ORLANDO DI LASSO MADRIGALE 1587, .-.-,, .i "*h.- (MERMANN-MADRIGALE)!&@%-.~-Jqz~ DIE GRUPPE FUR ALTE MUSIK MARTIN ZOBELEY ORLANDO DI LASSO ca. 1532-1594

MADRIGALE (MERMANN-MADRIGALE) Niimberg 1587 11 grave dell' ed [4:53] Chi non sa (2. pars: Alma tu) instrumental Vedi l'aurora [1:44] (2. pars: Ma quel, ch'una instrumental sol volta) El Piii volte un be1 desio [4:03] Per aspro mar (2. pars: Hor a cantar) (2. pars: Non hanno) Come pianta [3:30] (3. pars: Errai) (2. pars: Perche qual) (4. pars: Ma quel gran) iI iI Ben sono i premi tuoi [5:28] (5. pars: Cosi quel) (2. pars: Poi che si grand) (6. pars: 0 voi, gia) Bl Canzon, la doglia [2:04] Ecco che pur vi lasso Che giova posseder [3:28] instrumental kl Cosi cor mio [2:27] IE Deh lascia anima instrumental Tanto t quel bene Dl Veggio se a1 vero [4:34] (2. pars: puro bene) (2. pars: Alhor mi desto) Hor ch'a l'albergo Eil Arse la fiamma [1:50] h4 Prendi l'aurata lira instrumental W 0 hgace dolcezza Chi t fermato [1:27] Signor, le colpe mie Total Time: 68:03 Gambenensemble: @@ CONCERTO DI VIOLE, 8 + 0 1994 Freiburger Musik Forum Aufnahme&i&ng/Recording supmision: Brian Franklin, Diskantgarnbe Bernhard Mahne Friederike Heumann, Altgambe Toningenieur/Bakznce engineer: Robert Schneider , Baflgambe Schnitt/Editing @ Tape-Mastning: Robert Schneider und Bernhard Mahne Brigitte Gasser, BaBgambe Digitale Aufnahme- und SchneidetcchniW Arno Jochem, Grofl-BaBgambe Digital technical equipment: Tonstudio Bernhard Mahne, Diessen a. A. Aufcnommen/Recordrd: 19.-21.1.1994, SchloB Dachau Titelbild/Front cover picture: Blaserensemble: Portrait Orlando di Lassos aus: Codex 18.744 (Collectio operum musicorum ecclesiastico~m, CORNETTI CON CREMA, mCH Stimme IV (Bassus), fol. 35. Peter Birner, Zink Mif Dank an/wifh thanks to: Osterreichische Nationalbibliothek, Bild-Archiv Ulrich Eichenberger, Altposaune und Portratsammlung Christian Briihwiler, Tenorposaune Photo Ruckscitc/Back cower: Sabine Zobeley Howard Weiner, Tenorposaune Redaktion/Editing: Dr. Jens Markowsky Richard Hager, BaBposaune All rights reserved

DIE GRUPPE EijR ALTE MUSIK ~CHEN FREIBURGER MUSIK FORUM Mona Spagele, Sopran D-79104 FREIBURG Birgit Schonberger, Sopran Elke Rutz, Alt Johannes Wiigling, Tenor Gerhard Holzle, Tenor Christian M. Immler, Ba13 Hubert Hoffmann, Laute Martin Zobeley, Orgel, Leitung Orlando di Lasso, auf den Markt kommt und schon durch Mermann-Madrigale 1587 ihre strenge Titelgestaltung im barocken Sieben Jahre vor seinem Tod widmet Umfeld zeitgenossischer Musikdrucke Lasso einem Freund, dem herzoglich- auffallt? bayerischen Leibarzt Dr. Thomas Es sind geistliche Madrigale. Das verrat Mermann, seine letzten Madrigale. Zwar aber vor allem der vertonte Text. Wir folgen in seinem Todesjahr 1594 noch sind es gewohnt, daB der Text die Musik italienisch textierte Kompositionen, die macht, d.h. daB er ihr die Funktion Lagrime di sun Pieho (BuBtranen des hl. erteilt, der sie dienen soll. Und daB der Petrus); aber sie bilden einen Zyklus von Absicht auch das Tempo, die Vortragsart Andachtsmusiken, die der Komponist entspricht. Geistliche Musik sollte langsa- selbst als geistliche Motetten bezeichnet. mer vorgetragen werden als (heitere) welt- Sie stehen endgiiltig am Ende seines liche Musik. Die Lagrime verharren in Schaffens und Lebens. Die Madrigale der einer meditativen Andachtshaltung, die vorliegenden Einspielung dagegen sind ihr Text suggeriert. Diese Madrigale aber tatsachlich die letzten Werke Lassos in sind anders. ihrer Gattung. Es sind wie erwhnt Lassos letzte sieben Eigentlich ist das Madrigal des Lebensjahre, an deren Beginn diese Mer- 16. Jahrhunderts eine literarische Dich- mann-Madrigale stehen. Der Komponist tungsform aus unregelmagigen Versen. erlitt zu dieser Zeit einen Schlaganfall, Aber seit diese neue Form in der Musik von dem er sich - mit Mermanns Hilfe erscheint, kiimmem sich die Komponi- - soweit erholte, daB er in einer letzten sten (wie iiblich) nicht um die terminolo- Anstrengung die ,allerletzten" Komposi- gischen Note spaterer Musikschriftsteller tionen vollenden konnte. Aber diese und nennen alles, was italienisch textiert Jahre sind iiberschattet von der kreatiir- ist, Madrigal, gleich, ob es sich nun um lichen Angst vor dem Tod und vor dem Sonette, Ottaverime, Terzinen, Sestinen Gericht Gottes, dem man durch fiomme usw. handelt. Doch was ist nun das Werke vielleicht noch mildernde Um- Besondere an dieser Sammlung, die 1587 stande abbetteln kann.

