Entscheidung Durch Gericht Statt Gemeinde

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Entscheidung Durch Gericht Statt Gemeinde Das größte Fachmagazin für Österreichs Gemeinden KOMMUNALKOMMUNAL Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes Wir sind 3 · 2010 Österreich THEMA PRAXIS CHRONIK Haftung für Bürgermeister: Freispruch Fuhrpark & Gerätetechnik: Gemeinden Nach der Wahl: Die Karten in 1490 von Unterach ist kein Freibrief 320 kooperieren auch beim Bauhof 352 Gemeinden sind neu gemischt 3 74 THEMA Entscheidung durch Gericht statt Gemeinde Die Novelle zur Verwaltungs - DVR: 0930 423 gerichtsbarkeit ist aus Sicht der Gemeinden niederschmetternd – der Gemeindeautonomie droht ein Totalabsturz Foto: Photos.com P.b.b. Verlagspostamt · 1010 Wien · 02 Z 032902M · ISSN: 1605-1440 ab SEITE 12 Groß Sauberbach. Perfekt für umweltbewusste Gemeinden: der Unimog U 20 mit BlueTec® 5-Technologie. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: mit dem Unimog U 20. Ein rad antrieb, Differentialsperre, Portalachsen, Schraubenfeder- kompakter, wendiger Alleskönner, der mit Euro 5-Abgas norm dämpfung, Single-Bereifung) und zudem zwei Anbau räume 10-mal weniger Rußpartikel produziert als ein Traktor nach ak- an Front und Heck sowie ein 3-fach nutzbarer Aufbauraum für tueller Tier 3/Stufe IIIA-Emissionsvorschrift. Weitere Vorteile diverse Gerätekombinationen und Einsatz zwecke. Der U 20: für den ganzjährigen Kommunaleinsatz: bis zu 9,3 t zul. Gesamt- Sauberer, aber nicht teurer als ein Kommunaltraktor und leistungs- gewicht, Unimog-typische Gelände gängigkeit (permanenter All- stark wie ein echter Unimog. www.mercedes-benz.at/unimog Pappas Georg Pappas Automobil AG Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner für Nfz und Unimog, 5301 Eugendorf, Gewerbestraße 34; 2355 Wiener Neudorf, Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 4, Postfach 126, Pappas Gruppe. Das Beste erfahren. Hotline: 0800/727 727 www.pappas.at Kommunal: Kommentar 3 Nicht alles, was einfach klingt, ist auch einfach Gericht statt Politik? So kann es nicht weitergehen. und dort inhaltlich entschieden Jetzt in der Krise müssen wir werden. Damit wird einerseits dringend etwas tun, um mög- die Gemeindevertretung als Ent- lichst alles einfacher und billiger scheidungsbehörde ausgeschal- zu machen. So und ähnlich ten, andererseits aber auch die klingt es ständig, wenn man den Fachabteilung des Landes nicht Slogan „die Chance einer Krise“ mehr gehört. Es wird keine Ver- interpretiert. Unter diesem mittlungs- und Verhandlungs- Deckmantel wird natürlich die möglichkeit mehr geben, son- Zusammenlegung von Gemein- dern die unabhängigen Richter den diskutiert und von bestimm- werden ihre Urteile rein nach ten Kreisen auch eingefordert, rechtlichen Standpunkten fäl- obwohl man mittlerweile genau len. Ob es schneller, einfacher weiß, dass die großen Gemein- und für die Bürger billiger wird, den nicht billiger, sondern we- bezweifle ich sehr, wenn man Helmut Mödlhammer sentlich teurer kommen und die anhängigen Gerichtsverfah- Präsident des Österreichischen weit weg vom Bürger sind. Und ren beobachtet. Menschlicher Gemeindebundes genau unter diesem Aspekt wird wird es mit Sicherheit nicht, wieder ein alter Hut gezogen, denn die Menschlichkeit