Zur Lebensgeschichte des Artur Kann aus (1923 1945)

von Thomas Meiers

Überblick Vorbemerkung

1. DieÜbersiedlungderFirmaKann Der Text von Thomas Meiers (Halsen- zuleben. Wenn ich mir das nicht zuge- & Marx von Bonn nach Halsen- bach) zur Lebensgeschichte von Artur traut hätte, weire ich aus Deutschland bach-Bahnhot (1924) Kann und seinen Eltern Max Kann weggegangen oder nicht mehr nach (1891-1944) und Johanna geb. Marx Deutschland zurückgekehrl. " 2. Die Volksschulzeit des Artur (1894-1944) ist 1988/89 als Facharbeit Kann in Hal se nb ach (19 29 - 19 39) in Geschichte am Kant-Gymnasium Gerade heute hält Artur Kann, der in entstanden. Bei der Vorberei- diesen Wochen seinen 70. Geburtstag 3. Religionsausübung tung einer Ausstellung zum 50. Jahres- gefeiert hat, es für wichtig, die Erinne- tag der,,Reichskristallnacht" stießen die rungen andieZeit zwischen 1933 und 4. SchulzeitamBopparderGymna- Schüler des Geschichtskurses im Schul- 1945 wachnthalten. Er hat als Kind und (1933-1937) sium archiv auf die fast vollständigen Schü- Jugendlicher erlebt und erlitten, wie lerlisten der letzten 130 Jahre, in denen Menschenverachtung klein anf2ingt und 5.,,Strickwarenfabrikund Textil- auch zahlreiche jüdische Schüler aus in Deportation und Mord mündet. großhandel Max Kann": Die ,,Ari- Boppard und der näheren Umgebung sierung" der Firma (1938/39) verzeichnet waren. Spärliche, aber be- Der hier abgedruckte Text ist gegenüber der Facharbeit um ein Kapitel, das sich 6. Umzug und Leben in Köln zeichnende Eintragungen in den Schul- mit der Arbeit im Archiv und mit Noti- (1939-194t) akten machten Thomas Meiers auf Artur Kann, einen jüdischen Schüler aus zen über die Firma von Max Kann in Er lokalen Veröffentlichungen beschäftigt, 7. Deportation ins Ghetto von Riga -Bahnhof, aufmerksam. (1e41) erfuhr, daß seine Mutternach dem Krieg gekürzt. als Näherin in Artur Kanns Strickerei 8. VonLagerzuLager(194L-1945) gearbeitet hatte, und suchte den Kontakt Norbert Diehl zu einem der wenigen Menschen, die Pädagogisches Zentrum 8.1 Im Arbeitslager Salapils Deportation und Lager überlebten und Bad Kreuznach nach1945 wieder im Hunsrück ansässig (früher: Kant-Gymnasium Boppard) 8.2 In der ,,Kasernierung" in Riga wurden.

8.3 Im Konzentrationslager Riga- Artur Kann war nach einigem Artur Kann mit seinen Eltern Max und Kaiserwald Zö gember eit, Thomas Meiers Johanna Kann geb. Marx seine Erinnerungen mitzutei- 8.4 Im Lager Strassenhof len. Diese Erinnerungen ent- halten keine Anklagen, Namen 8.5 Auf dem Weg ins Konzentrati- von Tätern, vor allem von Tä- onslager Stutthol tern aus Boppard und dem vor- deren Hunsrück werden nur 8.6 Im Lager Burggraben selten genannt. Arlur Kann begründet dies so: ,,Ich habe 8.1 Im Lager Gotendorf bei Lauen- mich 1945 dafür entschieden, burg in Pommern an den Ort meiner Kindheit und frühen Jugend zuricknt- Rückkehr 9. kehren. Damit habe ich mich auch dafür entschieden, mit 10. Neuanfang in Emmelshausen den Menschen dort zusammen-

--46- BEITRAGE ZUR JÜDTSCHEN GESCHICHTE IN RHEINLAND-PFALZ

dieser Häuser richtete Max Kann die Gewerbes im Ort und an der Entstehung Filiale seines Textilgroßhandels ein. Er Emmelshausens. So gehöfte die Fabrik erwarb einige Grundstücke und baute von Max Kann z.B. zu einer der ersten, darauf ein Fabrikgebäude. 1924 wurde die zwei Autos besaß. Die Atmosphrire der gesamte Textilgroßhandel nach am Ort und in der Fabrik war sehr gut. Es Halsenbach Bahnhof verlegt. Nun wohn- war selbstverständlich, daß bei der Kom- ten auch seine Frau Johanna und sein munion die Kinder mit dem Firmenwa- einjähriger Sohn Artur dort. get zur Kirche gefahren wurden und ,,So kam im J alxe 1924 die Strickwaren- auch daß Max Kann eingeladen wurde. fabrik Kann, freilich damals noch nicht als Fabrik des heutigen Ausmaßes, son- 2. Die Volksschulzeit des Artur Kann dern als Zweipersonenbetrieb mit einer in Halsenbach (1929 - 1933) Handstrickmaschine, ein erstes Unter- nehmen, welches sich gut entwickelte Artur Kannbesuchte von 1 929 bis Ostern und die ersten Arbeitsplätze der in jeder 7933 die katholische Volksschule in Weise arbeitswilligen und fleißigen Halsenbach. Diese warbis 1929 fuzwei Hunsrücker Bevölkerung bot." (1) Gebäuden untergebracht. Eine Klasse Viele Hunsrücker aus dieser Gegend wurde in einem Bruchsteingebäude un- Die Bopparder Synagoge in der Binger wurden bei Max Kann angestellt, da terhalb der Kirche unterrichtet, eine Gasse 35 (Repro Stimmer) viele von ihnen geübte und gute Stricker zweite, zu der auch Artur gehörte, in der waren. Die Händler bestellten und kauf- ersten Etage des ,,Backes" am Markt. Im ten bei Max Kann ein und fuhren mon- Mai 1929 zogen die Klassen in den fer- Die Übersiedlung der Firma Kann & tags mit dem Zug fort. Erst am folgenden tiggestellten Neubau im Oberdorf. Den Marx von Bonn nach Halsenbach Samstag erfolgte die Abrechnung. Ztt- Unterricht erteilten die Lehrer Valerius Bahnhof (1924) nächst überwog der Großhandel, später und Petry. Aufgrund seiner Religions- die Produktion der Ware. In den Nach- zugehörigkeit erfuhr Artur keine Be- Der Beruf des Garnhändlers war zu Be- bardörfern gab es kleinere Handstricke- nachteiligungen gegenüber seinen Mit- ginn unseres Jahrhunderts im Vorder- reien, wie z.B. itt Halsenbach in einem schülern. Manchmal brachte er ,,Mat- hunsrück weit verbreitet. Die Lebens- gemieteten Raum des Gasthauses ,,Zur zen" mit, ein ohne Sauerteig zubereite- mittelversorgung garantierte meist die Post". Dort betrieb Gertrude Weisner, tes Brot, und die anderen gaben ihm von Landwfutschaft und so versuchte man, genannt,,Simons Trautsche", eine klei- ihrem Schulbrot ab. Vom Religionsun- durch den Handel Bargeld zu verdienen. ne Handstrickerei. Die Strickwarenfa- terricht wurde er als Jude ausgeschlos- Die Hunsrücker Händler fuhren unter brik mit ihren Arbeitsplätzen hatte einen sen, was auch die wenigen evangeli- anderem ins ,,Vorgebirge", um ihre großen Anteil an der Entwicklung des schen Schüler beffaf. Artur fuhr mei- Waren zu verkaufen. Manche von ihnen stens mit dem Fahrrad zur Schule, manch- kauften bei Max Kann in Bonn ein, der mal, bei schlechtem Wetter, wurde er einen Textilgroßhandel mit zwei Ange- vom Chauffeur gebracht; dann fuhren stellten besaß. Max Kann wurde am21. allerdings auch alle anderen Kindermit. Krie gsfreiwilli g e r M ax Kann ( I 89 l - I 94 I ) Dezember 1 89 1 in Hohenlimburg gebo- Die Familie Kann besaß ein hohes Anse- ren. 19Z2heiratete er Johanna Marx, die hen, Max Kann war u.a. im Skat- und am4.Mdrz 1894 in Bonn geboren wur- Kegelklub. de. Ihr Sohn Artur kam am 5. Februar Trotzdem wurde es ab 1933 immer häu- 1923 inder Kasernenstraße in Bonn zur figer, daß die Kinder bestimmter Eltern Welt. Aufgrund des Mädchennamens nicht mehr mit Artur spielen durften. seiner Frau hieß der Betrieb zunächst Der Lehrer Valerius war ein überzeugter ,,Kann und Marx". Der Handel mit Tex- Anhänger des Nationalsozialismus; er tilien und Strickwaren brachte Max Kann wohnte ebenfalls am Bahnhof Halsen- aufdie Idee, eine Strickerei einzurichten bach. Diese Einstellung wirkte sich aber und die Strickwaren selbst herzustellen. nicht auf den Unterricht aus. Hingegen Max Kann gewann einen ersten Einblick benahm sich der Sohn von Valerius, der in die soziale und ökonomische Struktur einige Jahre älter als Artur war und mit des Hunsrücks, als er zu einer Kirmes ihm das Gymnasium in Boppard be- eingeladen wurde. Vor allem die zentra- suchte, sehr gehässig gegen ihn und ließ le Lage des Bahnhofs Halsenbach ließ keine Gelegenheit aus, Artur zu be- Max Kann 1923 den Entschluß fassen, schimpfen. seinen Textilgroßhandel von Bonn dort- hin zu verlegen. Das heutige Emmels- 3. Religionsausübung hausenbestand damals nur aus vierHäu- sern und dem Bahnhof . Zusätzlich wa- Die Familie Kann gehörte zurjüdischen ren noch drei kleinere Häuser ftir die Gemeinde in Boppard. Artur Kann be- Bahnbediensteten vorhanden. In einem suchte mit anderen B opparder Juden von