4 Wer nun allein mehrstimmigen Jam- durchgesetzt,- was man zuvor nur in den mer und Triibsal erwarten sollte, in die der Unterhaltungsmusik zuneigenden nur einstimmen kann, wer sein Ende volkssprachigen Kleinformen wie leichter nahen fihlt, irrt sich durchaus. Noch ist chanson, villanella und moresca kannte die Glut der Lassoschen Musiksprache und ironisch genoi3. Jetzt regiert der nicht erloschen: unglaublich bewegt, bewegliche, iiberraschende, schnell reagie- lebendig jedem Worte nachspiirend, rende Satz. Dem Notenbild sieht man nicht etwa in Trauer gelahmt, wird der diese Beweglichkeit an, man sieht, wie Text in Musik umgesetzt. Allein aus den stark die kiirzeren Notenwerte vorherr- hier erklingenden Satzen kann man die schen, und wer Lust hat nachzuspiiren, ganze Poetik und &the& des ausdrucks- wie Lasso seinem Text, der von der starksten Komponisten des 16. Jahrhun- Hilflosigkeit und Verganglichkeit des derts ableiten. Was die Zeitgenossen an Menschen predigt, gleichkommen will, Lassos Kunst riihmten: dai3 das Tempo hat hier reichlich Gelegenheit, horend zu dem Wort entsprechend anzieht oder erfahren, warum Lasso als ,,Expressionist" verlangsamt, dai3 die Dynamik den Aus- so beriihmt war. Hier auf diese unzahli- druck unterstiitzt, ist hier in der Interpre- gen Ausdeutungen und Horhilfen einge- tation zu beriicksichtigen und wird auch hen zu wollen, enveist sich als unmog- beriicksichtigt. Die Struktur zeigt, wie lich und mufite mehr ablenken als hilf- Lasso sich bemiiht, dem .modernen" reich sein. Die Klanglichkeit ist an der Madrigal seiner Zeit nachzueifem. Mit Aussage beteiligt, sie iiberrascht durch seinen 57 oder 55 Jahren ist Lasso inzwi- ihre immense Reichhaltigkeit und dehnt schen 6ir die Zeit und fir sich selbst ein die Modalitat, bis sie an ihren Grenzen alter Mann, ein ragendes Denkmal, des- verschwimmt. Das 1. Madrigal der sen Kunst man nur allzu bald einen Sammlung, die kunstvolle Sestina ,Per Winkel einraumen wird f%r Lehrzwecke aspro mar", welche das antike Gleichnis und kirchliche Funktionen. Das ,groi3en vom menschlichen Leben als einer statuarische Madrigal seiner Jugend und gefahrlichen Irrfahrt im ruderlosen mittleren Zeit ist veraltet, ietzt hat sich Nachen uber eine nachtlich tobende See Thomas Mermann zum Inhalt hat, konnte wie ein Motto haltung, die nach Trauer und Verzicht uber dern Ganzen stehen. Trotzdem sind verlangt. Wem es gelingt, diese Hurde zu Resignation und Verzweiflung nicht nehmen, wird den vollen Genui3 einer die Grundstimmung des Ganzen, son- Kunst haben, die uns bei mancher dern immer wieder leuchtet der Trost des Andersartigkeit vie1 zu sagen hat. Dem rettenden Hafens auf, der dern winkt, Verstandnis kommt die kleine Besetzung- der sich auf Gott verlai3t. Fur die neue entgegen, mit der Martin Zobeley musi- musikalische Situation spricht auch der ziert, die durchsichtig und biegsam Umstand, dai3 in Lassos Auswahl jetzt genug ist, um rasch zu reagieren und der zeitgenossische Dichter Gabriele dern Text zu folgen. Die Instrumente, Fiamma starker vertreten ist als der sonst welche darnals zur Unterstiitzung oder so bevorzugte Petrarca. Erganzung herangezogen werden konn- Wer sich emsthaft mit dieser Ein- ten, sind auch hier in kluger Abwechs- spielung beschaftigt, wird sehr rasch lung vertreten und helfen, die Dar- erfahren, dai3 Alte Musik eine eigene bietung durch variable Besetzungen zu Asthetik besitzt, die man akzeptieren beleben. Die mitteltonige Stimmung und mug. Wir wiirden (nicht erst) heute von der wechselnde Stimmton kommen dern einer Musik, welche die Schicksalhaftig- alten Klangideal entgegen. Solistische keit des Einzelnen beim Namen nennt, Beitrage einzelner Sanger werden dern eine starker elegische Haltung envarten, Ensemble untergeordnet. Entsprechend als sie hier erklingt. Das 16. Jahrhundert der Verzierungspraxis des spaten 16. Jahr- vertritt noch eine Vertonungsweise, die hunderts wird eine Madrigalkomposition sich mehr mit der Verklanglichung des Lassos (,Signor, le colpe mien) durch einzelnen Wortes beschaftigt als mit dern quasi improvisierte Diminutionen von Sinn des ganzen Textes. So ergeben sich Mona Spagele erganzt. rasche Bewegungen, die fiir uns zuweilen Mit wenigen Ausnahmen sind hier alle beim ersten Horen eher heiter und Mermann-Madrigale vertreten. In der lebendig klingen und damit in Gegensatz Beschrkkung auf eine einzige Madrigal- geraten konnen zu unserer Etwartungs- sammlung kann zuweilen eine grogere 7 Aussagekraft erreicht werden, als durch dem intensiv mit der Consortmusik des iibliche Anthologien aus einem Gesamt- 16. und 17. Jahrhunderts flir Violen, werk oder einer ganzen Epoche. manchmal auch in Zusammenarbeit mit Horst Lezcbtmann Sangern oder Blasem. Die flinf Gambi- sten studierten Viola da gamba an der Schola Cantomm Basiliensis bei Jordi Die Gruppe fir Alte Musik Miinchen Savall, Christophe Coin und Paolo macht Musik vergangener Zeiten leben- Pandolfo. Neben ihrer umfangreichen dig: Aus dem Vokalensemble, das 1985 Konzerttatigkeit bei internationalen von Studenten der Miinchner