5.1. Marc Berthod gewinnt vor Daniel Albrecht den Riesenslalom in Adelboden, 13.2. Ueli Steck bricht seinen eigenen Rekord der Eigernordwand-Begehung,

 17.2. Unabhängigkeitserklärung des Kosovo, 19.2. Fidel Castro tritt zurück, 19.2. „Illegalilisierung“ der Schwarzschwäne auf dem Thunersee löst heftige Proteste aus,

 3.3. Demonstrationen und Streik wegen Stellenabbau im SBB Cargowerk Bellinzona, 4.4. Auf den Strassen von Neapel stapeln sich bis zu 100’000 Tonnen Müll,

 10.4. ZSC Lions werden Eishockey-Schweizermeister 2008, 15.4. Durchbruch des Hochwasserstollens , 26.4. Inzestfall Amstetten (A) erschüttert die Welt,

 GESCHÄFTSBERICHT 2008

182. Geschäftsjahr AEK BANK 1826 Erstattet vom Verwaltungsrat an die Generalversammlung der Genossenschafter vom 14. März 2009

 4.5. Der FC Thun steigt in die Challenge League ab, 12.5. Verheerendes Erdbeben in Sichuan, China, 17.5. Die SVP Schweiz wirft die Bündner aus der Mutterpartei,

 in Kürze

2008 2007 Veränderung CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000

Bilanzsumme 2‘540‘221 2‘376‘704 + 163‘517

Allgemeine gesetzliche Reserve 190‘300 182‘562 + 7‘738

Reserven für allgemeine Bankrisiken 88‘750 86‘250 + 2‘500

Kundenausleihungen 2‘286‘780 2‘165‘675 + 121‘105

Anvertraute Gelder 1‘893‘907 1‘755‘023 + 138‘884

Mitarbeitende 124 122 Stellenprozente 103.2 102 Auszubildende 9 9

Hauptsitz Niederlassungen 11 11 Nebenamtliche Niederlassungen 2 2

 AEK BANK 1826

Verwaltungsrat

Präsident Dr. Hans-Ulrich Zurflüh1, Oberhofen

Vizepräsident Hans Peter Lehnherr1, Architekt HTL, Wimmis

Mitglieder Oskar Fahrni1,2, ehemals Fahrni-Weinmann, Thun Anton Genna, Kirchenschreiber, Thun (bis 15.03.2008) Elisabeth Glaus-Mischler1,2, Notarin, Einigen Hanspeter Mühlethaler, eidg. dipl. Malermeister, Vincenz Oppliger, ehemaliger Gewerbelehrer, Merligen Ulrich Rupp, eidg. dipl. Elektroinstallateur, Thun Christian Sommer, ehemaliger Gemeindekassier, Oberhofen

1) Mitglieder des Verwaltungsratsausschusses 2) Mitglieder des Ausschusses mit Audit-Funktion

Die Mitglieder des Verwaltungsrates der AEK BANK 1826 gelten gemäss den Definitionen des EBK-Rundschreibens 06/6 als unabhängig.

Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG,

10 Führung und Organisation

Direktion Dr. Remo Häcki, Direktor Markus Gosteli, stv. Direktor Direktionsstab Patric Vaudan, Leiter Rechnungswesen Heinz Gruber, Leiter Qualität/IKS Matthias Harte, Leiter Marketing und PR Barbara Müller und Marlene Jeangros, Personal und Assistenz Kundenbetreuung Niederlassungen Raymond Lergier, Bereichsleiter Christian Willi, stv. Bereichsleiter Kommerz und Finanzierungen Jürg Althaus, Bereichsleiter Ursula Linder, Bereichsleiterin Vermögen, Anlagen und Vorsorge Markus Gosteli, Bereichsleiter Markus Schläppi, stv. Bereichsleiter Kontendienstleistungen Peter Aeschlimann, Bereichsleiter Reto Küpfer, stv. Bereichsleiter Operationen und Projekte Stefan Otziger, Bereichsleiter (seit 01.06.2008) Andrea Koller, stv. Bereichsleiterin Kader Aeschlimann Esther, Kommerz und Finanzierungen Bähler Marianne, Kundenbetreuerin Thun-Bälliz Bänninger René, Niederlassungsleiter Thun-Strättligenplatz Baumgartner Thomas, Leiter Informatik Berner Martin, Kundenbetreuer Zahlungsverkehr Boss Adrian, Kundenbetreuer, stv. Leiter Privatkunden Bruni Erich, Niederlassungsleiter Wimmis Eberhart Marcel, stv. Niederlassungsleiter Egli Max, Niederlassungsleiter Spiez Eichenberger Stefan, Leiter Risikomanagement/Administration Fankhauser Hans, Niederlassungsleiter Thun-Bälliz

11 Feller Bruno, Niederlassungsleiter Oberhofen Graf Heidi, Leiterin Kontenservice Jungclaus Nataly, Niederlassungsleiterin Steffisburg Kohler Nadia, Firmenkundenbetreuerin Lüthi Susanne, stv. Leiterin Rechnungswesen Moschen Urs, Leiter Logistik Pulver Leo, Kundenbetreuer Ramseier Daniel, Kundenbetreuer Thun-Lauitor Reber-Kernen Barbara, Niederlassungsleiterin Oey (seit 01.12.2008) Rey Sascha, Niederlassungsleiter Rohrer Mario, Niederlassungsleiter Thun-Dürrenast Röthlisberger Peter, Kundenbetreuer Vermögen, Anlagen und Vorsorge Spring Andrea, Niederlassungsleiterin Uetendorf Stucki Hans-Peter, Niederlassungsleiter Hünibach Tettü Rolf, stv. Niederlassungsleiter Thun-Dürrenast Teuscher Konrad, Kundenbetreuer Thun-Lauitor Wittwer Tanja, stv. Niederlassungsleiterin Steffisburg Wüthrich Marina, Leiterin Front-Support Kommerz und Finanzierungen

Hauptsitz Hofstettenstrasse 2, 3601 Thun

Niederlassungen Thun-Lauitor, Thun-Bälliz, Thun-Dürrenast, Thun-Strättligenplatz, Hünibach, Oberhofen, Sigriswil, Steffisburg, Uetendorf, Spiez, Wimmis, Oey

Nebenamtlich geführt Gunten: Gunten-Sigriswil Tourismus Heimberg: Tapezierergeschäft Berger, Bahnhofstrasse 6

12 23.5. Der Bahnhofplatz Bern mit seinem Glasbaldachin ist fertig gebaut, 27.5. Nepal schafft die Monarchie ab, 7.6. Eröffnung Euro’08 Schweiz/Österreich in Basel,

13 10.6. Glarner Regierung rehabilitiert offiziell Anna Göldin, die letzte „Hexe“ Europas,1 2.6. 5 Soldaten sterben in der Kander, 29.6. Spanien wird Fussball-Europameister,

14 VORWORT DES DIREKTORS

„Ich bi dr Schacher Seppäli, im ganzä Land bekannt. Bi friänr ds flettischt Birschtli gsi, etz bin ich ä Fagant.“

Mit „Dr Schacher Seppli“ besingt der 2008 verstorbene Meisterjodler „Riodi“ Rymann aus Giswil das Auf und Ab des Lebens. Es könnte das eines Bankers sein. „Dr Schacher Seppli“ kennt das Wesentliche: „Bi z‘friedä wenich Znacht im Stroh, am Tag mis Schnäppsli ha. Und wem dr Herrgott Gsundheit schänkt. S‘isch alls was bruichsch, ja jaa.“ Und die Nebenwirkungen des Geldes: „S‘gahd uf dr Wält gar artig zio, ich has scho mängisch gseh. Dass d Liit wäg däm verfliochtä Gäld änand tiäend schiili weh.“