*,is.#irir beschimpft, auch derWeg von der Schu- le zum Bahnhof wurde immer mehr zum Spießrutenlauf. Bei einer Veranstaltung zum l. Mai in der Aula spielte Artur Blockflöte und saß somit in der ersten Reihe. Plötzlich kam ein Lehrer auf ihn zu und stellte ihn nach hinten, was Artur als Kind zu- nächst nicht verstand. Später wurde er aus dem Orchester ausgeschlossen' Das Malen eines Stammbaumes zurFeststel- lung der ,,arischen" Abstammung war das Thema einiger Zeichenstunden, an denen auch Artur teilnehmen mußte' Anhand seines Stammbaumes konnte er nachweisen, daß seine deutsche Her- kunft wesentlich weiter zurückging als w die von manchem ,,Arier". Engere Freundschaften lösten sich mit der Zert in der Mainzer Str(lf{e in Bopltard Das .stäcltische Gltnnasiunt (heLne: Kant-G1tt'tntt,sium) auf, da die Eltern der Freunde entweder Nazis waren oder einfach nur Angst hat- der Schü- (2) sei. Die Hauptgrün- ten. Die Be1ästigungen seitens 1933 bis 1931 denReligionsuntefficht, aufgenommen" daß sein ler nahmen zum Ende seiner Schulzeit jüdische Lehrer Fein hielt' Mit de für seine Aufnahme waren, den der Klasse deutlich zu' Vater Max Kann im Weltkdeg Freiwil- auch in der eigenen der Vollendung seines 13. Lebensjahres natio- Frontkämpfer mit Eisemem Viele Schüler waren Mitglieder hatte er seinen ,,Bar Mizwa", seine Auf- liger und nalsozialistischer Verbände. als Kreuz gewesen war und der Anteil der nahme in die jüdische Gemeinde Orts- Schüler mit ihm unter Hausmeister Riester, der spätere ,,Sohn der Pflicht". Der Großvater Ar- ,,nichtarischen" blieb. gruppenleiter von Boppard, steigerte turs war in Hohenlimburg Lehrer und der Ein-Prozent-Grenze man Sütter- seine Aggressivität gegen Artur immer diesem Grund besaß die In der Grundschule schrieb Kantor; aus weigerte er sich, Artur reli- lin, und so mußte Artur bei seinem Ein- mehr. Schließlich Familie des Großvaters einen tiefen Arturs Gymnasiums zu- Kakao zu verkaufen. 1937 wurde Glauben. Dies hatte auch Aus- tritt in die Sexta des giösen Vater zum Direktor gebeten und man Kann' Sie nächst die lateinische Schrift erlernen' wirkungen auf die Familie Sohn von der hatte er als Schüler in den legte ihm nahe, seinen ging jeden Sabbat nach Boppard in die Ansonsten zu nehmen. Max Kann hatte kei- feierte man den ersten Jahren keine Schwierigkeiten' Mit Schule Synagoge, meistens als sich dem zufigery der nationalsozialistischen ne andere Wahl, Gottesdienst aber schon am Vorabend' der Festigung Da- denn Artur weire ansonsten von der Schu- hielt die jüdischen Feiertage und Herrschaft begannen die Probleme' Sie le verwiesen worden. nicht an den bei gab es weniger Konflikte mit den Fasttage ein und arbeitete des Schuljahres der eigenen Klasse als mit de- Im Schülerverzeichnis höchsten Feiertagen. Bis 1933 konnte Schülern 1 8 istvermerkt, ArturKannseiOstem Verpflich- nen der höheren Klassen. Bis zum Ende 93713 die Familie ihren religiösen Beruf '(3) ab- keine 1 937 in einen,,prakt.(ischen) nachgehen' seiner Schulzeit hatte Artur tungen ungestört ziell wurde er als Lehrlingin Schwierigkeitenmit seinenLehrem' Sein gegangen. Offi aufgenommen' Ar- am Klassenlehrer, Studieff at Wilhelm Hüt- denväterlichenBetrieb 4. Die Schulzeit des Artur Kann Schü- Schüler nach Lei- tur Kann verließ als letzterjüdischer GYmnasium (1933-1937) ten, bewertete seine Bopparder Bopparder Gymnasium. Paul Frank stung statt nach Religionszugehörigkeit' ler das aus Boppard ging am 1. August 1933 ab, lang das Von den älteren Schülern wurde Artur Arlur Kann besuchte fünf Jahre 1935' öfters geschlagen und KurtLoeb aus Boppard am 1. Januar Gymnasium in BoPPard. Dies war für auf dem Schulhof da es in seine Eltern selbstverständlich, 1929, der Firma Max Kann vor dem Fabrikgebäude' Weihnachten der näheren Umgebung keine andere Die Beschäfiigten imVordergrunel sitzend.: Max Kann' fünfter von rechts höhere Schule gab. Die Hunsrückbahn schuf gute Voraussetzungen für den Schulbesuch. Morgens um Vieftel nach Sechs fuhren etwa 10 bis 15 Schüler mit der Bahn nach BoPPard, kamen aber aufgrund des ungünstigen Fahrplanes erst gegen drei Uhr nachmittags zurück' Die neuen Machthaber wiesen die Schu- len an, den Anteil derjüdischen Schüler und mitzuteilen. Am 18' & w *r ,**es "ro. zu ermitteln ,&w, -g 'ft& dF Mai 1933 berichtete Schulleiter Egon s'*''1''..- daß i c{{ü§ Hundt dem Landrat von St. Goar, ,@ '1. .: :rii:t§". ,,Kann als Nichtarier nur vorl'(äufig)

