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Amt für Wald beider Basel Bau- und Umweltschutzdirektion Kanton Basel-Landschaft

Liestal   Amt für Raumplanung  

Naturgefahrenkarte Los 3 Frenke Technischer Bericht

Teil I: Methodik

System: Word 2003 Vertreter Auftraggeber: Bericht-Version: 1.1.2 Basellandschaftliche Gebäudeversicherung (vr/yd) Projektverfasser INDEX Datum Gez. Kontr. 08083 11.7.2010 ef/bl bl/fae A 15.3.2011 Bl Fr B 02.5.2011 Bl Fr

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Inhaltsverzeichnis

1 Zusammenfassung 3 2 Einleitung 4 2.1 Ausgangslage 4 2.2 Auftrag und Zielsetzung 4 2.3 Bearbeitung 4 2.4 Untersuchungsperimeter 5 2.5 Projektphasen (Vorgehen) 6 2.6 Geologie und Geomorphologie 7 2.7 Klima 8 2.8 Hydrologie 9 2.9 Seismische Aktivität 9 2.10 Landnutzung 9 3 Gefahrenerkennung 10 3.1 Ereignisdokumentation 10 3.2 Gefahrenhinweiskarte 10 3.3 Karte der Phänomene 10 3.4 Prozessmechanismen 10 3.5 Massenbewegungen 11 3.6 Wassergefahren 14 3.7 Szenariendefinitionen 17 4 Gefahrenbeurteilung 29 4.1 Wirkungsanalyse 29 4.2 Gefahrenbewertung und Gefahrenstufen 40 4.3 Intensitätskarten 40 4.4 Einzelprozesskarten 43 4.5 Synoptische Gefahrenkarte 43 4.6 Gefahrenhinweisprozesse 43 4.7 Datenablage 44 5 Massnahmenplanung 45 5.1 Massnahmenempfehlungen und deren Bewertung 45 5.2 Schutzbautenkataster 45 5.3 Beurteilung zur Berücksichtigung der bestehenden Schutzbauten 46 6 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 48 6.1 Vorhandene Gefahren und Risiken 48 6.2 Umsetzung der Gefahrenkarte 48 6.3 Beständigkeit der Gefahrenkarte 48 Anhang 1: Methodik 49 Stein- und Blockschlag, Fels- und Bergsturz 49 Rutschungen, Sackungen 52 Überflutung Talfluss sowie Überflutung und Übersarung Seitenbäche 56 Gefahrenhinweisprozesse 57 Anhang 2: Intensitäten und Eintretenswahrscheinlichkeit von Naturgefahrenprozessen 64 Massgebende Parameter und Kriterien 64 Eintretenswahrscheinlichkeit und Wiederkehrperiode 64 Anhang 3 Intensitäts- Wahrscheinlichkeitsdiagramme: 65 Gefahrenstufendiagramme des Kantons Basel-Landschaft 65 Bedeutung der Gefahrenstufen für Personen und Bauten 66 Anhang 4: Hydrologie 67 Anhang 5: Grundlagen 70 Empfehlungen, Richtlinien und Wegleitungen 70 Fachberichte 71 GIS-Grundlagen / verwendete Software 71 Ereigniskataster 71 Weitere Literatur 72 Klima Basel 73 Anhang 6: Nummerierung Gefahrenquellen und Kartenblätter 74 Vorliegende Intensitätskarten Massenbewegungen 74 Nummerierung der Gefahrenquellen der permanenten und spontanen Rutschungen 75

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1 Zusammenfassung

Rutschungen, Steinschlag, Felssturz und Hochwasser sind natürliche, gravitative Prozesse, welche bei bestimmten, lokalen Bedingungen auftreten können. Die Beurteilung ihres Auf- und Eintretens und der möglichen Prozessintensitäten im Naturgefahrenkarten- Perimetergebiet der Gemeinden im Los 3 (Frenketäler, und ) war Auf- trag des vorliegenden Projekts. Im vorliegenden Technischen Bericht (Teil I) werden die an- gewandten Methoden erläutert und mit Beispielen illustriert. Es sind alle notwendigen Infor- mationen enthalten, um die im Rahmen dieses Projekts erarbeitete Naturgefahrenkarte zu interpretieren und sie sinngemäss und angepasst weiterzuverwenden. Der zweite Teil des Berichts enthält die Beurteilung der verschiedenen Gefahrenprozesse in den jeweiligen Ge- meinden.

Technischer Bericht Teil I: Methodik

Das einleitende Kapitel 2 beinhaltet Informationen zum vorliegenden Auftrag und dessen Bearbeitung und beschreibt das bearbeitete Gebiet.

Im Kapitel 3 werden die verschiedenen Grundlagen zur Erkennung und Beurteilung der Na- turgefahren erklärt sowie die Szenariendefinitionen erläutert.

Kapitel 4 enthält Erläuterungen zur eigentlichen Gefahrenbeurteilung und deren diversen Aspekten. Erklärt werden u. a. die Gefahrenstufen und die verschiedenen Kartenprodukte.

In Kapitel 5 werden Massnahmen und deren Bewertung thematisiert.

Im abschliessenden Kapitel 6 werden die vorhandenen Gefahren und Risiken zusammenge- fasst und Empfehlungen zur korrekten Handhabung und Umsetzung der Gefahrenkarte ab- gegeben.

Im Anhang finden sich ergänzende Informationen zur angewandten Methodik, Definitionen zu Intensitäten und Eintretenswahrscheinlichkeiten von Prozessen sowie eine Auflistung der Spitzenabflusswerte in den beurteilten Seitenbächen. Abschliessend werden die verwende- ten Grundlagen aufgeführt.

Technischer Bericht Teil II: Gefahrenbeurteilung in den einzelnen Gemeinden

Im zweiten Teil des Technischen Berichts sind die Beurteilungen zu sämtlichen bearbeiteten Gefahren- sowie Hinweisprozessen der jeweiligen Gemeinde aufgeführt. Generelle und spe- zifische Empfehlungen zur Massnahmenplanung runden die Beurteilung ab.

Der Anhang enthält den Schwachstellen- und Schutzbautenkataster zu den einzelnen Gerin- nen der betroffenen Gemeinde sowie die Szenarienkarte und eine Daten-DVD mit der Foto- dokumentation und sämtlichen Kartenprodukten.

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Teil I Allgemeines

2 Einleitung

2.1 Ausgangslage Mit dem Bundesgesetz zum Wasserbau (WBG, 1991) und zum Wald (WaG, 1991) werden die Kantone verpflichtet, Gefahrenkarten zu erstellen und diese bei raumwirksamen Tätigkei- ten zu berücksichtigen. Damit wird der im Raumplanungsgesetz (RPG, 1979) formulierte Auftrag zur Ausscheidung von gefährdeten Gebieten weiter konkretisiert. Der Bund (BWW, BRP, BWG) hat 1997 Empfehlungen für das methodische Vorgehen bei der Erarbeitung der Gefahrenkarte zusammengestellt und Teile davon sukzessive dem verbesserten Kenntnis- stand angepasst. Die Empfehlungen berücksichtigen gravitative Naturgefahren; darunter werden Hochwasser- und Massenbewegungsgefahren verstanden. In der Gesetzgebung des Kantons Basel-Landschaft sind der Einbezug der Naturgefahren in die Raumplanung und das Erstellen der dazu notwendigen Grundlagen explizit verankert. Seit 2001 liegt für den Kanton Basel-Landschaft flächendeckend ein Ereigniskataster vor. Die Gefahrenhinweiskarte für die Prozesse Wasser, Rutschung und Sturz wurde 2005 fertig gestellt. Der Landrat beschloss 2006, basierend auf der Gefahrenhinweiskarte und dem Pilotprojekt Vordere Frenke mit der Gefahrenkarte Waldenburg, die flächendeckende Ausarbeitung der Gefahrenkarte im Kanton Basel-Landschaft unter der Federführung der Basellandschaftli- chen Gebäudeversicherung (BGV). Die Ausarbeitung erfolgt in sechs Losen.

2.2 Auftrag und Zielsetzung

Mit dem Ingenieurvertrag vom 12. Dezember 2008 beauftragte der Kanton Basel-Landschaft unter der Federführung der BGV die Ingenieurgemeinschaft B-I-G AG / tur gmbh mit der Ausarbeitung der Gefahrenkarte Los 3 Frenke. Als Zielsetzung wurde die Beurteilung der gravitativen Naturgefahren in den vorgegebenen Perimetern nach heutigem Stand des Wis- sens definiert.

2.3 Bearbeitung Die Ausarbeitung der Gefahrenkarte Los 3 Frenke erfolgte durch die Ingenieurgemeinschaft B-I-G AG in Gümligen und tur gmbh in Davos. Die tur bearbeitete dabei die Wassergefahren währenddem die B-I-G die Massenbewegungen beurteilte. Die Modellierung der Hochwasser in den Talflüssen (s. nachfolgender Abschnitt) wurde im Unterakkord durch die Herzog Inge- nieure AG in Davos durchgeführt.

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Tabelle 1 gibt Aufschluss über die Aufteilung der Arbeitsbereiche im Rahmen des Projekts:

Prozess / Arbeitsbereich Bearbeiter Sturz (Stein- und Blockschlag) B-I-G Lea Odermatt Rutschung permanent B-I-G Sascha Bleuler Rutschung spontan und Hangmuren B-I-G Sascha Bleuler Überschwemmung / Übersarung Seitenbäche tur Eva Frick Überschwemmung Talflüsse Herzog Ingenieure Martin Bettler Murgang tur Eva Frick

Hangwasser B-I-G Lea Odermatt Ufererosion tur Monika Fässler Grundwasseraufstoss B-I-G Sascha Bleuler Rückstau Kanalisation Herzog Ingenieure Martin Bettler Erdfall (Absenkung und Einsturz) B-I-G Daniel Zürrer

GIS-Darstellung tur Roderick Kühne / Adrian Räz Ereigniskataster (Ergänzung) B-I-G Daniel Zürrer Tabelle 1: Übersicht der gravitativen Naturgefahrenprozesse / Arbeitsbereiche und deren Bearbeiter im Rahmen der NGK BL Los 3 Frenke.

Für die Beurteilung der Wassergefahren wurden die Gewässer im Perimetergebiet der Na- turgefahrenkarte Kanton Basel-Landschaft Los 3 in Absprache mit dem Projektstab nach deren Charakter bzw. der angepassten Beurteilungsmethodik aufgeteilt. Bei den grossen Talflüssen war die Beurteilung mit Hilfe von Modellrechnungen Teil des Auftrags, bei den kleineren Gewässern wurden Kapazitätsrechnungen durchgeführt. Folgende Liste gibt Auf- schluss über die Aufteilung der Gewässer im Rahmen des Projekts:

Talflüsse: Bearbeitung durch Herzog Ingenieure AG, Davos  Vordere Frenke (mehrere Gemeinden)  Hintere Frenke (mehrere Gemeinden)  Schöntalbach (Langenbruck)

Übrige Tal- und Seitenbäche: Bearbeitung durch tur gmbh, Davos  Walibach / Bennwilerbach (, Hölstein)  Seebach (Bretzwil)  Weigistbach ()  Alle Seitenbäche

2.4 Untersuchungsperimeter Das Los 3 (Frenke) umfasst 16 Gemeinden im vorderen und hinteren Frenkental. Es sind dies in alphabetischer Reihenfolge: , Bennwil, Bretzwil, , Hölstein, Lam-

Teil Methodik Seite 5/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht penberg, Langenbruck, , Liedertswil, Niederdorf, Oberdorf, Ramlinsburg, , , Waldenburg und . Das gesamte Gebiet des Loses wurde auf gravitative Na- turgefahren untersucht. Die Darstellung der Gefährdung in den Gefahrenkarten hingegen beschränkt sich auf einen Perimeter von 18.5 km2. Dieser Perimeter umfasst das Siedlungsgebiet, d.h. die rechtkräftige Bauzone und eine Pufferzone. Falls Gefahrenprozesse von ausserhalb in den Perimeter hineinwirkten, wurden diese in die Beurteilung miteinbezogen.

2.5 Projektphasen (Vorgehen) Die Ausarbeitung der Gefahrenkarte erfolgt grundsätzlich in drei Stufen:  Gefahrenerkennung  Gefahrenbeurteilung  Generelle Massnahmenvorschläge In der Gefahrenerkennung wurden sämtliche verfügbaren Grundlagen zusammengetragen. Es sind dies neben den bereits vorhandenen Gefahrenhinweiskarten, Ereigniskataster sowie vorhandene Gutachten von Bauten. In Bezug auf Abbildung 1 sind dies die Grundlagen, die Ereignisanalyse und die Festlegung der Rahmenbedingungen. Bei den Wassergefahren stand hier die Festlegung der Abfluss-, Geschiebe- und Schwemmholzszenarien sowie die Schwachstellenanalyse im Zentrum. Bei den Massenbe- wegungen erfolgen anhand vorhandener Daten und Feldbegehung eine Ausscheidung der Gefahrenquellen (GQ). Ziel der Gefahrenerkennung ist die Auflistung aller möglichen Ereignisszenarien der gravita- tiven Naturgefahren auf einen definierten Perimeter. Die Szenarien wurden in den techni- schen Konsultationen von den Vertretern der Gemeinden genehmigt. Die Gefahrenbeurteilung gewichtet die Eintretenswahrscheinlichkeit und die Intensität der einzelnen Prozesse. Dabei werden in den definierten Zeiträumen die Intensitäten der einzel- nen Prozesse dargestellt. Als Resultat der Gefahrenbeurteilung liegen somit Intensitätskar- ten vor. In Bezug auf Abbildung 1 sind dies die Wirkungsanalyse und deren Darstellung. Neben den generellen prozessspezifischen Massnahmen (siehe Abbildung 1) werden - wo innerhalb der Gefahrenbeurteilung erkannten Gebiete nötig - gebietsspezifische Massnah- men vorgeschlagen.

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Abbildung 1: Schematische Übersicht der Projektphasen.

2.6 Geologie und Geomorphologie 2.6.1 Allgemeines

Das untersuchte Gebiet kann grob in zwei Teile gegliedert werden. Südlich einer gewellten Linie von Bretzwil über Reigoldswil, Arboldswil nach Bennwil befinden wir uns im Faltenjura, nördlich davon im Plateaujura. Der Nordrand des Faltenjura bildet in diesem Bereich eine grosse Überschiebungszone. Er ist bis zu 5 km auf den südlichen Rand des Plateaujuras aufgeschoben. Oberflächlich getrennt werden diese Einheiten vom Ostrand des Untersuchungsgebietes bis fast nach Arboldswil durch Ablagerungsresten aus tertiärer Jura-Nagelfluh.

2.6.2 Faltenjura

Die morphologisch gut ausgeprägten, Ost-West verlaufenden Antiklinal-Achsen entstanden durch Auffaltung der mesozoischen Sedimentschichten (mittlere Trias – Malm). Sie sind

Teil Methodik Seite 7/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht durchsetzt mit Nord-Süd verlaufenden Querbrüchen. Die Überschiebungszone weist ein komplexer Falten- und Schuppenbau auf und bringt neben den Mergeln und Tonen des Lias und Keuper auch den tieferliegenden Muschelkalk (mittlere Trias) an die Oberfläche.

2.6.3 Plateaujura Der Plateaujura besteht aus unverfalteten mesozoischen Sedimente mit Nord-Süd verlau- fenden Verwerfungen und Grabenbrüchen parallel zum Rheintalgraben. An die Oberfläche treten im Untersuchungsgebiet ausschliesslich die Mergel und Kalke des Malm und des Doggers.

2.6.4 Tertiär Tertiäre Sedimente kommen als kleinere Bohnerzformationen (Eozän), Süsswasserkalke und –mergel (Oligozän) in Taschen und Mulden der Malmkalke, sowie als bunte Nagelfluh (Aquitanien, bei Bennwil) und der grossflächig, am Südrand des Plateaujuras auftretenden Juranagelfluh (Tortonien, bei Niederdorf, Hölstein und Bennwil) vor.

2.6.5 Quartär Neben den heutigen Alluvionen entlang von Fliessgewässern, treten verbreitet Gehänge- schutt (umsäumt meist den Fuss der Muschelkalk-, Hauptrogenstein- und Malm-Flühe), Bergsturz- und Blockschuttmaterial (z.B. zwischen Ziefen und Reigoldswil rutschte der über- schobene Dogger auf den Argovienmergeln ab) und grössere Rutschmassen (südlich Bretzwil und Lauwil in den Keupermergeln und Opalinustonen) auf. Bei Wildenstein-Murenberg liegen Reste von risseiszeitlichem Moränenmaterial. Im nördli- chen Untersuchungsgebiet (Ziefen, Bubendorf) treten eiszeitliche Schotter aus verschiede- nen Niveaus auf, sowie postglazialer Verwitterungslehm. Steinschlag tritt vor allem im Hauptrogenstein und im Malmkalk auf. Im entsteht der Prozess vor allem entlang den Verwerfungen, im Faltenjura hauptsächlich im Bereich von Klusen. Rutschungen finden wir vor allem in den Mergeln und Tonen des Lias und Keupers vor.

2.7 Klima Die beiden Täler der Frenke sind geprägt durch ein feucht gemässigtes Klima. Während ge- rade in den Wintermonaten südlich des Juragürtels bedingt durch eine Hochdruck- (=Bisen-) lage Nebel liegt, profitiert das Baselbiet von der Staulage und geniesst Sonnentage. Eine Übersicht über die klimatischen Grundlagen liegt in den Daten 2008 der Station Basel- Binningen in Abbildung 49 vor.

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2.8 Hydrologie Die hydrologischen Grundlagen zur Gefahrenbeurteilung im Rahmen der vorliegenden Ge- fahrenkarten wurden vom Kanton Basel-Landschaft bzw. von der Scherrer AG (2008: Hydro- logische Grundlagen für die Erstellung von Gefahrenkarten im Kanton Basel Landschaft, Los 3) zur Verfügung gestellt. Der nachfolgende Text zur Hydrologie im untersuchten Gebiet ent- stammt der genannten Studie: „Im Tafel- und Faltenjura wechseln kalkige, hochdurchlässige Flächen mit mergeligen bis tonigen, weniger durchlässigen Flächen ab. Diese Unterschiede sind für Infiltration und Spei- cherung von Niederschlagswasser entscheidend. Diese räumlich stark variierenden Eigen- schaften müssen bi der Beurteilung der Abflussreaktionen berücksichtigt werden.“ „Die Erkundung historischer Hochwasser und Abflussberechnungen mit dem Niederschlags- Abfluss-Modell haben gezeigt, dass […] die grossen Hochwasser in den beiden Tälern […] fast ausnahmslos nach heftigen Gewittern auf[traten]. Einige langanhaltende Niederschläge mit grossen Niederschlagsmengen vermochten nur mittlere Hochwasser zu erzeugen.“

2.9 Seismische Aktivität Das untersuchte Gebiet liegt in einer der seismisch aktivsten Zonen der Schweiz. Die Ge- fährdung durch Erdbeben wird nicht im Rahmen der Erarbeitung dieser Naturgefahrenkarte ausgewiesen. Erdbeben können jedoch Naturgefahrenprozesse aktivieren oder intensivieren. So können inaktive oder langsame Rutschungen aktiviert und beschleunigt werden, oder Stein-, Block- schlag oder Felsstürze auslösen. Der Auslösemechanismus durch Erdbeben wurde bei der Szenarienbildung der jeweiligen Prozesse, so weit möglich, berücksichtigt.

2.10 Landnutzung Die Gesamtfläche des Los 3 beträgt rund 105 km2. Davon sind rund 43 % bestockte oder unproduktive Flächen, 20 % Naturwiesen und Weiden. Ebenfalls 20 % der Gesamtfläche werden als Ackerland, sowie Obst-, Reb- und Gartenbauflächen und 17 % als Siedlungsflä- che genutzt. Der Perimeter der Naturgefahrenkarte deckt insbesondere den Siedlungsraum und dessen unmittelbare Umgebung ab.

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3 Gefahrenerkennung

3.1 Ereignisdokumentation Als Grundlage der Naturgefahrenprozesse wurde im Jahre 2001 für das gesamte Kantons- gebiet ein Ereigniskataster erstellt. Hierbei sind die historisch bekannten Ereignisse zum Zeitpunkt der Aufnahme festgehalten. Der Ereigniskataster wurde im Rahmen der Ausarbei- tung der Gefahrenkarte im Jahre 2009 ergänzt.

3.2 Gefahrenhinweiskarte Die Gefahrenhinweiskarte (GHK) wurde im Jahre 2004/2005 für den ganzen Kanton ausge- arbeitet. Sie gibt Übersicht über die gravitativen Prozesse und stellt deren Prozessräume dar ohne diese hinsichtlich Intensität und Eintretenswahrscheinlichkeit zu beurteilen. Die Gefahrenhinweiskarte wurde für die Prozesse Steinschlag, Rutschungen permanent und spontan, Hangmuren und Erdfall (Absenkung und Einsturz) sowie für die Überschwemmun- gen, Übersarung und Murgang der Seitenbäche und Talflüsse erstellt.

3.3 Karte der Phänomene In der Karte der Phänomene sind die zum Zeitpunkt der Bearbeitung sichtbaren Spuren von gravitativen Naturgefahren festgehalten. Sie dienen als wichtige Hinweise zur Herleitung der räumlichen Ausbreitung einer Naturgefahren sowie deren Intensität und Eintretenswahr- scheinlichkeit. Die Karten der Phänomene wurden für die Massenbewegungsprozesse erstellt. Sie liegen als .pdf auf der beigelegten Daten-DVD vor unter: [Laufwerk]:\2010_GK_BL_Los3_Gemeindename\Kartenprodukte\0_Karte der Phänomene\ aufgeführt, wobei Gemeindename durch den jeweiligen Gemeindenamen zu ersetzen ist.

3.4 Prozessmechanismen Die Mechanismen der hier behandelten gravitativen Naturgefahren werden nachfolgend be- schrieben. Steinschlag und Felsturz werden zusammen mit den Rutschungen (permanente und sponta- ne Rutschungen, Hangmuren und Sackungen) als Massenbewegungen bezeichnet; alle vorwiegend durch Wasser dominierten Prozesse zählen demgegenüber zu den Wasserge- fahren (Überschwemmung, Übersarung der Talflüsse und Seitenbäche).

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3.5 Massenbewegungen Das Beurteilungsgebiet der Naturgefahrenkarte Kanton Basel-Landschaft Los 3 wird durch die Gesteine des Plateaujura im Norden und die des Faltenjura im Süden dominiert. Grösse- re zusammenhängende Felswände liegen vorwiegend im Faltenjura vor. Die Täler und Be- cken sind fast ausschliesslich mit Lockergesteine der heutigen Flüsse und Bäche verfüllt; die Hänge liegen im Norden grundsätzlich unter einer mächtigen Verwitterungsdecke, in den südlicher gelegenen Tälern treten zudem teils Sedimente einer letzteiszeitlichen Verglet- scherung vor.