Das Auf und das Ab gehören beide zum Leben. Zu Beziehungen. Zum Beruf. Zum Sport. Zum Markt. Zur Börse. Es kann langsam gehen oder schnell. Hoch oder tief. Vorbereitet oder unvorbereitet. Bekannt ist: „Bäume wachsen nicht in den Himmel.“ „Spare in der Zeit, so hast du in der Not.“ Einfache Grundregeln. Von gestern und heute notwendiger als gestern. Eine Grundregel der AEK BANK 1826 ist das Vorsichtsprinzip. Ein Prinzip, das versucht Werte zu bewahren. Es ist ein Element der Kultur des „Schweizerischen Bankiers“ – nicht der Kultur der Banker angelsächsischer Prägung. Dieses Vorsichtsprinzip ist Teil der Unternehmensphilosophie. Es zeigt sich im Bankgeschäft zum Beispiel in einer zukunftsorientierten Beurteilung und Bewertung der ungünstigen Risiken, die jährlich zu zusätzlichen Rückstellungen und Wertberichtigungen führen. Diese ausreichend zu bilden ist eine Frage der Verantwort- lichkeit. Das Vorsichtsprinzip ist auch Teil des Zwecks, den wir als „Bankiers“ verfolgen. Das „i“ nach dem „k“ von Bankier steht für „im Interesse des Kunden“: Wir engagieren uns ausgesprochen nachhaltig und gerne für Menschen mit ihren Lieben, ihren Familien, Verwandten und Freunden oder für Unternehmen und deren Ziele. Für solche mit mehr oder solche mit weniger Anlage- oder Finanzierungsbedürfnissen.

15 2008 bereicherte mit Einblicken und Einsichten. Dazu gehört nicht die Tatsache, dass eine globale Konjunktur nach sieben Jahren definitiv einen Wendepunkt erreichte und strukturelle Mängel zum Vorschein brachte. Das kann passieren – ist zu erwarten. Irgendwann. Vor allem nach sieben guten Jahren. Doch mit welcher Geschwindigkeit, Gleichzeitigkeit und dem „Überall“ die Krisenstimmung weltweit um sich griff, war neu: Die enorme Komplexität von Unternehmen, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche in den meisten entwickelten Ländern dieser Welt mit Risiken arbeiten, wurde unumkehrbar allgegenwärtig. Auch für deren Lieferanten. Global ausgerichtete Unternehmen erfuhren die Grenzen ihrer Entwicklung und die Grenzen ihrer Geschäftsmodelle. Enttäuschend an 2008 war nicht, dass Unternehmen scheiterten, Börsenkurse sanken und uralte mensch- liche Schwächen noch transparenter wurden. Auf und Ab, Schlitzohren, Gauner oder Pechvögel sind genauso Teil unserer Gesellschaft wie Unternehmen, die scheitern. Enttäuschend war die Erkenntnis, dass Mut fehlt. Der Mut, Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge zum Allgemeinwohl anzuwenden. Zu stark wirken vermeintliche Abhängigkeiten, Bequemlichkeiten, Lobbyismus oder ideologische Barrieren. Die Schweiz zählte zu den mutigsten Ländern. Sie zeigte am meisten Gelassenheit und orientierte sich an wirklichen Problemstellungen. Bisher. In Europa wurde der Konsum vorschnell als einer der möglichen Retter bestimmt. Vor 2008 in seiner über- bordend fremdfinanzierten Form einer der Anfänge allen Übels: Symbolhaft im Gedächtnis haften bleibt die ernstgemeinte Fernsehwerbung für Kleinkredite zum Erwerb der neuesten Damenhandtasche. Getreu nach dem Wahlspruch: Alles ist möglich – auf Pump – von der Handtasche bis zum Irakkrieg. Zu schnell stand im Laufe der Finanzkrise im Vordergrund, Schulden zu verstaatlichen und Verbindlich- keiten in Schieflage geratener Banken zu übernehmen. Die Ursachen zu beseitigen oder mindestens harte Bedingungen zu stellen, scheinen keine Handlungsoptionen zu sein. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass die Währungen solcher Länder oder die kommenden Generationen unter den entstehenden Lasten nicht einbrechen. Hoffentlich leidet vor allem nicht das Gemüt dieser jungen Generationen und ihr Vertrauen in die etablierten Sozialwerke. Dabei ging es zuerst sehr schnell in die erwartete Richtung einer Restrukturierung – kurz nach Ausbruch der Bankenkrise. Bevor diese zur Finanzkrise wurde. Und bevor die Wirtschaftskrise die Wahrnehmung der „Banker“ der Realität anzunähern begann. Was wäre denn, wenn man beim ursprünglich vorgesehenen Instrumentarium geblieben wäre und die fehlge- schlagenen Banken aus dem Kapitalverkehr gezogen hätte? Durch Übernahmen, gelenkte Restrukturierungen,

16 Teilverkäufe, kontrollierte Liquidationen zum Beispiel. So wie der Prozess bei den kleineren Banken in den USA fast unbemerkt abläuft. Dies belastet den Arbeitsmarkt vorübergehend, ist jedoch volkswirtschaftlich die sinnvollere Lösung. Auch Banken sind Unternehmen. Wenn solche ihre Existenzberechtigung verlieren, aber künstlich am Leben erhalten werden, entstehen Kosten für die Allgemeinheit, die sich nicht lohnen. Die Last der Schulden und die Wettbewerbsverzerrungen durch Staatsgarantie sind nur zwei naheliegende Beispiele, welche auch die Schweiz oder der Kanton Bern kennen. Die Geschützten laufen Gefahr, sich selber auf Kosten Dritter zu optimieren und dies zu vergessen. Abschied nehmen ist schwer. Auch wenn es um liebgewordene Marken oder um traditionsreiche Unter- nehmen geht. Voran gehen Momente der Enttäuschung und Ernüchterung. Und zur „Trauerarbeit“ kommt sehr viel Arbeit dazu. Bei einer Bank ist diese Arbeit besonders komplex: Eine lebensunfähige Bank – ähnlich einem lebensunfähigen Organ – muss aus dem Kreislauf der Wirtschaft heraus operiert werden, mit dem Ziel den Kreislauf aufrecht zu erhalten und möglichst wenig Geld, Blut, zu verlieren.

Anders als ein Organ ist eine Bank nicht zu ersetzen. Was es einfacher macht. Im Unterschied zu einem Organ können einzelne Banken sehr schnell überflüssig werden. Andere Banken schaffen sofort Kapazität, um Kunden, Kapital und auch Mitarbeiter zu übernehmen. Eine Frage der Koordination. Der Aufwand einer solchen Arbeit unterscheidet sich überraschenderweise nicht gravierend vom Aufwand bei einer Konkursver- waltung, aber diese würde länger dauern. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir haben eine Krise dieser Art nicht kommen sehen. Auch wün- schen wir keiner anderen Bank den Abschied aus der Finanzwelt. Uns sind jedoch bestimmte institutionalisierte Prinzipien wichtig, die absolut Schweizerisch sind und die wir nie aufgeben wollen: Grundsätzlich geht es um das Prinzip der Eigenverantwortung und um die Verantwortlichkeit fehlerhafter Akteure oder Institutionen. Nur im Rahmen dieser Prinzipien können wir unser soziales und gesellschaftliches Netz stark halten. Mit Eigenverantwortung tragen auch Kunden vieles zur Stärkung einer Bank bei. Sicherheit, Kontinuität oder die Treue einer Bank sind beidseitig wertvoll. Vor allem wenn Kunden und Banken ihre Wertvorstellungen teilen. Im Verlauf der Zeit wird Vertrauen Geld wert. Kunden, welche laufend zu Anbietern mit scheinbaren Vorzugskonditionen wechseln, bezahlen über unbemerkte Gebühren einiges mehr. Schwerwiegend wird es, wenn der Kunde zu einem ungünstigen Zeitpunkt bemerkt, dass die Bank seine Wertvorstellungen nicht teilt: Vermögensverlust oder eine notwendige Verwertung des Eigenheimes oder einer Immobilie zwecks Nachfinanzierungspflicht sind aktuelle Realität.

