Das größte Fachmagazin für Österreichs Gemeinden KOMMUNALKOMMUNAL Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes Wir sind 3 · 2010 Österreich THEMA PRAXIS CHRONIK Haftung für Bürgermeister: Freispruch Fuhrpark & Gerätetechnik: Gemeinden Nach der Wahl: Die Karten in 1490 von Unterach ist kein Freibrief 320 kooperieren auch beim Bauhof 352 Gemeinden sind neu gemischt 3 74

THEMA Entscheidung durch Gericht statt Gemeinde Die Novelle zur Verwaltungs- DVR: 0930 423 gerichtsbarkeit ist aus Sicht der Gemeinden niederschmetternd – der Gemeindeautonomie droht ein Totalabsturz Foto: Photos.com P.b.b. Verlagspostamt · 1010 Wien · 02 Z 032902M · ISSN: 1605-1440 ab SEITE 12 Groß Sauberbach. Perfekt für umweltbewusste Gemeinden: der Unimog U 20 mit BlueTec® 5-Technologie.

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Nicht alles, was einfach klingt, ist auch einfach Gericht statt Politik?

So kann es nicht weitergehen. und dort inhaltlich entschieden Jetzt in der Krise müssen wir werden. Damit wird einerseits dringend etwas tun, um mög- die Gemeindevertretung als Ent- lichst alles einfacher und billiger scheidungsbehörde ausgeschal- zu machen. So und ähnlich ten, andererseits aber auch die klingt es ständig, wenn man den Fachabteilung des Landes nicht Slogan „die Chance einer Krise“ mehr gehört. Es wird keine Ver- interpretiert. Unter diesem mittlungs- und Verhandlungs- Deckmantel wird natürlich die möglichkeit mehr geben, son- Zusammenlegung von Gemein- dern die unabhängigen Richter den diskutiert und von bestimm- werden ihre Urteile rein nach ten Kreisen auch eingefordert, rechtlichen Standpunkten fäl- obwohl man mittlerweile genau len. Ob es schneller, einfacher weiß, dass die großen Gemein- und für die Bürger billiger wird, den nicht billiger, sondern we- bezweifle ich sehr, wenn man Helmut Mödlhammer sentlich teurer kommen und die anhängigen Gerichtsverfah- Präsident des Österreichischen weit weg vom Bürger sind. Und ren beobachtet. Menschlicher Gemeindebundes genau unter diesem Aspekt wird wird es mit Sicherheit nicht, wieder ein alter Hut gezogen, denn die Menschlichkeit hat im um die Politik zu entmündigen. Gericht nichts zu suchen. Nichts anderes ist der Vorstoß, dass man neben dem völlig Aber das ist ja den Kämpfern für Dass man die Selbst - überlasteten Verwaltungsge- Reformen egal. Hauptsache, richtshof neun Landesgerichts- man kann behaupten, dass man verwaltung der Gemeinden höfe schaffen soll und damit reformiert. Ob es besser und für damit aufs Spiel setzt (mit hunderte andere zum Teil den Bürger einfacher wird, ist unabhängige Einrichtungen nebensächlich. der Reform der Landesver- einsparen kann. Denn künftig waltungsgerichtsbarkeit, sollen auf Landesebene in der Dass man die Selbstverwaltung Anm.) und die Autonomie zweiten Instanz nicht mehr der Gemeinden damit aufs Spiel weisungsabhängige Ämter ent- setzt und die Autonomie der Ge- der Gemeinde abschafft, scheiden, sondern unabhängige meinde abschafft, interessiert interessiert die Reform- Richter. Das klingt auf Anhieb die Reform-Experten nicht. für den Bürger ganz super, hat Jahrzehntelang hat diese Selbst- Experten nicht. aber mehr als einen Haken. verwaltung bestens funktioniert, die Bürger fühlen sich in ihrer Vor allem für die Politik auf Ge- Gemeinde wohl und sind mit meindeebene. Etwa im Bereich der Verwaltung und den politi- des Bauwesens. Dort ist der Bür- schen Abläufen sehr zufrieden. germeister Baubehörde erster Dies wird sich rasch ändern, Instanz und entscheidet nach ei- wenn sie feststellen, dass nicht nem Sachverständigen-Gutach- mehr die frei gewählten ten. Wenn es dagegen einen Gemeindemandatare das Sagen Einspruch gibt, ist die nächste haben, sondern Richter, die weit Instanz die Gemeindevertretung weg sind, die Verhältnisse vor und dann das Amt der zuständi- Ort nicht kennen und keinerlei gen Landesregierung. Die Ent- Verantwortung für die Gemein- scheidung dauerte meist in der de tragen. Politiker kann man zweiten Instanz ein paar Monate abwählen, wenn man mit ihnen und beim Land noch einmal nicht zufrieden ist. Und Richter? diesen Zeitraum. Und dann ging es zum Höchstgericht.

Künftig wird es das nicht mehr geben. Der Bescheid des Bürger- meisters soll nämlich nicht mehr durch die Instanzen gehen, son- dern bereits in der zweiten Instanz beim Gericht landen 4 Kommunal: Inhalt

THEMEN

Gemeindebund

10 Bundesvorstandssitzung des Gemeindebundes: Beherrschendes Thema soziale Absicherung 12 Novelle zur Landesverwaltungsgerichtsbarkeit: Anschlag auf die kommunale Selbstverwaltung? 16 Entscheidungen in der Sache müssen von Gemeinden kommen: Analyse zur Verwaltungsgerichtsreform 21 Kommunale Sommergespräche 2010: Chancen für die Kleinen werden ausgelotet 22 E-Government-Tagung in Wörgl: Über elektronische Effizienz und Vernetzung in den Gemeinden 24 Elektroaltgeräte: Gemeinden sind wichtigste Partner in der Öffentlichkeitsarbeit 28 57. Österreichischer Gemeindetag in Graz: Alles dreht sich um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit Recht & Verwaltung

18 Richtungweisende Entscheidung zu Wegehalterpflichten: Freispruch war kein Freibrief Europapolitik

30 Initiative für „Europagemeinderäte“: Außenminister Michael Spindelegger im KOMMUNAL-Interview 20 Die Delegatioen im Ausschuss der Regionen: Wer für Österreich im Plenum sitzt

Impressum

Herausgeber: Patrizia Poropatits - DW 30 Robert Lender (BM für Hersteller: Österreichischer Gemeindebund, [email protected] Wirtschaft & Jugend) Leykam Druck, 7201 Neudörfl Löwelstraße 6, 1010 Wien Grafik: Ing. Manfred Lamplmair (BM für Landesverteidigung & Sport) Ernst Horvath PEFC zertifiziert: Medieninhaber: [email protected] Mag. Susanne Metzger (BM für Verkehr, Innovation und Technik) Dieses Produkt stammt Österreichischer aus nachhaltig bewirt- Fotos: Bgm. Helmut Mödlhammer Kommunal-Verlag GmbH., www.bilderbox.at; www.photos.com schafteten Wäldern Löwelstr. 6, 2. Stock, 1010 Wien, (Präsident des Österreichischen und kontrollierten Tel. 01/532 23 88, Redaktionsbeirat: Gemeindebundes) Quellen – www.pefc.at Fax 01/532 23 77, Mag. Ewald Buschenreiter Mag. Georg Möstl E-Mail: (Verbandsdirektor der sozialdemokrati- (BM für Wirtschaft) [email protected] schen Gemeindevertreter NÖ) Eduard Olbrich (BM für Soziales Druckauflage: 34.355 Mag. Dr. Elisabeth Dearing und Konsumentenschutz) (Halbjahresdurchschnitt Geschäftsführung: 2009) (Bundeskanzleramt) Mag. Johannes Pasquali Mag. Michael Zimper (BM für Finanzen) Mag. Nicolaus Drimmel Persönlich gezeichnete Artikel www.kommunal.at (Österreichischer Gemeindebund) Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des fallen unter die Verantwortlichkeit Dr. Gustav Fischer Österreichischen Gemeindebundes) des Autors und müssen sich nicht Redaktion: (BM für Land- und Forstwirtschaft, Mag. Bianca Pörner (BM für Inneres) unbedingt mit der Meinung von Umwelt und Wasserwirtschaft) KOMMUNAL decken. Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung) Adina Reumüller (Vertretung der Mag. Michael Girardi Europäischen Kommission, Wien) Mit „E.E.“ gekennzeichnete oder un- [email protected] (BM für Inneres) Mag. Helmut Reindl - DW 15 Mag. Christian Rupp ter der Bezeichnung „Service“ lau- [email protected] Mag. Petra Hafner (BM für (Geschäftsführer IKT-Board im BKA) fende Artikel sind bezahlte Informa- Julya Pollak - DW 37 Unterricht, Kunst und Kultur) Univ.-Prof. Dr. Reinbert Schauer tionen und fallen nicht in die Ver- [email protected] Mag. Wolfgang Hiller (Leiter des (Johannes-Kepler-Universität ) antwortlichkeit der Redaktion. Tel.: 01/ 532 23 88 Informationsbüros des Europäischen Mag. Christian Schneider Teilen dieser Ausgabe liegen Infor- Parlaments für Österreich) (Landesgeschäftsführer des GVV der VP-NÖ) mationen der Firmen Basler Lacke Anzeigenberatung: Dr. Robert Hink (Generalsekretär des Ges. Dr. Harald Stranzl (BM für Europ. AG, REFA GmbH und Zeppelin Öster- Tel.: 01/532 23 88 Österreichischen Gemeindebundes) und Internationale Angelegenheiten) reich GmbH bei. Mag. Sabine Brüggemann - DW 12 Dr. Clemes Hüffel (BM für Dagmar Strobel (Bundesministerium [email protected] Wissenschaft und Forschung) für Frauen und öffentlichen Dienst) Mag. Alexander Palaschke - DW 14 Daniel Kosak (Pressereferent des Mag. Michael Zimper (Geschäftsführer) [email protected] Österreichischen Gemeindebundes) 5

PRAXIS

Fuhrpark & Gerätetechnik

52 Kommunale Räder rollen gemeinsam: Kooperationen bei Fuhrpark und Gerätetechnik

60 Förderung für den Umstieg bei kommunalen Fuhrparks: Alternative Antriebe schützen Klima Freizeit- und Touristikeinrichtungen

66 Erlebnisinszenierungen im öffentlichen Raum: Für Gäste oder Einheimische?

CHRONIK

74 Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen 2010: In 1490 Gemeinden wurden Karten neu gemischt 78 KfV: Sicherheitsrisiko Handy am Steuer 79 22. Bürgermeistertag Wieselburg: Im Zeichen knapper Gemeindekassen 80 Kooperation: Fünf Gemeinden, ein Fluss 82 NÖ Sportgemeinden: 131 Bewegungsideen 83 Alpendörfer nutzen neue Vermarktungsschiene 84 Aus den Bundesländern 88 Personalia, Ehrungen, Buch-Tipps & Info-Mix 94 Vorschau & Service

Editorial

Das Jahr 2010 steht bisher Novelle der Verwaltungsge- deutlich im Zeichen großer richtsbarkeit zu bedrohen Umwälzungen. Die Finanzkrise wäre daher kurzsichtig und hat ihre Spuren hinterlassen niederschmetternd. Nicht nur und zwingt die westlichen aus Sicht der Gemeinden, Staaten zu neuem Denken. sondern vor allem aus Sicht Es muss gespart werden, ist der Bürger. der allgemeine Tenor und Michael Zimper menschlich verwalten und „Verwaltungsreform“ entwickelt Geschäftsführer entscheiden zu können und KOMMUNAL zeigt Ihnen in sich dabei in Österreichs die öffentliche Dienstleistungen dieser Ausgabe wieder die Medien zum Favoriten auf mit der größtmöglichen Trans- Hintergründe auf. das Wort des Jahres. parenz und Kontrolle souverän durchführt. Eine bürgernahe Eine Verwaltungsreform, die Verwaltung mit möglichst diesen Namen auch verdient, effizientem Einsatz von Steuer- kann logischerweise erst dann mitteln kann daher nur mit wirklich greifen, wenn zunächst einem Mehr an kommunalen klar verstanden wurde, was die Kompetenzen und Aufgaben Kompetenzen der jeweiligen sowie dem adäquaten Mehr an Gebietskörperschaften sind. öffentlichen Geldern für die Klar ist, dass die Kommunen Gemeinden erreicht werden. nun einmal jene Gebietskörper- schaft sind, die so nahe am Die Autonomie der Gemeinden Bürger ist, um flexibel und wie angedacht, durch eine 6 Kommunal THEMEN

Jüdische Friedhöfe: Geld für die Sanierung Eine Lösung ist in Sicht

In Bezug auf die seit Jahren mann und Vizekanzler umstrittene Sanierung und Pröll, Wiens Bürgermeister , Instandhaltung der jüdi- Niederösterreichs Landes- schen Friedhöfe in Öster- hauptmann und die Israeli- reich zeichnet sich eine Lö- tischen Kultusgemeinden. In Österreich gibt es 63 jüdische Friedhöfe, die sich großteils in sung ab. Die Regierung will Es gibt noch 63 jüdische schlechtem Zustand befinden. So wie dieses durch einen unge- noch 2010 einen Fonds ein- Friedhöfe in Österreich, stürzten Baum beschädigte Grab in Krems. richten und ihn zwanzig großteils in sehr schlechtem Jahre lang, beginnend mit Zustand. Dies auch deshalb, nierung und Instandset- nen Friedhöfe abgibt. 2010, jeweils mit einer Mil- weil nach dem Holocaust zung der Friedhöfe ver- Der Fonds steht für Projekte lion Euro, in Summe also fast keine Nachkommen pflichtet werden können. in allen Bundesländern of- 20 Millionen, dotieren. Die- mehr in Österreich sind, jü- Allerdings werden die Mit- fen, Leistungen sind mit der ser Fonds sowie die Isreali- dische Gräber aber der Reli- tel für die Instandsetzung Zusage der jeweiligen Stand- tische Kultusgemeinden, die gion gemäß nie aufgelöst aus einem noch einzurich- ortgemeinde verbunden, Länder und Gemeinden werden, sondern auf Dauer tenden Fonds nur dann ab- entsprechend ihrer Zustän- werden dann die Finanzie- bestehen. gerufen werden können, digkeit für das Friedhofswe- rung der notwendigen In- Der Österreichische Ge- wenn die betreffende Ge- sen auf mindestens 20 Jah- standhaltungsarbeiten meindebund informiert, meinde eine zeitlich be- re für die weitere Instand- übernehmen. Darauf einig- dass die Gemeinden zu grenzte Zusage über die haltung des betreffenden ten sich Bundeskanzler Fay- keinerlei Leistungen zur Sa- weitere Pflege der betroffe- Friedhofs Sorge zu tragen.

Energiesteuer Finanzausgleich: Auch die Städte strikt gegen ein Aufschnüren des Budgets MÖSt in Etappen Am Finanzausgleich ist nicht zu rütteln erhöhen Die Bürgermeister sind sich Laut einem Bericht in den den (62,64 Prozent des BIP) Falls eine Erhöhung der Mi- einig: „Dem Bund sind, was Salzburger Nachrichten prä- gegenüberstehen. Dazu neralölsteuer kommt, will die Finanzen betrifft, die sentierte Schaden zur Un- kommt laut Schaden, dass Wirtschaftsminister Rein- Pferde desaströs durchge- termauerung auch Zahlen. der Schuldenberg bis 2013 hold Mitterlehner diese bis gangen. Und wir sollen jetzt Den fünf Milliarden Euro auf 250 Milliarden oder 2011 in zwei Schritten an- die Zeche zahlen.“ So warnt (2,8 Prozent des BIP) Ver- mehr als 80 Prozent des BIP heben. Das Potenzial bezif- Salzburgs Bürgermeister bindlichkeiten der Gemein- anwachsen würde. Dagegen fert er mit bis zu einer Milli- und Städtebund-Vize Heinz den inklusive Wiens und kommt laut dem Salzburger arde Euro, das würde auch Schaden gemeinsam mit 20 den 9,3 Milliarden (5,3 Pro- Stadtchef die Neuverschul- jenen Zahlen entsprechen, Amtskollegen aus zent) der Länder würden dung der Gemeinden von die das Wifo bereits 2008 vor Plänen, den Finanzaus- die Schulden der Republik 0,2 Prozent in den nächsten berechnet hat. gleich aufzuschnüren. im Jahr 2008 176,6 Milliar- Jahren zum Erliegen.

Kultur auf Rädern: Österreichische Filme für alle Gemeinden, die das wollen Haftungsübernahme Kino unterwegs in Gemeinde Bundesmuseen unterstützt Das Österreichische Film- ultramoderne Digitaltech- Die EU-Kommission hat institut sucht nach Gemein- nologie auch in abgeschie- nach den EU-Beihilfevor- den, die kein eigenes Kino denen Teilen des Landes. schriften eine österreichi- haben und österreichische Die ersten zehn Gemein- sche Regelung genehmigt, Filme zeigen wollen. Dafür den, die sich anmelden, die den Finanzminister dazu gibt es jetzt eine attraktive haben die Chance, dass zu befugt, für Schäden an Lösung: das Kino auf Rä- der Vorfühurng auch Promi- Kunstobjekten, die Bundes- dern. Können die Menschen nente und Filmschaffende museen von Dritten als Leih- nicht zum österreichischen mitkommen. gabe für Ausstellungen zur Der österreichische Film richtet Film kommen, kommt die- Nähere Informationen zur Verfügung gestellt werden, seine Kamera auf interessante ser zu ihnen. Wanderkino Anmeldung und Bestellung die Haftung zu übernehmen. Themen und solche, die unter auf Modern mit Filmvor- bei Burgl Czeitschner Damit können Werke ausge- die Haut gehen. Ab sofort auch führungen in bester Qua- 01/5133722 oder stellt werden, die sonsten in in Ihrer Gemeinde, bei einer lität. Keine knatternden 0664/1245221, E-Mail: aller Welt verstreut oder in Vorführung. Filmprojektoren, sondern [email protected] privaten Sammlungen sind. Kommunal 7

Ein-Tages-Expresspass: Neues Service Erziehung: Wer zahlt? Ein Pass für Viel Geld aber we- dringende Fälle nig für Betreuung lle Aufgund der prekären Si- Seit kurzem gibt es drei tuation im Budget muss statt bisher zwei Möglich- Wirtschaftsminister Mitter- keiten, schnell zu einem lehner in den kommenden Pass zu kommen: Neben Jahren rund 235 Millionen dem Express- und dem Not- Euro in der Familienpolitik pass gibt es nun auch Ein- einsparen. Das ist für das Tages-Expresspässe. Der Wirtschaftsforschungsinsti- Grund, warum das Innen- tut (Wifo) „problematisch“. ministerium jetzt den Ein- Österreich gebe zwar viel Tages-Expresspass anbietet, Geld für Familien aus, aber ist, dass manche Länder Der Ein-Tages-Expresspass kann bei jeder BH beantragt werden. beim Kinderbetreuungsan- keine „Notpässe“ akzeptie- gebot zeige sich, dass wir ei- ren oder für Notpässe ein er bei der Passbehörde. Der presspasses ist (im Gegen- niges nachzuholen haben. Visum verlangen. Der Not- „Expresspass“ wird bei der satz zum Notpass), dass es Es wirke sich negativ auf die pass ist für besonders drin- Produktion und der Zustel- sich um einen regulären Fraunbeschäftigung aus. 89 gende Fälle gedacht und lung gegenüber „normalen“ Reisepass handelt und dass Prozent des Geldes vom wird zeitlich befristet aus- Anträgen bevorzugt behan- er keinen Gültigkeitsbe- Bund fließt in direkte Hilfen gestellt (z. B. für die Dauer delt und per EMS zuge- schränkungen unterliegt. wie Karenzgeld. Nur elf Pro- einer Reise). Beantragt wird stellt. Der Vorteil des Ex- www.bmeia.gv.at zent sei für Betreuungsplät- ze reserviert, so können die Strukturen laut Wifo nicht Umstrukturierung: Tirol will einen universalen Rettungsdienst verändert werden. Wie lan- ge Mütter in Karenz zu Hau- Rettungswesen noch heuer unter einem Hut se beiben, hängt vom Be- treuungsangebot ab. Bei uns Das Land Tirol will ab 2011 in einer Arbeitsgemein- len. Doch die Angebote sei- ist es für Unter-Dreijährige den Rettungsdienst zentrali- schaft mit Johannitern, Mal- en deutlich höher als die laut Wifo mangelhaft. Nur sieren und die Gemeinden tesern und dem Samariter- vom Land vorgesehenen für 14 Prozent gäbe es Plät- um rund 3,5 Millionen Euro bund, der dänische Dienst- Ausgaben. Weiters fürchtet ze. In Schweden liegt die jährlich entlasten. Dafür leister Falck, der bereits in das Rote Kreuz große Perso- Zahl bei 45, in Dänemark müsse eine EU-weite Aus- sieben EU-Ländern Ret- nalumschichtungen sowie bei rund 83 Prozent. Die schreibung erfolgen. Wie tungsdienste betreibt, und weniger freiwillige Helfer. EU-Vorgabe rechnet 33 Pro- die Salzburger Nachrichten ein deutsches Unterneh- Dies soll laut VP-Landesrat zent vor. Nötig wären auch berichten, sind drei Anbieter men. Eine Entscheidung Bernhard Tilg nicht der Fall bessere Öffnungszeiten, im Rennen: das Rote Kreuz könnte in vier Wochen fal- sein. sprich Ganztagsbetreuung.

Erhöhung in Kärnten Gesundheit: Seminar des Fonds Gesundes Österreich für Bürgermeister 57 Millionen an Anreize zur Gesundheitsförderung Zuweisungen Kärntens Gemeinden erhal- Bürgermeister sind beson- im Hotel Larimar in Ste- ten heuer um acht Millio- deren Belastungen ausge- gersbach etwas für Fitness nen mehr (insgesamt 57 setzt. Im Spannungsfeld und Gesundheit zu tun. Millionen Euro) Bedarfszu- zwischen Politik und Bevöl- Schwerpunkte sind unter weisungen als im Vorjahr. kerung wird oft auf die ei- anderem richtige Bedingt durch die Finanz- genen Bedürfnisse verges- Ernährung und Bewegung krise müssen die Kommu- sen. Daher versanstaltet der sowie Wohlbefinden und nen mit rund 60 Millionen Fonds Gesundes Österreich Stressbewältigung. Auch weniger Einnahmen rech- gemeinsam mit dem Ge- ein Fitnesstest wird angebo- nen. Dadurch erhöht sich meindebund erneut ein ten. auch die Zahl der Abgangs- Bürgermeister-Gesundheits- Informationen: Petra Gajar, gemeinden. Laut Gemein- seminar. Fonds Gesundes Österreich, dereferent LA Josef Martinz Von Samstag, 17. 4., bis Tel.: 01/8950400-12, werden 16 Millionen Euro Dienstag, 20. 4., haben Bür- E-Mail: petra.gajar@fgoe. Im Rahmen des Seminars kann allein für die Deckung die- germeister/innen und Orts- org, Teilnahmegebühr: auch ein Fitnesstest gemacht ser Abgänge aufgewendet. vorsteher die Möglichkeit, € 450 (inkl. Aufenthalt). werden. 8 Kommunal THEMEN

IV-Strategie 2020: Kohlendioxid soll gelagert werden CO2-Lager in Gemeinden – Vorschlag oder Anschlag?

Rund 126 Gemeinden in Abgasen in ausgedienten NÖ, OÖ und Salzburg beka- Erdöl- und Erdgasfeldern men unlängst Post von zu entsorgen. Diese Idee Greenpeace, wie der Kurier wurde von der IV in einer berichtete. Die Umwelt- Arbeitsgruppe zur öster- schutzorganisation forderte reichischen Energiestrate- sie auf, eine Petition gegen gie 2020 eingebracht. Die Greenpeace will gegen die Vorschläge der IV mobil machen: Un- die Errichtung von CO2- dafür notwendige Techno- terirdische CO2-Endlager seien nicht umweltkompatibel. Endlagerstätten in ihren logie (Carbon Capture Se- Ortschaften zu unterschrei- questration, kurz CCS) ist Laut IV-Vize-Generalse- teilsfrei geprüft werden ben. Die Industriellenverei- aber laut Greenpeace in kretär Peter Koren handle soll. Konkrete Standorte in nigung (IV) soll planen, frühestens einem Jahrzehnt es sich bei den Plänen um Österreich gäbe es aber Kohlendioxid aus Industrie- einsatzfähig. einen Vorschlag, der vorur- noch keine.

Theater-Projekt Finanzen: Enge wechselseitige Abstimmung von Land, Städten und Gemeinden Jedermann bei Pakt zur Sicherung der finanziellen Stabilität in Salzburg Jedermann Das Land Salzburg, die Städ- ger Bürgermeister Dr. Heinz meinsam diese Stabilität ab- Der Verein „Burgspiele“ bie- te und Gemeinden werden Schaden und Gemeinde- zusichern und sie nicht tet Gemeinden an, das sich in den Jahren 2010 und bund-Präsident Helmut durch Einzelinteressen zu Stück „Jedermann“ aufzu- 2011 noch intensiver und Mödlhammer kürzlich ver- gefährden“, betonten die führen. Jede Gemeinde langfristiger abstimmen. einbart. „Oberstes Ziel ist es, Gesprächspartner. Es gebe kann das Stück samt Schau- Dies wurde bei einem Fi- unsere Finanzstruktur stabil eine Vielzahl von Schnitt- spielern, Kostüm usw. bu- nanzgespräch zwischen Fi- zu halten und einen Belas- stellen und Themen, für die chen. Aufführungsort und nanzreferent Landeshaupt- tungsstopp zu erreichen. Es schon im Vorfeld eine enge Preis ist Sache der Gemein- mann-Stellvertreter Mag. ist also ein Gebot der Ver- Koordination nötig sei. de. Ein Pauschalpreis wird David Brenner, dem Salzbur- nunft, vor allem jetzt ge- www.salzburg.gv.at verrechnet. Nähere Infos auf www.jedermann.at Wirtschaftslage: IMAS befragt 900 KMU-Chefs Wahl nach Freitod Aufwärtstrend erwartet Termin 20. Juni fix, Kandidaten nicht Mehr als die Hälfte der öster- ten erwartet im selben Zeit- reichischen Klein- und Mit- raum steigende Umsätze Wie die OÖ Nachrichten telbetriebe (KMU) erwartet und Kundenzahlen. Beson- schreiben, ist der Termin in den nächsten zwei Jahren ders optimistisch sind Unter- der Bürgermeister-Neuwahl einen Aufwärtstrend. Das nehmer in Wien, dem Bur- in Ansfelden mit Sonntag, geht aus einer Mitte März genland und Vorarlberg. 20. Juni, fixiert worden. präsentierten IMAS-Umfrage Laut der im Auftrag der Erste Alles andere als fix ist je- unter 900 KMU-Chefs her- Bank und Sparkasse durch- doch, wer nach dem Freitod vor. Allgemeiner Tenor ist, geführten Studie haben 21 des letzten Bürgermeisters dass die Folgen der Krise Prozent der Befragten die Walter Ernhard von den zwar noch nicht ganz über- Auswirkungen der Krise sehr Parteien ins Rennen ge- wunden sind, es aber wieder zu spüren bekommen, 46 schickt wird. Da der Bürger- bergauf zu gehen scheint. So Prozent noch gar nicht, 33 meister „innerhalb der ers-

Foto: Photos.com glaubt etwa ein Drittel der Prozent etwas. ten vier Jahre aus dem Amt Allgemeiner Tenor ist, dass die Befragten, in den kommen- Kleinere Unternehmen mit geschieden ist“ (aus wel- Folgen der Krise zwar noch den drei bis fünf Jahren zu einem Umsatz von bis zu 1,5 chen Gründen auch im- nicht ganz überwunden sind, wachsen und die Marktposi- Mio. Euro sind demnach mer), sind die rund 11.000 es aber wieder bergauf zu tion auszubauen. prinzipiell weit weniger be- Wahlberechtigten zur gehen scheint. Rund die Hälfte der Befrag- troffen als größere. Direktwahl aufgerufen.

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Soziale Absicherung war Hauptthema der Bundesvorstandssitzung Nachteile haben gravierende Auswirkungen auf das Amt

Das bestimmende Thema der Bundesvorstandssitzung des Das Problem entzündet sich un- ter anderem auch daran, dass Gemeindebundes, die Anfang März fast schon traditionell in der die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gravierende Be- Volksanwaltschaft stattfand, war die triste Situation bei der sozialen nachteiligungen in Kauf nehmen müssen. Besonders beanstandet Absicherung der Bürgermeister. Der Gemeindebund fordert hier wurden unter anderem die Nachteile in der Arbeitslosen- dringend Maßnahmen der Bundesregierung, denn die Entwicklung versicherung. Hier wurden für hauptberuflich tätige Mandatare zeigt bereits deutliche negative Auswirkungen. die Einführung einer solchen Versicherung sowie entspre- Das Amt des Bürgermeisters ist anerkann- chende Abfertigungs- bezie- Dr. Robert Hink hungsweise Entgeltfortzah- terwesie eines der wichtigsten unserer lungsregelungen verlangt. Dar- Für die rund 75 Delegierten des Demokratie, leidet aber an der Tatsache, über hinaus wurde eine Gleich- Bundesvorstandes des Öster- stellung im Pensionsrecht ver- reichischen Gemeindebundes, dass sich immer weniger Menschen bereit langt. Es sei unvertretbar, dass die sich zur Sitzung in der Wie- finden, dieses wichtige Amt auszuüben. die geltenden Bestimmungen ner Volksanwaltschaft einfan- für jene, die sich auch nach Ein- den, war das Thema soziale Ab- tritt in den Ruhestand in ihrem sicherung der Bürgermeister be- leidet aber bereits seit einiger Zivilberuf weiter in ihrer Ge- herrschend. Zeit an der Tatsache, dass sich meinde engagieren wollen, zu Das Amt des Bürgermeisters ist immer weniger Menschen bereit einer erzwungenen Zurückle- anerkannterweise eines der finden, dieses wichtige Amt aus- gung ihres Amtes führe. wichtigsten unserer Demokratie, zuüben. Die Wiedereinführung einer an- Kommunal: Gemeindebund 11

Übereinstimmung gab es bei den Delegierten des Bundesvorstandes, dass vor notwendigen Reformen vor allem eine Kompetenzbereinigung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden erfolgen muss. gemessenen Pensionsregelung öffentlichen Haushalte ein ge- betrachten die Delegierten als samtstaatliches Anliegen aller eine Selbstverständlichkeit, die Gebietskörperschaften ist. Maß- geltenden pensionsrechtlichen nahmen, die diese Stabilisierung Rahmenbedingungen stellen zum Ziel haben, müssen daher keine ausreichende und ange- im Sinne eines kooperativen messene Altersvorsorge dar und Bundesstaates auch weiterhin in sind zum Teil diskriminie- partnerschaftlicher Weise erfol- rend. Auch die Vereinfachung gen und unter allen Gebietskör- der Abwicklung der Sozialversi- perschaften akkordiert werden. cherungsbeiträge von politi- Die Gemeinden spüren weiters schen Mandataren der Gemein- tagtäglich, dass sie mit den be- Gastgeberin Gertrude Brinek heißt die Delegierten will- den und Städten mit der Sozial- stehenden Personalressourcen kommen. Hier mit dem Präsidium des Bundesvorstandes versicherung ist ein wichtiges und Finanzmitteln an die Gren- mit Vizepräsident Ernst Schmid, Präsident Helmut Mödl- Anliegen der Gemeinden. ze des finanziell Machbaren ge- hammer, Vizepräsident Alfred Riedl und dem Autor. Deshalb wird der Bundesvor- langt sind. Nicht zuletzt haben stand des Österreichischen Ge- sie bereits mit zahlreichen Ko- tention einer Verwaltungsreform meindebundes mit allem Nach- operationen und interkommu- entgegenstehen und wider- druck auf die Beseitigung aller naler Zusammenarbeit Syner- spricht den wesentlichen Grund- sozialrechtlichen Nachteile, die gien ausgeschöpft. Ein großer prinzipien der kommunalen Bürgermeisterinnen und Bürger- Teil des Personals in den Ge- Selbstverwaltung. Eine generel- meister aufgrund ihres Amtes meinden ist im Dienstleistungs- le Ausweitung der Kontrollrech- derzeit haben, hinarbeiten. sektor und nicht in der Verwal- te des Bundesrechnungshofes Eine Resolution dazu ist in Aus- tung beschäftigt, und der Bun- auf alle Gemeinden Österreichs arbeitung und wird nach Formu- desvorstand hielt fest, dass beim ist daher abzulehenen. lierung bekannt gegeben. Personal der Gemeinden kaum Als massiven Eingriff in die Ge- KOMMUNAL wird natürlich wei- noch Einsparungen möglich meindeautonomie bewertet der ter berichten. sind, ohne einen Qualitätsver- Bundesvorstand des Österreichi- lust oder den Verzicht auf be- schen Gemeindebundes auch Keine Einsparungen beim stimmte Leistungen in Kauf das nach wie vor aufrechte Ver- Personal nehmen zu müssen. bot von Radarüberwachungen Große Einigkeit herrschte auch zur Geschwindigkeitsmessung Der Bundesvorstand diskutierte beim Thema Prüfung durch den Dr. Robert Hink ist im Auftrag von Gemeinden so- in Folge natürlich auch über an- Rechnungshof: Die Einführung Generalsekretär des wie den aktuellen Entwurf zur dere Themen. So war man sich einer zusätzlichen, vierten Prü- Österreichischen Sicherung der Eisenbahnkreu- einig, dass die Stabilisierung der fungsinstanz würde jeglicher In- Gemeindebundes zungen. 12 Kommunal: Recht & Verwaltung

Entwurf zur Novelle gleicht einem Totalabsturz EntscheidenEntscheiden künftigkünftig GerichteGerichte stattstatt Gemeinden?Gemeinden? Kommunal: Recht & Verwaltung 13

Die Novelle zur Verwaltungsgerichtsbarkeit ist aus Gemeindesicht niederschmetternd und der Gemeinde - autonomie droht der Totalabsturz. KOMMUNAL hat sich genau angesehen, was die geplante Verwaltungsge- richtsbarkeit aus der vielgelobten und -gepriesenen Gemeindeautonomie machen würde.

Dr. Martin Huber grundsätzlich in der Sache selbst („meritorisch“) entschei- Der Entwurf zur Verwaltungsge- den können. richtsbarkeit sieht die Einfüh- Auch wenn sich die Diskussion rung einer zweistufigen Verwal- über die Landesverwaltungsge- tungsgerichtsbarkeit vor. Da- richte schon über viele Jahre nach soll es für jedes Land ein und Regierungsperioden hin- Verwaltungsgericht I. Instanz zieht, hat der jetzige Entwurf für und für den Bund zwei Verwal- besonders großes Aufsehen ge- tungsgerichte I. Instanz geben sorgt. Auf der einen Seite stehen („9+2-Modell“). In der Frage die – unbestrittenen – Anliegen des administrativen Instanzen- des Verwaltungsgerichtshofes, zuges soll ein grundsätzlicher der sich Bergen von höchstge- Systemwechsel vollzogen wer- richtlichen Beschwerden ge- den und dieser mit einer einzi- genübersieht, die mit der gegen- gen Ausnahme (in den Angele- wärtigen Struktur kaum bewäl- genheiten des eigenen Wir- tigbar sind. Auf der anderen Sei- kungsbereichs der Gemeinden) te die Länder, die dem Entwurf abgeschafft werden, d. h., dass mit gemischten Gefühlen ge- außer in diesen Angelegenhei- genüberstehen: Auf der einen ten es künftig nur noch eine Ver- Seite sehen einige eine Stärkung waltungsinstanz geben soll. Die des Föderalismus, auf der ande- Verwaltungsbehörden sind da- ren Seite löst der finanzielle mit grundsätzlich „I. und letzte Aufwand in den Ländern Be- Instanz“, gegen die von ihnen sorgnis aus. Aus der Sicht der erlassenen Bescheide (bzw. im Städte und Gemeinden gibt es Falle der Säumnis) soll als einzi- zu der Novelle vor allem ein ges Rechtsmittel Beschwerde Prädikat: „Niederschmetternd“. beim Verwaltungsgerichtshof er- Kurz zum Inhalt: Die vorge- hoben werden können. Die Verwaltungsge- Die Verwaltungsgerichte sollen in allen richte sollen in Angelegenheiten ... grundsätzlich in der allen Angele- genheiten – das Sache selbst („meritorisch“) entscheiden heißt, auch in können. Aus der Sicht der Städte und jenen des eige- Gemeinden gibt es dazu vor allem ein nen Wirkungs- bereiches der Prädikat: „Niederschmetternd“. Gemeinde – 14 Kommunal: Recht & Verwaltung

male der kom- Nachdem in allen anderen behördlichen An- munalen gelegenheiten nur noch eine Instanz be- Selbstverwal- tung im Ent- steht, ist zu erwarten, dass ein erheblicher wurf nur auf Druck auf die Landesgesetzgeber entstehen den ersten Blick Bedacht ge- wird, auch im Gemeindebereich auf eine In- nommen. Kon- stanz zu „verkürzen“. kret bedeutet die Novelle aber einen Ein- schlagenen Änderungen in den schnitt in den eigenen Wir- Art. 115, 118 Abs. 4 und 119a kungsbereich schlechthin, der in Abs. 5 und 9 sehen vor, dass an- dieser Form einzigartig in der stelle des Vorstellungsverfahrens österreichischen Verfassungsge- (bisher Art. 119a Abs. 5 B-VG) schichte ist. vor der Aufsichtsbehörde das Die bisherige Bestimmung des Beschwerdeverfahren vor den Art. 119a Abs. 5 ist einer der Verwaltungsgerichten treten fundamentalen Bausteine der soll. Nach dem vorgeschlagenen Bundesverfassungsnovelle von Art. 118 Abs. 4, 2. Satz, soll in 1962 und damit des Selbstver- den Angelegenheiten des eige- waltungsrechtes der Gemein- nen Wirkungsbereiches der Ge- den. Nachdem im eigenen Wir- meinde verfassungsrechtlich ein kungsbereich der Gemeinde ein zweigliedriger (administrativer) reformatorisches Entscheidungs- Instanzenzug bestehen. Von die- recht durch ein außerhalb des ser verfassungsrechtlichen Rege- Selbstverwaltungsträgers ste- lung kann der Materiengesetz- hendes Organ in einem nicht geber aber abweichen (Art. 115 auflösbaren Widerspruch zu den Abs. 2), indem dieser Instanzen- Grundsätzen der Selbstverwal- zug ausgeschlossen wird. Nach- tung steht, wurde das Institut dem in allen anderen behördli- der Vorstellung geschaffen: die chen Angelegenheiten nur noch Aufsichtsbehörde war somit eine Instanz besteht, ist zu er- nicht berechtigt, den angefoch- Foto Copyright: Österreich-Konvent/w.haslinger Copyright: Foto warten, dass ein erheblicher tenen Bescheid nach jeder Rich- In den letzten, auf der Basis des Österreich-Konvents (im Druck auf die Landesgesetzge- tung hin abzuändern, sondern Bild die konstituierende Sitzung am 30. Juni 2003, links ber entstehen wird, auch im Ge- diesen nur insoweit aufzuheben, in der 2. Reihe Gemeindebund-Präsident Helmut Mödl- meindebereich auf eine Instanz als eine Rechtsverletzung vor- hammer) erstellten Vorentwürfen zur Bundesverfas- zu „verkürzen“. liegt. Das dadurch geschaffene sungsreform waren noch einige Punkte enthalten, die Aus dem vorgeschlagenen Art. System verband und verbindet eine Stärkung der Gemeinden zum Ziel gehabt haben 118 Abs. 4, 1. Satz ergibt sich, Rechtsschutz und Aufsicht in (u. a. erweiterte Bestandsgarantie, Ausbau des selbst- dass zwar grundsätzlich ein einem ausgewogenen und mit ständigen Verordnungsrechtes, mehr Möglichkeiten in Instanzenzug an Verwaltungs- dem Prinzip der Selbstverwal- der interkommunalen Zusammenarbeit – auch grenz - organen außerhalb der Gemein- tung ebenso vereinbaren Weg überschreitend). Davon ist im gegenständlichen Entwurf de von vornherein nicht in Be- wie mit jenem der Rechtsstaat- nichts mehr zu finden. tracht kommt, dadurch, dass das lichkeit. Landesverwaltungsgericht aber Die vorgeschlagene Fassung des dessen die Verwaltungsgerichte meritorisch – siehe Art. 130 – Art. 130 B-VG sieht im Entwurf dazu verpflichtet sind, unter den entscheidet, wird de facto durch vor, dass die Verwaltungsgerich- dort genannten Voraussetzun- eine Instanz außerhalb der Ge- te über Beschwerden gegen den gen meritorisch zu entscheiden. meinde inhaltlich in Verfahren Bescheid einer Verwaltungs- Einfachgesetzliche Regelungen, des eigenen Wirkungsbereiches behörde (und somit auch der wonach das Verwaltungsgericht entschieden. letzten Instanz im eigenen Wir- in bestimmten anderen Fällen kungsbereich der Gemeinde) meritorisch entscheiden kann, Auf den zweiten Blick ein wegen Rechtswidrigkeit refor- sind darüber hinaus zulässig. dramatischer Einschnitt matorisch ebenso entscheiden Durch die gegenständliche Be- werden wie wegen Verletzung stimmung sollen insbesondere Durch diese „Sonderregelung“ der Entscheidungspflicht durch auch einfachgesetzliche Rege- im Verhältnis zu anderen Ver- die Verwaltungsbehörde. Dem lungen nicht ausgeschlossen waltungsbehörden und dem Verwaltungsgericht wird das werden, wonach die belangte Umstand, dass es zukünftig in Recht eingeräumt, den Bescheid Behörde aus Anlass der Erhe- die Entscheidung des Materien- in jeder Richtung hin merito- Dr. Martin Huber bung einer Beschwerde ermäch- gesetzgebers gestellt wird, ob risch abzuändern. Besondere ist Landesgeschäfts - tigt ist, den angefochtenen Be- ein innergemeindlicher Instan- Bedeutung kommt in diesem führer des Salzbur- scheid nach Art einer Berufungs- zenzug weiterhin beibehalten Zusammenhang Art. 130 Abs. 4 ger Gemeindebun- vorentscheidung (§ 64a AVG) wird, wird auf die Wesensmerk- des Entwurfes zu, auf Grund des und lehrt am aufzuheben oder in jeder Rich- Technikum Kärnten Kommunal: Recht & Verwaltung 15

Was Österreichs Gemeinden in diesen Tagen erleben, ist kein Rückschritt in der einstmals so wertgeschätzten Selbstverwaltung, sondern grenzt an einen Totalabsturz.

gerservice sowie die Entlastung des Verwaltungsgerichtshofes) muten in diesem Zusammen- hang wenig glaubwürdig an, zu- mal nicht nur dieser Zweck in diesem Umfang nicht erreicht werden wird, sondern dafür auch das Prinzip der Selbstver- waltung in Österreich in einem seiner zentralen Punkte fallen- gelassen wird. Ergänzend hinge- wiesen wird auch darauf, dass in den letzten, auf der Basis des Österreichkonvents erstellten Vorentwürfen zur Bundesverfas- sungsreform noch einige Punkte enthalten waren, die eine Stär- kung der Gemeinden zum Ziel gehabt haben (u. a. erweiterte Bestandsgarantie, Ausbau des selbstständigen Verordnungs- rechtes, mehr Möglichkeiten in der interkommunalen Zusam- menarbeit – auch grenz- überschreitend) – davon ist im tung abzuändern („Beschwerde- pflicht eine Nachfrist gesetzt gegenständlichen Entwurf vorentscheidung“). Ebenfalls und das Verfahren eingestellt nichts mehr zu finden. Anläss- zulässig sind einfache gesetz- werden kann, wenn der Be- lich der verfassungsrechtlichen liche Regelungen, wonach der scheid erlassen wird (unter Hin- Verankerung der Gemeindeauto- Verwaltungsbehörde im Verfah- weis auf § 36 Abs. 2 VwGG). nomie im B-VG von 1962 hat ren über Beschwerden wegen Im Ergebnis stellt der Entwurf der damalige Präsident des Ra- Verletzung der Entscheidungs- einen unvertretbaren und mit tes der Gemeinden Europas, Dr. dem Prinzip der Selbstverwal- Henry Cravatte, der jungen Re- tung unvereinbaren Eingriff in publik Österreich ein außeror- Durch diese Tat (Verankerung den eigenen Wirkungsbereich dentliches Kompliment zukom- der kommunalen Selbstverwal- dar und ist daher allein aus men lassen: „Durch diese Tat diesem Grund mit aller Ent- (Anm. Verankerung der kommu- tung in der B-VG Novelle von schiedenheit abzulehnen. Hinzu nalen Selbstverwaltung in der 1962, Anm.) hat sich die Re- kommt, dass die unterschied- B-VG-Novelle von 1962) hat liche Umsetzung in den Materien- sich die Republik Österreich publik Österreich ganz ent- gesetzen bzw. Ländern zu einer ganz entschieden und mit wei- schieden und mit weitem Zersplitterung der Rechtslage tem Abstand an die Spitze all Abstand an die Spitze all je- führen wird. Nicht zuletzt wird jener europäischen Länder ge- mit dem Entfall des Vorstel- setzt, die um die Entwicklung ei- ner europäischen Länder ge- lungsverfahrens auch das ge- ner modernen rechtsstaatliche setzt, die um die Entwick- samte System der staatlichen Ordnung auf dem uralten Prin- Aufsicht über die Gemeinden in zip der gemeindlichen Selbstver- lung einer modernen rechts- Frage gestellt. waltung bemüht sind.“ Das, was staatliche Ordnung auf dem Österreichs Gemeinden in die- Ziele unglaubwürdig sen Tagen – vor allem auch in uralten Prinzip der gemeind- Verbindung mit der Debatte lichen Selbstverwaltung Die im Vorblatt formulierten über die Rechnungshofkontrolle Ziele des Vorhabens (Ausbau – erleben, ist kein Rückschritt in bemüht sind. des Rechtsschutzsystems im Sin- der einstmals so wertgeschätz- ne einer Verfahrensbeschleuni- ten Selbstverwaltung, sondern Dr. Henry Cravatte, Präsident gung und eines verstärkten Bür- grenzt an einen Totalabsturz. des Rates der Gemeinden Eu- ropas, 1962 16 Kommunal: Recht & Verwaltung

Verwaltungsgerichtsreform greift tief in die Gemeindeautonomie ein Entscheidungen in der Sache müssen von Gemeinden kommen

Die österreichische Bundesregierung hat jüngst den Entwurf einer einen Bescheid auch nicht meri- torisch abändern, sondern ihn Bundes-Verfassungsgesetznovelle vorgelegt, der eine Neuordnung des lediglich beheben und zur neuer lichen Verhandlung an verwaltungsgerichtlichen Rechtsschutzsystems zum Gegenstand hat. die Gemeinde zurückverweisen. Diese Konstruktion des ge- (Wieder einmal) soll die Einführung einer Landesverwaltungsgerichts- meindlichen Rechtsschutzes fin- det seine Berechtigung in der barkeit angegangen werden. Der Entwurf geht aber weiter und zielt Wahrung der Gemeindeautono- mie. Abgesehen von den Fällen auf eine radikale Neuordnung des Rechtsschutzes in Verwaltungs- des Säumnisschutzes müssen Entscheidungen in der Sache sachen schlechthin ab. immer von einem Gemeinde- organ getroffen werden. Dies ist Angesichts der prekären Finanzsituation auch eines der Kernelemente o. Univ.-Prof. Dr. Karl Weber der gemeindlichen Selbstver- in den Gemeinden ist ein gesetzlicher waltung. Während derzeit ein zweistufi- Ausschluss des innergemeindlichen ger administrativer Instanzen- Was macht der Entwurf? zug den Regelfall bildet, soll in Instanzenzuges mit Sicherheit in vielen Hinkunft das administrative Ver- Fällen erwartbar. Der Entwurf greift nun massiv in waltungsverfahren grundsätz- die gemeindliche Selbstverwal- lich in nur einer Instanz abge- tung ein: Der Entwurf sieht führt werden. Danach sollen di- letzt Einspareffekte von beacht- zwar weiterhin als Regelfall ei- rekt die Verwaltungsgerichte an- lichen Dimensionen. nen zweigliedrigen administrati- gerufen werden können. Von dieser „Rationalisierung“ ven Instanzenzug innerhalb der Die neue Verwaltungsgerichts- des Rechtsschutzes erfasst sollen Gemeinde vor. Er ermächtigt je- barkeit soll nach dem Prinzip nunmehr auch die Gemeinden doch den zuständigen Gesetzge- „9 plus 2 plus 1“ eingerichtet werden. Nach derzeitiger ber, materienspezifisch den werden. So sollen neun Verwal- Rechtslage existiert in allen Ge- zweigliedrigen Instanzenzug tungsgerichte in den Ländern meinden im eigenen Wirkungs- auszuschließen und ein einin- und zwei Verwaltungsgerichte bereich ein zweistufiger ad- stanzliches Verfahren vorzuse- des Bundes (Verwaltungsgericht ministrativer Instanzenzug. hen. Zugleich soll die Vorstel- und Verwaltungsgericht für Die erstinstanzlichen Bescheide lung nach Art 119 a Abs 5 B-VG Finanzen) geschaffen werden. des Bürgermeisters können ent- entfallen. Das bedeutet, dass Be- Gegen die Entscheidungen der weder im Wege der Berufung scheide, die im eigenen Wir- Verwaltungsgerichte erster In- beim Gemeinderat oder beim kungsbereich der Gemeinde er- stanz kann der weiterhin beste- Gemeindevorstand angefochten lassen werden, unter Ausschluss hende Verwaltungsgerichtshof werden. Gegen zweitinstanz- der Vorstellung direkt bei den oder der Verfassungsgerichtshof liche Bescheide der Gemeinden Verwaltungsgerichten angefoch- angerufen werden. steht Verfahrensparteien, die in ten werden können. Angesichts Die neue Verwaltungsgerichts- ihren subjektiven Rechten ver- der prekären Finanzsituation in barkeit soll umfassende Kompe- letzt zu sein behaupten, die den Gemeinden ist ein gesetz- tenzen erhalten. Die Verwal- Möglichkeit der Vorstellung licher Ausschluss des innerge- tungsgerichte sollen die Aufga- offen. Die Vorstellung ist aber meindlichen Instanzenzuges mit ben von insgesamt ca 120 (!) kein Rechtsmittel ieS, sondern Sicherheit in vielen Fällen er- Behörden des Bundes und der ein Mittel der Gemeindeauf- wartbar. Anders als die Vorstel- Länder übernehmen, die gleich- sicht. Die Prüfungskompetenz lungsbehörden können die Ver- zeitig aufgelöst werden sollen. der Vorstellungsbehörde ist auf waltungsgerichte reformatori- Die Regierung verspricht sich o. Univ.-Prof. Dr. die Verletzung subjektiver Rech- sche Entscheidungen treffen, von diesem Entwurf eine Straf- Karl Weber ist Lei- te beschränkt, wobei die Vorstel- das heißt, sie können angefoch- fung durch Zentralisierung des ter des Instituts für lungsbehörde auf eine reine tene Bescheide nicht nur aufhe- Rechtsschutzes, eine Verfahrens- Öffentliches Recht, Rechtskontrolle beschränkt ist. ben, sondern auch inhaltlich beschleunigung und nicht zu- Staats- und Verwal- Die Vorstellungsbehörde kann abändern. tungslehre an der Uni Innsbruck Kommunal: Recht & Verwaltung 17

allerdings ein hoher, nämlich ein wesentlicher Verlust der Ge- meindeautonomie. Aus der Sicht der Gemeinden ist es daher un- abdingbar, dass wenigstens die Vorstellung als Instrument der Gemeindeaufsicht in der derzeit bestehenden Form erhalten bleibt. Die Übernahme der Aufgaben von insgesamt über 120 Verwal- tungsbehörden des Bundes und der Länder durch die Verwal- tungsgerichte erfordert zweifel- los einen gewaltigen Personal- einsatz der zukünftigen Verwal- tungsgerichte. Da sie merito- risch entscheiden können, wird auch ein entsprechender institu- tioneller Apparat einschließlich Sachverständiger und Sachmit- tel erforderlich sein. Will man die hohe Qualität der Verwal- tungsentscheidungen aufrecht- erhalten, so werden sich schluss- endlich die Einsparungsmöglich- keiten in Grenzen halten. Auch auf die „sonstige Selbst- verwaltung“ wirkt sich das Reformvorhaben negativ aus.