,i:49,s BEITRÄCE ZTIR JTIDISCHEN GESCHICrrE IN RHEI\LA\D'PF\LZ

in St. Goar die vom Betrieb entrichtete Einkommensteuervorauszahlung für 1939 persönlich an Max Kann zurück- zahlte,dem der Betrieb noch bis zum2' Juni 1939 gehörte. Die Familie dachte, das Leben in einer Großstadt sei leichter und so zog sie nach Köln. Ein Angestellter des Betrie- bes, Willy Retzmann,fuhr sie trotz Ver- botes mit dem Auto dorthin. Sie erhiel- ten eine Wohnung in einem Haus in der Lütticherstraße zugewiesen, in dem nur ttl s e n b ct r: h e tt b r ik M a x K tt nn ant B dmh of H S t r i c ksr,a r ni jüdische Familien zusammengezogen waren. Der Umzug erfolgte April/Mai bzw. seinen Arbeitgeber 1939. Max Kann mußte noch einmal 5. Strickwarenfabrik und Textilgroß- bes an ihn wollte' nach Halsenbach zurück, um den ,,Ari- handel Max Kann. Die,rArisierung" ,,Braubach und Plitt" erzwingen jedoch. sierungsverlrag" zu unterschreiben' Ar- (L938 - 1939) Max Kann weigerte sich Mit der Firma Betrieb zwei Hand- mehreren anderen inhaftierten Juden aus tur hatte sich vom wurde er in das strickmaschinen und eine Nähmaschine Anfang 1938 war abzusehen, daß auf- dem Bezirk Dachau getrracht' mitgenommen und strickte in der ersten grund der nationalsozialistischen Geset- Konzentrationslager erfolgte erst Anfang Zeit Pullover, um sie zu verkaufen. Sein ze und Verordnungen der Betrieb nicht Seine Entlassung dem Vater war gezwungen, bei einer Stra- Weise weiterge- 1939 rcchmehreren Eingaben mit mehr in der bisherigen Nur so war die Hinweis, Max Kann sei FrontkämPfer ßenbaufluma zu arbeiten. führt werden konnte. So wurde mit lei- jüdische Kreuz gewesen und mit Lebensgrundlage gesichert. Die tenden Angestellten des Hauptgarnlie- mit Eiserrrem er werde für die ,,Arisie- Gemeinde von KölnunterhielteineLehr- feranten, der,,Schöllerschen Kammgarn- der Erkltirung, seines Betriebes werkstätte, in der Artur seine ,,Vorleh- in Eitorf an der Sieg, und mit rungsverhandlungen" spinnerei" und das Schlosserhandwerk dem 1 0. November war für re" machte dem hiesigen Strickmeister ein Kauf- benötigt. Seit Mutter das Betreten des erlernte. vertrag abgeschlossen. Der Verkauf ei- Artur und seine Einschränkungen im Leben der Ju- bei der Betriebes verboten. Bereits am 31. Au- Die nes jüdischen Betriebes mußte sie hatte der Ortsgruppenleiter den wurden immer gravierender: Gauverwaltung gemeldet und genehmigt gust 1938 Beschuldigun- durften keine öffentlichen Gebäude be- Halsenbach war die Gau- Brünninghaus mit üblen werden. Für Restaurants oder Kinos 25' gen Einspruch gegen den Kaufvertrag treten und keine verwaltung Koblenz zuständig; am Btir- erhoben. Der Gau besuchen; sogar das Betreten des August 1938 wurde der Verkauf der vom 25. August 1938 werde weder der gersteiges war ihnen als Juden verboten; Fabrik gemeldet und genehmigt' Der Koblenz entschied, es Kaufvertrag noch durch die ,,Verordnung über die Kenn- Betrieb des Max Kann blieb von den bereits abgeschlossene den Ortsgruppenleiter antijüdischen Gewaltakten vom 9' auf eine Übergabe an der Betrieb solle an den Na- Ktum als Schwed3er auf der den 10. November 1938 und den nach- genehmigt: Artttr Eugen Feiden aus St' Rhe inb rä cke in Kö I n- Ro d e nkirc he n folgenden Aktionen, bei denen jüdische tionalsozialisten werden. Die ,,Ari- 1910/11 Häuser, Betriebe und Synagogen zer' Aldegund übergeben zugunsten Eugen Feidens er- stört und teilweise angezündet wurden, sierung" 1939. Max Kannwurde verschont. Der Grund dafür war wahr- folgte am2. Juni den Vertrag zu unterschrei- scheinlich das Interesse des Ortsgrup- gezwungen, vollkommen unrealisti- penleiters Brünninghaus an der Uber- ben, in den ein eingesetzt worden war; er nahme des Betriebes. Brünninghaus ge- scher Betrag jedoch wahrscheinlich hörte in den vorhergehenden Jahren zu hat diese Summe den wenigen, die sich in übler Weise nicht erhalten. gegen Max Kann verhaltenhatten' Brün- und Leben in Köln ninghaus war Angestellter der Firma 6. Der Umzug (1939-1941) ,,Braubach und Plitt" und somit Vertre- ter eines Konkurrenzuntemehmens' Juden Am 10. November 1938 erschien der Das Leben der Familie als einzige Halsenbach wurde immer Ortspolizist Dehrendorf in der Wohnung am Bahnhof Aufgrund der nach dem der Familie Kann und verhaftete Max unerträglicher. verordneten Vermö- Kann. An diesem Morgen wurde auch Novembetpogrom und der sogenannten Arturs Spardose mit einem Inhalt von gensabgabe war bereits ein Großteil vier bis fünf Reichsmark beschlagnahmt' .Fluchtsteuer" Vermögens der Familie eingezogen Dies blieb dem l5j?ihrigen Artur unver- des bestand kein nennenswertes geßlich. Max Kann wurde vom Ortspo- worden. Es mehr, die Familie war lizisten ins Koblenzer Gefängnis ge- Privatvermögen praktisch mittellos. Eine große Hilfe für bracht, wo ihn Brünninghaus mehrmals daß der Leiter des Finanzamtes besuchte und einen Verkauf des Betrie- sie war,