17 Realitätsferne Erwartungshaltungen machen einzelne Kunden nicht nur verletzlich sondern auch mitverant- wortlich: Deren Nachfrage nach billiger Überfinanzierung trieb den Immobilienmarkt in die Enge. Deren Ren- diteerwartung trieb die Börsenkurse über die Klippe. Ein System Madoff hätte es ohne nimmersatte Kunden nicht gegeben, und die isländische Bank Kaupthing hätte den Schweizer Finanzplatz nicht schädigen können. Kunden mit Eigenverantwortung wählen ihre Bankbeziehung entsprechend ihrer Wertvorstellungen. Absolute Verlierer sind zum Glück Bankmodelle mit kurzfristiger Shareholder Value Orientierung oder kompli- zierten, unverständlichen Produkten. Diese nutzen Kunden aus, ohne dass sie es merken. Sogar Private Banker waren abgedriftet in eine unnötig komplexe Produktwelt und verloren ihr früheres Selbstbild der Dienstbar- keit, als sie noch „Privatbanquiers“ waren. Sie verwechselten ihre Ansprüche mit jenen ihrer Klientel und suchten nach einfachen Wegen zu materiellem Erfolg.

Nach dem Erkennen des vielschichtig fehlerhaften Verhaltens ist es zur wichtigsten Herausforderung geworden, die Politik westlicher Demokratien von ihrer Versuchung abzuhalten, das aktuelle Wohlstandsniveau als Selbst­ verständlichkeit garantieren zu wollen. Auch wenn ein solches Versprechen kurzfristig Wähleranteile schafft. Weder entspricht dies im Einzelfall einer Staatsaufgabe, noch wäre dieser Wunsch allgemein finanzierbar. Gerade in Zeiten der Herausforderung gewinnt der Staat an Leistungskraft, wenn er sich auf das Wesentliche konzentriert. Dazu muss das Wesentliche bekannt sein.

Ruedi Rymann und sein Schacher Seppli kannten ihr Wesentliches. Kennen wir es auch, unser Wesentliches? Wissen wir, worüber wir unser Wohlsein definieren? Natürlich muss es nicht nur etwas Essen im Stroh und Schnaps sein, neben Gesundheit. Es darf auch ruhig viel mehr sein. Nur: Selbstverständlich ist es nicht!

Wir bleiben Bankiers mit Sinn für das Wesentliche und mit Wertvorstellungen, welche Sie mit uns teilen können.

Mit den besten Wünschen Remo Häcki

18 DANK

Auch im vergangenen Jahr, das dem Ansehen anderer Finanzinstitute nicht zuträglich war, durften wir auf das uneingeschränkte Vertrauen und Wohlwollen unserer Kunden und Freunde zählen. Diese Tatsache be- stätigt uns im Glauben daran, dass unser Verhalten am Markt die richtigen Züge zeigt.

Wir danken unseren Kundinnen und Kunden für die Kontinuität unserer Beziehungen und für die Wahrnehmung unserer Stärken.

Den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern unserer Bank danken wir für die Wahrung der Interessen und Werte der AEK BANK 1826. Ihr Vertrauen und Ihre Loyalität sind uns täglich Ansporn. Ihre Unterstützung darin, die AEK in Ihrem Umfeld zu fördern, schätzen wir sehr.

Unsere Mitarbeitenden geben der Bank, aber auch ihren Produkten und Dienstleistungen ein Gesicht mit Charakter. Sie setzen sich täglich mit Geschick, Elan und Motivation ein, für Sicherheit, Kontinuität und Fairness innerhalb partnerschaftlicher Geschäftsbeziehungen.

Die Geschäftsführung dankt allen Angestellten herzlich für ihren Einsatz.

19 JAHRESBERICHT

Die AEK BANK 1826 blickt nach einem für die Branche schwierigen Jahr auf eine wiederum erfolgreiche Zeit zurück. Die positive Entwicklung und weitere Festigung am Markt bestätigen das Vertrauen der Kundinnen, Kunden, Partner und Freunde in die AEK BANK 1826. Die Bilanzsumme erhöhte sich um CHF 163.5 Millionen bzw. 6.9 % auf CHF 2‘540 Millionen. Die Kunden- gelder nahmen insgesamt um CHF 138.9 Millionen zu. Ein grosser Teil davon ist auf den Kundenzufluss im Zuge der Finanzkrise zurückzuführen. Sicherheit wurde wieder zentral. Die Umlagerungen von Spareinlagen in höher verzinsliche Anlagen setzten sich fort; die Spareinlagen nahmen in der Folge um CHF 5.4 Millionen ab, die Kassenobligationen um CHF 30.3 Millionen zu. Weitere Änderungen innerhalb der Bilanzpositionen ergeben sich durch die Reduktion der Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen um CHF 3.6 Millionen sowie durch die Erhöhung der Finanzanlagen um CHF 22.8 Millionen. Die bilanzierten Wertberichtigungen und Rückstellungen entsprechen 5.6 % sämtlicher Aktiven und schützen vor allfälligen Wertverminderungen. Das Zinsdifferenzgeschäft – unsere Hauptertragssäule – hat sich erneut positiv entwickelt und damit mass- geblich zum Ergebnis 2008 beigetragen. 2009 dürfte allgemein noch herausfordernder werden.

Bilanz

Liquiditätslage und Deckungserfordernisse Die durch das Eidg. Bankengesetz geforderten Liquiditäts- und Deckungsminima wurden während des ganzen Berichtsjahres immer wesentlich überschritten. Die Liquiditätssicherheit ist nebst den Bankenguthaben auch durch den Wertschriftenbestand gut sichergestellt. Kreditgeschäft Die Kundenausleihungen erhöhten sich um CHF 121.1 Millionen. Auf Grund der Zinssituation im vergangenen Jahr wurden viele fällige Festhypotheken in variable Hypotheken umgewandelt. Der Bestand an Festhypotheken hat um CHF 218.5 Millionen abgenommen. Um CHF 273.6 Millionen zugenommen haben die variablen Hypo­ thekarforderungen. Die Wertberichtigungen und Rückstellungen für Ausfallrisiken wurden um CHF 10.6 Millionen gestärkt. Der Bestand beträgt CHF 134.5 Millionen oder 5.9 % der gesamten Kundenausleihungen – letztlich ein Ausdruck unserer vorsichtigen Geschäftspolitik – unseres Vorsichtsprinzips für turbulente Zeiten.

20 2.7. Befreiung von Ingrid Betancourt nach sechs Jahren Geiselhaft, 11.7. iPhone ist in der Schweiz erhältlich, 21.7. Radovan Karadzic wird nach 12 Jahren Flucht gefasst,

21 Handelstätigkeit / Finanzanlagen Das durchschnittlich investierte Kapital beim Handelsbestand in Wertschriften und Edelmetallen betrug CHF 4.8 Millionen. Die Finanzanlagen im Umfang von CHF 74.8 Millionen setzen sich zu 96.1 % aus festver- zinslichen Wertschriften zusammen. Die Quote der zum Wiederverkauf bestimmten Liegenschaften beträgt 1.6 % bzw. CHF 1.2 Millionen der gesamten Finanzanlagen. Sonstige Aktiven Insgesamt haben die Sonstigen Aktiven um CHF 0.1 Millionen zugenommen. Die Erhöhung ist hauptsächlich durch die höheren Salden bei den internen Abrechnungskonten zu erklären. Passiven Die Spar- und Kundengelder haben sich um CHF 108.6 Millionen erhöht. Auch hier ist ein grosser Teil dieser Zuflüsse durch die Finanzkrise begründet. Die Zunahme der Kassenobligationen beläuft sich wie eingangs erwähnt auf CHF 30.3 Millionen und die Festgelder konnten um CHF 6.2 Millionen gesteigert werden. Im Jahr 2008 wurden die Pfandbriefdarlehen um CHF 12 Millionen auf CHF 186 Millionen erhöht. Die Zunahme der Sonstigen Passiven um CHF 0.9 Millionen ergab sich hauptsächlich durch die Veränderung von internen Ablieferungskonten. Die bilanzierten Wertberichtigungen und Rückstellungen von insgesamt CHF 141.8 Millionen (+ CHF 10.6 Millionen) entsprechen 5.6 % sämtlicher Aktiven und schützen vor allfälligen Wertverminderungen. Eigene Mittel Die Reserven für allgemeine Bankrisiken, die Allgemeine gesetzliche Reserve und die vorgeschlagene Ge- winnverteilung erhöhen die Eigenen Mittel auf CHF 286.9 Millionen. Diese Mittel entsprechen 11.3 % der gesamten Passiven und stellen das Potenzial der weiteren Wachstumsfinanzierung dar. Der hohe Eigen- mittelbestand und die vorhandenen Wertberichtigungen und Rückstellungen gewährleisten unverändert die Sicherheit der uns anvertrauten Gelder. Ausserbilanzgeschäfte Die Eventualverpflichtungen in Form von Bank-, Werk-, Anzahlungs- und Erfüllungsgarantien haben sich um knapp CHF 4 Millionen erhöht. Bedingt durch eine per Jahresende grosse Anzahl von gewährten aber noch nicht ausbezahlten Hypothe- ken und Darlehen, haben sich die unwiderruflichen Zusagen deutlich um CHF 21.6 Millionen auf CHF 74.4 Millionen erhöht, wobei davon CHF 6.5 Millionen auf die Einlagensicherung (Gläubigerschutz) entfielen. Die Treuhandgeschäfte nahmen um CHF 1.1 Millionen auf CHF 1.9 Millionen ab.