Foto: Buenos Dias Buenos Foto: So sollen den Verwaltungsge- Das Disziplinarrecht der Beamten von Bund, Ländern und Gemeinden wird richten die Disziplinargerichts- traditionell durch Disziplinarkommissionen vollzogen, die den inneren barkeit im Rahmen der beruf- Dienst und seine Probleme aus eigener behördlicher Tätigkeit kennen. Auch lichen Selbstverwaltung über- diese Aufgaben sollen nunmehr von den Verwaltungsgerichten übernom- tragen werden. Die Wahrung men werden. Ob soviel Machtkonzentration bei einem Gericht für die Recht- der Standespflichten in der suchenden von Vorteil ist, soll wenigstens problematisiert werden. beruflichen Selbstverwaltung ist eine traditionelle Aufgabe Diese vorgeschlagene Neurege- und auch Zweckmäßigkeits- der beruflichen Selbstverwal- lung würde bei ihrer Verwirkli- überlegungen vorgebenden tung im eigenen Wirkungsbe- chung massive Einbrüche in die Entscheidungsstellen die Ver- reich. Auch das Disziplinarrecht Gemeindeautonomie bedeuten. waltungsgerichte, also staatliche Die Entscheidungen des Bürger- Stellen. De facto werden die meisters würden nicht mehr ei- Bürgermeister in der kommuna- Im Ergebnis würde die Verwirklichung dieses ner gemeindeinternen Kontrolle len Hoheitsverwaltung zu nach- Entwurfs den Beginn einer faktischen unterliegen, auch die Gemeinde- geordneten Stellen von Staats- aufsicht hätte keine Einfluss- organen. Zwar bleibt das Verbot Annäherung der Gemeindeverwaltung an möglichkeit mehr. Vielmehr sind von Weisungen von außen die Bezirksverwaltung bedeuten. die eigentlich entscheidenden bestehen, de facto wird die Entscheidungskompetenz der Gemeindeorgane aber in einem der Beamten von Bund, Ländern De facto werden die Ausmaß verdünnt, dass sich die und Gemeinden wird traditio- Bürgermeister in der kom- Selbstverwaltung im Bereich nell durch Disziplinarkommis- des hoheitlichen Verwaltungs- sionen vollzogen, die den inne- munalen Hoheitsverwal- handelns einem „nudum ius“ ren Dienst und seine Probleme tung zu nachgeordneten nähert. Im Ergebnis würde die aus eigener behördlicher Tätig- Verwirklichung dieses Entwurfs keit kennen. Auch diese Aufga- Stellen von Staatsorganen den Beginn einer faktischen ben sollen nunmehr von den ... die Selbstverwaltung im Annäherung der Gemeindever- Verwaltungsgerichten übernom- waltung an die Bezirksverwal- men werden. Ob soviel Macht- Bereich des hoheitlichen tung bedeuten. konzentration bei einem Gericht Verwaltungshandelns (wür- Es ist zwar richtig, dass durch für die Rechtsuchenden von de sich) einem „nudum die Reform Verfahrensverkür- Vorteil ist, soll wenigstens zungen und Kosteneinsparun- problematisiert werden. ius“ nähern. gen erreicht werden können. Der Preis für die Gemeinden ist 18 Kommunal: Recht & Verwaltung

Richtungsweiende Entscheidung zur Wegehalterhaftung Freispruch für Bürgermeister ist kein Freibrief

KOMMUNAL-Leser werden sich noch an die Ausgaben vom Oktober und November des Vorjahres erinnern, wo die erstinstanzliche Verurteilung und der folgende Freispruch in zweiter Instanz zweier Bürgermeister für großes Aufsehen und ebenso große Erleichterung sorgten. Dass dieser Freispruch in der höchst um- strittenen Haftungsfrage jedoch kein Freibrief ist, zeigt KOMMUNAL auf den folgenden Seiten auf.

Dr. Heinz Häupl Den beiden Angeklagten wurde vorgeworfen, gels ausreichender Kontrolle des Wegenetzes, insbesondere der KOMMUNAL berichtete in der es als Verantwortliche der Gemeinde unterlas- Brücken, und Zuspruch eines Ausgabe 10/2009 über die erst- sen zu haben, für eine ordnungsgemäße Erhal- Schmerzensgeldteilbetrages an instanzliche strafgerichtliche den Verletzten. Verurteilung zweier Bürgermeis- tung und fachmännische Kontrolle des Wander- 3 Berufung beider Angeklagten ter wegen fahrlässiger Körper- weges und eine sorgfältige und umfassende insbesondere wegen unrichtiger verletzung. Den beiden Ange- rechtlicher Beurteilung. klagten wurde vorgeworfen, es Überprüfung der im Unfallbereich vorhande- 3 27. 11. 2009: Freispruch in als Verantwortliche der Gemein- nen Brücke zu sorgen 2. Instanz am Landesgericht de U. am A.-See unterlassen zu Salzburg haben, für eine ordnungs- gemäße Erhaltung und fach- bers W. S. im Gemeindegebiet Verfahren zweiter Instanz männische Kontrolle des Wan- von U. am A,-See von einer derweges und eine sorgfältige Brücke, deren Geländer brach – Gegen das erstinstanzliche Ur- und umfassende Überprüfung Bruch des Radiusköpfchens im teil des Bezirksgerichtes haben der im Unfallbereich vorhande- linken Ellbogen. Der Wander- beide Angeklagte volle Berufung nen Brücke zu sorgen, so dass weg führt teilweise über alpines eingelegt und insbesondere die sich der Wanderer W. S. nach Terrain und über zahlreiche rechtliche Würdigung des Sach- Durchschlagen des Brücken- Brücken. verhalts bekämpft. geländers bei einem Sturz in das 3 Strafantrag gegen den im Ok- Einerseits wurde damit argu- Bachbett verletzte. tober 2007 amtierenden Bürger- mentiert, dass der Haftungs- Im Folgenden soll auf das mitt- meister H. P. sowie gegen den maßstab für Wegehalter, wel- lerweile in 2. Instanz rechtskräf- damaligen Vizebürgermeister E. cher in § 1319a ABGB zumin- tig abgeschlossene Verfahren zur G., welcher im Jahr 2007 für ei- dest grobe Fahrlässigkeit for- Wegehalterhaftung, welches nige Monate auch interimistisch dert, auch im Strafverfahren an- vom Verfasser dieses Beitrages das Bürgermeisteramt ausübte zuwenden sei und eine solche als Verteidiger geführt wurde, und Obmann des Straßenaus- grobe Fahrlässigkeit keinesfalls näher eingegangen werden. schusses war. vorlag. Dr. Heinz Häupl, 3 Verfahren 1. Instanz am BG Andererseits wurde mit Hinweis Die Chronologie Rechtsanwalt in Thalgau: Schuldspruch zu unbe- auf die Entscheidung des OGH Nussdorf am Atter- dingten Geldstrafen wegen fahr- 4 Ob 104/97s damit argumen- 3 4. 10. 2007: Sturz des Urlau- see, www. lässiger Körperverletzung man- tiert, dass der jährlich am Gelän- anwaltskanzlei- nussdorf.at Kommunal: Recht & Verwaltung 19

Oben die „Brücke von U. am A.-See“, links das kaputte Brückengeländer, rechts das Brückengeländer, welches beim Sturz brach. Links: Aufnahme der Holzbrücke von der Eisenau Rich- tung Unterburgau. Rechts das Brückengeländer, wel- ches beim Sturz brach. Ganz wesentlich ist die Aussage des Berufungssenates, dass Wanderwege, alpine Steige und versicherte Klet- tersteige Wege im Sinne des § 1319a ABGB sind und da- her diese (zivilrechtliche) haftungsbegründende Vor- schrift auch für den strafrechtlichen Bereich zu berück- sichtigen sei.

der durchgeführte „Rütteltest“ zusammen mit der visuellen Be- gutachtung durch Gemeindear- beiter ausreichend sei. Letztendlich wurde der Beru- fungssenat in der Berufungsver- handlung auf einen ähnlich ge- lagerten Fall des Landesgerich- tes Innsbruck zur Wegehalter- haftung hingewiesen, der mit Freispruch endete. Mit diesen Argumenten konnte das Landesgericht Salzburg als Berufungsgericht überzeugt werden. Es fällte am 27. 11. 2009 einen Freispruch hinsicht- lich beider Angeklagten. Ganz wesentlich ist die Aussage des Berufungssenates, dass Wanderwege, alpine Steige und versicherte Klettersteige Wege im Sinne des § 1319a ABGB sind 20 Kommunal: Recht & Verwaltung

dest sollten die Aufzeichnungen Laut Aussage des Berufungssenates ist auch der Gemeindemitarbeiter so ge- nau geführt werden, dass die für den Bereich des Strafrechts jedenfalls angeführten Daten im Bedarfs- grobe Fahrlässigkeit des Wegehalters erfor- fall abgeleitet werden können. derlich, um eine Haftung auszulösen. Hinsichtlich der Personen, wel- che die Kontrollen vorzunehmen haben, reicht – zumindest nach und daher diese (zivilrechtliche) der bisher vorliegenden Judika- haftungsbegründende Vorschrift tur – die Heranziehung von zu- auch für den strafrechtlichen verlässigen Gemeindearbeitern, Bereich zu berücksichtigen sei. welche mit den zu kontrollieren- Damit ist auch für den Bereich den Baustoffen eine „gewisse Er- des Strafrechts jedenfalls grobe fahrung“ aufweisen und bei de- Fahrlässigkeit des Wegehalters nen man als Verantwortlicher erforderlich, um eine Haftung davon ausgehen kann, dass sie auszulösen. die Arbeit sorgfältig erledigen. Der Berufungssenat führte wei- Natürlich wird es sinnvoll sein, ter begründend aus, es sei dem zumindest im Zweifelsfall auch Wegehalter nicht zumutbar, alpi- ne Wege ständig zu überwa- chen, zumal dies nahezu eine Hinsichtlich der Personen, welche die Kontrol- tägliche Kontrolle erfordern len vorzunehmen haben, reicht ... die Heran- würde (vgl 4 Ob 536/87 in RIS- Justiz RS0023748 zur Verpflich- ziehung von zuverlässigen Gemeindearbei- tung eines alpinen Vereines zur tern, welche mit den zu kontrollierenden Bau- mindestens jährlichen Kontrol- le). Zu berücksichtigen sei auch stoffen eine „gewisse Erfahrung“ aufweisen ... die Gesamtlänge des betreuten Wanderwegnetzes (im konkre- externe Fachleute beizuziehen. ten Fall rund 40 km) und das Wenn tatsächlich ein Unfall pas- Faktum, dass kleineren Gemein- siert ist, sollte jedenfalls vor der den weniger zuzumuten sei als Die beste Kontrolle schützt nicht vor einer Verurtei- polizeilichen Einvernahme eine großen. lung, wenn man nicht in der Lage ist, Datum und Um- rechtliche Beratung in Anspruch fang der Kontrolltätigkeiten im Verfahren nachzuwei- genommen werden, da eine ein- Rückschlüsse und sen. Empfehlenswert ist daher, ein „Wartungsbuch“ mal schriftlich niedergelegte Empfehlungen anzulegen, in dem genau aufgezeichnet wird, wann Aussage nur schwer zu modifi- welche Kontroll- oder Reparaturtätigkeiten durchge- zieren ist. Das gegenständliche Verfahren führt wurden. Soweit also regelmäßige Kon- ist durchaus als richtungwei- trollen durch geeignete Perso- send zu sehen. Aus der Beurtei- man nicht in der Lage ist, Datum nen durchgeführt werden und lung der 2. Instanz lassen sich und Umfang der Kontrolltätig- dies auch dokumentiert werden Grundsätze ableiten, deren Ein- keiten im Verfahren nachzuwei- kann, ist das persönliche Haf- haltung das Risiko für die Ver- sen. Empfehlenswert ist daher, tungsrisiko für den Bürgermeis- antwortlichen einer Gemeinde, ein „Wartungsbuch“ anzulegen, ter durchaus kalkulierbar. In in eine strafrechtliche Verant- in dem genau aufgezeichnet jedem Fall ist die besprochene wortung und eine persönliche wird, wann welche Kontroll- Entscheidung des Landesgerich- Haftung zu kommen, beträcht- oder Reparaturtätigkeiten tes Salzburg ein ganz wesentli- lich reduzieren, wenn nicht aus- durchgeführt wurden. Zumin- cher Schritt der Judikatur in die schließen. richtige Richtung. Wesentlich ist jedenfalls die re- Da nunmehr klargestellt ist, dass gelmäßige Kontrolle. Die Häu- Der Berufungssenat führte in Zivil- und Strafrecht die figkeit der Kontrollen hängt da- begründend aus, es sei dem gleichlautenden Haftungsmaß- von ab, was nach Art des Weges stäbe, nämlich der Ausschluss angemessen und zumutbar ist. Wegehalter nicht zumutbar, leichter Fahrlässigkeit als Be- Aus der zivilrechtlichen Judika- alpine Wege ständig zu gründung der Haftung, zu gel- tur des OGH lässt sich eine Ver- ten haben, steht auch fest, dass pflichtung zur mindestens jährli- überwachen, zumal dies ebenso die zivilrechtliche Haf- chen Kontrolle ableiten. Im Ein- nahezu eine tägliche Kon- tung – welche in der Regel zelfall, beispielsweise nach durch Haftpflichtversicherungen Sturm- oder Hochwasserereig- trolle erfordern würde abgemildert ist – nicht zum Tra- nissen, kann natürlich eine zu- (vgl 4 Ob 536/87 in RIS-Justiz gen kommt, wenn die oben ge- sätzliche Kontrolle notwendig nannten Maßnahmen eingehal- sein. RS0023748 zur Verpflichtung ten werden. Die beste Kontrolle schützt nicht eines alpinen Vereines zur vor einer Verurteilung, wenn mindestens jährlichen Kontrolle). Kommunal: Sommergespräche 2010 21

Bad Aussee wieder Zentrum der Kommunalvertreter Sommergespräche loten Chance für die Kleinen aus

„Haben die Kleinen (noch) eine Chance? – Im Spannungsfeld zwischen können. Gespannt kann man auch auf die neuesten Ergebnis- Wohlfühlgemeinde und Sparbudget“ lautet das diesjährige Thema der se der eigens in Auftrag gegebe- nen OGM-Studie sein. Kommunalen Sommergespräche, die zwischen 28. und 30. Juli 2010 Veranstaltet werden die mittler- weile fünften Kommunalen wieder im steirischen Bad Aussee abgehalten werden. Sommergespräche vom Öster- reichischen Gemeindebund und der Kommunalkredit Austria. Wie in der Vergangenheit, wer- besondere den Workshops wird Das detaillierte Programm folgt den Meinungsführer und Exper- mehr Zeit eingeräumt, um noch in Kürze. ten aus Politik, Wirtschaft und praxisorientierter arbeiten zu Voranmeldungen sind schon Finanzen zum kommunalen Ge- möglich beim Österreichischen dankenaustausch zusammen- Gemeindebund, kommen, um Ideen zu finden, oesterreichischer@ Lösungsansätze zu erarbeiten gemeindebund.gv.at oder bei und Zukunftsfragen der öffent- der Kommunalkredit bei lichen Hand zu diskutieren. Ins- Christian Katona c.katona@ kommunalkredit.at

Jede Organisationseinheit sollte das erledigen, was sie am besten kann, und dafür sowohl die eindeutige Zu- ständigkeit als auch die er- Als Spezialinstitut können wir wesentlich forderlichen Finanzmittel dazu beitragen, dass die notwendigen bekommen. Die Kinderbe- Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen treuung etwa können die Hand realisiert werden können.

Gemeinden problemlos voll- Alois Steinbichler, Vorstandsvorsitzender der ständig übernehmen. Kommunalkredit Austria, über die Möglichkei- ten der Bank, die Gemeinden zu unterstützen

Helmut Mödlhammer, Spiola Petra Foto: Präsident des Österreichi- schen Gemeindebundes, über seine Vorstellungen einer Aufgabenreform 22 Kommunal: E-Government

E-Government-Konferenz 2010, Wörgl, Tirol Elektronische Effizienz und Vernetzung in der Gemeinde

Am 5. Februar 2010 fand im Wörgl die E-Government-Konferenz der Donau-Universität Krems in Kooperation mit Digital Kommunal statt. Der Schwerpunkt der Konferenz lag dieses Jahr auf den Services für Gemeinden. In einer Podiumsdiskussion wurde über die Veränderungen durch soziale Medien und die Voraussetzungen einer Beteiligungs- kultur debattiert. Webseiten und Formularangebote sind Mag. Judith Schossböck beinahe flächendeckend selbst in den leiterInnen müssen für die neuen Services sensibilisiert werden, Christian Rupp begrüßte als kleinen Gemeinden vorhanden. um die Dienstleistungsqualität Sprecher der Plattform Digitales der Gemeinden zu erhöhen. Auf Österreich die TeilnehmerInnen Die Gemeindestudie der Donau-Universität die Frage, wann sich elektroni- und berichtete von einer Studie, Krems stellt den österreichischen Gemeinden sches Wählen durchsetze, pro- die nur mehr zehn Prozent aller ein sehr gutes Zeugnis aus gnostizierte Mag. Hakl, dass dies Jobs ohne IKT-Schwerpunkt aus- in naher Zukunft üblich sein weist. Die IT stellt außerdem die Krems, die den österreichischen wird. Ein Mehr an Demokratie zweitwichtigste Branche der Gemeinden ein sehr gutes Zeug- und zusätzlichem Service könne österreichischen Wirtschaft dar. nis ausstellt: Webseiten und For- nie zu viel sein – gerade im Hin- Landesrat DI Dr. Bernhard Tilg mularangebote sind beinahe blick auf junge oder beeinträch- betonte bei der Eröffnung, dass flächendeckend selbst in den tigte Personen. sich moderne elektronische An- kleinen Gemeinden vorhanden, Via Internet wurde das Thema wendungen im Verwaltungsbe- berichtete Dr. Peter Parycek, Lei- der österreichischen Open-Go- reich in Österreich etabliert ha- ter des Zentrums für E-Govern- vernment-Aktvititäten nachge- ben. So werden zum Beispiel die ment der Donau-Universität fragt. Großbritannien und die Services von Help.gv. von den Krems. USA sind im Bereich Open-Data- Gemeinden gut angenommen. Nationalratsabgeordnete Mag. Intiativen führend. Dabei wer- Rupp verwies auf die Position Karin Hakl zeigte auf, dass viele den alle nicht-personalisierten von Österreich als Vorzeigeland neue Dienste nur Sinn machen, Regierungsdaten öffentlich im im Bereich E-Government und wenn auch eine Breitband-Infra- Web zur Verfügung gestellt. appellierte an die Politik, die struktur vorhanden ist. Trotz Wirtschaft und Gesellschaft be- wichtigen Services für BürgerIn- dementsprechender Forderun- reiten die Daten auf, wodurch nen voranzubringen. gen gibt es aber immer noch Impulse für die IT-Branche und Die Konferenz wurde mit der Po- österreichische Gemeinden, die zielgruppenspezifische Dienste diumsdiskussion eröffnet. Bür- keinen breitbandigen Internetzu- entstehen. Mag. Hakl sieht ein germeister Arno Abler nutzt die gang besitzen. Notwendig sei ein entsprechendes Potenzial auch neuen Online-Dienste vor allem neuer regulatorischer Rahmen. in Österreich. Gerade in Zeiten zur Kommunikation mit Interes- Hakl sieht darin eine große Her- der Wirtschaftskrise müsse man sensvertreterInnen und den Bür- ausforderung für die österreichi- sich mit der Frage beschäftigen, gerInnen und ist der Ansicht, sche Politik. Für Mag. Ernst was Wachstum erzeugt. Dazu dass in wenigen Jahren jede Ge- Mag. Judith Schoss- Schöpf (Präsident des Tiroler muss aber laut Parycek von der meinde im E-Government-Be- böck ist wissen- Gemeindeverbandes) ist die Bundesregierung rasch eine reich vertreten sein wird. Das be- schaftliche Mitar- Stadtgemeinde Wörgl ein Best- Open-Government-Strategie auf stätigte auch die Gemeinde- beiterin im Zen- Practise-Beispiel für effiziente den Weg gebracht werden, da studie der Donau-Universität trum für E-Govern- Anwendungen. Auch die Amts- Österreich sonst den Anschluss ment der Donau- Universität Krems 23

Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich, Nationalratsabgeordnete Karin Hakl, Söldens Bürgermeister und Chef des Tiroler Gemeindebundes, Ernst Schöpf, Dr. Peter Parycek von der Donau-Uni Krems, der Wörgler Bürgermeister Arno Abler und der Tiro- ler Zukunftsforscher Harry Gatterer. blic Management) berichtete an die aktuellen Entwicklungen „kommunikativen Ökonomie“, in über die Einrichtung von Bürger- in Europa verlieren könnte. Be- der es darum gehen wird, sich kartenregistrierungsstellen und züglich der Chancen zeigte er durch geistige Kreativität von die Konzeption eines Leitfadens sich weniger optimistisch, da für anderen zu unterscheiden. Gat- zur Implementierung der Amts- die Nutzung der Kreativität der terer riet EntscheidungsträgerIn- signatur, deren Umsetzung 2010 Gesellschaft Transparenz, Offen- nen, bei der Nutzung von sozia- geplant ist. Die Gemeinden müs- heit und eine Beteiligungskultur len Netzwerken nicht zu delegie- sen bei der koordinierten Moti- Grundvoraussetzungen sind. ren und authentisch im Netz prä- vation der BürgerInnen unter- Hier sind Deutschland und sent zu sein. Zu Prognosen hin- stützt werden. Österreich in einer schwierigen sichtlich der der weiteren E-Go- Bürgermeister Abler stellte das Position, da im Vergleich zu den vernment- und E-Health-Ent- Projekt Vivomondo vor, das ge- skandinavischen Ländern der wicklung ließ er sich nicht hin- nau für die Anforderungen von freie Informationszugang weni- reißen, da diese Themen poli- Gemeinden entwickelt wurde. ger gegeben ist. Sollte Österreich tisch besetzt sind und daher kei- Das Besondere in Wörgl: Seit transparenter werden, würden ne seriöse Vorhersage möglich kurzem kann jede/r BürgerIn die ideale Voraussetzungen für die sei. In den Vorträgen wurden Lehrlingsförderung online bean- Beteiligung von BürgerInnen ge- Aspekte des E-Governments mit tragen. René Lorber demon- schaffen. Dazu betonte Abler die Blick auf den Nutzen für Ge- strierte in seinem Vortrag das Wichtigkeit einer „Partizipativ- meinden präsentiert. Nachfol- Ausfüllen eines solchen Formu- demokratie“. Interessensvertre- gend ein kurzer Überblick über lars und die Verwendung des tungen und BürgerInnen können die Präsentationen. elektronischen Aktes (ELAK) aus so in naher Zukunft Ideen ein- DI Weitlaner (Land Tirol) sprach der Sicht von SachbearbeiterIn- bringen und die Politik und Ver- am Vormittag über Aktivitäten nen. In Wörgl kann somit vom waltung aktiv mitgestalten. des Landes, das E-Government- Antrag bis zur Zustellung der ge- Der Tiroler Zukunftsforscher Applikationen selbst entwickelt. samte Prozess elektronisch abge- Harry Gatterer merkte an, dass Er präsentierte das Portal Tirol wickelt werden. Das Online-For- jeder Standort mit der Etablie- und einige Formularanwendun- mular fließt direkt zur Bearbei- rung von neuen Diensten wert- gen. Dr. Ronald Sallmann (Pu- tung in den elektronischen Akt voller wird. Schwierigkeiten bei der Kommunalverwaltung. der Kommunikation im digitalen Wörgls Bürgermeister Abler stellte das Projekt Dr. Martin Huber (Österreichi- Raum sind für ihn zweitrangig: scher Gemeindebund) gab einen Die Interaktion zwischen Men- Vivomondo vor, das genau für die Anforderun- Überblick über Kommunalnet als schen ist, unabhängig vom Medi- gen von Gemeinden entwickelt wurde. Das Be- Arbeits- und Informationsportal um, komplex. Die Trendfor- für Gemeinden. Die Studie, Kon- schung spricht von einer neuen sondere in Wörgl: Seit kurzem kann jeder Bür- zeption und Umsetzung der ger die Lehrlingsförderung online beantragen. 24 Kommunal: E-Government

turgefahrenmanagement via ie Finanz- und Wirtschaftskri- Das Besondere der Bürgerkarte Web beendete die Panels. De- se ist Ende 2008 und im Jahr monstriert wurde eine Applikati- D2009 auch über Österreich ist die Möglichkeit des eindeuti- on aus dem Bereich der Wild- hereingebrochen. Investitionen gen elektronischen Nachweises bachbetreuung. und insgesamt die Wirtschaftsleis- der Identität und der elektroni- Abschließend wurden ein Bil- tung gingen zurück, Rohstoffprei- dungsgutschein für den Grund- se sind ebenso gefallen wie die schen Signatur. kurs „IT Risikomanagement“ der Nachfrage. Wie wirkt sich die Fi- Donau-Universität Krems sowie nanz- und Wirtschaftskrise auf die jeweils zwei Freikarten für die Sammlung von Elektroaltgeräten Plattform wurde 2002 bis 2004 EDem10 – die führende Konfe- in Österreich aus? von der Donau-Universität renz zum Thema elektronische Mag. Elisabeth Giehser: Gerade Krems durchgeführt. Demokratie in Europa – verlost. beim Weihnachtsgeschäft 2009 Am Nachmittag der Konferenz Aus Sicht der TeilnehmerInnen hat sich gezeigt, dass Elektro- sprach Dr. Parycek über rechtli- und OrganisatorInnen war die geräte bzw. Elektronik nach wie che Aspekte des E-Governments Veranstaltung ein voller Erfolg vor zu den beliebtesten Ge- und Neuigkeiten bei der Bürger- und wurde medial breit zitiert. schenken zählen. Was die Rück- karte, die nun auch über das Mo- Das unterstreicht einmal mehr gabe alter Geräte betrifft, zeigen biltelefon verwendet werden die Wichtigkeit der Auseinander- alle unsere Hochrechnungen, kann. Das Besondere der Bürger- setzung mit dem Thema dass die Sammelmassen im ab- karte ist die Möglichkeit des ein- E-Government für eine neue gelaufenen Jahr sogar angestie- deutigen elektronischen Nach- Qualität in Demokratie und gen sind. Auf Grund der Fristen weises der Identität und der Verwaltung. für die vorgeschriebenen Mel- elektronischen Signatur. Dies dungen stehen aber die endgül- wird durch die Kombination des tigen Zahlen jeweils immer erst Signaturgesetzes und des E-Go- Fact-Box zur Jahresmitte des darauf fol- vernmentgesetzes ermöglicht. DI genden Jahres fest. Peter Reichstädter (Bundeskanz- Die Folien der ReferentInnen, leramt) demonstrierte anschlie- weitere Informationen zu den Die Elektroaltgeräte-Verordnung ßend die mobile Bürgerkarte Vorträgen sowie ein Video zur (EAG-VO), die seit 2005 in Kraft ist, mit Signaturfunktion und berich- Podiumsdiskussion sind auf bestimmt, dass alte, defekte oder tete über den digitalen Amtshel- dem Blog des Zentrums für nicht mehr gebrauchte Elektro- fer Help.gv. Mag. (FH) Haider E-Government (Digital Go- geräte unentgeltlich bei einer (Amtsleiter Stadt Kremsmüns- vernment 2.0) einzusehen: Sammelstelle in der Gemeinde ab- ter) stellte die Integrationsmög- http://wp.me/ptoXX-13l gegeben werden können. Wie zu- lichkeiten der Help-Services in frieden ist die betroffene Elektro- die Gemeindewebsite vor. http://digitalgovernment. wirtschaft mit der Umsetzung der Univ.-Prof. Dr. Kurt Promberger wordpress.com EAG-Verordnung in Österreich und und Mag. Diana Korndorf (Zen- welche Rolle spielt dabei die Ver- trum für Verwaltungsmanage- Vivomondo: Das Internetpor- pflichtung der Kommunen zur ment) erläuterten ein Projekt zur tal der Stadtgemeinde Wörgl Sammlung von Elektroaltgeräten? Messung des Erfolgs von www.vivomondo.com Bei der Umsetzung der EAG-VO E-Government-Aktivitäten und nach den Vorgaben der EU hat präsentierten den Aufbau des so- Weiterbildungsangebote im Österreich sicher eine Vorreiter- genannten „PITAF“-Tools. Die Bereich E-Government der rolle gespielt. Von Anfang an Standardversion dieses Tools Donau-Universität Krems wurde von allen Seiten größter steht als Webapplikation zur Ver- finden Sie auf: Wert auf gute Kooperation ge- fügung. http://www.donau-uni.ac.at/ legt. Sowohl die Wirtschaft als Franz Haugensteiner, MSc egov auch die Kommunen waren und (Amtsleiter Marktgemeinde sind sich ihrer Verantwortung Purgstall a. d. Erlauf) sprach in Informationen zur EDem10 – bewusst. Die Kommunen haben seinem Vortrag über Wissensma- die internationale Konferenz sowohl bei der Umsetzung der nagement in der Gemeinde und zum Thema E-Democracy EAG-VO als auch der Batterien- diskutierte die Frage, wie man E- http://donau-uni.ac.at/edem verordnung eine wesentliche Government-Prozesse in kleine- Funktion über – sei es durch die ren Gemeinden durchsetzen Sammlung an den kommunalen könnte. ADir. Hubert Zenz (Bun- Sammelstellen selbst oder auch deskanzleramt) stellte die Aus- im Bereich der Information der bildungsprogramme der Verwal- Bürgerinnen und Bürger. Die Ko- tungsakademie im Bereich E-Go- ordinierungsstelle arbeitet im vernment vor. Das erworbene Rahmen regelmäßiger Arbeits- Wissen kann sowohl im Beruf als kreise und Sitzungen sehr kon- auch im privaten Umfeld zum struktiv und effizient mit den Einsatz kommen. Der Vortrag Vertretern der Kommunen zu- von DI Dr. Dieter Stöhr (Forstor- sammen, und in den letzten vier ganisation, Land Tirol) über Na- Jahren konnten alle Herausfor- Kommunal: Interview 25

Über die getrennte Erfassung von Elektroaltgeräten und Altbatterien Kommunen waren und sind ganz wichtiger Partner

Die ungebrochen hohe Sammelmoral beim Elektroschrott stellt der Ohne die Wiedergewinnung von österreichischen Bevölkerung ein gutes Zeugnis aus. Damit das so Kupfer würden die Rohstoffreser- ven laut wissenschaftlichen Un- bleibt, sollte der positive Weg der kommunale Öffentlichkeitsarbeit tersuchungen nur noch für rund fortgesetzt werden. KOMMUNAL sprach mit Mag. Elisabeth Giehser, 30 Jahre ausreichen.

Geschäftsführerin der Elektroaltgeräte-Koordinierungsstelle (EAK). bühren und Kosten. Sind aus Ihrer Sicht auch in anderen Bereichen derungen gemeinsam gut ge- der regionalen Öffentlichkeitsar- mehr Wettbewerb und eine Lö- meistert werden. beit der Kommunen. sung sinnvoll, bei der die Kommu- nen mit mehreren Systemen einen Ziele der Verordnung sind neben Der technische Fortschritt ist un- Vertrag haben? der Beschränkung gefährlicher aufhaltsam. Täglich werden neue, Wie Sie richtig sagen, hat die Stoffe auch die Vermeidung von noch bessere Produkte auf dem Lösung im EAG- und Altbatteri- Abfällen von Elektro- und Elektro- Markt beworben, man denke nur enbereich in den letzten Jahren nikgeräten sowie die Wiederver- an die technologische Entwicklung gut funktioniert und positive Ef- wendung und die stoffliche Ver- auf dem Telekommunikationssek- fekte gehabt. Ich denke daher, wertung. Wie hoch ist die Abfall- tor oder in der Unterhaltungsbran- dass diese Vorgangsweise durch- sammel- bzw. Abfalltrennungsmo- che – Stichwort: Handys oder aus eine Vorbildwirkung auf an- ral der Konsumenten? Gibt es Ent- Flachbildschirme. Wie ist der da- dere Bereiche haben könnte. wicklungstendenzen in die eine mit verbundene Anstieg an Alt- oder andere Richtung? geräten in Zukunft zu bewältigen? Die erfolgreiche Einführung der Die Sammelmoral der öster- Die richtige Sammlung und Ver- getrennten Erfassung von Elektro- reichischen KonsumentInnen ist wertung von Elektroaltgeräten altgeräten und Altbatterien be- nach wie vor sehr hoch. Im eu- und Altbatterien bildet ja auch ruht vor allem auf der regionalen ropäischen Vergleich liegen wir die Basis für neue Geräte. Nur und kommunalen Öffentlichkeits- damit im sehr guten oberen ein Beispiel: Ohne die Wieder- arbeit der Städte, Gemeinden und Drittel. Vor allem für junge Men- gewinnung von Kupfer würden Verbände. Wie sieht die Koordinie- schen ist die getrennte und rich- die Rohstoffreserven laut wis- rungsstelle die zukünftige Koope- tige Sammlung der verschiedens- senschaftlichen Untersuchungen ration in Sachen Öffentlichkeitsar- ten Bereiche – egal ob Biomüll nur noch für rund 30 Jahre aus- beit? oder EAG – inzwischen eine reichen. Die Kommunen waren von An- Selbstverständlichkeit. Damit Ein weiterer Punkt ist, dass viele beginn ein ganz wichtiger Part- dies im EAG- und Batteriebereich Altgeräte noch funktionieren ner im Bereich der Öffentlich- auch in Zukunft so bleibt, sind und gebrauchsfähig sind. Diese keitsarbeit, wofür ich mich an Jugendliche eine ganz wichtige Geräte werden schon jetzt und dieser Stelle auch ganz herzlich Zielgruppe und ein wichtiger in Zukunft sicher noch verstärkt bedanken möchte. Ich gehe da- Schwerpunkt bei der bundes- in sogenannten Re-Use-Shops von aus, dass wir diesen erfolg- weiten Öffentlichkeitsarbeit, die wiederverkauft. Österreich ist reichen gemeinsamen Weg auch von der Koordinierungsstelle jedenfalls auch für einen Anstieg in Zukunft so positiv fortsetzen durchgeführt wird und auch bei dieser Sammelmassen gut ge- werden wie bisher. Ich bin sehr rüstet. zuversichtlich, dass wir auch künftig gemeinsam gute und er- Ich gehe davon aus, dass wir diesen Der Wettbewerb im folgreiche Maßnahmen setzen erfolgreichen gemeinsamen Weg Bereich der EAG- werden, um die Bevölkerung auch in Zukunft so positiv fortsetzen Sammlung, aber Österreichs einheitlich und effi- auch die Nutzung zient über die getrennte Samm- werden wie bisher. der kommunalen lung und die Sinnhaftigkeit des Strukturen führen Recyclings in diesen Bereichen Mag. Elisabeth Giehser, Geschäftsführe- zu effizienten Sam- zu informieren. rin EAK, über künftige Kooperationen in melergebnissen bei Sachen Öffentlichkeitsarbeit Foto: EAK-Austria / Foto Weinwurm / Foto EAK-Austria Foto: angemessenen Ge- 26 Kommunal: Round-Table-Gespräch

Expertendiskussion zum Thema: „Wieviel Strategie braucht eine Gemeinde?“ Gemeinden müssen sich ihrer Stärken bewusst werden

Die Stadtgemeinde St. Veit an der Glan hat mit Hilfe der „Syntegration“ Welche Funktion kann ein Finanz- institut in so einem Zielfindungs- – zusammengesetzt aus den Begriffen „Synergie“ und „Integration“ – prozess haben?

einen Maßnahmenkatalog für die Zukunft erarbeitet. KOMMUNAL Mitterberger: Eine Bank kann ein Ideenlieferant sein. In den nahm das zum Anlass, um mit einer hochkarätigen Expertenrunde über letzten Jahren hat man erkannt, dass Finanzexperten kreative die Bedeutung von Strategien für Gemeinden zu diskutieren. Modelle, die von den Bürgern erarbeitet werden, unterstützen können. Das Finden einer Stra- Mag. Helmut Reindl tegie für eine Gemeinde ist nicht Das stellt hohe Anforderungen an einfach. Das Ergebnis eines Pro- Im entspannten Rahmen des Zi- die Verantwortlichen dar. Wie zesses wie etwa der Syntegrati- garrenclubs der Lobbying-Agen- kann das Modell der Syntegration on ist ja erst der Beginn der Um- tur Pleon Publico sprach Kom- ihnen dabei helfen? setzung. Finanzexperten können munalverlag-Geschäftsführer Hagleitner: Die Gemeinden ha- oft besser beurteilen, was wirt- Michael Zimper mit dem Bür- ben das Problem, dass die Ein- schaftlich sinnvoll ist. Wobei germeister von St. Veit an der nahmen zurückgehen und natürlich klar ist, dass Gemein- Glan, Gerhard Mock, dem Inves titionen gestoppt werden. den nicht nur unter wirtschaft- Hauptabteilungsleiter Real Es- Die Aufgaben, die von den Ge- lichen Gesichtspunkten zu be- tate und Public Finance der Raiff- meinden erfüllt werden müssen, trachten sind, sondern eine ge- eisen Zentralbank, Wolfgang Mit- bleiben aber auch in Zeiten samtgesellschaftliche Aufgabe terberger, dem Österreich-Chef zurückgehender Budgets gleich. haben. Die Syntegration ermöglicht es, Eine mittlere oder größere in nur drei Tagen Ziele für die Wie wichtig ist es für eine Gemein- nächsten Jahre zu setzen und de, eine Strategie zu haben? Stadt muss wissen, welche die dafür notwendigen Maßnah- Gatterer: Die Gemeinde ist Richtung sie einschlagen men zu planen. identitätsbildend. Wichtig ist, dass die Menschen die Gelegen- will. Als Bürgermeister Zu welchen Ergebnissen kam die heit haben, an der Gestaltung braucht man aber manch- Syntegration? ihrer engeren Heimat mitzuwir- Mock: Der Syntegrations-Pro- ken. Die Gemeinde muss aber mal eine gewisse Härte, um zess wurde mit fast militärischer wissen, wo sie hinwill. Wer es eine Strategie umzusetzen. Präzision durchgeführt. So war als Gemeindepolitiker versteht, es möglich, dass man in dreiein- die Kraft eines Ortes zu ent- Gerhard Mock, Bürgermeister halb Tagen mit 40 Personen zu wickeln, der hat gewonnen. von St. Veit an der Glan einem konkreten Ziel kommen kann. Das hätte ich vielleicht in Mock: Für kleine Orte ist es einem Unternehmen, aber nicht wahrscheinlich nicht so wichtig, des renommierten Malik Ma- in einer Gemeinde für möglich eine eigene Strategie zu haben, nagement Zentrums St. Gallen, gehalten. aber eine mittlere oder größere Martin Hagleitner, und Zu- Stadt muss wissen, welche Rich- kunftsforscher Harry Gatterer vom Zukunftsinstitut Österreich. Die Gemeindepolitiker müssen erken- Engagierte Bürgerinnen und Bür- nen, dass sie eine Führungsfunktion ha- ger wünschen sich eine Gemeinde- führung mit Weitsicht und erwar- ben. Sie müssen Szenarien für den Fall ten dabei eine strategisch klar entwickeln, dass die Krise länger dauert. ausgerichtete Lenkung der tägli- chen Aufgaben und laufenden Pro- Martin Hagleitner, jekte. Die Gemeindeaufgaben ver- Österreich-Geschäftsführer des Malik ändern sich jedoch permanent. Management Zentrums St. Gallen Kommunal: Round-Table-Gespräch 27 Fotos: KOMMUNAL/E. Horvath KOMMUNAL/E. Fotos: Diskussion einer Runde hochkarätiger Experten: Martin Hagleitner, Österreich-Geschäftsführer des Malik Management Zentrums St. Gal- len, Moderator Michael Zimper, Kommunalverlags-Geschäftsführer, Bürgermeister Gerhard Mock aus St. Veit an der Glan, Harry Gatte- rer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts Österreich, und Wolfgang Mitterberger, Head of Real Estate und Public Finance der Raiffeisen Zentralbank, in der Diskussion. tung sie einschlagen will. Als ner sinnvoll. Man braucht ein Es wird oft übersehen, dass Bürgermeister braucht man aber strukturiertes Vorgehen, und Gemeinden nicht nur manchmal eine gewisse Härte, man muss den Prozess straff Schulden, sondern auch viel um eine Strategie umzusetzen. durchziehen. Vielen Gemeinden geht es der- Vermögen haben. zeit finanziell recht schlecht. Was kann eine Bank tun, wenn ei- Trotzdem bekommen sie von ne Gemeinde in Schwierigkeiten Wolfgang Mitterberger, Bund und Ländern noch zusätz- gerät? Head of Real Estate und Public liche Aufgaben aufgebürdet, et- Mitterberger: Wir haben eine Finance der Raiffeisen Zentral- wa bei der Kinderbetreuung. Da Vielzahl von Modellen ent- bank braucht es dann eine Strategie, wickelt, die es einer Gemeinde um das bewerkstelligen zu kön- ermöglichen, Aufgaben zu re- nen. strukturieren. Private können Ist angesichts der Wirtschaftskrise Auch wenn man eine Gemeinde oft Aufgaben von Gemeinden jetzt die richtige Zeit, um über Strate- positionieren will, etwa als übernehmen. gien nachzudenken? Sportstadt, braucht es Geld, um Es wird oft übersehen, dass Ge- Mock: Gerade jetzt ist es wichtig, die nötige Infrastruktur zu meinden nicht nur Schulden, sich als Gemeinde klar zu positio- schaffen. sondern auch viel Vermögen ha- nieren und neue Ideen zu erarbei- Ich habe gemerkt, dass die Bür- ben. Bei der Flüssigmachung ten. Und jetzt ist auch der richtige gerbeteiligung mit Hilfe der von Mitteln kann die Bank hel- Zeitpunkt, um in Infrastruktur zu in- Syntegration besser funktio- fen. vestieren. Hier müssen Gemeinden niert. Und es sind auch viele Lö- und Banken gemeinsam neue Kon- sungen für Probleme gefunden Was sind die Aufgaben der Ge- zepte finden. worden. So hat sich etwa ge- meinden in den nächsten Jahren? zeigt, dass betreutes Wohnen in Gatterer: Eine Untersuchung Mitterberger: Investitionen in die den eigenen vier Wänden ge- hat gezeigt, warum sich Men- Infrastruktur sind ja auch aus sozial- macht werden kann und man schen für einen bestimmten politischen Gründen nötig. Leider nicht unbedingt eigene Wohn- Wohnort entscheiden. Als Krite- fehlt die Investitionsbereitschaft hausanlagen braucht. rien werden dabei unter ande- derzeit noch. rem genannt: die Möglichkeiten, Braucht man wirklich ein teures die es im Ort gibt, die Lebens- Eine abschließende Frage: Welche Rol- Managementinstitut, um solche qualität, die Werte, die dort ge- le haben die Gemeinden in der derzei- Prozesse zu starten? lebt werden, aber auch Leader- tigen Krisensituation? Hagleitner: Wenn man in kur- ship und Ästhetik. Der Gemein- Hagleitner: Die Gemeindepolitiker zer Zeit konkrete Ergebnisse er- de kommt dabei eine moderie- müssen erkennen, dass sie eine zielen will, ist die Begleitung rende Rolle zu. Führungsfunktion haben. Sie müs- durch einen kompetenten Part- sen Szenarien für den Fall ent- 28 Kommunal: Round-Table-Gespräch Foto: M. Liess / H.Moschitz - S.Partl / Wikipedia - S.Partl M. Liess / H.Moschitz Foto:

Bürgermeister Gerhard Mock (rechts): „Gerade jetzt ist es wichtig, sich als Gemeinde klar zu positionieren und neue Ideen zu erarbeiten. Und jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um in Infrastruktur zu investieren.“ Hier mit Mar- Oben: Das grandiose Panorama von tin Hagleitner und Michael Zimper (Mitte). Graz vom Schlossberg aus gesehen. In der Mitte das markante Dach des wickeln, dass die Kunsthauses Graz. Kleines Bild: Das Krise länger dau- Der Bürgermeister Denkmal für Städtepartnerschaft am ert. Und jede Ge- muss Fantasie zeigen; Schlossberg. meinde muss sich ihrer Stärken be- er ist der Dreh- und lles dreht sich um „Energie- wusst werden. Angelpunkt für Ideen effizienz und Nachhaltig- Akeit“, wenn am 9. Septem- Mitterberger: und Projekte. ber 2010 in der Grazer Messe- Kurzfristig muss halle der 57. Österreichische Ge- Harry Gatterer, sich die Gemein- meindetag eröffnet wird. Rund Geschäftsführer de darüber klar 2000 Bürgermeisterinnen und des Zukunftsinstituts werden, wo sie Bürgermeister sowie Delegierte Österreich stille Reserven aus praktisch allen Gemeinden hat. Langfristig Österreichs werden an dieser muss eine klare Strategie gefun- Tagung teilnehmen und sie wie den werden, in welche Richtung Gatterer: Gerade junge Unter- in den vergangenen Jahren zu sich die Gemeinde entwickeln nehmen sollten stärker einge- einer „Demonstration der Ge- soll. Dafür braucht man die Hil- bunden werden, weil sie oft schlossenheit“ machen. fe externer Berater. neue Ideen liefern können. Der Rund um das Thema „Energieef- Bürgermeister muss Fantasie fizienz und Nachhaltigkeit“ wer- zeigen, er ist der Dreh- und An- den auch die Spitzenvertreter der Fact-Box gelpunkt für Ideen und Projekte. Kommunalwirtschaft auf der heuer wieder stattfindenden Syntegration Mock: Die Kommunen müssen KOMMUNALMESSE ihre Produk- verstärkt Netzwerke bilden. Das te und Lösungen anbieten. Die Anfang Dezember vergange- kostet nichts und bringt viel. Ge- KOMMUNALMESSE bietet mit nen Jahres kamen 42 Bürge- rade in der Krise braucht man dem bekannten und beliebten rinnen und Bürger von St. die besten Köpfe, um kreative „Kommunal-Corner“ auch den Veit/Glan zusammen und Ideen entwickeln zu können. eindrucksvollen Rahmen für eine erarbeiteten in einem struk- In großen Städten hat der Bür- Fachtagung zum Generalthema turierten Prozess Lösungs- germeister oft keinen Überblick der Tagung (alle Infos zur KOM- ansätze für die Zukunft der mehr. In kleineren Städten ist MUNALMESSE finden Sie auf Stadt. Die Schlüsselfrage das anders, weil man die Bürger www.kommunal.at). Im April lautete: „Was müssen wir kennt. Das ist eine Stärke Öster- wird auch die offizielle Gemein- tun, um die Attraktivität reichs, weil wir viele solcher detagshompage „on Air“ gehen, unserer Stadt auch in den Städte haben. KOMMUNAL wird berichten. nächsten fünf Jahren sicher- Als Politiker muss man lernen, zustellen?“ Erarbeit wurde auch einmal nein zu sagen. Fachtagung Energieeffizienz das Konzept „Syntegration“ Wenn man den Menschen kom- und Nachhaltigkeit („Synergie“ und „Integrati- muniziert, warum nicht alle on“) vom renommierten Wünsche erfüllbar sind, dann Die KOMMUNALMESSE wird Schweizer Malik Manage- verstehen sie das meistens auch. am 9. September durch eine ment Zentrum. Kommunal: Gemeindetag 2010 29

57. Österreichischer Gemeindetag und KOMMUNALMESSE in Graz 2010 Alles dreht sich um „Energie- effizienz und Nachhaltigkeit“

Der 57. Österreichische Gemeindetag und 57. Österreichischer Gemeindetag die KOMMUNALMESSE finden am 9. und 10. September im grünen Herzen Öster- Das Programm reichs, der Steiermark, statt. Bis dahin Am Donnerstag, dem 9. Septem- Ab 19.00 Uhr findet der traditio- ber 2010 beginnt um 11.00 Uhr nelle Gala-Abend des Gemein- wird KOMMUNAL in einer lockeren Folge der 57. Österreichische detages statt. Gemeindetag 2010 und die Graz und die Grüne Mark vorstellen und KOMMUNALMESSE. Freitag, den 10. September Die Eröffnung findet durch 2010 beginnt um 9.30 Uhr der berichten, was auf der KOMMUNALMESSE Gemeindebund-Präsident Bür- 57. Österreichische Gemeinde- germeister Helmut Mödlham- tag in der Stadthalle Graz. alles zu finden sein wird. mer, den Präsidenten des Steier- märkischen Gemeindebundes, Gemeindebund-Präsident Bgm. Bürgermeister Erwin Helmut Mödlhammer, Städte- Fachtagung zum Thema „Ener- Dirnberger, sowie durch den bund-Präsident Dr. Michael gieeffizienz und Engergieautar- Grazer Bürgermeister Mag. Häupl, Präsident LAbg. Bgm. kie von Gemeinden“ ergänzt. Siegfried Nagl statt. Erwin Dirnberger werden die Anschließend gibt es eine Podi- Eröffnungsreferate halten. umsdiskussion, an der Bundes- Um 12.00 Uhr findet der Messe- Grußadressen kommen von minister Niki Berlakovich und rundgang des Präsidenten sowie Bgm. Mag. Siegfried Nagl, Mag. hochrangige Experten aus Poli- der Ehrengäste statt. Franz Voves, Landeshauptmann tik und Wirtschaft teilnehmen. der Steiermark, und Bundes- Dieses Thema, das seit Monaten Um 14.00 Uhr beginnt die Fach- präsident Dr. Heinz Fischer, die Menschen des Landes be- tagung „Energieeffizienz und während das Hauptreferat 2010 schäftigt, spielt gerade für den Nachhaltigkeit“ im Kommunal- von Vizekanzler BM DI Josef kommunalen Raum eine beson- Corner der Kommunalmesse. Pröll kommt. ders wichtige Rolle, da in den Die Referate werden unter Nach den traditionellen Ehrun- Gemeinden die Möglichkeiten anderem von Präsident Helmut gen und der Schlussansprache für die ersten Schritte zur Ener- Mödlhammer und Bundes- von Präsident Mödlhammer gieunabhängigkeit besonders minister Nikolaus Berlakovich endet der 57. Österreichische groß sind. gehalten. Im Anschluss besteht Gemeindetag. Mehr in Kürze auf den Home- die Möglichkeit einer Podiums- Es besteht die Möglichkeit, bis pages www.gemeindetag.at, diskussion mit den Referenten. 18.00 Uhr weiterhin die www.gemeindebund.at und KOMMUNALMESSE zu besuchen www.kommunal.at Stand des Programms: 17. März 2010, Änderungen vorbehalten. 30 Kommunal: Europa & Gemeinden Foto: KOMMUNAL/Braun Foto: Der Marmorsaal des Außenministeriums (der große Sitzungssaal in der früheren Residenz der niederösterreichischen Landesregierung) bot den beeindruckenden Rahmen für die erste Tagung des „Europa-Dialogs“. Bundesminister Michael Spindelegger (rechts stehend) hatte kommunale Spitzenvertreter Österreichs eingeladen, um Strategien gegen die Europaskepsis der Bevölkerung zu erarbeiten. Für den Ge- meindebund waren unter anderen Günter Fankhauser (2. von links) und Vizepräsident Ernst Schmid (3. von links) gekommen. KOMMUNAL-Interview mit Außenminister Michael Spindelegger Europa braucht ein vertrautes Gesicht vor Ort

Rund 50 Bürgermeister aus ganz Österreich, zahlreiche Vertreter des dass für die Österreicher nicht Hochglanzbroschüren oder In- Bundesvorstandes des Österreichischen Gemeindebundes sowie kom- ternetportale, sondern das per- sönliche Gespräch, der direkte munale Mandatare begaben sich Ende Februar quasi „in Klausur“, um Kontakt entscheidend sind. „Die Menschen haben konkrete Fra- einen ersten Schritt hin auf die Initiative von Außenminister Michael gen zu Europa und wünschen sich direkte Ansprechpartner in Spindelegger zur Installation von „Europa-Gemeinderäten“ zu tun. den Gemeinden und Bezirken“, so Spindelegger in seiner einlei- KOMMUNAL war dabei. tenden Rede. Bürgermeister und Gemeindevertreter sind Als einen ersten Schritt startete oft die ersten Ansprechpartner, auch wenn Außenminister Spindelegger ge- Mag. Helmut Reindl meinsam mit der Vertretung der Mag. Hans Braun es um Sorgen oder Anliegen zu Europa geht. Europäischen Kommission in Wien die Initiative, in möglichst „Die Städte und Gemeinden Außenminister Michael Spindelegger vielen Gemeinden eigene „Euro- sind das natürliche Fundament pa-Gemeinderäte“ zu bestellen. und Herzstück Europas. Viele Michael Spindelegger vor rund Diese EU-Beauftragten sollten EU-Regelungen wirken sich un- 50 österreichischen Bürgermeis- nach dem Wunsche des Minis- mittelbar auf unsere Gemeinden terInnen und Gemeindevertre- ters ähnlich wie Gemeinderefe- aus oder sind dort umzusetzen. tern anlässlich der Vorstellung renten für Umwelt-, Finanz-, Bürgermeister und Gemeinde- der Initiative zu den „Europa- Bau- oder Jugendfragen zentra- vertreter sind oft die ersten An- Gemeinderäten“. le Anlaufstelle und Drehscheibe sprechpartner, auch wenn es um Im Rahmen seiner EU-Zuhör- für Europa-Themen in den Ge- Sorgen oder Anliegen zu Europa tour durch die Bundesländer ha- meinden sein und einen wesent- geht“, erklärte Außenminister be er die Erfahrung gemacht, lichen Beitrag leisten, damit Kommunal: Europa & Gemeinden 31

Entscheidungen der EU vor Ort großes Bedürfnis nach Informa- besser erklärt, verstanden und tion gab. Die können wir zur letztlich mitgetragen werden. Verfügung stellen. Wir im Minis- Im Rahmen der Auftaktveran- terium wollen aber wiederum staltung am 25. Februar im wissen, welche Themen gerade Außenministerium wurde ge- aktuell auf regionaler Ebene dis- meinsam mit Bürgermeistern kutiert werden. Hier brauchen und Gemeinderäten diskutiert, wir die Unterstützung der Ge- welche Erwartungen „vor Ort“ meinden, um reagieren zu kön- bestehen und welche Hilfestel- nen. lungen die Verantwortlichen auf der lokalen Ebene benötigen, Gibt es schon einen Modus, wie um konkrete Problemstellungen die Zusammenarbeit funktionieren und Fragen zu Europa leichter soll? beantworten zu können. Es wur- Es braucht dazu eine „schnelle den unter anderem auch Mög- Leitung“, also E-Mail und Tele- lichkneiten für eine effektivere fon – und zwar in beide Rich- Vernetzung der Akteure auf den tungen. Wir werden den Ge- verschiedenen Ebenen sowie meinden anbieten, dass wir Ver- Qualifizierungs- und Weiterbil- anstaltungen vor Ort durch- dungsangebote für die künftigen führen. Weiters werden wir Rei- EU-Beauftragten erörtert. sen nach Brüssel und Strassburg Diese „Bedarfserhebung“ sei für die Gemeinderäte organisie-

aber nur ein erster – allerdings KOMMUNAL/Braun Foto: ren. Ich halte es für sehr wich- wesentlicher – Schritt, um auf Die Europa-Delegierten des Gemeindebundes, Marianne tig, dass sich die Verantwort- Gemeindeebene eine Anlaufstel- Fügl und Erwin Mohr, sowie der Vorsitzende des Touris- lichen in den Gemeinden selbst le für EU-Themen zu schaffen. musausschusses, Ludwig Muxel, nahmen ebenfalls an ein Bild machen können, wie die Die durchwegs positive Reaktion der Tagung teil. EU funktioniert und was dort auf seine Initiative beurteilte geleistet wird. Minister Spindelegger als „er- den Kopf hinhalten muss. Es sol- mutigend“. Sie zeige das starke len beide Seiten – Gemeinden Können die Gemeinden weiterhin gemeinsame Interesse, hier eine und Ministerium – davon profi- Vorschläge machen? Kommunikationslücke zu tieren. Ich habe gemerkt, dass es Natürlich. Die Workshops im schließen. „Europa braucht ein in den Gemeinden ein großes Außenministerium und im Euro- vertrautes Gesicht vor Ort. Wir Interesse gibt, sich stärker mit pahaus waren der Auftakt für wollen ihm mit unserem Ange- Europa auseinanderzusetzen. dieses Projekt. Die Gemeinden bot helfen, den Dialog- und In- haben dabei sehr deutlich ge- formationsbedarf zu Europa auf Wie wird es jetzt mit dem Projekt sagt, was sie brauchen und was Gemeindeebene bestmöglich zu weitergehen? sie nicht brauchen. Wichtig ist bedienen“, so Spindelegger. Uns ist wichtig, dass die Bürger ihnen vor allem die schnelle In- KOMMUNAL traf den Minister schnell informiert werden kön- formationsquelle, aber sie haben im Anschluss der Auftaktveran- nen, wenn es eine aktuelle Dis- kein Interesse daran, von E- staltung zum KOMMUNAL-In- kussion über europäische Fra- Mails mit Jubelmeldungen über- terview: gen gibt. Als Beispiel habe ich flutet zu werden. Das werden die geplante Abschaffung der wir berücksichtigen. Wichtig, dass die Bürger Glühbirnen genannt, wo es ein schnell informiert werden KOMMUNAL: Ihre Anregung zur Einrichtung von Europagemein- deräten hat Aufsehen erregt. Wie war aus Ihrer Sicht die Resonanz der Gemeinden? Spindelegger: Der Workshop im Außenministerium, an dem Gemeindevertreter aus ganz Österreich teilgenommen ha- ben, war sehr konstruktiv. Wir haben bewusst kein fertiges Pro- jekt präsentiert, sondern unsere Ideen vorgestellt und zur Dis- kussion eingeladen. Wir wollen nicht Arbeit an die Foto: KOMMUNAL/Horvath Foto: Gemeinden abschieben und Außenminister Michael Spindelegger im Gespräch mit dem Geschäftsführer des Kommunalver- auch niemanden in der Gemein- lages, Michael Zimper, und Redakteur Helmut Reindl. Rechts im Bild: Pressesprecherin Valerie de zwangsverpflichten, der dann Hauff. 32 Kommunal: Europa & Gemeinden

Auf keinen Fall wird erwartet, dass In Österreich ist ja die Zustim- mung zur EU relativ gering. Wie die Europagemeinderäte alles über kann ein Gemeinderat dazu moti- Europa wissen müssen. Es ist auch viert werden, sich für dieses schwierige Thema zu engagieren? nicht ihre Aufgabe, die Bürger zu Auf keinen Fall wird erwartet, überzeugen. Die Europagemeinderäte dass die Europagemeinderäte al- les über Europa wissen müssen. sollen vor allem eine Informations- Es ist auch nicht ihre Aufgabe, drehscheibe sein. die Bürger zu überzeugen. Die Europagemeinderäte sollen vor Minister Michael Spindelegger allem eine Informationsdreh- scheibe sein. Der Bevölkerung Ist die Politik in der EU so schwie- sabon bringt also sicher die sollen in kurzer und verständli- rig zu verstehen, dass man eine Chance, dass sich das nationale cher Form jene Themen kommu- Informationsperson in der Ge- Parlamentsgeschehen stärker niziert werden, die aus öster- meinde braucht, um das Interesse mit europäischen Fragen ausein- reichischer Sicht interessant für Europa zu wecken? andersetzt. sind. Und wir in der Regierung Das ist von Fall zu Fall verschie- und im Ministerium wollen er- den. Wir merken aber, dass die Die Gemeinden leiden unter Geld- fahren, was derzeit gerade in Informationen, die wir seitens mangel. Würde es für Gemeinden, der Gemeinde diskutiert wird. des Ministeriums zur Verfügung in denen es Europagemeinderäte Wir wollen ein Gefühl dafür be- stellen, oft nicht einmal in die gibt, finanzielle Anreize geben? kommen, was die Bevölkerung Zeitungsredaktionen kommen, Wir können leider keine Gehäl- interessiert. weil zu wenig Interesse dafür ter bezahlen. Ich habe auch besteht. Ich denke, dass es für nicht den Eindruck bekommen, Europa ist ein breites Thema. Soll einen Kommunalpolitiker wich- dass es den Gemeindevertretern dafür wirklich nur eine Person in tig ist zu wissen, was Österreich um Geld geht. Wir werden aber der Gemeinde zuständig sein oder in der EU erreichen will. Weiterbildungsmaßnahmen – müssten die Gemeinden nicht viel wie etwa die bereits genannten stärker eingebunden werden? Die Gemeinden sind die unterste Reisen nach Brüssel und Strass- Wichtig ist, dass jene Themen Ebene der Verwaltung, betrachten burg – unterstützen. herausgefiltert werden, die für sich aber auch als Sprachrohr für die Ge- die Anliegen der Bürger. Sehen Sie Welche Wünsche haben Sie an den meinden im Vertrag von Lissabon eine Per- neuen Regionalkommissar Johan- relevant spektive, wie Europa von der Basis nes Hahn? Das erste Projekt, bei dem wir zusammenarbeiten, ist der Do- Ich halte es für sehr wichtig, dass sich die nauraum. Hier haben wir ge- Verantwortlichen in den Gemeinden selbst meinsam mit Rumänien die In- itiative für eine EU-Strategie er- ein Bild machen können, wie die EU funk- griffen, die Anfang nächsten tioniert und was dort geleistet wird. Jahres beschlossen werden soll. Kommissar Hahn wird dann für

Fotos: KOMMUNAL/Horvath Fotos: ... über die Bedeutung von Brüssel-Reisen die konkrete Umsetzung verant- wortlich sein. Ich gehe davon aus, dass es uns gelingen wird, sind. Das ist ja nur ein Bruchteil her seine Legitimation erfährt und diese Strategie für den Donau- von dem, was von der EU be- wie es gestaltet werden kann? raum mit viel Leben zu erfüllen. schlossen wird. Wenn es aber et- Durch den Vertrag von Lissabon wa eine Richtlinie für Badege- wurden Institutionen wie das Wie könnte man die Zusammenar- wässer gibt, dann müssen die Ge- Europäische Parlament, aber beit der Gemeinden in Europa ver- meinden informiert werden. Es auch die nationalen Parlamente bessern? ist unsere Aufgabe, bereits in den gestärkt. Die nationalen Parla- Da gibt es noch viel Entwick- Ratsarbeitsgruppen zu erkennen, mente können jetzt sogar beim lungspotenzial. Interessant wäre welche Themen die Kommunen Europäischen Gerichtshof kla- etwa der Austausch von Best- betreffen und sie über den Ver- gen, wenn sie der Meinung sind, Practice-Beispielen. Unabhängig handlungsstand zu informieren. dass das Subsidiaritätsprinzip von der EU gibt es ja zahlreiche Bereits jetzt stellen wir nach je- verletzt wurde. Unsere Aufgabe Kommunen, die Partnergemein- der Ratssitzung der Außenminis- ist es nun, dafür zu sorgen, dass den aus ganz Europa haben, mit ter eine Videobotschaft ins Netz, diese besseren Mitwirkungs- denen sie Erfahrungen austau- in der ich kurz über die drei rechte auch in der Praxis funk- schen. Hier findet schon das wichtigsten Themen aus öster- tionieren. Derzeit wird gerade statt, was wir erreichen wollen, reichischer Sicht berichte. So eine Novelle zum Bundesverfas- nämlich dass Europa auf einer kann sich der Bürger rasch ein sungsgesetz ausgearbeitet, die menschlichen Basis zusammen- Bild davon machen, was derzeit die Parlamentarier selbst gestal- wächst. gerade aktuell ist. ten wollen. Der Vertrag von Lis- Kommunal: Aus dem Ausschuss der Regionen 33

Neue österreichische Delegation im EU-Ausschuss der Regionen Wer Österreichs Mandatare sind

Zwölf österreichische Politiker werden in den kommenden fünf Jahren „Die österreichische Mitwirkung an der Ernennung von Mitglie- die Interessen der österreichischen Bundesländer sowie der Städte dern des Ausschusses der Regio- nen und deren Stellvertretern hat und Gemeinden in Brüssel vertreten. Am 9. Februar nahmen sie ihre auf Grund von Vorschlägen der Länder sowie des Österreichi- Arbeit als Mitglieder des Ausschusses der Regionen der Europäischen schen Städtebundes und des Österreichischen Gemeindebun- Union (AdR) auf. DDr. Herwig Van Staa, Präsident des Tiroler Landtags, des zu erfolgen. Hierbei haben die Länder je einen, der Öster- wurde dabei zum AdR-Vizepräsidenten und zum Vorsitzenden der reichische Städtebund und der Österreichische Gemeindebund österreichischen Delegation gewählt. gemeinsam drei Vertreter vorzu- schlagen.“ Die Länder und die kommunalen 344 Lokal- und Regionalpolitiker vom EU-Ministerrat auf fünf Spitzenverbände leiten die Liste aus ganz Europa erklärten es sich Jahre ernannt; eine Wiederer- mit den vorgeschlagenen Mitglie- auf der ersten AdR-Plenarver- nennung ist zulässig. dern an die Bundesregierung sammlung der Mandatsperiode Die Zusammensetzung der öster- weiter, die diese wiederum dem 2010–2015 zum Ziel, die neuge- reichischen Delegation im AdR EU-Ministerrat zur Beschlussfas- wonnenen Rechte des Ausschus- ist in Artikel 23c der Bundesver- sung vorlegt. ses für die Schaffung eines bür- fassung geregelt, in der es heißt: Mehr auf www.gemeindebund.at gernahen Europas einzusetzen. Durch den Vertrag von Lissabon wurden die Anhörungsrechte des Ausschusses vor der Verabschie- Österreicher im Ausschuss der Regionen dung von EU-Vorschriften deut- lich gestärkt und ihm auch ein Mitglieder Stellvertreter Klagerecht vor dem Europäi- Gerhard Dörfler Mag. Renate Brauner (SPE) schen Gerichtshof eingeräumt. Landeshauptmann von Kärnten Vizebürgermeisterin und Sollten neue EU-Richtlinien zu LH-Stv. von Wien stark in die Kompetenzen der eu- ropäischen Städte und Regionen Dr. Michael Häupl (SPE) Mag. Gabriele Burgstaller (SPE) eingreifen, kann der Ausschuss Bürgermeister und LH von Wien LH von Salzburg diese nun juristisch anfechten. Erwin Mohr (EVP) Marianne Fügl (SPE) GR von Wolfurt VBgm. von Traisen Woher die Mandatare Hans Niessl (SPE) Markus Linhart (EVP) kommen LH von Burgenland Bürgermeister von Bregenz Die 344 Mitglieder des Ausschus- Johannes Peinsteiner (EVP) Dr. Josef Martinz (EVP) ses sowie eine gleiche Anzahl Bürgermeister von St. Wolfgang Mitglied der Kärntner von Stellvertretern werden auf im Salzkammergut Landesregierung Vorschlag der Mitgliedstaaten Dr. Erwin Pröll (EVP) Mag. Johanna Mikl-Leitner (EVP) LH von Niederösterreich Mitglied nö. Landesregierung Infos aus erster Hand Dr. Josef Pühringer (EVP) Günther Platter (EVP) LH von Oberösterreich LH von Tirol

Diese Seite ist gestaltet und Dr. Herbert Sausgruber (EVP) Walter Prior (SPE) autorisiert durch: LH von Vorarlberg Präsident bgld. Landtag Dr. Heinz Schaden (SPE) Hermann Schützenhöfer (EVP) Bürgermeister der Stadt Salzburg LH-Stv. der Steiermark Dr. Franz Schausberger (EVP) Viktor Sigl (EVP) Beauftragter des Landes Salzburg Mitglied oö. Landesregierung für den Ausschuss der Regionen Rue Belliard 101, DDr. Herwig Van Staa (EVP) Elisabeth Vitouch (SPE) B-1040 Brüssel Präsident des Landtags von Tirol GR von Wien Tel.: 0032/2/282 2211 Fax: 0032/2/ 282 2325 Mag. Franz Voves (SPE) Mag. Markus Wallner (EVP) Web: www.cor.europa.eu LH der Steiermark LHStv. von Vorarlberg 34 Kommunal: Information des Finanzministeriums

Diese Ausgabe unserer BMF-KOMMUNAL-Informationsserie beschäftigt sich mit der Bundeshaushaltsrechtsreform, die bei- spielgebend für die Leistungs- und Wirkungsorientierung ist. Österreich ist stets Vorbild für eine moderne und innovative Verwaltung und ein ausgezeichnetes Beispiel für die ständige Optimierung des öffentlichen Wirtschaftens. Dieser Artikel soll Ihnen – den Gemeinden Österreichs – entsprechende Ideen und Anregungen geben, denn auch für die Gemeinden wäre ein modernes, leistungsfähigeres Haushaltsrecht eine wirksame Unterstützung. Eine interessante und informative Lektüre wünscht Ihnen Ihr Josef Pröll Finanzminister

Bundeshaushaltsrechtsreform setzt neue internationale Maßstäbe Finanzministerium honoriert Umstieg bei Haushaltsführung

Das österreichische Haushaltsrecht auf dem Weg zum internationalen Leistungen – wie in der HHRR vorgesehen – eine Verbesserung Vorzeigemodell. Wirkungs- und leistungsorientierte Budgetsteuerung der Effizienz und eine Erhöhung der Transparenz möglich wird. als Antwort auf die schwierige Situation öffentlicher Haushalte. Dies bedeutet, dass nicht die Menge an gebrauchten Ressour- cen im Zentrum der Erbringung Bernhard Kuder Internationale Beispiele zeigen, dass durch von öffentlichen Leistungen eine gemeinsame Orientierung an Wirkun- steht, sondern das effektive Er- Vorab ein konkretes Beispiel: reichen von politischen Zielen Das neue Haushaltsrecht des gen und Leistungen eine Verbesserung der durch Erstellung von effizienten Bundes beugt dem Dezemberfie- Effizienz und eine Erhöhung der Transparenz Leistungen der Verwaltung. Die ber durch Globalbudgetierung möglich wird. wichtigsten Werkzeuge, um eine und neue Regeln bei den Rück- umfassende Leistungs- und Wir- lagen vor: Nicht verbrauchte kungsorientierung zu erreichen, Mittel des einen Jahres bleiben ten sich zu Recht, dass die ein- sind Globalbudgetierungen, aus- bei den Dienststellen und kön- gesetzten Mittel, das heißt, das sagekräftiges Rechnungswesen, nen im nächsten Jahr wieder hart erarbeitete Geld der Steuer- Leistungsvereinbarungen zwi- zielgerichtet verwendet werden. zahlerinnen und Steuerzahler, schen Politik und Verwaltung so- seitens Politik und Verwaltung wie zwischen über- und nachge- Die Krise – Prüfstein für weiterhin verantwortungsvoll ordneten Verwaltungsdienststel- das neue Haushaltsrecht verwendet werden. Die Haus- len. haltsrechtsreform (HHRR) bil- Erfolgreiche Beispiele für die Die globale Finanz- und Wirt- det hier die richtige und punkt- Umsetzung solcher wirkungs- schaftskrise stellt auch die Bud- genaue Maßnahme, um der Ver- und leistungsorientierter Refor- gets der Gebietskörperschaften waltung die geeigneten Werk- men gibt es auf Ebene der Län- in Österreich vor große Heraus- zeuge – auch gegen die Auswir- der und Gemeinden in der forderungen. Das neue Haus- kungen der Krise – zur Verfü- Schweiz und in Deutschland. haltsrecht gibt Politik und Ver- gung zu stellen. 3 Der Kanton Luzern führte bei- waltung jedoch die Möglichkeit, Bernhard Kuder spielsweise bereits in den die Krise losgelöst von den bis- Internationale arbeitet in der Ab- 1990er-Jahren Ansätze eines her bestehenden institutionellen Vorzeigemodelle teilung II/3 Finanz- wirkungsorientierten Planungs- Schwächen der einjährigen, ka- verfassung und und Führungssystems ein. Ein meralistischen und inputorien- Internationale Beispiele zeigen, Finanzausgleich im modernes Rechnungswesen tierten Haushaltssteuerung zu dass durch eine gemeinsame Bundesministeri- (Doppik, Kosten- und Leistungs- meistern. Die Menschen erwar- Orientierung an Wirkungen und um für Finanzen rechnung), die Führung mit Nicht die Menge an gebrauchten Ressourcen steht im Zentrum der Erbringung von öffentli- Leistungsauftrag und Global- chen Leistungen, sondern das effektive Errei- der zweiten Etappe dar. Diese budget, ein zuverlässiges Be- chen von politischen Zielen durch Erstellung Änderung ist vor allem deshalb richtswesen sowie eine präzise notwendig, damit eine wirt- Definition der Leistungen bzw. von effizienten Leistungen der Verwaltung. schaftlichere Betrachtungsweise Produkte nennt Luzern als die und eine bessere Vergleichbar- zentralen Punkte für eine erfolg- (Defizit-, Schulden-, Abgaben- keit der Finanzen des Bundes reiche Einführung der Wir- quote) und Maßnahmen erreicht werden. kungsorientierung. 3 Fünf hochaggregierte ressort- Drittes zentrales Element der 3 Eine ebenso große Reformbe- übergreifende Ausgabenkate- HHRR ist die Einführung der reitschaft lässt sich auch am Bei- gorien (Rubriken): wirkungs- und leistungsorien- spiel der Freien Hansestadt q Rubrik 1: Recht und Sicher- tierten Budgetierung, welche Hamburg erkennen. Durch Ein- heit die bisherige Inputsteuerung führung der doppelten Buchhal- q Rubrik 2: Arbeit, Soziales, endgültig ablöst. Dafür ist es tung konnten Intransparenzen Gesundheit und Familie notwendig, Ziele und Indikato- hinsichtlich Verschuldung und q Rubrik 3: Bildung, For- ren für die Festsetzung und Eva- Vermögensverzehr ausgeglieder- schung, Kunst und Kultur luierung von Wirkungen und ter Einheiten abgeschafft und q Rubrik 4: Wirtschaft, Infra- Leistungen zu definieren und stattdessen ein true and fair struktur und Umwelt diese Verhältnisse auch über- view über die gesamte finanziel- q Rubrik 5: Kassa und Zinsen prüfbar zu gestalten. Ein wichti- le Situation der Stadt erstellt 3 Neues Rücklagensystem: ver- ger Teil dieser Wirkungsorien- werden. besserte mittelfristige Budget- tierung ist auch das so genannte planung, Anreiz zur Sparsam- Gender Budgeting, das – durch Die Etappen am Weg zum keit, flexibler Mitteleinsatz, Sichtbarmachung der ge- Vorzeigemodell Zinsersparnis schlechtsspezifischen Auswir- kungen von Budgetentscheidun- Die Umsetzung der HHRR er- Die 2. Etappe der HHRR (ab gen – ein gezieltes finanzpoliti- folgt in zwei Etappen. Das für 2013) verschreibt sich der Im- sches Instrument der Gleichstel- vier Jahre verbindliche Bundes- plementierung von neuen Haus- lungspolitik darstellt. finanzrahmengesetz (BFRG) bil- haltsgrundsätzen, um die Steue- Das vierte Kernelement der det in der ersten Etappe (2009 rung der vorhandenen Ressour- HHRR ist – auf Ebene der bis 2012) das Kernstück der Än- cen – hinsichtlich der damit zu Dienststellen – die Steuerung derungen. Gesamtwirtschaftli- erzielenden Leistungen und Wir- mittels Ergebnisorientierung. ches Gleichgewicht, nachhaltig kungen – zu verbessern bzw. Zwischen der Dienstelle, die für geordnete Haushalte und die transparenter zu gestalten. die Einhaltung ihres Ressour- tatsächliche Gleichstellung von Erstes Kernelement dieser Um- cenrahmens und den damit Männern und Frauen bilden als setzung ist die Einführung einer korrespondierenden Leistungs- Staatszielbestimmungen hierfür neuen Budgetstruktur in Form zielen verantwortlich ist, und die Basis. von Globalbudgets. Klare Ver- dem haushaltsleitenden Organ Als Reformschwerpunkt hat das antwortlichkeiten werden defi- werden Leistungsvereinbarun- BFRG die Erhöhung von Budget- niert und mit den Wirkungsin- gen abgeschlossen, die – durch disziplin und Budgetflexibilität. formationen abgestimmt. Anreiz- und Sanktionsmecha- Die wesentlichen Neuerungen Ein neues Veranschlagungs- und nismen unterstützt – der Zieler- sind: Rechnungswesen auf Basis von füllung dienen. Diese Leis- 3 Einführung einer verbind- Ergebnis-, Finanzierungs- und tungsvereinbarungen werden lichen Ausgabenobergrenze Vermögensrechnung dient der mit verwaltungsinternen Res- 3 Grundzüge eines Personal- möglichst getreuen Darstellung sourcen-, Ziel- und Leistungs- plans der finanziellen Lage und stellt plänen dokumentiert und un- 3 Strategiebericht: erläutert Ziele einen weiteren zentralen Punkt terstützen damit den gesamten 36 Kommunal: Information des Finanzministeriums

Budgetierungs- und Steue- Bundespräsidentenwahl 2010 rungsprozess.

Umfassendes Facelift für das Haushaltsrecht Alte Bestimmungen Die Modernisierung des Haus- haltsrechts zielt somit auf viel- fältige Ergebnisse ab: Durch die Definition des Verhältnisses von – wichtige Fristen Ressourcen zu Wirkungen bzw. Leistungen wird das Bundesfi- nanzgesetz zu einem umfassen- Am 31. März 2010 – so ist es jetzt zumindest laut Ter- den Steuerungsinstrument. Die transparente Darstellung dieser minplan vorgesehen – wird bekannt sein, wie viele Per- Zusammenhänge – durch Ein- satz des neuen Rechnungswe- sonen zur Bundespräsidentenwahl 2010 antreten wer- sens – führt zu mehr und besse- rer Information für die Bürge- den. Davon hängt für die Gemeinden vieles ab. rinnen und Bürger, wofür ihr hart erarbeitetes Steuergeld ver- wendet wird. Im Fall von lediglich zwei Kandi- schriebene Prozedere stellt eine Von entscheidender praktischer datInnen ist die Wahl für die Ge- nicht unbeträchtliche Fehlerquel- Bedeutung ist, dass mit diesen meinden eine „ganz normale“ le dar. Die Gemeinden werden Änderungen ein Kulturwandel Wahl und unterscheidet sich, gegebenenfalls darauf zu achten sowohl in der Politik als auch in auch was Wahlkarten und Brief- haben, dass sie Wahlkarten, die der Verwaltung bewirkt wird. Die wahl betrifft, kaum von den letz- an AuslandsösterreicherInnen HHRR des Bundes zeichnet einen ten bundesweit abgehaltenen gesendet werden oder die ent- modernen Weg des Umgangs mit Wahlen. Treten jedoch drei oder sprechend geordert worden sind, öffentlichen Haushalten vor und mehr Personen zur Bundespräsi- mit Wahlkarten für beide Wahl- braucht internationale Vergleiche dentenwahl an, so müssen alle gänge auszustatten haben, jene nicht zu scheuen. Vorbereitungen in der Weise ge- Wahlkarten, auf die diese Voraus- Die HHRR richtet den Fokus auf troffen werden, als gäbe es einen setzungen nicht zutreffen, jedoch Leistungen und Wirkungen und zweiten Wahlgang, gleichgültig nur mit der Wahlkarte für den je- ist sowohl national als auch in- ob dieser dann am 16. Mai 2010 weiligen Wahlgang. Um eine ternational ein ausgezeichnetes tatsächlich stattzufinden hat Verwechslung der Unterlagen Beispiel für den Willen zu einer oder nicht. Was ist damit im (Wahl karte, Wahlkuvert und amt- Optimierung des öffentlichen Einzelnen gemeint? licher Stimmzettel) zu verhin- Wirtschaftens. Die HHRR dient Die Gemeinden haben, falls ein dern, sind alle Unterlagen für ei- bereits jetzt als Maßstab bei Ge- zweiter Wahlgang aufgrund der nen ersten Wahlgang auf weißem sprächen zwischen Bund, Län- oben beschriebenen Konstellati- Papier hergestellt; alle Unterla- dern und Gemeinden über Re- on denkmöglich wird, bezüglich gen für den zweiten Wahlgang formen des Haushaltsrechts der der Ausstellung von Wahlkarten sind auf beigefarbenem Papier anderen Gebietskörperschaften gesetzliche Bestimmungen um- gedruckt. Besonderes Augenmerk und ist Beispiel für unser Stre- zusetzen, die zwar bereits bei der wird auch darauf zu lenken sein, ben nach einer stets modernen Bundespräsidentenwahl 2004 dass an WahlkartenwählerInnen, Verwaltung. gegolten haben, die jedoch bis- die eine Wahlkarte für den zwei- lang noch nie zum Tragen ge- ten Wahlgang anfordern, eine sol- kommen sind. Konkret müssen in che nur dann ausgestellt wird, Die Haushaltsrechtsreform des Bundes einem solchen Fall die Gemein- wenn nicht schon vor dem ersten soll den Gemeinden wichtige Anregun- den an AuslandsösterreicherIn- Wahlgang eine entsprechende nen sowie an UrlauberInnen – an Wahlkarte versendet worden ist. gen für die Umsetzung der Leistungs- diese aber nur für den Fall, dass und Wirkungsorientierung geben. sie dies ausdrücklich gewünscht Leitfaden: Innenministerium haben – neben der Wahlkarte für unterstützt Gemeinden die Wahl am 25. April 2010 auch Die HHRR des Bundes soll den eine Wahlkarte für den zweiten Um die Gemeinden bei der ge- Gemeinden wichtige Anregun- Wahlgang ausstellen. In die schilderten Problematik optimal gen für die Umsetzung der Leis- Wahlkarten müssen jeweils das zu unterstützen, ist das Bundes- tungs- und Wirkungsorientie- Wahlkuvert und der amtliche ministerium für Inneres erstmals rung geben. Das Finanzministe- Stimmzettel bzw. rium stellt interessierten Ge- der „amtliche Stimm- meinden seine Erfahrungen bei zettel für den zwei- Im Fall von drei oder mehr Kandidaten müssen die einem Umstieg auf die neue und ten Wahlgang“ gelegt Gemeinden ... neben der Wahlkarte für die Wahl wirkungsorientierte Haushalts- werden. führung gerne zur Verfügung. Das gesetzlich vorge- am 25. April 2010 auch eine Wahlkarte für den (zu erwartenden) zweiten Wahlgang ausstellen. Kommunal: Infos aus dem Innenministerium 37

der Umstand, dass die Ermitt- lung des Ergebnisses der Brief- wahlstimmen (Wahlkarten, die in einem Wahllokal abgegeben worden sind, werden ja gleich vor Ort mitgezählt) nicht zu zwei Terminen, sondern nur zu einem Zeitpunkt stattfindet. Bei diesem handelt es sich nicht um den zweiten oder achten Tag nach der Wahl, sondern den fünften Tag nach der Nachdem die amtlichen Stimmzettel für die Wahl am Wahl (30. April 2010). 25. April 2010 noch in der Karwoche gedruckt werden, Es empfiehlt sich mit Blick auf den nachfol- ist mit einer flächendeckenden Ausstattung der Gemein- genden Feiertag, die den mit amtlichen Stimmzetteln im Laufe der Woche Mitglieder der betroffe- nen Bezirkswahlbehör- nach Ostern zu rechnen. Ab diesem Zeitpunkt können den rechtzeitig davon die Gemeinden Wahlkarten ausgeben oder versenden. zu verständigen, dass am Nachmittag des 30. neue Wege gegangen. Der vom April 2010 (ab 14.00 Bundesministerium für Inneres lich bis zum vierten Tag vor der Uhr) mit einer stundenlang dau- bei jeder Wahl für die Gemein- Wahl, das ist der 21. April 2010, ernden Sitzung zu rechnen ist. den herausgegebene Leitfaden beantragt werden. Eine schrift- Rechtzeitig vor der Wahl hat der wurde auf zwei Teile aufgesplit- liche Beantragung ist auch noch Gesetzgeber eine weitere wichti- tet. Der erste Teil ist bereits vor bis zum zweiten Tag vor der ge Neuerung in der Nationalrats- dem Stichtag an alle Gemeinden Wahl (23. April 2010, 12.00 Uhr) Wahlordnung 1992 (damit für ergangen und enthält insbeson- möglich, wenn der Antrag mit ei- die Bundespräsidentenwahl dere Informationen zu der Ge- ner entsprechenden Bevollmäch- 2010 relevant) verankert: Wie staltung und Auflegung der tigung von einer Person über- schon bei der Europawahl 2009 Wählerverzeichnisse sowie zur bracht wird und eine Ausfolgung (in diesem Fall aufgrund der kurz Beantragung von Wahlkarten. an diese Person gewährleistet ist. davor geänderten Europawahl- Der zweite Teil des Leitfadens Bei diesem Sachverhalt ist vor al- ordnung) können die Gemeinde- wird erst nach jenem Zeitpunkt lem an Wahlkarten für plötzlich stuben innerhalb des Einsichts- fertig gestellt werden, zu dem erkrankte Personen zu denken. zeitraumes (23. bzw. 26. März feststeht, dass ein zweiter Wahl- Mündlich, keinesfalls aber fern- 2010 bis 1. April 2010) zur Ein- gang denkmöglich oder denkun- mündlich können Wahlkarten sichtnahme in die Wählerevidenz möglich ist. ebenfalls noch bis zum Freitag, am Sonntag, dem 28. März 2010, Nachdem die amtlichten Stimm- dem 23. April 2010, 12.00 Uhr, geschlossen bleiben. Diese Neu- zettel für die Wahl am 25. April beantragt werden. Unmittelbar regelung erscheint sachadäquat. 2010 noch in der Karwoche ge- danach werden die Gemeinden Einerseits sollte es berufstätigen druckt werden, ist mit einer an die übergeordnete Wahl- Menschen weiterhin möglich flächendeckenden Ausstattung behörde die Zahl der ausgestell- sein, jedenfalls an einem der der Gemeinden mit amtlichen ten Wahlkarten bekanntzugeben Tage des Einsichtszeitraumes Stimmzetteln im Laufe der Woche haben. zwecks Einsichtnahme in die nach Ostern zu rechnen. Ab die- Wählerevidenz das Gemeinde- sem Zeitpunkt können die Ge- Ablauf am Wahltag und amt aufzusuchen, andererseits meinden Wahlkarten ausgeben weitere wichtige Fristen können durch das Geschlossen- oder versenden. bleiben der Gemeindeämter am Es wird zweckmäßig sein, dass Am Wahltag ergeben sich für Ge- Sonntag kostspielige Überstun- zunächst die Wahlkarten an jene meinden gegenüber früheren den in beträchtlichem Ausmaß Auslandsösterreicherinnen und Wahlen beim Prozedere keine eingespart werden. Auslandsösterreicher versendet nennenswerten Änderungen. Den Gesetzgeber hat vor allem werden, für die ein so genanntes Hervorzuheben ist lediglich, dass eine vom Bundesministerium für „Wahlkarten-Abo“ vorgemerkt die Bemessungsgrundlage für die Inneres vor einigen Jahren ist. Zu beachten wird auch sein, Beschlussfähigkeit einer „Neu- durchgeführte Erhebung bei den dass Anfang April 2010 schon ner-Wahlbehörde“ (dabei handelt Gemeinden zu dieser Gesetzes- einige Österreicherinnen und es sich um Gemeindewahlbehör- änderung bewogen. Bei dieser Österreicher mit besonderen Be- den bzw. um Bezirkswahlbehör- Erhebung ist zutage getreten, dürfnissen die für sie seit 1. März den) nicht mehr die Zahl der zu dass die Möglichkeit der Einsicht- 2010 vorgesehene amtswegige besetzenden Mitglieder, sondern nahme in Wählerverzeichnisse an Zusendung der Wahlkarte bean- die Zahl der tatsächlich nomi- Sonntagen so gut wie nie genutzt tragt haben werden. nierten Mitglieder ist. worden ist. Wie seit 2007 gesetzlich veran- Ausschließlich für Wahlbehörden Mehr auf www.bmi.gv.at kert, können Wahlkarten schrift- in Statutarstädten relevant ist 38

Österreich entwickelt Sicherheitslösungen der nächsten Generation KIRAS: Wie kommen Sie im Ernstfall zu Ihrer Sicherheit?