,;;Sp,';uj BBrrRÄGr zun Jü»rscIrEN GEsclrIcHTE IN RIIErNIÄND-PFALZ zeichnung der Juden" waren sie zum so daß er etwas später im Ghetto ankam. päckstücke nach draußen werfen. In den Tragen des sog. ,,Judensterns" gezwun- Am Vorabend hatte man das Ghetto ge- Koffern befanden sich auch Lebensmit- gen. räumtunddie Insassen weggebrachtund tel, die in Deutschland beim Abtransport Um zum Lebensunterhalt der Familie erschossen. Die Neuankömmlinge fan- eingepackt worden waren. Aufgrund beizutragen, arbeitete Artur dann beim den die Wohnungen so vor, als wdren die ihres Hungers gingen sie jedes Risiko Schweißwerk ,,Fritz" in Köln, u.a. wur- Bewohner gerade einmal weggegangen; ein. Die Häftlinge wechselten sich lau- de er beim B au der Rheinbrücke in Köln- teilweise stand das Essen noch auf dem fend heimlich mit draußen Arbeitenden Rodenkirchen eingesetzt. Einige Wo- Tisch. In den nachfolgenden Tagen und ab, damit möglichst viele die Möglich- chen nach dem Beginn des deutschen Wochen kamen weitere Transporte von keit hatten, im Waggon etwas Eßbares Überfalls auf Polen am 1. September jeweils etwa 1.000 Personen im Ghetto zü er gattem. Um besser arbeiten zu kön- 1939 besuchte ein ehemaliger Betriebs- an. Diese wurden je nach Herkunft des nen, hatte Artur seine dickenHandschu- angehöriger, Josef Lambert, unter größ- Transportes in Häuserblöcken zusam- he oben im Mantel verstaut. In seine tem persönlichen Risiko die Familie. mengepfercht. beiden Hosenbeine steckte er je ein Brot Dieser war inzwischen Berufssoldat bei und schntirte die Hosenbeine unten zu. der Reichswehr. Er erklärte Max Kann: 8. Yon Lager ztuLager (1941-1945) Als er aus dem Waggon sprang, stand vor ihm und ,,Verschwinden Sie so schnell wie mög- Dr. Lange mit der Pistole lich aus Deutschlaad! Was ich in Polen 8.1 Im Arbeitslager Salapils schrie: ,,Was hast du da oben im Man- gesehen habe, was man mit Juden macht, tel?",,Meine Handschuhe, Obersturm- ist grauenvoll und kann man nicht be- Nach etwa zwei bis drei Wochen wurde bannführer!", antwortete Artur und zog schreiben." Aber Max Kann war noch Artur mit einigen hundert ebenfalls jun- diese geistesgegenwärtig heraus. Eiligst immer der Meinung, ihm bliebe als ehe- gen Leuten für den Abtransport in ein nahm er daraufhin zwei Gepäckstücke maligem Frontkämper das Schlimmste angebliches Arbeitslager zu Fuß in und marschierte mit der Kolonne davon. erspafi. Marsch gesetzt. Sie wurden von letti- Nach einigen Metern hörte er hinter sich schen SS-Leuten begleitet. Der Weg einen Schuß: Dr. Lange hatte den nach 7. Die Deportation der Familie Kann führte tief in einen Wald hinein und sie Artur aus dem Waggon Springenden ins Ghetto von Riga (1941) hatten das Gefühl, sie sollten umgebracht erschossen. Immer.wenn Dr. Lange im werden. Die Häftlinge gingen eingehakt Lager war, gab es Tote. Die Lagerinsas- Anfang Dezember 1941 erhielt die Fa- in 5erReihen und sangen. Die SS-Leute sen versuchten dann, möglichst auf der milie die Aufforderung, sich am 8. De- nahmen sich immer wieder eine Person entgegengesetzten Seite von ihm im zember in der Messehalle in Köln-Deutz heraus, warteten, bis die gesamte Kolon- Lager zu sein. Einmal erschoß Dr. Lange einzufinden. Nur eine bestimmte Kilo- ne vorbeigegangen war, nahmen ihrvor- jemanden aufgrund zw eieu Brühwürfel. junge zahl an Gepäck durfte mitgebracht wer- handene Wertgegenstände ab und er- Eines Tages verschwanden drei den; die Wohnungsschlüssel mußten in schossen sie. Am späten Abend sahen Männer aus dem Lager. Da diese dem einem verschlossenen Umschlag mit sie plötzlich halb fertiggestellte Barak- ursprünglichen Kölner Transport ange- Name und Anschrift abgeliefert werden. ken vor sich und wußten, daß sie dieses hörten, ließ Dr. Lange alle die Personen, In der Messehalle wurde eine Registrie- Mal noch einmal davongekommen wa- die mit dem Kölner Transport angekom- rung aller Personen vorgenommen, die ren. Es handelte sich um das Arbeitsla- men waren, antreten. Er nahm drei Per- anschließend zum ersten Bahnsteig des ger Salapils, das 18 Kilometer von Riga sonen wahllos heraus, die sofort in Ge- Köln-Deutzer Bahnhofs geführt wurden. entfernt lag. Artur arbeitete innerhalb genwafi aller erhängt wurden. Dort stand eine Reihe älterer Personen- des Lagers am Barackenbau. Der Winter In Salapils war Artur mit vier Freunden wagen, in die sie einsteigen mußten. Der l94ll42 war streng, die Zustände im aus Köln zusammen, die alle die natio- Transport umfaßte etwa 1.000 Perso- Lager katastrophal. Da nur jeder ein nalsozialistische Herrschaft überlebt nen. Der Zlg wurde bei der Fahrt in Minimum an Essen bekam, starben die haben: Rudi Billig, Max Leib, Alex Salm Richtung Osten immer wieder auf Ne- jungen Menschen wie die Fliegen. Eine und Hans Baermann. Sie versuchten, bengleisen für längere Zeit abgestellt. Baracke wurde als Kleiderkammer ein- alles gemeinsam zu bewältigen. Jede Aus jedem Waggon durften bei den gerichtet. Hier wurden die Kleider der Scheibe Brot wurde nochmals in fünf Aufenthalten nur wenige Personen aus- Transporte gesammelt und das Brauch- Teile geschnitten, damit trotz der unter- steigen, um Wasser zu holen. Dabei er- bare ging von hier aus an die Front. Die schiedlichen Dicke der Scheiben alle fuhren sie von Bahnbediensteten, der Güterwagen mit einem großen Teil des den gleichen Anteil bekamen. Vor der Transport solle nach Auschwitz gehen. Gepäcks wurden auf eine Rampe unge- Küchenbaracke gruben sie monatealte Unterwegs wurde der Tralsport dann fähr drei bis vier Kilometer vom Lager Knochen aus dem Eis und kochten Brü- aber nach Riga (Lettland) umgeleitet, abgestellt. Sie mußten das Gepäck ohne he daraus. Der Boden war so stark gefro- jeden wo er am 13. Dezember 1941 ankam' (4) Hilfsmittel unter Bewachung durch die ren, daß sie bei der Arbeit für Am Bahnsteig in Riga wurden sie von SS ins Lager tragen. Pfahl, der eingerammt werden sollte, bereits wartenden SS-Leuten aus dem Bei diesen Transporten war öfters der erst einmal ein Feuer machten mußten. Zug getrieben und geschlagen, es fielen gefürchtete Obersturmbannführer Dr. Für die Arbeitenden war dies vielleicht die ersten Schüsse. Während fast alle Larrge zugegen, derjeden erschoß, der die Rettung vor dem Erfrieren. Personen in das Ghetto Riga abtranspor- nicht schnell genug liefoder der irgend- tiert wurden, mußte Artur mit einer An- etwas Eßbares in der Hand trug. Jeweils zahl ebenfalls junger Leute das Gepäck drei oder vier Männer wurden in den des Transportes sammeln und aufladen, Waggon geschickt und mußten die Ge-

;+,:§0.-l. BEITRAGE ZUR JT]DISCHEN GESCIIICHTE I}'{ RHEINLAND.Ptr'ALZ

Derj unge deutsche Jude Hans Baer- auch ich mich. Durchfroren und aus= letztgenannten befand auch ichmich. mann. den Artur aus Köln kannte. gehungert kamen wir auf einem frei- Auf Befehl von Berlin wurden sämt- hatte mit vierzehn Jahren das Re- en. schneebedeckten Feld an. wo lichen Frauen und Mädchen die formrealgy.rnnasi um verlassen müs- nur eine große Holzbaracke ohne Haare geschoren. sen. Er wurde am 7. Dezember 194 I Dach stand. Dofi lebtentrereits4.000 mit seinen Eltern nach dem Osten Juden aus Süddeutschland. die uns Nach zwei Monaten erhieltich durch verschleppt. Aus seinem Bericht. wie Wölfe nach Eßwaren und Trink- eine günstige Fügung Nachricht von gleich nach Kriegse*de verfaßt, barem überfielen. Die Haare wur- meinen Eltern. die unterquälendem stammt der lolgende Auszug: den uns geschoren, dann teilte man Hunger linen. Mein Kommando er- ,,Am 8r Dezernber, morgens vier uns in Kojen ein. die 45 Zentimeter laubte es mir. etwas von meiner LJhr. nachdem nur noch ein einziger hoch. 2 Meter lang und 1,50 Meter Verpflegung einzusparen, auch fand Koffer zur lr{itnahme verblieben breit waren. Jede dieser Kojen be- ich einen Weg. meinen Eltern in war, verbrachte uns S§ zum Deut- herbene drei Lagerinsassen. Man bescheidenem Maße Lebensmittel zer Bahnhof. Die Fahrt dauerte acht- lag auf eisüberkrusleten Brettern bei zukommen zu lassen. Vaier und zig Stunden und endete in Riga. srengsler Kälte. Am dritten Tag Mutter arbeiteten an der Düna. Dort Unterwegs bekamen wir keinerlei nach unserer Ankult sahen wir das mußten sie Baumstämme aus dem Verpflegung und ein einziges Mal erste Brot und einen Plerdeschlitten Wasser ziehen und zu einem Säge- Wasser zum Trinken. Auldem Gü- voll mit Kartolfelschalen aus der werk schleppen. Crundsätzlich er- terbahniof in Skirotava wurden wir SS-Küche in Riga. Ein SS-Ober- folgte der Transport nur mit Men- von lenischer SS mit Peitschen und schalführer Nickel präsentierte sich schenkra[t. Der LA I des KL Kaiser- Eisenstangen aus den Waggons ge- als Komrnandant, teilte die Arbeit wald war ein zu lebenslänglich jagt. An die Mitnahme von Gegen- ei n und belahl uns, die Arbeit aufzu- Zuchthaus verurteiler BVer von der ständen war überhaupt nicht mehr nehmen. ohne Mäntel undohne Feu- Berliner Saß-Bande. Xaver Apel. zu denken. Dann rrrußten wirbei ?4 erstellen. Das Programm umfaßte im Lager ,Mister X' genannt. lhm Crad Kälte einen qualvolten Fuß- den Bau von 45 Baracken, in denen zur Seite stand ein anderer Crüner. marsch zu m Ri gaer Ghetto antreten. später Letten und Russen unterge- Hannes Dreßler aus Hamburg. Bei- Dieses hatte zwei Tage vor unserem bracht wurden. Bis auf fünf Barak- de standen sehr gut mit SS-Ober- Eintreflen 34.500 Menschen beher- ken wurde es erfüIlt. Außerdem sturmbannftihrer Sauer, der all ihre bergt. Als wir ankamen. sahen wir mußten auch Wachtürme gebaut und Handlungen billigte und unterstütz- nur noch Leichen und Blutlachen das ganze Ceviert mit Stacheldraht te. Charakteristisch war. daß .Mi- sowie ungeheure Verwüstungen in eingeziiunt werden. ster X'beispielsweise nicht voll lei- srungsflähige Häftlinge einfach in In diesem Vernichtungslager hun- die Düna warf und jeden Rettungs- Mrit l:7 7 Mensche* zusammen wur- gerte ich sieben Monate. lch wog versuch verhindene. Mit der Dia- den meine Eltern und ich in einen zum Schluß nur noch 72 Plund und gnose,Herzschlag': wurden sie dann Raum getrieben, der I40 Quadrar war vollstdndig verlaust. Abgema- vom Bestand abgesetzt. Ein an Ruhr meter groß war. Hier mußten wir gen wie ein Skelett. wurde ich für erkrankler Kamerad hatte sein Es- hausen. Abends kamen an die 4.500 den ..Stürmer" photografiert. sen verschenkl. ,Mister X' erhielt Iettische Juden, die naCh ihren An- I5.000 Menschen. die nach und nach Kennmis davon und warl ihn in ei- gehörigen suchten. aber niemanden durch dieses Lager gingen. wurden nen großen Kessel mit brühendem mehr vorfanden;: das war der Rest nahezu vollständig aufgerieben. Wasser, das zur Bereitung des La* der Uberlebenden aus dem Ghetto. Ledigtich 192 blieben am Leben. gerkalfees dienen sollte. Der Kran- Die übrigen 30.000hatte man in ein Darunter beland auch ich mich, als ke ist elend verbrüht, der übliche Tal geführt und mit Maschinenge- wir am 2. August I 942 nach Aufbau Lagerkaflee wurde gleichwohl mit wqhren zusammengeschossen, Nach des Lagers in das Rigaer Chetto demqelben $/asser gekocht. Ein,an- der Niedermetzelung waren rlie zurückgebracht wurden... derer Kamerad, namens Gustav Haar Hügel an beiden Seiten gesprengt aus Dresden. Leiter des Lagerschut- worden, s0 daß die Geröllmassen ..;ImNovember 1943 lösteman das zes. wurde von den Bvern ersto- die Leichen verschütteten. Gherto aul. Es wurden in ihm russi- chen und in die Latrine gewörfen." sche Flüchtl inge untergebracht. Die Von den I ebensmitteh zehrend. die noch vorhandenen 1.500 Insassen Kogon, Eugen, Der SS-Staat. Das wir in dem Raum vorgefunden hat- kamen in das KL Kaiserwald bei System der Deulschen KonzenLrati- ten. lebten wir zwei Tage. lnzwi- Riga, darunter auch meine Eltern. onslager, München 197 4. 222-226 schen war ein weiterer Transport Kommandant war dort SS:Ober: von 1000 Juden aus Kassel einge- sturmbannftihrer Sauer. Ein Teil der trolf,en. Zwei Tage nach unserer Gefangenen ging zu besonderen Ankunft wurden 200 Juden im Alter Kasernierungen. zum Beispiel: zum von I 8 bis 40 Jahren in das Lager Heersverpfl egungsmagazin. zum Salapils, I 8 Kilometer von Riga ent- Kralrlahrpark. zum Armeebeklei- lernt. gebracht. Unter ihnen befand dungsamt und so weiter. Unter den