22 Erfolgsrechnung

Erfolg aus dem Zinsengeschäft Das Zinsdifferenzgeschäft – unser Kerngeschäft – ist positiv verlaufen. Die Zinssatz- und Strukturverände- rungen der Bilanz verstärkten den Erfolg aus dem Zinsengeschäft um CHF 0.3 Millionen. Mit einem Anteil von 96.4 % (Vorjahr 92.0 %) am Gesamtertrag ist das Zinsengeschäft weiterhin die wichtigs- te Einnahmequelle der AEK BANK 1826. Kommissionsgeschäft Die erschwerte Börsensituation liess den Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft im Jahr 2008 um CHF 0.3 Millionen leicht sinken. Handelsgeschäft und übriger ordentlicher Erfolg Ebenfalls im Zuge der Börsenentwicklung vermochte der Handelserfolg aus dem Wertschriftengeschäft mit dem Vorjahr nicht Schritt zu halten und der Erfolg aus dem Edelmetall- sowie dem Devisen- und Sortenhandel nahm im Vergleich zum Vorjahr klar ab. Im Berichtsjahr sind keine Finanzanlagen veräussert worden. Geschäftsaufwand Der Geschäftsaufwand konnte trotz leicht gestiegener Personalkosten insgesamt minimiert werden. Dank diverser abgeschlossener Umbauten von Bankgebäuden konnten die zusätzlichen Mieten für Containerbüros eingespart werden. Auch sind die Informatikkosten um CHF 0.2 Millionen gesunken, da der Aufwand für das Banksystem Finnova tiefer ausgefallen ist als im Vorjahr. Im Weiteren konnte ebenfalls der Büroaufwand um CHF 0.2 Millionen minimiert werden. Ausserordentlicher Erfolg Der Ausserordentliche Ertrag enthält Erlöse aus dem Verkauf der Beteiligung bei der Pfandbriefbank sowie aus Versicherungsleistungen aus den Unwetterschäden im Jahr 2005 für bereits abgeschriebenes Mobiliar der Niederlassung Oey. Aus Beitrittsleistungen weiterer Banken in den Netzwerkverbund eGEsprit erfolgte ein Geldzufluss. Zusätzlich wurden weitere Reserven für allgemeine Bankrisiken gebildet. Steuern Das erfolgreiche Geschäftsjahr äussert sich auch in der Zunahme des Steueraufwandes, welcher total CHF 3.8 Millionen beträgt. Jahresgewinn und Gewinnverwendung Der Jahresgewinn beläuft sich auf rund CHF 8.5 Millionen und wird gemäss Vorschlag auf Seite 39 verwendet.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Zwischen dem Bilanzdatum und der Drucklegung sind keine Ereignisse mit negativem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eingetreten. Für 2009 haben wir ein etwas höheres Ergebnis budgetiert. Falls keine unerwartete Ereignisse eintreffen, sind wir zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen.

23 25.7. Armeechef Nef erklärt seinen Rücktritt, 8.8. Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking, 8.8. Krieg in Georgien, 18.8. Rafael Nadal wird Nr. 1 der Tenniswelt,

24 28.8. Gründung der BDP Schweiz, 10.9. Der Teilchenbeschleuniger am CERN in Genf wird eingeschaltet, 15.9. Konkurs der Investmentbank Lehmann Brothers,

25 Revisionen Personelles Verwaltung

Die bankengesetzliche Prüfung wurde durch die Der Verwaltungsrat nahm im abgelaufenen Ge- PricewaterhouseCoopers AG und die interne Inspek­ schäftsjahr folgende Beförderungen vor: tion durch die Bankenrevisions- und Treuhand AG durchgeführt. Otziger Stefan Die Befunde der statuarischen und obligationen- zum Prokuristen per 1. Juni 2008 rechtlichen Revisionen der Jahresrechnung 2008 Vaudan Patric sind im „Anhang zum Geschäftsbericht 2008“ auf zum Handlungsbevollmächtigten per 1. September den Seiten 30 und 31 wiedergegeben. 2008 bzw. zum Prokuristen per 1. Januar 2009

Generalversammlung 2008 Eberhart Marcel Die Generalversammlung vom 15. März 2008 ge- zum Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2008 nehmigte Bericht und Rechnung des Geschäfts- Eichenberger Stefan jahres 2007 und stimmte der vorgeschlagenen zum Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2008 Verteilung des Reingewinnes zu. Die Amtsdauer der Verwaltungsratsmitglieder Hans-Ulrich Zurflüh, Lüthi Susanne Hans Peter Lehnherr, Oskar Fahrni, Vincenz Opp- zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2008 liger sowie Christian Sommer wurde für vier Jah- Willi Christian re erneuert. zum Prokuristen per 1. Januar 2008

Verwaltungsrat Wittwer Tanja Der langjährige Verwaltungsrat Anton Genna trat zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2008 auf die Generalversammlung 2008 hin von seinem Wüthrich Marina Amt zurück. zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2008

Anton Genna wurde anlässlich der Generalversamm- Die Geschäftsleitung wünscht den Kadermitarbei- lung von 1990 in den Verwaltungsrat gewählt. tenden viel Erfolg und Freude in ihrer Tätigkeit. Er setzte sich engagiert für die Belange der Bank ein und regte dank seiner Vertrautheit mit den ört- lichen und regionalen Verhältnissen sowie seinen vielseitigen Interessen manche spannende Diskus- sion im Verwaltungsrat an. Wir danken Anton Genna herzlich für seine langjährige kollegiale Mitarbeit im Sinne der AEK BANK 1826.