Zahlreiche neue Maßnahmen zum Thema Sicherheit werden über ältere Menschen bei einer Flucht akute Nachteile haben. Ebenso KIRAS, das österreichische Sicherheitsforschungsprogramm, ent- sind die immer komplexer wer- denden Infrastrukturen an sich wickelt. Anhand verschiedenster Szenarien beschäftigen sich Experten ein Problemfaktor geworden; selbstständiges Hinausfinden ist, und Ideenfinder mit neuen Wegen und der ständigen Verbesserung der auch ohne Stresssituation, oft nicht mehr möglich. Eine mög- Angebotsnutzung. So sollen zum Beispiel Fluchtwege und Videoüber- liche Lösung für diese Proble- matik hat die Sondierung des wachung noch effizienter und einsatznaher gestaltet werden. Aber Sys tems „Flexit“ zur dynami- schen Fluchtwegelenkung auf- auch der öffentliche Raum will nicht sich selbst überlassen bleiben. gezeigt. Die Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH, mit Projektleiter DI Armin Veichtl- Durch die enge Zusammenarbeit mit Bedarfs- bauer, hat sich genau diese Ent- Die Menschen aus einer Gefah- wicklung zum Spezialgebiet ge- renzone in Sicherheit bringen, trägern ist gewährleistet, dass die Entwick- macht. Dazu wird – im Nachfol- das soll im Ernstfall schnell und lung des Systems aktuellsten Sicherheitsan- geprojekt CAR – ein dynami- mit sowenig Stress wie möglich sches Rettungsmanagement in geschehen. So muss jedes öf- forderungen entspricht. kritischen Infrastrukturen (z. B. fentliche Gebäude schon heute einem Flugplatz) entwickelt. Projekt „iObserve“ über ein Fluchtwegschema, eine Kennzeichnung und passende Intelligente Video-Wache Einrichtungen verfügen. Diese beruhen auf standardiser- Jedoch sind die Schemata einer ten Bedrohungsszenarien und Videobasierte Überwachungssys- Evakuierung aus einer Infra- überlassen die Menschen in den teme sind in der Regel nicht in struktur, einem Gebäude schon ersten Minuten ihrer „Flucht“ der Lage, das subjektive Sicher- seit über 50 Jahren fast völlig sich alleine, ohne ihnen eine ak- heitsempfinden zu steigern. Eine gleich geblieben. Bis heute ver- tive Hilfestellung zu geben. So der Hauptursachen ist darin zu lässt man sich auf statische ergeben aktuelle Studien, dass suchen, dass gegenwärtige Anla- Fluchtwegekennzeichnungen. beispielsweise behinderte oder gen nocht nicht intelligent ge- nug sind, um als Supportsysteme für Behörden und Sicherheits- personal in Echtzeit auf sicher- heitsrelevante Ereignisse reagie- ren zu können. Durch die bisher wahllose Auf- zeichnung von Ereignissen ge- nießen diese Systeme nicht im- mer die Akzeptanz der Bürger. Das Projekt „iObserve“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Basis für vi- deobasierte Überwachungssyste- me der nächsten Generation zu schaffen. Solche Systeme sollen in der Lage sein, detektierte Ein- zelereignisse (z. B. am Video sieht man jemanden einen großen Koffer in eine Mülltonne stecken) zu Sachverhalten kom- plexerer Bedeutung zusammen- Die Salzburger Research Forschungsgesellschaft mbH beschäftigt sich damit, Fluchtwege, die zusetzen, um so eine höhere teilweise bereits 50 Jahre existieren, an die heutige Zeit anzupassen und sicherer zu machen. Ebene des Verständnisses einer 39

Volle Fördertöpfe

KIRAS, Österreichs nationales Programm zur Förderung der Sicherheitsforschung, schreibt auch in diesem Jahr Förderun- gen für sicherheitsrelevante Forschung aus. 3 KIRAS-Programmverantwor- tung trägt die Stabsstelle für Technologietransfer und Si- cherheitsforschung des Bundes- ministeriums für Verkehr, Inno- vation und Technologie – BM- VIT 3 KIRAS-Programmabwick- lung und -management wur- Das Kuratorium für Verkehrssicherheit untersucht an Orten wie U-Bahn-Stationen oder Flughäfen den der Österreichischen For- das Gefährdungspotenzial für die Passanten und will das Gefahrenpotenzial entschärfen. schungsförderungsgesellschaft – FFG (www.ffg.at) übertragen. potenziellen sicherheitsrelevan- soll durch die Kombination von ten Situation zu erhalten. Zur kriminologischen, raum- und Für das Sicherheitsforschungs- Bedienung des Systems werden techniksoziologischen Gesichts- programm ist eine Gesamtlauf- zwei Ebenen entwickelt, auf de- punkten sowie städte- und raum- zeit von 2005 bis 2013 vorge- nen die „Überwacher“ mit mögli- planerischen Perspektiven eine sehen. Das Budget beträgt et- chen Erkennungsmerkmalen ei- wesentliche Grundlage für künf- wa 110 Millionen Euro. Jähr- ner Gefahrensituation konfron- tige Maßnahmen darstellen. Die- lich sollen etwa zehn bis zwölf tiert werden. Von Anfang an se sollen sogenannte „transitori- Millionen Euro an Fördergel- wurde hoher Wert auf die Prak- sche“ Orte sicherer gestalten. dern ausgeschüttet werden. tibabilität und Nützlichkeit für Dazu wurden verschiedene For- den Endbenutzer gelegt. schungsschritte ausgearbeitet: Zielgruppen: Durch enge Zusammenarbeit mit In einer Vorphase steht intensive 3Öffentliche (z. B. Gemeinden) Bedarfsträgern ist gewährleistet, Recherche und Einholen von und private Bedarfsträger dass die Entwicklung des Sys- Hintergrund-Infos im Vorder- 3 Forschungseinrichtungen tems aktuellsten Sicherheitsan- grund. Drei Verkehrsknoten- (universitär und außeruniver- foderungen entspricht. Das Pro- punkte (ein Flughafen, eine U- sitär) jekt wird von Center Communi- Bahn-Station sowie ein Bahnhof) 3 Fachhochschulen cation Systems GmbH unter Lei- werden dabei einer detaillierten 3Industrie- und Dienstleis- tung von DI Martin Forster ent- Analyse im Hinblick auf potenzi- tungsunternehmen mit Stand- wickelt. elle Bedrohungsszenarios unter- ort oder Forschungsstätte in zogen. Ein wesentlicher Bestand- Österreich Schnittpunkte betrachtet Es werden nur Projekte geför- Es gibt immer mehr Plätze, an denen Kom- dert, die einen klaren Öster- Das Kuratorium für Verkehrssi- reichbezug aufweisen. cherheit (KfV) befasst sich im munikationsströme, Güter und Menschen Rahmen der KIRAS-Sicherheits- aufeinander treffen; sie sind sicherheits- Sollten auch Sie sich ein forschung mit einer Studie, die politisch von besonderer Bedeutung. spezielles Sicherheitsfor- typische Bedrohungen anhand schungsprojekt fördern gefährderter Orte eruiert und Projekt „UTSI“ lassen wollen, steht Ihnen die Anregungen und Lösungsmög- Forschungsförderungs - lichkeiten aufzeigt, um Gefahren teil dieser Phase sind Interviews gesellschaft – FFG für zu entschärfen. mit Experten wie Sicherheitsbe- Auskünfte, Beratung und In der globalen Welt gibt es im- auftragten und Benutzern. Da- Pre-Proposal-Check zur mer mehr Plätze, an denen die nach geht es in die Dokumenten- Verfügung. Kommunikationsströme der Gü- analyse und weiter in die Beob- ter, Informationen und Men- achtungsphase. Dann werden die www.kiras.at schen aufeinander treffen und untersuchten Verkehrsknoten- sich deren Wege überschneiden. punkte einer fallbezogenen Ana- Sie sind sicherheitspolitisch von lyse unterzogen. Die weiteren besonderer Bedeutung. Um ziel- Schritte sollen dann Lösungsvor- führend Sicherheitsvorkehrun- schläge aufzeigen, wie potenzi- gen zu treffen, bedarf es einer elle Gefahren entschärft und genauen Analyse potenzieller Schwachstellen kompensiert Gefahren und Bedrohungen die- werden können. Mehr Infos auf ser Transitionsräume. Die Studie www.kiras.at 40 Kommunal: Infos des Umweltministeriums

Erfolgsstory UFH-Trennungsprämie: Kühlgerätetausch mit 2,94 Millionen Euro gefördert Trennungsprämie schont Geldbörse und Umwelt

„Die Trennungsprämie ist eine ber bis Dezember 2009 förderte Aktion, die sowohl die Geldbörse das UFH den Tausch von alten als auch die Umwelt schont“, so Kühl- und Gefriergeräten gegen Umweltminister Niki Berlako- neue, energieeffiziente A++ vich, „und die ersten Ergebnisse Geräte mit der Trennungsprämie, zeigen: Sie ist ein voller Erfolg.“ die bis zu 100 Euro pro Gerät be- Durch die Aktion wird der öster- trug. Mag. Erich Scheithauer, reichische Energiebedarf um Vorstandsvorsitzender der UFH 8,26 Millionen Kilowattstunden Privatstiftung, kann den Erfolg (kWh) gesenkt. Denn der Ener- auch mit Zahlen dokumentieren: giebedarf der Altgeräte, die im „Von den 37.000 Anträgen, die Durchschnitt 15 Jahre alt sind, Österreichs 3,54 Millionen Haushalte tauschten im Akti- bis Ende Jänner 2010 eingereicht beläuft sich auf 14.111 Mega- onszeitraum 2009 8186 Kühlschränke, 7251 Kühl- und Ge- wurden, haben wir bereits wattstunden (MWh) pro Jahr. frierkombinationen, 12.847 Gefrierschränke sowie 4532 32.816 ausbezahlt – und damit Der Energiebedarf für die ausge- Kühltruhen. das geplante Förderbudget um tauschten Neugeräte ist mit 5848 Jahre. Bei Austausch all dieser rund 20 Prozent auf 2,94 Millio- MWh wesentlich niedriger. Die Geräte könnten etwa 300.000 nen Euro aufgestockt.“ eingesparte Differenz von 8263 Millionen kWh eingespart wer- Mehr darüber und über neue den. Trennungsprämien (auch für an- Bei der Aktion Trennungsprämie des UFH wurden Das UFH zieht ein höchst erfolg- dere Haushaltsgeräte) auf reiches Resümee über die Aktion www.ufh.at und 33.000 alte Kühlgeräte durch neue energieeffizien- Trennungsprämie. Von Septem- www.trennungspraemie.at te A++ Geräte ersetzt. Damit wurden 8,26 Millionen Kilowattstunden (kWh) Energie beziehungsweise EU-Kommission: Recht auf Gentechnik-Selbstbestimmung umsetzen 1339 Tonnen CO2 eingespart. Eine Nachfolgeaktion soll bereits im April starten. Österreich bleibt im Anbau frei von

MWh entspricht einer Jahresleis- gentechnisch veränderten Saaten tung von zwei kleinen Laufkraft- werken oder dem durchschnitt- „Österreich ist im Anbau gentech- den. Das veranlasste Umweltminis- lichen Jahresbedarf von 1900 nikfrei und das wird auch so blei- ter Berlakovich, die Einführung Haushalten. ben. Bei uns besteht weder Bedarf, des Rechtes auf Selbstbestimmung Mit der Energieersparnis geht noch Nachfrage oder Notwendig- jedes Landes bezüglich des An- auch eine CO2-Ersparnis einher keit, gentechnisch verändertes baus gentechnisch veränderten und die beträgt für die ausge- Saatgut anzubauen, auch nicht die Saatgutes seitens der EU-Kommis- tauschten Geräte der Aktion Gentech-Kartoffel. Es soll sion anzuregen. „Jedes Land UFH-Trennungsprämie 1339 jedem Land selbst soll selbst bestimmen dür- Tonnen pro Jahr. Diese Zahl er- überlassen werden, fen, was auf den heimi- gibt sich aus den getauschten welches Saatgut schen Feldern steht. 32.816 Kühlgeräten unter Verwen- angebaut wird Ein erster Erfolg dung des Emissionsfaktors von und welches war, dass Kommis- 0,162 Tonnen CO2/MWh für den nicht“, so sionspräsident Jose Ö-EVU-Mix. „Auf die durch- Landwirt- Manuel Barroso schnittliche Lebensdauer von 15 schaftsminister sich in seinem Pro- Jahren der eingesetzten Geräte Niki Berlako- gramm wohlwol- gerechnet ergibt dies eine Ein- vich anlässlich lend zu dieser For- sparung von etwa 20.000 Ton- der Zulassung derung geäußert hat. nen CO2“, resümiert Umweltmi- der Gen-Kartoffel Daher habe ich von nister Niki Berlakovich. „Deshalb Amflora (siehe kleines Kommissar John Dalli begrüßen und unterstützen wir Bild) durch die Europäi- beim jüngsten Treffen der die UFH-Aktion, die den Tausch sche Kommission. Agrarminister am 22. Februar die von alten Energiefressern gegen Mehrfache Versuche in den ver- rasche Umsetzung des Selbstbe- neue energieeffiziente Geräte gangenen Jahren seitens der stimmungsrechtes eingefordert, fördert, weil damit auch große Europäischen Kommission, öster- und er hat mir versichert, bereits Mengen CO2 eingespart werden.“ reichische Anbauverbote zu an einem Vorschlag zur Umset- Großes Potenzial besteht jeden- kippen, konnten in oft knappen zung dieser Initiative zu arbeiten“, falls. 1,55 Millionen Kühl- und Abstimmungen abgewehrt wer- so Berlakovich abschließend. Gefriegeräte sind älter als zehn InfosInfos aufauf www.lebensministerium.atwww.lebensministerium.at Umweltminister Niki Berlakovich gibt Startschuss für „Masterplan green Jobs“ Die Arbeitsplätze der Zukunft sind grün und klimafreundlich

Im Auftrag des Lebensmi- in wirtschaftlich schwierigen Zei- ten bieten green jobs krisensiche- nisteriums hat die Statistik re Arbeitsplätze und sind ein großer Schritt zur Erreichung der Austria eine Studie mit verbindlichen Klima- und Ener- gieziele.“ Und Minsiter Berlako- dem Titel „Umweltgerech- vich gab dann auch den Start- schuss für den „Masterplan green te Produktion und Dienst- jobs“. „Die statistische Erhebung zeigt die Bedeutung des Umwelt- leistung“ erstellt. Damit sektors, jetzt müssen wir Maß- nahmen bündeln, das wird uns gibt es erstmals EU-weit mit einem durchdachten Strate-

Foto: BMLFUW/Kern Foto: giepapier, dem ‚Masterplan green eine offizielle Definition jobs‘ gelingen“, kündigte er an. green jobs sind zudem sichere von „green jobs“. Minister Niki Berlakovich präsentiert die neue, EU-ak- Jobs, das belegen laut Berlako- kordierte Definition von „green jobs“.. vich die Entwicklungen in den letzten Jahren deutlich. Allein Die Studie der Statistik Austria wurden 2008 29,8 Milliarden die Umwelttechnikbranche konn- belegt, dass Klima- und Umwelt- Euro erwirtschaftet, der Umwelt- te Umsatzzuwächse von 12 Pro- schutz mit 185.145 Beschäftig- umsatz erreicht damit 10,6 Pro- zent verzeichnen und sucht bis ten ein enormer Wirtschaftsfak- zent des BIP“, so Pesendorfer. zu zehn MitarbeiterInnen pro tor geworden sind, der mit dem Das WIFO hat österreichische Unternehmen. „Mit dem Master- starken österreichischen Touris- Umweltindustrien untersucht. mussektor und der Automobil- „Unternehmen in diesem Bereich branche in einer Reihe steht. zeichnen sich durch ein hohes Mit dem Masterplan habe ich zum Ziel, ein „Diesen Markt werden wir so- Maß an Innovation, Ausweitung Plus von 50 Prozent mehr Green Jobs bis 2020 wohl für den Klimaschutz als der Beschäftigung und überpro- auch für krisensichere Arbeits- portionale Erfolge auf den Ex- zu erreichen, das sind 90.000 zusätzliche green plätze für Menschen in unserem portmärkten aus. Eine doppelte jobs. Das Hauptaugenmerk muss dabei auf Land mit allen Mitteln nutzen“, Dividende – also die Erreichung erklärte Umweltminister Niki wirtschaftlicher Ziele bei gleich- den Sektoren erneuerbare Energie und Gebäu- Berlakovich anlässlich der Studi- zeitiger Verbesserung der Um- desanierung liegen. enpräsentation mit Konrad Pe- welt – ist möglich. In der sich ab- sendorfer, Generaldirektor Sta- zeichnenden leichten Erholung Umweltminister Niki Berlakovich beim Startschuss tistik Austria, und Karl Aiginger, der Konjunktur sollte dieser Be- „Masterplan green jobs“ Leiter des Österreichischen In- reich durch ein Impulsprogramm stituts für Wirtschaftsforschung. im Jahr 2010 unterstützt wer- plan habe ich zum Ziel, ein Plus „green jobs entstehen bei der Er- den“, so WIFO-Chef Aiginger. von 50 Prozent mehr green jobs zeugung von Gütern und Dienst- bis 2020 zu erreichen, das sind leistungen, deren Hauptzweck Erneuerbare Energie ist 90.000 zusätzliche green jobs. der Umweltschutz ist“, lautet die größter Arbeitgeber Das Hauptaugenmerk muss da- neue, EU-akkordierte Definition bei auf den Sektoren erneuerbare für den Arbeitsmarkt Umwelt- Mit rund 52.000 Beschäftigten Energie und Gebäudesanierung wirtschaft, den die Studie ge- fallen rund 32 Prozent der green liegen. Hier muss investiert wer- samt umfasst. Österreich ist da- jobs auf den Bereich Erneuerbare den – bundesweit!“, forderte der bei Vorreiter und hat die Statis tik Energie, und da besteht noch Umweltminister abschließend. Austria mit einer Pilotstudie be- großes Potenzial. Allein durch auftragt. Konrad Pesendorfer die Erreichung des 34-Prozent- Mehr Infos auf von der Statistik Austria führte Ziels des erneuerbaren Anteils www.lebensministerium.at und die konkreten Zahlen aus. „Im am Energieverbrauch können www.statistik.gv.at Bereich der umweltorientierten 75.000 Arbeitsplätze geschaffen Produktion und Dienstleistungen und gesichert werden. „Gerade InfosInfos aufauf www.lebensministerium.atwww.lebensministerium.at 42

Projektleiter GR Mar- kus Vlasek, Senioren- bund-Obmann-Stv. Dr. Klaus Hecke, Staatsse- kretärin Christine Ma- rek, Vizebürgermeister Andreas Grabner, Bür- germeister Ing. Ger- hard Baumgartner, Ortsvorsteher Roland Braimeier, LAbg Ing. Franz Rennhofer und Hermine Koch vom Senio renbund.

Verleihung des Zertifikats Audit „familienfreundlichegemeinde“ an Piesting Piesting ist erste zertifizierte Auditgemeinde in NÖ

Im Beisein von Staatssekretärin Christine Marek und LAbg. Ing. Franz höht die Lebensqualität in der Gemeinde. Das Audit „familien- Rennhofer fand am Freitag, 5. 3. 2010, die feierliche Verleihung des freundlichegemeinde“ hat in Markt Piesting und Dreistetten Zertifikats Audit „familienfreundlichegemeinde“ im Restaurant die Zusammenarbeit der Gene- rationen und die Kommunikati- „Piestingerhof“ in Markt Piesting statt. on untereinander gestärkt, die Eigeninitiativen von vielen Ak- teuren geweckt und den Lebens- Die Gemeinde Piesting ist seit GemeindevertreterInnen, Ver- raum Gemeinde für alle Bürge- Juni 2007 im Audit, erhielt be- einsmitglieder, Kinder, Jugend- rInnen merklich verbessert. reits im November 2007 das lichen, Firmen sowohl bei der Grundzertifikat und ist seit März Ideenfindung als auch bei der 2010 Niederösterreichs erste Umsetzung der Maßnahmen zertifizierte Auditgemeinde! war engagiert und führte dank Information Von den 2007 festgelegten 27 des ausgezeichneten Netzwerks Maßnahmen wurden fast alle zu beachtlichen Ergebnissen wie Familie & Beruf sehr schnell umgesetzt. Zu ver- u. a. Bau eines Beachvolleyball- Management danken ist dies einer unglaub- platzes und eines Bewegungs- GmbH raumes, Taktierung des Schul- Tel.: 01/218 50 70 Das Audit „familienfreundliche- busses, Erweiterung der Home- Ansprechperson: page um familienfreundliche In- Heike Trammer gemeinde“ hat in Markt Piesting formationen wie Kindersicher- heike.trammer@ und Dreistetten die Zusammen- heit, Verzeichnis offener Lehr- familieundberuf.at stellen, Liste von Babysittern, Web: www.familieundberuf.at arbeit der Generationen Familienwanderwege u. v. m. gestärkt. Das Projekt „Brücke zwischen Österreichischer den Generationen“, bei dem Ju- Gemeindebund Christine Marek, gendliche auf Personen mit be- Tel.: 01/512 14 80-20 Familienstaatssekretärin sonderen Bedürfnissen zugehen, Ansprechperson: mit ihnen Veranstaltungen besu- Mag. Anna Nödl-Ellenbogen lichen Einsatzbereitschaft der chen und mittlerweile eine ge- anna.noedl-ellenbogen@ GemeindebürgerInnen aus allen meinsame CD aufgenommen ha- gemeindebund.gv.at Bereichen. Die Motivation und ben, baut Berührungsängste ab, Web: www.gemeindebund.at Mitarbeit der Eltern, Senioren, fördert das Miteinander und er- 43

Sportwissenschaftler und Gesundheitsexperten forschen für die Gesundheit Gesunde Bewegung für ältere Menschen in ganz Europa

Fast alle Menschen wünschen sich, auch im Alter körperlich und geistig gesund zu bleiben. Ein Forschungsprojekt auf EU-Ebene zeigt, wie dieses

Ziel in Zukunft besser Mag. Christina Steininger, Univ.-Prof. Michael Kolb und Ass.-Prof. Mag. Dr. Rosa Diketmüller.

erreichbar ist. Problem, weil damit die Voraus- tet, als nur körperlich aktiv zu setzungen fehlten, um ver- bleiben. Es ist unumgänglich, in Welche körperliche Aktivität ist gleichbare Studien zur Beant- der Gesellschaft ein Altersbild für welche Gruppe unter den äl- wortung der eingangs erwähn- zu etablieren, in dem mit den im teren Menschen geeignet? Wie ten Fragen durchführen zu kön- Alter auftretenden Verlusten po- hoch darf und soll körperliche nen. sitiv umgegangen wird, das eine Belastung im Alter sein? Welche Förderung noch vorhandener Bewegungsangebote gibt es und Verschiedene Programme Ressourcen unterstützt und die wie können diese regional, na- spezifischen Kompetenzen Älte- tional und auf europäischer Ebe- „Die Ergebnisse für Österreich rer wertschätzt. Langfristig wer- ne weiterentwickelt werden? zeigen, dass sich hierzulande den sich daher ausschließlich Fragen über Fragen, denen im vor allem karitative und soziale Gesundheitsprogramme be- Projekt „European Network for Einrichtungen um Bewegungs- währen, die multidimensional Action on Ageing and Physical angebote für ältere Menschen ausgerichtet sind. Besonders Activity“ (EUNAAPA), an dem kümmern“, erklärte Projektmit- wichtig ist dabei, alle Bereiche 24 Institutionen aus 20 europäi- arbeiterin Mag. Christina Stei- und Organisationen zu vernet- schen Nationen beteiligt waren, ninger. „Die österreichischen zen, die einen Einfluss auf das erstmals gezielt nachgegangen Programme sind deutlich psy- Altern haben. wurde. „Im Zentrum des auf chosozial ausgerichtet, und sie Es gilt aber auch, lokale Infra- zwei Jahre ausgelegten Projekts werden zu 75 Prozent von Frau- strukturen aufzubauen, um kör- stand, Expert/innen in diesem en in Anspruch genommen. Sie perliche, geistige und soziale Feld zu vernetzen sowie den ist- sind wenig differenziert und zie- Aktivitäten aller Art für die ver- Zustand in den beteiligten len auf die große Gruppe der äl- schiedenen Gruppen unter den europäischen Ländern zu er- teren Menschen ab, und damit Älteren flächendeckend heben“, erklärt Univ.-Prof. Dr. auf ein Kollektiv, das es genau zugänglich zu machen. Michael Kolb, Abteilung für Be- genommen so gar nicht gibt. Zu wegungs- und Sportpädagogik, groß sind die Alters- und Leis- Information Zentrum für Sportwissenschaft, tungsvoraussetzungen, um von Universität Wien, und Leiter des einer homogenen Zielgruppe Uni Wien, Sportwissenschaft österreichischen EUNAAPA- sprechen zu können.“ und Universitätssport Teams. Kolb zu den Ergebnissen: Darum, ergänzt Kolb, müssten Projektleiter Univ.-Prof. „Der Ländervergleich ergab, in Zukunft differenzierte Ange- Dr. Michael Kolb dass die wenigen Assessment- bote entwickelt werden, die die Tel.: 01/42 77-488 10 Verfahren, die überhaupt zum individuellen Voraussetzungen [email protected] Einsatz kommen, sehr unter- der Teilnehmer und Teilnehme- schiedlich sind. Zudem zeigte rinnen berücksichtigen und so Gesundheitsreferentin des sich, dass solche Verfahren bei ein gelingendes Altern unter- Fonds Gesundes Österreich den Anbieter/innen von Bewe- stützen. Dr. Verena Zeuschner gungsaktivitäten kaum bekannt Dabei ist zu bedenken, dass „ge- Tel.: 01/895 04 00-23 sind.“ Diese Situation sei ein lingendes Altern“ mehr bedeu- [email protected] 44 Kommunal PRAXIS

Neue Tourismusstrategie: „Nicht alles ändern, aber vieles verbessern“ Stärkere Kooperation, mehr Förderungen, bessere Rahmenbedingungen

Wirtschafts- und Tourismus- Österreich wird zu wenig Mit einer weiteren neuen minister Reinhold Mitterleh- koordiniert. Die Österreich Schiene werden künftig ner präsentierte Ende Fe- Werbung, die Bundesländer auch Innovationen mit bruar in Innsbruck die neue sowie die 450 Tourismus- einem Bonus von 50.000 österreichische Tourismus- verbände sollen daher künf- Euro gefördert werden.

strategie. „Wir wollen nicht tig organisatorisch, thema- Bei der in der Tourismus- Foto: BMWFJ alles ändern, aber vieles tisch und strategisch enger strategie vorgeschlagenen Minister Reinhold Mitterleh- verbessern“, sagte Mitter- zusammenarbeiten“, so Mit- Verbesserung der Infrastruk- ner präsentiert die neue Tou- lehner. Bei der Tourismus- terlehner. „Nur gemeinsam tur und der Rahmenbedin- rismusstrategie. strategie, die unter dem sind wir stark.“ Alleine die gungen sind Bund, Länder Motto „Neue Wege im Tou- Österreich Werbung und die und Gemeinden gefordert. eine neue Tourismuskonfe- rismus“ steht, geht es vor Bundesländer haben pro Dabei geht es beispielsweise renz eingerichtet werden. allem um fünf Punkte: um Jahr 110 Millionen Euro für um die gemeindeüber- In dieser werden der Touris- eine bessere Koordinierung Marketing und Werbung zur schreitende Errichtung von musminister und die Lan- des Marketing, um mehr Verfügung. Von den einzel- Schwimmbädern und ande- destourismus-Referenten Innovationen, um punktge- nen Destinationen werde ren Freizeiteinrichtungen tagen, beraten von einem naue Förderungen, um eine mindestens noch einmal so- sowie um eine Senkung der Expertengremium und bessere Infrastruktur und viel ausgegeben, so Mitter- Verwaltungskosten. einem Beirat. um günstigere Rahmenbe- lehner. Schon 2009 hat die Um die Tourismusstrategie Mehr Infos auf der Home- dingungen für die Unter- Tourismus-Förderbank ÖHT laufend zu verbessern und page des Wirtschaftsminis- nehmen. deutlich mehr Förderungen die stärkere Zusammen- teriums www.bmwfj.gv.at „Die Werbung für Urlaub in vergeben als jemals zuvor. arbeit auch zu leben, wird

Umweltschutz: Aussie-Gemeinden haben’s vorgezeigt Kommunale Software: Neuübernahme Australische Regierung will Plastik- PSC übernimmt Gemeinde-Agenden sackerl nun aus dem Verkehr ziehen von Data Systems Austria

Die australische Regierung lichen privaten Verbrauch Mit Jahresanfang hat die starke Kundenbasis, darun- will ein Verbot von Plas - von 400 Millionen Plastik - PSC Public Software & Con- ter auch zahlreiche Groß- tiksackerln beschließen. tüten (!) einzubringen. Nur sulting GmbH ihre Ge- städte wie Klagenfurt, Vil- „Adelaide Now“ berichtet, drei Prozent werden einem schäftstätigkeit als neuer lach, Eisenstadt, Kapfen- dass die Umweltsprecherin Recycling zugeführt, der Softwareanbieter für die öf- berg, Leibnitz, Baden und der westaustralischen Op- Rest endet in der Umwelt fentliche Verwaltung aufge- Neunkirchen, gesichert. position, Dr. Talbot, an- oder Deponie. Trotz vieler nommen. Das Unterneh- Mit einem Team von 18 gekündigt hat, einen Geset- Diskussionen zum Verbot men startet mit beacht- Mitarbeitern werden 180 zesentwurf gegen den jähr- von Plastikeinkaufssackerln lichem Rückenwind. Durch Städte- und Gemeinde-Kun- gibt es noch kein landeswei- die Übernahme aller Ge- den mit Schwerpunkt im tes Abkommen. Sie vertritt meinde-Agenden der Data Südosten Österreichs be- die Ansicht, dass es für Systems Austria ist eine treut. www.psc.at Westaustrialien an der Zeit sei, einen Standpunkt ein- zunehmen und dem Beispiel Technische Richtlinie: ÖGL präsentiert Regelwerk Südaustraliens zu folgen, wo ein Verbot von Plastik - Neuverlegung leicht gemacht sackerln bereits etabliert ist. Mehrere westaustralische Die Österreichische Vereini- öffentlicht. Die Gratis-Richt- Stadträte und Gemeinden gung für grabenloses Bauen linie kann von der Webpage haben das Verbot von und Instandhalten von Lei- der ÖGL heruntergeladen Plastiksackerln erfolgreich tungen (ÖGL) hat ein Regel- werden. Die technische durchgesetzt und unterstüt- werk für einzelne unterirdi- Richtlinie wurde von der zen die Initative Westaustra- sche Bauverfahren für die ÖGL-Arbeitsgruppe „Neu- liens. Mehr auf Neuverlegung und Sanie- verlegung“ erarbeitet. www.acrplus.org rung von Rohrleitungen ver- www.grabenlos.at/verband Kommunal 45

Betrug bei Telefonanlagen: Selbst definierte Codes halten Hacker meist ab Energiesparoffen - 270.000 Euro Schaden in 48 Stunden sive für Gemeinden Von einer neuen Form des Defaultcode in den Be- Betrugs mit Telefonanlagen schreibungen der Telefon- Was von Wüstenrot, der warnt derzeit Innenministe- anlagen angeführt. Viele BAWAG P.S.K. und Energy rin Maria Fekter österreichi- Unternehmen ändern die- Globe mit der Energiespar - sche Firmen: „Die Täter ver- sen Code nicht. Dadurch offensive im Privatbereich suchen die Telefonsysteme können sich organisierte begonnen wurde, wird nun in Unternehmen zu manipu- Tätergruppen, die meist im auf kommunaler Ebene lieren und können so teil- Ausland sitzen, sehr leicht fortgesetzt. Erklärtes Ziel weise hohe Schäden anrich- in das Telefonsystem des ist es, die Gemeinden auf ten“, so die Innenministerin. Unternehmens einhacken. ihrem Weg zur „Energie- Betroffen von der Betrugs- Das Bundeskriminalamt rät, spargemeinde“ zu unter- form sind vor allem Unter- den von den Herstellerfir- stützen. Denn auch im öf- nehmen, die Telefonsysteme men mitgelieferten Code so- fentlichen Bereich lässt sich

mit Multianschlüssen besit- Foto: BM.I. fort zu ändern und kontinu- die Effizienz der Energie- zen oder ihre Telefonanlage Ministerin Maria Fekter warnt ierliche Updates durchzu- nutzung spürbar steigern. als Mailbox betreiben und vor neuartigem Betrug mit Tele- führen. Selbstdefinierte Co- Regina Prehofer, Vorstands- diese schlecht oder gar nicht fonanlagen. des können, sofern sie nicht direktorin der BAWAG er- gesichert haben. Binnen we- „12345“ oder ähnlich lau- klärt: „Was wir im Kleinen niger Stunden können Scha- Stunden einen Schaden von ten, nur sehr schwer ge- begonnen haben, setzen denssummen von mehreren 270.000 Euro anzurichten. knackt werden. Weitere In- wir nun im Großen fort.“ tausend Euro entstehen. In Von den Telefonanlagenher- fos und Beratung unter: KOMMUNAL berichtet im einem Fall war es den Tä- stellern wird meist ein soge- www.bmi.gv.at/praevention/ April ausführlich. tern möglich, binnen 48 nannter Mastercode oder

Oberösterreich: Gemeindeämter werden mit Glasfaserkabeln vernetzt 194 sind angeschlossen, 77 in Bau und 95 wollen bald nachziehenehen Witterungsbedingt ist die geben, und 75 Gemeinden Gemeinde liegt. Gemein- Glasfaservernetzung der oö. sind noch offen. Die Ge- den, die auf moderne Tech- Gemeindeämter in den ver- meindereferenten des Lan- nik bauen, sollten daher gangenen Wochen nicht auf des OÖ haben die Nützlich- schon bald glasfaserver- vollen Touren gelaufen. keit dieser Einrichtung un- netzt sein. Dies wird sich im Frühjahr ter Multiplikatoreffekt eines Der Anschluss des OÖ Ge- ändern. Bisher sind 194 Ge- Gemeindehäuser-Anschlus- meindebundes an das Glas- meinden bereits an das ses für die Wirtschaft er- fasernetz soll in den nächs- Glasfasernetz angeschlos- kannt und ermöglichen ten Wochen erfolgen. Ein Ein Glasfaserkabel-Anschluss sen, weitere 77 sind in Bau, auch den Abgangsgemein- solcher Anschluss verbes- verbessert die Kommunikation weitere 95 Gemeinden ha- den einen Glasfaseran- sert die Kommunikation mit ben eine Absichtserklärung schluss, egal wo in Oberö- unseren Mitgliedsgemein- elektronischem Weg statt- hinsichtlich Anschluss abge- sterreich die interessierte den, die mehr und mehr auf findet.

Weltpremiere Verbund: Bilanz 2009 Plattform: Maßgeschneiderter Technologie-Cluster Heckklappe um 30 Zweitbestes Microsoft Innovation Center eröffnet Prozent leichter Konzernergebnis Das erste Microsoft Innova- Plattform für Partner in In- Rehau präsentierte Anfang Der Verbund präsentiert für tion Center am Wienerberg novationsbereichen – mit März eine neue Dimension das Geschäftsjahr 2009 das verbindet die heimische der strukturierten Unter- in Sachen Hochleistungs- zweitbeste Ergebnis der Un- Software-Branche unterein- stützung der lokalen Bran- leichtbau: eine vollständig ternehmensgeschichte. Das ander und mit dem welt- che eine wesentliche Rolle polymere Heckklappe mit angesichts der Rahmenbe- weiten M.I.C-Netzwerk. So in der Stärkung des Wirt- integriertem Innenstruktur- dingungen gute Ergebnis werden wichtige Impulse schaftsstandortes Öster- teil mit einen Gewichtsvor- liegt allerdings unter dem über Österreich hinaus für reich. teil von bis zu 30 Prozent historischen Rekordergeb- ganz Westeuropa gegeben. Mehr Infos auf gegenüber konventionellen nis von 2008. Alle Daten Zudem spielt das Microsoft www.microsoft.com/ Heckklappen. auf www.verbund.at Innovation Center – eine austria/innovation Mehr auf www.rehau.at 46 Foto: ÖBB Foto: Bohrarbeiten im Arlbergtunnel gehören genauso zu den Infrastrukturinitiativen der ÖBB wie ... ÖBB-Bauprojekte als wirtschaftliche Impulsgeber Eine Milliarde Euro = 17.000 Jobs

Die Bauprojekte der ÖBB bringen nicht nur mehr Komfort und ein bes- Landes. Sie hält Menschen und Güter in Bewegung und hält so seres Angebot für Bahnkunden, sie sind auch für Österreichs Wirtschaft die Wirtschaft am Leben“, erläu- tert Andreas Matthä, Vorstands- enorm wichtig, wie neue Studien von IHS, WIFO und Joanneum sprecher der ÖBB-Infrastruktur AG. Im Zeitraum von 30 Jahren Research belegen. ab Inbetriebnahme einer Bahn- strecke haben die großen Infra- struktur-Projekte der ÖBB laut „Investitionen in die Bahninfra- der aktuellen IHS-Untersuchung struktur zahlen sich mehrfach das Potenzial, 48.500 Arbeits- aus: für die ÖBB-Kunden, für plätze dauerhaft zu schaffen den Wirtschaftsstandort Öster- und zu sichern. reich, für den Arbeitsmarkt und für die Umwelt“, so Infrastruk- Ein Euro in Infrastruktur = turministerin Doris Bures. zwei Euro Wertschöpfung Konjunkturlokomotive ÖBB Die Infrastruktur-Investitionen der ÖBB schaffen durchschnitt- Eine Milliarde an Investitionen lich das Doppelte an Wertschöp-

in ÖBB-Bauprojekte schafft und ÖBB Foto: fung, und Großbauprojekte wie sichert in der Bauphase 17.000 ... Gleisbauarbeiten am Streckennetz. der Hauptbahnhof Wien haben Arbeitsplätze. Rund 2,3 Mrd. sogar einen Multiplikatoreffekt Euro investieren die ÖBB jähr- Erzeugung elektronischer und von bis zu Acht. Das heißt, ein lich in die Infrastruktur – das be- elektrischer Ausrüstungen direkt investierter Euro bringt der Wirt- deutet rund 40.000 Arbeitsplät- von den Investitionen in die schaft bis zu acht Euro an zu- ze pro Jahr. Neben den Unter- Bahn-Infrastruktur. Indirekt nüt- sätzlichen Einnahmen. „Im Fo- nehmen in Bauindustrie und zen diese Investitionen aber kus dieser Infrastrukturoffensive Ziviltechnik profitieren vor al- noch viel mehr Betrieben. Vor stehen aber ganz klar die ÖBB- lem das Bauneben- allem der Konsumgüter-Handel, Kunden“, so Peter Klugar, Vor- gewerbe und die weitere Dienstleistungsbereiche standssprecher der ÖBB-Holding und Sachgütererzeuger wie et- AG. „Sie profitieren durch mehr wa die Baustoffindustrie gewin- Qualität, mehr Pünktlichkeit und Die Bahn-Infrastruktur ist der Blut- nen in Folge von Infrastruktur- mehr Komfort bei Bahnreisen. kreislauf des Landes. Sie hält Men- Projekten zusätzliche Kunden Und für sie wollen wir die Bahn und Einnahmen. noch attraktiver und leistungs- schen und Güter in Bewegung und Bahn-Infrastruktur wirkt aber fähiger machen. Dass jeder in- hält so die Wirtschaft am Leben. weit über die Bauphase hinaus vestierte Euro in die Bahn-Infra- nachhaltig positiv als umwelt- struktur mindestens zwei Euro Andreas Matthä, Vorstandssprecher freundlicher und effizienter Ver- Wertschöpfung erzielt, ist aus der ÖBB-Infrastruktur AG. Foto: ÖBB/studiohuger Foto: kehrsträger. „Die Bahn-Infra- meiner Sicht ein überaus erfreu- struktur ist der Blutkreislauf des licher Zusatznutzen.“ Kommunal: Wirtschafts-Info 47

Derzeit entsteht ein Netz an europäischen Hochleistungs- strecken, das direkte und schnellere Verbindungen quer durch ganz Europa ermöglichen wird. Durch große Ausbaupro- jekte wird Österreich perfekt in diese internationalen Bahnach- sen eingebunden. Neben dem Ausbau der großen Verkehrsach- sen investiert die ÖBB-Infra- struktur AG aber auch laufend in die Erhaltung und Verbesse- rung der bereits bestehenden Bahn-Infrastruktur. Leistungsfähige Bahnstrecken bieten mehr Mobilität für Men- schen und Unternehmen in den Regionen. So können überregio- nale Märkte erschlossen wer- den, was wiederum Wohlstand und Wachstum in der Region si- Intelligente Kraft im kompakten Design chert. Vorhandene Infrastruktur vergünstigt Transportkosten, Die 3020er Serie von John Deere wodurch neue Betriebsansiede- Kein anderer Traktor dieser Größe bietet ein derart hohes lungen angezogen werden. Dar- Niveau an Leistung und Ergonomie. Für höchste Leistungs- optimierung in den verschiedensten Bereichen sorgen über hinaus wachsen mit dem Digitalanzeige, serienmäßiger Allradantrieb und lastab- hängige Hydrostatregelung. Die Überfahrmähwerke sind Ausbau der ÖBB-Infrastruktur einzigartig in Ihrer Konstruktion, Schnittqualität und auch die Exportchancen heimi- Handhabung – Mähwerk und Antriebswelle werden scher Betriebe. Denn die inter- automatisch angekuppelt. modale Verknüpfung von Überzeugen Sie sich selbst ZZZMRKQGHHUHDWŬZZZUNPFRDW Straße, Schiene und Wasserwe- bei Ihrem John Deere Vertriebspartner. Tel. +43 2782 83 222 gen über ÖBB-Güterterminals bietet effizienten und kosten- günstigen Zugang zum gesam- ten europäischen Markt.

Hohe steuerliche Rückflüsse

Die ÖBB-Investitionen bewirken auch hohe Rückflüsse an Steu- ern und Sozialabgaben. Bereits während der Bauphase fließen 50 bis 55 Prozent der Investiti- onssumme als Einnahmen (Steuern, Abgaben und Sozial- versicherungsbeiträge) in den Staatshaushalt zurück. Die steu- erlichen Rückflüsse in der Bau- und Betriebsphase liegen bei ca. 80 Prozent. Betrachtet man die Neu- und Ausbauprojekte der ÖBB, betragen die steuerlichen Rückflüsse ca. 100 Prozent.

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IMMORENT investiert in Bildungsstandort Österreich Campus Wieselburg neu eröffnet

Der Campus Wieselburg der Fachhochschule Wiener Neustadt erstrahlt denen neben Sensorik-Labor und Focus-Gruppen-Raum auch durch einen hochmodernen Zubau in neuem Glanz. Finanziert wurde das Innovations-Studio zählt. Hier wird mit Hilfe von zahlrei- die Erweiterung durch die IMMORENT, die bereits bei der Errichtung chen inspirativen Impulsen der Ideenreichtum stimuliert, der des ursprünglichen Baukörpers als Financier und Bauherr tätig war. wiederum in neuen Produkt- ideen mündet. Eine weitere Be- sonderheit des Gebäudes liegt in Kreativität und Innovation sind seiner Bauweise: der dreige- das Credo der am Campus Wie- schoßige Schulbau entspricht selburg der Fachhochschule den Anforderungen umweltbe- Wiener Neustadt angesiedelten wusster Nachhaltigkeit und setzt Austrian Marketing University. mit einer Photovoltaik-Anlage Produktideen, wie zum Beispiel sowie der solarthermischen Auf- eine Schokolade mit Goldstaub, bereitung von Gebrauchswasser werden hier geboren und von ökologische Akzente. österreichischen und internatio- nalen Unternehmen umgesetzt. Ein Gewinn für die Wirt- Das praxisorientierte Konzept schaft in der Region kommt in Wirtschaft und Bil- dungsbereich gleichermaßen Der FH-Standort Wieselburg hat gut an – der stetig wachsende sich von Anfang an auch als Ge- Bedarf an Studienplätzen sowie winn für die Wirtschaft in der die steigende Zahl der For- Der originelle Auftritt als Karton mit den klassischen Insi- Region erwiesen. Zahlreiche Be- schungsprojekte überstiegen die gnien wie Barcode und Richtungspfeilen steht nicht nur triebe nutzen die Möglichkeit Kapazitäten des bestehenden für Umzug oder Einzug, sondern für Mobilität in allen Fa- zur Kooperation mit der Fach- Gebäudes daher zunehmend. cetten, durch die sich die auf Marketing- und Produkt- hochschule. Mit der Wieselbur- marketing spezialisierte Fachhochschule auszeichnet. ger Messe wurden ebenfalls be- Starke Partner zum Erfolg reits mehrere gemeinsame Pro- Bedürfnisse der Studenten zuge- jekte verwirklicht. Die Stadtge- Um der großen Nachfrage Rech- schnitten ist“, freut sich Prof. meinde Wieselburg profitiert nung zu tragen, entschieden Mag. Werner Jungwirth, Ge- von der Belebung des Handels sich Fachhochschule und Stadt- schäftsführer der Fachhochschu- und des öffentlichen Lebens gemeinde Wieselburg für einen le Wiener Neustadt, über die ge- durch die Studierenden und Zubau an das bestehende Ge- lungene Zusammenarbeit. Lehrenden, die überwiegend im bäude. Mit einer Verdoppelung Ort wohnen. der Nutzfläche auf rund 3700 m² Qualität für Generationen Groß ist auch der Imagegewinn: steht nun Platz für bis zu 500 Immerhin darf sich die Gemeinde Studierende zur Verfügung. Fi- Herzstück des Zubaus ist das als Universitätsstandort bezeich- nanziert wurde die Erweiterung Consumer Science Center mit nen, was in Niederösterreich von der IMMORENT, die bereits seinen hochmodern ausgestatte- sonst nur St. Pölten, Wr. Neu- bei der Errichtung des ersten ten Forschungseinrichtungen, zu stadt, Krems und Tulln können. Bauteils als Financier und als Bauherr tätig war. Zusätzlich Durch das Engagement der übernahm das Unternehmen die Information baukaufmännische Abwicklung, IMMORENT ist eine moder- die steuerliche und juristische ne Bildungseinrichtung IMMORENT AG Begleitung sowie die technische Mag. Brigitte Bruckmüller Überprüfung im Rahmen der entstanden, die perfekt auf Tel.: 05 0100 - 27261 Genehmigung. „Durch das Enga- die Bedürfnisse der Stu- Mobil: 05 0100 - 627261 gement der IMMORENT ist eine denten zugeschnitten ist. E: brigitte.bruckmueller@ moderne Bildungseinrichtung immorent.at

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Österreichs aktuelle Frequenzzahlen jetzt erhältlich Wien liegt immer noch vor Linz und Graz

Topaktuell sind die Ergeb- 5,8 Prozent bzw. 5,1 Pro- nisse der letzten Fußgän- zent mehr Frequenz als ger-Frequenzwelle, die im 2008 gemessen. Oktober 2009 von der Den kompletten Gruppe Schörghuber durch- FREQUENZ REPORT geführt wurden und jetzt ÖSTERREICHS INNEN- über Infrapool als Sprach- STÄDTE 2009 mit allen ak- rohr für die Innenstadt pu- tuellen Frequenzdaten der bliziert werden: wichtigeren österreichi- Die drei Städte mit den bes- schen Städte ab rund ten Frequenzwerten blieben 10.000 Einwohner können in der Hierarchie unverän- Sie zum Preis von 95 Euro dert: Wien liegt mit dem exklusive Mehrwertsteuer Stephansplatz und der Ma- ab sofort bestellen. riahilfer Straße weiterhin auf Platz 1 in Österreich noch vor Linz. Information Graz hält sich weiterhin auf einem stabilen Fre- Infrapool – Vereinigung quenzniveau und belegt für Stadt- und Standort- Platz 3. Linz konnte um 3,8 marketing e.V.; Mag. Con- Prozent Frequenz zulegen, stanze Schaffner in Graz sank die Frequenz Tel.: 0699 19 44 94 04 im Vergleich zum Vorjahr [email protected] um 1,6 Prozent. In Salzburg www.infrapool.com

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KommunaleKommunale RäderRäder rollenrollen immerimmer öfteröfter gemeinsamgemeinsam KooperationenKooperationen beimbeim FuhrparkFuhrpark lohnenlohnen sichsich fürfür GemeindenGemeinden Kommunal: Fuhrpark & Gerätetechnik 53

Die Gemeinden Österreichs wehren sich zu Recht gegen Vorwürfe, sie würden nicht kooperieren. KOMMUNAL zeigt am Beispiel Fuhrpark und Gerätetechnik, dass auch in diesen sensiblen Bereichen sehr wohl zusammen- gearbeitet wird. Sei es ein gemeinsamer Bauhof im Innviertel, sei es die enge Kooperation der Gemeinden des Tiroler Wipptales oder die Übernahme kommunaler Aufgaben durch den Bauhof des Kärntner Arnoldstein – die Gemeinden wissen, dass sich Kooperation lohnt.

