerbach-Gesamtausgabe

Bericht Herfried Münkler

Im Berichtsjahr konnte die Bearbeitung des Bandes 13 abgeschlossen werden. Der Band bietet die den Jahren 1829–31 zugehörigen nachgelassenen Manu- skripte „I. Einleitung in die Logik und Metaphysik“ (206 S.), „II. Geschichte der Philosophie in bezug auf Logik und Metaphysik“ (104 S.), die den Cha- rakter von unvollendeten und bruchstückhaften Abhandlungen haben und der Vorlesungstätigkeit des Privatdozenten an der Universität Erlangen zugrunde lagen, und „III. De malo ejusque origine [Über das Böse und seinen Ur- sprung]. Opponenten-Rede“ (lat./dt., 16 S.), die Feuerbach Ende 1829 nach überlieferten Aufzeichnungen in der Disputation an der Philosophischen Fa- kultät über die Habilitationsschrift von G. Ch. Adolph von Harleß, dem später führenden Vertreter der Erlanger Theologischen Schule, vorgetragen hat. Mit dem Band wird die vierbändige Reihe der nachgelassenen Schriften (Bände 13–16) im Rahmen der „Gesammelten Werke“ des Philosophen eröffnet. Vorbemerkungen (W. Schuffenhauer, 27 S.) führen in die wechselhafte Ge- schichte des Feuerbach-Nachlasses bis zu seiner Wiederentdeckung im Jahre 1956, in die Wirksamkeit des aus der Schule Hegels kommenden jungen Pri- vatdozenten an der Universität Erlangen (1829–35) sowie in die Gegenstände seiner Lehrtätigkeit und das persönliche Schicksal Feuerbachs ein, dem trotz einer sehr erfolgreichen und anerkannten Lehrtätigkeit eine akademische Kar- riere wegen politik- und religionskritischer Positionen, insbesondere in seinen anonym veröffentlichten „Gedanken über Tod und Unsterblichkeit“ (Nürnberg 1830), verwehrt wurde. Die editorische Erschließung der Texte er- forderte zum Teil hohen Aufwand philologisch-historischer Art. Der Band vermittelt wichtige Einblicke in die unmittelbaren Nachwirkungen Hegel- schen Denkens und in die bedeutende Rolle philosophiegeschichtlicher Arbeit Akademienvorhaben 355 für die Herausbildung eigenständiger philosophischer Ansätze bei Feuerbach. Umfangreiche Register (Literatur, Namen und Sachen, insgesamt 50 S.) er- leichtern die Benutzung. Die Arbeiten zu Teilen der Bände 14 und 15, zu den „Untersuchungen und Erläuterungen“ sowie den Indizes des noch ausstehenden Briefwechsel- Bandes 21 (enthält Korrespondenzen aus den Jahren 1863–1872 sowie Nachträge) wurden fortgesetzt. Zwischenzeitlich konnte der Brieffundus um sechs weitere, bisher unveröffentlichte Korrespondenzen erweitert werden. Enge Beziehungen zu regionalgeschichtlichen Arbeitskreisen und Heimatfor- schern gewinnen hier, wie auch im Hinblick auf noch offene Fragen zum späten Nürnberger Lebensabschnitt des Philosophen große Bedeutung. Die Erfassung der Indizes der veröffentlichten Bände sowie von Nachträgen, Kor- rigenda und Dokumenten für den abschließenden Gesamtregisterband (Band 22) sowie von neueren Arbeiten über Feuerbach wurden fortgeführt.

Publikationen: Ludwig Feuerbach, Gesammelte Werke, hrsg. von der Berlin-Brandenburgi- schen Akademie der Wissenschaften durch Werner Schuffenhauer. Band 13. Nachlaß I, Erlangen 1829–1832. Bearbeitet von Werner Schuffenhauer, Christi- ne Weckwerth, Regina Steindl, Karl Roland Schreiber, Michaela Boenke, unter Mitarbeit von Beate Behrens und Manuela Köppe. XXX, 373 S. [im Druck]. Köppe, Manuela, Zur Entstehung der Abhandlung Ludwig Feuerbachs „Über Spiritualismus und Materialismus, besonders in Beziehung auf die Willens- freiheit“ anhand seines Briefwechsels aus den Jahren 1850–60 [im Druck]. Weckwerth, Christine, Der Mystiker und Philosophus Teutonicus Jacob Böhme im Spiegel des frühen Feuerbachschen Philosophierens. In: Ludwig Feuerbach und die Geschichte der Philosophie, hrsg. von W. Jaeschke und F. Tomasoni, Berlin: Akademie Verlag, 1998, S. 281–308. Dies., Hegel als Theoretiker der Differenz. Der pantheistisch-realistische Ausgang des jungen Feuerbach von Hegel. In: a. a. O., S. 281–308.

Kommission Turfanforschung

Bericht Kurt-Victor Selge

Personalia: Am 1. Februar 1998 trat die wissenschaftlich-technische Assistentin des Vor- habens, Frau Susann Rabuske, einen Mutterschaftsurlaub an. Ihre Aufgaben werden in dieser Zeit von Frau Beatrix Than wahrgenommen. 356 Berichtsjahr

Im Berichtszeitraum des Jahres 1998 waren die folgenden größeren, die ge- samte Forschungsgruppe betreffenden Arbeiten zu bewältigen oder in Angriff zu nehmen: 1. Arbeiten am Projekt „Digitalisierung der türkischen und iranischen Frag- mente der Berliner Turfansammlungen“. Es hat zum Ziel, alle einschlägigen Texte auf CD-ROM zu speichern und im Internet interessierten Wissen- schaftlern zur Verfügung zu stellen. Als weiteres Ergebnis wird eine kom- plette Sicherheitsverfilmung der Texte angestrebt. Bis zum Ende des Jahres 2000 sollen alle bilingualen alttürkisch-chinesischen und alle nestorianisch- soghdischen Texte digitalisiert sein. 2. Redaktionelle Arbeiten am Sammelband der Akten der Manichäismuskon- ferenz der BBAW (14.–18.7.1997), die von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben werden. Die Arbeiten sollen 1999 abgeschlossen werden. Im Berichtszeitraum des Jahres 1998 wurden von den Mitarbeitern im einzel- nen die folgenden Ergebnisse erzielt: W. Sundermann setzte seine Arbeit an monographischen Editionsvorhaben und an Einzeluntersuchungen fort. Ergebnisse: 1. Arbeiten an einer Edition der mittelpersischen und der soghdischen Ver- sion des manichäischen Verszyklus „Die Rede der Lebendigen Seele“. Das Werk soll als ein aus etwa 60 Fragmenten kompilierter Text erscheinen. Im vergangenen Jahr wurden der kritische und der kompilierte Text des Werkes und der kritische Apparat erstellt. Mit der Anfertigung der Übersetzung und eines Sachkommentars wurde begonnen. 2. Edition von Einzelfragmenten der Turfansammlung oder Behandlung von Wörtern und Begriffen in Turfantexten, die von hervorragendem sprachlichen oder inhaltlichen Interesse sind. Im Berichtszeitraum abgeschlossene oder weitergeführte Leistungen: 2.1. Edition von So 10650(16) und 10650(17) (gem. mit K. Kudara): Eine weitere soghdische Handschrift des Viśes.acinti-brahma-paripr.cchZ sUtra (abgeschlossen und erschienen). 2.2. Reedition von S 9: Manichaean polemics against the Manichaean doc- trine of Ohrmezd the Creator (abgeschlossen und zum Druck gegeben). 2.3. Edition von Ch/So 20229, M 289b, M 289c, M 415: On human races, semi-human beings and monsters (abgeschlossen, noch nicht zum Druck ge- geben). 3. Weitere fachbezogene Arbeiten: 3.1. (gem. mit Dr. I. Schwarz): Ein persisches und russisches Wörterver- zeichnis Alexander von Humboldts (abgeschlossen und zum Druck gegeben). Akademienvorhaben 357

3.2. The Literature of the Iranian Manichaeans (Beitrag zu einer Literaturge- schichte Irans, herausgegeben von E. Yarshater, R. E. Emmerick u. a.) (noch nicht abgeschlossen). 3.3. Das Manichäerkapitel des Škand gumZn)gwizZr in der Darstellung und Deutung Jean de Menasces (abgeschlossen und zum Druck gegeben). I. Warnke setzte ihre Arbeit an dem uigurisch-buddhistischen Bekenntnistext Kšanti qïlguluq nom bitig (chin. Cibei daochang chanfa) fort. Im Berichts- zeitraum wurde die Arbeit am begonnenen philologischen Kommentar und am textkritischen Apparat fortgesetzt. Zwei weitere Fragmente konnten als zur Parallelhandschrift C gehörig bestimmt werden. Mit der Ausarbeitung von Konkordanzen für das nunmehr aus ca. 150 Fragmenten bestehende Textcorpus wurde begonnen. P. Zieme 1. Monographische Editionen: 1.1. Herr Zieme setzte seine Arbeiten an der Edition der alttürkischen Über- setzung des Vimalak^rtinirdes´asUtra fort. 1.2. Die vorbereitenden Arbeiten für den ersten Band der Faksimile-Ausgabe der manichäisch-türkischen Texte (im Rahmen des Corpus Fontium Ma- nichaeorum bei Brepols) sind weitgehend abgeschlossen. Die Fotos liegen vor. Der englische Text der Einleitung muß noch sprachlich überarbeitet wer- den. 2. Folgende Aufsätze haben Texteditionen zum Gegenstand: 2.1. The conversion of king S´ ubhavyUha. Further Fragments of an Old Turkish Version of the Saddharmapundar)ka, in: Fs. Yuyama, 255–263. 2.2. Nachlese zu Kowalskis Türkischen Turfantexten X, in: Studia Turcologica Cracoviensia 5 (1998). 2.3. Das QiZnzìwén bei den alten Uiguren (PIAC Helsinki 1998). 2.4. Fabeln des Aesop in alttürkischer Version (Gedenkband A. Gallotta). 2.5. A Manichaean-Turkic dispute in Runic script (für Kongreßband New Orleans). 2.6. Edelsteine und ihre Wirkungen – Fragment eines alttürkischen Textes aus Sängim, Fs. E. Taube. 3. Weitere fachbezogene Arbeiten: 3.1. Rezensionen: 3.1.1. D. Maue: Alttürkische Handschriften Teil 1: Dokumente in Bra¯hmi¯ und tibetischer Schrift, Stuttgart 1996 (für UAJb). 3.1.2. Geng Shimin, H.-J. Klimkeit, J. P. Laut: Eine buddhistische Apokalypse. Die Höllenkapitel (20–25) und die Schlußkapitel (26–27) der Hami- Handschrift der alttürkischen Maitrisimit, Opladen/Wiesbaden 1998 (für OLZ). 358 Berichtsjahr

3.2. Die Sichtung der Turfansammlung zum Zwecke der Zusammenstellung weiterer Übersetzungen buddhistischer Werke wurde fortgesetzt. Herr Sundermann und Herr Zieme setzten ihre Lehrtätigkeit an der Freien Universität fort.

Publikationen:

Sundermann 1997–1998 Artikel:  zusammen mit Chr. Reck, Ein illustrierter mittelpersischer manichäischer Omen-Text aus Turfan [M 556]. In: Zentralasiatische Studien, 27 (1997) [erschienen 1998], S. 7–23.  A Manichaean view on the Resurrection of the Body. In: Bulletin of the Asia Institute NS, 10 (1996), S. 187–194 [erschienen 1998].  Kudara, K., Sundermann, W., A Second Text of the Sogdian Viśes.acinti- brahma-paripr.cchZ sUtra. In: Studies on the Inner Asian Languages, XIII (1998), S. 111–128.  On a Middle Persian Legal Term and its Forgotten Origin. In: Proceedings of the Third European Conference of Iranian Studies held in Cambridge, 11th to 15th September 1995, Part 1, ed. N. Sims-Williams, Wiesbaden 1998, S. 121–130.  Soghdisch rštlwclr „Trost, Ermahnung“. Mit einem Anhang. Das Ende der soghdischen Erzählung vom Kar-Fisch. In: Religion und Wahrheit. Fest- schrift für Gernot Wießner zum 65. Geburtstag, Wiesbaden 1998, S. 167–178.  Manichean Eschatology, E. Ir. VIII,6, 1998, S. 569–575. Rezensionen: S. Hedajat, Der Feueranbeter und andere Erzählungen, ed. T. Rahnema, Mün- chen 1997. In: OLZ, 93 (1998), Sp. 558. Im Druck: (s. unter Sundermann 2. und 3.).

Zieme 1997–1998 Artikel:  Turkic Fragments in lPhags-pa script. In: SIAL, 13 (1998), S. 63–69.  Zur Interpretation einer Passage des alttürkischen Maitreya-Lobpreises (BT III, 1014–1047). In: Turkologie heute – Tradition und Perspektive. Materialien der dritten Deutschen Turkologen-Konferenz Leipzig, 4.– 7. Oktober 1994 (VdSUA 48), hrsg. von N. Demir und E. Taube, Wiesba- den 1998, S. 317–324.  „Silk“ and „Wad“ in Old Turkish Terminology. In: TDA, 7 (1997), S. 149–155. Akademienvorhaben 359

Kommission Alexander-von-Humboldt-Forschung und Wissenschaftshistorische Studien

Bericht Jürgen Trabant

Auf Vorschlag der Kommission beschloß das Plenum auf seiner Sitzung am 13. Februar 1998 die Beendigung des Vorhabens Wissenschaftshistorische Studien zum 31. Dezember 1998. Das Vorhaben, das aus drei Einzelprojekten (R. Virchow, H. Helmholtz, O. Warburg) besteht, brachte die laufenden Arbeiten zu einem befriedigenden Abschluß.

Alexander-von-Humboldt-Forschung

Das Manuskript „Alexander von Humboldts Schriften. Bibliographie der selbständig erschienenen Werke“ (Bearbeiterin: U. Leitner) wurde in Druck gegeben. Die Arbeiten an den Editionsvorhaben „Alexander von Humboldts nordamerikanische Korrespondenz“ (Bearbeiter: I. Schwarz), „Alexander von Humboldts russische Korrespondenz“ (Bearbeiter: Ch. Suckow), „Alexander von Humboldts Briefwechsel mit dem Verlagshaus Cotta“ (Bearbeiterin: U. Leitner) und „Alexander von Humboldts Reise nach Amerika vom Auf- bruch bis zum Ende des Aufenthalts in Venezuela. Auswahl aus den Tagebü- chern“ (Bearbeiterin: M. Faak) wurden fortgesetzt. Für Beiträge in Zeitschriften und Publikationsreihen bereiteten die Mitarbei- ter der Forschungsstelle 8 Manuskripte zum Druck vor, 11 Arbeiten sind im Berichtsjahr erschienen. Konzeptionellen und koordinierenden Arbeiten zur Vorbereitung von wissen- schaftlichen bzw. öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen und Publikatio- nen – vor allem aus Anlaß des 200jährigen Jubiläums der amerikanischen Reise A. v. Humboldts (1799–1804) im Jahre 1999 in Kooperation mit ande- ren interessierten Partnern – wurde im Berichtsjahr besondere Aufmerksam- keit geschenkt (Vorbereitung der internationalen Tagung „Aufbruch in die Moderne – Alexander von Humboldt 1799–1999“; Beratungstätigkeit und Vorbereitung von Katalog-Beiträgen zu den A. v. Humboldt-Ausstellungen in Berlin, Bonn und Caracas; Koordinierung weiterer Aktivitäten in den gege- benen Zusamenhängen; Konzeption für eine Buchpublikation „Auf den Spu- ren A. v. Humboldts in Rußland“ zur Darstellung der Ergebnisse des 1994– 1998 in Rußland und Kasachstan durchgeführten Forschungs- und Expediti- onsvorhabens u. a. m.). 360 Berichtsjahr

Darüber hinaus wurden zahlreiche Nutzer der Sammlungen und der Biblio- thek bzw. des wissenschaftlichen Apparates der Forschungsstelle bei Recher- chen und Arbeiten zu Themen der Humboldt-Forschung (mit dem Charakter von Magisterarbeiten, Dissertationen, Habilitationen, Editionen, Forschungs- vorhaben kleineren und größeren Umfangs, Film- und Ausstellungsprojekten) beraten und betreut. Die verfügbare EDV-Technik erfuhr erweiterte Anwendung in Bereichen der Datenverwaltung (Einrichtung von Datenbanken für Archiv-Dokumente, für Bildträger und zur bibliographischen Erfassung der unselbständigen Schriften A. v. Humboldts), der Recherche (Humboldt-Briefe; Bibliographie Sekundär- literatur) und des Internet (Präsentation eigener Arbeitsprojekte und -ergeb- nisse, auch in der Form von Publikationen; Verbindungen zur internationalen A. v. Humboldt-Forschung). Hinsichtlich der Ermittlung von handschriftlichem Humboldt-Nachlaß und an- deren für die A. v. Humboldt-Forschung relevanten Archivalien hat sich im Be- richtsjahr in besonderer Weise die weitgefächerte Befragung von Archiven und Sammlungen (in Deutschland, den USA, Ecuador, Frankreich, Rußland, Polen) sowie die informelle Zusammenarbeit mit Autographenhandlungen bewährt. Im Rahmen der gemeinsam mit dem Akademienvorhaben Wissenschaftshi- storische Studien getragenen Kolloquienreihe „Umbrüche in der Wissenschaft des 19./20. Jahrhunderts“ wurde in Verantwortung der Forschungsstelle (U. Leitner) ein Kolloquium zur Thematik „Humboldtsche Wissenschaft und die Visualisierung der Natur“ durchgeführt.

Publikationen: Leitner, Ulrike, Rara um Alexander von Humboldt. In: Wandelhalle der Bü- cherfreunde. Nachrichtenblatt der Gesellschaft der Bibliophilen e.V., N. F. 40 (1998) 1, S. 5–6. Dies., Alexander von Humboldt in Böhmen (1791) – Auf den Spuren von Humboldt und Freiesleben bei ihrer Wanderung durch das Böhmische Mittel- gebirge. In: Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Mitteilungen. AvH-Magazin, 72 (1998), S. 53–56. Dies., Eine Bibliographie der Werke Alexander von Humboldts. In: [Internet:] http://www. uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/i51/htm. Dies., The Botanical Results of Humboldt’s Latin American Travels. In: Proceedings of the XXth International Congress of History of Science, 20–27/7/1997, Liège (Belgium) [im Druck]. Dies., Unbekannte Venezuela-Karten Alexander von Humboldts. Beitrag zum Katalog der Alexander-von-Humboldt-Ausstellung in Venezuela 1999 [im Druck]. Akademienvorhaben 361

Dies., „Ich weiß wohl, daß ich meinem Werk über die Natur nicht gewachsen bin“. Beitrag zum Katalog der Alexander-von-Humboldt-Ausstellung in Ber- lin und Bonn 1999 [im Druck]. Schwarz, Ingo, [Rez. zu:] Ulrike Moheit (Hg.), Alexander von Humboldt. Briefe aus Amerika 1799–1804, Berlin: Akademie Verlag, 1993. (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. Bd. 16.). In: Archives Internatio- nales d’Histoire des Sciences, Vol. 47 (1997) No. 139bis, S. 228*–229*. Ders., [Rez. zu:] Otto Krätz, unter Mitarbeit von Sabine Kinder und Helga Merlin: Alexander von Humboldt. Wissenschaftler, Weltbürger, Revolutionär. München: Callwey Verlag, 1997. In: Alexander von Humboldt-Stiftung. Mitteilungen. AvH-Magazin, 71 (1998), S. 82–83. Ders., (und Kurt-R. Biermann), „Fahndung“ nach einem Korrespondenten Alexander von Humboldts. In: Aus dem Antiquariat, 1 (1998), S. A26–A31. (Beilage zum Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 9 vom 30. Januar 1998). Ders., (und Kurt-R. Biermann), „Am Tisch in der Akademie circuliren las- sen“. Alexander von Humboldt und das Table-Moving. In: Gegenworte. Zeit- schrift für den Disput über Wissen, 1 (1998) H. 1, S. 74–76. Ders., (und Kurt-R. Biermann), Gefälschter Humboldt. In: Gegenworte. Zeit- schrift für den Disput über Wissen 1 (1998) H. 2, S. 74–77. Ders., (und Kurt-R. Biermann), Indianische Begleiter Alexander von Hum- boldts auf seiner amerikanischen Forschungsreise 1799–1804. In:[Internet:] http://www. uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/i51/htm. Ders., (und Werner Sundermann), Alexander von Humboldts persische und russische Wortsammlungen. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wis- senschaften, Berichte und Abhandlungen, Bd. 6, Berlin: Akademie Verlag, 1999, S. 219–327. Ders., (und Kurt-R. Biermann), Alexander von Humboldt – ein Weltbürger in Berlin. Beitrag zum Katalog der Alexander-von-Humboldt-Ausstellung in Berlin und Bonn 1999 [im Druck]. Ders., (und Kurt-R. Biermann), „Irrtümer, die vorzugsweise in den höheren Volksklassen fortleben“ (Kosmos 1, 18). Beitrag zum Katalog der Alexander- von-Humboldt-Ausstellung in Berlin und Bonn 1999 [im Druck]. Ders., (und Kurt-R. Biermann), Kosmos – „Werk meines Lebens“ (Beitrag zum Katalog der Alexander-von-Humboldt-Ausstellung in Berlin und Bonn 1999) [im Druck]. Ders., (und Kurt-R. Biermann), „Gestört durch den Unfug elender Strolche“. Die skandalösen Vorkommnisse beim Leichenbegängnis Alexander von Humboldts. In: Verein für die Geschichte Berlins. Mitteilungen [im Druck]. 362 Berichtsjahr

Suckow, Christian (und Ingo Schwarz), Zur Problematik einer auswählenden Briefedition. Beispiel: Die Briefe Alexander von Humboldts. In: Wissen- schaftliche Briefeditionen und ihre Probleme. Editionswissenschaftliches Symposium, hrsg. von Hans-Gert Roloff, Berlin: Weidler Buchverlag, 1998 (Berliner Beiträge zur Editionswissenschaft. Bd. 2), S. 119–122. Ders., „Dieses Jahr ist mir das wichtigste meines unruhigen Lebens gewor- den“ – Alexander von Humboldts russisch-sibirische Reise im Jahre 1829. Beitrag zum Katalog der Alexander-von-Humboldt-Ausstellung in Berlin und Bonn 1999 [im Druck].

Wissenschaftshistorische Studien

(H. von Helmholtz, R. Virchow, O. Warburg)

Nachdem die Auflösung des Vorhabens Wissenschaftshistorische Studien zum 31. Dezember 1998 beschlossen worden war, wurden die Arbeiten im Berichtsjahr zu einem vorläufigen Abschluß gebracht. Die gemeinsam mit dem Akademienvorhaben Alexander-von-Humboldt-Forschung durchgeführ- ten Kolloquien zur Thematik „Umbrüche in der Wissenschaft des 19./20. Jahr- hunderts“ wurden weitergeführt. Im Mittelpunkt der Helmholtz-Edition stand die Herausgabe der Briefe des Physiologen Eduard Pflüger an Helmholtz sowie die Veröffentlichung zahl- reicher, weitgehend unbekannter bzw. verschollen geglaubter Dokumente und deren Interpretation.

Publikationen: Pieper, Herbert K. O., Nach Plückers Tod. Eine Sammlung von neuen Do- kumenten zur Wiederbesetzung der vakanten Plückerschen Lehrstühle, insbe- sondere zu den Bemühungen der preußischen Regierung, Helmholtz als Nachfolger Plückers für die physikalische Professur an der Universität Bonn zu gewinnen (1868/1869). Berlin 1998, 148 S. (Wissenschaftshistorische Manuskripte, 15.) Ders., Die schwere Trennung „von der gut nährenden Milchkuh der medicini- schen Facultät“. Helmholtz: Von der Physiologie zur Physik, Teil 1. Der ge- scheiterte Wechsel von der medizinischen Fakultät in Heidelberg zur philoso- phischen Fakultät in Bonn. Ein Beitrag zur Helmholtz-Biographie. Berlin 1998, 103 S. (Wissenschaftshistorische Manuskripte, 16.) Ders., Die Briefe von Eduard Pflüger an Hermann Helmholtz. Berlin 1998, 56 S. (Wissenschaftshistorische Manuskripte, 17.) Akademienvorhaben 363

Ders., Der Naturforscher Hermann von Helmholtz. Aspekte seines Lebens und Wirkens im Spiegel seiner Korrespondenz. In: Hermann von Helmholtz. Klassiker an der Epochenwende. Vorträge zur Ausstellung Braunschweigi- sches Landesmuseum, 1997, hrsg. von H. Klages und H. Lübbig. Braun- schweig 1998, S. 11–39. (PTB-Texte, Band 8.) Ders., Zum Vortrag von Hermann Helmholtz am 23. Juli 1847. In: Symposi- um zum 150. Jahrestag des Vortrags von Helmholtz über den Energieerhal- tungssatz. Berlin 1998. (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Preprintreihe [im Druck].

Die Bearbeitung des Virchow-Nachlasses, der über 6.800 Briefe von und an Rudolf Virchow im BBAW-Archiv enthält, kann wegen der Beendigung des Vorhabens nicht fortgeführt werden. Da der Bearbeiter aber bis zum 31. März 1999 beschäftigt bleibt, schlugen die Mitglieder der Kommission, Frau Prof. Dr. med. Irmgard Müller (Bochum) und Herr Prof. Dr. Dr. hc. Hans Schadewaldt (Düsseldorf), vor, zuerst Personen-, Berufs- und Briefdaten, wenn möglich mit einer kurzen Inhaltsangabe in Form von Regesten, für eventuelle spätere Bearbeitungen des Nachlasses zu verzeichnen. Es bleibt die Hoffnung, daß dieser literarische Schatz, der bisher nur unzureichend be- arbeitet werden konnte, in späterer Zeit der Öffentlichkeit zur Verfügung ge- stellt werden kann. Bisher wurden etwa 6.000 Einträge vorgenommen, davon 4.700 kommentiert.

Publikation: Wenig, Klaus, War Rudolf Virchow ein Gegner der Evolutionstheorie? In: Philosophia Scientiae. Travaux d’histoire et de philosophie des sciences. Stu- dien zur Geschichte und Philosophie der Wissenschaften, 3 (1998) cahier spécial 2, S. 209–228.

Die Warburg-Edition wurde mit der Korrespondenz Warburgs mit anderen Wis- senschaftlern zur Vitaminforschung fortgeführt. In der ausführlichen Einleitung wird zum Vitaminbegriff als kulturelle Gemeinschaftsleistung Stellung genom- men, des weiteren auf Diskussionen über den Charakter und die Natur von Vita- minen und die Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie. Zusätzlich wurde ein Buchmanuskript zur Geschichte der Immunologie fertiggestellt.

Publikationen: Werner, Petra, Vitamine als Mythos. Berlin: Akademie-Verlag 1998, 356 S. Dies., Forschungskonzeptionen, Prioritäten, Patente. Zum Streit um das Vita- min B. In: NTM, 6 (1998), S. 1–12. 364 Berichtsjahr

Dies., A Purposeful Alliance in the Service of Creative Research – Concer- ning the Network of Vitamin Investigators. In: Tagungsbericht des internatio- nalen Kongresses zur Erforschung der Kreativität in Gent (in Vorbereitung). Dies., Zweckbündnis im Dienste kreativer Forschung – zum Netzwerk der Vitaminforscher. In: Tagungsbericht der Tagung „Wissenschaft-Informations- zeitalter-Digitale Bibliothek“ in Berlin.

Kommission Leibniz-Edition

Bericht Jürgen Mittelstraß

Die Kommission ist eine gemeinsame Einrichtung der Göttinger und der Ber- lin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Leibniz-Edition (Arbeitsstelle Potsdam)

Aufgabe der Arbeitsstelle ist die Edition der „Politischen Schriften“ von Gott- fried Wilhelm Leibniz (Reihe IV innerhalb der Leibniz-Gesamtausgabe). Ge- genwärtig wird an Band 4 gearbeitet, der Schriften von 1688 bis 1693 und ein Supplement mit Schriften der 1680er Jahre umfassen soll. R. Caspar fertigte neben der Bearbeitung einer Schrift zur Neunten Kur den Sachapparat für die umfangreichen Wechselschriften zum Reichsbanneramt an (zusammen ca. 33 Druckseiten, im folgenden DS). A. Krayer redigierte den der Arbeitsstelle von Prof. E. Knobloch überlassenen Sachapparat zu den Versicherungsschriften und erstellte, mit Unterstützung des Hannoveraner Leibniz-Archivs, den restlichen TeX-Drucksatz dieser Schriften (ca. 150 DS). R. Otto bearbeitete die restlichen 1688 im Zusammenhang mit der Audienz bei Kaiser Leopold I. entstandenen Aufzeichnungen sowie die Praefatio zum Codex juris gentium (87 DS) und hielt sich mehrfach zu Bibliotheksarbeiten in Dresden und Halle auf. H. Rudolph setzte die Zweitbearbeitung mehrerer Dokumente der genannten Sachgebiete fort (insgesamt 40 DS), arbeitete mehrfach im Hauptstaatsarchiv und in der Nieders. Landesbibliothek in Han- nover. S. Sellschopp bearbeitete Schriften zum Münzwesen, weitere Auf- zeichnungen für die Audienz bei Kaiser Leopold I., zur europäischen Politik (insgesamt ca. 38 DS) und fuhr zu Archivarbeiten in das Leibniz-Archiv Hannover. Die Eingabe der Dokumente im TUSTEP- bzw. TeX-Satzformat erlaubte erstmals eine detaillierte Übersicht über den Stand der Bearbeitung Akademienvorhaben 365 des Bandes. Der Umfang der einzelnen Schriften ließ eine weitere Reduzie- rung des zeitlichen Rahmens erforderlich werden, so daß Band 4 nur noch Schriften bis zum Jahre 1693 enthalten wird, von denen jetzt vier Fünftel (ca. 640 DS) erstbearbeitet vorliegen. Editionsbegleitende Arbeiten: Mehrere hundert Ergänzungen zum Ritter- Katalog (Verzeichnis sämtlicher Leibniz-Handschriften), die der Arbeitsstelle vom Leibniz-Archiv Hannover mitgeteilt worden waren, wurden in die be- treffenden Kataloge eingetragen. Außerdem wurden der Arbeitsstelle mehrere hundert Ergänzungen zum Katalog der Wasserzeichen vom Leibniz-Archiv in Hannover und der Münsteraner Leibniz-Forschungsstelle überlassen. Die ver- schiedenen Access-Datenbanken wurden durch fortlaufende Eingaben er- gänzt; der Ritter-Katalog umfaßt nun sämtliche Daten der Jahre 1688 bis 1700 (insgesamt ca. 22.500 Datensätze); der „Nummernweiser“ (eine Art von Findbuch zum Ritter-Katalog) wurde um ca. 1.000 auf insgesamt ca. 53.000 Datensätze, der „Bestand“ (ein jetzt in eine Access-Datenbank umgewandel- tes Verzeichnis sämtlicher in der Leibniz-Edition vorhandenen Film- und Xerokopien) um ca. 400 auf über 1.400 Datensätze ergänzt, die Datenbank „Kumuliertes Sachverzeichnis der LAA-Bände I,5-14, III, IV und VI“ um ca. 3.000 auf ca. 28.000 Datensätze. Sie wurde dem Leibniz-Archiv Hannover im Tausch mit der dort erstellten Datenbank „Kumuliertes Personenverzeichnis“ zur Verfügung gestellt. Sämtliche EDV-Arbeiten wurden von H. Petrak vor- bereitet und angeleitet. H. Hecht führte das Forschungsprojekt „Mögliche Welten und moderne Physik“, wie im Antrag für das zweite Jahr beschrieben, fort. Nach der Edition der Monadologie mit deutscher Übersetzung, Kom- mentar und Einleitung (Stuttgart 1998, 121 S.) verlagerte sich der Schwer- punkt des Projekts auf die Untersuchung der Transformation des Leibniz- schen metaphysischen Problems der Wahl der besten aller möglichen Welten in ein für die Physik des 18. Jahrhunderts unmittelbar relevantes „Arbeits- programm“, wozu die Einführung und philosophische Legitimation des Prin- zips der kleinsten Aktionsmenge durch Maupertuis als Demonstrationsgegen- stand gewählt wurden. Während einer von H. Hecht organisierten und von ihm geleiteten internationalen Tagung vom 28. bis 30. September 1998 in Berlin (veranstaltet von der Leibniz-Edition Potsdam in Verbindung mit dem Centre Marc Bloch, dem Frankreich-Zentrum der TU Berlin und der Deut- schen Gesellschaft für französischsprachige Philosophie), die aus Anlaß des 300. Geburtstages Maupertuis’ stattfand, wurden unter anderem bislang un- veröffentlichte Briefe präsentiert. Sie geben in bezug auf das Grundmuster des Maupertuisschen Denkens (etwa bei dem sog. physikotheologischen Gottesbeweis) Anlaß zu Neubewertungen und sind mit Blick auf den vorkriti- schen Kant auch rezeptionsgeschichtlich von Bedeutung. 366 Berichtsjahr

H. Hecht veröffentlichte neben der genannten Ausgabe der „Monadologie“ mehrere Rezensionen zur Leibniz-Literatur und hielt folgende Vorträge: Am 11. Februar 1998 auf Einladung der Schelling-Forschungsstelle Berlin am In- stitut für Philosophie der HU Berlin über „Schelling: ,Die Zeit, Leibnizen zu verstehen, ist gekommen‘“; während des XXXV. Symposiums der Ge- sellschaft für Wissenschaftsgeschichte e.V.: „Wissenschaft und Reisen“, Amsterdam, 21. bis 23. Mai 1998, über Neue Dimensionen wissenschaft- licher Expeditionen im 18. Jahrhundert. Maupertuis’ Lappland-Expedition; vor dem Kongreß der Association des Sociétés de Philosophie de Langue Française „La métaphysique – histoire, critique, enjeux“, Québec, 18. bis 22. August 1998, über La Monade Leibnizienne dans la pensée de Schel- ling und während der Internationalen wissenschaftlichen Tagung „Pierre Louis Moreau de Maupertuis (1698–1759) aus Anlaß seines 300. Ge- burtstags“, Berlin, 28. bis 30. September 1998 über Gemeinsame Denkmotive bei Leibniz und Maupertuis. R. Otto referierte auf der Tagung der Säch- sischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig „Gelehrte Gesellschaften im mitteldeutschen Raum (1650–1820)“, Leipzig, 20. und 21. Februar 1998, über Leibniz’ Projekt einer Sächsischen Akademie im Kontext seiner Bemü- hungen um die Gründung Gelehrter Gesellschaften. H. Rudolph hielt am 27. August 1998 den von der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft in Hannover veranstalteten Gedenkvortrag für Gerda Utermöhlen über Leibniz als Ökumeniker. Die Arbeitsstelle erteilte wiederum eine Reihe von Auskünften. Am 18. Juni 1998 fand ein Informationsgespräch mit Studierenden der HU Berlin über die Leibniz-Edition statt.

Kommission Protokolle des Preußischen Staatsministeriums

Bericht Jürgen Kocka

Auf Vorschlag der Kommission wurde am 1. Mai 1998 ein Wechsel in der Arbeitsstellenleitung vollzogen: Dr. Bärbel Holtz übernahm die Leitung von Dr. sc. Reinhold Zilch, der seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter fortsetzt. Das Vorhaben war 1998 in der Durchführungsprüfung der Bund-Länder- Kommission. Akademienvorhaben 367

Protokolle des Preußischen Staatsministeriums

1998 verteilte sich die Arbeit auf zwei Schwerpunkte: Zum einen wurden kontinuierlich neue Regesten und Register erarbeitet; zum anderen wurde ganz wesentlich die Drucklegung der ersten drei Bände vorbereitet. Die Edi- tion nahm im Berichtszeitraum ihren vorgesehenen Fortgang. Mit rund 2.750 Regesten einschließlich der Sachregister und kommentierenden Personenregi- ster liegen 50 % aller Staatsministerialprotokolle publikationsbereit vor. Ne- ben dem Zeitraum 1909 bis zur Novemberrevolution 1918 konnten damit zwei weitere Abschnitte, nämlich die von 1840 bis zur Märzrevolution 1848 sowie von 1879 bis 1890, abgeschlossen werden. Dabei ist der „Vormärz“- Band um 113 außerhalb der Protokollreihe gefundene und von der Forschung überwiegend noch nicht zur Kenntnis genommene Protokolle ergänzt worden. Der Band 1879 bis 1890 erfuhr mit der Auswertung von Akten aus dem Poli- tischen Archiv des Auswärtigen Amtes in Bonn inhaltliche Abrundung. Im erreichten Stadium der Kumulierung und Fertigstellung von Manuskripten waren vor allem Strukturlösungen für die umfänglichen feingliedrigen Sach- register zu finden, um die Masse an Einzelnachweisen in einer systematisie- renden wie auch übersichtlichen Form anzubieten. Bei den genannten drei Manuskripten sind die Arbeiten so weit voran geschritten, daß im Jahr 1999 der Band 3 (1840–1848/Bearbeiterin: B. Holtz), der Band 7 (1879–1890/ Bearbeiter: H. Spenkuch) und der Band 10 (1909–1918/Bearbeiter: R. Zilch) erscheinen werden. Nach Absprache mit dem die Edition betreuenden Verlag Olms-Weidmann (Hildesheim, Zürich, New York) sind die ready for print- Manuskripte auch vollständig durch die Mitarbeiter zu lektorieren und zu layouten. Darüber hinaus übergab das Vorhaben dem Verlag eigens erstellte Kopfzeilen im drucktechnisch erforderlichen Layout für die 1.112 Micro- fiches, damit diese gemeinsam mit den Erschließungsbänden der wissen- schaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können. Für die neu aufgefundenen Protokolle/Protokollstücke wurde mit dem Verlag ein Nachverfilmungsverfahren vereinbart. Gemäß den Vorgaben der Bund-Länder-Kommission besitzt die Förderung der chronologischen Regestenbände (Hauptreihe) hohe Priorität. Neben die- sen vorrangigen Arbeiten an der Hauptreihe erfuhren im Berichtszeitraum auch die Themen für die geplanten sachthematischen Bände weitere konzep- tionelle Ausformung wie materielle Vorbereitung. Für die Themenbände (Arbeitstitel):  Das Preußische Staatsministerium. Zur Entstehung einer modernen Büro- kratie, Beamtenschaft und Verwaltungspraxis („Seniorband“),  Zur Geschichte der Selbstverwaltung, 368 Berichtsjahr

 Zu Öffentlichkeit und Staat am Beispiel der Zensurpolitik seit 1819,  Neue Ära und Verfassungskonflikt sowie  Zur Finanzpolitik im Spannungsfeld zwischen Preußen und dem Reich sind der Kommission Skizzen und Expertisen vorgelegt und die Material- sammlungen beträchtlich ausgebaut worden. Zur weiteren Erarbeitung der Hauptreihe wie auch zur Vorbereitung der sachthematischen Bände bleibt die praktizierte enge Kooperation mit dem Geheimen Staatsarchiv Preußi- scher Kulturbesitz in Berlin notwendige Voraussetzung. Die technische Ausstattung des Vorhabens konnte weiter vervollkommnet werden, so daß nunmehr alle Mitarbeiter über einen leistungsfähigen PC mit Internet-Zugang verfügen. Seit Februar 1998 hat das Vorhaben eine Heimstatt in der Jägerstraße 22/23.

Publikation: Spenkuch, Hartwin, Das Preußische Herrenhaus. Adel und Bürgertum in der Ersten Kammer des Landtages 1854–1918. Beiträge zur Geschichte des Par- lamentarismus und der politischen Parteien, Band 110, Düsseldorf 1998, 651 S.

Kommission Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe

Bericht Wilhelm Voßkamp

Die BBAW hat an die Konferenz der deutschen Akademien der Wissen- schaften und den Ausschuß „Akademienvorhaben“ der Bund-Länder- Kommission den Antrag um Aufnahme des Berliner Teils der Schleierma- cher-Ausgabe in das Akademienprogramm gestellt, nachdem die Kirchen die Finanzierung ab 1. Januar 1999 einstellen werden. Diesem Antrag wurde ent- sprochen, allerdings mit einer reduzierten Mittelzuwendung. Sie reicht indes aus, um die Briefedition fortzuführen. Die Arbeit an der Vorlesungsedition wird zunächst ausgesetzt und dann wieder aufgenommen werden, wenn Mit- tel dafür bereitstehen.