26 Peter Röthlisberger manten und feinfühligen Art auf die Bedürfnisse liess sich auf Ende Oktober 2008 vorzeitig pensio­ der Kunden einzugehen und die Niederlassung mit nieren. Er hatte seine Banktätigkeit am 2. Dezember viel Geschick zu leiten. Sein humorvolles, kreatives 1968 begonnen. Im Jahr 1980 entschloss er sich und hilfsbereites Wesen wurde allseits ebenso ge- zu einem dreijährigen Einsatz in der Entwicklungs- schätzt wie seine Herzlichkeit. Die Direktion dankt hilfe und kehrte alsdann am 3. Januar 1984 wie- Kurt Hofmann für seine wertvolle Unterstützung der zur AEK BANK 1826 zurück. Er arbeitete als und die stets angenehme Zusammenarbeit und Kundenbetreuer im Bereich Vermögen, Anlagen wünscht ihm für den neuen Lebensabschnitt alles und Vorsorge und war zusätzlich für Aufgaben Gute und Zeit für seine vielfältigen Interessen. rund um die Abwicklung des Börsenhandels so- wie für das Controlling und Reporting zuständig. Ursula Bolliger Auf Grund seiner guten Leistungen wurde Peter trat per Ende Dezember 2008 in den wohlver- Röthlisberger auf 1. Januar 1989 zum Handlungs- dienten Ruhestand. Sie war am 1. Mai 1966 in bevollmächtigten befördert. In seiner ruhigen, die AEK BANK 1826 eingetreten. Ab Mai 1969 bis zuverlässigen und stets hilfsbereiten Art enga- August 1989 widmete sie sich ihrer Familie und gierte er sich sehr für die Belange der Bank. Die kehrte per 1. September 1989 wieder zur AEK Direktion dankt Herrn Röthlisberger für die stets BANK 1826 zurück. Sie wurde im Direktionssek- angenehme Zusammenarbeit. Peter Röthlisberger retariat und als Sachbearbeiterin in der Abteilung wird weiterhin in einem Teilzeitpensum im adminis- Kommerz und Finanzierungen eingesetzt. Ursula trativen Bereich Vermögen, Anlagen und Vorsorge Bolliger zeichnete sich durch ihre starke Identifika- tätig sein. Wir freuen uns, auch in Zukunft auf seine tion mit der AEK BANK 1826 aus und wirkte mit Mitarbeit zählen zu dürfen. grossem persönlichem Engagement. Ihre stets ru- hige, sympathische und hilfsbereite Art wurde von Kurt Hofmann den Mitarbeitenden und der Kundschaft sehr ge- trat Ende November 2008 in Pension. Er hatte sei- schätzt. Für ihren Einsatz und die angenehme Zu- ne Tätigkeit am 1. August 1972 bei der Ersparnis- sammenarbeit dankt die Direktion Ursula Bolliger kasse Niedersimmental aufgenommen und trat herzlich und wünscht ihr für den neuen Lebensab- als Folge der Fusion per 31. Dezember 1991 in die schnitt alles Gute. AEK BANK 1826 ein. Als Leiter der Niederlassung Oey, im Rang eines Handlungsbevollmächtigten, engagierte sich Kurt Hofmann mit grossem per- sönlichem Einsatz für die Belange „seiner“ Bank. Kurt Hofmann verstand es, in der ihm eigenen char-

27 11.10. Jörg Haider, österreichischer Politiker, stirbt bei einem Verkehrsunfall, 14.10. Der Bund unterstützt die angeschlagene UBS mit einem Kredit über CHF 6 Mia.,

28 BETRIEBSORGANISATION

Kundenbetreuung Niederlassungen Im Jahr 2008 durften wir zahlreiche Neukunden in unseren Bankräumlichkeiten begrüssen. Auch im Kontext der allgegenwärtigen Finanzkrise geniessen wir dank hoher Eigenkapitalsicherheit und Beratungsqualität bei bestehenden und neuen Kunden viel Vertrauen. Die Ausbildung und Förderung unserer Mitarbeitenden, die stetige Weiterentwicklung der Dienstleistungen und Produkte sowie gezielte Investitionen in die Infrastruk- tur – wie zum Beispiel automatische 24 Stunden-Tresorfachanlagen in den Niederlassungen Oey und Sigriswil – tragen ebenfalls ihren Teil zur Vertiefung der Kundenbeziehungen bei. Auch in Merligen haben nun Bevölkerung und Touristen die Möglichkeit, vor Ort mit einer Maestrokarte Bar- geld zu beziehen. Weitere Ausbauten des AEK Bancomaten-Netzes sind in Planung (z.B. Lerchenfeld). Die Ausbaustandards in den Niederlassungen Thun-Strättligenplatz und Oberhofen entsprechen nicht mehr unseren Vorstellungen – sie werden in naher Zukunft durch Neubauten ersetzt, die unserer Kundschaft eine Beratung in hellen, grosszügigen und modern eingerichteten Bankräumlichkeiten bieten.

Kommerz und Finanzierungen Im Berichtsjahr bestand nach wie vor eine gute Nachfrage nach Finanzierungen. Bei privaten Wohnimmobili- en und gewerblichen Bauten herrschte rege Bautätigkeit. Unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf einem soliden, qualitativen Wachstum mit regionaler Vernetzung. Nach einem leichten Anstieg der Zinssätze im 1. Semester reduzierten sich die Sätze auf Grund der welt- weiten Finanzkrise in der 2. Jahreshälfte massiv. Die meisten Zinssenkungen fanden in den letzen sechs Wochen des Jahres statt. Der Konkurrenzkampf um Ausleihungen war im Zeichen der Verhältnisse am Geld- und Kapitalmarkt – mit grossen Zuflüssen an Kundengeldern – sehr intensiv. In den ersten zehn Monaten des Berichtsjahres erfreu- te sich die variable Hypothek, wie im Vorjahr, grosser Beliebtheit. In den letzten Wochen herrschte als Folge der sehr attraktiven Verzinsung eine rege Nachfrage nach Festhypotheken. Mit Blick auf einen optimalen Service im Firmenkunden-Geschäft kommt der Vereinfachung und Systema- tisierung der Bilanzprozesse zentrale Bedeutung zu. Im Berichtsjahr konnte hier eine weitere Optimierung erreicht werden. Die Weisung „RatingView“ wurde als zentraler Bestandteil für die Ermittlung des Kre- ditrisikos überarbeitet. Die Anpassungen tragen der vorsichtigen Praxis der Wertberichtigungen Rechnung (Vorsichtsprinzip).

29 Vermögen, Anlagen und Vorsorge Die Turbulenzen an den Märkten waren im vergangenen Geschäftsjahr einschneidend. Gütesiegel, abgegeben durch ausgewählte Ratinggesellschaften, konnten nicht mehr zu Rate gezogen wer- den. So baute die AEK BANK 1826 ein eigenes und dynamisch-aktuelles Modell aus, das mit den empfoh- lenen Anlagen im Einklang war. Bei Abweichungen oder bei latenten Risiken konnte auf Grund des eigenen Instrumentariums zeitgerecht reagiert werden. AEK Kassenobligationen gaben für jeden Anleger, unabhängig von seiner Risikofähigkeit, Stabilität mit Zins und ohne Wertverlust. Unser Angebot der Depotanalyse wurde geschätzt: Persönliche Anlegerprofile konnten gemeinsam besprochen, die bestehenden Anlagen nach Risiko-, Rendite, Kosten- und Transparenzaspekten beurteilt und allfällige Optimierungsvorschläge erarbeitet und unterbreitet werden. Zur Unterstützung unserer Kundenbetreuer werden die Bereiche Analyse, Titelselektion und Gegenpartei­ überwachung vertieft. Diese Informationen, verbunden mit makroökonomischen Daten und unserem „Bauch- gefühl“ führen zur täglichen Marktmeinung, die unsere Anlagehandlungen und Kundenempfehlungen lenkt. Im Vorsorgebereich, mit unseren Partnerstiftungen Rendita und Noventus, stehen die Stabilität der 2. und 3. Säule vor allem im bestehenden Marktumfeld an erster Stelle: Solide Renditen und nachhaltige Anlagen. Diese Basis hilft privaten Vorsorgenehmern oder Firmen. Durch die demografische Entwicklung, die sich einerseits auf unsere Gesellschaft und andererseits auf die Vorsorgesysteme auswirkt, ist die Nachfrage nach Pensionierungsplanungen weiter gestiegen.

Kontendienstleistungen Immer mehr Kundinnen und Kunden nutzen die E-Banking-Dienstleistungen der AEK BANK 1826. So wurde im Sommer 2008 die Zahl von 6‘000 E-Banking-Verträgen überschritten, was einer Verdoppelung innerhalb von vier Jahren entspricht. Grösstmöglichen Komfort auf höchstem Sicherheitsniveau wird ein neues Login- verfahren bieten. Es wird die betagte Streichliste ablösen. Am 28. Januar 2008 wurde in Europa die SEPA (Single Euro Payments Area) eingeführt. Mit ihr können Über- weisungen vollautomatisch, standardisiert und kostengünstig abgewickelt werden. Die AEK BANK 1826 ist an SEPA seit deren Einführung angeschlossen. Unsere Kunden profitieren von Spesenvergünstigungen bei der Abwicklung von Euro-Zahlungen über AEK E-Banking.

