Kino Im Filmmuseum Dezember 2011
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Kino im Filmmuseum Dezember 2011 40 Jahre Kommunales Kino Verso Sud 17 – Festival des italienischen Films Olivier Assayas Weihnachts-Cosies Lecture & Film: Architektur WEIHNACHTS-COSIES BRINGING UP BABY ≥ Seite 25 Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse: Frauke Haß (Ltg.), Lisa Dressler Redaktion: Katja Thorwarth Texte: Natascha Gikas, Gary Vanisian, Ulrike Stiefelmayer Gestaltung: www.muellerweiland.de Druck: Schultheis Druckerzeugnisse GmbH & Co KG Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 - 961 220 222; E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., sofern nicht anders verzeichnet. INHALT 3 Filmprogramm Editorial 4 40 Jahre Kommunales Kino 5 Verso Sud 17 – Festival des italienischen Films 8 Olivier Assayas 18 Weihnachts-Cosies 22 Klassiker & Raritäten / Lecture & Film: Architektur 26 Late Night Kultkino 30 Kinderkino 32 Was tut sich – im deutschen Film? 34 Stummfilmmatinee 35 Georges Méliès 36 goEast Präsentiert 37 Service Programmübersicht 38 Eintrittspreise/Anfahrt 43 VERSO SUD HAPPY FAMILY ≥ Seite 10 4 EDITORIAL Liebe Besucherinnen und Besucher, mit Buster Keaton fi ng vor 40 Jahren alles an: Am 3. Dezember 1971 eröffnete eine Stummfi lmreihe mit dem stoischen Komiker das Programm des Kommunalen Kinos in Frankfurt. Das liebevoll KoKi genannte Haus war damit das erste Filmtheater in Deutschland, das als städtisch vollsubventioniertes Kino mit ständigem Programm den politischen Anspruch des damaligen Frankfurter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann erfüllte, Film den anderen Künsten gleichzustellen – eine kulturpolitische Pioniertat. Und eine Initialzündung für die Förderung und Pfl ege der Filmkunst in Deutschland, die Folgen in vielen Städten und Gemeinden zeigen sollte: Schon wenige Jahre später gab es 150 kommunal geförderte Lichtspieltheater in Deutschland, deren Existenz Karrieren wie die von Wim Wenders, Volker Schlöndorff und Rainer Werner Fassbinder entscheidend beförderte und anspruchsvollen Filmen ein Forum in Deutschland gab. 40 Jahre Kommunales Kino in Frankfurt – das ist ein Grund zu feiern. Und auf eine bewegte Geschichte mit heftigen politi- schen und kulturellen Auseinandersetzungen zurückzublicken. Erinnern Sie sich mit uns an Höhepunkte und Tiefschläge, wie an jenen von 1993, als das Frankfurter Kulturdezernat fest entschlossen war, das KoKi zu schließen und die Pfl ege der Filmgeschichte ans Fernsehen zu verweisen. Ein Aufschrei ging durch die deutsche und internationale Filmszene und mehr als 200 Filmschaffende, darunter Hanna Schygulla, Alexander Kluge und Bernardo Bertolucci sandten Protestnoten. Das KoKi, seit 1984 im Souterrain des Schaumainkai 41 untergebracht, blieb erhalten und wurde Kino des Deutschen Filmmuseums. Seitdem bildet es – zunächst als eigenständige Einrichtung, seit 1993 als inkorporierte Fachabteilung – sein Herz. Feiern Sie mit uns und lassen Sie sich in unserem Kino begei- stern von einem ganz besonderen Programm. Claudia Dillmann, Direktorin 5 40 JAHRE KOMMUNALES KINO Das Deutsche Filmmuseum feiert am Sonntag, 