Schleiermacher: Kritische Gesamtausgabe

Sie ist für einige der von der Kommission geplanten Themen, zum Beispiel die Vorlesungen über die Dialektik und über das Leben Jesu, bereits weit ge- diehen, und die Fertigstellung der letzteren wird von dem am 15. Juli 1998 ausgeschiedenen Prof. Dr. Walter Jaeschke erhofft. Herr Jaeschke hat zu die- Akademienvorhaben 369 sem Datum einen Ruf an die Ruhr-Universität Bochum auf eine Professur für Geschichte der Philosophie angenommen, verbunden mit der Leitung des He- gel-Archivs und der Hegel-Ausgabe, von der er selbst in früheren Jahren eine größere Zahl von Bänden bereits bearbeitet hat. Im Dezember 1998 ist der mächtige (fast 1.000 Seiten umfassende) Band von Schleiermachers „Vorlesungen über den Staat“ erschienen, herausgegeben von Walter Jaeschke (Kritische Gesamtausgabe, II. Abteilung, Band 8). Er enthält neben den auch zum Teil vorher nicht edierten Manuskripten Schleiermachers Nachschriften der Kollegs von 1817, 1817/18, 1829 und 1833; nur das Kolleg von 1829 und ein unkritischer kurzer Auszug von 1833 waren 1845 in den „Sämmtlichen Werken“ veröffentlicht. Die Veröffent- lichung aller Kollegs in ihrem eigenen Zusammenhang ist für diesen Band beschlossen worden, um sie auch als zeitgeschichtliche Zeugnisse lesen zu können. Der fünfte Band der Abteilung V (Briefwechsel und biographische Doku- mente), der die Jahre 1801 bis Mitte 1802 umfaßt, steht vor dem Abschluß und wird in der zweiten Hälfte des Jahres 1999 erscheinen können; die Beur- laubung von Prof. Dr. Arndt zu einer Lehrstuhlvertretung in Jena im Som- mersemester 1998 hat zu einer gewissen Verzögerung geführt; die Mitarbeit der studentischen Hilfskraft, Frau Friederike Winter, war für Dr. Virmond von großem Nutzen, um diese Verzögerung gering halten zu können. Ebenso war die Mitarbeit von Herrn Matthias Voß als Hilfskraft an der Vorlesungs- edition von großem Wert. Es ist zu hoffen, daß auch in Zukunft eine studenti- sche Hilfskraft eingesetzt werden kann. A. Arndt hat 1998 veröffentlicht: „Spekulative Blicke auf das geistige Prinzip“. Friedrich Schleiermachers Psychologie. In: Dialogische Wissenschaft. Perspektiven der Philosophie Schleiermachers, Schöningh. „Philosophie der Philologie“. Historisch-kritische Bemerkungen zur philoso- phischen Bestimmung von Editionen. In: Editio. Jahrbuch für Editionswis- senschaften 11. Fortschritt im Begriff. Hegels Aufhebung der Hermeneutik in der Geschichte der Philosophie. In: Hegel-Jahrbuch 1997, Akademie-Verlag. Krise und Prinzip. Die Logik des Übergangs zur Philosophie der Zukunft in Ludwig Feuerbachs Konzeption der Philosophiegeschichte. In: Ludwig Feu- erbach und die Geschichte der Philosophie, Akademie-Verlag. Geschichte und Vernunft. In: Selbstbesinnung der philosphischen Moderne, Junghans Philologia – ancilla philosophiae? Zur Philosophie der Philologie. In: Philologie und Philosophie, Beihefte zu editio, 11. 370 Berichtsjahr

Kommission Nietzsche-Edition

Bericht Jürgen Mittelstraß

Im Februar 1998 fand auf Einladung der Schweizer Projektleitung in Castelen bei Basel ein Treffen zwischen den Herausgebern der Werkausgabe sowie allen Mitarbeitern und der Verlagsvertreterin statt, bei dem sowohl die Mo- dalitäten der Herstellung und Herausgabe der Probeedition als auch alle den Verlag betreffenden Fragen besprochen wurden. Im April 1998 lag als Ergebnis der Pilotphase die Probeedition zur Evaluation vor. Sie besteht aus der vollständigen Transkription des Notizheftes N VII 1 (194 Seiten) in diplomatischer Umschrift; daraus zehn ausgewählte, typogra- phisch differenzierter bearbeitete, farbige Musterseiten mit den entsprechen- den Kopien der Handschrift, des weiteren Erläuterungen und ein erweitertes Namenregister zum Heft sowie ein Siglenverzeichnis. Layout und Satz der Probeedition sind vom Editorenteam in Basel auf Quark Xpress für Windows realisiert worden. Da über das zu wählende Buchformat noch nicht abschlie- ßend entschieden wurde, ist die Probeedition im Format Din A 4 präsentiert worden. Sie dokumentiert also einen in mancher Hinsicht vorläufigen Ferti- gungsgrad in einem bis zur Publikation des ersten Bandes fortschreitenden Arbeits- und Entscheidungsprozeß. Zum Jahreswechsel 1999/2000 soll die Veröffentlichung der Notizhefte N VII 1, 2, 3 und 4 erfolgen. Im Anschluß an die Fertigstellung der Probeedition wurden die Hefte N VII 2, 3, und 4 anhand der Kopien transkribiert und zum Teil in Weimar am Ori- ginal kollationiert. Alle dazugehörigen Arbeitsgänge werden entsprechend N VII 1 von den übrigen Mitarbeitern vorangetrieben. Im Oktober hat das Mitarbeiterteam eine einwöchige Klausurtagung im Nietzsche-Haus in Sils- Maria, das dankenswerterweise von dessen Stiftungsrat kostenlos zur Verfü- gung gestellt wurde, absolviert. Die Veranstaltung diente der Diskussion der Kriterien und deren genauer Festlegung für alle Arbeitsgänge sowie der Aus- arbeitung des Arbeitsplans für das nächste Jahr. Nach der positiven Beurteilung der Probeedition durch die Evaluatoren des Schweizer Nationalfonds bewilligte die Schweizer Seite die Mittel für das Projekt. Die DFG hat am 18. November 1998 in Bonn eine Sitzung einberu- fen, auf der Antragsteller und Abteilungsherausgeber der Werkausgabe mit einem von der DFG bestellten Gutachter-Gremium ins Detail gehende Fragen klären konnten. Nach längeren Bemühungen wird es 1999 möglich sein, die in Weimar dringend benötigte halbe Stelle mit Stiftungsgeldern einzurichten. Die Arbeiten an der Briefausgabe (Annemarie Pieper und Norbert Miller) verliefen, von kleineren Verzögerungen abgesehen, planmäßig. Der Nachbe- Akademienvorhaben 371 richtsband II/7.2, der die Kommentierung des Nietzsche-Briefwechsels aus den Jahren 1872 bis 1874 enthält, ist im de Gruyter-Verlag erschienen. Die Ber- liner Gruppe arbeitet seit Beginn des Jahres, soweit nicht die notwendigen Kor- rekturvorgänge und die zum Teil sehr aufwendigen Nachrecherchen die Arbeiten behinderten, am Kommentar zu den ersten beiden Bänden der Abteilung III. Hier greift zum ersten Mal der Briefkommentar in das Projekt: „Der späte Nietz- sche“ ein. Vor allem Holger Schmidt hat sich hier bereits tief in die Ausarbei- tung hineinbegeben. Mit dem Abschluß des Manuskripts, noch ohne Korrektu- ren und ohne die Nachprüfung durch den Herausgeber Jörg Salaquarda, darf im Herbst 1999 gerechnet werden. Der Schweizerische Nationalfonds hat das Pro- jekt bis Ende September 2000 verlängert. Bis zu diesem Zeitpunkt wird die Basler Gruppe, an der jetzt vor allem Andrea Bollinger und Franziska Trenkle mitwirken, auch den dritten und abschließenden Kommentarband zur Abteilung II abgeschlossen haben. Das druckfertige Manuskript des zweiten Bandes liegt bereits einige Zeit beim Verlag. Nach einem Vorschlag von Annemarie Pieper sollen jedoch die beiden Bände gleichzeitig erscheinen, um die Arbeiten am Re- gister für alle drei Bände zu koordinieren. Es besteht die Zuversicht, daß alle Ar- beiten bis zum Jubiläumsjahr 2000 fertiggestellt werden können.

Kommission Wilhelm von Humboldt-Ausgabe Bericht Manfred Bierwisch

Die Kommission betreut die Herausgabe der Schriften zur Sprachwissen- schaft von Wilhelm von Humboldt. Sie trat am 5. Juni 1998 zu ihrer jähr- lichen Sitzung zusammen. Unter Teilnahme der Bearbeiter der derzeit in Arbeit befindlichen Bände und von Mitarbeitern des Verlages Ferdinand Schöningh wurde der Abschluß von zwei Bänden der amerikanischen Abtei- lung sowie der Koordination weiterer Arbeiten besprochen. Da der Vorsitzende der Kommission von der Mitgliedschaft als Ordentliches Mitglied der Akademie entpflichtet ist, wird ab 1999 Jürgen Trabant die Lei- tung der Kommission übernehmen.

Joachim von Fiore: Opera omnia Bericht Kurt-Victor Selge

Die Arbeit an der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Joachims von Fiore konnte 1998 nicht im geplanten Maß gefördert werden, weil der Herausgeber das Dekanat der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu über- 372 Berichtsjahr nehmen hatte und einige Arbeiten sich aufwendiger erwiesen als vorhergese- hen. Jedoch ist die Arbeit am dritten Band (Expositio in Apocalypsim) von der von der DFG bezahlten Mitarbeiterin (Julia Wannenmacher) bis zur Her- stellung von zwei Dritteln des riesigen Textes vorangebracht worden; dies entspricht der Planung. Die Revision und abschließende Bearbeitung des im Text mit Apparat fast fertiggestellten ersten Bandes, des „Psalterium decem cordarum“, mußte zurückstehen gegenüber der Revision des von F. Santi (Florenz) bearbeiteten fünften Bandes, des „Tractatus super quatuor evangelia“. Dr. Santi ist auf einen Lehrstuhl für lateinische Philologie des Mittelalters an der Universität Lecce berufen worden. Der von ihm im Auftrag des „Centro Internazionale di Studi Gioachimiti“ in S. Giovanni in Fiore herge- stellte Text ist Ende 1996 in Berlin in 14tägiger intensiver Zusammenarbeit mit dem Berichterstatter einer ersten Revision unterzogen worden; gegen- wärtig wird von diesem in Arbeitssitzungen mit Dr. Joachim Boekels die Ausführung dieser Revision überprüft, wobei sich weitere Modifikationen er- geben. Nach Abschluß dieser Arbeit im Winter 1998/99 wird die Arbeit am „Psalterium decem cordarum“ wieder aufgenommen, das von den Monu- menta Germaniae Historica wie vom Istituto Italiano per il Medio Evo (Rom) dringend erwartet wird. Das Fehlen einer eigenen Arbeitsstelle mit einem vollen Mitarbeiter macht sich empfindlich bemerkbar.

Karl-Philipp-Moritz-Ausgabe (gefördert von der DFG)

1998 hat die Arbeitsstelle ihre Sammlungen durch die Ergebnisse umfangrei- cher Recherchen in vielen Bibliotheken und Archiven ergänzt. Auf mehreren Archivreisen sind bisher unbekannte Dokumente (Drucke und Handschriften) ermittelt worden. Der Bestand ist jetzt nahezu komplett (Kopien von Werken, Briefen, Kontextmaterialien und Sekundärliteratur). Alle Sammlungsobjekte sind in eigens dafür eingerichteten relationalen Datenbanken verzeichnet. Damit liegt jetzt erstens ein Fundus wichtiger Quellen und Sekundärliteratur sowie zweitens ein aus mehreren selbständigen Teilen bestehendes Informa- tionssystem über Moritz’ Leben und Werk vor. Dieser Informationspool zum Wissens- und Bildungshorizont des Autors ist die Basis für die Herstellung der jeweiligen Bandkommentare. Die Arbeitsstelle hat im März 1998 eine Auswahl der in der Datenbank ver- zeichneten Sekundärliteratur zu Moritz im Internet publiziert, als Informa- tionsinstrument für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit. Akademienvorhaben 373

Im Sommer des Jahres fand das erste ganztägige Kolloquium mit den exter- nen Bandherausgebern statt, wobei auch die Bestände und Hilfsmittel der Ar- beitsstelle vorgestellt wurden. Für die vier in der Berliner Zentrale herausgegebenen Bände der Moritz- Ausgabe sind die Recherche- und Kommentierungsarbeiten fortgesetzt wor- den. Die erste Förderungsphase des Projekts von 2 Jahren ist beendet. Seit Sep- tember bzw. Oktober des Jahres erhalten zwei Mitarbeiter der Ausgabe Über- brückungsgehalt. Über den im Frühjahr gestellten Fortsetzungsantrag hatte die DFG zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts noch nicht entschie- den. Die zusätzlichen Drittmittel sind wie vereinbart bei einer Mitarbeiterin seit Oktober weggefallen, ab Februar stehen sie für die zweite Kollegin auch nicht mehr zur Verfügung.

Publikationen: Pauly, Yvonne, Aufgehoben im Blick. Antike und Moderne bei Karl Philipp Moritz. In: Berliner Aufklärung. Kulturwissenschaftliche Studien. Bd. 1. Hannover: Wehrhahn, 1999, S. 156–180 [im Druck]. Sedlarz, Claudia, „Italien und Deutschland in Rücksicht auf Sitten, Gebräu- che, Literatur und Kunst“. Eine von Karl Philipp Moritz und Alois Hirt her- ausgegebene Zeitschrift. In: Kolloquiumsband des 2. Stendaler Arbeitskreises für die Geschichte der Kunstgeschichtsschreibung [im Druck]. Dies., Wingertszahn, Christof, Moritz-Bibliographie. In: Homepage der Karl- Philipp-Moritz-Ausgabe. Berlin, März 1998: http://www.bbaw.de/vh/moritz/ biblio/. Wingertszahn, Christof, Bürger, Gottfried August. In: Goethe-Handbuch in vier Bänden. Bd. 4/1: Personen, Sachen, Begriffe, hrsg. von Hans-Dietrich Dahnke und Regine Otto, Stuttgart, Weimar: Metzler, 1998, S. 139–141. Ders., Voss, Johann Heinrich. In: Goethe-Handbuch in vier Bänden. Bd. 4/2: Personen, Sachen, Begriffe, hrsg. von Hans-Dietrich Dahnke und Regine Otto, Stuttgart, Weimar: Metzler, 1998, S. 1113–1115. Ders., „zu einer vorläufigen Ankündigung ist es immer genug“. Unbekannte Mitteilungen von Karl Philipp Moritz an seinen Verleger Johann Friedrich Vieweg. In: Berliner Aufklärung. Kulturwissenschaftliche Studien. Bd. 1, Hannover: Wehrhahn, 1999, S. 223–233 [im Druck]. 374 Berichtsjahr

S. 374 VAKAT Abschlußbericht der Kommission „Bibliothekspolitik“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Empfehlungen für die Zukunft der Akademiebibliothek

Erarbeitet im Auftrag des Präsidenten der BBAW, Dieter Simon, vom 11. April 1997, vorgelegt von den Mitgliedern der Kommission: Prof. Dr. Leo Montada (Trier, Vorsitz), Prof. Dr. Helmut Altrichter (Erlan- gen), Prof. Dr. Horst Gronemeyer (Hamburg), Prof. Dr. Lutz Heusinger (Marburg), Dr. Claudia Lux (Berlin), Prof. Dr. Ulrich Ott (Marbach), Dr. Wilhelm Schmidt (Frankfurt/M.), unter Mitwirkung von Diepold Salvini- Plawen, Generalsekretär der BBAW1

0 Aufgabenstellung

Aufgabe der Kommission war es, ein bibliothekspolitisches Konzept zu erar- beiten, an dessen Empfehlungen sich die BBAW in den nächsten Jahren orien- tieren kann. Insbesondere wurden Empfehlungen erwartet, wie die Wirksamkeit der Akademiebibliothek zu optimieren, ihre Außendarstellung zu verbessern und ihr – mit ihrer nahezu dreihundertjährigen Geschichte und ihren wertvollen Beständen – innerhalb der Berliner und der deutschen Bibliothekslandschaft ein einmaliges und unverwechselbares Profil zu geben sei. Die Empfehlungen der Kommission beziehen sich auf das Bestandsprofil und entsprechende Erwer- bungsgrundsätze, auf die Pflege des Bestandes, auf seine Erschließung, auf die Informationsvermittlung, die Außendarstellung, den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik und auf die Personalentwicklung.

1 Bestandsprofil und Erwerbungsgrundsätze der Akademiebibliothek

Die Akademiebibliothek sollte ein klareres Profil ihrer Bestände erhalten, um ihren Platz in der Literaturversorgung für Wissenschaft und Forschung fest- zulegen und sichtbar zu machen.

1 Der Vorsitzende dankt im Namen der Kommission Frau Elke Dämpfert (Deutscher Bibliotheksverband e. V., Berlin) für die sachkundige Protokollführung sowie dem früheren Direktor der Akademiebibliothek, Dr. Rex, für viele informative Zuarbeiten. 376 Berichtsjahr

1.1 Akademieschriften im engeren Sinne

Die Akademiebibliothek verfügt über einen hervorragenden Bestand an Schriften aus Akademien und Gelehrtengesellschaften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, wie er seinesgleichen in der Welt sucht. Er bildet einen einzigartigen Quellenfundus für Aufklärungsforschung und Wissenschaftsge- schichte. Dieser Bestand der Akademiebibliothek ist während der fast 300 Jahre ihres Bestehens auf etwa 350.000 Bände gewachsen und sollte mit gro- ßer Intensität gepflegt, erhalten, ergänzt, erschlossen und zugänglich gemacht werden. Es wird empfohlen, auch zukünftig Akademieschriften im engeren Sinne, al- so Druckschriften von international anerkannten Akademien und wissen- schaftlichen Gesellschaften, möglichst vollständig zu erwerben.2

1.2 Schriften der Akademiemitglieder

In der Akademiebibliothek sind Schriften von allen Mitgliedern der Berliner Akademien der Wissenschaften von 1700 bis zur Gegenwart vorhanden. Der Schwerpunkt der Erwerbungstätigkeit liegt bei den Ordentlichen Mitgliedern (im 18. Jahrhundert: anwesenden und abwesenden Mitgliedern). Die Sam- meltätigkeit geht darüber hinaus, wenn es sich um wissenschaftshistorisch berühmte Persönlichkeiten handelt, die einen anderen Mitgliederstatus be- saßen. Dabei wird der möglichst vollständige Besitz der wichtigsten Veröffentli- chungen, zumindest ein repräsentativer Querschnitt der Publikationstätigkeit angestrebt. Vorrang haben die selbständig erschienenen Publikationen, vor allem auch Erstausgaben, Ausgaben letzter Hand und Ausgaben mit Wid- mungen an die Akademie.

Empfehlungen der Kommission: Über die in den Akademieschriften veröffentlichten Arbeiten hinaus sollten monographische Werke der Akademiemitglieder weiterhin möglichst voll-

2 Ein Großteil der Bestände konnte über die Tauschkontakte der Bibliothek erwor- ben werden. Wenn bislang über den Schriftentausch bezogene Publikationen nicht mehr auf dem Tauschweg erhältlich sind, sollten der Bibliothek die Mittel für den Kauf zur Verfügung gestellt werden, wie z. B. für die „Philosophical Transactions of the Royal Society of London“ (seit Vol. 1. 1665 im Bestand) und die „Annals of the New York Academy of Sciences“ (seit Vol. 1. 1879 im Bestand). Kommission „Bibliothekspolitik“ 377 ständig gesammelt werden. Der retrospektiven Ergänzung dieser Schriften, z. B. auch aus der Zeit der Emigration, kommt besondere Bedeutung zu. Bei den unselbständigen Schriften ist eine bibliographische Erfassung in einer Datenbank wünschenswert, aber in der Regel auch ausreichend. Auf die gene- relle Sammlung der Sonderdrucke könnte verzichtet werden. Die Akademie- mitglieder sollten gebeten werden, der Bibliothek ihre persönlichen biblio- graphischen Verzeichnisse möglichst vervollständigt und aktualisiert zur Verfügung zu stellen. Erweiterungen dieser Datenbank mit Standortnachwei- sen, unter Umständen auch mit Abstracts, sind als zukünftige Aufgabe – in Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken – verdienstvoll. Sonderdrucksammlungen zu Ausnahmepersönlichkeiten, zu besonderen Zeit- räumen oder aus schwer beschaffbaren Originalquellen sollen mit dieser Empfehlung nicht ausgeschlossen werden.

1.3 Schriften über Akademiemitglieder

Die Erwerbung aller Schriften über die Mitglieder der Berliner Akademien der Wissenschaften von 1700 bis zur Gegenwart wird nicht empfohlen. Nicht einmal bei monographischer Literatur sollte Vollständigkeit angestrebt werden. Mit der Bibliothek sollte ein Programm erstellt werden, das die Auswahlkrite- rien für die Erwerbung und zeitliche Schwerpunkte festlegt. Dabei sollten die Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin, der Universitätsbibliothek der Hum- boldt-Universität und der Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissen- schaftsgeschichte berücksichtigt werden.

1.4 Handbibliotheken der langfristigen Akademienvorhaben (AV)

Die Bestände der Handbibliotheken der Akademienvorhaben müssen als inte- grierter Bestandteil der Akademiebibliothek im geplanten EDV-Katalog er- faßt, über Verbundsysteme nachgewiesen und somit einer breiteren Nutzung zugänglich gemacht werden. Die umfangreichsten und wertvollsten Literatur- bestände der mehr als 30 langfristigen Akademienvorhaben sind diejenigen zur griechisch-römischen Altertumskunde (ca. 57.000 Bände), zur Germani- stik (ca. 36.000 Bände) und zur Altorientalistik (ca. 29.000 Bände). Über die weitere Erhaltung und Pflege der Handbibliotheken sollte jeweils nach Abschluß der AV entschieden werden. 378 Berichtsjahr

1.5 Literatursammlungen kurzfristiger Akademieprojekte (der Interdisziplinären Arbeitsgruppen) Bisher ist der Bestand der Interdisziplinären Arbeitsgruppen von der Akade- miebibliothek erfaßt worden. Die Kommission empfiehlt, die Handapparate der Arbeitsgruppen allenfalls in wohlbegründeten Ausnahmefällen in die Bi- bliothek zu integrieren. Bei kurzfristigen Projekten ist eine Kooperation mit anderen Berliner oder Potsdamer Bibliotheken anzustreben mit dem Ziel, durch Leihgaben anderer Bibliotheken und durch Käufe der Akademiebibliothek geeignete Literatur- apparate zusammenzustellen, die während der Laufzeit den Projekten zur Verfügung stehen. Die eigens erworbenen Werke sollten nach Abschluß der Arbeiten anderen Bi- bliotheken zur dauerhaften Verwahrung übergeben oder auch verschenkt werden, wenn sie im Bestandsprofil der Akademiebibliothek Torsi darstellen würden.

1.6 Nachlaßbibliotheken Die Kommission empfiehlt, die Übernahme von Nachlaßbibliotheken von Akademiemitgliedern möglichst mit der Option zu verbinden, eine Auswahl treffen zu dürfen. Nur in Ausnahmefällen sind Nachlaßbibliotheken als ge- schlossene Bestände wertvoll. Je nach Inhalt der angebotenen Nachlaßbibliothek wird eine Abstimmung mit der Leitung des Akademie-Archivs angeraten sein. Die verbleibenden Bestände aus Nachlaßbibliotheken sind in den Bestand und den EDV-Katalog der Bibliothek zu integrieren. Eine getrennte Aufstellung wird nicht empfohlen, jedoch ist die Provenienz festzuhalten (durch exlibris oder Katalogvermerke).

1.7 Akademieschriften im weiteren Sinne Akademieschriften im weiteren Sinne sollten nicht weiter erworben werden. Schriften aus den Instituten der Akademie der Wissenschaften der DDR, die in Berlin nur in der Akademiebibliothek geschlossen vorhanden sind, sollten bewahrt und gegebenenfalls ergänzt werden.

1.8 Literatur zur Theorie, Geschichte und Organisation der Wissenschaft Die Kommission ist der Ansicht, daß ein Grundbestand an Literatur zur Theo- rie, Geschichte und Organisation der Wissenschaften unverzichtbar ist. Sie Kommission „Bibliothekspolitik“ 379 empfiehlt, durch Erwerbungs- und Erschließungsabstimmung mit der Univer- sitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin (wegen deren Zweigbi- bliothek Wissenschaftsgeschichte und des ihr nunmehr übertragenen Sam- melschwerpunktes 24,2 der DFG3 „Hochschulwesen. Organisation der Wis- senschaften und ihrer Einrichtungen“) ein koordiniertes Bestandsfeld von be- sonders hoher Dichte und Wirksamkeit zu schaffen. In diese Kooperation sollte das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsge- schichte einbezogen werden, dem große Teile der Bestände der Bibliothek zu diesem Themenfeld als Dauerleihgaben übergeben worden sind.

1.9 Übernahme externer Sammlungen

Von den übernommenen externen Sammlungen hat die Kommission zwei Teilbibliotheken genauer untersucht: Die Bibliothek des Instituts für Wirt- schaftgeschichte und die gemeinsame Bibliothek des Instituts für deutsche Geschichte und des Instituts für allgemeine Geschichte. Keine der beiden übernommenen Bibliotheken wird im Sinne ihres früheren Status als Institutsbibliothek weitergeführt. Für keine der beiden gibt es Er- werbungsetatmittel. In keiner der beiden wird der Bestand systematisch er- weitert oder ergänzt.

Die Bibliothek des Instituts für Wirtschaftgeschichte

Die Bibliothek wurde mit Schenkungsvertrag der Senatsverwaltung für Wis- senschaft und Forschung 1994 ohne Planstellen, ohne Mitarbeiter und ohne finanzielle Mittel in die Bibliothek der BBAW übernommen. Der Bestand umfaßt Publikationen zur Wirtschaftsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, auch zur Geschichte von Fabriken und Werken, Wirt- schaftsstatistiken des 19. und 20. Jahrhunderts, Fest- und Jubiläumsschriften, Betriebszeitschriften und Publikationen zur Sozialgeschichte. Besondere Be- standsgruppen sind: amtliche Statistiken für die Zeit 1870–1945, deutsche, ausländische und internationale Wirtschaftsstatistiken,

3 DFG. Neuer Verteilungsplan der überregionalen bibliothekarischen Schwerpunkte in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten System der Lite- raturversorgung. Stand: 1. Januar 1998. http://webis.sub.uni-hamburg.de/ 380 Berichtsjahr

wirtschaftsgeschichtliche Monographien und Zeitschriften für die Zeit 1870–1945, auch zu sozial-, bank-, bergwerks- und technikgeschichtlichen Fragen, Werke zur geographischen Wirtschaftsgeschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Firmenschriften von 1870 bis zur Gegenwart. Den Grundstock der Bibliothek bildeten 8.000 Bände Wirtschaftsgeschichte und 12.000 Bände geographische Wirtschaftsgeschichte, die von der Hum- boldt-Universität übernommen wurden. Der Bestand umfaßt noch ca. 173.000 Bände, von denen ca. 25.000 Bände nicht erfaßt und erschlossen sind. Die Kommission kann die Integration des Bestandes in die Akademiebiblio- thek nicht empfehlen, da diese Bestände für die in absehbarer Zukunft ge- planten Forschungsvorhaben der BBAW nicht relevant sind. Sie empfiehlt, diese Bestände möglichst geschlossen an eine andere Bibliothek zu überge- ben, die wirtschaftswissenschaftliche Bestände aufbauen und ergänzen möchte. Gegen Dauerausleihe spricht nach Meinung der Kommission, daß die auf- nehmende Bibliothek diesen Bestand um aktuelle und bisher fehlende Titel ergänzen muß. Sollte sie die Dauerausleihe später eventuell wieder abgeben müssen, bleibt bei ihr ein unbrauchbarer Torso. In der Konsequenz wird des- halb nur die Übergabe als Geschenk oder auch der Verkauf empfohlen.

Gemeinsame Bibliothek des Instituts für deutsche Geschichte und des Instituts für allgemeine Geschichte

Die gemeinsame Bibliothek des Instituts für deutsche Geschichte und des In- stituts für allgemeine Geschichte der AdW der DDR wurde nach Schließung der beiden Institute mit Schenkungsvertrag der Senatsverwaltung für Wissen- schaft und Forschung 1994 ohne Planstellen, ohne Mitarbeiter und ohne finanzielle Mittel in die Bibliothek der BBAW übernommen. Der übernommene Bestand umfaßt 110.000 Bände aus folgenden Sachgebie- ten: Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, einschließlich DDR-Geschichte, allgemeine Geschichte, vor allem der damaligen sozialistischen Länder und der Entwicklungsländer, insbesondere in Süd- und Südostasien und im Na- hen Osten, Kulturgeschichte, Kommission „Bibliothekspolitik“ 381

Geschichte der Arbeiterbewegung sowie Theorie, Methodologie und Ge- schichte der Geschichtswissenschaft, NS-Literatur, Publikationen des Nationalsozialismus und des Dritten Rei- ches (ca. 20.000 Bände). 5.500 Bände sind als Dauerleihgaben vergeben, davon 4.000 Bände an das Geisteswissenschaftliche Zentrum Zeithistorische Forschung in Potsdam und 1.250 Bände an das Akademienvorhaben „Protokolle des Preußischen Staats- ministeriums“. Weitere Dauerleihgaben erhielten die Akademienvorhaben „Jahresberichte für deutsche Geschichte“, „Regesten-Edition der Urkunden und Briefe Kaiser Friedrichs III.“ und „Marx-Engels-Gesamtausgabe“. Eine sehr umfangreiche, 21.000 Bände umfassende Dauerleihgabe an das Geistes- wissenschaftliche Zentrum Moderner Orient ist inzwischen erfolgt. Die verbliebenen Bestände entsprechen im Umfang und in der Zusammenset- zung am ehesten einer Seminarbibliothek für Alte, Mittlere und Neuere/ Neueste Geschichte. Trotz der Vielzahl der Bände fehlen erhebliche Teile der westlichen, vor allem der nicht-deutschen Literatur. Ein nicht geringer Teil des Bestandes ist fachlich hochspeziell. Ein Interesse der Akademie daran ist nicht erkennbar. Als Beispiel seien die wohl durch Tausch erworbenen Publikationen aus den 50er, 60er und 70er Jahren zur Ge- schichte des „Feudalismus“ in Osteuropa in der jeweiligen – albanischen, bulgarischen, kroatischen, rumänischen, serbischen, tschechischen, ungari- schen – Landessprache genannt. Zudem ist die bisherige Erschließung (zwei Zettelkataloge mit unterschiedli- cher Systematik) unzureichend. Der Aufwand für eine angemessene Sacher- schließung wäre enorm und für die BBAW kaum vertretbar. Die Kommission empfiehlt daher, die Bestände abzugeben. Die Erschließung, Pflege und Ergänzung sollte von einer anderen Bibliothek vorgenommen werden, die bei Literatur zur deutschen und osteuropäischen Geschichte Rück- ergänzungsbedarf hat. Für den Lesesaal sollten einige Titel von Grundlagenwerken und Lexika vor- ab ausgewählt werden. Die bereits an die Akademienvorhaben ausgeliehenen Dauerausleihen sollten natürlich dort verbleiben, sie umfassen sicher die für die BBAW-Forschungen relevanten Quellen. Die Sammlung sogenannter NS-Literatur, Schriften aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Dritten Reiches – im Umfang von ca. 20.000 Bänden – sollte als geschlossener Bestand in der Akademiebibliothek für die angedachten Forschungsvorhaben der BBAW erschlossen und bewahrt werden. Diese Sammlung umfaßt viele interessante Broschüren und Mate- rialien. 382 Berichtsjahr

1.10 Aussonderungen

Die Kommission bestätigt zum überwiegenden Teil die von der Bibliothek aufgestellten Aussonderungs-Anweisungen.4 Sie empfiehlt aber: die Aufbewahrung von Exemplaren der Akademieschriften im Regelfall auf zwei festzulegen und eine Aussonderung von Teilen der Nachlaßbibliotheken nicht auszuschlie- ßen, wenn die Übernahme-Festlegungen das erlauben. Als nicht zum Kernbestand gehörend werden eingeschätzt: die Schriften auf naturwissenschaftlichen Gebieten, die für das Wissen- schaftliche Informationszentrum der AdW der DDR (1970–1990) ange- schafft wurden (ca. 70.000 Bände) und die Sammlungen früherer Institutsbibliotheken der AdW der DDR, sofern es sich nicht um Schriften aus den Instituten selbst handelt.

4 Auszug aus den Aussonderungsanweisungen der Bibliothek: Sie sondert Bestände aus, bei mehrfach vorhandenen Publikationen (Dubletten), wenn sie dem historisch gewachsenen Charakter des Bestandes nicht mehr ent- sprechen, wenn sie dem Sammelauftrag oder der Versorgungsfunktion der Bibliothek nicht entsprechen, die für die Arbeit der BBAW insgesamt oder für einzelne Einrichtungen keine Bedeutung mehr besitzen, die inhaltlich überholt sind und aus formalen Gründen (Sammelschwerpunkt) nicht aufbewahrt werden müssen. Ausgesondert werden können auch Schriften, die während der Zugehörigkeit der Akademiebibliothek zum damali- gen WIZ der AdW der DDR (1970–1990) für dessen Arbeit angeschafft wur- den, Teilbibliotheken, die der BBAW übergeben und der Akademiebibliothek ange- schlossen wurden, entweder insgesamt, wenn für sie in der BBAW kein Bedarf besteht (z. B. Wirtschaftsgeschichte), oder teilweise, wenn große Teile des Be- standes für die Akademienvorhaben, die auf nur eingeschränkten Spezialge- bieten arbeiten, nicht erforderlich sind. Keinesfalls ausgesondert werden: Akademieschriften „im engeren Sinne“, Nachlaßbibliotheken von Akademiemitgliedern, Institutspublikationen aus Einrichtungen der Berliner Akademie der Wissen- schaften und Dissertationen, die von Einrichtungen der Akademie während der Zeit des Promotionsrechtes (1964–1991) angenommen wurden. Kommission „Bibliothekspolitik“ 383

2 Pflege des Bestandes

2.1 Rara Als Rara werden von der Bibliothek ausgewählt und gesondert aufgestellt: Schriftenreihen von Wissenschaftsakademien, wenn sie vom Erschei- nungsbeginn im 17. oder 18. Jahrhundert bis zum Erscheinungsende lük- kenlos und als geschlossener Originalbestand vorhanden sind, Publikationen von Akademiemitgliedern, wenn es sich um Erstausgaben, Ausgaben letzter Hand, Bücher mit handschriftlichen Widmungen (z. B. Jacob Grimm, Rudolf Virchow, Max Planck, Max Born) und Ausgaben zu besonderen Anlässen mit sehr geringer Auflage handelt, Publikationen zur Akademien- und Wissenschaftsgeschichte aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wenn sie im Original vorhanden und besonders wert- voll sind (z. B. Formey), Preisschriften, die als Antwort auf von der Akademie gestellte Preisaufga- ben von ihr „gekrönt“ und auf ihre Veranlassung hin gedruckt wurden (z. B. Herder), Kalender, die von der Akademie im 18. Jahrhundert bearbeitet und wäh- rend der Zeit ihres Kalendermonopols herausgegeben wurden, Sammelbände von Sonderdrucken, Schriften einzelner Akademiemitglie- der der Preußischen Akademie der Wissenschaften, die von der Akademie- bibliothek zusammengestellt wurden und in dieser Zusammenstellung nur in einem Exemplar existieren, sowie weitere Werke, die durch Seltenheit (Unikate) und überragenden Wert oder berühmte Provenienz charakteri- siert werden. eine im Besitz der Akademiebibliothek befindliche Handschrift, die In- kunabel und die Postinkunabel. Diese von der Bibliothek vorgenommene Definition von Rara wird als über- zeugend bewertet. Die Rara sollten möglichst geschlossen aufgestellt werden, wobei sowohl Sicherheitsanforderungen als auch die Bedingungen an Luft- feuchtigkeit und Raumtemperatur zu berücksichtigen sein werden. Der Rara-Bestand sollte als solcher im EDV-Katalog gekennzeichnet und auch recherchierbar sein. (Die Bezeichnung „Rarum“ wird in den Büchern neben der Signatur angebracht.)

2.2 Bestandsschutz Nach einer ausführlichen Begehung der Magazineinheiten, bei der sich die Kommission vom tatsächlichen physischen Zustand der Bücher überzeugen 384 Berichtsjahr konnte, gelangte sie zu der Ansicht, daß der Durchführung von Maßnahmen der Restaurierung des wertvollen Altbestandes (17.–19. Jahrhundert) auf der Basis einer vorzunehmenden Zustandsbeschreibung und Schadensermittlung besondere Bedeutung zukommt. Die Kommission empfiehlt, die bereits zahlreichen Einzelaktivitäten der Bi- bliothek5 im Sinne eines systematischen Konzepts zum Bestandsschutz zu bündeln. In einem derartigen Gesamtkonzept kann die Einzelrestaurierung von interessanten bzw. für die Akademiegeschichte wichtigen Bänden und Ausgaben nur von punktueller Wichtigkeit sein. Es muß Ziel sein, für den Gesamtbestand objektiv beschreibbare und in der täglichen Praxis umsetzbare Erhaltungsmaßnahmen einzuführen. Dazu gehört zunächst die weitere Verbesserung der räumlichen Gegebenheiten, die zu ge- eigneten und konstant bleibenden Werten bei Raumtemperatur und Luft- feuchtigkeit führen soll. Dazu gehört auch die regelmäßige Reinigung der Verkehrsflächen im Magazin sowie der Regale und Bücher. Zusätzlich sollten turnusmäßige Begehungen unter den Gesichtspunkten der Ledereinfettung, Schädlingsbekämpfung, des Tintenfrasses, Schimmelbefalls und von Säureschäden durchgeführt werden, eventuell zusammen mit Spe- zialisten aus größeren Bibliotheken. Aufmerksamkeit ist zu richten auf die verschiedenen regionalen bzw. nationalen Programme der Bestandserhaltung, über die unter Umständen Mittel für die Rettung der Bibliotheksbestände be- zogen werden können. Insbesondere sind hier auch die Verfahren zur Entsäu- erung, Verfilmung und/oder Digitalisierung von Buchgut zu nennen. Vor ei-

5 Die Bibliothek hat seit Beginn des Jahres 1991 folgende Maßnahmen eingeleitet, die im weitesten Sinne der Bestandserhaltung dienen: Im Gebäude Unter den Lin- den 8 konnte eine allgemeine Verbesserung der Magazinverhältnisse in Angriff genommen werden, die a) aus Sanierungsmaßnahmen (Dach, Fenster) und b) in der Ausrüstung mit neuen Regalen bzw. Regalanlagen bestand. Im Zusammen- hang mit diesen Maßnahmen wurden die Bücher von Staub und Verschmutzungen gereinigt sowie Bände mit auffälligen Schäden markiert. Neben den Bindeaufträgen für laufend bezogene Periodica wurden auch solche für die Reparatur schadhafter Einbände erteilt. Es wurde mit der Restaurierung von für die Akademie besonders wichtigen Werken bzw. von kaum oder gar nicht mehr benutzbaren Bänden begonnen. Bei der Durchsicht der Bestände wurde eine gravierende Gefährdung von Teilen des Bestandes durch sogenannten „Papier- zerfall“ bisher noch nicht festgestellt, dieser ist jedoch bei Werken, die nach 1830 gefertigt wurden, prinzipiell anzunehmen. Die Bibliothek hat sich durch Bespre- chung der Schadensfälle mit den Werkstätten, aber auch durch die Nutzung von einschlägigen Fortbildungsmöglichkeiten mit der Materie des Bestandsschutzes vertraut gemacht. Kommission „Bibliothekspolitik“ 385 ner aufwendigen Restaurierung ist zu prüfen, ob die Originalerhaltung notwen- dig oder ob die Vorhaltung des entsprechenden Werkes in einer modernen Sur- rogatform (z. B. Film) nicht zweckmäßiger oder auch kostengünstiger ist. Der Bibliothek wird empfohlen, die Erfahrungen und die Sachkenntnis der Mitarbeiter der Staatsbibliothek bei der Planung der Bestandsschutzaufgaben zu nutzen und gegebenenfalls auch deren Kapazitäten zu berücksichtigen. Die Bibliothek sollte ein Programm erstellen, das Maßnahmen der Bestands- erhaltung spezifisch für die einzelnen Bestandsgruppen vorsieht und in dem Prioritäten sowie Intervalle turnusmäßiger Begehungen (ebenfalls spezifisch für die Bestandsgruppen) festgelegt werden. Ein fester Bestandteil des Etats sollte grundsätzlich für die Zwecke der Be- standserhaltung bereitgestellt werden. Dafür liegen im deutschen Biblio- thekswesen unterschiedliche Empfehlungen vor.6 Der Bibliothek sollten mindestens 10 % des Erwerbungsetats auf Dauer für Bestandserhaltungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. In der aktu- ellen Situation sind 30 % und mehr gerechtfertigt.

