&teute auf Seite 3; Wie steht es um unsere Sicherheit ?

Jahrgang 27 — Folge 4 2 13, Parkallee 84 / 24. Januar 1976 C 5524 C Die Legende von den „polnischen Ostgebieten" Von Harry Poley, stellvertretender Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen

TTriccD K» ,m °Sten Gebiete an die UdSSR abtreten müssen. Dafür hat es An• spruch auf Entschädigung im Westen auf Roß ohne Reiter... Kosten Deutschlands." H. W. — Weder Herzog Widukind noch sonst• „Polen hat seine von den Sowjets aus wer reitet in diesen Tagen das Sachsenroß. Der Ostpolen vertriebenen Landsleute aufneh• ausgeschiedene Landesvater Kübel kutschiert men müssen. Um diese unterbringen zu noch mit Staatskarosse und landesherrlichen müssen, braucht es die deutschen Ost• Insignien herum und der vom Landtag neu gebiete." gewählte Ministerpräsident Albrecht muß aus dem Leineschloß und vom Rhein her den Rüttli- schwur der Koalition hören, daß SPD und FDP „Eine Lösung der Frage der deutschen nicht voneinander lassen wollen. Geht es nach Ostgebiete ist erst möglich, wenn Polen den Funktionären in Hannover und am Rhein, seine Ostgebiete von der Sowjetunion zu• dann soll die größte Partei des Landes Nieder• rückerhält. Weil hierfür alle Voraussetzun• sachsen, die CDU, weiterhin von der Regierung gen fehlen, müssen wir uns mit der Ab• ausgeschlossen bleiben. Während es in einer tretung Ostdeutschlands an Polen abfinden." funktionierenden Demokratie eine Selbstver• ständlichkeit sein sollte, daß eben jede demo• kratische Partei mit jeder anderen im Parla• Mit diesen Argumenten versuchen die ment auch koalitionsfähig ist, will man in Verzichtsprediger jede Diskussion abzuwür• Niedersachsen den der Union übertragenen gen, wenn sie mit den für Deutschland spre• Wählerauftrag einfach ignorieren, um es ihr chenden völkerrechtlichen Grundsätzen in unmöglich zu machen, den Ministerpräsidenten die Enge getrieben worden sind. Nicht selten und die Regierung zu stellen. resigniert dann der geschichtsunkundige Zuhörer. Man will ja auf keinen Fall er• Wer immer auch diejenigen im Lager der littenes Unrecht mit „neuem Unrecht" aus SPD/FDP-Koalition waren, die in geheimer Ab• der Welt schaffen. stimmung die Niederlage der Koalition ermög• lichten, es brauchen nicht unbedingt politische Und wie sieht die Wirklichkeit gegen• Überzeugungsgrundsätze gewesen zu sein, die der Anlaß zu solchem Verhalten bei der gehei• über der von den Roßtäuschern einer men Wahl gewesen sind. Wer weiß, wem hier „öffentlichen Meinungsbildung" verbreite• nur die Erinnerung aufgefrischt oder wem ein ten Legende aus? Denkzettel verpaßt werden sollte. Sicherlich wird man innerhalb der Koalition darüber rätseln, Nach dem Zusammenbruch der Mittel• wer das alles eingebrockt hat und wie man das mächte 1918 standen die Sieger vor der Auf• alles wird ausbügeln können. gabe, die Grenzen des neuzuerrichtenden polnischen Staates festzulegen. Die Deutsch• So ist keineswegs ausgeschlossen, daß nach land aufgezwungenen Gebietsabtretungen der Drei-Wochen-Frist, die dem neuen Minister• präsidenten gegeben ist, die Abgeordneten der von Versailles sind bekannt, wir können Koalition alle wieder per order parieren und sie hier übergehen. Aber auch im Osten man sich auf die Herren Kasimier oder letztlich mußte eine die polnischen Ansprüche befrie• Kübel einigt oder wen man sonst aus dem bis• digende Grenze gezogen werden. Diese herigen Regierungslager präsentieren will, der Aufgabe wurde einer Sonderkommission aller Stimmen aus SPD und FDP sicher ist. Selbst übertragen und mit großem Wohlwollen das — allerdings ist es noch nicht soweit — gegenüber Polen gelöst, hegten die Sieger kann uns von einem peinlichen Gefühl nicht doch keinerlei freundschaftliche Gefühle befreien: irgendwie scheint die Demokratie bei gegenüber der revolutionären, in Bürger• uns doch einen Knacks zu haben oder nur das Herbert Wehner bei Gierek: Poltern in Bonn — Dienern in Warschau wird noch als Demokratie gewertet, was ge• kriegswirren verstrickten Sowjetmacht. Foto Bild am Sonntag wisse Demokraten darunter verstehen. Auf Bon• Nach sorgfältigen ethnographischen Unter• ner Ebene hieß es einmal, daß die Unionspar• suchungen legt die Botschafterkonferenz teien ein „Sicherheitsrisiko" darstellen und in von Spa in einer Note vom 8. 12. 1919 — Hannover benimmt man sich so, als sei das Land sie trägt die Unterschrift des britischen mische Sprache aus den Ämtern verbannt Staatsverband zu verbleiben. Damit zer• unregierbar, wenn eben nicht die Kübel und Außenministers Curzon — Polens Ostgrenze und die ukrainischen Lehrstühle an der Uni• platzt auch das Pseudoargument jener, die Groß oder andere Repräsentanten der bisheri• fest. Diese Grenze läßt Lemberg, Brest und versität Lemberg aufgelöst. 800 000 ha west• Polen als „Volk ohne Raum" darstellten, gen Regierung am Drücker bleiben. Grodno außerhalb des polnischen Hoheits• ukrainischen Bauernbodens wurden enteignet das gezwungen sein sollte, 9 Millionen und polnischen Veteranen zur Ansiedlung Natürlich könnte der neugewählte Minister• bereiches. Sie deckt sich, von geringfügigen Deutsche aus Ostdeutschland zu vertreiben präsident Albrecht ein Minderheitskabinett vor• Abweichungen abgesehen, mit der seit 1945 übergeben. Unter den 250 000 Ukrainern in um Platz für seine „ostpolnischen Vertrie• stellen und sicherlich vermag er hierfür re• bestehenden Ostgrenze Polens. den polnischen Gefängnissen und Lagern benen" zu schaffen. Um die Rechnung zu spektable Leute vorzuzeigen. Solches Regieren befanden sich 1919 rund 1000 orthodoxe vervollständigen, sei nicht vergessen, daß würde kein Honigschlecken, aber es würde letzt• und katholische Priester. lich nicht unmöglich sein. Wie wohl würde sich Polen erkennt diese Grenze mit der Unter• bei Kriegsende die deutsche Minderheit Po• die Opposition verhalten, wenn etwa die neue schrift seines Außenministers Grabski an, der Bald weitete sich der verzweifelte Wider• lens in den Versailler Grenzen in Stärke Regierung den Haushalt einbringen würde, den polnische Staatsverteidigungsrat bestätigt stand des geguälten ukrainischen Volkes von einer Million das Land verlassen hatte ursprünglich Herr Kasimier dem Landtag prä• die Anerkennung. Das geschlossene polni• zum Bandenkrieg aus, der mit dem Einsatz und rund 500 000 Ukrainer und Ruthenen sentieren wollte? Solchem Haushalt die Zu• sche Siedlungsgebiet liegt westlich dieser kriegsgemäß ausgerüsteter Polizeitruppen im Zuge der polnisch-sowjetischen Umsied• stimmung zu versagen, würde in der Praxis Grenze. und Ulanenregimenter beantwortet wird. lung in die Sowjetunion abwanderten. Po• doch besagen, daß man sich selbst ins Gesicht schlagen und heute das verwerfen würde, was Der „Manchester Guardian" berichtete 1935: len konnte damit alle aus dem Osten kom• Doch noch während der Verhandlungen man gestern noch als der Weisheit letzten menden Umsiedler in seinem Staatsgebiet rücken polnische Truppen weit in die „ ... Einheiten der polnischen Polizei und Schluß verkaufen wollte. unterbringen, ohne auch nur einen Quadrat• Ukraine vor, der neuerstandene Staat bricht Armee überfielen die ukrainischen Dörfer, meter deutschen Gebietes in Anspruch zu Wenn es aus solcher Situation dann zu einer einen Raubkrieg gegen die vom Bürgerkrieg verhafteten wahllos die Bauern und schlu• nehmen. Auflösung des Landtages und zu Neuwahlen geschwächten Russen vom Zaun. Nach pol• gen sie nieder. Kein Zweifel, daß hier die in Niedersachsen kommen würde, müßte dann nischen Anfangserfolgen schlägt die Rote schwersten Unterdrückungen geschahen, die Stellen wir abschließend fest: nicht dem wirklich mündigen Bürger aufgehen, Armee unter Tuchatschewski zurück, sie in der zivilisierten Welt jemals durchge• daß es hier nicht um das Wohl des Landes und steht vor Warschau, als Polen die Alliierten führt wurden." Die hier dargelegten Zahlen und Vor• seiner Menschen, sondern mit Vorrang um die Partei — wie das auch ungeniert an den Wirts• um Hilfe ersucht. Sie wird gewährt. Tuchat• gänge sind ganz gewiß auch den Geschichts- schewski wird nicht ohne das Verschulden Bis zum September 1939 dauert die pol• haustheken diskutiert wird — um die Pfründe nische Herrschaft in diesem Gebiet, das kosmetikern in deutschen Rundfunkhäusern, der Funktionäre geht. des Kommissars Stalin geschlagen und nach Schulbuchkommissionen und Zeitungsredak• erneuter Niederlage bei Lida und Wilna nunmehr im Norden bis an die Düna reicht tionen bekannt. Wenn sie zur Geschichts• Zwei Dinge erscheinen im Falle Niedersach• müssen die Sowjets, in Bürgerkriegsschwie• und Baranowitschi, Rowno und Tarnopol sens besonders augenfällig: sicherlich gibt es rigkeiten auf der Krim verwickelt, im Frie• einschließt. Kurz vor Beendigung der klitterung von den „aus Ostpolen vertrie• auch bei den Freien Demokraten Kräfte, die ein den von Riga 1921 das von den Polen er• deutsch-polnischen Kampfhandlungen rük- benen Polen" greifen müssen, um unser Bündnis mit der Union vorziehen würden, aber ken die Sowjets in dieses Gebiet ein, die oberte Gebiet an den Angreifer abtreten. Volk den Verzicht auf deutsches Land im Grunde ist die FDP nicht mehr offen, sondern, ursprünglich von den Alliierten gezogene schmackhaft zu machen, dann tritt daraus wie man in Bonn mit Recht sagt, eine Blockpartei. Ihre Erklärung, nicht einmal mit dem demokra• Die sogenannten polnischen Ostgebiete Grenze wird wieder hergestellt. 1945 tritt die Schwäche ihrer Position offen zutage. Warschau das Gebiet vertraglich an die tisch und legal gewählten Ministerpräsidenten sind geschaffen, Polen vergrößert sein Sicher sollte ihre Macht der Meinungs• UdSSR ab. über eine Regierungsbildung sprechen zu wol• Staatsgebiet mit 180 000 gkm nahezu um beeinflussung nicht unterschätzt werden. len, sagt mehr aus über diese eigenständige das Doppelte und schiebt seine Ostgrenze In dem annektierten Gebiet lebten Papier ist geduldig und die Ätherwellen „dritte Kraft" als jede lange Abhandlung über um etwa 180 km nach Osten vor. 11,8 Millionen Menschen, nach polnischer tragen die Wahrheit und die Lüge zu den die Liberalen. Die Eroberung Galiziens, West-Wohly- Darstellung waren davon 4,7 Millionen Po• Empfängern. Verkannt werden darf aber Nun, man wird sehen, wie es werden wird. niens, Cholms, West-Polisjas unddesLem- len, eine Zahl, die einer sorgfältigen Unter• auch nicht die starke Stellung dessen, der Ob es tatsächlich so ist, wie Ministerpräsident ken-Gebietes schloß sich an - ähnlich wie suchung nicht standhält. So ließen sich auf der Seite der Wahrheit steht. Sie zu Albrecht es sich am letzten Wochenende noch 1944/45 nur wenig mehr als 1,5 Millionen nicht vorzustellen vermochte, „daß dieselben in den von Deutschland abgetrennten Ge• verkünden im Gespräch mit Gleichgesinnten Einwohner aus jenem Gebiet nach Polen Leute, die mit Herrn Honecker und mit Herrn und Gegnern, im Leserbrief und in der beten und dem den ¥£^"8222 umsiedeln, selbst unter Berücksichtigung Breschnew sprechen, sich weigern, mit dem ge• Wilnabereich — eine Penode brutalster hoher Kriegsverluste verbleibt eine Zahl öffentlichen Diskussion bleibt Aufgabe de• wählten Ministerpräsidenten des Landes Nieder• £Ä durch Polen an. Die ukr«m- von etwa 8 Millionen Ukrainer und Weiß- rer, die sich gegen einen die Geschichte sachsen zu sprechen." sehe Presse wurde verboten das autonome ruthenen, die es vorzogen, im sowjetischen verfälschenden „Zeitgeist" stellen. ukrainische Schulwesen liquidiert, die ukra Es könnte nämlich tatsächlich so sein . . . 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 2 Politik

Mitteldeutschland: AUS Ost- von Paris enttäuscht Es wäre eine tragische Situation, wenn die Ar• beiter und Angestellten in klarer Erkenntnis ALLER der Situation zu Opfern bereit wären, ihren Ge• An der Seine gilt die „DDR" nicht als gleichwertig werkschaften aber nichts Besseres einfiele, als WELT ihnen die Opferbereitschaft wieder auszureden^ Der Besuch des Ost-Berliner Außenmini• Österreich und Großbritannien ist Paris Ernst Günter Vetter in der FAZ sters Oskar Fischer in Paris hat sich nicht auch weiterhin nicht bereit, eine besondere unbedingt als der von der „DDR" gewünschte „DDR-Staatsbürgerschaft" anzuerkennen. Da hat die Post vor Jahren die Pferde abge• Pachman tritt in die CDU ein Das seit langem geplante Konsularabkom• schafft. Den Amtsschimmel aber pflegt sie sorg• Erfolg herausgestellt. Zunächst einmal sam Helmut Böger in der NRZ Der frühere tschechoslowakische Schachgroß• mußte Fischer in Kauf nehmen, daß seine men bleibt damit auf dem Eis liegen. meister Ludek Pachmann, 51, der am 28. Novem• Visite als „Arbeitsbesuch", nicht aber als Diplomatische Höflichkeit wird es den Der Vogel freut sich, wenn der Strauß den Bie• ber 1972 nach einem langen Nervenkrieg mit „offizieller Besuch" eingestuft wurde. Damit Franzosen verboten haben, einige Dinge denkopf in den Sand steckt, damit kein Kohl den Prager Behörden in die Bundesrepublik aus• ächst. Philip Rosenthal, war ein Empfang durch Staatspräsident offen anzusprechen, die von der Bundesrepu• w reisen durfte, will Mitglied der Berliner CDU Valery Giscard d'Estaing ausgeschlossen. SPD-Bundestagsabgeordneter werden. blik Deutschland ihrem östlichen Nachbarn Den Hintergrund dieser Einstufung immer wieder gesagt werden müssen: So Wir Amerikaner sollten die Sowjets zwingen, Königin Elizabeth besucht Bundesrepublik konnte Fischer in den seine Anwesenheit lange es keine Freizügigkeit für die Men• für unseren Weizen denselben Preis zu zahlen, den sie auf dem Weltmarkt für ihr öl verlangen. Königin Elizabeth von England wird im Juli begleitenden Kommentatoren der Pariser schen in der „DDR" gibt (um von Informa• 1977 die Bundesrepublik besuchen. Anläßlich tionsfreiheit gar nicht zu reden), so lange James Weaver, Presse nachlesen: Giscard ist verärgert dar• demokratischer Abgeordneter in den USA ihrer 25jährigen Thronbesteigung wird sie die über, daß sich die „DDR" nicht an die Be• Dinge vorkommen wie die jüngsten Adop• britischen Truppen in der Bundesrepublik inspi• schlüsse über humanitäre Regelungen hält, tionen in Familien von „Republikflüchti• Hat die SPD die Wahlen gewonnen, hört der zieren. Ob sie auch einer Einladung des Bun• die in Helsinki auf dem KSZE-Gipfel ge• gen", so lange westdeutsche Korresponden• Naturschutz für Herrn Leber auf. Dann ist er despräsidenten und der Bundesregierung fol• ten — im offenen Verstoß gegen getroffene zum Abschuß freigegeben. gen wird, ist nicht bekannt. faßt wurden. So mußte denn der Ost-Berliner Außenminister auch der Formulierung zu• Abmachungen — ausgewiesen werden, so Franz Josef Strauß, CSU-Vorsitzender Eppler wollte CDU festlegen stimmen, man sei sich einig darüber, daß lange kann die „DDR" nicht erwarten, von Es müßte Schulen geben, in denen die Leute lernen, nicht soviel zu wollen. Warschau (hvp) — Der frühere Bundesmini• die Beschlüsse von Helsinki bald verwirk• demokratischen Staaten als gleichwertig be• Oliver Hassenkamp, Autor und Kabarettist ster für Entwicklungshilfe, Erhard Eppler (SPD), licht sein müßten. handelt zu werden. Schon gar nicht von hielt sich kurz vor Weihnachten 1975 in War• Im übrigen konnte Fischer offenbar keine Frankreich, einem Land, in dem selbst die Der Pfad der Tugend ist nur noch ein Strich. schau auf. Er erklärte dort, auch die CDU/CSU- Änderung der bisherigen französischen Kommunisten Wert auf demokratische Spiel• Georg Kronawitter, Opposition werde zumindest im Bundesrat der Haltung erreichen: Im Gegensatz etwa zu regeln legen. Eugen Fleischer Münchener Oberbürgermeister Absprache zwischen Bundeskanzler Schmidt und Parteichef Gierek betr. Zahlung von 2,3 Milliar• den DM an Warschau beipflichten, weil die Op• Deutschlandfrage: position die Möglichkeit im Auge behalten müsse, daß sie aus den Bundestagswahlen im Herbst 1976 als Sieger hervorgehe und dann die Bundesregierung stellen würde. Eppler, der als Mitglied der Synode der EKD vom polnischen Linkskoalition entdeckt die Wiedervereinigung „Ökumenischen Rat" eingeladen worden war, äußerte auch die Meinung, daß es in den pol• Kurswechsel geplant — Woran wir uns erinnern sollten / Von Heinrich Windelen MdB nisch-westdeutschen Beziehungen zu keiner „Stagnation" kommen dürfe, weil ein solcher Die Blockparteien SPD/FDP planen einen Wille, Westeuropa unter seinen Einfluß zu zwin• mutung ..., daß es in der Bundesrepublik Stillstand faktisch einer Verschlechterung im Kurswechsel in der Deutschland- und Ostpolitik, gen, sei ungebrochen, die Gefahr aus dem Osten Deutschland Kreise gebe, die grundsätzlich ge• Verhältnis zwischen den beiden Ländern gleich• das ist jedenfalls der Eindruck, den Pressemel• unverändert bedrohlich. Die Bundesregierung gen Entspannung und Zusammenarbeit in käme. dungen der letzten Tage erwecken. Die Illusio• habe — so die Analytiker des AA — die „Wende Europa eingestellt seien" (Bundestag, 20. 5. nen über die Folgen eines politischen Klima• von der Konfrontation zur Zusammenarbeit in 1974) . „DDR" streicht „Deutsch" in Titeln wechsels, der einen „Wandel durch Annäherung" der Annahme vollzogen", daß „eine Ausdeh• Klaus Schütz (SPD): „ ... ich glaube nicht, daß begünstige, sind verflogen. Nichts geht mehr nung des kommunistischen Systems auf West• Die Umbenennung von Zeitschriften, in deren es unser Ziel ist — zumindest nicht das Ziel in den Verhandlungen mit dem Osten, es sei europa ... nicht mehr zu den Absichten einer Namen das Wort „Deutsch" vorkommt, wird in der Deutschlandpolitik meiner Generation — denn gegen harte DM, und die ist knapp ge• sich zur Entspannung bekennen Sowjetunion der „DDR" Schritt für Schritt fortgeführt. Jetzt dem Land die Einheit zu bringen" (Stimme wurden die Titel der Sportblätter „Deutscher worden. gehöre". Man fragt sich, ob man lachen oder Amerikas, 26. 1. 1970). Schwimmsport" und „Neues Deutsches Turnen" In dieser schwierigen Lage spekuliert die weinen soll, denn ausgerechnet dies kann man Egon Bahr (SPD): „Diese Linie (mitten durch in „Schwimmsport" und „Neues Turnen" geän• Linkskoalition auf das kurze Gedächtnis der Moskau wirklich nicht vorwerfen, daß es seine unser Land und mitten durch unsere Haupt• dert. Wähler. Jahrelang war die Wiedervereinigung diesbezüglichen Absichten nicht eindeutig öffent• stadt) ist festgelegt... und wird nicht geändert für sie ein durch die Zeit überholtes Relikt aus lich erklärt habe. Moskauer Doppelflinte und kann nicht geändert werden. . ." (WDR, dem kalten Krieg, eine Illusion, an die man Nachdem sich die Prämissen der Bonner Ost• Die „Gegner der Entspannung" in der Bundes• 24. 5. 1971). keinen Gedanken verschwenden mochte. Jetzt politik als unzutreffend erwiesen haben, will republik haben nach Meinung der sowjetischen Kurt Mattick (SPD): daß mit der Grün• warnte der Regierende Bürgermeister von Ber• Genscher sich nun zum Hüter nationaler deut• Armeezeitung „Roter Stern" auch nach Abschluß dung der Bundesrepublik... die Spaltung lin, Klaus Schütz, die SPD davor, sich in ihrer scher Interessen hochstilisieren und ostpolitisch der Europäischen Sicherheitskonferenz „die Waf• Deutschlands festgelegt, fundamentiert worden Programmatik allein auf die Innenpolitik fest• eine neue Ära einläuten, und sei es nur zum fen" nicht niedergelegt. In einem Kommentar ist. . . Die eigentliche Entscheidung über die zulegen. Es gelte, in erster Linie wieder eine Schein. Dies kann weder Genscher noch Schmidt schrieb die Zeitung zwar, die Mehrheit der west• Teilung ist . . . gefallen" (Bundestag, 30. 1. auf das ganze Berlin gerichtete Politik zu ma• gelingen, schließlich haben beide der Politik deutschen Bevölkerung unterstütze die Politik chen, und die Perspektiven in den Vordergrund Egon Bahrs ihren Segen gegeben und diese 1975) . der Entspannung, kritisierte aber gleichzeitig zu rücken, nach denen die Einheit der Nation nach Kräften gefördert. Sie können sich nicht Walter Scheel (FDP): „Man kann nicht zu unter anderem die CDU/CSU, die „revanchisti• angestrebt wird, in der alle'Deutschen in Frie• aus der Verantwortung stehlen und sich ur• gleicher Zeit eine Grenze respektieren und sie schen" Landsmannschaften sowie Äußerungen den und Freiheit leben können. Zum gleichen plötzlich als Vorkämpfer der deutschen Einheit verändern wollen" (Bundestag, 27. 5. 1970). von Bundesverteidigungsminister Georg Leber. Zeitpunkt erklärte Genscher-Intimus Detlef aufspielen. Dem CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß warf Kühn, deutschlandpolitischer Sprecher der nord- Hans-Günter Hoppe (FDP): „...bewußt ge• der „Rote Stern" vor, er habe die Entspannung rhein-westfälischen FDP, seine Partei solle die Die Unionsparteien sind seit etwa einem worden, daß der in der Präambel zum Grund• als „Kalten Krieg in anderer Form" und als „Ir• Deutschlandpolitik nicht der Opposition über• Jahrzehnt die einzigen Parteien, die geschlos• gesetz erteilte Auftrag zur Wiederherstellung reführung der Öffentlichkeit" bezeichnet. lassen. Sie müsse im Wahlkampf vielmehr deut• sen im Auftrag des Grundgesetzes festhalten, der staatlichen Einheit einer geteilten Nation lich machen, wie wichtig die Einheit der deut• die nationale und die staatliche Wiedervereini• nicht mehr Inhalt unserer Tagespolitik sein Wehners Diffamierungen schen Nation für Deutschland und das gesamte gung Deutschlands und der Deutschen in Frieden konnte" (Bundestag, 30. 1. 1975). In der in Folge 2/3 unserer Zeitung veröffent• Europa sei. Das sind wahrlich neue Töne, wie und Freiheit zu vollenden. Dagegen tat die lichten Stellungnahme der LMO zu den Äuße• man sie seit fast einem Jahrzehnt von dieser SPD alles, um Adenauers prophetischen Satz rungen Herbert Wehners in Warschau muß es Seite nicht mehr hörte. Was steckt eigentlich aus dem Wahlkampf 1957 zu bestätigen, daß ein Zu Moskaus Absichten hinsichtlich der Abgeordneten, die im Bundes• dahinter? Sieg der SPD den Untergang Deutschlands be• tag die Ostpolitik der Bundesregierung kriti• Der „Spiegel" berichtet, umfangreiche Analy• deute — allerdings ahnte Adenauer damals noch Adolf Arndt (SPD): „Nur noch Adenauer ölt siert haben, selbstverständlich „ostdeutsche" sen des Auswärtigen Amtes hätten Genscher die nicht, welche Rolle die FDP dabei spielen würde Kanonen, während die ganze andere Welt jetzt statt nur „ostpreußische Abgeordnete" heißen. erstaunliche Erkenntnis vermittelt, Moskaus —, was zu beweisen ist: Politik mit Butter macht" (18. 3. 1956 in Köln/ CDU-Dokumentation). Zum Wiedervereinigungsgebot Fritz Erler (SPD): „Da starrt man immer Griff in die Geschichte: wieder auf die (sowjetischen) Divisionen, die Willy Brandt (SPD): „Man kann auch sehr angeblich das Herz Europas bedrohen..." stark daran zweifeln — ob wir überhaupt schon (Parteitag , Mai 1958, CDU-Dokumen• eine Nation sind ...", „ein viel ernsterer Fehler tation). Preußens erster König krönte sich selbst war, daß wir uns in der Theorie festlegten, Helmut Schmidt (SPD): „Wenn es wirklich daß das Deutsche Reich als solches nicht unter• eine Gefahr aus dem Osten gibt..." (Bundes• gegangen war. Das ist eine sehr zweifelhafte tag, 22. 3. 1958). Vor 275 Jahren bestieg am 18. Januar Friedrich I. den Thron Theorie" (Politiken, 26. 3. 1957). Herbert Wehner (SPD): „Rechtfertigt das aber, Wie in den vergangenen Jahren legte „Das am Rhein, in Italien und in Ungarn für den „Ich muß gestehen, daß ich aufgehört habe, daß wir uns im Verkehr mit den kommunisti• Ostpreußenblatt' auch am 18. Januar dieses Jah• Kaiser. Im Kriege gegen Ludwig XIV. von über Wiedervereinigung zu sprechen" (FAZ schen Regierungen so betragen, als hätten sie res am Sarkophag Otto von Bismarcks in Fried• Frankreich eroberten vom 23. 12. 1969). die Absicht, uns selbst kommunistisch zu regle• richsruh einen Kranz nieder. Der 18. Januar spielt und zerstörten sie am Heunut Schmidt (SPD): „Die Initiative Bayerns ren?" (Bundestag, 31. 1. 1959). in der Tat in der preußisch-deutschen Geschichte 12. Oktober 1689 Bonn. (Verfassungsklage gegen den Grundvertrag) eine dreifache Rolle: Am 18. Januar 1871 wurde Am 16. November 1700 ... war für den Ruf der Bundesrepublik Deutsch• Der Erfolg läßt auf sich warten, die Ostpolitik vor 105 Jahren in Versailles das Kaiserreich der land im Ausland ... schädlich ... denn sie hat in schloß Friedrich den der Linkskoalition hat sich als ein Sicherheits• Hohenzollern ausgerufen. Im gleichen Versailles Krontraktat mit Kaiser West und Ost Anlaß gegeben ... zu der Ver• risiko erwiesen! begannen am 18. Januar 1919 die Friedensver• Leopold, in dem er des• handlungen. Vor 275 Jahren krönte sich am sen Zustimmung zur 18. Januar 1701 in Königsberg Kurfürst Fried• Königskrönung er• rich III. von Brandenburg als Friedrich f. zum hielt. Die als Gegen• König von Preußen. leistung versprochene weitere Waffenhilfe £a$ 5^ript(ufmiü(nu Die Königskrone war Friedrichs Wunschtraum, hatte der Kaiser bitter UNABHÄNGIGE seit er 1688 mit 31 Jahren Kurfürst geworden nötig. Bald nach Fried• WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND war. Als jüngerer Sohn des Großen Kurfürsten richs Krönung brach Chefredakteur: Hugo Wellems kam er 1657 in Königsberg zur Welt. Die Thron• der Spanische Erb• Verantwortlich für den politischen Teil folge trat er an, weil sein älterer Bruder Karl Stellvertr. Chefredakteur: folgekrieg aus, in dem Reportagen: Emil schon 1674 starb. Friedrich war geistig ge• preußische Truppen Ruth Maria Wagner Silke Steinberg rade keine Größe und körperlich mißgestaltet; zwölf Jahre lang an Kultut. Unterhaltung, Frauenseite Bonner Büro: er hatte ein schiefes Rückgrat. Die Königswürde König Friedrich I. allen Kampfplätzen Zugleich i. V. für sollte diese Mängel ausgleichen. Am liebsten mitstritten. Geschichte und Landeskunde Clemens J Neumann wäre Friedrich König von Brandenburg gewor• Das kostete viel Geld. Geld kostete auch des Soziales und Aktuelles: Berliner Büro: den. Doch im Reich konnte es neben dem deut• Hans Baidung schen König, der zugleich römischer Kaiser war, Königs Prunksucht, doch immerhin tat er viel Horst Zander Münchner Büro: keinen zweiten König geben. Als Ausweg bot tür Kunst und Wissenschaft. So gründete er die Zugleich Jugend. Heimatkreise, Gruppen sich der Königstitel im Herzogtum Preußen an, Universität Halle, die Akademie der Künste und Literaturkritik: Gisela Trittel das die Hohenzollern 1618 geerbt und im Frie• die Gesellschaft der Wissenschaften. In Berlin Paul Brock Anzeigen und Vertrieb: den von Oliva 1660 aus der polnischen Lehns• ließ er das Schloß, das Zeughaus und andere Hein? Passarge hoheit gelöst hatten. Da Weslpreußen damals 6 0 Bauten errichten. Doch erst sein Sohn Friedrich fnfoÄ dÄg" eder & Ä« £^T^L ,^'^ - noch zu Polen gehörte, nannte sich Friedrich Wilhelm I. und sein Enkel Friedrich II. machten 0,tam zunächst König in Preußen. Preußen gehörte Vo lag, Redaktion, Anze.genabteilung. Postfach 8047 Parklllee 84UM 9°2SÄ? J Hamburg 84 26 2 041 - Preußen zur europäischen Großmacht. Friedrich 1. Anrufbeantworter nach OienstschluB 45 25 41 - Bankkonto, »„H r6' 2 Haml>urg 13. Telefon 0 40-45 25 41/49 nicht zum Reich. «9? 344 R starb am 25. Februar 1713. Wenige Monate spä• *0r unverlangte ^Einsendungen wimTcT^ehX?^ <-2 200 500°ot° Ko*tSÄ? Postscheckkonto fü, Anze.gen ««5 tTpSSSl^ fmn Porto beillegt ter erkannten im Frieden von Utrecht die Herr- Durch treue Walienhilie handelte sich Fried• Druck: Gerhard Palenberg. Norderstraße 29/3^7 sdwr Europas Preußen als Königreich an. Uer 0s,f rich die Zustimmung des Kaisers ein. Branden• Pemrut M9?%2M ° < "e9land) burgische Soldaten fochten in den Niederlanden, für Anztlgtn gilt Pr«i«u , Dr. H. L. A tt Nl u 24" Januar 1976 ~ Folge 4 - Seite 3 Das Interview

tJ?en °T- Wörner> ^re Meinung als Ver- tedtgungsexperte der CDU/CSU äußerten Politik aus erster Hand: vor zurück, ihre Ziele in Aktionsgemein• t *V vieIbe^teten Reden, schaft mit Kommunisten zu vertreten. Wer Hamburg. Trotz aller Bereitschaft Verteid, die Bundesrepublik Deutschland und ihre Außenpolitik in die Isolation treiben will, zu s'u/zf^ten Sie Kritik an der der soll nach solchen Maßstäben Politik Bundeswehr. Wo sehen Sie Anlaß zu Ver machen. besserungen?" Wie steht es um Bei dieser Gelegenheit lassen Sie mich zum Verhältnis zwischen Bundesminister Dr Wörner: Zwei Leitlinien sind es, die im Vordergrund stehen- Leber und seiner Partei, der SPD, etwas sagen. Wir verfolgen die Entwicklung die• 1. Mehr Qualität in allen Bereichen, aus- V 0n d f überle ses Verhältnisses keinesfalls mit Schaden• ?ahipn n o 9ung, daß eine freude, sondern mit äußerster Sorge. Jeder zahlenmäßige Steigerung der Bundes• unsere Sicherheit? Verteidigungsminister ist auf die Dauer da• wehr nicht erfolgen wird und der Aus• von abhängig, daß er in seiner Politik von gleich unserer konventionellen Unter• seiner eigenen Partei gestützt wird. Es ist legenheit gegenüber dem Warschauer Interview mit Dr. Manfred Wörner MdB ein grotesker und auf die Dauer unhaltbarer Pakt nur durch höhere Qualität gefun• Zustand, daß ein Verteidigungsminister für den werden kann. eine in den Grundlinien vernünftige NATO- 2. Vernachlässigte Gebiete der Gesam. Politik sich fast nur noch auf die Unterstüt• Verteidigung müssen tatkräftig ange• zung der Opposition verlassen kann. Eines packt und verbessert werden. Darunter jedenfalls wird immer deutlicher: Lebers zahle ich: Die Verbesserung des Mobil• Politik ist nicht die Politik der SPD. Der machungssystems, vor allem im säch• Druck der Linken auf ihn wird immer stär• lichen Bereich. Die Verbesserung dei ker. Und dies, obwohl er in einigen Punk• territorialen Verteidigung unter inten• ten bereits unvertretbare Zugeständnisse siver Nutzung des Reservistenpotentials an sie gemacht hat. Die Ausbildung im verdeckten Kampf Und täuschen wir uns nicht: Wenn Leber Die zivilmilitärische Zusammenarbeit von der Führungsspitze der SPD noch ge• Die Zivilverteidigung." halten wird, so allein deswegen, weil sein „Was bedeutet Ihre Forderung nach Verbleiben aus wahltaktischen Gründen für Qualitätsverbesserung konkret und im ein• die SPD wichtig ist. Man kann sich leicht zelnen?" vorstellen, wie das Schicksal von Leber aus• Dr. Wörner: „Im Bereich der Bundeswehr sehen müßte, wenn die Koalition erneut die gibt es eine Reihe erfreulicher Entwicklun• Bundestagswahl gewinnen sollte. Wir wol• gen. Die deutlich verbesserte Einstellung len es unserem Vaterland ersparen, daß der Bürger zur Bundeswehr, die höhere Ver• Leute wie die Jungsozialisten seine Sicher• pflichtungsbereitschaft und damit die ver• heitspolitik bestimmen, die nach Auffassung besserte Personallage oder die unverkenn• Brandts ihrer Zeit um zehn Jahre voraus bar größere Dienstbereitschaft der Wehr• sind mit ihrer Forderung nach Auflösung pflichtigen gehören dazu. Meine Beobach• der Bündnisse, Entnuklearisierung Europas tungen des jüngsten Manövers, der „Gro• und einseitiger Kürzung der Verteidigungs- ßen Rochade", bestärken mich in meinem ausgaben." Urteil, daß die Bundeswehr alles in allem „Die Bundeswehr gewinnt mehr und mehr eine kampfkräftige und gute Armee ist, Eingang bei der Bevölkerung. Gibt es trotz• wenngleich auch dort einige Schwächen un• dem Probleme bei den Streitkräften?" übersehbar waren. Dr. Wörner: „Die Ausbildungszeit muß — Wir wollen bei aller Freude über die mindestens für Unteroffiziere — verlängert Bundeswehr und ihre Leistungen aber auch werden, sobald das die Personallage zuläßt. ihre Schwächen nicht übersehen. Es kann Wir brauchen kein ideologisches und schon keinen Zweifel geben, daß die Bundeswehr gar kein haßverzerrtes Feindbild, aber eine unter einigen gefährlichen Mängeln leidet klare Information über den potentiellen und daß ihr inneres Gefüge einiges zu wün• Gegner. schen üorig läßt. Lassen Sie mich nur das In der Frage des Anerkennungsverfah• Wichtigste nennen. rens für Wehrdienstverweigerer bleiben Die verkürzte Ausbildung geht in vielen wir bei unserer grundsätzlichen Ablehnung Fällen zu Lasten der Qualität. Das gilt be• der Vorstellung der Regierungskoalition. sonders für die jungen Unteroffiziere, die Wer die faktische Wahlfreiheit zwischen häufig auch bei bestem Willen ihre Vor• Wehrdienst und Zivildienst einräumt, be• gesetztenfunktion nur unzureichend erfül• seitigt die Allgemeine Wehrpflicht. Wir len können. werden diese verhängnisvolle Aufweichung # Verhängnisvoll wirkt sich die partei• nicht mitmachen. Wir haben eigene detail• politische PoJarisierung und eine zuneh• lierte Vorstellungen über eine Verbesse• mend nach dem Parteibuch orientierte Dr. Manfred Wörner MdB als Düsenjäger-Pilot bei einer Wehrübung Foto dpa rung des Anerkennungsverfahrens ausge• Personalpolitik auf den Zusammenhalt Vor versammelter Journalistenschar hat der Parteivorsitzende und Kanzlerkandidat der CDU, arbeitet, die wir im Parlament einbringen und die Kameradschaft in der Armee Dr. Helmut Kohl in der vergangenen Woche den Wehrexperten seiner Fraktion, MdB Dr. Man• werden. aus. fred Wörner als Minister der Unionsparteien für das Verteidigungsressort benannt. Zwar ist Zur Frage der Wehrgerechtigkeit liegt # Bürokraüsierung, Kopflastigkeit der Voraussetzung dafür, daß Lebers Gegenspieler auf der Haardthöhe einziehen kann, ein Wahl• nunmehr der Arbeitsgruppe Verteidigung Stäbe und eine übertriebene Zentralisie• sieg der Unionsparteien im Oktober dieses Jahres. Für unsere Leser aber dürfte heute schon ein Vorschlag der eingesetzten Kommission interessant sein zu erfahren, wie Dr. Wörner in Fragen der nationalen Sicherheitspolitik denkt. rung schwächen die Entscheidungsfähig• unter Leitung von Frau Kollegin Tübler vor, keit und Verantwortungsfreude der der sich klar für eine Wehrausgleichsabgabe Vorgesetzten und höhlen das Prinzip der Streitkräfte. Damit hängt unsere stän• Tendenzen mit aller Entschiedenheit wider• neben anderen Maßnahmen ausspricht. Es der Auftragstaktik aus. dige Forderung nach Praxisnähe und Ver- setzen. Für die CDU/CSU darf ich hier zum darf sich in der jungen Generation nicht # „Zivilberufliche Erfordernisse" werden wendungsbezogenheit aller Ausbildung Ausdruck bringen, daß sie die General• der Eindruck festsetzen, als ob dieser Staat häufig größer geschrieben als Einsatz• aufs engste zusammen. So plädiere ich auch stabsausbildung auch und gerade unter den die Lasten einseitig auf die Schultern der fähigkeit und Schlagkraft der Truppe. hier wieder dafür, den jungen Offizier län• Bedingungen einer modernen Armee für jungen Generation verteile. Dies und die vielfach mangelnde Aus• ger bei der Truppe zu lassen, ehe man ihm unverzichtbar hält, und daß sie nicht an der In der Frage der neuen Truppenstruktur richtung auf den Ernstfall ist sympto• zum Studium auf die Hochschule schickt. Substanz dieser Ausbildung rütteln lassen warten wir vor einem endgültigen Urteil matisch für eine „Friedensarmee", die zu Der Offizier in unserer Gesellschaft muß wird. Wir haben nie einen Zweifel daran das Ergebnis der Großversuche ab. Wenn vergessen beginnt, daß der Ernstfall um befähigt sein, wissenschaftlich zu denken gelassen, daß die Dauer der Generalstabs• allerdings jetzt schon Urteile aus Kreisen so sicherer vermieden werden kann, je und zu arbeiten. Er muß aber nach wie vor ausbildung für uns kein Dogma und keine der politischen und militärischen Führung besser man ihn bestehen könnte. und in erster Linie in der Lage sein, im Weltanschauung ist, sondern eine Frage der abgegeben werden, die neue Struktur be• währe sich bereits, dann darf ich dazu in # Der Truppe fehlt weithin eine klare Kampfe zu führen, und d. h. in jeder Hin• Zweckmäßigkeit. Die Dauer der Ausbildung aller Klarheit feststellen: Solche verfrühten Orientierung am potentiellen Gegner. sicht Beispiel zu geben. Die Aufgabe der hat sich nach den Inhalten und Zielen der Ausbildung zu richten und nicht umgekehrt Stellungnahmen bestärken nur unseren # Gefährlich erscheinen mir auch Tenden• Bundeswehr ist es nicht, Wissenschaftler Wenn die SPD heute eine Verkürzung der Verdacht, daß man diese Versuche nicht zen zur Nivellierung und zur Mitbestim• auszubilden, sondern militärische Führer Ausbildung auf 18 oder gar 12 Monate for• mehr ernst nimmt, sondern das Ergebnis mung, wie sie beispielsweise im Antrag und Vorgesetzte. Die Fähigkeit, wissen• dert, ohne auch nur anzudeuten, auf welche bereits vorweg eingeplant hat. Damit er• der SPD zur Fortbildungsstufe C im Ver• schaftlich zu denken, ist eine, aber weder die Inhalte oder Lernziele verzichtet werden schüttert man unser Vertrauen in die Unvor- teidigungsausschuß zum Ausdruck kom• einzige noch die wichtigste Voraussetzung soll, dann wird schon daraus klar, daß es eingenommenheit und Objektivität, mit der men und wie sie die Jungsozialisten aul für die Befähigung zum Offizier." hier im Grunde um einen Angriff auf die diese Versuche durchgeführt werden müs• ihre Fahne geschrieben haben." „Sollten diese Grundsätze auch in Struk• tur und Aufgabenstellung der Führungs• Institution als solche geht. sen. Unser Interesse ist es, in aller Nüch• „Auf -welche Weise wollen Sie diese ternheit Vorteile und Nachteile abzuwägen akademie ihren Ausdruck finden?" Wir sperren uns nicht gegen die Verkür• Mängel beseitigen und den Kampfwert der Dr. Wörner: „Die Führungsakademie ist und dann zu entscheiden, was der Kampf• Streitkräfte erhöhen?' zung auf 21 Monate, wie sie der General• kraft unserer Truppe am meisten nützt. keine Hochschule. Sie ist die oberste Aus• inspekteur und der Kommandeur der Füh• Dr. Wörner: „Die Bundeswehr muß von Lassen Sie mich zu einem letzten Punkt bildungsstätte der Streitkräfte. Ziel und In• rungsakademie vorgeschlagen haben. Aber parteipolitischen Einflüssen — insbesondere kommen, nämlich den Auswirkungen des halt der Ausbildung unterliegen der unge• nach all den Erfahrungen und Stellungnah• in der Personalpolitik — befreit werden. Sparprogramms der Bundesregierung auf teilten Entscheidung und Verantwortung men, die uns zugegangen sind, wäre eine Leistung und nicht das Parteibuch müssen die Bundeswehr. Zunächst einmal stelle ich der politischen und militärischen Führung Kürzung der Generalstabsausbildung auf den Weg des Soldaten bestimmen. Die Büro- der Bundeswehr. Der Bundesminister der fest: Der Zeit- und Berufssoldat wird von 18 Monate mit einem echten Qualitätsver• allen Bevölkerungsgruppen am härtesten kratisierung muß eingedämmt werden, in• Verteidigung und für ihn der General• lust zwangsläufig verbunden. Wir müssen dem die Auftragstaktik wieder ernstgenom• inspekteur bzw. der Kommandeur der Füh• getroffen. Von gleichmäßiger Verteilung der nicht nur unseren seitherigen Leistungs• Lasten kann nicht mehr die Rede sein. Un• men wird. Dem Vorgesetzten ist mehr Ent• rungsakademie entscheiden darüber, was stand im internationalen Vergleich halten, scheidungsfreiheit und Verantwortung ein• und zu welchem Zweck an der Führungs• sere Bedenken gehen in zweifache Richtung: sondern ihn angesichts schwieriger werden• Zum einen befürchten wir aufgrund der zuräumen. Soldatische Erziehung muß wie• akademie gelehrt und gelernt wird. Nie• der Aufgaben verbessern!" der Vorrang vor .zivilberuflichen Erforder• mand kann und darf den Verteidigungs• Kürzungen bei den Zeitsoldaten einen Ein• nissen' erhalten. Die Kampftüchtigkeit der minister von dieser seiner Verantwortung „Halten Sie die Demokratie in Deutsch• bruch bei der Verpflichtungsbereitschaft und Truppe ist das Ziel kriegsnaher Ausbildung. für die Ausbildung der Soldaten entbinden land für gefährdet, wenn ein Offizier aus damit eine erneute Verschärfung der Per• Denn- ,Die Armee ist ihrem Wesen nach Der Mitbestimmung in den Streitkräften Chile in der Bundeswehr ausgebildet wird?" sonallage. Wir haben das schon einmal er• für den Kampf geschaffen und dazu be• wäre eine Einfallspforte geöffnet, die nicht Dr. Wörner: „Was die Forderung der lebt. Sollte das eintreten, dann ist voraus• stimmt, jedem Angriff auf unser Land ent- mehr geschlossen werden könnte." SPD-Fraktion anlangt, keine Offiziere aus zusehen, daß zur Korrektur Ausgaben er• qegenzutreten und dem Angreifer den er• Chile an der FUhrungsakademie auszubil• forderlich werden, die sehr viel höher sind, hofften Erfolg zu verwehren', wie es m den „Es hat eine Zeit gegeben, in der man den, so darf ich fUr meine Fraktion sagen, als die jetzigen Einsparungen. Zum anderen dem Generalstab voller Mißtrauen gegen• muß durch eine Verlängerung der Dienst• sicherheitspolitischen Leitlinien der Schweiz daß wir die Haltung von Minister Leber überstand und lieber jetzt vom Haupt• zeiten ein Stau entstehen, der den bestehen• vom 27. 6. 1973 heißt." billigen und unterstützen. Wo kämen wir quartier aus bis zu den Spähtrupps hinab hin, wenn wir auch diese Frage noch unter den Stau noch verschärft und damit die Welche Grundsätze bestimmen Ihre Ein- kommandierte. Werden jetzt ähnliche Emo• Aufstiegschancen junger und tüchtiger Unter• steUung zur Reform der Olhzterausbü- ideologischen — im übrigen mit der typisch tionen wieder spürbar, wenn man gewisse linken Einseitigkeit versehenen — Vorzei• offiziere und Offiziere aufs neue mindert. Pläne um die Führungsakademie beobach Auch das muß sich auf die Personallage d chen entscheiden wollten? Die gleichen "nf YVÖrner: „Oberster Maßstab ist und tet?" Leute, die sich über die Verhältnisse in schlecht auswirken." bleibt dTeSarische Leistungsfähigkeit des Q|£L» Sri damit die Einsatzbereitschaft Dr. Wörner: „Wir werden uns solchen Chile aufregen, scheuen zum Teil nicht da- „Wir danken Ihnen, Herr Dr. Wörner.' 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 4

