Bbeeesssttteee Wwüüünnnsssccchhheee
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AZ 3900 Brig • Mittwoch, 31. Dezember 2008 • Nr. 301 • 168. Jahrgang • Fr. 2.20 Occasions- Maschinen! www.neuwerth.ch 36 851 www.walliserbote.ch • Redaktion Telefon 027 922 99 88 • Abonnentendienst Telefon 027 948 30 50 • Mengis Annoncen Telefon 027 948 30 40 • Auflage 26 727 Expl. KOMMENTAR Ja, das wars! Wie bekannt, wechselt auf BBeessttee WWüünnsscchhee ffüürrss nneeuuee JJaahhrr Jahresbeginn beim WB die Chefredaktion. Auf Pius Rie- der/Luzius Theler folgt das Duo Thomas Rieder/Herold Bieler. Dem ist gut so. 42 Jah- re beim WB, davon 25 Jahre Chefredaktor, sind genug. Der letzte von Hunderten von Leitartikeln mag für einen Rückblick auf vier Jahrzehnte journalistische Basis- und Frontarbeit stehen. In dieser Zeit wandelte sich die Ober- walliser Tageszeitung vom «Käsblatt» der 60er-Jahre zu einer der angesehensten Lo- kalzeitungen der Schweiz. Nicht mein Verdienst. Garant dafür war die tägliche Arbeit einer dynamischen Journalis- ten-Crew. Dazu die stete tech- nische Aufrüstung des Ver- lagshauses Mengis und nicht zuletzt die sehr lange Leine des Presserats. Weitere Mei- lensteine waren der Sprung zur Tageszeitung mit dem Aus- bau der einstigen 3-Mann-Re- daktion; der Wechsel vom Bleisatz zur neuesten Compu- tertechnik; die ideologische Abnabelung vom CVPO-Par- teiblatt zur unabhängigen «Tagespostille» mit der strate- gischen Einverleibung der Konkurrenzblätter. Meine Anstellung sah ich 1966 als Berufswechsel, als zeitlich begrenzte Etappe. Ich dachte nie daran, bis zur Pensionie- rung beim WB mein Brot zu verdienen. Es kam anders: Die reizvolle Aufgabe, während ei- nes Jahrzehnts erster vollamt- licher Sportredaktor des Ober- wallis zu sein und dann ein Vierteljahrhundert als Chefre- daktor Führungsaufgaben zu übernehmen, liessen mich blei- ben. Bereut habe ich es nie. Unzählige Erinnerungen kom- men beim heutigen Abschied hoch. Viele bleiben, andere sind vergessen. Die tägliche Basisarbeit als Pflicht, Aus- landsreisen auf fast alle Konti- nente als Kür und tiefe Freund- schaften sind unvergesslich: freud- und auch schmerzvoll. Die Nachfolger werden man- ches anders und einiges bes- ser machen. Ich wünsche ih- nen Glück. Ja, das wars dann! Verlag und Redaktion Walliser Bote Danke für die schöne, die gute Zeit. Pius Rieder WB HEUTE WALLIS WALLIS SPORT Wallis Seiten 2 – 15 Eiskaltes Dorf Schlachten nach alter Sitte Kanada im Final Traueranzeigen Seite 12 Sport Seiten 17 – 19 In den Medien Die früher üb- Das Team Kanada (Bild: Wirtschaft/Börse Seite 21 wird Ulrichen lichen Haus- Jeff Toms) steht am Ausland Seite 23 mitunter als das schlachtungen Spengler Cup im Fi- Hintergrund Seite 24 kälteste Dorf werden fast nal. Möglich machte Schweiz Seite 25 der Schweiz be- nirgends mehr das ein unerwartet TV-Programme Seiten 27/28/29 zeichnet. Wie unternommen. klarer 6:3-Sieg über Wetter Seite 32 gehen die Ein- In der Altjah- Finalgegner Dynamo wohner damit reswoche wur- Moskau. Deshalb war um? Wir statte- de in Ferden das Davoser ten dem Ober- die alte Traditi- Abendspiel goms einen Be- on neu belebt. «nutzlos». such ab. Seite 2 Seite 7 Seite 18 Mittwoch, 31. Dezember 2008 WALLIS 2 UNTERWALLIS Draussen frostig, drinnen warm Kühlschrank Schweiz Junger Skifahrer Besuch im kältesten Dorf des Wallis (wb) Häufig werden nach verstorben kalten Nächten die Tempe- C h a n d o l i n. – Sechs Ta- raturen