30 Seit 1. Juli 2008 ist die VSB 08 – „Vereinbarung zur Sorgfaltspflicht der Banken“ – in Kraft. Sie verpflichtet uns: · unsere Vertragspartner zu identifizieren und in Zweifelsfällen eine Erklärung über den an den Vermögenswerten wirtschaftlich Berechtigten einzuholen · keine aktive Beihilfe zu Kapitalflucht und Steuerhinterziehung zu leisten Das Team KIC (Kunden-Informations-Center) definierte für die Gesamtbank einheitliche Verhaltensnormen und Qualitätskriterien für den Kundenkontakt am Telefon.

Operationen und Projekte Der Bereich Operationen und Projekte wurde 2008 neu konstituiert. Hier werden die Unterstützungsprozesse innerhalb der Bank, vornehmlich in den Themenfeldern Projekt- und Prozessmanagement, Informatik sowie Logistik definiert und geleistet. In der Abteilung Projekte und Organisation wurden 2008 die Bewirtschaftung der internen Prozessabläufe für die ganze Bank optimiert und die Anpassung des bestehenden Vertragswerkes der AEK BANK 1826 umgesetzt. Die Abteilung Informatik widmete sich der Planung und Erneuerung verschiedener Infrastruktur-Bereiche, wie beispielsweise der Telefonie, einem Projekt zur Konsolidierung und Ablösung der gesamten Druck-, Kopier- und Faxgeräte, der Zentralisierung der Niederlassungsserver sowie der Vorbereitung auf den Austausch der gesamten Arbeitsplatz-Infrastruktur 2009. Starkes Gewicht liegt auch auf der Weiterbildung des Teams, was im Jahr 2008 einen Mitarbeiter an die Schweizermeisterschaften der Informatiker führte, wo er den hervorra- genden zweiten Schlussrang erreichte. In der Abteilung Logistik, in welcher auch Post-, Kurier- und Reinigungsdienstleistungen erbracht werden, standen verschiedene Bau- und Sanierungsprojekte im Vordergrund. Zudem wurde das Nebengebäude beim Hauptsitz am Lauitor einer kompletten Renovation unterzogen und die AEK Parkplatzbewirtschaftung einge- führt. Für Bancomatstandorte ohne Niederlassung wurde ein Modulsystem entwickelt, welches in Zukunft Baukosten senken wird.

Rechnungswesen Im Laufe des Jahres 2008 wurden diverse Strukturbereinigungen in der Abteilung Rechnungswesen vorge- nommen. Im Vordergrund stand dabei die Erstellung eines neuen aussagekräftigen Finanzreportings, welches 2009 weiterentwickelt wird. Ebenfalls wurden sowohl in der Bankbuchhaltung als auch in der Liegenschafts- buchhaltung die Optimierung und Dokumentation von Arbeitsabläufen fortgesetzt. In der Liegenschaftsbuch-

31 haltung sind erste Massnahmen zur Evaluation eines neuen Immobilienbuchhaltungs-Systems getroffen worden. Dieses wird ab dem 1. Januar 2009 in Betrieb genommen. Von Bedeutung waren auch die Arbeiten für die Einführung der neuen Eigenkapital-Vorschriften Basel II, welche seit dem 31. März 2008 gelten. Die Ausstellung des neuen komplexen Eigenmittelausweises konnte durch die intensiven Vorarbeiten, Schu- lungen und Testphasen gewährleistet werden.

Qualität/IKS Die Controllingtätigkeit erfolgte im Jahre 2008 erstmals anhand der Anforderungen des EBK-Rundschreibens 06/6. Das Rundschreiben regelt die Anforderungen an die verschiedenen Gremien des Verwaltungsrates und der Geschäftsführung. Die Überwachungssystematik wurde laufend verfeinert und garantiert dadurch höhere Transparenz.

Marketing und PR 2008 stand für die Abteilung Marketing und PR ganz im Zeichen der weiteren Festigung der AEK-Präsenz: Die Kommunikationsmittel im Printbereich wurden erneuert, Aussenauftritte aufgefrischt und neue Kooperationen mit verschiedensten Partnern realisiert. An zahlreichen Anlässen bewies die AEK Publikumsnähe, so zum Beispiel mit den Novembergesprächen, die mehr und mehr zu einem gesellschaftlich bedeutsamen Anlass in der Region werden. Im Rahmen der EURO‘08 war die Unterstützung von Randanlässen verschiedener privater Organisatoren eine spannende Abwechslung. Diese Eigeninitiativen wurden mit viel Publikum belohnt. Das Engagement im Kulturbereich rundeten die Kon- zerte im AEK CAFFÈ ab. Weiter wurde die Basis für ein erweitertes Marketingcontrolling geschaffen, welches im Jahre 2009 eingeführt wird; Ziel ist es hier, Kommunikationsmassnahmen noch systematischer zu machen.

Personalmanagement Ebenfalls im Personalmanagement wurden Prozesse und Abläufe weiter optimiert und dokumentiert. Zudem wurden die Personalplanung verfeinert und die Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeitende ausgebaut. Zur Förderung der Unternehmenskultur fanden verschiedene Anlässe für Mitarbeitende statt – im Sommer, anlässlich des Familientages, wurden erstmals auch Angehörige miteinbezogen. Abgeschlossen wurde in diesem Jahr ein Projekt rund um die Förderung des persönlichen Auftritts unserer Mitarbeitenden. Auch Gesundheitsvorsorge fliesst als Angebot der AEK Personalpolitik in den Alltag ein: wöchentliche Früch- teschalen, Gratisgetränke oder Massage-/Ruheräumlichkeiten. Das Personalmanagement koordiniert und begleitet zudem die Weiterbildungsbestrebungen unserer Mitarbeitenden.

32 25.10. 50. und letzter Waffenlauf in Thun, 4.11. Barack Obama ist gewählter US-Präsident, 5.11. Lewis Hamilton wird jüngster Formel 1-Weltmeister aller Zeiten,

33 17.11. Somalias Piraten kapern immer mehr Schiffe und erpressen Lösegeld, 25.11. UBS Manager geben Boni in der Höhe von CHF 33 Mio. an die UBS zurück,

34 26.11. Terroranschlag in Mumbai (Indien), 7.12. Die Sportler des Jahres: Fabian Cancellara und Ariella Kaeslin, 10.12. Ueli Maurer wird in den Bundesrat gewählt,

35 BILANZ 31. Dezember 2008

Aktiven 2008 2007 CHF 1’000 CHF 1’000

Flüssige Mittel 55‘710 25‘735 Forderungen aus Geldmarktpapieren 85 189 Forderungen gegenüber Banken 101‘661 106‘862 Forderungen gegenüber Kunden 246‘361 180‘399 Hypothekarforderungen 2‘040‘419 1‘985‘276 Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen 1 ‘709 5‘285 Finanzanlagen 74‘823 52‘051 Beteiligungen 0 0 Sachanlagen 16‘447 18‘336 Rechnungsabgrenzungen 2‘668 2‘364 Sonstige Aktiven 338 207

Total Aktiven 2‘540‘221 2‘376‘704

Total nachrangige Forderungen 0 0 Total Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften und qualifiziert Beteiligten 15‘720 15‘870

36 Passiven 2008 2007 CHF 1’000 CHF 1’000

Verpflichtungen gegenüber Banken 15‘554 25‘631 Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform 1 ‘151‘297 1‘156‘649 Übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden 551‘923 437‘984 Kassenobligationen 190‘687 160‘390 Anleihen und Pfandbriefdarlehen 186‘000 174‘000 Rechnungsabgrenzungen 7‘800 6‘959 Sonstige Passiven 7‘570 6‘677 Wertberichtigungen und Rückstellungen 141‘795 131‘154 Reserven für allgemeine Bankrisiken 88‘750 86‘250 Allgemeine gesetzliche Reserve 190‘300 182‘562 Jahresgewinn 8‘545 8‘448