Oder-Neiße- Frage: Andere Wie die Meinungsforscher sich selbst widerlegen Meinungen Der ostpolitischen Regierungs-Euphorie steht eine zunehmende Ernüchterung gegenüber Oder-Neiße-Frage „gestimmt" haben sollen, bisherigen repräsentativen Bemühungen rühmte, Nachdem sich in Westdeutschland mit der rechtfertigt vollkommen die Schlußfolgerung, noch eine andere „Meinungsentwicklung" auf• TAGESANZEIGER Begründung der Bundesrepublik Deutschland daß sich also der Anteil der Befürworter einer gezeigt, die nun allerdings zu den erwähnten die parlamentarische Demokratie fest etabliert Anerkennung der Oder-Neiße-Linie nur auf jene Oder-Neiße-Resultaten in einem klaren Wider• hatte, traten in zunehmendem Maße Institutio• Hälfte der Befragten beziehen kann, die über• Spanische Unsicherheit spruch steht. Sie gab nämlich bekannt, nach nen in Erscheinung, die es sich zur Aufgabe setz• haupt politisches Interesse bekundet haben: Was 1952 habe insofern eine „Repolitisierung" der Zürich — „Die Regierung hat sich bisher ais ten, das zu betreiben, was man „Meinungsfor• nichts anderes heißt, als daß es sich — reprä• westdeutschen Öffentlichkeit festgestellt werden genug satteliest, die Opposition als zu schwach schung" nannte. Sie zeitigten Ergebnisse, die sentativ auf die Gesamtbevölkerung bezogen — können, als der Anteil derer, die auf die Frage: zur Erzwingung eines .demokratischen Bruchs' manchmal ziemlich genau die gängigen Auf• nur um 30,5 v. H. gehandelt haben kann! Denn „Interessen Sie sich für Politik?" bis zum Juni erwiesen. Deshalb die Unsicherheit und die Zwei• fassungen zu politischen und sonstigen in der wer wollte bestreiten, daß das Oder-Neiße- 1973 auf „rund 50 Prozent" (Juni 1952: 27- Pro• gleisigkeit eines Großteils dieser Opposition. Öffentlichkeit kursierenden Auffassungen re• Problem eben eine politische Frage darstellt. Es zent) angestiegen sei. Einerseits ist sie gezwungen, jede von der Re• flektierten, zuweilen aber auch beträchtliche ergibt sich also, daß die in Mainz und Allensbach gierung angebotene Kompromißmöglichkeit an• Fehlerquellen aufwiesen. Dabei rührte die Pro• wirkende Demoskopie die früheren Ergebnisse zunehmen, andererseits drängt sie weiterhin aui blematik des Verfahrens aus Umständen her, Ein kritischer Vergleich zwischen dieser Quo• ihrer Oder-Neiße-Umfragen selbst widerlegt hat. ein rasches Ende ebendieser Regierung. Die die damit etwas zu tun hatten, daß die soge• tenangabe von 50 v. H. mit jenem oben ange• Linksopposition ist zudem trotz politischer Bünd• gebenen Prozentsatz von angeblich 61 v. H. nannten Repräsentativumfragen im Auftrage Peter Rutkowski nisse dutzendfach in sich selbst aufgesplittert. amtlicher oder anderer Stellen vorgenommen derer, die 1972 für eine Verzichtspolitik in der Die Sozialistische Partei von Felipe Gonzales be• wurden, die an bestimmten Resultaten inter• argwöhnt die neue linkssozialistische Föderation essiert waren, welchem Anliegen ab und an von Tierno Galvan und will sich auch in Distanz in der Weise Rechnung getragen wurde, daß mit zu den Kommunisten halten. Die verschiedenen Fragen hantiert wurde, die entweder eindeutig Auch Familienzusammenführung: regionalen Verbünde komplizieren das Oppo• suggestiven Charakter hatten oder aber den sitionspanorama weiter. Keine Partei weiß zu• gesamten Sachverhalt verfälschten. Das war dem, wie viele Spanier sie eigentlich hinter sich z. B. der Fall, als es darum ging, die Einstellung hat." der Bevölkerung zur Oder-Neiße-Frage zu er• Ost-Berlin mit neuem Trick mitteln. Kriminelle wurden einfach in die Bundesrepublik abgeschoben SUNDAY TIMES Das stellte sich erneut heraus, als die Leiterin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, Frau Im Dezember des vergangenen Jahres besondere Begründung für ihr .menschliches Israels Halsstarrigkeit Professor Dr. Elisabeth Noelle-Neumann, die wurden 90 „DDR"-Bürgern und Ost-Berli• Handeln ist nicht notwendig, denn da die London — „Israels Haltung hat sich seit 1969 Gelegenheit des Jahreswechsels 1975 auf 1976 nern die Ausreise in die Bundesrepublik Bundesrepublik auf einer einzigen deut• wahrnahm, um in einer Rückschau auf ihre bis• wenig gemildert, und es hat sich die Schuld ganz gestattet. Dabei handelte es sich aber nicht schen Staatsangehörigkeit besteht, sind wir allein selbst zuzuschreiben, wenn die verhaßte herige Tätigkeit zu betonen, daß sich nach den auch verpflichtet, die Abgeschobenen auf• Allensbacher Ermittlungen die „Denkweise" der nur um Rentner, sondern auch um Personen Palästinensische Befreiungsorganisation (PLOj im Alter zwischen 25 und 40 Jahren. Zuerst zunehmen. Jeder Deutsche hat das Recht, als anerkannte Vertreterin des palästinensischen westdeutschen Bevölkerung hinsichtlich der sah es so aus, als wenn die von West• sich innerhalb Deutschlands frei zu bewe• Volkes teilnimmt. Israels Ansicht über die PLO deutschen Ostgebiete zwischen 1951 und 1972 gen. als einer Mordorganisation mit dem erklärten fundamental geändert habe. Während — so er• deutschland angestrebte Familienzusam• klärte sie in der Köln-Bonner „Rundschau" — im Ziel der Zerstörung Israels ist begreiflich. Die menführung endlich ins Rollen käme. Bonn hat bereits in früheren Jahren viel verantwortliche Führung der PLO hat dem sinn• März 1951 nur acht Prozent der Befragten er• klärt hätten, sie seien dafür, daß „wir uns mit Inzwischen stellte sich jedoch heraus, daß Geld bezahlt, um politische Gefangene frei• losen Terror nie abgeschworen. Sie weigert sich, zukaufen. Die „DDR"-Behörden können die die Legitimität des Staates Israel anzuerkennen, der deutsch-polnischen Grenze, der Oder-Neiße- die ausgereisten „DDR"-Bürger abgescho• wirkliche Ursache der Ausreise leicht ver• und die Tätigkeit palästinensischer Guerillas im Linie, abfinden" sollten, sei der Prozentsatz ben worden sind, weil sie für das „DDR"- libanesischen Bürgerkrieg ist keine gute Rekla• der Befürworter eines derartigen verzichtpoli• Regime nicht länger tragbar waren wegen tuschen, denn es ist äußerst schwierig, die me für Aspiranten auf einen eigenen friedlichen tischen Verhaltens bis zum September 1959 zwar ihres unzugänglichen Verhaltens und ihrer Angaben in den Ausbürgerungspapieren nur auf zwölf v. H. angestiegen, habe aber dann Staat. Aber nichts von all dem rechtfertigt von mangelnden Arbeitsmoral. Einige Abge• auf die Richtigkeit zu überprüfen. bis zum Mai 1972 einen starken Aufschwung er• seiten Israels eine Halsstarrigkeit, die vernich• schobene hatten sogar ein beachtliches Vor• fahren, in dem schließlich — unter der Kanzler• Die 90 ausgebürgerten Bewohner aus der tend und gefährlich für Israel selbst und für die strafenregister. Welt Ist." schaft Brandts — 61 Prozent die Meinung be• „DDR" und Ost-Berlin sind teilweise bei kundet hätten, man solle die Oder-Neiße-Linie Verwandten, Bekannten, in Ubergangshei• akzeptieren. Die Ausreisepapiere und Ausbürgerungs• urkunden waren aber nicht zu beanstanden. men oder im Lager in der .Quarantäne• £tW*nfo Die Ausreisenden erklärten gegenüber den station', wie man das Haus nennt, unter• Nun kann man sehr wohl über derartige gebracht. Dort erfolgen gesundheitliche und „Meinungsquoten" mit der Bemerkung hinweg• zuständigen Dienststellen, daß sie in der Afrikanische Niederlage auch sicherheitspolitische Untersuchungen. gehen, daß also die regierungsamtliche ostpoli• „DDR" Anträge auf Familienzusammenfüh• rung gestellt hätten und deshalb die Aus• Paris — „Die ergebnislose Vertagung der Ver• tische Euphorie der Bundesregierung des Kanz• Schon bei ersten Ermittlungen hat sich sammlung von Addis-Abeba bildet eine wirkliche lers Brandt naturgemäß irgendwie auch in der reiseerlaubnis erhielten. Man hat inzwi• bestätigt, daß einige der Neuankömmlinge Niederlage für die OAU selbst. Das Image der Haltung der Bevölkerung ihren Niederschlag schen festgestellt, daß einige von ihnen nicht vorbestraft sind. Besonders auffallend ist panafrikanischen Organisation, das durch die gefunden habe und dabei auch zu berücksichti• einmal entfernte Verwandte in der Bundes• auch ihr unhöfliches Verhalten. Mit der ihre Aktion lähmenden, fortgesetzten Streitig• gen wäre, daß nach der Definition des großen republik haben. Trotzdem gab es anschei• Arbeitssuche lassen sie sich ebenfalls viel keiten bereits schwer getrübt war, verzerrt sich Königsberger Philosophen Immanuel Kant das nend keinerlei Schwierigkeiten bei der Aus• jeden Tag mehr und mehr, während Angola im• Meinen nichts als „ein sowohl subjektiv als Zeit. reise-Antragstellung. mer tiefer in einen Bürgerkrieg gerät. Fortan auch objektiv unzureichendes Fürwahrhalten Die „DDR" kann also ganz einfach system• ist es klar, daß die schwerste der afrikanischen sei", aber es hat durchaus den Anschein, daß Das ist eigentlich auch nicht verwunder• Krisen in der UNO oder — was noch wahrschein• man auch damit den einstigen Allensbacher For• kritische und kriminelle Bürger in den lich, denn es ist die einfachste Methode, um licher ist — in Washington und Moskau, auf schungsergebnissen noch zu viel Ehre antun Westen abschieben; die Bundesrepublik jeden Fall aber außerhalb des Schwarzen Konti• würde: Denn Frau Noelle-Neumann hat in dem• Querolanten abzuschieben. Unter dem Deck• aber gegen solche vorgetäuschte Mensch• nents, beigelegt werden wird." selben Neujahrsartikel, in dem sie sich ihrer mantel der Familienzusammenführung lichkeit aus dem Grunde schon nicht pro• würde die „DDR" in der Lage sein, Krimi• testieren, weil sie sich widersprechen — und nelle und andere unbegueme Bürger einfach Ost-Berlin dann Bonn der „Unmenschlich• Sicherheitsrisiko: in den Westen ausreisen zu lassen. Eine keit" bezichtigen würde. C ST.

Wanderer zwischen zwei Welten? Innere Sicherheit: Die Privilegierten mit den blauen Konsular-Pässen

Von den zahlreichen Spätaussiedlern aus Po• Und hier wären wirklich die zuständigen Be• „Residenz-Pflicht" für Polizisten? len, die täglich in der Bundesrepublik — vor• hörden der Bundesrepublik an der Reihe, sich nehmlich im Lager Massen bei Unna — eintref• mit den Wanderern zwischen zwei Welten näher Bundesministerium sammelte verschiedene Bürgermeinungen fen, treffen immerhin 30 bis 40 Prozent mit dem zu befassen, die den blauen Paß besitzen. polnischen Konsularpaß ein. Im Klartext heißt Schließlich erwartet man hierzulande Menschen, Mit gemischten Gefühlen ist im Bundesmini• daß: Die Inhaber dieses blauen Passes sind — meidungen zur Verbrechensbekämpfung — mit die sich einwandfrei zum Deutschtum bekennen. sterium letzthin der Rücklauf einer Faltblatt- im Gegensatz zu den Schicksalsgefährten mit der Aufforderung an die Leser, sich mit Anre• Ganz abgesehen davon, daß die Konsularpaßin- Aktion zum Thema „innere Sicherheit" regi• dem türkisfarbenen Reisepaß — polnische gungen an den Bundesinnenminister zu wenden. haber jenen den Platz auf den Wartelisten steh• striert worden: An die zweieinhalb Millionen Staatsbürger. Während die einen schriftlich auf len, die aus einem einzigen Grund in die Bun• farbige Prospekte waren im Frühsommer 1975 Nach Ablauf der Aktion zählte man nur rund die polnische Staatsbürgerschaft verzichteten, ist desrepublik kommen möchten: Eben weil sie in die Briefkästen der Bundesbürger geflattert, 500 Zuschriften: Mäßig in der Quantität, kom• es bei den 30-40 Prozent nicht der Fall. Sie kön• sich als Deutsche fühlen. J. St. und zwar — neben Erläuterungen und Erfolgs- mentierte man im Ministerium Werner Maiho- nen natürlich nach ihrem Eintreffen in der Bun• fers, aber immerhin doch ganz respektabel in desrepublik beim polnischen Staatsrat nachträg• der Qualität. Denn mindestens 400 der Einsen• lich die Entlassung aus der polnischen Staats• der bewiesen mit ihren Zeilen, daß sie sich bürgerschaft beantragen. Doch: Wieviele tun es? ernsthaft mit der Frage der inneren Sicherheit Und: Der polnische Staatsrat hat bisher kaum mit der Rolle und den Möglichkeiten der Poli• einem solchen Antrag stattgegeben. zei sowie mit dem Verhältnis von Staatsmacht Daß dieser Personenkreis auch ein gewisser und Bürger auseinandergesetzt hatten. Sicherheitsfaktor für die Bundesrepublik dar• stellt, wird von keiner zuständigen bundesdeut• Die häufigste Anregung betraf die Arbeit der schen Stelle bestritten. Zudem: Untermauern Polizei: Immer wieder erschien die Forderung sie — gewollt oder ungewollt — die War• nach mehr „Bürgernähe" der Beamten, nach schauer These, daß ja ohnehin nur fast Polen in mehr Information der Bürger durch die Polizei die Bundesrepublik ausreisen. und mehr Unterstützung der Bürger für die Poli• zei. Zu den konkreten Vorschlägen die hier Was aber noch seltsamer ist: Die Leute mit gemacht wurden, gehörte zum Beispiel die Beru• dem blauen Konsularpaß erhalten ohne weiteres fung freiwilliger „Hilfspolizisten", die mit den Vertriebenenausweis mit all seinen Vortei• Schreibarbeiten im Routinedienst betraut wer• len: Hausratsentschädigung, Anrecht auf den den könnten. Ein anderer Briefschreiber gab zu Lastenausgleich und den sozialen Wohnungsbau erwägen, ob Beamte der Schutzpolizei nicht ei• sowie Starthilfen und Förderungsmittel aus ver• ner sogenannten „Residenz-Pflicht" unterliegen schiedenen Quellen. Eben genauso wie jene, die sollten: Ein Polizist wäre danach gehalten' in sich vor ihrer Ausreise zum Deutschtum bekann• seinem engeren Zuständigkeitsbereich zu woh• ten. Nur gibt es da kleine, aber dennoch gewich• nen was zu einer Art Nachbarschaftsverhältnis tige Unterschiede: Die mit dem dunkelblauen zu den Bürgern führen und dem Beamten bes• Paß dürfen jederzeit ohne ein Visum zu bean• sere Einblickmöglichkeiten in mögliche vorkri- tragen, sich in den nächsten Zug setzen, um in minelle Räume geben würde. Polen Urlaub zu machen. Natürlich nicht ganz umsonst, denn: Als polnische Bürger haben sie Einige Einsender riefen nach Wiedereinfüh• sich auch im bundesdeutschen Ausland aufzu• rung der Todesstrafe oder gar - so ein Brief- führen, das heißt die Interessen des polnischen s*r^fr - nach schlichter Hinrichtung von Staates zu vertreten. Die anderen — eben die Straftatern ohne die Umständlichkeiten eines mit dem türkisfarbenen Paß, der nur zu einem Strafprozesses. Verständlicherweise ist man im einmaligen Grenzübertritt berechtigt — müssen Innenministerium wenig angetan von dem oft allerdings einen Antrag stellen und kräftig in gemachten und pauschalen Vorwurf an die Po• die Devisentasche greifen, falls sie mal in die lizei, sie schreibe Protokolle, statt Verbrecher alte Heimat fahren möchten. Und in der Regel zu fangen In Bonn raeint man, an diesem für mußten sie länger auf die Ausreise in die neue das Sicherhe.tsbewußtsein der Bürger gefährli• Heimat yvarten, als die mij dem Konsularpaß. Vorbereitungen /um total?« Krieg chen Image' der Polizei müßten Bund und Län• Zetehming Kölnische Rundschau der schleunigst gemeinsam etwas ändern 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 5 Dos Cppu0flMM Politik

Osteuropa: Der Heimkehrwille blieb ungebrochen

eraii« Innini!?" thema-^Reportagen aus Friedland und Durchgangswohnheimen, in Berich- An^ioHiV!9! . ?!Srn Und Forders*ulen. aber auch bei Tagungen und Seminaren standen die S r P a Und die tPZp,as?n f?h ° , u Rückwanderer aus Übersee im Blickfeld eines stärkeren In- ren Dabei führte die Lane und n/n d£ ÜnJit H?,ür " tbsenbar- e Entwicklung jener Deutschturasgrup- seh™? „T r ,f Zeit keine Chance für eine Übersiedlung nach Deutschland mit in«««- « ••# Skept's,chen Erwägungen. Unser Beitrag fußt auf Gesprächen und Diskussionen nafJnH 9 sPdt«»"-ssu.dleni aus Polen und aus der UdSSR bei einer Anfang Dezember 1975 statt• gefundenen Tagung m der Politischen Akademie Eichholz.

Es wurde still in der Runde, als der langaui- Alltag schwer fällt, wenn viele Hindernisse geschossene Junge stockend, die Worte weit überwunden und manche Gewohnheiten neu herholend zu erzählen begann: Seine Großeltern überdacht werden wollen — in der Bundesrepu• seien schon einmal nach Deutschland gezogen — blik zurechtfinden, den besten Willen dazu brin• im Winter vor dreieinhalb Jahrzehnten, nein gen sie jedenfalls mit. Mit jedem von ihnen genau vor 36 Jahren sei das gewesen. In der aber wird die Frage nach den Zurückbleiben• Gegend ostwärts von Luzk in Wolhynien hätten den aufs neue und eindringlich aufgewor• sie bis dahin jelebt. Er wisse es von seinem fen, die Frage nach jenen, deren Zugehö• Vater, der damals ein junger Mann gewesen rigkeit zu unserem Volk zwar ebenfalls unbe• sei. In einem langen Treck seien sie im Winter stritten ist, die unsere Sprache sprechen, die je• 1939/1940 nach Westen gezogen. Hitler habe die doch nur wenig oder überhaupt keine Aussicht Umsiedlung jefohlen, Stalin habe sie erlaubt, haben, in die Bundesrepublik ausreisen zu dür• „heim ins Re.ch" habe es geheißen, und niemand fen. sei damals zurückgeblieben, wenn auch ein rus• sischer Kommissar seinen Großvater damals ge• Wie lange noch werden sich die Deutschen in fragt habet. „Warum gehst du hier fort, Deut• Osteuropa zu ihrem Volkstum bekennen und scher?" —I Er wolle heim, er wolle dorthin, wo ihre Sprache bewahren können — wo es schon seine Vojrahren einmal weggegangen seien, ha• heute für viele von ihnen weder eine deutsche be der poßvater geantwortet. Das sei lange Schule noch ein deutsches Lehrbuch, noch einen her, hab/ der Russe gemeint, und: „Woher weißt deutschen Gottesdienst gibt? Legt man ihnen, du, wie/es dort sein wird, wo du hinwillst, wo• indem man allen Erschwernissen zum Trotz den her wqilit du, daß wir dich nicht einholen, nicht Kontakt auch zu abgelegensten, entferntesten Wieden zurückholen werden in dein wirkliches Siedlungsgruppen aufrechterhält, nicht unver• großes Vaterland?" Diese Prophezeiung sei tretbar schwere Bürden auf, hält man nicht Hoff• nungen wach, die zu erfüllen letztlich niemand dann Jcaum fünf Jahre später, auf eine schreck• Damit begann es 1939/1940. von uns imstande ist? Das sind Fragen die zu Wolhyniendeut scher Bauer bei der Rast seines Trecks auf dem liche Weise Wirklichkeit geworden, erzählt der Wege nach Westen jung/ Mann weiter: Die Sowjets hätten seine beantworten von Jahr zu Jahr im gleichen Ma• Eitert mit vielen anderen in der Tat „zurückge- ße schwerer fällt, in dem auf seifen der Regie• hoy , aber nicht nach Wolhynien, sondern in renden in Ost- und Südosteuropa immer deut• ddp fernöstliche UdSSR — und nur weil sein lichere, wenn auch im einzelnen unterschiedliche Bsider, den es in den Nachkriegswirren weit Bemühungen zu verzeichnen sind, das kulturelle Sowjetunion: Jch Westen verschlagen habe, dann bald jedes Eigenleben der noch im Lande verbliebenen Ihr geschrieben und Einladungen geschickt hät- Deutschen einzuschränken und insbesondere de• seien sie schließlich, nach vielem Hin und ren Kontakte zur Bundesrepublik Deutschland ler, doch noch herausgekommen. Und das wäre zu unterbinden. Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand mn einerseits wohl wirklich das Ende einer un• Die eingangs erwähnte Tagung in der Politi• endlich langen „Heimreise" — ob er sich aber schen Akademie Eichholz machte die Problema• Breschnew rechnet offensichtlich mit hartem Parteitag jetzt in Deutschland schon zu Hause fühle, was tik der Deutschen in Osteuropa in um so ein• man ihn immer wieder frage, das wäre eine an• dringlicheren Schlaglichtern deutlich, als hier Regierungssprecher Klaus Bölling hat bei sei• dann das Projekt Königsberg endlich verwirk• dere Sache, über die er sich noch nicht endgültig Spätaussiedler von ihren jüngsten Erlebnissen nem jüngsten Besuch in Moskau die Sowjet• licht wird, aber Breschnew könnte seine Argu• im klaren sei, auch wenn seine Eltern da ganz und von der Lage derer berichteten, die — et• union aufgefordert, nun endlich zu sagen, wie mente für oder gegen das Atomkraftwerk mit anders dächten. was, weil sie keine nahen Familienangehörigen sie es mit dem Bau des neuen Atomkraftwerkes mehr Energie nach beiden Seiten vertreten. in Deutschland nachweisen können — keine bei Königsberg (Kaliningrad) halten will. Ei• Feststellungen eines jungen Spätaussiedlers, Chance einer Übersiedlung sehen und oft schon gentlich war alles klar: Die Bundesrepublik fi• Die deutsche Wirtschaft und die Bundesregie• eines Ansiedlers von vielen, wie gesagt, von de• aus Gründen der nackten Existenzsicherung ge• nanziert den Bau, und die Sowjetunion schickt rung stimmen diese Verzögerungen sehr nach• nen manche sich noch weit schwerer tun, wenn zwungen sind, sich „einzurichten", was inner• Strom in die Bundesrepublik und nach West- denklich. Hier geht es nicht um kleine Geschäf• halb einer überschaubaren, eng begrenzten Zeit man sie nach ihren Meinungen und Gefühlen Berlin. Nun mauert aber die „DDR", und es te, die man ohne Schaden ebensogut fallen las• einer Aufgabe ihres Volkstums gleichkommt. fragt. Von schweren Schicksalen, von kontinent• scheint, daß sich Moskau und Ost-Berlin noch sen könnte, sondern um Riesenprojekte, die Die Konsequenz für die Bundesrepublik liegt auf weiten Wanderungen ist viel in den letzten Wo• nicht klar darüber sind, wie man das Hindernis gleichzeitig die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Hand: Alles zu tun, einer möglichst großen der Entspannungspolitik der Sowjetunion auf• chen in westdeutschen Durchgangswohnheimen Berlin in diesem Vertrag behandeln soll. Aber und Aussiedlerlagern die Rede, wird auch wei• Zahl dieser Menschen die Ubersiedlung zu er• werfen. Wenn erst Verträge abgeschlossen wer• auch das vierte Röhrengeschäft des Konsortiums terhin, im neuen Jahr, die Rede sein. Denn Mo• möglichen. In Eichholz fiel u. a. das Wort von den, aber die Verwirklichung verzögert wird — Mannesmann/Thyssen mit der Sowjetunion wird nat um Monat treffen Hunderte, Tausende neuer der „Notwendigkeit eines besseren Problembe• wie soll dann ein intensiver Handelsverkehr in frühestens erst im Frühjahr 1976 abgeschlossen Mitbürger aus Oberschlesien und Ostpreußen, wußtseins". Wir haben keinen Anlaß, uns unter Gang kommen? Auf diese Frage wird Moskau werden können. Diese neuen Röhren sollen in aus Kasachstan und Tadschikistan, aus Sieben• Berufung auf zurückliegende Epochen unserer bald antworten müssen, am besten noch vor dem bürgen und aus Böhmen und Mähren bei uns Geschichte der Illusion hinzugeben, als könnten spätestens fünf Jahren Gas aus dem Iran über Februar. Aurel Werner die in ihrer Substanz gefährdeten Deutschtums• ein. Und sicher werden die meisten von ihnen die Sowjetunion nach Deutschland leiten. Der gruppen in Osteuropa noch lange überdauern. sich über kurz oder lang — auch wenn der Uber• Vertrag hierüber ist schon perfekt. gang in unseren westlichen Lebensrhythmus und Christian Peter Hell Japan Nicht der alleinige, aber ein sehr wichtiger Grund für die Verzögerungsrate in beiden Ge• Tokio verlangt weiterhin Ferner Osten: schäften ist der am 24. Februar beginnende 25. Parteitag der KPdSU. Bis dahin scheint die so• die Rückgabe der Kurilen wjetische Regierung keine wichtigen Entschei• dungen mehr treffen zu wollen — oder zu kön• Hinwendung zu Peking Pekings Signale für das neue Jahr nen. Parteichef Breschnew rechnet offensichtlich mit einem harten Parteitag. Man wird ihn nach Der sowjetische Außenminister Andrej Moskau soll anti-chinesischer Wind aus den Segeln genommen werden der Erntekatastrophe 1975 fragen, die anschei• Gromyko ist von seinem fünftägigen Besuch nend 1976 eine unrühmliche Fortsetzung finden in Japan mit einem Mißerfolg zurückgekehrt. Die bedingungslose Freigabe einer verflogenen sowjetischen Hubschrauberbesatzung durch wird. Man wird ihn auch fragen, warum der Die Verhandlungen über einen Friedensver• die Chinesen und Pekings verspätetes Eingeständnis, daß es sich bei der Grenzverletzung Plan 1976 wieder eine Kürzung der Konsumgü• trag — formell befinden sich Japan und die um echtes Verfliegen und nicht um Spionageabsichten gehandelt habe, hat sofort die China- terproduktion vorsieht. Man wird ihn noch sehr Sowjetunion immer noch im Kriegszustand Watchers in aller Welt in Bewegung gebracht. viel mehr fragen, wenn nicht in öffentlicher Sit• — sind nicht von der Stelle gekommen; der Versuch, die japanische Regierung zu einer Ut dieses als Annäherungsversuch Pekings an Offensichtlich ist Peking bemüht, Sowjet-Par- zung, dann doch hinter verschlossenen Türen. dem Kreml genehmen Haltung gegenüber MnVkaii TU verstehen? — Diese Frage wurde teichef Breschnew im Hinblick auf den bevor- China zu bewegen, schlug fehl. rariiert bis zur Behauptung (in New York stehenden Parteitag und im Zusammenhang mit Breschnew hofft offensichtlich, nach diesem Times) daß es sogar schon Geheimverhandlun- der europäischen Kommunistenkonferenz den Parteitag gestärkt an die Arbeit gehen und dann qen zwischen dem Kreml und Mao gebe, die un- anti-chinesischen Wind aus den Segeln zu neh- alle jene Entscheidungen nachholen zu können, Gromyko warnte die Japaner davor, in mittelbar vor einem Erfolg stünden. men. die er heute verschiebt. Es ist nicht gesagt, daß den Friedensvertrag, den sie mit Peking schließen wollen, die sogenannte Hegemo• Das reimt sich schlecht mit dem Jahresrüdc- nieklausel aufzunehmen. Diese Klausel ver• urteilt alle Bestrebungen eines Landes, in bR^oaersS und dem Aus- Japan bleibt hart in der Kurilen-Frage - oder? Asien eine Vormachtstellung zu erlangen bau der sowjetischen Rüstung zu einem bedroh- hchen Offensivpotential ins Gericht ging. Die Sowjets operierten in den USA und Europa mit Der sowjetische Außenminister erklärte derList der Entspannung", wahrend sie in dem japanischen Ministerpräsidenten Miki, Asien Afrika und Lateinamerika mit allen ge• diese Hegemonieklausel beeinträchtige die botenen Mitteln die Expansion be rieben. sowjetische Sicherheit. Wenn Japan sie Hsinhua schlug mit ihrem Neujahra^kel m che unterschreibe, müsse Moskau sein Verhält• oleiche Kerbe und forderte, daß China seine nis zu Tokio „überdenken". Wackelt erhöht die Vorbereitungen für den Kriegsfall verstärkt und sich standig bereit Die Japaner blieben unbeeindruckt. Un• halte, „gegen den Feind zu kämpfen . mittelbar nach dem Abflug Gromykos nach Die spektakuläre Einladung Maos an Ex-Pra- Moskau erklärte Ministerpräsident Miki auf sident Nixon, China nochmals zu besuchen, einer Pressekonferenz, Japan wolle die Ver• zwfngt - wenn man an den recht kühl verlaufe- handlungen mit China nun rasch abschlie• ßen. In den Friedensvertrag soll, so Miki. nr Ford-Besuch in Peking denkt - dennoch zum Nachdenken. Nixon war es, der vor vier die Hegemonieklausel aufgenommen wer• den. Jahren die Normalisierung fischen den USA und Pekino einleitete. Was danach folgte, be- Der Ministerpräsident stellte heraus, daß Sagt^weitgehend auf der Stell. Nicht o- seine Regierung erst dann einen Friedens• ne Bezug auf diesen Umstand durfte der Hin• vertrag mit der Sowjetunion abschließen weis im politisch-programmatischen Neujahrs- werde, wenn Moskau die seit 1945 besetz• artikel Pekings sein, daß China 14 Jahre nach• ten Kurilen-Inseln an Japan zurückgebe. einander reiche Ernten eingebracht und allen Dazu ist die Sowjetunion nach wie vor nicht im letzten Jahr 275 Mio t Getreide m die Scheu- Die emanzipierte Madame Butterfly Zeichnung aus ,Die Welt bereit. ern gebracht habe. Das OfipTcuöcnölofi 24. Jdiiudr 1976 — Folge 4 — Seite 6

Hansgeorg ßuchholtz

s mag in den Ländern des Südens die heraufleuchten. Fremd und unglaubhaft, wie endlich erscheinenden flimmernden Ebene Sonne hell scheinen. Blau mögen die unter Glas erschienen einem die dahin- des Sees standl Die Augen wollten schmer• E Meere dort leuchten und in allen Far• huschenden Fische und die reglose grüne zen vor der Fülle des Lichts. ben die felsigen Küsten. Aber das reine Wiese des Tangs. Vorsichtig hob man den Licht schenkt nur der weiße Winter. Fuß und ging ans Ufer zurück. Ehrfürchtig Wir zogen wohl auch dem Fischereischlit- fast blickte man noch einmal hinaus auf len nach, wenn auf dem Eis gefischt wurde. Masuren ist eine Landschaft, die der den blitzenden Spiegel. Wir verfolgten, wie die Wunen geschlagen, Winter liebt. Verschwenderisch gießt er sein das Netz und die Treibstangen eingesenkt Licht aus über die verschneiten Wälder. Dann aber packte einen eine wilde, efrige und unter dem dann vielleicht meterdicken Leuchten läßt er die Seen als seine herr• Freude. Die Schlittschuhe mußten herbei Eis weitergetrieben wurden. Wir standen lichen Spiegel. Tief eingebettet zwischen Auch war es an der Zeit, neben dem Steg voll fiebernder Erwartung, wenn es endlich den verschneiten Uferhängen läßt er sie eine Wune zu schlagen zum Wasserschöp weit draußen herausgezogen wurde und der ruhen. Goldgelb leuchtet der Kranz des fen. Wie dick mochte das Eis sein? Nun große Netzsack mehrere Zentner blitzender Schilfs um die Buchten, und nur Wildfährten man würde es gleich dabei feststellen. Man Fische auf das Eis schüttete: Hechte, Marä- ziehen sich durch das unberührte Weiß lief und holte die Brechstange, aber in Ge• nen, Barse, Aale und vielerlei andere. Oft Tieftflau ist der Himmel. Die Sonne ist wie danken war man unaufhörlich bei den war sogar ein Wels dabei, schwarz, meter• ein warmer goldener Atem in der kristall Schlittschuhen. Die Zeit war nun angebro• lang und bärtig. Auf dem Eis machten die klaren Luft. Irgendwo tropft mittägliches chen, da man mit ihnen die Weite erobern Fischer ein Feuer, standen darum herum Tauwasser von einem Findlingsblock. würde. Schneller und weiter als mit dem und tranken ihren Kornus. Die Händler• Irgendwo rieselt noch ein Sprind unter dem Boot würde man nun über den See dahin schlitten kamen über den See herangeläutot Schnee, sonst ist kein Laut in der licht• gleiten, alle die geheimnisvollen Buchten und holten die Beute. Es wurde gewogen, erfüllten Stille. konnte man anlaufen. An den Schilfufern gefeilscht, manches Witzwort getauscht. entlang würde man zum Wald hinbrausen, In manchen Jahren gewann der Winter dessen Kiefernwipfel sich dunkel gegen den Wir standen zwischen den Männern, die nur langsam Macht über die Seen. Scholle Himmel erhoben, dessen Stämme rötlich uns in ihren gewaltigen Pelzen wie Bären um Scholle schob er sich im Schneetreiben über dem blitzenden Schnee schimmerten erschienen, und dieser und jener von uns dunkler Nächte über sie hin, bis er sie Mit ein paar dünnen Latten und Sacklein• nach „Katzenfisch" mit nach Hause von dem endlich ganz in Fesseln gelegt hatte. wand würde man sich ein Segel zurecht• Reichtum des Fanges, der übriggeblieben Es konnte aber auch geschehen, daß der basteln, und dann, den Wind im Rücken war. Rollte der Mond dann hinter dem Wald Frost mit solcher Macht einsetzte, daß die war man der Schnellste und flog mit sirren- herauf, groß und gelb, eine runde Scheibe Seen in einer einzigen Nacht zufroren. dem Laut auf den Stahlschienen bis nach schon fast, so banden wir unseren Rodel• Kulinowen und weiter. schlitten an eines der Pferdefahrzeuge an Am Abend noch waren wir auf dem Steg und führen in seinem Windschutz heim• gewesen und hatten Wasser geholt. Aber Ja, so konnte es mitunter geschehen, daß wärts. Unter den Kufen des schweren Schlit• es gefror schon, wenn wir beim Tragen die gewaltige Wasserfläche, die am Abend tens vor uns ächzte der Schnee im steigen• etwas über den Eimerrand schwappen lie• noch im unermüdlichen Zug der Wellen ge• den Frost. Das klang wie seltsame Musik ßen. Der Himmel wölbte sich unendlich hoch rauscht hatte, am Morgen unter dem gläser• in unseren Ohren. und gläsern über dem See, dem Garten und nen Spiegel gebannt lag. Spiegeleis, Freude unserem Haus. Die Sterne funkelten. Es über Freude für alles, was Schlittschuhe be• Der See aber hatte eine neue Stimme be• rührte sich kein Lüftchen, und man hätte saß! kommen, seit er unter dem Eis gefesselt den steigenden Frost knistern hören kön• lag. Wenn wir mittags in der warmen Sonne nen in den Zweigen der alten Uferweiden. Eines Tages aber verkroch sich dann die über das Eis liefen, klang wohl unter un• In das leise Rauschen der Wellen, die aus Sonne hinter Wolken, drehte der Wind auf seren Füßen ein dumpfes Donnern auf und der Weite des Spirdings heraufzogen, Nordwest. Er stöhnte nachts ums Haus, und lief weithin unter der Eisdecke fort, und mit ..und das Licht leuchtete über dem See... mischte sich das Klirren von erstem feinem am Morgen war kein Spiegel mehr zu sehen. einem jähen, prasselnden Laut zog sich ein Eis. Aber man lauschte nicht lange darauf. Eine weiße weite Wiese schien sich auszu• tiefer Riß, eine Spalte, durch das dicke Eis, Der stille Frost biß einem in die Ohren breiten zwischen den Uferrändern, wo der daß wir unwillkürlich erschraken und eiliger sahen im frühen Frühjahr, wenn der Se» und ließ die Finger starr werden an den See gelegen hatte. Sie verging im Dunst weiterliefen, mochte die gefrorene Decke wieder offen war, wo es am Ufer den Erd Eimerhenkeln. und Flockentreiben spirdingwärts. Da fuh• unter uns auch meterdick sein. „Der Wasser• boden aufgerissen und hochgepreßt hatte. ren bald die ersten Pferdeschlitten wie auf mann hat gegen das Eis geschlagen", sagten Man eilte dem Hause zu, wo der gelbe sicherer Straße zum Wald hin. Schneeglok- wir wohl hinterher und lachten übermütig. Setzte des Nachts der Frost stark ein, dann warme Lichtschein lockend durch die halb• ken klangen bis spät in den Abend, wenn Wir hatten in unserer Vorstellung die Ge• schrie das Eis, wenn es in Spalten aufbarst, offene Tür fiel. die Sterne leuchteten und der Mond schien stalt des Wassergeistes deutlich vor Augen, und wir hörten es bis in die Schlafkammer und die Fenster ferner Höfe gelb von hohen wie sie am Grunde irgendwo gleich einem Wer als erster dann in der Frühe aus in unserem Haus am See. Der Mond stand Ufern schimmerten. riesenhaften Wels in den Tanggärten ruhte dem Hause trat, hielt inne. Das war nicht dann mit einem etwas grünlichen Schein und plötzlich emporstieg, und mit der grün• ein Morgen wie die gewohnten bisher. am hohen Nachthimmel, der Wald war Und dann gab es auch für uns Schlitten• schwarzen flossigen Faust an die Eisdecke Zwar schien die Frühsonne gelbstrahlend schwarz, silbern leuchteten die Weiden und fahrten auf dem See. Liese wurde aus dem schlug, ergrimmt über die Gefangenschaft. aus mattem Winterhimmel über dem Hügel Erlen am Ufer. Endlos breitete sich der ge• Stall geholt, die alte Fohlenmutter, die nur Später wußten wir, daß die Risse durch die hinter den Ställen wie immer um diese fesselte See, und das Licht leuchtete über noch für gelegentliche kleine Dienste da Ausdehnung des Eises entstanden und wir ihm. Zeit, knirschte der Schnee, hing der Reif war. Liese kam vor die Rodelschlitten. In glitzernd in den Zweigen und an den Zäu• einer lustigen Schlange ging es in den Wald nen und Traufen wie immer. Dennoch schien hinein oder über den See auf die andere dieser Morgen verzaubert. Was war es nur? Seite, neues Land zu entdecken. Rutschte ^Sfizickwaztat und l^cdansattan Man stand voll Staunen und lauschte und einer der Schlitten einmal oder schlug er rätselte. Plötzlich wußte man es. Die Stille in einer Wehe um, so gab es meist noch Ostpreußisches — Gesammelt und aufgeschrieben von R. Pawel war es, die unendliche Stille, denn es fehlte eine Schneeballschlacht, wenn man sich die Stimme des Sees, ihr Rauschen. Der See prustend aus dem zuckerfeinen Schnee her• De Fliet'ge rennt sock to Dod, de Fuule Herr Häwelke, nu gähne wi! (Königsberg) ausgefunden hatte. Liese wartete geduldig, schleppt (schläft) söck to Dod bis der Kampf beendet war. Zumeist fielen För Gold on goode Word bekömmt man Man trat ins Haus zurück, um es zu ver• die Mädchen über uns Jungen her, obgleich künden. Und dann ging man durch den Gar• Et öss Tied, dat du friest, denn de Mansch alles, sogar kleene Steene ön Noarsch ge- es fast immer mit einer fürchterlichen öss doch kein Wallach (Insterburg) ten an das Ufer hinunter und verhielt VOT Wäsche für sie endete, denn, einmal in schmete der schweigenden, blitzenden Fläche, die Wallung gebracht, fanden wir kein Erbar• Hei frett söck ambarschtig ... sich zum Wald hinüber und weiter hinaus men. Es gab glühende Gesichter, zerzauste He makt e Gesöcht, als wenn de Katt erstreckte und sich spirdingwärts im Mor- Haare, Lachen und Atemlosigkeit und im• weddre hört qendunst verlor. Fötkes warm, Koppke koolt, Buukke mer wieder Frieden und frohes Beieinander (Bauchchen) ape, bruukst nich den Dokter, Man ging auf den Steg hinaus und setzte auf den schmalen Schlitten in der weiten nich den Pape He makt e Gesöcht, als wenn de ohl Koh vorsichtig den Fuß auf das Eis. Es hielt, es weißen Welt. Und wie schön war diese schiele wöll (Natangen) trug. Man sah den Sand und die Steine Welt, wenn ein wolkenloser blauer Himmel ök hebb em got gegäwe: öck schötl em fremd vom Grund durch die klare Decke über den verschneiten Kiefern und der un• ön den Hoot on rennd weg Fert Gewesene göfft de Jud nuscht De lewe Gottke ward et betoahle on de Großmutterke afspönne! (Oberland)

Wer nuscht helft, kann nuscht verleere, säd jenner, on versoap dat letzte Dittken

Hau em, öck si em sölwst nich got! (Samland)

Hei huckt wie e Pracher ön e Schettell (Insterburg)

Ach, loat de Hehner kakle, wenn öck man de Eier hebb! (Tilsit)

Dat öss Katt on Hund to verqäwe (ver• giften)

Wenn de Katt nich to Huus Öss, danze de Mues op Dösch on Bank

He lett söck de Kielke nich ut de Scheitel nehme

He kickt em an wie de Koh dat hohe Door

Wat kickst mit de Näs, hellst keene Oge?

