aktualisiert: 8.11.2011

Beschlussvorschlag:

Der Kreis bittet die Landesregierung, entsprechend der im Grundsatz weiterhin gül- tigen fachlichen Bewertung im Windkataster des Kreises alle dort als Eignungsflächen (Prio- ritäten 1 und 2) identifizierten Flächen in den Regionalplan zu übernehmen, und zwar unter Berücksichtigung der heute gültigen Abstandsregelungen und vorbehaltlich einer aktuellen Zustimmung der jeweiligen Standortgemeinden. Zu diesen Eignungsflächen des Windkatas- ters kommen zwei Flächen (14, 38) hinzu, die heute aufgrund der veränderten Abstandsrege- lungen die Mindestgröße von 20 ha überschreiten und im Windkataster 2009 noch unberück- sichtigt bleiben mussten.

Die vom Windkataster des Kreises abweichenden Flächenvorschläge des Landes mit den Nr. 183 und 213 werden unterstützt, die Fläche 191 ist aus dem Entwurf zu streichen.

Weiterhin unterstützt der Kreis Segeberg im Grundsatz die Flächenvorschläge der Gemeinden Damsdorf, , , Groß Niendorf (teilw.), , und Ha- senmoor und fordert die Landesregierung auf, diese Flächen in der in der Anlage dargestellten und fachlich begründeten Abgrenzung in den Regionalplan zu übernehmen.

Es sollen somit die in der Anlage 1 aufgeführten Flächen in den Regionalplan aufgenommen werden. Dabei wird im Interesse der Rechtssicherheit der Planung erwartet, dass zu den neu aufzunehmenden Eignungsflächen die betroffenen Bürgerinnen und Bürger und die Fachbe- hörden erneut Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten.

Sachverhalt:

Windkataster Die Verwaltung hat 2009 auf der Grundlage landesweit einheitlicher Kriterien eine fachliche Ermittlung von Eignungsflächen für die Windenergienutzung durchgeführt. Es wurden insge- samt 13 Eignungsflächen mit einer Gesamtgröße von ca. 1.420 ha als fachlich grundsätzlich geeignet identifiziert (aktueller Bestand: 331 ha) und den Gemeinden zur Stellungnahme vor- gelegt. Das Windkataster wurde vom damaligen PUA am 22.6.2009 zustimmend zur Kenntnis genommen und der Landesplanungsbehörde vorgelegt.

Die Landesregierung hat auf Basis des Windkatasters sowie unter Berücksichtigung der da- maligen Gemeindevoten Flächenvorschläge für die Teilfortschreibung des Regionalplans entwickelt und jetzt zur Anhörung veröffentlicht. Zuvor sind im März 2011 durch die Neufas- sung des "Windkrafterlasses" die erforderlichen Abstände zur Bebauung und zu Waldflächen modifiziert worden. Von den im Windkataster des Kreises als geeignet vorgeschlagenen Flä- chen hat die Landesregierung lediglich 6 Flächen mit einer Gesamtgröße von ca. 604 ha in den aktuellen Entwurf des Regionalplans übernommen. Weitere im Kreiskataster als geeignet befundene Flächen, wurden nicht übernommen, eine Begründung hierfür liegt nicht vor.

Bis heute hat sich an den Ergebnissen des Windkatasters und an der Eignung der geprüften Flächen im Grundsatz nichts geändert. Auch mit den veränderten Abstandsregelungen erge- ben sich keine grundsätzlich anderen Bewertungsergebnisse für das Kreisgebiet. Die in 2009 als geeignet befundenen Flächen sind auch heute noch geeignet und erfahren durch die neuen Abstandsregelungen lediglich einen veränderten Zuschnitt.

Die Verwaltung schlägt daher vor, die Landesregierung zu bitten, alle im Windkataster als Eignungsflächen identifizierten Flächen in den Regionalplan zu übernehmen, und zwar unter Berücksichtigung der heute gültigen Abstandsregelungen und vorbehaltlich einer aktuellen Zustimmung der jeweiligen Standortgemeinden. Die veränderten Abstandsregelungen führen zwar dazu, dass der bislang im Kreisgebiet angewendete 1.000m-Abstand zu den Ortslagen auf 800m reduziert wird. Dies ist jedoch auf der Ebene der Regionalplanung akzeptabel, da für die Gemeinden die Möglichkeit besteht, im Rahmen ihrer Planungshoheit in der anschlie- ßenden Bauleitplanung größere Abstände festzulegen.