3 Erschließung der Bestände

Der gegenwärtige Stand der Erschließung ist wie folgt zu beschreiben: Die zum Altbestand gehörenden Schriften sind zum Teil in Zugangsverzeich- nissen (erhalten ab 1823; Lücke 1879–1897) und in einigen gedruckten Ver- zeichnissen des 19. Jahrhunderts erfaßt sowie in den erst im 20. Jahrhundert eingerichteten Katalogen (alphabetischer Katalog, Sachkatalog, biographi- scher Katalog und Wörterbuchkatalog) nachgewiesen. Wichtig für die Erschließung des Altbestandes sind aus Sicht der Biblio- theksleitung: die Stücktitelkatalogisierung von Akademieschriften, die Ergänzung der Erfassung von Biographien, auch sogenannter ver- steckter Biographien, die Zusammenstellung und Erschließung von Sammelbänden mit Schriften einzelner Akademiemitglieder, die Erfassung von Antritts- und Gedächtnisreden einzelner Akademiemit- glieder,

6 Als allgemeine Grundlage für die zuvor gegebenen Einzelempfehlungen kann die Anlage „Bestandserhaltung“ der BDB-Schrift: „Bibliotheken ‘93“ herangezogen werden. Hieraus resultiert, daß die Bemühungen um Bestandserhaltung in den Bi- bliotheken „künftig erheblich verstärkt“ werden müssen. 386 Berichtsjahr

die Erfassung der vorhandenen Preisschriften und die Erfassung der von der Akademie herausgegebenen Kalender, die Erfassung der von der Akademie betreuten Werkausgaben, der vorhan- denen Erstausgaben von Mitgliedern der Akademie und der Widmungsex- emplare. Dazu werden zur Zeit jeweils separate Nachweise in Form von Dateien oder Karteien geführt. Sie bilden die Grundlage für die Anfertigung ausgewählter Literaturnachweise zu besonderen Anlässen wie Jubiläen, Gedenktagen frü- herer Akademiemitglieder, Literaturausstellungen und zu Symposien, für die Fortführung des Gedenkkalenders, der die Gedenktage der Akademiemitglie- der nachweist, sowie für die gezielte Literaturbereitstellung zur Erarbeitung von Würdigungstexten und anderen Veröffentlichungen über frühere Akade- miemitglieder. Bei der Erschließung des Altbestandes werden auch Bildnisse (von Akade- miemitgliedern und anderen berühmten Wissenschaftlern), berühmte Prove- nienzen (Exlibris), besondere Einbände und Illustrationen sowie Publikatio- nen mit sehr geringer Auflage (gezählte Exemplare) nachgewiesen.7

3.1 Formalerschließung

Der Bestand an Akademieschriften ist in den Katalogen der Akademiebiblio- thek vollständig nachgewiesen. Die Bestandserschließung erfolgt noch in Zettelkatalogen, und zwar in einem Alphabetischen Katalog (bis Erscheinungsjahr 1974 nach Preußi- schen Instruktionen (PI), ab Erscheinungsjahr 1975 nach den Regeln für die Alphabetische Katalogisierung (RAK)) und in einem Gesamtkatalog mit den Beständen der Handbibliotheken (im Aufbau). Die alphabetischen Kataloge in den Handbibliotheken der Akademienvorha- ben werden ebenfalls durch die Zentrale Bibliothek betreut. Mehrere Tausend Bände der Handbibliotheken, die aus früheren Institutsbibliotheken der AdW der DDR stammen, sind noch nicht nach bibliothekarischen Regeln katalogi- siert. Seit 1993 werden die Neuerwerbungen ab Erscheinungsjahr 1975 über das System Allegro-C katalogisiert. Die Katalogisate werden in einer Datenbank

7 Die genannten Aufgaben beziehen sich zwar vorrangig auf die Erschließung des Altbestandes. Sie werden aber auch für die Zeit nach 1900 durchgeführt. Kommission „Bibliothekspolitik“ 387 nachgewiesen, die aber nur intern zu nutzen ist, und außerdem für den Zettel- katalog ausgedruckt. Einen Online Public Access Catalog (OPAC) gibt es nicht, auch noch keinen Internet-Anschluß. An der Erschließung des Periodica-Bestandes für die Zeitschriftendatenbank (ZDB) wird gearbeitet. Alle zur Zeit laufend bezogenen Periodica sind bisher erfaßt und gemeldet; von den nicht mehr bezogenen bzw. nicht mehr erschei- nenden Periodica sind Titel und Bestand etwa zu einem reichlichen Drittel er- faßt und gemeldet. Sowohl von deutschen als auch von ausländischen Akademieschriften wurden für unterschiedliche Zeiträume, über kürzere oder längere Dauer Stücktitel- aufnahmen angefertigt und in die Kataloge eingeordnet. Zu keinem einzigen Bereich sind die Stücktitelaufnahmen vollständig, auch nicht für die Schriften der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Die Stücktitel der PAW sind allerdings durch zwei Verzeichnisse für den Zeitraum 1700–1899 und für den Zeitraum 1900–1945 alphabetisch und grob sachlich erschlossen worden.8 Zur Zeit wird am Akademieschriftenverzeichnis für die Jahre 1946–1991 ge- arbeitet. Seit 1990/91 werden in der Akademiebibliothek von allen eingehen- den Akademieschriften Stücktitelaufnahmen – also von den Vorträgen (Plenum und Klassen), Abhandlungen, Begrüßungsreden für neue Mitglieder und Gedächtnisreden auf verstorbene Mitglieder, die in den Sitzungsberich- ten, Abhandlungen, Bulletins, Memoires, Transactions usw. enthalten sind – angefertigt.

3.2 Sacherschließung

Der Sachkatalog wurde 1956 nach dem Prinzip des Dresdner Fachgruppen- katalogs gestaltet. Der Gesamtbestand der Bibliothek ist bis 1970 im Sachka- talog erschlossen. Von 1970 bis 1990 wurde er nur als Auswahlkatalog für den Sammelschwerpunkt „Wissenschaftswissenschaft“ geführt. Nach 1990 wurde die Terminologie konsequent den Begriffen der Schlagwortnormdatei angepaßt und jeder Neuzugang sachlich erschlossen.

8 Es liegen vor a) das „Gesammtregister über die in den Schriften der Akademie von 1700 bis 1899 erschienenen wissenschaftlichen Abhandlungen und Festre- den“ bearb. v. Otto Köhnke. – Berlin 1900 (Harnack, Adolf: Geschichte der Kö- niglich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Bd. 3.), b) das „Gesamtregister der Abhandlungen, Sitzungsberichte, Jahrbücher, Vorträge und Schriften der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1900–1945“. – Berlin 1966. 388 Berichtsjahr

Empfehlungen zur Erschließung

Dem Alphabetischen Katalog wird erste Priorität eingeräumt. Alle alphabeti- schen Kataloge sollten in einen EDV-Katalog zusammengeführt werden. Das gilt auch für den existierenden Gesamtkatalog und die Stücktitelaufnahmen. Der Komplettierung der Stücktitelaufnahmen wird ebenfalls eine hohe Prio- rität eingeräumt, weil sie einen wichtigen Informationszugang darstellen. Be- gonnen werden sollte mit der Komplettierung der Stücktitel aus den Schriften der BBAW und ihrer Vorgängerinnen. Eine konsequente Nutzung von Fremddaten wird empfohlen. Die bisher geführten Sonderkataloge und Ver- zeichnisse (Biographischer Katalog, Verzeichnis der Preisschriften u. a.) bie- ten insbesondere für die Akademie selbst, aber auch darüber hinaus interes- sante Informationen und sollten deshalb in den EDV-Katalog integriert werden, was durch spezifische Feldbezeichnungen der EDV-gestützten Ka- talogisierung möglich ist. Die Fortführung des vorhandenen Sachkatalogs wird nicht empfohlen, weil er den aktuellen Anforderungen an eine Sacherschließung nicht entspricht. Mit der Entscheidung über den weiteren EDV-Einsatz und den damit besseren Möglichkeiten der Retrokonversion muß auch für die Sachkatalogisierung ein neuer Weg gegangen werden. Es muß entschieden werden, ob ein allgemeines Sacherschließungssystem mit weiter Verbreitung, ein spezifisch für Wissenschaftsgeschichte, -theorie und -organisation von einschlägig arbeitenden Institutionen entwickeltes oder eine Mischung aus beiden Verwendung finden soll. Abgeraten wird von einer Neuentwicklung. Es könnte mit der Sacherschließung von beiden Seiten begonnen werden, mit dem ältesten Bestand von der einen Seite, parallel zu den Neuerwerbungen auf der anderen Seite. Der Fremddatenübernahme sollte dabei größtes Ge- wicht beigemessen werden.

4 Retrospektive Konvertierung vorhandener Kataloge

Die Kommission sieht die Retrokonversion vorhandener Zettelkataloge in ei- nen EDV-Katalog als eine vordringliche Aufgabe an. Es handelt sich um folgende Kataloge: 1. den Alphabetischen Katalog bis Erscheinungsjahr 1974 nach Preußischen Instruktionen, ab Erscheinungsjahr 1975 nach RAK, 2. den Gesamtkatalog der Bestände der Handbibliotheken, 3. die Stücktitelverzeichnisse, Kommission „Bibliothekspolitik“ 389

4. Sonderkataloge und Verzeichnisse: Biographischer Katalog; Wörterbuchkatalog; Karteien zur Erschließung der Schriften von und über Akademiemit- glieder, so z. B. für Bildnisse (von Akademiemitgliedern); berühmte Provenienzen (Exlibris); besondere Einbände und Illustrationen; Publi- kationen mit sehr geringer Auflage (gezählte Exemplare); Antritts- und Gedächtnisreden; Preisschriften; die von der Akademie herausgegebe- nen Kalender; die von der Akademie betreuten Werkausgaben; die vor- handenen Erstausgaben von Mitgliedern der Akademie und der Wid- mungsexemplare. Die Kommission ist der Ansicht, daß im Falle der Fremdvergabe eine Mitar- beiterin oder ein Mitarbeiter aus der Akademiebibliothek als ständiger Pro- jektbetreuer für das Retrokonversionsprojekt abgestellt werden sollte. 1. Die Alphabetischen Kataloge sollten umgehend und zügig retrokonvertiert werden mit dem Ziel, die Daten in einem einheitlichen EDV-Katalog der Akademie zusammenzuführen. Die Fremdvergabe dieser Aufgabe wird empfohlen. 2. Der Integration des Gesamtkataloges in diesen EDV-Katalog wird die zweite Priorität eingeräumt. Er erhält nur deshalb eine geringere Priorität, weil erwartet wird, daß der Erschließungsaufwand für die Bestände in den Handbibliotheken noch erheblich ist und nicht zeitgleich zu leisten sein wird. Auch sollte vorab entschieden sein, welche Bestände in der Akade- miebibliothek verbleiben (vgl. 1.8). In den Handbibliotheken selbst gibt es zur Zeit noch umfangreiche Kataloge, die nicht nach bibliothekarischen Regeln geführt wurden. Teile der in den Handbibliotheken vorhandenen Bestände sind auch noch nicht im Gesamtkatalog erfaßt. Zur Zeit wird an der Verbesserung der Qualität der Titelaufnahmen gearbeitet, die vor 1990 von den Instituten der Akademie angefertigt wurden. Solche Ergänzungen am Zettelkatalog sollten grundsätzlich nicht mehr stattfinden. 3. Die Stücktitel der Akademieschriften sollten in den EDV-Katalog inte- griert werden. Es ist zu prüfen, ob die bereits erfaßten Stücktitel, auch die nur in den gedruckten Verzeichnissen der BBAW und ihren Vorgängerin- nen enthaltenen, ohne erneute Autopsie übernommen werden können. 4. Die bisher zusätzlich zum Sachkatalog gesondert geführten Kataloge und Karteien sollten ebenfalls in den EDV-Katalog integriert werden. 5. Es wird nicht empfohlen, den Sachkatalog in die Retrokonversion einzu- beziehen. Allenfalls ist zu prüfen, ob der Sachkatalog im jetzt vorhande- nen Umfang eingescannt werden sollte, wenn dies von den Kosten her vertretbar ist, um ihn so im Netz zugänglich zu halten. 390 Berichtsjahr

5 Informationsvermittlung, Außendarstellung

Die Kommission würdigt die Veröffentlichungen der Bibliothek: Gedenkkalender zu Gedenktagen von Akademiemitgliedern bis zum Jahre 2005, monatliche Neuerwerbungslisten, Verzeichnis laufend bezogener Periodika, Stand Februar 1997, Bibliographie der Akademieschriften, ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek zu einzelnen Persönlichkeiten, betont aber auch, daß laufende Akademienvorhaben aktiv durch Bereitstel- lung von Informationen und benötigter Literatur zu unterstützen sind. Dabei sollen künftig verstärkt Möglichkeiten genutzt werden, Informationen und Dokumente über elektronische Netze und schnelle Dokumentenlieferdienste zu beschaffen. Der aktiven Selbstdarstellung der Akademiebibliothek sollte größere Auf- merksamkeit geschenkt werden, und zwar innerhalb der Akademie selbst, im Bereich der Akademien und der Gelehrten Gesellschaften generell, im Be- reich der wissenschaftsgeschichtlichen Forschung wie auch in allgemeinen Verbundsystemen und im Internet. Dabei werden abgestimmte Darstellungen von Akademie, Bibliothek und Archiv vorausgesetzt.

Lesesaal

Zur Gestaltung und Ausstattung des Lesesaals machte die Kommission spezi- fische Vorschläge: Nach Festlegung des Bestandsprofils sollte der Aufbau des Lesesaals neu be- dacht werden, auch in Hinblick auf die zu erstrebende Funktion und Benut- zung des Lesesaals. Neben allgemeinen, für verschiedene Fächer notwendi- gen Nachschlagewerken sollte der Lesesaal eine enge Beziehung zu den festgelegten Sammelschwerpunkten zeigen, mithin konzentriert werden auf: die Geschichte der Akademien, Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsforschung, Wörterbücher und Nachschlagewerke und Lexika. Eine großzügige Freihandaufstellung der Akademieschriften in größeren at- traktiveren Räumen als zur Zeit möglich wird sehr empfohlen. Das würde auch das Interesse an den weiteren Beständen der Akademiebibliothek anre- gen. Der Internet-Anschluß sollte selbstverständlich sein, um den Zugang zu weiteren Informationen zu ermöglichen. Kommission „Bibliothekspolitik“ 391

Ein Lesesaal – eingerichtet in dem ehemaligen Plenarsaal der Akademie, in sehr zentraler Lage – könnte eine große Anziehungskraft auf Wissenschaftler und weitere Nutzerkreise haben.9

6 Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik

Grundlage des Ausbaus der Informations- und Kommunikationstechnik in der Bibliothek sollten die „Empfehlungen zur zukünftigen Struktur der Informa- tionssysteme der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Berlin unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes Branden- burg“ von B. Dugall, M. Hebgen und W. König (Januar 1997) sein. Sie sehen ein „konföderiertes Netz ohne Union Catalog, aber mit einem einheitlichen Fremddatenserver“ vor, in dem die Zusammenarbeit zwischen den Bibliothe- ken grundsätzlich auf der Basis offener und dezentraler System-Strukturen er- folgen soll. Die Einbindung einer kleineren Bibliothek wie der der Akademie (30 Perso- nen, 400.000 DM Erwerbungsetat) in ein solches System ist grundsätzlich in zwei Weisen vorstellbar: durch Installation eines autonomen Lokalsystems mit den Schnittstellen WWW und Z 39.50 oder als Außen- oder Zweigstelle eines größeren Systempartners. Als autonomes Lokalsystem bietet sich das in der Akademiebibliothek bereits vorhandene Allegro an. Als größerer Systempartner aufgrund des gemeinsa- men Quartiers Unter den Linden könnte mittelfristig die Universitätsbiblio- thek der Humboldt-Universität in Betracht gezogen werden, die bereit und interessiert ist, die Akademiebibliothek wie eine „Zweigbibliothek“ der Humboldt-Universität EDV-technisch zu versorgen. Weiterhin ist ein Informationssystem angedacht worden, das es erlauben könnte, die Bibliothek und das Archiv der Akademie in einheitlicher Weise zu erfassen und zu erschließen. Dieser Gedanke war jedoch nicht weiter zu verfolgen, weil für die Erschließung des Archivs eine spezifische, infor- mationswissenschaftlich innovative, multimediale Systemlösung angestrebt wird.

9 Am 17. 01. 1998 haben der Generalsekretär der BBAW und der Direktor der Akademiebibliothek der Kommission den bereits 1997 restaurierten und gemäß den Empfehlungen neu ausgestatteten Lesesaal Unter den Linden zeigen können. Die Kommission war sehr beeindruckt und gratulierte zu dieser Leistung. 392 Berichtsjahr

6.1 Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität

Die Prüfung der Vor- und Nachteile der Allegro- und der Humboldt-Variante hat zu folgenden Ergebnissen geführt: Eine Etablierung der Akademiebiblio- thek als Außen- oder Zweigstelle der Universitätsbibliothek der Humboldt- Universität ist zur Zeit nicht möglich, da das aktuelle EDV-System der UB (BIS-LOK) durch ein anderes, zur Zeit noch nicht identifiziertes System abge- löst werden soll und eine vorläufige Mitversorgung der Akademiebibliothek mit BIS-LOK zwar denkbar wäre, aber selbst von der UB nicht empfohlen wird. Bis zum Abschluß der Installation des neuen UB-Systems in 18 bis 36 Monaten – die Prognosen schwanken hier erheblich – könnte die Akademiebibliothek also nur tatenlos warten oder das vorhandene Allegro-System ausbauen.

6.2 Allegro-C

Das an der TU Braunschweig entwickelte Allegro – das in kleineren und wis- senschaftlichen Spezialbibliotheken in Deutschland am weitesten verbreitete System – bietet, was Bibliothekssysteme heute bieten sollen. Die notwendige Zukunftsperspektive ist gesichert, denn das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur garantiert die langfristige Weiterentwicklung. Alle- gro enthält die in den „Empfehlungen“ von Dugall und anderen verlangte WWW-Schnittstelle. Die erste Version der ebenfalls verlangten Z 39.50- Schnittstelle wird – von der DFG gefördert – im 2. Quartal 1998 ausgeliefert. Damit entspricht das Programm heutigen Standards und dem Bedarf der Aka- demiebibliothek. Allegro ist ein Niedrigstpreisprodukt. Die Ersetzung der in der Akademie- bibliothek derzeit im Einsatz befindlichen Allegro-Version 12 durch die ak- tuelle Version 15 und deren Parametrisierung für die Belange, für die das Programm dem hier vorgelegten Memorandum zufolge eingesetzt werden soll, kosten größenordnungsmäßig bis zu 20.000 DM. Allegro ist in der Bundesrepublik und in Berlin so verbreitet, daß es keine Schwierigkeiten bereiten wird, die für den Allegro-Ausbau in der Akademie- bibliothek erforderliche spezifische Personalkapazität mit Allegro-Erfahrung auf Werkvertragsgrundlage zu engagieren. Die für den Allegro-Ausbau erforderlichen Verkabelungen und Geräte kön- nen so gewählt werden, daß sie in den für die Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität in Betracht kommenden Systemen weiter verwendet werden können. Die Kosten für den Unterhalt der Systeme werden im wesentlichen durch die Personalkosten bestimmt. Im Augenblick sieht es so aus, als könnte die Aka- Kommission „Bibliothekspolitik“ 393 demiebibliothek die Kosten für die Systembetreuung eines Tages dadurch verringern, daß sie sich der UB der Humboldt-Universität anschließt (obwohl ein Teil der eingesparten Mittel durch die höheren Lizenzgebühren für das neue UB-System wieder aufgezehrt werden würden). Es ist jedoch damit zu rechnen, daß die Akademie für ihre wissenschaftlichen Vorhaben, für das Ar- chiv und für die Bibliothek in jedem Fall eine Stelle für die DV-Betreuung (Systemadministration, Datenverwaltung usw.) schaffen muß, da die auf sie zukommenden Aufgaben der Informationserschließung und -vermittlung oh- ne eine solche Position auf Dauer nicht zu erfüllen sind. Diese Person kann das Bibliothekssystem zu einem ähnlichen Preis betreuen, wie ihn die UB der Humboldt-Universität verlangen dürfte. Ob zusätzlich von Fall zu Fall ko- stenpflichtige Allegro-Spezialisten oder Systemspezialisten der Humboldt- Universität in Anspruch genommen werden müssen, dürfte keinen nennens- werten Unterschied machen. Der Anbieter von Allegro verlangt von seinen Kunden keine langfristige Bin- dung. Die Option, sich dem neuen System der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität anzuschließen, bleibt der Akademiebibliothek also er- halten.

Empfehlung

Will man nicht für einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren auf jede Weiter- entwicklung verzichten, kommt in der Akademiebibliothek nur der Ausbau des vorhandenen Allegro-Systems in Betracht. Da dieser Ausbau weder un- vertretbare Investitionen verlangt, noch eine spätere Entscheidung zugunsten eines Zusammengehens mit der Universitätsbibliothek der Humboldt- Universität erschwert, sollte er ohne Verzug in Angriff genommen werden. Sobald sich das neue System der Universitätsbibliothek der Humboldt- Universität bewährt hat, sollten Gutachter noch einmal das Für und Wider ei- ner Systemverbindung zwischen UB und Akademiebibliothek abwägen und dabei den Auswirkungen, die sich in den Bereichen Erwerbung und Erschlie- ßung ergeben könnten, besondere Aufmerksamkeit schenken.

7 Personalentwicklung

Der Stellenplan der Akademiebibliothek umfaßt zur Zeit 28 Stellen, 1 Direk- torenstelle, 4 Stellen des höheren Dienstes, 13,5 Stellen für den gehobenen Dienst, 7 Stellen für den mittleren Dienst und 2,5 Stellen einfacher Dienst. 394 Berichtsjahr

Alle Stellen sind mit Dauerverträgen besetzt, aber einige Stellen haben kw- bzw. ku-Vermerke.10 Die Kommission beriet die Personalausstattung insgesamt, die Altersstruktur der Bibliotheksmitarbeiter, die Besetzung der Direktorenstelle, die Ergänzung um einen DV-Experten sowie die Folgen bestehender kw- und ku-Vermerke. Der Direktor, Dr. Rex, wird im Januar 1998 das 65. Lebensjahr vollenden. In diesem Zusammenhang wird empfohlen, die Stelle des Direktors möglichst schnell auszuschreiben, um die Umsetzung der Empfehlungen der Kommission nicht dadurch zu verzögern und zu gefährden, daß diese Stelle unbesetzt bleibt. Bezüglich des Qualifikationsprofils des/der künftigen Direktors/ Direktorin wird auf den Stellenwert der EDV-Umstellung für die Effizienz nahezu aller Arbeitsfelder der Bibliothek verwiesen. Es wird weiterhin emp- fohlen, Herrn Dr. Rex für die Fortführung der Leitung zu gewinnen, bis der/die NachfolgerIn die Arbeit aufnehmen wird. In der gegebenen Situation der Bibliothek hält die Kommission eine Realisierung des bestehenden kw- Vermerks für die nächste freiwerdende Stelle im Bereich des höheren Dien- stes für unvertretbar. Die Kommission ist sich bewußt, daß die formulierten Aufgaben der Umstellung auf EDV, der Retrokonversion, der Eingabe von Daten in die Verbundsysteme, des Neuaufbaus der Sacherschließung, der Darstellung im Internet, des Ausbaus der Informationsvermittlungstätigkeiten, der Aussonderungen aus dem Bestand, der Vervollständigung der Katalogisierung von Stücktiteln, Komplettie- rung der spezifischen Verzeichnisse und der Bestandspflege (mit Inspektionen, Entscheidungen, Raumveränderun- gen usw.) Mehraufgaben darstellen, denen kurzfristig (vorerst entfallende Sachkatalogi- sierung) und mittelfristig (Abgabe zweier Spezialbibliotheken) nur wenig Entlastungen gegenüberstehen. Insofern scheint die Personalausstattung – vor allem beim höheren Dienst – knapp und eine Realisierung der ku- und kw- Vermerke nicht vertretbar. Es hängt deshalb viel von einer effizienten Arbeitsorganisation ab und auch davon, ob und in welchem Umfang Arbeitskräfte gewonnen und Teile der Aufgaben nach außen abgegeben werden können. Sowohl für die Retrokon-

10 kw-Vermerk = „künftig wegfallend“; ku-Vermerk= „künftig umzuwandeln“ Kommission „Bibliothekspolitik“ 395 version, für den Internet-Auftritt als auch für den weiteren Einsatz von Alle- gro in vielen Arbeitsfeldern wird neben einer starken Motivation der Biblio- theksmitarbeiter externe Hilfe erforderlich sein. Die Einstellung eines DV- Experten scheint der Kommission unerläßlich. Mittelfristig wird in Hinblick auf die neue Aufgabenstruktur über eine Verbesserung des Stellenplans nach- zudenken sein.

8 Zusammenfassung der Empfehlungen

8.1 Bestandsprofil

Den wertvollen Kern des Bestandes bilden Schriften aus international aner- kannten Akademien und Gelehrten Gesellschaften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Er stellt einen einzigartigen Quellenfundus für Aufklärungs- forschung und Wissenschaftsgeschichte dar. Es wird empfohlen, den Mittel- einsatz auf die Pflege und Weiterentwicklung dieses Bestandes (z. Z. ca. 350.000 Bände) zu konzentrieren. Für die Nutzung dieses Kernbestandes ist ein sorgfältig zusammenzustellender Grundbestand an Literatur zur Ge- schichte und zu Theorien der Wissenschaften unerläßlich. Ergänzt wird der Kernbestand durch die monographischen Schriften der Aka- demiemitglieder sowie Schriften über historisch herausragende Mitglieder. Es wird empfohlen, die unselbständigen Schriften der Akademiemitglieder nicht zu sammeln, sondern lediglich in einer Literaturdatenbank nachzuweisen. Die Handbibliotheken der langfristigen Akademienvorhaben sind als Bestand der Bibliothek zu führen. Ob sie nach Beendigung eines Vorhabens dauerhaft integriert oder abgegeben werden, sollte von Fall zu Fall unter Berücksichti- gung des Profils der Akademiebibliothek entschieden werden. Die Handapparate der interdisziplinären Arbeitsgruppen sollten im Regelfall nach Abschluß der Vorhaben aufgelöst werden, weil sie in historischer Per- spektive nur Torsi darstellen würden. Die übernommene Bibliothek des Instituts für Wirtschaftsgeschichte der AdW der DDR ist möglichst geschlossen abzugeben; das gilt auch für die gemein- same Bibliothek der AdW-Institute für deutsche Geschichte und für allgemeine Geschichte (mit Ausnahme der Sammlungen sog. NS-Literatur). Zuvor soll- ten die Arbeitsvorhaben der Akademie die Möglichkeit erhalten, Werke zu entnehmen und in ihre Bibliotheken zu integrieren. Die als Dauerleihgaben an Akademienvorhaben und an die Geisteswissenschaftlichen Zentren für Zeit- historische Forschungen in Potsdam und Moderner Orient in Berlin bereits entnommenen Bände sollten dort verbleiben. 396 Berichtsjahr

Die genannte Sammlung sog. NS-Literatur sollte als geschlossener Bestand in die Akademiebibliothek für die angedachten Forschungsvorhaben zum Natio- nalsozialismus übernommen und erschlossen werden. Ausgesondert werden sollten auch die Schriften, die während der Zugehörig- keit der Akademiebibliothek zum WIZ der AdW der DDR für dessen Arbeit beschafft wurden, insbesondere Schriften aus naturwissenschaftlichen Gebie- ten (ca. 70.000 Bände) sowie die Sammlungen aus weiteren Institutsbiblio- theken der AdW der DDR, nicht aber die Schriften aus diesen Instituten. Bezüglich der Übernahme von Nachlaßbibliotheken empfiehlt die Kommission, keine Verpflichtungen zur geschlossenen oder vollständigen Aufbewahrung einzugehen, sondern jene Teile zu integrieren, die zum Bestandsprofil der Akademiebibliothek gehören.

8.2 Pflege des Bestandes

Die Kommission empfiehlt, die bereits zahlreichen Einzelaktivitäten der Bi- bliothek zum Bestandsschutz zu einem Konzept zu bündeln mit dem Ziel, Er- haltungsmaßnahmen für den Gesamtbestand als systematisches Regelwerk für die tägliche Praxis zu etablieren und für einzelne Bestandsgruppen zu spezifi- zieren. Turnusmäßige Inspektionen sind ebenfalls spezifisch für Bestands- gruppen festzulegen. Dem Zustand der Räume (Feuchtigkeit, Temperatur, Sicherheit) ist unter Be- rücksichtigung der gegebenen baulichen Bedingungen große Aufmerksamkeit zu schenken, ebenso der Reinigung der Verkehrsflächen und der Bücher. Die Kommission verweist auf vorliegende Empfehlungen zum Bestandsschutz im deutschen Bibliothekswesen sowie auf umfangreiche Erfahrungen in größeren Bibliotheken, z. B. der Staatsbibliothek. Die von der Bibliothek vorgenommene Definition der Rara wird von der Kommission gutgeheißen. Sie empfiehlt, die Rara gesondert auszuweisen und geschlossen aufzustellen.

8.3 Erschließung der Bestände und Katalogisierung

Die Kommission mißt einer vollständigen Erschließung der Bestände hohe Priorität bei. Zur Zeit sind nur die Bände der Akademieschriften vollständig formal erfaßt und in einem alphabetischen Katalog nachgewiesen. Der alpha- betische Katalog der Handbibliotheken der Akademienvorhaben ist erst im Aufbau. Empfohlen wird, alle alphabetischen Kataloge in einem EDV- Katalog zusammenzuführen. Kommission „Bibliothekspolitik“ 397

Das Bestreben der Bibliothek, die Stücktitel der Akademieschriften vollstän- dig zu erfassen, wird grundsätzlich als wichtig unterstützt. Empfohlen wird diesbezüglich, mit der Komplettierung der Stücktitel der BBAW-Schriften und ihrer Vorgängerinnen zu beginnen und bezüglich anderer Schriftenreihen der Akademien zu erkunden, ob entsprechende Kataloge existieren und nutz- bar zu machen sind. Die Sonderkataloge (Biographienkatalog, Katalog der Preisschriften u. a.) sollen in den EDV-Katalog integriert werden. Bezüglich der Sacherschließung wird die Fortführung des jetzigen Sachkata- loges nicht empfohlen, weil er den aktuellen Anforderungen nicht entspricht. So lange die Sacherschließung nicht in den EDV-Katalog integriert werden kann, wird ihr angesichts der vielen Aufgaben im Verhältnis zum Personalbe- stand trotz der unbestreitbaren Notwendigkeit zur Zeit nicht erste Priorität eingeräumt. Bezüglich des zukünftig einzusetzenden Sacherschließungssy- stems muß entschieden werden, ob ein allgemeines Sacherschließungssystem mit weiter Verbreitung, ein spezifisch für Wissenschaftsgeschichte, -theorie und -organisation von einschlägig arbeitenden Institutionen entwickeltes oder eine Mischung aus beiden Verwendung finden soll. Abgeraten wird von einer Neuentwicklung.

8.4 Retrospektive Konvertierung

Die Kommission mißt der Retrokonversion vorhandener alphabetischer Zet- telkataloge in einen EDV-Katalog hohe Priorität zu. Stücktitel- und Sonder- kataloge sollen in diesen EDV-Katalog integriert werden. Die Integration der Kataloge der Handbibliotheken der Akademienvorhaben soll nach deren Be- reinigung nach formalen Kriterien und deren Komplettierung erfolgen. Die Kommission empfiehlt, eine wissenschaftliche Kraft für die Betreuung der Retrokonversion abzustellen, die Aufgabe selbst an eine spezialisierte Firma abzugeben.

8.5 Informationsvermittlung und Außendarstellung

Die Kommission sieht die Einbindung der Bibliothek und ihrer Bestände in Verbundsysteme als dringende Aufgabe an. Die Konversion der Kataloge ist eine erste Voraussetzung. Gleichzeitig ist eine angemessene Selbstdarstellung der Akademiebibliothek mit ihrem Bestandsprofil und deren Darstellung im Internet angezeigt, sinn- 398 Berichtsjahr vollerweise zusammen und abgestimmt mit der Akademie insgesamt und dem Archiv. Bezüglich der Informationsvermittlung nach innen und außen sind die ver- fügbaren Netze, Datenbanken und Dokumentenlieferdienste zu erschließen und die eigenen Bestände für moderne Formen der Informationsvermittlung in geeigneter Weise aufzubereiten. Der Gestaltung und Ausstattung des Lesesaals widmet die Kommission eine gesonderte Empfehlung. Sie bewertet einen gut gestalteten Lesesaal für Aka- demieschriften, der die Quellenbibliothek für Theorie, Geschichte und Orga- nisation der Wissenschaften inhaltlich repräsentiert, als attraktiven Arbeitsort und als Aushängeschild für die Akademiebibliothek.

8.6 Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik

Der rasche Aufbau moderner Informations- und Kommunikationstechnik ist für alle Arbeitsbereiche und Aufgaben der Bibliothek von entscheidender Be- deutung. Diskutiert wurde die Alternative: Ausbau eines autonomen lokalen Systems mit geeigneten Schnittstellen zu Verbundsystemen gemäß der vorliegenden Empfehlung für die Länder Berlin und Brandenburg (Dugall et al., 1997) oder Anbindung an die Universitätsbibliothek der Humboldt Universität (HUB). Da die Bibliothek der HUB aber vor einer Systemumstellung steht, über die noch nicht entschieden ist, wird der Ausbau des bereits eingeführten Allegro- Systems empfohlen, in einer Konfiguration, die ein späteres Zusammengehen mit der HUB ermöglicht.

8.7 Personalentwicklung

Aufgrund der vorgeschlagenen Änderungen in den Empfehlungen der Kom- mission sind einschneidende Veränderungen notwendig, damit die Bibliothek sich als leistungsfähige Spezialbibliothek mit einem prägnanten Bestandspro- fil im nationalen und internationalen Bibliothekswesen präsentieren kann. Hierbei kommt dem Ausbau der EDV und der Retrokonversion der Kataloge eine besondere Dringlichkeit zu. Da aber gleichzeitig auch die formale Er- schließung, insbesondere der Stücktitel, sowie Bestandserhaltungsmaßnah- men dringlich sind, werden an die Motivation der Mitarbeiter für innovative Veränderungen sowie an eine effiziente Arbeitsorganisation hohe Anforde- rungen gestellt. Trotzdem werden Teile der Aufgaben (Retrokonversion) nach Kommission „Bibliothekspolitik“ 399 außen abzugeben sein, Experten für EDV über Werkverträge gewonnen und Aushilfskräfte eingestellt werden müssen. Weiter wird die Gewinnung eines Systemadministrators als vordringlich angesehen. Die Kommission hält eine Schmälerung, insbesondere eine Schmälerung des wissenschaftlichen Personals in der gegenwärtigen Situation für inakzeptabel und plädiert für die Aufhebung der bestehenden ku- und kw-Vermerke. Sie empfiehlt, da Dr. Rex im Januar 1998 die Altersgrenze erreicht, die Direkto- renstelle rasch auszuschreiben und gleichzeitig Dr. Rex um Fortführung des Amtes bis zur Neubesetzung zu bitten.

Leo Montada S. 400 VAKAT Abschlußbericht der Kommission „Archivpolitik“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Vorgelegt von den Mitgliedern der Kommission:

Prof. Dr. Horst Bredekamp (Kunstgeschichtliches Seminar der Humboldt- Universität zu Berlin, Vorsitz), Prof. Dr. Botho Brachmann (ehem. Institut für Archivwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Friedrich Kittler (Kulturwissenschaftliches Institut der Humboldt-Universität zu Ber- lin), Dr. Jürgen Kloosterhuis (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbe- sitz, Berlin), Prof. Dr. Jan Dirk Müller (Institut für Deutsche Philologie, Uni- versität München), Prof. Dr. Heimo Reinitzer (Deutsches Bibel-Archiv der Universität Hamburg), Angelika Schuller (Justitiarin der Berlin-Brandenburg- ischen Akademie der Wissenschaften), Prof. Dr. Martin Warnke (Kunstge- schichtliches Seminar, Universität Hamburg), Dr. Gabriele Werner (Schrift- führerin)

I Das Archiv

1 Auftrag

Das Archiv der BBAW gehört zu den bedeutendsten seiner Art. Der bis auf die Gründungszeit der Akademie zurückgehende Reichtum der Sammlungen und die Qualität vieler ihrer Bestände machen das Archiv zu einem der her- ausragenden Gedächtnisorte der modernen Wissenschaft. Hervorzuheben ist, daß es nicht nur im Sinne der Urbestimmung des Archivs allein die wissen- schaftsgeschichtlich bedeutenden Materialien bewahrt hat, sondern auch Be- stände, welche die Irr- und Nebenwege, Versuche und Abbrüche dokumentie- ren. Darin gehört es zu den komplexesten Instrumenten der wissenschafts- geschichtlichen Gedächtnisforschung (siehe Punkt 13). Es reicht tief genug zurück, um alle Etappen des modernen Archivwesens zu repräsentieren, und es bietet die Chance, neue Wege mitzugestalten.

Archive sind eine Wirkung und eine Funktion der Erfindung der Schrift. Als es intellektuell erstrebenswert und zur Wahrung der Rechtsverhältnisse auch notwendig wurde, bedeutende Schriftstücke aufzubewahren, entstanden mit 402 Berichtsjahr den Aufbewahrungsräumen auch die archivarischen Berufe und Institutionen. Diese Grundbestimmung ist seit der Antike geblieben, aber die Materialien und Zielvorstellungen haben sich ausgeweitet. Zu den Sammlungen von Ge- setzestexten, Verordnungen und Besitzurkunden kamen in der frühen Neuzeit auch private Bestände von öffentlichem Interesse, wie zum Beispiel Brief- sammlungen und Manuskripte der Literatur und der Wissenschaft. Mit der Gründung der Akademien rückten auch die Objekte und Mittel der Forschung sowie auch Kunstwerke in den Blickpunkt des Interesses. Die Archive der Akademien hatten einen starken Anteil an der Entwicklung und Erweiterung der Archivarbeit; zur Erhaltung und Ergänzung trat die Er- schließung und Auswertung der Bestände. Unter diesen Vorzeichen haben sich die Archive im Laufe des 19. Jahrhunderts von pertinenzbezogenen Auf- bewahrungsorten zu Forschungsinstrumenten vornehmlich der Geschichts- wissenschaft entwickelt. Im 20. Jahrhundert haben die Archive diesen Wis- senschaftsbezug zu prinzipiell jedem historisch interessierten Bürger erwei- tert. Sie sind zu allgemeinen Gedächtnisorten geworden, die für jedermann betretbar und zur eigenen Information benutzbar sein sollen. Die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung und Informationsvernet- zung weiten diese Zugänglichkeit erheblich aus, verändern aber auch den Charakter des Gesammelten. Die Nutzbarmachung des im Archiv gesammel- ten Materials über digitale Mittel vermag zwar die Findmittel, Quellen und Objekte stärker und authentischer, als es bisherige Reproduktionen vermoch- ten, zu veröffentlichen, aber damit schwächt sich auch die Bindung an den Ort des Archivs. Die Digitalisierung verspricht nicht nur eine bislang unbe- kannte Weite und Tiefe der Veröffentlichung des Bewahrten, sondern auch die Möglichkeit, dieses über den jeweiligen Aufbewahrungsort hinaus zu ver- binden und forschend freizusetzen. Obzwar oftmals unausgesprochen, be- stimmt dieser Doppelcharakter den Grundtenor der gegenwärtigen Erörterun- gen des Archivs. Von ihm hat sich die Kommission in ihren Überlegungen leiten lassen. Sie wurde am 7. Februar 1997 eingesetzt. Da im März 1991 eine Evaluation des Archivs mit positivem Ergebnis abgeschlossen wurde, lag ihre Aufgabe nicht darin, erneut das Geleistete zu begutachten, sondern Empfehlungen zur Entwicklung zukünftiger Vorhaben und Ziele zu formulieren, die sich an denkmöglichen Entwicklungen von Archivpolitik orientieren sollten. Die Kommission hat die klassischen Fragen der Bestandssicherung als Aus- gangspunkt genommen. Grundsätzlich gilt, daß die Bestände in einem Archiv (Schriftgut wie Realien) nicht willkürlich gesammelt, sondern organisch ge- wachsen sind und zumeist in engen Beziehungszusammenhängen stehen, die nicht zerstört werden sollten. Daher beruht Archivarbeit auf dem Fundament Kommission „Archivpolitik“ 403 des quieta non movere. Die Kommission hat in Ausnahmefällen aber dennoch Gedanken zur Neuordnung des Materials formuliert oder auch Vorschläge begründet, Schriftstücke und Realien weiterzuleiten oder als Dauerleihgaben zu vergeben. Sie hat sich hierbei von dem Gedanken leiten lassen, das wis- senschaftsgeschichtliche Profil des Archivs der BBAW zu schärfen. Schließlich hat sich die Kommission den Fragen der Digitalisierung als einem zentralen Problem der zukünftigen Arbeit gewidmet. Allen Mitgliedern der Kommission war bewußt, daß ein „Archiv der Zukunft“ ohne den Einsatz neuer Technologien der Text- und Bilderfassung und -verarbeitung nicht denkbar ist. Von Beginn an war gleichfalls deutlich, daß sich mit dem mögli- chen Einsatz neuer Technologien die Kommunikations- und Arbeitsstruktu- ren innerhalb des Archivs verändern können. Sie ist zu dem Schluß gekom- men, daß auf diesem Feld eine für das Archiv und die BBAW nicht zu unterschätzende Chance der Modernisierung und der Entwicklung neuer Standards liegt.