Hei kickt wie de Uhl utem Schmolttopp

Böst e kloger Mansch, schad, dat dien \oppke verfuule mot

Die Eisfischerei auf den masurischen Seen war ein hartes Brot in der Winterkälte De Käke (Köchin) on de Katt wäre vom Fotos Maslo locke satt ... 001 Jahrgang 27 £X5 miii.ii ClhlUiÜ! 24. Januar 197b — Folge 4 — Seite 7

aem der Garten gehörte, war die Villa Gertrud Gertrud' in der Herrenbadstraße von Cranz. Sie war bald nach mir auf meinen Papendiek Namen getauft worden. Damals war ich zum ersten Mal an der See und dann jedes Jahr wieder und so fort durch das ganze lange Leben. So Gott will, 4. Fortsetzung wird es weiter so sein, solange die Zeit noch reicht. Nur daß es unser Strand nicht Um diese Zeit auch war es ungefähr, mehr ist. nein, vielleicht doch schon früher, ich weiß * mVIrf £ÜHU ^ mehr' daß I,se und i* mit dem Schreiben anfingen. Insgeheim war Diese Kindheitssommer an der See, oft jede von uns schon längst vom Rausch des besungen, waren für mich das eigentliche Dichtens ergriffen worden, nun kam es ans Leben. In den dunklen Winternächten der Licht, und wir tauschten unsere Schöpfun• Tuchmacherstraße dachte ich vor dem Ein• gen vor der Schule miteinander aus Zu schlafen an die Brandung von Cranz und meinem Kummer war Ilse mir weit voraus die Uferpromenade. sie konnte von einem Tag zum anderen - - Meine Eltern pflegten schon zu Antang Seiten eines Schulheftes vollschreiben. Bei oder Mitte Juni hinauszuziehen. Mein mir dagegen ging es sehr langsam, ich fing Vater fuhr dann in der ersten Zeit täglich immer wieder von vorne an, war nie zu• hin und her, aber ich war ganz und gar frieden und brachte es meistens über die draußen. Solange ich noch Minna Heinrichs' erste Seite nicht hinaus. Zirkel besuchte, wurde ich einfach aus der Schule genommen. Sie pflegte sich durch Aus einem Werk von Ilse ist mir noch Ferienaufgaben zu rächen; doch das war ein Satz erinnerlich, der mir damals tiefen nicht schlimm, sie versanken im Augenblick Eindruck machte: „Die Tür ging auf, und für viele, viele Wochen im Seesand der herein kamen drei Abiturientenmützen, Vergessenheit. denen ebenso viele Jünglinge folgten." — Wir wohnten in jenen Jahren im ersten Meine Ergüsse waren bestimmt nicht bes- Haus der Corsostraße, das vor der Front die ser, dafür längst nicht so originell. großen Glasveranden hatte. Bei uns wurde Eines Tages beschlossen wir, gemeinsam in der Veranda gegessen. In der Ecke des ein Buch zu verfassen. Jede sollte abwech• Vorgartens war ein Zelt aus Leinwandwän• selnd ein Stück dazu liefern. Dann wollten den, durch Vorhänge ganz zu schließen, so wir es zu Emil Rautenberg am Schiefen daß darin zur Not jemand schlafen konnte. Berg, wo ich täglich vorbeikam, in Druck Hinter dem Haus war ein Rasenplatz und geben. Was konnte das schon kosten? Zwei jenseits des Zaunes eine Wiese, die bis zum bis drei Mark höchstens, schätzten wir. Das Strand reichte. würden wir vom Taschengeld in ein paar Die Wohnung war geräumig und hell und hatte doch jenen feuchten, sehr geliebten Monaten aufbringen können. Modergeruch, den die Häuser an der See Das große Unternehmen begann also. auch im heißesten Sommer niemals ver• Ilse schrieb fröhlich drauf los, aber bis zum loren. Nach wenigen Tagen fingen die Druck hat sie es damit leider auch nicht ge• Schuhe im Schrank an zu schimmeln. Wenn bracht. Und ich versagte vollkommen. man sie einmal vielleicht eine Woche lang Ein paar Jahre später, mit sechzehn, Königsberg: Haus der Buchdruckerei Emil Rautenberg am Schiefen Berg Foto Rautenberg nicht vorholte, waren sie über und über machte ich mich an einen Rennroman. Er grün. Von der Küche gab es ein Guckfenster handelte von Tribünen und Sattelplatz, von tisch in einem Garten, daran malerisch Magisterstraße, ein wohlbekannter, an• nach vorne, durch das die Schüsseln zur grauen Zylindern und umgehängten Renn• gruppiert meine Eltern, Kinder und Ver• gesehener Kneiphofbürger, deutlich er• Veranda gereicht wurden. In dem Durch- gläsern, von grünem Rasen, von Pferden, wandte. Meine Mutter, noch jugendlich un• kennen. Meine Mutter, früh verwaist, war gangskabinett dazwischen stand ein schwar• Reitern und der ganz großen Liebe. Auch ter ihrer schweren Haarkrone, im geblüm• in seinem Hause aufgewachsen. Er war da• zes Wachstuchsofa mit weißen Knöpfen, auf er wurde niemals fertig. Wieviele Jahr• ten Sommerkleid von 1890, schenkte den mals schon über siebzig, bei bester Gesund• dem Auguste schlief. Sie schlief dort Som• zehnte weit war noch der Weg bis zu Kon• Kaffee ein; mein Vater, ein junger, blonder heit; in Gemütsruhe und Heiterkeit brachte mer für Sommer in zusammengekrümmter sul Kahther und den Seinen. Mann, saß auf der anderen Seite und hielt er es auf zweiundneunzig Jahre. Lage, bis ihr ganz zuletzt einmal der eins seiner Kinder umfaßt; Onkel Brückner Nein, die Hauptperson war ich, rund drei Mechanismus der abklappbaren Seiten• * mit der Zigarre stand in zwangloser Hal• Monate alt. In der Veranda, die im Hinter• lehnen aufging oder beigebracht wurde. Dennoch ging dieser Sommertraum wohl tung dahinter. Als Hauptperson in der grund des Bildes sichtbar war, hielt mich Doch da war es zu spät, sie hatte ausgelit• von Anbeginn in mir um. Mitte der Tafel ließ sich mein Großonkel, meine Amme auf dem Arm. Das Haus, in ten und heiratete. Eine sehenswerte alte Fotografie in un• der Geheime Justizrat Bülowius aus der dem wir in jenem Sommer wohnten und zu Fortsetzung folgt serem Familienalbum zeigte einen Kaffee- Urlaub In Masuren (Ortelsburg/Osl- Bayerischer Wald. Egal, ob Winter preußen) 3 Zimmer/8 Betten, 1 oder Sommer, einen netten Ur• Jehovas Zeugen oder Geistesfreiheit? Aktuelle Broschüre: Urlaub/ Reisen Garage, ganzj. z. verm. mit Früh• laub bietet FröhliehstFerienwoh- H. Sturm, 637 Oberursel l, Kronberger Straße 45. Pr. DM 2,— J stück pro Pers. 70 Zloty, deutsches nung. Schlafgelgh. für 5 Pers., pro und Porto. C Haus! Vermittlung: Walter Giese. Tag 35,— DM, außerd. schöne Zim• 2431 Schönwalde a. B. mer m. fl. w. u. k. Wasser, ölhzg., Übernachtung m. Frühst. 7,50 DM. 2431 Schönwalde am Bungsberg. Auf Ihr Kommen freut sich Fröh• Urlaub, Wandern und Zhermalbaden^10 km z. Ostsee , Tor z. Holst. lich. 8445 Schwarzach, Tel. (0 99 62) Schweiz, Ferienwohnung im mod. 4 26. 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Der Grill zur Tablette ich meinen Großvater mit vielen Fragen. ist dann schnell getan, und bald darauf ist Das Johanniskraut nannte mein Großvatei das Wehwehchen auskuriert. auch .Blutkrauf oder ,Jesu-Wunden-Kraut. Was aber machten unsere Eltern und „Denn sieh", sagte er, „zerreibst du die Großeltern, als es noch keine Tabletten gab? Blüte in der Handfläche, dann wird die Hand Wie wußten sie sich zu hellen? Nun, der blutig-rot." große Garten der Natur lieferte ihnen alles, Bei der nächsten Gelegenheit versuchte was sie benötigten. Viele der Heilkräuter, ich nun gespannt, eine der gelben Blüten die einst Gutes taten, sind heute fast ver• in meiner Hand zu zerreiben und zu zer• gessen, obwohl viele ihrer Wirkstoife in drücken. Zu meinem großen Erstaunen den Arzneimitteln enthalten sind. Nur we• wurde meine Handfläche tatsächlich rot, nige Menschen wissen noch Bescheid über blutig, wie ich glaubte. Beinahe wären mir die Heilwirkungen von Johanniskraut, Kal• die Tränen gekommen, meinte ich doch, das mus, Quendel oder Löwenzahn. Blut würde aus meiner Hand heraustreten. Wir beginnen deshalb heute mit einer Etwas verlegen wandte ich mich an mei• Serie, in der der Naturheilpraktiker Walde• nen Großvater. Er aber erklärte beruhigend, mar O. Sendzik aus Dortmund über die ver• daß es nur ein roter Farbstoff sei, der aus schiedenen Heilkräuter unserer Heimat be• den gelben Blüten heraustrete. Dies schien Foto V. Passarge richtet. Hier sein erster Beitrag über das mir noch immer kaum glaublich; aber als Viele Kräuter kann man heute auf dem Wochenmarkt kaufen Johanniskraut: ich die Prozedur mehrmals wiederholte und keine wunde Stelle an meiner Hand be• genannte Johanniskraut. Es umfaßt ein brei• ten mit Tee oder Tinktur haben, gibt es auch n Bergesruh, einem kleinen Dorf, das zwi• merkte, gab ich mich schließlich zufrieden. tes Anwendungsgebiet. Und nicht nur mein Dragees. Diese Dragees setzen sich zusam• I schen den Bergen ruhte und zum Kreis Von diesem Zauberkraut wollte ich noch Großvater wußte um den Heilwert dieser men aus Johanniskrautextrakt, Vitamin C Goldap gehörte, hatten meine Eltern etwa mehr wissen! Mein Großvater mußte schon Pflanze — bereits Hippokrates und Para- und Chlorophyll. Von der Tinktur nimmt man zwei Kilometer vom Dorf entfernt ihr Ge• sein ganzes Wissen auspacken, um mein celsus lobten dieses Kraut als bestes und dreimal täglich 20 Tropfen mit etwas Flüs• höft. Wir wohnten auf dem Abbau an einer Interesse zu befriedigen. Er beschrieb mir zuverlässiges pflanzliches Nervenmittel. sigkeit — Kinder entsprechend weniger. recht idyllischen Stelle. Manche sagten schließlich, wie man aus dem genannten Heilend und tonisierend wirkt es zudem Vorwiegend ist also Johanniskraut bei etwas ironisch, wo wir wohnten, würden der Kraut einen ausgezeichneten Tee herstellen noch auf die Psyche, ebenso wie auf die Nervenleiden angezeigt. Ferner bei An• Hase und der Fuchs sich .Gute Nacht' sagen. konnte. Dieser Tee helfe sozusagen gegen Nervensubstanz und das Nervensystem. triebshemmung, depressiven Gemütszu• Dicht neben unserem Wohnhaus erhob alle unklaren Beschwerden, besonders Der Hauptwirkstoff dieser Pflanze ist das ständen, Angst, Melancholie, Arterioskle• sich ein Hügel. Wir nannten diese Anhöhe stärke er die Nerven. Vornehmlich sei er ,Hypericin'. rose, Wetterfühligkeit, funktionellen Herz• den .Johannisberg'. Sicherlich loderte auch immer dann zu trinken, wenn man sich Beschränkt man sich auf die Naturheil• beschwerden, nächtlichem Hochschrecken manchmal ein .Johannisfeuer', allein den krank fühle, jedoch nicht genau wisse, wo kunde, dann ist das Johanniskraut einfach und unruhigem Schlaf. Hier sei besonders Namen hatte der Hügel noch aus einem die Krankheit stecke. das Mittel der Wahl für den heutigen Men• an das nächtliche Aufschrecken der Klein• anderen Grund. Um ihn herum und auf sei• Nun, was ich seinerzeit von meinem Groß• schen, der von Hektik, Hast, Eile, Streß, kinder gedacht. Auch das Johanniskrautöl ner Höhe wuchs nämlich ein gelbblühendes vater über das Johanniskraut erfahren Kummer, Angst und Sorge strapaziert wird. darf nicht unerwähnt bleiben. Bei Prellun• Kraut. Es war das Johanniskraut. Dieses hatte, war zwar nicht viel, aber es reichte, Eine Kur von sechs bis acht Wochen Dauer gen, Quetschungen, Verbrennungen, Biß-, Kraut pflegte mein Großvater um die Jo- um meine Aufmerksamkeit vollends für die mit täglich ein bis zwei Tassen Johannis• Schnitt-, Stichverletzungen tut es gute hannizeit zu sammeln. Er wußte die große Natur und die Naturheilkunde zu wecken. kraut-Tee kann ein verlorenes nervliches Dienste. Die Stellen werden einfach mit in ostpreußische Naturapotheke an Triften, Wenn ich auch heute die Heimat mit ihren und seelisches Gleichgewicht wieder in Ord• Johanniskrautöl getränkte Mullkompressen Rainen, Wiesen und Teichen zu schätzen. von Johanniskraut bedeckten und umflorten nung bringen. bedeckt. Linderung bringt auch die Öl• Wie alle gesammelten Heilkräuter wurde Hängen vermisse, lebt dennoch die Achtung Johanniskraut getrocknet als Droge einreibung bei: Mumps (Ziegenpeter), auch das Johanniskraut zum Trocknen auf vor dem Geschenk der Natur für unsere Ge• ,Herba Hyperici' ist in der Apotheke immer Rheuma, Ischias, Migräne und Neuralgien. dem Dachboden ausgebreitet, später gebün• sundheit in gesteigerter Form weiter. noch zu beziehen. Etwa ein Teelöffel voll Natürlich sollte man bei der Einnahme von delt und aufbewahrt. Lebensumstände zwangen einfach unsere — ungefähr fünf Gramm — wird mit einer Johanniskraut-Tee, Tinktur oder Dragees Bereits damals — ich war gerade sechs Väter und Großväter, natürlich zu leben. In Tasse kochendem Wasser überbrüht. Davon nicht schon in drei Tagen einen vollen Er• Jahre alt — haben mich die Heilkräuter und. Krankheitsfällen griffen sie zur Selbsthilfe sind täglich zwei bis drei Tassen warm zu folg erwarten. Die Natur arbeitet langsam. das Kräutersammeln sehr interessiert. Un- und bekämpften Krankheiten und Leiden mit trinken. Außerdem gibt es noch die Johan• Vor vier bis sechs Wochen, je nach Schwere Heilmitteln aus der großen Natur-Apo• niskraut-Tinktur .Tinctura Hyperici', eben• eines Falles bis zu einem Jahr, sollte man theke. so auch einen Johanniskraut-Fluid-Extrakt die Behandlung mit Johanniskraut nicht ab• JÖas ist sS-tiid^ In allen Fällen, in denen wir heute zu .Extractum Hyperici fld.', schließlich noch brechen. Hier wird zwar Geduld und Aus• Tabletten greifen, würde sicher auch ein das Johanniskrautöl .Oleum Hyperici'. Für dauer gefordert, doch der Erfolg krönt die Freude an den schönen Dingen des Lebens Naturheilmittel helfen. Zum Beispiel das Berufstätige und solche, die Schwierigkei• Mühe. as Glück ist eine zarte, empfindsame Blume, die sich nur voll zu entfalten D vermag, wenn der Mensch in Harmonie mit sich lebt. Es wird sich dem entziehen, der immer nur nach seinem eigenen Nutzen Stack ^M^aimat im ^Öoh.nzimmat und Vorteil ausspäht. Das Glück ist sicher auch unabhängig von Motive aus Ostpreußen aui Teppichen und Tapeten geben dem Raum eine besondere Stimmung Wissen und Gelehrsamkeit. Diese können zwar die Lebensfreude erhöhen, da sie dem ch kann mein Zimmer nicht mehr sehen. wem macht es schon Vergnügen, einfach in immer wieder Anregungen, wie man sein Menschen einen weiteren Horizont verlei• I Immer die gleichen Bilder, immer die• ein Kaufhaus zu gehen und eine Wohnungs• Heim verschönern kann. Viele Ostpreußen hen. Sie können sich aber auch hemmen, selben langweiligen Tapeten..." Oft einrichtung sozusagen .von der Stange' zu haben schon den Gedanken gehabt, mit falls die Seele dabei vertrocknet und der genug kann man diesen Stoßseufzer hören. kaufen? einem Stückchen Heimat in ihrem Wohnzim• Mensch alle Schönheiten des Lebens nur Ob alt, ob jung — jeder Mensch braucht ab Es muß ja auch nicht immer gleich eine mer eine besondere Atmosphäre zu schaffen. mit seinem Verstand betrachtet. und zu einmal einen Tapetenwechsel. Be• ganz neue Einrichtung sein. Oft genügen So schrieb uns kürzlich Ilsetraut Mikat aus Aul keinen Fall bedeutet Glück mate• sonders am Anfang eines Jahres oder nach schon ein paar kleine Stücke, die man gegen Wiesbaden-Bierstadt: „Ich möchte Ihnen riellen Reichtum. Im Gegenteil! Gerade der einem ausgedehnten Urlaub hat man das Altes austauscht. Wie wäre es zum Beispiel .meine' Fototapete aus dem Eßzimmer vor• Reichtum kann die Fähigkeit zum Glück Gefühl, daß einem die vier Wände auf den mit einem Bild für den Flur oder einer führen. Finden Sie nicht, daß ich mir auf versperren, wenn — vom Überfluß über• Kopf fallen, wenn nicht endlich etwas ge• schönen Vase mit einem bunten Blumen• diese Weise ein Stück Allensteiner Heimat schwemmt — der Mensch sich nicht mehr schieht. Wer ist aber gerade dann mit einem strauß? Manchmal reicht auch ein neues nach Wiesbaden gezaubert habe?" über die vielen kleinen und schönen Dinge prall gefüllten Geldbeutel gesegnet, wenn Kissen für den Lieblingssessel. Ilsetraut Mikat war auf einer Ausstellung im Leben freuen kann. Man wird das heiß• diese .Gelüste' auf ihn einstürmen? Und Aus unserem Leserkreis erreichen uns ersehnte Glück auch nicht in rauschenden auf die Fototapete aufmerksam geworden. Festen, Erfolgen oder lauten Vergnügun• In einem Fachgeschäft erfuhr sie, daß man gen linden, sondern es kann immer nur in fast jede Fotografie als Vorlage für eine der Tiefe der eigenen Seele erblühen, un• Tapete verwenden kann. abhängig von äußeren Umständen. Gesagt — getan. Frau Mikat entschied Der Mensch ist ein Wesen, das nicht nur sich für das Allensteiner Schloß. Der Preis einen Verstand, sondern vor allem eine für drei Bahnen (Höhe 2,45 Meter, Breite Seele besitzt. Diese will sich selbstlos ver• 2,30 Meter) betrug rund 190 Mark. „Darr.it strömen, um sich frei und glücklich fühlen das schöne Motiv aber auch voll zur Geltung zu können — sei es bei der Freude an irgend• kommt, dürfen die anderen Wände nicht einer Arbeit, sei es bei Toleranz und Hilfs• auffällig sein. Am besten beklebt mar. diese mit einer leicht getönten Rauhfasertapete." bereitschaft anderen gegenüber. Selbst wenn die Umwelt viele negative Eindrücke Eine andere Ostpreußin, Elfriede Bartel hinterläßt, wird der zufriedene Mensch aus Tilsit-Ragnit, hat es sich zur Aufgabe durch seine Religion, Philosophie oder gemacht, ihre Familie mit handgewebten Lebenseinstellung diese Mißstände über• Teppichen zu erfreuen. Sie schreibt uns: winden können. Widerstände sollten die „In unserer großen Familie gab es wieder Daseinsfreude nicht stören; denn nach Über• eine Silberhochzeit, und als ich nach einem windung von Schwierigkeiten wird sie um Wunsch fragte, hieß es: ,Ganz einfach, du so strahlender durchbrechen. setzt dich an den Webstuhl und webst Glück ist der Lebensstrom, der den Men• etwas.'" Dieses Etwas entwickelte sich bald zu einem herrlichen Wandteppich. Zur Er• schen durchpulst, wenn er im Einvernehmen läuterung schrieb Elfriede Bartel: „Die Sil• mit der Umwelt so leben kann, daß ihn der berbraut stammt aus Insterburg, der Mann weite Horizont einer weisen Erkenntnis aus Elbing. Jetzt wohnen sie in Osnabrück. über sich selbst hinauswachsen läßt. Glück• Sie haben zwei Söhne (die beiden achtzacki- lich ist, wer das Schöne in der Schöpfung gen Sterne) und ein Mädchen (das Blümchen und im Menschen sieht und Dankbarkeit unten)." empfindet. Aufgeschlossen für das Wesen anderer, wird solch ein Mensch niemals ein• Dieser Teppich hat allen Beteiligten sicher sam sein, sondern wie ein Magnet andere viel Freude bereitet und vor allem, er ist anziehen — und sich reich und beschenkt - wie die .Allensteiner Schloßtapete' — fühlen, je mehr er zu geben vermag. ein Stuck Heimat, das nicht jeder in seinem Katja de Vries Wohnzimmer vorweisen kann. Silke Steinberg 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 9

er einen seiner Naturanlage fremden Dr. Herbert M. Mühlpfordt W Beruf ausübt, der ihn nicht befrie- digt oder ihn auf die Schattenseite des Lebens verweist, widmet sich in seiner Freizeit gern einem Steckenpferd, das die Unlust am Beruf ausgleicht. Um so mehr Hivischen ^Aktendeckeln und ^/frlusenkuß tun dies Menschen, die eine ausgeprägte Doppelbegabung besitzen, wie musika• Gedanken zum 200. Geburtstag von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann am 24. Januar lisches, zeichnerisches, schriftstellerisches Talent. Sie leisten oft in beidem Treffliches. schuf; Bilder von Zacharias Werner, Julius Wie sollte dies nicht bei E.T.A. Hoffmann v. Voß, von seinem Verleger Kunz und an• der Fall gewesen sein, bei dem — ein sel• deren Bambergern, Karikaturen, phantasti• tenes Phänomen, sonst wohl nur bei Leo• sche Traumbilder, Vignetten, aber auch Illu• nardo und Goethe zu finden — eine Vier• strationen zu eigenen Werken (.Kater Murr', fachbegabung ans Licht drängte! Neben der .Meister Floh') oder zu Chamissons .Schle- juristischen strebten drei künstlerische Ver• mihl'. Das Wertvollste aber bleiben seine anlagungen danach, sich auszuwirken. zahlreichen Selbstporträts, manchmal zu Andere hätten sich unter dem Schaffens• Karikaturen abgleitend, in denen er seiner willen dieser vier Vulkane in ihrer Seele Selbstironie Genüge tat. zersplittert, Hoffmann aber hinderte die Wenn Hoffmann gewiß auch kein großer zum Prinzip erhobene Juristen-Gewissen• Maler war, so pflegte er doch ein Talent, haftigkeit daran, ins Wesenlose zu zerflat• das sich schon in der Jugend zeigte; später tern; er blieb seiner widerstrebenden Natur• trat es gegenüber Musik und Dichtkunst anlagen Herr, und vermochte in ihnen über• zurück. ragendes zu leisten. Das ist es, was wir Er selbst, der Klavier, Geige und Harfe an dem Phänomen E.T.A. Hoffmann bewun• spielte, hielt jahrelang Polyhymnia für dern. Nicht alle verstanden das. Selbst ein seine eigentliche Muse, ohne zu ahnen so geistvoller Mann wie der Königsberger daß die Poesie noch machtvoller in ihm schlummerte. Obwohl Mozartkenner und Kriegsrat Scheffner schrieb am 6. März 1817 -liebhaber, der aus Begeisterung für den an Staegemann: „Nichts verwundert mich Salzburger Meister seinen dritten Vorna• mehr, als daß der Callotist Hoffmann auch men Wilhelm in Amadeus umwandelte, war ein guter Aktenmensch sein soll." er es, der die erste bedeutende romantische Im Hauptberuf als Richter sah Hoffmanns Oper schuf. Unter großem Erfolg ging ,Un- scharfer Juristenverstand sofort das We- dine' mit den prächtigen Dekorationen Schinkels vierzehnmal über die Bühne der Die Französische Straße in Königsberg um 1818: Hier wurde E. T. A. Hoffmann 1776 geboren Berliner Königlichen Oper, und nur der Aus .Königsberg im Spiegel alter Graphik' von Hans- Ulrich Stamm, Verlag Rautenberg, Leer Brand des Hauses machte weiteren Auf• führungen ein vorzeitiges Ende. So was muß man nur recht lebhaft fühlen über sie an den Breslauer Lustspieldichter Weiter ist die Musik zu Zacharias Wer• und sich selbst keine Illusionen machen!" Karl Schall: „Bloß das mechanische Schrei• ners .Kreuz an der Ostsee' zu nennen, das Dann schuf er sein Capriccio .Prinzessin ben — man müßte vier Hände haben, und Ballett .Arlequino' (1808) und von Hoff• Brambilla', ein Meisterwerk seiner Art, in da zu vier Händen zwey Köpfe gehören, so manns Instrumental- und Vokalmusik die dem er das Leben in ein hintergründiges würd's nöthig seyn, daß der Kopf einen Symphonie in Es-Dur (1806), ferner Sonaten, Traumgewebe spielerischen Tanzes und Vicekopf ernenne als Vicekönig, Lieute• die Missa solemnis von 1805, der einzig atemberaubenden chaotischen Spuks auf• nant oder wenigstens umsichtigen Departe• erhaltene Satz seines Miserere von 1809, löste. Freilich wußte er, daß nur wenige es mentsrath. Und auf wen anders könnte die Kanzonen und Lieder. Hoffmann schrieb verstehen würden. Selbst der gewiß gut• Wahl treffen, als auf den Theil, der ge• auch treffliche Musikkritiken, deren eine gesinnte Freund Hitzig sprach von „Nebeln wissermaßen die geringer geprägte Rück• über Beethoven ihm einen Dankbrief des und Schwebein". Anders der französische seite der besseren Antlitz-Seite ist? Aber tauben Meisters vom 23. März 1820 ein• Lyriker Baudelaire, der das Capriccio eine brachte. „Hochschule der Aesthetik" nannte. Seine musikalische Begabung war es, die Aber als sein bestes Werk sah Hoffmann ihm zur Schriftstellerei führte: Das .Schrei• gewiß den ,Kater Murr' an, diese seltsam• ben eines Klostergeistlichen', das sich über gewaltige Schöpfung, dieses tiefaufwüh- Aus Briefen von E. T. A. Hoffmann die Chöre in Schillers .Braut von Messina' lende Seelengemälde voll toller Spannung an Theodor Gottlieb von Hippel d. J. kritisch äußert, brachte den 27jährigen zum und unerhörter Gestaltungskraft, diese erstenmal am 9. Februar 1803 gedruckt in gleichnishafte Deutung seines eigenen Le• Auf die zwölfte Stunde der Neujahrs Nacht Kotzebues .Freymüthigem'. Sein zweiter, in bens mit der ewig ungestillten Liebessehn• liabc ich immer viel gehalten — immer weckte Glogau verfaßter schriftstellerischer Ver• sucht und zahllosen Kindheitserinnerungen, /rH'oft d(i die kütiUe Musik von Clarinelten und such erschien erst am 12. Januar 1809 in der diese Mischung erschütternder Tragik mit Hörnern1 auf dem Schioßthurme — ich glaubte .Allgemeinen Musikalischen Zeitung' und feiner Ironie, dieses skurrile Nebeneinan• kindisch lantasierend — silberne Engel trügen war eine kurze, seltsame, aber großartige der von romantisch-grotesker Hofgeschichte jetzt das neue Jahr einem Sterne gleich am musikalische Erzählung, die sogleich Hoff• blauen Himmel vorbei — aber ich hatte nicht und satirisch-drolliger Kater-Philisterei! Muth aufzustehn und zu sehn — ihren Flug manns Berufung zum Dichter offenbarte: Hier gibt Hoffmann in einem in allen Far• hörte ich in jener für mich damals himmlischen .Ritter Gluck'. ben glühenden Gewebe von kritischem Musik, — Du glaubst nicht, wie unbeschreiblich Auch in späteren Jahren geistern immer Spott, zartestem Gefühl, zynischem Hohn, weich mich solche Erinnerungen machen — ohne wieder musikalische Themen durch sein grotesker Menschenverachtung und edel• jenes Alter der Unbehülflichkeit — der Irrthümcr Dichterwerk, so in dem reizvollen ,Don stem Idealismus sein Höchstes und Letztes. zurückzuwünschen, liebt man dessen fromme Juan', in den, Kreisleriana', der .Fermate', Im Mittelpunkt steht Kreisler-Hoffmann Träume. (1798) <*» JLiuaa ,Rat Krespel' und in der höchst eigenarti• und seine Liebe zu Julia, die, wie im ,Artus• Welch ein Genuß würde es für uns seyn jetzt, gen, prachtvollen, so tiefernsten Szene in hof', in der ,Brautwahr und ansonsten, die nachdem Jahre vergangen sind, sich so manches .Kreislers musikalisch-poetischem Klub', wo Liebe zur göttlichen Muse ist, zum ewig sentüche. Und mit der Folgerichtigkeit, die geändert hat, und wir mit ganz anderen Augen die fünf Freunde Kreislers seine schauer• unerreichten Ideal. Und an diesem Zwie• sehen, da wir so manches gesehen haben, in der beim Aufbau seiner beiden großen wir auch lichen Baßakkorde mit den Worten von spalt zwischen erdhafter Wirklichkeit und Nebenstube des Kneiphöfschen Junkerhofs an Romane bewundern, reihte er in seinen Kri- Todesahnung — je nach Charakter — wider• himmlischem Leitbild geht Kreisler schick• demselben Tische bey einem Pickenick eine Por• minalprozessen Beweis an Beweis bis zur spiegeln. Vor allem aber im .Kater Murr'. salshaft zugrunde. tion Hasenbraten zu essen und eine Bouteille lückenlosen Uberführung des Übeltäters. Damit sind wir mitten in Hoffmanns Dich• Dies ist freilich in den beiden vorhande• Champagner zu trinken! — Es war' ein wahrer Sein Freund, der Kriminalrat Hitzig, hat terwerk. Wie hat Hoffmann selbst es be• nen Teilen des .Kater Murr' nicht mehr aus• Schmaus, denn tausend Erinnerungen würden alles bis zur höchsten Leckerspeise würzen! — 1823 eine Giftmordakte veröffentlicht, die urteilt? geführt, aber so war es geplant, denn Hoff• Hoffmanns messerscharfe Logik überzeu• Es verlohnte wahrhaftig der Mühe bloß deshalb Er hat zunächst sein Märchen .Der Goldne mann hatte den dritten Teil des .Kater Murr' eine Reise von 60 Meilen zu machen... (1801) gend zeigte. Topf am höchsten bewertet, denn er schweb im Kopf fertig-, sein Nachwort zum zweiten Als Hoffmann, nach dem Zusammenbruch wehmütig am 30. August 1816 an Hippel: Teil kündigt das Erscheinen des dritten zur seiner freien Künstlerlaufbahn, seinen im• „Ich schreibe keinen Goldnen Topf mehr! Ostermesse 1822 an. Was immer die Ver• mer hilfsbereiten Jugendfreund Hippel bat, öffentlichung ver• ihm durch seinen Einfluß bei einem Ber• hindert haben mag wie die Arbeit vertheilen? I nun! Der unten liner Gericht eine Expedientenstelle zu ver• bekäme die Taschenbücher!" — wer Hoffmann schaffen, weil er so mehr Zeit für sein Dich• terwerk zu gewinnen hoffte, da bot ihm der kennt und liebt, Wenn wir E.T.A. Hoffmanns Werk in Justizminister v. Kircheisen vielmehr eine wird es bedauern, seinen vier Begabungen überblicken, so Stelle als Kammergerichtsrat an. Er kannte daß dieser gewaltige können wir sagen: Er schuf in allen Gutes, die juristischen Fähigkeiten des seltsamen Roman Fragment ge• Treffliches und Unsterbliches. Schon zu sei• Kauzes, der nun reuevoll in die Fesseln der blieben ist. Der Ver• nen Lebzeiten wußten seine Freunde das, Beamtenlaufbahn zurückkehrte. Auf Zu• fasser dieses Auf• deshalb setzten sie auf dem Jerusalemer reden der Freunde nahm Hoffmann die satzes hat es ge• Friedhof in Berlin auf seinen Grabstein unter Namen und Datum: „Ausgezeichnet Stelle an. Er füllte sie gewissenhaft und wagt, das Werk zu im Amte, als Musiker, als Maler, als Dich• pünktlich aus; nie ließ er eine Sache un• vollenden, was frei• erledigt bis zum nächsten Tage liegen. So ter." Schwerlich läßt sich das Lebenswerk lich nur möglich gewann er Zeit, seine bei Verlegern und dieses hochbegabten Königsbergers lako• Publikum begehrten Erzählungen zu schrei- war, wenn man je• nischer umreißen, als mit diesen Worten. den Satz des Hoff- bGAber Hoffmann war auch ein aufrechter mannschen .Murr' und gerechter Richter. Das bewies er 1820 durchdenkt und je• im Prozeß gegen den Turnvater Jahn, dessen den Hinweis beher• Gedenkfeiern Freispruch er gegen die stärksten Wider• zigt. und Ausstellungen sprüche aus Rechtsgründen durchsetzte. Und Aber wie dachte das, obwohl er Jahn als Menschen verach• Berlin — Aus Anlaß des 200. Geburtstages unser Dichter über von E.T.A. Hoffmann am 24. Januar findet in tete wie seine Glosse über den .berühm• jene im Grunde doch ten Hüpf-, Spring- und Schwungmeister- irn Berlin unter der gemeinsamen Schirmherrschaft recht flachen Ge• der Senatoren für Wissenschaft und Kunst und .Freymüthigen vom 10. Januar 1818 klar spenster- und Aben• für Justiz eine Reihe von Veranstaltungen erkennen läßt. zur Würdigung des Dichters, Musikers, Als Maler schuf der Regierungsrat und teuergeschichten, die Malers und Juristen statt. Die Gedenk• Kapellmeister der Musikalischen Akademie ihn berühmt mach• feiern werden am Vorabend des Geburtstages im Mniscekschen Palais in Warschau Fres• ten und für die er mit einer Festveranstaltung im Berlin-Museum kengemälde. In der Altenburg bei Bamberg von den Verlegern eingeleitet. Am 24. Januar ist die Aufführung malte er die Gefangennahme des Grafen der Sinfonie Es-Dur von Hoffmann durch das der .Taschenbücher Barockorchester im Hochschulsaal vorgesehen, Adalbert v. Babenberg mit seinem und sei• — die .Illustrierten am 25. und 30. Januar finden Lesungen aus den ner Freunde Porträts unter den Rittern Als von damals, freilich Werken Hoffmanns in der Schiller-Theater- Theatermaler oblag ihm das bunte Drum geistig und sittlich Werkstatt statt, und am 14. und 15. Februar wird und Dran der Bamberger Buhne. unendlich höherste• in der Philharmonie Hoffmanns Oper ,Undine' Er malte ölporträts, wie das der Famil.«> Die Familie Kunz (1812/1813) E. T. A. Hoffmann hend — jedes ge• aufgeführt. Vom 10. April bis zum 6. Juni wird Kunz und das des Medizinaldirektors Mar- Aus ,E. T. A. I Ii»ii [LI.HUI in Aufzeichnungen seiner Freunde und Bekannten' von forderte Honorar er- im Berlin-Museum eine Hoffmann-Ausstellung Friedrich Schnapp, Wmkter-Verlag, München tsmi vielfältig ist, was sein Zeichenstift hielit? Er schrieb gezeigt 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 10 Geschichte &as CiipKufimüluii