4. Dezem- ber, mit einem vielseitigen Programm sein hauseigenes Kino. Jenes Kino, das vor 40 Jahren als bundesweit erstes Kommunales Kino in städtischer Trägerschaft eröffnete – mit einer Buster-Keaton-Retrospektive. Anfangs war es provisorisch im Theater am Turm (TAT) untergebracht; in jenem Gebäude also, in dem heute das Cinestar Metropo- lis residiert. Kulturdezernent Hilmar Hoffmann war damals maßgeblicher Förderer eines Kommunalen Kinos in Frankfurt, stieß jedoch auf heftigen Widerstand von Betreibern kommerzieller Lichtspiel- häuser. Noch vor der Eröffnung im Mai 1971 reichten sie eine Klage gegen das Kommunale Kino ein. Erst 1973 wurde der Rechtsstreit beigelegt. Da hatten schon längst zahlreiche Städte nachgezogen und ebenfalls Kommunale Kinos gegründet. Deren Ziel war es, Film als ein künstlerisches, aber auch gesellschaftspolitisch wichtiges Medium zu etablieren, das alle Bürgerschichten erreicht und genauso ernst genommen wird, wie andere Kunstformen. Wirtschaftlich unabhängig und frei von kommerziellen Zwängen zu sein, war daher von Anfang an der Anspruch der Kommunalen Kinos. Film sollte mehr sein als rein kommerzielles Massenvergnü- gen. Geboten wurde - bezahlbares - Kino, das jenseits des Mainstream stand; es entwickelten sich ganz neue Möglich- keiten, Filmkultur zu präsentieren. Thematische, auch politisch akzentuierte Filmreihen sorgten, kombiniert mit Vorträgen für lebhafte Debatten. Retrospektiven einzelner Filmemacher waren zu sehen, junge deutsche Regisseure, von Wenders bis Fassbinder, präsentierten ihr Werk und diskutierten anschließend mit dem Publikum. Ganz nebenbei steigerten sie so ihre Popularität. Das Kino veranstal- tete Festivals und lud Filmschaffende aus aller Welt ein. Kurz: Das Kommunale Kino, auch KoKi genannt, etablierte eine cineas- tische Gegenkultur. 1972 zog das Kommunale Kino vom TAT ins Historische Muse- um am Römer, auch die wieder aufzubauende Alte Oper war als Standort ins Auge gefasst worden. Doch schließlich wurde 1984 auf Initiative von Hilmar Hoffmann das Lichtspielhaus mit dem Deutschen Filminstitut und dem Deutschen Filmmuseum unter einem Dach am Schaumainkai zusammengeführt. 6 40 JAHRE KOMMUNALES KINO KINOPROGRAMM Passend zum Eröffnungsprogramm von 1971 feiert das Kino sein 40-jähriges Bestehen mit einem Film von Buster Keaton. Als das Kommunale Kino gegründet wurde, hat Festredner Hanns Zischler gerade seine ersten Filme gedreht. Seitdem spielte er in Filmen großer Regisseure von Wim Wenders über Jean-Luc Godard bis Steven Spielberg und war mehrfach im KoKi Frank- furt zu Gast. Ein Kurzfilmprogramm bietet dem Zuschauer eine Reise durch 40 Jahre Kinogeschichte. THE GENERAL Der General USA 1926. R: Buster Keaton, Clyde Bruckman D: Buster Keaton, Marion Mack, Charles Henry Smith. 89 Min. 35 mm. OF Buster Keatons Klassiker THE GENERAL besticht durch Sonntag, 04.12. 11:00 Uhr Situationskomik, Slapstick und waghalsige Stunts, die Keaton alle selbst gedreht hat. Die Geschichte handelt von einem Süd- Klavierbegleitung: staateneisenbahner, der mit seiner Lokomotive die feindlichen Ulrich Rügner Linien durchbricht und einen Großangriff der Nordstaaten zum Scheitern bringt. CÍSARUV SLAVÍK Der Kaiser und die Nachtigall Tschechoslowakei 1948. R: Jirí Trnka, Miloš Makovec. Puppentrick. 