2 Bestand

Gemäß Art. 12 des „Staatsvertrages über die Berlin-Brandenburgische Aka- demie der Wissenschaften (Gesetz zum Staatsvertrag über die Neukonstituie- rung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vom 02. 07. 1992 (GVBL, S. 226)) hat die Akademie auch das Archiv der ehema- ligen Akademie der Wissenschaften der DDR übernommen. Seit dem 1. Ja- nuar 1994 ist es eine wissenschaftliche Einrichtung der BBAW, und als sol- che dem Generalsekretär der Akademie zugeordnet. Neben dem Hauptarchiv in der Jägerstraße hat es eine Außenstelle am Hausvogteiplatz, in der sich das Gros der Bestände der AdW der DDR befinden. Die aus nahezu 300 Jahren Akademiegeschichte gesammelten Bestände vertei- len sich auf die Historische Abteilung, die Akademiebestände nach 1945, die Nachlässe sowie die Sammlungen. Sie umfassen gegenwärtig über 6.000 lfm Dienst- und Nachlaßschriftgut, ca. 1.800 Objekte an Kunstbesitz, ca. 40.000 Fotos zur Geschichte der Akademie, ihrer Mitglieder und Ein- richtungen, 241 Medaillen und Gedenkmünzen, 263 Graphikportraits von Ge- lehrten, 410 Tonbänder, 195 Filme sowie eine Sammlung von Zeitungsaus- schnitten. Die Historische Abteilung enthält das dienstliche Archivgut der Preußischen Akademie der Wissenschaften seit deren Gründung am 11. Juli 1700 bis zum Jahr 1945. Zu ihr gehören die beiden Aktenbestände der zentralen Akademie- registratur mit den darin enthaltenen über 80 Denkschriften von G. W. Leib- 404 Berichtsjahr niz und den 1.200 Manuskripten von Akademievorträgen, eingesandten wis- senschaftlichen Abhandlungen und Preisbewerbungsschriften sowie die Ma- terialien und Berichte von 20 Arbeitsstellen der wissenschaftlichen Unter- nehmen der Akademie. Die Akademiebestände nach 1945 bilden die umfangreichste Abteilung des Archivs. Sie birgt die dienstlichen Aktenüberlieferungen von KAI-AdW, KAI e.V., der Westberliner AdW sowie, als ihr weitaus größter Teil, der AdW der DDR. Die Abteilung Nachlässe enthält über 200 schriftliche Nachlässe von Akade- miemitgliedern und anderen, zum Teil bedeutenden Wissenschaftlern. Ferner gehören zu dieser Abteilung vier wertvolle Autographensammlungen, die mehrere tausend Einzelbriefe bedeutender Persönlichkeiten enthalten. Die Abteilung Sammlung umfaßt neben dem Kunstbesitz der Akademie mit seinen ca. 1.800 Objekten aller Kunstgattungen (Gemälde, Büsten, Kleinpla- stik, Graphik) und der umfangreichen Fotosammlung auch eine Reihe wis- senschaftlicher Instrumente und Geräte.

3 Erschließung

Für die historische Abteilung liegen ca. 30 Findbücher bzw. Findkarteien vor; die Nachlässe sind derzeit in ca. 220 Findbüchern bzw. Findkarteien geordnet und verzeichnet. Die Fotosammlung und die Graphikportraits des Archivs sind über Findkarteien, die Medaillen über zwei Findbücher und der Kunstbe- sitz der ehemaligen Kustodie elektronisch durch dBASE (das in sich als Findbuch betrachtet wird) erschlossen. Schon aufgrund seines Umfanges bildet der Bestand der aufgelösten Institute der AdW der DDR ein eigenes Problem. Erschwerend kommt der unter- schiedliche Grad der Erfassung hinzu. Während für den älteren Teil der Be- stände, die schon zu DDR-Zeiten in das Archiv gelangt sind, zum Großteil Findbücher bzw. -karteien vorliegen, sind die seit 1989 übernommenen Be- reiche nur über provisorische Findhilfsmittel in Form von Abgabelisten er- schlossen. Von den 700 lfm Aktenschriftgut, die nach 1989 ohne jegliches Ablieferungsverzeichnis an das Archiv abgegeben wurden, konnten in den zurückliegenden Jahren 650 lfm provisorisch auf Listen erfaßt werden, so daß sie für die Benutzung zugänglich sind. An einer umfassenden Bestandsübersicht aller Abteilungen des Archivs wird gearbeitet. Sie wird die 1960 erschienene, knappe Zusammenstellung er- setzen. Kommission „Archivpolitik“ 405

II Analysen und Empfehlungen

4 Personal- und Sachausstattung

Im Akademiearchiv arbeiten der Leiter sowie 11 Mitarbeiter, davon vier in gesonderten Leitungsfunktionen. Die Leitungsfunktionen ordnen sich nach den Abteilungen. Der Kommission war zwar nicht die Aufgabe gestellt, die Arbeit der Mitar- beiter zu bewerten, aber sie möchte dennoch betonen, daß sie durchweg den Eindruck einer motivierten und kollegialen Arbeitsatmosphäre gewinnen konnte. Hervorzuheben ist insbesondere die enorme Leistung der Beschaf- fung und Erfassung der Bestände aus den Instituten der Akademie der DDR. Erwähnt werden soll auch, daß im Hinblick auf die Nutzung neuer Technolo- gien durchweg Offenheit vorherrscht. Dem Archiv steht ein jährlicher Etat von 25.000 DM für den Ankauf akade- mierelevanter Manuskripte und anderer Dokumente für alle Archivabteilun- gen, für den Ankauf von Nachlässen und für Restaurierungsarbeiten (Papier-, Gemälde- und Büstenrestaurierung) sowie für die Ergänzung der Handbi- bliothek durch Literaturankauf zur Verfügung. Dieser Etat läßt eine aktive Erwerbungspolitik nicht zu. Der Lesesaal scheint mit 10 Arbeitsplätzen eher klein. Er ist nicht mit PC- Arbeitsplätzen ausgestattet. Empfehlung: 1. Modernisierung des Lesesaals durch großzügigere Raumgestaltung und Einrichtung von PC-Arbeitsplätzen. 2. Erhöhung des Ankaufsetats.

5 Einzelbereiche

Das komplexe Material des Archivs hat eine Reihe von Einzelanalysen erfor- dert, die ein möglichst weitgefaßtes Bild der Bestände und ihrer Probleme bieten sollten. a) Historische Sonderbereiche N Deutsches Wörterbuch Anlaß für eine genauere Untersuchung des „Deutschen Wörterbuches“ waren die zahlreichen, im Archiv unter teils klimatisch schlechten Bedingungen la- gernden Zettelkästen. Es stellte sich die Frage, welche Bedeutung diese für 406 Berichtsjahr die aktuelle Arbeit am Deutschen Wörterbuch einnehmen und ob ihr Standort im Archiv erforderlich ist. Die Zettelkästen enthalten in Göttingen gesammeltes Material, das in den 30er Jahren allein aus Platzmangel nach Berlin überführt wurde. Der Stoff ist durchweg erforscht, er wurde weitgehend publiziert, und er ist auf Nachfrage benutzbar. Es handelt sich um erhaltenswertes Material, das aber im Verbund mit der Arbeitsstelle zum Deutschen Wörterbuch eine bessere Wirkung ent- falten könnte. Gemeinsam mit Göttingen sollten Überlegungen über ein mög- liches Verfahren zur Verwaltung des Materials und über den Ort der Lage- rung angestellt werden.

Empfehlung:Nach Abschluß der in Berlin und Göttingen bearbeiteten Buch- staben sollte gemeinsam besprochen werden, wo und in welcher Form das ge- samte Material zusammengeführt wird.

N Tiernamenwörterbuch Über den Kontakt mit Frau Dr. Pfeifer, Leiterin der Arbeitsstelle Deutsches Wörterbuch, wurde die Kommission auf das Projekt „Tiernamenwörterbuch“ aufmerksam, das 1969 mit der lakonischen Feststellung abgebrochen werden mußte, es sei „politisch nutzlos“. Obwohl oder gerade weil die Kommission die Auskunft erhielt, daß eine Bewahrung des ohnehin nur noch zufällig vor- handenen Materialrestes ohne Wert sei, hat sie sich ein Bild zu machen ver- sucht, um eine Willkürentscheidung möglicherweise rückgängig machen zu können. Die Untersuchung ergab jedoch, daß eine neuerliche wissenschaftli- che Bearbeitung dieses Materials tatsächlich sinnlos ist. Empfehlung:Das Restmaterial kann kassiert werden.

N Akten aus der Zeit des Nationalsozialismus Die Akten der Jahre 1933 bis 1945 wurden unter anderem durch die bis Ende 1997 existierende Arbeitsstelle zur Akademiegeschichte der NS-Zeit sehr ge- nau erschlossen. Hierzu gehörte auch die Untersuchung der Auswirkung der Beamten- und Rassengesetze auf jüdische Akademiemitglieder sowie der Beteiligung von Wissenschaftlern an der Rüstungswirtschaft und der Erobe- rungspolitik. Die Materialien der beiden abgebrochenen Akademienvorhaben aus der Zeit des Nationalsozialismus, der „Atlas des deutschen Lebensraums“ und das „Kopernikusjubiläum“, sind noch vorhanden.

Empfehlung:Angesichts des guten Zustandes dieses Bereiches sieht die Kommission von einer Empfehlung ab. Kommission „Archivpolitik“ 407

N Sitzungsprotokolle zwischen 1766 und 1811 Die Sitzungsprotokolle bilden in gewisser Weise das Rückgrat der Erfor- schung der Akademiegeschichte. Eine um so schmerzlichere Lücke stellt der Umstand dar, daß für den Zeitraum zwischen 1766 und 1811, also auch für die Zeit der Französischen Revolution, bislang eine Transkription fehlt. Die sukzessive Transkription dieser Akten wird im Wesentlichen, je nach seinen zeitlichen Möglichkeiten, vom Leiter des Archivs geleistet. Empfehlung: Angesichts ihres besonders hohen Stellenwertes sollte diese Ar- beit stärker unterstützt und möglicherweise im Rahmen von Digitalisie- rungsmaßnahmen bevorzugt behandelt werden. b) Nachlässe N Nachlässe allgemein Eine der Hauptaufgaben des Archivs liegt darin, Nachlässe vornehmlich der Akademiemitglieder zu erwerben und diese angemessen aufzubereiten und zu betreuen. Für die Übergabe der Nachlässe von ehemaligen Akademiemitglie- dern an die Akademie liegen allerdings keine verbindlichen Regeln vor, weil zu enge Bestimmungen die Erwerbung der Bestände erschwert hätten. So werden Verhandlungen über die Abgabe von Nachlässen bisweilen durch die Bedingung belastet, alle Teile des Nachlasses, inklusive von zuweilen meter- langen und in sich höchst heterogenen Buchbeständen, geschlossen aufzube- wahren. Ohne zu harte Bestimmungen aufzustellen und ungeachtet dessen, daß im Zweifel die Einzelfallentscheidung maßgeblich bleibt, wäre jedoch zu fragen, ob nicht zukünftig eine Art Codex zum Umgang mit Nachlässen ver- faßt werden sollte, der dem Archiv die Möglichkeit bieten würde, Nachlässe von vornherein archivarisch angemessen bearbeiten zu können. Das Archiv birgt gegenwärtig 195 Nachlässe von Akademiemitgliedern, 32 Splitternachlässe und 7 unter die Abteilung Nachlässe subsumierte Sammlungen, von denen lediglich die der Stammbücher bislang nicht bearbeitet wurde. 137 der Nachlässe sind erschlossen, 23 provisorisch erfaßt und 35 unbearbeitet. Während des Zeitraums von 1992 bis 1996 sind 18 Nachlässe bzw. Nach- laßteile durch Schenkungen übernommen worden. Ankäufe sind wegen der erwähnten, begrenzten finanziellen Erwerbsmittel jedoch so gut wie ausge- schlossen; an einen Erwerb des Nachlasses z. B. von Jürgen Kuczynski war nicht zu denken. Wenn die Mittel nicht von der BBAW gestellt werden kön- nen, so kann die Einwerbung von Drittmitteln nur Erfolg haben, wenn das Archiv auch und gerade mit Hilfe seiner Nachlässe eine aktive Öffentlich- keitsarbeit betreibt. Die derzeitige Zusammenarbeit zwischen dem Archiv und dem Deutschen Hygiene-Museum (Dresden) für das Ausstellungsvorha- ben „Der Neue Mensch“ kann hier als ein Beispiel gelten. 408 Berichtsjahr

Die Nachlässe stammen nicht nur von Akademiemitgliedern, sondern zu ei- nem geringeren Teil auch von Personen, die zumeist in Beziehung zu Aka- demiemitgliedern standen. Der Umfang differiert stark von wenigen Zenti- metern bis zu über zehn Metern. Die Nachlässe sind daher nach Qualität und Quantität höchst disparat, und dies gilt auch für die Art ihrer Aufbewahrung und ihrer Erschließung. Vorbildlich erschlossen ist z. B. der Nachlaß von August Boeckh, bei dem ei- ne Darstellung der Geschichte des Nachlasses, Querverweise auf den Standort weiterer Teile (vornehmlich Merseburg), eine an Boeckhs wissenschaftlicher Bibliographie orientierte Ordnung sowie Hinweise auf andere Nachlässe vor- handen sind. Auch die EDV-Erfassung ist hinreichend vorbereitet, so daß ei- ner raschen Digitalisierung nichts im Wege steht. Der Nachlaß z. B. von Friedrich Behrend ist dagegen nur in Teilen und sehr pauschal erschlossen. Ein besonderes Problem liegt darin, daß hier auch Ex- zerpte, Abschriften, Ausarbeitungen und Notizen vorhanden sind, deren Be- zug zu Manuskripten und Publikationen nur sporadisch angegeben ist. Er- schließungs- und teils auch korrekturbedürftig ist die Briefsammlung des Nachlasses. Sie enthält Briefe von und an Behrend, die teils fehlerhaft ver- zeichnet und in den Daten unvollständig oder falsch fixiert sind, sowie die von Behrend gesammelten Briefe anderer Personen. Hinzu kommen schließ- lich Materialien von Rochus von Liliencron. Damit stellt sich das Problem einer Differenzierung zwischen echten Teilen des Nachlasses, Sammlungen und Nachlässen im Nachlaß. Da die Kommission stichprobenhaft vorgegangen ist, kann sie keine gesicherten Angaben über die Häufigkeit dieses Problems machen. Solange keine flächendeckende Sichtung erfolgt ist, bleibt das Problem, daß Nachlässe in Nachlässen nur durch Zufall entdeckt und untersucht werden können. Es bietet sich an, ein Inventar mit Eigentums-, Orts-, und Inhaltsangaben für diese Nachlässe vorzubereiten. Die Recherche sollte sich dabei auf andere Literaturarchive erstrecken. Zwischen- ergebnisse ließen sich im Internet fixieren. Hierfür müßten die gegenwärtig verfügbaren Mittel beträchtlich erhöht werden, und es wäre zu prüfen, ob nicht einzelne Nachlässe durch Drittmitteleinwerbung genauer erschlossen werden können. Das Prinzip des quieta non movere gilt grundsätzlich auch für Nachlässe, die am allerwenigsten von allen Schriftgutarten den sachlich oder geographisch umrissenen Sprengelkompetenzen unterliegen. Dennoch hat die Kommission die Frage der Weitergabe von Archivmaterial auch in diesem Fall erörtert. Das Problem stellt sich zunächst in Bezug auf die in Nachlässen vorhandenen Druckwerke. Dabei handelt es sich zumeist um Sonderdrucke, aber in einigen Fällen auch um ganze Bibliotheken. Diese sollten bibliographisch erfaßt wer- Kommission „Archivpolitik“ 409 den, so daß ihr Ensemble rekonstruierbar bleibt. Soweit sie nicht durch hand- schriftliche Notizen des Nachlassers den Charakter von handschriftlichen Dokumenten besitzen, könnten sie im Interesse der Lagerung und der allge- meinen Benutzbarkeit an die Bibliothek der Akademie oder andere Bibliothe- ken abgegeben werden. Das Problem verschärft sich bei literarisch geprägten, fragmentarischen Nach- lässen und Einzelstücken, wie z. B. im Fall von Willibald Alexis. Niemand würde derartiges in einem Akademiearchiv suchen, so daß zu bedenken ist, ob nicht bei bestimmten Nachlässen die Übergabe an ein literaturgeschichtliches Archiv, zum Beispiel Marbach, sinnvoll wäre. Die Grenze ist jedoch nur nach Einzelprüfung zu ziehen; so sind im Fall von Ernst von Wildenbruch die Be- stände so umfangreich, daß der Verbleib im BBAW sinnvoll ist. Empfehlung: 1. Verabschiedung eines „Codex“ zur Erwerbung von Nachlässen. 2. Erschließung der Bestände nach „Nachlässen in Nachlässen“. Gezielte Einwerbung von Drittmitteln oder auch Bekanntmachung in den histori- schen Fächern der Berliner Universitäten. 3. Bibliographische Aufnahme von in Nachlässen enthaltenen Druckwerken. 4. Abgabe von Druckwerken an die Bibliothek der Akademie oder andere Bibliotheken, soweit sie keine Sonderdrucke darstellen und keine hand- schriftlichen Notizen enthalten. 5. Prüfung, inwieweit isolierte literarische Materialien an Literaturarchive abgegeben werden können.

N Leonhard Euler-Dokumente Durch das zum 200. Geburtstag von Leonhard Euler 1984 herausgegebene Regestenbuch ist der Erschließungszustand der umfangreichen Autographen sehr gut. Das Material ist weitgehend publiziert, aber eine digitale Erfassung der Handschriften und der in den Opera omnia nicht erfaßten Gutachten und Sitzungsprotokolle würde der Forschung einen großen Dienst erweisen. Empfehlung: Exemplarische Digitalisierung des gesamten Nachlasses und ge- gebenenfalls Publikation auf CD-ROM.

N Johann Heinrich Lambert-Materialien Von der Forschung bislang unbeachtet, enthält der Nachlaß von Johann Hein- rich Lambert bedeutendes Material, so zum Beispiel zur Chronometrie. Es handelt sich um gewichtigen Stoff, der sich für eine Publikation auf CD- ROM geradezu anbietet. Empfehlung: Herstellung einer CD-ROM Edition. 410 Berichtsjahr c) Sammlungen N Wissenschaftliche Instrumente und Geräte Der Bestand an historischen Instrumenten und Geräten ist nicht systematisch entstanden. Er hat einen Schwerpunkt im südthüringischen Raum. Nicht im- mer wird deutlich, ob bei der Erwerbung eine spezifische Anbindung an die Akademie gegeben war. Die mechanischen Rechenmaschinen und andere Apparate stammen überwie- gend aus dem Nachlaß von Artur Ewert. Sie wurden im Jahre 1984 vom In- stitut für Informatik und Rechentechnik der AdW angekauft und sechs Jahre später der damaligen Kustodie der Akademie übergeben. Ihr Erhaltungszu- stand ist akzeptabel. Die zum Bestand gehörende „Elka-Maschine“ ist im Findbuch nicht erfaßt. Die mechanischen Rechenmaschinen sind von besonderem historischen und wissenschaftshistorischen Wert, da sie über die Computertechnologie post festum wieder ins Blickfeld der Forschung gerückt sind. Eine systematische Katalogisierung, die zum Beispiel im Rahmen einer wissenschaftlichen Prü- fungsarbeit durchgeführt werden könnte, wäre dringend zu wünschen. Nach Abschluß sollte geprüft werden, ob die Maschinen nicht an ein Museum, wie zum Beispiel das Berliner Museum für Verkehr und Technik, als Dauerleih- gabe übergeben werden könnten, in dessen Rahmen sie besser zur Geltung kommen würden. Als Alternative kommt in Betracht, diesen Bestand unter dem Gesichtspunkt „Technikgeschichte“ systematisch zu erweitern, was sich insofern anbietet, als diese Instrumente und Geräte für eine eigene Tradition der BBAW mit ih- rer Technikwissenschaftlichen Klasse stehen. Bedingung für das Verbleiben der Maschinen in den Räumen des Archivs wäre gleichfalls, daß ihr Bestand stärker veröffentlicht würde. Dies gilt auch für andere Bereiche. Wenn das Archiv z. B. bei einer Hermann von Helmholtz-Ausstellung mit nicht mehr als einem Exponat beteiligt wird, so sind seine Möglichkeiten unterfordert. Empfehlung: 1. Durchführung einer wissenschaftsgeschichtlichen Katalogisierung der Re- chenmaschinen. 2. Überführung an das Museum für Verkehr und Technik als Dauerleihgabe oder verstärkte Hervorhebung im Rahmen der Akademie (vgl. Punkte 8b und 10).

N Kunstbesitz Der relativ große, konservatorisch einwandfrei betreute Kunstbesitz ist nach Qualität und Zusammensetzung sehr heterogen. Kommission „Archivpolitik“ 411

Der Bestand ist durch Findkarteien auf Papier und in dBASE elektronisch er- faßt. Zudem ist er überwiegend auch fotografisch (für die Graphik vollstän- dig) dokumentiert. Über die Provenienzen der Ankäufe aus der Zeit vor 1945 liegen kaum Angaben vor; danach ist die Aktenlage gut. Die Bestände der ehemaligen Kustodie werden getrennt von den Graphikpor- traits und den Medaillen verwaltet. Diese rein verwaltungstechnisch bedingte Trennung der Bearbeitung der Medaillen und Graphikportraits von dem übri- gen Kunstbesitz sollte aufgehoben werden. Die Skulpturen der Sammlung bestehen überwiegend aus Portraitbüsten sowie in einer Sammlung von einigen Totenmasken. Der Schwerpunkt der Malerei liegt in einer eher zufällig anmutenden Sammlung von Portraits aus dem 18. und 19. Jahr- hundert sowie in über 20 nachträglich in Auftrag gegebenen Gelehrtenportraits aus den 1950er Jahren, die einen besonderen historischen Wert haben, weil sie die „historistische“ Periode der DDR-Kunst besonders markant repräsentieren. Zur Malerei gehören auch Werke, die – wie z. B. Anfang der 80er Jahre für die Gebäude in der Prenzlauer Promenade – als Wandschmuck angekauft wurden. Diese nicht unerhebliche Zahl besitzt keinen speziellen Bezug zur Akademie. Eine Besonderheit liegt in einer Reihe von Arbeiten des Tübke- Schülers Heinz Zander, ehemals Dozent für Kunstwissenschaft an der Hum- boldt-Universität, die in den 80er Jahren angeschafft wurden. Die graphische Sammlung umfaßt nicht nur Portraits. Mit Gründung der Ku- stodie wurden graphische Arbeiten mit dem Ziel in Auftrag gegeben und an- gekauft, vor allem naturwissenschaftliche Erkenntnisse künstlerisch zu re- flektieren. Diese Sammlung hat wissenschaftsgeschichtlich insofern Wert, als die Frage der bildlichen Wiedergabe von gedanklich schwer nachzuvollzieh- baren Theoremen bis heute virulent geblieben ist. Diese Tradition einer künstlerischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit wird, unterstützt von der Akademie der Künste, weiterhin z. B. vom Künstlerhof Buch mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin fortgeführt. Was für die Maschinen gilt, kann auch in Bezug auf die Kunstsammlung festgehalten werden. Das Material wird, soweit es die Räumlichkeiten zulas- sen, sorgsam betreut, das Ziel jedoch, mit ihm publikumswirksam umzuge- hen, ist nicht im selben Maß zu erkennen. Zur Begutachtung des Gesamtbe- standes sollte Frau Dr. Monika Flacke-Knoch vom Deutschen Historischen Museum herangezogen werden, auch um zu erörtern, wie die Objekte und Kunstgegenstände der Sammlung wirksamer einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Für jene Gegenstände in der Sammlung, die nur marginal das Archiv betref- fen, sollten Selektionskriterien erstellt werden. Geprüft werden sollte, ob Ge- genstände des Kunsthandwerks (Möbel, Geschirr) und Schenkungen sinnvoll 412 Berichtsjahr an andere Institutionen wie das Deutsche Historische Museum, das Kunstge- werbemuseum oder ähnliche Institutionen als Dauerleihgabe vergeben oder ge- schenkt werden können. Im Einzelfall ist auch die Kassation zu erwägen. Eine sachverständige Pflege des Materials ging in der Vergangenheit über die archivalische Erschließung hinaus, und dies sollte auch zukünftig so beibe- halten werden. Forschungen zu diesem Material sollten archivintern verstärkt werden, weil diese Archivbestände für seine Binnen- und Außenwirkung be- deutungsvoll gewesen sind und dies auch in Zukunft sein werden. Angesichts des hohen historischen Wertes vor allem der Münzen, Medaillen und Photos, aber auch der übrigen Werke, sollte beschleunigt eine Digitalisierung des Ge- samtbestandes durchgeführt werden (siehe Punkte 8b, 10, 13). Empfehlung: 1. Verwaltungstechnische Verbindung der Medaillen und Graphikportraits mit dem übrigen Kunstbesitz. 2. Begutachtung der Gemälde und Graphiken durch die Abteilung DDR- Kunst des Deutschen Historischen Museums (Frau Dr. Flacke-Knoch); möglicherweise Überführung von Teilbereichen als Dauerleihgabe an die- ses Museum. 3. Begutachtung des kunstgewerblichen Materials durch das Kunstgewerbe- museum; möglicherweise Überführung von Teilbereichen als Dauerleih- gabe an dieses Museum; bei offenkundiger Wertlosigkeit Kassation. 4. Stärkere Publikumswirkung der Bestände. 5. Digitalisierung der Bestände (vgl. Punkte 8b, 10 und 12). d) Bestand der AdW der DDR Durch die Übernahme und teils unbürokratische Rettungsaktionen von 3.000 lfm Aktenschriftgut aus den Zentralen Leitungsorganen, aus den über 40 Berliner Akademieinstituten und -einrichtungen sowie der Gelehrtenso- zietät ist ein weitgehend komplettes Archiv der Wissenschaftsgeschichte der DDR entstanden, und vermutlich gibt es keine zweite vergleichbar kohärente Dokumentation der Wissenschaftspolitik der sozialistischen Staaten. Durch die starke Bindung der Arbeitskräfte des Archivs an die Aufbereitung des Bestands der AdW der DDR ist allerdings ein Mißverhältnis gegenüber den weiteren Beständen des Archivs entstanden. Die Überführung vom der- zeitigen Zwischenarchiv in ein Endarchiv kann von der BBAW nur um den Preis geleistet werden, daß ein Großteil der Arbeitskapazität hier über Jahre gebunden bleibt. Wegen der über die BBAW hinausreichenden Bedeutung dieses Archivbe- stands sollte ein überregionaler Beirat aus den ehemaligen Ländern der DDR Kommission „Archivpolitik“ 413 gebildet werden, der sich mit allen Unterlagen, die aus ehemaligen Instituten der AdW der DDR stammen, befaßt. Die Akademie sollte gemeinsam mit ei- nem solchen Beirat umfangreiche Drittmittel für Sach- und Personalkosten beantragen, um eine rasche, dem gegenwärtigen technischen Stand angemes- sene Aufbereitung zu gewährleisten. Da es sich um eine Aufgabe von natio- nalem Rang handelt, sollte ein Antrag – etwa an die VW-Stiftung – gestellt werden, der diesen Stellenwert betont. Empfehlung: 1. Einrichtung eines überregionalen Beirates. 2. Beantragung von Drittmitteln zur beschleunigten Überführung von einem Zwischenarchiv in ein Endarchiv.

6 Rechtsfragen Die Schaffung und Aufrechterhaltung von Archiven ist (Bundes- und) Län- dersache; das Archivwesen ist Angelegenheit der jeweiligen Bundesländer. Das Archiv der BBAW unterliegt dem Berliner Ländergesetz. Die Justitiarin und der Generalsekretär sind die dem Archiv übergeordneten Vertreter der Akademie. Die wesentlichen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Sammlung und Nutzung von Archivgut werden durch das Gesetz über die Sicherung und Nutzung von Archivgut des Landes Berlin (Archivgesetz des Landes Berlin), das Urheberrechtsgesetz, das Kunsturhebergesetz und das Berliner Daten- schutzgesetz gebildet. Es spricht nichts gegen die bisherige Praxis des Archivs, nach vorhergehen- der Prüfung bei besonderen Forschungsvorhaben auch personenbezogenes Schriftgut vor der gesetzlichen Sperrfrist von 30 Jahren freizugeben. Bei Nachlässen sollten die Konditionen für die Dauer einer Zugangssperre so be- nutzerfreundlich wie möglich im Einzelfall ausgehandelt werden. Die Gesetze und Vorschriften gelten unabhängig davon, auf welche Weise das Archivgut der öffentlichen Nutzung zugänglich gemacht wird. Für die Möglichkeiten, die das Internet, On-Line Dienste oder die institutionelle Ver- netzung zur Bereitstellung von Archivgut und Datenbanken eröffnen, gelten also die gleichen Rahmenbedingungen. Besondere Bedeutung erhält die Rechtsfrage in Bezug auf 1. den Anschluß des Archivs an das Internet, 2. die Bereitstellung von Archivgut im Internet, 3. die Erstellung von Datenbanken in JAVA. Empfehlung: Siehe unter Punkt 9. 414 Berichtsjahr

7 Bestandserhaltung

Die Frage der langzeitigen Speicherung ist für jedes Archiv von geradezu be- rufsethischer Relevanz, und daher kann sie auch nicht allein technisch beant- wortet werden. Bis 1830 hergestelltes Papier war bei sachgerechter Lagerung praktisch unbe- grenzt und ohne Einbußen der Qualität haltbar. Nur in besonderen Fällen müssen beschädigte oder sich zersetzende Materialien aus der Zeit vor 1830 restauriert oder auf andere Träger übertragen werden. Danach hergestellte Träger, seien sie Papier, Filmstreifen, elektronisch bespielte Bänder oder auch digitale Speicher, sind grundsätzlich aber nur von begrenzter Haltbarkeit, womit sich das Problem der Konservierung auf eine immer stärker sich zu- spitzende Weise darstellt. Das Zivilschutzgesetz (Bundesgesetz) sieht vor, daß wichtiges schriftliches Kulturgut sicherheitsverfilmt werden muß, um es vor der Gefahr, durch Ver- nichtung endgültig verloren zu gehen, zu schützen. Das Archivgut der BBAW erfüllt in weiten Teilen die Anforderung, die an durch Mikroverfilmung zu sicherndes Kulturgut zu stellen sind. Neben der kulturellen Bedeutung des Archivmaterials muß ein hinreichender Grad an Erschließung erreicht sein. Archiv- und Bestandsbezeichnungen sowie das Vorblatt werden dem jeweiligen Film vorangestellt. Das Landesarchiv Berlin wäre bereit, die Sicherheitsverfilmung des histori- schen Bestands zu übernehmen (Auskunft von Herrn Dr. Luchterhandt). Nach seiner gegenwärtigen Planung könnte damit ab Herbst 1998 begonnen wer- den. Die Schutzverfilmung sollte bei den ältesten bzw. gefährdetsten Doku- menten beginnen. Sie wird sich selbst dann, wenn das Archivgut auf Bedeut- samkeit hin überprüft wird, über Jahre erstrecken. Nach einer jüngst abgeschlossenen DFG-Studie (Abschlußbericht der Ar- beitsgruppe „Digitalisierung“ des Unterausschusses Bestandserhaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Stuttgart, den 7. Oktober 1996) gilt in Deutschland der Mikrofilm als der den technischen Möglichkeiten nach ge- eignetste Langzeitspeicher, wobei die Haltbarkeit von Filmen auf ca. 150 Jah- re geschätzt wird. Diese Träger sind als Master-Repros nicht für eine Benut- zung gedacht, sondern nur als Basis weiterer analoger Reproformen, wie zum Beispiel Papierabzüge, aber auch als Grundlage für Digitalisierungen. Ein Grund dafür liegt in dem Problem, daß Mikrofilme und Mikrofiches bei häu- figer Nutzung Rillen und Kratzspuren erhalten. Die Haltbarkeit von digitalen Trägern wie CD-ROMs wird kontrovers beur- teilt, da Aussagen natürlich erst seit dem Zeitpunkt ihrer Einführung gemacht werden können. Für kommerzielle CD-ROMs wurden künstliche „Verfallsbe- Kommission „Archivpolitik“ 415 förderer“ entwickelt, die vermieden werden können. Optimistische Prognosen gehen von einer 40–50jährigen Haltbarkeit einer CD-ROM aus. Auf einer CD gespeicherte Informationen sind allerdings ohne Verlust kopierbar und bei einer betriebssystemunabhängigen Speicherung der Informationen (ASCII oder html) auch auf neu entwickelte Systeme konvertierbar. Im Sinne einer pfleglichen Behandlung gefährdeten Materials ist schließlich festzuhalten, daß ein Scannen in der Regel schonender ist als eine Verfil- mung, für die zumeist starke Lichtquellen notwendig sind. Nach überwiegen- der Meinung der Kommission ist die DFG-Studie zu einem zu „konservativen“ Schluß gekommen. Grundsätzlich sollte die Frage Verfilmung oder Digitali- sierung keine entweder-oder-Entscheidung sein. Das Archiv und die Akade- mie sollten die Chance nutzen, ein innovatives Digitalisierungsprogramm durchzuführen, mit dem sie in Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen könnten. Die fachlichen Kapazitäten für ein solches Programm stehen der Akademie schon jetzt zur Verfügung.

8 Digitalisierung

Status und Ansehen eines Archivs werden auch in Zukunft vom Umfang sei- ner Sprengelkompetenz und von Quantität und Qualität seiner Bestände be- stimmt werden. Diese Größen werden derzeit gern an Besucherfrequenzen gemessen. Demgegenüber wird jenes Archiv seine Aufgaben hinsichtlich der Bestandserhaltung, -ergänzung und -erschließung in Zukunft am effiziente- sten erfüllen, das seine Benutzung durch Reproduktionsformen, gegebenen- falls auch im Vorfeld des Archivs und damit auf Kosten der Besucherfre- quenz, unter Nutzung moderner Kommunikationsformen stärkt und aus- weitet. Es kann demnach keine Frage sein, daß sich der Status und das Ansehen eines Archivs auch daran messen lassen wird, in welchem Grad und Umfang seine Bestände digitalisiert wurden. Eine Vergleichsmöglichkeit bieten die Ver- hältnisse in den USA, weil hier die Digitalisierung früher begonnen hat und auf breiterer Grundlage als andernorts durchgeführt wurde und wird. Inner- halb Europas ist Frankreich ohne Frage an erster Stelle zu nennen; daneben, schon wegen der sprachlichen Nähe zu den USA, England. In Deutschland ist die Lage heterogen. Was für die Kataloge der großen Bibliotheken und die wichtigsten gedruckten Texte in wenigen Jahren geleistet sein wird, nämlich die weitgehend erschöp- fende Digitalisierung und Bereitstellung im Internet, bietet sich für Archive aller Art in gleicher Weise an. Um an Hand ausgewählter Institutionen einen 416 Berichtsjahr

Überblick darüber zu erhalten, wie in- und außerhalb Deutschlands mit die- sem Problem umgegangen wird, hat die Kommission die Politik verschiede- ner Archive zusammengestellt. a) Beispiele N The Getty Research Institute, Los Angeles Die „Special Collections“ dieser Abteilung des Getty Center kommen einem Archiv herkömmlicher Prägung am nächsten. Unter der großen Zahl an Nachlässen von Wissenschaftlern und Künstlern, bilden die der deutschen Emigranten einen Schwerpunkt; daneben existiert hier auch das wohl größte Archiv zur Kulturpolitik der DDR. Angesichts der Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln können die Special Collections Neueingänge in einer andern- orts nicht erreichbaren Geschwindigkeit und Komplexität erfassen und doku- mentieren. In der Regel sind selbst umfangreiche Bestände ein Jahr nach ihrer Akquisition erfaßt. Die Bestände werden in der Regel in Buchform und in ei- nem Intranet publiziert. Über eine Nutzung des Internet ist aus rechtlichen Gründen im Moment noch nicht entschieden worden. N Bibliothèque National, Paris Die BN hat das ehrgeizige Projekt, 100.000 Bücher (rund 30 Mio. Seiten) zu digitalisieren, bereits fast abgeschlossen. Bislang sind 86.000 erfaßt. Dieses Unternehmen ist um so bemerkenswerter, als bei den historischen Stücken die Schwierigkeiten der OCR-Buchstabenerkennung in etwa denen von Manu- skripten nahe kommen. Allgemein ist die Verfilmung aus Sicherungsgründen schon jetzt kein katego- risches Prinzip mehr, sondern wird nach praktischen Erwägungen entschie- den. DAT-Aufnahmen als Datenträger gelten als Zwischenspeichermedium. Die Digitalisierung der Adressen, d. h. die Katalogisierung als digitaler Da- tenbestand, findet weiterhin und zukünftig manuell statt; hierfür ist ein ande- rer Weg nicht in Sicht. Folge der Digitalisierungspolitik der BN ist, daß es im Hinblick auf Drucker- zeugnisse hochentwickelte Suchalgorithmen zur Texterkennung gibt. Den- noch hat sich nach dreijährigem Experimentieren eine 5%ige Fehlerquote er- wiesen, weshalb als Zwischenschritt Bilddateien angelegt werden, die solange bewahrt werden, bis eine bessere OCR verfügbar ist. Bei der Bilddatenpro- duktion werden regelmäßig statistische Nachkontrollen durchgeführt, um ty- pische Fehlerquellen festzustellen. Auf alle digitalisierten Daten kann zugegriffen werden, solange sichergestellt ist, daß diese nicht ausgedruckt oder versandt werden (dies trifft auch auf das Internet zu). Eine Erweiterung der digitalisierten Daten außerhalb des Raums der Bibliothèque Nationale ist im Moment nicht in Sicht. Kommission „Archivpolitik“ 417

N Polnische Akademie der Wissenschaften, Warschau Das Archiv der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau ist ein staatliches Zentralarchiv, nachgeordnet sind Hauptfilialen in Posen, Krakau und Oberschlesien sowie weitere 300 Institutsarchive. Die ca. 3.500 lfm an Beständen, Nachlässen und Sammlungen (Warschau 1.900 lfm, Posen 200 lfm, Krakau 1.200 lfm, Oberschlesien 200 lfm) sind nach der Bestandsübersicht von 1970 in: 1. Vorakademische Institutionen, 2. Akademiekanzlei, 3. Nachlässe, 4. Archivische Sammlung und Realien- sammlung gegliedert. Das Material wird mit abgestufter Intensität erschlossen. Vor allem bei Nachlässen gibt es eine Vollverzeichnung, deren Findmittel im hauseigenen Bulletin veröffentlicht werden. Die derzeit einzig genutzte Reproform ist die Mikroverfilmung, die von der Nationalbibliothek geleistet und gesteuert wird. Eine elektronische Datenver- arbeitung ist im Aufbau, aber bislang gibt es nur wenige Einzelrechner. Für die ca. 200 Benutzer im Jahr gibt es 3 Arbeitsplätze. Die Direktorin des Archivs, Frau Dr. Hanna Krajewska, hat ausdrücklich den Wunsch nach einem Archivaraustausch mit vergleichbaren deutschen Institu- tionen, d. h. auch mit dem Archiv der BBAW, ausgesprochen.