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aneigneten und damit die Wachen beste- 8.2 In der,,Kasernierung" in Riga aufgeplatzter Haut und geschwollenem Rücken mußte er wieder nach oben, und chen konnten. ihm auf die blutenden Ijnter den,,reichsdeutschen" Vorarbei- Eines Morgens wurden beim Appell fünf Peter verpaßte Schläge. Zwei tern war ein gewisser Jakob Moosmann, Autoschlosser gesucht. Die fünf Freun- Wunden die restlichen danach hinunter, der als politischer Gefangener gekenn- de meldeten sich spontan, obwohl sie Männer trugen Artur be- zeichnet war. Von allen ,,Reichsdeut- waren, nur, um die- legten ihn auf ein in der Werkstatt keine Autoschlosser er und schoben ihn unter schen" war er eine große Ausnahme; ser Hölle zu entkommen. Sie wurden nutztes Rollbrett als sei er am half, wo er konnte und alle Häftlinge entlaust, eingekleidet und in die Auto- ein Auto, so daß es aussah, am Telefon versuchten, in sein Arbeitskommando werkstatt der SS nach Riga gebracht' Arbeiten. Hätte Michelsen mittelmäßiger Ar- zu gelangen. Nach dem Krieg erfuhr Am ersten Tag mußten sie im Lauf- erklärt: ,,Ist nur ein sicherlich sein To- Artur Kann durch Zufall, daß der o'g' schritt einen großen Schrotthaufen von beiter", so wdre dies Jakob Moosmann den Krieg überlebt Werkstattplatzes in eine desurteil gewesen. einer Ecke des 24 Kilome- er 1943 wurde das Ghet- hatte und aus , nut andere transportieren. Erst nach einigen Am 3. Novemb größte Teil der ter von Emmelshausen entfernt, stamm- es sich heraus, daß sie von to Riga aufgelöst. Der Tagen stellte gewußt, so das Konzentrationsla- te. Hätte Artur dies imLager Autos nichts verstanden, und so wurden Insassen wurde in verlegt, ein kleine- hätte es ihm sicherlich vieles erleichtert' drei von den fünf Freunden wieder zu- ger Riga-Kaiserwald die Arbeiter der In ihrer Willkür gingen die drei brutalen rückgebaracht. Artur blieb aus ihm un- rer Teil, insbesondere Ghetto, kam nach Häftlinge soweit, daß sie eines Nachts bekannten Gründen in der Werkstatt' Nähwerkstätten im sämtliche Häftlinge mit Knüppeln aus er beim Transportieren Strassenhof. Darunter waren auch die Vielleicht war nachdem Strassenhof, einer ehe- den Baracken jagten und sie, des Schrotts schneller gelaufen als die Eltern Arturs. In wurde eine Nä- alle draußen standen, mit der gleichen anderen! Eine gewisse Vorkenntnis als maligen Nähgarnfabrik, Methode wieder hineinjagten. Dieses aufgrund seiner herei eingerichtet, die wiederum für die Schlosser besaß Artur ganze Nacht arbeitete. Max Kann erhielt brutale ,,Spiel" ging die ,,Vorlehre" in Köln, und ,,wenn man Wehrmacht Näherei, die einem hindurch, bis die drei Vorarbeiter müde mußte, konnte man vieles". Sie waren in die Leitung dieser unterstand' Für waren. Keiner blieb von den Schlägen einem Haus in der Nähe der Werkstatt Letten namens Johnson war das Reichs- verschont; es hatte sich durch die ent- untergebracht, in einer sogenannten das Lager Strassenhof standene Panik sogar die Kopfwand der Hier wohnten mehrere kommissariat Lettland zuständig. ,,Kasernierung". Baracke verschoben. Mit einem Häftlinge zusammen, die in verschiede- Kai- Resttranspofi aus dem Ghetto kam der nen Betrieben der SS in Riga arbeiteten' 8.3 ImKonzentrationslagerRiga' ehemalige Leiter der jüdischen Ghetto- An der Kasernierung kamen täglichvie- serwald polizei, Gustav Haar aus Dresden, nach le Arbeitskommandos aus dem Ghetto - Kaiserwald. Haar soll einmal dem Ghet- vorbei, die abends wieder Als Artur nachlängetetZeit wieder nach kommend - das Leben ge- Arturs Eltern Riga-Kaiserwald zurückgebracht wur- tokommandanten Krause dorthin zurückgingen. er des Lagers als rettet haben. Als Privilegiefter erhielt waren zu dieser Zeit im Ghetto, wo Max de, arbeitete er innerhalb Die innere Ordnung die Binde ,,Arbeitseinsatz" und teilte Kann eine Näherei leitete, die für die Lagerhandwerker. Händen sogenann- Kommandos ein. Es war vorauszuse- Wehrmacht arbeitete' An einem Abend des Lagers lag in den Häftlinge, die dofi hen, daß sich die ,,reichsdeutschen" mischte sich Artur unauff?illig unter ei- ter,,reichsdeutscher" Herrschaft Vorarbeiter dies auf Dauer nicht gefal- nes der Arbeitskommandos, um seine die beinahe uneingeschränkte war ein Berufs- len ließen. Am Silvesterabend 1943144 Eltern wiederzusehen. Morgens fräkrkam ausübten. Lagerältester Reinhold Rosen- arbeitete Artur mit einigen anderen in er auf diese Weise wieder in die Kaser- verbrecher namens Freund, ebenfalls der Küche. Sämtliche,,reichsdeutschen" nierung zurück. Am nächsten Vormittag meyer. Sein intimster war Xaver Abel, Vorarbeiter kamen mit Gustav Haar in ließ der Werkstattleiter, SS-Oberschar- ein Berufsverbrecher, Lager als X" die Küche und feierren die ganze Nacht führer Michelsen, alle antreten und frag- der im garrzer ,,Mister Haar wurde am nächsten Mor- Artur war bezeichnet werde. Hinzu kam noch ein hindurch. te: ,,Wer war im Ghetto?" in die mit Namen Hanne s gen tot in der Latrine aufgefunden, verraten worden. Es blieb ihm nichts ehemaliger Zuhälter I drei übten innerhalb des er angeblich durch die Toilettenöffnung anderes übrig, als sich zu melden. Als er Dreßler. Diese aus gefallen sei. In Wahrheit hatte man ihn daraufhin in die Werkstatt befohlen Lagers eine Schreckensherrschaft über Leben und Tod' erschlagen und in die Grube geworfen' wurde, telefoniefie der Werkstattleiter und bestimmten und SS-Ober- Im Jahr 1943 wurde ein neues Arbeits- gerade mit seiner Dienststelle. Er hörte, Der Lagerkommandant Sauer ließ sie gewäh- kommando zusalnmengestellt, für wel- daß dieser sagte: ,,Ist ein ganz guter sturmbannführer ihm im Lager viel ches möglichst kräftige Häftlinge ge- Arbeiter." Nach diesem Telefonat rief ren, denn sie nahmen Häft- sucht wurden. Dieses Arbeitskomman- Michelsen einen lettischen Arbeiter na- Arbeit ab. Die ,,reichsdeutschen" als Erkennungszeichen do hatte den Decknamen ,,Stützpunkt". mens Peterherbei, derfür alle Schandta- linge mußten paar Wochen wurde das Komman- oben,25 Armbinden in verschiedenen Farben tra- Alle ten gut war, und sagte: ,,Nach Häft- politischen Häftlinge trugen do neu zusammengestellt, da die Stockhiebe!" Imersten Stockmußte sich gen. Die grüne und die Ver- linge nicht zurückkehrten. Inzwischen Artur über einen Tisch legen. Michelsen rote, die Asozialen war durchgesickert, dieses Kommando drei Hiebe brecher schwarze Binden. Die drei Be- gab ihm die ersten zwei oder und Rosenmeyer, Abel und werde dazu eingesetzt, die 1941 mit dem Gummiknüppel selbstund ließ rufsverbrecher in großer Zahl erschossenen und in Nach der Dreßler lebten wie die Fürsten, da sie 1943 dann Peter weiterschlagen. Juden aus- bei jedem neuen TransPofl Geld, Massengräbern verschütteten Hälfte der Schläge machte er eine Pause sich je- Wertgegenstände ntgraben und zu verbrennen. Nach und schickte Artur in die Werkstatt. Mit Schmuck und andere