Mag. Hans Braun überlegten, wie man die Zusam- Mag. Helmut Reindl menarbeit verbessern könnte. Der Anstoß dafür kam auch von Die Gemeinden Aspach, Höhn- außen, denn das Land machte hart, Rossbach und St. Veit im Mucken, als Höhnhart einen Innkreis liegen am Rande des neuen Traktor wollte: Den sollte Kobernaußerwaldes im Bezirk es nur dann geben, wenn man Braunau in Oberösterreich. Die stärker mit den Nachbarorten beiden Bezirksstädte Braunau zusammenarbeitet. und Ried sind über gute So beschloss man, Nägel mit Straßenverbindungen rasch zu Köpfen zu machen und nicht erreichen, ebenso wie das be- nur beim Fuhrpark zu kooperie- nachbarte Deutschland, das ren, sondern gleich einen ge- durch die Verbindung der Inn- meinsamen Bauhof zu errichten. kreisautobahn in leicht erreich- Dafür erklärte sich das Land be- barer Nähe liegt. Alle vier Ge- reit, die Prozessbegleitung zu meinden sind durchwegs länd- bezahlen. lich strukturiert, wobei sich eine „Zunächst wurde der Ist-Stand starke Tendenz in Richtung erhoben und ein Maßnahmen- sanfter Tourismus und Gesund- paket überlegt“, erzählt der heitstourismus feststellen lässt. Höhnharter Bürgermeister Erich Vor mittlerweile sechs Jahren Priewasser, der zum Obmann saßen die Bürgermeister dieser des neu gegründeten Verbandes Gemeinden zusammen und gewählt wurde. Das neue

Die Bauhofleistungen sind wesentlich effizienter geworden, weil ein viel größerer Geräte- und Fuhrpark zur Verfügung steht und die Maschinen optimal ausgelastet werden können. Es ist jetzt vieles machbar, das früher nicht möglich war.

Erich Priewasser, Bürgermeister von Höhnhart und Obmann des „Dienst- leistungszentrums 4 Sonnen“ 54 Kommunal: Fuhrpark & Gerätetechnik

Schon von außen sichtbar: Vier Inn- viertler Gemeinden und ihr gemein- samer Bauhof.

„Dienstleistungszentrum 4 Son- nen“ (www.dlz4sonnen.at) wur- de in Aspach errichtet. Es war noch nicht einmal ganz fertig, als es schon im harten Winter DLZ 4 Sonnen: Die sechs Mitarbeiter 2005/2006 einen ersten Be- und die vier Bürgermeister währungstest überstand. Die offizielle Eröffnung erfolgte im satzleute gibt.“ Bei Bedarf wird Juni 2006. auch gelegentlich über den Ma- Nach nun vierjähriger Erfahrung schinenring Personal organi- will niemand in das alte System siert. zurück. Die Bauhofleistungen Die Kosten sind derzeit et- sind wesentlich effizienter ge- wa gleich hoch wie früher, worden, weil ein viel größerer als noch jede Gemeinde Geräte- und Fuhrpark zur Verfü- einen eigenen Bauhof be- gung steht und die Maschinen trieben hat – das aber bei optimal ausgelastet werden kön- einer wesentlich besseren nen. „Es ist jetzt vieles machbar, Leistung. Einsparungspo- das früher nicht möglich war“, tenzial ist nach Meinung sagt Bürgermeister Priewasser. Priewassers noch reich- Auch das Personal ist optimal lich vorhanden. Das zeigt ausgelastet. „Jeder Mitarbeiter sich beim Einkauf, etwa hat andere Fähigkeiten. Das von Streusalz. Noch ein Vorteil: Die Bauhofleistungen sind wesentlich macht sich bei einem derart Wichtig bei der Umsetzung des effizienter geworden, weil ein viel größerer Geräte- und breiten Aufgabengebiet natür- Projekts war, dass die Kosten Fuhrpark zur Verfügung steht und die Maschinen optimal transparent sind. Verrechnet ausgelastet werden (Bilder oben und ganz oben). wird nach der jeweils in An- Jeder Mitarbeiter hat andere spruch genommenen Leistung. „Im Endeffekt geht es darum, Fähigkeiten. Das macht sich bei „Wenn eine Gemeinde den Bau- die Kosten, die wir beeinflussen einem derart breiten Aufgaben- hof weniger nützt, bezahlt sie können, in den Griff zu bekom- auch weniger“, stellt Priewasser men, um unsere Eigenständig- gebiet natürlich bezahlt. klar. Möglich wird das durch ein keit zu bewahren. Das funktio- gerechtes Abrechnungssystem, niert nur, wenn wir von inter- Obmann Erich Priewasser über das gemeinsam mit der Gemdat kommunaler Zusammenarbeit die Vorteile einer optimalen OÖ entwickelt wurde. Die Ver- nicht nur reden, sondern es Personalauslastung antwortlichen in den Gemein- auch tun!“ den erhalten jede Woche elek- lich bezahlt“, so Priewasser. Der- tronisch – das System funktio- Das Projekt „4 Sonnen“ zeit sind sechs Mitarbeiter im niert papierlos – eine genaue Dienstleistungszentrum beschäf- Abrechnung. Das Projekt „Dienstleistungszen- tigt. „Es ist jetzt auch nicht mehr Das Resümee von Erich Priewas- trum 4-Sonnen“ wurde in erster so schlimm, wenn ein Arbeiter ser nach vier Jahren gemeinsa- Linie unter betriebswirtschaftli- im Krankenstand ist, weil es Er- mer Bauhof ist eindeutig positiv. chen, organisatorischen und Kommunal: Fuhrpark & Gerätetechnik 55

Grundvoraussetzung, dass die Gemeinde- personellen Aspekten analysiert, bei einem Schadensfall, zum langfristige Gesamtaussagen zu kooperation funktioniert, ist eine Partner- Beispiel bei Starkregen, ist Betrieb, Instandhaltung, Investi- schaft auf Augenhöhe – egal wie groß oder höher. Durch Personalkooperati- tion und Re-Investition ge- on kann sich eine kleinere Ge- macht. Die Resultate und quan- klein eine Gemeinde ist. meinde einen gemeinsamen tifizierbaren Kosteneinsparun- Bauhofleiter leisten, der sämtli- gen wurden unter der Prämisse che Baumaßnahmen für die vier der gleich bleibenden qualitati- nahmen im Tagesbetrieb erfüllt Gemeinden koordiniert – eine ven Leistung für die Gemeinde- werden. Gemeinsamer Neubau große Erleichterung für die Ver- bürgerInnen gemeinsam ermit- und Betrieb eines „Dienstleis- waltung. Das führt zu mehr telt. Konkret liegen die gesam- tungszentrums 4 Sonnen“ an- Konsequenz bei Instandhaltun- ten möglichen Einsparungen ei- stelle von 4 Bauhöfen. Damit gen im Straßenbau, was früher nes gemeinsamen Bauhofes bei bedeutende Einsparung von nicht in diesem Ausmaß ge- konservativer Bewertung bei Flächen, Instandhaltung und Be- macht wurde. Man kann sich ge- rund 1,450.000 Euro. Fragen triebskosten. Weiters wurden meinsam mehr leisten als allein. zur möglichen Rechtsform, kos- die Geräte optimiert, verbessert Grundsätzlich kann festgestellt tenoptimalen Finanzierung so- und unrentable ausgeschieden. werden, dass sich die Lösung, wie Fragen zur Kostenverteilung die Bauhöfe der vier Gemeinden eines solchen „DLZ 4-Sonnen“ Stärken und Schwächen in ein gemeinsames Dienstleis- wurden, teils von externen Fach- der Kooperation tungszentrum zusammenzufas- spezialisten, ebenso detailliert sen und damit die Bauhofaufga- beantwortet. Die Konzentration der Dienstleis- ben gemeindeübergreifend an- Folgende Zielsetzungen des Pro- tungen auf einen Standort be- zubieten, bewährt hat. Ein jektes wurden verfolgt: wirkt eine höhere Spezialisie- Großteil der Vorteile und Syner- 3 Optimierung der Auslastung rung der eingesetzten Mitarbei- gieeffekte ist in der kurzen Zeit von Fahrzeugen, Maschinen ter und eine bessere Rund-um- des Bestehens des DLZ bereits und Geräten die-Uhr-Betreuung, etwa beim eingetreten und wird von den 3 Optimierung des Personalein- Winterdienst. Die Schlagkraft Gemeinden intensiv genutzt: satzes 3 Kostenreduktion bei verbes- serter Leistung 3 Professionelles Bauhofma- Fact-Box: Dienstleistungszentrum 4 Sonnen nagement 3 Projektstart: 2004 me des „Dienstleistungszen- Die Bearbeitung dieser Ziele er- 3 Rechts- und Organisations- trum 4 Sonnen“ folgte vor dem Hintergrund, form: Gemeindeverband möglichst alle Gemeindeinteres- Finanzierung sen zu berücksichtigen, sowie Schritte zur Errichtung der PPP-Modell, 1,98 Millionen Eu- der Zusammenführung von Be- Kooperation ro, 80 Prozent davon stammen triebsführung und Investitionen. Die Kooperation wurde unter aus Fördermitteln des Landes dem Namen „Dienstleistungs- Oberösterreich Das Dienstleistungszentrum – zentrum 4 Sonnen“ im zentral mit 7 Beschäftigten schlank be- gelegenen Betriebsbaugebiet Einsparungen setzt – ging im November 2005 Aspach/Höhnhart errichtet. Die 3 43 Prozent Einsparung bei in Betrieb und hat alle ursprüng- Realisierung dieses Projekts Bauhofflächen: von 2057 m² lichen Erwartungen erfüllt. Spa- dauerte von der Konzeption bis auf 1300 m² ren ist für die rund 5000 Ge- zur Inbetriebnahme nur knapp 3 Baukosteneinsparung nach meindebürger/-innen mit kei- eineinhalb Jahre: dem Motto „Aus vier mach nem Leistungsverlust verbunden 3 Juni 2004 Projektbeginn, Aus- eins“: 1,4 Millionen Euro – ganz im Gegenteil. Grundvor- arbeitung des Konzepts 3 140.000 Euro Kostenein - aussetzung, dass die Gemeinde- 3 August 2004 Vorliegen des sparung im Jahr, z. B. durch kooperation funktioniert, ist ei- fertigen Konzepts geringere Betriebskosten und ne Partnerschaft auf Augenhöhe 3 September 2004 Bewilligung Personalkooperation – egal wie groß oder klein eine des Projekts durch das Amt 3 Fahrzeugpool: Zwei Traktoren Gemeinde ist. Im Vorfeld haben der oberösterreichischen Lan- mit Winterdienstausrüstung, sich die Beteiligten über alle desregierung und Förderungs- ein Hoftrac, drei Kleintrans- Details einer gerechten Kosten- zusage porter, ein Böschungsmäher, aufteilung geeinigt. Dann aller- 3 Oktober 2004 Beschlussfas- Kleingeräte für die Straßener- dings gilt es laufend zu hinter- sungen in den Gemeinderäten haltung und Grünlandpflege fragen, ob die damaligen An- der vier Kooperationsgemein- den Kontaktperson(en): 3 November 2004 Beginn der Bgm. Erich Priewasser, Die Kosten sind derzeit etwa gleich hoch Bauplanung Walter Andreaus 3 Juni 2005 Baubeginn Projekt-Website wie früher, als noch jede Gemeinde einen 3 November 2005 Inbetriebnah- http://www.dlz4sonnen.at eigenen Bauhof betrieben hat – das aber bei einer wesentlich besseren Leistung. 56 Kommunal: Fuhrpark & Gerätetechnik

3 Klare Steigerung der Leistun- Bildung eines einheitlichen und gen durch qualitative als auch effizienten Teams erschwerte. quantitative Ausweitung Die Gemeinden und die DLZ- 3 Einheitlicher Standard an Mitarbeiter sind sich dieser Bauhofleistungen in allen vier Schwierigkeiten bewusst und ar- Kooperationsgemeinden beiten aktiv an einer Verbesse- 3 Verlässliche und regelmäßige rung der Situation. Durchführung von Dauerauf- gaben Pläne für die 3 Ausgezeichneter Winterdienst Weiterentwicklung 3 Generell erhöhte Schlagkraft, insbesondere auch im Notfall Durch die erfolgreiche Realisie- 3 Deutliche Einsparungen bei rung des Projektes DLZ 4 Son- den Fuhrparkinvestitionen nen wurde die Basis für weitere 3 Bessere Auslastung der mo- gemeinsame Kooperationspro- dernen Maschinen und Geräte jekte geschaffen. Vor allem der 3 Optimierter Einsatz des Perso- gute Kontakt der Bürgermeister nals u. a. durch Nutzung des untereinander, aber auch jener größeren Teams und der be- der Amtsleiter führte dazu, dass ruflichen Spezialisierungen die vier Gemeinden in mehre- ren, teils unterschiedlichen Kon- stellationen weiter zusammen- Kein Vorteil ohne Nachteil: Durch arbeiten. In der Folge konnten die unter dem Gesichtspunkt der so weitere Kooperationsprojekte realisiert werden: Effizienz optimierte Arbeitsplanung 3 Gemeinsames Altstoffsammel- und -durchführung geht eine zentrum für alle vier Gemein- den gewisse Flexibilität verloren. 3 Essen auf Rädern für alle vier Gemeinden 3 Verbesserte Wirtschaftlichkeit 3 Gemeinsames Gewerbegebiet – mit gleichbleibendem bzw. Aspach-Höhnhart leicht verringertem Ressour- 3 Verwaltungskooperation ceneinsatz (Personal nicht er- Die Einsätze des Mühlbachler Gehsteigräumgerätes wer- 3 Gemeinsamer EDV-Server höht, Fuhrparkbestand redu- den gegenseitig verrechnet, so dass das System trans- ziert) werden mehr Leistun- parent ist und niemand sich übervorteilt fühlen kann. Auch das Tiroler Wipptal gen erbracht kooperiert 3 Erhöhtes Kostenbewusstsein 3 Vorteile aus der notwendigen dadurch, dass mit diesem Pro- Die Gemeinden des Tiroler Einführung eines Bauhofma- jekt ein tief greifender organisa- Wipptals arbeiten in zahlreichen nagements, wie z. B. die kon- torischer Wandel verbunden Bereichen zusammen. So gibt sequente Planung der Bauhof- war, der das Zusammenwachsen es einen Abwasserverband und aufgaben, das sichere Beauf- der Mitarbeiter und damit die einen Verband der Seniorenhei- tragungssystem und eine me. Auch im Schulbereich gibt spürbare Entlastung der Ge- es eine bewährte Kooperation. meindeverwaltungen Es war daher naheliegend, die Zusammenarbeit auch auf den Wenn auch die Vorteile dieser Fuhrparkbereich auszudehnen. Kooperation deutlich überwie- „Wir haben ein Gehsteigräum- gen, so zeigten sich auch einzel- gerät mit Salzstreuer, das wir ne nachteilige Auswirkungen. den Nachbarorten zur Verfü- Durch die unter dem Gesichts- gung stellen können“; sagt der punkt der Effizienz optimierte Bürgermeister der Gemeinde Arbeitsplanung und -durch- Mühlbachl, Alfons Rastner. führung geht eine gewisse Flexi- Wir haben ein Gehsteigräumgerät mit „Dafür können wir beispielswei- bilität verloren. So kann das Salzstreuer, das wir den Nachbar- se die Kehrmaschine, die in Ma- DLZ beispielsweise nicht mehr trei zur Verfügung steht, nut- im gewohnten Ausmaß auf An- orten zur Verfügung stellen können. zen.“ Die Einsätze werden dann fragen für kleine, rasche Hilfe- Dafür können wir beispielsweise die gegenseitig verrechnet, so dass leistungen reagieren. Mit dem das System transparent ist und elektronischen Beauftragungs- Kehrmaschine, die in Matrei zur niemand sich übervorteilt fühlen system verringert sich die un- Verfügung steht, nutzen. kann. mittelbare Kommunikation zwi- schen Auftraggeber und Auftrag- Alfons Rastner, Bürgermeister von nehmer. Länger anhaltende Pro- Mühlbachl im Wipptal bleme ergaben sich vor allem Kommunal: Fuhrpark & Gerätetechnik 57

hof mit 22 Mitarbeitern und dementsprechendem Fuhrpark hatte, der nicht ausgelastet war. Da traf es sich günstig, dass die Nachbargemeinden Hohenthurn und Feistritz Bedarf an Abfall- dienstleistungen hatten. „Die beiden Gemeinden haben die Abfallbeseitigung ausge- schrieben, und wir haben uns gegen die Konkurrenz privater Müllentsorgungsunternehmen durchgesetzt“, berichtet der Ar- noldsteiner Amtsleiter Siegfried Cesar. Weil man schon dabei war, Die beiden Gemeinden ha- Dienstleistungen anzubieten, fragte man auch in Nötsch – ben die Abfallbeseitigung ebenfalls eine Nachbargemein- Inzwischen hat man das Geschäftsmodell des Arnold- ausgeschrieben, und wir de – an. So kam es dazu, dass steiner Wirtschaftshofes auf das ganze Bundesland aus- die Arnoldsteiner dort nun ei- geweitet: „Wir haben einen Kehrmaschine, die sich Ge- haben uns gegen die nen Teil der Schneeräumung meinden aus ganz Kärnten ausleihen können“, sagt Konkurrenz privater Müll- übernommen haben. Amtsleiter Cesar. Inzwischen hat man das Ge- entsorgungsunternehmen schäftsmodell auf das ganze durchgesetzt. Bundesland ausgeweitet: „Wir Arnoldstein hat sich haben einen Kehrmaschine, die durchgesetzt Siegfried Cesar, Amtsleiter sich Gemeinden aus ganz Kärn- von Arnoldstein, über die ten ausleihen können“, sagt Im Kärntner Arnoldstein stand günstigen kommunalen Amtsleiter Cesar. man vor dem Problem, dass Angebote Arnoldsteins man einen großen Wirtschafts-

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Österreichische Post AG kündigt weiteren Ausbau an Postnetz immer dichter: 1667 Geschäftsstellen Die Österreichische Post AG auch weiterhin – gemein- hat dank der Post.Partner sam mit Gemeindebund und ihr Netz weiter verdichtet. Wirtschaftskammer – nach Seit Anfang März 2010 wird geeigneten Partnern. Eine die österreichische Bevölke- Suche, die schon von ersten rung mit insgesamt 1667 Erfolgen gekrönt ist: In den Postgeschäftsstellen ver- ersten vier Wochen nach der sorgt. Davon führt 1132 die Ankündigung, in ganz Post selbst, die restlichen Österreich nach Post.Part- 535 werden von Partnern nern zu suchen, haben sich betrieben. schon mehr als 400 Unter- „Wir haben im Vorjahr ver- nehmer gemeldet, die sich sprochen, unser Netz zu ver- Bundesland selbst- fremd- Summe durch eine Partnerschaft mit dichten, und dieses Verspre- betrieben betrieben der Post ein zusätzliches chen haben wir gehalten. Standbein sichern möchten. Damit sind unsere Ausbau- Wien: 111 1 112 pläne aber nicht zu Ende, Niederösterreich: 261 153 414 wir stehen auch weiterhin Burgenland: 55 39 94 Information dazu, mit allen Gemeinden Oberösterreich: 178 101 279 Österreichs über eine eigene Salzburg: 87 26 113 Mag. (FH) Stephan Post.Partnerstelle zu spre- Fuchs, Pressesprecher Tirol: 116 62 178 chen“, kündigt Post-Vor- Wien, Niederösterreich standsdirektor Dr. Herbert Steiermark: 166 100 266 & Oberösterreich Götz auch eine weitere Ver- Kärnten: 107 33 140 Tel.: 057767 – 23466 dichtung des Geschäfts - Vorarlberg: 51 20 71 E-Mail: stellennetzes an. Österreich: 1132 535 1667 [email protected]

Und dafür sucht die Post E.E. Kommunal: Wirtschafts-Info 59

Kommunalkredit startet neue Finanzierungsinitiative Mehr „Licht“ für die Gemeinden

„Besseres Licht – weniger Kosten“, das könnte auch für Ihre Gemeinde neres Projekt angedacht wird oder die gesamte Straßenbe- gelten. Der FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, der leuchtung der Gemeinde ansteht, die Kommunalkredit schnürt eine Österreichische Gemeindebund und die Kommunalkredit informieren im maßgeschneiderte, umfassende und kostengünstige Finanzie- Rahmen einer Roadshow. Die Roadshow „Licht für Gemeinden“ rungsvariante, kooperiert mit Energieversorgungsunternehmen und Lichtanbietern und berät Sie möchten die Straßenbeleuch- über die Möglichkeit einer tung in Ihrer Gemeinde adaptie- Förderung. ren, um noch mehr Sicherheit Die „Investitionsfinanzierung auf Ihre Verkehrswege zu bekom- Licht“ funktioniert einfach und men? Sie planen, die Hauptschu- schnell, bietet eine verbesserte le mit einer neuen Lichttechnolo- Liquiditätssituation sowie lang- gie auszustatten, um insbesonde- fristig eine Kostensenkung. Es ist re die Aufmerksamkeit und somit keine Kreditaufnahme seitens Lernbereitschaft Ihrer Jugend zu der Gemeinde erforderlich. unterstützen? Sie überlegen, Kommunale Beleuchtung: Was die Finanzierungsinitiative Ihren Mitarbeiterinnen und Mit- Mehr Licht – weniger Kosten „Licht“ der Kommunalkredit den arbeitern, Ihren Kolleginnen und Gemeinden und Städten alles Kollegen in den öffentlichen Ein- Der Start der Aktion war am 25. März 2010 in bietet, wird im Rahmen einer richtungen mit einem angeneh- Saalfelden (für die Gemeinden aus Salzburg). Bundesländer-Roadshow gezeigt. meren Licht ein besseres Die weiteren Termine sind: Bei Interesse merken Sie sich be- Arbeitsklima zu bieten? Jetzt ist 3 18. Mai 2010 in Oberpullendorf reits jetzt Ihren Termin vor, das die passende Zeit dafür. (für die Gemeinden aus dem Burgenland) Team der Kommunalkredit berät 3 20. Mai 2010 in Grafenwörth Sie gerne. Mehr Licht – mehr (für die Gemeinden aus Niederösterreich) Veranstalter sind der Österreichi- Lebensqualität 3 10. Juni 2010 in Schwaz sche Gemeindebund, der FEEI – (für die Gemeinden aus Tirol und Vorarlberg) Fachverband der Elektro- und Mit moderner öffentlicher Be- 3 17. Juni 2010 in Gmunden Elektronikindustrie sowie die leuchtung werden Sicherheit und (für die Gemeinden aus Oberösterreich) Kommunalkredit Austria unter Lebensqualität erhöht und der Patronanz des Bundesminis- gleichzeitig Energiekosten redu- Der Termin für die Gemeinden aus der teriums für Wirtschaft, Familie ziert. Allein das Energieein- Steiermark und aus Kärnten folgt. und Jugend. Sämtliche relevan- sparungspotenzial einer durch- ten Themen in Zusammenhang schnittlichen Gemeinde durch ne veralteten Leuchtstofflampen mit Beleuchtungssanierung im moderne Beleuchtungskonzepte in den Verkehr gebracht werden; kommunalen Bereich (Technolo- liegt bei ca. 50 Prozent. Eine Ge- 2015 folgt das Aus für Quecksil- gien, Rahmenbedingungen, Ein- meinde, die in diese neuen Tech- berdampflampen usw. sparungspotenziale, Finanzie- nologien investiert, kann Energie rungsmöglichkeiten, Förderun- sparen und langfristig ihre Kos- Jetzt umstellen – jetzt gen u. v. m.) werden beleuchtet. ten senken – und nicht zuletzt ei- profitieren nen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Kommunalkredit Austria ist Information Damit folgt sie auch bereits jetzt mit den Anliegen der Gemeinden dem Ziel der Europäischen und Städte seit vielen Jahren ver- Ihre persönliche Einladung Union, bis 2020 den Energiever- traut. Als Kompetenzzentrum für erfolgt zeitgerecht vor dem brauch um 20 Prozent zu redu- das kommunale und infrastruk- jeweiligen Termin. Sollten zieren und so europaweit jährlich turnahe Projektgeschäft hat sie bereits Fragen bestehen, ru- rund 780 Millionen Tonnen CO2- für die Kommunen auch zu die- fen Sie bitte die Hotline der Emissionen einzusparen. Die ent- sem Thema ein Angebot parat: Kommunalkredit sprechende EuP-Richtlinie – sie Mit der Finanzierungsinitiative 01/31 6 31-111 definiert ökologische Kriterien „Licht“ bietet sie zu diesem aktu- für energiebetriebene Produkte – ellen Thema attraktive Möglich- Kommunalkredit Austria sieht einen Stufenplan vor, um keiten zur Finanzierung geplan- Finanzierungsinitiative „Licht“ dieses Ziel zu erreichen. So dür- ter Innen- und Außenbeleuch-

fen seit Beginn dieses Jahres kei- tungsprojekte. Ob ein eher klei- Türkenstraße 9, 1092 Wien E.E. Hotline: 01/31 6 31-111 www.kommunalkredit.at 60 Kommunal: Fuhrpark

klima:aktiv mobil Förderung des Lebensministeriums Das Klimaziel erreichen mit umweltfreundlichem Fuhrpark

Das Lebensministerium forciert den Einsatz alternativer Antriebe und Fahrzeuge und alternative An- triebe mit erneuerbarer Energie erneuerbarer Kraftstoffe als wichtige Maßnahme zum Klimaschutz im und Biokraftstoffen durch fach- liche Beratung und finanzielle Verkehr. Im Focus stehen dabei Biokraftstoffe wie Biodiesel, Pflanzenöl, Förderungen. In Summe konn- ten bereits mehr als 290 Projek- Superethanol (E85) und Biogas sowie Elektroantriebe. te mit über 1500 alternativen Fahrzeugen mit einer Summe von rund 2,7 Millionen Euro Robin Krutak gefördert werden. Christian Tinnauer Zur besseren Unterstützung die- Martin Eder ser positiven Entwicklung hat das Lebensministerium im „Die Zukunft der Mobilität muss Herbst 2009 eine neue Förder- klimaschonend sein. Darum för- pauschale für die Umstellung dert das Lebensministerium die beziehungsweise Anschaffung Fuhrparkumstellung auf umwelt- kleiner Fuhrparks von bis zu freundliche Antriebe und Kraft- zehn Fahrzeugen von Gemein- stoffe. Denn wir müssen die Vor- den und Betrieben geschaffen. teile umweltfreundlicher Treib- Durch die Förderpauschale soll stoffe und Motoren noch viel in- eine einfache und schnelle Ab- tensiver nutzen, um auch im Ver- wicklung besonders für kleine kehrssektor die Klimaschutzziele „Unsere vorrangige Motivation zum Umstieg auf Pflan- Fuhrparks ermöglicht werden. zu erreichen.“ Soweit Umweltmi- zenöl war, die Treibstofferzeugung und die Betankungs- Die Förderung liegt je nach An- nister Niki Berlakovich zum Start möglichkeit in der Region sowie keine schädlichen Abga- triebsart pro Fahrzeug zwischen se in der Betriebshalle zu haben.“ Johann Wurzenberger. 200 Euro bei Superethanol, Bio- Die Zukunft der Mobilität muss diesel oder Elektrofahrrad bis zu NoVA-Bonus von 500 Euro für 5000 Euro bei Elektro-Pkw mit klimaschonend sein. Darum fördert neue Pkw mit alternativem An- Ökostrom. das Lebensministerium die Fuhrpark- trieb sowie für Pkw mit CO2- „Mit der neuen Förderpauschale Emissionen unter 120 g/km. will ich in wirtschaftlich schwie- umstellung auf umweltfreundliche Elektrofahrzeuge sind zudem rigen Zeiten insbesondere kleine Antriebe und Kraftstoffe. von der NOVA und der motorbe- und mittlere Unternehmen so- zogenen Versicherungssteuer wie Gemeinden bei der Umstel- Umweltminister Niki Berlakovich ausgenommen. Kraftstoffe mit lung ihres Fuhrparks auf um- einem biogenen Anteil von 4,4 weltfreundliche Fahrzeuge un- seiner Initiative. Wer sich für ein Prozent sind steuerlich begüns- terstützen. Damit können wir alternativ angetriebenes Fahr- tigt, reine Biokraftstoffe sind von nicht nur beim Klimaschutz zeug entscheidet, genießt schon der Mineralölsteuer (MÖSt) einen wichtigen Schritt setzen, heute massive Steuervorteile. überhaupt befreit. sondern auch die breite Akzep- Seit 1. Juli 2008 gibt es einen Diese und weitere Maßnahmen tanz moderner zukunftweisen- zeigen Wirkung. Alleine der der Fahrzeugkonzepte weiter Steuerbonus bei der Normver- steigern“, betont Umweltminis- brauchsabgabe für verbrauchs- ter Niki Berlakovich. günstige Pkw wird bis Ende 2010 eine CO2-Einsparung von Beispiele aus Gemeinden rund 30.000 Tonnen bringen. Um diesen positiven Trend zu Der Gemeindeverband für Umwelt- verstärken, unterstützt das schutz im Bezirk Scheibbs: Umrüs - Lebensministerium im Rahmen tung eines Ladekrans und eines Mag. Robin Krutak Christian Tinnauer DI Martin Eder ist seines Aktionsprogramms VW-Busses auf Pflanzenölbetrieb: ist Mitarbeiter der ist Programm - in der Abteilung klima:aktiv mobil Gemeinden, Die Fahrzeuge des Gemeinde- Abteilung „Mobi- manager bei der V/5, Verkehr/ Mo- Betriebe und Verbände beim verbandes wurden im Rahmen lität & Verkehr“ klima:aktiv mobil bilität/ Siedlungs- Umstieg auf umweltfreundliche einer Potenzialanalyse auf die in der Österr. Spritspar-Initiative wesen/ Lärm des Energieagentur des Lebensminis- Lebensministeriums teriums Kommunal: Fuhrpark 61

Fahrzeuge – so genannte Golf Cars. Zum Einsatz kommen die- se Fahrzeuge im Zuge der Straßenreinigung. Sie haben – vollaufgeladen – ei- ne Reichweite von 80 km, zeich- Feldkirchen in Kärnten ersetzt zwei Benzinfahrzeuge ohne Kat durch zwei nen sich durch eine Höchstge- elektrobetriebene Fahrzeuge – sogenannte Golf Cars. Zum Einsatz kommen schwindigkeit von 25 km/h aus diese Fahrzeuge im Zuge der Straßenreinigung. und können Steigungen von bis zu 25 Prozent bewältigen. Eignung für Pflanzenölbetrieb war, die Treibstofferzeugung Durch den Ersatz der fossil be- untersucht. Ein Ladekran und und die Betankungsmöglichkeit triebenen Fahrzeuge können ein VW-Bus werden nun auf den in der Region sowie keine jährlich elf Tonnen CO2-Emissio- Betrieb mit Pflanzenöl umgerüs- schädlichen Abgase in der Be- nen eingespart werden. tet und das Personal für den triebshalle zu haben. Langfristig Pflanzenölbetrieb geschult. gesehen ist dieses Engagement Durch die Umstellung können sicher auch kostengünstiger.“ pro Jahr 3792 Liter Diesel einge- spart werden. Das wiederum er- Feldkirchen: Fuhrparkumstellung gibt eine CO2-Reduktion von rd. auf Elektrofahrzeuge zehn Tonnen je Jahr. Geschäfts- Konkret ersetzt die Stadtge- führer Johann Wurzenberger: meinde Feldkirchen in Kärnten „Unsere vorrangige Motivation zwei Benzinfahrzeuge ohne Kat zum Umstieg auf Pflanzenöl durch zwei elektrobetriebene

Die Möglichkeiten für kommunale Fuhrparkbetreiber Seniorenheim der Stadt Vöckla- Alternativen zu Benzin & Diesel bruck: Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge Über 700 klima:aktiv mobil Pro- Infos zu verfügbaren alternati- Das Seniorenheim Vöcklabruck jektpartner sparen bereits jedes ven Pkws finden Sie auf stellt ein diesel- und ein benzin- Jahr mehr als 325.000 Tonnen www.autoverbrauch.at und betriebenes Fahrzeug außer CO2 ein. Wesentlichen Anteil an www.topprodukte.at (Bereich Dienst und schafft stattdessen diesem Erfolg haben die vielen Mobilität). ein Elektrofahrzeug an. Dieses Städte, Gemeinden und Regio- Infos zu Spritspar-Trainings so- Fahrzeug wird einerseits für die nen, die durch die Umstellung wie den Leitfaden zu alternati- Lieferung von Essen auf Rädern des Fuhrparks zum Klimaschutz ven Antrieben und erneuerbaren und anderseits für den Heim- beitragen. So wurden von den Energien „Umweltfreundliche dienst genutzt. Außerdem wird klima:aktiv mobil Projektpart- Flotten unterwegs“ finden Sie eine PV-Anlage errichtet, die der nern bereits mehr als 4600 alter- auf www.spritspar.at bzw. Versorgung bzw. Betankung des native Fahrzeuge anstelle her- www.klimaaktivmobil.at zum Fahrzeuges mit elektrischem kömmlicher Fahrzeuge ange- Download. Strom dient. schafft bzw. auf alternative Durch diese Fuhrparkumrüstung Kraftstoffe umgerüstet. werden drei Tonnen CO2-Emis- Am Beginn der Umstellung des Leitfaden sionen jährlich eingespart. Fuhrparks steht die Herausfor- derung, unter den verfügbaren Purbach am Neusiedler See: Kraftstoffen und Antrieben die Umweltfreundliche Umstellung des Fuhrparks auf beste Alternative zu finden. Die Flotten unterwegs Elektroantrieb Leitfäden des Lebensministeri- Seitens der Stadtgemeinde Pur- ums für betriebliche und kom- Der Leitfaden für bach am Neusiedler See werden munale Fuhrparks geben Infor- betriebliche und für die Gemeindegebietspflege mationen und Praxisbeispiele zu kommunale Fuhr- und Grünanlagenpflege zwei alternativen Antrieben mit er- parkbetreiber zeigt Pritschenfahrzeuge verwendet. neuerbaren Energien. Dabei alle alternativen In den vergangenen Jahren wur- sind Vor- und Nachteile der Fahrzeugtechnolo- de seitens der Stadtgemeinde möglichen Alternativen für Ge- gien, bringt Pra- der gesamte Ortskern neu ge- meinden angeführt: xisbeispiele von staltet bzw. umfassend saniert. 3Einspurige Elektrofahrzeuge Fuhrparkumstel- Hier wurden auch entsprechen- 3Elektroscooter lungen und lie- de Grünflächen und Bauminseln 3Elektroautos fert Details zum entlang der Straßen und den 3Elektrische Nutzfahrzeuge klima:aktiv mobil Förderpro- Häuserfronten geschaffen. Da- 3Hybridfahrzeuge gramm. Dieser und andere mit ein ordentliches und einla- 3Erdgas/Biogas Leitfäden können kostenlos dendes Erscheinungsbild des Or- 3Biodiesel bestellt werden unter tes ermöglicht wird, bedarf es 3Bioethanol http://publikationen. 3Pflanzenöl lebensministerium.at 62 Kommunal: Fuhrpark

Fact-Box Pauschalierte Förderung für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb Was wird gefördert? Die Förderung beträgt maximal Die Anschaffung von bis zu zehn 30 Prozent der umweltrelevan- Mit dem neuen Elektrofahrzeug konnte für das burgen- alternativ betriebenen Fahrzeu- ten Investitionskosten für Be- ländische Purbach ein flexibles Fahrzeug zur Grünraum- gen bzw. die Umrüstung von bis triebe (als „De-Minimis-Beihil- pflege angeschafft werden. zu zehn fossil betriebenen Fahr- fe“) bzw. maximal 50 Prozent zeugen auf Pflanzenöl-, Biodie- der umweltrelevanten Investiti- entsprechender Pflege dieser sel-, Superethanol- und Erdgas-/ onskosten für Gebietskörper- Grünflächen. Neben dem um- Biogasbetrieb. Das höchstzuläs- schaften und wird im Zuge der weltfreundlichen Einsatz kann sige Gesamtgewicht der Fahr- Endabrechnung ermittelt. das Fahrzeug auch sehr platzspa- zeuge darf je 3,5 Tonnen betra- Die Förderung von großen Um- rend während der Arbeiten ab- gen. stellungen mit mehr als zehn gestellt werden. Konkret kann Fahrzeugen mit alternativem An- Purbach durch das Elektrofahr- Wer kann eine Förderung beantra- trieb erfolgt nicht pauschaliert, zeug ca. 8000 km pro Jahr erset- gen? sondern durch Berechnung im zen, die sonst mit einem diesel- Natürliche und juristische Perso- Einzelfall im Rahmen der Förde- betriebenen Fahrzeug zurückge- nen, die unternehmerisch tätig rungsschwerpunkte Betriebe, Ge- legt worden wären. Das Elektro- sind (Gebietskörperschaften, Be- meinden und Tourismus. fahrzeug wird für Postaussen- triebe, Verbände, gemeinnützige dungen, für Arbeiten der Grün- Vereine etc.). Voraussetzungen flächenpflege der Gemeinde Pur- Antragsstellung vor Anschaffung bach und den Wegen im Bereich Wie hoch ist die Förderung? der Fahrzeuge erforderlich. Tourismusinformation genutzt. Die Förderung wird abhängig Durch diese Umstellung kann von der Art der Umstellung www.mobilitaetsmanagement.at eine Tonne CO2 pro Jahr einge- gemäß festgelegter Pauschalsät- www.klimaaktivmobil.at spart werden. Bürgermeister zen pro Fahrzeug ausbezahlt. www.publicconsulting.at Richard Hermann: „Mit dem An- kauf und Einsatz des Elektro-

Der ROTOPRESS vom M-U-T bietet Vorteile wie kein anderer Müllwagenaufbau Vergleichen und testen Sie selbst „Viel hineinbekommen, der Zuladung um nichts trotzdem möglichst klein, nachsteht. aber vor allem wendig blei- Weiterer Vorteil ist die abso- ben und überall hinkom- lute Wasserdichtheit des men“, dies ist eine der meis- ROTOPRESS, wodurch er ten Anforderungen, gilt für ideal für die Biomüllentsor- alle Fraktionen und ist be- gung ist. sonders im städtischen Be- Zubehörteile wie rostfreie reich ein absolutes Muss. Biowanne, rostfreie ROTO- Bei Wendigkeit, Fahreigen- PRESS-Trommel oder inte- schaft, Ausscheren des grierte Behälterwaschanla- Hecks und Achslastvertei- ge mit Heißwasser erfreuen lung bietet M-U-T eine un- sich immer größerer Be- schlagbare Kombination: Angenehme Begleiterscheinung des ROTOPRESS ist seine hohe Zu- liebtheit. Den M-U-T ROTOPRESS auf lademöglichkeit durch verstärkte Hydraulik bei 3-Achs-Fahrzeu- Fahrgestellen mit gelenkter gen, die eine Verdichtung bei Restmüll von bis zu 1 : 6 sicherstellt. Nachlaufachse. Die ROTOPRESS-Technik draulik bei 3-Achs-Fahrzeu- Information Nur das ROTOPRESS-Sys- stellt dies aufgrund des ex- gen, die eine Verdichtung tem kann auf Fahrgestellen trem kurzen Überhanges bei Restmüll von bis zu 1 : 6 M-U-T Maschinen-Um- mit gelenkter NLA so kurz, und des daraus resultieren- sicherstellt. Bei Vergleichs- welttechnik- mit so kurzem Überhang den geringeren Eigenge- tests konnte eindrucksvoll Transportanlagen GmbH auf kürzestem Radstand wichtes sicher. der Beweis erbracht wer- Schießstattgasse 49 und unter Einhaltung der Angenehme Begleiterschei- den, dass das ROTOPRESS- A-2000 Stockerau vorgeschriebenen Achslast- nung des ROTOPRESS ist System bei der Systemab- E-Mail: [email protected] verteilung aufgebaut wer- seine hohe Zulademöglich- fuhr im Restmüllbereich Web: www.m-u-t.at

den. keit durch verstärkte Hy- dem Pressplattensystem bei E.E. Kommunal: Fuhrpark 63 Mit dem Ankauf und Einsatz des Elektrofahrzeuges konnte ein weiterer Beitrag zum Perfekt aufeinander abgestimmtes Kommunalprogramm Klimaschutz gesetzt werden. HYDRAC ist Technik für Profis Richard Hermann, Bürger- meister von Purbach Immer mehr Ge- meinden, Behörden, fahrzeuges konnte ein weiterer Bauhöfe, Straßen- Betrag zum Klimaschutz gesetzt meistereien entschei- werden. Auch andere Maßnah- den sich für Qualität- men wie der Betrieb eines Ge- sprodukte von meindebusses bzw. der Ausbau HYDRAC, wenn es der Infrastruktur zur Nutzung um professionellen des Fahrrades wurden bereits Winterdienst und ef- umgesetzt. Mit dem Elektrofahr- fektive Mäharbeiten das professionelle Geräteprogramm an zeug ist ein sehr flexibler Einsatz geht. Das umfangrei- Böschungsmäher und Heckbagger kön- der Gemeindearbeiter möglich che HYDRAC Kom- nen die Gemeinden vor allem im Früh- und entlastet die beiden Haupt- munalprogramm ist jahrsputz gut einsetzen.. fahrzeuge. Darüber hinaus stellt perfekt aufeinander das Gebiet rund um den Neu- abgestimmt und bestens auf licht. Auch Äste und Hecken siedler See ein sehr sensibles Ge- die kommunalen Anforde- können bei einer Höhe bis biet (UNESCO-Weltkulturerbe) rungen ausgerichtet. acht Meter und einer Stärke dar, das es zu schützen und zu Abgerundet wird das vielfäl- bis 80 mm säuberlichst ge- erhalten gilt.“ tige Angebot durch das pro- schnitten werden. fessionelle Geräteprogramm an Böschungsmäher und Aus redaktionellen Gründen Heckbagger. Eine harmoni- Information mussten die Beiträge teils sche Durchführung aller gekürzt werden. Auf Mäharbeiten bei einer Aus- Ein Besuch im Internet www.kommunal.at lesen Sie legeweite bis 8,20 Meter ist unter www.hydrac.com die ungekürzte Version. durch die Proportionalität lohnt sich auf jeden Fall

der Armsteuerung ermög- E.E.