Als Grundlage zur Beurteilung der Massenbewegungen dienten:  Geologische Atlasblätter und Karten (Quellenverzeichnis siehe Anhang 5)  Empfehlungen, Richtlinien und Wegleitungen und Fachberichte (Quellenverzeichnis sie- he Anhang 5)  Ereigniskataster: Grundlagendaten aus dem Ereigniskataster des Kantons Basel- Landschaft (Stand 2001, ergänzt 2009), dem Archiv des Tiefbauamtes und weiteren Quellen (s. Quellenverzeichnis Anhang 5)  Digitale Daten: Höhenmodell (DTM-AV), Gefahrenhinweis-, Geländeneigungskarten, Schrägschattenkarten (generiert mit hillshade) und verfügbare geologische und tektoni- sche Karten.  Feldbegehungen und -kartierungen im Rahmen der Gefahrenbeurteilung

3.5.1 Steinschlag Eine Gefährdung durch Sturzprozesse (Stein- und Blockschlag, Felssturz) geht zur Hauptsa- che von den im Süden liegenden teils sehr steilen Felswänden auf. Gegen Norden hin treten Sturzprozesse entlang einzelnen, gut einsichtigen Felsbändern, sowie hier auch vermehrt diffus aus steilen Hängen auf.

3.5.2 Permanente Rutschungen Die permanenten Rutschungen, als langsame Massenbewegungen treten flächenmässig am meisten an den Rändern der südlichen ‚Becken‘ im Perimeter des Loses 3 auf. Dies sind z.B. die breite Talung mit dem Dorfkern von Reigoldswil, jene von Bretzwil oder Langenbruck. Die talwärts gerichteten, stetigen Bewegungen treten in den Lockergesteinssedimenten auf. Diese Sedimente sind mächtige Verwitterungsdecken aus dem umgelagerten geologischen Untergrund. Sie entstanden sowohl durch die natürliche, chemische Verwitterung des Unter- grundes als auch durch Umlagerung in Bächen. In den höchstgelegen Lagen dürfte das Ausgangsprodukt auch durch lokale Gletschertätigkeit während den Eiszeiten entstanden sein. Teils sind sicher auch noch sekundäre Sturz- und Sackungsprozesse beteiligt, die Ma-

Teil Methodik Seite 11/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht terial in den Rutschungsmassen einbrachten, wie z.B. in Reigoldswil von der Haberligfluh oder von Reifenstein her. Die Mächtigkeit der meisten im Perimeter vorliegenden Rutschungen dürfte im Mittel- und Fussbereich mittelgründig sein. Gegen die Seitenränder links und rechts hin keilen sie meist flachgründig aus. Tiefgründige Rutschungen treten meist in den oben genannten Talungen auf. Ihre Mächtig- keit dürfte aber nirgends 30 m überschreiten (Kriterium ‚Tiefgang‘ nicht erfüllt). Die wohl am besten untersuchte tiefgründige Rutschung ist die ‚historische Felsrutschung‘ vom Dielenberg die zu(m) Ober- und Niederdorf führte und gehört. Mit Sondierbohrungen zum Altersheim Gritt in den 80’er Jahren des 20. Jh. wurde hier Gleithorizonte und der Fels- untergrund erbohrt. Die hier vorherrschende Juranagelfluh wurde jeweils zwischen 20 m und 27 m Teufe erbohrt. Hinsichtlich der Aktivität ist der Grossteil der im Gebiet vom Los 3 angetroffenen Rutschun- gen zur Zeit in Ruhe. Obwohl die Oberflächen auf differentielle Bewegungen schliessen las- sen- teils sind Gross- und Absenkmulden oder treppenartige Hänge sichtbar – liegen diese deutlich unterhalb einer mittleren differenziellen Bewegung ( << 2 cm/m pro Jahr) und wer- den als Relikt alter Bewegungen gedeutet. Die Reaktivierung der Rutschung, z.B. durch die Wechselwirkung mit einem Gewässer oder aufgrund einer angrenzenden (schnelleren) Rut- schung, wird bei fast allen als sehr gering eingestuft. Weite Teile der erkannten Rutschungen sind bebaut und wurden dadurch indirekt entwäs- sert, sei es durch Gebäude (Sickerleitungen) oder durch Strassenbau. Flachgründige Berei- che sind zudem durch die Bebauung selbst stabilisiert. Teils sind die Fussbereiche der gros- sen permanenten Rutschungen, die meistens in den besiedelten Talsohlen liegen, durch grossflächige Schüttungen (Parkplätze, Spielfelder) überdeckt. So zum Beispiel in Reigolds- wil oder in Bretzwil. Dies erschwert das genaue Abgrenzen des Fussbereichs der darunter- liegenden, ruhenden Rutschung. Hier wurde aus morphologischen Überlegungen – der Rut- schungskörper folgt gravitativen Kräften – bis in den darunter liegenden Talboden ausge- dehnt. Würden Bewegungen gleichmässig im gesamten Rutschungskörper auftreten, so müssten die erweiterten Bereiche ebenfalls in Bewegung geraten. Im Bereich von geringer bis mittlerer Aktivität werden die Bewegungen der Rutschung Brestenberg in Waldenburg interpretiert. Den Schilderungen zufolge konnte man vor 80 Jah- ren vom ‚Rank‘ her das ‚Pintli‘ einsehen, was heute nicht mehr möglich ist. Aktivere Rutschungsgebiete treten zum Beispiel in Liedertswil auf. Hier gleiten nordseitig im Rumpel die Bodenschichten mittelgründig ab. Mit einem forstlichen Verbauprojekt werden die Bewegungen hier stabilisiert. Trotz dem augenfälligen Fehlen von hoher Rutschungsaktivität treten im Gebiet von Los 3 Gebiete mit hohen Aktivitäten, starken differenziellen Bewegungen oder einem Reaktivie-

Teil Methodik Seite 12/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht rungspotenzial auf. Sie liegen ausserhalb des Bearbeitungsperimeters und wirken – bis auf wenige Weilerperimeter - nicht in den Perimeter. Ein nennenswertes Gebiet befindet sich unterhalb des Chilchzimmersattels in Langenbruck. Die feinkörnige Lockergesteinsdecke, zum Grossteil aus verwittertem Untergrund hervorgegangen, gleitet hier in einer mehrteiligen Zunge in die Talsenke. Durch Strassen- und Wegebau entstandene übersteile Böschungen führen oft zu einer rut- schungsbegünstigenden Disposition. Da es sich dabei um nicht-natürliche Gefahrenquellen handelt, wären diese gemäss Vorgabe nicht zu behandeln. Wo in relevantem Ausmass an- getroffen, wurden trotzdem entsprechende Gefahrenquellen, meist für spontane und in sel- teneren Fällen für permanente Rutschungen ausgeschieden.

3.5.3 Spontane Rutschungen und Hangmuren Das plötzliche Auftreten von gravitativen Gleit- oder Rotationsbewegungen vorwiegend ent- lang diskreter Scherhorizonte wird als Spontanrutschung bezeichnet. Die Translationsbewe- gung liegt hier typischerweise im Bereich von m pro Minute bis m pro Tag. Meist sind nur die obersten Bodenhorizonte (im pedologischen Sinn) betroffen, selten die ganze Lockerge- steinsdecke. Die räumliche Ausdehnung reicht von wenigen Quadratmetern bis einige Hekta- ren. Spontanrutschung sind nicht an permanente Rutschungen gebunden, und treten inner- halb, wie auch ausserhalb dieser auf. Bei „aktiven“ permanenten Rutschungen können sie aber vermehrt im Stirnbereich auftreten. Kennzeichnend für spontane Bewegung ist ein plötzlicher Verlust der Scherfestigkeit des Bodens oder eine Zunahme des Porenwasserdruckes. Es kommt dabei zu einer ‚Verflüssi- gung‘ des Bodens. Ist die Verflüssigung sehr stark, so kann es zu so genannten Hangmuren kommen, die aufgrund der geringeren Viskosität weiter reichen können als spontane Rut- schungen. Ein wichtiges Kriterium für das potentielle Auftreten von Spontanrutschungen ist die Gelän- deneigung. Stark geneigte Gebiete mit einer Geländeneigung > 20° wurden deshalb generell als potentielles Spontanrutschungsgebiet ausgeschieden. Sofern weitere Kriterien erfüllt waren, war die Grunddisposition gegeben. Als weitere Krite- rien wurden morphologische, geologische, hydrologische und pedologische Merkmale sowie die Nutzung beurteilt. Morphologische Anzeichen sind z.B. eine gewellte Oberfläche oder Absenkmulden die auf diskrete Gleithorizonte im Untergrund schliessen lassen. Diese treten vermehrt dort auf, wo die geologischen Voraussetzungen stimmen, wie z.B. in schlecht durchlässigen Untergrün- den aus feinkörnigen Sedimenten, sofern sie durch die Nutzung nicht überprägt wurden. Das Ausgangsgestein gibt Hinweise für die geologischen Merkmale: in den Frenkentälern sind dies z.B. Mergel der Villigen-Formation oder der Opalinuston. Weiter ist es möglich,

Teil Methodik Seite 13/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht dass tiefgründig verwitterte Lockergesteinsschichten aus aufgearbeitetem Fels (Gehänge- lehme) und Sedimente der Vergletscherungen als anfällig für spontane Bewegungen gelten, wenn andere Bedingungen ebenfalls erfüllt sind. In steilen Böschungen besteht aber auch die Möglichkeit, dass, falls der unterliegende Fels eine glatte Oberfläche bietet und mehr oder weniger hangparallel einfällt, die darüberliegen- de Bodenschicht als kompakte Einheit abgleiten kann. Hierzu sind die Kalke wie sie teils im südlichen Teil (Oberdorf, Waldenburg, Langenbruck, Reigoldswil) anzutreffen sind prädesti- niert. Spontane Bewegungen können vorwiegend nach langanhaltenden Niederschlägen auftreten. Ist der Boden bereits mit Wasser gesättigt, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Ab- gleitens. Hydrologische Merkmale sind deshalb auch Gebiete mit Vernässungsstellen, z.B. durch Quellaustritte oder Böschungen mit Mulden bei denen das Regenwasser nach Nieder- schlägen längere Zeit stehen kann. Meistens resultiert mit der Zeit durch den geologischen Untergrund und die hydrologischen Grundbedingungen ein spezieller Bodentyp. So genannte Gleye oder vergleyte Böden wei- sen, falls sie grossflächig auftreten, auf ein mögliches Abgleiten des Bodens in Hanglagen hin. Neben den natürlichen Merkmalen spielt ebenso die Nutzung eine wichtige Rolle. Intensiver Weidetritt begünstigt das Eindringen von Wasser in den Untergrund ebenso wie das Pflügen und fördert damit das potentielle, flachgründige Abgleiten des Bodens.

3.6 Wassergefahren Das Beurteilungsgebiet der Naturgefahrenkarte Kanton Basel-Landschaft Los 3 wird von den beiden Frenketälern (Vorderes und Hinteres Frenketal) dominiert. Neben diesen beiden Haupttälern durchschneiden weitere kleinere Täler und Gräben die Landschaft. Die Gefähr- dung durch Wasserprozesse (Überflutung, Übersarung) geht hauptsächlich von den Talflüs- sen (Vordere und Hintere Frenke, Schöntalbach, Bennwilerbach etc.) aus. In den zahlreichen Seitengerinnen können aber genauso Überschwemmungsprozesse, Ausuferungen und Übersarungen stattfinden.

Im Talboden sind die Gerinne natürlicherweise durch geringes Gefälle und grosse Gerinne- querschnitte charakterisiert. Im natürlichen Zustand würden den Talflüssen relativ grosse Geschiebekubaturen zur Verfügung stehen. Durch die weitgehende Begradigung und Ver- bauung werden sie im heutigen Zustand aber vor allem durch Geschiebe aus den zahlrei- chen Seitenbächen sowie den verbliebenen, nicht verbauten Teilstrecken versorgt.

Die Seitenbäche werden im südlichen Teil des Gebiets nahe der Wasserscheide (Linie Passwang – Hintere und Vordere Egg – Helfenberg – Langenbruck) vorwiegend durch steile- re Gerinnelängsprofile charakterisiert. Diesen Bächen stehen vielfach relativ grosse Mengen Teil Methodik Seite 14/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht an Geschiebe aus Sohle, Böschungen und Hängen zur Verfügung. Je weiter nördlich desto sanfter werden die Geländeformen (s. Abbildung 3, S. 17). Es sind häufiger kleinere Gerin- nequerschnitte, flacheres Längsgefälle und weniger zur Verfügung stehendes Grobmaterial vorzufinden.

Nachfolgend werden einige charakteristische Eigenschaften der Talflüsse und Seitenbäche im Perimetergebiet aufgelistet:

3.6.1 Charakteristische Eigenschaften Talflüsse

 Normaler Geschiebetrieb als vorherrschender Transportprozess. Die Talflüsse sind alle- samt nicht murfähig.  Die Gerinne sind auf weiten Strecken, insbesondere im Siedlungsbereich, vollständig verbaut. Der Verbauungsgrad reicht von einfachen Blockwürfen am Prallhang bis zu durchgehenden Ufermauern mit zusätzlicher Verbauung der Sohle (s. Abbildung 2, S. 17).

 Die Talflüsse wurden bzw. werden auf verschiedene Arten genutzt (Mühlerad, resp. Mühlekanal, Sägerei, Feuerschütze)

3.6.2 Charakteristische Eigenschaften Seitenbäche

 Der vorherrschende Transportprozess ist hauptsächlich normaler Geschiebetrieb. Nur einzelne Seitenbäche können als murfähig bezeichnet werden.  Einige Gerinne trocknen im Sommer aus (s. Abbildung 4, S. 17) oder weisen starke Ver- sickerungseigenschaften auf (Verkarstung). Andere Gerinne wiederum entwässern nur sehr kleine Einzugsgebiete, weisen aber deutlich erosive Eigenschaften auf.  Bei den kleineren Bächen handelt es sich nicht selten um Entwässerungsgerinne, wel- che durch Drainagerohre gespiesen werden.  Oft beeinflussen zahlreiche Umlagerungsstrecken die Bach- und somit auch die Ereig- nisdynamik.

Teil Methodik Seite 15/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht

Abbildung 2: Begradigter und verbauter Abschnitt der Vorderen Frenke (Oberdorf)

Abbildung 3: Typischer Bach in sanfter Geländemulde: Abbildung 4: Ausgetrocknetes Bachbett im Wei- Loochbächli (Ramlinsburg) gistbach (Oberdorf)

Als Grundlage zur Beurteilung der Wassergefahren dienten:  Hydrologische Studie: Scherrer AG (2008): Hydrologische Grundlagen für die Erstellung von Gefahrenkarten im Kanton Basel-Landschaft. Los 3, Täler der Vorderen und Hinte- ren Frenke, Langenbruck und Bretzwil  Ereigniskataster: Grundlagendaten aus dem Ereigniskataster des Kantons Basel- Landschaft (Stand 2001, ergänzt 2009), dem Archiv des Tiefbauamtes und weiteren Quellen (s. Quellenverzeichnis Anhang 5)  Digitale Daten: Höhenmodell (DTM-AV), Vermessung Talflüsse durch Geometer (Jer- mann AG)  Feldbegehungen im Rahmen der Gefahrenbeurteilung, durchgeführt durch die beauf- tragten Büros

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3.7 Szenariendefinitionen 3.7.1 Ereignis-Szenarien Massenbewegungen Die Szenarien der Massenbewegungen werden nach den Prozessen Steinschlag, perma- nente Rutschungen, spontane Rutschungen und Hangmuren aufgeteilt. Bei der Szenariendefinition werden einerseits die Eintretenswahrscheinlichkeit, bzw. die Wiederkehrperiode, auch Jährlichkeit genannt, eines Ereignisses festgelegt und andererseits dessen Intensität. Die Wahrscheinlichkeit wird über die Zeit definiert, die Intensität je nach Prozess entweder über die Energie oder die Geschwindigkeit definiert. Die jeweiligen Defini- tionen befinden sich im Anhang 2. Die Szenariendefinitionen befinden sich in den prozess- spezifischen Factsheets im Teil II. Die Szenarien wurden mit den betreffenden Gemeindebehörden diskutiert.

Steinschlag Durch die die qualitative und quantitative Betrachtung der Klüftung und Schichtung im Aus- bruchsgebiet und der Analyse der stummen Zeugen werden die maximalen Blockgrössen bei der jeweiligen Wahrscheinlichkeit im Feld bestimmt (BUWAL 1997). Über diese massgeben- de Blockgrösse werden die Szenarien definiert. Im Feld wurden nach der Gebietsabgrenzung das Ausbruchsgebiet definiert und dessen Schichtung, Klüftung und die Lithologie bestimmt. Des Weiteren wurde der Transit- und Ab- lagerungsbereich mit deren Bestockung, Steilheit und Schadenpotential aufgenommen. Im Beurteilungsgebiet geht die Gefährdung durch Stein- und Blockschlag und Felssturz insbe- sondere von steilen Felswänden aus. Aus diesen können sich auch grössere Blöcke (bis 2 m3) lösen und teilweise bis ins Siedlungsgebiet gelangen. Oft tritt diffuser Steinschlag aus steilen, bewaldeten Hängen auf. Steine und kleine Blöcke können durch Tiere oder Wurzelwerk gelöst werden und mit meist geringer Energie bis zum Hangfuss, bzw. auf eine Strasse oder in einen Bach rollen.

Permanente Rutschungen Als permanente Rutschungen gelten grössere (ab ca. 1 ha) zusammenhängende Gebiete aus (meistens) Lockergesteins- , selten auch Festgesteinsmaterial, die über einen längeren Zeitraum betrachtet, fortwährenden Gleit-, Rotations-, Stauch- und Zerrbewegungen unter- liegen. Die Bewegungen liegen hierbei typischerweise bei mm bis cm pro Jahr. Sie sind normaler- weise kontinuierliche, stetige Prozesse. In Abhängigkeit von saisonalen oder ausserordentli- chen klimatischen Einwirkungen können die Bewegungen periodisch abweichen.

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Das Hauptkriterium der permanenten Rutschungen ist aufgrund der Stetigkeit deshalb deren Aktivität (siehe ). Aktivität Bewegungen in cm / Jahr Sehr langsam 0-2 cm/Jahr Langsam 2-10 cm/Jahr Schnell >10 cm/Jahr Tabelle 2: Geschwindigkeitsklassen der permanenten Rutschung. Primärkriterium Aktivität.

Der Grossteil der im Untersuchungsgebiet liegenden permanenten Rutschungen wird als inaktive Rutschung beurteilt (Charakterisierung und Erkennung: siehe 3.5.2). Diese auch als „schlafende“ Rutschungen bezeichneten Gebiete können durch ausserordentliche meteoro- logische oder tektonische Ereignisse reaktiviert werden und so von den durchschnittlichen, über einen längeren Zeitraum gemittelten, konstanten Bewegungen deutlich abweichen. Bei den permanenten Rutschungen erfolgt als erster Schritt ein Ausscheiden der möglichen Flächen anhand der vorhandenen Grundlagen (siehe 3.5 und Abbildung 5, S. 20). Mithilfe der daraus generierten Rutschungshinweiskarte wurden die Flächen während einer Feldbe- gehung kartiert und plausibilisiert. Anlässlich der Feldverifikation wurden Teilabschnitte mit einem Potential für differenzielle Bewegungen begutachtet und wenn nötig weiter beurteilt (siehe Abbildung 6). Prädestiniert hierzu sind folgende Teilgebiete:  im Fussbereich (übersteile Geländeabschnitte),  an den seitlichen Rändern (Verzerren gegenüber ‚stabilem Grund‘) oder aber  innerhalb des Rutschungskörpers in steileren Bereichen.

Für ein Reaktivierungspotenzial spielen unter anderem folgende Punkte ein Rolle (AGN 2004):  Wechselwirkung mit Fliessgewässern (siehe auch Prozess Ufererosion)  Angrenzende Rutschungen einer höheren Aktivität oder mit grösserem Reaktivie- rungspotential  Vegetationsbedeckung: Erosionsflächen ermöglichen den Anstieg eines Hangwas- serspiegels, z.B. nach Sturmschäden oder infolge Weidetritts.  Geschichte einer Rutschung: Ereignisdokumentation, Morphologie

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Abbildung 5: mit dem DTM-AV dargestelltes Gelände Abbildung 6: Blick auf Rutschung Reigoldswil von und ausgeschiedener Gefahrenquelle (Reigoldswil). Ruine Rifenstein in Richtung W.

Das entschärfende Kriterium der permanenten Rutschungen wird als ‚Tiefgang‘ bezeichnet. Hierzu zählen neben dem eigentlichen Tiefgang mit einer Gleitfläche tiefer als 30 -50 m u.T. auch grössere, zusammen hängende, homogene Rutschungsmassen oder auch ein homo- genes Bewegungsverhalten, das aber durch Messungen dokumentiert sein muss.

Spontane Rutschungen und Hangmuren Das plötzliche Auftreten von gravitativen Gleit- oder Rotationsbewegungen vorwiegend ent- lang diskreter Scherhorizonte wird als Spontanrutschung bezeichnet (Charakterisierung und Erkennung: siehe auch 3.5.3). Ein wichtiges Kriterium für das Auftreten von Spontanrutschungen ist die Geländeneigung. Auf Basis des DTM-AV wurden deshalb 6 Hangneigungsklassen ausgeschieden (siehe Ta- belle 3 und Abbildung 7). Stark geneigte Gebiete mit einer Geländeneigung > 20° wurden generell als potentielles Spontanrutschungsgebiet ausgeschieden, sofern die weiteren Krite- rien der Grunddisposition, wie begünstigende Geologie und Lockergesteinsbedeckungen, bzw. Bodenschicht erfüllt waren (siehe 3.5.3). Zeigte sich nach Erkenntnissen der Feldverifikation, dass ein Gebiet bspw. im Untergrund gut drainiert war, z.B. anhand grobkörniger Gehängeschuttkegel mit einer gut durchlässigen Bodenschicht, so wurde die ausgeschiedene Gefahrenquelle um die Ausdehnung eine, bei zusätzlichen Indizien um zwei weniger geneigte Hangneigungsklassen verkleinert. Nach wie vor wurde aber weiterhin eine Beeinflussung durch ein Abgleiten aus dem darüberliegenden Geländeabschnitt miteinbezogen. Die in der GHK modellierten Flächen und die Hangmuren-Trajektorien (SilvaProtect) wurden als Hilfsmittel zur Abgrenzung von Randbereichen im Auslaufbereich potentieller Hangmuren benutzt (Abbildung 8). Die GIS-gestützt generierten Trajektorien weisen auf mögliche Prozessräume (auch für flachgründige Spontanrutschungen) hin und wurden im Feld zwingend plausibilisiert, um an- Teil Methodik Seite 19/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht hand der effektiven Feinmorphologie (Berücksichtigung von Wegen als Bermen, Hindernis- sen wie Mauern oder Gebäude) und bei Vorhandensein hydrogeologischer Merkmale deren maximalen Wirkungsraum auszuscheiden.

Abbildung 7: Nach Hangneigungsklassen dargestelltes Abbildung 8: potentielle Spontanrutschungsgebiete Gelände (Reigoldswil, Teil Nord). gemäss GHK (lila Flächen) und Hangmuren- Trajektorien (violette Linien, nach SilvaProtect).