Total Passiven 2‘540‘221 2‘376‘704

Total nachrangige Verpflichtungen 0 0 Total Verpflichtungen gegenüber Konzerngesellschaften und qualifiziert Beteiligten 276 95

Ausserbilanzgeschäfte

Eventualverpflichtungen 10‘634 6‘677 Unwiderrufliche Zusagen 74‘426 52‘837 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen 1‘982 3‘150 Derivative Finanzinstrumente - positive Wiederbeschaffungswerte 6 0 - negative Wiederbeschaffungswerte 5 0 - Kontraktvolumen 163 0 Treuhandgeschäfte 1‘933 3‘055

37 ErfolGsrechnung 2008

Ertrag und Aufwand aus dem ordentlichen Bankgeschäft 2008 2007 CHF 1’000 CHF 1’000

Erfolg aus dem Zinsengeschäft Zins- und Diskontertrag 78‘826 70‘678 Zins- und Dividendenertrag aus Handelsbeständen 99 64 Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen 1‘746 1‘433 Zinsaufwand - 34‘444 - 26‘260 Subtotal Erfolg Zinsengeschäft 46‘227 45‘915

Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Kommissionsertrag Kreditgeschäft 119 92 Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft 1 ‘548 1‘823 Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft 1 ‘292 1‘256 Kommissionsaufwand - 770 - 777 Subtotal Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 2‘189 2‘394

Erfolg aus dem Handelsgeschäft - 729 1‘240

Übriger ordentlicher Erfolg Erfolg aus Veräusserung von Finanzanlagen 0 12 Beteiligungsertrag 107 100 Liegenschaftenerfolg 265 228 Anderer ordentlicher Ertrag 6 3 Anderer ordentlicher Aufwand - 120 0 Subtotal übriger ordentlicher Erfolg 258 343

Geschäftsaufwand Personalaufwand - 11‘968 - 11‘599 Sachaufwand - 7‘335 - 7‘831 Subtotal Geschäftsaufwand - 19‘303 - 19‘430

Bruttogewinn 28‘642 30‘462

38 Jahresgewinn 2008 2007 CHF 1’000 CHF 1’000

Bruttogewinn 28‘642 30‘462 Abschreibungen auf dem Anlagevermögen - 5‘509 - 4‘293 Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste - 10‘437 - 10‘876 Zwischenergebnis 12‘696 15‘293 Ausserordentlicher Ertrag 2‘122 1‘692 Ausserordentlicher Aufwand - 2‘517 - 5‘408 Steuern - 3‘756 - 3‘129

Jahresgewinn 8‘545 8‘448

Gewinnverwendung

Jahresgewinn 8‘545 8‘448

Verzinsung der Reserven / Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve - 6‘650 - 6‘450 Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve - 500 - 500 Zuweisung an Pensionskasse - 400 - 400

Zur Verfügung der Generalversammlung 995 1‘098

Verwendung gemäss Antrag des Verwaltungsrates:

Vergabungen an gemeinnützige Institutionen - 250 - 250 Zuweisung an den Spezialfonds für Anlässe/Jubiläen Dritter - 50 - 50 Zuweisung an den Hilfsfonds für Not leidende Schuldner - 10 - 10 Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve - 685 - 788

Gewinnvortrag 0 0

39 Mittelflussrechnung 2008

2008 2007 Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000

Jahresergebnis 8‘545 8‘448 Abschreibungen auf Anlagevermögen 5‘509 ‘293 Wertberichtigungen und Rückstellungen 11‘172 ‘826 Veränderungen Reserven für allgemeine Bankrisiken 2‘500 5‘408 Aktive Rechnungsabgrenzungen 04 ‘458 Passive Rechnungsabgrenzungen 841 2‘316 Ausschüttungen aus dem Jahresgewinn des Vorjahres 710 710

Mittelfluss aus operativem Ergebnis (Innenfinanzierung) 27‘553 30‘123

Beteiligungen 26 0 Sachanlagen ‘49 8 ‘

Mittelfluss aus Anlagevermögen 3‘620 5‘931

40 2008 2007 Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000

Verpflichtungen gegenüber Banken über 90 Tage 0 0 Forderungen gegenüber Banken über 90 Tage 5‘895  Forderungen aus Geldmarktpapieren 104 51 Interbankgeschäft 5‘791 317

Spar- und Anlagegelder 5‘352 9‘885 Kassenobligationen 30‘297 ‘351 Übrige Kundenverpflichtungen 113‘939 09‘838 Hypothekarforderungen 55‘156 71‘329 Forderungen gegenüber Kunden ‘480 25‘714 Kundengeschäft 17‘248 72‘739

Anleihen und Pfandbriefdarlehen 12‘000 28‘300 Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen ‘576 ‘692 Finanzanlagen 22‘772 7‘461 Kapitalmarktgeschäft 7‘196 7‘147

Sonstige Aktiven  0 Sonstige Passiven 893 ‘331 Übrige Bilanzpositionen 762 1‘191

Mittelfluss aus dem Bankengeschäft 5‘023 67‘100

Flüssige Mittel 29‘975 88 Forderungen gegenüber Banken bis 90 Tage 11‘096 28‘856 Verpflichtungen gegenüber Banken bis 90 Tage 0‘077 ‘140

Total Liquidität 28‘956 42‘908

Total Mittelherkunft / Mittelverwendung 32‘576 32‘576 73‘031 73‘031

41 13.12. „Derrick“ Horst Tappert stirbt im Alter von 85 Jahren, 26.12. Krieg im Gazastreifen, 28.12. Radio Beromünster wird nach 77 Jahren Sendezeit ausgeschaltet.

42 SONDERTHEMA: 150 Jahre KadettenMUSIK und Tambouren

Geschichte, Moderne und Verbundenheit Die AEK BANK 1826 verbindet Geschichte und Moderne. Das tut auch das Thuner Kadettenkorps, das eng mit der Geschichte der Stadt verbunden ist. Beide Institutionen entstanden in der gleichen Epoche, haben sich erfolgreich, aber immer im Bewusstsein ihrer traditionellen Werte weiter- entwickelt und sind heute aus Thun schlicht nicht mehr wegzudenken. Die AEK gehört heute zu den stärksten Förderern des Kadettenkorps. Kaum eine andere Thuner Organisation oder ein Verein bietet ein derart vielfältiges Freizeitpro- gramm für Jugendliche: Sport, Musik und Gesel- ligkeit sind die Eckpfeiler des Kadettenbetriebs, der längst seiner militärischen Vergangenheit ent- wachsen ist. Im Vordergrund stehen heute Spiel und Spass. 365 Thuner Kadettinnen und Kadetten treffen sich jeden Mittwochnachmittag zum Training. Während die beiden jüngsten Jahrgänge ein span- nendes Basketballturnier, ein Fussballmatch oder ein Leichtathletiktraining besuchen, können die älteren Schüler aus sechs Sportfächern auswäh- len, in denen sie ihre Techniken dank vierzig gut ausgebildeten Leiterinnen und Leitern von Mal zu Mal verbessern. Es erstaunt deshalb kaum, dass manch guter Handballer oder Fussballer bei den