Gestaltungsmöglichkeiten für öffentliche Plätze Architektur braucht Freiräume und Freiflächen

Öffentliche Plätze, Wege von öffentlichen Plätzen und Parkanlagen sind heut- entsteht so ein stimmiges zutage weit mehr als nur Gesamtbild“, erklärt Robert ein Teil der Infrastruktur. F. Holzer, Vorstandsmitglied Sie sind mittlerweile ein des Verbandes Österreichi- Teil des aktiven Lebensrau- scher Beton- und Fertigteil- mes der Bürger. Sie leisten werke (VÖB), die Bedeu- ihren Beitrag zur Identifika- tung moderner, urbaner tion mit der Stadt und Platzgestaltung. transportieren ein Image. Dementsprechend muss die Gestaltung dieser Flächen Am Stadtplatz von St. Paul im Kärntner Lavanttal sieht man die viel- Rücksicht nehmen auf das fältigen Gestaltungsmöglichkeiten öffentlicher Plätze aus Beton- Information jeweilige Umfeld, auf die Pflastersteinen. Anforderungen der Nutzer Gruppe Betonmarketing reagieren und die geforder- Lösungen müssen her. Diese „Architektur braucht Österreich ten Funktionen erfüllen. müssen jedoch auch den ge- Freiräume, um sich zu ent- Verband Österreichischer Die Flächen sollen strapaz- stalterischen und langfristi- falten, nicht nur im übertra- Beton- und Fertigteilwer- fähig und leicht pflegbar gen ökonomischen Anfor- genen künstlerischen Sinn, ke (VÖB) sein und optimal zum derungen der Gemeinden sondern auch im Sinne ei- Kinderspitalgasse 1/3 Stadtbild passen, egal ob gerecht werden. Mit der ner intelligenten Städtepla- A-1090 Wien hochmodern oder historisch Vielseitigkeit von Beton- nung. Freiflächen geben Tel.: 01/403 48 00 korrekt. Einstige Billiglö- pflasterungen können die den Hochbauten den Raum, Fax: 01/403 48 00-19 sungen können diese städ- Interessen von Städtepla- sich perspektivisch entspre- E-Mail: [email protected] tebaulichen Ansprüche nern und Kommunen ver- chend zu entfalten. Mit ei- Web: www.voeb.com

nicht mehr erfüllen, neue eint werden. ner adäquaten Gestaltung E.E. 64 Kommunal: Wirtschafts-Info

Oberösterreichs Wasserdienstleister WDL und das Projekt „Wassertropfen“ Weltwassertag 2010: Unser Wasser – Unser Leben

Wasser ist das kostbarste Lebensmittel – das gilt für eine Million Kun- deln würde, wenn er nicht wie jeden Tag ein Vollbad oder eine den von Energie AG Wasser und WDL genauso, wie für jene etwa Dusche genießen könnte und wenn ein Schluck des ver- 160.000 Menschen in der Demokratischen Republik Kongo, die durch ei- schmutzten Wassers krank ma- chen würde. ne gemeinsame Initiative von Energie AG Wasser, WDL und oberöster- Wenn die elfjährige Marie-Beatri- ce aus Kasenga im südlichen reichischen Gemeinden seit wenigen Monaten wieder mit sauberem Kongo kräftig am Handrad der Pumpe dreht und das klare Was- Trinkwasser versorgt werden können. ser in ihren gelben Plastikkani- ster sprudelt, gehören diese Pro- bleme endlich der Vergangenheit Wenn der dreijährige Markus aus Für Menschen in Europa ist es völlig normal, an. Erst vor zwei Jahren waren Sattledt den Wasserhahn im Ba- zwei Angehörige ihrer dezimmer seines Elternhauses dass die Qualität des Wassers stimmt und die Familie schwer an Cholera er- aufdreht, wäre er wohl über- Versorgung 24 Stunden, 365 Tage im Jahr krankt. Nur durch die Nähe zum rascht und entsetzt, wenn statt Gesundheitszentrum der kongo- sauberem nur schmutziges, übel gesichert ist. lesischen Missionsstation Kaso- riechendes Wasser herausspru- meno, gut 200 km von der Pro-

Dieses Wasser hilft...

www.wassertropfen.at www.wdl.at

Unser Wasser. Unser Leben. Unsere Gemeinden. Im Jahr 2009 wurde WASSERTROPFEN mit dem Neptun, dem Hauptpreis der österreichischen Wasserwirtschaft ausgezeichnet. Kommunal: Wirtschafts-Info 65

Der Wasserdienstleister WDL – ein Tochter- vinzhauptstadt Lubumbashi ent- unternehmen der Energie AG Wasser – und ziell geschulten Caritas-Wasser- fernt, konnte ihr Leben gerettet meister werden auch solche Kri- werden. bisher 15 oberösterreichische Gemeinden sen gemeistert. Zwei Lebenssituationen wie sie haben sich zum einzigartigen Hilfsprojekt Dass die Spendengelder wirklich unterschiedlicher nicht sein dort ankommen, wo sie benötigt könnten. Hier ein Kind in Zentra- WASSERTROPFEN zusammengetan. werden, davon konnte sich Ener- leuropa, für das es selbstver- gie AG Wasser-Geschäftsführer ständlich ist, dass sauberes Was- ein Tochterunternehmen der En- Dipl.-Ing. Christian Hasenleith- ser rund um die Uhr ohne eigene ergie AG Wasser – und bisher 15 ner bei einem Besuch in der Pro- Anstrengung zur Verfügung oberösterreichische Gemeinden jektregion überzeugen. „Vielfach steht. Menschen, für die es völlig haben sich zum einzigartigen sind nur ein paar Stunden Arbeit normal ist, dass dafür im Hinter- Hilfsprojekt WASSERTROPFEN und einige Dichtungsringe im grund Wasserprofis, in diesem zusammengetan. Sie alle spen- Wert von wenigen Euro notwen- Fall der WDL, dafür sorgen, dass den 0,1 Cent pro Kubikmeter ge- dig, um eine Pumpe wieder genug Wasser da ist, dass die lieferten Wassers, damit über funktionstüchtig zu machen. Ei- Qualität stimmt und die Versor- 100 desolate Pumpen und Brun- nen Menschen in Österreich mit gung 24 Stunden, 365 Tage im nen in der Region um Kasenga sauberem Trinkwasser zu versor- Jahr gesichert ist. Und das alles wieder funktionstüchtig gemacht gen kostet die öffentliche Hand zum Preis von weniger als 0,1 werden können. Bereits im er- zumindest 500 Euro. Im Kongo Cent pro Liter! sten Jahr von WASSERTROPFEN kostet das Gleiche maximal ei- Auf der anderen Seite ein Kind, wurden unter teils schwierigen nen Euro. Nirgendwo sonst las- das viele Jahre nicht wusste, wie Bedingungen 39 Pumpen und sen sich karitative Gelder so effi- frisches, sauberes Wasser Brunnen instandgesetzt. Rund zient einsetzen“, erklärt Hasen- schmeckt. Ein Kind, das jeden 160.000 Menschen können da- leithner das gemeinsame Enga- Tag morgens und abends ver- durch jetzt wieder reines Wasser gement von WDL und Gemein- schmutztes, krank machendes trinken. Erschwert wurden die den im fernen Afrika. „Wenn sich Wasser vom eine Stunde entfern- Arbeiten allerdings durch heftige „Dank dem Projekt weitere Gemeinden diesem Pro- ten Fluss holen und den 20 Liter Regenfälle und einen Erdrutsch, Wassertropfen ha- jekt unter dem Motto „Ein Euro Kanister am Kopf nach Hause der im Dorf Kasomeno Cité ei- ben rund 160.000 für 1000 m³“ anschließen wol- tragen musste. Doch das ist jetzt nen Brunnen verschüttet hat. Menschen wieder len, können sie sich anmelden

anders! Mit Hilfe der aus dem Projekt fi- Zugang zu sauberem unter E.E. Der Wasserdienstleister WDL – nanzierten, einheimischen, spe- Trinkwasser“. www.wassertropfen.at“.

... Leben zu retten!

www.wassertropfen.at www.energieag-wasser.at

1 Euro für ein Leben

Durch WASSERTROPFEN konnte die CARITAS bisher Brunnen für 160.000 Menschen sanieren bzw. errichten. 66 Kommunal: Freizeit- und Touristikeinrichtungen

Warum Städte und Gemeinden in Österreich große Chancen haben, Vorreiter neuer integrativer Erlebnisinszenierungen im öffentlichen Raum zu sein Für Gäste oder Einheimische?

Sobald es um die Frage nach kommunaler Entwicklung und touristi- Festung oder Alpbach in Tirol mit seinem Kongresszentrum ha- scher Potenziale geht, konnte man in den letzten Jahren in Österreich ben durch die Förderung von neuen kulturellen und infra- immer wieder das Zauberwort „Eventisierung“ lesen und hören. Sport- strukturellen Maßnahmen und durch die Investition in Stätten und Kulturveranstaltungen, die Ansiedlungen von kleineren Messen für Veranstaltungen und für kul- turelle Produktionen ein verän- und Ausstellungsorten sowie die Planung neuer Festival- und Veran- dertes Image gewinnen können, Ft lb t l das im Gegensatz zu den land- staltungsformate wurden intensiv gefördert, um Städten und Gemein- läufigen idyllischen Bergtouris- mus-Images steht, mit dem diese den eine neue Besucherattraktivität zu verleihen. Regionen häufig mit einer gewis- sen Ausschließlichkeit in Verbin- Ortsspezifische Eventerlebnisse in Städten dung gebracht werden. Prof. (FH) Dr. Robert Kaspar Eine weitere Liga von infrastruk- Prof. (FH) Dr. Gernot Wolfram und Gemeinden werden seit längerem ganz turellen Investitionen stellen Rebecca Reschreiter bewusst zu Marken ausgebaut, zu Assoziati- Konferenzzentren dar, die beson- Felicia Kerschbaum ders erfolgversprechend sind, onsräumen, um Destinationen für Gäste wenn eine multifunktionale Nut- Besonders in Österreich hat die- und Einheimische zu attraktivieren. zungen durch Wirtschaft, Kultur ser Strategieansatz bis heute ei- und Sport bereits in die Konzep- ne unvergleichliche Erfolgsge- gion verzeichnen. Das Festspiel- tion einfließen, wie es zum Bei- schichte vorzuweisen. Die Frage haus dient komplementär einer- spiel bei dem im Zuge der stellt sich allerdings, ob Events seits während der Festspiele als alpinen Skiweltmeisterschaft allein ausreichen, Kommunen als Ausweichspielstätte bei schlech- 2001 in St. Anton am Arlberg lebendige Orte der Gesellschaft tem Wetter, jedoch auch als Auf- errichteten Wellness- und zukunftsfähig zu machen. führungsstätte für Opern und Kongresszentrum Arlberg Orchesterkonzerte. 2009 wurde Well-Com der Fall ist. Kultur- und Sportevents das Festspielhaus vom europäi- als Erfolgsmodell schen Verband der Veranstal- Konkurrenz zu großen tungs-Centren zu einem der bes- Städten? Doch zunächst ein Blick auf die ten Veranstaltungszentren Euro- bekannten Strategien: Ortsspezi- pas in seiner Größe bestimmt. Hier lässt sich ein neuer Mut in fische Eventerlebnisse in Städten Die im Jahr 2008 auf der See- den Tourismusmarketing-Kon- und Gemeinden werden seit län- bühne stattfindenden Dreharbei- zepten Österreichs feststellen, gerem ganz bewusst zu Marken ten des James-Bond-Films „Ein der jedoch mehr und mehr auf ausgebaut, zu Assoziationsräu- Quantum Trost“ haben die See- Events und temporäre Ereignisse men, um Destinationen für Gäs- bühne ein weiteres Mal in den vertraut statt auf die Frage: Was te und Einheimische zu attrakti- Mittelpunkt der Medien gerückt. sind die besonderen Chancen vieren. Das wohl bekannteste Aber auch Städte wie Kufstein von Kommunen? Fast scheint es, Beispiel in Österreich dürfte die mit seiner vielfältig inszenierten als ob man den Vergleich mit Situation in Vorarlberg sein, ei- ner Region, in der besonders die Erfolgsgeschichte der Seebühne in Bregenz und der Bregenzer Festspiele hervorzuheben ist. Seit der starken medialen Prä- senz der Bühne und der klugen Durchführung eines der Schlüs- selprojekte, des strategischen Schwerpunktprogramms der Culture Tour Austria „Kulturtou- Prof. (FH) Dr. Prof. (FH) Dr. Rebecca Reschreiter Felicia Kerschbaum rismus Austria 2010+“ lässt sich Robert Kaspar ist Gernot Wolfram ist ist Studentin an ist Studentin an eine verstärkte touristische Auf- Professor für Sport- Professor für Kul- der FH Kufstein der FH Kufstein merksamkeit für die gesamte Re- und Eventmanage- turwissenschaften ment an der FH und Kulturmanage- Kufstein ment an der FH Kufstein Kommunal: Freizeit- und Touristikeinrichtungen 67

der Eventtourismus für Unter- stützung sorgen, Österreichs kleinere Destinationen interna- tionaler, aber wieder auch au- thentischer werden zu lassen und sich stärker als bisher an den Ansprüchen bestimmter Zielgruppenmilieus der Zukunft auszurichten. Hierbei liegt der Fokus hauptsächlich auf neuen gesellschaftlichen Leitmilieus

Foto: © Bregenzer Festspiele/ Dietmar Mathis Festspiele/ © Bregenzer Foto: wie den sogenannten Leistungs- Jährlich im Blickfeld der nationalen und modernen, den Post-Materialis- internationalen Presse stehen die Fest- ten und der Creative Class. Diese spiele in Bregenz. Die Positionierung gilt es zu begeistern und zu ge- der Landeshauptstadt Vorarlbergs im winnen. Österreich spricht mit kulturellen Sektor ist auf Grund dieses seiner Markenentwicklung be- hochkarätigen Events bereits weltweit wusst ein kulturaffines, werteo- Foto: www.vorarlberg.travel Foto: bekannt. Die 2008 auf der Seebühne rientiertes, jüngeres und urbane- stattfindenden Dreharbeiten des James-Bond-Films „Ein Quantum Trost“ (klei- res Publikum in den transkonti- nes Bild) haben die Seebühne ein weiteres Mal in den Mittelpunkt der Medi- nentalen Metropolen an. en gerückt, ebenso wie die Aida-Aufführungen 2009 (oben). Kernpunkt der Strategie ist es, Österreich und seine weniger be- den großen Kulturtourismus- und Kaufkraftströme anziehen. kannten Eventdestinationen als Destinationen wagen will. Was Als Beispiel sei hier das in der offene und kreative Tourismus- macht denn eigentlich angesagte größten Weinbaugemeinde Nie- angebote zu präsentieren. Kultur Städte wie Wien, Barcelona, Am- derösterreichs, Langenlois, gele- wird dabei als herausragendes sterdam, Berlin so attraktiv? gene Loisium genannt, das Gäste Differenzierungsmerkmal ver- Warum gelten diese Städte als und Einheimische nicht nur mit standen, um ein individuelles „in“? Ist es deren Lage, Größe, seiner Idee eines innovativen be- Geschichte oder eben ein kluges gehbaren und inszenierten Wein- Österreich spricht mit seiner Markenentwick- Kulturtourismus-Marketing? kellers, sondern auch auf Grund Können auch kleinere Destina- seiner zeitgenössischen Architek- lung bewusst ein kulturaffines, werteorien- tionen in Österreich Maßnah- tur begeistert. Hier gehen die In- tiertes, jüngeres und urbaneres Publikum in men implementieren, um, jen- vestitionen in Richtung einer seits von strategischem Größen- dauerhaften Erlebnisinszenie- den transkontinentalen Metropolen an. wahn, in einem Atemzug mit sol- rung. Der Eventkalender fungiert chen Städten genannt zu wer- als Zusatz zu den dauerhaften Image zu erreichen. Die Umset- den? Salzburg, Wien und Inns- Erlebniseinrichtungen: neben zung im Marketing erfolgt hier bruck sind sicher von dieser Fra- klassischen Weinseminaren gibt mit Hilfe von Codes, die das posi- gestellung nicht betroffen. Span- es auch eine Kulturveranstaltung tionierende Markenversprechen nend ist jedoch die Frage, wie es – die Loisiarte, mit der zeitgenös- in Bedeutungsträger übersetzen. um sogenannte „Second Cities“ sische Musik und Literatur prä- Durch sie gewinnt jede Kommu- steht. Welche Möglichkeiten ha- sentiert werden. nikation und Erlebnisleistung die ben diese kleineren Städte, ein alleinstehende Wahrnehmungs- international ausstrahlendes Die Chancen kleiner qualität: „Das ist typisch für Kulturimage zu kreieren? Linz, Destinationen Österreich“. Die Codes lauten: 2009 Kulturhauptstadt Europas 1. Spannende Kombination von hat durch ein kräftiges Investiti- Der Wettbewerb kleinerer Desti- Tradition und Moderne. 2. Span- ons- (z. B. Erweiterung Ars Elec- nationen wird gerade in Zeiten nungsreiche Verbindung von Kul- tronica) und Kulturprogramm einer globalen Wirtschaftskrise tur, Sport und Natur. 3. Weltof- und einen gleichzeitig initiierten immer intensiver, und daher soll fenheit mit kulturellem Pluralis- Imagewechsel gezeigt, wie eine mus. Doch wird auch ausrei- Destination kulturell neu aufge- chend an die dringend notwendi- laden werden kann. Die Frage ist ge Verbindung für Erlebniswelten nur: wie lange hält die Ausstrah- für Einheimische wie für Besu- lung dieser spezifischen Maß- cher gedacht? nahmen? Im Osten Österreichs zeigen Län- Und in Zukunft? der und Destinationen mit neu Ansätze der FH Kufstein geschaffenen Investitionen in Hard- und Software, dass inno- So erfolgreich die bestehenden vative Ansätze Gästeströme an- Event- und Tourismuskonzepte ziehen können und gleichzeitig im Moment in Österreich immer Foto: point of view Foto: den Standort auch für die einhei- Das „Loisium“ in Niederösterreichs größter Weinbauge- noch sind, so wichtig ist es mische Bevölkerung aufwerten meinde Langenlois begeistert Gäste und Einheimische gleichzeitig, die Frage nach der auch auf Grund seiner zeitgenössischen Architektur. 68 Kommunal: Freizeit- und Touristikeinrichtungen

Zukunft zu stellen. Besonders in den kleineren Städten und in Ge- meinden ist es ratsam, darüber nachzudenken, welche innovati- ven Konzepte der touristischen Förderung in den nächsten Jah- ren eine bedeutende Rolle spie- len werden, die sowohl zu einer Attraktivitätssteigerung im touristischen Wettbewerb führen als auch die Lebensqualität im

Ort für die Bewohner steigern. Foto:www.kitzalps.com Forschungsansätze der FH Kuf- In der Destination Wilder Kaiser und den umliegenden Gemeinden wird die ZDF/ORF-Vorabend- stein (Tirol) im Studiengang serie „Der Bergdoktor“ gedreht, die immer wieder hohe Einschaltquoten erreicht und sich großer „Sport-, Kultur- und Veranstal- Beliebtheit erfreut. tungsmanagement“ zeigen, dass vor allem die Schaffung von län- ist. Auch hier in der Region Wil- gerfristigen Erlebnisinszenierun- der Kaiser ist das Interesse an gen im öffentlichen Raum von diesem Thema groß.“ Freilich Städten und Gemeinden ein kann man mit einer Serie wie großes Potenzial haben, neue At- „Der Bergdoktor“ kein vornehm- traktivität zu erzeugen. Nicht al- lich junges Publikum ansprechen, lein einmalige Erlebnisse und jedoch hat sich gezeigt, dass die Events spielen in dieser Zu- im Moment geplante Einrich- kunftsausrichtung eine gewichti- tung einer filmtouristischen Mo- ge Rolle, sondern die dauerhafte vie-Tour durch die Region Wilder Präsenz von charakteristischen Kaiser mit Hinweisen auch auf Erlebnisräumen. Als Beispiel die Drehorte historischer Bergfil-

kann hier die Tourismusregion me aus der Anfangszeit des Mandl © Tourismus/Reinhard Waldviertel Archiv Foto: Wilder Kaiser in Tirol benannt Kinos neue Publikumsgruppen Kommunen könnten Maßnahmen setzen wie die Aufstel- werden, die in den letzten Jahren anlocken kann. Wichtig ist da- lung von publikumswirksamen Weltzeituhren, aber auch große Anstrengungen in der At- bei, dass die Einrichtung eines künstlerisch gestaltete Brunnen wie die Hundertwasser- traktivitätssteigerung des Film- solchen Pfades eine dauerhafte brunnen im Waldviertler Zwettl erfüllen ihren Zweck. tourismus unternommen hat. Erlebnisinszenierung darstellt und qualitativ hochwertige Bil- im tschechischen Marienbad zu Beispiel Tourismusregion dungs- und Erlebnismöglichkei- finden sind. Zu jeder vollen Wilder Kaiser ten schafft. Stunde gibt es dort zu Musik- stücken bekannter Komponisten In der Destination Wilder Kaiser Die Wiederentdeckung eine Wasserchoreographie zu se- und den umliegenden Gemein- des Marktplatzes hen, die zu den wichtigen At- den wird die ZDF/ORF-Vor- traktionen der Kurstadt gehören. abendserie „Der Bergdoktor“ Neben dem Filmtourismus ist ein Der öffentliche Raum muss wie- gedreht, die immer wieder hohe weiterer wichtiger Faktor das der etwas von dem in vielen Or- Einschaltquoten erreicht und Angebot von integrativen Erleb- ten verloren gegangenen Cha- sich großer Beliebtheit erfreut. nissen. In einer sich immer stär- rakter der sozialen Repräsentati- ker globalisierenden Welt sind on und lokalen Selbstvergewis- interkulturelle Projekte von serung zurückgewinnen. Stich- Nicht allein einmalige Events spielen weitreichender Bedeutung. Viele wort ist hier der in der For- eine gewichtige Rolle, sondern die Städte kämpfen mit ihren Inte- schung viel diskutierte Begriff dauerhafte Präsenz von charakteristi- grationsansätzen, da sie vor dem Globalisierung. Lokale Identität schier unlösbaren Problem ste- ist heute nicht mehr zu denken, schen Erlebnisräumen. hen, die immer weiter auseinan- ohne die vielen Einflüsse der derdriftenden Bevölkerungs- Globalisierung. Daher ist es not- gruppen von einem gemeinsa- wendig, über die Rolle iden- Die Leiterin der Tourismusregion, men städtischen Handeln zu titätsstiftender Orte im öffentli- Ingunn Bindhammer, hat von An- überzeugen. Projektmaßnahmen chen Raum neu nachzudenken. fang an in diesem Erfolg ein Po- allein helfen da nicht weiter. Or- Der Markt beispielsweise, in der tenzial für neue Entwicklungen te brauchen heute mehr denn je griechischen Antike einst Agora in der Tourismusregion gesehen. symbolische Orte der Identität genannt, hat in der Geschichte „Nicht erst seit dem Erfolg des und Begegnung. So könnten in Films ,Der Herr der Ringe‘ und Kommunen zum Beispiel Maß- dem darauf einsetzenden Touris- nahmen wie die Aufstellung von Österreichs Orte haben es bereits geschafft, den musbooms entlang der Drehorte publikumswirksamen Welt- in Neuseeland ist deutlich ge- zeituhren, aber auch technische Spagat zwischen technischer Moderne und Tra- worden, dass Filmtourismus eine Erweiterungen von Brunnenan- ditionsbewusstsein gut in ihre infrastrukturellen wichtige Zukunftsentwicklung lagen bedacht werden, wie sie wie touristischen Konzepte zu integrieren. COMPO EXPERT

europäischer Städte und Dörfer immer wieder die zentrale Rolle eines solchen symbolischen, in- tegrativen sozialen Treffpunkts gespielt. Ein Ort, an dem nicht Ob Kreis klasse nur Handel getrieben und Ge- EXPERTS schäfte gemacht wurden, son- FOR GROWTH oder Bundesliga – dern zugleich konnten die Bür- ger der jeweiligen Stadt hier neue Bekanntschaften schließen, Hauptsache sich alter Freundschaften und Partnerschaften vergewissern, aber auch in Kontakt mit Frem- Profi-Rasen den kommen. Die Belebung von Marktplätzen in heutigen Zen- tren kann weder allein durch in- frastrukturelle Maßnahmen noch durch Events gelingen – es müssen nachhaltige Erlebnisan- gebote für Einheimische wie für Besucher geschaffen werden, die fester Bestandteil des öffent - lichen Raumes sind. Gerade in den Forschungsansätzen zum Sounddesign, zur Erlebnisinsze- nierung, zur gastronomischen Konzeption und zur Stadtent- wicklung im öffentlichen Raum liegen hier bereits viele spannen- de Ansätze vor. Die öffentliche Klanggestaltung ist sicherlich ein ganz besonderer Entwicklungs- schritt, weil er das „akustische Erscheinungsbild von Städten“ auf neue und faszinierende Art und Weise bedenkt und viele (preiswerte) Gestaltungsmög- lichkeiten für Orte bietet.

Ort als Innovationsmotor ® Österreichs Orte haben es bereits Basatop Sport geschafft, den Spagat zwischen 20+5+10(+3+5)+Spurennährstoffe technischer Moderne und Tradi- Langzeitdünger mit kontrollierter Nährstoffabgabe tionsbewusstsein gut in ihre in- aus hochwertiger Polymerhülle. Für Sportplätze, frastrukturellen wie touristi- Gebrauchs-und Zierrasen sowie Neuanlagen. schen Konzepte zu integrieren. Um aber nicht stehen zu bleiben inmitten der rasant verlaufenden Langzeitdünger mit hohem Isodur-Anteil: Prozesse sozialer und demografi- scher Veränderungen ist es ® wichtig, rechtzeitig neue Attrak- Rasen Floranid tivitätspotenziale zu entdecken. 20+5+8+2+Spurennährstoffe Innerstädtische Entwicklung und und Bacillus subtilis Tourismusangebote können hier Jetzt neu mit Bacillus subtilis Selektion E4-CDX für vitales zusammenwachsen wie viel- leicht niemals zu vor in den kul- Wurzelwachstum und Steigerung der Widerstandskraft der turell reichen Regionen Öster- Gräser. Zur Anwendung auf hochwertigen Sportrasenflächen reichs. Dem Markt als symboli- und auf Zierrasen. schen Ort könnte hier eine neue ® Schlüsselrolle zuwachsen, wenn Floranid Permanent seine Chance als identitätsstif- 16+7+15+2+Spurennährstoffe tendes Zentrum von den Orten und seinen Bürgern neu erkannt Universaldünger für strapazierten Sport- und Gebrauchsrasen wird. sowie Kulturen im Öffentlichen Grün und Garten- und Land- schaftsbau.

® = registrierte Marke www.compo-expert.com 70 Kommunal: Wirtschafts-Info

Eröffnung der neuen Kläranlage der Stadtgemeinde Tulln Investition in den Umweltschutz

Am 3. März 2010 wurde „Die neue biologische Kläranlage Tulln“ von LR Sand und Fett entfernt. Die anschließende biologische Rei- Dr. Stephan Pernkopf eröffnet. In allen Schritten des Reinigungsprozes- nigung erfolgt im Belebungs- becken durch den sogenannten ses werden biologische Abläufe optimal genutzt, beispielsweise wer- „Belebtschlamm“. Dieser besteht aus Mikroorganismen, die die den die entstehenden Biogase künftig für die Wärme- und Stromversor- Abwasserinhaltsstoffe biologisch abbauen und die für das Gewäs- gung der Kläranlage verwendet. ser belastenden Nährstoffe Stickstoff und Phosphor weitge- hend entfernen. Der im Nachklärbecken anfal- lende Klärschlamm wird weiter verarbeitet. Dabei entsteht Bio- gas, das zur Gewinnung von Strom und Wärme herangezo- gen wird. Dadurch wird die Kläranlage im Hinblick auf die Energieversorgung zur weitge- henden Selbstversorgerin. Der verbleibende Klärschlamm wird zu Kompost verarbeitet und als Dünger im Landschafts- bau verwendet. „Tulln ist in den letzten Jahr- den Erfordernissen der Stadt zehnten an Bevölkerung und vor Tulln, auf die Größe von 45.000 allem an Betriebsansiedlungen EW ausgeweitet werden. WTE, seit 2004 Teil des gewachsen. Dies stellte die städ- EVN-Konzerns, plant, baut, tische Infrastruktur vor neue Biologisch in allen betreibt und finanziert seit Herausforderungen. Mit der Reinigungsphasen 20 Jahren europaweit Was- Eröffnung der neuen Kläranlage serversorgungs- und Abwas- wurde die Tullner Abwasserrei- Das Abwasser wird in der Klär- serentsorgungsanlagen und nigung für die Zukunft gerüs- anlage in zwei Schritten gerei- besitzt dadurch weitrei- tet“, freute sich Tullns Bürger- nigt. Bei der mechanischen Rei- chende Erfahrung in der meister Mag. Peter Eisenschenk nigung werden Grobstoffe sowie Umsetzung wassertechni- über den Abschluss des größten scher Großprojekte. Tullner Umweltprojektes. Was ist ein Zurzeit baut WTE Neu-Anla- Vor zwei Jahren entschloss sich „Einwohnerwert“ (EW)? gen in Istanbul, Moskau und die Stadtgemeinde Tulln, eine Warschau. In Österreich rei- neue, nach dem Stand der Tech- Die Summe aus tatsächlichen nigt die WTE mit ihren elf nik arbeitende Kläranlage zur Einwohnern EZ und den Ein- Anlagen mittlerweile die Ab- langfristig gesicherten Reini- wohnergleichwerten EGW als wässer von über 140.000 gung ihrer Abwässer zu bauen. Maß für die Schmutzfracht Einwohnern und betreibt Die am 3. März 2010 eröffnete aus Industrie, Gewerbe, Land- Kanalnetze von über 280 erste Ausbaustufe – ein Leitpro- wirtschaft etc. ergibt den für km Länge. jekt von ZT DI Anton Vanek – die Bemessung von Abwasser- wird die Abwässer von 22.500 reinigungsanlagen wichtigen Einwohnerwerten (EW) vollbio- Einwohnerwert EW. WTE Wassertechnik GmbH logisch reinigen. Die Gesamtkos- Es gilt: EZ + EGW = EW Niederlassung Austria ten für die Errichtung betragen Mit Hilfe des Einwohnerwer- EVN-Platz, für die Stadtgemeinde Tulln tes lässt sich die zu erwarten- 2344 Maria Enzersdorf 11,5 Mio. Euro. In einer weite- de biologische Belastung von Tel.: 02236/21609-12741 ren Ausbaustufe soll die Anlage Kläranlagen abschätzen. E-Mail: [email protected]

in den folgenden Jahren, je nach E.E. „Fertigmachen zum Entern!“

Keine Sorge! Moderne Betonsteine widerstehen jedem Angriff. Sie sind unverwüstlich gegen Belastungen und Verschmutzungen jeglicher Art, auch gegen eine ganze Bande von Piraten. Die Gestaltung öffentlicher Plätze und Anlagen mit Beton ist modern, historisch, praktisch, günstig, aber vor allem nachhaltig. Zudem trägt Betonpflaster zu kommunaler Verantwortung und Verkehrssicherheit bei.

Wenn Sie mehr zum Thema Beton in der öffentlichen Fläche und Kapitän Rotbart sehen möchten, dann werfen Sie einen mutigen Blick auf: www.betonmarketing.at 72 Kommunal CHRONIK

Aquila 2010: Gemeinden sind wieder gefordert Verkehrssicherheitspreis 2010 ausgeschrieben

WIEN gärten, Städte, Gemeinden ratorium für Verkehrssi- Nach vorläufigen Ergebnis- und sonstige Institutionen Teil- cherheit eingelangt sein. sen wurden von Jänner bis vor den Vorhang. Als Haupt- nahmege- Dateien bis zu einer Größe November 2009 auf Öster- preis winkt der „Österreichi- bühr. Die von 5 MB können an reichs Straßen 588 Men- sche Verkehrssicherheits- Preisverlei- [email protected] ge- schen getötet. Das Ziel des preis“, der in Form der Tro- hung erfolgt mailt werden. Größere Da- Österreichischen Verkehrssi- phäe „Aquila“ (siehe Bild) im Rahmen ei- teien sollten auf CD-ROM cherheitsprogramms lautet, verliehen wird. Aus den ein- ner Gala. gebrannt und an die Adres- die Zahl der im Straßenver- gelangten Projekten werden Die Einreich- se: Kuratorium für Verkehrs- kehr Getöteten bis 2010 auf die innovativsten, erfolg- unterlagen sicherheit, unter 500 zu senken. Auch reichsten, interessantesten müssen mög- z. H. Mag. Sandra Felber, 2010 holt das Kuratorium etc. Ideen ausgewählt. lichst kurz, Schleiergasse 18, 1100 für Verkehrssicherheit (KfV) Zur Teilnahme berechtigt prägnant und Wien, geschickt werden: deshalb gemeinsam mit sind Projekte, die im Zeit- schriftlich gestal- Details zur Einreichung dem Österreichischen Ge- raum vom 1. Jänner 2009 tet werden und gibt es auch auf der Web- meindebund wieder Ver- bis 1. Mai 2010 durchge- bis zum site des KfV: kehrssicherheitsprojekte en- führt wurden. 3. Mai http://www.kfv.at/ gagierter Unternehmen, Die Einreichfrist endet am 2010 verkehr-mobilitaet/ Vereine, Schulen, Kinder- 3. Mai 2010, es gibt keine im Ku- verkehrssicherheitspreis

Präsentation: Lern-CD „Zu Hause in meiner Gemeinde“ Post-Info für Gemeinden Information schafft Vertrauen Musterartikel ST. PÖLTEN Wie ihre Gemeinde in zum Download „Information schafft Ver- Niederösterreich funktio- trauen, Vertrauen schafft niert, können junge Men- WIEN/GEMEINDEBUND Interesse, Interesse schafft schen nunmehr mit der Die Österreichische Post AG Mitbeteiligung von Jugend- multimedialen Lern-CD startete gemeinsam mit der lichen“, zeigte sich Ende Fe- spannend erarbeiten. Prof. WKÖ Mitte März mit regio- bruar Bildungs- und Ju- Peter Filzmaier und GVV- nalen Post.Partner Info-Ver-

Foto: NLK/Pfeiffer Foto: gendlandesrat Mag. Johann Präs. LAbg. Bgm. Alfred anstaltungen in ganz Öster- Alfred Riedl, Präsident des VP- Heuras bei der Präsentation Riedl betonten die Bedeu- reich, um das Post.Partner- Gemeindevertreterverbandes, der neuen multimedialen tung der Gemeinden, denn Modell allen Interessierten LR Johann Heuras und Univ.- Lern-CD „Zu Hause in … diese seien die Orte, wo Po- vorzustellen. In dem Zu- Prof. Dr. Peter Filzmaier von der meiner Gemeinde“ im NÖ litik für junge Menschen di- sammenhang gibt es ab so- Donau-Uni Krems präsentieren Bildungsservice in St. Pöl- rekt spürbar sei. Mehr auf fortauf der Plattform Kom- die CD. ten überzeugt. www.noe.gv.at/Presse munalnet.at für Gemeinden zwei Musterbriefe zum Post.Partner-Modell, die Kärnten: Winterdienst kostete zwölf Millionen Euro Lebensräume heruntergeladen und in der jeweiligen Gemeindezei- Teurer Winter für Kärntens Straßen Umweltbildung tung veröffentlicht werden können. KLAGENFURT die Schneemengen doppelt SALZBURG Alle aktuellen Termine, Dieser Winter war für die so hoch aus wie sonst in In Salzburg gibt es eine Orte und Zeiten für die Kärntner Straßenerhaltung diesem Monat üblich“, fasst große Vielfalt an erlebens- Info-Veranstaltungen sowie einer der teuersten seit Jah- Verkehrsreferent LH Ger- und entdeckenswerter Na- zwei Musterartikel zum ren. Grund dafür waren die hard Dörfler zusammen. tur. Seit 2006 können Volks- Post.Partner-Konzept, die früh einsetzenden und in- Damit stiegen die Kosten schulen bei der geförderten Sie in Ihrer Gemeindezei- tensiven Schneefälle Ende bereits vergangenes Jahr Aktion „Lebensräumen auf tung veröffentlichen kön- November und Anfang De- extrem. Für den Winter- der Spur“ einen Lebens- nen, stehen ab sofort zur zember. „Es gab die inten- dienst 2009/2010 mussten raum in ihrer Gemeinde Verfügung. sivsten Schneefälle seit 20 zwölf Millionen Euro aufge- auswählen, den sie mit Einfach „hinklicken“ auf Jahren, im Dezember fielen wendet werden. ihren Kindern erforschen www.kommunalnet.at/post möchten. Mehr auf www.salzburg.gv.at Kommunal 73

Volksabstimmung: 2. Auflage – ähnliches Ergebnis Oö. Gebietskrankenkasse 73,4 Prozent Befürchtungen für Trennung voll eingetreten LINZ LIMBACH/KUKMIRN Jetzt sind die Befürchtun- Wie schon 2008 sprach sich gen Oberösterreichs voll erneut die Mehrheit der eingetreten, so LH Dr. Josef Limbacher für eine Gemein- Pühringer in einer ersten detrennung von Kukmirn Stellungnahme zu den ver- aus. Insgesamt stimmten öffentlichten Bilanzzahlen 73,4 Prozent dafür. Anfang der Oö. Gebietskrankenkas- März fand bereits die zweite se: Die gut wirtschaftende Volksbefragung zu dem Kasse, Nettozahler in den Thema statt: 469 Menschen Der Wunsch der Limbacher ist eine Trennung von der benachbar- Kassen-Ausgleichsfonds, waren stimmberechtigt, 378 ten Gemeinde Kukmirn. Eine eigene Ortstafel ist da inbegriffen. rutscht zugunsten der chro- haben von ihrem Stimm- nisch defizitär wirtschaften- recht Gebrauch gemacht. Limbachs Ortsvorsteher Wil- Er fordert ein Gutachten. Er den Wiener Kasse ins Mi- Schon im Dezember 2008 libald Fandl spricht von ei- wolle die Trennung prinzipi- nus. An der oö. Verfas- fand eine Befragung statt, nem „sensationellen Ergeb- ell nicht verhindern, will je- sungsklage hält Pühringer damals hatten sich rund 75 nis“. Er fordert nach der er- doch ein Gutachten, in dem daher weiterhin fest. Prozent der Limbacher für neuten klaren Aussage, den offengelegt wird, wie Lim- „Ziel muss es sein, die jähr- eine eigenständige Gemein- Willen der Bürger als bin- bach als eigenständige Ge- lichen Zahlungen Ober- de ausgesprochen. Im Juli dend anzuerkennen, genau meinde bestehen kann. österreichs an den Aus- 2009 sagte jedoch der Ge- wie dies bei der Volksbefra- Im Idealfall rechnet Lim- gleichsfonds in Wien zu hal- meinderat „Nein“, wodurch gung in Eberau gewesen sei. bach, ab dem 1. Jänner 2011 bieren bzw. in weiterer Fol- es zu einer Neuauflage der Auch Bürgermeister Franz als eigenständige Ortschaft ge einzustellen“, so Pührin- Volksbefragung kam. Hoanzl meldete sich zu Wort: fungieren zu können. ger abschließend.

Menschen mit Behinderung Aktion: „Bündnis für unser Trinkwasser – und unsere Lebensqualität wird größer“ Tirol Vorbild bei Gemeinden gegen Schweinefabriken Einstellungen EISENSTADT/ST.PÖLTEN Gemeindevertreter- INNSBRUCK Weiterhin regt sich in der verband dazuge- Die Tiroler Landesverwal- niederösterreichischen und kommen. tung bekennt sich zur be- burgenländischen Bevölke- Michael Lampel, sonderen Verantwortung ge- rung vehementer Wider- Bürgermeister von genüber Menschen mit Be- stand gegen die Ausbreitung Neufeld: „Die Le- hinderungen und erfüllt die von Schweinefabriken im bensqualität und entsprechenden Richtlinien niederösterreichischen Lich- die Versorgung der des Behinderteneinstel- tenwörth. Zusätzlich zu den Bevölkerung mit lungsgesetzes. „Gerade im bereits aktiven Gemeinden einwandfreiem Bereich der Landesverwal- Zillingdorf, Neufeld, Eben- Trinkwasser muss tung werden die gesetzli- furth und den betroffenen Vorrang vor der in- Gemeindebund-Vizepräsident Ernst Schmid, chen Vorgaben sogar deut- Wasserversorgern – Wasser- dustriellen Fleisch- NÖ 3. Landtagspräsident Bgm. Alfredo Ro- lich überschritten, obwohl verband Südliches Wiener produktion haben.“ senmaier (Ebenfurth), Bgm. Gerhard Zapfl der Beschäftigtenstand ins- Becken, Badener Wasser- Eine Intensivierung vom „Wasserverband Leitha“ und Bgm. gesamt seit dem Jahr 1995 werke, Triestingtaler Was- der Bewirtschaf- Michael Lampel (Neufeld) an der Karte. um 20 Prozent zurückge- serwerke und dem Wasser- tung der betroffe- gangen ist“, berichtet der leitungsverband Nördliches nen Flächen durch Schwei- serversorger aufgrund der Vorstand der Abteilung Or- Burgenland –, welche über nemassenzuchtbetriebe Tatsache, dass der Grund- ganisation und Personal, Jo- 200.000 Menschen mit dem führt zu einer vermehrten wasserspiegel im betroffe- hannes Pezzei. „Schatz der Zukunft“, unse- Gülle aufbringung und damit nen Gebiet lediglich 1,5 m Insgesamt sei man gerade rem Trinkwasser, versorgen, auch zu einer steigenden Be- unter dem Bodenniveau beim Land sehr darum sind nun die Umweltschutz- lastung mit Antibiotika, hor- liegt. Somit ist diese Region bemüht, Menschen mit Be- organisation Global 2000, monaktiven Substanzen und aus Sicht der Grundwasser- hinderungen auch als Mitar- der Niederösterreichische einem erhöhten Pestizidein- verhältnisse als besonders beiterInnen zu beschäftigen. Gemeindevertreterverband satz. Besonders beunruhigt sensibel einzustufen. Mehr www.tirol.gv.at/presse und der Burgenländische ist man von Seiten der Was- auf www.neufeld-leitha.at 74 Kommunal: Kommunalwahlen 2010

Gemeinderatswahlen in Niederösterreich, Vorarlberg, Tirol und Steiermark Neu gefärbt an die Arbeit – die Wähler haben gesprochen

Die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen in Niederösterreich, Tirol Überraschungen, so geschehen in Pottenstein; dort führt nun und Vorarlberg zeigten, dass sich die ÖVP in ihren Kernländern stabil die SPÖ die Geschäfte, es ist lan- desweit die einzige Gemeinde, entwickelte und sogar Zuwächse verzeichnen konnte. Verloren haben in der die ÖVP ihre Mehrheit zu- gunsten der Sozialdemokraten am 14. März vor allem die Sozialdemokraten. Und vermutlich werden verlor. Bürgermeister Manfred Schweiger dazu: „Entgegen der auch die Stichwahlen nicht mehr viel am Ergebnis ändern. Ergebnisse, die sonst im Land vorherrschen, konnten wir da- zulegen.“ Er führt das auf Pro- Julya Pollak bleme innerhalb der ÖVP (–5,14 Prozent oder 580 Man- zurück. Es wird zu einer Sowohl in Tirol (–4,9 Prozent) date). Viele Mehrheiten verab- Neuaufteilung der Positionen als auch in Niederösterreich schiedeten sich zugunsten der kommen. In Wiener Neustadt, (–5,14 Prozent) und Vorarlberg ÖVP, das schmerzt. Für SP-GVV- hat sich die SPÖ, zwar mit her- (–4,68 Prozent) war es der SPÖ NÖ-Präsident LAbg. Bgm. Ru- ben Verlusten (–13 Prozent), ge- nicht möglich, an Mandaten da- pert Dworak kein Ergebnis, mit rade noch an ihrer Absoluten zuzugewinnen. Bei den Grünen dem er zufrieden sein kann: halten können, trotzdem kein zeigte sich, dass sie – in Zahlen „Wir sehen zwar sehr viele Ge- Ergebnis für einen Freudentanz. ausgedrückt – keine Bewegung meinden, wo wir an Stimmen Anders ist die Situation bei der zustande brachten. Ebenso ging und Mandaten zugelegt haben, ÖVP. Als klare Wahlsiegerin hat es der FPÖ, die gewann zwar in aber im Großen und Ganzen die Volkspartei ein „tolles Ergeb- Niederösterreich rund 2,7 Pro- sind wir vom Ergebnis sehr ent- nis“ erlangt. „Für mich zeigt das zent, konnte ihre Wahlziele aber täuscht. Offensichtlich ist es uns ganz klar, all jene, die fünf Jahre ebenfalls nicht erfüllen. nicht gelungen, bei der neuen Möglichkeit der Briefwahl zu Niederösterreich – 367 punkten oder Protestwähler zu Mandate Gewinn für ÖVP mobilisieren.“ Die SPÖ sei nun aufgerufen, sich in vielen Ge- 568 Gemeinden Niederöster- meinden neu aufzustellen und reichs haben am 14. März ihre neue Strukturen zu schaffen. neuen Ortsvertreter bestimmt. Gleich 14 Gemeinden, die als ro- Das tiefschwarze Bundesland te Hochburgen galten, gaben ih- konnte seinem Ruf mehr als ge- re Vormachtstellung zugunsten recht werden. Die ÖVP gewann der ÖVP ab. Ein Beispiel ist Kor- sogar noch knapp drei Prozent neuburg, wo nun bald ein ÖVP- der Wählerstimmen dazu und Bürgermeister amtieren wird, hat nun insgesamt 367 Mandate Christian Gepp. Er wurde „quasi mehr. Im großen Stil überwältigt“ vom Wahlergebnis: verloren hat die SPÖ „Erst jetzt, ein paar Tage nach der Wahl, dämmert’s … diese Deutlichkeit ist gewaltig“, so der Bürgermeisterkandidat. Seinen Entgegen der Ergebnisse, Erfolg sieht er darin, dass die die sonst im Land vorherr- ÖVP die richtigen Themen mit- schen, konnten wir brachte, zudem sei der amtie- rende Bürgermeister durch in- zulegen. terne Streitereien immer an- greifbarer geworden. Gepps er- Manfred Schweiger ist stes Ziel, sobald er auch offiziell Bürgermeister in das Amt übernimmt, sei die Kin- Pottenstein (NÖ) derbetreuung in der Gemeinde. Aber vereinzelt gab es auch Kommunal: Kommunalwahlen 2010 75

Für mich zeigt das ganz klar, all jene, die fünf Jahre fleißig arbeiten, brauchen sich auch nicht vorm Zeugnis zu Erst jetzt, ein paar Tage fürchten. nach der Wahl, dämmert’s GVV-VP-Präsident Alfred … diese Deutlichkeit ist ge- Riedl, Bürgermeister von waltig. Grafenwörth