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Hangneigungsklasse Farbencode Grad Neigung [°] Flach 0-15 Mässig geneigt 15-20 Stark geneigt 20-25 Mässig steil 25-30 Steil 30-35 Sehr steil >35 Tabelle 3: Hangneigungsklassen zur Grobeinteilung der Spontanrutschungsgebiete. Die Oberkante des potentiellen Anrissbereichs endet normalerweise entweder beim Über- gang in eine Verflachung wenig hinter der Geländekante oder am Fuss der darüberliegenden Felswand. Transit- und Ablagerungsbereiche sind bei spontanen Rutschungen und Hangmuren abhän- gig von der Geländeneigung und der Grunddisposition. Sie wurden unter Beizug der Grund- lagen festgelegt und im Feld plausibilisiert. Für die Bestimmung der Reichweiten wurden neben den Überlegungen zum Pauschalgefälle feinmorphologischen Gegebenheiten heran- gezogen. So können in Mulden und Runsen in Abhängigkeit der Grösse des darüberliegen- den ‚Einzugsgebietes‘ für eine Aktivierung durch Meteorwasser allfällige Abgänge wenig wei- ter reichen als dies bei gleichen Bedingungen bei einem gleichmässigen Hang der Fall ist. Ebenso spielt der potentielle Gleithorizont eine entscheidende Rolle: ist dieser diskret lamel- lenartig ausgeprägt, so kann durch internes Aufschieben ein Teil der Energie in der Stau- chung aufgenommen werden. Demgegenüber können geringmächtige Bodenschichten, die direkt dem Fels aufliegen, bis an ihre Basis aktiviert werden. Die laterale Abgrenzung erfolgte unter Beizug von Höhenmodellen (DTM-AV) und Luftbildern zur Hauptsache gutachterlich im Feld. Ebenso wurde das Gelände oberhalb, sowie seitlich der ausgeschiedenen Gefahrenquelle auf eine mögliche Beeinträchtigung durch rückschreitende Erosion als direkte Folge eines Bodenabgleitens beurteilt. Die Eintretenswahrscheinlichkeit von Spontanrutschungen und Hangmuren lässt sich an- hand der Förderfaktoren ableiten (siehe Abbildung 37 und Anhang 2). Eine Unterscheidung nach der Intensität wird nicht vorgenommen: Sie wird als "nicht diffe- renziert" dargestellt (siehe Anhang 3). Informativ wird in den Szenarienblättern die Mächtig- keit der mobilisierbaren Schicht angegeben. Die Mächtigkeit wurde im Feld aufgrund des geologischen Untergrundes, hydrogeologischen Merkmalen sowie Anzeichen des Bodentyps und der Nutzung abgeschätzt.

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3.7.2 Ereignis-Szenarien Wasserprozesse Die Angaben zu den Ereignis-Szenarien der einzelnen Talflüsse und Seitenbäche sind in den Factsheets (s. Kapitel 4: Überflutung Talfluss und Kapitel 5: Überflutung und Übersarung Seitenbäche) und im Schwachstellenkataster (s. Anhang 2) des jeweiligen Gemeindeberichts (Teil II) aufgeführt. Die Szenarien wurden anlässlich der Technischen Konsultation von Ge- meindevertretern und Projektstab plausibilisiert und für die weitere Bearbeitung freigegeben.

Schwachstellen und Gefahrenquellen

Als Schwachstellen werden Stellen im Gerinne bezeichnet, die im Ereignisfall Ursache für Ausuferungen und Gerinneausbrüche als Folge von ungenügender Gerinnekapazität, Auf- landungsprozessen und/oder Verstopfungen und Verklausungen sein können (s. Kapitel 4.1.2: Ausbruch-Szenarien). Um Schwachstellen identifizieren zu können, wurden Informati- onen bzw. gutachtliche Einschätzungen zu folgenden Punkten zusammengetragen:

 Art der potentiellen Schwachstelle: Durchlass, Eindolung, Brückenquerschnitt, Gerin- neprofil mit minimalem Querschnitt (insbesondere am Kegelhals)  Gestaltung der potentiellen Schwachstelle: Dimension, Einlaufgeometrie, Gefälle (ober- halb und in der Schwachstelle), Rauhigkeit  Ereignisszenarien bzgl. Abfluss, Geschiebe und Schwemmholz für bestimmte Ereignis- grössen (s. Ausführungen in diesem Kapitel)  Verklausungswahrscheinlichkeit und Auflandungstendenz (s. Ausführungen in diesem Kapitel) an der untersuchten Stelle

Im Feld wurden grundsätzlich alle potentiellen Schwachstellen innerhalb des Perimeters er- fasst und vermessen. Zusätzliches Augenmerk wurde auf Schwachstellen oberhalb des Pe- rimeters gelegt, welchen eine relevante Auswirkung auf den Perimeterbereich zugesprochen wurde.

Die potentiellen Schwachstellen und deren spezifischen Angaben sind im Schwachstellenka- taster (s. Teil II (Gemeindebericht), Anhang 2) aufgeführt und mit Fotos dokumentiert (s. Teil II (Gemeindebericht), Anhang 5: Daten-DVD). Die fortlaufende Numerierung der Schwach- stellen und Fotos (S01, S02 etc.) erfolgt in gerinneabwärts gerichteter Richtung. Diejenigen Schwachstellen, bei welchen es gemäss Beurteilung während einem Ereignis zu Ausbrüchen kommen kann (s. Beurteilungsrubrik „Schwachstelle ja/nein“ im Schwachstellenkataster), sind zudem auf der jeweiligen Szenarienkarte (s. Teil II (Gemeindebericht), Anhang 4) einge- tragen.

Nach der Festlegung der Schwachstellen wurden diese gemäss Vorgabe zu Gefahrenquel- len zusammengefasst. Als Gefahrenquelle ausgeschieden wurden nicht einzelne Abschnitte, sondern gesamte Gerinne ausgehend von der obersten Schwachstelle bis zur Einmündung

Teil Methodik Seite 22/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht in den Vorfluter. Vereinen sich zwei Seitengerinne zu einem und enthalten beide Gerinne gleichermassen Schwachstellen, wurden sie ebenfalls zu einer Gefahrenquelle zusammen- gefasst.

Abfluss-Szenarien Die hydrologischen Grundlagen (Hochwasserabflusswerte) zu den beurteilten Gerinnen wur- den vom Kanton vorgegeben und basieren auf einer vom Büro Scherrer AG (Reinach) erar- beiteten Studie (Scherrer AG, 2008: Hydrologische Grundlagen für die Erstellung von Gefah- renkarten im Kanton Basel-Landschaft). Die Basis zur Berechnung der Abflusswerte bildeten die Abflussreaktionseigenschaften der betrachteten Einzugsgebiete (s. Karte auf S. 17 in Scherrer AG, 2008), welche zur Bestimmung eines passenden Referenzgebietes verwendet wurden. Mittels Formelübertragung und einem Abgleich mit bekannten, historischen Hoch- wassern wurden die Spitzenabflusswerte festgelegt.

Die Methode geht in erster Linie von kurzen intensiven und lokal begrenzten Starknieder- schlägen aus. Wie die Analyse von historischen Ereignissen zeigte, sind vor allem Gewitter- ereignisse für die Hochwasser in den Frenketälern massgebend.

Die Talflüsse werden durch diese hydrologischen Grundlagen vollständig abgedeckt. Für einige Seitenbäche standen keine Berechnungen nach Scherrer AG (2008) zur Verfügung. Die Berechnung und Ergänzung dieser Werte erfolgte durch das Büro tur gmbh nach der Methode Scherrer AG (2008) und in Absprache mit demselben Büro. Die neu berechneten Werte wurden vom Projektstab plausibilisiert und für die weitere Bearbeitung freigegeben.

Die Hochwasserabflusswerte zu den einzelnen Seitengerinnen sind in der Tabelle „Spitzen- abflüsse Seitenbäche“ in Anhang 4 aufgeführt.

Geschiebe-Szenarien Für die Beurteilung von Wassergefahren ist die Geschiebeabschätzung ein zentraler Aspekt. Geschiebe beeinflusst den Ablauf und die Intensität eines Ereignisses entscheidend. Der Transportprozess (Geschiebetrieb, Murgang), Erosion, Ablagerung und die Fliesstiefe hän- gen vom jeweiligen Geschiebeanteil des Abflusses ab. Bei Engstellen im Gerinne, Durchläs- sen, Brücken und bei der Einmündung in den Vorfluter ist das Potential für Auflandungspro- zesse entscheidend für die Ereignis-Szenarien.

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Abbildung 9: Grobe Lockermaterialsohle mit viel Ge- Abbildung 10: Grobe Geschiebedepots im Fluebach schiebe im Weigistbach (Liedertswil) (Arboldswil)

Die Abschätzung der Ereigniskubaturen erfolgte gutachtlich im Feld aufgrund von Feldbe- funden (s. Abbildung 9 und 10) und einfachen Geschiebeabschätzverfahren. Unterstützend wurden – falls vorhanden – Angaben im Ereigniskataster beigezogen. Folgende Kategorien wurden zur Bestimmung der Geschiebe-Szenarien verwendet: sehr gering < 5 m3 gering 5 – 50 m3 („mehrere 10 m3“) mittel 50 – 500 m3 („mehrere 100 m3“) hoch 500 – 1'000 m3 sehr hoch > 1'000 m3

Die Abschätzung der Geschiebekubaturen wurde verwendet für:  die Einschätzung / Berechnung der Kapazitätsreserven (Geschiebeanteil in Vol.-% zu- sätzlich zum Reinwasserabfluss)  die gutachtliche Einschätzung des Verklausungsrisikos z.B. infolge Auflandung  die gutachtliche Abschätzung der Fliesstiefe inkl. Höhe der zu erwartenden Ablagerun- gen im Fall von Gerinneausbrüchen, Überschwemmungen und Übersarungen

Schwemmholz-Szenarien

Schwemmholz kann den Ereignisablauf entscheidend beeinflussen, indem es die Wahr- scheinlichkeit von Verstopfungen und Verklausungen von Durchlässen, Brücken und Engstellen im Gerinne begünstigt, was zu Gerinneausbrüchen führen kann.

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Abbildung 11: Schwemmholz im Rüschelbach (Rei- Abbildung 12: In grossen Mengen vorhandenes goldswil) Geschwemmsel im Widenbächli (Oberdorf)

Die Abschätzung der Schwemmholzkubaturen erfolgte gutachtlich im Feld aufgrund von Feldbefunden (s. Abbildung 11 und 12). Dabei wurde sowohl das im Gerinne liegende Totholz wie auch das Schwemmholzpotential in Böschungen und Hängen berücksichtigt. Folgende Kategorien wurden zur Bestimmung der Ereignis-Szenarien verwendet: sehr gering Geschwemmsel (kleine Äste, Laub) gering < 1 m3 mittel 1 – 5 m3 hoch 5 – 10 m3 sehr hoch > 10 m3

Die Art des Schwemmholzes wurde ebenfalls bestimmt:  Nur Geschwemmsel (kleine Äste, Laub)  Kleinere Holzstücke (Gebüschwald, Äste und Stämme mit einem Durchmesser von < 0.2 m)  Grobe oder grosse Holzstücke (ganze Stämme, Wurzelstöcke)

Diese Abschätzungen wurden für die gutachtliche Einschätzung des Verklausungsrisikos bei Schwachstellen sowie für die Bestimmung des Schwemmholzpotentials in den Talflüssen verwendet (Annahme, dass sämtliches Schwemmholz bei einem Ereignis in den Vorfluter gelangt).

Verklausungs-Szenarien Unter einer Verklausung wird eine Verstopfung eines Gerinnes durch Holz, Geschiebe, Rut- schungsmassen, Lawinenschnee usw., verbunden mit einem Aufstau verstanden (BUWAL, 1998: Begriffsdefinitionen). Ob Engstellen wie schmale Gerinnequerschnitte, Durchlässe und Brücken bei einer bestimmten Ereignisgrösse verklausungsgefährdet sind, hängt insbeson- dere von folgenden Punkten ab:

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 Im Gerinne vorhandenes Geschiebe- und Schwemmholzpotential  Art und Gestaltung der Schwachstelle (Typ, Grösse und Geometrie, Zustand, Gefälle, Vorrichtungen für Holz- / Geschieberückhalt etc.)  Berechnetes Freibord ab Drucklinie basierend auf den Abfluss-Szenarien und den gut- achtlich abgeschätzten Geschiebeanteilen  Transportkapazität des Gerinnes (Möglichkeiten für Ablagerungen und Auflandungen)

Besonders verklausungsanfällig sind Durchlässe und Brücken,  welche für die abgeschätzten Ereignisgrössen zu klein bemessen sind (ungenügende Abflusskapazität, s. Abbildung 14).  bei denen sich das herantransportierte Schwemmholz leicht verkeilen kann (s. Abbil- dung 13)  bei denen es infolge einer Gefällsverminderung („Knick“) oder einer Querschnittsverklei- nerung im Durchlass leicht zu Auflandungsprozessen und Rückstau kommen kann  bei denen aufgrund des lokalen Gerinneverlaufes (kurviger Verlauf, Absturz) hohe Tur- bulenzen zu erwarten sind

Abbildung 13: Teilverklauster Durchlass im Talbächli Abbildung 14: Verklausungen können bei kleinen (Hölstein) Durchlässen schon mit wenig Material verursacht werden (Chilchtalbächli, Bennwil).

Interaktion mit Rutschprozessen Rutschmassen, welche ins Gerinne gelangen, können den Prozessablauf entscheidend be- einflussen durch:  die Erhöhung des Geschiebepotentials  die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für einen kurzzeitigen Aufstau mit der Möglichkeit eines plötzlichen Durchbruches

Im Rahmen der vorliegenden Gefahrenbeurteilung wurde die Interaktion von Wasser- und Rutschprozessen berücksichtigt, indem Rutschflächen, welche ein Gerinne tangieren, im

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Hinblick auf das Geschiebelieferungspotential gutachtlich beurteilt und mit den Feldbefunden abgeglichen wurden. Die Geschieberelevanz für ein bestimmtes Gerinne wurde wie folgt festgelegt:  Von Spontanrutschungen betroffenes Gerinne: mehrere Kubikmeter Material können ohne direkten Einfluss durch Gerinneprozesse als Paket ins Gerinne abstürzen.  Von Permanentrutschungen betroffenes Gerinne: mehrere Kubikmeter Material können während einem Ereignis durch Unterspülung von Böschungen und Hängen ins Gerinne gelangen, meist in mehreren Paketen.

Interaktion Talfluss – Seitenbach / Auflandungsprozesse Die Interaktion zwischen Seitenbächen und Talflüssen bzw. Seitenbächen und Vorflutern wurde durch gutachtliche Beurteilung im Gelände anhand eines qualitativen Kriterienkatalogs berücksichtigt. Rückstau, Auflandungsprozesse, Verstopfungen und Ablenkung von der nor- malen Fliessrichtung im Vorfluter und/oder Seitengerinne sind in folgenden Situationen zu erwarten (s. nachfolgende Seite):

Abbildung 15: Ungünstige Einmündung der Eindolung Abbildung 16: Sehr tiefes Mündungsniveau des Gas- aus dem Chilchtalbächli (Bennwil) unter einer Brücke senbachs (Hölstein) im Walibach

Abbildung 17: Auflandung im Geschiebesammler vor Abbildung 18: Auflandungen in einem Durchlass im einem Durchlass im Gerstelbach (Waldenburg) Dürstelbach (Waldenburg)

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 Deutliche Verflachung im untersten Gerinneabschnitt des Seitenbaches gegenüber den oberhalb liegenden Abschnitten  Relevante Gefällsdiskrepanz zwischen Seitenbach und Vorfluter  Ungünstige Einlaufgeometrie (grosser Einmündungswinkel, sehr tiefes Mündungsniveau und flaches Längsprofil der Eindolung; s. Abbildungen 15 und 16)  Verhältnismässig grosse Materiallieferung aus dem Seitenbach  Eingeschränkte Platzverhältnisse im Vorfluter (Engstelle im oder unterhalb des Mün- dungsbereichs)  Spuren von Auflandungsprozessen im Gelände (s. Abbildungen 17 und 18)  Deutliche Verflachung oder Aufweitung der Sohle im Gerinnelauf

Die Beeinflussung der Talflüsse durch grössere Seitenbäche wurde zudem numerisch mo- delliert, indem der Eintrag aus den Seitenbächen in die Simulation aufgenommen wurde.

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4 Gefahrenbeurteilung

Im Rahmen der Gefahrenbeurteilung werden ausgehend von den Schwachstellen für die relevanten Szenarien die Ausbreitung und Intensität der Prozesse berechnet und abge- schätzt (Wirkungsanalyse, Anhang 1 -3 ). Daraus ergeben sich die Intensitätskarten. Für das EHQ-Ereignis wurden die Ausdehnungen der betroffenen Flächen ermittelt. Bei den Hinweisprozessen wurden ebenfalls die – aus heutiger Sicht – plausibelste Ausdeh- nung der möglichen Flächen berechnet, bzw. aus den vorhandenen Grundlagen modelliert, ohne dabei eine Aussage der Intensität zu tätigen.

4.1 Wirkungsanalyse 4.1.1 Wirkungsanalyse Massenbewegungen

Steinschlag Für die Festlegung der Intensitäten und der betroffenen Flächen für die relevanten Szenarien ergibt sich folgender Abklärungsbedarf. Die Ermittlung der Ausbreitungswege (Transitbereiche), die Reichweite (Zielbereich), und die kinetische Energie der Sturzblöcke erfolgte mit der Methodik von Gerber (1994) über das Pauschalgefälle, wenn:  kein Schadenpotential im Prozessraum liegt,  Schadenpotential nur durch ausrollende Steine von diffusem Steinschlag aus steilen, bewaldeten Hängen mit geringer Energie getroffen wird. Die Methode Gerber (1994) basiert darauf, dass Steine und Blöcke solange springen oder rollen, bis das Gelände aus dem Blickwinkel des Ausbruchsgebietes den Neigungswinkel von 35° (Wald), bzw. 30° (Weideland) unterschreitet. Verflacht sich das Gelände, verlieren die Steine und Blöcke ihre kinetische Energie und kommen zum Stillstand. So kann die Reichweite der Sturzereignisse ermittelt und der Prozessraum ausgeschieden werden. 2 Die Energie wird über die kinetische Energie ermittelt: Ekin = m*v /2, wobei m die im Feld ermittelte Masse des massgebenden Blockes (Szenarien, Kapitel 3.7.1) ist und die Ge- schwindigkeit v als Funktion der Fallhöhe gilt (durchschnittlich 25 m/s). Die Resultate wurden mit einzelnen Modellierungen mit Rockfall 7.1 plausibilisiert und verifi- ziert. Ist im Prozessraum ein Schadenpotential vorhanden (Wohnhäuser, Industrie, etc.) wurden die Sprunghöhen, Energien und Reichweiten mit Rockfall 7.1 mit integriertem Waldmodell modelliert. Dazu werden die Profile der relevanten Steinschlagtrajektorien, Topographie und die bodenmechanischen Eigenschaften des Substrates (Rauhigkeit, Dämpfung) und die Be- schaffenheit der Bestockung (Dichte, Durchmesser, Art) im Feld erhoben. Rockfall 7.1 ist

Teil Methodik Seite 29/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht eine 2D-Modellierung, die laterale Ausdehnung des Sturzraumes wurde im Feld extrapoliert. Die mittels Modellierung berechneten Resultate werden im Feld plausibilisiert und verifiziert.

Permanente Rutschungen Da bei den permanenten Rutschungen keine Jährlichkeit angegeben werden kann, lässt sich anhand der Aktivität direkt auf die Intensität schliessen (AGN 2004). Daraus kann mit einer vereinfachten einspaltigen Matrix direkt auf die Gefahrenstufe geschlossen werden (Anhang 3: Intensitäts- und Wahrscheinlichkeitsdiagramme). Eine Art ‚Wahrscheinlichkeit‘ wird bei den permanenten Rutschungen mit der Reaktivierbar- keit und den differenziellen Bewegungen ausgedrückt. Diese beiden Kriterien wirken als ver- schärfend, während ein Tiefgang der Rutschung durch interne Deformation Änderungen zu puffern vermag und als entschärfend wirkt (siehe Abbildung 36: Flussdiagramm und Kriterien zur Beurteilung von permanenten Rutschungen). Differenzielle Bewegungen und ein Reaktivierungspotential führen je nach Grösse zu einer Erhöhung des Kriteriums ‚Intensität‘ um eine oder zwei Stufen, während der Tiefgang zu ei- ner Reduktion um ein Feld bewirkt (siehe linke Spalte, Abbildung 36: Flussdiagramm und Kriterien zur Beurteilung von permanenten Rutschungen). Die drei Kriterien können einzeln oder in Kombination verwendet werden.

Spontane Rutschungen und Hangmuren Bei den spontanen Rutschungen und Hangmuren werden die Wirkungsräume anhand der ausgeschiedenen Szenarien abgeleitet (AGN 2004). Gebiete mit hoher Disposition führen zu hoher Eintretenwahrscheinlichkeit. Eine Unterscheidung nach der Intensität wird nicht vorgenommen bzw. "nicht differenziert" dargestellt (vgl. einzeilige Beurteilungsmatrix spontane Rutschungen / Hangmuren in Abbil- dung 47 Anhang 3). Die in den Gefahrenkarten dargestellte Gefährdung entspricht somit den Beurteilungen der Eintretenswahrscheinlichkeit.

4.1.2 Wirkungsanalyse Wasserprozesse

Ausbruch-Szenarien Infolge Kapazitätsüberlastung, Auflandungsprozessen und/oder Verstopfungen und Verklau- sungen kann es zu Gerinneausbrüchen und Ausuferungen kommen. Die Ausbruch- Szenarien beschreiben die bei Ausbrüchen aus dem Gerinne gelangenden Wasseranteile [%], woraus sich die Relevanz einer Schwachstelle für das beurteilte Gerinne ableiten lässt (vgl. Spalte „Schwachstelle ja/nein“ im Schwachstellenkataster, Anhang 2 von Teil II: Ge-

Teil Methodik Seite 30/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht meindebericht). Hergeleitet wurden die Ausbruch-Szenarien mittels Berechnungen und Beur- teilungen zu diversen Grössen (s. nachfolgende Kapitel).

Gemäss Vorgabe wurden die bei den Schwachstellen weiter gerinneaufwärts erfolgten Aus- brüche und Ausuferungen grundsätzlich nicht berücksichtigt, d.h. dass Geschiebe- und Schwemmholzmengen nicht reduziert wurden. Einzig, wenn das austretende Wasser aus topographischen Gründen nicht mehr in das Gerinne zurückfliessen kann, ist eine Reduktion möglich.