hat im um die Politik zu entmündigen. Gericht nichts zu suchen. Nichts anderes ist der Vorstoß, dass man neben dem völlig Aber das ist ja den Kämpfern für Dass man die Selbst - überlasteten Verwaltungsge- Reformen egal. Hauptsache, richtshof neun Landesgerichts- man kann behaupten, dass man verwaltung der Gemeinden höfe schaffen soll und damit reformiert. Ob es besser und für damit aufs Spiel setzt (mit hunderte andere zum Teil den Bürger einfacher wird, ist unabhängige Einrichtungen nebensächlich. der Reform der Landesver- einsparen kann. Denn künftig waltungsgerichtsbarkeit, sollen auf Landesebene in der Dass man die Selbstverwaltung Anm.) und die Autonomie zweiten Instanz nicht mehr der Gemeinden damit aufs Spiel weisungsabhängige Ämter ent- setzt und die Autonomie der Ge- der Gemeinde abschafft, scheiden, sondern unabhängige meinde abschafft, interessiert interessiert die Reform- Richter. Das klingt auf Anhieb die Reform-Experten nicht. für den Bürger ganz super, hat Jahrzehntelang hat diese Selbst- Experten nicht. aber mehr als einen Haken. verwaltung bestens funktioniert, die Bürger fühlen sich in ihrer Vor allem für die Politik auf Ge- Gemeinde wohl und sind mit meindeebene. Etwa im Bereich der Verwaltung und den politi- des Bauwesens. Dort ist der Bür- schen Abläufen sehr zufrieden. germeister Baubehörde erster Dies wird sich rasch ändern, Instanz und entscheidet nach ei- wenn sie feststellen, dass nicht nem Sachverständigen-Gutach- mehr die frei gewählten ten. Wenn es dagegen einen Gemeindemandatare das Sagen Einspruch gibt, ist die nächste haben, sondern Richter, die weit Instanz die Gemeindevertretung weg sind, die Verhältnisse vor und dann das Amt der zuständi- Ort nicht kennen und keinerlei gen Landesregierung. Die Ent- Verantwortung für die Gemein- scheidung dauerte meist in der de tragen. Politiker kann man zweiten Instanz ein paar Monate abwählen, wenn man mit ihnen und beim Land noch einmal nicht zufrieden ist. Und Richter? diesen Zeitraum. Und dann ging es zum Höchstgericht. Künftig wird es das nicht mehr geben. Der Bescheid des Bürger- meisters soll nämlich nicht mehr durch die Instanzen gehen, son- dern bereits in der zweiten Instanz beim Gericht landen 4 Kommunal: Inhalt THEMEN Gemeindebund 10 Bundesvorstandssitzung des Gemeindebundes: Beherrschendes Thema soziale Absicherung 12 Novelle zur Landesverwaltungsgerichtsbarkeit: Anschlag auf die kommunale Selbstverwaltung? 16 Entscheidungen in der Sache müssen von Gemeinden kommen: Analyse zur Verwaltungsgerichtsreform 21 Kommunale Sommergespräche 2010: Chancen für die Kleinen werden ausgelotet 22 E-Government-Tagung in Wörgl: Über elektronische Effizienz und Vernetzung in den Gemeinden 24 Elektroaltgeräte: Gemeinden sind wichtigste Partner in der Öffentlichkeitsarbeit 28 57. Österreichischer Gemeindetag in Graz: Alles dreht sich um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit Recht & Verwaltung 18 Richtungweisende Entscheidung zu Wegehalterpflichten: Freispruch war kein Freibrief Europapolitik 30 Initiative für „Europagemeinderäte“: Außenminister Michael Spindelegger im KOMMUNAL-Interview 20 Die Delegatioen im Ausschuss der Regionen: Wer für Österreich im Plenum sitzt Impressum Herausgeber: Patrizia Poropatits - DW 30 Robert Lender (BM für Hersteller: Österreichischer Gemeindebund, [email protected] Wirtschaft & Jugend) Leykam Druck, 7201 Neudörfl Löwelstraße 6, 1010 Wien Grafik: Ing. Manfred Lamplmair (BM für Landesverteidigung & Sport) Ernst Horvath PEFC zertifiziert: Medieninhaber: [email protected] Mag. Susanne Metzger (BM für Verkehr, Innovation und Technik) Dieses Produkt stammt Österreichischer aus nachhaltig bewirt- Fotos: Bgm. Helmut Mödlhammer Kommunal-Verlag GmbH., www.bilderbox.at; www.photos.com schafteten Wäldern Löwelstr. 6, 2. Stock, 1010 Wien, (Präsident des Österreichischen und kontrollierten Tel. 01/532 23 88, Redaktionsbeirat: Gemeindebundes) Quellen – www.pefc.at Fax 01/532 23 77, Mag. Ewald Buschenreiter Mag. Georg Möstl E-Mail: (Verbandsdirektor der sozialdemokrati- (BM für Wirtschaft) [email protected] schen Gemeindevertreter NÖ) Eduard Olbrich (BM für Soziales Druckauflage: 34.355 Mag. Dr. Elisabeth Dearing und Konsumentenschutz) (Halbjahresdurchschnitt Geschäftsführung: 2009) (Bundeskanzleramt) Mag. Johannes Pasquali Mag. Michael Zimper (BM für Finanzen) Mag. Nicolaus Drimmel Persönlich gezeichnete Artikel www.kommunal.at (Österreichischer Gemeindebund) Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des fallen unter die Verantwortlichkeit Dr. Gustav Fischer Österreichischen Gemeindebundes) des Autors und müssen sich nicht Redaktion: (BM für Land- und Forstwirtschaft, Mag. Bianca Pörner (BM für Inneres) unbedingt mit der Meinung von Umwelt und Wasserwirtschaft) KOMMUNAL decken. Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung) Adina Reumüller (Vertretung der Mag. Michael Girardi Europäischen Kommission, Wien) Mit „E.E.“ gekennzeichnete oder un- [email protected] (BM für Inneres) Mag. Helmut Reindl - DW 15 Mag. Christian Rupp ter der Bezeichnung „Service“ lau- [email protected] Mag. Petra Hafner (BM für (Geschäftsführer IKT-Board im BKA) fende Artikel sind bezahlte Informa- Julya Pollak - DW 37 Unterricht, Kunst und Kultur) Univ.-Prof. Dr. Reinbert Schauer tionen und fallen nicht in die Ver- [email protected] Mag. Wolfgang Hiller (Leiter des (Johannes-Kepler-Universität Linz) antwortlichkeit der Redaktion. Tel.: 01/ 532 23 88 Informationsbüros des Europäischen Mag. Christian Schneider Teilen dieser Ausgabe liegen Infor- Parlaments für Österreich) (Landesgeschäftsführer des GVV der VP-NÖ) mationen der Firmen Basler Lacke Anzeigenberatung: Dr. Robert Hink (Generalsekretär des Ges. Dr. Harald Stranzl (BM für Europ. AG, REFA GmbH und Zeppelin Öster- Tel.: 01/532 23 88 Österreichischen Gemeindebundes) und Internationale Angelegenheiten) reich GmbH bei. Mag. Sabine Brüggemann - DW 12 Dr. Clemes Hüffel (BM für Dagmar Strobel (Bundesministerium [email protected] Wissenschaft und Forschung) für Frauen und öffentlichen Dienst) Mag. Alexander Palaschke - DW 14 Daniel Kosak (Pressereferent des Mag. Michael Zimper (Geschäftsführer) [email protected] Österreichischen Gemeindebundes) 5 PRAXIS Fuhrpark & Gerätetechnik 52 Kommunale Räder rollen gemeinsam: Kooperationen bei Fuhrpark und Gerätetechnik 60 Förderung für den Umstieg bei kommunalen Fuhrparks: Alternative Antriebe schützen Klima Freizeit- und Touristikeinrichtungen 66 Erlebnisinszenierungen im öffentlichen
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