N Archiv der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, München Der Hauptbestand des Münchener Akademiearchivs wurde im Zweiten Welt- krieg zerstört. In der Größenordnung ist es mit dem Berliner Archiv nicht vergleichbar. Es gibt lediglich 14 Nachlässe, von denen nur wenige erschlos- sen sind.

N Universitätsarchiv Heidelberg Das Universitätsarchiv Heidelberg dagegen repräsentiert eine Kontinuität von über 600 Jahren. Charakteristisch ist seine Verbindung mit der Universität; 1845–1952 war es in die Universitätsbibliothek integriert; bis 1970 gingen wissenschaftliche Nachlässe in der Regel an die Universitätsbibliothek. Damit sind einige Probleme, wie z. B. die Abgabe von Büchern, vorab geregelt. Die Erschließungsmittel des Universitätsarchivs (Findbücher) sind über EDV zugänglich. Die Verbindung mit der Universität bedingt eine andere Syste- matik als jene mit der Akademie, da hier naturgemäß archivarisch relevante Vorgänge innerhalb der Universität im Vordergrund stehen. Vergleichbar ist der Bestand an Nachlässen, die EDV-gestützt erfaßt werden. Für Misch- und Streubestände wurde ein pragmatisches Erschließungs- und Verzeichnungs- verfahren entwickelt, dank dem die einzelnen Gruppen von Archivbeständen nicht mit heterogenem Material belastet sind. Die Archivleitung ist digitaler 418 Berichtsjahr

Erschließung gegenüber aufgeschlossen, doch ist an eine Digitalisierung un- terhalb der Ebene der Findmittel nicht gedacht.

N Deutsches Literaturarchiv, Marbach In dem Marbacher Literaturarchiv, das überwiegend Schriftsteller-, aber auch einige Wissenschaftler-Nachlässe und eine eigene Bildabteilung besitzt, ist die elektronische Katalogisierung abgeschlossen. Es gibt zwei Typen der Aufnahme, eine archivarische nach Sachgebieten und -gruppen sowie eine bibliographische aufgrund von Einzelaufnahmen. Für die mittel- und langfri- stige Erschließung wurden Arbeitspläne entwickelt. Bücher und Druckwerke innerhalb von Nachlässen werden systematisch abgegeben, sofern es nicht in ihnen handschriftliche Eintragungen oder ähnliches gibt, die es empfehlens- wert erscheinen lassen, sie analog zu Handschriften zu bearbeiten, oder sofern es sich nicht um Spezialbibliotheken, typisch für den einzelnen Nachlasser, handelt. Allerdings werden weitergehende Bestände listenmäßig erfaßt, so daß sie als Bestandteil des Nachlasses weiter bekannt sind. Die Marbacher Bestände werden nicht durch virtuelle Dokumente komplettiert. Es bestehen Absprachen mit anderen vergleichbaren Archiven, was Sammelgebiet und Ergänzungskäufe betrifft. Es gibt eine strikte Trennung zwischen den digitalen Zugangsmöglichkeiten der Benutzer zu den Archivbeständen und ihrer Aufbereitung unter archivari- schen Gesichtspunkten. Hier gilt, daß die Hilfsmittel der Erschließung allge- mein und vollständig zugänglich sind. Die Bestände werden auf Schutzfilmen gesichert.

N Akademie der Künste, Berlin Das Archiv der Akademie der Künste hat drei Wurzeln, die Preußische Kunstakademie und die Kunstakademien Ost und West. Geplant ist, die bis- lang auf vier Standorte verteilten Teilbereiche in zwei Häusern zusammenzu- führen. Der Altbestand aus der Preußischen Akademie ist mittlerweile mikrofiche- ediert; mit Hilfe einer DFG-Förderung soll der Bestand der Ost-Akademie er- schlossen werden. Es werden Mitglieder- und andere Nachlässe mit dem Schwerpunkt auf Emigrantennachlässen und solchen aus der Zeit der Weima- rer Republik aktiv eingeworben. In Einzelfällen (z. B. bei Lagerungsproble- men) gibt es bei Archivalienübernahmen eine Weitergabe an andere Institu- tionen. Auch das Archiv der Akademie der Künste arbeitet mit AUGIAS als Einzel- platzlösung; für eine geplante Intranet-Lösung ist befristet ein Informatiker eingestellt worden. Die Digitalisierung der Bestände erfolgt nach der Archiv- Kommission „Archivpolitik“ 419 struktur, vor allem für das Bildarchivgut. Wegen in vielen Fällen zu beach- tender Urheber- und Verwertungsrechte ist besonders bei Kunstgegenständen für das Internet nur eine Homepage und eine Kurzübersicht vorgesehen.

Der Überblick läßt deutlich werden, und dies bestätigt eine Analyse der im Internet präsenten Archive, daß einerseits zwischen den Archiven der Aka- demien etwa in den USA und Deutschlands kaum zu überbrückende Unter- schiede bestehen. Andererseits zeigt sich auf den ersten Blick, daß eine Aka- demie, die hier entschlossene Vorstöße unternehmen würde, binnen kurzer Zeit Maßstäbe setzen könnte. In Europa scheint allein die Pariser Biblio- thèque National auf eine geradezu kompromißlose Weise die Digitalisierung zu betreiben, um den raschen Zugriff auf idealiter jedes Dokument über den Computer zu ermöglichen. In diesem Spektrum ließe sich das Archiv der BBAW etwa hinter Marbach und vor Heidelberg einordnen. b) Möglichkeiten für die BBAW Im Archiv der BBAW wird für alle ausgehenden Schreiben zu Benutzungs- und Recherchefragen die EDV genutzt. Die Grundlage dafür bildet das im Archiv zentral geführte Posteingangs- und Ausgangsjournal. Daneben nutzt das Archiv eine Reihe unterschiedlicher Software-Programme. ALLEGRO dient der Verwaltung der Handbibliothek des Archivs, die Fotosammlung wird derzeit mit einer WORD-Software erfaßt und der Kunstbesitz wird mit Hilfe einer dBASE-Datenbank erschlossen und verwaltet. Im Sommer 1997 wurde das Archivsystem „AUGIAS-Archiv für Windows“ eingeführt. Dieses stellt seither das elektronische Haupterschließungsmittel des Akademiear- chivs dar. Die Existenz unterschiedlicher Software-Programme ist eine nor- male und auch unvermeidbare Folge der unterschiedlichen Entwicklung der Technik. Diese hat jetzt jedoch einen Stand erreicht, auf dem dieser Zustand nach Möglichkeit behoben werden sollte. AUGIAS bietet derzeit in erster Linie ein Erschließungsprogramm, darüber hinaus nach Wahl eine Bestands- und Benutzerverwaltung. Es ist für eine Be- nutzung der Nachlaßabteilung noch nicht angepaßt; es gibt in AUGIAS kein Feld für den Dokumenttyp (Manuskript, Gutachten, ob das Manuskript ei- genhändig geschrieben ist oder nicht). Diese Informationen können nur mit dem Feld „Titel“ erfaßt werden. Für die Erstbetreuung von AUGIAS wurde ein Werkvertrag bewilligt (siehe Anhang, Arbeitsbericht Axel Roch). Diesem oblag zugleich die Prüfung der Möglichkeit, Findbücher zu scannen. Diese Arbeit konnte aus dem Archiv heraus nicht geleistet werden, da sie parallel zur alltäglichen Arbeit hätte er- folgen müssen. Vier zusätzliche studentische Hilfskräfte hatten die Aufgabe, 420 Berichtsjahr zu prüfen, wie das Material, das im Archiv mit unterschiedlichen Systemen erfaßt und bearbeitet wird, mit einer benutzerfreundlichen Datenbank ver- bunden werden kann, die den Standards des Internets entspricht (siehe An- hang, Arbeitsbericht Petra Broutschek und Philipp von Hilgers). Ziel einer solchen, speziell für die Belange des Archivs zu entwickelnden Datenbank war, die textlichen und bildlichen Informationen miteinander und wo möglich auch mit dem Bestand der Bibliothek zu verknüpfen. Zudem wurde die Ar- chivierungssoftware imago media database auf ihre Nutzbarkeit für den digi- talisierten Sammlungsbestand hin geprüft (siehe Anhang, Arbeitsbericht Benjamin Walter). Die gesammelten Erfahrungen sollten systematisiert und weitergeführt wer- den. Schon jetzt aber sollten Findkarteien elektronisch in einer Datenbank er- stellt werden, wobei materielle Zwischenträger (Karteikarten, Ausdrucke) mit Hilfe des elektronischen Datenträgers hergestellt und den bisherigen Bestän- den eingefügt werden könnten. Vor allem bieten sich die Findbücher sowie möglichst intensiv zu verzeich- nende Archivalien für eine Digitalisierung an. Solange Findbücher nur als Bilder und nicht als Volltexte ins Internet gelegt werden, sollte diesen ein Personen- und Sachregister beigefügt werden; für die Übertragung der Find- bücher und Findkarteien in eine Datenbank wären zwei Schreibkräfte mit Fachkenntnissen erforderlich. Wenn der Digitalisierungsauftrag von Origi- nalen an eine Firma vergeben wird, so sollte diese im Haus arbeiten. Empfehlung: Die Kommission empfiehlt die Digitalisierung folgender Bereiche (keine Hierarchie): Findbuchübersicht und Findbücher Geschlossene Einheiten von hohem intrinsischem Wert (Pilotprojekte: Lambert-Materialien und Euler-Dokumente) Kunstbesitz Archivalien, die häufig genutzt werden Nach Bedarf: gefährdete Bestände.

9 Vernetzung

Das Archiv bildet in der Akademie eine relativ geschlossene Einheit, was von Vorteil, in mancher Hinsicht aber kontraproduktiv auch für die eigene Arbeit sein kann. Die Kommission hat als ein Ziel definiert, von allen Ebenen aus Zugriffsmöglichkeiten zu schaffen. Kommission „Archivpolitik“ 421

Das Archiv hat eine zentrale e-mail Adresse. Hier einlaufende Anfragen und ihre Beantwortung werden über das Sekretariat vom Archivleiter geregelt. Dies ist sinnvoll, wenn der Archivleiter die Arbeitsverteilung steuert und das chronologisch angelegte Geschäftstagebuch führt. Jeder Mitarbeiter sollte ei- ne e-mail Adresse erhalten, sobald geklärt ist, nach welchen Regeln die Ein- und Ausgänge zentralisiert werden. Ein wichtiger Schritt aber wäre vor allem die Vernetzung des Archivs mit den Arbeitsstellen in einem hauseigenen Rechnerverbund als Intranet. Die Schaf- fung eines Intranets ist von der Zustimmung des Personalrats abhängig. Mit ihm muß frühzeitig besprochen werden, wo Zugriffsmöglichkeiten einge- schränkt oder verhindert werden sollen. Zudem sollte die Trennung zwischen Archiv und Bibliothek aufgehoben wer- den. Es sollte möglich sein, im Archiv Zugriff auf den Literaturbestand in der Bibliothek zu haben, wie auch umgekehrt das zum Literaturbestand gehören- de Archivmaterial zur Verfügung stehen sollte. Dies könnte bereits durch eine Schnittstelle erreicht werden. Der gravierendste Schritt aber wäre die Präsenz im Internet. Erfahrungen der im Haus betriebenen Digitalisierungsvorhaben, die auch mit dem Ziel durchgeführt werden, Materialien und Forschungsergebnisse ins Internet zu stellen, sollten sofort genutzt werden. (Anne-Beate Riecke, Das Handschriftenarchiv der Ber- lin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften-Erschließung eines histo- rischen Bestandes mit modernen Mitteln, in: Das Mittelalter, Bd. 2, 1997, Nr. 2, S. 125–131). Es sollte baldmöglichst entschieden werden, wie die Wünsche im Hinblick auf die Internetpräsentation koordiniert werden können. Die Bereitstellung von Archivgut im Internet setzt die Nutzer in den Stand, sich Materialien als Kopie auszudrucken. Damit entsteht die Gefahr, daß das Archiv die Möglichkeit verliert, etwaige Gebühren zu erheben und sich von Empfängern die Zusicherung geben zu lassen, den Herkunftsort des Schrift- stückes oder der Abbildung im Falle einer Publikation zu bezeichnen. In der Abwägung gegenüber dem Vorteil, im frei zugänglichen Internet präsent zu sein, treten diese Nachteile aber zurück. Die Diskussion darüber, ob es pau- schale Abgeltungen für digitale Kopien urheberrechtlich geschützter Werke geben soll, und wer sie gegebenenfalls leisten muß, ist zudem noch nicht ab- geschlossen. In Fällen, in denen das Archiv mit Bestimmtheit verhindern möchte, daß eine Urkunde oder ähnliches dem Internet für eine anderweitige Verwendung entnommen wird, könnte es die bisher verwandte Praxis auf- nehmen, die jeweilige Urkunde in einer geminderten Schärfe herauszugeben oder solche Materialien mit einem Wasserzeichen zu versehen. Eine geplante EU-Richtlinie zum Urheberrecht und verwandten Schutzrechten in der Infor- mationsgesellschaft wird diese Frage zu klären suchen. 422 Berichtsjahr

Empfehlung: 1. Ausstattung der Mitarbeiter mit e-mail-Adressen. 2. Aufbau eines Intranet. 3. Herstellung einer Schnittstelle zur Bibliothek. 4. Herstellung eines Zuganges zum Internet. 5. Klärung der Publikationsstrategie im Internet.

10 Vorschläge zum Jubiläumsjahr 2000

Folgende Ziele sollte das Archiv bis zum Jubiläumsjahr 2000 realisiert haben und angemessen publizieren: 1. Repräsentation der digitalisierten Findbücher und Findmittel im Internet. 2. Repräsentation der digitalisierten Sammlungsbestände im Intranet; gege- benenfalls auch im Internet. 3. Herausgabe der digitalisierten Idealerschließung der Euler-Dokumente und Lambert-Materialien in einer CD-ROM Edition; gegebenenfalls auch Repräsentation im Internet. 4. Kooperationsabkommen mit anderen (osteuropäischen) Archiven, mög- lichst in Gestalt eines personellen Austausches von Wissenschaftlern.

11 Schluß: Das forschende Gedächtnis

Das Archiv hat im materiellen Bestand seines Schrifttums und seiner Realien eine im Kern unverrückbare Gravitation. Diese seit der Antike unberührte Funktion wird auch durch die neuen Technologien und Fragestellungen nicht angetastet, aber die Art der Bewahrung und der Bereitstellung verändert sich graduell. Die in der gesamten wissenschaftlichen Welt mehr oder minder stark betrie- bene Digitalisierung der Archive, die eine über die pure Erschließung hinaus- gehende Vernetzung erfordert, wandelt den Charakter des Archivs vom Auf- bewahrungsort zum Forschungsorgan. Die Bibliothèque National z. B. richtet sogenannte „chat-rooms“ ein, die, jenseits der „firewalls“, mit denen das Ar- chiv gesichert bleibt, die Trennung zwischen archivalischen Informationen und ihrer Kommentierung aufheben. Die hier eingehenden Forschungsergeb- nisse werden wiederum vom Archiv gesichtet, begutachtet und nach Prüfung in die Datenbank zurückgelegt. Vom Archivar wird dadurch gefordert, For- schung zunehmend nicht allein wissenschaftlich zu ermöglichen, sondern in der täglichen Arbeit zu begleiten und idealiter voranzutreiben. Kommission „Archivpolitik“ 423

Die archivarischen „chat-rooms“ können als Metapher dafür gewertet werden, daß Archive von der Größe und Bedeutung des Archivs der BBAW bei aller Kleinteiligkeit der täglichen Arbeit vor der Herausforderung stehen, den hi- storisch unverzichtbaren Passatismus, der jedem Archiv zu Grunde liegt, im Aktuellen zu bewähren. Die Archivierung ist geradezu ein Gegenpol zu der Geschwindigkeit, in der die Kultur- und Denkmoden sich wandeln. Das Fest- halten an der „Spurensicherung“ und der „Deep Storage“, um nur besonders markante Kunstströmungen der letzten Jahrzehnte zu nennen, ist selbst eben- so ein Teil der Kultur geworden wie die Erforschung der historischen Archi- vierungsformen, des kulturellen Gedächtnisses und der produktiven Speiche- rung. Diesen Denk- und Suchbewegungen ist gemein, daß sie ihr Interesse auf das Abseitige und scheinbar Nebensächliche richten und an den Rändern des Pe- ripheren die Signaturen der Zeit zu erkennen suchen. Für das Archiv bietet sich dieselbe Chance. „Man identifiziert die Dinge der Welt durch den Ver- gleich mit den Dingen im Archiv“, schrieb Boris Groys, stellte zugleich aber auch fest: „Wir finden, daß sehr vieles in diesen Archiven unberücksichtigt, verdrängt, ausgeschlossen geblieben ist, das wir zusätzlich in den Archiven repräsentiert sehen müssen und wollen.“ (IFK-news, März 97). Zur Geschichte der Akademie der Wissenschaften, die sich im Archiv reprä- sentiert, gehört auch diese unrepräsentierte Seite, die sich nicht unmittelbar in den großen strukturellen Veränderungen, in der Politik der Aufnahme von Akademiemitgliedern oder deren Ausschluß und in dem selbstimaginierten Status innerhalb der Wissenschaftslandschaft spiegelt. Ein Archiv, das wirk- lich modern sein will, sollte ein Ort sein, an dem die institutionspolitischen „Leerstellen“ dokumentiert sind. Mit Hilfe der neuen Technologien kann schließlich ein „alter Traum“ neu in Erwägung gezogen werden, die Verschlagwortung des Archivs (siehe An- hang: Holger Wettingfeld). Praxis können diese Überlegungen allein werden, wenn die Akademie einen Entschluß zur Internet-Politik trifft und so ent- schieden wie möglich auf eine unhierarchische Veröffentlichung der Mate- rialien drängt. Als Motto hat die Kommission ein Luftschiff gewählt, das sich unter den „wertlosen Einsendungen“ an die Preußische Akademie der Wissenschaften im Archivbestand fand (Titelblatt). Von diesem Blatt geht eine gewisse Tröstung aus. Um nochmals Groys zu zitieren: „Wir sind nicht nur diejeni- gen, die archivieren, sondern auch diejenigen, die archiviert werden.“

Horst Bredekamp S. 424 VAKAT III. Dokumentenanhang ((Vakat S. 426)) Statut über die Verleihung von Preisen durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

§1 1. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verleiht aus Mitteln, die ihr die Länder Berlin und Brandenburg und Stifter zur Verfü- gung stellen, Preise für herausragende, wissenschaftliche Leistungen jun- ger Forscherinnen und Forscher. 2. Preise, die die Akademie aus eigenen Mitteln verleiht, haben die Bezeich- nung „Der Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften“. Preise, bei denen das Geld von dritter Seite zur Verfü- gung gestellt wird, haben die Bezeichnung „Preis der Berlin-Brandenbur- gischen Akademie der Wissenschaften – gestiftet von …“.

§2 Die Zahl der Preise, die in dem jeweiligen Jahr vergeben werden können, und die Höhe der Preisgelder werden vom Vorstand nach Maßgabe der bereitste- henden Mittel festgesetzt. Der Vorstand kann festlegen, daß wissenschaftliche Leistungen aus bestimmten Fachgebieten ausgezeichnet werden sollen. Das Preisgeld für den Akademiepreis soll nicht geteilt werden.

§3 Die Preisträger sollen gemessen an der von ihnen erreichten Leistung als jung angesehen werden können.

§4 Der Vorstand setzt jährlich eine Findungskommission aus Mitgliedern der Akademie ein. 428 Dokumentenanhang

§5 1. Alle Mitglieder der Akademie können Vorschläge für mögliche Preisträ- ger an die Findungskommission machen. 2. Die Findungskommission kann auch selbst geeignete Preisträger ausfindig machen. 3. Bewerbungen um einen Preis sind ausgeschlossen.

§6 1. Die Findungskommission unterbreitet dem Vorstand, nach Einholung von Gutachten, einen oder mehrere Vorschläge für die Preisverleihung, über die der Vorstand und die Findungskommission in einer gemeinsamen – rechtzeitig vor der Plenarsitzung anzusetzenden – Sitzung beraten. 2. Den Vorschlägen sind Lebenslauf und Schriftenverzeichnis der vorge- schlagenen Wissenschaftler sowie eine ausführliche Stellungnahme zu je- dem Kandidaten beizufügen.

§7 Das Plenum entscheidet über die Verleihung des Preises.

§8 1. Die Preise werden bei der Jahresfestveranstaltung verliehen. 2. Jeder Preisträger erhält eine Urkunde über die Verleihung des Preises und das Preisgeld.

§9 Die Akademie kann die Preisträger einladen, auf der Jahresfestveranstaltung oder bei anderer Gelegenheit einen Vortrag aus dem Themenbereich der preisgekrönten Arbeit zu halten.

§10 Die Preise werden unter Ausschluß des Rechtsweges verliehen. Die Be- schlüsse über die Zuerkennung der Preise sind nicht anfechtbar.

§11 1. Die Akademie kann den Akademiepreis auch für die Bearbeitung einer von ihr zu stellenden Preisaufgabe verleihen. 2. Das Thema der Preisaufgabe wird vom Plenum gestellt und sollte drei Jah- re vor der Preisverleihung öffentlich bekanntgegeben werden. 3. Die Arbeiten sind bis zum 30. September des dem Verleihungsjahr vor- hergehenden Jahres dreifach, ohne Namensnennung, aber mit Kennwort Statut über die Verleihung von Preisen durch die BBAW 429

versehen, einzureichen. In einem verschlossenen Umschlag, der das Kennwort trägt, sind Name und Adresse des Bearbeiters beizufügen. 4. Die Arbeiten sollten in deutscher, englischer oder französischer Sprache abgefaßt werden. 5. Die für das Thema der Preisaufgabe zuständige Klasse (bzw. die beteilig- ten Klassen) beruft eine Kommission ein, die die eingereichten Arbeiten beurteilt und feststellt, ob eine preiswürdige Bearbeitung der gestellten Frage vorliegt. Im übrigen gelten für das Verfahren §§ 7 bis 10.

In der Fassung des Beschlusses des Plenums vom 26. Juni 1998 Finanzierungsübersicht 1998 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

I. Gesamthaushalt

1. Einnahmen –TDM– 1.1 Verwaltungseinnahmen 2.126,9 1.2 Einnahmen aus Zuweisungen und Zuschüssen einschl. Kassenresten des Vorjahres 32.845,9 Gesamteinnahmen 34.972,8

2. Ausgaben 2.1 Personalausgaben 23.277,7 2.2 sächliche Verwaltungsausgaben 9.681,2 2.3 Ausgaben für Zuweisungen und Zuschüsse 419,2 2.4 Ausgaben für Investitionen 45,3 2.5 Besondere Finanzierungsausgaben 20,3 Gesamtausgaben 33.443,7

3. Kassenrest (Gesamteinnahmen ./. Gesamtausgaben) 1.529,1 Dokumentenanhang 431

II. Zweckgebundene Finanzierung von Vorhaben und Aufgaben

Einnahmen Ausgaben – TDM – – TDM –

1. Grundhaushalt einschl. Archiv, Bibliothek und Arbeitsgruppen 10.627,4 10.492,1 darunter: Arbeitsgruppen 2.747,5 2.685,7

2. Akademienvorhaben 16.078,9 15.601,1 davon: Berliner Akademienvorhaben 13.474,3 13.091,21 Brandenburger Akademienvorhaben 2.604,6 2.509,92

3. Drittmittel 4.353,9 3.555,5 davon: für Akademienvorhaben einschl. Schleiermacher: Kritische Gesamt- 3.521,2 2.794,0 ausgabe . für Arbeitsgruppen 575,6 . 576,0 Zweckgebundene Spenden und sonstige Zuwendungen 3. 257,1 3. 185,5

4. Dienstleistungen i.A. des Landes Berlin (Liegenschaftsverwaltung, Konferenzdienst, Personalnachsorge) 3.912,6 3.795,0

1 darunter 2.092,7 TDM für Unterbringungskosten und vorzeitige Tarifangleichung gem. Einkommensangleichungsgesetz vom 07. 07. 1994 2 darunter 495,6 TDM für Unterbringungskosten und vorzeitige Tarifangleichung gem. Einkommensangleichungsgesetz vom 07. 07. 1994

IV. Verzeichnisse ((VAKAT S. 434)) Übersicht über die Veröffentlichungen in den Berichten und Abhandlungen, Band 6

Wissenschaftliche Vorträge in den Klassen Theodor Hiepe Coccidia, eine Gruppe eukaryotischer Ein- zeller: Erreger heterogener Krankheitsbilder Konrad Seppelt Kleine Moleküle, große Probleme

Akademievorlesungen Herfried Münkler Die Herausforderung durch das Fremde Eberhard Schmidt-Aßmann Fehlverhalten in der Forschung – Reaktionen des Rechts Wilhelm Voßkamp Deutsche Zeitgeschichte als Literatur Zur Typologie historischen Erzählens in der Gegenwart

Ernst-Mayr-Lecture

Rüdiger Wehner Einführung Jared M. Diamond Warum ist die Menschheitsgeschichte in den letzten 13.000 Jahren auf den einzelnen Kontinenten unterschiedlich verlaufen?

Symposium: Evolution in Biologie und Technik

Alfred Gierer Initiation neuer Richtungen biologischer Evolution und technischer Entwicklung Peter Schuster Evolution in molekularer Auflösung 436 Verzeichnisse

Alexander von Humboldts persische und russische Wortsammlungen Ingo Schwarz/ Alexander von Humboldts persische Werner Sundermann und russische Wortsammlungen

Collegium Turfanicum

Kogi Kudara Silk Road and its culture The view of a Japanese scholar Publikationen der Mitglieder im Berichtsjahr

(Die im Berichtsjahr zugewählten Mitglieder werden einschließlich einer Publika- tionsauswahl im Abschnitt „Zuwahlen“ vorgestellt; die Dokumentation ihrer Ver- öffentlichungen im jeweiligen Berichtsjahr erfolgt ab 1999)

Baltes, Paul B. (und J. Smith): A systemic view of psychological functioning in very old age: Introduction to a collection of articles from the Berlin Aging Study. In: Psychology and Aging, 12 (1997), S. 395–409.  (und K. U. Mayer): The Berlin Aging Study: From 70 to 100, New York: Cam- bridge University Press, 1998.  (und U. Lindenberger, U. M. Staudinger): Life-span theory in developmental psy- chology. In: Lerner, R. M. (Hg.), Handbook of child psychology, Vol. 1: Theoreti- cal models of human development, New York: Wiley, 1998, S. 1029–1143.  (und M. M. Baltes): Savior vivre in old age. In: National Forum: The Phi Kappa Phi Journal, 78 (1998), S. 13–18.  (und U. M. Staudinger): Wisdom. In: Friedman, H. (Hg.), Encyclopedia of Mental Health, San Diego/CA: Academic Press, 1998, S. 699–706.  (und U. M. Staudinger, A. Maciel, J. Smith): What predicts wisdom-related knowledge? A first look at personality, intelligence, and facilitative experimental contexts. In: European Journal of Personality, 12 (1998), S. 1–17.

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 (und R. Bungart): Erzeugung von Biomasse zur thermischen Verwertung durch den Anbau schnellwachsender Baumarten auf Kippsubstraten im Lausitzer Braun- kohlerevier. Tagungsband „Energie und Umwelt“ in Freiberg am 18.–19. 04. 1998.  (und R. Bungart, H.-P. Ende): Untersuchungen zur Entwicklung von Forstbestän- den auf Kippsubstraten des Bergbaugebietes Welzow unter Berücksichtigung bo- denchemischer, -physikalischer, ernährungs- und waldwachstumskundlicher Para- meter. In: Bungart, R. & R. F. Hüttl (Hg.), Landnutzung auf Kippenflächen. Erkenntnisse aus einem anwendungsorientierten Forschungsvorhaben im Lausitzer Braunkohlerevier. Cottbuser Schriften zu Bodenschutz und Rekultivierung, 2 (1998), S. 3–46.  (und R. Bungart) (Hg.): Landnutzung auf Kippenflächen. Erkenntnisse aus einem anwendungsorientierten Forschungsvorhaben im Lausitzer Braunkohlerevier. Cottbuser Schriften zu Bodenschutz und Rekultivierung, 2 (1998), 225 S.  (und R. Bungart, H.-P. Ende): N-Dynamik und Holzzuwachs von Kiefernbestän- den auf Rekultivierungsstandorten des Lausitzer Braunkohlereviers. In: Forum der Forschung der BTU Cottbus, 7 (1998), S. 97–100.  (und B .U. Schneider): Forest ecosystem degradation and rehabilitation. In: Ecolo- gical Engineering, 10 (1998), S. 19–31.  (und O. Bens, W. Merbach): Natur- und Ressourcenschutz durch nachhaltige Landnutzung. In: Studien- und Tagungsberichte des Landesumweltamtes Branden- burg, 11 (1998), S. 110–118.  Neuartige Waldschäden. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissen- schaften, Berichte und Abhandlungen, Band 5, Berlin: Akademie Verlag, 1998, S. 125–215.  (und B. U. Schneider, B. Münzenberger, T. Fischer, A. Steiner, J. Wöllecke): Ein- fluß von Niederschlagsarmut und erhöhtem Stickstoffeintrag auf Prozesse in der Rhiszosphäre von Kiefernforstökosytemen des Nordostdeutschen Tieflands. In: Forum der Forschung der BTU Cottbus, 7 (1998), S. 109–116.  (und K-H. Kielhorn, B. Keplin): Entwicklung von Artenzusammensetzung und Aktivitätsdichte in Carabidenzönosen forstlich rekultivierter Tagebauflächen. In: Verh. Ges. Ökol. (Müncheberg 1997), Bd. 28 (1998), S. 301–306.  (und D. Lüttschwager, H. P. Ende, J. Forkert, M. Wulf, S. Rust): Zur Wurzelkon- kurrenz in Kiefernökosystemen – Wasser als Begrenzungsfaktor ? Pflanzenernäh- rung, Wurzelleistung und Exsudation. In: Merbach, W. (Hg.), 8. Borkheider Semi- nar zur Ökophysiologie des Wurzelraumes, Stuttgart, Leipzig: B.G. Teubner Verlagsgesellschaft, 1998, S. 95–100.  (und K. Pönitz, R. Bungart, B. U. Schneider, O. Bens): Erzeugung von Biomasse durch Alley-Cropping zur thermischen Verwertung auf Kippstandorten der Lausit- zer Bergbaufolgelandschaft. Tagungsband Internationaler Kongreß „Energie und Umwelt ’98“, Freiberg/Sachsen, 1998.  (und C. Rumpel, H. Knicker, I. Kögel-Knabner, J. O. Skjemstad): Types of chemis- try of organic matter in reforested lignite-rich mine soils. In: Geoderma, 86 (1998), S. 123–143. 468 Verzeichnisse

 (und C. Rumpel, J. O. Skjemstad, I. Kögel-Knabner, H. Knicker): Differentiation of natural and anthropogenic carbon types in lignite-rich mine soils. Proc. 16th World Congress of Soil Science, 1998 (on CD-ROM).  (und W. Schaaf, M. Weisdorfer): Forest soil reaction to drastical changes in sulfur and alkaline dust deposition in three Scots pine ecosystems in NE-Germany. In: Möller, D. & E. Schaller (Hg.): Atmospheric Environmental Research: Critical Decisions between Technological Progress and Preservation of Nature, Heidel- berg: Springer, 1998.  (und A. Steiner, A. Bolte, B. U. Schneider): Phytomasse und Nährelementvorräte unterschiedlich stickstoffbeeinflußter Kiefernbestände (Pinus sylvestris L.) des Nordostdeutschen Tieflandes. In: Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie, Bd. 28 (1998), S. 421–428. Kind, Dieter: Neue Aufgaben für Meterkonvention und Nationale Metrologie. Insti- tute. In: PTB-Mitt., 107 (1998), 6, S. 111–117.  50 Jahre Standort Braunschweig der PTB. In: Phys. Bl., 54 (1998), 3, S. 247–249.  (und T.Quinn): Metrology: Quo vadis? In: Physics Today – Buyers Guide, August 1998, S. 15–17. Klein, Wolfgang: Assertion and Finiteness. In: Dittmar, N. & Z. Penner (Hg.), Issues in the Theory of Language Acquisition: Essays in Honor of Jürgen Weissenborn, Bern: Peter Lang, 1998, S. 225–245.  (und H. Vater): The perfect in English and German. In: Kulikov, L. & H. Vater (Hg.), Typology of Verbal Categories. Papers presented to Vladimir Nedjalkov on the occasion of his 70th birthday, Tübingen: Niemeyer, 1998, S. 215–237.  The Contribution of Second Language Acquisition Research. In: Language Lear- ning, 48 (1998), 4, S. 527–550.  (Hg.) Kaleidoskop, Stuttgart: Metzler, 1998, 155 S.  Von der einfältigen Wissbegierde. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, LiLi, 112 (1998), S. 6–13.  Ein Blick zurück auf die Varietätengrammatik. In: Ammon, U., Mattheier, K. J. & P. M. Nelde (Hg.), Sociolinguistica. Jahrbuch für Europäische Soziolinguistik. Variationslinguistik, Tübingen: Niemeyer, 1998, S. 22–38. Knobloch, Eberhard: Mathematik an der Technischen Hochschule und der Techni- schen Universität Berlin 1770–1988, Berlin, 1998, 123 S.  Astronomie und Mathematik, sowie acht Beiträge. In: Müller, U. (Hg.), Wissen- schaft und Buch in der frühen Neuzeit, Die Bibliothek des Schweinfurter Stadtphy- sicus und Gründers der Leopoldina Johann Laurentius Bausch (1605–1665), Schweinfurt, 1998, S. 93–99, 101–103, 112–117.  Mathematics at the Prussian Academy of Sciences 1700–1810; Mathematics at the Berlin Technische Hochschule (Technische Universität). In: Begehr, H. u. a. (Hg.) Mathematics in Berlin, Berlin 1998, S. 1–8, 161–167.  Mathematik an der Technischen Hochschule (Technische Universität) 1799–1988. In: Begehr, H. (Hg.), Mathematik in Berlin, Geschichte und Dokumentation, 1. Halbband, Aachen, 1998, S. 519–596. Publikationen der Mitglieder 469

 Zeichenkonzeptionen in der Mathematik von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert. In: Posner, R., Robering, K. & T. A. Sebeok (Hg.), Semiotik, Semiotics, 2. Teilband, Berlin, New York, 1998, S. 1280–1292.  Newtons Vorkämpfer in Frankreich – Zum 300. Geburtstag des Berliner Akade- miepräsidenten Pierre Louis de Maupertuis. In: Der Tagesspiegel 29. Septem- ber 1998, S. 31.  Algèbre et géométrie. In: Blay, M. & R. Halleux (Hg.), La science classique, XVIe–XVIIIe siècle, Dictionnaire critique, Paris, 1998, S. 673–691.  Melanchthon und Mercator: Kosmographie im 16. Jahrhundert. In: Frank, G. & S. Rhein (Hg.), Melanchthon und die Naturwissenschaften seiner Zeit, Sigmaringen, 1998, S. 253–272.

Koch, Helmut (und S. Kukkuk, J. Labute): Nilpotent local class field theory, Acta Arithmetica LXXXIII.1, Warszawa, 1998.  Mathematik. In: Kocka, J. & R. Mayntz (Hg.), Wissenschaft und Wiedervereini- gung. Disziplinen im Umbruch. Forschungsberichte der Interdisziplinären Arbeits- gruppen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Akademie Verlag, 1998, S. 143–174.  (Mithg.): Mathematics in Berlin, Basel: Birkhäuser Verlag, 1998.  J. P. G. Lejeune Dirichlet. In: Mathematics in Berlin, 1998, S. 33–39.  The Mathematical Institute of the Academy of Sciences of the GDR. In: Mathe- matics in Berlin, 1998, S. 177–181.

Kocka Jürgen: A Common View of a Divided Past? Historical consciousness in West Germany and in (=The Third Charlemagne Lecture at Chatham House on 8 May 1997), London, 1998.  (und R. Mayntz) (Hg.): Wissenschaft und Wiedervereinigung. Disziplinen im Um- bruch. Forschungsberichte der Interdisziplinären Arbeitsgruppen der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Akademie Verlag, 1998.  (und M. Frey) (Hg.): Bürgerkultur und Mäzenatentum im 19. Jahrhundert, Berlin, 1998 (darin: Einleitung und einige Ergebnisse, S. 7–17).  Geteilte Erinnerungen. Zweierlei Geschichtsbewußtsein im geteilten Deutschland. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 43 (1998), 1, S. 104–111 (u. d. T.: „Aus heutiger Sicht“ oder: Die geteilten Erinnerungen, wd. abgedr. in: Frank- furter Rundschau, Nr. 18, 22. 01. 1998, S. 17 [Gek. dt. Fassg. v. II/17].).  Wissenschaft und Politik in der DDR. In: Kocka, J. & R. Mayntz (Hg.), Wissen- schaft und Wiedervereinigung. Disziplinen im Umbruch. Forschungsberichte der Interdisziplinären Arbeitsgruppen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Akademie Verlag, 1998, S. 435–459.  Öffentlichkeit und Repräsentation in der Reichshauptstadt Berlin. In: Deutscher Werkbund Berlin e.V. (Hg.), Von der Bonner zur Berliner Republik. Öffentlichkeit und öffentlicher Raum in Berlin, Berlin, 1998, S. 31–51. 470 Verzeichnisse

 Geschichtsbewußtsein, Demokratie und Nation. Vier Thesen. In: Blanke, H. W. u. a. (Hg.), Dimensionen der Historik. Geschichtstheorie, Wissenschaftsgeschichte und Geschichtskultur heute. Jörn Rüsen zum 60. Geburtstag, Köln, 1998, S. 77–82.  Bürger als Mäzene. Ein historisches Forschungsproblem. In: Gaehtgens, T. W. & M. Schieder (Hg.), Mäzenatisches Handeln. Studien zur Kultur des Bürgersinns in der Gesellschaft, Berlin, 1998, S. 30–38.  Deutsche Historiker im Nationalsozialismus. In: Universitas. Zeitschrift für inter- disziplinäre Wissenschaft, 629 (1998), S. 1052–1062.  Nach dem Ende des Sonderwegs. Zur Tragfähigkeit eins Konzepts. In: Bauer- kämper, A. u. a. (Hg.), Doppelte Zeitgeschichte. Deutsch-deutsche Beziehungen 1945–1990, Bonn, 1998, S. 364–375.  Die Geschichtswissenschaft nach der deutschen Vereinigung. In: Pyta, W. & L. Richter (Hg.), Gestaltungskraft des Politischen. Festschrift für Eberhard Kolb, Berlin, 1998, S. 349–355.  (Mithg.): Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Göttingen, Bd. 1ff., 1972ff.  (Mithg.): Geschichte und Gesellschaft. Zeitschrift für Historische Sozialwissen- schaft, Göttingen, Bd. 1ff., 1975ff.