Ausbruch-Szenarien Talflüsse

 Berechnung des prozentualen Ausbruchs-Wasseranteils ohne Verklausungsrisiko, 2d- Simulation: Der Wasserausbruch ohne beteiligtes Verklausungsrisiko ist in den Talflüs- sen praktisch ausschliesslich auf ungenügende Gerinnequerschnitte auf freier Strecke zurückzuführen. Das so ausbrechende Wasser (d.h. ohne direkten Einfluss von Brü- cken, Durchlässen o. ä.) wird 2-dimensional modelliert (siehe Abbildung 19).  Sämtliche Talflüsse wurden im Untersuchungsperimeter vom Geometer vermes- sen. Die Gerinneform kann fast überall sehr gut an ein Trapezprofil angenähert werden. Aus diesem Grund wurde entschieden, entlang der Talflüsse vier durch- gehende Bruchkanten aufzunehmen. Diese stellen auf beiden Flussseiten jeweils den höchsten und tiefsten Punkt der Böschung, resp. Mauer dar. Diese Art der Vermessung hat den Vorteil, dass im Vergleich zu Querprofilaufnahmen eine durchgehende Uferlinie vorhanden ist, was die Qualität der Modellierung erheblich verbessert.  Unmittelbar die Modellierungsergebnisse beeinflussende Elemente, welche in den Laserscandaten nur ungenügend dargestellt werden (z.B. versetzte Ufermauern), wurden ebenfalls vom Geometer eingemessen. Die so vermessenen Talflüsse beinhalten sämtliche, für die Modellierung relevanten Elemente wie Gefälle, Höhe der Ufer, Verengungen, Abstürze, grössere Kolke, Widerlager bei Brücken, Ge- schiebesammler sowie andere, die Fliesscharakteristik beeinflussende Elemente.  Die so vermessenen Talflüsse wurden in ein digitales Höhenmodell des gesamten Talbodens eingepasst. Es handelt sich hierbei um Laserscandaten (DTM-AV). Dieses bildet die Topografie der Erdoberfläche ohne Bewuchs und Bebauung ab. Die Höhengenauigkeit wird von swisstopo mit +/- 0.5 m (1σ) angegeben, ist aber in unbewachsenem Gebiet oft genauer. Das digitale Höhenmodell wurde zusätzlich mit den Gebäudeumrissen aus den Daten der amtlichen Vermessung ergänzt.

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 Aufgrund der gegebenen hydrologischen Grundlagen wurden die Abflüsse für das

HQ30, HQ100 und HQ300 modelliert. Für sämtliche hydraulische Modellierungen wur- de das Programm TriPAD (V 2.1) verwendet.  Für das Erstellen des Schwachstellenkatasters wurde die Austrittswassermenge aufgrund der Simulationsergebnisse abgeschätzt (spezifischer Fluss [m3/(s*m)], Breite der Ausuferung) und analog zum Vorgehen bei den Seitenbächen (s. unten) in vier Prozentkategorien zusammengefasst.

 Berechnung des prozentualen Ausbruchs-Wasseranteils mit Verklausungsrisiko: Der ausbrechende Wasseranteil mit Verklausungsrisiko bei der zu beurteilenden Schwach- stelle, d.h. unter Berücksichtigung des vorhandenen Verklausungspotentials (beurteilt aufgrund der für Verklausungen relevanten Kriterien) wurde wie folgt festgelegt:  Die Fliesstiefen und –geschwindigkeiten wurden in einem ersten Durchlauf ohne Einfluss von Verklausungen an Brücken und Durchlässen simuliert. Daraus resul- tieren Druck- und Energielinien sowie das Freibord an sämtlichen Durchlässen. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde eine erste Abschätzung des Verklausungsrisi- kos durchgeführt:  Freibord ≥0.5 m: Das Verklausungsrisiko ist gering  Freibord 0 – 0.5 m: Das Verklausungsrisiko ist mittel  Freibord < 0 m: Das Verklausungsrisiko ist hoch  Aufgrund der Rückmeldungen aus den Szenariensitzungen, der Beurteilung der einzelnen Querschnitte (s. Kapitel 3.7.2: Verklausungs-Szenarien) sowie den Re- sultaten aus Schwemmholz- und Geschiebeberechnungen wurden die Verklau- sungs-Szenarien verfeinert. Es wurde insbesondere die Häufigkeit der Szenarien

berücksichtigt (HQ300 erhält eine strengere Bewertung der Verklausungs-Szenarien

als HQ30).

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Abbildung 19: Oben links: Ausschnitt aus dem aufbereiteten DTM. Oben rechts und unten links: Model- lierungsergebnisse bei verschiedenen Abflüssen.

 Häufigkeit des Ereignisses: Bei seltenen Ereignissen ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass mitgerissene Gegenstände oder Schwemmholz die Querschnitte verlegen.

Verklausung in % Verklausung in % Verklausung in %

Verklausungsrisiko HQ30 HQ100 HQ300

gering 0 % 0 % 0 %

mittel 20 % 40 % 60 %

hoch 50 % 75 % 100 %

Tabelle 4: Verklausungsgrad dargestellt in Prozent des Verklausungsrisikos.

Um ein einheitliches Erscheinungsbild der Verklausungs-Szenarien von Talflüssen und Seitenbächen zu gewähren, wurden für das Erstellen des Schwachstellenkatasters die gleichen Prozentkategorien wie bei den Seitenbächen (s. nachfolgende Seite) verwen- det.

 Korrektur aufgrund der Beurteilung des Verklausungsrisikos im Feld: Aufgrund der Beur- teilung im Feld, den Resultaten der Schwemmholz- und Geschiebeeinträgen sowie den Rückmeldungen aus den Szenariensitzungen kann die angenommene Verklausung zu-

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sätzlich von diesen Werten abweichen. Solche Abweichungen (etwa bei günstigem oder ungünstigem Brückenquerschnitt) werden explizit im Factsheet im Gemeindebericht (Teil II, Kapitel 4: Überflutung Talfluss) erwähnt und erläutert.

Ausbruch-Szenarien Seitenbäche

 Kapazitätsreserve [m3/s]: Ergibt sich aus der Differenz der Abflusskapazität einer Schwachstelle und des an dieser Stelle zu erwartenden Hochwasserabflusses bei einer bestimmten Ereignisgrösse. Die Abflusskapazität ist abhängig von:  der Dimension der Schwachstelle (Querschnitt, wobei jeweils die mittlere Höhe und Breite berücksichtigt wurden)  der Fliessgeschwindigkeit in der Schwachstelle (abhängig vom Gefälle und der Rauhigkeit in der Schwachstelle)  dem zu erwartenden Geschiebeanteil am Gesamtabfluss: 0 bis max. 15 Vol.-% (wurde bei allen übrigen Berechnungen ebenfalls berücksichtigt)

Die Analyseergebnisse dieses Arbeitsschrittes werden im Schwachstellenkataster (s. Anhang 2 in Teil II: Gemeindebericht) des jeweiligen Gerinnes unter der Beurteilungs- rubrik „Kapazitätsreserve für anfallende Wassermengen inkl. Geschiebeanteil“ aufge- führt, wobei zwischen „genügender“ und „ungenügender“ Kapazitätsreserve unterschie- den wird. Bei ungenügender Abflusskapazität wird von einem entsprechenden Teilaus- bruch ausgegangen.

 Drucklinienhöhe bzw. Freibord ab Drucklinie [m]: Unter der Drucklinie wird die Abfluss- höhe in der betrachteten Schwachstelle verstanden, die sich aus dem angenommenen Spitzenabfluss (inkl. Geschiebeanteil in Vol.-%), der Fliessgeschwindigkeit und der Brei- te der Schwachstelle ergibt. Das Freibord berechnet sich aus der Differenz von Quer- schnittshöhe der betrachteten Schwachstelle und der berechneten Höhe der Drucklinie. Bei ungenügendem Freibord muss an der betroffenen Schwachstelle von Ausuferungen ausgegangen werden. Die Drucklinie wurde im Rahmen dieser Gefahrenbeurteilung ne- ben den gutachtlichen Beurteilungen des Geschiebe- und Schwemmholzpotentials als wichtiges Kriterium für die Beurteilung des Verklausungsrisikos herangezogen (s. Beur- teilungsrubrik „Verklausung“ im Schwachstellenkataster, Anhang 2 in Teil II: Gemeinde- bericht).

 Energielinie [m]: Ergibt sich aus der Drucklinie mit Berücksichtigung der Turbulenzen und wurde ebenfalls zur Beurteilung des Verklausungsrisikos verwendet.

 Prozentualer Ausbruchs-Wasseranteil ohne Verklausungsrisiko [%]: Der ausbrechende Wasseranteil ohne Verklausungsrisiko, d.h. rein aufgrund der ungenügenden Abflusska-

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pazität der zu beurteilenden Schwachstelle, berechnet sich als Prozentanteil des gesam- ten Spitzenabflusses, der gemäss der Kapazitätsreserveberechnung nicht mehr durch die Schwachstelle abgeleitet werden kann. Zur Vereinfachung der durch diese Berechungen ermittelten Werte und zur Berücksich- tigung der mit diesen Abschätzungen und Berechnungen einhergehenden Unsicherhei- ten, wurde eine Einteilung in vier Ausbruchskategorien vorgenommen:  Kein Ausbruch / genügende Abflusskapazität: 0%  Tiefer Anteil des ausbrechenden Wassers am gesamten Spitzenabfluss: ≤ 40%  Mittlerer Anteil des ausbrechenden Wassers am ges. Spitzenabfluss: 40 – 70 %  Hoher Anteil des ausbrechenden Wassers am gesamten Spitzenabfluss: ≥ 70 % Bei einer berechneten Kapazitätsreserve von 0 m3/s wird – wie weiter unten beschrieben – nach eingehender Analyse der Situation entschieden, ob von einem geringfügigen Wasserausbruch ausgegangen werden muss. Trifft dies zu, wird dieser Schwachstelle ein Ausbruch-Szenarium in der zweittiefsten Kategorie (≤ 40 %) zugewiesen.

Die Analyseergebnisse dieses Arbeitsschrittes sind im Schwachstellenkataster (s. An- hang 2 in Teil II: Gemeindebericht) des jeweiligen Gerinnes unter der Beurteilungsrubrik „Ausbrechender Wasseranteil infolge Verklausung bzw. fehlender Kapazität“ aufgeführt. Verfügt ein Durchlass z.B. bei einem mittleren Ereignis über eine genügende Kapazitäts- reserve und wird das Verklausungsrisiko bei dieser Ereignisgrösse als gering (= „nein“) beurteilt, resultiert im entsprechenden Feld beim ausbrechenden Wasseranteil kein Ausbruch bzw. 0%. Verfügt derselbe Durchlass aber über eine ungenügende Kapazität, wird hier der berechnete Prozentanteil des Abflusses, welcher zum Ausbruch kommt, bzw. die entsprechende Ausbruchskategorie aufgeführt.

 Prozentualer Ausbruchs-Wasseranteil mit Verklausungsrisiko [%]: Der ausbrechende Wasseranteil mit Verklausungsrisiko bei der zu beurteilenden Schwachstelle, d.h. unter Berücksichtigung des vorhandenen Verklausungspotentials und der Auflandungsten- denzen, wurde unter Anwendung derselben Ausbruchskategorien (s. vorangehender Abschnitt) wie folgt festgelegt:  Kreisdurchlässe mit einem Durchmesser von < 0.5 m: Bei vorhandenem Verklau- sungsrisiko Annahme einer Vollverklausung. Der prozentuale Ausbruchs- Wasseranteil liegt in der Kategorie ≥ 70 %.  Kreisdurchlässe mit Durchmesser > 0.5 m, übrige Durchlässe und Brückenquer- schnitte: Annahme von Teilverklausungen. Um diesem Szenarium gerecht zu wer- den, wurde der prozentuale Ausbruchs-Wasseranteil, welcher mittels der Kapazi- tätsreserveberechnung ermittelt wurde, um zwei Kategorienstufen angehoben, falls von einer Verklausung ausgegangen wird. Diese Vereinfachung steht im Ver- hältnis zu den mit diesen Beurteilungen und Berechnungen verbundenen Unsi- Teil Methodik Seite 35/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht

cherheiten (bzgl. Verklausungswahrscheinlichkeit und potentiellem Wasseraus- bruch) und den erwarteten Resultaten.  Bei besonders günstigen Situationen im Sinne von einer geringeren Verklau- sungswahrscheinlichkeit wurde in gut begründbaren Ausnahmefällen der Aus- bruchswert nur um eine Stufe angehoben.

Die Analyseergebnisse dieses Arbeitsschrittes sind ebenfalls unter der Beurteilungsrub- rik „Ausbrechender Wasseranteil infolge Verklausung bzw. fehlender Kapazität“ im Schwachstellenkataster (s. Anhang 2 in Teil II: Gemeindebericht) des jeweiligen Gerin- nes aufgeführt. Verfügt ein Durchlass z.B. bei einem mittleren Ereignis über eine genü- gende Kapazitätsreserve und wird das Verklausungsrisiko bei dieser Ereignisgrösse als hoch (= „ja“) beurteilt, resultiert im entsprechenden Feld beim ausbrechenden Wasser- anteil ein Anstieg der Ausbruchskategorie von ursprünglich 0% um zwei Stufen auf 40 – 70%. Verfügt derselbe Durchlass aber über eine ungenügende Kapazität, wird hier die um zwei Stufen angehobene Ausbruchskategorie (die ursprüngliche ergibt sich aus dem berechneten Prozentanteil des Abflusses, welcher zum Ausbruch kommt) aufgeführt.

Potentielle Schwachstellen, bei denen keine Ausbrüche durch Kapazitätsüberlastung oder Verstopfungen zu erwarten sind, wurden hinsichtlich ihres Freibords bei den verschiedenen Ereignisszenarien analysiert. Bewegte sich das Freibord nur noch knapp im genügenden Bereich (wenige Zentimeter), wurde die Schwachstelle hinsichtlich der Auswirkungen von geringfügigen, aber möglichen Ausuferungen gutachtlich beurteilt.

Für Durchlässe mit Kreisprofil beschränkte sich die Beurteilung auf die Berechnung der Ka- pazitätsreserve und des ausbrechenden Wasseranteils unter Berücksichtigung von mögli- chen Verklausungen.

Für die Beurteilung der Ausbreitungs-Szenarien (s. nachfolgendes Kapitel) wurde schluss- endlich derjenige prozentuale Ausbruchs-Wasseranteil verwendet, welcher der Situation bei der jeweiligen Schwachstelle bzgl. Kapazitätsreserve und Verklausungsrisiko entspricht.

Die Berechnungen wurden alle unter der Annahme eines stationären Normalabflusses durchgeführt. D.h., dass vereinfacht von einem gleich bleibenden Gefälle von Gerinne- längsprofil, Druck- und Energielinie und von einem über das Längs- und Querprofil des Ge- rinnes und über die Zeit gleichförmigen Abflussverhalten ausgegangen wurde.

Ausbreitungs-Szenarien: Überschwemmungsflächen, Fliesstiefen und Fliessgeschwindigkei- ten

Bei Gerinneausbrüchen und Ausuferungen kommt es in den häufigsten Fällen zu Über- schwemmungen und/oder Übersarungen (s. BUWAL, 1998: Begriffsdefinitionen):

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 Bei einer Überschwemmung wird die Landfläche ausserhalb des Gerinnes mit Wasser, oft auch Feststoffen, vorübergehend überdeckt.  Bei einer Übersarung wird die Oberfläche vorwiegend mit grobem Schutt überdeckt.

Die flächenmässige Ausdehnung von Überschwemmungen und Übersarungen, die Fliesstie- fen und Fliessgeschwindigkeiten wurden anhand Modellierungen (Talflüsse) und gutachtli- cher Beurteilung im Feld (Talflüsse und Seitenbäche) ermittelt und in Fliesstiefenkarten (s. Anhang 5 in Teil II (Gemeindebericht): Daten-DVD) dargestellt.

Ausbreitungs-Szenarien Talflüsse: 2d-Modellierung

Die Ausbreitungsszenarien der Talflüsse wurden vor der gutachtlichen Feldarbeit 2d- modelliert. Die Ausbrüche ohne beteiligte Verklausung wurden direkt anhand der hydrologi- schen Grundlagen modelliert (Vorgehen s. oben). Bei Schwachstellen mit Verklausung wur- de der betroffene Querschnitt im Modell ausgehend von der Unterkante der Brücke / des Durchlasses um den in den Ausbruch-Szenarien bestimmten Prozentsatz der Verklausung verkleinert (Annahme, dass Schwemmholz und Gegenstände sich zuerst an der Brückenun- terkante anlagern). Mit der Modellierungssoftware wurde anschliessend der durch die Verklausung entstehende Rückstau sowie der daraus resultierende Wasserausbruch simu- liert (ein Beispiel ist in Abbildung 20 dargestellt). Die Einteilung in Fliesstiefenklassen erfolgte analog dem Vorgehen bei den Seitenbächen (s. unten). Die Fliessgeschwindigkeiten wurden ebenfalls 2d-modelliert.

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Abbildung 20: 2d-Modellierung der Ausbreitungs-Szenarien: Beispiel eines Modellierungsdurchgangs (Ziefen, Blickrichtung in Fliessrichtung)

Ausbreitungs-Szenarien Seitenbäche

Folgende Arbeitsschritte wurden durchgeführt:  Lokalisierung der Ausbruchsstelle (Schwachstellen bzw. Gefahrenquellen)  Festlegung der Ausbruchs- und Fliessrichtung aufgrund der Geländetopographie und vorgegebener Fliesskorridore im Siedlungsbereich  Festlegung der Fliessgeschwindigkeit in den betroffenen Flächen anhand der Kriterien Geländeneigung und Rauhigkeit der Unterlage:

Fliessgeschwindigkeit [m/s] Gefälle Gefälle < 15 % > 15 %

Relativ hohe Rauhigkeit (Wiesen, Äcker etc.) 1 2

Relativ geringe Rauhigkeit (Strasse, versiegelte Fläche etc.) 2 3

Kanalisierter Abfluss (Schale, Strassenschlucht etc.) 3 4 – 5 Tabelle 5: Fliessgeschwindigkeit anhand Gefälle und Rauhigkeit.

 Gutachtliche Abschätzung der Fliesstiefen inkl. der zu erwartenden Ablagerungshöhe des ausbrechenden Geschiebes beim Eintreffen eines Ereignisses mit einer bestimmten

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Wahrscheinlichkeit. Basis dafür bildeten die gutachtliche Beurteilung der Geschiebe-, Verklausungs- und Ausbruch-Szenarien und die in der betroffenen Fläche festgelegte Fliessgeschwindigkeit. Nachfolgende Tabelle zeigt die verwendeten Fliesstiefenkatego- rien:

Kategorie Fliesstiefe [cm] 1 0 – 25 2 25 – 50 3 50 – 75 4 75 – 100 5 100 – 150 6 150 – 200 7 > 200 Tabelle 6: Fliesstiefenkategorien mit Fliesstiefe

Es ist zu erwähnen, dass die kleinste Fliesstiefenkategorie (0 – 25 cm) im Übergangsbe- reich zu Hangwasserprozessen liegt. Üblicherweise wird bei der Beurteilung von Über- schwemmungsprozessen ab einer gewissen minimalen Fliesshöhe ein Übergang in hangwasserartige Prozesse angenommen, da die geringen Intensitäten in den betroffe- nen Flächen meist nicht mehr eindeutig einer von einem Gerinne verursachten Über- schwemmung zugewiesen werden können. Insbesondere in Siedlungsgebieten spielen Meteorwässer und Hangwasserabflüsse schon bei kleineren Gewittern eine ebenso ent- scheidende Rolle.  Abgrenzung der Ausbreitungsflächen mit gleicher Fliesstiefe und Fliessgeschwindigkeit und Überprüfung mit evtl. vorhandenen Angaben aus Ereigniskataster und/oder Modell- rechnungen (2d) (Abbildung 20).

Die Beurteilung bei murfähigen Bächen erfolgte nach separat definierten Kriterien (s. Anhang 1: Gefahrenhinweisprozesse – Murgang).

Falls bei einem Extremereignis (EHQ) das Auftreten von deutlich anderen Gefährdungsbil- dern im Vergleich zu einem seltenen Ereignis (HQ300) erwartet wird, sind diese in separat ausgeschiedenen Gefahrenflächen abgebildet.

Die Fliesstiefenkarte stellt die Basis für die Erarbeitung der Intensitäts- und der Gefahrenkar- te dar. Nachfolgende Kartenausschnitte zeigen die Fliesstiefenkarte von HQ30, HQ100 und

HQ300 am Beispiel des Rüschelbaches und der Hinteren Frenke in Reigoldswil:

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Abbildung 21: Kartenausschnitt der Abbildung 22: Kartenausschnitt der Abbildung 23: Kartenausschnitt der

Fliesstiefenkarte (HQ30) des Rü- Fliesstiefenkarte (HQ100) des Rü- Fliesstiefenkarte (HQ300) des Rü- schelbaches und der Hinteren Fren- schelbaches und der Hinteren Fren- schelbaches und der Hinteren Fren- ke in Reigoldswil ke in Reigoldswil ke in Reigoldswil

4.2 Gefahrenbewertung und Gefahrenstufen Die prozessspezifischen Gefahrenbewertungen und die Gefahrenstufen sind in den Anhän- gen 2 und 3 dieses Berichts dargelegt. Die Gefahrenbewertung wird über die Szenariendefinition (Kapitel 3.7), d.h. einerseits über die Eintretenswahrscheinlichkeit, bzw. der Wiederkehrperiode eines Ereignisses, festgelegt, andererseits über dessen Intensität.

4.3 Intensitätskarten

Die Intensitätskarten sind auf der beigelegten Daten-DVD (s. Anhang 5 im Teil II: Gemeinde- bericht) im Ordner „Kartenprodukte“ abgelegt und einsehbar.

4.3.1 Massenbewegungen Aus den Abschätzungen von Reichweite und Intensität unter dem Einbezug der Wahrschein- lichkeit lässt sich die Aussage machen, bei welcher Wahrscheinlichkeit mit welcher Energie jeweils ein Gebiet oder Objekt von einem Ereignis getroffen wird (Steinschlag).

Bei den permanenten Rutschungen entspricht die Intensität der Aktivität, sofern keine weite- ren Faktoren wirken. Unter weitere Faktoren werden das Reaktivierungspotential, differen- zielle Bewegungen und der Tiefgang verstanden (AGN 2004, siehe dazu 3.7, Abbildung 24 und 25).

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Abbildung 24: Intensität einer permanenten Rutschung. Abbildung 25: Umsetzung der Intensität in die Gefah- Diese entspricht der im Feld abgeschätzten Aktivität renstufen. Aufgrund der einspaltigen Matrix entspre- sowie der beurteilten differenziellen Bewegung einzelner chen die Intensitäten den Gefahrenstufen. Ausschnitt Teile oder der Reaktivierbarkeit. Ausschnitt IK Perma- Gefahrenkarte Rutschung Gemeinde Liedertswil, im nente Rutschung Gemeinde Liedertswil. Norden sind hier ebenfalls Spontanrutschungen dar- gestellt.

Abbildung 26: Intensitätskarte Spontanrutschung mit Abbildung 27: Intensitätskarte Spontanrutschung mit mittlerer Eintretenswahrscheinlichkeit (30-100-jährlich). geringer Eintretenswahrscheinlichkeit (300-jährlich). Ausschnitt Gemeinde Titterten. Ausschnitt Gemeinde Titterten.

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Bei Spontanrutschungen und Hangmuren wird die Intensität nicht berücksichtigt, sondern als "nicht differenziert" angenommen. Somit ergeben sich die Wirkungsräume direkt aus den im Feld bestimmten Szenarien. (siehe Abbildung 26 und 27).