Dr. Günther Meinhardt Die Krönung war ein Volksfest Münzen zum Gedenken an den 18. Januar 1701 in Königsberg enn wir an eine Königskrönung den• Tage auf Kosten des Königs neu gekleidet ken, steht uns eine imposante Feier werden. W vor Augen. Würdevoll geht es heut• Noch älter war der Brauch, Münzen oder zutage bei den wenigen Häuptern zu, die Medaillen unter die Volksmenge zu wer• noch gekrönt werden, und mancher Wür• fen. Diese Sitte war bereits im antiken Rom denträger mag innerlich froh sein, wenn der bekannt, dessen Feldherren während ihrer anstrengende Tag vorbei ist. Früher war Triumphzüge Marken unter die Zuschauer eine Krönung ein Volksfest und sollte es werfen ließen, die zum kostenlosen Besuch auch sein, denn an der Feier des Monar• von Zirkusspielen oder Thermen berechtig• chen und seines Gefolges konnte auch der ten. Hieraus entwickelten sich die Huldi- einfache Mann teilnehmen. Es gehörte sogar gungs- und Krönungsmedaillen, die zwar zu den Pflichten des Herrschers, am Tag nur einen Erinnerungswert hatten, aber in seine Krönung derer zu gedenken, die beschränkter Anzahl geprägt wurden und seiner Hilfe am meisten bedurften. deshalb sehr bald an Sammler verkauft wer• In Königsberg war es im Jahre 1701, vor den konnten. 275 Jahren, nicht anders. Da hier obendrein Ein Kupferstich stellt die Szene dar, die Königsbergs Straßen am Krönungstag bo• In den Straßen von Königsberg am 18. Januar 1701: Zerschneiden von Tuchballen und Auswer• ten, königliche Diener entrollten Tuchballen fen der Krönungsmedaillen (Foto Mitte) und luden zum Abschneiden ein, während Offiziere durch die Straßen ritten und aus zurückgeschlagen und verdeckt den starK zwei ledernen Säcken, die an ihren Sätteln seite. Rechts steht der König am Altar und verkrümmten Oberkörper nicht. hingen, Medaillen auf das Pflaster warfen. hält in der linken Hand das Zepter, wäh• Die Auswurf-Münzen sind erstaunlich rend er die Rechte nach der Krone aus• Links steht die Borussia und reicht dem realistisch gehalten. Die Vorderseite zeigt streckt. Schonungslos deutlich hat der Monarchen die Krone. Wenn wir genauer den gut herausgearbeiteten Kopf des Kö- Künstler die verwachsene Gestalt Fried• hinsehen, entdecken wir am Gewand der niqs. Weit interessanter ist aber die Rück- richs I. modelliert. Der Purpurmantel ist Göttin den preußischen Adler, auf ihrem Kopf aber die Mauerkrone, ein römisches Symbol, das sich aus einem militärischen Tapferkeitsabzeichen entwickelt hatte. Die Mauerkrone durfte nur jemand tragen, der als erster beim Sturmangriff die Mauer einer feindlichen Stadt erklommen hatte. Später zeigte sie an, daß die dargestellte Person eine Stadtgottheit sei. In unserem Fall ist die Schutzgöttin Königsbergs ge• meint, in deren Hut die Krönungsstätte lag. Die Krone ist sehr sorgfältig abgebildet worden, was deutlich beweist, daß die Ferti• gung der Medaille erst nach der Herstel- ung der Krone erfolgt sein kann. Schon diese Tatsache beweist, von wie langer Hand die Feierlichkeit vorbereitet worden Die Krone und der Krönungszug war und mit welch peinlicher Genauigkeit Fotos (3) aus der Sammlung Dr. Meinhardt selbst bei Nebensächlichkeiten, wie der Prä• gung von Auswurf-Medaillen, gearbeitet die Feier die Standeserhöhung eines Kur• wurde. Hierin liegt heute für uns der hohe fürsten zum König einschloß, war es eine Wert der Auswurfmünzen, die 1701 auf dem zwingende Notwendigkeit, alle Vorschrif• Königsberger Straßenpflaster lagen. ten, die es in dieser Hinsicht gab, sorgsam zu beachten, um sich so würdig in die Reihe Peter Paul Brock der europäischen Könige einzugliedern. Auf allen Plätzen der Stadt wurden Ochsen und Schweine am Spieß gebraten, und jeder Hungrige durfte zulangen, bis er gesättigt war. Niemand sollte am Krönungs• Die Artushöfe in Preußen tag hungern. Um dem Durst abzuhelfen, wurden Bier und Wein kostenlos ausge• Vor 666 Jahren entstand der erste in Thorn — Man pflegte den Geist christlicher Ritterschaft schenkt; freilich nicht die besten Sorten, aber große Ansprüche stellte niemand. on jeher war es fester Bestandteil un• Anliegen und Wünschen gerecht zu werden. Auch hier war der Artushof die Stätte der Eine uralte Sitte, die schon von den Me- serer Arbeit und zugleich ein Beweis Zuweilen kommt es vor, daß dabei be• Begegnung der Stadtjunker und der Patri• rowinger-Königen bezeugt ist, war die Ver• V der Verbundenheit zwischen uns und stimmte Themen von verschiedenen Seiten zier, weshalb er auch .Junkerhof' genannt teilung von Tuchen. Große Stoffballen lagen den Lesern des Ostpreußenblattes, daß zugleich verlangend angesprochen werden, wurde. Der erste Hof hat in der Fischer• auf den Straßen, von denen jeder sich nach sie sich mit Wünschen und Fragen an uns wie es uns unlängst mit den Artushöfen straße gestanden, von wo aus er 1590 nach Belieben etwas abschneiden durfte, denn zu wenden pflegten. So ist es bis heute ge• ergangen ist: Wie viele gab es in Preußen der Ecke des Alten Marktes und der die Armen und Elenden mußten an jenem blieben, und wir geben uns Mühe, allen und wo, welchem Zweck dienten sie und Schmiedestraße verlegt wurde. woher haben sie ihren Ursprung? Alle diese Der berühmteste Artushof aller Zeiten, Fragen zu beantworten, soll der folgende der zu Danzig, ist bis in die Gegenwart er• Beitrag dienen. halten geblieben. 1348 erbaut, wurde er In der Sagendichtung des Mittelalters zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Le• taucht zuerst der Bericht von einer Tafel• bens. Zuerst alleiniges Eigentum der Geor• runde auf. Gemeint ist damit eine Gesell• genbrüderschaft, wurde das prächtige Ge• schaft der zwölf Ritter, die der Keltenfürst bäude in neuerer Zeit Besitz der ganzen König Artus als die würdigsten zu einer Bürgerschaft. Kaufherren und Seefahrer, geschlossenen Genossenschaft ausgewählt Gilden und Zünfte fanden sich dort zu ern• hatte und die er bei abendlichen Zusammen• sten Beratungen und fröhlichen Festen zu• künften an einer den Rangunterschied auf• sammen. War schon das Außere mit den hebenden und deshalb runden Tafel zu be• drei Spitzbogenfenstern ein wahres Juwel wirten pflegte. der Baukunst, so wurde dieser Eindruck noch durch die innere Ausstattung vertieft Die Helden der Tafelrunde galten als Besonders eindrucksvoll wirkte der große vollendete Urbilder höfischen und ritter• Saal mit den schlanken Säulen, den viel• lichen Denkens und Handelns, die im gestaltigen Sterngewölben und der feinen Dienste der Frauen die abenteuerlichsten Holztäfelung. Schiffsmodelle, Bilder und Heldentaten zu vollbringen hatten. Dem Reliefs aus der biblischen, der Heimat- und Vorbild getreu blieb die Sitte nach herge• Kreisgeschichte, ferner der Sagenwelt, brachtem Ritual auch nach dem Ableben des schmückten die Wände. In der Mitte stand Königs bestehen. Für die Zusammenkünfte eine Statue König August VII.; ein Kachel• wurden eigens angemessene Gebäude, die ofen in der Ecke überraschte durch seine Artushöfe, errichtet. Als einer der ersten überdimensionale Höhe und fesselte durch ließ König Eduard III. 134 in Windsor ein die gediegenen Darstellungen. solches Haus bauen. Doch schon vorher, im Jahre 1310, er• Auch als Börsenlokal tat der Artusho! richtete in Thorn an der Weichsel die Bru• seinen Dienst. Und wenn ein hoher Gast derschaft St. Georgii am Altstädtischen in Danzig weilte, pflegte die Stadt ihm in Markt einen Artushof. Ihr konnten nur den Mauern des Hauses ein Festmahl aus• Bürger aus alteingesessenen Geschlechtern zurichten. angehören, die sich im Kriegsdienst rühm• In Kulm wurde gleichfalls im 14. Jahrhun• lich hervorgetan hatten. Erst 1395 wurden dert ein Versammlungshaus der vornehmen auch ehrbare Kaufleute aufgenommen. Man Burgerschaft errichtet, das hier allerdings übte sich in ritterlichen Spielen und pflegte als Kompenhaus (Gesellschaftshaus) bezeich• den Geist christlicher Ritterschaft. Das net wurde. Aber St. Georg war auch hier währte bis ins 19. Jahrhundert hinein. der Schutzpatron, und aus der Gründungs• urkunde ist ersichtlich, daß das Kulmer Auch in Elbing wurde kurz nach Beginn Kompenhaus den Artushöfen gleichzusetzen des 14. Jahrhunderts ein Artushof errichtet. ist Allerdings wurde die Kulmer Georgen• Die erste Kunde von seinem Bestehen geht bruderschaft schon im 15. Jahrhundert auf• Die prachtvolle Halle des Artushofes in Danzig, um 1480 in gotischem Stil errichtet Foto Ardiiv aus einer Kämmererrechnung 1319 hervor. gelost. 24. Jdnudr 197ti — Folge 4 — Seite 11 £xb Mprnilrnblüit Aus der Heimat Margret Kuhnke

In ounkLan K^aaan s schneit, es schneit", jauchzte das Kind lur den gefräßigen Küchenherd hereintrug verschwand im Stadttheater. Brav reihte es Noch gestern waren Nebelfrauen über E Die Mutter war gerade hinausgegangen. sich den Wartenden an der Kasse an. das ostpreußische Land gezogen und hatten mit ihren Schleiern die letzten bunten „Was machst du da?" näherte sich der „Ich möchte ans Vieh", sagte es höflich Blatter von den Baumen geholt. Und heute? Verführer seinem Opfer. zum Kassierer. Uber Nacht hatten die Staketenzäune weiße „Das siehst doch", brummte das Kind, Mutzchen aufgesetzt, und die graue Straße „ich pappe." „Was willst du, Kleine?" war nicht mehr da. Die Pferde mit ihren hell Das Kind reckte sich auf die Zehenspitzen klingenden Schellen traten tief und leise in „Besser als Petroleum. Im Sommer hast danach gestunken." und verkündete nochmals seinen Wunsdi. das geheimnisvolle Weiß, und immer noch Ein bißchen komisch kam ihm die Sache schneite es. Das Kind, das am Fenster dem Das Kind wackelte mit den Zehen und schon vor, besonders, als der Kassierer und wirbelnden Tanz der Flocken zusah, fuhr ließ die Erdbeeren hüpfen. die Umstehenden lachten. in Gedanken mit einer besonders schönen Flocke hinauf in eine verzauberte Unend• „Schmecken sie?" erkundigte sich Gustav. Ein etwas abseits stehender Herr sprach lichkeit. „Weiß nich! Probier mal", schlug das das Kind an: „Komm mit, ich zeige dir das Kind vor. ,am Vieh'." „Woher kommt der weiße Schnee, Mutti?" Scho waren alle Beeren in Gustavs Mund Vertrauensvoll ging es mit, respektvolle erkundigte sich wißbegierig das Kind, als verschwunden. Er selbst verschwand auch. die Mutter in die Stube trat. Blicke und Geflüster folgten ihnen. Türen Zurück blieben die leeren Füße, der Dackel wurden von Logenschließern lächelnd ge• „Frau Holle schüttelt ihre Betten aus." Troll, der sich sein Maul abschleckte, und öffnet, und das Kind schaute verwundert das Kind ... Darauf nachdenkliches Schweigen ... in den großen, im Halbdunkel liegenden Saal hinunter. „Stimmt das Vati?" * Wenn frühzeitig Dunkelheit in allen „Die Plätze hier oben nennt man Amphi', Der Vater war eben aus seiner Schulklasse Ecken der Zimmer hockte, dann wurde unter erklärte der Herr, „und hinter dem Vorhang zum Frühstück gekommen. der oft blakenden Petroleumlampe, die ihren da unten ist die Bühne." Schein nur auf den Wohnzimmertisch warf, „Nichts da von Frau Holle und den Bet• „Ich habe immer gedacht, wo Mutti abends zwischen den Eltern die nächste .Theater• ten", sagte er. „Ich werde es dir mal wissen• hingeht, ist Vieh, wie bei uns in den Stäl• fahrt' nach Köngisberg besprochen. Große schaftlich erklären. Hör gut zu!" len", meinte kleinlaut das Kind. Aufregung für das Kind! Würde Vatchen Das Kind rutschte brav von der Fenster• eine Droschke in Königsberg spendieren, „Warum geht deine Mutti nur auf diese bank. Wenn der Lehrervater etwas .wis• oder müßte man mit der ollen Elektrischen billigen Plätze?" erkundigte sich der Herr. senschaftlich" erklären wollte, nein, da war vom Südbahnhof zum Paradeplatz in das „Mit Vati geht Mutti immer woanders es schon besser, still zu sein und nicht zu• ,chambre garnie' fahren? hin; aber sie will alle Opern hören, am lieb• Foto Löhrich zuhören. Die Gedanken des Kindes schweif• sten zweimal, und so viel Geld haben wir Winterlicher Waschtag ten also weit hinaus, und seine Phantasie Vatchen spendierte! Vertraut klang das nicht." spielte mit den weißen Flocken . .. Klappern des Gaules auf dem Katzenkopf• Mutti. Verlier sie nicht und grüß Mutti von Vertrauensvoll erzählte das Kind weiter mir." Als Vatchen seinen .wissenschaftlichen pflaster. Ganz plötzlich war ein leises, glei• vom Schulhaus in Kinderdorf, von den Spiel• Mit artigem Knicks und Dank fragte das Erguß', dem Verzehr von Malzkaffee, weich• tendes Fahren da. Der Asphalt! Kaum an• gefährten und dem Dackel Troll. „Aber Kind noch: Von wem soll ich grüßen?" gekochtem Ei und Schinkenbroten beendet gekommen, stürzte Muttchen ins Theater, um Karten zu ergattern. Aber nur für Opern! Opern kenn ich noch nicht. Vati meint, ich hatte, fragte das Kind: „Wo sind im Himmel bin noch zu klein dafür." Wieder lachte der Herr hintergründig. die Gänse und Entchen, mit deren Federn Jeden Abend blieb das Kind allein im „Mutti wird schon wissen; nun aber schnell Frau Holle ihre Betten stopft?" fremden Zimmer. Betrübt schaute es hinaus „Möchtest du gern eine Oper hören?" ab." Mutter verschwand lachend in der Küche; auf den mehr oder weniger verschneiten Strahlend nickte das Kind. Ein belustig• Genau unter dem Kant-Denkmal rannte Vater ging brummelnd in seine Klasse, und Paradeplatz. Ungewohntes Licht der Gas• tes, hintergründiges Lächeln erhellte das das Kind in die Arme der Mutter, die be• das Kind hörte ihn noch sagen: „Sachen laternen gaben dem Platz, der Universität Gesicht des Herrn. „Sollst es haben Mar• reits voll Sorge ihre einzige gesucht hatte, gibts!" Das Kind blieb mit seinen Gedan• und dem Stadttheater ein verzerrtes Bild. jellchen!" Sie wanderten die vielen Treppen übersprudelnd erzählte das Kind sein Er• ken allein zurück. An einem solchen Abend beschloß das Kind, wieder hinunter. Unten ging der Herr zum lebnis. Im .chambre garnie' wurde der Vater der Sache mit dem Theater auf den Grund Kassierer, sagte ihm etwas, was das Kind mit der Geschichte überfallen. Er betrachtete * zu gehen. nicht verstand, und reichte dem Kind zwei kopfschüttelnd seine Tochter und sagte: „Meine Liebe", sprach eine Dame des Eintrittskarten. „Sachen gibts!" wöchentlichen Kaffeekränzchens in Kinder• Am nächsten Morgen fragte das Kind: „Mutti, darf ich mal auf den Paradeplatz?" „Heute abend gibt's die Oper .Martha', „Ich kann mir schon denken, wer dahin• hof (Gerdauen) zu des Kindes Mutter, tersteckt", amüsierte sich die Mutter. „imune Liebe, ich muß schon sagen, daß Und schon war es fort, vergaß auch nicht, das da wirst du eine andere Weiterleben. Hier Erdbeeren das einzige Mittel gegen Frost• Kant-Denkmal ehrfürchtig zu grüßen, und hast du zwei Logenireikarten für dich und „Ich auch ...", lachte Vater. beulen sind." Die anderen Kaffeeschwestern nickten zu- Emst Mörke stimmend, und ihre fleißigen Stricknadeln hörten zu klappern auf. „Wo soll ich im Winter Erdbeeren her• kriegen?" fragte kleinlaut die junge Lehrers• S&az gzcßa ^/H,ann aus ^känickan frau und dachte an ihr Marjellchen, das sich beim Stuhlschlittenfahren erfrorene Zehen in großer Mann aus Ihlnicken (den Na• nein, auch wenn das Maß der Sünde voll Blick in den schwarzen, drohenden Himmel, geholt hatte. men werde ich verschweigen), der dem ist. wohl in dem Glauben, daß Gott so unmittel• „Meine Liebe", tönte es spitz aus der E Alkohol sehr zugetan war, kam spät bar an der Entstehung von Donner und Blitz Draußen unter der Pappel stand nun die• Kaffeerunde, „statt in den Sommerferien abends aus dem Groß Hubnicker Krug. Re• beteiligt ist, und daß er dann in seiner Groß• ser lange Mensch, während durch die Äste nach Cranz zu fahren, hätten Sie Erdbeeren gen peitschte durch die vereinsamte Dorf• zügigkeit und Güte für die vom Weg ab• straße, und der Weststurm, der von der See der Regen zur Erde träufelte. Ganz einsam geirrte Kreatur Hilfe und Rat weiß. einkochen sollen, im eigenen Saft, mit Hut• und allein war er, wo sich doch — wie es zucker." kam, schüttelte die riesige Pappel, die zu der Zeit dort noch stand, daß ihre Äste schien — sogar die kleinen Häuser aufein- „Ach, leewe Gottke, lot doch noch eenmaol Die anderen Kaffeeschwestern nickten ächzten und knarrten. Zu alledem entlud der zu bewegten. Licht wäre", stammelte er, „ek well ok nich Zustimmung, und ihre fleißigen Strick• mehr supe." Letzteres sagte er ziemlich sich ein Gewitter. Es stand gleich einer un• Es war in dieser Nacht vieles unwirklich. nadeln hörten wiederum auf zu klappern. heimlichen Drohung über dem Dorf und kleinlaut. Und gerade dort, bei der Pappel, wollte Am nächsten Tag standen fünf große den Menschen. Trübes Licht aus den Fen• Unheimlich still war es plötzlich um ihn. oder mußte er über die breite, ausgefahrene Einmachgläser mit Erdbeeren auf dem stern ließ erkennen, daß sich noch keiner Der Sturm schwieg. Der große Baum be• und vom Regen aufgeweichte Straße — und Küchentisch. „Fürs Kind", stand auf Zetteln, zur Ruhe begeben hatte. wegte sich nicht mehr. Seine Äste ächzten das mit seinen Holzschlorren. und das Kind betrachtete wohlgefällig die und knarrten nicht mehr, und kein Tropfen So war es nun einmal auf dem Lande. Bei rote Pracht. Es wurde aber nichts aus der Einer der Schlorren blieb im Morast stek• Wasser fiel mehr durch das Geäst der Pappel Gewitter wurden sogar die Kinder aus den Esserei! Die Mutter tat einige Früchte in ken. Vergebliches Suchen in der Dunkelheit. zur Erde. Betten geholt. Es waren bange Stunden für die Fußbadewanne, dann legte sie dem Kind Der Mann war schon ganz verzweifelt. Durch die Menschen. Sie rückten zusammen und Und nun mußte es geschehen — was, das die Erdbeeren auf die Frostbeulen. Da lagen den reichlichen Alkoholgenuß erschien das versuchten im Gebet Gott näherzukommen. weiß Gott allein. sie nun zweckentfremdet und schienen das kleine Malheur riesengroß. Daraus erklärte Noch meine Großmutter lehrte mich, daß Kind schadenfroh anzulachen. Das tat auch sich wohl auch sein späteres Verhalten. Ein Blitz, dann ein Donnern, als stürze das der Spielkamerad des Kindes, die etwas das Gewitter der Zorn Gottes sei; daß er sich Dorf zusammen. dümmliche Dorfschönheit Gustav, der Holz uns nicht nur in Liebe und Güte offenbart, In seiner Not richtete der Mann seinen Aber der große Mann war schnell. Es war kaum zu glauben, er hatte seinen Holzschlor• ren wiedergefunden. Dann passierte es. Man konnte fast glau• ben, daß manchmal noch unirdische Mächte wirksam werden. Sie nutzen dann bestimmte Situationen für sich aus. Der Mensch — in seiner Einfalt — wird leicht ihr Opfer. Sie locken ihn, sind dabei listig und verschla• gen. Geblendet und getäuscht von dem, was ihm vorgegaukelt wird, läuft der Mensch ahnungslos in die Verdammnis.

Das kleine Abenteuer endete wie eine Gruselgeschichte ... Plötzlich schrie eine fast heisere Stimme „Angescheete! — Angescheete, ek sup doch!" Vor Furcht und Schrecken war der große Mann nach Hause gelaufen. Getrunken hat er nie wieder. Um nicht ausgelacht zu werden, erzählte er diese Geschichte erst, als schon lange Zeit darüber hinweggegangen war. Und immei und immer wieder beteuerte er, daß er es Foto Mauritius nicht gewesen sei. der da geschrien hatte. Schnee bedeckl die wellen Felder £>as £MipnuBfnb(ait 24, Januar 1976 — Folge 4 — Seite 12

Ostpreußen in aller Welt: Unter südlicher Sonne Weihnachten mit Papierschlangen und Scherzartikeln

Unser Mitarbeiter Dr. Otto Losch verbrachte die Weihnachtsfeiertage und Silvester in Süd• afrika. Nach seiner Rückkehr erhielten wir folgenden Bericht von ihm.

s ist ein eigenartiges Gefühl für einen Nord• uns unsere deutschen Freunde eingeladen hat• europäer, wenn er wenige Tage vor Weih• ten, eine Kaffeestunde nach dem Mittagessen in E nachten aus einer Landschaft mit trübem richtige deutsche Weihnachtsstimmung. Während Himmel, Frost und Schnee nach zwölfstündigem wir im Salon des Hotels saßen, räumten schwarze Flug in Johannesburg landet und bei strahlen• Bedienerinnen die Tische im Speisesaal ab und dem Sonnenschein und 25 Grad im Schatten sangen unsere vertrauten Weihnachtslieder in ringsum Beete mit üppiger Blumenpracht erblickt. afrikaans: „Stille Nacht, heilige Nacht", „O du Welcher Norddeutsche denkt da noch an Weih• fröhliche, o du selige", „Ihr Kinderlein kommet" nachten? Aber schon bei der ersten Fahrt durch und viele andere mehr. die Hauptgeschäftsstraßen der südafrikanischen Ein Erlebnis besonderer Art bescherte uns Millionenstadt merkt man auf Schritt und Tritt: dann der Abend des 23. Dezember in Kapstadt. das für unsere Begriffe schönste Fest des Jahres In der Adderley-Street befindet sich das viel• steht auch hier unmittelbar bevor. Riesige Re• leicht größte der vielen OK-Warenhäuser Süd• klamen vor den großen Warenhäusern mit Mär• afrikas. In unvorstellbar riesigen Scharen chenmotiven aus den altbekannten Grimmschen strömten die Menschen — Weiße, Schwarze und Märchen, wie Schneewittchen, Rotkäppchen, Han• Mischlinge, Erwadrsene, Kinder und Säuglinge sel und Gretel und andere locken Erwachsene auf den Armen der Mütter — zur Adderley- und Kinder an und laden zum Einkauf von Ge• Street vor das große Warenhaus. Dessen ge• schenken ein. In der großen Empfangshalle des samte Hauptfront war über mehrere Stockwerke Hauptbahnhofes steht ein gewaltiger Weih• hinweg in Abschnitte eingeteilt, die jeweils in nachtsbaum im Lichterglanz, über und über mit einem Tableau mit beweglichen Puppen darstell• buntem Flitterkram behängt. Menschen hasten ten, wie in den verschiedenen Ländern und Erd• wie bei uns vor dem Fest mit Bäumen nach teilen Weihnachten gefeiert wird, so in Süd• Hause — nur sind es keine Tannen oder Fich• afrika, Amerika, Europa und so fort. Nach und ten, sondern der Pinie verwandte Nadelbäume. nach leuchtete ein Teil nach dem anderen dieser gigantischen, aber doch leicht kitschig wirkenden Dicht ist das Gedränge der Menschen auf der Reklame in hellem Licht auf, vom Tonband Straße und noch dichter in den vielen Geschäf• wurde ein Weihnachtslied gespielt, und die Figu• ten. Fliegende Händler bieten lustige Papier• ren bewegten sich. Bei dem Bild .Weihnachten hüte, Scherzartikel, Papierschlangen, Knallkör• in Europa' sah man eine Familie, bestehend aus per und Fähnchen an, die in Mengen gekauft Vater, Mutter, Sohn und Tochter, um einen werden; denn der Heilige Abend ist in Südafrika Tannenbaum geschart. Die Mutter saß auf dem nicht wie bei uns ein Fest in traulichem Familien• Sofa, die Tochter am Klavier, der Sohn im Matro• kreis, sondern ein Abend ausgelassener Fröh• senanzug hielt ein Notenblatt in seinen Hän• lichkeit unter Freunden und Bekannten, der viel• den, und der Vater im Cut taktierte. Dazu er• Der .Finkenherd' in Quedlinburg: Hier sollen die Fürsten dem Sachsenherzog Heinrich die Kö- leicht in einer gepflegten Gaststätte mit Tanz, klang das Lied „O Tannenbaum". — Hier war nigskrone übergeben haben Fotos (2) np allerlei Trubel und einem guten Essen gefeiert die Zeit stehengeblieben, man fühlte sich in die wird, wie ich es am 24. Dezember in Wilderness, Jahre vor dem Ersten Weltkrieg zurückversetzt. einem vornehmen Badeort am Indischen Ozean, erlebte. Als Höhepunkt des prächtigen Spektakels bot Herr Heinrich saß nicht am Vogelherd die mittlere Szene das Geschehen in Bethlehem dar mit einer Vielzahl von Menschen und Tie• ren. Die Begleitmusik spielte „Stille Nacht, hei• Begründer des Deutschen Reiches vor 1100 Jahren geboren lige Nacht", und das dicht gedrängt stehende Nur eine Sage ist es, daß die Fürsten, die dem Nach dem Aussterben der ostfränkischen Ka• Volk sang andächtig und gefühlvoll in den ver• Sachsenherzog Heinrich die Kunde von seiner rolinger wählten die deutschen Fürsten 911 Kon• schiedensten Sprachen mit. Wahl zum König und die Krone überbrachten, rad von Franken zum König, auf Vorschlag Von Apartheid war hier nichts zu merken. ihn beim Vogelfang antrafen. Dieses Hobby, das des alten Sachsenherzogs Otto aus dem Stamme Schwarz und Weiß standen hautnah nebenein• er mit anderen Großen seiner Zeit teilte, trug der Liudolfinger. Ein Jahr später starb Otto, ander, durch das gemeinsame Christfest und die ihm zwar den Beinamen „der Vogler" oder der und sein Sohn Heinrich wurde Herzog von Sach• gleichen Lieder verbunden. Bemerkt sei noch, „Finkler" ein. Das aber mindert nicht seine hi• sen. Er bekam Streit mit König Konrad, weil daß die Rassentrennung in einzelnen Dingen storische Rolle als Gründer des Deutschen Rei• dieser ihm Thüringen nehmen wollte. Doch die durchaus verschieden gehandhabt wird. So fah• ches. Im Jahre seiner Königswahl 919 wurde das beiden vertrugen sich, und als Konrad I. auf ren etwa in Kapstadt Bantus und Europäer in Ostfrankenreich erstmals als „regnumTeutonico- dem Sterbebett lag, schlug er selbst Heinrich als Bussen gemeinsam, während das in Johannes-^ >um" (Reich der Deutschen) bezeichnet. Vor 1 100 seinen Nachfolger vor. In Fritzlar wählten die bürg undenkbar wäre. ,„ %\ X t*K %<* Jahren wurde Heinrich I. um 876 geborrn. Franken und Sachsen Heinrich I. zum König. Er erhielt auch die Zustimmung der Schwaben und Bayern, obwohl der Bayernherzog Arnulf sein Gegenkandidat bei der Königswahl gewesen war. 925 gliederte er das Herzogtum Lothrin• Eine Ehefrau mit Führerschein gen, das vorübergehend an Frankreich gefallen war, wieder dem Deutschen Reiche ein. Abstinenzlerin auf fröhlichen Parties zugunsten des Ehemanns Auf diese fünf Herzogtümer gründete sich Heinrichs I. Königsmacht. Salbung und Krönung „Es ist besser, du machst den Führer• Er war es noch, als man ihn in das Auto lehnte er ab. Er festigte die Ordnung im In• schein!" sagte der Mann eines Tages zu expediert hatte. Auf den Rücksitz. Dort nern und mehrte die Macht des Reiches nach au• seiner Frau. Es stand kein Zweitwagen in schlief er ein, und sie brauchte eine Stunde, ßen. Sein Hauptverdienst ist die Abwehr der Raubzüge der Ungarn. Jahr für Jahr fielen sie Sicht, außerdem hatte der Mann seiner Bei- bis sie ihn daheim aufgeweckt hatte. in das Reich ein. 926 schloß Heinrich mit ihnen iahrerin bisher jeglichen Autoverstand ab• „Es war eine herrliche Party", sagte der gegen Tributzahlung einen neunjährigen Waf• gesprochen. Daher war das Verwundern der Mann am nächsten Morgen und pflegte sei• fenstillstand. Die Ruhepause nutzte er zur An• somit in den Führerstand gehobenen Ehe• nen Kater. „Du bist ja auch ganz leidlich lage fester Burgen und zur Aufstellung eines frau verständlich. gefahren, na, es war ja kein großer Ver• ständigen Reiterheeres. Als die Ungarn 933 wie• der erschienen, schlug er sie vernichtend an der „Ja, weißt du, mir kann ja mal was pas• kehr." Die Frau dachte an der Wagen, der sieren", erläuterte der Ehemann sein plötz• Unstrut. Schon vorher hatte er die Sla• an der Kreuzung die Vorfahrt nicht beachtet liches Ansinnen, „und außerdem ist es bes• wen östlich der Elbe bezwungen. Von den Dä• hatte, dachte an die schwankenden Spät• ser, wenn wir mal irgendwo eingeladen nen holte er das Land zwischen Eider und Schlei heimkehrer mitten auf der Fahrbahn und an mit der Hauptstadt Haithabu. König Rudolf II. sind. Dann bleibt wenigstens einer nüch• das Glatteis, das die Straße in einen Spiegel von Hochburgund schenkte ihm die Heilige Lan• tern." Es war somit festgelegt, wer der eine verwandelt hatte. „Du darfst nächstes Mal ze als Herrschaftszeichen für Italien. sein würde. wieder fahren!" sagte der Mann. Und die Die Frau machte ihren Führerschein, kam Den Kaisertitel trug Heinrich I. niemals. Ge• Abendstimmung in Südafrika: Wiedersehen mit Frau sah fröhliche Zeiten anbrechen mit gen Ende seines Lebens wollte er nach Rom zie• aber fortan nur selten an das Steuer. Der Freunden frohen Festen und kleinen Partys. Und hen, um ihn sich zu holen. Der Tod verhinderte Mann auf dem Beilahrersitz erklärte, es einen fröhlichen Mann bei Irohmachenden den Plan. Am 2. Juli 936 starb Heinrich I. in koste ihn einen Teil seiner kostbaren Ner• Man denkt dabei unwillkürlich an Silvester• Getränken. Ein Trost für die Frau mit Füh• Memleben. Begraben wurde er in dem von ihm ven, seine Frau fahren zu sehen. Er be• feiern in Deutschland und ist dann sehr erstaunt, rerschein, das Orangensaft gesund ist. gegründeten Quedlinburg. Vor dem Tod sicherte in Südafrika am letzten Tag des Jahres nichts klagte bitter das Geld, das Fahrschule und er seinem Sohn Otto I. die Nachfolge. von unserer gewohnten Ausgelassenheit zu fin• Führerschein gekostet hatten und vermu• Ruth Geede Dr. Hans Langenberg den. tete, daß der Prüfer wahrscheinlich dem Vorher, fünf Tage vor dem Heiligen Abend, weiblichen Geschlecht gegenüber sehr groß• fanden wir echte vorweihnachtliche Stimmung im zügig sei. Die Frau saß bald wieder auf dem Pfarrhaus der deutschen Gemeinde in Johannes• Beifahrersitz und dachte sich ihr Teil, wenn burg. Nach dem gut besuchten Sonntagsgottes• der Kotflügel eine frische Schramme zeigte dienst lud uns der Pfarrer zu einer Tasse Tee oder ihr Wagen um ein Haar den Vorder• in seine Wohnung ein. An der Tür der Kirche, mann auf den Kühler genommen hätte. wo er sich von den Besuchern verabschiedete, hatte er rasch festgestellt, daß meine Frau und Nur, wenn der Mann verreist war und ich — die wir uns in der Begleitung meiner seit den Wagen daheim gelassen hatte, saß die vielen Jahren dort lebenden Kusine befanden — Frau am Steuer. Sie fuhr gut, glücklich und nicht zu den Gliedern seiner Gemeinde gehörten. allein. Im Pfarrhaus hatten sich an die zwanzig Deut• Und dann kam der Abend, an dem sie sche, Männer und Frauen, um das Pastorenehe• zu einer Party eingeladen waren. Der Mann paar versammelt, von denen wir wie alte Be• sagte beim Hinfahren: „Heute habe ich mal kannte begrüßt wurden. Bald standen wir im Mittelpunkt der Unterhaltung. Es interessierte so einen richtigen Bierdurst. Ich darf ja nie die Gäste lebhaft, daß ein ehemaliger Schüler etwas trinken. Wozu hast du den Führer• von mir schon einige Jahie als Architekt in schein? Du fährst heute nacht den Wagen Johannesburg tätig ist und daß sich ein Schul• nach Hause." kamerad nach dem Ende des Zweiten Weltkrie• Es wurde ein ganz reizender Abend. Für ges als Arzt in Kapstadt niedergelassen hatte, den Mann. Auf der Party herrschte eine be• nachdem er mit Kriegsbeginn seine Praxis und schwingte Stimmung, und die Gäste tranken sein Krankenhaus in Daressalam im ehemaligen Bier und Sekt und harte Sachen. Nur die Deutschostafrika verloren hatte und mit seiner Frau mit Führerschein saß bei einem ein• Frau von 1939 bis 1945 getrennt interniert wor• den war. Dann ging er in die Republik Süd• zigen Glas Sekt mit Orangensaft. Mit viel afrika, erwarb nach einiger Zeit die südafrikani• Orangensaft. Hinterher blieb sie konstant sche Staatsbürgerschaft und baute sich in seiner bei Brause. Zum Schluß trank sie Kaffee. neuen Heimat wieder eine Praxis auf. Und es wurde eine lange Nacht. Die Frau Am Tag vor dem Heiligen Abend versetzte mit Führerschein saß gähnend und gelang• uns auf einem Ausflug von Kapstadt nach der weilt inmitten einer ausgelassenen Schar, in burischen Universitätsstadt Stellenbosch, zu dem der ihr Mann einer der fröhlichsten war. „Wir warten bis tum Winter-Schlußverkauf, dann kriegen wir ihn für 100 Mark!" Zeichnung np — Folge 4 — Seite 13 Dos Oftpnunmbiait Landeskunde

Erich Heyse ott 20 und mehr geschmuggelte Pterde be• schlagnahmen konnte. Mit zunehmender Verstärkung der Zahl der Zollautsichts- beamten, durch vermehrten Einsatz des Zoll• On fahndungsdienstes und auch als Auswirkung der Entschuldung der kleineren Bauern (Vollstreckungsschutz) ging der Pferde• schmuggel von 1934 ab erheblich zurück. Ganz zum Erliegen kam er allerdings nie. dunkä et Die hohen Gefängnisstrafen, die die Schmuggelstrafkammern der zuständigen Landgerichte oft verhängten, wirkten da• neben recht abschreckend. Anzumerken wäre noch, daß es Gerichtsgefängnisse gab, deren ,Gäste' im Winter geschnappte Pferdeschmuggler waren. Im Sommer konnte Vom Schmuggel an unseren man sie ja nicht einsperren, weil sie Feld• arbeiten verrichten mußten — was sie aber ostpreußischen Grenzen nicht davon abhielt, mit dem Schmuggel etwas hinzuzuverdienen.

2 dem rtikel Die m ? .^ " gefälschten Atteste" Einen großen Umfang hatte in den vorher (Folge 50/1975, Seite 11) möchte ich aus erwähnten Jahren auch der Schmuggel mit meiner früheren Tätigkeit als ostpreußi• Futtermitteln und Getreide im südlichen scher Zollfahndungsbeamter folgendes nachtragen: Teil unserer Heimatprovinz angenommen. So konnte beobachtet werden, daß Kolonnen Zur Bekämpfung des Pferde- und Vieh• von 30 und mehr polnischen Trägern im schmuggels bestand in verschiedenen Teilen .Gänsemarsch' an günstigen Grenzstellen je unseres alten Deutschen Reiches die soge• einen Zentnersack oft kilometerweit ins In• nannte -Legitimationsschein-Pflicht' für land verbrachten. Der Trägerlohn betrug diese Tiere. Jeder Verkäufer eines Pferdes hier oft nur 50 Pfennig für einen Sack. Ein mußte in Ostpreußen dem neuen Erwerber niedriger Betrag — zugleich aber auch ein ein, Pferdeattest' übergeben, in welchem Beweis dafür, wie schlecht es um die Arbeits• u. a. das Alter des Tieres, dessen Größe und Wirtschaftslage im damaligen Polen Farbe, Geschlecht und die besonderen bestellt war. Kennzeichen (z. B. links vorn weiße Fessel) Vereinzelt wurden auch Ferkel geschmug• vom Amtsvorsteher des Bezirks, in dem gelt, die man in Säcken über die ,grüne der Verkäufer wohnte, bescheinigt waren. Grenze' brachte, nicht ohne ihnen vorher Die Laufzeit dieser Atteste war "befristet; eine Menge Brennspiritus als Schlafmittel ihre Ausstellung wurde im allgemeinen für eingegeben zu haben, um ein Grunzen oder bevorstehende Pferdemärkte beantragt. Da• Quietschen während des Transportes gar bei mußten die Tiere dem Amtsvorsteher nicht aufkommen zu lassen. vorgeführt werden. Die ausgefertigten Atte• Daß den Schmugglern bei ihren Unter• ste waren sozusagen deren Pässe. Einsame Landschaft nahe der Grenze in der Gegend des Großen Selment-Sees — hier mag es nehmen so manche Pannen unterliefen, be• manchen Schmuggelpfad gegeben haben Fotos H. Borutta leuchtet recht anschaulich der eingangs er• In den an unsere Heimatprovinz angren• wähnte Artikel von Franz Maerker. Häufig zenden Ländern Litauen und Polen, vor Erwerber bestellten nun kurz vor anste• Die Aufdeckung derartiger Straftaten war versuchten auch die inländischen Schmugg• allem in letzterem, waren im Laufe der henden Märkten bei ihren litauischen oder meistens recht schwierig und erforderte viel ler, den zuerst vereinbarten Ankaufspreis Zeit Pferde herangezüchtet worden, die sich polnischen Lieferanten Pferde, die ganz Kleinarbeit. Neben ortskundigen motori• der geschmuggelten Tiere gegenüber ihren von unseren edlen ostpreußischen Pferden oder annähernd den Angaben der von ihnen sierten Beamten des Zollfahndungsdienstes ausländischen Lieferanten nachträglich zu dadurch wesentlich unterschieden, daß sie erschlichenen Atteste entsprachen. Mit zu waren die Landjägermeistereien und die kürzen oder ihn überhaupt schuldig zu blei• erheblich kleiner, von kräftigem Wuchs stark ,umfrisierten', nicht passenden oder Amtsvorsteher Träger der Ermittlungstätig• ben. Das führte dann zu Auseinanderset• und großer Zähigkeit waren (sogenannte gar ohne Attest wagten die Schmuggler nur keit. Manchen Hinweis erhielten sie auch zungen, die manchmal dahin ausliefen, daß Kunter). Sie vertrugen große Kälte, brauch• selten, Pferde auf Märkten auszustellen. aus Konkurrenzkreisen der Schmuggler. Es die Ausländer ihre »Kunden' bei den zu• ten demnach keine warmen Ställe und wa• Solche Tiere wurden dann in den Stallun• war fast an der Tagesordnung, daß ein Ein• ständigen deutschen Stellen anzeigten und ren im Futter genügsam. Solche Tiere wur• gen von Gastwirtschaften untergebracht satzkommando von drei Fahndungsbeam• somit zur Verfolgung bisher unbekannter den besonders von kleineren Bauern gern und dort Kaufinteressenten zugeführt. ten in etwa zweiwöchiger Ermittlungsarbeit Schmuggelfälle beitrugen. verwendet. Wegen ihrer Kleinheit wurden sie als Grubenpferde, vor allem in den Kohlenzechen Belgiens, eingesetzt.