Köhler, Werner: Gustav Giemsa und die Färbung der Malariaparasiten. In: Immun. Infekt., 2 (1998), S. 29–32.  Die Weil-Felix-Reaktion und die Diskussion über die Rolle der Proteusbakterien als Erreger des Fleckfiebers. In: Immun. Infekt., 2 (1998), S. 68–71.  Die Einführung der Schutzimpfungen mit „Totimpfstoffen“. Prioritätenstreit um die ersten Impfungen mit abgetöteten Bakterien. In: Immun. Infekt., 2 (1998), S. 107–112.  (und J. Kiefer) (Hg.): Jenaer Universitätslehrer als Mitglieder der Akademie ge- meinnütziger Wissenschaften zu Erfurt II. Sonderschrift 31, Akad. gemeinnütz. Wiss. zu Erfurt, 1998.  Lyme-Borreliose. Vor 20 Jahren wurde die Ätiologie von Krankheiten aufgeklärt, die vor 100 Jahren beschrieben wurden. In: Immun. Infekt., 2 (1998), S. 144–148.  Was Robert Koch inspired by William Shakespeare ? Some remarks on an article by William Fry: Prince Hamlet and Professor Koch. In: Zbl. Bakteriol. 288 (1998), S. 161–165.  Entwicklung der Mikrobiologie mit besonderer Berücksichtigung der medizini- schen Aspekte. In: Jahn, I. (Hg.), Geschichte der Biologie, 3. Aufl., Jena: Fischer, 1998, S. 620–641.  Die Suche nach dem Scharlacherreger. In: Immun. Infekt., 2 (1998), S. 180–187.

Kohli, Martin (und H. Künemund) (Hg.): Die zweite Lebenshälfte – Gesellschaftliche Lage und Partizipation. Ergebnisse des Alters-Survey, Band I. (Projektbericht an das BMFSFJ), Berlin, 1998 (im weiteren: Ergebnisse, Alters-Survey, I).  (und C. Teipen) (Hg.): Möglichkeiten und Probleme einer Flexibilisierung des Übergangs in den Ruhestand (Abschlußbericht an die DFG, zweite Phase), Berlin, 1998. Publikationen der Mitglieder 471

 Alter und Altern der Gesellschaft. In: Schäfers, B. & W. Zapf (Hg.), Handwörter- buch zur Gesellschaft Deutschlands, Opladen: Leske + Budrich, 1998, S. 1–11.  (und J. Wolf): Die politische Macht der Älteren und der Generationenkonflikt. In: Clemens, W. & G. M. Backes (Hg.), Altern und Gesellschaft. Gesellschaftliche Modernisierung durch Strukturwandel, Opladen: Leske + Budrich, 1998, S. 147–169.  (und H. Künemund): Die Generationenbeziehungen und die Gewerkschaften: Zur Rolle der Arbeitnehmerorganisationen im Konflikt um den Generationenvertrag. In: Gewerkschaftliche Monatshefte, 48 (1998), S. 728–734.  Ausgangslage und Ziele des Alters-Survey. In: Ergebnisse, Alters-Survey, I, S. 5–26.  (und H. Künemund, A. Motel, M. Szydlik): Generationenbeziehungen. In: Ergeb- nisse, Alters-Survey, I, S. 189–230.  (und H. Künemund): Bewertung und Ausblick. In: Ergebnisse, Alters-Survey, I, S. 363–368  (und H. Künemund, A. Motel, M. Szydlik): Families apart? Intergenerational transfers in East and West Germany. Research Group on Aging and the Life Course, Research Report 64, Berlin: Free University, 1998.  Private and public transfers between generations: Linking the family and the state. Research Group on Aging and the Life Course, Research Report 65, Berlin: Free University, 1998.  Ageing as a challenge for sociological theory. In: Gerhardt, U. (Hg.), German Sociology (The German Library, vol. 61), New York: Continuum, 1998, S. 222–233.  (und H. Künemund, J. Wolf): Les retraités ont-ils encore des liens avec la sphère du travail? In: Retraite et Société, No. 24 (1998), S. 29–45.

Költzsch, Peter (und G. Schroth): Studienführer Akustik. Dokumentation des Lehran- gebotes zur Akustik in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Akustik e. V., Fachausschuß „Lehre in der Akustik“, 2. Auflage, 1998, 190 S.  Überlegungen zur Umgestaltung des Studiums. Universitätsjournal Nr. 11/1998, TU Dresden.  Übersicht und einige Bemerkungen zur Lehre im Fachgebiet Akustik an deutschen Universitäten und Hochschulen. Preprint, TU-Information ITA-02-98, 28 S.  Maschinenakustik. TU Dresden 1998, 363 S.  (Mitwirkung G. Pfeifer): Akustik. 2. Auflage, TU Dresden, 1998, 340 S.  (Mitwirkung G. Pfeifer): Akustik. Vorlesungsexperimente, TU Dresden, 1998, 96 S.  Wozu werden Ähnlichkeitskennzahlen in der Akustik verwendet? 1: Preprint, TU Informationen ITA-01-98, 51 S., 2: DAGA 98, Zürich 23.–26. März 1998. In: Tagungsband „Fortschritte der Akustik“, S. 594–595.  Zum 75. Geburtstag von Prof. Wolfgang Kraak. Laudatio, gehalten am 22. Juni 1998 anläßlich eines Ehrenkolloquiums an der TU Dresden. In: DEGA- Sprachrohr vom Juni 1998, Heft 17, S. 34–45. 472 Verzeichnisse

 (M. Stege, G. Fuder): Untersuchungen zum Pseudoschall am windumströmten Kopf. DAGA 98, Zürich 23.–26. März 1998. In: Tagungsband „Fortschritte der Akustik“, S. 168–169.  (A. Wilde, M. Rose): Wanddruckschwankungen und Schallerzeugung beim lami- nar-turbulenten Umschlag in der Plattengrenzschicht. In: Faragallah, W. H. & G. Grabow (Hg.), Beiträge zu Fluidenergiemaschinen, Band 4, Sulzbach: W. H. Faragallah, Verlag und Bildarchiv, 1998, S. 245–253.

Kudritzki, Rolf-Peter: Quantitative Spectroscopy of the Brightest Blue Supergiants in Galaxies. In: Aparicio, A. et al. (Hg.), Stellar Astrophysics for the Local Group, VIII Canary Island Winter School for Astrophysics, Cambridge University Press, 1998, S. 149–262 (invited lectures).  (und J. Liebert, F. Najarro): Stars and Galactic Stellar Populations. In: Smith, E. P. & A. Koratkar (Hg.), Proc. „Science with the NGST“, invited paper, ASP Confe- rence Series 133, 1998, S. 143–150 (Review Paper).  (und U. Springmann, J. Puls, A. Pauldrach, M. Lennon): Stellar wind momentum in galaxies and a new parametrization of the radiative line force. In: Howarth, I. (Hg.), Proc. of 2nd Boulder-Munich Workshop on Hot Stars, ASP Conference Se- ries 131, 1998, S. 299–309 (invited Review) (im weiteren: Howarth, 2nd Boulder- Munich Workshop).  (und F. Najarro, D. J. Hillier, H. J. G. L. M. Lamers, R. H. M. Voors, P. W. Morris, L. B. F. M. Waters): Quantitative IR Spectroscopy of Hot Stars Observed by ISO. In: Howarth, 2nd Boulder-Munich Workshop, S. 57–65 (invited Review).  (und K. A. Venn, J. K. McCarthy, D. J. Lennon): A-Supergiant Abundances in Lo- cal Group Galaxies. In: Howarth, 2nd Boulder-Munich Workshop, S. 177–187 (invited Review).  (und J. K. McCarthy, K. A. Venn, D. J. Lennon, J. Puls): Studies of Blue Super- giants in M31 and M33 with HIRES on the Keck I Telescope. In: Howarth, 2nd Boulder-Munich Workshop, S. 197–207 (invited Review).  (und J. Puls, A. E. Santolaya-Rey, A. Herrero, S. P. Owocki, J. K. McCarthy): Spectral Diagonostics of Blue Star Winds. In: Howarth, 2nd Boulder-Munich Workshop, S. 245–257 (invited Review).  (und A. Pauldrach, M. Lennon, T. Hoffmann, F. Sellmaier, J. Puls): Realistic Mo- dels for Expanding Atmospheres. In: Howarth, 2nd Boulder-Munich Workshop, S. 258–277 (invited Review).  (und S. M. Haser, A. Pauldrach, D. J. Lennon, M. Lennon, J. Puls, S. A. Voels): Quantitative UV spectroscopy of early O stars in the Magellanic Clouds. The de- termination of stellar metallicities. In: Astron. Astrophys., 330 (1998), S. 285.  (und M. Arnaboldi, K. C. Freeman, O. Gerhard, M. Matthias, R. H. Mendez, M. Capaccioli, H. Ford): The stellar dynamics and mass of NGC 1316 using the radial velocities of Planetary Nebulae. In: Astrophys. J., 507 (1998), S. 759.

Lepsius, Rainer M.: Beiträge zum einführenden Kolloquium: Vielsprachigkeit als Herausforderung und Problematik des europäischen Integrationsprozesses. In: Publikationen der Mitglieder 473

Bruha, T. & H.-J. Seeler (Hg.), Die Europäische Union und ihre Sprachen, Baden- Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 1998, S. 18–21, 43–46.  (und W. J. Mommsen): Vorwort und Einleitung zu Max Weber. Briefe 1911–1912. Max Weber-Gesamtausgabe, Abteilung II: Briefe, Band 7, hrsg. von M. R. Lepsius und W. J. Mommsen in Zusammenarbeit mit B. Rudhard und M. Schön, Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1998, S. VII–VIII, 1–16.  Vorstellungen von Soziologie. In: Bolte, K. M. & F. Neidhardt (Hg.), Soziologie als Beruf. Erinnerungen westdeutscher Hochschulprofessoren der Nachkriegsgene- ration. Soziale Welt, Sonderband 11, Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 1998, S. 209–231.  Johannes Lepsius: Bekenntniskraft und Verständigungswille. In: Deutsch- Armenische Korrespondenz, 100 (1998), 2, S. 26–28.  (und J. Friedrichs, K. U. Mayer): Diagnose und Prognose in der Soziolgoie. In: Friedrichs, J., Lepsius, M. R. & K. U. Mayer (Hg.), Die Diagnosefähigkeit der So- ziologie, Sonderheft 38 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsycholo- gie, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1998, S. 9–31 (darin: Abschnitt I: Was kön- nen wir tun?, S. 24–27). Lübbe, Hermann: Das Spiel mit dem Zufall. In: Lichtungen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik, 71/XVIII. Jg., Graz, 1997, S. 116–120.  Ewige Ruhe – anonym. In: Die Welt, Nr. 279–48 (Samstag/Sonntag, 29./30. 11. 1997), S. 4.  Sicherheit. Über Gründe schwindender Risikoakzeptanz. In: Gemeinsam sicher. Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Schlussbericht, Allgemeine Unfallver- sicherungsanstalt Wien, Wien, 1997, S. 45–49 (dort auch in Englisch [S. 49–53] und Französisch [S. 53–57] erschienen).  Freiheit der Religion. Ein Aspekt europäisch-amerikanischer Staatsordnung seit der Aufklärung. In: Guardini Stiftung, Berlin (Hg.), TRIGON 7. Kunst, Wissen- schaft und Glaube im Dialog, Berlin, 1997, S. 115–121.  Schwierige Selbstbestimmung. Moralische Konsequenzen eines modernen An- spruches. In: Die politische Meinung, 42. Jg., 337 (1997), S. 13–23.  Europa wird Schweiz-ähnlicher. In: Staatsbürger. Magazin für Wirtschaft und Po- litik. Zeitschrift der Schweizerischen Staatsbürgerlichen Gesellschaft (SSG), 4 (1997), S. 3–4.  Der informationstechnische Fortschritt und seine sozialen und politischen Konse- quenzen. In: 15. Kontaktgespräch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Tagung in Telfs/Buchen vom 29. 05.–01. 06. 1997, S. 46–57.  Ich schaffe, also bin ich. In: Rheinischer Merkur, 51 (19. Dezember 1997), S. 21.  Netzverdichtung – zur Theorie industriegesellschaftlicher Entwicklung. In: Globa- lisierung der Wirtschaft. Das Ende der Demokratie, der sozialen Marktwirtschaft und des nachhaltigen Wirkens? IHK: Industrie- und Handelskammer St. Gallen- Appenzell, 11 (1997), S. 5–17.  Hintergrundphilosophie. Über deutsche Denk- und Merkwürdigkeiten, Zürich, 1997, 169 S. 474 Verzeichnisse

 Netzverdichtung. Über den Funktionswandel der Metropolen. Festvortrag anläß- lich des Stadtfreiheitstages 1997, gehalten am 9. November 1997 im Reichssaal des Alten Rathauses zu Regensburg, mit einem Vorwort von Oberbürgermeister Hans Schaidinger, Regensburg, 1997, 23 S.  Netzverdichtung und kulturelle Zentralitätsverluste. In: Aufbruch zu neuen Hori- zonten. swisscom, Bern, 1997, S. 19 (dort auch in Französisch, Italienisch und Englisch erschienen).  Freiheit der Religion. Ein Aspekt europäisch-amerikanischer Staatsordnung seit der Aufklärung. In: AMIR TIMUR: seine zeitgeschichtliche Beurteilung, seine Bedeutung für Usbekistan auf dem Wege der nationalen Selbstfindung, Taschkent, 1997, S. 107–116 (dort auch in Englisch [S. 95–102], in Usbekisch [S. 101–108] und in Russisch [S. 100–108] erschienen).  Wieso es immer noch Linke und Rechte gibt. In: Die Neue Mitte. Freiheitliche Akademie Folge, 4/97, Wien, 1997, S. 5–7.  Die sogenannte Informationsgesellschaft. Trends zivilisatorischer Evolution. In: Zöller, M. (Hg.), Informationsgesellschaft – von der organisierten Geborgenheit zur unerwarteten Selbständigkeit? Veröffentlichungen der Hanns Martin Schleyer- Stiftung, Bd. 49, Köln, 1997, S. 17–25.  Megatrends. Perspektiven zivilisatorischer Evolution. Merton-Lectures, Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, 1997, 45 S.  Umwelt und Wertewandel – Über moralische Einflussgrössen ökologischer Politik. In: GAIA Ecological Perspectives in Science, Humanities, and Economics, 6 (1997), 4, S. 265–268.  Zeit. Über ihre wachsende Aufdringlichkeit im Fortschritt. In: Verh. Dtsch. Ges. Path., 81 (1997), S. 48–52.  Welche Zukunft hat das Dorf? Die Entwicklung des ländlichen Raumes. Mainauer Gesprächsbeiträge zu gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit, Bd. 13, Insel Mainau, 1997. Gesprächsbeiträge Lübbe, S. 108–109, 113–114, 166, 171–172.  Ökonomie des Helfens. In: Die Welt, Nr. 20–4 (Samstag/Sonntag, 24./25. 01. 1998), S. 4.  Über Entscheidung. In: Höffe, O. (Hg.), Lesebuch zur Ethik. Philosphische Texte von der Antike bis zur Gegenwart, München, 1998, S. 385–387.  Abschied vom Prinzipiellen. Odo Marquard, dem Literaten unter den Philosophen zum 70. Geburtstag. In: Rheinischer Merkur, Nr. 8, 53. Jg. (Bonn, 20. 02. 1998), S. 21.  L’interesse per la storía: la crescente invadenza del passato nella cultura moderna. In: Rinascità della Scuola. Bimestrale internazionale di cultura scienza educazione, Anno XXII-N. 2 (marzo-aprile 1998), S. 112–123.  Kontingenzerfahrung und Kontingenzbewältigung. In: v. Graevenitz, G. & O. Marquard (Hg.) (in Zusammenarbeit mit M. Christen), Kontingenz. Poetik und Hermeneutik XVII, München, 1998, S. 35–47 (im weiteren: v. Graevenitz & Marquard, Kontingenz. Poetik und Hermeneutik XVII).  „Topik“, „Sinn“ und die Geschichte der Zufallstheorie. In: v. Graevenitz & Marquard, Kontingenz. Poetik und Hermeneutik XVII, S. 141–142. Publikationen der Mitglieder 475

 Das Spiel mit dem Zufall. In: v. Graevenitz & Marquard, Kontingenz. Poetik und Hermeneutik XVII, S. 145–150.  Anatomie und Würde. In: Die Welt, Nr. 113/20 (Samstag/Sonntag, 16./17. 05. 1998), S. 4.  Zwischen Herkunft und Zukunft. Bildung in einer dynamischen Zivilisation. Mit einem Vorwort von Hubert Christian Ehalt, Wien, 1998, 59 S.  Achtundsechzig. Akademische Revolutionsromantik und ihre Folgelasten. In: Neue Zürcher Zeitung. Internationale Ausgabe, Nr. 123 (Samstag/Sonntag, 30./31. 05. 1998), S. 49.  Trends zivilisatorischer Evolution. Funktionsverluste von Metropolen. In: Deut- scher Werkbund Berlin e.V. (Hg.), Von der Bonner zur Berliner Republik: Öffent- lichkeit und öffentlicher Raum in Berlin, Berlin, 1998, S. 55–83, Diskussion: S. 86–93.  Staat und Seelenheil. In: Die Welt, Nr. 135–24 (Samstag/Sonntag, 13./14. 06. 1998), S. 4.  Technokratie. Politische und wirtschaftliche Schicksale einer philosophischen Idee. In: WeltTrends. Zeitschrift für internationale Politik und vergleichende Stu- dien, 18 (Frühjahr 1998), S. 39–61.  Geteilte Arbeit – ungleich verteilt. In: Gewerkschaftliche Monatshefte, 49. Jg. (Juni/Juli 1998), S. 394–398.  Politische Organisation in der zivilisatorischen Evolution. In: Depenheuer, Heint- zen, Jestaedt, Axer (Hg.), Die Einheit des Staates. Symposion aus Anlass der Voll- endung des 60. Lebensjahres von Josef Isensee, Heidelberg, 1998, S. 9–27.  Zivilreligion und der „Kruzifix-Beschluss“ des Deutschen Bundesverfassungsge- richts. In: Brugger, W. & S. Huster (Hg.), Der Streit um das Kreuz in der Schule. Zur religiös-weltanschaulichen Neutralität des Staates, Baden-Baden, 1998, S. 237–254.  Netzverdichtung – Über Dezentralisierungstendenzen. In: Die Zukunft der Stadtre- gionen. Dokumentation eines Kongresses in Hannover am 22. und 23. Okto- ber 1997, Bonn, 1998, S. 88–90.  Der Lebenssinn der Industriegesellschaft (Auszug). In: Wissenschaft, Technik, Hermeneutik. Ausgewählt und kommentiert von Volker Steenblock, Münster, 1998, S. 118–120.  Globale Vereinheitlichung durch die Technik und die Vielfalt der Kulturen. Zur Kompensationstheorie der historischen Kulturwissenschaften. In: Reinalter, H. & R. Benedikter (Hg.), Die Geisteswissenschaften im Spannungsfeld zwischen Mo- derne und Postmoderne, Wien, 1998, S. 75–82.  Vandalen der Stadt. In: Die Welt, Nr. 159–28 (Samstag/Sonntag, 11./12. 06. 1998), S. 4.  Die neue Gegenwart der Zukunft. In: Salzburger Nachrichten. Unabhängige Zei- tung für Österreich, Mittwoch, 20. 05. 1998. S. 3.  „Sinn und Wert des Lebens“ – Orientierungsprobleme in der zivilisatorischen Evolution. In: schulreport. Tatsachen und Meinungen zur Bildungspolitik in Bay- ern, 2 (Juni 1998), S. 16–19. 476 Verzeichnisse

 Sinn und Wert des Lebens. Orientierungsprobleme in der zivilisatorischen Evolu- tion. In: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst (Hg.), Wissen und Werte für die Welt von morgen, München, 1998, S. 67–81.  Fortschritt. In: Lexikon der Bioethik, Bd. 1 A-F, Gütersloh, 1998, S. 782–786.  Industriegesellschaft. In: Lexikon der Bioethik, Bd. 2 G-Pa, Gütersloh, 1998, S. 297–300.  Europa. Philosophische Aspekte seiner Union. In: Biskup, R. (Hg.), Dimensionen Europas, Bern, 1998, S. 81–100.  Mobilität – ihre Funktionen in der zivilisatorischen Evolution. In: Mobilität in der postindustriellen Gesellschaft. Referate und Diskussionsbeiträge zu Formen, Fol- gen und Auswirkungen gesteigerter Mobilität, Stuttgart, Berlin, Köln, 1998, S. 9–16, Diskussion „Grundsatzfragen der Mobilität“: S. 34–52.  Akzeptanz: Wissenschaftskulturelle Aspekte. In: Schweizerische Medizinische Wochenschrift, 128. Jg., 33 (15. 08. 1998), S. 1202–1211.  Arbeit – philosophisch, kulturell und politisch. In: 125 Jahre Staatlicher Arbeits- schutz in Sachsen. Tagungsband, Dresden, am 16. Oktober 1997, Dresden, 1998, S. 30–38.  Die archivierte Revolte. In: Die Welt, Nr. 207–36 (Samstag/Sonntag, 05./06. 09. 1998), S. 4.  Die Gegenwart der Zukunft hat sich verändert. In: Change Management in Politik, Gesellschaft und Unternehmen. BAG-Handelstag 1998, 25. und 26. Juni in Bonn, Nr. 2.  Wir brauchen urteilsfähige Bürger. In: Das Parlament, 48. Jg./Nr. 36 (28. 08. 1998), S. 2.  Layssa hounaka siyasa biduni maschrouia achlakia. Kam ala al hadara arahina an tatahamal min furukin. [Arabische Fassung eines Interviews mit Hamid Lechhab zu den Themen „Es gibt keine Politik ohne moralische Legitimität“ sowie „Wieviele Unterschiede kann die heutige Zivilisation ertragen?“]. In: Al-Alam (7. März 1998).  Iktaschafa Al Inssan aoulamat Al Alam kabla aktar min talatati kurunin. [Arabische Fassung eines Interviews mit Hamid Lechhab zum Thema „Der Mensch hat vor drei Jahrhunderten die Globalisierung der Welt entdeckt“]. In: Al Mounadama (07./08. 07. 1998).  Eine Wahl – epochal? In: Rheinischer Merkur, Nr. 40 (02. 10. 1998), S. 21.  Gegenwartsschrumpfung. In: Backhaus, K. & H. Bonus (Hg.), Die Beschleuni- gungsfalle oder der Triumph der Schildkröte. 3., erweiterte Auflage, Stuttgart, 1998, S. 263–272.  Politische Kultur. Schweizer Besonderheiten in deutscher und europapolitischer Perspektive. In: Meyer, M. & G. Kohler (Hg.), Die Schweiz – für Europa? Über Kultur und Politik, München, Wien, 1998, S. 216–229.  Technokratie. Politische und wirtschaftliche Schicksale einer philosophischen Idee. In: Die politische Meinung, 43. Jg., Nr. 347 (Oktober 1998), S. 24–29.  Das Unterpfand des Glücks und das deutsche Selbstmissverhältnis. In: MUT. Fo- rum für Kultur, Politik und Geschichte, Nr. 375 (November 1998), S. 18–26. Publikationen der Mitglieder 477

 Philosophie nach der Aufklärung [Auszug aus dem gleichnamigen Buch Düssel- dorf/Wien 1980]. In: Heller, B., Grundfragen philosophischer Ethik. Ein Arbeits- buch für die Oberstufe des Gymnasiums, München, 1998, S. 157–158.  Die Geisteswissenschaften im Wandel der Universität. Das Beispiel einer Neu- gründung. In: Rusterholz, P. & A. Liechti (Hg.), Universität am Scheideweg. Her- ausforderungen – Probleme – Strategien, Zürich, 1998, S. 47–61.

Markl, Hubert: Wissenschaft gegen Zukunftsangst, München: Hanser Verlag, 1998, 362 S.  (Hg.): Forschung an den Grenzen des Wissens, Göttingen: Vandenhoeck & Ru- precht Verlag, 1998, 176 S.  Bildung für die Welt von morgen. In: Wissen und Werte für die Welt von morgen, Bildungskongress des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wis- senschaft und Kunst, München, 29./30. April 1998, S. 39–65.  Blick zurück, Blick voraus. Festveranstaltung zum 50jährigen Gründungsjubiläum der Max-Planck-Gesellschaft, Göttingen, 26. Februar 1998. In: MPG-SPIEGEL, Sonderausgabe 2/1998, S. 5–19.  Forschung an den Grenzen des Wissens. Festversammlung der Max-Planck- Gesellschaft, Weimar, 26. Juni 1998. In: MPG-SPIEGEL 4/1998, I–XII.  Leben um welchen Preis? (Life – at what price?). 10. Sinclair-Haus Gespräch der Herbert Quandt-Stiftung, Bad Homburg v. d. Höhe, 24./25. April 1998, S. 8–11.  Basic research for the future of Europe. In: European Review, 6 (1998), 3, S. 333–340.  Wissenschaftssystem im Wandel. In: Perspektiven des Wissenschaftssystems zwi- schen wissenschaftspolitischem Aufbruch und finanziellen Restriktionen. Beiträge zur Hochschulpolitik der Hochschulrektorenkonferenz, Bonn, 3/1998, S. 35–43.  Grundlagenforschung und Anwendungspraxis: Erfolg der Wechselwirkung. In: Vom Forscher zum Unternehmer: Paradigmenwechsel in Forschung und Ent- wicklung? Nymphenburger Gespräch der Siemens AG und der TU München, 1998, S. 4–30.  Basic Research in Japan and Germany. Japan-Germany-Symposium der Japan Society for the Promotion of Science und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Bonn, 13./14. März 1997, S. 27–36.  Was macht Forschung innovativ? Bedingungen wissenschaftlicher Exzellenz. In: Wie entsteht Innovation? Haniel Stiftung, Lectures & Discussions, Duisburg, 19. März 1998, S. 19–38; auch: Innovationen: Pflicht zum Fortschritt, Merkur, 52 (1998), 5, S. 420–430.  Homo sapiens: Zur fortwirkenden Naturgeschichte des Menschen. Gerda Henkel Vorlesung der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Gerda Henkel-Stiftung, Düsseldorf, 12. März 1998, Münster: Rhema-Verlag, 1998, 25 S.; auch: Merkur 52 (1998), 7, S. 564–581.  Warum stammt der Mensch vom Affen ab? Mettmann: Neanderthal Museum, 1998, 35 S. 478 Verzeichnisse

Mayer, Karl Ulrich (und E. Brückner): Collecting Life History Data. Experiences from the German Life History Study. In: Giele, J. Z. & G. H. Elder Jr. (Hg.), Me- thods of Life Course Research: Qualitative and Quantitative Approaches, Thou- sand Oaks et al.: Sage Publications, 1998, S. 152–181.  (und J. Friedrichs, M. R. Lepsius): Die Diagnosefähigkeit der Soziologie. Sonder- heft 38/1998 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Opla- den: Westdeutscher Verlag, 1998.  Causality, Comparisons and Bad Practices in Empirical Social Research. A Com- ment on Stanley Lieberson's Chapter. In: Blossfeld, H.-P. & G. Prein (Hg.), Ratio- nal Choice Theory and Large-Scale Data Analysis, Boulder CO, Oxford/U.K.: Westview Press, 1998, S. 146–157.  German Survivors of World War II: The Impact on the Life Course of the Col- lective Experience of Birth Cohorts. In: Gerhardt, U. (Hg.), German Sociology, New York: The Continuum Publishing Company, 1998, S. 207–221.  James Colemans Untersuchungen zum amerikanischen Bildungswesen und ihr Verhältnis zu seiner Handlungs- und Gesellschaftstheorie. In: Müller, H.-P. & M. Schmid (Hg.), Norm, Herrschaft und Vertrauen. Beiträge zu James S. Colemans Grundlagen der Sozialtheorie, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1998, S. 180–192.  Lebensverlauf. In: Schäfers, B. & W. Zapf (Hg.), Handwörterbuch zur Gesell- schaft Deutschlands, Opladen: Leske + Budrich, 1998, S. 438–451.  (und D. Konietzka): Formation professionnelle et débuts de carrière: crise ou sta- bilité de modèle allemand? In: Revue francaise de sociologie XXXIX-2 (1998), S. 269–304.

Mayntz, Renate (und J. Kocka) (Hg.): Wissenschaft und Wiedervereinigung. Diszipli- nen im Umbruch. Forschungsberichte der Interdisziplinären Arbeitsgruppen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Akademie Ver- lag, 1998.  Die Folgen der Politik für die Wissenschaft in der DDR. In: Kocka, J. & R. Mayntz (Hg.), Wissenschaft und Wiedervereinigung. Disziplinen im Umbruch. Forschungsberichte der Interdisziplinären Arbeitsgruppen der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Akademie Verlag, 1998, S. 461–485.  New Challenges to Governance Theory. Florence, European University Institute, The Robert Schumann Centre: Jean Monnet Chair Papers 50, 1998, 25 S.  Eine sozialwissenschaftliche Karriere im Fächerspagat. In: Bolte, K. M. & F. Neidhardt (Hg.), Soziologie als Beruf. Erinnerungen westdeutscher Hochschul- professoren der Nachkriegsgeneration, Baden-Baden: Nomos, 1998, S. 285–293.  (und U. Schimank, P. Weingart) (Hg.): East European Academies in Transition, Dordrecht/NL: Kluwer Academic Publishers, 1998.  The Impact of Radical Regime Change on the East European Academies of Sciences. In: Mayntz, R., Schimank, U. & P. Weingart (Hg.), East European Academies in Transition. Dordrecht/NL: Kluwer Academic Publishers, 1998, S. 1–12. Publikationen der Mitglieder 479

 (und U. Schimank) (Hg.): Linking Theory and Practice. Research Policy, Special Issue, 27 (1998).  (und U. Schimank): Linking Theory and Practice: Introduction. In: Research Po- licy 27 (1998), S. 747–755.  Socialist Academies of Sciences: The Enforced Orientation of Basic Research at User Needs. In: Research Policy, 27 (1998), S. 781–791.

Meier, Christian: Demokratie und Republik. Zwei Errungen-, zwei Erbschaften der Antike. In: Specker, H. E. (Hg.), Einwohner und Bürger auf dem Weg zur Demo- kratie. Stadtarchiv Ulm, Stuttgart: W. Kohlhammer, 1997, S. 9–26.  Revolution ohne Revolutionäre. In: Die Woche, 31. 10. 1997.  Athens. A Portrait of the city in its Golden Age, New York: Metropolitan, 1998.  Das Problem der Arbeit in seinen Zusammenhängen. In: Merkur, 52 (1998), 2 [588], S. 202–214.  Herausforderungen einer Akademie in sich verändernder Zeit und Einführung zur Verleihung der Preise. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Jahrbuch 1997, Göttingen: Wallstein, 1998, S. 65–82, 147–150.  Weichenstellung für die europäische Geschichte in der Antike. In: Krimm, S. & W. Zirbs (Hg.), Wendezeiten, München: Bayerischer Schulbuchverlag, 1998, S. 10–28.  Der römische Garten. In: Sarkowicz, H. (Hg.), Die Geschichte der Gärten, Frank- furt a. M., Leipzig: Insel, 1998, S. 91–105.  Alfred Heuß als Geschichtsschreiber. In: Gehrke, H.-J. (Hg.), Alfred Heuß – An- sichten seines Lebenswerks, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 1998, S. 115–140.  Von der ,Pax Romana‘ zur ,Pax Americana‘. In: Alfred Herrhausen Gesellschaft (Hg.), Pax Americana, München, Zürich: Piper, 1998, S. 97–122.  Die Euro-Skepsis und die Hilflosigkeit der Politik. In: Jörges, H.-U. (Hg.), Der Kampf um den Euro, Hamburg: Claassen, 1998, S. 238–243.  Die andere Mauer in den Köpfen und Beimischung von Betrug. In: Die Woche, 02. 01. 1998.  Stachel im Fleisch (zum Holocaust Denkmal). In: Tagesspiegel, 23. 01. 1998.  Mahnmeile statt Mahnmale. In: Tagesspiegel, 26. 03. 1998.  Das Jenseits und die soziale Frage. In: Berliner Zeitung, 18./19. 04. 1998.  Kein Machtwort (zum Holocaust Denkmal). In: Tagesspiegel, 19. 06. 1998.  Die Rechtschreibreform wird scheitern. In: Die Welt, 18. 08. 1998.  Bei Machiavelli lernen. In: Die Woche, 04. 09. 1998.  Die Minister ließen sich leimen. In: Der Spiegel, 21. 09. 1998.

Menzel, Randolf (und T. J. Carew, C. J. Shatz) (Hg.): Mechanistic Relationship be- tween Development and Learning, Chichester: John Wiley & Sons Ltd., 1998 (im weiteren: Carew, Menzel & Shatz, Relationship – Development and Learning).  (und T. J. Carew, C. J. Shatz): Points of contact between development and learning. In: Carew, Menzel & Shatz, Relationship – Development and Learning, S. 1–14.  (und R. E. Hudson, J. Bachevalier, A. J. Doupe, M. S. Fanselow, P. K. Kuhl, R. G. M. Morris, J. W. Rudy, L. R. Squire): What does behavior tell us about the 480 Verzeichnisse

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Mewes, Dieter (und N. Reinecke, G. Petritsch, D. Schmitz): Tomographic measure- ment techniques – Visualization of multiphase flows. In: Chem. Eng. Technol., 20 (1998), 1, S. 7–18 .  (und M. Millies): Modellbildung für die zweiphasige Strömung in geordneten Schichtungen und strukturierten Packungen. In: Chem. Ing. Technik, 70 (1998), 8, S. 962–972.  (und M. Creutz): Separation instationär strömender Gemische aus Gas, Flüssigkeit und Feststoffen. In: Chem. Ing. Technik, 79 (1998), 8, S. 987–991.  (und G. Petritsch, N. Reinecke): Visualization techniques in process engineering. In: Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6. Edition, Weinheim: Wiley- VCH, 1998.  (und M. Buchmann): Measurement of the local intensities of segregation with the tomographical dual wavelength photometry. In: Can. J. Chem. Engng., 76 (1998), 3, S. 626–630.  (und T. Loser, Y. Levy, L. Hesselink): Strömungsvisualisierung mit Texturen. In: Chem. Ing.-Technik, 70 (1998), 11, S. 1382–1387  (und A. Wagner): Enlargement of particles by continuos desublimation. In: PAR- TEC-98, Int. Congress for Particle Technology, March 10–12, 1998, Nürnberg, Preprints: Ed. by F. Ebert, Nürnberger Messe (Publ.), S. 364–373. Publikationen der Mitglieder 481

 (und M. Creutz): Dynamic interaction between a pipe and a centrifugal separator with three phase flow. In: Proc. of ICMF ’98, 3rd Int. Conference on Multiphase Flow, June 8–12, 1998, Lyon/France.  (und A. Tokarz, M. Millies): A study of the thermodynamic coupling of transport processes at liquid/liquid-interfaces. In: Proc. of IHTC-98, 11. Int. Heat Transfer Conf., August, 23–28, 1998, Kyongju/Korea.  (und G. Petritsch, D. Schmitz): Influence of the fluid properties on the void- fraction distribution in a bubble column. In: Yiqiaan, X. & Z. Baofen (Hg.), De- velopments of Measuring Techniques for Multiphase Flows, Proc. of 2nd Int. Symp. Measuring Techniques for Multiphase Flows, 30. 8.–1. 9. 1998, Beijing, S. 333–338.  (und M. Buchmann): Experimental investigation of micro- and macromixing with the tomographical absorption spectroscopy. In: IMECHE Conference Transaction 1998-2, Int. Conf. on Optical Methods and Data Processing in Heat and Fluid Flow, 16.–17.April 98, City University, London, Published by Professional Engng. Publ. Ltd. Bury St. Edmunds and London, S. 455–464, C541/015/98.  (und G. Petritsch): Experimental investigation of the flow pattern in a horizontal pipe with a large diameter. In: Proc. of ICMF ’98, 3rd Int. Conference on Multi- phase Flow, June 8–12, 1998, Lyon/France.  (und D. Schmitz, G. Petritsch): Tomographic imaging of the void distribution in bubble columns during blowdown. In: Proc. of ICMF ’98, 3rd Int. Conference on Multiphase Flow, June 8–12, 1998, Lyon/France.  (und M. Buchmann): Untersuchungen von Mikro- und Makromischvorgängen mit der tomographischen Zweiwellenlängentomographie. GVC-Jahrestreffen, Freiburg 1998. In: Chem. Ing. Technik, 70 (1998), 9, S. 1179–1180.  (und A. Wagner): Erzeugen feinster fester Partikel durch Desublimation aus der Gasphase. GVC-Jahrestreffen 1998. In: Chem. Ing. Technik, 70 (1998), 9, S. 1114–1115.  (und M. Creutz): Separation zum Trennen dreiphasiger Strömungen aus Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen. GVC-Jahrestreffen 1998. In: Chem. Ing. Technik, 70 (1998), 9, S. 1067–1068.  Visualisierung räumlicher Temperatur- und Konzentrationsfelder mit Hilfe op- tisch-tomographischer Meßmethoden (Festvortrag). In: Jubiläumsband „40 Jahre Verfahrenstechnik in Merseburg“, Festkolloquium 29./30. 10. 98, Merseburg. Michaeli, Walter (und A. Brunswick): Herstellung medienführender Leitungen durch GIT – Produktorientierte Verfahrensentwicklung. In: Kunststoffe, 88 (1998), 1, S. 34–39.  (und J. Zachert): Fehleranalyse beim Spritzgießen – … mit Hilfe der 3D- Simulation. In: Kunststoffe, 88 (1998), 2, S. 186–188.  (und S. Seibt, O. Pfannschmidt): Verarbeitung resorbierbarer Kunststoffe durch Einsatz der Gasbeladungstechnik. In: Hefte zu „Der Unfallchirurg“, Heft 265. Claes, L. & A. Ignatius (Hg.), Biodegradierbare Implantate und Materialien, Ber- lin, Heidelberg: Springer-Verlag, 1998, S. 37–46. 482 Verzeichnisse

 (und I. Kleba, U. Lehmann, E. Haberstroh): Sandwich-Design – Sandwichele- mente aus Phenolharz/Phenolharz-Schaumstoff. In: Kunststoffe, 88 (1998), 4, S. 532–536.  (und V. Romberg-Forkert): Qualifikation bringt Motivation – Qualifizierungskon- zepte für Produktionsmitarbeiter in Spritzgießbetrieben. In: Kunststoffe, 88 (1998), 5, S. 608–610.  (und N. Kudlik): Frei konfigurierbare Steuerung erhöht Flexibilität beim Spritz- gießen. In: Maschinenmarkt, Würzburg, 104 (1998), 28, S. 30–33.  (und A. Rogalla, A. Spennemann, C. Ziegmann): Mikrostrukturierte Formteile aus Kunststoff gestalten. In: F&M, 106 (1998), 9, S. 642–645.  (und E. Haberstroh): Flüssigsilikon trifft Polyamid – Hochleistungsverbund im Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren. In: Produktion, 15. 10. 98, Nr. 42.  (und A. Rogalla, C. Ziegmann, J. Schulz, W. Okon): Kunststoff in verschiedenen Dimensionen – Werkzeug- und Fügetechnik für Mikrostrukturen. In: Kunststoffe, 88 (1998), 9, S. 1349–1350.  (und O. Schnerr): Guaranteeing 100 % Quality Trough Closed Loop Process Con- trol. In: RTO Meeting Proceedings 9, „Intelligent Processing of High Performance Materials“ Workshop of the RTO Applied Vehicle Technology Panel (AVT), May 13–14, 1998, in Brüssel, Belgium, S. 5-1–5-6.  (und A. Brunswick): Innovation durch Integration – Spritzgegossene Medienlei- tung durch Gasinjektionstechnik (GIT). In: Der Betriebsleiter, 39 (1998), 10, S. 12–14.  (und H. Ehbing, I. Kleba, E. Haberstroh): Multi Component (MC)-RIM – Verfah- renstechnik zur Herstellung von mehrschichtig aufgebauten PUR-Formteilen. In: Kunststoffe, 88 (1998), 10, S. 1843–1848.  (und A. Brunswick, C. Brockmann): One-Shot Manufacturing – Prozeßintegration in der Kunststoffverarbeitung. In: Kunststoffe, 88 (1998), 10, S. 1784–1788.  (und P. Niggemeier, A. Spennemann): Verbesserte Simulation von Schwindung und Verzug. In: Kunststoffberater, 43 (1998), 9, S. 32–37.  (und O. Schnerr, N. Kudlik): Self-adaptive closed-loop cavity pressure control for injection moulding. In: Conference Proceedings, ANTEC ’98 in Atlanta, Georgia, 56 (1998), S. 410–413 (im weiteren: ANTEC ’98).  (und O. Schnerr): Neural networks for quality prediction and closed-loop quality control in automotive industry. In: ANTEC ’98, S. 660–664.  (und J. Berthold): Measurement of rheological properties of thermoset molding compounds. In: ANTEC ’98, S. 737–741.  (und E. Henze): Simulation of the dynamic operating behavior of RIM-plants. In: ANTEC ’98, S. 742–746.  (und E. Henze): On-line prediction of molded part properties in RIM-processing by control of cavity pressure. In: ANTEC ’98, S. 763–767.  (und O. Pfannschmidt): Determination of the solubility and diffusivity of gases in polymers by using a high-pressure magnet-suspension-balance. In: ANTEC ’98, S. 1918–1921. Publikationen der Mitglieder 483