::52* I ä*i$iä$äriitiiiii cE§CHrcif.rffi IN RHEINLAN'D-PFÄ1-Z ! zu blei- Hoffmann war der Ab- jedoch keine andere Wahl, a1s gesamte Lager wurde nach schaum derMenschheit", so t"n. Das abtransportiert' Artur Kann. Stutthof bei Danzig dann aber, daß die Russen Mitte des Jahres 1944 wur- ,,Es ergab sich am 1 3. Oktober !9 A4besetzten den alle über 40jährigen In- Riga erst erst geräumt wurde, als sassen des Lagers Strassen- ,rrä Kaiserwald mit dem Reich be- hof auf Lastwagen vedaden die Landverbindung war, so daß die Juden und abtransPortiert; darun- reits abgeschnitten Konzentrationslager ter waren auch Arturs El- zu Wasser in das gebracht wurden'" tern. Neben dem eigentli- Stutthof bei Elbing chen Lager befand sich ein (s) sowie die bereits großes Holzlager. Die weni- Nur acht Häftlinge Vorarbei- gen jüngeren Häftlinge muß- genannten,,reichsdeutschen" Hannes blieben vom ten Lastwagen mit Holz- ier ,,Mister X" und Lager übrig' Sie wurden im scheiten beladen, die jeweils gesamten da dort die be- mit den anderen Lastwagen Lazarettuntergebracht, vorhanden waren' In den mitfuhren. Einige Tage sPä- sten Räume Tagen mußten die Lastwagen ter machte ein SchlePPkahn nächsten der SS für den Ab- in der Nähe des an der Düna und Personenwagen vorbereitet werden' Am Vor- liegenden Lagers fest; er war transport Riga lag schon voll mit Kleidungsstücken' ubenä der Evakuierung, Die Vertreiburt-g spät in Urrrin Cät,rrt, incllöstutg' -tmd unter Beschuß, arbeiteten sie bis 1982' S' 209) Sie mußten diese entladen Vnr,',irhtu,rg der .Itrclen' Ein Atlas' Reinbek Als sie zum Schlafen und erkannten anhand der die Nacht hinein. gehen wollten, sagten drei von aufgenähten Häftlingsnum- ins Lager lohnt sich doch nicht mehr' sich um die Kleidung der ihnen: ,,Das wurden die Arbeiter er- mern, daß es Die rest- dem Einsatz Spä- wir schlafen in der Werkstatt'" er- vorher Abtransportierten handelte' schossen und durch neue Häftlinge gingen ins Lager' durch lettische Ein- lichen fünf Arbeiter der Schreib- ter wurde ihnen dies setzt. Wieder einmalwählte Am nächsten Morgen kamen sie zurück wohner bestätigt. Alle waren vergast stubenälteste ein Kommando,,Stütz- und sahen, daß die anderen drei ver- und die Leichen verbranntworden' Auch punkt" aus. Diesmal wurde auch Artur Die SS-Wachen wa- diesem Mord zum schwunden waren. kam hinzu und Arturs Eltern fielen äusgesucht' ,,Mister X" ren in heller Aufregung' Sie natärlich zur Opfer. stellte den Schreibstubenältesten auch, denn sie wußten, was ihnen bevor- Leute suche ich mir selbst kamen zwei SS- Rede: ,,Meine Konzentrations- stand! Gegen Mittag wieder in den 8.5 Auf demWegins aus." Alle mußten sich Leute mit den drei Geflohenen ins Lager X" suchte lager Stutthof Appell einordnen und ,,Mister zurückl man hatte sie in einem Grabge- Arturhatte das eräut die Häftlinge aus' wölbe aufgestöbert. Einer von ihnen war KurzeZeitspziter wurde Artur vom Kon- Glück, daß er an ihm vorbeiging' frfih"t einmal mit ,,Mister X" auf dem zentrationslager Kaiserwald wiederum i neben dem Friedhof liegenden Auto- als Autoschlosser angefordert' Vor dem 8.4 Im Lager Strassenhof friedhof gewesen, um Ersatzteile zu su- Haupttor des Lagers befand sich eine chen. Bei der Gelegenheit hatten sie die Autowerkstatt, in der die Autos der SS Artur wurde in die Baracke des ,'Mister hatte sich wurden' Als die russi- Gewölbe entdeckt. ,,MisterX" er erfuhr' er sei instandgehalten könn- X" gerufen, von dem an die Bemerkung erinnert: ,,Hier Front näherrückte, wurde das Kon- des Lagers Strassenhof als sche und hatte ,oril"it"t geräumt' In te man sich einmal verstecken" worden' zentrationslager Kaiserwald Autoschlosser angefordert "Mi- Artur mit die Drei verraten. Nach einer kurzen des Lei- der Autowerkstatt arbeitete ster X" stimmte dem Wunsch Rücksprache mit dem Lagerkomman- anderen Häftlingen zusammen' Am ters von Strassenhofzu, unter derBedin- wobei die SS-Fahrer aus der des Abtransportes war das ge- danten, das Lager Kaiserwald eine Morgen für sie einleg- gung, daß getreten' D er Wetkstatt ein gutes Wort sollte' Am samleLager zum Appell an ihr fränmascnine bekommen am ten, mußten die Zurückgebrachten Last- Lagerkommandant Sauer erschien nächsten Tag fuhr Artur in einem Grab ausschaufeln und die SS- Voiabend in der Werkstatt und erkltirte eigenes wagen mit,,Mister X" nach Strassenhof patrer mußten sie erschießen' Mittler- Arbeitenden, sie müßten bleiben' so wieder mit seinen Eltern den unter Beschuß; onJ ku* die SS vorzube- weile lag die Werkstatt mußte Arlur umdieAutokolonne für zusammen. In Strassenhof gesamte SS-Mannschaft bestieg die reiten und zu begleiten' Er gebe sein die Auto des Herrn Johnson pflegen und Häftlinge mußten die das er sie in jedem Falle Laslwagen. Die des Lagers ,,Ehrenwort", daß in Ordnung halten. Innerhalb Personenwagen an die Lastwagen an- mitnehmen werde. Sollte allerdings ei- er mit demWagen frei umherfah- brachte den Wagen des durfte so ließe er sie alle hängen. Artur daß der Po- ner von ihnen fliehen, ren, und es geschah öfters, Laglrkommandanten am Ende der Wa- liquidieren. Als Artur an diesem Mor- sten vor ihm den Schlagbaum öffnete' g"nkolonr" an. In seiner Aufregung gen an den zum APPell Angetretenen dachte, Johnson sei im Wagen' warum er keinen weil er Freunde verab- Ichrie Sauer Artur an, hinfahren?! iorbeiging und seine Aber wo sollte Artur schon Stahlhelm aufhätte! In diesem Durch- schiedäte, redeten alle aufihn ein, nicht des Lagers Strassen- los. In letzter Minute Der Kommandant sie nach geta- einander fuhr alles sein Gehil- zu bleiben, die SS wärde hof war ein gewisserDöring; sprang Artur noch auf einen Lastwagen' ner Arbeit alle umbringen' Es blieb ihm fe war Scharführer Hoffmann' "Dieser

