Perspektive 2030 Regionales Entwicklungskonzept Für Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg
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Perspektive 2030 Regionales Entwicklungskonzept für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg - Regionale Leitziele - Perspektive 2030 Regionales Entwicklungskonzept für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg - Regionale Leitziele - Bearbeitung: Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg Marcel Herzberg Andreas Hemesath Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg Christoph Moschberger Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwarzwald-Baar-Heuberg mbH Heinz-Rudi Link Handwerkskammer Konstanz Joachim Kunz Villingen-Schwenningen / Konstanz, 03.04.2014 Inhalt Seite Regionale Leitziele Einführung 5 1. Wirtschaft und Beschäftigung 6 Leitziel 1.1: Fachkräfte gewinnen, binden und qualifizieren 6 Leitziel 1.2: Gewerbeflächenpolitik nachhaltig betreiben 7 Leitziel 1.3: Tourismusbranche steuern und sichern 8 Leitziel 1.4: Existenzgründung und Nachfolge fördern 9 2. Bildung und Forschung 11 Leitziel 2.1: Duale Ausbildung stärken 11 Leitziel 2.2: Hochschulangebote in der Region weiter stärken 12 Leitziel 2.3: Die Entwicklung nachhaltiger Schulstandortkonzepte unterstützen 13 Leitziel 2.4: Innovationsmanagement und neue Technologien fördern 13 3. Demografie und Daseinsvorsorge 15 Leitziel 3.1: Öffentliche Daseinsvorsorge sichern und weiterentwickeln 15 Leitziel 3.2: Handelsversorgung steuern und sichern 16 Leitziel 3.3: Medizinische Versorgung sichern 17 Leitziel 3.4: Wohnbauflächenpolitik nachhaltig betreiben 18 Leitziel 3.5: Altersgerechte Bedarfsangebote einrichten 19 4. Infrastruktur und Erreichbarkeit 20 Leitziel 4.1: Straßeninfrastruktur erhalten und ausbauen 20 Leitziel 4.2: Schieneninfrastruktur erhalten und ausbauen 21 Leitziel 4.3: Breitband- und Mobilfunkversorgung ausbauen 22 Leitziel 4.4: Die Entwicklung eines zukunftsfähigen ÖPNV unterstützen 23 Leitziel 4.5: Neue Mobilitätsformen in nachhaltige Mobilitätskonzepte integrieren 24 5. Klimaschutz und Energieversorgung 26 Leitziel 5.1: Sichere, bezahlbare und verstärkt regenerative 26 Energieversorgung bei starker Erhöhung der Energieeffizienz erzielen Leitziel 5.2: Klimaschutz im lokalen und regionalen Bereich optimieren 27 6. Lebensqualität, Kultur und soziales Miteinander 28 Leitziel 6.1: Migration fördern und Integration verbessern 28 Leitziel 6.2: Kulturangebot weiterentwickeln und besser vernetzen 29 Leitziel 6.3: Freizeitangebote ausbauen 30 Leitziel 6.4: Willkommenskultur leben 30 Leitziel 6.5: Bürgerschaftliches Engagement stärken 31 Leitziel 6.6: Kultur des Hierbleibens fördern 32 Leitziel 6.7: Familienfreundlichkeit fördern 33 7. Wirtschaftsförderung und Regionalmarketing 34 Leitziel 7.1: Clusteraktivitäten weiterentwickeln 34 Leitziel 7.2: Standortmarketing unter der Dachmarke „Gewinnerregion“ stärken 35 Leitziel 7.3: Wirtschaftsförderung weiterentwickeln 36 5 Einführung Mit dem ersten Teil des Regionalen Entwicklungskonzepts für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg – der Analyse der Strukturen und Entwicklungen in der Region – wurde in Form eines Impulspapiers die grundlegende Basis für die Aufstellung eines Regionalen Entwicklungskonzeptes erarbeitet. Dabei wurden die bisherige Entwicklung in der Region, die derzeitige Struktur sowie für bestimmte Themen auch die voraussichtliche Entwicklung in der Zukunft analysiert und somit die aktuellen Stärken und Schwächen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg herausgearbeitet Neben den „harten“ Standortfaktoren aus den Bereichen Bevölkerung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Infrastruktur etc. flossen auch „weiche“ Standortfaktoren wie die Lebensqualität in die Betrachtung mit ein. Auch touristische Determinanten und bildungsrelevante Themen wurden dabei berücksichtigt. Allerdings sollte die Analyse nicht zu detailliert und damit seiner Funktion als Impulspapier entsprechend nicht zu umfangreich ausfallen. Entsprechend dieser Themen der Analyse wurden sogleich die Handlungsfelder für den vorliegenden zweiten Teil des Regionalen Entwicklungskonzepts festgelegt, in welchem zu den einzelnen Feldern für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg relevante Leitziele im Entwurf definiert wurden. Die analytischen Aussagen aus dem ersten Teil des Regionalen Entwicklungskonzepts stellten hierbei wichtige Anknüpfungspunkte dar. Die regionalen Leitziele können sich somit aus spezifischen Trends, sich nachhaltig verändernden Entwicklungsmustern oder auch aus besonderen regionalen Strukturen ergeben. Nach der Identifikation der Leitziele sollen für die Regionsebene zielorientierte Umsetzungsstrategien inklusive einer Gesamtschau von Aktivitäten und Maßnahmen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg aufgezeigt werden, wobei vor allem auch die bereits bestehenden Projekte in der Region entsprechend