Christian Gepp steht Kor- einzelnen Bezirken, insbesonde- neuburg(NÖ) als Bürger- re im Wald- und Mostviertel. meister zur Verfügung Bestätigung für die solide Arbeit in Vorarlberg fleißig arbeiten, brauchen sich auch nicht vorm Zeugnis fürch- Mit 44,63 Prozent ging die ÖVP ten“, erklärt VP-GVV-Präsident in Vorarlberg als deutlicher LAbg. Bgm. Mag. Alfred Riedl. Wahlsieger hervor. „Es ist ein er- Er sieht die Streitkultur der SPÖ freuliches Ergebnis mit wenigen landesweit abgestraft. „Ganz Abweichungen für die ÖVP und deutlich ist die Landes-SPÖ mit eine Bestätigung für die solide ihrem Kurs eingefahren“, so Arbeit der Bürgermeister in Riedl weiter. Ähnlich sei die Si- Klein-, tuation bei der FPÖ. Für Riedl Mittel- hen. So geschehen beispielswei- haben sie bei der Wahl eine „an- und se in Lustenau, Mittelberg und ständige Watsch’n“ bekommen. Groß- St. Gallenkirch. Anders sieht die Das Ergebnis für die FPÖ ver- Situation bei den Sozialdemo- zeichnet zwar 2,65 Prozent plus, Es scheint so, dass trotz kraten aus. Sie stellten bis zur und aus eigenen Reihen sei das Wahl zwei Bürgermeister, jetzt Resultat „hervorragend“, jedoch Patriarchats viele gibt es nur noch einen. Aus Sicht konnten die Freiheitlichen emanzipierte Frauen von Berchtold stagnieren auch tatsächlich wohl eher ein paar die Grünen, sie konnten nur Proteststimmen einheimsen. Für bei uns im Bregenzer- 0,30 Prozent zulegen. Noch ge- Riedl ganz klar: „Die FPÖ glaub- wald zu finden sind. ringer, Zuwachs von 0,16 Pro- te wohl, die Leut’ sind so dep- zent, war das Ergebnis der FPÖ; pert!“ Er sehe einzig, dass die Mag. Elisabeth Wicke für sie besonders schmerzvoll Freiheitlichen von konstruktiver ist derzeit Vorarlbergs war der Verlust des Bürgermeis- Arbeit überhaupt keine Ahnung einzige Bürgermeisterin tersessels in Lustenau. Dort re- haben, und es zeigte sich auch, in Mellau giert jetzt erstmals seit 50 Jah- dass die NiederösterreicherIn- ren wieder die ÖVP. Noch nicht nen so etwas nicht honorieren. gemeinden“, beschreibt der Prä- entschieden ist, wer in Hör- Bei den Grünen in Niederöster- sident des Vorarlberger Gemein- branz, Göfis und Thüringen die reich ist es schwer, niederge- deverbandes, Bgm. Mag. Wil- Amtsgeschäfte leiten wird. Dort schlagen zu sein, aber zur Freu- fried Berchtold. Es zeige deut- stehen noch Stichwahlen aus. de reicht es wohl auch nicht. Sie lich, dass die Bevölkerung die Bis vor der Wahl gab es drei Bür- befinden sich mit minus 0,34 Leistungen sehr gut einzuschät- germeisterinnen in Vorarlberg. Prozent annähernd am selben zen weiß und sie dann auch ho- Davon trat eine nicht mehr zur Stand von rund dreieinhalb Pro- noriere. Berchtold selbst erreich- zent landesweit. Zur Wählermo- te in Feldkirch, wo er bereits bilisierung hat das Angebot der Bürgermeister war, einen Stim- Wir gehen einen Weg, der kleinen Partei nicht gereicht. menzuwachs von gut sechs Pro- Riedl führt das auf die demogra- zent. Einen so deutlichen Wahl- von Zusammenarbeit und fischen Gegebenheiten in Nie- sieg gab es in Feldkirch schon sachlichen Ergebnissen derösterreich zurück: „Grün seit den 70ern nicht mehr. „Wir sind wir ja selber, alle Landwirte gehen einen Weg, der von Zu- geprägt ist, Parteipolitik haben einen Bezug zu ihrer Um- sammenarbeit und sachlichen hat da keinen Platz. welt und wissen, wie sie damit Ergebnissen geprägt ist; Partei- umgehen; den Grünen fehlt ir- politik hat da keinen Platz“, Wilfried Berchtold, Präsi- gendwie die Existenzgrundla- sieht Berchtold die Wurzeln sei- dent des Vorarlberger Ge- ge.“ Tatsächlich zeigt sich, dass nes Erfolgs. Die Volkspartei meindeverbandes und Bür- die Grünen im Raum um Wien schaffte es im Ländle, auch eine germeister von Feldkirch stark vertreten sind, sowie in Reihe von Gemeinden umzudre- 76 Kommunal: Kommunalwahlen 2010

Wahl an, eine wurde abgewählt und somit bleibt es vorerst bei Mit diesem Ergebnis habe einer einzigen Bürgermeisterin. ich nicht gerechnet. In der Gemeinde Mellau im Bre- genzerwald schaffte es die am- Engelbert Stenico, Bürger- tierende Mag. Elisabeth Wicke, meister von Landeck, verlor im extra für die Wahl wieder an- bei der Wahl mehrere gewandten Mehrheitswahlrecht Mandate, bleibt aber einen klaren Vertrauensbeweis trotzdem im Amt. Die Wahlbeteiligung lag der Bevölkerung zu bekommen. „Von 687 Stimmen bekam ich bei rund 75 Prozent, dort, 548, darüber empfinde ich ehrli- den kommenden Wochen, wo es spannend war, weit che Freude“, sagt die frisch Wie- im Zuge einer Stichwahl, über 80 Prozent. dergewählte. „Es ist ein großer die Ortschefs gewählt werden. Vertrauensbeweis, so eine klare Der Präsident des Tiroler Ge- Ernst Schöpf, Präsident des Mehrheit zugesprochen zu be- meindeverbandes, Bürgermeis- Tiroler Gemeindeverbandes kommen. Ich will mich der Ver- ter Mag. Ernst Schöpf, zeigt sich und Bürgermeister von pflichtung mit voller Kraft stel- zufrieden mit dem Wahlergeb- Sölden len“, so Wicke weiter. Die der- nis: „Zunächst ist alles gut ver- zeit einzige Bürgermeisterin laufen. Die Wahlbeteiligung lag Vorarlbergs kommt aus dem bei rund 75 Prozent, dort, wo es im Außerfern, ziehen aber in Bregenzerwald, ebenso wie drei spannend war, weit über 80 Pro- Imst und Landeck in den Ge- von vier Bürgermeisterinnen, zent.“ Schöpf, der Bürgermeister meinderat ein. Die FPÖ verliert die es im Ländle in der Vergan- von Sölden ist, wird dies auch gering, trotzdem freut sich de- genheit bereits gab. Wicke auf weiterhin bleiben. Insgesamt ren Chef Gerald Hauser, denn er die Frage, ob der Bregenzerwald konnte die ÖVP ihre Mandatsan- ist jetzt Bürgermeister seiner ein emanzipierteres Eck des zahl in Tirol knapp erhöhen. Die Heimatgemeinde St. Jakob im Landes sei: „Es scheint so, dass Sozialdemokraten verlieren Defereggen. Zuwächse von 5,4 trotz des Patriarchats viele auch hier fast fünf Prozent ihrer Prozent sind bei den vielen ver- emanzipierte Frauen bei uns zu Stimmen, haben aber in sechs schiedenen Listen zu verzeich- finden sind.“ Doch aus ihrer kleinen Gemeinden einen Bür- nen. Landesweit liegen sie nun Sicht sei es sehr schade, dass germeistersessel ergattert. Wie bei 26 Prozent. Für Schöpf be- sich viele noch nicht in den Vor- das Beispiel von Landeck zeigt, sonders war die Situtation in dergrund stellen wollen. musste die SPÖ zwar Verluste Hall. Dort trat ein neuer Kandi- von rund 22 Prozent einstecken, dat zur Wahl an: Johannes Trat- Tirol – in 26 Gemeinden trotzdem bleibt SP-Bürgermei- ter (ÖVP) eroberte wie aus dem folgen Stichwahlen ster Engelbert Stenico im Amt. Nichts den Bürgermeistersessel „Mit diesem Ergebnis habe ich mit einer Absoluten von 50,99 In den 276 Tiroler Gemeinden nicht gerechnet, aber ich habe Prozent und elf Mandaten. „Ich sieht die Situation nach der weiterhin die Ehre, sechs Jahre habe große Freude und auch Wahl noch durchaus spannend im Amt zu sein und im Sinne Demut über diese absolute aus, da in 26 Gemeinden erst in des Kräfteverhältnisses mein Mehrheit“, so der designierte Bestes zu geben“, erklärt Stenico, Bürgermeister. Er will auf dem er strecke diesbezüglich seine Boden bleiben und hat viel vor- Hand in Richtung der anderen zuarbeiten, bevor er am 28. Parteien aus. „Der erste Schritt März angelobt wird. „Am Sonn- ist das Thema Integration“, er- tag gab’s viel zu feiern, aber seit klärt er, das Thema „Ausländer“ Montag bin ich da, um die neue sei auch ein Grund für die neue Arbeit vorzubereiten, im Punkt Kräfteverteilung im Gemeinde- der Zusammenarbeit gibt es viel rat. Die Grünen bleiben mit 0,3 zu tun“, so Tratter, der einen Prozent Zuwachs ihrer Stimmen neuen Stil in die Stadt bringen annähernd gleich, verlieren ei- will. Mit Spannung erwartet nen Bürgermeister in Ehrwald wurde auch das Ergebnis von Reutte, dort musste der Am Sonntag gab’s viel zu feiern, aber langjährige SP- seit Montag bin ich da, um die neue Bürgermeister seinen Platz Arbeit vorzubereiten, im Punkt der räumen, und Zusammenarbeit gibt es viel zu tun. seine Gegen- spieler gehen in Johannes Tratter ist Bürgermeister in den kommen- Hall, er gewann haushoch. den zwei Wo- chen in die Stichwahl. Gab Kommunal: Kommunalwahlen 2010 77

Ich fühle mich sehr ver- „Hochburgen“ zwar zu starken Verlusten kam bunden mit meinem (bis zu minus 20 Pro- Heimatort und bin voller zent), diese jedoch in den meisten Fällen nicht Freude über die neue den Verlust der Absolu- Herausforderung. ten bedeuteten. Wahlge- winner ist die ÖVP. Der Mag. Georg Preßler ist mit landesweite Abstand zwi- 26 Jahren jüngster Bürger- schen ÖVP, die nun fast meister des Landes, in der neun Prozent vor den So- Gemeinde Edelschrott. zialdemokraten liegt, und SPÖ ist „historisch“ in der 2. Rpublik. Für es in Tirol bisher nur eine Frau den Präsidenten des Steiermär- Bürgermeister, stehen nun drei kischen Gemeindebunde, Bgm. Frauen, mit Innsbruck vier, an Erwin Dirnberger, ist das Ergeb- der Spitze ihrer Gemeinden Ler- nis der Wahl auf die jeweilige moos, Heiterwang und Gaim- Kommunalpolitik zurückzu- berg. führen. „In den allermeisten Ge- Ob es noch mehr werden, wird meinden gibt es eindeutige Er- sich in den kommenden Wochen gebnisse, zeigen. Zum Beispiel in Lienz, der Trend, wo LAbg. Elisabeth Blanik (SP) dass die zur Stichwahl dem amtierenden Johannes Hibler (VP) gegen- überstehen wird. Dies ist eine Das Gemeindeergebnis ist Neuauflage der Konstellation auf Kommunalpolitik von vor sechs Jahren. Insgesamt stehen noch fünf Frauen zur zurückzuführen. Stichwahl am 28. März. Erwin Dirnberger, Präsident des Steiermärkischen Ge- wirklich voll Freude, dass Steiermark – SP-Verluste meindebundes und Bürger- ich mich dieser Herausfor- in Hochburgen meister von St. Johann- derung stellen darf.“ Köppling Mit Spannung wurden die Er- Neben den vielen Ge- gebnisse der Wahl in der Steier- meinden, in denen die mark erwartet. Eine Woche nach ÖVP zulegen konnte, hat sich ÖVP deutlich zulegen konnte, den anderen drei Ländern gaben auch bei uns bestätigt.“ In seiner gab es aber auch Fälle, wo sich die Steirer ihre Stimmen ab und Gemeinde St. Johann-Köppling die Sozialdemokraten die Mehr- zeichneten ein klares Bild. Die gewann Dirnberger dazu und heit sicherten, wie am Ergebnis SPÖ verlor insgesamt rund 5,6 hält nun seinen bisherigen Stim- von Leibnitz zu sehen ist, dort Prozent, dies ist jedoch in der menhöchststand von rund 74 verlor die ÖVP rund 17,5 Pro- Steiermark insofern zu verkraf- Prozent. Die Kräfteverhältnisse zent der Stimmen. Im Grazer ten, dass es in vielen roten haben sich in vielen Gemeinden Umland und in der Heimatge- zugunsten der kleineren ver- meinde des Landeshauptmanns schoben. Ein Kuriosum: In der Franz Voves, Vasoldsberg, gab es Ramsau trat die Bürgerliste LEF aber zum Teil hohe Verluste für mit einem Kandidaten an, holte die SPÖ, was besonders aber gleich drei Mandate im Ge- schmerzt. In Liezen verloren so- meinderat. wohl die SPÖ als auch die ÖVP In der im Bezirk Voitsberg gele- jeweils 2,7 Prozent, die FPÖ ge- genen Gemeinde Edelschrott hat wann rund 4,7 Prozent. Trotz- sich der jüngste Bürgermeister dem sieht sich Bürgermeister der Steiermark eindeutig durch- Rudolf Hackel als Gewinner. gesetzt. Der 26-jährige Mag. Ge- „Mit fast 60 Prozent haben wir org Preßler (ÖVP) sicherte sich nach wie vor eine sehr gute Aus- gleich drei zusätzliche Mandate: gangslage.“ Den landesweiten „Das Ergebnis ist sehr, sehr posi- Abwärtstrend der SPÖ sieht er tiv für mich.“ Preßler ist seit fast in Liezen nicht für relevant. Er Mit fast 60 Prozent haben 10 Jahren in der Politik und selbst schlug gerade seine dritte wir nach wie vor eine sehr übernahm Anfang des Jahres Wahl und sieht die Steiermark das Amt von seinem Vorgänger, gerüstet für die Landtagswahl gute Ausgangslage. der es 18 Jahre inne hatte. „Ich im Herbst, davor müsse man le- Rudolf Hackel ist sozialdemo- fühle mich sehr verbunden mit diglich noch „über das eine kratischer Bürgermeister in meinem Heimatort und bin oder andere sprechen“. Liezen. 78 Kommunal: Sicherheit

Kuratorium für Verkehrssicherhit: Sicherheit im Straßenverkehr Gefährliche Ablenkung: Handy am Steuerr Telefonieren ohne Frei- sprecheinrichtung beim Lenken eines Pkws kann gefährlich werden. Die Aufmerksamkeit ist erheblich eingeschränkt, das Unfallrisiko deutlich höher, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit in Beim Bedienen des Handys ist man Erinnerung ruft. abgelenkt – so ist beispielsweise der Blick beim Wählen auf das Telefon gerichtet, Ereignisse im Straßenverkehr werden in Für viele ist das Handy im Alltag nes „Mir wird schon nichts pas- nicht mehr wegzudenken, und diesem Moment kaum wahrgenommen. sieren“-Denkens überschätzt. kaum jemand ist mehr ohne un- Beim Thema SMS am Steuer terwegs. Die ständige Erreichbar- ratoriums für Verkehrssicherheit lässt sich ein gefährlicher Trend keit kann aber gefährlich wer- (KfV) meinten bloß vier von beobachten: Jeder dritte Lenker den, vor allem am Steuer eines zehn Befragten (38 Prozent), liest manchmal während der Pkws ist die Fahrtauglichkeit des dass das Telefonieren ohne Frei- Fahrt Kurznachrichten, jeder sie- Lenkers beim Telefonieren ohne sprecheinrichtung die Fahrtaug- bente Lenker gesteht sogar ein, Freisprecheinrichtung stark ein- lichkeit des Lenkers sehr ein- gelegentlich SMS zu schreiben. geschränkt. Beim Bedienen des schränkt. Jeder siebente war so- SMS am Steuer zu lesen oder gar Handys ist man abgelenkt – so ist gar der Auffassung, die Fahr- zu schreiben ist allerdings ex- beispielsweise der Blick beim tauglichkeit würde kaum oder trem fahrlässig und daher auch Wählen auf das Telefon gerichtet, gar nicht beeinflusst werden. verboten. Ein SMS-schreibender Ereignisse im Straßenverkehr Mehr als drei Viertel (78 Pro- Lenker benötigt bis zu fünf Se- werden in diesem Moment kaum zent) gaben an, dass sie zumin- kunden, um auf Gefahren zu wahrgenommen. Das Bewusst- dest gelegentlich am Steuer tele- reagieren – bis dahin ist es mei- sein richtet sich während des fonieren, doch nur rund die stens schon zu spät. Derzeit wird Telefonierens mehr auf den Ge- Hälfte der Befragten (46 Pro- bestraft, wer mit dem Handy am sprächsinhalt und weniger auf zent) besitzt überhaupt eine Ohr oder beim SMS-Lesen bzw. - den Straßenverkehr. Aufmerk- Freisprecheinrichtung. Dass kei- Schreiben erwischt wird. Die samkeit ist allerdings die zentrale ne Freisprecheinrichtung be- Strafe von 50 Euro kann jedoch Fähigkeit beim Fahren und abso- nutzt wird, liegt an einer Mi- nur dann verhängt werden, lut notwendig, um sich entspre- schung aus Selbstüberschätzung wenn der Fahrer angehalten chend der Verkehrssituation zu und Bequemlichkeit. Aus Ge- wird, Handy-Lenker in Fahrt verhalten. wohnheit greifen auch jene zum können nicht belangt werden. Mobiltelefon, die keine Frei- Freisprecheinrichtung sprecheinrichtung haben. Die Musikhören mit Kopfhörern wird oft nicht benutzt private Unterhaltung ist dann erhöht die Unfallgefahr wichtiger als die Sicherheit. Nicht allen Autofahrern ist be- Auch wenn die Gefahr bewusst Neben Telefonieren beeinträch- wusst, wie sehr Telefonieren das ist, denken viele, dass sie alles tigt auch das Hören von Musik Fahrverhalten beeinflusst. Bei ei- im Griff haben. Die eigenen mit Kopfhörern die Aufmerksam- ner aktuellen Erhebung des Ku- Fähigkeiten werden im Sinne ei- keit von Fußgängern oder Rad- Kommunal: Bürgermeistertag 79 fahrern stark. Immer und überall Bürgermeistertag 2010 in Wieselburg Musik zu hören ist vor allem bei jungen Menschen sehr verbrei- tet: Jeder zehnte Jugendliche hört laut KfV-Umfrage immer, wenn er als Fußgänger oder Im Zeichen knapper Radfahrer unterwegs ist, mit Kopfhörern Musik, jeder fünfte Jugendliche oft. Im Straßenver- kehr kann der Stöpsel im Ohr Gemeindefinanzen aber schnell gefährlich werden, wenn z. B. herannahende Autos nicht gehört werden oder man Unter dem Titel „Gemeinden in Finanznöten – Auswege durch die Musik abgelenkt ande- re Verkehrsteilnehmer nicht und Konsequenzen“ fand am 1. März der 22. Österreichi- wahrnimmt. In vielen Verkehrs- situationen müssen wir uns auf sche Bürgermeistertag in Wieselburg (NÖ) statt. Beson- das Gehör verlassen. Österreich- weit wird z. B. durchschnittlich ders die kommunale Finanzsituation ist angesichts der sechsmal pro Sekunde eine rote Ampel überfahren – verlässt man Wirtschaftskrise noch schwieriger geworden. sich beim Queren der Straße al- lein auf die Lichtsignale, kann das mitunter tödliche Folgen ha- Daniel Kosak Trends ein: „Aus der zunehmen- ben. Mit Kopfhörern im Ohr kön- den Isolation, dem Auseinander- nen akustische Signale des Forum-Land-Obmann Fritz Gril- brechen des traditionellen Fami- Straßenverkehrs kaum gehört litsch, der gemeinsam mit der lienmodells, aus Problemen mit werden. Jeder zehnte Befragte Arbeitsgemeinschaft ländlicher der Integration sowie den geän- hat schon einmal eine gefährli- Raum diese Veranstaltung orga- derten Bedürfnissen der Jugend che Situation mit Kopfhörern im nisierte, wies bei der Eröffnung leitet sich ein Handlungsbedarf Straßenverkehr erlebt. Am häu- darauf hin, „dass die ländlichen für die Kommunen ab“, so Heu- figsten sind Kollisionen von Regionen nicht nur ein Schlaf- ras. Gerade kleinere Kommunen musikhörenden Fußgängern mit und Erholungsraum, sondern könnten sich der individuellen Autos oder öffentlichen Ver- insbesondere auch ein bedeuten- Wünsche der Jugend viel besser der Wirtschaftsraum und Ar- annehmen als große. Viele Men- Jeder zehnte Befragte hat schon einmal beitsplatzfaktor sind“. Beim Bür- schen seien auch mit der Ge- germeistertag wurden auch Er- schwindigkeit der technischen eine gefährliche Situation mit Kopfhö- fahrungen mit der Gemeindezu- und gesellschaftlichen Verände- rern im Straßenverkehr erlebt. Am häu- sammenlegung präsentiert, Ta- rungen überfordert, auch hier figsten sind Kollisionen mit Autos oder gungsleiter Sixtus Lanner gibt könnten Gemeinden mit verbes- aber zu bedenken, „dass Größe serten Kommunikationsmöglich- öffentlichen Verkehrsmitteln. allein nicht ausschlaggebend für keiten ein Stück Lebensqualität den Erfolg und die Zukunfts- schaffen. Diese Strukturen soll- kehrsmitteln. Ein typischer Un- fähigkeit von Gemeinschaften ten daher auch bei zunehmend fallhergang ist das Überqueren sein kann. Dies belegen auch in- knapperen Budgets nicht in Fra- der Kreuzung bei Rot, da die Be- ternationale Vergleiche. ge gestellt werden. fragten durch die Musik abge- Grillitsch wies in seiner Rede lenkt sind und zu spät reagieren. einmal mehr auf die Ungerech- Größer ist nicht billiger Vielen ist die Ablenkung nicht tigkeiten durch den sogenannten bewusst: Mehr als ein Drittel der abgestuften Bevölkerungsschlüs- Kommunen seien überdies von Befragten schätzt Musikhören im sel beim Finanzausgleich hin. großer Bedeutung als Konjunk- Straßenverkehr als gar nicht Dieser Verteilungsmodus be- turmotor und Arbeitsplatzfaktor. oder eher nicht gefährlich ein, nachteilige kleinere Gemeinden Auch Effizienz sei nicht immer bei den bis 24-Jährigen ist es und sei nicht mehr zeit- eine Frage der Größe. mehr als die Hälfte. Dabei hört gemäß, er sollte daher Eine Verwaltungsreform jeder fünfte befragte Jugendli- aufgabenorientiert ge- lehnt Heuras nicht che mit der höchsten Lautstärke staltet werden. grundsätzlich ab, aller- Musik, wenn er als Fußgänger, Niederösterreichs Ver- dings warnte er vor zu Radfahrer oder in öffentlichen kehrslandesrat Johann starken zentralistischen Verkehrsmitteln unterwegs ist. Heuras, der selbst zwölf Bestrebungen. Als Bür- Allgemein gilt: Nebentätigkeiten Jahre Bürgermeister germeister sollte man wie Telefonieren, SMS-Schreiben war, stellt in seinem Im- sich stets den drei Prinzi- bzw. -Lesen oder Musikhören mit pulsreferat den Stellen- Daniel Kosak ist pien Effizienz, Kopfhörern beeinträchtigen die wert der Gemeinden dar Pressereferent des Bürgernähe und Nach- Aufmerksamkeit für das Gesche- und geht dabei auch auf Österreichischen haltigkeit verantwortlich hen im Straßenverkehr. neue gesellschaftliche Gemeindebundes fühlen. 80 Kommunal: Sicherheit

In dieselbe Kerbe schlug der Prä- den, Land und Bund leichter zu sident des Österreichischen Ge- lösen. Statt einer Verwaltungsre- meindebundes, Helmut Mödl- form würde er lieber eine Kom- hammer. „Größer ist nicht unbe- petenzreform vorschlagen; jede dingt billiger“, stellt er fest. Er Gebietskörperschaft solle das sei nicht generell gegen Gemein- tun, was sie am besten kann. dezusammenlegungen, aber Dies wäre etwa die Kinderbetreu- Zwangsmaßnahmen lehne er ab. ung bei den Kommunen oder die Die Bürger müssten überzeugt Spitalserhaltung bei den Län- davon sein. Verwaltungsgemein- dern, betont Mödlhammer. schaften hätten zahlreiche Vor- Wie eine Gemeindezusammenle- teile, eine Zusammenarbeit etwa gung funktionieren kann, schil- im Bildungsbereich oder bei der dert Gerhard Klaffner, Bürger- Anschaffung von teuren Geräten meister der oberösterreichischen mache durchaus Sinn. Die Iden- Marktgemeinde Weyer. Es gebe

tität von Ortsteilen solle aber ge- hier keine Patentlösung, aus sei- Friedrich Wikipedia/Böhringer Foto: wahrt bleiben. ner Erfahrung könne er aber sa- Besonders beliebt ist die Bregenzer - Die negativen Auswirkungen des gen, dass das Wichtigste sei, die ach für Wildwasserfahrten – jeden- abgestuften Bevölkerungsschlüs- Bevölkerung von Anfang an ein- falls ist sie ein Naherholungsgebiet sels seien mittlerweile etwas ab- zubeziehen, sorgsam die einzel- der besonderen Art. gefedert worden, dennoch wäre nen Schritte zu setzen und über Parteigrenzen ünf Gemeinden, ein Fluss: fair miteinander Die Bregenzerach ist für die umzugehen. FVorarlberger Landeshaupt- Dann könne stadt Bregenz und die Gemein- man auch eine den Hard, Kennelbach, Lau- überaus große terach und Wolfurt ein zentraler Zustimmung Naherholungsraum. Mit der der Bürger zu kürzlich unterzeichneten Charta einem derarti- „Fünf Gemeinden – ein Fluss“ gen Projekt er- bestärken sie die gemeinsame reichen. Wichtig Absicht, den Natur- und Erho- sei selbstver- lungsraum an der Bregenzerach Forum-Land-Obmann Fritz Grillitsch, Landesrat Jo- ständlich, dass gemeinsam mit dem Land Vor- hann Heuras, Präs. Helmut Mödlhammer, Sixtus Lan- die Strukturen arlberg sensibel und abgestimmt ner, Bgm. Gerhard Klaffner (Weyer). der beiden Ge- weiterzuentwickeln. meinden durch Die Bregenzerach hat auf der die finanzielle Ausstattung klei- die Zusammenlegung verbessert Strecke zwischen Kennelbach nerer Gemeinden „nicht gerade und Synergien genutzt werden. und der Mündung in den Boden- erfreulich“. Im vergangenen Jahr Auch Klaffner gibt zu bedenken, see viel zu bieten: Sandstein- habe man bei den Bundesertrags- dass die Wahrung der Identität schwelle und Mündungsbereich anteilen rund 400 Millionen Euro einzelner Ortsteile wichtig sei, mit den weitum einzigartigen verloren, heuer stelle sich die Si- dies habe man durch die Schaf- Auwäldern im „Natura 2000-Ge- tuation zwar etwas besser dar, fung eigener Beiräte erreicht. biet“ etwa sind von internationa- aber dennoch sei das Tief noch Dieses Beispiel zeige, dass Zu- ler Bedeutung. Verschiedenste nicht überwunden. „Aus meiner sammenlegungen nicht von Tiere und Pflanzen, Wasser, Stei- Sicht sind die Finanzprobleme oben zu verordnen sind, sondern ne etc. schaffen gemeinsam mit aber nicht nur einnahmenseitig, dass sie dann erfolgreich sein Spiel- und Sportplätzen einen sondern insbesondere auf der können, wenn sich die Gemein- Raum, der für viele Menschen Ausgabenseite zu lösen“, unter- debürger nach einem ausführli- wertvolle Momente der Erho- streicht der Präsident und ver- chen Abstimmungsprozess dafür lung bietet. „Diesen Erholungs- wies dabei auf die steigenden aussprechen, zieht Tagungsleiter wert wollen wir im Einklang mit Kos ten in den Bereichen Spitäler, Lanner ein Resümee. Koopera- Natur-, Grund- und Hochwasser- Gesundheit, Pflege und Sozialhil- tionen bei der Anschaffung von schutz und anderen Interessen fe. Mödlhammer spricht sich da- Maschinen, bei Bauhöfen, aber gezielt erhalten und weiterent- bei für „mehr Vernunft bei den auch bei der Nutzung von Veran- wickeln“, erläutern die Vertreter Ausgaben“ aus und regt auch an, staltungssälen hätten sich be- der fünf Anrainergemeinden die den Menschen „die Wahrheit währt. Motivation hinter dem Vorha- über die erforderlichen Kosten zu Mehr auf www.kommunalnet.at ben. In einer neuen Gemeinde- sagen“. Das Fi- kooperation wurden die Rah- nanzproblem menbedingungen dafür gemein- wäre durch ein Statt einer Verwaltungsreform schlage ich ei- sam entwickelt. In Zukunft wird neues partner- ne Kompetenzreform vor; jede Gebietskörper- die gemeinsame Darstellung des schaftliches Ver- schaft soll das tun, was sie am besten kann. Angebots deutlichen Mehrwert hältnis zwi- für die Menschen in der Umge- schen Gemein- Helmut Mödlhammer, Präsident des bung schaffen. Österreichischen Gemeindebundes Kommunal: Gemeindekooperation 81

Kooperation wird groß geschrieben im Ländle Fünf Gemeinden, ein Fluss: Gemeinsam Spielraum schaffen

Die fünf Vorarlberger Kommunen Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach Auch im Sinn des regionalen Entwicklungsprozesses „Vision und Wolfurt unterzeichneten eine Charta für die nachhaltige Entwick- Rheintal“ und für das in Ausar- beitung befindliche Gewässer- lung eines gemeinsamen Naherholungsraumes – die Bregenzerach. entwicklungskonzept macht Ko- operation Sinn. Denn gemein- Eine Kooperation im Interesse von Menschen und Natur. deübergreifende Planungen, durchgängige Standards und ab- gestimmte Kommunikations- In den vergangenen Monaten ha- und vielseitig sein“, beschreiben und Marketingaktivitäten er- ben die Gemeinden gemeinsam die Gemeinden die Zielatmo- höhen den Wert für alle Beteilig- mit dem Land die Situation im sphäre. „Die intensive Abstim- ten. Detail analysiert. Bereits jetzt ist mung mit Wasserwirtschaft, Na- der Raum am und in der Bregen- tur- und Landschaftsschutz und Kleines Bild oben: Die Projektmitar- zerach vielfach genutzt. Dass die- der Raumplanung stellt sicher, beiter im Kreise der fünf Bürgermeis- se Vielfalt ebenso wie die Werte dass ein stimmiges Gesamtbild ter der Projektgemeinden präsentie- auf Dauer gesichert werden, ist entsteht.“ ren stolz die unterzeichnete Charta. den Projektpartnern ein zentrales Anliegen. Die unterzeichnete Charta ist daher Grundlage für die weiteren Planungen und Ak- Die Charta: Fünf Gemeinden – ein Fluss tivitäten (siehe Kasten). Die Bregenzerach ist ein verbindendes Der direkte Kontakt mit dem Wasser Naherholungsraum als Element mit positiven Wirkungen für erhöht die Erlebbarkeit. gemeinsames Angebot den Lebensraum der Gemeinden Bre- 3 Natur-, Grundwasser- und Hochwas- genz, Hard, Kennelbach, Lauterach und serschutz sind wichtige Anliegen. Sel- Die fünf Gemeinden sehen den Wolfurt. Die fünf Gemeinden und das tene Lebensräume wie z. B. Auwälder Raum Bregenzerach als gemein- Land Vorarlberg nehmen gemeinsam oder Sandplatten sind besonders sam zu gestaltendes und zu be- Verantwortung für die Bregenzerach schützenswert. Ein gutes Naherho- spielendes Erholungsangebot für wahr. Sie schaffen und erhalten Wege lungsangebot ist damit im Einklang. die Menschen im Umfeld. Die für eine funktionierende gemeinsame 3 Bei allen Aktivitäten um das Gewäs- verbindende Wirkung des Arbeit und orientieren sich dabei an fol- ser steht Nachhaltigkeit im Vorder- Raumes am Fluss und seine Wer- genden Zielen: grund. Entwicklungsmöglichkeiten te sollen verstärkt und sensibel 3 Der Naherholungsraum und das Frei- bleiben offen, natürliche Materialien ins Bewusstsein rücken. „Der zeitangebot werden gemeinsam wei- und Elemente werden bevorzugt. Raum an der Ach soll naturnah, terentwickelt. Der Zugang zur und 3 Die Wege zur und an der Bregenzer- offen, nicht kommerzialisiert das Verweilen an der Bregenzerach ach sind auf sanfte Mobilität ausge- tragen zur Lebensqualität im Alltag legt. Besucherlenkung schont sensible der Menschen in der Umgebung bei. Bereiche. 82 Kommunal: Auszeichnung

Die Vertreter der ausgezeichneten „Sportgemeinden“ im Kreise von Initiatorin Sportlandesrätin Petra Bohuslav. Niederösterreichische „Sportgemeinden“ in St. Pölten ausgezeichnet 131 kreative Bewegungsideen

Der Wettbewerb „Unsere Sportgemeinde“ fand Anfang März im pertin“ aus der Gemeinde Lan- genlois durch. Unsere Sportge- NÖ Landhaus mit der feierlichen Preisverleihung seinen krönenden meinde aus dem Weinviertel heißt Dank der Initiative „Teens Abschluss. Ziel war es, so Initiatorin Sportlandesrätin Petra Bohuslav, sportiv“ von Alpenverein und Sportunion die Gemeinde erfolgreiche und kreative Bewegungs- und Sportinitiativen in den Stockerau. Sportlandesrätin Dr. Petra Bohuslav, selbst begeisterte Gemeinden für ihr Engagement und Vorbildwirkung auszuzeichnen. Sportlerin, ist von der Vielfalt der Ideen begeistert: „In den Ge- meinden schlummert ein un- Landessieger wurde Schwechat glaublicher Ideenreichtum, den mit der Initiative „Schwechater wir unterstützen wollen. Darum Jugendsport“, die es geschafft werden wir Sportvereine und Ge- hat, für alle Volksschulklassen meinden noch mehr vernetzen.“ eine zusätzliche Turnstunde ein- Einen Sonderpreis gibt es für In- zuführen. Sie dürfen sich über itiativen, die noch in Planung den Hauptpreis von 4000 Euro sind und bisher aus verschiede- freuen. nen Gründen noch im Ideensta- Insgesamt haben sich 131 Projek- dium stecken. Bohuslav: „Wir te mit ihren Gemeinden am Wett- wollen hier Geburtshelfer spie- bewerb beteiligt. Dabei hat sich len und all jene unterstützen, jede sechste niederösterreichi- Sonderkategorie „Zukunftsprojekte“: VP-GVV-Präsident die besonders gute Ideen zur sche Gemeinde dem Wettbewerb LAbg. Alfred Riedl, Projektleiter Michael Slavik, Bgm. Förderung von Bewegung und gestellt, wobei einige sogar meh- Martin Schuster (Perchtoldsorf ), LR Petra Bohuslav, GVV- zum Sport haben.“ rere Initiativen ins Rennen ge- SPNÖ-Präsident LAbg. Bgm. Rupert Dworak. Einer der Sieger ist auch das schickt haben. Die Jury hat in ei- Modell „Sport für Kinder und ner Vorauswahl zunächst 38 Pro- gesund in Waidhofen/Ybbs“ die Familie“ in Perchtoldsdorf, eine jekte nominiert. Neben dem Lan- Mostviertelwertung gewonnen Kombination eines Sportmoto- dessieger gab es auch regionale hat. Im Waldviertel setzte sich rik- und eines Lernförderungs- Wertungen für die besten Projek- die „Sportunion Bewegungsex- programms zur gezielten Be- te aus dem jeweiligen Viertel, die treuung von Kindern mit Behin- mit 2000 Euro honoriert wurden. derung. So darf sich „Perchtoldsdorf in Insgesamt haben sich 131 Projekte mit ihren Bewegung“ über den Gewinn im Gemeinden am Wettbewerb beteiligt. Dabei Infos auf www. Industrieviertel freuen, ebenso unsere-sportgemeindenoe.at wie die Initiative „Denk an dich – hat sich jede sechste niederösterreichische Gemeinde dem Wettbewerb gestellt. Kommunal: Initiative 83

Erfolgreiche Initiative des Alpenvereins für strukturschwache Gebiete Bergsteigerdörfer nutzen neue Vermarktungsschiene

Der Alpenverein hat vor zwei Jahren ein Projekt zur Förderung ausgewählter Bergsteigerdörfer gestar- tet. Diese sind vor allem in strukturschwachen al- pinen Gebieten zu finden und dankbar über die werbewirksame Initiative.

Ziel des Alpenverein-Projekts ist es, aus der Beliebtheit, die diese Orte und Regionen in der Be- Mag. Helmut Reindl völkerung genießen, eine höhere Wertschätzung zu entwickeln (hier die Berge um Mallnitz).

Primäres Ziel des Alpenverein- gangspunkt für alpine Unterneh- Projekts ist es, aus der Beliebt- Das Konzept führt dazu, men bekannt, aber als quasi offi- heit, die diese Orte und Regio- dass alle teilnehmenden zielles „Bergsteigerdorf“ habe nen in der Bevölkerung ge- man zusätzliche Werbemöglich- nießen, eine höhere Wertschät- Orte ihr Angebot professio- keiten. „Das Konzept führt dazu, zung zu entwickeln. Bergsteiger- neller gestalten. dass alle teilnehmenden Orte ihr dörfer garantieren ein professio- Angebot professioneller gestal- nelles Tourismusangebot für Klaus Unterweger, ten“, so Unterweger. Bergsteiger, weisen eine exzel- Bürgermeister von Kals am lente Landschafts- und Umwelt- Großglockner qualität auf und setzen sich für die Bewahrung der örtlichen ter von Kals am Großglockner, Kultur- und Naturwerte ein. ist über die Initiative des Alpen- Für Orte, die „Bergsteigerdorf“ vereins sehr froh. Die Gemeinde Die Bergsteigerdörfer werden wollen, gibt es eine Rei- sei zwar bereits bisher weit über he von Pflichtkriterien, die er- die Grenzen Österreichs als Aus- Ginzling füllt werden müssen. So müssen Großes Walsertal etwa Berghütten und andere Be- Grünau im Almtal herbungsbetriebe in ausreichen- Hüttenschlag im Großarltal der Zahl vorhanden sein. We- Information Johnsbach im Gesäuse sentlich ist auch ein gut betreu- Kals am Großglockner tes und beschildertes Netz von Gemeinden, die Interesse Lesachtal Wanderwegen sowie eine kom- haben, „Bergsteigerdorf“ zu Lunz am See petente Alpinberatung vor Ort. werden, können sich an den Mallnitz Außerdem gibt es eine Reihe Österreichischen Alpen- Malta von Kriterien bezüglich der verein wenden. Reichenau an der Rax Landschaftsqualität. Ausge- Mag. Christina Schwann Steinbach am Attersee schlossen sind unter anderen Tel.: 0512/59547-31 Steirische Krakau Gemeinden mit mehr als 2500 E-Mail: christina.schwann@ Tiroler Gailtal Einwohner, weil dann der dörf- alpenverein.at Vent im Ötztal liche Charakter nicht mehr ge- Web: www. Villgratental geben ist. bergsteigerdoerfer.at Weißenbach bei Lofer Klaus Unterweger, Bürgermeis - 84 Kommunal: Aus den Bundesländern

Burgenland

Grundsteinlegung Woher hatte „News“ die Vorab-Informationen? Infrastruktur- Wieder Wirbel um Strem Initiative Eisenstadt/Strem rechnungshofes auf, kriti- Nach der Einstellung des sierte die ÖVP. Am 25. Au- KITTSEE Verfahrens gegen LH-Stv. gust, exakt um 9.13 Uhr, gab Um der großen Nachfrage Franz Steindl in der Causa dazu es eine Presseaussen- gerecht zu werden und der Strem attackiert die ÖVP dung der Zeitschrift „News“. Neue Windräder demografischen Entwick- laut einem Bericht von ORF Dass „News“ die Vorab-In- lung Rechnung zu tragen, Online vom 11. März Lan- formation aus dem BLRH Pläne der Zone erfolgte Anfang März durch desrechnungshofdirektor erhalten hat, schließt Katz- Landeshauptmann Hans (BLRH) Franz Katzmann. mann aus. Im Rückblick be- NEUSIEDL Niessl und die Landesräte Dieser habe „das böse Spiel trachtet zeige sich, sagte Die Windenergie soll im Verena Dunst und Peter der SPÖ bewusst oder un- Strommer dazu, „dass der Burgenland weiter ausge- Rezar in Kittsee die Grund- bewusst mitgespielt“. ÖVP- Rechnungshofdirektor Katz- baut werden. Nun wurden steinlegung für die Auf- Klubobmann Rudolf Strom- mann hier Politik gemacht weitere Eignungszonen fest- stockung des Pflegeheimes mer und Landesgeschäfts- hat“ – ob bewusst oder un- gelegt, um weitere Windrä- der Volkshilfe Burgenland. führer Christian Sagartz bewusst, sei dahingestellt. der bauen zu können. Wir In einer projektierten Bau- sprechen von einer BLRH-Chef Katzmann ver- haben die genauen Pläne. zeit von zehn Monaten soll „Schmutzkübelkampagne“ wies laut dem ORF-Bericht Derzeit gibt es allein im Be- eine Erweiterung der der- gegen Steindl und fordern auf eine Anzeigepflicht „bei zirk Neusiedl am See 207 zeit gegebenen Kapazität eine Entschuldigung von Vorliegen gewichtiger Ver- Windräder mit einer Leis- von 28 um zusätzliche 29 Katzmann. dachtsmomente“. ÖVP- tung von 400 Megawatt. Betten erfolgen, was 18 Fragen werfe auch die zeit- Klub obmann Rudolf Strom- Nun soll insgesamt allein im neue Arbeitsplätze mit sich liche Abfolge im Zusammen- mer möge ihm erklären, Bezirk Neusiedl am bringt. hang mit der mit 24. August „warum ich mich für die See die Windkraft - Die Fertigstellung ist für En- 2009 datierten Sachver- Einhaltung von Gesetzen leistung mehr als de 2010 geplant. haltsdarstellung des Landes- entschuldigen soll“. verdoppelt werden. Kärnten

Angespannte finanzielle Lage der Kärntner Gemeinden erfordert dringend eine Entlastung bei den Aufgaben Aufgaben „entrümpeln“ – Gemeinden fit für Zukunft machen zu leisten, sind wir mit der KLAGENFURT bürokratischen Erledigung Die Wirtschafts- und von Aufgaben für andere Finanzkrise sowie die stän- Gebietskörperschaften be- dig steigenden Pflichtausga- schäftigt. Aber auch so ben erdrücken die Kärntner manche freiwillige Leistung Gemeinden. Mit der „Ent- der Gemeinden ist zu hin- rümpelung“ von Aufgaben terfragen“, so der Gemein- und verstärkter Gemeinde- debund-Präsident weiter. kooperation wollen die Ge- Für Ferlitsch steht aber meinden auch künftig „fit“ auch fest, dass Einsparun- für den Dienst am Bürger gen nicht die Ärmsten der bleiben. Gemeindebund-Präsident Bgm. Hans Ferlitsch und Gemeinderefe- Bevölkerung treffen dürfen. „Die Gemeinden sind mit ei- rent Josef Martinz präsentieren die Finanzlage der Gemeinden. Für Gemeindereferent Mar- nem Investitionsvolumen tinz ist klar, „wenn die Ge- von 160 Millionen Euro der der Gemeinden. Demnach wenn auch ausgabenseitig meinden wackeln, wackelt stabilste Partner für die verlieren Kärntens Städte Einsparungen erfolgen. Es das ganze Land“. Er sprach Wirtschaft“, so der Präsi- und Gemeinden 2009 und geht für ihn vor allem um sich auch für eine Entflech- dent des Kärntner Gemein- 2010 60 Millionen Euro an einen Abbau von Bürokra- tung der Transferbeziehun- debundes, Bgm. Hans Fer- Einnahmen aus den Bun- tie. Erhebungen und das Er- gen zwischen dem Land litsch. In einer Pressekonfe- desertragsanteilen. Für Fer- stellen von Statistiken für und den Gemeinden renz mit Gemeindereferent litsch steht daher außer Fra- Bund oder Land belasten aus. Martinz: „Wer LR Josef Martinz präsentier- ge, dass die Finanzen nur in die Gemeinden zunehmend. zahlt schafft an, wer te Ferlitsch die Finanzlage Griff zu bekommen sind, „Statt Dienst für den Bürger anschafft, zahlt.“ 85

Niederösterreich

Niederösterreich hat die 18. Fairtrade-Gemeinde Signal im Kampf gegen die Armut PURGSTALL konkrete Möglichkeit dar, Purgstall an der Erlauf be- sich auf regionaler Ebene Unter Anwesenheit von Gemeindebund-Vizepräsident Bgm. Alfred schloss Ende Februar die entwicklungspolitisch zu Riedl (3. v. r.) wurde der Spatenstich für die leistbaren Startwoh- Verwendung von Fairtrade- engagieren und ein Zeichen nungen für junge Tullnerinnen und Tullner gesetzt. Produkten auf Gemeinde- für weltweite Armutsbe- ebene und bekam dafür den kämpfung zu setzen. Mitt- Leistbare Startwohnungen für junge Tullner Titel „Fairtrade-Gemeinde“ lerweile tragen 18 Gemein- verliehen. „Der faire Handel den in Niederösterreich den stellt für Gemeinden eine Titel „Fairtrade-Gemeinde“. 47 Startwohnungen kommen Tulln wohnungen zwischen 35 Am 27. Februar wurde der und 50 m2 entstehen, NÖ Trinkwasserstrategie vorgestellt Spatenstich für 70 neue die jungen Menschen den Wohnungen gefeiert, die Schritt vom elterlichen Trinkwasserplan unterstützt Gemeinden sich optimal für junge Tull- Heim in eine erste eigene nerInnen eignen, die nach Wohnung erleichtern sol- ST. PÖLTEN Um die Gemeinden bei der dem Auszug aus dem elter- len. Die restlichen Wohnun- Die NÖ Trinkwasserstrate- Planung ihrer Trinkwasser- lichen Heim zum ersten Mal gen werden zwischen 75 gie wurde präsentiert. Zukunft zu unterstützen, auf eigenen Füßen stehen. und 90 m2 groß sein und Hauptziel ist ein weiterer wurde der „Trinkwasser- Beim Bauvorhaben der eignen sich damit optimal Ausbau des Versorgungs- plan“ entwickelt. WET/Austria AG werden in für Jungfamilien. Der Bau- grades in geschlossenen Eine Zusammenfassung al- den kommenden zwei Jah- beginn für diese Investition Siedlungsgebieten und die ler Themen unter ren 70 Wohnungen entste- in die Tullner Le- Erhöhung der Versorgungs- www.noe.gv.at/ hen. bensqualität ist für sicherheit durch die Vernet- Umwelt/Wasser/ Insgesamt werden 47 der Sommer/Herbst zung bestehender Anlagen. Wasserversorgung.html 70 Wohneinheiten als Start- 2010 geplant. Oberösterreich