Zu den vorzuschlagenden Eignungsflächen des Windkatasters kommen 2 Flächen (14, 38) hinzu, da sie nunmehr aufgrund der veränderten Abstandsregelungen die geforderte Mindest- größe von 20 ha überschreiten. In Anwendung der 2009 geltenden Kriterien mussten sie noch unberücksichtigt bleiben.

Abweichend vom Windkataster des Kreises hat die Landesregierung weitere Flächen als Eig- nungsgebiete vorgeschlagen, die wie folgt bewertet werden:

ƒ Die Fläche 27/191 in Neuengörs-Stubben wurde im Windkataster als ungeeignet bewertet, insbesondere weil sie in Kombination mit mehreren, teilweise bereits bestehenden Eig- nungsflächen in dieser Region zu einer problematischen Umzingelungswirkung für die Ortslagen Stubben und Willendorf (Kreis Stormarn) führen würde. Sie sollte aus diesen Gründen auch im Regionalplan unberücksichtigt bleiben.

ƒ Die Flächen 23/183 in und 213 in werden als Teilflächen größerer Kreis-übergreifender Eignungsgebiete dargestellt. Dem wird im Grundsatz zugestimmt. In beiden Fällen besteht bei einer solchen Ausdehnung auf das Segeberger Kreisgebiet ein weitergehender artenschutzrechtlicher Prüfbedarf. Die Abgrenzung der Fläche 183 sollte noch einmal überprüft werden.

Im Ergebnis dieses Vorschlages stehen Eignungsflächen in einer Größenordnung von ca. 1.621 ha (Anlage1).

Stellungnahmen der Gemeinden Zwischenzeitlich liegen auch aus den meisten Gemeinden Stellungnahmen zum Entwurf der Teilfortschreibung vor. Die dort vorgetragenen Flächenvorschläge wurden anhand der aktuel- len Ausschlusskriterien fachlich geprüft und bewertet. Im Ergebnis können hiervon einzelne Flächenvorschläge unterstützt werden, andere Flächenvorschläge haben sich als fachlich un- geeignet erwiesen (Anlage 3). Die Verwaltung schlägt daher vor, die in der Anlage 1 aufge- führten Flächenvorschläge der Gemeinden - teilweise modifiziert - zu unterstützen und als Eignungsflächen anzumelden.

Im Ergebnis dieses Vorschlages stehen weitere Eignungsflächen in einer Größenordnung von ca. 602 ha.

Zusammenfassung Es sollen somit die in der Anlage 1 aufgeführten Flächen in den Regionalplan aufgenommen werden, da diese keinen bindenden Ausschlusskriterien unterliegen und sie in der Gesamtab- wägung der betroffenen fachlichen Belange vertretbar sind. Die Abgrenzungen und Größen- angaben sind überschlägig und im Einzelfall konkret nachzuvollziehen. Auch gelten weiterhin die aufgeführten einzelfallbezogenen Prüfbedarfe (Artenschutz, Denkmalschutz, Wetterradar).

In der Summe werden ca. 2.223 ha, entsprechend 1,65 % des Kreisgebietes für die Wind- energienutzung vorgeschlagen. Im Windkataster 2009 waren dagegen nur 1.420 ha vorgese- hen (1,06 % der Kreisfläche).

Verfahren Sollten im Ergebnis dieses Anhörungsverfahrens weitere Flächen in den Planentwurf aufge- nommen werden, wird im Interesse der Rechtssicherheit der Planung erwartet, dass hierzu eine erneute Anhörung der TöB und der Öffentlichkeit erfolgt.

Anlagen:

- Anlage 1: Eignungsflächen Kreis Segeberg

- Anlage 2: Übersicht Gemeindevoten mit fachlicher Einzelbewertung

- Anlage 3: Vorschlagsflächen des Regionalplanentwurfs

- Anlage 4: ungeeignete Vorschlagsflächen der Gemeinden