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--. jrlffi§il - i:.r =srg.w§mmm&B;im'E!; GE§CHICHTE IN RHEINI.AND-PFALZ

ZLaYtatlcze;1e rene besondere Behandlung der Häftlin- ge war zu Ende . Im Lager ffaf Artur viele Freunde aus Riga wieder, die nicht mehr Zas{l.adczany llniejszem, ze §orrucaJacy z obozu kor}centrä- mit ihm gerechnet hatten. cyJngFo ?"*::!t;U4, g6/F "P.ri,#! 8.6 Im Lager Burggraben -funW----=-*ooor.- f L. /9.tr!3 .yu@-ko*-o - -.-"o. r-t a .4itutlh'ldl , LL4-*!!;l4at4' bgl do dlia dzlsieJJzego v Baszyt[ tonitecte Nach einigen Tagen suchte man beim zareJesir.owuny i przez las utrzynywuiry a obecnie udaJe sie Appell wieder Schlosser. Artur meldete lYlh eo sr.so oiczyrteeiü alasta "/ '0!*'"** sich sofort und kam in das Lager Burg- graben, wo er in der ,,Schichau-Wedt" beim U-Boot-Bau eingesetzt wurde. Sie waren verhältnismäßig wenig Häftlin- ge, die meisten waren Kriegsgefangene. Die Behandlung und Verpflegung durch die,,Schichau-Werft" waren katastro- phal, schlimmer noch als im Lager. Ar- tur mußte auf der Helling, der schrägen Bau- und Ablaufstelle, in ein Boot Teile einbauen, das noch zum Einsatz kom- men sollte. Sobald der Rohbau zu Was- ser gelassen war, durften die Kriegsge- fangenen das Boot aus ,,Sicherheitsgrün- den" nicht mehr betreten. Als die Front näherrückte, wurde derU-Boot-Bauein- gestellt; die Gefangenen wurden An- fang des Jahres 1945 in das Lager Go- tendorf bei Lauenburg in Pommern (heu- 4 /rL4,<2' te Lebork) gebracht. '"/2.4./l -///t" 8.7 Im Lager Gotendorf bei Lauen- burg in Pommern

Erlaubnis vom 19. Mai 1945 für Artur Kann, mit demZug über Berlin nach Kölnfahren Das Lager Gotendorf wurde von Mari- zu düfen, aus gestellt in Sosnowiec/Oberschlesien nesoldaten bewacht. Die Wachmann- schaften hatten einen großen Pferdestall eingerichtet; die Pferde stammten von Vielleicht hätte er zurückbleiben kön- vor die Wahl, weiter mitzufahren oder Flüchtlingstrecks, die zurückgeblieben nen, aber es war eine Entscheidung in zurückzubleiben. waren. Viele Pferde mußten erschossen Sekundenschnelle. In Libau wurden sie auf das Deck eines werden, da sie krank waren. Die Lager- Die Kolonne fuhr an tausenden rechts Frachters verladen. Während die SS im insassen ernährten sich überwiegend von und links der Straße kauernden Flücht- Schiff untergebracht war, wurden die Pferdefleisch. Für die Pferde mußten sie lingen vorbei über die unter Beschuß Häftlinge auf die Lastwagen verteilt, um bei den Bauern in den Nachbardörfern liegende Dünabrücke in Richtung Li- den Proviant und das Gepäck der SS zu Futter,,organisieren" und durften hierzu bau. Dorl waren sämtliche noch verblie- überwachen. Als nachts durcheineüber- das Lager verlassen. Als Artur wieder bene SS-Leute aus Riga, u.a. auch der schlagende We1le - in dem von Artur einmal auf einen Bauernhof kam, saß bekannte und berüchtigte Gustav Sorge, bewachtem Lastwagen - das persönli- dort ein Vorgesetzter der Wachmann- genannt der ,,Eiserne Gustav". Unter- che Gepäck des ,,Eisernen Gustav" naß schaft und ließ sich von dem Bauem wegs mußten sie viele Reparaturen wurde, wollte man Artur über Bord wer- auftischen. Es schien ihm nicht gefallen durchführen, da es sich um alte, teilwei- fen. Der Kommandant hielt ihn jedoch zu haben, daß Arlur ihn sah, denn als se notdürftig zusarnmengesetzte Kraft- mit den Worten ,,Wir brauchen den Ju- Artur später mit einem Handwagen voll fahrzeuge handelte. Artur mußte zeit- den doch noch" davon ab. Die Fahrt ging Futter für die Pferde im Lager ankam, weise einen der Lastwagen fahren, da nach Danzig in das Konzentrationslager stand dieser Vorgesetzte am Tor, er- der SS-Fahrer mit dem Wagen nicht Stutthof. Da sie abends ankamen, ver- kannte Artur und schlug wie wild auf ihn umgehen konnte und von der Kolonne brachten sie dieNachtvor demLagertor. ein. Er warf ihn immer wieder mit dem zurückblieb. Der Lagerkommandant war Sturmbannführer Sauer verabschiedete Kopf an eine Steinmauer, bis er liegen- sich bewußt, warum er die Häftlinge sich von ihnen mit dem Versprechen, er blieb und ein Wachhabender eingriff mitgenommen hatte; man brauchte sie werde sich für sie einsetzen. Am näch- und sagte: ,,Jeat ist es aber genug." einfach. Als sich einmal einige hohe SS- sten Morgen holten die Wachen sie in Noch Jahre nach seiner Befreiung hatte Leute über die gute Behandlung der das Lager; sie wurden ,,gefilzt" und ein- Artur Kann unter den Folgen dieser Miß- Häftlinge beschwerten, stellte Sauer sie gekleidet. Die aus der Not heraus gebo- handlung zu leiden. Inzwischen war im