Die digital vorliegenden Intensitätskarten sind auf der beiliegenden Daten-DVD unter: [Lauf- werk]:\2010_GK_BL_Los3_Gemeindename\Kartenprodukte\2_Intensitaetskarten\ Prozess\Jährlichkeit aufgeführt, wobei Gemeindename durch den jeweiligen Gemein- denamen, Prozess durch die Prozesse Sturz, Rupe (Permanente Rutschung), RuspHamu (Spontane Rutschungen und Hangmuren) zu ersetzen ist. Sofern keine Prozessflächen der jeweiligen Jährlichkeiten vorliegen, wurde auf den Ausdruck der Karten verzichtet. Die entsprechenden Verzeichnisse der Daten-DVD sind möglicherwei- se leer. Eine Übersicht der vorhanden Intensitätskarten ‚Massenbewegungen‘ liegt im An- hang 6 vor.

4.3.2 Wasserprozesse Aus den Überlegungen zu Fliesstiefen und Fliessgeschwindigkeiten lässt sich die Intensität einer Überschwemmung oder Übersarung herleiten (s. Angaben aus BWW, BRP, BUWAL, 1997: Empfehlung zur Berücksichtigung von Hochwassergefahren bei raumwirksamen Tä- tigkeiten in Anhang 2). Die Intensitätskarte sagt somit aus, mit welcher Intensität bzw. Fliess- tiefe und Fliessgeschwindigkeit eine Fläche oder ein Objekt bei einem Ereignis mit einer be- stimmten Eintretenswahrscheinlichkeit betroffen ist. Die Eintretenswahrscheinlichkeit und Intensität eines Prozesses bilden wiederum die Basis zur Festlegung der Gefahrenstufen in der Gefahrenkarte (s. Kapitel 4.2: Gefahrenbewertung und Gefahrenstufen bzw. Anhang 2 und 3: Begriffserläuterungen und Definitionen).

Nachfolgende Kartenausschnitte zeigen die Intensitätskarten von HQ30, HQ100 und HQ300 am Beispiel des Rüschelbaches und der Hinteren Frenke in Reigoldswil. Die Unterschiede zu den Fliesstiefenkarten-Beispielen (s. Abbildung 21 – 23) rühren daher, dass die Fliessge- schwindigkeiten der Überschwemmungsflächen ausgehend vom Talfluss (Hintere Frenke) erst in den Intensitätskarten (s. untenstehende Abbildungen) einberechnet wurden.

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Abbildung 28: Kartenausschnitt der Abbildung 29: Kartenausschnitt der Abbildung 30: Kartenausschnitt der

Intensitätskarte (HQ30) des Rüschel- Intensitätskarte (HQ100) des Rüschel- Intensitätskarte (HQ300) des Rü- baches und der Hinteren Frenke in baches und der Hinteren Frenke in schelbaches und der Hinteren Reigoldswil Reigoldswil Frenke in Reigoldswil

4.4 Einzelprozesskarten In den Einzelprozessgefahrenkarten sind jeweils die Gefahrenstufen der Prozesse darge- stellt. Hierbei werden drei Kartenwerke erstellt die jeweils aus den folgenden Prozessen be- stehen:  Sturz (Stein- Blockschlag)  Rutschung (permanente und spontane Rutschungen, Hangmuren und Hinweispro- zess Erdfall)  Wasser (Überflutung und Übersarung Talflüsse und Seitenbäche, Hinweisprozesse Ufererosion, Murgang, Rückstau Kanalisation, Grundwasseraufstoss und Hangwas- ser)

4.5 Synoptische Gefahrenkarte Als synoptische Gefahrenkarte wird die, aus den Überlagerungen sämtlicher Einzelgefahren- karten kompilierte Karte bezeichnet. Überschneiden sich hier verschiedene Gefahrenstufen, so wird die jeweils höchste Gefahrenstufe dargestellt.

4.6 Gefahrenhinweisprozesse Im Kanton Baselland werden die Gefahrenhinweisprozesse Erdfall (Bodenabsenkung und Einsturz), Murgang, Ufererosion, Hangwasser , Grundwasseraufstoss und Rückstau der Ka-

Teil Methodik Seite 43/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht nalisation nicht als Gefahrenstufe dargestellt, jedoch in den Prozess-Gefahrenkarten (Sturz, Rutschung, Wasserprozesse) mit der prozessspezifischen Signatur über lagert. Der Metho- dikbeschrieb befindet sich im Anhang 1.

4.7 Datenablage Die digitalen Daten der folgenden, im Rahmen der vorliegenden Naturgefahrenstudie des Kantons Basel-Landschaft (Los 3) erarbeiteten Produkte wurden gemäss vorgegebenem Datenmodell (V1.01 Kanton Basel-Landschaft) in einer Personal Geodatabase abgelegt bzw. gemäss Auftrag abschliessend in Interlis-Dateien transformiert.  Fliesstiefenkarten (Wasserprozesse)  Intensitätskarten der Prozesse (Sturz, Rutschung, Wasserprozesse) inkl. Gefahrenquel- len  Prozess-Gefahrenkarten (inkl. Hinweisprozesse)  Synoptische Gefahrenkarte (inkl. Hinweisprozesse)

Die Karte der Phänomene der Massenbewegungsprozesse ist nicht Bestandteil der Interlis- Datenabgabe und wurde separat digital abgelegt.

Die Schwachstellen- und Schutzbautenkataster sowie die Szenarienkarten (Wasserprozes- se) mit den eingetragenen Schwachstellen sind dem jeweiligen Gemeindebericht (Teil II) angehängt. Die Daten sind digital inkl. Fotodokumentation auf der beigelegten Daten-DVD (s. Teil II (Gemeindebericht), Anhang 5) abrufbar.

4.7.1 Bezug Gefahrenquelle und Interlis-Datenmodell Die Gefahrenquellennummern (GQ-Nummer) setzen sich aus der Losnummer und einer vierstelligen fortlaufenden Nummer zusammen (z.B.: 3_0001). Diese Nummer beginnt für jeden Prozess bei 1. Im Interlis-Datenmodell wird diese GQ-Nummer im Attributfeld „Be- zeichnung“ aufgeführt, was eine eindeutige, prozessgetrennte Identifizierung zum Attributfeld „GQ“Prozess“_OID“ (Perimeternummer und fortlaufende sechsstellige Zahl) gewährleistet.

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5 Massnahmenplanung

5.1 Massnahmenempfehlungen und deren Bewertung Gemäss Vorgabe wurden für die beurteilten sturz- und rutschgefährdeten Flächen, Flüsse und Bäche die Möglichkeiten für Massnahmen analysiert und als Hinweise in Tabellenform in den Factsheets der einzelnen Prozesse (s. Teil II: Gemeindebericht) zusammengefasst. Ge- nerelle und spezifische Massnahmenempfehlungen sind ebenfalls im Gemeindebericht (Teil II) im Kapitel 7 aufgeführt. Die aufgeführten Massnahmen sind als Vorschläge zu verstehen, welche Ideen für das weitere Vorgehen liefern. Die genannten Massnahmen sind in keiner Weise verbindlich. Hingegen zeigt die festgestellte Gefährdung den zuständigen Stellen ei- nen Handlungsbedarf an.

Folgende Massnahmenkategorien wurden beurteilt:  Unterhalt Gewässer / Pflegemassnahmen Schutzwald  Wasserbauliche Massnahmen an Gewässern (z.B. Hochwasserrückhaltebecken, Ge- wässerausbau etc.)  Technische Massnahmen gegen Massenbewegungen (z.B. Biologischer Verbau, Schutzwände, Schutznetze, Bermen, Injektionen, Auffang- und Leitdämme etc.)  Objektschutz im Gebäudebereich und in der Umgebung  Raumplanerische Massnahmen (z.B. Auflagen und Hinweise im Bau- und Zonenregle- ment)  Organisatorische Massnahmen (z.B. Alarm- und Notfallplanung)  Massnahmen zur Förderung des natürlichen Wasserrückhaltevermögens

Die verschiedenen Massnahmenkategorien wurden nach folgenden Aspekten abgewägt:  Technische Machbarkeit: Machbarkeit, Auswirkung auf die Gewässer und das Gelände, Schadenreduktion, Schadenverlauf bei Überlastfall  Verhältnismässigkeit: Grobabschätzung des Verhältnisses der Kosten der Schutzmass- nahme zur Wirksamkeit bezüglich Schadensreduktion  Ökologische Aspekte: Auswirkungen auf Lebensraum, Wasserhaushalt, Artenvielfalt Schutzwälder, Lebensraum, Landschaft etc.

Für die Sturz- und Wassergefahren erfolgte die Bewertung der verschiedenen Kategorien in drei Abstufungen: positiv (+), neutral (o) oder negativ (-). Erklärungen hierfür finden sich in den Factsheets im Teil II (Gemeindebericht) dieses Berichts.

5.2 Schutzbautenkataster Für jedes beurteilte Gerinne wurde ein Kataster der vorhandenen Schutzbauten inklusive Fotodokumentation erstellt (s. Teil II (Gemeindebericht), Anhang 3 und Anhang 5: Daten-

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DVD). Der Kataster beschreibt die Art und den Zustand der jeweiligen Werke. Anhand von Koordinaten kann der Standort ermittelt werden. Die aufgelisteten Schutzmassnahmen und Fotos sind mit fortlaufenden Nummern versehen (SB01, SB02, etc.), welche in gerinneab- wärts gerichteter Richtung vergeben wurden. Einlaufbauwerke bei Durchlässen wurden nicht separat aufgeführt.

Insgesamt betrachtet gestalteten sich der Verbauungsgrad und die Zuverlässigkeit der Schutzbauten in den untersuchten Gerinnen sehr unterschiedlich. Von stark oder fast voll- ständig verbauten Gerinnen bis zu unverbauten Bächen bzw. von massiven Schutzbauten bis zu defekten Bauwerken war alles zu beobachten.

Die Beurteilung der Schutzbauten wird im nachfolgenden Kapitel erläutert.

5.3 Beurteilung zur Berücksichtigung der bestehenden Schutzbauten Ob Schutzbauten für die Gefahrenbeurteilung zu berücksichtigen sind, wird anhand folgen- der Kriterien entschieden (nach Romang H. (Ed.), 2008: Wirkung von Schutzmassnahmen):  Permanente Verfügbarkeit: Dieses Kriterium ist insbesondere im Hinblick auf die raum- planerische Umsetzung wichtig. Nicht berücksichtig werden können u. a.:  Massnahmen, die nicht fest vor Ort installiert sind (z.B. temporäre Massnahmen wie mobiler Hochwasserschutz, Sandsäcke etc.)  Massnahmen, welche in absehbarer Zeit ihre Wirkung nicht mehr erfüllen können (z.B. alte Werke in schlechtem Zustand ohne Sanierungsprojekt)

 Tragsicherheit: „Fähigkeit eines Bauwerkes, für die anzunehmenden Einwirkungen einen ausreichenden Tragwiderstand zu gewährleisten“ (Romang H. (Ed.), 2008), d.h. kein Versagen bei bestimmter Belastung. Die im Rahmen der Gefahrenbeurteilung vorge- nommene Einschätzung beschränkte sich auf eine qualitative Beurteilung der Schutz- bauten auf Mängel oder Schäden.

 Gebrauchstauglichkeit: Funktionsfähigkeit eines Bauwerkes. Im Rahmen der qualitativen Beurteilung wurde die Konzeption (z.B. Typ und Dimensionierung des Bauwerkes), die Ausführung und der Zustand des Bauwerkes betrachtet.

 Dauerhaftigkeit: Ist gewährleistet, „wenn im Rahmen eines „normalen“ Unterhaltes eine Nutzungsdauer der Massnahme von 50 Jahren und mehr angenommen werden kann“ (Romang H. (Ed.), 2008). Die qualitative Abschätzung erfolgt nach dem aktuellen Zu- stand, dem Alter, der möglichen Zustandsentwicklung der Massnahme und den ange- nommenen Einwirkungen.

 Zuverlässigkeit: Ergibt sich aus der Beurteilung der oben genannten Kriterien.

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 Hohe Zuverlässigkeit: Die Kriterien sind erfüllt, die Massnahme kann als voll wirk- sam betrachtet werden.  Eingeschränkte Zuverlässigkeit: Die Kriterien sind nur ungenügend erfüllt, redu- zierte Wirksamkeit.  Geringe Zuverlässigkeit: Ein Versagen der Massnahme wird erwartet.

Nicht oder nur eingeschränkt wirksame Bauwerke können im Ereignisfall auch negative Auswirkungen auf den Prozessablauf haben, indem sie z.B. im Fall einer Zerstörung zur Ge- schiebelieferung oder zur Verklausungswahrscheinlichkeit beitragen.

Nachfolgende Abbildungen zeigen Beispiele von hoch (Abbildung 31 und 32) und einge- schränkt bis gering zuverlässigen (Abbildung 33 und 34) Bauwerken.

Abbildung 31: Geschiebesammler / Absetzbecken im Abbildung 32: Massiver Schalenverbau im Schellen- Wildensteinerbächli (Bubendorf) bergbach (Waldenburg)

Abbildung 33: Seitlich verstärkte Holzsperre im Wan- Abbildung 34: Nicht tragfähige Schwelle im Wei- nenbach (Langenbruck) gistbach (Liedertswil)

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6 Schlussfolgerungen und Empfehlungen

6.1 Vorhandene Gefahren und Risiken Die vorhandenen Gefahren und Risiken sind in den Factsheets der jeweiligen Prozesse Ge- meindeweise dargelegt (Technischer Bericht Teil II). Wo nötig sind dazu ergänzenden Mass- nahmen empfohlen worden.

6.2 Umsetzung der Gefahrenkarte Die getroffenen Gefahrenbeurteilungen sind von den Gemeinden umgehend im Zonenplan mit eigentümerverbindlichen Nutzungsvorschriften umzusetzen. Dabei sind die Gemeinden angehalten sich an der Wegleitung "Umsetzung Naturgefahrenkarte in die kommunale Nut- zungsplanung" zu orientieren.

6.3 Beständigkeit der Gefahrenkarte Die vorliegende Gefahrenbeurteilung basiert auf den aktuellen geomorphologischen und klimatischen Verhältnissen sowie dem rezenten Vegetationsbewuchs. Änderungen der Situa- tion durch beispielsweise Windfall in Schutzwäldern, Realisierung von Schutzmassnahmen, etc. verlangen eine Neubeurteilung der lokalen Gefahrensituation.

Für die Ingenieurgemeinschaft NGK BL Los 3 Frenke:

Gümligen und Davos, 15. März 2011

B-I-G AG / tur gmbh

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Anhang 1: Methodik

Stein- und Blockschlag, Fels- und Bergsturz Zur Erarbeitung der Gefährdung durch Stein- und Blockschlag und Fels- und Bergsturz wur- den die folgenden Arbeitsschritte durchgeführt:

Grundlagenerarbeitung Erarbeiten der geologisch-geomorphologischen Grundlagen (Geologische Karten, Luftbilder), Auswertung des Ereigniskatasters, der Gefahrenhinweiskarten und der vorhandenen Gut- achten, ergänzende Befragungen von Ortskundigen. Die über das Untersuchungsgebiet vorhandenen Gutachten und Gefahrenbeurteilungen werden auf ihre Plausibilität überprüft und übernommen.

Luftbildauswertung, Verarbeitung digitaler Grundlagen (SilvaProtect, Schuttwald)

Feldbegehungen Begehung kritischer Sturzgebiete und Gefahrenstriche. Aufnahme der Geländebefunde:  Festlegen der Gefahrenquellen (Ausbruchsgebiete)  Ausbruchgebiete mit Lithologie, Schichtung, Klüftung  Transitzonen mit Neigung, Rauhigkeit, Dämpfung und Bestockung  Ablagerungsräume  Bestimmen der relevanten Blockgrössen, Dimensionierung der Gefahrenquellen und der Prozessräume, Szenarienbildung  Zusätzlich erfolgte eine Aufnahme der Schadenpotentiale Vorhandene Verbauungen wurden aufgenommen und auf ihre Wirkung überprüft. In für den Perimeter Dauersiedlungsgebiet relevanten Zonen wurde eine Karte der Phäno- mene erstellt. Die nummerierten Gefahrenquellen sind einerseits in den Factsheets im Teil II beschrieben und andererseits auf den Intensitätskarten dargestellt.

Intensitäten- und Gefährdungsermittlung Ist im Prozessraum kein Schadenpotential vorhanden, oder wird dieses nur durch ausrollen- de Steine von diffusem Steinschlag aus steilen, bewaldeten Hängen mit geringer Energie bei seltenen Ereignissen getroffen (SS1), wurde bei der Interpretation der ermittelten Grundla- gen und Felddaten die Methode Gerber (1994) angewandt. Ist Schadenpotential vorhanden, wurde mit Rockfall 7.1 modelliert.

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Methode Gerber (1994) Bei der Methode Gerber wird die Ausdehnung des Prozessraums mit Pauschalgefällebe- trachtungen ermittelt, wobei vom Ausbruchsbereich mit einem Pauschalgefälle von 35° im Wald und 30° auf Weiden die Reichweite eines Sturzereignisses und somit der Prozessraum ermittelt werden kann (Abbildung 35). Steine und Blöcke springen oder rollen solange, bis das Gelände den Neigungswinkel von 35° (Wald), bzw. 30° (Weideland) unterschreitet. Verflacht sich das Gelände, verlieren die Steine und Blöcke ihre kinetische Energie und kommen zum Stillstand. So kann die Reich- weite der Sturzereignisse ermittelt und der Prozessraum ausgeschieden werden.

Abbildung 35:Der Prozessraum reicht soweit, bis sich das Gelände unter den Pauschalgefälle von 35° bzw. 30° verflacht (Methode Gerber, 1994) 2 Die Energie wird über die kinetische Energie ermittelt: Ekin = m*v /2, wobei m die im Feld ermittelte Masse des massgebenden Blockes ist und die Geschwindigkeit v als Funktion der Fallhöhe gilt (durchschnittlich 25 m/s). Die Resultate wurden mit einzelnen Modellierungen mit Rockfall 7.1 plausibilisiert und verifi- ziert.

Modellierung mit Rockfall 7.1 Die Profile der relevanten Steinschlagtrajektorien, Topographie und die bodenmechanischen Eigenschaften des Substrates (Rauhigkeit, Dämpfung) und die Beschaffenheit der Besto- ckung (Baumart, Dicht, Durchmesser) werden im Feld erhoben. Die Modellierungen der Sturzprozesse werden mit dem 2D-Modell Rockfall Version 7.1 mit integriertem Waldmodell durchgeführt. Die mittels Modellierung berechneten Resultate werden im Feld plausibilisiert und verifiziert.

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Die Gefahrenstufen wurden anhand der Feld- und Modelldaten gemäss Anhang 2 und 3 festgelegt. Die Plausibilitätskontrolle und Verifikation der Gefahrenstufen wurde im Feld durchgeführt, parallel zu Redundanzkontrollen mit den vorhandenen Katasterdaten. Die Modellierungen der bestehenden Gefahrenkarte Waldenburg wurden mit einer zusätzli- chen Modellierung kontrolliert und nach der Verifizierung übernommen. In Waldenburg wur- den auf Grund der bestehenden Berechnungen keine weiteren Modellierungen durchgeführt. Die aus den Beurteilungen und Modellierungen ermittelten Energien werden in die jeweiligen Intensitäten umgemünzt (Anhang 2) und als Intensitätskarten dargestellt und anschliessend nach der Matrix in Anhang 3 in die Gefahrenkarte verschnitten. Die einzelnen Beurteilungsschritte zu den jeweiligen Gefahrenquellen wurden in den Factsheets zusammengefasst und in den Technischen Berichten Teil II aufgeführt.

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Rutschungen, Sackungen Innerhalb der Beurteilung der Rutschungen werden folgende Gefahrenprozesse behandelt (AGN 2004):  Permanente Rutschungen  Spontane Rutschungen und Hangmuren  Sackungen Generell werden die drei folgenden Arbeitsschritte für die oben genannten Prozesse durch- geführt:  Grundlagenerarbeitung  Ausarbeiten von Szenarien  Gefahrenbeurteilung

Grundlagen- und Szenarienausarbeitung Als erster Schritt werden die geologisch-geomorphologischen Grundlagen (Geologische Kar- ten, Luftbilder)erarbeitet. Danach erfolgen die Auswertung des Ereigniskatasters, der Gefah- renhinweiskarten und der vorhandenen Gutachten, sowie ergänzende Befragungen von Ortskundigen. Die über das Untersuchungsgebiet vorhandenen Gutachten und Gefahrenbe- urteilungen werden auf ihre Plausibilität überprüft und übernommen. Anhand von Luftbild- auswertungen, den digitalen Grundlagen (DTM-AV, GHK, SilvaProtect, dem Ereigniskataster und der erstellten Geländeneigungskarte, sowie geologischen und tektonischen Karten) wer- den Szenarienkarten für die Prozesse ‚Permanentrutschung‘ (siehe auch 3.5.2) und ‚Spon- tanrutschungen und Hangmuren‘ erstellt (siehe dazu 3.5.3). Mit der Feldverifikation werden die effektiven Ausdehnungen plausibilisiert sowie die Grund- disposition und Förderfaktoren überprüft. Zusätzlich werden direkte und indirekte Schutz- massnahmen beurteilt.

Gefahrenbeurteilung Permanentrutschungen Im Fall der permanenten Rutschungen werden weiter Anzeichen für ein Reaktivierungspo- tential und differenzielle Bewegungen kartiert. Das Kriterium ‚Tiefgang‘ wird aufgrund der Annahmen zur Grunddisposition und der Feldverifikation abgeleitet. Aus den so gewonnen Angaben zur Gefahrenbeurteilung wird direkt auf die Gefahrenstufe geschlossen (Abbildung 36). Weitere massgebende Kriterien sind im Anhang 2 dargelegt. Die Gefahrenstufenmatrix ist im Anhang 3 dargestellt.

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Abbildung 36: Flussdiagramm und Kriterien zur Beurteilung von permanenten Rutschungen gemäss AGN 2004

Gefahrenbeurteilung Spontane Rutschungen und Hangmuren Die für die Spontanrutschungen und Hangmuren generierten Szenarienkarten werden als Grundlage der Feldverifikation eingesetzt. Den Szenarienkarten zu Grunde liegen die Gelän- deneigungskarte und die aus den SilvaProtect-Modellen (BAFU 2008) abgeleiteten Karten. Die potentiellen Prozessflächen sind dabei in den Geländeneigungsflächen farblich abgestuft dargestellt. Die Hangmuren-Trajektorien aus SilvaProtect geben hier Hinweise auf allfällige zu erweiternde Auslaufbereiche. Mit der Feldverifikation werden die Prozessflächen auf dem effektiven Gelände angepasst. Eine Verminderung der Gefährdung, Verkleinerung der Pro- zessfläche oder ein Ausschluss als Gefahrenquelle ist gegeben wenn (siehe auch AGN 2004):  Die Fläche sehr klein ist (<< 5 ha)  Die Oberfläche gut stabilisiert ist, z. B. durch grossflächigen Verbau oder  überbaut ist.  drainiert oder vorwiegend aus rolligem Material (Kiese) besteht.  vorwiegend aus Fels ohne Lockergesteinsbedeckung besteht. Strassen und Wege stellen Bermen dar und können bedingt als Retentionsraum im Transit- und Ablagerungsbereich wirken. Weitere Kriterien die innerhalb der Feldverifikation über- prüfbar sind, sind in der Gefahrenerkennung dargestellt (siehe 3.5.3).