2100 Kilometer Radwege Beispielgebend für Bund Ein Land, Land führt 2010 32 Radwege Zeitwertkonto ein

LINZ LINZ Alle 2100 Radwege-Kilome- Oberösterreich wird im ter Oberösterreichs im zweiten Quartal 2010 öster- Markus Falkensamer, Dr. Christian Falkensamer, Dr.Gottfried Fal- übersichtlichen Format. Das reichweit erstmalig das kensamer, Architekt Gerhardt Zwettler, LH. Dr. Josef Pühringer, Dr. bietet die unter dem Titel Zeitwertkonto im Bereich Georg Spiegelfeld, Dr. Michael Falkensamer. „Genussradeln in Ober- des Landes und der gespag österreich“ neu erschienene erproben. Ziel ist die Um- Erstmals Preis für barrierefreie Denkmalpflege verliehen Radkarte des OÖ. Touris- setzung auf Bundesebene, mus. Insgesamt 32 Radwe- zeigt LH-Stv. Franz Hiesl ge werden auf der Rücksei- auf. Das Zeitwertkonto Dank für viel Arbeit te in Wort und Bild vorge- stellt eine neue Art der Ent- LINZ den Denkmalpflegepreisen stellt. Darunter die sechs lohnung zur Hebung der Seit 2001 vergibt das Land ein Landespreis für Barrie- Top-Radwege: Donaurad- persönlichen Flexibilität Landes- und Anerkennungs- refreiheit bei Denkmälern weg, Salzkammergutrad- von Arbeitnehmerinnen preise für Denkmalpflege. vergeben. Den mit 7500 weg, Innradweg, Ennstal- und Arbeitnehmern dar. Es Ziel dieser Preise ist es, die Euro dotierten Preis erhält radweg, Römerradweg und bietet die Möglichkeit, be- Bedeutung der Pflege und heuer die Eigentümerge- Grenzlandradweg. Für die- stimmte arbeitsrechtliche Erhaltung von Baudenk- meinschaft Falkensamer für se Hauptrouten bietet die Ansprüche, wie z. B. Über- mälern hervorzuheben. die Instandhaltung und Ad- Karte zusätzlich ein Höhen- stunden oder Zulagen auf Heuer gab es im Rahmen aptierung des Hauses profil und Einkehrtipps ins ein Konto zu transferieren dieser Auszeichnung eine Wels, Stadtplatz 37. Genussland Oberösterreich. und sich später längere be- Premiere: Erstmals wurde Mehr auf www.land- Online auf www.radfahren. zahlte Freizeit zu leisten. zusätzlich zu den bestehen- oberoesterreich.gv.at at kostenlos bestellbar. 86 Kommunal: Aus den Bundesländern

Salzburg

Ausbildung für „gefährliche“ Hunde

Pete Duchkowitsch (Projektleiter), Ernst Steiner (GF Reinhaltever- Vereine sind am Zug band), LR Sepp Eisl und Günther Brennsteiner (Bgm. Niedernsill) SALZBURG hat in jedem Fall die gesetz- Die Verordnung über Um- lichen Voraussetzungen zu Neue Kläranlage wirtschaftet vorbildlich fang und Inhalt der Ausbil- überprüfen und kann erst dung von gefährlichen Hun- nach positivem Abschluss den ist seit dem 14. Novem- des Ermittlungsverfahrens Klärgas in Strom umgewandelt ber 2009 in Kraft. Erst seit eine Anerkennung in Be- NIEDERNSILL umzusetzen. So werden diesem Zeitpunkt kann von scheidform aussprechen. Der Reinhalteverband Ober- zum Beispiel die Klärgase in der Behörde die Eignung ei- Die Gemeinden werden pinzgau-Mitte baut mit den elektrischen Strom umge- ner Hundeausbildungsein- über die erfolgten Anerken- Mitgliedsgemeinden Nie- wandelt“, erklärte Energie- richtung beurteilt werden. nungen informiert werden.“ dernsill, Uttendorf, Stuhlfel- referent LR Sepp Eisl dazu Mit dieser Information rea- Bergmüller merkte darüber den und Mittersill die Ver- Mitte März, nachdem er gierte der für den Vollzug hinaus an, dass eine Ausbil- bandskläranlage aus. „In sich an Ort und Stelle einen des Landessicherheitsgeset- dung eines Hundes bei ei- vorbildlicher Weise betreibt Überblick verschafft hatte. zes zuständige Referatslei- ner nach dem Landessicher- der Reinhalteverband die Neu ist unter anderem ein ter Mag. Michael Bergmül- heitsgesetz anerkannten Kläranlage hier in Niedern- Blockheizkraftwerk, mit ler auf einen Medienbericht Einrichtung nur dann von sill. Mit den bestens ausge- dem es gelingt, zwei Drittel über fehlende Ausbildungs- der Gemeinde vorgeschrie- bildeten Mitarbeitern und des Eigenbedarfs an Energie einrichtungen für „gefährli- ben wird, wenn der Hund der neuesten Technik ge- der Anlage abzudecken. Das che“ Hunde. als gefährlich eingestuft lingt es, hervorragende Er- aus dem bestehenden Gas- Erst seit Anfang Februar wird und der Hundehalter gebnisse in der Abwasserrei- behälter gewonnene Biogas 2010 sind die ersten Anträ- eine Bewilligung zum Hal- nigung zu erzielen. Durch wird im Blockheiz- ge auf Anerkennung als ten von gefährlichen Hun- die professionelle Planung kraftwerk in elektri- Ausbildungseinrichtung den beantragt hat. ist es gelungen, eine sehr sche Energie umge- eingelangt. „Die Behörde energieeffiziente Anlage wandelt. Steiermark

Überreichung mit Landeshauptmann Voves Gemeindewappen für Soboth

GRAZ/SOBOTH übergab Gernot Oberstei- Die Gemeinde Soboth hat ner (Wappenreferat des ihr eigenes Wappen. Im Steiermärkischen Landesar- Beisein zahlreicher Festgäs- chivs), der das Wappen ge- Helga Rally vom LandesEnergieVerein, Geschäftsstellenleiter e5- te, unter ihnen LH Franz meinsam mit der Gemeinde

Österreich, Heimo Bürbaumer, Minister Nikolaus Berlakovich, die Christine Kees Foto: Voves, BH Theobald Müller Soboth gestaltet hat, die Weizer e5-Koordinatorin Barbara Kulmer und der Weizer e5-Team- und Bgm. Hubert Koller Verleihungsurkunde. leiter Stadtrat Oswin Donnerer nehmen den „European Energy Award“ in Silber entgegen. Landesmillionen für Wasserschutzbau-Programme Europäischer Spitzenreiter beim Energiesparen 65 Bauprojekte sind vorgesehen

GRAZ standhaltungsmaßnahmen Energy Award für e5-Gemeinde 4,1 Millionen Euro hat die und 65 Bauprojekte, darun- WEIZ/GRAZ/BREGENZ kovich im Bregenzer Fest- Steiermark für Hochwasser- ter 15 Rückhaltebecken, vor- Weiz ist die erfolgreichste spielhaus mit dem European schutzmaßnahmen freige- gesehen. Dazu zählen Pro- steirische Gemeinde beim Energy Award in Silber aus- geben, für heuer insgesamt jekte in Graz und Hatzen- Gemeindevergleich der gezeichnet. Der European heuer 6,7 Millionen. Zu- dorf, wo Hochwasserschutz- Energieeffizienz. Die Stadt Energy Award, um den sich sammen mit Bundes- und bauten als vordringlich gel- nimmt erst seit vier Jahren diesmal 600 europäische Privatmitteln werden damit ten. Als Landesbeiträge für am steirischen e5-Pro- Städte und Gemeinden be- die Voraussetzungen für In- Wildbachverbauun- gramm teil und wurde Mitte warben, ist das Gegenstück vestitionen von 20 Millio- gen gab die Steier- Februar im Beisein von Um- zum österreichischen e5- nen Euro geschaffen. Kon- mark 2,15 Millionen weltminister Nikolaus Berla- Programm. kret sind u. a. Gewässerin- Euro frei. Kommunal: Aus den Bundesländern 87

Tirol

Winterbauförderung Lärmschutz Weniger Winter- 64 Millionen Euro Auszahlungsmodalitäten entlasten die Tiroler Kommunen. Insge- arbeitslosigkeit samt 35 bauliche Maßnahmen werden mit 1,2 Millionen Euro in 23 investiert Gemeinden unterstützt. INNSBRUCK INNSBRUCK 600.000 Euro hat die Tiro- Bau von Kindergärten und Schulen Entlang der Bahnstrecken ler Landesregierung auf An- wurden und werden in einem trag für eine weitere Aus- gemeinsamen Kraftakt von zahlung im Rahmen der Ti- Land unterstützt Gemeinden Bund, Gemeinden und Land roler Winterbauförderung umfangreiche Lärmschutz- freigegeben. Unterstützt INNSBRUCK terstützen, wird ein Groß- maßnahmen getroffen. Diese werden damit 15 Projekte Für den Neu-, Um- und Zu- teil der Fördermittel noch Maßnahmen betreffen so- mit einer Gesamtinvestiti- bau sowie die Sanierung vor Abschluss der Bauarbei- wohl den Korridor Kuf- onssumme von fünf Millio- von Kindergärten und ten ausgezahlt“, erklärt Ge- stein–Brenner als auch ande- nen Euro. Die Winterar- Schulen erhalten die Tiroler meindereferent LH Günther re Bestandsstrecken in Tirol. beitslosigkeit kann dadurch Gemeinden aus Landesmit- Platter. Dadurch können die Im Programm „Lärmtechni- um 1272 Mann-Wochen ver- teln und dem Gemeinde- Kosten der Gemeinden für sche Sanierung an Eisen- ringert werden. Es werden ausgleichsfonds Unterstüt- die Zwischenfinanzierung bahnbestandsstrecken“ wur- 31 neue Arbeitsplätze ge- zung. In der ersten von vier reduziert werden. den österreichweit bereits schaffen. Bisher wurden Ausschüttungen im Jahr Insgesamt 35 bauliche rund 354 Millionen Euro über die Winterbauförde- 2010 werden die Maßnah- Maßnahmen werden mit investiert; Auf Tirol entfielen rung 1,8 Millionen Euro men von 23 Gemeinden mit 1,2 Millionen Euro in 23 davon 64 Millionen Euro. ausgeschüttet. Damit wur- 1,2 Millionen Euro geför- Gemeinden unterstützt. Insgesamt sind 49 Gemein- den in den Wintermonaten dert. „Um die Gemeinden Größere Vorhaben gibt es in den in Tirol in das Bauinvestitionen von rund noch wirkungsvoller bei Seefeld, in Mils bei Hall Sanierungsprogramm 21 Millionen Euro ausgelöst. ihren Bauvorhaben zu un- und in Rattenberg. einbezogen. Vorarlberg

Kinderbetreuungskosten-Rechnungsstellung Verband ist Koordinations- und Organisationsstelle Datenschutz ist zu beachten Mehr Lehrlinge in Gemeinden BREGENZ Dazu stellte das Finanz- BREGENZ Mit Rundschreiben 13/2009 ministerium klar, dass von Um vermehrt auch eine at- hat der Vorarlberger Ge- der Eintragung der Sozial- traktive, zukunftsorientierte meindeverband über die Ab- versicherungsnummer des Ausbildung im Gemeinde- setzbarkeit von Kinderbe- Kindes in dieser Rechnung bereich anbieten zu können treuungskosten und der da- abzusehen ist, wenn daten- und den Jugendlichen da- mit verbundenen Rech- schutzrechtliche Gründe da- durch den Einstieg in das nungsstellung informiert. gegen sprechen. Berufsleben zu ermögli- chen, hat der Vorarlberger Tierschutzgesetz – Chips seit 1. Jänner 2010 Pflicht Gemeindeverband ein Kon- In Vorarlberg gibt es derzeit zept für eine Lehrlingsaus- rund 2350 Ausbildungsbetrie- Gemeinden sind nicht betroffen bildung in den Vorarlberger be für Lehrlinge. Auch etwa 20 Gemeinden entwickelt. der 96 Gemeinden bilden ins- BREGENZ sprechendes Gerät zum Aus- Damit für das Lehrjahr gesamt rund 70 Lehrlinge aus. Seit 1. Jänner 2010 müssen lesen der Funkchips verfü- 2010/2011 für die Gemein- alle Hundebesitzer ihrem gen. Entgegen teils anders deverwaltung entsprechen- mit Oliver Christof, Tel.: Tier einen Mikrochip im- lautender Meldungen sind de Lehrlinge gefunden wer- 0664/820 12 70, E-Mail: plantieren, durch den das die Gemeinden von der Voll- den können, sollten sich die [email protected] Tier eindeutig zugeordnet ziehung dieser Bestimmun- Gemeinden bis spätestens in Verbindung zu setzen. werden kann. Die Vollzie- gen nicht betroffen. Anfang April entscheiden, Der Gemeindeverband wür- hung, insbesondere die Kon- Leider besteht aber auch ob sie eine (zusätzliche) de sich über eine trolle, obliegt den Bezirks- nicht die Möglichkeit, dass Lehrstelle einrichten wol- hohe Beteiligung bei hauptmannschaften. Diese die Gemeinden auf diese len. Interessierte Gemein- diesem Ausbildungs- müssen auch über ein ent- Datenbank zugreifen. den werden gebeten, sich verbund freuen. 88 Kommunal: Info-Mix & Personalia

Neuwahlen „aus der Reihe“ Südtirol Eigenverwaltung statt Abhängigkeit Innsbruck mit neuer Führungsspitze Energie für unsere Zukunft Christine Oppitz-Plörer folgt

BOZEN stellen, die nicht unmittelbar auf Hilde Zach Wer braucht sie nicht, die in der Gemeinschaft verwur- INNSBRUCK zu vernetzen sowie ein Energie? Jede Sekunde, je- zelt sind, sind nicht tauglich Mag. Christine Oppitz-Plö- friedliches Klima des Zu- den Tag leben wir von der für eine solidarische Gemein- rer (Liste für Innsbruck) sammenlebens zu schaffen. Energie. Das traditionelle schaft. Ein volkswirtschaft- wurde am 8. März 2010 in Ihre Ziele will Oppitz-Plörer zentralistische Organisations- licher Grundsatz besagt, dass einem Sondergemeinderat mit politischer Erfahrung, muster, welches danach ein Produkt möglichst vor zur neuen Bürgermeisterin Sachkompetenz, Umset- strebt, die Energieversorgung Ort veredelt werden soll, falls von Innsbruck gewählt. Auf zungsstärke und einem er- der Familien und Betriebe die technischen und wirt- die Stimmen von „Für Inns- fahrenen Team umsetzen. auf der Basis von Großbetrie- schaftlichen Voraussetzungen bruck“, aber auch der Koali- ben und Megakonzernen zu dazu bestehen. Deshalb soll tionspartner ÖVP und SPÖ Auch Vizebürgermeister organisieren, taugt nicht ein tragfähiges energiewirt- konnte sie zählen. Oppitz- verlässt die politische Bühne mehr für die Zukunft. Die schaftliches Konzept für Süd- Plörer galt als Favoritin für künftige Energieversorgung tirol erstellt werden. In Süd- die Nachfolge von Hilde Nach 30 Jahren im Inns- tirol wird Zach, die sich wie berichtet brucker Gemeinderat verab- In Südtirol wird laut Gesetz den laut Gesetz aus gesundheitlichen Grün- schiedet sich auch Vizebür- insbesondere den aus der germeister Eugen Gemeinden das Recht einge- den Gemein- Politik zurück- Sprenger (ÖVP) räumt, elektrizitätswirtschaft- den das zog. Ihren po- von seinem politi- Recht einge- litischen Wer- schen Amt. Am 22. lichen Tätigkeiten auszuüben. räumt, die degang be- April erfolgt die Bgm. Arnold Schuler, elektrizitäts- gann die 41- Amtsübergabe an Gemeindenverbands-Chef wirtschaftli- Jährige im seinen designierten chen Tätig- Jahr 2000, als Nachfolger Franz keiten aus- sie auf der Xaver Gruber. soll dezentral organisiert zuüben. Hiermit wurden von Bürgerliste Sprenger verband werden und die Beteiligung der Politik die grundlegen- von DDr. Her- seinen Rücktritt sowie die Einbindung vieler den Rahmenbedingungen ge- wig van Staa immer schon mit Bürgerinnen und Bürger er- schaffen, damit eine Strom- in den Gemein- Mag. Christine dem politischen möglicht werden. Weit über verteilung auch dezentral, derat gewählt Oppitz-Plörer Karriereende von 1000 Wasserkraftanlagen überschaubar und bürgernah wurde. 2002 Hilde Zach. speisen in Südtirol Strom in gestaltet werden kann. Die bis 2009 war Oppitz-Plörer Wie Gruber in einem Inter- das öffentliche Verteilernetz, Stromverteilung bekommt Stadträtin für Erziehung, view mit dem Innsbrucker wobei neben der Wasser- eine besondere Bedeutung, Bildung, Gesellschaft, Kin- Stadtblatt betonte, möchte kraft, der Kraft-Wärme-Kopp- wenn kostengünstige eigene der- und Jugendbetreuung, er „die Agenden von Eugen lung (Biomasse) und der So- Stromproduktion (oder sol- Familie, Frauen und Senio- Sprenger in der bewährten larenergie in Südtirol auch che durch Beteiligungen) in rinnen. Im Juni 2009 wurde Tradition fortführen und die Windenergie genutzt das von der Gemeinde er- sie vom Innsbrucker Ge- trete mein neues Amt mit wird. Es ist daher sicher sinn- worbene Netz eingespeist meinderat mit 34 von 40 sehr viel Demut an. Ich voll, die Eigenständigkeit werden kann. So besteht für Stimmen zur 2. Vizebürger- glaube, unser oberstes Ziel und die Eigenverantwortung den Strom der Südtiroler meisterin gewählt. Die Be- muss es sein, den sozialen für eine lokale Energieversor- Produzenten eine große reiche Stadtplanung, Stadt- Frieden in der Stadt zu er- gung zur Unterstützung der Chance darin, eine „Süd- entwicklung, Integration so- halten.“ lokalen Wertschöpfung und tiroler Qualitätsmarke“ wie Frauen und Seniorin- In die- zur Stärkung der sozioökono- aufzubauen. nen fielen unter ihre Verant- sem Be- mischen Stabilität in der Peri- wortung. Als Herausforde- reich sei pherie zu begünstigen. Die rung im Bürgermeisteramt Spren- Bürgerinnen und Bürger sol- sieht Oppitz-Plörer, im städ- gers len unmittelbar an über- Kontakt tischen Bereich eine „Archi- Fach- schaubaren, lokalen energie- tektur des Zusammenle- kompe- wirtschaftlichen Versor- Südtiroler bens“ zu schaffen. Darunter tenz un- gungssystemen beteiligt sein Gemeindenverband versteht sie das Entstehen bestrit- – und mitentscheiden kön- Genossenschaft, neuer Stadtteile zu gestal- ten, wie nen. Unternehmenssysteme, Kanonikus-Michael- ten, öffentlichen Raum für Gruber Der designierte die das Abschöpfen von Ge- Gamper-Straße 10, Gemeinschaft zu schaffen, weiter neue Vizebürger- winnen in den Vordergrund I-39100 Bozen unterschiedliche Altersgrup- ausführ- meister Franz X. Tel.: 0039-0471-304655, pen und soziale Schichten te. Gruber. Fax 0039-0471-304625 E-Mail: [email protected] Tirol ehrt Kommunal: Info-Mix & Personalia 89

KOMMUNAL Wissenschaft Kommunalwissenschaftliche Gesellschaft Wissenschaftspreis 2010 ausgeschrieben WIEN ten hat in zweifacher Aus-

Foto: R. Boltz R. Foto: Die Kommunalwissen- fertigung bis längstens 30. Beim Gemeindetag 2009 in Lech am Arlberg erhielt Hubert Rauch schaftliche Gesellschaft Juni 2010 (Einlangen) beim vom Gemeindebund das Ehrenzeichen und die Ehremitgliedschaft. (KWG) vergibt für das Jahr Verlag MANZ, z. H. Elisa- Im Bild gratulieren die Vizepräsidenten Ernst Schmid und Alfred 2010 zur Förderung von beth Smejkal-Hayn, Johan- Riedl. Rechts Gemeindebund-General Robert Hink. Im Hintergrund kommunalwissenschaft- nesgasse 23,1010 Wien zu Vorarlbergs Wilfried Berchtold und Günter Fankhauser aus Tirol. lichen Arbeiten – Habilita- erfolgen und wird vertrau- tionsschriften, Dissertatio- lich behandelt. Hubert Rauch erhält Ehrenzeichen von Tirol nen, Diplomarbeiten und Es können nur abgeschlos- andere auf eigenständiger sene deutschsprachige Ar- Forschung beruhende Ar- beiten eingereicht werden, ... für hervorragendes beiten – einen Förderungs- deren Abschluss zum Zeit- preis im Gesamtrahmen von punkt des Endes der Aus- öffentliches Wirken 7000 Euro. schreibung dieses Wissen- Förderfähig sind hervorra- schaftspreises nicht länger INNSBRUCK Händen gende Arbeiten zu kommu- als zwei Jahre zurückliegt. Personen aus Wirtschaft, (siehe auch nalwissenschaftlichen The- Nähere Informationen zur Politik, dem sozialen Be- KOMMU- men aus den Disziplinen Ausschreibung beim Öster- reich und der katholischen NAL 9C- Rechtswissenschaft, Politik- reichischen Städtebund Kirche haben im Februar 2009). und Sozialwissenschaft bzw. beim Österreichischen 2010 das Ehrenzeichen des Das Ehrenzeichen des Lan- sowie Wirtschafts- und Gemeindebund oder im In- Landes Tirol und Südtirol des Tirol wird (traditionell Finanzwissenschaft und Pu- ternet unter www.k-w-g.at (kleines Bild) verliehen be- einmal jährlich am Todes- blic Management. kommen. Unter den Geehr- tag von Andreas Hofer) an Die Preisverleihung erfolgt ten war auch Gemeindever- Persönlichkeiten vergeben, in den vier Kategorien Di- bands-Präsident a. D. Hu- die „durch hervorragendes plomarbeiten, Dissertatio- bert Rauch. Im vergange- öffentliches und privates nen, Habilitationen und an- Der Preis der Kommunen nen Jahr hat Rauch sein Wirken, insbesondere auf dere Forschungsarbeiten so- wird im Zuge des KWG- Amt als Tiroler Gemeinde- politischem, wirtschaftli- wie Bachelor- und Master- Symposiums am 3. Novem- verbands-Präsident zurück- chem, kulturellem oder hu- arbeiten. ber 2010 übergeben. gelegt und damit ein Ende manitärem Gebiet das An- Die BewerberInnen dürfen seiner Ära gesetzt. Immer- sehen des Landes gefördert zum Zeitpunkt des letzt- hin lagen die Geschicke des und sich besondere Ver- möglichen Einreichtermins Neues Institut Tiroler Gemeindeverbandes dienste um das Land Tirol das 40. Lebensjahr nicht 14 Jahre lang in seinen erworben haben“. überschritten haben. Lehrstuhl für Der Preis soll Ansporn zur Beschäftigung mit Frage- KWG-Vorstand Premiere in Salzburg stellungen von besonderer Relevanz für die österreichi- Der Vorstandsvorsitzende Der erste Gutschein zum 60. Geburtstag schen Städte und Gemein- der KWG, Univ.-Prof. Rein- den und Anerkennung für hard Resch, erhielt einen herausragende und innova- Lehrstuhl an der Johannes- tive Leistungen auf diesem Kepler-Universität Linz. Gebiet sein. Im Ergebnis Er ist Vorstand des „Instituts sollten durch diese Arbeiten für Recht der sozialen Ansätze für eine Fortent- Daseinsvorsorge und Medi- wicklung der rechtlichen, zinrecht“. wirtschaftlichen oder politi- www.jku.at/ schen Situation der öster- sdmr

Foto: ÖVP Pinzgau ÖVP Foto: reichischen Städte und Ge- Aus Anlass seines 60. Geburtstags erhielt BO BR Bgm. Franz Wen- meinden und ihrer Selbst- Prof. Reinhard ger den allerersten Gutschein, der jemals für die Benützung der im verwaltung abgeleitet wer- Resch bei seiner Bau befindlichen Tauern SPA World Kaprun ausgestellt wurde. Im den können. Antrittsvorlesung Bild v. l. Fraktionsobmann der ÖVP Pinzgau, Bgm. Hans Warter Die Einreichung der Arbei- (Piesendorf), LAbg Bgm. Sonja Ottenbacher, BO BR Bgm. Franz Wenger und LAbg Michael Obermoser. 90 Kommunal:Info-Mix & Termine Termine

KOMMUNAL International Abfallwirtschaftspreis ausgeschrieben Potosi taucht wieder aus den Fluten auf „Phönix – Einfall statt Abfall“

WIEN fe (Altersgrenze: 35 Jahre). „El Niño-Dürre“: Wasser- Am 6. Mai 2010 wird der Gesucht werden kreative, österreichweit ausgeschrie- praxistaugliche und/oder stand sank um 30 Meter bene Abfallwirtschaftspreis innovative Lösungen und „Phönix – Einfall statt Ab- Konzepte, die zu einer nach- Potosi trocknet. Auch andere Stau- fall“ zum 11. Mal vergeben. haltigen Entwicklung der Die Dürre setzt Venezuela seen sind betroffen, und Ve- Das Preisgeld für den Abfallwirtschaft beitragen. heftig zu. Die venezolani- nezuelas Behörden brachten Hauptpreis beträgt insge- Der „Phönix“ ist eine Initia- sche Stadt Potosi im westli- wegen der Krise Rationali- samt 8000 Euro. tive des Lebensministeri- chen Bundesstaat Tachira ist sierungs- und Stromspar- Neben dem Hauptpreis ums und des ÖWAV. Die nach 25 Jahren unter Was- maßnahmen auf den Weg. werden zwei Sonderpreise Verleihung zählt zu den ser wieder aufgetaucht. Die Angesichts der Energiekrise in der Höhe von je 2000 Höhepunkten der Aktivitä- Stadt versank 1985 beim rief einer der wichtigsten Euro vergeben: ten rund um den Partnertag Bau eines Wasserkraftwer- staatlichen Versorger zu ei- 3 Sonderpreis für Projekte Abfallwirtschaft 2010. kes in den Fluten eines riesi- nem Massengebet für mehr zur Abfallvermeidung (mit Einreichschluss: 31. März gen Stausees. Strom auf. Der Chef von Unterstützung der ARA AG) Die Ruinen der Kirche und Electricidad del Caroni 3 Sonderpreis „Zukunft Infos und Einreichunterla- des Friedhofs sowie die zer- (Edelca) bat bereits Mitte denken“ für Nachwuchsköp- gen auf www.oewav.at störten Häuser tauchten nun Februar in einem von den wieder auf, da Venezuela ge- Medien veröffentlichten rade von einer verheeren- Schreiben alle Mitarbeiter, Raumplanung, Widmung, Hochwasser- und Bodenschutz den Dürre heimgesucht wird „Gott anzurufen, auf dass er und der Wasserstand des dem nationalem Energiesek- Bodenmanagement in der Gemeinde Stausees um rund 30 Meter tor zu Hilfe kommt“. Die auf das geringste Niveau seit Trockenheit hält weiter an. WIEN Lebensministeriums und mit Jahrzehnten sank. Laut ei- Gemeinsam mit „die um- Unterstützung von NÖ und nem Bericht von „BBC Bra- Bilder unten: Karte von Vene- weltberatung“ bietet das Kli- OÖ. sil“ ist sogar der Hauptplatz zuela sowie Aufnahmen vom mabündnis Grundlagen und Modul 1: 17. & 18. Juni, wieder erkennbar. Und ge- See und der nun wieder freilie- praktische Handlungsansät- Purkersdorf, / NÖ nau auf diesem Hauptplatz genden Kirche. ze für die Arbeit als „Boden- Modul 2: 14. & 15. Oktober, wurde den Bewohnern von referent“ in der Gemeinde. Steinbach/Steyr & Linz, / OÖ Potosi 1985 vom damaligen Geleitet wird der Kurs von Präsidenten Vene- Prof. Gerlind Weber von der Infos & Anmeldung: zuelas, Carlos BOKU. Den Abschluss bildet Petra Hrachovina, Andres Perez, der die Verleihung des Zertifika- Tel.: 01/581 58 81-18, per Hubschrauber tes „Kommunale/r Bodenbe- Mail: petra.hrachovina@ eingeflogen wur- auftragte/r“. Der Lehrgang klimabuendnis.at de, die Mitteilung erfolgt mit Förderung des www.bodenbuendnis.or.at gemacht, dass ihre Stadt dem Unter- gang geweiht ist Vorarlberger Kinderrechtepreis 2010 und sie fortziehen müssen. Rund Alle sind angesprochen 1200 Menschen wohnten früher in Potosi. BREGENZ derrechte in vorbildlicher Wissenschaftler machen das Um Projekte, welche Rechte Weise betreiben. Es sind Extremwetterphänomen El von Kindern bekannt ma- nicht nur Organisationen Nino für die verheerende chen und sicherstellen, be- und Personen angesprochen, Dürre verantwortlich. sonders auszuzeichnen, die ohnehin die Rechte der Während El Niño heftige schreiben die Initiative Kinder vertreten, sondern Schnee- und Regenfälle die- „Kinder in der Mitte“ und vor allem auch solche, die sen Winter in den USA ge- der Kinder- und Jugendan- außerhalb der Kinder- und bracht hatte, leidet Venezue- walt 2010 zum dritten Mal Jugendorganisationen mu- la unter Niederschlagsman- den Vorarlberger Kinder- tig, engagiert und nachhal- gel. Die Stromversorgung rechtepreis aus. Der Kinder- tig für Interessen von Kin- durch die Wasserkraftwerke rechtepreis richtet sich an dern eintreten. Projekte liegt praktisch auf dem Bo- Kindergärten, Schulen, Ein- können bis zum 8. Oktober den. Nicht nur der Stausee zelpersonen, Vereine, Insti- 2010 eingereicht werden.

rund um Potosi ist ausge- Wikipedia/Yearuk2 Fotos: tutionen und Gemeinden, Infos unter www.vorarlberg. die die Umsetzung der Kin- at/kinderindiemitte Kommunal: Info-Mix & Buch-Tipps 91

Vereinsrecht Kommunikation Geografie & Allgemeinwissen

Neue Regelungen „Self-Management“ Meyers Universalatlas mit Länderlexikon Strafbestimmungen Führen kann man Die ganze Welt auf 336 Seiten und Steuerfreiheit lernen Alle diejenigen, die von ei- 80.000 nem modernen Weltatlas Einträge. In Österreich gibt es ca. Der be- nicht nur aktuelles Karten- Der Kar- 114.000 Vereine, und es rufliche material, sondern auch fun- tenteil werden täglich mehr. Ob Alltag diertes Basiswissen zu allen wird ergänzt beim Sport, in der Freizeit hat in Staaten der Erde erwarten, durch ein 112 Seiten umfas- oder zum Sparen – in allen den finden dies in „Meyers Uni- sendes Länderlexikon mit Lebensbereichen schließen letzten versalatlas mit Länderlexi- den wichtigsten Daten und sich Menschen zu Vereinen Jahren kon“. Ausgestattet mit digi- Fakten zu allen Staaten der zusammen. enorme tal bearbeiteten Übersichts- Erde. Neben Informationen Der soeben erschienene Be- karten ist der Band optisch zu Natur, Bevölkerung und MANZ-Ratgeber zeigt in schleu- und inhaltlich auf dem neu- Wirtschaft enthält der Band seiner 4. Auflage: nigung er- esten Stand der Kartografie, auch eine Übersicht über die 3 Worauf man bei der fahren. In wirtschaftlich und enthält alles, was man UNESCO-Welterbestätten. Gründung achten muss: Zu- schwierigen Zeiten geraten von einem Gebrauchsatlas ständigkeiten, Namensge- Arbeitnehmer zunehmend erwartet. Auf 144 Seiten mit bung, unter Druck, kehren Mitar- physischen und politischen Das Buch Statu- beiter in Leitungsfunktion Karten bildet „Meyers Uni- „Meyers Universalatlas ten zu einem wenig kooperati- versalatlas mit Länderlexi- mit Länderlexikon – Kon- 3 ven Führungsstil zurück. kon“ dank digitaler Compu- tinente und Länder in Wie Viele Führungskräfte haben terkartografie das vielfälti- Karten und Fakten“ man im fordernden Alltagsge- gen Relief unserer Erde in ISBN: 978-3-411-07333-7 einen schäft verlernt, in kriti- beeindruckender Plastizität 3., aktualisierte Auflage. Verein schen Situationen inne zu ab und bietet so ein Höchst- 336 Seiten richtig halten und sich wichtige maß an Präzision und Ak- Ladenpreis: 25,70 Euro führt: Grundsätze der Führungs- tualität. Das übersichtliche Bibliographisches Institut Lei- arbeit bewusst zu machen. zweifarbige Register enthält AG, 68167 Mannheim tung, Rechte, Pflichten, Das Ergebnis sind demoti- auf rund 80 Seiten mehr als Web: www.meyers.de Streitigkeiten und Haftung vierte Mitarbeiter, die dem 3 Was man tun muss, um Unternehmen ihre beste einen Verein aufzulösen: Leistung vorenthalten. Pe- freiwillige Auflösung, ter Zulehner, erfolgreicher Preisausschreiben Behörden, Vermögen Top-Manager und Experte für Kommunikations-, Kon- In der 4., durchgesehenen flikt- und Führungsthemen, Lösungen für FußgängerInnen in Österreichs Gemeinden Auflage wurden neue Rege- legt anhand anschaulicher lungen in Bezug auf Straf- Praxisbeispiele dar, wie es Der „Walk-space Award 2010“ ist bestimmungen und Steuer- gelingt, durch kleine Kor- freiheit von Sportvereinen rekturen im Führungsver- ausgeschrieben aufgenommen. Zusätzlich halten motivierte und enga- verweist das Buch auf rele- gierte Mitarbeiter hervorzu- Der Österreichische Verein 3 Bewegung: Gehen & Ge- vante Rechtsprechung und bringen. für FußgängerInnen prä- sundheit gesetzliche Bestimmungen miert realisierte Projekte Das Projekt muss bereits und erklärt mit vielen Bei- zum Zu-Fuß-Gehen in Ihrer umgesetzt sein. Einreichen spielen, Hinweisen und Gemeinde. Nach 2008 wird können Städte, Gemeinden, Musterstatuten, worauf es Das Buch der Walk-space Award 2010 Schulen, Vereine, Planungs- in der Praxis ankommt. bereits zum zweiten Mal büros oder andere mit gu- Peter Zulehner, „Navigie- vergeben. Folgende Katego- ten Lösungen für Fußgän- ren im Auge des Taifuns – rien werden ausgezeichnet: gerInnen. Das Buch Die Kunst des Führens Einreichfrist: ab sofort bis leicht gemacht“, Linde 3 Platzgestaltungen 28. Mai 2010, Infos bei Rauscher/Scherhak/Hin- Verlag 2010, 160 Seiten 3 Fußwegenetze DI Martina Strasser, ter leitner, „Vereine“, ISBN: 9783709302972 3 Straßenräume [email protected] 4., neu bearb. Auflage, Tel.: 01/24 630 - 0 3 Über- und Unterführun- Tel.: 0699/19 67 84 14, MANZ 2010. 184 Seiten. Fax: 01/24 630 - 23 gen Bennogasse 10, 1080 Wien 18,80 Euro E-Mail: office@ 3 Schnittstellen zu anderen Einreichungen sind aussch- ISBN 978-3-214-18771-2 lindeverlag.at Verkehrsmitteln ließlich per E-Mail möglich. Kundenbestellungen tele- Web: www.lindeverlag.at 3 Schulwegkonzepte [email protected] fonisch unter (01) 531 61-100 oder per E-Mail an [email protected] 92 Kommunal: Info-Mix & Termine Gedenken an den I. Weltkrieg

Monografie Ratgeber Italienische Gemeinde lädt Schülergruppe ein Tag der „Freundschaft und Arbeitsrecht Verwaltungsrecht Zusammenarbeit“ für neue Generation Österreichisches Wegerecht und CUASSO AL MONTE reichischischen Bürgermeis- Bergsportrecht Grenzstreitigkeiten Die italienische Gemeinde ter sowie alle während des Cuasso al Monte (Provinz Aufenthaltes entstehenden Der Bergsport erlangt in un- Unterschiedliche Auffassun- Varese) sucht eine öster- Transferkosten werden aus- serer hektischen Zeit als gen über den Verlauf von reichische Schülergruppe schließlich von italienischer Ausgleich zu Schreibtischar- Grundstücksgrenzen, über im Alter von neun bis zehn, Seite getragen. Auch die beit, aber auch im Rahmen die Nutzung von Servituts- die im Mai 2010 auf Besuch Aufenthaltskosten für einen der Tourismuswirtschaft im- wegen oder die Instandhal- kommen will. Der Bürger- Kameramann, einen TV- mer größere Bedeutung. Die tungspflicht für Wege sind in meister der jeweiligen Ge- Journalisten sowie einen Rechtsgrundlagen für des- der Land- und Forstwirt- meinde darf ebenfalls mit- Pressejournalisten, die an sen Ausübung, sei es als schaft häufig Anlass für fahren. Anlässlich des 95. der Veranstaltung interes- Amateur oder Profi, liegen Rechtsstreitigkeiten. Ein Jahrestages des Kriegsein- siert sind, werden von der jedoch etwas im Dunkeln, neues Fachbuch mit dem Ti- tritts Italiens gegen die Mit- italienischen Gemeinde weil eine große Rechtszer- tel „Wege- telmächte am 24. Mai 1915, übernommen. Ermäßigun- splitterung besteht und sich recht und plant Cuasso al Monte ei- gen beim Aufenthalt der El- Rechtsprechung wie Litera- Grenz- nen Tag der Freundschaft tern der Schüler sowie an- tur vielfach nur mit Einzel- streitig- und der Zusammenarbeit derer Begleitpersonen wer- fragen beschäf- keiten“ zwischen den neuen Gene- den gewährt. tigt. Das vorlie- versteht rationen. Aus diesem Anlass Interessierte Gemeinden gende Werk sich als möchte die italienische Ge- wenden sich direkt an die versucht einen prakti- meinde eine Schülergruppe Commune die Cuasso al systematischen scher Rat- aus Österreich mit etwa 20 Monte – Provincia di Va- und aktuellen geber zu Schülern und zwei Lehrern rese, Via Roma 58, 21050 Überblick zu diesem Themenbereich. In sowie einen Dolmetscher Cuasso al Monte geben, wobei anschaulicher Weise haben und den Bürgermeister der Tel.: +439/0332 936577 jedoch pro- zwei Juristen mit Erfahrung entsprechenden Gemeinde Fax: +439/0332 938180 blemorien - in der Land- und Forstwirt- einladen. oder an die italienische tiert vorge- schaft in handlichem Format Der Aufenthalt ist zwischen Botschaft in Wien, gangen und die wichigsten Informatio- dem 21. und 23. Mai 2010 Mag. Christina Morrone, durchaus die nen dazu, versehen mit Pra- vorgesehen. Die Kosten für Sekretariat des Botschafters eigene Meinung vorgetragen xistipps, zusammengefasst. 20 Schüler, zwei Lehrer, den Tel.: 01/712 51 21-62 oder wird. Nicht nur Wandern, Mag. Peter Herbst ist Jurist Dolmetscher und den öster- 01/712 51 21-10 Biken und Schifahren, son- und Forstsachverständiger dern auch Felsklettern, und ein international aner- Termine Canyoning und Paragleiten kannter Experte für Forst- werden angesprochen. Es recht und Gebirgswaldbe- Erfahrungsaustausch für Hochwasser- geht auch nicht nur um die wirtschaftung. Mag. Michael Wegefreiheit, sondern die Maschl ist als Referent in der schutz- und Erhaltungsverbände zu treffenden Sicherheits- Rechtsabteilung der NÖ Lan- vorkehrungen, die arbeits- deslandwirtschaftskammer Der Österreichische Wasser- tungsverbände (Leitung: rechtlichen Berührungs- im Bereich Zivil- und Was- und Abfallwirtschaftsver- Obmann Bgm. Erwin Kast- punkte und den Sozial- serrecht tätig. band (ÖWAV) veranstaltet ner) mit Unterstützung des schutz bei Eintritt von von 19. bis 20. Mai 2010 in Landes OÖ und in Koopera- Sportunfällen. Nicht zuletzt Baumgartenberg (OÖ) den tion mit dem BMLFUW so- wird die europarechtliche Das Buch 3. österreichweiten Erfah- wie dem BMVIT. Freizügigkeit erörtert. rungsaustausch für Hoch- Details und Anmeldeformu- Peter Herbst/Michael Ma- wasserschutz- und Erhal- lar unter www.oewav.at schl, „Wegerecht und Das Buch Grenzstreitigkeiten auf- klären, kommunizieren, Oö. Akademie für Umwelt und Natur SR 6/Österreichisches vermeiden“, NWV, 2009, Bergsportrecht – Rechts- 133 Seiten, 19,80 Euro 3 Umweltstammtisch: Ort: Adlerstraße 1, Wels grundlage – Sicherheits- ISBN: 978-3-7083-0599-8, Luftreinhalterecht 3 Fachtagung: Betreten standards – arbeits- und Neuer Wissenschaftlicher Termin: 14. April; erlaubt! Naturschutz in sozialrechtliche Dimensi- Verlag, Argentinierstraße Ort: Hörschinger Straße 10, Naturparks on, Verlag Österreich, 42/6, A-1040 Wien Pasching Termin: 20. bis 21. Mai; 2009, Kandlgasse 21, Tel.: 01/535 61 03-24 3 Fachtagung: Das Regio- Ort: Der Dorfwirt, Rechberg 1070 Wien Fax: 01/535 61 03-25 nale in Wert setzen – Tel.: 01 - 610 77 - 0 E-Mail: [email protected] Tauschkreise, Regiogeld ... Web: Fax: 01 - 610 77 - 419 Termin: 6. Mai www.umweltakademie.at E-Mail: office@ verlagoesterreich.at

Kommunalmesse2010 1 16.03.10 12:11 Die größte Wirtschaftsschau für Österreichs Gemeinden im Rahmen des 57. Österreichischen Gemeindetages in Graz

KOMMUNALMESSE – die größte Leistungsschau für Österreichs Gemeinden

Die KOMMUNALMESSE ist der Ort, um Impulse für Investitionen in den 2.357 österreichischen Gemeinden zu setzen. Kommunale Ent- scheidungsträger aller Bundesländer treffen im September 2010 zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen zu beraten und Strategien zu entwickeln.

Nutzen Sie die Chance! Am 9. und 10. September 2010 in Graz. Wir informieren Sie: 01/532 23 88

Kommunalmesse2010 1 16.03.10 12:11 94 Kommunal: Service & Vorschau In dieser Ausgabe: Fach- und Serviceinformationen für Vorschau auf Ausgabe 5/2010 (Mai): die öffentliche Hand 3 Bundesministerium für Finanzen 34 3 Bundesministerium für Inneres 36 WASSER & KANAL 3 Bundesministerium für Land und Forst- wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 40 3 DEHN + SÖHNE GmbH & Co KG 65 3 Energie AG Oberösterreich Wasser GmbH 72 3 Fachverband der Stein- und keramischen Industrie – Betonwerbung 58 3 FFG Österreichische Forschungsförderungs- gesellschaft mbH 38 3 Gesundheit Österreich GmbH – Geschäfts- bereich Fonds Gesundes Österreich 43 3 Hydrac Pühringer GmbH & Co KG Kommunal- und Landtechnik 53 3 Immorent AG 50 Während das Trinkwasser in geschlossenen Rohren in die Häuser kommt, 3 KOMMUNALKREDIT Austria AG 49 fließt ein guter Teil des „Schmutzwassers“ in der öffentlichen Kanalisa- 3 M-U-T Maschinen-Umwelttechnik- tion ab. Die Erhaltung der Kanalisation kostet jährlich Unsummen. Transportanlagen GmbH 59 Nicht einfach „Lebensadern der Gemeinden“ ... 3 ÖBB-Holding 46 3 Österreichische Post AG 48 3 Schörghuber-Infrapool Mag. Schaffner ... sondern zentraler Punkt Constanze 52 3 Semmelrock Ebenseer Baustoffindustrie der Daseinsvorsorge GmbH 53 3 Service GmbH Österreichischer Rund 1,3 Milliarden Euro gleichsweise hervorragend ab- Gemeindebund 42 stecken die Gemeinden Jahr gedeckt, aber der überwiegen- 3 WTE Wassertechnik GmbH für Jahr in die Erhaltung der de Teil der Kanäle und Leitun- Niederlassung Austria 70 kommunalen Wasser- und Ka- gen ist nun schon 40 und mehr nalwerke. Österreich ist mit Jahre alt. Bereits jetzt geht ein diesen lebenswichtigen Versor- großer Teil des kommunalen Vorschau auf Ausgabe 4/10 (April): gungseinrichtungen ver- „Wasser- und Kanalbudgets“ in die Erhaltung bzw. die Sanie- rung. KATASTROPHENSCHUTZ ABFALLWIRTSCHAFT & KOMMUNAL sieht sich an, was UMWELTTECHNIK zu tun ist und woher das Geld 3 Nach der Katastrophe: Das Leben muss dafür kommen könnte. weitergehen Österreichisches Know- Dass man sich vor einem Jahrhunderthochwasser oder einer großen Lawine nicht zu 100 Prozent schützen kann, how führend in Europa KONTAKT das wissen die Menschen in Österreich. Wenn einmal die Gerade in den Bereichen Abfall- Dämme brechen oder die zahlreichen anderen Schutz- wirtschaft und Umwelttechnik So erreichen Sie uns: maßnahmen versagen, stehen die Gemeinden und die gehören Österreich und seine Ge- Bevölkerung vor der Riesenaufgabe, den Ort wieder auf- meinden zur KOMMUNAL zubauen – denn das Leben muss weitergehen. führenden Löwelstraße 6, 1010 Wien Welche Hilfen es wo gibt, welche Quellen man „anzap- Nation in Eu- Fax: 01/532 23 77 fen“ kann, dem geht KOMMUNAL im April nach und ver- ropa. Die Ge- Web: www.kommunal.at sucht einen Überblick zu geben. meinden in- vestieren in Mag. Sabine Brüggemann den Sektor Tel.: 01/532 23 88 – 12 EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN Dienstleis - sabine.brueggemann@ tungen, wo kommunal.at 3 Ehre, wem Ehre gebührt diese Berei- Trotz allem, was in diversen Boulevardmedien zu lesen che hineinrechnen, jährlich mehr Mag. Alexander Palaschke ist, haben die Tausenden der österreichischen Bürger- als fünf Milliarden Euro. Tel.: 01/532 23 88 – 14 meisterinnen und Bürgermeis ter, Gemeindemandatare Wie derzeit der Stand der Technik alexander.palaschke@ und -mandatarinnen, die Amtsleiter und Ortsvorsteher ist, was es für Neuerungen für die kommunal.at und kommunalen Mitarbeiter für ihre Arbeit eine Aus- Gemeinden und ihre Bürger gibt, zeichnung verdient. Und der Staat ehrt seine verdienten zeigen wir in KOMMUNAL. Patrizia Poropatits Mitarbeiter auch in den unterschiedlichsten Formen. Ein Tel.: 01/532 23 88 – 30 Überblick über eine Tradition in KOMMUNAL. patrizia.poropatits@ kommunal.at Bewässerungsanlagen von Pipelife

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