 (und V. Romberg-Forkert): Qualification of production personnel in injection moulding companies. In ANTEC ’98, S. 3228–3231.  (und A. Rogalla, C. Ziegmann, H. Klein): Montage hybrider Mikrosysteme. In: VDI-Z, 140 (1998), 1/2, S. 50–52.  (und A. Rogalla, A. Spennemann): Mikrosystemtechnik: Neue Perspektiven durch Abformung polymerer Werkstoffe. Tagungshandbuch zur „Werkstoffwoche ’98“, 12.–15. 10. 1998 in München.  (und A. Rogalla, A. Spennemann): Process analysis of the injection moulding of microstructures. In: Tagungshandbuch zur „Micro System Technologies 98“, 01.– 03. 12. 1998 in Potsdam, S. 331–336.  (und M. Langen, F. Lindner, A. Spennemann): Rapid Tooling – Wie seriennah sind spritzgegossene Prototypen?. In: Tagungshandbuch zum „Forum für innovative Produktentwicklung“, 14.–15. 05. 1998 auf Schloß Elmau (Bayern), S. 1–8.  (und A. Spennemann, A. Rogalla): Spritzgießen von Mikrostrukturen. In: Techni- sche Rundschau, (1998), 11, S. 16.  (und G. Schmidt): Steigerung der Kühlwirkung von Blasformwerkzeugen mittels erhöhter Blasdrücke. In: Tagungsumdruck zur Fachtagung „Blasformen techni- scher Teile“ des Süddeutschen Kunststoff-Zentrums (SKZ), 06.–07. 05. 1998 in Würzburg, S. M-1–M-18.  (und J. Hennes): Mischteile schnell und genau auslegen – Berechnungen mit Hilfe der Netzwerktheorie. In: Kunststoffe, 88 (1998), 6, S. 820–822.  (und U. Lang): Development of a mathematical model for the calculation of the pressure drop in extrusion dies. In: Journal of Reinforced and Composites, 17 (1998), 12, S. 1110–1118.  (und D. Kropp, T. Herrmann, O. Schröder): Foam extrusion of thermoplastic elas- tomers using CO2 as blowing agent. In: Journal of Cellular Plastics, 34 (1998), 4, S. 304–311.  (und F. van Lück): Reinigung stark verschmutzter Kunststoffschmelzen – Modifi- zierte Zentrifuge/Förderung durch BMBF. In: KPZ, 15, 10. 08. 1998, S. 9–10.  (und F. Ohlendorf, J. Hauck): Blasfolienextrusion: Leistungssteigerung durch Kühlluftanalyse. In: Papier+Kunststoff-Verarbeitung, 33 (1998), 11, S. 74–77.  (und F. van Lück, P. Schwarz): Recycling von Kunststoffen. In: Verpackungs- Rundschau, 49 (1998), 9, S. 55–56.  (und C. Detrois, G. Schmidt, J. Wolf): Materialverhalten und Produktqualität beim Blas- und Thermoformen. In: Verpackungs-Rundschau, 49 (1998), 9, S. 57–58.  (und J. Hauck): Investigation into the cooling characteristics of blown film extru- sion lines. In: ANTEC ’98, S. 123–127.  (und T. Wolff): Modeling of the thermal homogenising effect of cross-hole mixing element for single stage extrusion. In: ANTEC ’98, S. 237–239.  (und G. Schmidt): High pressure blow molding, an innovative way for decreasing cooling time. In ANTEC ’98, S. 770–773.  (und J. Philipps): Quality assurance in extrusion: defect detection on profiles by means of digital image processing. In: ANTEC ’98, S. 2596–2599. 484 Verzeichnisse

 (und K. Breyer): Feedstock recycling of polymethyl methacrylate (PMMA) by de- polymerising in a reactive extrusion process. In: ANTEC ’98, S. 2942–2945.  (und W. Eversheim, H. Höcker, F. Klocke, H.-G. Reimerdes, H. Wallentowitz, B. Wulfhorst, F. Goetz, G. Grun, R. Hinstersteiner, K.-U. Moll, M. Münker, W. Pelzer, C. Würtz): Produktionstechnik für Bauteile aus nichtmetallischen Fa- serverbundwerkstoffen, Teil 3: Reparatur von Faserverbund-Strukturen. In: Inge- nieur-Werkstoffe, 7 (1998), 1, S. 46–49.  (und J. Blaurock): Endlosfaserverstärkte Thermoplastprofile – Übersicht über den Stand der Technik bei der Thermoplastpultrusion. In: Kunststoffe, 88 (1998), 5, S. 685–688.  (und T. Krusche, T. Wassenberg): Belastungsüberwachung von GFK-Bauteilen mittels Kohlenstoffasersensoren. In: GAK (Gummi, Fasern, Kunststoffe), 51 (1998), 10, S. 846–849.  (und J. Kopp): Einführung in die Auslegung und Dimensionierung von Bauteilen aus Faserkunststoffverbunden. In: Kunststoff+Kautschuk Produkte, Jahresbuch der Verarbeiter, Hoppenstedt Verlag, 1998, S. 247–253.  (und J. Kopp): More efficient composite component design using action-plane re- lated IFF strength criteria. In: Conference Proceedings, 43rd International SAMPE Symposium in Anaheim, USA, May 31–june 4, 1998, S. 1214–1228 (im weiteren: 43rd International SAMPE Symposium).  (und C. Pohl): Automated diaphragm-forming-line for the processing of thermo- plastic composites with reduced cycle time. In: 43rd International SAMPE Sympo- sium, S. 1980–1991.  (und W. Korte): Die Zeit entscheidet – Entwicklung und Trends bei der Konstruk- tion von Kunststoff-Produkten. In: Der Konstrukteur, (1998), 6, S. 14–16.  (und K. Schlesinger, J. Streit): Schwachstellen mit Folgen. In: Plastverarbeiter, 49 (1998), 11, S. 102–106.  (und M. Münker, R. Holtmann): Improvement of the fiber/matrix-adhesion of na- tural fiber reinforced polymers. In: 43rd International SAMPE Symposium, S. 2123–2133.  (und M. Münker, K.-U. Moll, B. Wulfhorst, A. Nick, F.-J. Wortmann, H. Höcker): Investigations on the repair of fiber reinforced thermosets. In: 43rd International SAMPE Symposium, S. 347–357.  (und K. Schlesinger): Computer-aided list of requirements for the development of plastics parts. In: ANTEC ’98, S. 2960–2963.  (und I. Fonteiner, M. Stollenwerk): New concepts for homogeneous coating of lar- ge substrates by microwave-assisted plasma polymerization. In: ANTEC ’98, S. 1734–1738.  (und K. Schlesinger): Computer-aided list of requirements for the development of plastic parts. In: ANTEC ’98, S. 2960–2963.  (und M. Giersbeck): Plastics-oriented feature technology for the design of snap-fit joints. In: ANTEC ’98, S. 3063–3067. Publikationen der Mitglieder 485

 (und R. Dahlmann, I. Fonteiner, H. Zell): Innenbeschichtung von Kunststoffhohl- körpern. Umdruck zum VDI-Seminar „Plasmapolymerisation – Eine Dünn- schichttechnik in der industriellen Anwendung“, 18.–19. 05. 1998 in München.  (und M. Giersbeck): Entwicklung eines Berechnungsmoduls für parametrisierte Schnappverbindungsgeometrien. In: Tagungshandbuch zum 2. Workshop Kon- struktionstechnik: Innovation-Konstruktion-Berechnung, 24.–25. 09. 1998 in Kühlungsborn, S. 361–370.  (und I. Fonteiner, R. Dahlmann): Großflächige Beschichtungen mit der mikrowel- lenangeregten Plasmapolymerisation. In: Vakuum in Forschung und Praxis, 10 (1998), 2, S. 141–144.  (Hg.) (und M. Langen): Einsatz des Rapid Prototyping und Rapid Tooling im Rahmen eines Simultaneous Engineering in der Spritzgießverarbeitung. IKV– Be- richte aus der Kunststoffverarbeitung, 1. Auflage, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 216 S.  (Hg.) (und T. Krusche): Imprägnierung textiler Verstärkungsmaterialien im Infusi- onsverfahren zur Herstellung von Faserverbundkunststoff-Bauteilen. IKV-Berichte aus der Kunststoffverarbeitung, 1. Auflage, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 152 S.  (Hg.) (und N. Kudlik): Reproduzierbarkeit des Kunststoffspritzgießprozesses. IKV-Berichte aus der Kunststoffverarbeitung, 1. Auflage, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 168 S.  (Hg.) (und H. P. Zell): Mikrowellenplasmapolymerisation: Charakterisierung von Permeationssperrschichten und Untersuchungen zur Schichtabscheidung in Kunst- stoffflaschen und -rohren. IKV-Berichte aus der Kunststoffverarbeitung, 1. Aufla- ge, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 184 S.  (Hg.) (und F. Ehrig): Rechnergestützte Werkzeugauslegung für Gummi-Metall- und Injection-Transfer-Moulding-Formteile. IKV-Berichte aus der Kunststoffver- arbeitung, 1. Auflage, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 168 S.  (Hg.) (und A. Rogalla): Analyse des Spritzgießens mikrostrukturierter Bauteile aus Thermoplasten. IKV-Berichte aus der Kunststoffverarbeitung, 1. Auflage, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 168 S.  (Hg.) (und G. L. Aengenheyster): Gestaltung und Dimensionierung von Verbund- konstruktionen mit Thermoplast- und Elastomerkomponenten. IKV-Berichte aus der Kunststoffverarbeitung, 1. Auflage, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 248 S.  (Hg.) (und J. Zachert): Analyse und Simulation dreidimensionaler Strömungsvor- gänge beim Spritzgießen. IKV-Berichte aus der Kunststoffverarbeitung, 1. Aufla- ge, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 169 S.  (Hg.) (und S. Reimann): Entgasung von Polymeren auf gleichlaufenden, dicht- kämmenden Doppelschneckenextrudern am Beispiel von Polystyrol, 1. Auflage, Aachen: Verlag Mainz, 1998, 162 S.  (und H. Greif, L. Wolters, F.-J. Vossebürger): Technologie der Kunststoffe, Carl Hanser Verlag (Hg.), 2. überarbeitete Auflage, 1998. Mittelstraß, Jürgen: Das Undenkbare denken. Über den Umgang mit dem Undenkba- ren und Unvorstellbaren in der Wissenschaft, Konstanz: Universitätsverlag Kon- stanz GmbH, 1998 (Konstanzer Universitätsreden 197), 31 S. 486 Verzeichnisse

 Die Häuser des Wissens. Wissenschaftstheoretische Studien, Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag, 1998 (suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1390), 254 S.  Ökologie und Ethik. Zur philosophischen Verbindung zweier Leitbilder. In: Stein- mann, H. & G. R. Wagner (Hg.), Umwelt und Wirtschaftsethik, Stuttgart: Schäf- fer-Poeschel Verlag, 1998, S. 19–32.  Finden und Erfinden. Über wissenschaftliche und technische Grundlagen einer Le- onardo-Welt. In: Halfmann, J. (Hg.), Technische Zivilisation. Zur Aktualität der Technikreflexion in der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung, Opladen: Leske + Budrich, 1998, S. 15–30.  Forschung und Lehre – das Ideal Humboldts heute. In: Aus Politik und Zeitge- schichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament B 15/98 (3. April 1998), S. 3–11.  Information oder Wissen – Vollzieht sich ein Paradigmenwechsel? In: Physikali- sche Blätter, 54 (1998), 5, S. 445–447 und in: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (Hg.), Zukunft Deutschlands in der Wissensgesellschaft. Kongreß 16. Februar 1998 in Bonn, Bonn: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, 1998, S. 11–16.  Utopie Wissenschaft. In: Katz, H. & O. Schoell (Hg.), Politische Utopien, Göttin- gen: Cuvillier Verlag, 1998, S. 46–63, 97–98.  Brauchen wir einen neuen Bildungsbegriff?, Köln: Karl Rahner Akademie, 1998, 18 S.  Wie universal muß eine Universität sein? In: Borsche, T. u. a. (Hg.), Begriff und Wirklichkeit der kleinen Universität. Positionen und Reflexionen. Ein Kolloquium des Instituts für Philosophie der Universität Hildesheim, Hildesheim: Universitäts- bibliothek Hildesheim, 1998 (Hildesheimer Universitätsschriften 2), S. 71–86.  Die Geisteswissenschaften und die kulturelle Form der Welt. In: Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (Hg.), Zukunft der Geisteswis- senschaften. Herbsttagung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozi- alwissenschaften gemeinsam mit dem Schweizerischen Wissenschaftsrat, Bern: Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, 1998, S. 27–37.  Bildung heute. In: politicum. Josef Krainer-Haus-Schriften, 18 (1998), 79, S. 16–19.  Ein Prinzip faßt Fuß. In: GAIA. Ecological Perspectives in Science, Humanities, and Economics, 7 (1998), 1, S. 1–2 (Editorial).  Nachruf auf Carl Gustav Hempel. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wis- senschaften, Jahrbuch 1997, Berlin: Akademie Verlag, 1998, S. 68–70.  Freiheit und Verantwortung. Der Bürger in der zivilen Gesellschaft. In: Sauber- zweig, D. & W. Laidenberger (Hg.), Stadt der Zukunft – Zukunft der Stadt, Baden- Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 1998, S. 131–139.  Das philosophische Kreuz mit dem Bewußtsein. In: Stamm, M. (Hg.), Philosophie in synthetischer Absicht – Synthesis in Mind, Stuttgart: Klett-Cotta, 1998, S. 21–35.  Forschung und Lehre – oder die Modernität Humboldts und die Chancen einer Re- form in den Ost-Universitäten. In: Söllner, A. & R. Walkenhaus (Hg.), Ostprofile. Universitätsentwicklungen in den neuen Bundesländern, Opladen, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1998, S. 40–56. Publikationen der Mitglieder 487

 15 Truths about the Future of Universities. In: Dormandy, J. A. & J. Mittelstraß (Hg.), The Future Role of the Universities in the Scientific and Academic System, Berlin: Ernst Schering Research Foundation, 1998, S. 10–13.

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 Die Selbstauslegung der Gesellschaft und der sozio-politische Wandel. Vorstellun- gen über die Handlungsmächtigkeit politischer Theorie. In: Kaelble, H. & J. Schriewer, Diskurse und Entwicklungspfade. Der Gesellschaftsvergleich in den Geschichts- und Sozialwissenschaften, Frankfurt a.M./New York: Campus Verlag, 1998, S. 291–324.  Randständige Identität. Europa auf der Suche nach sich selbst. In: Hoffmann, H. & D. Kramer (Hg.), Europa – Kontinent im Abseits?, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1998, S. 54–70.  Das Buch hat die Welt verändert – vermag es sie heute nur noch zu interpretieren? In: Bertelsmann-Briefe, Heft 139, Frühling/Sommer 1998, S. 50–51.  Europäische Natiogenesen im Vergleich. In: Zeitschrift für historische Forschung, 25 (1998), 3, S. 383–387.  Civil Society and Civic Virtue. Do Democratically Constituted Communities Re- quire a Socio-moral Foundation? In: International Review of Sociology, Bd. 8 (1998), 3, S. 425–438.  Antifaschismus und antifaschistischer Widerstand als politischer Gründungsmy- thos der DDR. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, B 45/98, S. 16–29. Neidhardt, Friedhelm (und D. Rucht, R. Koopmans) (Hg.): Acts of Dissent: New De- velopments in the Study of Protest, Berlin: Sigma, 1998 (im weiteren: Koopmans, Neidhardt & Rucht, Acts of Dissent …).  (und R. Koopmans, D. Rucht): Protest as a Subject of Empirical Research. Intro- duction. In: Koopmans, Neidhardt & Rucht, Acts of Dissent …, S. 7–33.  (und D. Rucht):, Methodological Issues in Collecting Protest Event Data: Units of Analysis, Sources and Sampling, Coding Problems. In: Koopmans, Neidhardt & Rucht, Acts of Dissent …, S. 65–90.  (und J. Gerhards, D. Rucht): Zwischen Palaver und Diskurs. Strukturen öffentli- cher Meinungsbildung am Beispiel der deutschen Diskussion zur Abtreibung, Opladen: Westdeutscher Verlag, 1998.  (und K. M. Bolte) (Hg.): Soziologie als Beruf. Erinnerungen westdeutscher Hoch- schulprofessoren der Nachkriegszeit, Sonderband 11 der „Sozialen Welt“, Baden- Baden, 1998.  (und H. Bude): Die Professionalisierung der deutschen Nachkriegssoziologie. Nachwort. In: Bolte, K. M. & F. Neidhardt (Hg.), Soziologie als Beruf. Erinnerun- gen westdeutscher Hochschulprofessoren der Nachkriegszeit, Sonderband 11 der „Sozialen Welt“, Baden-Baden, 1998, S. 405–418.  Artikel „Öffentlichkeit“. In: Schäfers, B. & W. Zapf (Hg.), Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, Opladen, 1998, S. 487–495.  Fragen an eine prosperierende Demoskopie. Vorwort in: Simone Wack. Die Bran- chenstruktur der Markt- und Meinungsforschung in der Bundesrepublik Deutsch- land von 1986 bis 1996. Berlin, WZB-Paper, FS III 98–103.  (und H. K. Anheier): The Nazi Party and Its Capital: An Analysis of the NSDAP Membership in Munich, 1925–1930. In: American Behavioral Scientist (ABS), 41 (Juni/July 1998), 9, S. 1219–1236. 490 Verzeichnisse

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Stand: Dezember 1998

Bundesrepublik Deutschland

Berlin. Bibliothek und Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft Deutsches Forschungsnetz, DFN Verein Freie Universität, Universitätsbibliothek Geheimes Staatsarchiv, Preußischer Kulturbesitz Hahn-Meitner-Institut, Zentralbibliothek Humboldt-Universität, Universitätsbibliothek Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz Technische Universität, Universitätsbibliothek Wissenschaftskolleg, Bibliothek Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung Beuron. Erzabtei, Bibliothek Bielefeld. Universität, Bibliothek Bonn. Alexander von Humboldt-Stiftung Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bibliotheksreferat Deutscher Bundestag, Bibliothek Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren Studienstiftung des deutschen Volkes Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz Braunschweig. Technische Universität, Bibliothek Bremen. Staats- und Universitätsbibliothek Cottbus. Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Universitäts- bibliothek Darmstadt. Hessische Landes- und Hochschulbibliothek Schriftentausch 523

Dresden. Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Düsseldorf. Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Bibliothek Erfurt. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt Essen. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft Frankfurt/M. Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft Frankfurt/O. Europa Universität Viadrina, Bibliothek Göttingen. Akademie der Wissenschaften, Bibliothek Halle. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Bibliothek Hamburg. Joachim Jungius Gesellschaft der Wissenschaften e.V. Hannover. Niedersächsische Landesbibliothek Universitätsbibliothek und Techn. Informationsbibliothek Heidelberg. Universitätsbibliothek Jülich. Forschungszentrum, Zentralbibliothek Köln. Wissenschaftsrat, Geschäftsstelle Leipzig. Sächsische Akademie der Wissenschaften, Bibliothek Mainz. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Bibliothek München. Bayerische Akademie der Wissenschaften, Bibliothek Deutsches Museum, Bibliothek Fraunhofer-Gesellschaft Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften Osnabrück. Universität Osnabrück, Bibliothek Potsdam. Universitätsbibliothek Sankt Augustin. GMD-Forschungszentrum Informationstechnik GmbH Sindelfingen. Gesellschaft für Verantwortung in der Wissenschaft e.V. Stuttgart. Akademie für Technikfolgenabschätzung

Argentinien

Buenos Aires. Academia Nacional de Ciencias Exactas, Fisicas y Naturales Sociedad Cientifica Argentina, Biblioteca Cordoba. Academia Nacional de Ciencias, Biblioteca

Armenien

Jerewan (Erevan). Akademija Nauk, Biblioteka 524 Verzeichnisse

Aserbaidschan

Baku. Akademija Nauk Azerbajdxana, Biblioteka

Australien

Adelaide. Royal Society of South Australia Armidale. Royal Society of New South Wales, Dixson Library Canberra. Australian Academy of Science South Brisbane. Royal Society of Queensland

Belgien

Brüssel. Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique Koninklijke Academie voor Wetenschapen, Letteren en Schone Kunsten van België Nationaal Fonds voor Wetenschappelijk Onderzoek Liège. Société Royale des Sciences de Liège. Institut de Mathématique de 1’Université Namur. Société Scientifique de Bruxelles

Bolivien

La Paz. Academia Nacional de Ciencias de Bolivia

Bosnien-Herzegowina

Sarajevo. Akademija Nauka i Umjetnosti Bosne i Hercegovine, Biblioteka (Tausch ruht)

Brasilien

Rio de Janeiro. Academia Brasileira de Ciencias, Biblioteca Schriftentausch 525

Bulgarien

Sofia. Balgarska Akademija na Naukite, Biblioteka

Canada

Ottawa. Social Sciences and Humanities Research Council of Canada

China

Taipei. Taiwan. National Science Council

Dänemark

Kopenhagen. Kongelige Danske Videnskabernes Selskab

Estland

Tallinn. Estnische Akademie der Wissenschaften, Bibliothek

Finnland

Helsinki. Academia Scientiarum Fennica Finnische Akademie der Technischen Wissenschaften Societas Scientiarum Fennica

Frankreich

Dijon. Académie des Sciences Arts et Belles-Lettres Paris. Institut de France, Académie des Inscriptions et Belles-Lettres Institut de France, Académie des Sciences Institut de France, Académie des Sciences Morales et Politiques Strasbourg. European Science Foundation 526 Verzeichnisse

Georgien

Tiflis (Tbilisi). Georgische Akademie der Wissenschaften, Bibliothek

Griechenland

Athen. Akadimia Athinon

Großbritannien

Cambridge. Cambridge Philosophical Society, Library Edinburgh. The Royal Society of Edinburgh, Library London. Academia Europaea Royal Society of London Swindon. Economic and Social Research Council Engineering and Physical Science Research Council

Indien

Allahabad. National Academy of Sciences, Library Bangalore. Indian Academy of Sciences, Library Indian Institute of Science, Library New Delhi. Indian National Sciences Academy, Library

Irland

Dublin. Royal Irish Academy

Israel

Jerusalem. The Israel Academy of Sciences and Humanities

Italien

Citta del Vaticano. Pontificia Academia Scientiarum Firenze. Accademia Toscana di Scienze e Lettere „La Colombaria“ Schriftentausch 527

Milano. Accademia di Scienze e Lettere, Istituto Lombardo, Biblioteca Modena. Accademia Nazionale di Scienze Lettere e Arti Napoli. Società Nazionale di Scienze Lettere ed Arti di Napoli, Biblioteca Padova. Accademia Patavina di Scienze Lettere ed Arti Roma. Accademia Nazionale dei Lincei, Biblioteca Accademia Nazionale delle Scienze detta dei XL, Biblioteca Torino. Accademia delle Scienze di Torino

Japan

Tokyo. The Japan Academy

Jordanien

Amman. Islamic Academy of Sciences

Kasachstan

Alma-Ata. Akademija Nauk Kazachskoj, Biblioteka

Kirgisien

Frunze. Akademija Nauk Kirgizkoj, Biblioteca (Tausch ruht)

Kolumbien

Bogota. Academia Colombiana de Ciencias Exactas, Fisicas y Naturales, Bi- blioteca

Korea D.P.R.

Pyongyang. Library of the Academy of Sciences

Kroatien

Zagreb. Croatian Academy of Sciences and Arts 528 Verzeichnisse

Lettland

Riga. Latvian Academic Library

Litauen

Wilna (Vilnius). Lietuvos Mokslu Akademijos, Biblioteka

Mazedonien

Skopje. Makedonska Akademija na Naukite i Umetnostite, Biblioteka

Mexico

Mexico. Academia Nacional de Ciencias

Moldawien

Chišinau (Kišinev). Biblioteca Academiei de Stiinte

Namibia

Windhoek. Namibian Scientific Society

Neuseeland

Wellington. The Royal Society of New Zealand, Library

Niederlande

Amsterdam. Nederlands Instituut voor Wetenschappelijke Informaticdiensten Den Haag (’s-Gravenhage). Nederlandse Organisatie voor Wetenschappelijk Onderzoek Royal Library Ljouwert. Fryske Akademy, Bibliotheek Schriftentausch 529

Norwegen

Oslo. Universitet i Oslo, Biblioteket

Österreich

Graz. Universitätsbibliothek Salzburg. Academia Scientiarum et Artium Europaea Seibersdorf. Österreichisches Forschungszentrum Wien. Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst Österreichische Akademie der Wissenschaften, Bibliothek Österreichische Forschungsgemeinschaft Österreichische Gesellschaft für Geschichte der Naturwissenschaften

Pakistan

Islamabad. Pakistan Academy of Sciences

Polen

Krakau. Polska Akademia Nauk, Oddzial Lodz. Biblioteka Uniwersytecka Warschau (Warszawa). Polska Akademia Nauk Biblioteka

Rumänien

Bukarest (Bucuresti). Academia Romana, Biblioteca

Rußland

Moskau (Moskva). Rossijskaja Akademija Nauk, Biblioteka po Estestvennym Naukam Rossijskaja Akademija Nauk, Institut NauÁnoj Informacii po ObšÁest- vennym Naukam (INION) 530 Verzeichnisse

Novosibirsk. Akademija Nauk, Sibirskoe Otdelenie, Gosudarstvennaja Pu- bliÁnaja NauÁno-TechniÁeskaja Biblioteka St. Petersburg. Akademija Nauk, Biblioteka

Schweden

Göteborg, Göteborgs Kungl. Vetenskaps-och Vitterhets-Samhälle Stockholm. Naturvetenskapliga forskningsradet Informationsavdelningen Stockholm University Library with the Library of the Academy of Scien- ces Vitterhetsakademiens Bibliotek Uppsala. Uppsala Universitetsbiblioteket

Schweiz

Basel. Naturforschende Gesellschaft in Basel Bern. Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften Schweizerische Akademie der Naturwissenschaften Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen For- schung Schweizerischer Wissenschaftsrat Stadt- und Universitätsbibliothek Genf (Genève). Bibliothèque Publique et Universitaire Lausanne. Société Vaudoise des Sciences Naturelles Neuchâtel. Société Neuchâteloise des Sciences Naturelles Zürich. Gesellschaft Schweizer Forschungsinformation, CH-Forschung Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften

Serbien

Belgrad (Beograd). Srpska Akademija Nauka i Umetnosti, Biblioteka

Slowakei

Bratislava. Slovenska Akademia Vied Schriftentausch 531

Slowenien

Ljubljana. Slovenske Akademije Znanosti in Umetnosti, Biblioteka

Spanien

Madrid. Centro de Estudios Historicos, Biblioteka Real Academia de Ciencias Exactas Fisicas y Naturales, Biblioteca Zaragoza. Academia de Ciencias Exactas Fisico-Quimicas y Naturales

Südafrika

Cape Town. Royal Society of South Africa Pretoria. Council for Scientific and Industrial Research South African Academy of Sciences and Arts

Tadschikistan

Dušanbe. Akademija Nauk, Biblioteka

Tschechien

Prag (Praha). ¡eske Akademie Ved, Biblioteka

Turkmenien

Aschabad. Akademija Nauk Turkmenskoj, Biblioteka

Ukraine

Kiew (Kiev). Akademija Nauk, Biblioteka im. V. I. Vernadskogo

Ungarn

Budapest. Magyar Tudomanyos Akadémia Könyvtára

Usbekistan

Taschkent (Taškent). Akademija Nauk Respubliki Uzbekistana, Biblioteka 532 Verzeichnisse

Venezuela

Caracas. Academia de Ciencias Fisicas Matematicas y Naturales Academia Nacional de la Historia Interciencia

Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Ames. Iowa State University of Sciences and Technology, Library Ann Arbor. University of Michigan, University Library Baltimore. Johns Hopkins University, Milton S. Eisenhover Library Baton Rouge. Louisiana State University, Troy H. Middleton Library Berkeley. University of California, General Library Columbia. South Carolina Academy of Science Columbus. Ohio State University Library Indianapolis. Indiana Academy of Science, Library Kansas City. American Academy of Arts and Sciences, Linda Hall Library Lawrence. University of Kansas Library Los Angeles. University of California, University Research Library Southern California Academy of Sciences Madison. Wisconsin Academy of Sciences, Memorial Library Minneapolis. University of Minnesota, Library New Haven. Yale University Library New York. The American Council of Learned Societies Philadelphia. American Philosophical Society, Library San Francisco. California Academy of Science, Library Washington. Library of Congress National Academy of Sciences, National Research Council Smithsonian Institution, Libraries

Vietnam

Hanoi. Bibliotheque Centrale des Sciences et des Techniques

Weißrußland (Belarus)

Minsk. Akademija Nauk Belarusi, Biblioteka Abbildungsverzeichnis

Aleida Assmann: Endrick Lerch Ascona Wolfgang Beitz: Inge Kundel-Saro, Berlin Hermann Danuser: Karl Hofer, Richterswil Lorraine Jenifer Daston: Ingrid von Kruse, Wuppertal Carl Friedrich Gethmann: Matthias Löcker, Oberhausen Hans Joas: Photohaus Leppin, Berlin Reinhard Kurth: Uwe Arens, Berlin Reinhard Lipowsky: Foto-Studio Wallenberg, Berlin Hans Mayer: Alexander Beck, Frankfurt/Main Norbert Miller: Renate von Mangoldt, Berlin Salvatore Settis: Marianne Fleitmann, Berlin Wolfgang Streeck: Jürgen Seidel, Köln Ernst-Ludwig Winnacker: Fotostudio Querbach, Wesseling/Köln Die nicht genannten Abbildungen wurden von den ordentlichen und außeror- dentlichen Mitgliedern zur Verfügung gestellt bzw. befinden sich im Besitz der BBAW. 534 Verzeichnisse

S. 534 VAKAT Namenverzeichnis

Abel, T. 87 Arndt, Andreas 122, 369 Abend, G. 56 Arnheiter, H. 100 Abgarian 316 Arnim, Bettina (Anna Elisabeth) von, geb. Abrams, T. W. 86 Brentano 300 Achenberger, M. 235 Ash, Mitchell 108 Adam, Konrad 73 Assmann, Aleida 15, 44f. Adelt, M. 56 Assmann, Jan 44, 45 Ahrens, B. 235 Atencia Páez, Rafael 317 Aischylos 181 Augustus 321 Akesson, S. 243 Alberini, C. 87 Bachmann, Ingeborg 42, 143 Albring, Werner 40, 181 Bachmann, M. F. 100 Alexis, Willibald 409 Backes, G. M. 220, 227 Alföldy, Géza 111, 112, 317, 318 Bagaturija, Georgij 352 Allmendinger, J. 302 Baier, M. 68, 69 Almeida, L. 246 Bailey, C. H. 87 Al-Shamery, K. 55 Bajric, J. 247 Altrichter, Helmut 375 Balda, R. 247 Aman, Cornelia 331 Balderrama, N. 246 Ambrosius, D. 69 Baltes, Margret M. 214, 216, 219, 224, Andersson, S. 55 225, 226, 227, 228, 229, 230, 231, 233, Andraschke, P. 52 237, 238, 241, 242 Andreae, B. 93 Baltes, Paul B. 21, 105, 106, 174, 197, 199, Aouad, M. 313 201, 202, 207, 208, 209, 214, 216, 218, Archer, S. 248 219, 224, 225, 226, 227, 228, 229, 230, Arendes, Cord 281 231, 232, 233, 235, 236, 239, 241, 242 Arendes, D. 64 Bannert, N. 69 Arendt, T. 229 Bär, T. 215, 234, 235 Aristoteles 352 Barker, H. A. 81 536 Namenverzeichnis

Barner, Wilfried 116 Bliss, T. V. M. 85 Barnes 217 Bloch, Ernst 42 Barnow, S. 235, 239 Bochow, Michael 61 Barrette, J. 95, 96 Böck, Dorothea 344 Bartsch, D. 87 Boeckh, August 408 Battegay, M. 100 Boehm, Laetitia 108 Bauer, Heinz 67 Boekels, Joachim 372 Bauer, M. 232 Boenke, Michaela 355 Bauer, Robert 158 Boller, F. 224 Bäumer, M. 55 Boller, K. 69 Baumgart, Claus 353 Bollinger, Andrea 371 Beck, Eva 116 Bonaparte, Napoleon siehe Napoleon Beck, H. 93 Bondì, S. F. 92 Beckendorf, M. 55 Bonilla, J. 68 Becker, Bodo 118 Böning, Holger 341 Becker, M. 240 Böning, Monika 114, 330, 332 Beckmann, G. 79 Boockmann, Hartmut 114, 115, 325, 332f., Behrend, Friedrich 408 334 Behrens, Beate 355 Borchelt, Markus 201, 207, 214, 225, 228, Beitz, Wolfgang 37, 101–104, 179 230, 231, 235, 237, 238, 241, 242 Bengtson, V. L. 225, 228 Borchers, C. 229, 241 Bens, Oliver 107, 275 Born, Max 383 Bentzinger, Rudolf 117, 337, 338, 339, 340 Bornstein, M. H. 230 Bergmeier, Monika 107 Börsch-Supan, Axel 21, 46f. Berkman, Lisa 207 Bosch, V. 243 Berlekamp, Brigitte 118 Böttiger, Karl August 343 Bertram, J. 334 Brachmann, Botho 401 Berzelius, Jöns Jacob 192 Bradbury, G. 334 Bethge, Heinz 15 Brady, Thomas A. 153 Beyme, Klaus von 21 Brand, Thomas 343 Beyrodt, W. 49 Brandt, R. 245 Biber, Hanno 109 Brandtstädter, J. 226, 229 Bielka, Siegfried Heinz 31, 105, 108, 124 Brant, L. J. 211, 212 Biermann, Kurt-R. 361 Braun, W. 336 Bierwisch, Manfred 11, 16, 105, 106, 108, Braun-Munzinger, P. 95, 96 109, 115, 116, 123, 161f., 169, 172, 190, Brecht, Bertolt 42, 132, 143 335, 371 Bredekamp, Horst 16, 93, 401, 423 Binninger, D. 68 Brena, B. 55 Birkhofer, A. 213, 235, 238 Brendel, O. 92 Birus, Hendrik 122 Bresciani, Edda 92 Bischoff, U. 49 Brinley Jr., F. J. 86 Bittrich, P. 275 Broch, Hermann 42, 143 Blazer, Dan 207 Brockhoff, Klaus 22, 176 Blázquez, José Maria 319 Broers, Th. J. A. 338 Namenverzeichnis 537

Broutschek, Petra 420 Collatz, Christian-Friedrich 112, 315, 334 Brown, G. E. 95 Concannon, P. 79 Bruch, Rüdiger vom 108 Cook, James 342 Brühwiler, P. A. 55 Cooper, S. 100 Bschor, T. 231 Cornelius 101, 102 Buchner, A. 244 Cosentino, S. 323 Büchner, Georg 41 Craik, F. 230 Buck, Th. 337 Cramer, Claudia 318 Bukov, Aleksej 220, 221f., 231, 239 Cramon, D. Yves von 244, 245 Bungart, R. 275 Crouch, C. 80 Buonocore, Marco 318, 319 Crowther, I. Ch. V. 310, 311 Burdick, Charles 148 ¡urbanov, Lev 352 Burkert, Walter 16, 111, 181, 192, 313 Burkhardt, Adelheid 113 Dafni, A. 244, 246 Bürki, K. 100 Dahlhaus, Carl 89 Burmester, Gerd Rüdiger 31 Dahnke, Hans-Dietrich 337, 373 Busch, Werner 16, 48f. Dämpfert, Elke 375 Danton, Georges Jacques 143 Caldelli, Maria Letizia 318 Danuser, Hermann 16, 50–52 Callahan, G. N. 100 Darwin, Charles 253 Camardo, J. S. 86 Daston, Lorraine Jenifer 16, 53f., 105, 108, Cancik, H. 314 109, 110, 120, 293 Cappus, D. 55 Davies, N. B. 248 Carew, T. J. 86 Decker, K. 59 Carstensen, L. L. 227 Defoe, Daniel 88 Casadio, A. 87 Delius, J. 228, 240, 242 Casanova, Giacomo Girolamo Chevalier de Demir, N. 358 Seingalt 135 Dennert, G. 100 Caspar, Rosemarie 121, 364 Diamond, Jared M. 189 Castellucci, V. F. 86, 87 Dieckmann, Walther 115 Cavar, Damir 106 Diefenbacher, A. 229 Celsius, Anders 133 Diels, Hermann 192 Cerosaletti, K. M. 79 Diepgen, Eberhard 176 Chambers, J. 100 Diers, Michael 93 Charlier, Robert 116 Dietz, Rainer 31 Chen, M. 87 Digweed, M. 79 Chmel, Joseph 329 Dihle, Albrecht 111, 112 Choiffi, Laura 318 Dillmann, B. 55 Christen, Y. 224 DiPaolo, C. 100 Chrzanowska, K. H. 79 Döbereiner, H. G. 71 Cichutek, K. 69 Dodds, A. 232 Ciosto, C. 69 Doerfler, W. 81 Cirillo, L. 98 Doering, A. 243 Clemens, W. 220, 227 Doherty, P. C. 100 538 Namenverzeichnis

Dohnicht, Marcus 12, 113, 168f. Erb, Andreas 345 Donhauser, Karin 115 Erdmann, Volker A. 32, 149–151 Dörken, Bernd 32 Erhardt, Manfred 130 Dorries, A. 78 Ertl, Gerhard 26, 192 Drachenberg, Erhard 114, 332 Erxleben, Eberhard 309 Drachsel, W. 56 Eschenmoser, A. 81 Dressel 319 Essex, M. 68 Duddeck, Heinz 37, 124, 149 Euler, Leonhard 409, 420, 422 Dugall, B. 391, 392 Eusebius 316 Dühr, Elisabeth 353 Ewert, Artur 410 Duijvestijn, B. W. Th. 338 Eyre, C. J. 325 Dulbecco, Renato 67 Dummer, Jürgen 112, 315, 316, 334 Faak, Margot 359 Dunken, Gerhard 293 Fähndrich, E. 229 Dürr, H.-P. 186 Featherman, David 207f. Dürrenmatt, Friedrich 42 Feiß, H. 214, 226 Dutschke, Rudi 132 Felsenberg, D. 229 Fenyö, E. M. 68 Eaton-Kraus, Marianne 113 Ferdinand, F.-J. 68 Eberhardt, W. 55 Feuerbach, Ludwig 119, 352, 354f. Eck, Werner 111, 113 Fiedler, Otto 37 Egelhaaf-Gaiser, Ulrike 111, 310, 311 Fielding, Henry 88 Eggert, Wolfgang 114, 325, 326 Finckenstein, E. von 63, 64 Ehlers, Jürgen 26, 105, 108, 120, 172 Finelli, Roberto 353 Ehlers, Widu-Wolfgang 111 Finscher, L. 52 Ehrlich, D. 55 Fischer, Gunter S. 26 Eibl, Elfie-Marita 114, 328, 329, 330 Fischer, K. von 52 Eigen, Manfred 29 Fischer, K.-D. 312, 313 Einstein, Albert 279 Fischer, Karsten 108, 109 Eising, R. 66 Fischer, Wolfram 22, 105, 107, 108, 121, Elamrani-Jamal, A. 313 190, 278, 280 Elm, Kaspar 16, 114, 118 Fitz, Eva 114, 330, 332 Elwert, Georg 22, 105, 106, 180, 187, Flacke-Knoch, Monika 411, 412 195 Fleeson, W. 230, 242 Emling, H. 95 Folger, H. 95 Emmerick, Ronald E. 120, 357 Föllmer, Hans 27, 181 Emmermann, Rolf 11, 26, 172 Fontane, Theodor 132 Engel, Johann Jakob 139 Forette, F. 224 Engels, Friedrich 119, 350–354, 381 Formey, Samuel 383 Enke, Vera 13 Forster, Georg 117, 342f., 352 Ennen, J. 68 Förster, H. 76 Enzensberger, Hans Magnus 42, 143, 190, Förster, Wolfgang 11, 37 289 Franck, D. 248 Eppler, M. 100 Frank, M. 55 Namenverzeichnis 539