von La Brévine und ge nach einem Lawinennie- Samedan in Agenturmel- dergang bei Chandolin ist dungen verbreitet. Sie lie- ein 15-jähriger Skifahrer sei- gen in einer Ebene oder nen Verletzungen erlegen. Mulde, sind leicht erhöht Der Jugendliche verstarb am (La Brévine 1000 m, Same- vergangenen Samstag im dan 1700 m) und der Bo- Universitätsspital Genf, wie den ist meist schneebe- die Kantonspolizei Wallis deckt im Winterhalbjahr. am Dienstag mitteilte. Das Weitere solche Orte sind Unglück hatte sich am 21. Ulrichen im Goms und Dezember im Skigebiet von Buffalora am Ofenpass. Chandolin ausserhalb der Auf der Suche nach dem markierten Pisten ereignet. kältesten Ort der Schweiz Zwei Jugendliche aus dem muss man also windge- Kanton Genf waren in einem schützte, hochgelegene Couloir von einer Lawine er- Mulden finden, welche am fasst und mitgerissen wor- besten nur wenig Beson- den. Einer von ihnen konnte nung erhalten. Allerdings sich aus eigener Kraft aus wollen Wissenschafter den Schneemassen befreien. nicht vom kältesten Ort der Sein Kollege war jedoch erst Schweiz reden, denn gele- rund eineinhalb Stunden gentlich wird dieser Super- später in einer Tiefe von ei- lativ auch anderen Orten – nem Meter gefunden und in der Glattalp (Kanton kritischem Zustand ins Spi- Schwyz) – zugesprochen. tal von Sitten eingeliefert Da kein Messnetz an allen worden. Orten der Schweiz messe, lasse sich vermutlich im- Grosszügige mer einen Ort finden, der extremere Bedingungen Spende Winterlich schönes Ulrichen. Fotos wb aufweise, heisst es bei Me- V e r c o r i n. – Der Verein teoSchweiz. «UBS-Mitarbeiter helfen» U l r i c h e n. – Ulrichen men jedes Jahr nach Ulrichen. Doch es gibt auch Stimmen im im Dorf ist es bereits wieder drei unterstützt das Wohnheim sorgt für Schlagzeilen. In Es ist einfach herrlich hier. Die Dorf, die finden, dass die dau- bis vier Grad wärmer.» Zudem «La Forêt» in Vercorin mit ei- der Winterzeit werden Kälte macht uns nichts aus.» ernde Berichterstattung über die habe man im Goms eine «gesun- kältere Temperaturen abliefern ner Spende in der Höhe von dort regelmässig die kältes- Man müsse sich nur schön kalten Nächte dem Obergommer de», also trockene Kälte, die man könnten. «Und zwar um bis zu 20000 Franken. In dem ten Temperaturen der warm anziehen. Zudem gehe Tourismus schade. «Es ist lästig, viel besser ertrage, als die feuch- zwei Grad», so der Klimatologe. Wohnheim können rund 15 Schweiz gemessen – und in man ja nicht bereits um 7.00 und vor allem stimmt es nicht te Kälte des Mittellandes. behinderte Menschen mit ih- den Medien publiziert. Das Uhr auf die Langlaufpiste, son- immer», so ein Geschäftsinha- Kälteseen ren Betreuerinnen und Be- freut nicht alle. Und ande- dern erst, wenn die Sonne raus- ber. «Diejenigen, die immer wie- Repräsentative Aber wieso kann es in Ulrichen treuern ihre Ferien verbrin- re sind stolz darauf. komme. «Und die scheint ja der in Ulrichen sind, merken ja, Werte so kalt werden? «Zwei Punkte gen. Mit mehr als 4000 Über- hier öfters», so die junge Son- dass die Angaben nicht stim- Die Messstation in Ulrichen sind entscheidend, damit solch nachtungen erzielten die Ver- Im Herzen des Obergoms liegt nenstädterin. men.» Aber es gebe eben auch wurde 1981 eingerichtet. Die frostige Temperaturen zustande antwortlichen des Wohn- das kleine verträumte Bergdorf potenzielle Gäste, die sich sagen, kälteste Temperatur konnte kommen», erklärt