Musik- Festivals und Konzertreihen wirken sie hochschule und des Musikwissenschaft- vielfach bei Rundhnk- und Plattenein- lichen Seminars gegriindet wurde, ist spielungen mit. heute eines der anerkanntesten Spezial- ensembles fir Alte Musik geworden. Ent- Mit dem Ziel, Originalliteratur des 16. sprechend der Aufgabenvielfalt - das und 17. Jahrhunderts aufzuflihren, bilde- umfangreiche Repertoire reicht von ten 1988 flinf Musiker aus der Schweiz der isorhythmischen Motette bis zum und Deutschland das Ensemble Cornetti barocken Oratorium und dariiber hinaus Con Crema, ein Blaserensemble mit - wird das Soloensemble manchmal historischen Instrumenten, das sich deut- chorisch enveitert oder durch instru- lich von dem sonst iiblichen metalli- mentalisten erganzt, die ebenfalls mit schen Blechblaserklang abhebt. Der den wichtigen Fragen der Auffiihrungs- Name des Ensembles verweist auf die praxis vertraut sind. Gemeinsames Ziel Besehung von Zinken, die an Stelle der Ensemblemitglieder ist es, die groi3e heute iiblicher Trompeten die Oberstim- Tradition und den Reichtum Alter Musik men der Posaunenensembles im 16. und dem Horer von heute zu vermitteln. 17. Jahrhundert spielten.

Das Ensemble Concerto di viole wurde Martin Zobeley wuchs in einer Musiker- 1989 gegriindet und beschaftigt sich seit- familie auf und genofl eine vielseitige musikalische Ausbildung (Klavier, Oboe, Dirigieren, Musikwissenschaft). Heute ist er als Kirchenmusiker und Chorleiter in Miinchen tatig. Er befaat sich mit der Erforschung und Aufihrung friiher Vokalmusik, insbesondere des 15. und 16. Jahrhunderts. Als Spezialist der Histo- rischen Aufihrungspraxis gibt er in Bayern wichtige Impulse fir das Musik- leben und fir den zeitgemagen Umgang mit Alter Musik. Foto: Sabine Zobeley Orlando di Lasso, which appeared in 1587 and whose Mermann Madrigals, 1587 austere title formulation is remarkable Seven years before his death Lasso even within the context of contemporary dedicated his last madrigals to a friend, Baroque publications? Dr. Thomas Mermann, the court physi- They are sacred madrigals. Particularly cian to the Duke of Bavaria. It is true the setting of the text makes us award of that other compositions with Italian it. We are used to the idea that the text texts, "Le lagrime di San Pietro" (The creates the music, that is, that it gives it tears of Saint Peter), followed yet in the the function which it should fulfil, and year of his death, 1594; however, they also that the intention corresponds to form a cycle of devotional music which the tempo and the way it is performed. the composer himself referred to as sac- Religious music should be performed in red motets. These were his last works, a slower tempo than (cheerful) secular composed at the very end of his life. music. The "Lagrime" remain in the The madrigals in this recording, on the attitude of devotional meditation which other hand, are in fact the last of Lasso's their text suggests. These madrigals are works of this genre. different, however. Strictly speaking, the sixteenth-century As mentioned, the Mermann Madri- madrigal is a literary form of poetry in gals come from the beginning of the irregular lines. However, already from the last seven years of Lasso's life. At that first appearance of this new form in time the composer suffered a stroke, music, the composers (as usual) did not from which, with Mermann's help, he concern themselves about the termino- recovered so well that with a final effort logical difficulties which people writing he was able to complete the "very last" about music later on would have, and compositions. However, these years were called everything with an Italian text a are overshadowed by a creaturely fear of madrigal, regardless of whether it was a death and of God's judgement, from sonnet, ottava rima, terzina or sestina. which one could perhaps still plead But what is special about this collection, some mitigation through pious works. Anyone expecting merely a polyphonic functions. The "grand", monumental lamentation and despondency, with madrigal of his youth and middle years which only someone feeling the end of had become obsolete. life approaching can empathize, has By now there had come into vogue completely misread the case. The fire of something which had previously been Lasso's musical language has not yet known and ironically savoured in been put out; the text is transformed miniature form, the light chanson, villa- into music in an incredibly agitated, nella or moresca, for example, in the lively way, with sensitivity to every word idiom of the ordinary people and tend- and not handicapped by mourning. ing towards music for pure entertain- Lasso was the most expressive compo- ment. Agile pieces full of surprises and ser of the sixteenth century and even just quick reactions became dominant now. from the pieces heard here we can One can see this agility in the notation, induce his whole poetic and aesthetic in the prevalence of shorter note-values. conception. His contemporaries praised Anyone