Zum Schutze der deutschen Pferdezucht war die Einfuhr von ausländischen Pferden S&ie weiße fD tackt kiett nickt äanae uoi mit hohen Zollabgaben belegt, ferner er• schwerten veterinärpolizeiliche Vorschrif• Mildes und feuchtes Dezember-Wetter im ostpreußischen Raum — Von Wolfgang Thune ten die legale Einfuhr. Mit zunehmender Verschuldung der ostpreußischen Landwirte olwärts von den subtropischen Hochdruck• Charakter verleihen. So wölbte sich hinter einem Skandinavien ein Ende. Mit frischen bis star• Ende der zwanziger und Anfang der drei• P gürteln erstrecken sich auf beiden Erdhalb• am 10. über das Baltikum südostwärts ziehenden ken Westwinden schaufelte es milde Atlantik• ßiger Jahre bildeten sich an unserer Landes• kugeln nahezu lückenlose Zonen vorherr• Tiefs ein kräftiger Hochkeil über Skandinavien luft in unsere Heimat, und mit 7 Grad am schend westlicher Winde rings um die Erde. Es grenze — begünstigt auch durch die Auf• auf. Advektion kalter Luft und nächtliches Auf• 22. Dezember verzeichnete Rastenburg die ist aber nicht so, daß in diesen Gürteln ständig klaren führten in der Nacht zum 11. zum ersten teilung größerer Güter in bäuerliche Klein• höchste Temperatur des Monats. Am 23. und westliche Winde wehen. Das Wetter ist viel• Nachtfrost des Monats mit Werten um minus selbst Heiligabend war es noch ausgesprochen siedlungen — ganze Schmugglerringe, die mehr sehr unbeständig und ändert sich rasch. 3 Grad. Auch am Tage kam die Temperatur über mild. die besonders in Polen recht billigen Pferde Wo die Westwinde vom Ozean aufs Land 0 Grad nicht hinaus. Am 13. näherte sich von Dann endlich hatte das Wetter ein Einsehen. über die ,grüne Grenze' brachten. Der Ge• übertreten und ihnen der Zutritt nicht durch Mecklenburg wieder ein Tiefausläufer, auf des• Am Abend des 24. überquerte eine Kaltfront winn für ein Tier lag beim deutschen Ab• hohe Berge erschwert wird, tragen sie das mari• sen Vorderseite in den Mittagsstunden Schnee• Ostpreußen und brachte weiße Weihnachten. nehmer etwa bei 100 RM — ein damals tim-gemäßigte Klima tief in das Binnenland hin• fall einsetzte. Die weiße Pracht hielt jedoch nur Auch am 26. fiel weiterer Schnee. Aber mit recht ansehnlicher Betrag. Der Transport ein. So können diese West- und Südwestwinde für Stunden, dann regnete es wieder. den Feiertagen ging auch die weiße Pracht wie• durch die »europäische Tieflandgasse" über der Tiere über die Grenze mit Waldgebie• Die herangeführte Luft hatte jedoch ein we• der zu Ende. Böiger Westwind, zeitweise Regen Norddeutschland und die Ostsee hinweg nach ten war verhältnismäßig einfach, geschah sentlich niedrigeres Temperaturniveau, außer• und Temperaturen um 5 Grad — das war das Mittel- und Nordrußland gelangen und dort dem führten kräftige Zwischenhochs immer Wetter am 27. Dezember. Eine ausgeprägte — unter Duldung und Unterstützung der selbst mitten im Winter Tauwetter hervorrufen. wieder zu aufreißender Bewölkung, so daß die Frontalzone mit Spitzenwinden bis zu 200 km/h litauischen oder polnischen Grenzbewa• Andererseits können in kalten Wintern in Tages- und Nacht-Lufttemperaturen nunmehr reichte von Amerika bis zum Ural und ließ dem chung — meistens bei Regenwetter in dunk• Europa auch wochenlang östliche Winde vor• um den Gefrierpunkt pendelten. Am 17. drang Winter keine Chance. So verhielt es sich bis len Nächten und konnte von unseren Zoll• herrschen. Im Februar 1947 etwa war die all• erneut ein Schwall Kaltluft von Skandinavien zum Jahresende. beamten an der unzureichend überwachten gemeine Zirkulation derart gestört, daß anstelle mit Schneefall nach Ostpreußen ein. über der Zieht man ein Fazit, so war — von einigen Grenze nur selten verhindert werden. des „Islandtiefs" ständig hoher Druck über dem frischen Schneedecke meldete morgens Königs• Kaltlufteinbrüchen abgesehen — der diesjährige Atlantik lag und statt dessen gerade bei den berg eine Tiefsttemperatur von minus 8 Grad. Dezember mild und niederschlagsreich. Die Natürlich sorgten die inländischen Ab• Azoren der Luftdruck am niedrigsten war. Weiterer und zum Teil auch intensiverer Schnee• Westwindzone hat beste Arbeit geleistet und nehmer der Pferde für sichere Unterbrin• Wie aber sah nun der Dezember als meteoro• fall am 19. bei Temperaturen unter 0 Grad ließ dem sibirischen Hoch nie die geringste gungsmöglichkeiten in abseits gelegenen logisch erster Wintermonat nun wirklich in Ost• ließen nun auf eine Einwinterung hoffen. Dieser Chance, über den Ural nach Westen vorzudrin• Gehöften. Hier wurden den Tieren die Mäh• preußen aus? Wir wissen, der November ver• Hoffnung machte jedoch am 21., drei Tage vor gen. Zum Trost gab es wenigstens weiße Weih• abschiedete sich mit Nebel. Ebenfalls mit neblig• Weihnachten, ein Tief über dem nördlichen nachten. nen und Schwänze gestutzt, die ausländi• trübem Wetter, leichtem Regen oder Sprüh• schen Hufeisen entfernt und — meistens regen und Temperaturen bei 3 Grad begann der von Zigeunern — nicht passende Kennzei• 1. Dezember. Von Süddeutschland war eine chen eingefärbt. Da es schwer war, derartige flache Tiefdruckstörung herangezogen und lag Tiere im eigenen Wohnbezirk zu belassen frühmorgens mit ihrem Zentrum direkt über — jeder Bauer kannte ja den Pferdebestand Königsberg. Hinter ihr schob sich ein Hochdruck• des Nachbarn — mußten sie möglichst bald keil von Frankreich her nach Nordosten vor. Ihm in grenzferne Gebiete verbracht oder auf folgte aber direkt auf dem Fuße ein kräftiges Tief aus dem Seeraum westlich von Irland. Es Pferdemärkten abgesetzt werden. Ein lag am 2. Dezember über der Nordsee, und auf Pferdeattest konnte man dafür von seinem seiner Vorderseite wurde bei böig auffrischen• Amtsvorsteher natürlich nicht erhalten. den Winden milde Atlantikluft von Südwesten her nach Nordosten geführt. Breslau meldete Hier gingen die deutschen Schmuggler 8 und Rastenburg 5 Grad Mittagstemperatur. die verschiedensten Wege, um die Tiere Auch am 3. Dezember hielt die Südwestströmung legitimieren zu können. So wurden u.a. noch an. Dann drehte mit Durchzug einer schwach Atteste von Schlachttieren .umfnsiert, das ausgeprägten Schlechtwetterfront der Wind auf heißt Ausstellungsdatum, Größenangabe West, aber es wurde kaum kühlere Luft ad- vehiert (in horizontaler Richtung transportiert). und Kennzeichen in den gegenstandslos ge• Es blieb wolkenreich und mild mit gelegentlichen wordenen Attesten verändert Hauphefe- Regenfällen oder Schauern. ranten von Attesten waren auch ^Pferde- Hoher Luftdruck über dem Azorenraum mit oder begleiter von Käufern aus dem Reich Keil Richtung Alpen und tiefer Luftdruck über aus dem Ausland, die dort solche Ausweis• dem isländisch-skandinavischen Raum ließ un• papiere nicht benötigten. Solche Atteste aufhörlich feucht-milde Meeresluft bis weit nach wurden auf den Verladestationen regrf- Rußland ziehen. Eine Blockade durch das sibi• recht gehandelt (Preis etwa fünf Mark für rische Kältehoch setzte erst am Ural ein. Diese Luftdruckkonstellation dauerte die ganze erste ein Stück). Dekade, also bis zum 10. Dezember. Die bis da• Da nach großen Pferdemärkten (z. B. Go!- hin ziemlich glatte west- oder nordwestliche ua nduiTM einhundert und Strömung zeigte nun kräftigere Wellenausbuch• Reich verfrachtet tungen. Hoch- und Tiefdruckgebiete konnten il ÄÄ sich nun stärker ausbilden und somit dem recht Bei winterlichen Temperaturen fühlt sich das zahme Wildschwein wohl, das von kleinauf an warfen, war der Anfall der ^ehrhch cpprordenen Atteste ziemlich groß. Deren gleichmäßigen Wetter einen wechselhalfteren die Menschen gewöhnt war. Sein Jrlerrchen' wohnte in Scharfenrade im Kreis Lyck 24. .Januar 1976 — Folge 4 — Soziales und Lastenausgleich £xb tJßpcntjtatrioit

Lastenausgleich: Heckt im *AUtay Im Einzelfall Ausgleich aus dem Härtefonds Die Möglichkeiten an Hand von Beispielen erläutert - Von unserem Bonner LAG-Mitarbeiter Arbeits- und Sozialrecht

BONN — 1976 wird das Schwergewicht der Arbeit der Vertriebenenverbände im Hier nun einige praktische Beispiele: Vorstellungskosten zur Anbahnung eines Ar• beitsverhältnisses müssen auch ohne ausdrück• Eingliederungssektor bei der Aufklärung der Vertriebenen über die ihnen noch zuste• Anwartschaft auf Werkspension. Der ver• henden Kannleistungen im Bereich des Lastenausgleichs und der Kriegsfolgengesetz• liche oder stillschweigende Vereinbarung erstat• storbene Ehemann der Frau H. verlor eine tet werden, wenn die Anreise mit Wissen und gebung sowie in der Aufklärung der Aussiedler über ihre Rechte liegen. hohe Pensionsanwartschaft (Anwartschaft Wollen des möglichen Arbeitgebers erfolgt. Zu auf Werkspension), bei der es sich um die insbesondere über drei Leistungsbereiche, parationsschädengesetzes (RepG) außerge• den erstattungsfähigen Kosten gehören in der zentrale Altersversorgung gehandelt hätte. Regel die Fahrt-, Verpflegungs- und Unterbrin• in denen Mittel durchaus noch zur Verfü• wöhnliche Härten ergeben. Dieser Aus• gleich kann in einer laufenden Beihilfe (ent• Ihre Einkünfte liegen noch unterhalb der gungskosten, falls der Interessent nicht am Sitz gung stehen, herrscht weitgehend Unkennt• des möglichen Arbeitgebers wohnt. Eine Erstat• sprechend Unterhaltshilfe), einer besonde• Einkommensgrenze des § 267 LAG. Bei nis: Frau H. ergab sich als Anhaltspunkt für die tung von Kilometergeld bei Benutzung des ei• Härteleistungen nach § 301 b LAG, ren laufenden Beihilfe (entsprechend Ent• genen Kraftwagens richtet sich, wenn nicht an• schädigungsrente), in einer Hausratbeihilfe, Festlegung der laufenden Beihilfe ein fik• Investitionskredite für Vertriebenen- tiver Schadensbetrag von rund 70 000 RM ders vereinbart, nach steuerrechtlichen Grund• in einem Äufbaudarlehen oder — wenn nur sätzen. (ArbG Berlin — 10 Ca 681/74) betriebe der Lastenausgleichsbank aus hierdurch die Härte beseitigt werden kann und daraus ein fiktiver Grundbetrag der ERP-Mitteln und — in einer einmaligen Beihilfe (Kapital• Haupteritschädigung von über 22 000 DM. Hat sich ein Unternehmen schriftlich verpflich• Darlehen zum Erwerb einer landwirt• beihilfe) bestehen. Ihr wurde laufende Beihilfe (Beihilfe zum tet, bestimmten Betriebsangehörigen eine Al• schaftlichen Nebenerwerbstelle (Eigenheim Lebensunterhalt und besondere laufende tersversorgung zu gewähren, dann ist es an die• mit großem Garten); die Anträge auf eine Die Härteleistungen des Lastenausgleichs Beihilfe) sowie eine einmalige Kapitalbei• se Zusage auch bei verschlechterter wirtschaft• Nebenerwerbstelle müssen allerdings bis (§ 301 b), die 1972 eingeführt wurden, wer• hilfe gewährt. Bei der Kapitalbeihilfe wurde licher Lage gebunden. Muß ein Betrieb schlie• zum 31. Dezember 1976 eingereicht sein. den wider Erwarten nicht in dem Umfang dem Umstand Rechnung getragen, daß die ßen, brauchen sich Versorgungsempfänger ihre Das Ostpreußenblatt wird fortlaufend in Anspruch genommen, wie es von den laufende Beihilfe erst sehr spät gewählt Rechte nicht im Interesse einer besseren Befrie• Geschädigtenverbänden als den Initiatoren wird. digung anderer Gläubiger beeinträchtigen zu über die ausnutzbaren Möglichkeiten be• lassen (BAG — 3 AZR 44Ü/74) richten. Zunächst wird mit vier Beispiels• einer Härteregelung erwartet wurde. Ent• Unterhaltsbeihilfe trotz erfüllter Haupt• fällen begonnen, in denen das Bundesaus• scheidende Ursache hierfür ist das Fehlen Versäumt der Arbeitgeber das Probearbeits• entschädigung. Dem verstorbenen Ehemann gleichsamt eine Härteleistung nach § 301 b der notwendigen Kenntnis von Möglichkei• verhältnis mit einem Schwerbeschädigten bei der Frau K. ist für hohe Schäden zu Leb• LAG zugebilligt hat. Nach Auffassung aller ten, die der § 301 b bietet. Nachstehend wer• der Hauptfürsorgestelle anzumelden, so wird zeiten Hauptentschädigung erfüllt worden. Maßgeblichen erscheint der Weg über die den an Hand der Fälle Hinweise auf die — dennoch eine Kündigung während der sechs• Die Voraussetzungen für die Gewährung Bekanntmachung von Beispielsfällen der nicht kleinliche — Handhabung des § 301 b monatigen Probezeit nicht zustimmungspflichtig. von Kriegsschadenrente lagen im Zeitpunkt Die Verletzung der Anzeigepflicht hat insoweit geeignetste zu sein, die Vertriebenen von durch das Bundesausgleichsamt gegeben. der Erfüllung noch nicht vor. Die Betroffene keine arbeitsvertraglichen Folgen. ihren Möglichkeiten zu unterrichten. Theo• Alle Beteiligten sind aufgerufen, in Be• befindet sich in einer Notlage; sie erhält (ArbG Lörrach — 1 Ca 1451/74) retische Abhandlungen werden zu oft nicht tracht kommende Fälle — insbesondere auch nur eine Witwenrente des zahnärztlichen hinreichend verstanden. Da es sich um Bei• das Feststellungsgesetzes — an das zustän• Hat ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern Versorgungswerks von monatlich 250 DM. spiele handelt, die das Bundesausgleichs• dige Ausgleichsamt heranzutragen. Der die gleiche Altersversorgung zugestanden wie Der Fall steht dem Typus nach der Vorschrift amt selbst bekanntgegeben hat, hat der Weg formlose Antrag kann sowohl vom Geschä• sie vergleichbaren Angestellten des öffentlichen des § 278 a, Absatz 6, LAG nahe. Diese Vor• über die Beispiele zudem den Nutzen, daß digten selbst als auch von Gliederungen des Dienstes zusteht, so ist die Erfüllung dieser Zu• schrift konnte jedoch für reguläre Beihilfe sich der Vertriebene gegenüber den Aus• Bundes der Vertriebenen, des Zentralver• sage nicht deshalb unmöglich, weil er nicht Mit• weder unmittelbar noch entsprechend ange• gleichsbehörden auf sie berufen kann. bandes der Fliegergeschädigten oder des glied der Versorgungsanstalt des Bundes und wendet werden. Die erfüllte Hauptentschä• der Länder werden kann. Er muß dann für Bundes der Mitteldeutschen beim Aus• Aufgrund des § 301 b LAG kann aus dem digung konnte nicht zur Alterssicherung gleichwertige Zusatzversicherungen bei ande• gleichsamt gestellt werden. In besonderen Härtefonds des Lastenausgleichs ein ange• eingesetzt werden, sondern mußte zum gro• ren Versicherungsträgern sorgen oder die Zu• Fällen ist es möglich und ratsam, den An• messener Ausgleich gewährt werden, sofern ßen Teil zur Bestreitung von Krankheits• satzrenten aus eigener Tasche zahlen. trag direkt an das Bundesausgleichsamt, sich im Einzelfall aus speziellen Vorschrif• und Kurkosten des Ehemannes verwendet (BAG — 3 AZR 257/74) 638 Bad Homburg, Untere Terrassenstraße 1, tendes Lastenausgleichsgesetzes (LAG) oder werden. Es ist daher in sinngemäßer An• des Feststellungsgesetzes (FG) oder des Re- zu richten. Der Betriebsrat hat, falls keine gegenteiligen wendung des § 278 a, Absatz 6, LAG Bei• gesetzlichen oder betrieblichen Regelungen be• hilfe zum Lebensunterhalt als Härteleistung stehen, ein Mitbestimmungsredit bei der Zu• gewährt worden. weisung und Kündigung von Wohnräumen in Gesundheitswesen: betrieblichen Wohnheimen, bei den Nutzungs• Schuldlos mißglückte Eingliederung. bedingungen sowie bei der Festlegung von Herrn M. ist ein Aufbaudarlehen von 14 000 Ubernachtungsgebühren für Arbeitnehmer mit Kein Impfzwang mehr für Kleinkinder DM gewährt worden. Aus Gesundheitsgrün• oder ohne Auslösung. den mußte er den Betrieb aufgeben. Im Zeit• (BAG, Beschl. — 1 ABR 188/73) Schäden durch Impfen häufiger als Ansteckung durch Pocken punkt der Entscheidung valutierte das Auf• baudarlehen noch mit 2400 DM. Der Betrof• Bonn — Kleinkinder müssen von 1976 an Das neue Gesetz über die Pockenschutz• fene hat noch hohe Aufwendungen für die Mieturteile in Stichworten nicht mehr gegen Pocken geimpft werden. impfung wird die seit April 1874 geltenden notwendige Instandsetzung seines Wohn• Noch im Januar wird der Bundestag einen Bestimmungen ablösen, die aufgrund der grundstücks aufzubringen, wozu er bei Ein• Der Vermieter kann ein Mieterhöhungsver• Gesetzentwurf verabschieden, der die Auf• letzten Pockenepidemie im Deutsch-Franzö• künften von rund 900 DM infolge seiner langen, das dem formalen Begründungszwanq hebung der seit über 100 Jahren geltenden sischen Krieg von 1870/71 erlassen wurden. kinderreichen Familie (fünf unversorgte des § 3 II 1. WKSchG nicht entspricht, bis zum generellen Impfpflicht für Neugeborene vor• Damals fielen fast 150 000 Menschen im Kinder) nicht in der Lage ist. Ihm wurde Ablauf der Klagefrist ergänzen. sieht. Für bestimmte Personengruppen Deutschen Reich den Pocken zum Opfer. in Verbindung mit einer haushaltsrecht• (LG Heidelberg — 3 S 1875) bleibt die Impfverpflichtung jedoch beste• Bestimmte Personengruppen müssen je• lichen Entscheidung über die Darlehensrest• hen. doch weiterhin gegen Pocken geimpft wer• schuld eine einmalige Kapitalbeihilfe ge• Ist unter Wohnungseigentümern der Umfang den. Dazu zählen alle Kinder im 12. Lebens• währt. des Sondereigentums und die Abgrenzung zum jahr, die als Baby erstgeimpft sind und zur gemeinschaftlichen Eigentum streitig, so kön• Sonstiges Vermögen. Der verstorbene nen diese Streitigkeiten nicht im Verfahren der Wiederimpfung herangezogen werden, WOHNGELD UND Ehemann der 1907 geborenen Frau T. war freiwilligen Gerichtsbarkeit entschieden werden. WOHNGELDEMPFÄNGER 1 14871 Ärzte und Personal in Krankenhäusern und freiberuflich als Tierarzt tätig. Der Ehemann Zuständig für diese Streitigkeiten ist aus• i 1.183V Laboratorien und Einreisende aus zahl• ist im Krieg gefallen. Das dieser freiberuf• schließlich das Prozeßgericht. reichen Ländern Afrikas und Asiens. lichen Tätigkeit gewidmete Vermögen ist (OLG Karlsruhe — 4 W 14474) Wohngeldauf• Der Gesetzgeber folgt mit der Streichung nach dem Tod des Inhabers zum sonstigen wendungen der generellen Impfpflicht einer Empfehlung Fünf Prozent der Miete darf der Mieter min• (inMio.DM) Vermögen im Sinne des Bewertungsgesetzes der Weltgesundheitsorganisation und be• geworden, so daß ein Schaden nicht fest• dern, wenn der Vermieter nach einer angemes• rücksichtigt die Tatsache, daß die Pocken senen Wartefrist die Außenwände des Neu• gestellt werden konnte. Frau T. ist in zwei• baus nicht verputzt. (AG Köln — 153 C 1274'74) weitgehend ausgerottet sind. Berücksichtigt ter Ehe mit einem 100 Prozent Kriegsbeschä• wurde zugleich, daß Impfschäden vor allem digten (Hirnverletzten) verheiratet. Frau T. bei der Erstimpfung von den Medizinern als selbst ist schwer krank und benötigt drin• Kraftfahrzeugrecht größere Gefahr angesehen werden als eine gend eine Kur. Ihr ist eine einmalige Kapi• mögliche Pockenansteckung. Otto Euler talhilfe gewährt worden. Bleibt ein Kraftfahrzeug wenige Tage nach Vornahme eines Ölwechsels durch einen Tank• Arbeits weit: stelleninhaber mit Motorschaden auf der Strecke, weil durch Fehlen derölablaßschraubeöl ausge• laufen ist, so spricht der Beweis des ersten An• scheins dafür, daß das Anbringen der Schraube Mehr als fünf Prozent arbeitslos beim Ölwechsel vergessen worden ist. Der Tank• stelleninhaber muß beweisen, daß ihn kein Ver• Anstieg in den saisonabhängigen Berufen um 109200 Personen schulden trifft. (OLG Düsseldorf — 13 U 2375)

NÜRNBERG — Auf das Jahresende zu verstärkten sich auf Mitschuldig macht sich ein Kraftfahrer, der dem Arbeitsmarkt in der Bundesrepublik Deutschland — wie mit einem Fahrzeug zusammenstößt, das in ei• immer um diese Zeit — die saisonalen Abschwächungsfaktoren. ner von anderen Verkehrsteilnehmern freige- ! Sie bestimmten den Anstieg der Arbeitslosenzahl und den Rück• lassenen Lücke seine Fahrspur kreuzt. Bei einer zum Halten gekommenen Kolonne muß sich je• gang des Stellenangebots. Konjunkturell gesehen, lassen sich der Kraftfahrer auf den Querverkehr aus für ihn gegenüber dem Vormonat kaum Veränderungen feststellen. erkennbarer freigelassenen Lücken einrichten. Die Stabilisierungstendenzen setzen sich fort; sie kommen aber Condor Er kann sich nach einem Zusammenstoß nicht vorerst nur langsam voran. „Diese Entwicklung entspricht den auf seine Vorfahrt berufen. Erwartungen, da jede Erholung der Gesamtwirtschaft Zeit (KG Berlin — 22 U 222174) DÖSSELDORF — Die Zahl der Wohngeld• braucht, bis sie auf den Arbeitsmarkt als Ganzes durchschlägt", empfänger in der Bundesrepublik hat sich von sagte der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit (BA), Josef Von dem Verbot, Kraftfahrzeuge zu führen, 1965 bis 1974 mehr als vervierfacht, die Summe Stingl, auf seiner monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg. kann nicht ein einzelnes bestimmtes Fahrzeug der gesamten Aufwendungen sogar verzehn• ausgenommen werden, sondern nur eine be• facht. Wohngeld als Zuschuß des Staates soll Ende Dezember waren bei den Arbeits• stimmte Art von Kraftfahrzeugen. Mit dieser angemessenes und familiengerechtes Wohnen ber bei 168 400. Der Rückgang im Berichts• Begründung hob das Oberlandesgericht Hamm ämtern 1 078 300 Deutsche und 145 100 Aus• monat (um 14 800 oder 8,1 Prozent) hielt wirtschaftlich absichern. Jeder Haushaltsvor• länder arbeitslos gemeldet. Insgesamt er• das Urteil eines Amtsgerichts auf, das einem stand hat einen gesetzlichen Anspruch, wenn sich aber sowohl absolut wie auch relativ wegen Trunkenheit am Steuer ertappten Kraft• höhte sich die Bestandszahl der Arbeits• in recht engen Grenzen und war ausschließ• fahrer außer einer Geldbuße einen Monat Fahr• die Wohnkosten (Miete oder Belastung) eine losen von Ende November bis Ende Dezem• am Einkommen gemessene zumutbare Höhe lich saisonbedingt. verbot auferlegt hatte — mit Ausnahme eines übersteigen. Zur Vermeidung sozialer Härten ber um 109 200 oder 9,8 Prozent auf nach Typ und Nummernschild besonders be• 1 223 400. Damit stieg die Arbeitslosen• nannten Kraftfahrzeugs seines Arbeitgebers. wurde bereits ab 1963 Wohnbeihilfe für ein• Die unterschiedliche Entwicklung in den kommensschwache Mieter und Hausbesitzer ge• quote von 4,9 Prozent Ende November auf Dem Berufskraftfahrer sollten dadurch wirt• 5,3 Prozent Ende Dezember an. Landesarbeitsamtsbezirken macht den be• schaftliche Nachteile durch das Fahrverbot er• zahlt. Die Leistungen wurden 1965 durch das stimmenden Einfluß der saisonalen Kompo• Erste Wohngeldgesetz und 1970 durch das spart bleiben. Doch das OLG Hamm war ande• Für das ganze Jahr 1975 errechnet sich nente deutlich. Wie immer um diese Jahres• rer Ansicht: Erhebliche Nachteile beruflicher Zweite Wohngeldgesetz weiter verbessert. Bei eine durchschnittliche Arbeitslosenzahl von den Empfängern von Wohngeld waren 1974 die zeit war der Anstieg der Arbeitslosenzahl oder wirtschaftlicher Art rechtfertigen nicht oh• 1 074 200; das entspricht einer Arbeitslosen• Einpersonenhaushalte am stärksten vertreten in Nordbayern, in Südbayern und auch noch ne weiteres, von der Verhängung eines Fahr• (58 Prozent). 67 Prozent aller Wohngeldempfän• quote von 4,7 Prozent. Im Jahresdurch• in Rheinland-Pfalz-Saarland überdurch• verbots gemäß § 25 StVG bei einer Zuwider• ger waren Rentner, 12 Prozent Arbeiter, 5 Pro• schnitt 1974 waren es 582 500 oder 2,6 Pro• schnittlich ausgeprägt. Umgekehrt blieben handlung gegen § 24a StVG abzusehen. Dies ist S»rhTg • ' t?enn die Anordnung eines Fahr• zent Angestellte, 2 Prozent Beamte und ein Pro• zent gewesen. die Zunahmen in Baden-Württemberg in verbots eine Harte ganz außergewöhnlicher Art zent (d. h. 17 000) Selbständige. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern ge• Nordrhein-Westfalen und in Hessen relativ bedeuten wurde. Sdiaubild CONDOR meldeten offenen Stellen lag Ende Dezem• am niedrigsten. (OLG Hamm, Beschl. — 2 Ss OWi 50075) • Januar 1976 - Folge 4 - Seite 15 Dos £lipRub(nt>luf i Trakehner Pferde 53 Ren nen in 6 Jahren Wallach Herero gewann die Große Pardubitzer Steeple-Chase

München — Die großen Erfolge Trakehner Herero als ein Phänomen zu betrachten, als Pferde der Gegenwart dürfen nicht den Blick einen Halbblüter, der weit über den besten vor der Geschichte verschließen. So erin• Ostpreußen stand, wie z. B. Monarchist, nern wir heute an ein Ereignis, das fünfziq Treulose, Colombine, Heinerlei und wie sie Jahre zurückliegt. alle heißen mögen. Das Jahr 1922 schloß In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar der Trakehner mit 161 700 Mark Gewinn ab. 1925 starb Herero, der große Sieger ost• Unter höchsten Gewichten gewann er nach• preußischer Rennen und Gewinner der Par• einander die schwersten und wertvollsten dubitzer Steeple-Chase. Rennen des Ostens, einmal wurde er zwei• Ein Rückblick auf Leben und Wirken des ter. großen Steeplers führt uns die Größe des Im Jahr 1923 lief es nicht mehr richtig, Trakehner Pferdes vor Augen. Im Jahre irgend etwas muß mit Herero nicht gestimmt 1912 wurde der Hengst Herero von Shilfa haben. Erst am 31. Juli 1923 kam er wieder tvon Isinglass und der Merle, von St. Serf) heraus, allerdings nicht im Osten, sondern aus der Heldenmutter gezogen. Seine Ju• in den Farben des D. Ehrenfried auf der gendjahre verbrachte Herero in Trakehnen, Karlshorster Bahn. Es gab dort weniger zu dann kam er in den Offizierstall. Springen und dies schien Herero nicht son• Im Jahre 1916 zog er mit Oberleutnant derlich zu behagen. Fünfmal versuchte sich von Schröter von den Totenkopfhusaren in der Wallach, aber nur zwei zweite Plätze den Krieg gegen Rußland. Nach Kriegsende, waren seine Ausbeute. Und da trennte sich als Herero und sein Besitzer glücklich zu• der Stall Ehrenfried von Herero. Er kam in rückgekehrt waren, entschloß sich von die Tschechei, hatte aber das Glück, in den Schröter, den Wallach, den er bereits als Stall des Rittmeisters Starz zu kommen, großen Springer kennen und schätzen ge• eines Reiters und Sportsmannes der alten lernt hatte, einmal auf der Rennbahn zu Schule, der nicht nur Passion, sondern auch probieren. So kam Herero zu Altmeister Herz für sein Tier, und da er über 100 Ren• Kerpen nach Königsberg in Training. Noch nen gewonnen, auch das nötige Verständnis im Herbst 1919 gewann der Wallach in In• hatte. Herero erlebte eine gute Zeit, er sterburg unter 82 kg das Angerapp-Jagd- wurde gepflegt und fachmännisch vorberei• rennen. tet. Im Mai 1924 kam er erstmalig in der Die Kriegsjahre mit den bis an die Zer• Großen Preßburger heraus und belegte dorl reißprobe gehenden Strapazen hatte der den zweiten Platz, gewann fünf kleinere Wallach nicht nur schnell überwunden, nein, Rennen, um dann am 26. Oktober seine ruhmreiche Steepler-Laufbahn mit dem Sieg in der großen Pardubitzer Steeple- Schönheit und Rasse: Herztrumpf von Tannenberg und der Hermine von Major, aus der Zucht Chase zu krönen. von Erich Voigt, Dumstorf, 1974 in Neumünster mit I gekört und nach Belgien verkauft. Dort Herero kannte die Trakehner Sprünge. Er steht er als Deckhengst in der Zuchtstätte von Dr. M. Demedts, Ronse, der als einer der wenigen war auch über die Königsberger Wallbahn in unserem Nachbarland Trakehner Reinzucht betreibt Foto Zander als Sieger gekommen, er hatte das Königs• berger Hindenburg-Jagdrennen unter 96,5 Uber den Sieg wurde geschrieben: Dieser daß ein Pferd mit seinem Eigentümer Glück kg gewonnen! deutsche Halbblüter, der mit der „Großen haben mußte, um die in ihm steckenden Aber mit der „Großen Pardubitzer", die Pardubitzer" nach Hause ging, der alles wie Leistungsanlagen zu entwickeln und in an diesem Tage ihren 50. Geburtstag feierte, im Spiel sprang und weit vor allen anderen Wettkämpfen durchzusetzen. die mit ihrer 6400 Meter langen Strecke und ankam, war der in Trakehnen von Shilfa Auf die Laufbahn zurückblickend, hat He• 29 Hindernissen den schwersten Kurs des von Heldenmutter gezogene Herero, der rero in den sechs Jahren seiner Rennlauf• Kontinents, repräsentierte, schien Herero vor bereits in seiner alten Heimat große Lei• bahn 53 Rennen bestritten. Steeple-Chases die härteste Probe gestellt zu werden. Der stungen gebracht hatte und in der neuen von 3200 bis 6400 m, davon 28 gewonnen, Kurs ging durch Wald, Feld, Wiesen, Sturz• ebenfalls von Erfolg zu Erfolg eilte. In Tra• war elfmal zweiter und siebenmal sonst acker und nur etwa ein Fünftel der Strecke kehnen hatte er das Springen über natür• plaziert. Gefallen ist Herero nur viermal, war als Rennbahn ausgebaut. Die markan• liches Gelände mit Wällen, Gräben und unplaziert war er nur dreimal. testen und gefurchtesten Hindernisse dieses Dämmen gelernt, folglich konnten ihm die Der Gesamtwert von Hereros Gewinnen Rennens waren der Tajfisgraben, die Irish- Anforderungen in Pardubitz nicht . ganz beträgt 292 296 Mark und 34 280 Kronen. Bank, der Schlangengraben, der Drop und fremd sein. Und dies bestätigte sich. Der Nach Anfang Februar 1925 berichtete Ritt• die Mauer. Die Reihenfolge und die Aus• Jubel fand kein Ende, als Herero nach sei• meister Starz aus Wien, der alte, brave He- maße sind am Rande des Streckenplanes nem Sieg auf dem 6400-m-Kurs zur Waage vermerkt. Auch stand unter den Gegnern zurückkehrte. Es dauerte noch lange, bis der von Herero kein minderer als Landgraf II, Zweite und Dritte einkam. Der Dritte, Ikarus, Neuwahi des Vorstandes der im Vorjahr gewonnen und im Folgejahr kam erst 18 Minuten später. Hamburg — An diesem Wochenende 1925 erneut gewinnen sollte. Rittmeister Starz, der Herero in jeder finden sich die Mitglieder des Verbandes der Züchter und Freunde des Warmblut• Herero, der nunmehr schon im 12. Lebens• Arbeit und in seinen 14 nachbarlichen pferdes Trakehner Abstammung, bekannt jahr stand, wartete mit einer selbst für die Steepler-Chases geritten hatte, erntete hier als „Trakehner Verband" in der Hanse• Fachleute verblüffenden Leistung auf und den Lohn für alle Mühe und Pflege. stadt zu ihrer jährlichen Mitgliederver• gewann dieses Rennen überlegen. Wäre Herero ohne Rittmeister Starz wohl sammlung ein. Zu den elf Punkten der Ta• Das Pardubitzer Publikum hatte sehr jemals die Pardubitzer gelaufen, bzw. hätte gesordnung gehören neben dem Ge• schnell das auf den Favoriten Landgraf II er sie jemals gewonnen, wenn er nicht zu• schäftsbericht vor allem die Neuwahl des gewettete und verlorene Geld vergessen. fällig in dessen Hände gekommen wäre? Vorstandes und die Neufassung der Ver• einssatzung. Wir werden in der nächsten Man war sich einig, dafür ein großes Jagd• Seine Laufbahn als Rennpferd schien doch pferd und einen entschlossenen Reitersmann Ausgabe „Trakehner Pferde" über den schon völlig beendet zu sein. Es bewahr• Verlauf der Tagung berichten. HZ gewonnen gesehen zu haben. heitete sich folglich schon damals wie heute, rero ist in glänzender Verfassung und wird oft von Pferdefreunden und Kennern be• sucht und macht so fortgesetzt Reklame für Ein Leben nur für die Trakehner seine Heimat Trakehnen. Nach dem Sieg 1924: Herero mit Rittmeister Foto Archiv Gestütoberwärter Franz Faesel zum Gedenken Am 17. Februar 1925 aber endete sein er• Starz fülltes Pferdeleben. Noch am 15. Februar RMW — Er war ein lebendes Lexikon, was war er ganz gesund, hatte gefressen und sie schienen ihn vielmehr geformt zu haben. die Geschlechterfolge der Trakehner Pferde be• war wohlauf. Am 16. Februar versagte er Wer hatte es damals geahnt, daß dieser traf, jener Franz Faesel, der am 8. November zum erstenmal das Futter. Sofort wurde der Sieg in Insterburg der Auftakt für eine 1975 für immer die Augen schloß. Kein Wunder Tierarzt gerufen. Nachmittags hatte er Karriere werden sollte, die ihresgleichen — er selbst war ja im .Paradies der Pferde', in Trakehnen, zur Welt gekommen — am 31. De• 40,5 Grad Temperatur. Herero wurde in die sucht. In den Folge jähren bis 1922 wurde zember 1893, am Altjahrsabend, wie wir zu Tierärztliche Hochschule Wien gebracht, wo Herero weiter von Altmeister Kerpen trai• Hause sagten, als ältester von neun Geschwi• eine Lungenentzündung und auch Herzge• niert. stern. Und nicht nur das: Er stammte aus einer räusche mit großer Herzschwäche konstatiert Herero fand danach in D. von Kuenheim, Familie, die vom Urgroßvater seit Generationen wurden. Die Ärzte gaben sich alle Mühe — einem Sohn des Züchters von Juditten bei mit der preußischen Pferdezucht verbunden war. aber alles war vergebens. Um 0.41 Uhr starb Bartenstein, einen neuen Besitzer, der aber Drei Jahre fehlen an dem halben Jahrhundert, Herero. Wie ein Held! Tapfer hatte der im August den Steepler an O. Burchard in dem er der Gestütsverwaltung diente. Es war Wallach bis zum letzten Augenblick ge• ihm vergönnt, mit den Trakehnern ein lebendi• Austinehlen weitergab. Im Jahre 1920 ritt kämpft, immer den Blick auf seinen Besitzer, ges Stück der Heimat nach dem Westen herüber• von Kuenheim Herero in acht von neun zuretten. Rittmeister Starz, gerichtet. Aber sein altes Rennen. Den Anfang machte wieder das treues Herz hatte nicht mehr die Kraft, in Insterburger Angerapp-Jagdrennen, in dem diesem letzten Kampf Sieger zu bleiben. Mit den 12. Ulanen rückte Franz Faesel 1914 Herero jedoch disqualifiziert wurde, da sein ins Feld, wurde verwundet, geriet in russische Trakehnen hatte eines seiner besten Reiter eine Flagge ausgelassen hatte. 1920 Gefangenschaft und kam dann zum Gestüt Geor• Pferde verloren. gewann Herero fünf Rennen, sein größtes genburg, wo er in der Familie des Landstall• Nach seinem Tode wurde Herero obdu unter Anton von Hahberg, das über 6000 m meisters Althaus seine spätere Frau, Helene, führende von der Goltz-Jagdrennen in Tra• kennenlernte. Uber Altefeld kam er nach Tra• ziert und dabei festgestellt, daß der Wallach kehnen, also einen der schwersten Kurse, kehnen, von wor er 1944 insgesamt 58 einjährige bereits seit vielen Jahren an einem Herz• und das unter dem enormen Gewicht von Hengste nach Hunnesrück im Deister brachte, fehler gelitten hatte. Trotz dieses Herzfeh• wo er auch nach Kriegsende .seine' Trakehner lers galoppierte Herero brav seine Distan• betreute und unzähligen Besuchern von den zen herunter und kämpfte zum Schluß oft Im folgenden Jahr, 1921, sollte sich He• Pferden der Heimat berichtete, von denen nicht treu bis zum Letzten. rero aber noch selbst übertreffen. Bei zwölf nur Tempelhüter — „das war der beste Hengst, Rittmeister Starz, der letzte Besitzer und Rennen war er achtmal erfolgreich und den wir jemals hatten", sondern auch der noch Reiter von Herero, faßte seine Ansicht über sieate bei den bedeutendsten östlichen Ren• in Trakehnen geborene ,Keith', den er von der den Wallach in die Worte zusammen: „He• nen Er gewann u. a. den Großen Preis von Geburt her kannte, die Hauptrolle in seinen Berichten spielten. „Wie anschaulich wußte er rero war das, was man unter den Menschen Ostpreußen über 4500 m, das Zoppoter — mit seinen hundert Falten im Gesicht — zu einen Edelmann in des Wortes bester Be• O tsee-Jagdrennen über 6000 m, mit Kurs berichten", sagte Landstallmeister Dr. Freiherr deutung nennt!" Wäre Herero am Leben ge• durch die Ostsee, unter 83,5 kg[ und den v. Stenglin (Celle) bei der Trauerfeier, und viele blieben, dann wäre er die »Pardubitzer" Königsberger Preis von Trakehnen über Besucher des Gestüts Hunnesrück werden das 1929 zum zweitenmal gelaufen. Aber, um bestätigen. 6000 m Wallbahn unter 81 kg. Veteranen: Franz Faesel mit dem Trakehner die Große Pardubitzer zweimal gewinnen zu Keith, den er vom ersten Tag her kannte. Der Auch 1922 bestritt Herero m den Bur- können, muß man eben ein Sonntagskind chfrdsAen Farben wieder zehn Rennen. Es Franz Faesel war einer der letzten aus der Hengst wurde am 20. Dezember 1941 geboren und steht heute noch auf dem Hof von Züchter sein. Und der alte, brave Herero war's eben wurde Ses Wallachs bestes Jahr und man großen Zeit der Trakehner Zucht. Wir wollen sein Andenken in Ehren halten. Steinbruck in Gilde Foto Lindenau nicht. Roland Fitzner ^hnle sich allmählich daran, rm Osten 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 16 Glückwünsche ixe Cttrjmj&mblatl

