Gr Ploener See.Pdf
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Inhaltsverzeichnis Seite Kurzfassung 3 Charakteristische Daten 5 1. Einleitung 6 2. Topographie und Morphologie des Untersuchungsgebietes 6 3. Art und Umfang der Untersuchung 9 4. Wassermengenhaushalt 11 4.1 Einzugsgebiet 11 4.2 Wasserhaushaltsgrößen 11 4.3 Wassermengenbilanz 19 5. Die physikalischen und chemischen Bedingungen im Großen Plöner See 21 5.1 Temperatur 21 5.2 Sauerstoff-Haushalt 21 5.3 Leitfähigkeit, pH-Wert und Säurebindungsvermögen 23 5.4 Sichttiefe 23 5.5 Phosphor 24 5.6 Stickstoff 26 6. Lebensgemeinschaften im und am Großen Plöner See 29 6.1 Phyto- und Zooplankton 29 6.1.1 Artenzusammensetzung und Entwicklung des Phytoplanktons 29 6.1.2 Artenzusammensetzung und Entwicklung des Zooplanktons 31 6.1.3 Saisonalität des Planktons 35 6.1.4 Ökologische Charakteristik einzelner Arten 31 6.1.5 Vergleich mit älteren Untersuchungen 37 6.1.6 Zusammenfassung 37 6.2 Makrozoobenthon 38 6.3 Fische 40 6.4 Höhere Vegetation 40 6.4.1 Schwimmblatt- und Unterwasservegetation 40 6.4.2 Ufervegetation 42 6.4.3 Rückgang der Röhrichte 43 7. Bewertung des Zustandes des Großen Plöner Sees 46 B. Analyse der Belastungssituation des Großen Plöner Sees und daraus abzuleitende Sanierungsvorschläge 49 8.1 Chemische Beschaffenheit der Zuläufe 49 8.2 Abschätzung der Stoffeinträge aus den Zuläufen in den Großen Plöner See 50 8.3 Abschätzung der Stoffeinträge aus dem Einzugsgebiet und aus den 52 direkten Niederschlägen auf die Seefläche mit Hilfe von Exportkoeffizienten 8.4 Nährstoffbelastungsmodell nach VOLLENWEIDER & KEREKES (1980) 55 8.5 Bewertung der Belastungssituation des Großen Plöner Sees 56 8.6 Vorschläge zum Schutz und zur Erhaltung des Großen Plöner Sees 57 9. Literatur 58 10. Anhang 65 Kurzfassung Kurzfassung 1998 hat das Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein den Großen Plö- ner See untersucht. Im Mittelpunkt standen dabei der Wasser- und Stoffhaushalt, die Lebensge- meinschaften und die Belastungssituation des Sees. Der Große Plöner See ist mit 29,97 km 2 Seefläche der größte Binnensee Schleswig-Holsteins. Seine maximale Tiefe beträgt 58 m, seine mittlere 12,4 m. Der See ist somit im Sommer stabil geschichtet. Er wird von der Schwentine, die auch den oberhalb gelegenen Stendorfer See, Sib- bersdorfer See, Großen Eutiner See, Kellersee, Dieksee und Behler See verbindet, in Richtung Kleiner Plöner See durchflossen. Das Einzugsgebiet ist dadurch recht umfangreich. Im Verhältnis zu Seefläche bzw. Seevolumen ist es jedoch klein. Der See hat somit günstige Voraussetzungen für einen nährstoffarmen Zustand. Anhand der Phosphor- und Chlorophyll a-Konzentrationen sowie der Sichttiefe ist der Große Plö- ner See nach LAWA (1998) als schwach eutroph einzustufen. Andere Parameter unterstützten diese Beurteilung. Das Biovolumen des Phytoplanktons war im Sommer verhältnismäßig niedrig. Blaualgen (hauptsächlich zwei Anabaena- Arten) dominierten nur über eine begrenzte Zeit im Sommer. Es kam aber zu keiner Massenentwicklung. Im nördlichen Plöner Becken und in der Ascheberger Bucht war ab August das Tiefenwasser sau- erstofffrei. Bei Betrachtung der Bodenfauna fiel auf, dass im Profundal der Plöner