wishing to examine how Lasso many aspects of Lasso's art: the speeding attempts to equal his text, a text which up and slowing down of the tempo to preaches the helplessness and transience correspond to the words, the support of of humanity, has ample opportunity here the expression though dynamic contrast, to discover why Lasso was so famous as something that must be, and indeed is, an "expressionist". It is not possible taken into account in this interpretation. to go into detail here about the in- The structure shows how Lasso strove to numerable interpretational aspects and emulate the "modem" madrigal of his listening aids and it would in any case time. With his 57 or 55 years Lasso is be more of a distraction than a help. already an old man, both for the time The sound participates in the message; it and in his own eyes a towering monu- surprises one with its great variety and ment whose art all too soon will be stretches the modality until it becomes delegated to a niche, to be used only blurred at its limits. The first madrigal of for teaching purposes and ecclesiastical the collection. the artful sestina "Per aspro mar" (Over rough seas), with its occasionally results in quick passages ancient metaphor of human life as a which sound to us on first hearing more dangerous journey in a lost, rudderless as if they are cheerful and lively and boat on a raging sea at night, could act thus clash with our expectations, which as a motto for the whole thing. demand mourning and renunciation. Nevertheless, resignation and despair are Whoever manages to surmount this not the basic mood of the entire collec- obstacle will be able to enjoy fully an art tion: again and again there shines the which has much to say to us in spite of consolation of the harbour of salvation being somewhat different. This under- which beckons to those who trust in standing is furthered by the small mu- God. The fact that the contemporary sical forces which Martin Zoebeley uses poet Gabriele Fiamma is better repre- to perform this music: they are transpar- sented in the present collection than ent and flexible enough to react quickly Petrarch, who earlier was so often Lasso's and to follow the text. The instruments preferred choice, also ponits to the new which could be added at that period as a musical situation. support or supplement are also represent- Anyone who studies this recording ed here in intelligent variety and help to seriously will very quickly discover that liven up the performance with variable Early Music has its own aesthetic, which musical forces. The mean-tone tempera- must be accepted. Nowadays (and earlier ment and the changing pitch are an also) one could expect a more pronoun- attempt to achieve the old ideal of ced elegiac attitude from music which sound. Solo contributions of individual deals explicitly with the destiny of the singers are subordinated to the ensemble. individual than we hear in this record- In accordance with the practice of orna- ing. In the sixteenth century there was mentation of the late sixteenth century one still a way of setting words which was of lasso's madrigal compositions ("Signor, more concerned with translating the le colpe mien [Lord, my mis- deeds]) is individual words into music than with supplemented by 'minutions in an impro- the overall meaning of the text. This visational style by Mona Spaegele. With a few exceptions, all the Mer- and the riches of Early Music to the mann madrigals are present here. By listener of today. limiting oneself to a single collection of madrigals greater impact can sometimes The ensemble Concerto di viole was be achieved than by the usual antholo- founded in 1989 and has since then spe- gies from a composer's collected works cialized in consort music of the six- or from an entire era. teenth and seventeenth centuries for , sometimes also in association with singers or wind instruments. The five The Gruppe fir Alte Musik Muenchen viola da gamba players studied at (Munich Early Music Group) makes the Schola Cantorum Basiliensis with the music of past times come alive: , Christophe Coin and Paolo the vocal ensemble, founded in 1985 Pandolfo. In addition to their wide- by students of the Munich College of ranging concert activities at international Music and the Musicological Institute of festivals and concert series they have par- the Munich University, has become one ticipated in many recordings for radio of the best-recognized ensembles special- broadcast and records. izing in Early Music nowadays. In accordance with the varied nature of Aiming to perfom music originating what they have undertaken - the extens- from the sixteenth and seventeenth ive repertoire stretches from the isorhyth- centuries, in 1988 five musicians from mic motet to the baroque oratorio and and Germany formed the beyond - the solo ensemble is someti- ensemble Cornetti con Crema, a wind mes expanded into a choir or supple- ensemble with historical instruments mented with instrumentalists, who are whose sound is very different from