miteingebunden werden. Hierbei ist je nach für die Regionsebene relevantem Teilziel auf die Bestimmung des hauptverantwortlichen Akteurs sowie die zentralen Bausteine und Maßnahmen und damit auf die Umsetzungsorientiertheit der Projekte das Hauptaugenmerk zu legen. Die Leitziele stellen dabei den übergeordneten Entwicklungsgedanken dar, der sich hinter der Umsetzung von Teilzielen und konkreten Maßnahmen verbirgt. Die Definition der bislang 29 Leitziele für das Regionale Entwicklungskonzept bedeutet somit nicht, dass für sämtliche Maßnahmen zur Erreichung eines Ziels stets die Regionsebene zuständig ist. Bei manchen Punkten geht es vor allem darum, aufzuzeigen, wo Handlungsbedarf besteht bzw. wo Potenziale vorhanden sind. Zum Teil können die vier Regionalakteure als Bearbeiter des Regionalen Entwicklungskonzepts – wenn überhaupt – nur die Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines Teilziels oder einer konkreten Maßnahme und damit die Verfolgung eines regionalen Leitziels beeinflussen. Die Teilziele, für die nicht die Akteure der Regionsebene zuständig sind, werden somit nicht weiter konkretisiert, sondern lediglich als eine Art Hinweis für die Kommunen und Landkreise festgehalten. Als Datengrundlage für statistische Angaben diente stets – sofern keine andere Quelle angeben ist – die Struktur- und Regionaldatenbank des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.1 1 www.statistik.baden-württemberg.de/SRDB/, Stuttgart 2013/14. 6 1. Wirtschaft und Beschäftigung Leitziel 1.1: Fachkräfte gewinnen, binden und qualifizieren Der Anteil der Arbeitslosen an der Summe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der Arbeits- losen ist im Jahr 2012 in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg mit 4,4 % geringer als im Land (5,2 %). Dies zeugt einerseits von einem günstigen Arbeitsplatzangebot, führt andererseits aber auch im Vergleich zu anderen Regionen zu einem noch stärkeren Fachkräfteengpass. Diese Situation wird zudem durch die demografischen Entwicklungen weiter verschärft. Werden Stellen nicht oder verzögert besetzt, ist die Wettbewerbs- und Wachstumsfähigkeit der Wirtschaft eingeschränkt, drohen Umsatzeinbußen und als Folge Gewerbesteuerrückgänge. Dies kann die Infra- struktur schwächen und eine Abwärtsspirale in Gang setzen, die die Abwanderung verstärkt. Der Faktor „Verfügbarkeit von Fachkräften“ beeinflusst zudem im Wesentlichen die Standortentscheidung von Un- ternehmen. Es ist daher ein Ziel, berufserfahrene, ausgebil- dete und demnächst auszubildende Menschen für die Region zu gewinnen und zu halten. Da- bei geht es um Personen aus der Region sowie von außerhalb der Region aus dem In- und Ausland (siehe auch Leitziel 7.3). Im Rahmen der von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Schwarzwald-Baar-Heuberg mbH ins Leben gerufenen „Fachkräfteallianz Gewinnerregion“ wurde nach der Fachkräfteanwerbung im Aus- land auch bereits das Thema „Beschäftigung älterer Personen erhöhen“ angegangen. Weite- re Punkte in diesem Rahmen sollen die Be- schäftigung von Frauen, die Beschäftigung von Personen mit Migrationshintergrund sowie die Bindung von Fachkräften betreffen. Neben zielgruppen- spezifischen Maßnahmen ist speziell der Aspekt des lebenslangen Lernens und der dualen Weiterqualifi- zierung hervorzuheben, der zielgruppenübergreifend einen entscheidenden Ansatz darstellt. Hinsichtlich der Bindung von jungen auszubildenden Fachkräften können insbesondere durch Aktionen der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft an den Schulen und Hochschulen in der Region (Quellen der Ausbildung) sowohl Schulabgänger als auch das Potenzial der Studienabbrecher (siehe auch Leitziel 6.6) verstärkt angesprochen werden. Voraussetzungen für die Bindung von Fachkräften in der Region sind zukunftssichere, attraktive Arbeits- plätze, günstige Wohn- und Lebensbedingungen mit einer guten Infrastrukturausstattung, ein umfangrei- ches, vielseitiges Freizeitangebot sowie ein positives Image der Region. Zur Schaffung eines attraktiven Arbeits- und insbesondere auch Wohnumfelds sollten diese Faktoren daher weiter optimiert und vorhan- dene Stärkenkonzertiert und zielgerichtet kommuniziert werden. Diese sind in der Region Schwarzwald- Baar-Heuberg insbesondere die hohe Lebensqualität mit günstigen Wohnbedingungen, was unter ande- rem durch das überdurchschnittliche Kaufkraftniveau unterstrichen wird. Generell wichtig ist dabei auch, die Familienmitglieder der potenziellen Fachkräfte anzusprechen. Dies betrifft vor allem die Berufsmög- lichkeiten der Partner sowie die Kinderbetreuung. Hier sind auch private Betriebskindergärten ein ent- sprechender Ansatz. Auf der anderen Seite können Qualifizierungsdefizite eine effektive Beschäftigung erschweren oder gar verhindern. Darum müssen Qualifizierungsmaßnahmen unkompliziert möglich und finanzierbar sein. Eine Beratung auf hohem Niveau sollte weiterhin sichergestellt werden. 7 Teilziele: - Berufserfahrene,