68 Min. 35 mm. FSK ab 6, empfohlen ab 8 Jahren, ohne Dialog Der mehrfach preisgekrönte Puppentrickfilm beruht auf dem Sonntag, 04.12. 15:00 Uhr poetischen Märchen von Hans Christan Andersen. Er lässt das Märchen in der Fantasie eines kranken Jungen spielen: Den Die Kopie wurde uns Kaiser von China belasten die Pflichten seines Amtes schwer. freundlicher weise von Er sehnt sich nach einem freien Leben ohne die Regeln des Národní filmový Archiv zur Verfügung gestellt. Hofes. Eine Nachtigall, die an seinem Fenster sitzt, verstärkt diesen Wunsch. Der Kaiser aber darf nur mit einer mechani- schen Nachtigall spielen. Jirí Trnka begründete die Tradition des tschechischen Puppenfilms und gab ihm die entscheidenden technischen und ästhetischen Impulse. 7 AUGE IN AUGE – EINE DEUTSCHE FILMGESCHICHTE Deutschland 2008, R: Michael Althen, Hans Helmut Prinzler Dokumentarfilm. 106 Min. In ihrem Dokumentarfilm Auge in Auge blicken Michael Althen Sonntag, 04.12. und Hans Helmut Prinzler auf die Geschichte des deutschen 20:30 Uhr Films zurück. Filmschaffende, unter ihnen Caroline Link, Doris Dörrie und Dominik Graf, stellen ihre Lieblingsfilme vor und gehen der Frage auf den Grund, was eigentlich so deutsch am Deutschen Film ist. Hanns Zischler kommentiert Alexander Klu- ges Abschied von gestern und betont, wie sehr dieser Film die Atmosphäre der 60er Jahre wiedergibt. Ausschnitte aus mehr als 250 Filmen lassen die Erinnerungen der Filmschaffenden lebendig werden und spannen einen assoziativen Bogen über die mehr als einhundertjährige Geschichte des (Kino-)Films. KURZFILME Die beiden Kurzfilmprogramme präsentieren einen Querschnitt durch die Filmgeschichte. Wir zeigen Klassiker des frühen Kinos, Stummfilmkomödien und Animationsfilme, Politisches und Experimentelles. Zu sehen sind unter anderem: THE GREAT TRAIN ROBBERY R: Edwin S. Porter. 1903. THE MUSKETEERS OF PIG ALLEY Sonntag, 04.12. R: D. W. Griffith. 1912. 13:00 Uhr / 18:30 Uhr TOM AND JERRY – THE NIGHT BEFORE CHRISTMAS Feier mit Festredner R: William Hanna and Joseph Barbera. 1941. Hanns Zischler und vielen geladenen Gästen JÜM – JÜM um 18:30 Uhr R: Werner Nekes. 1967. UN JOUR R: Marie Paccou. 1998. 8 In Zusammenarbeit mit Made in Italy, Rom Mit Förderung des Ministero per i Beni e le Attività Culturali, Rom Mit Unterstützung des Consolato Generale d‘Italia, Istituto Italiano di Cultura und Casa di Cultura e.V. alle Frankfurt am Main VERSO SUD 17 – FESTIVAL DES ITALIENISCHEN FILMS Vom 2. bis 12. Dezember geht das traditionsreiche italienische Filmfestival Verso Sud zum 17. Mal über die Bühne – nach einem zweijährigen Gastspiel im CineStar Metropolis endlich wieder im jetzt rundum erneuerten Deutschen Filmmuseum. Bereits 1977 hatte das Kommunale Kino in Frankfurt den Dezember als Monat des italienischen Films ausgerufen; seit 1994 läuft die Reihe unter dem Titel Verso Sud im Kino des Deutschen Filmmuseums am Schaumainkai. Zu sehen sind aktuelle Kinoproduktionen in der Originalfas- sung, die in deutschen Kinos sonst nicht zu sehen sind. Bei der