that likewise acquainted with the important of the usual brass ensembles. The name questions of performance practice. The of the ensemble refers to the use of common aim of the members of the cometts, which in the sixteenth and ensemble is to pass on the great tradition seventeenth centuries played the upper 13 parts in trombone ensembles instead of Roland de Lassus (Orlando di Lasso), the trumpets which are usual nowadays. Madrigaux de Mermann, 1587 Sept ans avant sa mort, Lassus dkdia Martin Zobeley grew up in a family of ses demiers madrigaux B un ami, le Dr musicians and enjoyed a varied musical Thoman Mermann, mkdecin de rour du education (piano, oboe, conducting, Duc de BaviPre. I1 est vrai que d'autres musicology). Nowadays he works as a compositions sur des textes italiens, *Le church musician and choir director in lagrime di San Pietro~(Les lames de St Munich. He is involved in research and Pierre), suivirent en 1594, annke de sa performance of early vocal music, in mort; mais ils constituent un cycle de particular from the fifteenth and six- musique pieuse que le compositeur lui- teenth centuries. As a specialist in meme qualifia de motets religieux. Ce historical performance practice he has hrent ses demiPres ceuvres, composkes played an influential role in Bavarian tout h la fin de sa vie. Les madrigaux musical life and in promoting modem prksentks sur ce disque, d'autre part, sont approaches to Early Music. en fait les dernikres ceuvres de Lassus Translation: Byword, London dans leur genre. A proprement parler, le madrigal du XVIe sikcle est une forme littkraire de poeme en vers irrkguliers. Cependant, lorsque cette forme nouvelle fit son apparition en musique, les compositeurs (comme toujours) ne se souciPrent pas des difficultks terminologiques que con- naitraient plus tard les musicologues et appelkrent tout morceau sur un texte italien (,qu'il s'agisse d'un sonnet, d'une ottava rima, terzina ou sestina. Mais qu'y a-t-il donc de parti- culier h cette collection, qui fut mise en demander la miskricorde par l'inter- vente en 1587 et est remarquable mCme mtdiaire d'oeuvres pieuses. Dar la forme austere de son titre dans le Mais si l'on s'attend h des voix expri- contexte des publications musicales de mant des lamentations et de la tristesse l'kpoque? que peut seul partager un &re qui sent Ce sont des madrigaux religieux. C'est approcher la fin de sa vie, on se trompe le texte mis en musique qui nous l'indi- complktement. Le feu du langage musical que. Nous sommes habituts h l'idee que de Lassus n'est pas encore Cteint; le le texte crCe la musique, qu'il determine texte est transform6 en une musique sa fonction et aussi que l'intention corres- remarquablement agitie et vivante, avec pond au tempo et au mode d'interprkta- chaque mot exprim6 d'une fa~onnuan- tion. La musique religieuse devrait Ctre cCe, sans deuil intempestif. exCcutCe A un tempo plus lent que la Lassus Ctait le compositeur le plus musique profane (gaie). Les <

15 sant, et, bientbt, son art allait Ctre rele et exploite la modalit6 jusqu'i ses guC h des fins didactiques et des fonc- limites. Le premier madrigal de la sCrie, tions ecclCsiastiques. Le madrigal ugran- l'habile sextolet *Per aspro men> (Sur une diose, de sa jeunesse et de son Age miir, mer houleuse), qui reprend l'ancienne comme une grande statue, Ctait tomb6 mttaphore de la vie humaine comme un en dCsuCtude. La mode ttait maintenant dangereux voyage dans une barque sans iun genre qui n'ktait connu et apprCciC gouvernail, perdue sur une mer dimon- avec ironie jusqu'alors que sous forme de de, la nuit, pourrait servir de thtme miniature, dans l'idiome des gens du pour tous les autres. Cependant, la peuple et riservk pour la musique de rtsignation et le disespoir ne reprksen- divertissement pur, comme la chanson tent pas I'atmosphtre de base de toute la lCg&re, la villanelle et la moresque. Les sCrie; i maintes reprises, brille i nos yeux morceaux lestes, pleins de surprises et de la consolation du port du salut, qui riactions rapides, devinrent la rkgle. On attend ceux qui ont foi en Dieu. Le hit peut constater cette agilitC dans la musi- que le pokte contemporain, Gabriele que kcrite: on voit h quel point les notes Fiamma, est mieux reprCsentC maintenant breves dominent. Si I'on veut examiner dans les extraits choisis par Lassus, que comment Lassus s'efforce de trouver une PCtrarque, qu'il prifkrait si souvent aupa- musique qui convienne h son texte, qui ravant, est aussi indication de la nouvelle preche l'impuissance et le caractere mode musicale. kphtmtre de I'humanitC, on n'a pas de Si on Ctudie skrieusement cet enre- peine, en Ccoutant, h dCcouvrir pourquoi gistrement, on dicouvrira trks vite que la Lassus Ctait aussi cClebre pour son Musique ancienne a sa propre esthttique, <