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Anhand der im Feld überprüften Faktoren werden Prozessflächen mit einer Eintretenswahr- scheinlichkeit abgeleitet. Die Beurteilung der Eintretenswahrscheinlichkeit erfolgt nach unten stehendem Schema (Abbildung 37, AGN 2004).

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Abbildung 37: Flussdiagramm und Kriterien zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit von Spontanrutschungen und Hangmuren gemäss AGN 2004.

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Überflutung Talfluss sowie Überflutung und Übersarung Seitenbäche Das allgemeine Vorgehen zur Beurteilung der Talflüsse und Seitenbäche beinhaltete folgen- de Schritte:  Sichtung, Auswertung und Ergänzung der vorhandenen Grundlagendaten  Begehungen und Aufnahmen im Feld:  Gutachtliche Abschätzung der Geschiebe- und Schwemmholzkubaturen  Aufnahme, Vermessung und Dokumentation der Durchlässe, Brückenquerschnitte und Gerinneprofile sowie gutachtliche Einschätzung der Verklausungsgefährdung  Gutachtliche Aufnahme und Dokumentation der Schutzbauten  Gutachtliche Beurteilung der Gerinne bzgl. Auflandungsprozessen und Interaktion mit Rutschprozessen  Befragung von Anwohnern zu vergangenen Ereignissen  Auswertung der Feldaufnahmen und –befunde im Büro: Berechnung der Kapazitätsre- serven und Ausbruchsmengen für jede Schwachstelle  Definition der Ereignisszenarien:  Abfluss-, Geschiebe- und Schwemmholzmengen  Verklausungs- / Ausbruchszenarien  Überprüfung und Diskussion mit Gemeinde und Projektstab  Umsetzung der definierten Szenarien in Fliesstiefen- bzw. Intensitätskarten. Diese Auf- nahme erfolgte ebenfalls gutachtlich im Feld, bei den Talflüssen unterstützt durch vor- hergehende 2d-Modellierungen. Die Fliesstiefen- und Intensitätskarten wurden gleich- falls vom Projektstab überprüft.  Digitalisierung und Herleitung der Gefahrenflächen mittels GIS (Geographisches Infor- mations-System)  Gutachtliche Beurteilung von verschiedenen Massnahmenkategorien  Verfassung des Technischen Berichts, Erstellung der Gefahrenkarten

Weiterführende Informationen und Ausführungen zu den einzelnen Arbeitsschritten sind in den Kapiteln 3 – 5 dieses Berichts enthalten.

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Gefahrenhinweisprozesse Als Gefahrenhinweisprozesse werden im Kanton Basel-Landschaft die Prozesse Erdfall (Ab- senkung und Einsturz), Murgang, Ufererosion, Hangwasser, Grundwasseraufstoss und Rückstau der Kanalisation bearbeitet.

Erdfall (Bodenabsenkung und Einsturz) Dolinen (Einsturztrichter) sind Ausdruck einer spontanen oder kontinuierlichen Absenkung der Geländeoberfläche infolge des Nachbruches unterirdischer Lösungshohlräume (Karst). Die Hohlräume ihrerseits sind das Produkt langfristiger Lösung vergleichsweise leicht lösli- cher, gesteinsbildender Minerale wie Calcit, Dolomit, Gips oder Steinsalz durch zirkulieren- des Sicker- und Grundwasser (Subrosion). Entsprechend sind Einstürze bzw. Absenkungen auf die Verbreitungsgebiete verkarstungsfähiger Gesteine beschränkt. Die Schadenwirkung ergibt sich durch Einstürze und Absenkungen und betrifft insbesondere Gebäude und Infra- struktur. Die 16 Gemeinden des Loses 3 befinden sich im Bereich des Tafel- und Faltenjuras, welche - geologisch gesehen – den Hinweisprozess Erdfall begünstigen.

Abbildung 38: Geologische Einheiten mit erhöhter Abbildung 39: Plausibilisierte Hinweisprozessfläche Verkarstungsfähigkeit (hellblau). Erdfall im Perimeter (Reigoldswil).

Soweit überhaupt dokumentiert liegen Dolinen i.e.S. als Ausdruck spontaner Einstürze in Gebieten, wo die verkarstungsfähigen Festgesteine lediglich in geringer Mächtigkeit mit quartären Sedimenten bedeckt sind. Dabei treten besonders die im Blauengebiet und im südlich anschliessenden Laufener Becken an der Oberfläche anstehenden Kalke des Malm (Rauracien, Sequanien), sowie die im östlichen Kanonsteil häufiger oberflächlich vorkom- menden Kalke des Oberen Muschelkalks sowie des Hauptrogenstein und die gipsführenden Mergel des Gipskeupers in Erscheinung.

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Die als Gefahrenhinweise dargestellten Flächen basieren zwar auf realistischen, durch Er- fahrung und Beobachtungen abgestützte Modellrechnungen und gutachterliche Beurteilun- gen, welche durch Feldaufnahmen unterstützt wurden (siehe Abbildung 38). Gewisse Unsi- cherheiten ergeben sich aus der begrenzten Auflösung und Genauigkeit der verwendeten Grundlagendaten (Topografie, Geologie, Bodenbedeckung). Aus diesem Grund wurden die Prozessräume bewusst grosszügig ausgeschieden und sind somit eher konservativ darge- stellt (siehe Abbildung 39).

Murgang Definiert ist ein Murgang als ein schnell fliessendes Gemisch von Wasser und Feststoffen mit einem hohen Feststoffanteil von ca. 30 – 60% (BUWAL, 1998: Begriffsdefinitionen). Für die Beurteilung der Gefährdung durch Murgangprozesse ist relevant, dass Murgänge höhere Prozessintensitäten (höhere Erosionskräfte, meist höhere Fliessgeschwindigkeiten, grössere Geschiebemengen) und damit auch stärkere Einwirkungen z.B. auf Gebäude haben als Übersarungsprozesse.

Murgangähnliche Transportprozesse, in denen ein schubweises Abfliessen von Wassermas- sen mit höheren Geschiebeanteilen stattfindet, sind in vielen Bächen möglich. Die Abgren- zungen zu normalem Geschiebetransport auf der einen und zu Murgängen auf der anderen Seite sind fliessend.

Die gutachtliche Beurteilung der Murfähigkeit eines Baches auf Hinweisstufe beruht auf fol- genden Kriterien:  Vorhandensein der drei wichtigsten Vorraussetzungen für die Entstehung von Murgän- gen: genügend Lockermaterial, hohe Wasserzufuhr, hohes Gerinnegefälle.  Spuren im Gelände: Murgangablagerungen im Gerinne oder Kegelbereich  Ereigniskataster: Ereignisse mit vermuteten oder nachgewiesenen Murgängen

Bei Bächen, in denen ein murgangartiger Abfluss möglich ist, erfolgte in den Factsheets (s. Kapitel 5 im Teil II: Gemeindebericht) eine entsprechende Anmerkung. Für die Erstellung der Gefahrenkarte wurde aber der Übersarungsprozess infolge von normalem Geschiebetrans- port als massgebend erachtet.

In Bächen, welche als sicher murfähig beurteilt wurden, erfolgte die Beurteilung folgender- massen:  In den betroffenen Flächen wurde die Intensität des ausgewiesenen Überschwem- mungsprozesses gleichgesetzt wie die Intensität der erwarteten Murgangablagerungen, weil gemäss Datenmodell des Kantons Basel-Landschaft keine Gefahrenflächen durch Murgänge ausgewiesen werden können. Dieses Vorgehen wird angesichts der sehr we- nigen Bäche, in denen Murgänge vorkommen können (4 Bäche im gesamten Los 3), so-

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wohl seitens des Datenmodells wie auch seitens der Beurteilung als gut begründete Ver- einfachung angesehen und ist in dem Sinne mit der Projektleitung abgesprochen worden.  In der Gefahrenkarte wurden die Bereiche mit Murgangablagerungen (mittlere und hohe Intensität) mit dem Hinweisprozess Murgang umrandet. Das anschliessend abfliessende Wasser mit feinerem transportiertem Material wurde als Übersarung beurteilt.

Ufererosion Unter Ufererosion wird gemäss BWW, BRP, BUWAL (1997: Empfehlungen zur Berücksichti- gung der Hochwassergefahren bei raumwirksamen Tätigkeiten) das Nachbrechen der Ufer- böschungen infolge Tiefen- und Seitenerosion verstanden. Diese Gefahrenart ist nur dann raumplanerisch relevant, wenn ihre Auswirkung über den eigentlichen Gerinnebereich hin- ausreicht. Parallel zu den Gewässern verlaufende Verkehrswege können durch sie unterbro- chen, Häuser und Brücken zum Einsturz gebracht werden. Ufererosionen manifestieren sich entweder durch Uferrutschungen (Abgleiten der Böschung durch Erosion am Böschungs- fuss) oder durch Verlagerungen des Flussbettes.

In flacherem Gelände sind vor allem exponierte Stellen wie Prallhänge, Engstellen oder Hin- dernisse im Abflussbereich gefährdet. In kleineren Gewässern, bei denen die Hochwasser- volumina zu klein sind, um grosse Massenbewegungen zu verursachen, ist die Erosionstä- tigkeit meist weniger ausgeprägt. Kolkschäden und Abtrag von Humusschichten können aber auch hier auftreten. Verlagerungen des Gerinnebettes können ebenfalls nicht ausgeschlos- sen werden.

Die Beurteilung der Ufererosion für die Gefahrenkarte Kanton Basel-Landschaft Los 3 erfolg- te auf Gefahrenhinweisstufe. Als Hinweisflächen (Linie entlang von Gewässern, ohne Breite) für Ufererosion ausgeschieden wurden Abschnitte, auf welche folgende Kriterien zutreffen:  Frische Uferabbrüche und Anrissstellen auf einer für das gesamte Gerinne relevanten Länge vorhanden (siehe Abbildung 41 – Abbildung 43)  Unverbaute Abschnitte an steilen oder strömungsexponierten Lagen (z.B. Prallhang) mit Hinweisen auf potentielle Tiefen- und Seitenerosionsprozesse bzw. Auslösung von Bö- schungs- und Hangrutschungen mit für das Gesamtgerinne relevantem Geschiebepoten- tial während eines Ereignisses  Abschnitte mit Uferverbauungen in sehr schlechtem baulichem Zustand und somit ein- geschränkter Wirksamkeit mit möglichem Versagen während Ereignissen  Hinweise aus dem Ereigniskataster

Die Erfassung und Beurteilung des Hinweisprozesses Ufererosion erfolgte gutachtlich im Rahmen der Feldbegehungen. Es wurde keine Erhebung sämtlicher, nicht verbauter Gerin- neabschnitte mit potentieller Ufererosion durchgeführt.

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Wie das für alle Hinweisprozesse gilt, wurden keine Jährlichkeiten und Intensitäten ausge- wiesen. Anhand der Einträge auf den Gefahrenkarten (s. Teil II (Gemeindebericht), Anhang 5: Daten-DVD) kann der Ort des Prozessauftretens nachvollzogen werden.

Abbildung 40: Ufererosion im Rüschelbach (Reigolds- Abbildung 41: Ufererosion im Bennwilerbach (Hölstein) wil)

Abbildung 42: Durch Ufererosion freigelegter Durch- Abbildung 43: Absturzbereite Böschungspakete im lass in der Vorderen Frenke (Langenbruck) Wildensteinerbächli (Bubendorf)

Hangwasser Unter Hangwasser werden zwei verschiedene Prozesse verstanden. Dies ist einerseits ober- flächlich abfliessendes Meteorwasser, welches sich insbesondere in morphologischen Mul- den und Rinnen sammelt. Andererseits werden unter Hangwasser Quellaustritte am Hang verstanden. Als Gefahrenhinweise Prozess Hangwasser wurden folgende Flächen aufgenommen:  Alle Ereignisse aus dem Ereigniskataster  Alle Anmerkungen der Gemeinden der technischen Konsultation  Ausgeprägte Mulden und Rinnen, auskartiert mittels Luftbilder, Karten und GIS- Anwendungen

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Der Prozessraum wurde jeweils bis in einen Bachlauf oder in eine Verflachung des Geländes gezogen, wo das Hangwasser entweder versickern oder liegenbleiben und verdunsten kann (siehe Abbildung 44).

Abbildung 44: Geländemodell mit durch Hangwasser potentiell gefährdetem Bereich (violett).

Grundwasseraufstoss Der Hinweisprozess Grundwasseraufstoss bezeichnet Gebiete der Oberfläche, die bei einem Grundwasserhochstand geflutet werden. Der Prozess ist auf die Grundwasser führenden Talsohlen der hinteren und vorderen Frenke beschränkt. Die Hinweisprozessflächen basieren auf einer GIS-Modellierung mit einem gleichmässig geneigten Grundwasserspiegel, der mit dem Gelände (DTM-AV 1m) verschnitten wurde (siehe Abbildung 45 und 46). Für die Grundwasserspiegellage wurden die langjährigen Mittel der Maximalstände der bestehenden Grundwasser-Messstellen herangezogen. Da die Da- tenlage in Bereich der hinteren Frenke oberhalb Bubendorf spärlich ist, wurden fiktive Mess- punkte anhand des Geländes und der Kenntnis der übrigen Messstellen eingefügt.

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Abbildung 45: Ausschnitt der modellierten Gefahren- Abbildung 46: Ausschnitt der modellierten Gefahren- hinweise ‚Grundwasseraufstoss‘ Vordere Frenke mit hinweise ‚Grundwasseraufstoss‘ im Zusammfluss Hinte- wenigen Datenpunkten. Dunkelblau: modelliertes Ras- re und Vordere Frenke mit guter Datengrundlage. Dun- ter 1 m. Hellblau: plausibilisierte Hinweisfläche. kelblau: modelliertes Raster 1 m. Hellblau: plausibilisier- te Hinweisfläche.

Gemäss den Bohrprofilen der Grundwasser-Messstellen liegen in den Alluvionen fast aus- schliesslich Kiese vor. Es wurden deshalb keine Durchlässigkeitsunterschiede des Unter- grundes berücksichtigt. Der Lockergesteinsuntergrund wird als gleichmässig durchlässig behandelt. Allfällige Stauer sind nicht berücksichtigt. Die Interaktion mit den Fliessgewässern wurde nicht berücksichtigt. Allfällige In- bzw. Exfilt- ration der Flüsse sowie Unterschiede bei Hoch- und Niedrigwasser sind somit nicht berück- sichtigt.

Rückstau Kanalisation Unter diesem Hinweisprozess werden mögliche Rückstauereignisse in den Meteorwasserlei- tungen, bedingt durch hohen Wasserstand im Vorfluter, erfasst. Dabei wird davon ausge- gangen, dass keine Rückstausicherungen (Stauklappen o. ä.) vorhanden sind. Ausdrücklich nicht untersucht werden Wasserausbrüche aus Meteor- und Schmutzwasserleitungen wegen zu geringen Abflusskapazitäten.

Grundsätzlich ist die Höhe des Rückstaus ohne Rückstausicherung in den Meteorwasserlei- tungen unter Vernachlässigung der Reibungsverluste dieselbe wie der Wasserstand im Vor- fluter, resp. in der überfluteten Fläche (Prinzip der kommunizierenden Röhren). Als maxima- ler Wasserstand wurde die Überflutungsfläche für das HQ300 angenommen. Ein Schnitt durch das Terrain (DTM-AV) auf Höhe dieses Wasserstandes (rechtwinklig zum Vorfluter) zeigt also, welche Flächen sich unter diesem Wasserstand und somit im Einflussbereich des Rückstaus befinden (Senken, Baugruben, Einfahrten etc.). Es wurde davon ausgegangen, dass die Meteorwasserleitungen maximal rechtwinklig, meist jedoch talabwärts in einem

Teil Methodik Seite 62/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht spitzen Winkel in den Vorfluter münden. Um möglichen Rückstauproblemen von Meteorwas- ser auf tiefergelegenen Plätzen und Einfahrten, welche im DTM-AV nicht sichtbar sind, ge- recht zu werden, wurde die Schnittebene allgemein um 2 m erhöht. Damit umfasst die aus- geschiedene Fläche auch Rückstau in Gebäuden mit Anschlüssen an das Kanalisationsnetz bis 2 m unter Terrain (beispielsweise Kellerwohnungen o.ä.).

Mit der beschriebenen Erhebungsmethodik können auch für Gebiete, welche (heute noch) keine Kanalisationsleitungen aufweisen Gefahrenhinweisflächen "Rückstau Kanalisation" ausgeschieden werden.

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Anhang 2: Intensitäten und Eintretenswahrscheinlichkeit von Naturgefahrenprozessen

Massgebende Parameter und Kriterien

Keine Unterscheidung nach Intensität (als ‚nicht differenziert‘ klassiert)

Tabelle 7: Massgebende Parameter und Kriterien nach Prozess.

Eintretenswahrscheinlichkeit und Wiederkehrperiode

Tabelle 8: Eintretenswahrscheinlichkeit und Wiederkehrperiode.

Permanente Rutschungen sind stetige Prozesse ohne Eintretenswahrscheinlichkeit. Das Flussdiagramm und die Kriterien zur Beurteilung der permanenten Rutschungen sind in Ab- bildung 36 dargestellt.

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Anhang 3 Intensitäts- Wahrscheinlichkeitsdiagramme:

Gefahrenstufendiagramme des Kantons Basel-Landschaft

Abbildung 47: Gefahrenstufendiagramme der beurteilten Prozesse.

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Bedeutung der Gefahrenstufen für Personen und Bauten

Abbildung 48: Bedeutung der fünf Gefahrenstufen für Personen und Bauten.

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Anhang 4: Hydrologie

GK Wasser Basel-Landschaft Los 3

Spitzenabflüsse Seitenbäche

Durch tur gmbh ermittelte Abflusswerte (Hydrologie nach Methode Scherrer AG (2008), EZG-Fläche mittels GIS ermittelt) * Hydrologie direkt aus Abflusszahlen Scherrer hergeleitet (Summen, Differenzen) ** Hydrologie nicht berechnet: sehr kleines EZG, Orientierung an vergleichbaren kleinen EZGs *** Seebach / Rennenbach: Abflusswerte unter Berücksichtigung des vorhandenen Hochwasserentlastungskanals (Kapazitäten: 8 m3/s HWEK Seebach, 1.5 m3/s HWEK Rennenbach) SAG Scherrer AG, 2008 MF Monika Fässler, tur gmbh AR Adrian Räz, tur gmbh

3 3 3 2 Perim. Gemeinde Bach Int. Bezeichung HQ30 [m /s] HQ100 [m /s] HQ300 [m /s] EZG [km ] BP Referenzbach GQUebs_OID Bezeichn. Bearb. Datum 19 Bretzwil Seebach 1 (Kt 637) 3_bre_seebac 4.0 6.4 9.9 2.20 14.18_1 Rütenenbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Seebach 2 (Kt 631 - 636) *** 3_bre_seebac 2.2 2.6 3.5 Rütenenbach 1900000X 3_00X MF Aug 09 19 Bretzwil Seebach 3 (Kt 627 - 629) *** 3_bre_seebac 3.2 4.8 6.5 Rütenenbach 1900000X 3_00X MF Aug 09 19 Bretzwil Seebach 4 (Kt 625 - 626) *** 3_bre_seebac 4.2 6.8 8.5 Rütenenbach 1900000X 3_00X MF Aug 09 19 Bretzwil Seebach 5 (Kt 616 - 624) 3_bre_seebac 5.2 8.4 12.9 3.27 14.18_2 Rütenenbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Seebach 6 (Kt 616 abwärts) 3_bre_seebac 5.9 9.5 14.6 3.93 14.18_3 Rütenenbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Aubach 3_bre_aubach 1.6 2.3 3.4 1.18 14.201_1 Flühbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Büelbächli 3_bre_bueelb 0.7 1.0 1.6 0.35 14.202_1 Hofstetterbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Rennenbach 1 (Kt 648 aufwärts) 3_bre_rennen 1.2 2.0 3.0 0.38 14.206_1 Rütenenbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Rennenbach 2 (Kt 643 / 647) 3_bre_rennen 1.6 2.6 4.1 0.58 14.206_2 Rütenenbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Rennenbach 3 (Kt 644 - 646) *** 3_bre_rennen 1.2 1.4 2.6 Rütenenbach 1900000X 3_00X MF Aug 09 19 Bretzwil Rennenbach 4 (Kt 637 - 642) * 3_bre_rennen 2.3 3.6 5.7 0.95 Summe Rennenbächli + Büelbächli 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Winkelbächli 3_bre_winkel 1.3 2.0 3.1 0.39 14.209_1 Rütenenbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Pfarrmattbach 3_bre_pfarrm 1.3 2.1 3.3 0.43 14.205_1 Rütenenbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Freisnechtbächli 3_bre_freisn 0.9 1.4 1.8 0.13 14.204_1 Moosbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Wäschbächli 3_bre_waesch 0.6 0.8 1.3 0.44 14.208_1 Talbächli 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Sagibächli 3_bre_sagiba 0.8 1.2 1.9 0.43 14.207_1 Hofstetterbach 1900000X 3_00X SAG Okt 08 19 Bretzwil Laublochbächli ** 3_bre_laublo 0.2 0.3 0.5 < 0.1 Sagibächli (Bre) * 0.25 1900000X 3_00X MF Mai 09 19 Bretzwil Muserhölzlibächli ** 3_bre_muserh 0.2 0.3 0.5 < 0.1 Sagibächli (Bre) * 0.25 1900000X 3_00X MF Mai 09 20 Lauwil Bündtacherbächli ** 3_lau_buendt 0.1 0.2 0.3 < 0.1 Fürholdenbächli (Höl) 2000000X 3_00X MF Mai 09 20 Lauwil Hollenbach 3_lau_hollen 1.1 1.8 2.8 0.34 37.205_1 Rütenenbach 2000000X 3_00X SAG Okt 08 21 Reigoldswil Grundbächli 3_rei_grundb 1.0 1.4 2.2 0.55 53.217_1 Hofstetterbach 2100000X 3_00X SAG Okt 08 21 Reigoldswil Staacherbächli 3_rei_staach 0.2 0.3 0.4 < 0.1 Wannenbächli (Rei) 2100000X 3_00X MF Mai 09 21 Reigoldswil Ämlisbach 3_rei_aemlis 8.9 14.4 32.4 3.60 53.93_1 Hintere Frenke 2100000X 3_00X SAG Okt 08 21 Reigoldswil Rüschelbach 1 (Kt 520 aufwärts) 3_rei_ruesch 5.0 7.5 13.3 2.39 Rüschelbach 2100000X 3_00X AR Mai 09 21 Reigoldswil Rüschelbach 2 (Kt 520 abwärts) 3_rei_ruesch 6.0 9.0 16.0 3.14 53.96_1 Rüschelbach 2100000X 3_00X SAG Okt 08 21 Reigoldswil Wolbächli 3_rei_wolbae 5.2 8.5 20.3 1.62 53.112_1 Hintere Frenke 2100000X 3_00X SAG Okt 08 21 Reigoldswil Neuhofbächli ** 3_rei_neuhof 0.3 0.4 0.5 < 0.1 Wannenbächli (Rei) + 0.1 2100000X 3_00X MF Mai 09 21 Reigoldswil Wannenbächli 3_rei_wannen 0.2 0.3 0.4 0.08 53.210_1 Talbächli 2100000X 3_00X SAG Okt 08 21 Reigoldswil Mettlimattbächli 3_rei_mettli 0.6 0.8 1.3 0.23 53.207_1 Hofstetterbach 2100000X 3_00X SAG Okt 08 21 Reigoldswil Eichenbächli 3_rei_eichen 0.5 0.7 1.1 0.36 Talbächli 2100000X 3_00X AR Mai 09 21 Reigoldswil Gorisenweidbächli ** 3_rei_gorise 0.3 0.4 0.5 < 0.1 Wannenbächli (Rei) + 0.1 2100000X 3_00X MF Mai 09 22 Ziefen Höllbächli 3_zie_hoellb 0.9 1.4 2.2 0.23 72.206_1 Rütenenbach 2200000X 3_00X SAG Okt 08 22 Ziefen Dochelenbächli 3_zie_dochel 0.3 0.4 0.6 0.08 72.203_1 Hofstetterbach 2200000X 3_00X SAG Okt 08 22 Ziefen Böschenmattbächli 3_zie_boesch 0.8 1.2 1.9 0.43 72.202_1 Hofstetterbach 2200000X 3_00X SAG Okt 08 22 Ziefen Rosacherbächli ** 3_zie_rosach 0.3 0.4 0.6 < 0.1 Dochelenbächli (Zie) 2200000X 3_00X MF Mai 09 22 Ziefen Chilchbodenbächli ** 3_zie_chilch 0.3 0.4 0.6 < 0.1 Dochelenbächli (Zie) 2200000X 3_00X MF Mai 09 22 Ziefen Ausmattbächli 3_zie_ausmat 0.3 0.4 0.6 0.08 Hofstetterbach 2200000X 3_00X MF Mai 09 22 Ziefen Rütelenbächli 3_zie_ruetel 2.2 3.5 5.4 0.88 Rütenenbach 2200000X 3_00X MF Mai 09