Becken unter den Zuckmückenlarven die Chironomus anthracinus- Gruppe deutlich höhere Individuenzahlen erreichte als die C. plumosus-Gruppe und damit auch auf mäßig eutrophe Verhältnisse hinwies. Von einigen floristischen Besonderheiten (Herbst-Wasserstern, Stachelspitziges Laichkraut, Gras- blättriges Laichkraut und Stumpfblättriges Laichkraut) abgesehen, wuchsen im Großen Plöner See die üblichen Unterwasserpflanzen-Arten eutropher Seen in großer Ausdehnung, aber nur durch- schnittlicher Vitalität. Armleuchteralgen-Rasen in der Flachwasserzone stellten ein herausragen- des Merkmal der Vegetation dar. Sie bauten jedoch keinen Tiefengürtel auf. Im Uferbereich war vor allen Dingen der starke Schilfrückgang auffallend. Zur Zeit der Kartierung waren nur noch 7,7 % der Gesamtuferlänge mit Röhrichten bewachsen. 1953 waren es noch 55,1 %. Der Rückgang erfasst unterschiedslos siedlungsnahe und siedlungsferne Uferbereiche. Da kleinflächige Bestände gefährdeter sind als große, zusammenhängende Flächen, ist dieser Trend heute vermutlich nicht mehr umkehrbar. Die Ursachen dafür sind noch nicht vollkommen geklärt. Es scheint aber, dass das starke Auftreten der Fadenalge Cladophora glomerata in Ver- bindung mit einem hohen Fraßdruck durch Wasservögel einen erheblichen Einfluss hat. Die Klassifikation nach LAWA entspricht somit der vorgefundenen Situation. Es ergibt sich auf einer siebenstufigen Skala eine Bewertung von 3. Obwohl mittlerweile nur noch relativ wenig Ab- wasser in den See gelangt, ist Sanierungsbedarf vorhanden, da es sich um ein potentiell oligotro- phes Gewässer handelt. Beim Vergleich mit alten Daten deutet sich beim Großen Plöner See eine Verbesserung des Zu- standes hinsichtlich der Trophie an. OHLE (1964, 1973) beschrieb den See als stark eutroph. Seit 1974 scheinen sich aber vor allen Dingen die Phosphorkonzentrationen verringert zu haben (MÜLLER 1977, SCHUBERT 1988, WORTHMANN & BURMEISTER 1989). Bei der Sichttiefe und der Chlorophyll a-Konzentration ist die Entwicklung nicht ganz eindeutig. Nach den Ergebnissen von SCHUBERT war die Frühjahrsalgenblüte 1988 zwar etwas stärker ausgeprägt, der Jahres- verlauf ansonsten aber recht ähnlich. Die Zusammensetzung des sommerlichen Phytoplanktons zeigte jedoch 1975 (HICKEL 1975) und 1977 (MÜLLER 1977) einige andere Aspekte (siehe Ka- pitel 6.1). Die Cyanobakterien bildeten in der Mitte der siebziger Jahre den Hauptteil der Bio- masse. Microcystis flos-aquae war den Sommer über die aspektbestimmende Blaualge, was auf Der Große Plöner See 1998 ehemals höhere Nährstoffkonzentrationen schließen lässt. 1998 hingegen war die durch Blaual- gen dominierte Phase deutlich kürzer. Bei der Bilanzierung des Nährstoffeintrages ergab sich folgendes Bild: Etwa 13 Tonnen Phosphor und 293 Tonnen Stickstoff gelangen jährlich in den Großen Plöner See. Gut die Hälfte (Phosphor) bzw. 20 % (Stickstoff) davon werden über die Schwentine transportiert. 