Come pianta, ch' a poco a poco manca Wie eine Pflanze - der nach und nach die Del nutriment', ond' era verde e viva, Nahmng fehlt, durch die sie gNn und lebendig Quanto florida e fiesc' alto saliva, war - so sehr wie sie bliihend und frisch empor- Tanto china gih il capo, e '1 crine imbianca: wuchs, so tief auch das Haupt sich neigt und altersgrau wird: Cosi il vigor mancando, ond' era fianca So fbhle ich, da mich die Kraft verlaBt, durch die Mia vita e lieta nel suo april fioriva, mein Leben in der Bliite seines Aprils fiei und Questa mia secca spoglia e d' umor priva frahlich war, wie diese meine troikene und der Sento pian pian chinarsi, e grave e stanca. Feuchtigkeit beraubte Hiille sich nach und nach schwer und miide neigt. Percht qua1 peregrin, ch' a notte alberga Deshalb, geh, meine Seele, so wie ein Pilger, der E pensa del camin quanto gli avanza, auf dem Nachtlager da~bernachdenkt, wieviel Che di fomirlo in brev' t il suo consiglio, Wegs ihm noch bevorsteht, und dai3 er ihn in kurzer Zeit bewaltigen sollte, Va tu, pensando a questa breve stanza, geh - in Gedanken an die Kiirze dieses deines Anima, omai, si che su 1' ale t' erga, Aufenthalts -so, dai3 auf Fliigeln du dich endlich Lungi da stige, e dal etemo esiglio! emporhebst, weit entfemt vom Styx und von der ewigen Verbannung! a a Ben sono i premi tuoi, signor mio, degni, Wie wiirdig, o Herr, sind deine Belohnungen, Onde non schifi il cor stratio nt morte, dai3 das Hen nicht Qual noch Tod verachte, E quella, che prometti, etema sorte, und ist das, was du versprichst, das ewige Leben, Onde ogni ben mortal 1' uom sprezzi e sdegni. dafl der Sterbliche jedes Gut verschmahe und verachte. Sien di lagrim' ogn' or quest' occhi pregni, Mogen auch allzeit diese Augen von Tranen E quant' io miro sol, noia m' apporte; ;~"gefilltsein, und was ich nur sehe, mir einzig Contra me s' erga il fier nemico e fort$, UberdruB eneugen. Gegen mich erhebe sich der Ed usi a1 danno mio tutti gl' ingegni. stolze und starke Feind undverwende zu meinem Schaden alle Einfille. Poi che si grand' t il ben, per cui sospiro, Denn so grog wird das Gut sein, nach dem ich Si pregiato 1' acquisto del mio danno, seufze, so kostbar der Gewinn aus meinem Si liet' il fin d' ogni travaglio mio Schaden, so gliicklich das Ende all meines Kummers, Benedetto sia 'I mio dolce martiro, dai3 mein siiBes Leiden gesegnet sei, sowie der E '1 morir, che m' aviv', e quell' affanno, Tod, der mich belebt, und jene Qual, die mich Che mi scorge a gioir sempre con Dio. leitet zur immerwahrenden Freude mit Gott. Piamma.) Canzon, la doglia e '1 pianto 6 ben, che cerchi, Kanzone, es ist gut, dai3 du Schmerz und Klage E ch' agli afflitti porti suchst und den Betriibten Questi santi conforti, diesen heiligen Trost bringst, E di, che negli affanni il cor s' affina und sage, dafl im Leid die Seele sich verfeinert Con la patientia alta vih e divina. mit der Geduld, jener hohen gottlichen Tugend. w Che giova posseder cittadi e regni, Was nutzt es, Stadte und Reiche zu besitzen, E palagi abitar d' alto lavoro, Palaste edler Bauart zu bewohnen, E senri intomo aver, d' imperio degni; Knechte um sich zu haben, die selbst wiirdig Di polpora vestir, mangiar in oro, waren zu herrschen, sich in Purpur zu kleiden, Esser cantato da sublimi ingegni, von Gold zu essen, von hohen Geistern besungen E 1' arche gravi aver, pien di tesoro, zu werden, die Truhen schwer undvoller Schatze Con 1' alta fama arrivar, fin a1 polo, zu haben, mit seinem Ruhm zum Himmel empor- Morendo poi nel letto fiedd' e solo. zuragen, wenn man dann im Bett kalt und alleine (Bembo.) stirbt?

Veggio, se a1 vero apre ragion le porte Ich sehe, wenn die Vemunft der Wahrheit die E dal falso sperar s' asconde e cela, Turen offnet, und sich vor falscher Hoffnung Ch' ogni diletto fugge a remi e vela, verbirgt (und versteckt), dafl jedes Vergnugen E ch' il piacer ha 1' ore brevi e corte. mit Ruder und Segel flieht und dai3 dem Genufl nur kurze Momente verbleiben. Veggio ratto per vie lunghe e distorte Ich sehe die Sonne raschlange und krumme Wege Correr il sol, quand' arde e quando gela, durchmessen; sie schneidet in gliihendem oder Troncand' or quest' ed or quell' altra tela, frostigem Wetter diese und dann jene Fiden, Che la vita tessea, per darla a morte. die das Leben gewoben, durch, und uberlai3t sie dem Tode. Allor mi desto, e quanto a1 mondo piace Dann wache ich auf, und verachte, was der Welt Sdegno, pien di paura e di tormento, gefallt, voller Angst und Schrecken, und denke E sol penso a finir la vita in pace. nur, das Leben in Frieden zu beenden. Veramente siam noi polvere e vento, Wahrlich sind wir Staub und Wind, wahrlich ist Veramente & il piacer cieco e fallace, der Genufl blind und triigerisch, wahrlich ist jede Veramente 6 mortale ogni contento. Zufriedenheit verganglich. (Fiamma.) Chi 6 fermato di menar sua vita Wer sein Leben zwischen triigerischen Wellen Su per 1' onde fallaci e per li scogli, und Felsen fiisten mug, durch ein kleines Schiff Scevro da morte con un picciol legno, vom Tode geschiitzt, mag nicht weit vom Ziel Non pub molto lontan esser dal fine: entfernt sein: dennoch sol1 er sich in den Hafen Perb sarebbe da ritrarsi in porto zuriickziehen, solange das Segel dem Steuernoch Mentre a1 governo ancor crede la vela. gehorcht. (Petrarca.)