Z’graggen. heims in diesem Jahr die bis- Ulrichen. «Uerliche», wie die Die Kältespezialistin man gehe doch nicht nach Ulri- 1985 gemessen werden: Das «Erstens muss die Ausgangs- her höchste Auslastung, wie Einheimischen sagen, ist das äl- «Wir kommen aus Finnland. Im chen, wenn es dort immer so kalt Thermometer zeigte minus 33 luft kalt sein und zweitens muss «Le Nouvelliste» berichtete. teste Dorf des Obergoms und Winter herrschen bei uns Tem- sei. «Man hat ja sowieso schon Grad an. Ludwig Z’graggen, die Landschaft muldenförmig liegt auf 1346 mü.M. Und die be- peraturen bis zu minus 40 Mühe hier, und dann immer noch Klimatologe bei MeteoSchweiz, sein. Beide Punkte treffen auf Kabinen mit schauliche Ortschaft findet sich Grad», erzählt Hannele Lareida diese Schlagzeigen. Das wirkt sagt, dass die Messstation bei Ulrichen zu.» So entstehen so- regelmässig in der Schweizer lachend auf die Frage, wie sie sich negativ auf Ulrichen und Ulrichen sicher einen kalten, genannte Kälteseen. Einheimi- Panorama-Sicht Presselandschaft wieder. «Klir- mit der Ulricher Kälte umgehe. das ganze Goms aus», ist der Ge- aber durchaus repräsentativen sche berichten, dass der kälteste Z i n a l. – Die beiden Kabi- rende Kälte in Ulrichen», so die Für sie seien die Temperaturen schäftsmann überzeugt. Auch in Wert für das Obergoms hergebe. Punkt im Obergoms zwischen nen der Luftseilbahn Zinal- Schlagzeilen. Am Wochenende behaglich. «Wir haben nur vier der Dorfbeiz zeigt man sich we- «Wir können die Station nicht Ulrichen und Geschinen zu fin- Sorebois werden durch neue sank die Quecksilbersäule in der Stunden Sonne in der Winter- nig erfreut über die frostigen mitten ins Dorf stellen, dies den ist. Die Kaltluft kann we- Kabinen mit Rundsicht-Ver- Nacht auf 22,1 Kältegrade. Wie zeit. Daher geniessen wir das Zeitungsmeldungen. «Die soll- würde die Ergebnisse verfäl- gen eines Schuttkegels dort glasung des französischen gehen die Bewohner mit dieser Klima hier besonders.» Franz ten über Mittag die Temperatu- schen.» Auch den Einwand, die nicht abfliessen. Daher gibt es Herstellers Sigma Composite eisigen Kälte um, fragte sich der und Margrit Imsand laufen vor- ren messen. Denn, wenn die Station sei zu nahe an der Rhone wenig Turbulenzen und prak- ersetzt. Sigma Composite tritt «Walliser Bote» und machte sich sichtig die schneebedeckte Sonne scheint, ist es in Ulrichen gebaut, lässt er nicht gelten. tisch keinen Luftaustausch. damit erstmals auch auf dem auf ins Obergoms. Dorfgasse runter. Auch sie stö- wärmer als in der nebelverhan- «Die Rhone beeinflusst den Schweizer Markt auf. Ge- ren sich nicht an der Kälte. «Im genen Deutschschweiz.» Das Wert positiv. Sie hat ja null Kontinentalklima mäss einer Meldung des Stumme Zeugen Gegenteil. Es ist wunderschön. Problem sei, dass die Messstati- Grad.» Und Z’graggen fügt an, im Goms «Nouvelliste» kann die Luft- Ironie des Schicksals: Gestern Der Schnee bleibt, und das ist on am tiefsten Ort, nahe der dass es möglich wäre, in Ulri- Wie der Klimatologe Ludwig seilbahn mit den beiden 80- war erst mal nichts zu spüren wichtig für Ulrichen.» Ob man Rhone, installiert wurde. «Hier chen Stellen zu finden, die noch Z’graggen weiter erzählt, bietet plätzigen Kabinen insgesamt von frostiger Kälte im Wallis. sich denn an der dauernden Be- Ulrichen noch weitere klimati- 750 Personen pro Stunde be- Die frühmorgendliche Wetter- richterstattung über die kalten sche Besonderheiten.