Klink, August, aus Schwedrich, Kreis Osterode, jetzt Szemjonneck, Paul-Otto, aus Rappenhöh, Kreis Gol- Feldstraße 51, 2202 Barmstedt, am 14. Januar Wit gratulieren,• • dap, jetzt Rüspel Nr. 17, 2139 Post Volkensen, am 29. Januar Kreutz, Gertrud, geb. Selke, aus Bendlesen, Kreis Labiau, und Königsberg, Yorkstraße 92 jetzt Waiden, Hulda, geb. Nikolaus, aus AUenstein, jetzt Gerhart-Hauptmann-Ring 382 , 6000 Frankfurt 50, Am Stadttor 1, 2371 Fodcbek, am 28. Januar am 29. Januar i zum 96. Geburtstag Kussat, August, aus Schillehlen bei Sodehnen, Kreis Laurien, Minna, aus Seestadt Pillau I, Russendamm Wasgien, Wilhelmine, geb. Zahlmann, aus Gura- Darkehmen, jetzt Schwarzbachstraße 4, 4030 Rattin- zum 75. Geburtstag binmen, Gartenstraße 20, jetzt bei ihrer Tochter gen, am 28. Januar Nr. 14, jetzt Vitalisstraße 12, 5000 Köln-Bickendorf, Reuter, Ida, aus Ebenfelde, Kreis Lydc, jetzt Hand• Hintze, Helene, aus Pronitlen, Kreis Labiau, jetzt am 26. Januar . Lotti Bieber, Curtmannstraße 37, 6300 Gießen, am Landskronastraße 2, 2820 Bremen 77, am 27. Januar 9. Januar werkerstraße 13, 4920 Lemgo, am 11. Januar Schulz, Heinrich, aus Sausienen, Kreis Bartenstein, Schipper, Franz, aus Allenstein-Kortau, jetzt luchs, Margarete, aus Königsberg, jetzt Breite• jetzt zu erreidien über Dora Trampnau, Buberg• straße 41, 7500 Karlsruhe, am 25. Januar zum 95. Geburtstag Gerhart-Hauptmann-Straße 12, 2870 Delmenhorst, straße 71, 5900 Siegen 1, am 30. Januar Borrmann, Henriette, geb. Richter, aus Mühlhausen, am 23. Januar Hoehl, Hedwig, aus Königsberg, jetzt Mariabrunn• Schulz, Otto, aus Stahnken, Kreis Lyck, jetzt 2321 Kreis Pr. Holland, jetzt 3119 Altenmedingen, am Schnabel, Anna, aus Lyck, jetzt Beutzener Platz 4, straße 23, 5100 Aachen, am 1. Januar Schönweide, Post Grebin, am 14. Januar 13. Januar 1000 Berlin 62, am 29. Januar Mettendorf, Kurt, Konrektor I. R., aus Rößel, Post• Schleiminger, Herbert, Uhrmacher, aus Königsberg, Legal, Martha, aus Alt-Christburg, Kreis Mohrungen, Segatz, Auguste, aus Fließdorf, Kreis Lyck, jetzt straße 20, jetzt Breslauer Weg 18, 2858 Spaden, Münchenhofplatz 10, jetzt Im Grund 9. 2330 Eckern• jetzt Kasseler Straße 6, 2380 Schleswig, am 2841 Wenstrup, am 30. Januar am 29. Januar förde, am 23. Januar 30. Januar Siebert, Ida, geb. Mertins, aus Angerburg, Schloß• Schwarz Gertrud, aus Kervienen, Kreis Heilsberg, Morzik, Albert, Schmi«demeister auf Vorwerk Krim• jetzt Berliner Eck, 2432 Harmsdorf, am 8. Januar Rogowski, Luise, aus Wittingen, Kreis Lyck, jetzt theater, jetzt Welkenrather Straße 73/75, Wohnung lack, Gut Dönhofstädt, jetzt Elsestraße 199, Steinacker, 5276 Wiehl, am 27. Januar Nr. 220, 5100 Aachen, am 4. Januar Siska, Emma, geb. Jerosch, aus Kersten, Kreis Sens• Vogelgesang, Klara, geb. Markschat, aus Brittanien, 4983 Kirchlengern, am 28. Januar burg, jetzt Niederrheinische Straße 21, 3570 Stadt- Kr. Elchniederung, jetzt Tannenweg 7, 4280 Borken, Nietz, Grete, geb. Woitschell, aus Gr.-Blaustein und Allendorf 1, am 24. Januar zum 94. Geburtstag Rasteniburg, jetzt 6799 Erdesbach, am 31. Januar 25. Januar Spill, Erna, geb. Gofredo, aus Osterode, Kaiserstraße Grünwald, Marie, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Pörschke, Erna, aus Seerappen, Kreis Samland, jetzt 15, jetzt Schulstraße 22, 586 Iserlohn, am 7. Januar Gänsemarkt 23, 4980 Bünde-Enningloh, am Herrenfeldchen 9 b, 5180 Eschweiler Bohl, am 31. Steiner Ernst aus Wickenfeld, Kreis Ebenrode, jetzt 1. Februar zum 84. Geburtstag Januar Bartnick, Marie, geb. Kloss, aus Fronidcen, Kreis Drontheimer Straße 27 (bei Bunger), 1000 Ber• Wodtka, Carl, aus Lyck, jetzt Brandenburger Str. 6, Rausch, Ernst, aus Schulen, Kreis Tilsit, jetzt Von- lin 65, am 28. Dezember 6050 Offenbadi-Büngel, am 31. Januar Treuburg, jetzt Foellerweg 3, 6380 Bad Homburg Thunen-Weg 46, 3112 Ebstorf, am 14. Januar v. d. H., am 1. Februar Petersen Gertrud, geb. Schuchna, aus Gruhsen, Ab- Wollsddäger, Johanna, aus Gilgenau, Kreis Ortels- Reihs, Emilie, geb. Malonek, aus Lautens, Kreis bau-Pietrzyk, jetzt Im Hagen 28, 4100 Duisburg 1, burg, jetzt Karlstraße 23, 3250 Hameln, am Beckmann, Louise, aus Seestadt Pillau II, Camsti- Osterode, jetzt 5678 Wermelskirchen-Eippring- galler Straße 16, jetzt Im Grund 14, 6630 Coburg, am 27. Januar 27. Januar hausen, am 10. Januar Volkmann, Maria, geb. Loyal, aus Kanthausen, Kreta am 1. Februar Slawski, Minna, aus Perkunen, Kreis Lotzen, jetzt Gumbinnen, jetzt Breslauer Straße 5, 2077 Trittau, zum 93. Geburtstag Bronnert, Franz, Landwirt i. R., aus Ostfelde, Kreis Neigenstraße 14, 5190 Stolberg, am 29. Januar Kurrat, Emma, geb. Pakulatt, aus Bärenfang, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Kührener Höfen 21, 2308 Sulimma, Anna, aus Regeln, Kreis Lydc, jetzt am 25. Dezember Kühren, Post Preetz, am 19. Januar Schloßberg, jetzt bei Frau Eva Fischer, Grüne Dr.-Jaufmann-Straße 24, 8901 Bobingen, am zur Beförderung und Ernennung Trift 30, 5600 Wuppertal-Vohwinkel 11, am Cub, Fritz, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Eller• 27. Januar beck 45, 4501 Wissingen, am 16. Januar Berg, Dr. Gerhard, Dipl.-Ing. im Bauwesen, Leibnitz• 10. JanuaT straße 14, 3200 Hildesheim (Paul Berg, Landwirt und Hassenbein, Wilhelm, aus Langenfelde, Kr. Schloß• zum 70. Geburtstag berg, jetzt 2351 Bimöhlen, am 27. Januar Frau Gertrud, geb. Böttcher, aus Klemenswalde- zum 92. Geburtstag Kenzlers, Anna, aus Treuburg, jetzt Reinersweg 47, Bieber, Gertrud, geb. Sbresny, aus Lydc, jetzt Wer- Neuendorf und Adl. Kreywehlen, Kreis Elchniede• Brosda, Emma, aus Osterode, Moltkestraße, jetzt hasweg, 7950 Biberach-Riß, am 21. Januar rung), ist an der Fachhochschule in Hildesheim zum Crüsemannallee 67, am 27. Januar 4150 Krefeld, am 27. Januar Buttkereit, Paul, aus Pellehnen, Kreis Pogegen, jetzt Oberbaurat befördert und zum Professor ernannt Sdimarznecker, Johann, aus Kölmersdorf, Kr. Lyck, Lockau, Berta, geb. Wulff, aus Königsberg, Mittel• Bergstraße 148, 2850 Uthlede, am 24. Januar worden. jetzt Nettelsee, 2309 Löptin, am 14. Januar tragheim 2, jetzt Mittelstraße 8, 4973 Vlotho, am Czlesla, Berta, geb. Bahr, aus Willnau, Kreis Goroncy, Bruno, Astilbenstraße 16, 5600 Wuppertal 22. Januar Werner, Johann, aus Elbing, jetzt Petersbergstr. 102, Nr. 21 (Otto Gorpncy f, Reichsbahnobersekretär 5300 Bonn-Bad Godesberg, am 27. Januar Mohrungen, jetzt Düppelstraße 12, 5100 Aachen, Nikutowskl, Elisabeth, aus Liebenfelde, jetzt Peters• am 29. November i. R. und Frau Clara f, geb. Matern, aus AUenstein, kamp 25. 3100 Celle, am 30. Januar Trautziger Straße 2) wurde zum Ersten Polizei• Ruba, Marie, aus Prostken, Kr. Lyck, jetzt Schellen- zum 83. Geburtstag Enskat, Fritz, aus Holländerei, Kreis Wehlau, jetzt Drilluperweg 51, 2000 Hamburg 65, am 20. Januar hauptkommissar ernannt. bedcerstraße 15, 5600 Wuppertal-Barmen, am Gegalski, Josef, aus Guttstadt, Kreis Heilsberg, jetzt 11. Januar Geniner Straße 58 a, 2400 Lübeck, am 27. Januar Glinitzki, Cäcilie, aus AUenstein, jetzt Hildburg- zum Examen Schablowski, Marta, geb. Freutel, aus Schillfelde, hauser Straße 40 b, 1000 Berlin 48, am 31. Januar Sprung, Hartmut (Willy Sprung, Amtsrat, aus Hein• zum 91. Geburtstag Kreis Schloßberg, jetzt Am Kreuzacker 10, Graf, Hedwig, geb. Leon, aus Groß-Buchwalde, richswalde und Frau Erna, geb. Schuurmans, aus Sdiarnowski, Fritz, aus Fließdorf, Kreis Lydc, jetzt 6400 Fulda, am 17. Januar Kr. Alienstein, jetzt Gerlachstraße 14, 5100 Aachen, Groß-Friedrichsdorf, jetzt Charles-Roß-Ring 10, 2300 2431 Gröhnwoldshorst, am 26. Januar Twardowski, Julie, aus Reiffenrode, Kreis Lyck, am 21. Dezember ) bestand vor dem Justizprüfungsamt beim jetzt Kirchweg 43, 5250 Engelskirchen, am Jebranzik, Fritz, aus Seliggen, Kreis Lyck, jetzt Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht in zum 90. Geburtstag 12. Januar Nordstraße 14, 4690 Bochum, am 13. Januar Schleswig das erste juristische Staatsexamen Basalla, Ottilie, geb. Borries, aus Lotzen, jetzt Berg• straße 44, 2330 Eckernförde, am 31. Januar zum 82. Geburtstag Kochanowski, Gustav, aus Neidenburg, Stolzenberg• Albrecht, Eva, aus Orteisburg, jetzt Langenloh- straße 36, jetzt zu erreichen über Irmgard Dunio, straße 130 B, 2000 Hamburg 52, am 30. Januar Marienstraße 16, 4250 Bottrop, am 5. Januar Boehm, Waldemar, aus Königsberg, Getreide-, Bank- Kennen Sie die &teimat witkliiht 15Z) Lydeka, Johann, aus Kechlersdorf, Kreis Lydc, jetzt und Industriekaufmann, jetzt Steinacker 15, 7800 Taubenstraße 25, 5820 Gevelsberg, am 13. Januar Freiburg, am 23. Januar Malachowski, Auguste, aus Lydc, Kaiser-Wilhelm- Boenke, Erna, geb. Sprang, aus Gumbinnen, Bismarck• Straße 134, jetzt Peter-Christian-Hansen-Weg 3, straße 50, jetzt Herzogstraße 15. 5620 Velbert 1. am 2390 Flensburg, am 29. Januar 24. Januar Oberüber, Paul, aus Gingen, Kreis Lyck, jetzt Von- Klimaschewskl, Johanna, aus Gr.-Lasken, Kreis Lyck, Beek-Straße 4, 7500 Karlsruhe, am 17. Januar jetzt Wilhelm-Bluhm-Straße 52 A, 3000 Hannover- Pietruk, Auguste, aus Skomanten, Kreis Lyck, jetzt Linden, am 14. Januar Dechant-Strono-Straße 57, 4050 Viersen, am Kloskowski, Marie, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, 25. Januar jetzt Wagnerstraße, 4714 Selm-Lüdinghausen, am Wohlgemuth, Johanne, geb. Pietsch, aus Pleine, 14. Januar Kreis Pogegen, jetzt Behrenskamp 1, 3101 Wien- Krause, Oskar, aus Seestadt Pillau und Osterode, hauseri, am 19. Januar jetzt Walter-Blumenstock-Straße 28, 7600 Offenburg, am 1. Februar zum 89. Geburtstag Lengk, Anna, aus Wormditt, jetzt Eichenberg 30, Barczewski, Minna, aus Gr.-Lasken, Kreis Lydc, jetzt 4330 Mülheim, am 21. Januar Heinrichsallee 58, 5860 Iserlohn, am 25. Januar Mlrwaldt, Gertrud, geb. Brekoph, aus Laugßargen- Gruber, Lina, geb. Padefke, aus Adamshausen, Dünen, jetzt Brügger Chaussee 27, 2352 Wattenbek, Kr. Gumbinnen, jetzt 2371 Barlohe, am 25. Januar am 23. Januar Lojewski, Luise, aus Lyck, jetzt Lindenstraße 18, Müller, Heinrich, aus Heiligenbeil, jetzt 2400 Afrade, 6350 Bad Nauheim, am 17. Januar Post Lübeck, am 28. Januar Müller, Marie, aus Prostken, Kreis Lydc, jetzt Ferd.- Steffan, Auguste, aus Montwitz, Kreis Orteisburg, Steinbus-Straße 5, 7470 Ebingen, am 20. Januar jetzt Holzwickeder Straße 62, 4600 Dortmund- Puppa, August, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Brackel, am 29. Januar Lipschitzstraße 42 , 5300 Bonn, am 22. Januar Weiß, Reinhold, aus Reichau, jetzt Kirchbergstr. 5, Stadie, Henriette, aus Rumeyken, Kreis Lyck, jetzt 6791 Neunkirchen, am 30. Januar Auf dem Grat 15, 3400 Göttingen, am 18. Januar Woftks, August, aus Kelchendorf, Kreis Lydc, jetzt zum 81. Geburtstag Rosenstraße 28, 4533 Laggenbeck, am 21. Januar Ahlert, Herta, aus Seestadt Pillau I, Gouvernements• straße 17, jetzt Gaußstraße 14, 3140 Lüneburg, am zum 88. Geburtstag 28. Januar Blaseio, Minna, aus Gailau, Kreis Lydc, jetzt Am Blask, Marie, aus Keipern, Kr. Lydc, jetzt Ecksee 17, Hang 26, 2140 Bremervörde-Engeo, am 11. Januar 4630 Bochum-Gerthe, am 14. Januar Kraemer, Helene, geb. Ambrassat, aus Pagrienen, Lis- Growitz, Martha, geb. Reichert, aus Königsberg, sen, Schrenhofen, Markgrafsfelde, jetzt Siedlung 30, jetzt Dellerstraße 91, 5650 Solingen 19, am 2301 Remhude 26. Januar Heute bringen wir ein neues Bild aus unserer Serie „Kennen Sie die Heimat Matheuszik, Hermann, aus Lyck, Gaswerk-Siedlung- wirklich?" Dazu stellen wir wieder die fünf Fragen: zum 87. Geburtstag Straße 4, jetzt Kirchstraße 8, 5230 Altstadt- Drunk, Hermann, aus Seestadt Pillau I, Am Graben, Hachenburg, am 18. Januar 1. Was stellt dieses Bild dar? jetzt Contrescarpe 117, 2800 Bremen, am 26. Januar Moyseszik, Ludwig, aus Andreken, Kreis Lyck, jetzt 2. Wann ungefähr ist das Bild entstanden? Graßhoff, Oskar, aus Seestadt Pillau I, Chaussee• Am Waterkamp 17, 5820 Gevelsberg-Vogelsang, 3. Welche bemerkenswerten Einzelheiten erkennen Sie auf dem Bild? straße 6, jetzt Eutiner Straße 37 b, 2360 Bad Sege• am 17. Januar berg, am 27. Januar Niedzwetzki, Fritz, aus Borken, Kreis Lyck, jetzt 4. Was wissen Sie darüber? Heinrich, Johann, aus Königsberg, jetzt Mühsteig 2, Löhstraße 139, 2851 Geestenseth, am 25. Januar 5. Welche persönlichen Erinnerungen verbinden sich für Sie mit diesem Bild? 8952 Marktoberdorf, am 29. Januar Rogowski, Friedrich, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, Krützfeld, Herta, verw. Dodillet, aus Sarken, Kreis Somborner Straße 105, 4630 Bochum, am 21. Januar Die aufschlußreichste Antwort wird wieder mit 20,— DM honoriert. Be• Lyck, jetzt Feierabendhaus an den Wolfsklippen, Schanko, August, aus Rotbach, Kreis Lyck, jetzt Auf trachten Sie das Bild genau und schicken Sie Ihre Antworten auf die Fragen 3388 Bad Harzburg, am 30. Januar der Reite 75, 4300 Essen-Schombeck, am 31. Januar mit der Kennziffei B 152 in spätestens zehn Tagen, also bis Dienstag, 3. Fe• Maraun, Hermann, Oberstudiendirektor i. R., aus Steiner, Anna, aus Lotzen, jetzt Nordgauer Straße 2, Lotzen, jetzt Wohnstift Augustinum, App. 646, 8620 Lichtenfels, am 30. Januar bruar 1976 an 6232 Neuenhain, am 31. Januar Zander, Emma, aus Heinrichswalde, Kreis Elch• Wiesemann, Fritz, Hauptlehrer, aus Waiden und niederung, jetzt Spieringhorster Straße 1, Dreimühlen, Kreis Lydc, jetzt Harkorthstraße 10, 2400 Lübeck-Eichholz, Am 28. Januar £>05 SflpmifKnulflll 2 Hamburg 13, Parkallee 84 5900 Siegen, am 22. Januar zum 80. Geburtstag zum 86. Geburtstag Babick, Marie, aus Prostken, Kreis Lydc, jetzt Blume, Anna, geb. Jurkoweit, aus Willkischken, Grüner Weg 3, 6242 Kronberg, am 29. Januar Kr. Tilsit-Ragnit, jetzt Luise-Wetzel-Stift, Zimmer Böhnke, Anna, aus Königsberg, Knipdodestraße, jetzt Nr. 368 , 7400 Tübingen, am 28. Januar Schönemoorer Straße 6 A, 2870 Delmenhorst, am Briese, Marie, geb. Muhlack, aus Korschen, Kreis 20. Januar Bestellung §>£)0$ £ffprm£mbfolt Rastenburg, jetzt Marienhof 25, 2390 Flensburg, Diester, Margarete, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt am 29. Januar Langer Pfad 25, 2980 Norden, am 19. Januar Die Zeitung erscheint wöchentlich Hauptmann, Walter, Lehrer, aus Mollwitten, Kreis Herbst, Otto, Elektromeister, aus Lyck, jetzt Auf der ^ Pr.-Eylau, jetzt Lerchenort 10, 3000 Hannover 51, Wurth, 2862 Worpswede, am 20. Januar Neuer Bezieher: ______am 26. Januar Hofmeister, Anna, geb. Senk, aus Kutten, Kreis An• Labinski, Amalie, aus Lydc, jetzt Joachimstraße 13, gerburg, jetzt Am Hafsenlauf 18, 3560 Biedenkopf Genaue Anschrift: ______4630 Bochum, am 22. Januar Kaeker, Paul, aus Milau, jetzt Breslauer Straße 15, Letzte Heimatanschrift Nurna, Johanne, aus Klipschen, Kreis Tilsit-Ragn'rt, 2930 Varel 1, am 1. FebTuar (für die Kreiskartei) jetzt Am Heidenpost 32, 4600 Dortmund 12 Knorr, Helene, geb. Thurau, aus Blumstein, Kreis Palluck, Karl, aus Wittenwalde, Kreis Lydc, jetzt •J Pr. Eylau, jetzt Eichenweg 47, 4783 Belecke, am 29. Werber (oder Spender bei Paten- Erlenweg 10, 2801 Heiligensee, am 21. Januar * Januar schaftsabon.) Name und Anschrift: Scharfschwerdt, Margarete, geb. Grube, aus Stolzen• Kröhnert, Friedrich-Wilhelm, aus Markthausen, Kreis Gewünschte berg, Kreis Heiligenbeil, jetzt Plöner Straße 25, Labiau, jetzt DRK-Altenheim, 8952 Marktoberdorf/ Werbeprämie: ______Allgäu, am 27. Januar 2361 Klein Rönnau Die Bestellung gilt ab sofort / ab Schilawa, Marie, geb. Volkmann, aus Bahnhof Tha- Kühr, Richard, aus Schaaksvitte am Kurischen Haff, bis auf Widerruf. T( rau, Kreis Pr. Eylau, jetzt Rudolfstraße 36. 5800 Kreis Samland, jetzt 2141 Farven, am 31. Januar Bezugsgebühr monatlich DM 4,80 Zahlung soll im voraus erfolaen für Markewitz, Anna, aus Morgen, Kreis Johannisburg, ' Hagen • V« Jahr DM 14,40 V, Jahr DM 28,80 9 £ 1 Jahr DM S7 fin A jetzt Oppenhoffallee 76, 5100 Aachen, am 31. De• D zember • Dauerauftrag oder Einzelüberweisungen auf das Postscheckkon* 84 26 2M In Hambu^ zum 85. Geburtstag Reich, Käthe, geb. Thimm, aus Kumgarben, Kreis Hei• oder auf das Konto 192344 (BLZ 200 500 00) bei der Hamburglschen Landetbank ^ 9 4 Bindzus, Paul, aus Lenzendorf, Kreis Lydc, jetzt ligenbeil, jetzt Grenzstraße 119, 4150 Krefeld, am • gebührenfreien Einzug vom Konto des D Bezieher. Q Spender, 2851 Holßel 153, am 26. Januar 24. Januar Nr. bei Fiedler, Charlotte, aus Gumbinnen, Richthofen• Ritter, Erich, Imkermeister, aus Tannsee, Kreis Gum• D monatlichen Barelruug beim Bezieher durch die Post. —' straße 7, jetzt Elkartallee 6/B 31, 3000 Hannover 1, binnen, jetzt Ostpreußenstraße 1, 2371 Hohn, am 29. am 28. Januar Januar Gresdi, Gertrud, aus Lotzen, jetzt Grüner Weg 81, Schiweck, Friedrich, aus Bärenwinkel, Kreis Rasten• 2 Hamburg 13 • Postfach 8047 5860 Iserlohn, am 31. Januar burg, jetzt Doroteenstraße 85, 2330 Edcernförde £a$£flpmiMrait Parkallee 84 • Telefon (0 40) 45 25 41 / 42 Hein, Herrmann, aus Königsberg, Hoverbeckstraße Schröder, Hugo, Bauer, aus Hohenfürst, Kreis Heili• Nr. 33 a, Jetzt Ingolstädter Straße 142, Altonheim, genbeil, jetzt Helfersciruml 1, 0430 Bad Hersfeld, am 8500 Nürnberg, am 24. Januar 26. Januar 24. Januar 1976 — Folge 4 Seite 17 £05 tfipmifirnblau Landsmannschaftliche Arbeit

ßen heute", der von ihm selbst meisterhaft erstellte abendfüllende Farbtonfilm, ließ Ostpreußens Seen und BAYERN Felder, seine Ordensburgen, Kirchen und seine wei• Vorsitzender der Landesgruppe: Walter Baasner, Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ten Wälder in ihrer ganzen Schönheit vor den Augen 8012 Ottobrunn, Rosenheimer Landstraße 124/IV. der Betrachter auferstehen. Ausgehend vom Mucker• München — Sonnabend, 24. Januar, 20 Uhr, im see führten Rappöhns Streifzüge mit Auto und Segel• künstlerisch gestalteten Festsaal des Schwabinger BERLIN boot durch das ganze südliche Ostpreußen. Verse von Bräu Faschingsball. Es erscheint das Schwabinger jetzige Zuhause näher zu bringen. .Wer könnte das Agnes Miegel und heimatliche Musik untermalten Prinzenpaar mit Hofstaat und Prinzengarde. Eintritts• besser tun, als Rektor Gustav Peters*, sagte Vorsit• Ldndes9ruPPe: Werne, Guillaume die eindrucksvollen Bildszenen. Von besonderem In• karten bei den Vorsitzenden der Münchner Gruppen 1l+LW Berlin 61 , tVStresemannstrafle 00 DeuUrhi M»M. zender Albert Schippel in seiner Begrüßung. Das The• teresse waren die eingestreuten Interviews mit den sowie bei Frau W. Schmid, Papierwarengeschäft, Telefon 0 30/ 251 07 11 »eutschlandhaus ma lautete „Johann Heinrich Wilhelm Tischbein" noch in Ostpreußen lebenden Deutschen. Herzlicher Hans-Sachs-Straße 9 (fünf Minuten vom Sendlinger- (nicht Johann Heinrich Voß, wie angekündigt). Tisch• Beifall belohnte Professor Rappöhn für den gelunge• torplatz). Vorverkaufspreis 6,— DM, an der Abend• 29. Januar, 19.30 Uhr, Salzburger Verein v,,rtr,n bein gehört nach diesem Bericht zu den Männern, die nen Abend. Dieser Film stellt eine solche Bereiche• kasse 8,— DM. Faschingsfreunde, Achtung: Das DipL rer. pol. Günther Mensel, Äi^wS um die Wende des 18. und zu Beginn des 19. Jahr• rung dar, daß er nicht nur allen Landsleuten im Bun• Schwabinger Bräu setzt die Tradition der im vorigen heim I ein großer preußischer König", Berlin- hunderts das geistige Leben der Stadt Eutin mit präg• desgebiet sondern darüber hinaus einem breiteren Pu• Jahr geschlossenen Hochburg des Münchner Fasching, Schoneberg, Restaurant Wiener Wald. Bayerische. ten. Anschaulich schilderte Peters den Werdegang und blikumskreis vorgeführt werden sollte. des Hotels Regina, fort. Leben des bedeutenden Malers, der schließlich nach 1. Februar, 16 Uhr, Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Elch- seiner Flucht aus Neapel in Eutin seine wirkliche nbjderung, Stargard-Saatzig: Heimattreuen, Hoch- Heimat fand. Hier wurde er seßhaft, hier konnte er Marburg — Dienstag, 10. Februar, 19.30 Uhr, Hotel Aktiv bis zur letzten Stunde schulbrauerei, Amrumer Straße 31, 1 Berlin 65, mit in Ruhe seine schöpferischen Kräfte entfalten. Zahl• Waldecker Hof, Monatsversammlung, Gäste willkom• Kappenfest. reiche Gemälde von ihm im Schloß und im Heimat• men. — Mit einer Rarität konnten die Teilnehmer an Zum Tod von Friedrich Salzmann 1 eb U Uhr San der Januar-Monatsversammlung überrascht werden. "n t *.' !fu ' »^nd/Labiau: Kreistreffen museum, viele Reliefs an den im Museum noch vor• Streseman Nach langen und schwierigen, intensiven Bemühungen Holzminden — Am 28. Dezember starb im Alter von Kl! n^raße 90. 1 Berlin 61! handenen „Tischbeinöfen" geben Zeugnis von seiner Eutiner Schaffenszeit. Eines der bedeutendsten Ge• über Jahre hinweg ist es Peter Wörster möglich ge• 85 Jahren Senator a. D. Friedrich Salzmann aus Or- 7. Februar, 16 Uhr OsternriP- v™; . rr ~ mälde, neben „Goethe in der Campagna", ist das worden, etwa 30 Fotos zusammenzutragen, die den telsburg in der Stadt Holzminden, die ihm, dem Inha• iandhaus, Stresemannstraße 90 1 Ber n^l K"'5*" „Vernunftsbild" oder „Die Stärke des Mannes", das baulichen Zustand wichtiger Gebäude der Stadt Kö• ber der Ehrenplakette für verdiente Bürger seiner Peters an Hand eines Druckes erläuterte. nigsberg nach 1970 zeigen. Auch das Herder-Institut, „neuen Heimat", ein ehrendes Andenken bewahren 7. Februar. 19 Uhr. Rössel, Heüsberg Brlun Zl° S Marburg, konnte einige Bilder zur Verfügung stellen Faschingsfest, Methfesselstraße 43 1 Berhn 6i' wird, ebenso wie die von ihm gegründete und auch Kolpinghaus "m 01 • und somit eine Bildreihe erweitern. Königsbergs als Ehrenvorsitzenden noch aktiv betreute Holzmin-

Ö brU r Neiden Haupt- und Nordbahnhof sind in ihren wesentlichen dener Mieterorganisation mit 1 000 Mitgliedern. 'ph h ; ^KUHR' burg: Kreistreffen, Hotel NIEDERSACHSEN Ebershof. Ebersstraße 68, 1 Berlin 62 Versitzender: Wernei Hoffmann. West: Fredl Jost, Teilen erhalten geblieben und repariert worden. Auch Um ihren Ehrenvorsitzenden trauern neben der Or- die Funktion beider Bahnhöfe ist geblieben. Vom telsburger Turnerfamilie auch die Kameradschaft ehe• Rastenb 457 Quakenbrück, Hasestraße 60, Tel. 0 54 31 / 35 17 ÜnTJ: "?° ^ >»9= Kreistrefien, Berl. Nordbahnhof fahren die Züge wie früher und die• K ndl-Fes sale, Hermannstraße 217/19, 1 Berlin 44 Nord: Wernei Hoffmann, 3112 Ebstorf, Max-Eyth- maliger ostpreußischer Feuerwehrmänner. Sie wur• (U-Bahn ßoddinstraße 4 91) Weg 3, Tel. 0 58 22 / 8 43. Süd: Horst Frischmuth, selben Waggons nach Cranz, Neukuhren und Rau• de 1964 von Salzmann, dem letzten Vorsitzenden des schen. Doch war der Hauptbahnhof früher ein wichti• Ostpreußischen Provinzialfeuerwehrverbandes und ö rU 16 Uhr Köni sber : 3 Hannovei l, Hildesheimer Straße 119, Telefon ;ant R.nH, A ' 9 9 Fasching, Restau• rant Block, Armuniusstraße 2 1 Berlin 21 Nr. 05 11 / 80 40 57 ger Knotenpunkt in der europäischen West-Ost-Ver• Leiter der Feuerwehrschule Metgethen, unter der Be• 8. lebruar, lb Uhr, Gumbinnen:'Kreistreiien mit Fa- bindung, so ist er jetzt Endstation der russischen zeichnung „Vereinigung Ostpreußischer Feuerwehren" sdungsleier, Park-Restaurant Südende, Steglitzer Cloppenburg — Frauengruppe: Donnerstag, 22. Ja• Ost-West-Verbindung. Auf dem früheren Eingang ins gegründet. Den ersten Vorsitzenden der Kamerad• Damm 96, 1 Berlin 41 a nuar, 15 Uhr, Lokal Briefkasten, Kegeln. — Die Gelände der Deutschen Ostmesse (DOK) steht das Le• schaft Werner Liedtke, Düsseldorf, hat er verant• nin-Denkmal und schaut auf den Trommelplatz. An 11. x ebruar, 16 Uhr, Frauenkreis: Arbeitstagung mit Frauengruppe lädt die Mitglieder der Kreisgruppe wortungsbewußt bis zu seinem Tod beraten. Auf seine raschingsieier, Deutschlandhaus, Stresemannstr 90 zum traditionellen Wurstessen Freitag, 6. Februar, 19 vier Bildern konnte man den Aufbau des Universi• Anregung hin und durch seine Mitarbeit wurde zum 1 Berlin 61, Raum 210 Uhr, ins Lokal „Zum Treffpunkt" ein. Das Essen wird tätsgebäudes am Paradeplatz deutlich erkennen. Die hundertsten Jahrestag der Gründung des Ostpreußi• zerstörte Säulenhalle ist durch einen schlichten schen Provinzialfeuerwehrverbandes die Gedenk- 14. Februar, 15 Uhr, Orteisburg: Kreistreffen, Deutsch• geliefert vom Schlachterhaus Albutat, Quakenbrück, landhaus, Stresemannstraße 90, 1 Berlin 61, Raum früher Gumbinnen. — Sonnabend, 16. Oktober, Hotel Zweckbau ersetzt worden. Der Haupteingang ist an schrift „Freiwillige Feuerwehr in Ostpreußen — West• 118 Taphorn, Jahresfest der Kreisgruppe als Ostpreußen• der alten Stelle geblieben und der seinerzeitige Er• preußen — Memel — Danzig" 1975 herausgegeben, weiterungsbau, der die Bomben überstanden hatte, die, wie er in seinem Geleitwort schreibt, das Anden• 14. februar, 16 Uhr, Insterburg: Faschingsfeier, tag der Gruppe West. Hannover — Sonnabend, 31. Januar, 15.30 Uhr, ist in den gesamten Neubau einbezogen worden. Es ken an die 33 000 freiwilligen Feuerwehrmänner, die Deutschlandhaus, Stresemannstraße 90, 1 Berlin 61, gab Bilder von der Dom-Ruine, vom erhaltenen Kasino Dorpmüllersaal (Hbf), Diavortrag „Kreuz und quer (wie Salzmann) zu jeder Zeit im Dienste der Gemein• durch Portugal und Spanien" von Frau Schmidt. — Kant-Grabmal, von der reparierten Börse, die jetzt schaft standen, der Nachwelt erhalten soll und von 21 icuruar, 15 Uhr, Darkehmen/Goldap: Faschings- Matrosenheim ist und noch viele andere. Nach dieser der er hoffte, daß sie den Weg in jede ostpreußische ieier, Restaurant Kaiserstein, Mehringdamm 80, 1 Eintrittskarten für das Jahresfest 1976, das als Kap• penfest mit einem karnevalistischen Programm Sonn• interessanten Bildreihe gab der 35jährige H. Micko- Familie finden werde. H. M. Berlin 61, (U-Bahn Mehringdamm oder Platz der leit einen kurzen Erlebnisbericht. Er war 1945, gebo• Luftbrücke, Bus 4, 19, 24, 96) abend, 14. Februar, im Kaufhaus Neckermann aufge• zogen wird, sind in folgenden Vorverkaufsstellen zu ren 1941 in der Nähe von Ragnit, von seinen Eltern 26. Februar, 19.30 Uhr, Salzburger Verein: Lichtbilder- und Schwestern getrennt worden und kam über ver• Vortrag von Erwin Spiess, «Australien, Land ohne 5,— DM bis zum 12. Februar erhältlich: Elite-Rei• nigung Gauer, Celler Straße 10/11; Bilder-Quelle Or- schiedene Kinderheime in Königsberg, Memel, Tau• Grenzen", Berlin-Schöneberg, Restaurant Wiener• roggen und Moskau vor 1 1/2 Jahren, im Wege der wald, Bayerischer Platz lowski, Am Aegidientorplatz 2 A und im Kaufhaus Kamerad, ich rufe Dich Neckermann am Kuchen-Büfett, 4. Etage. Repatriierung aus russischem Gefängnis (wo er den 29. Februar, 15 Uhr, Alienstein: Kreistreffen, Hansa- Nobelpreisträger Sacharow kennenlernte) in die Restaurant, Alt Moabit 47/48, 1 Berlin 21 Osnabrück — Der Leiter des Chores der Kreisgrup• Bundesrepublik. Zuvor aber war erst nötig nachzu• Infanterie-Regiment 1 / Panzer-Grenadier-Bataillon pe gibt bekannt, daß das 20jährige Bestehen am Sonn• weisen, daß er Deutscher war, denn in den Heimen abend, dem 6. November, begangen wird und die 193 hatte er, ohne sein Zutun, einen falschen Namen und Köln — Im westfälischen Handorf versammelten Unterstützung der Gruppe Niedersachsen-West hat. darauf ausgestellte Papiere erhalten. Dieser Nach• HAMBURG Im Programm werden Spitzensolisten des Domhoi- sich zahlreiche Angehörige der Kameradschaft Infan• Vorsitzender dei Landesgruppe: Fritz »cnerkus, Ham• weis war seine Odyssee. Die sehr zahlreich erschie• terie-Regiment 1 mit den Unteroffizieren und Offizie• Theaters mitwirken. Der Chor nimmt außerdem an nenen Besucher der Versammlung, unter ihnen der burg. Geschäftsführer: Hugo Wagner, 2 Hamburg 74 der Programmgestaltung des Ostpreußentages am ren des Panzer-Grenadier-Bataillons 193 und der stark Triftkoppel 6, Telefon 0 40 / 7 32 94 68 (privat). Landesobmann der Westpreußen, Hugo Rasmus, vertretenen Soldatenkameradschaft Handorf vor dem Sonnabend, dem 16. Oktober, der Gruppe West im dankten mit Beifall und Anerkennung. Hotel Taphorn, Cloppenburg, teil. Gedenkstein für die gefallenen Angehörigen des IR 1 Bezirksgruppen im Kasernengelände der Lützow-Kaserne, Telgte- Quakenbrück — Die Gruppe fährt mit der Kreis• Handorf. Die Gedenkstunde erhielt ihren feierlichen Barmbek — Uhlenhorst — Winterhude — Sonntag, gruppe Cloppenburg zum Bundestreffen der Lands• Treysa — Auf der Januar-Monatsversammlung konn• 15. Februar, 17.30 Uhr, Püttkrug, Winterhuder Weg/ te BdV-Vorsitzender Czerny unter den zahlreich er• Rahmen durch den Ehrenzug des Pz.Gren.Btl. 193, des mannschaft Ostpreußen am ersten Pfingstfeiertag nach Traditionsgruppenteils des IR 1, mit der Bataillons• Ecke Heinrich-Hertz-Straße (U-Bahn Mundsburg), Zu• Köln. Die Abfahrt um 5.30 Uhr vom Bahnhofsvor• schienenen Landsleuten und Gästen besonders den sammenkunft. Thema: „Unsere Aussiedler und die Vorsitzenden der Landesgruppe begrüßen. Otto von fahne sowie der Traditionsfahne und eine Fahnenab• platz mit einem Bus. Anmeldungen ab sofort an den ordnung der Soldatenkameradschaft Handorf. In sei• Flutkatastrophe im Lager Neßpriel in Finkenwerder". Vorsitzenden Erich Lukoschus, Memeler Straße 10. Schwichow dankte den Mitgliedern und den aktiven Im zweiten Teil: Farbdias „Winter in Ostpreußen". Mitarbeitern für die aufgewendete Mühe und gelei• ner Ansprache erinnerte der Kommandeur des Pz.• Wilhelmshaven — Montag, 2. Februar, 19.30 Uhr, Gren.Btl. 193, OTL Wedde, an die Verpflichtung, die Gäste willkommen. Clubhaus Graf Spee, Schellingstraße 11, Jahreshaupt• stete Arbeit in den vergangenen Jahren. Er begrün• dete die Notwendigkeit und die Verpflichtung zur das millionenfache Opfer an Toten durch Krieg und versammlung. Gewalt den Lebenden für den Frieden auferlegt. Der Fuhlsbüttel — Montag, 9. Fberuar, 19.30 Uhr, Bür• Weiterführung und Aktivierung dieser Arbeit, für die es keine Bezahlung gebe. Der Landesvorsitzende Vorsitzende der Kameradschaft, Dr. Horst Weißen• gerhaus Langenhorn, Tangstedter Landstraße 41 (U- berg, gedachte mit kurzen Worten der im Regiment Bahn Langenhorn-Markt), Fleck- und Würstchenessen wies auf Probleme hin, auch im politischen Raum, 'NORDRHEIN-W machte aber auch deutlich, daß ein zunehmendes öf• gefallenen und seit dem Krieg verstorbenen Kamera• mit anschließendem gemütlichem Beisammensein. Vorsitzender dei Landesgruppe: Harry Poley, Duis• fentliches Interesse für diese Aufgaben spürbar sei. den. In einer anschließenden Besprechung des Vor• standes der Kameradschaft wurde als Termin für das burg. Geschäftsstelle: 4 DUsseldori. Duisburger Str. 71 Für die weitere Tätigkeit sei das Urteil des Bundes• Harburg/Wilhelmsburg — Dienstag, 27. Januar, Telefon 02 II / 45 26 72. nächste Kameradschaftstreffen in Handorf der 8. / 9. 19.30 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne, Diskussionskreis verfassungsgerichts gültig. „Ostpreußen und West• Mai festgelegt. und Frauengruppenabend. Duisburg — Frauengruppe Mitte: Donnerstag, 29. preußen sind nicht annektiert und die dort lebenden Januar, 14 Uhr, im Haus Duissern (Fasoli). Brüder und Schwestern sind Deutsche." Er forderte die Mitglieder und Amtswalter auf, sich darauf vor• Lokstedt — Niendorf — Schnelsen — Sonntag, 8. Fe• Herford — Mittwoch, 4. Februar, Faschingsnachmit• zubereiten, daß der einzelne wie auch die Gruppen Salzburger- Anstalt bruar, 17 Uhr, Lokal Zum Zeppelin, Frohmestraße 123 tag der Frauen. — Zum Jahresanfang kam die Frauen• helfen, die geschundenen Menschen der Heimat vor Gumbinnen und (Straßenbahnlinie 2, Schnellbus 32, Heidlohstraße), gruppe wie jeden Monat im Schinkenkrug zusam• neuen Enttäuschungen zu bewahren, wenn es wirk• Kappenfest. Es wäre erfreulich, wenn einige Lands• men. Die Leiterin, Hildegard Wronka, ermahnte die Salzburger-Verein lich dazu kommen wird, daß die Deutschen in die leute zum Gelingen der Veranstaltung beitragen wur• Frauen, rückblickend auf das vergangene Jahr, sidi Bundesrepublik umsiedeln können. Mit dem Appell den. Kappen bitte mitbringen. Neben Tombola und nicht durch Terrorakte, Geiseldramen, Bürgerkriege, an alle, mehr Bezieher für Das Ostpreußenblatt zu Tanz wird den mittleren und älteren Jahrgängen eine Religionskämpfe und die zunehmende Nüchternheit werben, schloß der Redner seine Ausführungen. Frau große Modenschau präsentiert. Gäste willkommen. beirren und nicht durch dreiste Schriften verwirren zu Geschäftsstelle: Gast und Frau Wallet werden die landsmannschaft• lassen. Sie sollten sich ihre Gefühle wie Zuneigung 48 Bielefeld, Postfach 7206 liche Arbeit des verstorbenen Vorsitzenden Wallet Wandsbek — Sonnabend, 31. Januar, 20 Uhr, Ge• und Hilfsbereitschaft zum Nächsten bewahren, auch Telefon (05 21) 15 09 31 fortzusetzen. sellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14 (am wenn dies etwas aus der Mode gekommen scheint. Wandsbeker Markt), Kostüm- und Kappenfest mit Zur Ehrung des unsterblichen ostpreußischen Dichters Hamburg — Das nächste Treffen der Gruppe Ham• viel Musik, Tanz und Unterhaltung. Kein Kostum- E. T. A. Hoffmann anläßlich seines 200. Geburtstages, burg findet Sonnabend, 14. Februar, 15 Uhr, im klei• zwang, aber Kappen bitte mitbringen. Die beiden zeichnete Frau Steffen in ihrem Vortrag ein Lebens• RHEINLAND-PFALZ nen Saal der Hamburger Hauptbahnhofs-Gaststätte I. besten Kostüme werden prämiiert. Wegen des großen bild dieses Mannes. Nach einer Kaffeepause folgte Vorsitzender dei Landesgnippe: Hans Woede, Klasse, statt. Angelika Marsch, Hamburg, wird einen Erfolges bei der 25-Jahr-Feier treten noch einmal die eine Diskussion darüber, wie man die Frauennach• 65 Maim Ernst-Ludwiq-Sti II Tel 0 61 31 / 2 68 76 informativen Vortrag mit Farblichtbildern halten, beliebten Hamburger Pankoken-Symphoniker auf (8 mittage künftig in kultureller Hinsicht gestalten und Thema: Zeitgenössische Graphik über die Emigra• flotte Blasmusikanten). Gäste willkommen. Saaloff- den Spätaussiedlern zur Seite stehen und helfen Koblenz — Sonnabend, 7. Februar, 18 Uhr, Restau• tion. Erstmalig wird die Salzburger Emigration in far• nung 18 Uhr. Platz- und Tischreservierungen leider könnte. Alle Teilnehmerinnen treffen sich am Mitt• rant der Gaststätte Sdieer, Weißerstraße, bunter Fa• benfreudigen Bildern gezeigt. Freunde und Interes• nicht möglich. woch, dem 4. Februar, zu einem Faschingsnachmittag schingsabend. Freunde und Gönner herzlich willkom• senten des Vereins sind als Gäste willkommen. wieder. men. — Für besondere Verdienste in der landsmann• schaftlichen Arbeit sind mit der Silbernen Ehrennadel Heimatkreisgruppen Köln — Sonnabend, 31. Januar, 19 Uhr, im großen und Urkunde der LMO-Landesgruppe geehrt worden: Ostpreußisches Gumbinnen - Freitag. 13. Februar, 19 Uhr Lokal Saal des Kolpinghauses, St. Apernstraße, Ecke Hele• nenstraße. (Zu erreichen von der Haltestelle Neu• Luise Liptau, Walter Weitschat, Ernst Horn. Nach• Jagdmuseum — Zum Püttkrug, Heinrich-Hertz-Straße 102/Ecke Winter• markt oder Apellhofplatz). Kappen- und Kostümfest träglich wurden für 20jährige Mitgliedschaft mit der Wild, Wald und huder Weg (U-Bahn Mundsburg), Kappenfest mit ge• der Kreisgruppe, zusammen mit den Insterburgern und Urkunde des BdV geehrt: Irma Arndt und Hedwig Pferde Ostpreußens, mütlichem Beisammensein. Bitte, Kappen mitbringen. der Gruppe Memelland. Gute Stimmungskapelle, Meyer. Prussica — e. V. Auch jüngere Angehörige und Gäste willkommen. große Tombola, die besten Kostüme werden prämi• 314 Lüneburg, iert. Freunde und Bekannte, vor allem die Jugend, Salzstraße 25—26, Osterode - Sonnabend, 14. Februar IE»Uhr Ge• sind herzlich willkommen. Tel. 0 41 31 / 4 18 55 sellschaftshaus Pudlich, Kleiner Schaferkamp 36 (U Wuppertal — Sonnabend, 7. Februar, Ostpreußen• Bahn Schlump, S-Bahn Sternschanze), Kostüm- und ball in den Zoo-Sälen. Für Melodie und Rhythmus Kaopenfest Zum Tanz für alt und jung spielt d,e sorgt das 10-Mann-Orchester Dieter Herzberg, das beim Vorsitzendel dei Landesgruppe: Erwin Seeleidt Lüneburg — Die Generalversammlung der Freunde Kapelle Henry Blanke. Angehörige. Freunde und Be- 1975er Ball starken Anklang fand. Neben dem Ost• 7417 Urach Mauchentalstraße 45 Tel 0 71 25 ' 44 25 des Ostpreußischen Jagdmuseums findet in Lüneburg kannte willkommen. deutschen Heimatchor wirkt das Akkordeon-Orchester am Sonnabend, 3. April, in Wellenkamps-Hotel am „Die Wupperspatzen" mit, darunter zwei Vizewelt• Stuttgart — Mittwoch, 28. Januar, 15 Uhr, Gast• Sande statt. Alle Mitglieder erhalten eine Einladung. Sensburg - Sonnabend, 7. Februar 19 Uhr Ge- meister, die auch Deutsche Meister im Akkordeon• stätte Schwabenbräu, am Eugensplatz, gemütliches Freunde und Jugend herzlich willkommen. Genauerer spielen wurden. Eine Attraktion verheißt das Auf• Beisammensein (Linie 5). Ablauf wird noch bekanntgegeben. treten von Ker Ben & Ly, die sich mit ihren Darbie• tungen auf der freistehenden Leiter in 46 Ländern als Artisten der absoluten Spitzenklasse erwiesen. Vor• willkommen. verkaufsstellen in Elberfeld: Informationszentrum Döppersberg/Pavillon; BdV-Gesehäftsstelle, Ober- grünewalder Straße 4; Gerhard Keppke, Kl. Klotz• Plaketten ''ES"- Freitag 13. Februar. 15.30 Uhr. Lid,.- bahn 1; Günther Wannags, Friesenstraße 22. — Bar• Pfingsten in Köln: warkh'ufTreffen der Frauen Ga».e men: Reisebüro Dahl, Alter Markt 14; Helmut Sdira- können schon de, Oststraße 19. — Ronsdorf: Erhard Krusdiinski, Talsperrenstraße 17 a. Eintrittskarten im Vorverkauf jetzt bei den OSTPREUSSEN MoS;ÄSS, 15 Sr Rosen- 8,00 DM, an der Abendkasse 10,00 DM. Beim dies• jährigen Ostpreußenball wird eine große Werbe• Bundestreffen der Vorsitzenden aktion für das Ostpreußenblatt gestartet. Auf allen Tischen werden Werbezettel ausgelegt und es wird der Gruppen Kappen Äringen. C s, auch bei der Begrüßungsansprache auf die Bedeutung SSTÄS ä unserer Wochenzeitung hingewiesen. Landsmannschaft und bei den willkommen. Kreisvertretern Vorsitzender der Landesgruppe: Otto von Schwichow Ostpreußen zum Preis 355 Marburg, Heinridi-Schütz-Str. 37. Telefon 0 64 21 • KOLN^^ 1976 4 75 84. von je 5,- DM Fulda — Sonnabend, 24. Januar, 18 Uhr, Gasthaus Eutin - Sonnabend. 7. Februar 19 30 Uhr .Schloß• Zum Löwen, Am Peterstor 1 (genannt: Am Säumarkt), Eröffnung Sonnabend, 5. Juni erworben terrassen (Kaffee). Fleckessen ^T»™ £^ kunft gemütliches Beisammensein mit Abendessen. Humori- werden ehern Beisammensein. — d „Neuen Heimat", ges aus Ost- und Westpreußen, sowie aus Berlin. Großkundgebung Sonntag, 6. Juni im neuen Jahr stand im Z«»*™ Gruppe zur Aufgabe Gießen — Die Kreisgruppe Westpreußen brachte Seit Jahren schon hat es sich die <£»PP in ihrer Monatsversammlung den lange erwarteten Helmat in Filmabend mit Professor Benno Rappöhn. .Ostpreu• gemacht, ihren Mitgliedern „ cht n« ^ das der Erinnerung; zu bewahren, s«» 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 18 t«5 (Man