Per aspro mar di notte in picciol legno Durch das rauhe Meer der Nacht nahm ich in Senza guida o governo della vita einem kleinen Schiff ohne Fuhmng oder Presi nell' edverde il primo corso, Steuemng in jungen Jahren den ersten Lauf Pensando andar in pih tranquilla parte, meines Lebens, und dachte, in mhigere Gefilde Senza provar l'ira crudel de' venti zu gelangen, ohne den grausamen Zom der 0 '1 fero assalto delle torbid' onde. Winde zu erleben oder das wilde Toben der triiben Wellen. Non hanno tante arene intorno 1' onde, Die Wellen haben ringsumher nicht so viele N&tante gemme ha ben fiorito legno Strande, bluhende Baume haben nicht soviel Quando spiran d' april fecondi venti, Smaragdgriin in den Zeiten der fmchtbaren Quanti ebbe affanni e doglie allor la vita; Aprilwinde, wie mein Leben damals Schmerzen E pur non volle mai volger il corso, hatte, und dennoch wollte es keinen besseren Per far presto ritomo in miglior parte. Kurs nehmen, um schnell in bessere Gewasser zuriickzukehren. Errai, scorrendo in questa e 'n quella parte, Ich irrte von einem zum anderen Ort, uberall Ovunque volse il rio furor dell' onde, tobte die grausame Wut der Wellen und zwang Sforzando sempre dietro a morte il corso, mich, Kurs dem Tod hinterher zu nehmen, Mentre 1' acque d' intomo, e dentro a1 legno wahrend die Wasser ringshemm und innerhalb Faceano orribil guerra alla mia vita, des Schiffes einen schrecklichen Kampf mit E con lor congiurati erano i venti. meinem Leben Ghrten, und mit ihnen waren die Winde verbiindet. Ma quel gran re, ch' affren' il mare ed i venti. Aber jener groile Konig, der das Meer und die Mosse pietoso i lumi in quella parte Winde beruhigt, warf gnadig den Blick aufjenen Ov' era oppressa la mia stanca vita; Ort, an dem mein miides Leben bedrohtwar, und E con dolci parole acquetb 1' onde, mit sui3en Worten beruhigte er die Wolken Volgendo il mio quasi sommerso legno und lenkte mein fast versunkenes Schiff auf eine A miglior strad', a pih felice corso. bessere Bahn, auf glucklicheren Kurs. Cosi quel che m'avanza del mio corso So bitte ich ihn, das, was von meinem Lauf noch Difenda, prego, da nemici venti bleibt, zu verteidigen vor feindlichen Winden, Si ch' a questi occhi omai sien tolte 1' onde, so dail diesen meinen Augen die Wogen endlich E del suo aiuto a me doni tal parte, entriickt werden, und von seiner Hilfe gebe er Che '1 mio carco d' error si fragil legno mir soviel, dai3 ichmeingebrechlichesHolzschifT, Possa condurre ov' P 1' eterna vita. das mit Verirmng beladen ist, von hier dorthin flihren kann, wo das ewige Leben ist. 0 voi, gii stanchi in questa frale vita, 0 Ihr, die ihr schon mude in diesem zer- Drizzate a1 sommo ben dell' alma il corso, brechlichen Leben steht, richtet auf das hochste Volgendo a1 cenno suo la vela e '1 legno. Gut den Kurs der Seele, wendet auf sein Zeichen Che fari il mar tranquillo e quieti i venti, Segel und Boot; er wird das Meer bemhigen und E vi condurri seco in quella parte, die Winde stillen und wird euch mit sich in jene Ove nP cuoce il sol, nP bagnan 1' onde. Welt fihren, in der weder die Sonne brennt, noch die Wolken uber euch hereinbrechen. Signor, il legno & fral, grave la vita Herr, das Boot ist zerbrechlich, schwer lastet E periglioso il corso in ogni parte; das Leben, und der Kurs in jede Richtung ist Ma i venti 1' uom' fuggir pub teco, e 1' onde. gefahrvoll; aber mit Dir kann der Mensch den (Fiamma) Winden und den Wellen entkommen. Deh lascia, anima, omai, Seele, ach verlasse nunmehr die eitlen Unter- Lascia 1' imprese vane nehmungen und die weltlichen Luste, die dich in E le voglie mondane, so schweres Ungluck gefiihrt haben! Che t'han condotto in tanti amari guai! Jetzt kannst du singen den erhabenen Preis der Allor cantar potrai wahren Hofiung. Diese liebt den Gesangnicht, Della Vera speranz' il pregio altero: wenn sie nicht das Herz damnter als heilig Ella non ama il canto, erkennt. Verlasse den krummen Pfad, und richte Se non scorge il cot santo. auf sie den Gedanken, urn von ihr zu sprechen. Lascia il torto sentiero, E poscia a dir di lei volgi il pensiero. (Fiamma.)