43 Kadetten das Rüstzeug für seine spätere Sport- 1903 und 1904 ist ersichtlich, dass jeweils ein karriere erwarb. halbes Dutzend Chäslitrommler vor dem Kadet- Die Kadettenmusik und die Tambouren feiern im tenkorps marschierten. Weil es keine Kadetten- 2009 ihren 150. Geburtstag. Mit verschiedensten musik mehr gab, wurde der Umzug von einem Anlässen, in denen sich Musikanten und Tam- Erwachsenenverein, wohl der Stadtmusik, ange- bouren im besten Licht präsentieren wollen, wird führt. Diese regte dann aus Anlass eines Kadet- in Thun gefeiert. tenfests in Bern 1904 auch die Neugründung ei- ner Kadettenmusik an: Gottlieb Gafner, Präsident Geschichte der Kadettenmusik der Stadtmusik, war damals auch Präsident der Bereits seit zirka 1819 gab es in Thun „Häfeli“- Kadettenkommission. Die Stadtmusik stellte leih- Knaben, die am Ausschiesset Trompete spielten. weise Instrumente zur Verfügung, die sie später Auch von den Armbrustschützen weiss man, dass der Kadettenmusik schenkte. diese eigene Waldhornbläser hatten. Über die Konzerttätigkeit in jener Zeit weiss man Gegründet wurde die Kadettenmusik schliesslich nicht viel: Ein Zeitzeuge berichtete aber, Konzerte 1859 vom Maler Gottlieb Bühlmann. Sie spielte seien keine gegeben worden, die Musik durfte nur auf Blechinstrumenten, hatte aber bereits eigene mit dem Kadettenkorps ausrücken. Ab 1914 gab es Klarinetten und Flöten. Die Zeitung „Der Bund“ jedoch auch öffentliche Konzerte, 1921 wurde das erwähnte in einem Bericht über ein Konzert „das Ausschiessetkonzert eingeführt, das bis heute einer frische Spiel und den bewundernswürdig langen der Höhepunkte des Ausschiessets geblieben ist. Atem der Thuner“. 1931 erfolgte auf Anregung der Stadtmusik die In einer Krise des Kadettenkorps wurde die Musik Umwandlung in eine Harmoniemusik, das heisst, aber 1879 wieder aufgehoben. Der Grund für die es wurden Holzblasinstrumente integriert. Auflösung sollen das nächtliche Herumstreichen und die Wirtshausbesuche der Musikanten gewe- Zur Finanzierung fand ein Doppelkonzert in der Stadt­ sen sein... kirche statt. Das Repertoire umfasste, abgesehen Über die Tambouren ist aus jener Zeit nicht viel vom Eröffnungsmarsch, ausschliesslich Musik von bekannt. Aber auf Aufnahmen vom Ausschiesset Komponisten wie Schubert, Verdi oder Mozart.

44 Kadettenmusik 1874

45 46 Der Zweck der Kadettenmusik und der Tambouren pen mit verschiedenen Leistungsniveaus. war aber damals nach wie vor, das Kadettenkorps Seit 2008 werden auch die Tambouren durch die zu begleiten, damit dieses im Takt marschieren Musikschule Region Thun ausgebildet. konnte. Das Kadettenmusik-Repertoire hat sich im Verlauf Nach dem 100-Jahr-Jubiläum 1959, das im Rah- der Zeit stark ausgeweitet und umfasst neben men eines Konzerts gefeiert wurde, gab es 1973 der Marschmusik und klassischen Werken auch eine Neuinstrumentierung. Ab diesem Jahr durf- Musik aus den Sparten Film, Musical, Pop und ten Mädchen in der Musik mitspielen, ins Kadet- Rock. Musik und Tambouren treten ausser bei tenkorps wurden sie aber erst 1979 aufgenom- Konzerten auch regelmässig an Empfängen, Ver- men. Heute besteht die Kadettenmusik zu zwei einsjubiläen oder anderen Anlässen auf. Dritteln aus Mädchen. 1979 wurde unter der neuen Leitung von Fred Der Ausschiesset Brügger das Schlusskonzert eingeführt, das bis Das wichtigste Datum in der Agenda eines jeden heute Bestand hat. Der heutige Musikleiter Urs Kadetten ist neben den Kadettentagen der Thu- Grundbacher führte ab 1991 weitere Instrumen- ner Ausschiesset. Der Anlass, der sich bis ins te wie Oboe, Waldhorn, Kesselpauken, Congas, 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, versetzt Xylophon und Glockenspiel, teilweise auch einen die Bewohner der Stadt jedes Jahr anfangs der Keyboard-Bass ein – die Kadettenmusik wurde zum Herbstferien in Festlaune. ausgebauten Blasorchester. Hauptperson ist der Fulehung, eine Narrengestalt Die Ausbildung der Musik-Anfänger wurde 1992 mit furchteinflössender Maske, der – mit Schyt in die Musikschule Region Thun integriert. Dane- und Söiblaatere bewaffnet – Kinder durch die In- ben entstand für junge Kadetten ein Anfänger- nenstadt jagt. Sympathisch macht ihn, dass er ensemble, das erste Versuche im Zusammenspiel auch Täfeli verteilt und selbst Erwachsene nicht ermöglichte. mit seinen Hieben verschont. Er ist es auch, der Auch bei den Tambouren, die seit 2003 unter der die Leibchen und Windjacken der Thuner Kadet- Leitung von Kilian Walthert stehen, gibt es Grup- tinnen und Kadetten ziert.

47 Etwa um 1920 erhielt der Fulehung, der bis zu Die Thuner Kadetten haben am Eingang zur diesem Zeitpunkt nur mit einer Holzbrätsche, dem Stadt, beim Berntor, ein eigenes Schützenhaus, Schyt, unterwegs war, einen mit Schweinsblasen das aus dem Jahre 1583 stammt. Früher flog der behängten Stock, die Söiblaatere. Mit ihr konnte Pfeil über den Stadtgraben in eine Lehmscheibe, der Fulehung nun auch sanftere Schläge austeilen. Täntsch genannt. Heute schiessen die Knaben Neben dem Namen sind aber auch die genaue Her­ und Mädchen über eine stark befahrene Umfah- kunft des Fulehungs und dessen Maske und Kos- rungsstrasse auf Kunststoffscheiben. tüm ein Rätsel geblieben: Der Legende zufolge Das Armbrustschiessen der Kadetten hat also haben die Thuner in der Schlacht von Murten die eine lange Tradition. Etwas Vergleichbares gibt es Maske des Hofnarrn von Karl dem Kühnen erbeutet ausser in Murten nirgendwo sonst auf der Welt. – das Gesicht des Fulehung. Weitere Höhepunkte sind das Kadettenkonzert Der Tradition verpflichtet auf dem Rathausplatz und der Kadetten- und Aus- Doch genauso wie der Fulehung sind auch die schiessetball, der jeweils bis in den frühen Mor- Kadetten nicht vom Ausschiesset wegzudenken: gen dauert und bei dem viele Ehemalige den Aus- Hunderte von Angehörigen und Kadettenfreun- schiesset gemeinsam ausklingen lassen – und den säumen jeweils an den drei traditionellen sich insgeheim schon auf den nächsten freuen. Umzügen die Strassen der Thuner Innenstadt oder sind dabei, wenn am Ausschiesset-Diens- tag die Armbrustschützinnen und –schützen auf Gessler zielen. Die Anfänge des Thuner Armbrust- schützenkorps reichen bis ins Jahr 1532 zurück. Erst Mitte des letzten Jahrhunderts schloss sich dieses dem Kadettenkorps an. Heute können Kna- ben und Mädchen der obersten zwei Jahrgänge mit einer Armbrust auf eine Scheibe in 36 Meter Entfernung schiessen.

48 49 Klimaneutral Der Geschäftsbericht wurde klimaneutral hergestellt.

Die Kompensation des CO2-Ausstosses wird in ein Wasserkraftwerk in Guatemala investiert.

Der Rohstoff des hier verwendeten Papiers wurde aus kontrollierter klimaneutral gedruckt durch www.jostdruckag.ch Waldbewirtschaftung hergestellt und unterliegt der FSC-Zertifizierung.

Impressum Inhalt: AEK BANK 1826 Konzept & Design: Peter Gärtl, www.nordland.ag Fotos: Marcus Gyger (Seite 1 – 35), Markus Grunder (Seite 43 – 49) Lithos: Atelier Altmeier

Druck: Jost Druck AG, Hünibach, www.jostdruckag.ch 70 1 -5 346 0-0 09- 002

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AEK BANK 1826 Hofstettenstrasse 2 · Postfach · CH-3601 Thun Tel. 033 227 31 00 · Fax 033 227 32 00 [email protected] · www.aekbank.ch

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