Fratzscher, Wolfgang 11, 37, 105, 107, 187, Gergintschew, Z. 76 190, 275 Gerhardt, Volker 17, 56f. Freier, Elke 113, 324 Gerlach, Klaus 117, 343 Frensch, P. A. 244, 247 Gerok, Wolfgang 35, 106, 194 Freska, Friedrich 67 Gerstäcker, Friedrich 340 Freund, Alexandra M. 216, 217, 219, 224, Gertz, H.-J. 229 226, 230, 232, 236, 239, 241, 242 Gessner, A. 100 Freund, Hans-Joachim 27, 54–56, 182 Geßner, R. 229, 238 Friederici, Angelika D. 32, 105, 106, 107, Gethmann, Carl Friedrich 17, 58–60 190, 193, 197, 226, 243, 244, 245, 246, Geyken, Alexander 109 248 Ghirardi, M. 87 Friedman, H. 225 Giacomazzi, Giorgio 327 Friedrich II., König 140 Gibbon, Edward 190 Friedrich III., Kaiser 114, 328, 381 Gierer, Alfred 33, 179 Friedrich Wilhelm II., König 135, 139, 140 Giertz, A. 55 Friedrich Wilhelm III., König 136, 139 Giesler, Gerd 13 Friedrich, Bärbel 11, 32 Gilberg, R. 225, 227, 228, 241, 242 Frisch, S. 244, 245 Giloi, Wolfgang 37, 172 Fromm, Beatrice 11, 12, 162, 169, 172 Gimeno Pascual, Helena 317 Frühwald, Wolfgang 20, 172, 191, 289 Ginnow, Sonja 12 Fry, Steven N. 106, 244 Giovane, Juliane 293 Fulde, Peter 27 Giurfa, M. 244, 245, 246, 248 Fülöp, Attila 106 Glaßbrenner, Adolf 340 Fünfstück, Susanne 12 Glockmann, Günter 315 Funk, Wolf-Peter 315 Göbel, Ernst Otto 30 Gödecke, Petra 301 Gabba, E. 93 Goebel, R. 245, 246 Gaehtgens, Peter 32 Goedeke, Karl 117, 340f. Gaehtgens, Thomas W. 93 Goelet, P. 87 Gahr, M. 69 Goethe, Johann Wolfgang von 88, 116, 129, Gal, J. 245 182, 183, 335, 336f. Ganten, Detlev 32 Goette, H. R. 310 Gärtner, Kurt 116, 117, 338, 339 Goetz, R. 71 Garton Ash, Timothy 16 Goldack, Angela 118, 343, 345 Gartzke, A. 64 Golz, Jochen 122 Garve, Christian 192 Gompper, G. 71 Gau, H. 71 González Fernández, Julián 317 Geiler, Gottfried 32 González Román, Cristóbal 317 Geiselmann, B. 225, 226, 227, 228, 230, Goodnow, J. J. 230 232, 238, 241, 242 Görlitz, D. 227 Gentz-Werner, Petra 121, 363f. Görs, Britta 110, 300 Genzel, Ruth 12 Goto, Hiroshi 353 Georgescu, J. 69 Götschl, Johann 120, 174 Gerber, B. 246 Graetz, Christina 12 540 Namenverzeichnis

Grafton, Anthony 20 Hagner, Michael 74 Grant, S. G. N. 87 Hahne, Anja 244, 245, 246 Grass, Günter 42, 143, 288 Hähre, P. 275 Grau, Conrad 108 Hallof, Klaus 111, 309, 310, 311 Greenaway, Peter 133f. Hallof, Luise 310, 311 Greffrath, Mathias 73 Hamann, H. 56 Gregor von Tours 128 Hamerling, Robert (Rupert Johann) 340 Gregor, D. 78 Hammer, M. 245 Grenze, Stephan 158 Hammer-Schenk, H. 49 Grimm, Christina 115, 336 Hansen, Günther Christian 315, 316, 334 Grimm, Jacob 115, 300, 335f., 383 Hanson, M. 311 Grimm, Wilhelm 115, 300, 335f. Hardtwig, Wolfgang 108 Gronemeyer, Horst 375 Harig, Georg 312 Grosse, E. 95 Harig-Kollesch, Jutta 111, 309, 312, 313, Große, R. 337 315, 334 Großmann, Siegfried 27, 105, 107, 172, Harleß, G. Ch. Adolph von 354 176 Harloff, H. J. 227 Grötschel, Martin 27 Harm 336 Groys, Boris 423 Harms, T. 71 Gründer, Karlfried 122 Harnack, Adolf von 155, 279, 387 Grunert, Stefan 113, 325 Harstick, Hans-Peter 119, 350, 353 Grünkorn, G. 319 Hartenstein, J. 317 Grunwald, A. 60 Harth, D. 45 Gruters, A. 78 Hartl, Nina 340 Gumbert, A. 246, 248 Hartmann, Klaus 107 Gunter, T. C. 245 Hasenmaier, B. 69 Günther, Marlis 12 Hashimoto, Naoki 353 Guts Muths, Johann Christian Friedrich Hasnawi, A. 313 139 Hauschild, C. 217, 236 Gutzeit, Sigrid 12 Hausen, Karin 109 Gutzkow, Karl 340 Havelaar, Henriette W. 316 Hawkins, R. D. 86 Haar, B. von der 78 Hebbel, Christian Friedrich 340 Haarmann, Ulrich 17, 120 Hebecker, Dietrich 107, 275 Haase, Annegret 117, 338 Hebgen, M. 391 Haber, Fritz 278 Hechenblaickner, Angelika 119, 350 Habicht, Christian 311 Hecht, Hartmut 121, 365, 366 Hackbusch, Wolfgang 27 Heckmann, Carl Justus 293 Hacker, H. 245, 246 Hedajat, S. 358 Hackländer, Friedrich Wilhelm Ritter von Hegel, Georg Wilhelm Friedrich 354, 369 340 Heil, Matthäus 113, 247, 321, 322 Hafemann, Ingelore 113, 325 Heinig, Paul-Joachim 328, 329 Haftendorn, Helga 22, 176 Heinrich, Renate 111 Hagen, J. von 47 Heintz, Bettina 109, 302, 303 Namenverzeichnis 541

Heintze, Horst 313, 334 Hofmann, Hasso 11, 22, 105, 107, 108, 122 Hellwig, Martin 25, 122, 150, 171 Hofmannsthal, Hugo von 42, 143 Helmchen, A. 242 Höfner, E. 313, 334 Helmchen, Hanfried 33, 105, 106, 124, Hogrebe, Wolfram 122 199, 201, 207, 214, 225, 226, 228, 232, Hohensee, Ulrike 114, 327 238, 241, 242 Höhle, Barbara 244 Helmholtz, Hermann von 359, 362, 410 Hohlfeld, Rainer 108, 277, 278, 280 Helmrath, Johannes 114, 325 Holak, T. A. 69 Helms, Hadwig 112, 315 Holl, Karl 155 Hengartner, H. 100 Hölldobler, Berthold 36 Henley, C. 71 Hollingsworth, R. 80 Henne, Helmut 115 Holtz, Bärbel 122, 366, 367 Hennighausen, E. 247 Holtz, Eberhard 114, 328 Henrich, Dieter 119 Holtzheimer, Wolf-Dieter 12 Henschel, S. 79 Homberg, B. 64 Herder, Johann Gottfried von 383 Honnefelder, Gottfried 290 Herder, S. P. 87 Honneth, Axel 61, 62 Héritier, Adrienne 25 Horgas, A. L. 224, 225, 227, 241, 242 Herminghaus, S. 71 Horgas-Marsiske, A. 239 Herngevoss-Dürkop, K. 93 Horvath, G. 245 Herres, Jürgen 119, 350, 351, 352, 353 Huang, Y.-Y. 87 Herrmann, Peter 111, 311 Hubel, Achim 114 Hertel, Ingolf Volker 30, 171 Huber, Anna 115, 336 Herzog, Reinhart 310 Hubmann, Gerald 119, 350, 351 Heuer, Renate 341 Hucho, Ferdinand 33, 183, 192 Heusinger, Lutz 375 Huhn, D. 238 Heyse, Paul von 340 Hultsch, Henrike 247 Heyting, Arend 182 Humboldt, Alexander von 120, 138, 359– Hiepe, Theodor 33, 120 362 Hijiya-Kirschnereit, Irmela 20 Humboldt, Wilhelm von 123, 139, 371 Hildenbrand, Werner 22 Hundt, Martin 351, 353 Hilgers, Philipp von 420 Huse, D. 70 Hill, T. 56 Hüttl, Reinhard F. 11, 38, 105, 107, 186, 275 Hillemeier, Bernd 38, 180 Huyse, Philip 310 Hillen, T. 237, 238 Hillerbrand, Hans J. 152 Iffert, Karin 113, 317 Hillich, Reinhard 118, 346 Hinz, Ulrich 114, 330 Jachtenfuchs, M. 66 Hippolyt 316 Jacob, Herbert 117, 341 Hirschman, Albert Otto 25 Jacob, Marianne 117, 341 Hirzebruch, Friedrich 30 Jaeschke, Walter 122, 355, 368, 369 Hoffmann, L. 336 Jahn, Inge 312 Hoffmann, Petra 110, 299 Jakoby, R. 51, 52 Hoffmann, Stanley 25 Jammers, Antonius 118 542 Namenverzeichnis

Jean Paul (Johann Paul Friedrich Richter) Klages, H. 363 88, 118, 344f. Klein, E. 68 Jessell, T. M. 86 Klein, J. 100 Joachim von Fiore 371f. Klein, Wolfgang 17, 109, 115, 285 Joas, Hans 23, 60–62, 108 Kleiner, Matthias 38, 62–64, 181 Johne, K.-P. 322 Klimkeit, Hans-Joachim 120, 357 Johne, Renate 115, 334 Klingenberg, Anneliese 123 Johnson, Uwe 42, 143 Klix, Friedhart 194 Jonker, Gerdien 299 Kloepfer, M. 59 Jülicher, F. 71 Kloosterhuis, Jürgen 401 Klumb, P. L. 227, 233, 238 Kaden, R. 78 Klüner, T. 56 Kaffrell, N. 95 Kneser, Martin 121 Kafka, Franz 42, 143 Knobloch, Eberhard 17, 192, 364 Kage, A. 229, 238 Knobloch, Wolfgang 13 Kahn, Robert 208 Kobayashi, H. 245 Kalscheuer, V. 78, 79 Koch, Hans-Albrecht 116, 117 Kalverkämper, H. 336 Koch, Helmut 27, 105, 108 Kamil, E. 247 Kocka, Jürgen 17, 105, 108, 118, 121, 190, Kandel, Eric Richard 36, 84–87 194, 196, 197, 277, 278, 348, 366 Kanowski, Siegfried 214, 226, 229, 230, Köhler, Werner 36 238, 241 Kohler-Koch, Beate 23, 65f., 173 Karl IV., Kaiser 326–328 Kohli, Martin 23, 195 Karl, K. A. 87 Köhnke, Otto 387 Karpp, Heinrich 155 Kolbe, Hans-Georg 319 Karst 316 Kolleck, R. 64 Kaschnitz, Marie Luise 88 Koller, Heinrich 328, 329 Katharina II., Zarin 293 Kollesch, Jutta siehe Harig-Kollesch, Jutta Katter, U. 55 Költzsch, Peter 38 Kaufmann, Stefan H. E. 33 Komnick, Holger 112, 314 Kaufmann, Thomas 150, 152–156 König, H. 68 Kaulbach, F. 57 König, W. 391 Keil, G. 186 Konrad, Bernd 114, 331, 332 Kepartová, J. 317, 318 Konrád, György 194, 196 Keßler, L. 63 Kopernikus, Nikolaus 406 Khorram-Sefat, D. 245 Köppe, Manuela 119, 355 Kim, K.-D. 228 Korbmacher, C. 69 Kind, Dieter 40 Körner, Marie-Luise 12 Kinder, Sabine 361 Kornetzky, P. 76 Kirch, Christine 298 Koroleva, Ol’ga 352 Kirkland, A. 317 Koshland, Daniel 85 Kittler, Friedrich 401 Kositza, J. 76 Kittler, M. 76 Kosloff, R. 56 Klaffenbach, G. 310 Köttgen, E. 238 Namenverzeichnis 543

Krais, B. 302 Lamb, M. E. 230 Krajewska, Hanna 417 Lambert, Johann Heinrich 409, 420, 422 Krätz, Otto 361 Lambrinos, D. 245 Kraus, G. 68 Lammel, H.-U. 312 Krause, H.-J. 313 Lampert, Thomas 220, 222, 227, 233, 235, Krause, Jens-Uwe 318 239 Krauss, Werner 42 Lang, Frieder R. 216, 225, 227, 228, 230, Krauth, Wolf-Hagen 12, 109, 110, 187, 193, 233, 238, 241 196, 243, 285 Lang, K. 69 Kray, Jutta 106 Lang, R. 100 Krayer, A. 364 Lanzendörfer, M. 69 Krebs, J. R. 248 Lasker-Schüler, Else 42, 143 Krebs, M. 231 Laut, J. P. 357 Kreutz, W. 69 Lawo, Mathias 114, 326, 327 Krischer, Katharina 150 Lawrence, J. 232 Kroemer, Guido 150f. Lazzarini, R. A. 100 Kroll, D. 70 Lehmann, Klaus-Dieter 118 Krüger, H. 238 Leibler, S. 70 Krull, Wilhelm 130 Leibniz, Gottfried Wilhelm 121, 129, 175, Krummrey, Hans 319 191, 352, 364–366, 403, 404 Kruschwitz, Peter 113, 320 Leisering, L. 230 Kruse, A. 225 Leist, T. P. 100 Kuczynski, Jürgen 407 Leitner, Ulrike 120, 359, 360f. Kuczynski, Thomas 351 Lelke, Ina 110, 299 Kudara, Kogi 356, 358 Lennartz, Stephan 353 Kudritzki, Rolf-Peter 28 Lenz, P. 71 Kühl, P. 231 Leopold I., Kaiser 364 Kühlcke, K. 100 Lepenies, A. 225 Kuhlenbeck, H. 55 Lepenies, Wolf 25, 122, 290 Kühn, Katja 106 Lepsius, Rainer 25, 180 Kulessa, R. 95 Lerner, R. M. 226, 229 Kündig, T. M. 100 Levi, H. W. 59 Kunze, J. 246, 248 Lewis, D. 309 Kunze, S. 51 Li, Shu-Chen 218, 219, 226, 233, 235, Kunzmann, Ute 219, 227, 230, 233, 239, 239 242 Libuda, J. 55 Kupfermann, I. 86 Liebich, Gert 116 Kurth, Reinhard 33, 66–69 Liebig, Justus 192 Kurtz, G. 213, 214, 227, 228 Lilie, Ralph-Johannes 113, 322, 323 Küstner, Herbert 116 Liliencron, Rochus von 408 Küttler, Astried 280, 281 Lillich, Martin 158 Limbach, Petra 118 Labhart, T. 245 Lin, J. 244 Ladwig, Bernd 197 Linde, R. 69 544 Namenverzeichnis

Linden, Michael 201, 207, 213, 214, 226, Marcus, M. 78 227, 228, 230, 233, 234, 235, 238, 241, Maris, M. 245 242 Markl, Hubert 33, 169 Lindenberg, Thomas 117 Marks, G. 80 Lindenberger, Ulman 217, 218, 219, 226, Marsiske, M. 228, 239, 242 228, 233, 235, 239, 241, 242 Martens, Gunter 344 Lindner, Michael 114, 326 Mårtensson, N. 55 Liou, L. L. 76 Martin, K. 87 Lipowsky, Reinhard 28, 69–71 Martin, Leonore 299 Little, T. D. 225, 228, 233, 239, 241, Marx, Karl 119, 350–354, 381 242 Matelli, E. 313 Llanque, Marcus 108, 109 Mattausch, Brigitte 116 Loch, H. P. 245 Mattausch, Josef 116, 337 Lohmann, Karl 192 Mattheck, Claus 151 Lohse, Nikolaus 116 Mau, H. 77 Lomnitzer, Helmut 338 Maue, D. 357 Lomranz, J. 229 Mauersberger, Arno 315 Lossau, N. 186 Maupertuis, Pierre-Louis Moreau de 192, Lother, H. 100 365, 366 Löwer, J. 69 Mayer Olivé, Marc 317 Löwer, R. 69 Mayer, Hans 15, 41–43, 143f. Lübbe, Hermann 20 Mayer, Karl Ulrich 23, 105,106, 197, 199, Lübbig, H. 363 201, 202, 207, 208, 209, 224, 225, 226, Lucas, Klaus 107, 182 227, 228, 229, 230, 235, 239, 241, 242 Lüchauer, Annemarie 301 Mayntz, Renate 25, 190, 196 Luchterhandt 414 Mayr, Ernst 15, 139, 189 Ludwig der Bayer, Kaiser 326 McArdle, Jack 216 Ludwig, Claudia 12, 113, 322, 323 McClearn, Gerald 208 Lun, A. 238 Mead, George Herbert 61, 62 Lundberg, Olle 208 Meckelnborg, Christina 338 Luther, Martin 152, 153, 154 Mecklinger, Axel 243, 245, 246 Lux, Claudia 375 Meier, Albert 123 Meier, Christian 17, 105, 108, 111, 290 Maas, Ineke 201, 207, 220, 225, 228, 230, Meier, Monika 118, 344, 345 235, 239, 241, 242 Meier-Brügger, M. 315 MacKenzie, David Neil 120 Meinshausen, R. 246 Macpherson, I. A. 68 Mela, P. 311 Maier, Heiner 217, 219, 228, 235, 236, Melanchthon, Philipp 154, 155 237, 239 Meng, Werner 107 Malissen, B. 100 Mensching, Lars 158 Malthus, Thomas Robert 142 Menzel, Randolf 11, 34, 105, 106, 107, Malwitz-Schütte, M. 226 187, 193, 197, 244, 245, 246, 248 Mann, Thomas 42, 143 Merbach, W. 275 Marciano, L. Gemelli 313 Merget, H. 69 Namenverzeichnis 545

Merian, Johann Bernhard 135, 136, 138, Mrozowicz 339 139, 140, 141, 142 Muckli, Lars 106, 245, 246 Merkel-Melis, Renate 351 Mueller-Dombois, D. 186 Merlin, Helga 361 Mühlhahn, P. 69 Mertens, V. 338 Müller, Carl Werner 111 Meßlinger, K. 197 Müller, Irmgard 120, 363 Metreweli 316 Müller, Jan Dirk 401 Metz, R. 87 Müller, Werner 28 Metzner, K. 69 Müller-Heydenreich, Andreas 219, 229 Meurer, Barbara 340 Müller-Lantsch, N. 69 Meusebach 300 Müller-Mertens, Eckhard 114, 327 Mewes, Dieter 38, 105, 107 Müller-Vollmer, Kurt 123 Mey, G. 227 Mulzer, Johann Hermann 30, 172, 192 Meyer, Karl Ulrich 23 Mundry, Roger 106 Michaeli, Walter 38, 180 Münkler, Herfried 11, 23, 105, 108, 109, Michalek, Klaus 107, 249 119, 172, 181, 183, 190, 197, 283, 350, Mikkelsen, M. 78 353, 354 Mikocki, Tomasz 151 Münzberg, H. 238 Mikolajewska, M. 246 Musil, Robert Edler von 42, 143 Miller, Norbert 20, 88f., 116, 118, 370 Myers, G. C. 228 Mittelstraß, Jürgen 18, 59, 105, 106, 120, 121, 122, 176, 199, 364, 370 Naguib, M. 246 Mittendorf, Katherina 116 Napoleon, Kaiser 135 Mitthof, Fritz 318 Nathansen, K. 64 Möbus, Frank 158 Naumann, Manfred 20 Moeller, Bernd 152 Neal, P. 246 Moepps, Emmy 341 Neher, Karl M. 106, 199, 201, 240 Moheit, Ulrike 361 Neidhardt, Friedhelm 23, 105, 108, 303 Mohs, Richard 208 Neitzel, H. 78, 79 Mölich, Georg 353 Nepijko, S. 56 Möller, H.-J. 229 Nernst, Walter 278 Mommertz, Monika 110, 298 Nero 321 Mommsen, Theodor 318 Nerval, Gérard de 88 Mommsen, Wolfgang J. 118 Nesselroade, John 208 Montada, Leo 11, 23, 375, 399 Neugebauer, Wolfgang 121, 122 Montarolo, P. G. 87 Neuhaus, Manfred 119, 350, 351, 353, 354 Moraw, Peter 18, 105, 108, 114, 280, 325 Newton, Sir Isaac 192 Morgan, J. 87 Nguyen, P. 87 Moritz, Karl Philipp 123, 372 Nickel, Angela 330, 332 Morrogh, A. 92 Nickel, Diethard 111, 309, 312, 313 Moskophidis, D. 100 Nickel, Renate 12 Motel, A. 230 Nickelsen, Kärin 301 Motschmann, Uta 117, 343 Nieczaj, R. 235, 237, 238 Mountcastle, Vernon B. 85 Niedeggen, M. 247 546 Namenverzeichnis

Niederfranke, Annette 208 Pastor Muñoz, Mauricio 317 Nietzsche, Friedrich 88, 122, 370f. Pasupathi, M. 230 Nippel, Wilfried 11, 18, 111, 172, 190, 309 Patzig, Günther 121 Niquet, Heike 318 Paul, P. 95 Nitschke, I. 229 Pauli, Simone 155 Noll, Peter 38 Pauly, Yvonne 123, 373 Nordenskjöld, Rolf von 158 Pechmann, T. 247 Norley, S. G. 68, 69 Pedersen, Nancy 208 Nötzoldt, Peter 108, 277, 280 Peek, W. 311 Nuernbergk, D. 76 Pelz, C. 246 Núñez, J. 246 Pelz, J. 78 Nüsslein-Volhard, Christiane 36 Penrose, Sir Roger 145 Nuthmann, R. 228, 235, 241 Pensel, Franzjosef 338, 339 Nutton, Vivian 312 Pepperberg, I. 247 Nutzinger, H. G. 59 Peter, Ulrike 112, 309, 314 Petermann, Heinrich 115, 336 Obenshain, F. E. 95 Petermann, Klaus 39 Oberman, Heiko A. 153 Peters, Ursula 12, 112 Odermatt, B. F. 100 Petersen, Leiva 321f. Oehen, S. 100 Petrak, Horst 365 Ohashi, C. T. 100 Petzold, K.-E. 320 Ohashi, P. S. 100 Peyerimhoff, Sigrid D. 30, 59 Orelli, L. 313 Pfeifer, Gerlinde 115, 336, 406 Orlandi, Silvia 318 Pfeifer, R. 245 Ostrowski, N. 275 Pfeiffer, Heinrich 131, 146–148 Ostwald, Wilhelm 275 Pflüger, Eduard 362 Otani, Teinosuke 353 Pieper, Annemarie 370, 371 Ott, Ulrich 375 Pieper, Herbert K. O. 121, 362f. Otto, Regine 337, 373 Pietrangeli, C. 93 Otto, Rüdiger 121, 364, 366 Pinkau, Klaus 28, 59, 105, 108 Ourmazd 176 Pinsker, H. 86 Piranesi, Giovanni Pattista 89 Paasch, G. 76, 77 Pircher, H. 100 Paetau, Rainer 122 Planck, Max 279, 383 Pahl, Gerhard 40 Plank, Frans 123 Panciera, S. 318 Planz, O. 100 Panini, F. C. 91 Plate, R. 338 Papakonstantinou-Diamantourou, D. 310 Platon 57 Papazolu, F. 310 Platzer, M. 79 Park, K. 54 Plinke, Wulff 24 Parmentier, Léon 316 Polybios 309, 314f. Paroubek, M. 244 Polze, Christoph 39 Parthier, Benno 36 Polzin, Alexander 139 Partridge, J. 248 Poniatowski, Stanislaus August 192 Namenverzeichnis 547

Pönitz, K. 275 Renn, Ortwin 59, 107 Popp, Klaus-Georg 117 Renner, C. 69 Poser, Hans 121 Reuter, Edzard 13 Posner, B. 245 Rex, Joachim 12, 166f., 168, 375, 394, 399 Potter, P. 312, 313 Rhascuporis 321 Pötter, U. 228, 241 Rheinberger, Hans-Jörg 34, 73f. Pratsch, Thomas 113, 322, 323 Rhoimetalces 321 Preka, K. 311 Ricci, Cecilia 318 Prigogine, Ilya 252 Richard, M. 316 Proske, G. 64 Ricken, L. 95 Putlitz, Gisbert Frhr. zu 30, 59 Riebel, K. 247 Riecke, Anne-Beate 117, 338, 339, 340, Queisser, Hans Joachim 28 421 Riediger, M. 239 Rabuske, Susann 355 Riedmüller-Seel, Barbara 161 Rader, Olaf B. 114, 326, 327, 328 Rigsby, K. 310 Radnoti-Alföldi, Maria 111, 112 Rill, Bernd 353 Radunski, Peter 127, 128, 137 Risch, Franz Xaver 112 Rahnema, T. 358 Risse, Th. 55, 56 Randelzhofer, A. 59 Roberts, M. W. 55 Rao, P. N. 78 Roch, Axel 419 Rasch, Wolfgang 341 Rochow, Ilse 322, 323 Rathgeber, Christina 122 Rock, Kate 208 Rau, Johannes 290 Röder, B. 247 Raulff, Ulrich 352 Rodríguez Oliva, Pedro 317 Rechenberg, Ingo 179 Rogers, J. 80 Reck, Chr. 358 Rohrer, U. H. 100 Reich, Jens Georg 34, 72f. Roloff, Hans-Gert 344, 362 Reichard, P. 81 Roschke, M. 77 Reiche, Steffen 127, 128, 131, 132–134, Rose, J. 87 176 Rosenstrauch, Hazel 12 Reichel, Claudia 119, 350, 351, 352, 354, Rosenthal, Albi 52 Reiffenstein, Ingo 109 Rösler, Frank 34, 105, 106, 190, 193, 247 Reil, G. 63 Roßberg, M. 76 Reimann, Günter 353 Roßberg, Ulrike 12 Reimann, Regina 12 Rossius, W. 229 Reineke, Walter Friedrich 113, 309, 325 Roth, Regina 119, 351 Reinert, S. 59 Rousset, D. 310 Reinhard, Wolfgang 153 Rowe, John W. 208 Reinitzer, Heimo 116, 401 Rübsamen 329 Reis, A. 79 Rudolph, Hartmut 121, 364, 366 Reischies, F. M. 201, 226, 228, 229, 231, Rudolph, S. 229 235, 238, 241, 242 Rumford, Sir Benjamin Thompson Graf von Remesal Rodríguez, José 319 135 548 Namenverzeichnis

Rünger, D. 244 Schenkel, Wolfgang 111, 113, 324, 325 Ruppert, Monika 317 Scherer, Hans 214, 228, 239, 242 Rüsseler, J. 247 Schiavone, A. 93 Ruth, J.-E. 225 Schieb, Gabriele 338 3ÒxJÁLB, Rudolf 20 Schieder, Wolfgang 119 Schieffer, Rudolf 114 Saar 79 Schiewer, Hans-Jochen 338 Sabek, Yasser 113 Schilar, Hans 12 Saenger, Wolfram 28 Schilar, Michael 116 Salaquarda, Jörg 371 Schiller, Friedrich von 129 Sallmann, Klaus 334 Schilling, Heinz 18, 118, 124, 150, 152, Salthouse, T. 230 153, 348 Salvini-Plawen, Diepold 11, 13, 163–165, Schilling, R. 63 168, 169, 375 Schimpf, S. 228 Sandell, A. 55 Schipanski, Dagmar 39, 75–77 Sander, Hans 12 Schlattmann, P. 229 Santi, F. 372 Schleiermacher, Friedrich 122, 174, 183, Santoro, B. 87 368–370 Sassi, S. 247 Schlienz, H. 55 Sattler, Lutz 115 Schlitt-Dittrich, Arndt 333 Sauer, Joachim 11, 28, 150,172, 180 Schlögl, Robert 29, 124 Schacher, S. 87 Schmidt, Alfred 119 Schack, B. 243 Schmidt, Ernst A. 116 Schadewaldt, Hans 120, 121, 363 Schmidt, Hartmut 115, 116, 335 Schäfer, Fritz-Peter 30 Schmidt, Holger 371 Schäfer, Melsene 112 Schmidt, J. 56 Schäfer, Peter 18 Schmidt, Jochen 116 Schäfer, Werner 67 Schmidt, Manfred G. 112, 317, 318, 319, Schaie, K. W. 225 320 Scharpf, F. W. 80 Schmidt, P. 337 Schater, D. L. 87 Schmidt, Wilhelm 375 Schaub, R. T. 214, 235, 239 Schmidt-Aßmann, Eberhard 24, 190 Scheel, Walter 147 Schmitsdorf, Eva 340 Scheibe, Erhard 121 Schmitter, P. C. 80 Scheibe, Siegfried 117, 343, 344 Schmitz, Ernst 29, 124 Scheibel, A. B. 248 Schmitz, Klaus-Peter 39 Scheider, Marco 115, 336 Schmoock, Peter 49 Scheinert, S. 76 Schnabel, R. 47 Scheithauer, Andrea 318 Schneider, B. U. 275 Schelkle, Waltraud 195 Schneider, Edward 208 Scheller, Frieder W. 34 Schneider, H. 314 Schellhuber, Hans-Joachim 176 Schoell-Glass, C. 93 Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von Scholz-Reiter, B. 64 366 Schönert-Geiß, Edith 112, 309, 313, 314 Namenverzeichnis 549

Schopf, J. W. 248 Settersten Jr., Richard A. 220, 228, 230, Schrader, Norbert 115, 336 242 Schreiber, Karl Roland 355 Settis, Salvatore 20, 89–93 Schriefers, H. 226 Shaw, F. 339 Schröder, Carsten 110 Shimin, Geng 357 Schröder, Jörg 115, 336 Shmida, A. 246 Schröter, Dorothee 116 Siebert, H. 47 Schubert, Ernst 313, 333 Siegelbaum, S. 86 Schubert, Michéle 118 Siep, Ludwig 121 Schubotz, Ricarda 106, 247 Simard, J. J. L. 100 Schuffenhauer, Werner 119, 354, 355 Simon, Dieter 11, 19, 105, 109, 114, 127– Schuller, Angelika 12, 401 131, 132, 135–142, 146, 159–167, 174, Schulze, Gerhard 122 176, 187, 190, 191, 375 Schulze, Hagen 121 Sims-Williams, Nicholas 97, 358 Schumacher, Reinhard 315 Singer, T. 239 Schuster, Peter 31, 179 Singer, Wolf 34, 105, 106, 191, 245, 246 Schütze, Y. 227, 229, 230, 239, 241 Sironen, E. 309 Schwabbauer, M. 338 Skehel, P. A. 87 Schwalm, D. 95 Smend, Rudolf 143 Schwartz, Eduard 316 Smet, Gilbert A. R. de 338 Schwartz, J. H. 86 Smith, Gary 130 Schwarz, Helmut 11, 13, 29, 157, 159– Smith, Jacqui 201, 207, 217, 218, 219, 225, 161, 169, 172, 176, 186 226, 228, 229, 230, 232, 233, 235, 236, Schwarz, Ingo 120, 361, 356, 359, 362 237, 239, 241, 242 Schwarzer, Ralf 214 Smyth, Craig Hugh 92 Schwierz, F. 76, 77 Solin, Heikki 319 Sedlarz, Claudia 123, 373 Sordini, Marco 353 Seebaß, G. 225 Spencer, W. A. 86 Seelbach, S. 338 Spenkuch, Hartwin 122, 367, 368 Seeman, Teresa 208 Sperl, Richard 351 Seemanová, E. 79 Sperling, Karl 34, 77–79 Seghers, Anna 288 Spiecker, H. 186 Seidel, Helmut 354 Splett, Jochen 340 Seidensticker, Bernd 18, 111, 112, 173, 192, Spur, Günter 13, 39, 64, 101–104, 110, 309, 315 176, 180, 305 Seidlmayer, Stephan J. 113, 309 Stachel, Johanna 31, 94–96 Seifert, U. 71 Stadler, M. 247 Seiler, P. 100 Staemmler, V. 55, 56 Sel’kov, E. E. 73 Stahl, Irene 340 Selge, Kurt-Victor 18, 111, 114, 120, 122, Stahl, K. 47 355, 371 Stark, Johannes 279 Sellschopp, Sabine 121, 364 Starke, Peter 39 Selten, Reinhard 26 Staudinger, Ursula M. 106, 199, 219, 227, Seppelt, Konrad 29, 179 228, 230,236, 237, 239, 242 550 Namenverzeichnis

Steindl, Regina 355 Thong, John L. 28 Steinhagen-Thiessen, Elisabeth 106, 199, Todt, Dietmar 106, 246, 247 201, 207, 225, 227, 228, 230, 231, 235, Tokarz, Alexander 107 237, 238, 241, 242 Tomasoni, Franceso 355 Steinhauer, K. 244 Tomuschat, Christian 24, 124 Stempel, S. 55 Totok, Wilhelm 121 Stephan, Karl 40, 105, 107, 172 Trabant, Jürgen 11, 19, 120, 123, 172, 173, Stern, Fritz 21 187, 359, 371 Sternke, René 343 Tracey, James O. 153 Stiedlitz, R.-D. 229 Trautner, Thomas A. 35 Stock, Günter 13, 34 Trenkle, Franziska 371 Stöffler, Dieter 29 Triebel, Hans 29, 173 Stolleis, Michael 26 Tröbinger, Leopold 13 Stolpe, Manfred 176 Tübke, Werner 411 Storrer, Angelika 109 Strauch, Daniel 12, 111, 310, 311 Uhlig, Ludwig 342 Strauß, Hanno 119, 354 Unger, Christiane 115, 336 Strawinsky, Igor 52 Utermöhlen, Gerda 366 Streb, Judith 106, 247 Streeck, Wolfgang 24, 79f. Vahlen, Theodor von 279 Streffer, C. 59 Valsiner, J. 227 Strobach, Anika 113 van der Meer, E. 244, 245, 246 Strohmaier, Gotthard 111, 312f. van Dijck, H. 338 Stylow, Armin U. 317 van Tongerloo, A. 98 Suckow, Christian 120, 359, 362 Varon, R. 79 Sukopp, Herbert 36 Varone, A. 317 Sundermann, Werner 21, 96–98, 120, 356f., Varus, P. Quinctilius 321 358, 361, Vasina, Ljudmila 352 Szücs, E. 64 Ventrice Jr., C. A. 55 Verne, Jules 134 Tanneberger, Horst 118, 346 Verwiebe, Gisela 12 Taube, E. 357, 358 Vidman, L. 322 Tauc, Ladislav 84, 86 Vielberg, M. 317 Tesch-Römer, C. 228, 229, 241, 242 Vierhaus, Rudolf 108 Tesmar, Ruth 139, 191 Virchow, Rudolf 359, 362, 363, Tezcan, Semih 120 383 Thadden, Joachim von 12 Virmond, Wolfgang 122, 369 Than, Beatrix 355 Vissinga 79 Theodoret 316 Vogel, Ralf 106 Theodoros Studites 322, 323 Vogel, Werner 121 Thies, Erich 119, 128, 129, 137 Vogt, Annette 109 Thomas, A. 153 Voigt, Martina 12, 115, 334 Thomassen, Johannes 118, 348 Vollgraf, Carl-Erich 119, 351, 353 Thomasson, Bengt E. 319 Vorobyev, M. 245, 246, 248 Namenverzeichnis 551

Voß, Matthias 369 Weißenow, Hannelore 315 Voßkamp, Wilhelm 19, 122, 124, 192, Weizsäcker, Richard von 290 368 Welfens, P. J. J. 47 Welke, G. 95 Wachtel, Klaus 113, 321, 322 Welzig, Werner 115 Wächter, Wolfgang 118, 348 Wenig, Klaus 121, 363 Wagemann, Hans-Günther 40, 124 Wenke, D. 244 Wagner, Michael 220, 226, 227, 228, 230, Wentzel, Elise 293 239, 241, 242 Wentzel, geb. Heckmann, Marie Elisabeth Wagner, Rudolf G. 19 293 Wahl, Hans-Werner 208 Wentzel, Hermann 293 Wahrig-Schmidt, Bettina 74 Werlitz, Marie-Luise 315, 334 Walker, R. 230 Werner, A. 68, 69 Wallenstein, Albrecht Wenzel Eusebius Werner, Gabriele 401 154 Werner, Petra siehe Gentz-Werner, Petra Walpole, Horace 89 Wernicke, T. 226, 239, 241 Walter, Benjamin 420 Wesch-Klein, Gabriele 318 Walther, Peter Th. 108, 277, 278 Westerink, Leendert G. 312 Wannenmacher, Julia 372 Wettingfeld, Holger 423 Warburg, Aby M. 93, 352 Wiedemann, Conrad 19, 105, 108, 115, Warburg, Otto 139, 171, 359, 362, 363 116, 117, 118, 122, 123, 337 Warnke, Ingrid 120, 357 Wiegand, H. E. 336 Warnke, Martin 401 Wieland, Christoph Martin 117, 343f., 352 Warstat, R. 63 Wießner, Gernot 358 Wawra, Steffen 12, 165f., 168 Wietzker, Anne 219, 237, 240 Weber, F. P. 313, 334 Wiewald, Erika 12 Weber, Hermann 353f. Wilamowitz-Moellendorf, Ulrich von 192 Weber, Volker 113, 317 Wildenbruch, Ernst von 409 Weckwerth, Christine 119, 355 Willmitzer, Lothar 35 Weddige, H. 338 Wilms, H.-U. 225, 226, 227, 230, 237, 241, Wedel, Gudrun 300 242 Wegner, R. D. 78 Windbichler, Christine 11, 24, 124, 172 Wehner, Herbert 353 Windus-Staginsky, Elka 113 Wehner, Rüdiger 35, 105, 106, 243, 244, Wingertszahn, Christof 123, 373 245, 247, 248 Winkelmann, Cornelia 116 Weidner, T. 64 Winkelmann, Friedhelm 111, 113, 316, Weigelt, S. 338 323 Weiheimer, Martin 107 Winnacker, Ernst-Ludwig 35, 81–83 Weiler, Elmar Wilhelm 36, 176 Winner, M. 93 Weinert, F. E. 59 Winter, Friederike 369 Weingart, Peter 24, 186 Wirth, Niklaus 40 Weinrich, Harald 21 Witschel, Christian 318 Weisheimer, Martin 107, 275 Witt, Horst Tobias 31 Weissenborn, Jürgen 106, 244 Witt, Peter Christian 121 552 Namenverzeichnis

Witte, B. 337 Zander, Heinz 411 Witte, H. 243 Zdrenka, Joachim 115, 334, 335 Wittmann 74 Zehetmair, H. 83 Wobbe, Theresa 109, 110, 293, 298 Zeller, Hans 344 Wobus, Ulrich 35, 181 Zernack, Klaus 11, 19, 105, 108, 114, 121, Woesler, Winfried 344 180, 192 Wohlers 336 Zhang, P. H. 95 Wolf, Christa 42, 143 Zhu, H. 87 Wolz, Ralf 196 Ziegler, P. E. 248 Woyke, W. 66 Zielke, Beate 322 Wright, Joseph gen. Wright of Derby Zieme, Peter 98, 120, 357f. 49 Zilber, R. 247 Zilch, Reinhold 122, 366, 367 X u, C. 55 Zimmer, Dieter E. 290 Yaari, Menahem E. 24 Zimmermann, M. 320, 328 Yaping, E. 87 Zinkernagel, Rolf Martin 37, 98–100 Yarshater, E. 357 Zipper, Almut 12 Young, G. R. 95 Zubrägel, D. 235 Zweckstetter, M. 69 Zahn, Peter 115, 325, 333, 334 Zwiener, U. 243 Zakrzewski, S. 78 Zwingli, Ulrich 152