bald uns deren Anschrift bekannt ist. Der 5. Tilsiter stellen und an die Sensburger Landsleute zum Ver• Rundbrief umfaßt 72 Seiten im Format DIN A 5. ge• sand zu bringen. Der Kulturausschuß, das verantwort• druckt auf Kunstdruckpapier. Umschlag im Zweifar• Aus den ostpreußischen Heimatkreisen ... liche Gremium für die Herausgabe und Zusammen• stellung der Heimatbriefe, mußte bis zum 1. Novem• bendruck. Titelfoto: Das Elchstandbild auf den Anger. ber, dem Tag des Druckbeginns, die Manuskripte 1er- Aus dem Inhalt: Aus unserer Patenstadt, Tilsits Ge• Di« Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• schichte, unsere .Hohe", der Schloßmühlenteich, mu• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. tig haben, damit die beauftragte Druckerei terminge• recht anliefern konnte. Alle Hände voll zu tun hatten sikalische Veranstaltungen, die Neustädtische Schule, in jenen Tagen auch Frau Krenzel und Frau Meyer Eislauf auf dem Anger, Tilsiter Allgemeine Zeitung, die unsere Heimatkreiskartei führen und diese, was die Nachkriegsjahre in Tilsit, der kleine Grenzver• die Anschriften anbetrifft, immer auf dem neuesten kehr, Berichte über Veranstaltungen und Kurzmittei- Angerburg Memel, Heydekrug, Pogegen Stand halten. Sehr wertvoll ist hierbei die Hilfe durch lungen; dazu 15 Fotos. Der Tilsiter Rundbrief wird Ihnen kostenlos zugeschickt. Bitte legen Sie Ihrer Be• Kreisvertreter: Friedrich-Karl Mllthaler 2 Harn Kreisvertreter Stadl: Dr. Günther Lindenau, Land: unsere Patenstadt Remscheid, denn die etwa 6 500 stellung 0,40 DM in Briefmarken bei. Zwecks Vervoll• bürg 13. Postfach 804V I-I.tnn 0 10/45 25 41 Dr. Walter Sdiützler. Heydekrug: Walter Buttkererl Anschriften sind in der zentralen EDV-Anlage der Pogegen. Georg Grentz. Geschäftsstelle aller vier Stadt gespeichert und werden zum Versand der Hei• ständigung unserer Tilsiter Heimatortskartei bitten .Wir und unsere östlichen Nachbarn im Zeichen der Kreise: 2390 Flensburq-Mürwik. Twedter Markt 8. matbriefe mit den Umschlägen ausgedruckt. Hilfsbe• wir unsere Tilsiter Anschrift anzugeben. Die Zusen• Entspannung." Unter diesem Thema steht die 18. hei- reite Landsleute stellen sich zur Verfügung, um die dung des Rundbriefes wird jedoch von dieser zusätz• matpolitisehe Arbeitstagung am 14./15. Februar im Termine 1976 — Sonntag, 7. März, Haupttreffen in Heimatbriefe in die fertigen Umsthläge zu stecken lichen Ausgabe nicht abhängig gemacht. Ihre Bestel• Patenkreis Rotenburg (Wümme). Die Tagung beginnt Hannover im Freizeitheim Vahrenwald, Vahrenwal• und zum Verband zu bringen. Der Heimatbrief wird lung richten Sie bitte an die Stadtgemeinschaft Tilsit Sonnabend, 14. Februar und endet Sonntagmittag. Sie der Straße 92 (unser letztjähriger Treffpunkt). Dieses kostenlos an alle Sensburger gesdiiekt, deren An• e. V. Muhliusstraße 70, 2300 Kiel 1. Alle vorangegan• findet statt im neuesten Gästehaus des Landkreises jährliche Treffen wird wegen des Bundestreffens der schrift der Heimatkreiskartei bekannt ist. Zur Her• genen Ausgaben des Tilsiter Rundbriefes sind leider Rotenburg in Rotenburg in der Verdener Straße. Dort LMO recht früh veranstaltet. Trotzdem hoffen wir wie ausgabe des 20. Sensburger Heimatbriefes ein kurzer vergriffen. ist auoh die Möglichkeit preisgünstiger Unterkunft ge• bisher auf einen regen Besuch. Der zunächst beab• Rückblick. Weihnachten 1956 wurde mit Hilfe der Pa• Traditionsgemeinschaft des Tllslter Sport-Clubs — geben. Allerdings müssen die Tagungsteilnehmer sichtigte Termin (28. März) ließ sich leider nicht ein• tenstadt Remscheid von Fritz Bredenberg, dem lang• Der Arbeitsausschuß des Tilsiter Sport-Clubs gibt al• überwiegend in Doppelzimmern untergebracht wer• halten, da das Freizeitheim an diesem Sonntag nicht jährigen Schriftleiter der Sensburger Heimatbriefe, len Sportlerinnen und Sportlern bekannt, daß bei er• den. Wer auf Übernachtung in einem Einzelzimmer zur Verfügung stand. Die Ausgestaltung der Feier• der erste Heimatbrief gedruckt und verschickt. Er be• folgter Anmeldung zum Wiedersehenstreffen am 28., Wert legt, kann auch in einem Hotel in Rotenburg stunde liegt wie immer in den bewährten Händen stand aus 14 Seiten im Format DIN A 4 in Schreib• 29. und 30 Mai im Niedersächsischen Fußball-Ver• untergebracht werden. Anmeldungen sowie gegebe• der Memellandgruppe Hannover. Das Programm wird maschinenschrift, als Matrizenabzug hatte er damals bandsheim zu Barsinghausen eine Benachrichtigung nenfalls Mitteilung von Quartierwünschen (bei Un• rechtzeitig bekannt gegeben. — 5. und 6. Juni, Pfing• eine Auflage von 3 000 Exemplaren. Es war aus heu• der Teilnehmer auf schriftlichem Wege nicht mehr er• terkunft im Gästehaus des Landkreises wird gebeten, sten, Treffen der Memelländer innerhalb des Bundes• tiger Sicht zwar ein bescheidener, aber doch hoff• folgt. Jedem Teilnehmer ist das Quartier sicherge• Vorschläge für gemeinsame Unterbringung im Dop• treffens der Landsmannschaft Ostpreußen in Köln, nungsvoller Anfang. Im Laufe der Zeit wurden die stellt. Auf dem am 28. Mai um 20 Uhr stattfindenden pelzimmer mitzuteilen) werden bis zum 4. Februar Messegelände. Für dieses Treffen haben wir bei der Heimatbriefe immer besser, 1957 erschien er erstmals Begrüßungsabend wird der ehemalige Vorsitzende Dr. erbeten an den Landkreis Rotenburg, Abteilung 20, LMO einen Platzbedarf für 1 500 bis 1 800 Teilnehmer als Druck mit 24 Seiten, auch wurde er zeitgemäßer Ernst Thomasdiky ein Kurzreferat bringen über Erleb• 213 Rotenburg (Wümme). Kreishaus. der Memelland-Kreise angemeldet. Für die Angehö• gestaltet. Soweit die finanzielle Hilfe der Patenstadt nisse im Sportlerleben in der Vorkriegszeit. Im übri• rigen der einzelnen Kreise werden Beschilderungen und die eingegangenen Spenden es zuließen, vergrö• gen sei zu erwähnen, daß die Beteiligung zum Wie• Ehemalige Cecilienschülerlnnen und Friedrichsschü• angebracht. 14. und 15. August, Haupttreffen der Me• ßerte sich von Jahr zu Jahr die Seitenzahl, um den dersehenstreffen in Barsinghausen ein gutes Melde• ler aus dem Raum Frankfurt am Main und weiterer melländer in Hamburg. Sonnabend. 14. August, 15 Sensburgern möglichst viele Informationen aus dem ergebnis verzeichnet. Umgebung treffen sich Sonnabend, 24. Januar, 14.30 Uhr, im Curio-Haus, Rothonbaumchaussee und Sonn• engeren Kreisbereich zu bieten. 1968 wurde vom Uhr, im Cafe Hauptwache (Nebenraum). Es laden ein: tag, 15. August, 9 Uhr, in der Festhalle Planten und Sensburger Kreistag ein Kulturausschuß gewählt, der Alice und Johannes Herbst. Wiesenau 49, Telefon Blomen. Zu diesem Treffen erfolgen rechtzeitig Hin• für die Gestaltung und Herausgabe des Heimatbriefes Wehlau verantwortlich ist. Einen breiten Raum nehmen in den Kreisvertreter: Werner Lippke, 2358 Kaltenkirchen. 06 11 -72 70 91, Frankfurt/M. 1. weise und Programmbekanntmachungen. Merken Sie Oersdorfer Weg 37, Telefon 0 41 91/20 03. sich bitte diese Termine vor. Briefen die Familiennachrichten ein, die seit einigen Einwohner des Kreises Heydekrug — Für das Jahr Jahren wegen der besseren Ubersicht kirchspielweise geordnet sind. So ist der .Sensburger Heimatbrief" Heimatbuch — Unter der vielfältigen Weihnachts• Gumbinnen 1976 ist die Herausgabe des Buches „Der Kreis post befand sich auch manche Bemerkung zu unserem Heydekrug" (1920—1945) beabsichtigt. Das Manu• heute, 30 Jahre nach der Flucht und Vertreibung, mit 60 Seiten und einer Auflage von 7 000 Stück eine In• Heimatbuch des Kreises Wehlau. Da liest man z. B. Kreisvertreter: Dtpl.-Ing. Dietrich Goldbeck. 48 Bleie skript ist von Walter Buttkereit, Kreisvertreter wörtlidi. Das Buch ist eine Kostbarkeit und der Preis feld 14, Wlnterbergei Straße 14, Tel 05 21 '44 1055 Heydekrug und letzter Landrat des Kreises, unter formationsschrift für alle Sensburger im In- und Aus• land. ist gering im Verhältnis zu der Arbeit und der Mühe, Mitwirkung weiterer Persönlichkeiten fertiggestellt die so etwas macht. Den Mitarbeitern kann nicht ge• Ernst Steiner-Steinsruh 70 Jahre alt. Am 27. Ja• worden. Die Herausgabe befindet sidi im Stadium der nug gedankt werden." Das liest sich sehr schön. Wir nuar feiert Ernst Steiner, letzter Besitzer des Gutes Kostenermittlung und der Feststellung der Auflagen• Tilsit-Stadt wollen uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß Steinsruh (Groß Cannapinnen) seinen 70. Geburtstag. höhe. Es wird damit gerechnet, daß der Kaufpreis das Buch zweifellos viele Lücken enthält, die ge• Aus einem alten Salzburger Geschlecht stammend 25,— DM nicht übersteigt. Interessierte Landsleute Stadtvertreter: Dr Fritz Beck. Geschäftsstelle: Rudolf schlossen werden müßten. Es hat z. B. der Kreis Lot• wurden seine Vorfahren nach der Einwanderung in geben bitte ihre verbindliche Bestellung unter Angabe Suttkus. 23 Kiel I. Muhliusstr 70. Tel 04 31 > 3 45 14. zen ebenfalls zwei Bände des Heimatbuches heraus• unserer Heimat auf verschiedenen Besitzungen im von Namen, Vornamen, Anschrift und Stückzahl der Der 5. Tilsiter Rundbrief ist Ende 1975 an alle uns gegeben. Der zweite Band hat den Titel „Die Land• Bezirk Gumbinnen ansässig, ehe der Vater des Ju• beabsichtigten Abnahme bis zum 1. März 1976 unter gemeinden des Kreises Lotzen". So müßte sinngemäß bilars Ende des vorigen Jahrhunderts das Gut Blek- dem Stichwort »Der Kreis Heydekrug an die Arbeits• bekannten Interessenten verschickt worden. Alle in• zwischen eingetroffenen Nachbestellungen konnten auch der Titel unseres zweiten Bandes lauten! Es ken erwarb. 1934 erbte Ernst Steiner von seinem gemeinschaft der Memellandkreise in der Landsmann• mußte im ersten Band vieles zurückgestellt und ge• Großvater mütterlicherseits Groß Cannapinnen, wo schaft Ostpreußen e. V., Twedter Mark 8, 23: ) Flens• erfüllt werden. Für die zahlreichen Leserzuschriften und für die überwiesenen Spenden möchten wir an strichen werden, desgleichen auch an dem Bildmate• er sich tatkräftig der Bewirtschaftung — Ackerbau, burg-Mürwik. rial, so daß wir nicht umhin kommen, weiterzuarbei• Vieh- und Pferdezucht, sowie Waldwirtschaft — wid• dieser Stelle sehr herzlich danken. Die vielen Anre• gungen und die Spenden bilden bereits den Grund• ten. Daher bitte ich dieses zu berücksichtigen, wenn mete, bis ihm Ende 1944 der Krieg in Ostpreußen sein sie viele Dinge, die die Landgemeinden betreffen, Werk zerstörte. Nachdem sich seine Familie in West• Ortelsburg stock für die Vorbereitungen zum 6. Tilsiter Rund• brief, der voraussichtlich im November 1976 ver• nidit vorfinden. Dafür bringt der erste Band in vielen deutschland 1946 wieder zusammengefunden hatte, Kapiteln eine Ubersicht über da« gesamte Kreisge• nahm Ernst Steiner lebhaften Anteil an der lands• Kreisvertreter: Max Brenk, Bad Pvrmont. Geschäfts• schickt wird. Wir möchten nochmals darauf hinweisen, stelle: Ernst Birkwald. 4930 Detmold, Postfach 644. daß wir — solange der Vorrat reicht — den 5. Tilsiter biet, die wir auch für notwendig erachteten, was aber mannschaftlichen Arbeit in unserer Kreisgemeinschaft, einer genaueren Ergänzung bedarf. (Wird fortgesetzt) der er als Vertreter des Bezirks Herzogskirch dient. Rundbrief an weitere Interessenten verschicken, so• Auch im Gumbinner Kreistag wirkt der Jubilar mit. Glückwünsche — Am 15. Januar konnte Friedrich Wir wünschen unserem lieben Landsmann und Mit• Piepiorra, der letzte Betriebsleiter in der Ortulfdruk- arbeiter für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und kerei, Ortelsburger Zeitung, jetzt Danziger Straße 26, weitere glückliche Jahre. 2804 Lilienthal, sein 50jähriges Meisterjubiläum im Jenseits von Oder und Neifee Buchdrudcergewerbe feiern. Hierzu beglückwünscht der Kreisausschuß Lm. Piepiorra sehr herzlich. — Nächtliches Leben unbekannt hier gewonnene Granit werde, wie die Walden• Insterburg Stadt und Land Paul Saiten, früher der Leiter Landwirtschaftlichen burger Zeitung „Trybuna Walbrzyska" schreibt, Kreisvertretei Stadt: Professor Di. Georg-Winfried Buchführungsstelle AUenstein und Ortelsburg, beging AUenstein — Kritisch schrieb jüngst das Al• am 19. Januar seinen 80. Geburtstag. Hierzu gratu• u. a. nach Belgien und Holland und die Beton• Schmidt. Kreisvertreter Land: Fritz Naujoks. Geschäfts• lensteiner Parteiorgan „Gazeta Olsztynska" liert die Kreisgemeinschaft Ortelsburg sehr herzlich. mischer in andere westliche Länder exportiert. stelle: Georg Miethke. 4150 Krefeld-Fischeln Kölner über das Nachtleben in der sogenannten Woje• Leider, so heißt es weiter in dem Batt, wurden in Straße 517. Rathaus. wodschaftshauptstadt. „Das künstlerische Leben der vom Krieg nur geringfügig zerstörten Stadt Neidenburg ist im nächtlichen AUenstein einfach unbekannt, Der zweite Band „Insterburg im Bild" ist seit län• während der letzten drei Jahrzehnte „ganze 215 im Gegensatz zum gesellschaftlichen Leben, das gerer Zeit vergriffen. Zahlreiche Anfragen mußten da• Kreisvertreter: Jürgen Dauter. Geschäftsstelle: 463 Bo• Wohnungen" erstellt. Die Stadt besitze weder her abschlägig beschieden werden. Jetzt hat die Ge• mehr als bekannt ist! chum. Neidenburger Straße 15. ein Hotel noch ein Krankenhaus. Eine Stadt mit schäftsführung der Kreisgemeinschaften die Finanzie• Das gesellschaftliche Leben dringt nur selten einem jährlichen Industrieproduktionswert von rung einer Neuauflage aufgegriffen und es besteht Der Vertrauensmann der Gemeinde Taubendorf und über die Wände der Privatwohnungen hinaus, rund einer Milliarde Zloty (100 Millionen Mark) berechtigte Hoffnung, daß der Finanzierungsplan stellvertretender Vertrauensmann des Bezirkes Gr. denn es gibt nichts, wo es sich sonst noch abspie• durchführbar ist. Alle Interessenten werden daher ge• habe Anspruch auf Investitonen, die dem Wohl Schläfken, Hermann Freidank, Taubendorf, ist ver• len könnte. Noch schlimmer ist es um kulturelle beten, eine vorsorgliche Bestellung bei dem Paten• storben. Bis zur Neuwahl eines Nachfolgers im Amt der Bevölkerung dienen, heißt es weiter kritisch Ereignisse bestellt. Niemand schert sich darum, schaftsbüro der Kreisgemeinschaften Insterburg Stadt führt sein bisheriger Vertreter Jürgen Freidank, Am in dem Bericht. Wohl würden zur Zeit am Stadt• und Land e. V., Kölner Straße 517, 4150 Krefeld-Fi• Musik-, Kabarett- oder Fimveranstaltungen zu Kipphut 8, 3203 Sarstedt, die Geschäfte. Ich bitte die rand eine Kolonie von 100 Einfamilienhäusern scheln, aufzugeben. organisieren. AUenstein geht buchstäblich mit Bürger des Bezirks Gr. Schläfken und der Gemeinde sowie eine Wohnsiedlung für 3 500 Menschen Taubendorf um Einreichung von Wahlvorschlägen als den Hühnern schlafen .. ." Diese Feststellung Lehrerinnenseminar Insterburg — Unser diesjähri• Nachfolger(in) des Verstorbenen. dürfte besonders deshalb interessant sein, weil gebaut; doch dies dürfe nicht genügen. Die Stadt ges Treffen findet vom 10. bis 13. Mai im Ostheim in sie vom örtlichen Parteiorgan getroffen wurde. brauche dringend auch kulturelle Stätten, Sport• Bad Pyrmont statt. Teilnehmeranmeldungen werden anlagen und soziale Einrichtungen. (1939 wohn• dringend umgehend erbeten an Annette Raether, Har• Rastenburo ten in Striegau 15 900 Menschen). Gilgenburg bleibt Dorf burger Straße 9, 3043 Schneverdingen. Kreisvertreter: Heinrich Hilgendorff, 2321 Flehm, Post Kletkamp, Telefon 0 43 45 / 3 66. AUenstein — Auf die Frage eines Journali• Zweite Fährverbindung Uber die Swine sten, ob Gilgenburg im Kreise Osterode (Ost• Königsberg-Stadt Soldaten unserer Regimenter — Großes Treffen zur preußen) wieder Stadtrechte erhalte, antwor• Stettin — Um die Straßenverbindung mit Amtierender Stadtvorsitzender: Ulrich Albinus, 350-Jahr-Feier in der Patenstadt Wesel. Freitag, 21. Swinemünde zu verbessern, wurde mit dem Bau Mai, Yorkjägertreffen im Offiziers-Kasino des Rak. tete der Gemeindevorsteher dieser ehemaligen Bonn. Geschäftsstelle: Günter Boretius, Bismarck• Artl. Batls., Schill-Kaserne in Wesel. Sonnabend und Kleinstadt: „Ich glaube es nicht." Er hoffe je• einer neuen Fährverbindung über die Swine be• straße 90, 4000 Düsseldorf, Telefon 02 11 /35 03 80 Sonntag, 22. und 23. Mai, Gren.Regt. König Friedrich doch, daß die Gemeinde bald wieder „einen gonnen. Die bislang einzige Fährverbindung war, namentlich im Sommer, so stark überlastet, Löbeniditsdies Realgymnasium (Oberschule) — Für der Große (3 ostpr.) Nr. 4 I. R. 2. und 23, dazu Ein• städtischen Charakter haben werde." Der Re• das Archiv der Löbenichter und für die Einrichtung weihung des Traditionsraumes in der Schill-Kaserne. porter des Allensteiner Parteiorgans schreibt daß Autofahrer häufig mehrere Stunden auf die des Patenschaftszimmers im Duisburger Steinbart- Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen am weiter in dem Bericht, daß das einstige zwischen Übersetzung warten mußten. Wie Oppelns Par• 6. Juni in Köln und Hauptkreistreffen in Wesel am Gymnasiums war jahrelang Dipl.-Ing. Paul David, großen Seen gelegene Städtchen in einem Jahr teiorgan „Trybuna Odrzanska" schreibt, wird 22. August. Nähere Angaben folgen. Auf dem Holleter, 4300 Essen, verantwortlich. In die• auf sein 650jähriges Bestehen zurückblicken die zweite Fährverbindung in der Nähe der be• sem Aufgabenbereich hat er für die Löbenichterfamilie könne. Leider gebe es nichts Erfreuliches aus stehenden errichtet und nur für den Lastkraft• erfolgreich gewirkt und im vergangenen Jahr nach Rößel Gilgenburg zu berichten, wenn man von den wagenverkehr zugelassen. Darüber hinaus sollen der Herrichtung des Raumes die Neueinrichtung vor• die hier eingesetzten Fähren viermal größer genommen. Dabei wurde auch das von Gottfried Kreisvertreter: Alovs Sommerfeld, 75 Karlsruhe, sechs neu gebauten Häusern im Ort absehe. Da• Klesczewski aus St. Augustin 2 geschnitzte Königs• Reinhold-Frank-Straße 68. bei würde es sich lohnen, den historischen Ort sein als die gegenwärtigen. Man hofft, den Fähr• berger Wappen neu angebracht. Die zur Jahreshaupt• für den Tourismus stärker zu erschließen. verkehr in etwa zwei Jahren aufzunehmen. versammlung am 4. Oktober im Steinbart-Gymnasium Adolf Poschmann 91 Jahre alt — Am 2. Januar be• weilenden Löbenichter konnten sich überzeugen, wie ging Dr. Adolf Poschmann, Berliner Straße 25, 4400 Grabreservierungen Fernsprechzellen vergittert ansprechend das Patenschaftszimmer eingerichtet wur• Münster-Angelmodde, seinen 91. Geburtstag. Posch• de. Denn auch die Anordnung der 37 Direktoren- und mann ist der letzte Oberstudiendirektor des Gymna• siums in Rößel, an dem er 20 Jahre wirkte, davon Danzig — Will jemand in seiner östlichen Hei• Kattowitz — Kurzen Prozeß machte die Post• Lehrerbilder wurde verbessert. Zum 1. Januar wurde mat, die gegenwärtig zum Territorium der verwaltung von Kattowitz mit den am häufig• David nun nach Bremen versetzt, und er kann von acht als Leiter der Lehranstalt. Mit seinen histori• dort aus seine Aufgabe in Duisburg nicht wahrneh• schen Arbeiten über das Ermland hat er sich audi Volksrepublik Polen gehört, beerdigt werden, sten von Rowdys zerstörten oder beschädigten men. So haben wir ihm für seine Bemühungen herz• um unseren Heimatkreis verdient gemacht. Wir wün• so ist dies neuerdings möglich. Die eigens dafür öffentlichen Fernsprechern: Die Fernsprechzel• lich gedankt und Ing. (grad) Kurt Retkowski, Mar• schen dem Jubilar noch weiterhin gute Gesundheit. in Warschau gegründete Institution „Bongo" er• len wurden mit Eisengittern ausgestattet, die bei kenstraße 51, 4330 Mülheim a, Ruhr, wurde nun un• ledigt alle Formalitäten, die hierfür erforder• Einbruch der Dunkelheit durch ein Vorhänge• ser Archivar. Unsere besten Wünsche begleiten ihn 25 Jahre Kreisgruppe Berlin — Unser Heimatkreis lich sind. Von der Grabreservierung bis zur schloß gesichert werden können. Abends sei da• ist in der Reichshauptstadt durch eine sehr aktive bei dieser Aufgabe. Schließlich ist noch mitzuteilen, Beisetzung der Leiche: im gewünschten Ort so• her, so schreibt die Kattowitzer Zeitung „Dzien- daß Dr. Herbert Langkeit, Wilhelmshöher Weg 19, Gruppe vertreten. Am 11. Oktober beging sie in wür• diger Feier ihr 25jähriges Bestehen. Die Kreisgruppe wie die spätere Pflege des Grabes erledigt „Bon• nik Zachodni", „das Telefon nur noch dem Auge 3500 Kassel-Harleshausen, seine Klassenkameraden zugänglich." Dies dürfte jedoch den Menschen zum Gedenken des 50. Jahrestages des Abiturs und wurde 1950 durch den 1973 gestorbenen Baumeister go" gegen entsprechende Gebühren in Devisen. Schulabgangs zum 27. und 28. März nach Kassel ein• Franz Hermann aus Bischofstein gegründet. 1954 über• Aber auch die Exhumierung von Verstorbenen, einer Großstadt kaum dienlich sein, meint das geladen. Wir wünschen dem Treffen einen schönen nahm Rechtsanwalt Franz Lingnau aus Rößel deren die vor Jahren innerhalb der gegenwärtigen Blatt ironisch. Verlauf. Leitung. Seit 1960 liegt die Führung der Gruppe in Grenzen Polens ihre letzte Ruhestätte fanden den bewährten Händen unseres Lm. Bruno Bischoff von Torninen. Wir wünschen der Gruppe, die sogar und nun auf Wunsch von Angehörigen ins Aus• Bauern wollen Höfe loswerden Traditionsgemeinschaft KSTV Königsberg — Die über eine schöne Kreisfahne verfügt, vivat, crescat, land überführt werden sollen, gehört zu den Mitglieder der Traditionsgemeinschaft des KSTV Kö• floreat, sie möge leben, wachsen und gedeihen. Aufgabenbereichen der Warschauer Institutio- Hirschberg — In Niederschlesien scheinen die nigsberg Werden gebeten, an dem Wiedersehenstref• Aufgabenbereidien der Warschauer Institution. Bauern schneller zu altern als in anderen Gegen• fen der ostpreußischen Sportler und Sportlerinnen am Unser Kreistreffen 1976 findet Pfingsten auf dem Die einzelnen Preise für die Dienstleistungen den, schreibt etwas ironisch die Breslauer Zei• 28., 29., 30. Mai im Niedersächsischen Fußball-Ver• Bundestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in nennt das Danziger Parteiorgan „Glos Wybrze- tung Slowo Polskie". So viele Landwirte, die bandsheim zu Barsinghausen bei Hannover teilzuneh• den Messehallen in Köln statt. Das Treffen wird dies• za" nicht, schreibt jedoch, daß „Bongo" all diese schnellstens ihre Höfe gegen eine Rente loswer• men. Anmeldungen sind bis spätestens 31. Januar zu mal in größerem Rahmen durchgeführt. Es steht uns den wollen, gebe es nirgendwo. Allein in der richten an Alfred Kubbutat, Heidkuppel 21, 2201 Angelegenheiten diskret und absolut im Sinne genügend Raum zur Verfügung. Die Heimatkreise neu gegründeten Wojewodschaft Hirschberg Kölln-Reisiek/Holstein. der Auftraggeber erledigt. „Bongo" sind die An• werden gut beschildert sein und Ortsschilder auf den hatten in den ersten zehn Monaten des vergan• fangsbuchstaben der Unternehmensbezeich• Tischen das Treffen erleichtern. Merken Sie sich bitte genen Jahres 1 639 Bauern Anträge auf Über• Lyck den 5. und 6. Juni vor. Es wird ein ereignisreiches nung: „Büro zur Pflege von Ausländergräbern." Treffen werden eignung ihrer Höfe an den Staat gegen Zah• lung einer Rente gestellt. 1 067 dieser Anträge Kreisvertreter: Hellmut Rathke, 239 Flensburg, Post• Striegauer Realitäten seien bereits erledigt worden. Leider wollen fach 496. Telefon 04 61 / 3 42 20 oder 04 61 / 3 62 66 Sensburg Breslau — Das gegenwärtig 15 600 Einwohner die rae.sten Bauern ihre Wohnhäuser behalten, Kreisvertreter: Eberhard v. Redekcr. 2321 Rantzau. zählende niederschlesische Städtchen Striegau, Treffen aller ehemaligen Lycker Seminaristen vom Post Grebin, Telefon 0 43 09/1 37. weil sie in den heimatlichen Dörfern bleiben 10. bis 15. Mai im Ostheim, Bad Pyrmont. Interessen• Kreis Schweidnitz, sei „eine Industriestadt mit mochten. Ersatzwohnungen geb es für die alten ten möchten sich an Rektor i. R. Franz Grau, Am 20 Jahre Heimatbriefe — Wie in jedem Jahr vor einer Schuhfabrik (1 000 Arbeitnehmer), einem Bauern nicht Die Wirtschaftsgebäude der abge• Pfahlweiher 9, 5200 Siegburg, wenden. Zur Teilnahme Weihnachten, war auch in diesem Jahr im „Sensbur- Granitwerk (600 Beschäftigte), einer Filzfabrik gebenen Hofe seien meistens in so schlechtem werden alle Jahrgänge aufgerufen. Meldefrist Ende ger Zimmer" in unserer Patenstadt Remscheid Hoch• und einer Betonmischmaschinenfabrik mit eben• Zustand, daß sle kaum noch genutzt werden

Februar. betrieb, galt es doch, den Heimatbrief 1975 fertigzu• falls mehreren hundert Arbeitnehmern." Der konnten. Jon 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 19 Reportage

„Wir möchten uns mal wieder satt sprechen''

Spätaussiedler verloren in Hamburg durch die Flut ihr letztes Hab und Gut

Hamburg — „Vater hat nur die Papiere Es kam jedoch anders. „Als plötzlich Poli• ten lebenden Familien zu einer großen gerettet", sagt Ella (16), seit fünf Monaten zisten vor unserem Fenster vorbeiliefen, Kaffeetafel bei Ursula Meyer-Semlies. Je• erst in der Bundesrepublik, „alles übrige dachten wir, nanu, was ist denn jetzt pas• der Eintreffende wurde freudig begrüßt was wir hier schon wieder angeschafft hal• siert? Da klopften sie auch schon an alle Man war froh, den anderen wiederzusehen ten, wurde durch das Wasser verdorben." Türen und riefen ,Raus hier, das Wasser und zu erfahren, wie es ihm inzwischen er• Und ihre kleine Schwester Lida (9) ergänzt: gangen ist. Alle bewegte die gleiche Frage, „Meine Schulbücher sind auch alle futsch." kommt!' Zu unserem Entsetzen stand der Flur bereits unter Wasser. Es kam viel zu „wie soll es weitergehen?" Die meisten So wie diese beiden Mädchen und ihre schnell und von der Seite, von wo wir es hoffen, nun endlich eine Wohnung zu be• Eltern wurden die meisten der im Hambur• kommen, denn ein Zurück nach Finkenwer• nicht erwartet hatten. Vom Kanal her, nicht ger Übergangsheim am Neßpriel in Finken• der gibt es nicht mehr. Das Übergangswohn• von der Elbseite", berichtet Ella weiter. werder lebenden Aussiedler betroffen. Nie• heim wurde inzwischen, wie Herr Krüger mand hatte dort mit einer Überschwemmung Sie gehört mit ihren Eltern und den beiden von der Lagerleitung uns auf Anfrage be• gerechnet. Denn als im Radio die Warnun• Schwestern (die ältere besucht zur Zeit eine stätigte, für immer geschlossen. Und die gen vor der Sturmflut am 3. Januar erfolg• Fachschule außerhalb Hamburgs) zu den am jetzigen Unterkünfte sollen auch nur vor• ten, war man sich so sicher. „Weil die Nord• härtesten betroffenen Aussiedlern. In dem übergehend sein. Da schließt sich die bange seeküste doch so weit weg ist von Ham• am tiefsten gelegenen Block 10 war das Frage an, wovon die hohen Mieten bezah• burg", meinte eine alte Breslauerin. Wasser bis an die Zimmerdecken gestiegen. len? Frau Sch. (35) besucht zur Zeit einen Um- Kein einziger Wohnblock blieb vom Wasser verschont Schulungskurs, um auch hier ihren Beruf als Krankenschwester, den sie in der Heimat Selbst in den höher liegenden Wohnblocks ihr Haus in den Dienst der guten Sache. Es erlernte, ausüben zu können. Sie hat für sich war das Wasser noch bis zu einem Meter wurde sozusagen zur Anlaufstelle derjeni• und ihre Tochter Marina zunächst eine hoch in die Zimmer eingedrungen. „Schuhe gen, die sich trotz unterschiedlichster Her• Soforthilfe von 50 DM und 20 DM bekom• hab ich nun keine mehr. Sie sind völlig kunft in Finkenwerder zu einer großen Ge• men und wartet nun auf die Entschädiguni; verquollen", sagt die zierliche Frau St. in meinschaft zusammengefunden hatten. für die verlorenen Habseligkeiten. Block 5. „Von meinen übrigen Sachen habe Aber auch diejenigen, die helfen wollten, Seit drei Monaten erst ist Frau Sz. (45) Trostlosigkeii: Nur mit Ölzeug ins Haus . . . ich wieder einiges trocknen können, aber fanden sich bei ihr in der Karlstraße ein. mit ihrer 16jährigen Tochter Lilian hier. das meiste ist hin." Innerhalb weniger Tage wurde aus einem Sie hat nichts aus der Heimat mitbringen Kinder weiterhin zusammen die gleiche Die Kleiderschränke sind vom Wasser Wohnzimmer ein gutsortiertes Warenlager. können und ist froh, daß ihr die Staatliche Schule besuchen können oder ob sie nun hochgetrieben worden und umgekippt. Mäntel, Hosen, Anzüge, Kostüme, Unter• Entschädigung schon ausgezahlt wurde. Zu in verschiedene Schulen gehen müssen. Ebenso die Kühlschränke, in denen alle Vor• wäsche, Handtücher, Schuhe — aus diesen Hause war sie Postangestellte und möchte räte vernichtet wurden. Fernsehgeräte sind Spenden, nicht nur von Landsleuten, konn• hier so schnell wie möglich Arbeit in einem „Das wäre nicht gut." nur noch Abfallprodukte, Sofas, Sessel und ten sich die Spätaussiedler zunächst mit der Büro haben. Frau Sz. schaut auf ihre Armbanduhr. „Es Teppiche nicht nur aufgequollen, sondern notwendigsten Kleidung versehen. Arbeit sucht auch Herr F., der im Juli ist schon sieben. Aber das macht nichts. Ich vor allem verdorben durch das dreckige und Eine Woche nach der Katastrophe trafen vergangenen Jahres mit seiner Familie aus freue mich jedenfalls, daß sie wieder geht. stinkige Elbwasser und durch den Unrat, sich die jetzt in verschiedenen Unterkünf• Alma Äta (Kasachstan) kam. Seine bishe- Ich habe sie getrocknet." Frau Sch. strahlt: den die enorme Flutwelle in jedes Zimmer gespült hat. Ein trostloser Anblick. Sogar der hochliegende Block 1 blieb nicht verschont. Im großen Saal, in dem sich die Spätaussiedler oft zu gemeinsamen Ver• anstaltungen getroffen haben oder bei Got• tesdiensten den Predigten lauschten, sind Teppiche über zusammengestellten Stühlen zum Trocknen ausgebreitet. Auf einem Tisch am Fenster aufgeweichte Kirchengesang• bücher. Am stärksten leiden die Aussiedler dar• unter, daß ihr Bettzeug verlorengegangen ist. Sie wurden zwar sofort in andere Not• unterkünfte nach Rahlstedt und Billstedt in möblierte Zimmer gebracht. Aber dort feh• len Decken oder Betten zum Zudecken. überrascht waren die Betroffenen von der Welle der Hilfsbereitschaft, die sofort ein• setzte. Ursula Meyer-Semlies, die gemein• sam mit Eva Müller von der Hamburger Landesgruppe der Landsmannschaft Ost• preußen und vielen freiwilligen Helferinnen seit Jahren die Spätaussiedler nicht nur aus Ostpreußen, sondern aus dem gesamten polnischen Bereich sowie aus Rumänien und der Sowjetunion betreut, stellte selbstlos Wasser, soweit das Auge reicht . . zerstörter Hausrat ... erste Hilfe: Ein neuer Anfang

rige Beschäftigungsstelle verlor er leider „Mein Radio geht sogar noch, obwohl es vor einigen Wochen infolge einer Erkran• auch naß war." „Und meine Gitarre ist durch kung. das Wasser nicht aufgequollen, ich kann Glück gehabt hat Herr W., der mit seiner weiterspielen", sagt eines der Mädchen. Da• Frau, Tochter Ingrid und Sohn Ewald in gegen sind zwanzig andere Gitarren un• Block 11, einem der wenigen Steinhäuser brauchbar geworden, die Frau Semlies beim am Neßpriel, im ersten Stock lebte. „Aber, Gitarrenunterricht verwendet hat. wie soll es weitergehen?" fragt auch er. „Ich Rosel Stark, die aus dem Sudetenland arbeite jetzt in einem Finkenwerder Betrieb stammt und zu den selbstlosen Helferinnen als Schlosser, weil ich in der Bundesrepu• zählt, ist froh, daß die Schreibmaschinen blik in meinem früheren Beruf als Dieselloko• die Katastrophe überstanden haben. „Die motivführer wegen des Einstellungsstopps Frauen und Mädchen sind schon ungedul• bei der Deutschen Bundesbahn keine Stel• dig, wann die Ubungsstunden fortgesetzt lung fand. Von Rahlstedt, wo wir nun hin• werden können. Vorläufig fehlt uns ein kommen, fahre ich künftig zwei Stunden Raum dafür." zur Arbeit und zwei Stunden nach Hause, „Womit kann man Ihnen jetzt am besten bin also täglich vier Stunden unterwegs. helfen?" fragt Karin Thiel (17), Tochter eines Hinzukommen die acht Stunden Arbeit. Auf Königsbergers, die an diesem Wochenende die Dauer ist das nicht auszuhalten. Hof• das erstemal mit dem Schicksal dieser Men• fentlich finde ich bald eine gute Tätigkeit schen konfrontiert wird. „Ach, wissen Sie, in Rahlstedt." das wichtigste ist erst einmal Geld, damit Trotz aller Hilfe, die die Behörden ge• wir uns wieder das zum Leben Notwendigste währen oder gewähren wollen, zählt bei anschaffen können. Vor allem Betten", ist den Aussiedlern aus den deutschen Ost• die übereinstimmende Antwort. Viele haben gebieten und aus den deutschen Siedlungs• ja jetzt noch weniger, als sie mithergebracht gebieten der osteuropäischen Länder die haben. Eine Frau besitzt nur noch ihre persönliche Bindung. Freunde sind für sie Handtasche. „Es ging ja so schnell." Und ihr im Grunde genommen wichtiger als alle Gegenüber ergänzt: „Zuhause, ja, da hatten amtliche Unterstützung. Das klang auch in wir ein kleines Häuschen. Das mußten wir allen Gesprächen an, die ich in den Tagen verkaufen, um die Pässe und die Ausreise nach der Flutkatastrophe mit Aussiedlern bezahlen zu können, damit wir als Deutsche in Finkenwerder und bei Ursula Meyer- wieder unter Deutschen leben können." Semlies führte. Da persönliche Bindungen stärker sind „Auch wenn wir Deutsche sind, fühlen als materielle Hilfe, die nach wie vor er• wir uns hier manchmal sehr allein und ver• forderlich ist, sollten diejenigen unserer lassen. Und wir freuen uns dann, wenn wir Leser, die helfen möchten, die Not der be• die eine oder andere Familie wiedertref• troffenen Landsleute zu lindern, „Paten• fen, mit der wir uns im Lager angefreundet schaften" über einzelne Familien oder über haben. Da können wir uns mal wieder richtig Alleinstehende übernehmen. Die Sozial• satt sprechen", erläutert Frau Sch. ihre redaktion des Ostpreußenblattes wird dabei Situation. gern als Vermittlerin dienen und Ihre In vielen Fällen erleichtern die Kinder Wünsche an Ursula Meyer-Semlies weiter• die Kontakte der Familien untereinander. leiten. Sie weiß am besten, wo und wie ge• Ostpreußen helfen: Für unser, e Auss.ed.eAnsiedler wurde schnell un^ d selbstlos gespende^t Horst Zander (rt) Doch jetzt kommt die große Sorge, ob die holfen werden muß. Horst Zander £*B Dflpnupmötuii 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 20

Wiedersehen nach 50 Jahren Olympiasieger bei der Ostpreußischen ßoxeriamilie

Stadthagen — Nach Box-Olympiasieger Dieter er nur elf verlor und zwölf unentschieden ge• Kottysch, Europameister Erich Schöppner und stalten konnte, zählte er mit zu den erfolg• Gerhard Hecht mit vielen Deutschen Meistern reichsten Boxern dieses Treffens. Daß Frau und den Polizeiboxern traf sich auf Initiative Chychla eine Königsbergerin ist und aus dem von Heinz Werner, früher Königsberg, heute Stadtteil Haberberg kommt, sei am Rande ver• Stadthagen, die Ostpreußische Boxerfamilie mit merkt. den „Danzigern". Es ist die Gruppe, aus deren Reihen 1935 Werner hervorgegangen ist. Eine Die Ostpreußische Boxerfamilie freute sich auf lange, aber schöne Zeit, die niemand aus dem das Kommen der „Danziger"; denn nur zu oft Gedächtnis streichen möchte, zählt sie doch mit standen sich die Königsberger und die Danziger zu den bewegtesten Erinnerungen. in Städtekämpfen gegenüber und zählen somit mit allen ihren Angehörigen zur „Ostpreußi• „Mit von der Partie" war diesmal der zwei• schen Boxerfamilie". Nach Siegmund Chychla fache Europameister (1951 in Mailand und 1953 war es Franz Sohn aus Königsberg, der National• in Warschau) und Olympiasieger (1952 in Hel• kader-Angehörige und mehrfache Teilnehmer an sinki) im Boxen (Weltergewicht) Siegmund den Deutschen Box-Amateurmeisterschaften 1939 Chychla aus Danzig, heute Hamburg, der durch bis 1944 im Halbschwergewicht. Nicht zu ver• die politischen Verhältnisse ab 1945 für Polen gessen seine Kämpfe gegen Kleinholdermann starten mußte. Mit seinen 267 Kämpfen, wobei und den noch heute in Hamburg lebenden Kuddl Schmidt. Nach dem Krieg Profi bis 1952, heute in Bad Godesberg wohnhaft und immer noch mit dem Boxsport am Mittelrhein verbunden.