Tanto 1: quel bene, etemo amor, che nasce 0 ewige Liebe, wie groi3 ist jenes Gut, das der Dal vivo fonte della tua bontade, lebendigen Quelle deiner Gute entspringt, das Ch' ogni gente amchisce in ogni etate alle Menschen jeden Alters reich macht und Ed ogni corpo ed ogni mente pasce. jeden Korper und jeden Geist nahrt. Quanto in terra fia noi more e rinasce, Es schmuckt, was bei uns aufErden auch stirbt und E '1 ciel' e gli astri e l'anime beate wiedergeboren wird, den Himmel, die Steme und Oma ed accende d' alta caritate. die glucklichen Seelen und entzundet sie mit Cosa non &, ch' ignud' o fiedda lasce. groi3erBarmhenigkeit Nichts gibtes, das es nackt oder kalt la&. fi pun bene, 6 ben perfetto, 1: tale, Es ist so rein, so vollkommen, von solcher Art, Ch' indamo a dir di lui lo stil ho preso, dai3 ich umsonst von ihm zu sprechen versuche, Poi ch' avanz' ogni lode, ogni pensiero. denn es iibertrifft alles Lob, jeden Gedanken; Rendi, signor, il mio cot tanto acceso Herr, lag mein Herz von diesem himmlischen Di questo etemo ben celeste e veto, und wahren Gut brennen, so sehr, dail es jedes Che sprezz' ogni altro ben caduco e frale! andere hinGllige und zerbrechliche Gut verachte. (Fiamma.) El Hor, ch' a 1' albe'rgo del Monton ritoma Nun, da die Sonne in das Zeichen des Widders E '1 vago aurato vello zuriickkehrt, und das schone goldene Vlies I1 sol con le sue luci accende ed oma, mit ihren Lichtem entzundet und schmuckt, Scorgesi ogni arbuscello, sieht man, wie jedes Baumchen, Che '1 vemo fe men bello, das der Winter weniger schon gemacht hat, Tomar verde e fiorito, wieder g~nwird und erbluht, Ove di ghiaccio prima era vestito. (Fiamma) wo es vorher mit Eis bekleidet war. Prendi 1' aurata lira, Nimm die goldene Leier, Urania, e i dolci accenti, Urania, und stimme die siif en Worte, Che pon fermar i venti, die den Winden Einhalt gebieten konnen, Accorda a1 suon, ch' ogni mortal ammira. zu jenem Klang, den jeder Sterbliche bewundert. Tal col tuo canto spira Solche Glut haucht dein Gesang Nella mia mente ardore, meinem Geist ein, Che possa scoprir fore dai3 ich auf3en enthiillen kann, Quel, ch' ella dentr' intende was mein Geist innen venteht Della vid, che sopra ogni altra splende. von jener Tugend, die uber allen gfinzt. (Fiamma.)

0 fugace dolcezza! o viver lasso! 0 fluchtige Sugigkeit! 0 elendes Leben! Chi mi ti tolse si tosto dinanzi, Wer hat mir die so schnell geraubt, Senza '1 qua1 non sapea mover un passo? ohne die ich keinen Schritt gehen konnte? Dove se' or, che meco eri pur dianzi? Wo bist du jetzt, die du eben noch bei mirwarst? Ben 6 '1 viver mortal, che si n' aggrada, Wohl ist das sterbliche Leben, das uns so gefillt, Sogno d' infermi e fola di romanzi. der Traumeines Kranken, ein Marchen aus Ritter- (Petrarca.) Romanen.

Signor, le colpe mie danna e correggi Herr, verdamme und berichtige meine Senza sdegno e senz' ira Verfehlungen ohne Hai3 und Zom, N6 per me chiuda tua pietade '1 seno; und dein Erbarmen venchliei3e seine Bmst nicht Ma colla man, onde contempri e reggi vor mir; sondern untentiitze mit der Hand, mit I1 ciel, ch' intomo gira der du den Himmel, der urn uns kreist, in Ordnung Sostien la vita mia, ch' omai vien meno, halst, mein Leben, das nun vergeht, E '1 ciglio tuo sereno und dein heiterer Blick, troste die Seele, Conforti 1' alma, che paventa e trema die sich angstigt und zittert, und zogere nicht NI: indugiar pih, ch' io son all' ora estrema. langer, denn mir schlagt die letzte Stunde. &ei-setzungen: Dr. Florian Mehltretter Orlando di Lasso-Jahr 1994 bei ARS MUSIC1

GEISTLICHE UND WELTIJCHE CHORWERKE REGENSBURGER DOMSPATZEN GEORG RATZINGER JRGER

ARS MUSIC1 ORLANDO DI LASSO GI.. 1532 - 1594 MADRIGALE (MERMANN-MADRIGALE) - NURNBERG 1587 11 grave dell' ea 14531 UO Chi e fermato [1:27] drZjE Vedi l'aurora [1:44] Chi non sa [3:021 DIGITALAUDIO Pin volte un be1 desio [4:03] Per aspro mar [10:59] !3 Come pianta [3:30] E4 Ecco che pur vi lasso [I:5 11 Ben sono i premi tuoi [5:28] IE Deh lascia anirna [2 :45] Canzon, la doglia [2:04] Tanto ? quel bene 13 531 Che giova posseder [3:28] IF Hor ch'a l'albergo [1:58] iI iI Cosl cor mio [2 :27] Prendi l'aurata lira 12 :05] Dl Veggio se a1 vero 14341 iE 0 fugace dolcezza [2:311 IEArse la fiamma [1:50] Signor, le colpe mie [3:321 Gambenensemble: Total Time: 68:03 CONCERTO DI VIOLE, BASEL Bliiserensemble: CORNETTI CON CREMA, ZURICH DIE GRUPPE FUR UTE MUSIK, MUNCHEN Leitung: MARTIN ZOBELEY FREIBURGER MUSIK FORUM D-79104 FREIBURG AU righrs reserved 0 - 'P 1994 Frelburgrr Muark Forum. D.79104 Fre~burg Prlnrrd ln Ccrmdny lrnpnrne cn Allcmagnc