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35 Langenbruck Schöntalbach 3_lan_schoen 2.1 2.9 4.7 1.66 Hofstetterbach 3500000X 3_00X MF Mai 09 34 Langenbruck Dürstelbach 3_lan_duerst 2.1 2.8 4.6 1.61 34.140_1 Hofstetterbach 3400000X 3_00X SAG Okt 08 34 Langenbruck Hüslimattbächli 3_lan_huesli 0.7 1.1 1.4 0.09 34.207_1 Moosbach 3400000X 3_00X SAG Okt 08 34 Langenbruck Husmattbächli 3_lan_husmat 0.2 0.3 0.5 0.03 Rütenenbach 3400000X 3_00X MF Mai 09 34 Langenbruck Wannenbach 3_lan_wannen 0.9 1.5 2.2 0.24 34.218_1 Rütenenbach 3400000X 3_00X SAG Okt 08 34 Langenbruck Schwängibach 3_lan_schwae 1.7 2.8 4.3 0.63 34.216_1 Rütenenbach 3400000X 3_00X SAG Okt 08 34 Langenbruck Vordere Frenke 3_lan_vorder 3.7 5.8 9.0 1.90 Rütenenbach 3400000X 3_00X AR Mai 09 31 Waldenburg Nünbrunnenbach 3_wal_nuenbr 3.4 5.6 7.2 1.02 Moosbach 3100000X 3_00X AR Mai 09 31 Waldenburg Brestenbergbächli 3_wal_breste 0.2 0.3 0.5 0.11 67.202_1 Talbächli 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Waldenburg Chapfbächli 3_wal_chapfb 0.5 0.8 1.2 0.22 67.203_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Waldenburg Schellenbergbach 3_wal_schell 2.1 2.8 4.6 1.61 67.209_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Waldenburg Blümlisalpbächli 3_wal_blueml 0.4 0.6 1.0 0.07 67.201_1 Rütenenbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Waldenburg Gerstelbach 3_wal_gerste 2.6 4.1 6.3 1.13 67.204_1 Rütenenbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Waldenburg Hornisrütibächli 3_wal_hornis 0.6 0.8 1.3 0.48 Hofstetterbach 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Waldenburg Wattelbach 1 (Kt 590 aufwärts) 3_wal_wattel 1.0 1.4 2.3 0.66 Hofstetterbach 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Waldenburg Wattelbach 2 (Kt 590 abwärts) 3_wal_wattel 1.6 2.2 3.6 1.14 67.210_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Waldenburg Sennmattbächli 3_wal_sennma 1.5 2.3 3.6 0.48 67.165_1 Rütenenbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Waldenburg Wilbächli 3_wal_wilbae 0.3 0.4 0.6 0.10 Hofstetterbach 3100000X 3_00X AR Mai 09 31 Waldenburg Schiltgrabenbächli 3_wal_schilt 0.2 0.3 0.4 0.07 Hofstetterbach 3100000X 3_00X AR Mai 09 25 Liedertswil Weigistbach 1 (Kt 635 aufwärts) 3_lie_weigis 1.4 1.9 3.0 0.87 38.97_1 Hofstetterbach 2500000X 3_00X SAG Okt 08 25 Liedertswil Weigistbach 2 (Kt 635 abwärts) 3_lie_weigis 2.1 2.9 4.7 1.67 38.97_2 Hofstetterbach 2500000X 3_00X SAG Okt 08 25 Liedertswil Weidligrabenbächli 3_lie_weidli 0.5 0.7 1.1 0.20 38.201_1 Hofstetterbach 2500000X 3_00X SAG Okt 08 25 Liedertswil Wilhaulengrabenbächli * 3_lie_wilhau 0.2 0.3 0.6 < 0.1 2500000X 3_00X SAG Okt 08 31 Oberdorf Widenbächli 1 (Kt 540 aufwärts) 3_obe_widenb 1.5 2.4 3.7 0.51 46.203_1 Rütenenbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Oberdorf Widenbächli 2 (Kt 540 abwärts) 3_obe_widenb 1.9 3.0 4.6 0.70 46.203_2 Rütenenbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Oberdorf Weigistbach 3_obe_weigis 3.9 5.4 8.7 4.22 46.97_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Leebächli 1 (Kt 485 aufwärts) 3_nie_leebae 0.9 1.3 2.1 0.49 44.105_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Leebächli 2 (Kt 485 abwärts) 3_nie_leebae 1.6 2.2 3.5 1.09 44.105_2 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Hofacherbächli * 3_nie_hofach 0.7 0.9 1.4 < 0.1 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Grittbächli 3_nie_grittb 0.1 0.2 0.3 0.04 44.104_1 Talbächli 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Holdenbächli 3_nie_holden 0.4 0.5 0.8 0.13 44.103_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Stutzbächli 3_nie_stutzb 0.4 0.5 0.9 0.14 44.203_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Mettlenbächli 1 (Kt 488 aufwärts) * 3_nie_mettle 1.2 2.2 3.1 0.26 Mettlenbächli (Nie) * 0.6 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Niederdorf Mettlenbächli 2 (Kt 488 abwärts) 3_nie_mettle 2.0 3.3 4.2 0.47 44.202_1 Moosbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Zwüschenflüebächli 3_nie_zwuesc 0.8 1.1 1.7 0.66 44.204_1 Talbächli 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Chänelbächli 3_nie_chaene 2.4 3.9 6.0 1.04 44.42_1 Rütenenbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Niederdorf Brunnenstigbächli 3_nie_brunne 0.3 0.4 0.7 0.06 Hofstetterbach 3100000X 3_00X AR Mai 09 28 Niederdorf Arxhofbächli 3_nie_arxhof 0.6 0.9 1.4 0.12 Rütenenbach 2800000X 3_00X AR Mai 09 28 Niederdorf Schlossgrabenbächli 3_nie_schlos 0.9 1.2 1.9 0.43 Hofstetterbach 2800000X 3_00X AR Mai 09 36 Bennwil Walibach (Kt 520 aufwärts) 3_ben_waliba 3.6 5.0 8.0 3.78 Hofstetterbach 3600000X 3_00X AR Mai 09 36 Bennwil Bennwilerbach (Kt 520 abwärts) 3_ben_waliba 5.5 7.5 12.2 6.98 Hofstetterbach 3600000X 3_00X MF Mai 09 36 Bennwil Neumattbächli 3_ben_neumat 0.05 0.1 0.2 0.01 Moosbach 3600000X 3_00X SAG Jun 09 36 Bennwil Chilchtalbächli 3_ben_chilch 1.1 1.7 2.7 0.31 Rütenenbach 3600000X 3_00X SAG Jun 09 36 Bennwil Zielebächli 3_ben_zieleb 0.8 1.3 2.0 0.20 Rütenenbach 3600000X 3_00X SAG Jun 09 36 Bennwil Baumgartenbächli 3_ben_baumga 0.5 0.8 1.2 < 0.1 Zielebächli (Ben) * 0.6 3600000X 3_00X MF Mai 09 36 Bennwil Schremattbächli 3_ben_schrem 1.3 1.8 2.9 0.83 Hofstetterbach 3600000X 3_00X MF Mai 09 36 Bennwil Bruggtalbächli 3_ben_bruggt 1.1 1.5 2.5 0.64 Hofstetterbach 3600000X 3_00X MF Mai 09

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31 Hölstein Weidbächli 3_hoe_weidba 0.5 0.7 1.1 0.34 29.81_1 Talbächli 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Fürholdenbächli 3_hoe_fuerho 0.1 0.2 0.3 0.02 29.210_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Ödlisbergbächli 3_hoe_oedlis 0.4 0.6 0.9 0.15 29.209_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Biretenbächli 3_hoe_birete 0.6 0.8 1.3 0.23 Hofstetterbach 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Hölstein Bennwilerbach 3_hoe_bennwi 6.3 8.6 13.9 8.54 29.41_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Gassenbach (Tälibächli) 1 (Kt 455 aufwärts) * 3_hoe_gassen 0.6 0.8 1.3 0.29 Differenz Gassenbach - Gallmattbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Gassenbach (Tälibächli)2 (kt 455 abwärts) 3_hoe_gassen 0.9 1.2 2.0 0.46 29.205_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Gallmattbächli 3_hoe_gallma 0.3 0.4 0.7 0.17 29.204_1 Talbächli 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Gugenbächli ** 3_hoe_gugenb 0.1 0.2 0.3 < 0.1 Fürholdenbächli (Höl) 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Hölstein Hohlenbächli 3_hoe_hohlen 0.3 0.4 0.7 0.10 29.207_1 Hofstetterbach 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Erlibächli 3_hoe_erliba 0.6 0.9 1.4 0.49 29.203_1 Talbächli 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Leuenbergbächli 3_hoe_leuenb 0.9 1.4 2.2 0.23 Rütenenbach 3100000X 3_00X AR Mai 09 31 Hölstein Holdenweidbächli 1 (Kt 435 aufwärts) 3_hoe_holden 1.4 1.9 3.1 0.92 Hofstetterbach 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Hölstein Holdenweidbächli 2 (Kt 435 abwärts) 3_hoe_holden 1.5 2.1 3.4 1.05 Hofstetterbach 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Hölstein Holdenweidbächli Nord * 3_hoe_holdeN 0.2 0.3 0.4 0.13 Differenz Holdenweidbächli unten - oben + 0.1 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Hölstein Bannholdenbächli 3_hoe_bannho 0.8 1.1 1.7 0.63 29.80_1 Talbächli 3100000X 3_00X SAG Okt 08 31 Hölstein Galgenbächli ** 3_hoe_galgen 0.05 0.1 0.2 < 0.1 Neumattbächli (Ben) 3100000X 3_00X MF Mai 09 31 Hölstein Talbächli 3_hoe_talbae 2.3 3.1 5.1 1.88 Hofstetterbach 3100000X 3_00X MF Mai 09 32 Talbächli 1 (Kt 500 aufwärts) 3_lam_talbae 0.1 0.2 0.3 0.30 Fürholdenbächli (Höl) 3200000X 3_00X MF Mai 09 32 Lampenberg Talbächli 2 (Kt 500 abwärts) 3_lam_talbae 1.1 1.6 2.5 0.66 Hofstetterbach 3200000X 3_00X MF Mai 09 32 Lampenberg Düriweidbächli 3_lam_dueriw 0.8 1.2 1.7 0.42 Flühbach 3200000X 3_00X MF Mai 09 29 Bubendorf Teufelenbächli 3_bub_teufel 0.9 1.2 1.9 0.79 Talbächli 2900000X 3_00X MF Mai 09 29 Bubendorf Fluebach 3_bub_flueba 8.4 12.3 17.2 7.20 Orisbach 2900000X 3_00X SAG Aug 09 29 Bubendorf Öschbächli 3_bub_oeschb 1.0 1.4 2.3 0.56 Hofstetterbach 2900000X 3_00X MF Mai 09 29 Bubendorf Wildensteinerbächli 3_bub_wilden 2.7 4.3 6.6 1.20 15.207_1 Rütenenbach 2900000X 3_00X SAG Okt 08 29 Bubendorf Riedbächli 3_bub_riedba 6.3 10.1 15.5 4.31 Rütenenbach 2900000X 3_00X AR Mai 09 27 Bubendorf Sunnweidbächli 3_bub_sunnwe 0.6 0.8 1.3 0.25 15.205_1 Hofstetterbach 2700000X 3_00X SAG Okt 08

Bemerkung: In den Gmnd. Arboldswil, Ramlinsburg und Titterten gibt es keine für die GK relevante Wassergefahren.

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Anhang 5: Grundlagen

Empfehlungen, Richtlinien und Wegleitungen

 Wildbach- und Hangverbau, A. Böll, Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, 343; Birmensdorf (1997).  Naturgefahren in der Schweiz, D. Vischer, SIA 47, 4-8; Zürich, 20. November 1997; basierend auf: Nationales Forschungsprogramm "Klimaänderung und Naturgefahren" (Entwurf Schlussbericht NFP 31 1997).  WEP, Unterprogramm FLAM, Modul Naturgefahren, Schlussbericht (1997)  Gefüge-, Geomechanikanalyse und Gefahrenkarte, Berichtsvorlage CRSFA; Sion (1996).  Zimmermann M., 1989: Grundlagen zur Abschätzung des Geschiebehaushaltes im Emmental. Geographisches Institut der Uni Bern; publireihe GIUB G34.  Methoden des Risikobasierten Planens und Handelns bei der Naturgefahrenabwehr, Schlussbericht, Forstliches Ingenieurwesen, ETH Zürich (2004)  Umweltmaterialien Nr. 107/I und 107/II, Naturgefahren, Risikoanalyse bei gravitativen Naturgefahren, Methode, Fallbeispiele und Daten, BUWAL (1999).  Egli Th., 2005: Wegleitung Objektschutz gegen gravitative Naturgefahren. Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (Hrsg.), Bern.  Umweltmaterialien Nr. 85, Naturgefahren, Methoden zur Analyse und Bewertung von Naturgefahren, BUWAL (1998).  BUWAL, 1998: Begriffsdefinitionen zu den Themen: Geomorphologie, Naturgefahren, Forstwesen, Sicherheit, Risiko.  Naturgefahren, Berücksichtigung der Massenbewegungsgefahren bei raumwirksamen Tätigkeiten, Empfehlungen des BUWAL, BWW und BRP (1997).  BWW, BRP, BUWAL, 1997: Empfehlungen zur Berücksichtigung der Hochwassergefah- ren bei raumwirksamen Tätigkeiten.  Empfehlungen Symbolbaukasten zur Kartierung der Phänomene, Bundesamt für Wasserwirtschaft & Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft; Bern (1995).  Kreisschreiben Nr. 20, BUWAL, Eidg. Forstdirektion (1994).  Empfehlungen Massenbewegungen (BWW, BUWAL, BRP 1997), Revision Gefahrenstu- fendiagramm Rutschungen vom 9. September 2002  AGN 2004: Gefahrenstufen Rutschungen i.w.S. Permanente Rutschungen, spontane Rutschungen und Hangmuren (AGN 2004). Empfehlungen der Arbeitsgruppe Geologie und Naturgefahren (AGN), März 2004  Romang Hans (Ed.), 2008: Wirkung von Schutzmassnahmen. Nationale Plattform für Naturgefahren PLANAT, Bern. 289 S.

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Fachberichte

 Gefahrenhinweiskarte Basel – Landschaft, 2005  Geo 7, Niederer + Pozzi, Holinger AG, 2003: Pilotstudie Gefahrenkarte der Gemeinde Waldenburg.  Studie Stauanlagen Basel – Landschaft  Scherrer AG, 2008: Hydrogeologische Grundlagen für die Erstellung von Gefahrenkarten im Kanton Basel Landschaft. Los 3, Täler der Vorderen und Hinteren Frenke, Lan- genbruck und Bretzwil.  Ereignisdokumentation Hochwasser 2007, Vordere und Hintere Frenke, Ergolz ab Sis- sach Mündung, 2007  Baugrunduntersuchungen Seniorenheim zum Gritt, Oberdorf / Niederdorf, diverse.  GRG Ingenieure AG, 2001: Gemeinde Bennwil: Instandsetzung Kantonsstrasse inne- rorts. Bericht und Kostenschätzung. Im Auftrag des Tiefbauamtes Kanton Basel- Landschaft, Kreis 2.  Geo7 AG, 2008: Nachweis Standorteignung Gebiet Breite: Technischer Bericht. Im Auf- trag der Gemeindeverwaltung Oberdorf BL. Bern.  Gerber, W.: Beurteilung des Prozesses Steinschlag, WSL Birmensdorf, 1994

GIS-Grundlagen / verwendete Software

 Übersichtspläne, Landeskarten, Zonenpläne, Vermessungsgrundlagen und digitale Hö- henmodelle (DTM-AV) der Gemeinden im Los 3, zur Verfügung gestellt durch die Projekt- leitung  Gewässerverzeichnis Kanton Basel-Landschaft, Bau- und Umweltschutzdirektion, Tief- bauamt (Abt. Wasserbau), 4. Aufl. 1998  Steinschlagmodellierungssoftware Rockfall 7.1 mit Waldmodul, Dr. Spang GmbH, D- 58455 Witten  Bundesamt für Umwelt BAFU: SilvaProtect, 2008

Ereigniskataster

 Archiv TBA, 2009: Archiv des Tiefbauamtes (Geschäftsbereich Wasserbau), Kanton Ba- sel-Landschaft, Stand Februar 2009  EK TBA, 2009: Ereigniskataster gravitativer Naturgefahren des Tiefbauamtes (Ge- schäftsbereich Kantonsstrassen), Kanton Basel-Landschaft, Stand Januar 2009  EK Kanton BL / BGV, 2009: Ereigniskataster des Kantons Basel-Landschaft, Stand April 2001 mit Ergänzungen Juni 2009

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 Rückversicherungsverband, 1936: Lanz-Stauffer H., Rommel C., 1936: Elementarschä- den und Versicherung, Studie des Rückversicherungsverbandes kantonal-schweizeri- scher Feuerversicherungsanstalten zur Förderung der Elementarschadenversicherung. Bern.  Scherrer, 2008: Scherrer AG, 2008: Hydrologische Grundlagen für die Erstellung von Gefahrenkarten im Kanton Basel-Landschaft. Los 3, Täler der Vorderen und Hinteren Frenke, Langenbruck und Bretzwil. Reinach.  Geo 7 AG, Niederer und Pozzi Umwelt AG, Holinger AG, 2003: Gefahrenkarte der Ge- meinde Waldenburg, Technischer Bericht. Liestal.  Interviews BIG, 2009: Interviews mit diversen Verantwortungsträgern der verschiedenen Gemeinden, durchgeführt durch BIG AG, März 2009  Auskünfte Anwohner: Auskünfte von diversen Anwohnern der verschiedenen Gemeinden während der Feldbegehungen im Frühjahr / Sommer 2009  Auskunft Gemeinde / TBA: Auskünfte der betroffenen Gemeinden und des Tiefbauamtes des Kantons Basel-Landschaft anlässlich der Technischen Konsultation vom 18. – 23. Juni 2009 in Bubendorf, Waldenburg und Hölstein.  BAZ, 2007: Basler Zeitung, Artikel vom 14.05.2007: Am Chapf-Hang bleibts gefährlich, Waldenburg.

Weitere Literatur

 Schriftenreihe Umwelt Nr. 266, Wanderwege, Haftung für Unfälle auf Wanderwegen, BUWAL (1996).  FAN, Herbstkurs 1996 Lenk, Kursunterlagen.  Bergsturz und Menschenleben, A. Heim; Zürich (1952).  Achtung Naturgefahr! Verantwortung des Kantons und der Gemeinden im Umgang mit Naturgefahren, KAWA Kt. Bern (1999).  Merkblatt Gefahrengutachten auf Stufe Nutzungsplanung, KAWA Kt. Bern (2000).  Richtlinien zur Berücksichtigung der Lawinengefahr bei raumwirksamen Tätigkeiten, Bundesamt für Forstwesen, Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (1984).

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Klima Basel

Abbildung 49: Klimatische Grundlagen 2008 in Basel; Station Binningen.

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Anhang 6: Nummerierung Gefahrenquellen und Kartenblätter

Vorliegende Intensitätskarten Massenbewegungen Verschiedene Massenbewegungsprozesse treten nicht in allen Jährlichkeiten auf. Einige Intensitätskarten weisen deshalb keine prozessspezifischen Flächen auf. Auf einen (digita- len) Ausdruck wurde deshalb verzichtet. Die nachfolgenden Tabellen listen in Abhängigkeit des Prozesses und der Jährlichkeit die jeweils vorhandenen / nicht vorhandenen Kartenwer- ke auf.