Zum Treffen waren weiterhin angereist der Früher Gegner im Ring: Ostpreußische Boxer. Hintere Reihe (von links nach rechts): Hohmann, Die unverwüstliche Schwergewichtler Fritz Knorr, Sohn, Jährling (halb verdeckt), Dankert (halb verdeckt). Mittlere Reihe: Badtke, Nitsch, Hakel• früher Wehlau und Königsberg, heute Lohfelden berg, Knorr, Fischer. Vordere Reihe: Werner, Klose, Stinsky, Chychla Foto privat bei Kassel, der in heimischen Rängen als Ama• ostpreußische teur und nach dem Krieg als Profi manche Ring• schlacht lieferte gegen so bekannte Gegner wie Hein ten Hoff, Richard Grupe (Vater des „Prin• Familie zen von Homburg"), Arno Hagemann, Wilson Kohlbrecher und Werner Vollmer. Wenn wir bei den „Schweren" bleiben: nicht zu vergessen Schutzpatron der Bevölkerung und mit dabei an dem Wochenende Paul Nitsch (Dannenberg), Richard Dankert (Berlin), Bruno Dem früheren Regierungspräsidenten Dr. Rohde zum Gedenken TDet (?iicfierscArank Fischer (Rinteln), dazu die erfolgreichen Mittel• gewichtler Fritz Stinsky (Kassel), Bruno Badtke Krefeld — Mit dem Tode von Regierungsprä• der Kreisbevölkerung berufen wurde. Als er (Köln), Fritz Preuß (Lübeck), Erich Zinserling sident Herbert Rohde, Gumbinnen, ist im ver• nach dem Kapp-Putsch wie fast alle Landräte des Unser Bücherschrank ist weder eine (Lohfelden), Ex-Profi Alfred Hakelberg (Laat• gangenen Jahr einer der letzten Chefs einer Bezirks Gumbinnen, die sich den Erklärungen Buchhandlung noch ein Antiquariat. zen), und die ebenso trickreichen Feder- und ostpreußischen Regierung dahingegangen. Ihn des Oberpräsidenten Winning und des Regie• Leichtgewichtler Elimar Kloos (Salzgitter), Wer• zeichneten menschliche Liebenswürdigkeit und rungspräsidenten Freiherrn von Braun ange• Alle angezeigten Titel sind jeweils ner Ackermann (Lerbeck/Minden), Karl Luzat das den alten preußischen Verwaltungsbeamten schlossen hatten, sein Amt abgeben mußte, er• hob sich ein solcher Proteststurm im ganzen nur in einem Exemplar vorhanden. (Bomlitz) und Ernst Eisenheim (Berlin). eigene Augenmaß aus. Mit steter Bereitschaft, ausgleichend und zusammenführend zu wirken, Kreis Goldap, daß der neue Oberpräsident Siehr (Für Buchwunsch genügt eine Post• verband sich eine Entschiedenheit der Meinung die preußische Staatsregierung bat, Rohde als karte mit deutlicher Absenderangabe; einzigen der gemaßregelten Kapp-Landräte auf Der Senior des Treffens: der im 79. Lebensjahr in allen wichtigen Fragen und der Mut, für sie einzutreten. Das machte sich vor allem in jenen seinem Posten zu belassen: er habe sich in der bitte kein Telefonat.) — Näheres dar• stehende unvergessene Schwergewichtler Ernst Monaten geltend, in denen für unsere Heimat kurzen Zeit von zehn Monaten auch nach Auf• über finden Sie in unserer ständigen Hohmann, heute Hannover, der — wie Initiator die Schicksalsstunde schlug. War doch der Be• fassung der demokratischen und sozialdemokra• Rubrik „Die Ostpreußische Familie". Heinz Werner — auch zu den deutschen Polizei• zirk Gumbinnen mit seinen Bewohnern schon im tischen Kreistagsmitglieder das Vertrauen fast boxern zählt, die sich bekanntlich Anfang Sep• der ganzen Kreisbevölkerung erworben. Die Folgende Spenden sind abrufbereit: Spätsommer 1944 der dauernden Bedrohung ei• tember 1975 ebenfalls in Stadthagen nach nes russischen Einfalles ausgesetzt. Welch eine Regierung wollte die Entscheidung nicht mehr nach 25 Jahren und mehr wiedersahen. Verantwortung damals auf dem leitenden rückgängig machen, hat aber Rohde weiterhin Thomas Carlyle: „Der König" (Fried, Staatsbeamten als Schutzpatron der ihm anver• auf wichtigen Posten verwendet, zunächst bei rieh d. G.). — Jean Giraudoux: „Sieg• trauten Bevölkerung, als Verbindungsmann zwi• der ostpreußischen Vertretung in Berlin und fried" (Roman). — Frank Thieß: „Der Die Teilnahme des Königsbergers Otto Glo- schen ziviler Verteidigung und Armeekomman• später dann beim Oberpräsidium Ostpreußen, wo er unter Siehr, den er sehr schätzte, als De• Kampf mit dem Engel" (Erzählungen). gau, heute Hamburg, bedarf besonderer Erwäh• dostellen, im Durcheinander sich durchkreuzen• nung. Es ist der Bruder des bekannten Königs• der Räumungs- und Verteidigungsbefehle laste• zernent für Industrie, Handel, Handwerk und — Volksbuch vom deutschen Osten: Verkehr wichtige Aufgaben für seine Heimat berger Boxers Rudi Glogau, der leider zu früh te, läßt sich heute kaum noch darstellen. Der „Es war ein Land". — Carl Hagenbeck: Regierungspräsident hat diese Verantwortung wahrnehmen konnte. starb — er verunglückte tödlich bei einem Be• „Von Tieren und Menschen". — Theo• mannhaft getragen und sich auch zu einsamen triebsunfall 1965 auf der Howaldtswerft in Ham• So war es ein reiches Verwaltungsleben im dor Fontane: „Effi Briest" (Roman). Beschlüssen durchgerungen, wenn die Lage es Dienste der ostpreußischen Menschen, das mit burg. Rudi und Otto Glogau und Heinz Werner — Peter van Paasen: Wie schön könnte erforderte, und sich vor Untergebene gestellt, der Vertreibung endete. Wenn seine bedäch• die Erde sein" (Holland. Chronik). — wurden 1918/19/20 in Königsberg im selben Haus die aus gleicher menschlicher Verantwortung ge• tige Art den Zentralstellen im .Dritten Reich' (Plantage Nr. 21) geboren. Der Schriftverkehr handelt haben, auch wenn dabei kriegs- oder Oscar Wilde: „Das Bildnis des Dorian häufig zu zögernd erschien, so empfanden seine zu diesem Treffen führte nun Otto Glogau und parteigerichtliche Verfahren, vielleicht Schlim• Gray" (Roman). — Dr. Siegmund H. Mitarbeiter und Untergebenen die stete Bereit• Heinz Werner auf Umwegen nach 50 Jahren zu• meres, riskiert werden mußten. schaft zu kameradschaftlichem Miteinander, ei• May: „Der Weg zum glücklichen sammen. Es ist keinesfalls die Ausnahme, son• nen fast modernen kooperativen Stil, ebenso Alter" (Hausbuch). — Ernst Wiehert: dern vielmehr charakteristisch für die heimat• Bei alledem kam ihm die Erfahrung einer lan• wohltuend wie den von ihm besonders gepfleg• „Heinrich von Plauen" (Hist. Roman). gen Verwaltungslaufbahn zustatten; er war in ten außerdienstlichen Zusammenhalt. Die noch lichen Treffen: da finden sich Bekannte und Ver• — Emil Ludwig: „Juli 14" (Zeitge• vielen Sätteln gerecht. Einen frühen Höhepunkt lebenden Freunde aus jener Zeit und die neuen wandte nach jahrzehntelangem Suchen plötzlich schichte). — A. E. Johann: „Am Rande seines Lebens brachte die Tätigkeit als Landrat Freunde der zweiten Heimat Krefeld gedenken wieder, obwohl diese schon gar nicht mehr am der Winde" (Roman). — Gertrud des Kreises Goldap, zu der er bald nach der Re• des Regierungspräsidenten Herbert Rohde in Leben zu sein schienen. - r volution aus dem Vertrauen der Regierung und Ehrfurcht. v. d. Groeben Wickerhauser: „Eine Frau für schlech• tes Wetter" (Roman). — Ivar Lissner: „Rätselhafte Kulturen". — Leo Tolstoi: „Die Kreutzersonate" (Roman). — Hans Werner Huebner: „Das Floß der Vertriebenen" (Roman). — Guy de Maupassant: „Das Brot der Sünde" (Novellen). — Willi Hennes: „Aus einem Leben voll Freude" (Erinnerun• gen). — Pearl S. Buck: „Söhne" (Ro• man). — Gustav Frey tag: „Marcus König" (Hist. Roman). — Jean Paul Sartre: „Das Spiel ist aus". — Alfons von Czibulka: „Der Münzturm" (Hist. Roman). — C P. Snow: „Wege nach Haus" (Roman). — Alexander Mii- scherlich: „Die Idee des Friedens und die menschliche Aggressivität" (Deu• tungsversuche). — Heinrich Keim: „Gefangener der Wälder" (Erlebnis• roman). — Bildband: „Salzburg". — Ludwig Ganghofer: „Der Dorfapostel" (Roman). — Graf Gobineau: „Asiati• sche Novellen". — Erich Bayreuther: „Zinzendorf und die Christenheit". — Georgette Heyer: „Heiratsmarkt" (Ro• man). — Zenta Maurina: „Kleines Orchester der Hoffnung" (Essays zur östlichen und westlichen Literatur). — Heinrich Boll: „Haus ohne Hüter" (Ro• man). — Erinnerungen a. Eva v. Tiele- Winckler: „Das große Wagnis". — Andre Gide: „Die Falschmünzer" (Ro• man). — Ludwig Müller: „Was isl positives Christentum?" — Billy Gra• ham: „Friede mit Gott". — Johannes Mignat: „Der Kreis Goldap". — Ro• main Gary: „Lady L." (Roman). —

John O'Hara: „Die Lockwoods" (Ro• Einen der erheblichsten Beiträge zur NATO-Verteidigung leistet die Bundesrepublik In der Ostsee Für rt(oo„ » . " U ab n lst dle man). — Anekdoten: „Von Adam bis manne in der letzten Zeit erheblich modernisiert worden. Unser Bild zeigt einen der 22 neuen WesUanH s»Jvi * *?. ! Bundes- ber, die im April ihren Dienst aufnahmen. Diese Hubschrauber sind allwetter- und nachfeinsatzfähio 7» ön P 9. Mk' 41 Seenowubschrau- Adenauer". zu zivilen Rettungsaufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzes eingesetzt. Sie werden aurn,,, K,"LV ****** werden d*e Hubschrauber lran s rten eingesetzt. Ebenfalls erneuert und modernisiert wurde die U-Bootwaffe. Das Bild zeigt eines riVr ILIiJ l P" von See auf Land » uci neuen ruisten-U-Boote des Typs 206. Foto Georg Wegemann I

Jahrgang 27 £ro £1tpmi0rnblan 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 21

KULTURNOTIZEN Peter Thran gab rechtzeitig Alarm Stiftung Deutschlandhaus Berlin — Große Ostdeutsche in Berlin — E.T.A. Hoffmann zum Ruckblick auf die Flutkatastrophe vom Februar 1962 an der norddeutschen Küste 200. Geburtstag. Es lesen: Heinz Theo Branding und Gudrun Genest vom Schiller-Theater und ie für alle Betroffenen schmerzliche noch Siegfried Haertel. Sonnabend, 31. Januar, berg an der Albertus-Universität ein Studium Hier war Prof. Thran ständiger Vertreter des einigermaßen glimpflich verlaufene Flut- 16 Uhr. — Nach dem alten deutschen Spielfilm D der Physik, Mathematik und Astronomie, das Präsidenten, bis er mit Erreichen der Alters• Katastrophe dieser Tage lenkt den Blick .Heiraten verboten' mit Werner Fink und Hans er 1935 mit einer meteorologischen Fachdisserta• grenze im vorigen Frühjahr zurücktrat. Nach zurück auf jene viel folgenschwerere Sturmflut Leibelt wird der Kulturfilm .Königsberg — tion mit dem Dr. phil. und dem .Magister der wie vor wirkt er jedoch als Honorarprofessor an von Februar 1962. Was den nördlichen Kürten- Kaliningrad' gezeigt. Freitag, 30. Januar, 16 Uhr. n e r Deutschen freien Künste' (vorerst) beendete. Eine Anstel• ! / ol , - Bucht betrifft, der zum der Universität Kiel, wo er schon 1954 einen — Galerie im Foyer: August Endruschat — Öl• lung bei der damaligen Reidisanstalt für Flug• Lande Schleswig-Holstein gehört, so war dafür Lehrauftrag erhielt. gemälde. 17. Januar bis 21. Februar. — Laden• d S 6 am SchIeswi sicherung im Flugwetterdienst bot ihm die Mög• ,o ^ ' / ^ 9 zuständig, das damals galerie: Max Lindh — Aquarelle und Ölgemälde. ( 962) unter der Leitung des aus Königsberg lichkeit, nebenher sein meteorologisches Studium Trotz aller Erfolge und Ehrungen, wobei Prof. 20. Februar bis 19. März. fortzusetzen und mit dem Diplom abzuschließen. Thran mit Recht auf seine geglückten Abwehr• stammenden Dipl.-Meteorologen Prof. Dr Peter Haus des Deutschen Ostens Düsseldorf — Bei der neuaufgebauten Luftwaffe wurde er maßnahmen bei jener Sturmflut von 1962 stolz Thran stand, der im Frühjahr 1975 in den Ruhe• Dresden 1975. Lichtbildervortrag von Christa als Flugmeteorologe eingestellt. Hierfür brachte ist, blieb er doch immer der getreue Sohn seiner stand trat. Was das Land Schleswig-Holstein der Helh/ig, Kühnhagenbruch (Ostpreußen)/Neuß. er an praktischen Voraussetzungen seine mehr• Heimat. Und so bekennt er auch jetzt wieder: damals yon Prof. Thran bewiesenen raschen Donnerstag, 29. Januar, 16 Uhr. — Das Bild der jährigen Erfahrungen von der Segelfliegerei in Entschlußkraft — natürlich nach richtiger Ein• „ ... ich träume auch heute noch von jenen Zei• Bundesrepublik Deutschland in der gegenwärti• schätzung der bedrohlichen Wetterlage — ver• Rossitten mit, das ihm in den schwierigen Zei• ten in Rossitten, das damals meine Zuflucht gen polnischen Publizistik. Vortrag von Alexan• dankt, schilderte er mir jetzt selbst mit den ten damals eine wirkliche Zuflucht gewesen war war... Die Zeiten liegen so weit zurück. Sie der Drozdzynski. Freitag, 30. Januar, 19.30 Uhr. und wo er sich als Hilfs-Fluglehrer und auch haben uns geformt, und es ist bitter, die Orte Sätzen: Westdeutscher Rundfunk — Deutschland und als .Wetterfrosch' betätigt hatte, übrigens hatte und Landschaften nicht mehr sehen zu können." seine östlichen Nachbarn. Jochen Denso berich• .... hatte am Morgen des 16. Februar den Peter Thran sich als erster Schüler unseres — Dr. R. Pawel tet über -einen Schülerwettbewerb in NRW. Ministerpräsidenten des Landes — damals war gemeinsam besuchten — Hufengymnasiums in Sonntag, 25. Januar, 8 bis 9 Uhr, II. Programm. es Herr von Hassel — alarmiert und dadurch Königsberg der Segelfliegerei verschrieben und Die Stiftung F.V.S. in Hamburg verleiht im eine gewaltige Abwehrtätigkeit an den Deichen in den Jahren vor 1926 bis 1930 alle damals September erneut den Fritz-Reuter-Preis. Der und in den Städten hervorgerufen. Alles Vieh möglichen Flugscheine erworben. wurde von den Marschen auf die höher gelege• UNSER BUCH mit 5000 DM dotierte Preis ist der Auszeichnung Bei der Luftwaffe gab es für ihn „viel Fliege• überragender Leistungen auf dem Gebiet der nie• nen Geestdörfer evakuiert. Etwa 70 000 Men• rei entlang der ganzen Küste, um Meßmethoden schen wurden aus den tiei gelegenen Kögen derdeutschen erzählenden Dichtung(Epik) gewid• für die Artillerie auf dem Gebiet der Ballistik Wir weisen unsere Leser darauf hin, daß der met. Autoren,, die dem unabhängigen Kurato• herausgefahren. Züge unter Dampf standen iür (Höhenwinde und Luftdichte bei der Flugbahn)" weitere Evakuierungen der küstennah gelegenen Band von Wolfram Mallebrein Die Diffamierten rium für ihr Schaffen kennzeichnende Arbeiten zu entwickeln. Seine Kriegsetappen waren dem• — Schicksalswege einer Generation in einer zugänglich machen möchten, um diesem den Städtchen bereit. Die Sclxulen wurden schon vor• entsprechend: Erkundungsfliegerei im Nordmeer, mittags geschlossen und alle Kinder nach Hause Restauflage zum Sonderpreis von 17,50 DM zu Uberblick über ihr Werk zu erleichtern, werden Wetterberatungen für die Kämpfe um Narvik, haben ist. Ende November vergangenen Jahres gebeten, solche Texte in dreifacher Ausfertigung geschickt. Die Deichvögte gingen auf Alarmsta• dann als leitender Meteorologe im Mittelmeer• tionen mitsamt ihren Hilfsmannschaften. Dann brachten wir im Ostpreußenblatt eine Bespre• gedruckt oder in gut lesbarer Maschinenschrift raum, u. a. Beratungstätigkeit bei Feldmarschall chung dieses Buches, das als ,das hohe Lied der bis zum 31. März der Geschäftsstelle der Stiftung brachen nachts die Deiche, weite Ländereien Rommel, vor allem bei der Eroberung von To- standen plötzlich unter Wasser. Meine Befürch• Arbeitsdienstkameradschaft' bezeichnet wurde. F.V.S., Georgsplatz 100, 2000 Hamburg 1, zu• bruk (Sandstürme und Küstennebel), zuletzt Be• zuleiten. Hier kann auch das Merkblatt ange• tungen auf Grund der meteorologischen Beobach• Es erscheint im Ostmarken-Verlag Tübingen 74, ratung hoher Kommandostäbe und anderes Postfach 2141, Leinenband, 309 Seiten, 17,50 DM. fordert werden, das Einzelheiten enthält. tungen waren eingetroffen. Aber nur ein Mensch mehr. kam hier bei uns an der holsteinischen Küste ,Auf dem Wege zur deutschen Nationalstif• in den Fluten ums Leben, während die Hambur• Nach Entlassung aus englischer Gefangen• tung' heißt das Thema "eines Seminars der Volks• ger Dienststellen von den Ereignissen völlig schaft kam auch für ihn das Los der allgemeinen hochschule Münster am 24./25. Januar. Unter überrascht wurden und dort 300 Opfer zu be• Flüchtlingszeit: über Wasser halten und ... war• Für das Jahr 1976 hat die Landsmannschaft Leitung von Dr. F. K. Schultze-Rhonhof werden klagen waren. — Für meine richtige Handlungs• ten. Da seine Frau sich aufs Weben, Sticken und der Deutschen aus Litauen wiederum ihr Jahr• Dr. von Köckritz, Dr. K. H. Gehrmann, Ministe• weise wurde ich öffentlich im schleswig-holstei• Stoffbedrucken von Wandbehängen verstand, buch, den .Heimatgruß' herausgebracht, mit ei• rialdirigent H. Kreutzer und Prof. Dr. H. J. von nischen Landtag belobt..." suchte der Meteorologe die dazu benötigten ner Fülle von Kurzgeschichten aus der einstigen Merkatz über die Entstehungsgeschichte, die Materialien zu besorgen. Als endlich der Wet• Heimat, die man alle irgendwie schon zu kennen Aufgaben und den gegenwärtigen Stand der Bei dem Genannten handelt es sich um einen terdienst neu eingerichtet wurde, kam Thran glaubt, die aber in ihrer anmutigen Farbigkeit Vorbereitungen für die Nationalstiftung referie• Enkel des Königsberger Getreidekaufmanns wieder in sein vertrautes Fachgebiet nach Schles• und ihrem Duft nach Zuhause so neu und herz• ren. Franz Thran (bei uns ,Linsenkönig' genannt), wig, wo er 1959 die Leitung erhielt. Durch die erfrischend erscheinen wie der erste Frühlings• Eine Stüdienkonferenz über das Thema weiland Ober-Vorsteher der korporierten Kauf• richtige Vorhersage jenes Orkans im Jahre 1962 blumenstrauß. .Deutschland im Blick seiner östlichen Nachbarn' mannschaft, dessen technisch-praktische Ideen, hatte sich sein Ruf so verbreitet, daß man ihn fand in Tutzing am Starnberger See statt. Ost• vor allem bezüglich der Linsensortierung, Kö• an das größere Wetteramt nach Hamburg be• Heimatgruß, Jahrbudi der Deutschen aus Li• europakenner und Historiker — unter ihnen nigsberg vor dem Ersten Weltkrieg seine Stel• rief. tauen 1976, kart., 120 Seiten, illustriert, 4,50 DM. Ernst Nittner, Fr. Prinz, Gotthold Rhode und lung als Welthandelsplatz für diese Hülsen• Später holte man ihn in das Zentralamt des Zu beziehen durch die Bundesgeschäftsstelle der Hans Raupach — referierten über das deutsch• früchte verdankte. Peter Thran begann nach Deutschen Wetterdienstes, das für alle zwölf Landsmannschaft der Deutsdien aus Litauen. 576 slawische Verhältnis in Vergangenheit und Ge• dem Besuch des Hufengymnasiums in Königs• Wetterämter im Bundesgebiet zu sorgen hat. Neheim-Hüsten, Burgstraße 17. genwart.

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Unser Vater und Großvater JtU Heben unD BBirfcn qnit ©ippe, UolF uno f>eimat. Paul-Otto Szemjonneck Fern ihrer unvergeßlichen ostpreußischen Heimat Am 3. Februar 1976 feiert Herr 6. 4-. 1896 - 10. 5. 1975 entschlief heute sanft und ruhig nach einem erfüll• aus Rappenhöh. Kreis Goldap ten Leben unsere liebe, herzensgute Mutter, meine jetzt 2139 Rüspel Nr. 17 — liebe Großmutter, Schwester, unsere Tante Post Volkensen über Scheeßel Karl Karwowski (Lotte Selizitaa 7ungFlaaf? feiert am 29. Januar 1976 seinen aus Widminnen Kreis Lotzen qeb. 2UH 8 0. Geburtstag. seinen 8 5. Geburtstag. un|ece geliebte, tapfere Mutter,

48 Jahre gemeinsamen Lebens waren uns vergönnt. Anfang und Ende, o Herr, die sind dein, die Spanne dazwischen, die war mein. Lucia Und irrte ich im Dunklen und fand mich nicht aus, Malermeister bei dir, Herr, ist Klarheit, und licht ist dein Haus. Am 7. Januar 1976 verließ uns vor Vollendung seines 70. Le• bensjahres nach schwerer Krankheit und dennoch plötzlich Heute ging mein vielgeliebter Mann für immer von und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater und Franz Posclch mir, fern seiner Heimat Ostpreußen. Schwiegervater, lieber Großvater, Schwager und Onkel aus Johannisburg (Ostpreußen). Hegelstraße 35 am 7. Dezember 1975 im Alter von 77 Jahren. Ludwig Wittke Heinrich Fischer • 20. 9. 1888 t 30. 12. 1875 In stiller Trauer geboren am 26. April 1906 in Darethen, Kr. Alienstein (Ostpr.) Groß-Lindenau im Namen aller Angehörigen Königsberg (Ostpreußen) Martha Posclch und Kinder 3203 Sarstedt. Auf der Welle 8 Tief betrübt Lucia Fischer, geb. Quohs Die Angehörigen gedenken seiner in Liebe und Renate Winter, geb. Fischer Dankbarkeit. Dietlinde Wilhelm, geb. Fischer 1976 «* dem -ange- Schwiegersöhne, Enkelkinder £Uhr5%Sft^ SSr™ und Anverwandte In tiefem Schmerz Helena Wittke, geb. Just 6 Frankfurt (Main)-Praunheim, Praunheimer Landstraße 231 5830 Schwelm, Kölner Straße 3

Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief heute unser lieber Sohn, Bruder und Schwager *""T

Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief plötzlich und un• erwartet am 13. Januar 1976 mein lieber Mann, unser guter Siegfried Schattauer Wilhelm Saborowski Vater, Großvater, Schwager und Onkel • 20. 7. 1930 t 12. 1. 1978 * 18. Mai 1901 t 8. Januar 1976 Mallwen, Kreis Schloßberg aus Lyck (Ostpreußen) Horst Buechler im 68. Lebensjahr. Ein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen. Du bleibst uns In tiefer Trauer unvergessen. In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen Ruth Buechler. geb. Esau Familie Emil Schattauer Dietmar Buechler In stiller Trauer sowie alle Angehörigen Familie Heinz Schattauer im Namen aller Angehörigen Familie Erich Schattauer Familie Lilly Rabeier. geb. Schattauer Ella Saborowski, geb. Klett 2 Hamburg 63, Grützmühlenweg 2 und Kinder früher Gut Absteinen (Ostpreußen)

233 Eckernförde, den 14. Januar 1976 2 Hamburg 71, Hellbrookkamp 39 Langemarkstraße 46

Nach langer, schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit Anzeigentexte bitte deutlich schreiben l entschlief sanft und ruhig mein lieber Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel Dr. jur. Emil Luckat Oberamtsrichter i. R. • 11. 6. 1901 in Kauschen, Kreis Tilsit-Ragnit Am 8. Januar 1976 ist mein lieber Mann, unser lieber Stiefvater, Emil Kullak t 13. 1. 1976 in Essen Schwiegervater und Großvater • 22. 9. 1897 f 14- i 1976 aus Schönhofen, Kreis Treuburg

Im Namen aller Angehörigen Walter Deblitz In stiller Trauer Regierungsrat a. D. inj Namen aller Angehörigen Herta Luckat, geb. Kraft aus Königsberg (Pr) Elise Kullak. geb. Thiel Dr. rer. nat. Siegbert Luckat nach einem erfüllten Leben und geduldig und tapfer ertrage• 235 Neumünster, den 16. Januar 1976 43 Essen 1, Halbe Höhe 18 nen Leiden im 87. Lebensjahr von uns gegangen- Falderastraße 29

Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 20. Januar 1976, um Margarete Deblitz, verw. Genzer, geb. Roeder 13.15 Uhr, von der Auferstehungskapelle in Neumünster aus Dr. Irmgard Moldenhauer, geb. Genzer statt. Dr. Walter Genzer Die Beisetzung hat im engsten Familien- und Freundeskreis Hilde Genzer, geb. Naumann stattgefunden. Heidi Muckle-Genzer Christiane Genzer Dr. Bernd Mückle 53 Bonn-Bad Godesberg, Im Apfelgarten 14 Im Sinne des Verstorbenen bitten wir, anstatt evtl. zugedachter Blumenspenden um einen Beitrag für die Deutsche Krebshilfe e. V. Bonn, Kontonr. 909 090 der Sparkasse Bonn. Die Beerdigung hat auf dem Zentralfriedhof in Bad Godesberg stattgefunden. Fritz Hofer

geb. 13. 9. 1902 gest. 12. 1. 1976 Lieskendorf Essen Kreis Gerdauen

In Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Abschied von unserem lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel

Erich Hahn In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem hochver• Tn Liebe und Dankbarkeit ehrten, langjährigen geb. am 26. 11. 1893 gest. am 7. 1. 1976 Martha Hofer, geb. Metauge Familie Lindenau In stiller Trauer Ersten Vorsitzenden Familie Behnke Hellmut Petersen und Frau Erika, geb. Hahn Dr. jur. Emil Luckat Jutta, Bernd, Dirk, Knut und Maren • 11. 6. 1901 in Kauschen, Kreis Tilsit-Ragnit Werner Hahn und Frau Irmgard, 43 Essen 12, Gladbecker Straße 283 geb. Neeb t 13. 1. 1976 und Dietmar sowie alle Angehörigen Wir danken für seine unermüdliche und treue Pflichterfüllung 2254 Friedrichstadt, den 7. Januar 1976 im Dilnste seiner Landsleute. Wir werden sein Andenken in Die Beerdigung hat am 16. Januar 1976 in Essen-Altenessen Ehren halten. auf dem Nordfriedhof stattgefunden. Trauerfeier fand am Freitag, dem 9. Januar 1976, um 13.30 Uhr Landsmannschaft Ost- und Westpreußen in der Ev.-luth. Kirche zu Friedrichstadt statt. Bezirkseruppe Essen-Rüttenscheld-Altstadt l A Dr. Herbert Kirrinnis

Am 16. November 1975 ist un• sere liebe Mutter Elisabeth Kaiser Nach einem erfüllten Leben hat uns am 20. Dezember 1975 mein lieber Mann und Am 1 Februar 1976 jährt sich zum 10. Male der Todestag geb. Jeschkowski unser lieber Vater unseres geliebten Vaters und Großvaters aus Königsberg (Pr), Juditter Allee 31 nach kurzer, schwerer Krank• heit im Alter von 87 Jahren Waller Gronau Anton Bochnowski verstorben. In stiller Trauer Museumsdirektor a. D. Oberzugführer Herta Timm, geb. Kaiser Otto Timm aus Insterburg (Ostpreußen), Althöf er Weg 35 geboren am 20. 3. 1882 4 Düsseldorf 30, Schloßstr. 77 aus AUenstein, Ostpreußen, Zimmerstraße 10 im 82. Lebensjahr verlassen.

Marta Bochnowski Hedwig Mewes, geb. Bochnowski Paul Reichelt und Frau Gertrud, Geburt — Verlobung In Liebe und tiefer Dankbarkeit geb. Bochnowski Hochzeit — Jubiläum Charlott Gronau, geb. Kallin Anton Bochnowski und Frau Käthe, 2400 Lübeck 1, Knud-Rasmussen-Straße 25 geb. Metzen IHRE FAMILIEN ANZEIGE1 Maria-Regina Gronau und Claudia, Reinhard und Gerd In 2407 Bad Schwartau, Riesebusch 2 Ingeborg Prestin, geb. Gronau DAS OSTPREUSSENBLATT 2000 Hamburg 33, Detmerstraße 17 563 Re mscheid l. Elberfelder Straße 83 24. Januar 1976 — Folge 4 — Seite 24 Zeitgeschichte % II .«I .'

Die Adenauer-Gedenkwelle schwillt an zu einer Gedenkllut. Sie wird vermutlich erst Ende dieses Jahres (nach der Bundestagswahl!) abebben, aber im April nächsten Jahres anlaßlich CLEMENS J. seines 10. Todestages wieder ansteigen. „Adenauer ist tot. Ist er wirklich tot?" tragt die in NEUMANN: Danzig geborene Bonner Schriitstellerin Ingelore M. Winter in ihrer soeben erschienenen Bio• graphie „Der unbekannte Adenauer", einer beachtenswerten Neuerscheinung, die sich durch nicht geringe zusätzliche Information und gelällige Darstellung auszeichnet. In der Tat, nicht nur Forschung und politische „Auswertungspropaganda", sondern auch Legende und Mythos bemächtigen sich last lieberhalt dieser großen Persönlichkeit schon zehn Jahre nach dem Tode. A Barbarossa-Stimmung liegt über dem Siebengebirgshang, wo „der Alte" ruht. Dunkles Gewölk zieht aul von Osten. Hat er nicht immer gewarnt, daß von dort her nur Unheil kommen könne? Auch wirtschaftlich geht es bergab mit Bundesdeutschland. Muß der Großmeister des Wieder• aufbaus, muß „Kaiser Konrad" nicht auferstehen, wenn es schlimm, wenn es noch schlimmer D kommen sollte? Zumindest muß sein Andenken warnend beschworen werden.

Adenauers 100. Geburtstag ist fast schon ein Dergleichen wäre nicht ernst zu nehmen, wenn Wiedergeburtstag. Wen wundert es da, wenn sich diese Verfasser mit solchen und ähnlichen E die Totengräber seines Ruhms — wie schon zu Zitaten auf die seriöse Forschung berufen wür• Lebzeiten — wieder wütend zur Schaufel grei• den, so vor allem auf den Berliner Historiker fen? Es kommt ihnen darauf an, zu verhindern, Arnulf Barning, dessen zweibändiges Werk über daß sich an der Säule seines Andenkens, an die Außenpolitik Adenauers auch als Taschen• diesem Symbol deutscher Überlebenskraft, neues buch vertrieben wird und der auch einen Bei• Selbstbewußtsein im Volke hochrankt; daß sich, trag zu dem von Helmut Kohl herausgegebenen N wie er es forderte und vorlebte, „mehr nationa• Hundert-Jahresgedenkbuch geliefert hat. Auch les Bewußtsein" im Volk entwickelt. er stellt fest, daß die politische Heimat des ge• borenen und engagierten Kölners ausschließlich das Rheinland, „mit dem Kölner Dom als Zen• Deshalb krächzen die Raben um sein Grab, trum" sei; daß sich aus der krisenreichen preußi• sind die eingeschworenen Anti-Adenauer der schen Geschichte des Rheinlandes sein stets vom deutschen Publizistik hektisch bemüht, ein Ge• A Stachel der Zurückweisung genährter „anti• genbild dieses redlichen Anwalts der deutschen preußischer Affekt" hergeleitet habe; daß für Einheit in Freiheit aufzurichten, ihn in einen ihn bei Braunschweig die „asiatische Steppe" zynischen Sprengmeister der Einheit umzufäl- begonnen habe; daß er im Zug nach Berlin bei schen, wenn ihn nicht gar zum Landesverräter Magdeburg immer die Vorhänge zugezogen zu stempeln. Die Farben zu diesem Zerrbild und jedesmal aus dem Fenster gespuckt habe, werden aus der Mottenkiste des Kampfes gegen U wenn er über die Elbe gefahren sei. Weshalb den Westpolitiker Adenauer genommen. Vorne• bei ihm allenfalls von „patriotischen Gefühlauf• an in der Reihe dieser publizistischen Sonntags• wallungen" zum Zwecke der Irreführung der maler steht, wie gehabt, der unversöhnliche Aug• Wähler, von einem Lippenbekenntnis zum Wie• stein, der ihm die „Spiegel'-Affäre über das dervereinigungsauftrag des Grundgesetzes die Grab hinaus nicht vergessen kann. In seinem Rede sein könne. Schlußfolgerung des fabulier• Blatt wie auch im Fernsehen wärmte er die wis• E Im Westen der Dom zu Köln: Trauerkondukt mit dem Sarg Adenauers freudigen Historikers auf Seite 37: Die West• senschaftlich längst widerlegte Mär vom Separa• Foto AP orientierung des Bundeskanzlers Adenauer und tisten Adenauer, vom Rheinbund-Deutschen, auf. seine Integrationspolitik seien Selbstzweck und Und wenn das nicht zieht, dann muß das Anti• Endziel und nicht Mittel zum Zweck der gesamt- preußische, Antireichsdeutsche, das angeblich nationalen Ziele gewesen. Womit denn auch un• seinen Charakter geprägt und seine Politik mar- ausgesprochen der Verdacht des Verfassungs• R und der deutsche Osten bruches „erhärtet" wäre.

Diese törichte „wissenschaftliche" Legende darf nicht unwidersprochen bleiben. Wie war es in Wirklichkeit mit dem „Rheinischen-Allzurhei- nischen", mit dem „Antipreußischen" in Ade• nauer bestellt? Ohne Zweifel wurzelt sein Den• ken und Fühlen in abendländisch-christlicher nicht auf kolonialem Boden stehen." Aber wurde gürtete der junge rheinische Ritter Winrich von Überlieferung. Fraglos galt ihm der Kölner Dom nicht auch die Castra bonensis, wurde nicht selbst Kniprath, einem Dorf bei Köln, die Lenden, zog als Gipfelleistung und erhabener Ausdruck Köln auf kolonialem Boden gegründet? Und hat den weißen Mantel mit dem schwarzen Kreuz an, christlicher Kultur. Ohne Zweifel ist er von tie• sich die Ära Ubiorum des Augustus, hat sich rüstete sich mit Schwert und Reichsadlerschild, fer Liebe für seine rheinische Heimat und vor Colonia — daher der Name — nicht trotzdem ritt gen Ostland, nicht nur um Abenteuer zu allem für seine schöne Vaterstadt, deren Ober• 2000 Jahre lang, hat sich sein ehrwürdiger Dom bestehen, sondern um abendländisch-christliche bürgermeister er war und die er großartig aus• nicht 700 Jahre lang im Sturmwind der Ge• Kultur, rheinische Kultur, in heidnisch-pruzzi- gebaut hat, erfüllt. Und diese Haltung ehrt ihn. schichte, im Feuerregen ungezählter Angriffe schen Landen zu verbreiten. Denn wer seine deutsche Geburtsheimat nicht von Ost und West als deutsche Stadt, als Wahr• liebt, der kann auch Deutschland als Ganzes zeichen deutscher Kultur behauptet? An der Weichsel hatte der Ordenslandmeister nicht lieben, vermag auch die Heimatliebe sei• Konrad von Tierberg bereits 1274, also rund ner deutschen Landsleute nicht zu verstehen. 25 Jahre nach dem Kölner Dombaubeginn, mit * dem Bau der Marienburg begonnen. Aber erst Und auch das wurde dem Schüler Konrad in in der Glanzzeit des Ordens, unter Hochmeister Adenauer ist jedoch alles andere als ein blo• „St. Aposteln" gewiß nicht ohne Stolz beige• Winrich von Kniprode, dem größten der sieben ßer Lokalpatriot, als ein kölscher Kirchturms• bracht: Rund 100 Jahre, nachdem Meister Ger• rheinischen Hochmeister, wurde dieses Bauwerk politiker gewesen, so hoch auch die Türme des hardt in Köln mit dem Dombau begonnen hatte, vollendet. Domes ragen. Sein Gesichtskreis, sein Geschichts• bild, sein politischer Horizont hat sich stetig ge• weitet, vom kölnischen zum rheinischen, vom rheinischen zum preußischen, vom deutschen zum weltpolitischen Denken. Frühestens in der rhein• Brückenbauer zwischen Ost und West preußischen Schule des Vatervorbildes, den er sein Leben lang hoch verehrt hat, sodann in der Schule des hervorragenden kölnischen Apostel- Es ist aus gleichem gotisch-christlichem Geist Festung gebaut, die sich in der offenen Land• Gymnasiums, wo seinerzeit noch 2000 und nicht geformt wie der Kölner Dom, aber in seiner Unter Winrich von Kniprode, dem bedeutend• nur 12 Jahre deutscher Geschichte gelehrt wur• schaft jenseits der Weichsel gleichfalls über 700 Geschlossenheit und majestätischen Wucht hat sten der sieben rheinischen Hochmeister, wurde den. Natürlich auch und zuerst kölnisch-rheini• Jahre hin als Wahrzeichen deutsch-abendländi• die Marienburg vollendet Foto Archiv sche Heimatgeschichte. „Die deutsche Haupt• es eigenes, östliches Gewicht. Es war, anders scher Kultur „auf kolonialem Boden" behauptet stadt", so ein vielzitiertes, für den damaligen als die rheinische Kathedrale, nicht nur der An• hat. Die Marienburg wurde zudem noch bei Aus• Tagesgebrauch gedachtes Adenauerwort, „darf dacht und dem Gebet vorbehalten, sondern als gang des Mittelalters vollendet, während der kiert hat, dazu herhalten, dieses verrottete Strick• Dombau in Köln um 1400 stockte und erst im muster wieder zurechtzuflicken. Zweck dieser 19. Jahrhundert in preußisch-gesamtdeutschem pharisäischen Übung ist: dem Volk soll beige• bracht werden, daß der prächtig gewandete Kai• Zusammenwirken vollendet wurde. Diese Aktion ser, patriotisch gesehen, in Wirklichkeit nichts wurde als Dankopfer für die Befreiung Deutsch• angehabt habe. lands von der Herrschaft Napoleons verstanden. Denkwürdig die Worte König Friedrich Wil• Ganz tief taucht auch der Verfasser der gleich• helms IV. bei der Einsegnung des Grundsteins falls in diesen Tagen in der renommierten und billigen Rowohlt-Reihe erschienenen Adenauer- zum Fortbau am 4. September 1842: „Der Dom Monographie, Gösta von Uexküll, in die Gift• von Köln, das bitte ich von Gott, rage über diese tinte. Jedes Mätzchen, jeder gelungene Scherz Stadt, rage über Deutschland, über. Zeiten reich des Witzboldes Adenauer muß dafür herhalten, an Menschenfrieden, reich an Gottesfrieden, bis die Karikatur seines Bildes durch Selbstzeug• nisse zu untermalen. „Er war", so dekretiert der an das Ende der Tage." rororo-Thersites, „Rheinländer und Westler und insofern ein typischer, aber kein guter Deut• Als Brückenbau über den Konfessionsstreit, scher." Vor allem sei er sein Lebtag von tiefem Haß gegen alles Preußische beseelt gewesen, über landsmannschaftlichen und provinziellen weshalb ihm also der „Bismarck-Orden", den Zwiespalt hinweg wurde der Dombau vom Volke ihm Churchill umgehängt habe, nicht passe. verstanden. Im gleichen Geiste wurde auch in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Aber war Adenauer nicht der Sohn eines ver• die Marienburg restauriert. In den zwanziger dienten preußischen Soldaten, der wegen seiner Tapferkeit bei Königgrätz zum Leutnant beför• Jahren besuchte der Kölner Oberbürgermeister dert worden war? Und hatte dieser nicht den Adenauer in seiner Eigenschaft als Präsident des jungen Konrad preußisch streng erzogen? Das Preußischen Staatsrates Ostpreußen und dort ist es eben. Nach Ansicht dieser Art von Ade• auch die Marienburg. Er konnte damals nicht nauer-Kennern hat sich aus der strengen väter• lichen Zucht ein politischer Ödipus-Komplex, ein ahnen, daß ihm eines Tages bestimmt sein werde, frühes Trauma entwickelt, von dem sich der vom Rhein her über Berlin eine Brücke auch erwachsene Sohn alsdann durch separatistische zur Weichsel, zum deutschen Osten, zu ostdeut• Anwandlungen freizukämpfen bemüht gewesen schen Menschen zu bauen, daß ihm bestimmt sei. Wie anders sonst, so fabulieren diese publi• zistischen Psychoanalytiker weiter, wäre es zu sein werde, als Kanzler auch die aus den Ost- erklären, daß das Herz Adenauers allein für Provinzen vertriebenen Deutschen unter seine Köln, für Bonn und nicht für Berlin geschlagen polnische Obhut zu nehmen. Sicher aber wußte habe, von Königsberg und Breslau ganz zu der begeisterte Brückenbauer von Köln schon schweigen! Daß für ihn der „Osten", die „Un• kultur", bereits jenseits der Elbe begonnen damals, daß ein fest gegründetes Deutschland auf zwei Pfeilern, auf einem westlichen uod habe, Im Osten die Marienburg: aus gleichem. Geist geformt ßoio Hallensieben einem östlichen, ruhen müsse.