77 % des Phosphoreintra- ges aus dem direkten Einzugsgebiet sind durch die Landwirtschaft bedingt, 15 % verteilen sich auf Wald, Siedlung, Niederschlag und sonstige Nutzung und nur 8 % werden durch Abwasser verur- sacht. Der Stickstoffeintrag ist zu 71 % durch die landwirtschaftliche Nutzung bedingt. Auffallend ist vor allem die relativ hohe Belastung durch den Niederschlag, der direkt auf die Seefläche fällt (13%). Die heutige Nährstoffbelastung ist zu hoch. Er sollten daher Maßnahmen ergriffen werden, um den See zu entlasten. Zahlreiche Sanierungsmaßnahmen wurden im direkten Einzugsgebiet des Großen Plöner Sees bereits durchgeführt. So existieren bereits Regenrückhalte- bzw. Regenklärbecken in Plön, Ascheberg, Bösdorf, Grebin, Nehmten, Dersau und Kalübbe. Auch die Abwassersituation ist als gut zu bezeichnen. Der Anschlussgrad an zentrale Kläranlagen ist hoch. Fast alle Kleinkläranla- gen sind nachgerüstet. Es wäre allerdings zu prüfen, ob die Zahl der Kleinkläranlagen zum Bei- spiel im Bereich Bosau durch Zusammenschluss bzw. zentrale Entsorgung verringert werden könnte. Das direkte Einzugsgebiet ist landwirtschaftlich geprägt, so dass auch in dem Bereich Sanie- rungsmaßnahmen vorzuschlagen sind, wie zum Beispiel Nutzungsänderungen auf gewässer- nahen Äckern und die Rücknahme der Uferbeweidung. Im Kreis Plön wird darüber nachgedacht, wie die Restbestände der Schilfpflanzen erhalten werden können. Eine probeweise kleinräumige Anpflanzung von Schilf in einem geschützten Bereich wäre zu erwägen. Die Pflanzen müssten jedoch hinreichend vor Fraßschäden gesichert werden. Es ist aber zu bedenken, dass etwa die Hälfte der Phosphorfracht aus dem Einzugsgebiet der oberen Schwentine kommt. Das bedeutet, dass vor allen Dingen auch dort alles getan werden muss, um die Nährstoffeinträge zu reduzieren. Charakteristische Daten Charakteristische Daten Topographische Karte (1 : 25000): 1828 Flusssystem: Schwentine, Ostsee Kreis: Plön Gemeinde: Plön, Ascheberg Eigentümer: Land/ privat Pächter: Fischer Lage des oberirdischen Einzugsgebietes: Rechtswerte: 358220 - 441835 Hochwerte: 598615 - 601500 Höchster Wasserstand 1954/95 (m ü.NN): 21,51 Mittlerer Wasserstand 1954/95 (m ü.NN): 21,01 Niedrigster Wasserstand 1954/95 (m ü.NN): 20,66 Größe des oberirdischen Einzugsgebietes (km 2): 393 Seefläche (km 2 ) bei 21,00 m ü.NN: 29,97 Seevolumen (m 3) bei 21,00 m ü.NN: 373 Mio. Maximale Tiefe (m): 58 Mittlere Tiefe (m): 12,4 Uferlänge (km): 42,5 Theoretische Wasseraufenthaltszeit bei 10 I/s•km 2 (a): 3 Umgebungsarealfaktor (m 2/m 2): 12,1 Umgebungsvolumenfaktor (m 2/m 3): 1 Uferentwicklung: 2,2 Schichtungsverhalten: im Sommer stabil geschichtet Volumengewichtete Jahresmittelwerte 1998 Sichttiefe: 3,2 m Gesamt-Stickstoff: 0,8 mg/I Gesamt-Phosphor: 0,08 mg/I Organisch gebundener Kohlenstoff (TOC): 6,0 mg/I Chlorophyll a: 10 µg/I Trophiegrad: schwach eutroph Der Große Plöner See 1998 1. Einleitung Viele stehende Gewässer sind in Schleswig-Holstein mit Nährstoffen überversorgt. Ein starkes Wachstum von Algen, insbesondere von Blaualgen, Sauerstoffdefizite im Tiefenwasser und Ver- schiebungen im Artengefüge von Pflanzen und Tieren sind die Folge. Eine Auswertung des LANU (Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein 2000) zeigte, dass von 42 un- tersuchten Seen ungefähr die Hälfte mindestens zwei Trophiestufen vom potentiell natürlichen Zustand abwichen. Der Sanierungsbedarf ist also allgemein groß. In den 90iger Jahren war der Große Plöner See häufig Thema in den Medien. Grund