Sturzprozesse

Sturz

30-jährlich 100-jährlich 300-jährlich Gemeinden Karten-Nummer Karten-Nummer Karten-Nummer

Bretzwil, Lauwil 1.2.2.1 1.2.2.2 1.2.2.3 Arboldswil*, Ziefen Karte nicht vorhanden 2.2.2.2.A 2.2.2.3.A Liedertswil, Reigoldswil, Titterten 2.2.2.1.B 2.2.2.2.B 2.2.2.3.B Bubendorf, Ramlinsburg 3.2.2.1 3.2.2.2 3.2.2.3 Bennwil, Hölstein, Lampen- 4.2.2.1 4.2.2.2 4.2.2.3 berg** Niederdorf 5.2.2.1 5.2.2.2 5.2.2.3 Oberdorf, Waldenburg 6.2.2.1 6.2.2.2 6.2.2.3 Langenbruck 7.2.2.1 7.2.2.2 7.2.2.3 * Keine Abgabe der Intensitätskarten Sturz an die Gemeinde Arboldswil, da keine Sturzprozesse im Bearbeitungsperimeter der Gemeinde Arboldswil vorhanden sind ** Keine Abgabe der Intensitätskarte Sturz 30-jährlich an die Gemeinde Lampenberg, da keine Sturzprozesse mit der Eintre- tenswahrscheinlichkeit 30 Jahre im Bearbeitungsperimeter der Gemeinde Lampenberg vorhanden sind

Spontane Rutschungen und Hangmuren

Rutschung spontan & Hangmuren

30-jährlich 100-jährlich 300-jährlich Gemeinden Karten-Nummer Karten-Nummer Karten-Nummer

Bretzwil, Lauwil Karte nicht vorhanden 1.2.3.2 1.2.3.3 Arboldswil, Ziefen Karte nicht vorhanden 2.2.3.2.A 2.2.3.3.A Liedertswil, Reigoldswil, Titterten Karte nicht vorhanden 2.2.3.2.B 2.2.3.3.B Bubendorf, Ramlinsburg Karte nicht vorhanden 3.2.3.2 3.2.3.3 Bennwil*, Hölstein, Lampen- Karte nicht vorhanden 4.2.3.2 4.2.3.3 berg* Niederdorf Karte nicht vorhanden 5.2.3.2 5.2.3.3 Oberdorf, Waldenburg Karte nicht vorhanden 6.2.3.2 6.2.3.3 Langenbruck 7.2.3.1 7.2.3.2 7.2.3.3 * Keine Abgabe der Intensitätskarten Rutschung spontan & Hangmuren 100-jährlich an die Gemeinden Bennwil und Lampen- berg, da keine Rutschprozesse mit der Eintretenswahrscheinlichkeit 100 Jahre im Bearbeitungsperimeter der Gemeinden Bennwil und Lampenberg vorhanden sind

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Permanente Rutschungen

Rutschung permanent Gemeinden Karten-Nummer

Bretzwil, Lauwil 1.2.3.4 Arboldswil*, Ziefen 2.2.3.4.A Liedertswil, Reigoldswil, Titterten 2.2.3.4.B Bubendorf, Ramlinsburg 3.2.3.4 Bennwil, Hölstein, Lampenberg* 4.2.3.4 Niederdorf 5.2.3.4 Oberdorf, Waldenburg 6.2.3.4 Langenbruck 7.2.3.4 * Keine Abgabe der Intensitätskarten Rutschung permanent an die Gemeinden Arboldswil und Lampenberg, da keine perma- nenten Rutschprozesse im Bearbeitungsperimeter der Gemeinden Arboldswil und Lampenberg vorhanden sind

Die digitalen Kartenwerke sind auf der beiliegenden Daten-CD unter: [Laufwerk]:\2010_GK_BL_Los3_Gemeindename\Kartenprodukte\2_Intensitaetskarten\ Prozess\Jährlichkeit aufgeführt, wobei Gemeindename durch den jeweiligen Gemein- denamen, Prozess durch die Prozesse Sturz, Rupe (Permanente Rutschung), RuspHamu (Spontane Rutschungen und Hangmuren) sowie die entsprechende Jährlichkeit (30 / 100 / 300) zu ersetzen ist.

Nummerierung der Gefahrenquellen der permanenten und spontanen Rutschungen Um das Auffinden der GQ der spontanen und permanenten Rutschungen zu erleichtern, ist nachfolgend eine Liste der GQ, sowie deren interne Bezeichnung aufgeführt (siehe Tabelle 9). Die Eindeutigkeit gemäss vorgegebenen Datenmodell ist sichergestellt (siehe auch Be- zug Gefahrenquelle und Interlis-Datenmodell). Die GQ sind innerhalb der jeweiligen Grundtypen (RUPE = permanente Rutschung, RUSP = spontane Rutschung und Hangmure) beginnend bei 3_0001 fortlaufend durchnumeriert, wo- bei ‚3_‘ für das Los 3 steht. Die interne Bezeichnung ist folgendermassen aufgebaut: ‚3_‘ = Los 3, eine dreistelligen Buchstabenfolge für die Gemeinde (siehe Tabelle 10), gefolgt vom domierenden Prozess (RUPE/RUSP) und einer beliebigen zweistelligen Ziffernfolge. Die Spalte Beschreibung bezieht sich auf die im UP5 verwendete Geländebezeichnung. Er- gänzend sind die Gefahrenstufen oder die Information ob die GQ gelöscht wurde aufgeführt. Gelöschte GQ sind in den Gemeindeberichten im Teil II, Anhang 6 der Vollständigkeit / Nachvollziehbarkeit halber aufgeführt. Einzig in Ober- und Niederdorf wirken Rutschungen i.w.S. in beiden Gemeinden im Perime- ter. Sie sind farblich gleich codiert.

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GQ Grundtyp GQ (int. Bez.) Beschreibung Gefahrenstufen / GQ gelöscht

3_0001 RUPE 3_ARB_RUPE_01 Rengelts GQ gelöscht

3_0038 RUPE 3_ARB_RUPE_02 Höhe-Teufe GQ gelöscht

3_0001 RUSP 3_ARB_RUSP_01 Schoren gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0002 RUSP 3_ARB_RUSP_02 Häsel-Dursenschüren gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0003 RUSP 3_ARB_RUSP_03 Mühletal-Mühletalweide gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0004 RUSP 3_ARB_RUSP_04 Mühletalweide-Rengelts gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0005 RUSP 3_ARB_RUSP_05 Mitteldorf gelb (RS4)

3_0006 RUSP 3_ARB_RUSP_06 Stutz gelb (RS4)

3_0137 RUSP 3_ARB_RUSP_07 Grosse Weid blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0002 RUPE 3_BEN_RUPE_01 Wildhurst gelb (RP3)

3_0039 RUPE 3_BEN_RUPE_02 Hägenmoos GQ gelöscht

3_0007 RUSP 3_BEN_RUSP_01 Wildhurst gelb-weiss (RS10)

3_0008 RUSP 3_BEN_RUSP_02 Rütteli-Rain-Langacker gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0009 RUSP 3_BEN_RUSP_03 Holden gelb-weiss (RS10)

3_0010 RUSP 3_BEN_RUSP_04 Hägenmoos gelb-weiss (RS10)

3_0003 RUPE 3_BRE_RUPE_01 Aumatt-Erlimatt-Baumgarten gelb (RP3)

3_0004 RUPE 3_BRE_RUPE_02 Abi-Büel-Ruefacher gelb (RP3)

3_0005 RUPE 3_BRE_RUPE_03 Bifang gelb (RP3)

3_0011 RUSP 3_BRE_RUSP_01 Säge gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0012 RUSP 3_BRE_RUSP_02 Sagenrain-Strick gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

gelöscht RUSP 3_BRE_RUSP_03 Hollen GQ gelöscht

3_0013 RUSP 3_BRE_RUSP_04 Rüteli gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0014 RUSP 3_BRE_RUSP_05 Rennenbach gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0015 RUSP 3_BRE_RUSP_06 Guegler gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0016 RUSP 3_BRE_RUSP_07 Seikert gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0017 RUSP 3_BRE_RUSP_08 Müli blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0018 RUSP 3_BRE_RUSP_09 Muserhölzli blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0040 RUPE 3_BUB_RUPE_01 Landschachen GQ gelöscht Wildensteineggbächli- 3_0006 RUPE 3_BUB_RUPE_02 gelb (RP3) Schneckenburg 3_0019 RUSP 3_BUB_RUSP_01 Grüngen gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0020 RUSP 3_BUB_RUSP_02 Murenhölzli blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0021 RUSP 3_BUB_RUSP_03 Schneckenberg gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0022 RUSP 3_BUB_RUSP_04 Am Rain Nord gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0023 RUSP 3_BUB_RUSP_05 Am Rain Süd blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0024 RUSP 3_BUB_RUSP_06 Fommerthölzli gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0025 RUSP 3_BUB_RUSP_07 Schneckenberg Süd gelb-weiss (RS10)

3_0026 RUSP 3_BUB_RUSP_08 Engelsburg blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0027 RUSP 3_BUB_RUSP_09 Bleihalde-Chaiberain-Bärhalden gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0028 RUSP 3_BUB_RUSP_10 Bad Bubendorf gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0041 RUPE 3_HOE_RUPE_01 Bubenried GQ gelöscht

3_0007 RUPE 3_HOE_RUPE_02 Helgenried gelb (RP3)

3_0042 RUPE 3_HOE_RUPE_03 Hohlenbächli GQ gelöscht

3_0043 RUPE 3_HOE_RUPE_04 Hinderbol GQ gelöscht

3_0008 RUPE 3_HOE_RUPE_05 Holdenweid gelb (RP3)

3_0029 RUSP 3_HOE_RUSP_01 Eichhalden-Gugen blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0030 RUSP 3_HOE_RUSP_02 Weid blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0031 RUSP 3_HOE_RUSP_03 Buechrain gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0032 RUSP 3_HOE_RUSP_04 Berghölzli blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0033 RUSP 3_HOE_RUSP_05 Gugger blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0034 RUSP 3_HOE_RUSP_06 Holdenweid Süd gelb (RS4)

3_0035 RUSP 3_HOE_RUSP_07 Holdenweid Ost gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0036 RUSP 3_HOE_RUSP_08 Holdenweid West gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0037 RUSP 3_HOE_RUSP_09 Wasmatt gelb (RS4)

3_0038 RUSP 3_HOE_RUSP_10 Bannholden gelb (RS4)

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3_0039 RUSP 3_HOE_RUSP_11 Spitzenberg blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0040 RUSP 3_HOE_RUSP_12 Pfiffenratten blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0041 RUSP 3_HOE_RUSP_13 Gruebrain-Galgenmatten blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0042 RUSP 3_HOE_RUSP_14 Leuenberg gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0043 RUSP 3_HOE_RUSP_15 Gallmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0044 RUSP 3_HOE_RUSP_16 Im Täli-Holden blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0045 RUSP 3_HOE_RUSP_17 Bireten blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0046 RUSP 3_HOE_RUSP_18 Kirchmatt blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0047 RUSP 3_HOE_RUSP_19 Kirchmatt-Stutz (Westseite) gelb (RS4)

3_0048 RUSP 3_HOE_RUSP_20 Otschberg gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0044 RUPE 3_LAM_RUPE_01 Rüdel GQ gelöscht

3_0049 RUSP 3_LAM_RUSP_01 Leigrass gelb-weiss (RS10)

3_0050 RUSP 3_LAM_RUSP_02 Rüdel gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0009 RUPE 3_LAN_RUPE_01 Schöntal-Salegg gelb (RP3)

3_0010 RUPE 3_LAN_RUPE_02 Leutschtenberg gelb (RP3)

3_0011 RUPE 3_LAN_RUPE_03 Erlen gelb (RP3)

3_0012 RUPE 3_LAN_RUPE_04 Reilimatt gelb (RP3)

3_0013 RUPE 3_LAN_RUPE_05 Fraurüti-Matten gelb (RP3)

3_0014 RUPE 3_LAN_RUPE_06 Skilift / Rodelbahn gelb (RP3)

3_0015 RUPE 3_LAN_RUPE_07 Grabenacher-Stigacher gelb (RP3) blau (RP6) aufgrund der differenziellen Bewegungen und der potentiel- 3_0016 3_LAN_RUPE_08 Chilchzimmer RUPE len Reaktivierbarkeit.

3_0051 RUSP 3_LAN_RUSP_01 Saurain blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0052 RUSP 3_LAN_RUSP_02 Wolfgrueben gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0053 RUSP 3_LAN_RUSP_03 Hauensteinfeld gelb-weiss (RS10)

3_0054 RUSP 3_LAN_RUSP_04 Oberi Fraurüti gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0055 RUSP 3_LAN_RUSP_05 Mittleri und Underi Fraurüti gelb-weiss (RS10)

3_0056 RUSP 3_LAN_RUSP_06 Sigristenmätteli gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0057 RUSP 3_LAN_RUSP_07 Zusimatt gelb (RS4) 3_0058 RUSP 3_LAN_RUSP_08 Wissenbergli gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0059 RUSP 3_LAN_RUSP_09 Grabenacher gelb-weiss (RS10) 3_0060 RUSP 3_LAN_RUSP_10 Sanatorium gelb-weiss (RS10) 3_0061 RUSP 3_LAN_RUSP_11 Cholgruebe gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0062 RUSP 3_LAN_RUSP_12 Erlen gelb-weiss (RS10) 3_0063 RUSP 3_LAN_RUSP_13 Bärenwil gelb-weiss (RS10) 3_0064 RUSP 3_LAN_RUSP_14 Schöntal-Leutschenberg gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0065 RUSP 3_LAN_RUSP_15 Chilchzimmer unterhalb rot (RS6) und blau (RS5) 3_0066 RUSP 3_LAN_RUSP_16 Chilchzimmer oberhalb blau (RS5) und gelb (RS4) 3_0045 RUPE 3_LAU_RUPE_01 Weidli-Hausmatt GQ gelöscht 3_0046 RUPE 3_LAU_RUPE_02 Säumeret GQ gelöscht

3_0067 RUSP 3_LAU_RUSP_01 Säumaret gelb-weiss (RS10) 3_0068 RUSP 3_LAU_RUSP_02 Deix gelb-weiss (RS10)

3_0069 RUSP 3_LAU_RUSP_03 Stolten gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0070 RUSP 3_LAU_RUSP_04 Hausmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0071 RUSP 3_LAU_RUSP_05 Steinbruch gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0017 RUPE 3_LIE_RUPE_01 Rumpel RP6 (blau) im Hauptteil, RP3 (gelb) im Fussbereich 3_0072 RUSP 3_LIE_RUSP_01 Brügglirain-Hofacker gelb (RS4) 3_0073 RUSP 3_LIE_RUSP_02 Ackermätteli-Friedhag-Rebacker blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0018 RUPE 3_NIE_RUPE_01 Krummacker gelb (RP3) 3_0019 RUPE 3_NIE_RUPE_02 Gritt gelb (RP3) 3_0074 RUSP 3_NIE_RUSP_01 Weidli blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0075 RUSP 3_NIE_RUSP_02 Steinler-Ebnet blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0076 RUSP 3_NIE_RUSP_03 Vorderkänel Süd gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0077 RUSP 3_NIE_RUSP_04 Vorderkänel Nord gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0078 RUSP 3_NIE_RUSP_05 Otschberg-Bachmatten gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0079 RUSP 3_NIE_RUSP_06 Samstighäldeli blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0080 RUSP 3_NIE_RUSP_07 Hänseliacker-Weidli gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0081 RUSP 3_NIE_RUSP_08 Reckholdern gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

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3_0082 RUSP 3_NIE_RUSP_09 Stichmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0083 RUSP 3_NIE_RUSP_10 Gritt gelb-weiss (RS10) 3_0084 RUSP 3_NIE_RUSP_11 Holden gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0085 RUSP 3_NIE_RUSP_12 Weiler gelb-weiss (RS10) 3_0019 RUPE 3_OBE_RUPE_01 Dielenberg gelb (RP3) 3_0019 RUPE 3_OBE_RUPE_02 Dielenberg (linker Randbereich) gelb (RP3) 3_0047 RUPE 3_OBE_RUPE_03 Dielenberg (rechter Randbereich) GQ gelöscht 3_0020 RUPE 3_OBE_RUPE_04 Benkenhof-Leimacher gelb (RP3) Zehntenacher-Leeacher- 3_0018 RUPE 3_OBE_RUPE_05 gelb (RP3) Krummacker 3_0021 RUPE 3_OBE_RUPE_06 Edlisbergacher-Hasenacher gelb (RP3) 3_0022 RUPE 3_OBE_RUPE_07 Seeholden gelb (RP3) 3_0086 RUSP 3_OBE_RUSP_01 Stichmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0087 RUSP 3_OBE_RUSP_02 Gritt gelb-weiss (RS10) 3_0088 RUSP 3_OBE_RUSP_03 Holden blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0089 RUSP 3_OBE_RUSP_04 Ischlag gelb-weiss (RS10) 3_0090 RUSP 3_OBE_RUSP_05 Chalchofen-Rüteli gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0091 RUSP 3_OBE_RUSP_06 Martisweid gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0138 RUSP 3_OBE_RUSP_07 Talacher GQ gelöscht 3_0092 RUSP 3_OBE_RUSP_08 Winterberg gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0093 RUSP 3_OBE_RUSP_09 Pfifenrain-Hohimatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0094 RUSP 3_OBE_RUSP_10 Badrain blau (RS5) und gelb (RS4) 3_0095 RUSP 3_OBE_RUSP_11 Edlisbergacher-Hasenacher gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0096 RUSP 3_OBE_RUSP_12 Sagi Chrüzacher blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0097 RUSP 3_OBE_RUSP_13 Dielenberg Süd blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0023 RUPE 3_RAM_RUPE_01 Grossacher gelb (RP3) 3_0024 RUPE 3_RAM_RUPE_02 Zelgli gelb (RP3) 3_0098 RUSP 3_RAM_RUSP_01 Grossacher gelb-weiss (RS10) 3_0099 RUSP 3_RAM_RUSP_02 Eggweid gelb-weiss (RS10)

3_0100 RUSP 3_RAM_RUSP_03 Grundholz gelb-weiss (RS10) 3_0101 RUSP 3_RAM_RUSP_04 Cholholz gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0025 RUPE 3_REI_RUPE_01 Kreuzweg-Neuhof gelb (RP3) 3_0026 RUPE 3_REI_RUPE_02 Stacker gelb (RP3) 3_0027 RUPE 3_REI_RUPE_03 Ziegelhütte gelb (RP3) 3_0028 RUPE 3_REI_RUPE_04 Klebern gelb (RP3) 3_0029 RUPE 3_REI_RUPE_05 Mettlenmatt gelb (RP3) 3_0102 RUSP 3_REI_RUSP_01 Breitholen gelb (RS4) 3_0103 RUSP 3_REI_RUSP_02 Adiräbe gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0104 RUSP 3_REI_RUSP_03 Ober Bergli gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0105 RUSP 3_REI_RUSP_04 Hoggenhubel gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0106 RUSP 3_REI_RUSP_05 Stacher gelb (RS4) 3_0107 RUSP 3_REI_RUSP_06 Ziegelhölzli gelb (RS4)

3_0108 RUSP 3_REI_RUSP_07 Ziegelhütte gelb (RS4) 3_0109 RUSP 3_REI_RUSP_08 Weiershold gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0110 RUSP 3_REI_RUSP_09 Gillenrain gelb (RS4) 3_0111 RUSP 3_REI_RUSP_10 Gillen-Bielgarten gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0112 RUSP 3_REI_RUSP_11 Wanne gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0113 RUSP 3_REI_RUSP_12 Mettlenmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0114 RUSP 3_REI_RUSP_13 Gstad-Meiersmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0115 RUSP 3_REI_RUSP_14 Underi Bachmatten gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0030 RUPE 3_TIT_RUPE_01 Kohlschwärze-Boden gelb (RP3) 3_0048 RUPE 3_TIT_RUPE_02 Schemel-Egg GQ gelöscht 3_0031 RUPE 3_TIT_RUPE_03 Rosenmatt-Scheumenmatt gelb (RP3) 3_0049 RUPE 3_TIT_RUPE_04 Teufi GQ gelöscht 3_0116 RUSP 3_TIT_RUSP_01 Kappelen-Im Rank blau (RS5) und gelb (RS4) 3_0117 RUSP 3_TIT_RUSP_02 Eischlag-Weid blau (RS5) und gelb (RS4)

3_0139 RUSP 3_TIT_RUSP_03 Teufi GQ gelöscht 3_0118 RUSP 3_TIT_RUSP_04 Lohnsberg gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0119 RUSP 3_TIT_RUSP_05 Kohlschwärze-Simmetsfeld gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0120 RUSP 3_TIT_RUSP_06 Schemel-Egg gelb-weiss (RS10)

Teil Methodik Seite 78/79 Naturgefahrenkarte Basel-Landschaft Los 3 – Frenke Technischer Bericht

3_0032 RUPE 3_WAL_RUPE_01 Burgmatt-Sennmatt gelb (RP3)

3_0033 RUPE 3_WAL_RUPE_02 Chapfbächli gelb (RP3) 3_0033 RUPE 3_WAL_RUPE_03 Brestenberg gelb (RP3) und im Oberteil blau (RP6) 3_0050 RUPE 3_WAL_RUPE_04 Schellenberg-Nünbrunnen GQ gelöscht 3_0034 RUPE 3_WAL_RUPE_05 Heckendornmatte gelb (RP3) 3_0035 RUPE 3_WAL_RUPE_06 Schanzstrasse gelb (RP3) 3_0051 RUPE 3_WAL_RUPE_07 Bluemlisalp GQ gelöscht 3_0036 RUPE 3_WAL_RUPE_08 Under Will gelb (RP3) 3_0052 RUPE 3_WAL_RUPE_09 Vorderi Blüemlisalp GQ gelöscht 3_0053 RUPE 3_WAL_RUPE_10 Gerstel GQ gelöscht 3_0054 RUPE 3_WAL_RUPE_11 Richtacher-Battental GQ gelöscht 3_0121 RUSP 3_WAL_RUSP_01 Sagirain-Burgmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0122 RUSP 3_WAL_RUSP_02 Vollmatt-Chapf-Brestenberg gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0123 RUSP 3_WAL_RUSP_03 Schellenberg-Nünbrunnen gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0124 RUSP 3_WAL_RUSP_04 Vorderi Blüemlisalp gelb-weiss (RS10) 3_0125 RUSP 3_WAL_RUSP_05 Schanzstrasse gelb (RS4) 3_0126 RUSP 3_WAL_RUSP_06 Bluemlisalp gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0127 RUSP 3_WAL_RUSP_07 Battental-Areisli gelb-weiss (RS10) 3_0128 RUSP 3_WAL_RUSP_08 Will gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0037 RUPE 3_ZIE_RUPE_01 Fuchs gelb (RP3) 3_0055 RUPE 3_ZIE_RUPE_02 Leimen GQ gelöscht 3_0129 RUSP 3_ZIE_RUSP_01 Beuggenweid gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0130 RUSP 3_ZIE_RUSP_02 Bannholz blau (RS5) und gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0131 RUSP 3_ZIE_RUSP_03 Kirche gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0132 RUSP 3_ZIE_RUSP_04 Fuchs gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0133 RUSP 3_ZIE_RUSP_05 Hofmatt gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0134 RUSP 3_ZIE_RUSP_06 Dorf Nord gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) 3_0135 RUSP 3_ZIE_RUSP_07 Unterthal West gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10)

3_0136 RUSP 3_ZIE_RUSP_08 Unterthal Ost gelb (RS4) und gelb-weiss (RS10) Tabelle 9: Übersicht der Gefahrenquellen (GQ) und den internen Bezeichnungen, sowie weiteren Informatioen zur Gefahrenstufe. Weitere Erläuterungen siehe Text.

Kürzel Gemeindename ARB Arboldswil BEN Bennwil BRE Bretzwil BUB Bubendorf HOE Hoelstein LAM Lampenberg LAN Langenbruck LAU Lauwil LIE Liedertswil NIE Niederdorf OBE Oberdorf RAM Ramlinsburg REI Reigoldswil TIT Titterten WAL Waldenburg ZIE Ziefen Tabelle 10: Kürzel der Gemeinden.

Teil Methodik Seite 79/79