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ihren ersten Hunger fährlich, überall seien partisanen. J!ee++l8!g=- noch - gestillt hatten, packte Am 22. Mai gelang h! roE d.r qE!. .be hf . 6r.Dg!a!iJtÄ1sd. fresE.E)ü.r es ihm mit einem I|ltEt8 roÄ &Ea f a h !@ttto turf.brt(ifrg.E u2pt.d6) Artur einen großen Trick, ein Papier mit der Erlaubns zu Lrt troht6.1, rffih.&& rlra atttgrd gaData&r,.be! allcs.! !G Kafion voll Lebens- bekommen, mit dem Zug nach Berlin lült tEr tEa lalt.srllc rE mts.E mittel und organisier- fahren zu dürfen. Es war der erste Zug, te sich ein auf dem der von Polen in Richtung Berlin fuhr. Hof stehendes Fahr- Unterwegs kamen Russen, die die Leute rad. Hintereinemrus- aus dem Zug trieben. Sie saßen mit fünf sischen Panzer fuhr er Personen in einem Abteil und hatten zurück nach Lauen- dieses *i:'*'"ffi tul in russischer Schrift als ,,Trans- Ä-*q"* ilt nLt'r'4'L t burg in das Haus, in port" gekennzeichnet, so daß sie NJ !f.@1o^rnY*4' tat- dem sie am Vorabend sächlich am24. Mai in Berlin ankamen. *-*&rx"f aVoal .5- u'2dLa )a; mitdemPferdewagen ,Api*qp^ K*l'n2Ln'ntl'"a f Berlin warbereits in Sektoren aufgeteilt, o'ittt+ , I ^at lli rgJ TXn'/ Ton:J*o,:u übernachtet hatten. an jeder Straßenkreuzung standen russi- t"a). Seine gestreifte Häft- ,L f,l*U sche Posten. Mit einem Leiterwagen voll "hn ff"y. lingkleidung behielt Gepäck wurde die Cruppe von einem erals Erkennungszei- russischen ru**aa1yu'1'6. #qr Posten angehalten. In Arturs chen an. Er bat die Papier stand, daß er nach Köln wolle, Bäuerin, ihm von den und so fragte ihn der Posten: ,,Wo ist mitgenommenen Le- Köln?" Geistesgegenwärtig antworlete bensmittelneinengro- Artur: ,,Gleich hier um die Ecke!.,Der ßen Teller Eierpfan- Posten akzepierte dies, und auf diese nenkuchenzubacken. Weise gelangten sie aus dem russischen Bescheinigmtg des Bürgernteisters van Schönhcut.sen, Kreis Völligübermüdetleg- Sektor. Am 30. Mai kamen sie in Nauen Jeritkow, t,om 7. Juni 1915 in duischer und rLrs.ti.sclur te er sich zum Schla- an, wo Artur eine Kutsche mit zwei Sprache fen vor den Kamin. Pferden organisierte, mit der sie nach Das Fahrrad hatte er Schönhausen weiterfuhren. Hier war die mit in die Stube ge- Reise vorerst zu Ende, da die Russen Lager Typhus ausgebrochen. Arturblieb nornmen, da dieses nun für ihn das wich- niemanden über die Elbe ließen. Dort wahrscheinlich davon verschont, da er tigste Transpofimittel war. In der Nacht lebten die fünf Freunde in einer Zahn- im Pferdestall schlief und somit wenig kamen russische Quartiermacher und arztwohnung und wurden natürlich von Kontakt zum Lager hatte. Jeden Morgen räumten das ganze Haus. Artur mußte den deutschen Behörden bestens ver- sah er, wie man hunderte an Typhus mit den anderen in die benachbarte sorgt. In der unteren Etage des Hauses Gestorbene aus dem Lager trug. Am 9. Scheune, das Fahrrad warfen sie durch hatte sich ein russischer Offizier ein- Marz 1945 wurden die Häftlinge des das Fenster in den Hof. Später schlich er quartiert, der Deutsch sprach und mit Lagers Gotendorf zu Fuß abtransportiert sich aus der Scheune und rettete sein dem sie sich anfreundeten. Es schien und das Gepäck der Wachmannschaften Fahrrad. Am nächsten Morgen kamen unmöglich, die Elbe zu passieren. Aber auf Pferdewagen verstaut. Artur mußte einige Russen und nahmen sämtliche trotzdem gelang ihnen dies am 20. Juni selbstverständlich bei den Pferdewagen Leute aus der Scheune gefangen. Sie auf folgende Weise: Der russische Offi- bleiben. Während man die Marschko- erkannten Artur an seiner Sträflingsklei- zier, der im gleichen Haus wohnte, mach- Ionne antrieb und die Erschöpften am dung. Darauflrin brachte ihm ein deutsch- te ihnen am Vorabend das Angebot, sie Straßenrand liegenließ, mußte man den sprechender russischer Offizier Zivil- über die Elbe zu bringen, wenn sie ihm Pferden eine Ruhepause geben. Artur kleidungund forderte Artur auf, die Häft- ihre Kutsche mit den beiden pferden blieb bei den Pferdewagen; sie verloren lingskleidung auszuziehen. Die Sache aufgrund des Zeitverlustes die voraus- sei nun vorbei, sagte der Offizier. Er gehende Kolonne. Gegen Mittag des 10. behielt aber trotzdem seine Hdftlings- Erlaubnisschein der Militciruegierung März hörten sie hinter sich russische kleidung züsätzlich, denn als deutscher Panzer. vom22. Juni 1945 Sie führten die Pferdewagen in Zivilist war man in Lebensgefahr. Da es die Ortschaft Lanz gleich hinter Lauen- unmöglich war, alleine weiterzufahren, siddr22J@194' burg und suchten hinter einer Häuser- schloß sich Artur einer vorbeikommen- wand Schutz. Die sie bewachenden den Kolonne ebenfalls befreiter fratzö- *. (en* [+lr.,f & . @ ril d Marinesoldaten & @1Ed ffi tb E!. rde otb! M E. E b warfen die Waffen weg sischer Kriegsgefangener an. Nach vie- p.d6Bi€ to go to tuEg dü tb o@ E. pan- und flüchteten. Plötzlich stand ein len Stationen über Konitz (heute: Choj- zer der Roten Armee vor Artur. Er war nice), Bromberg (heute: Bydgoszcz), frei. Kutno und Warschau kam er am 19. April 1945 nach Sosnowiec. Hier blieb 9. Rückkehr erbis ntm22. Mai und versuchte immer wieder, bei der russischen Kommandan- Daüberall noch geschossen wurde, flüch- tur Papiere für die Heimreise nach rHa_\a teten sie in ein Haus, in dem zufüllig ein Deutschland zu K6nn iAt zin d4uil.no\ Jude, dln nit d\denza bekommen. Dies wurde !\ah.öaiaeheh vz44.hIepp.an Pe\aohzn i621 da. E!6e Lebensmittelgeschäft war. Nachdem jedesmal hdh. Er hdt di. ErtduhnL^, nit tla ehdL^zn Depo\ sie abgelehnt: es sei noch zu ge- tLzitai nd.h Lirahu\g .u gahan."

*"5J*t BEITRAGE zUR JÜDISCHEN GESCHICHTE IN RHETNLAND-PFALZ

gerade ein Gewitter richtete mehrere Annahmestellen ein, einenwolkenbruchar- wo die Bevölkerung alte Strümpfe für tigen Regen, vor dem die Erneuerung abgeben konnte. Später sie sich in einen Gü- erhielt der Betrieb größere Aufträge von terwagen flüchteten. der Besatzungsmacht. Ende 1945 arbei fft E cedt FdUs In diesem saßen viele tete der Betrieb schon wieder mit etwa ktu1L@ Personen, die eben- 30 Leuten und man war in det Lage, falls Schutz vor dem Weihnachten 1945 eine Weihnachtsfei- tI&:.E .:IE[,m:'iiE t@sE IO t5:tsr /.. .? - J L srdE:!'€uEru.a3ÄiI,:sca{vjs:!'€uEru.amlI,: /-+ :? -?-^ Plötz- er zu veranstalten. Diese Weihnachtsfei- /a* ts _9.r,\ Regen suchten. ErA!;^elclmmE:ciöar.r.ci- . -7\ l< ---it lichkameinMannauf er fand früher traditionsgemäß amZL. * .{ße ft+ri:. g dem Geburtstag von Max ^ vr(!i, Artur zu und fragte Dezember, -6-4,-L-Xjf ihn: ,,Bist du nicht Kann, statt. Es dauerte noch etwa zwei Kanns Artur?" Dieser Jahre, bis Artur als rechtmäßiger Erbe Mann war Herr Gras den Betrieb auch juristisch zurückerhal- aus Halsenbach. ten hatte. Der sogenannte ,,Arisierungs- Durch ihn erfuhr Ar- vertrag" wurde für nichtig erklärt. Der tur, der Betrieb seines NationalsozialistEugenFeiden, der beim "Oea lnhaber dit\er E!,tdub\i., Kant A.' iÄt eLL lzp.ntiettL\, del b'-heaptet, rettÄLhzt 7u war ^e)-n. VatersinEmmelshau- Gau Koblenz als Revisor angestellt No 2t vzt' it ntchtz nall Kablenz zuniLh|zhlen, 1939 unrechtmä- nandte lnd lrbeit hdl untl da z1 dul Eeitzne Ä^- sen sei nicht zerstört. und an den der Betrieb ||eiAungen ßa1tan AanL. entschloß er ßigerweise übergeben worden war, war ..,r r.tc"'.trt.' Erstjetzt \l{o -.{.tir.' 8r{:'-Jea .(.o Krieg zurück- terdo-n ,ab.teft, Lhn dulj dLt Sttaße ,den bei sich, nach Emmels- 1945 noch nicht aus dem ue ;- z uhz I -'1 Aeh i i ah r tLn ten lzn hausen zurückzufah- gekehrt. Frau Feiden z ogkurze Zeit spä- ren. Artur, seine spä- ter aus Emmelshausen fort. Bescheinigung der Militärregierung vom 5. Juli 1945 tere Frau und deren Mutter fuhren auf ei- Artur Kann hi elt amZl .Dezember 1945 nem offenen Güter- zum ersten Mal in seinem Leben als Ansprache mit einem überließen. Sie akzeptierten den Vor- zug bis Koblenz und am nächsten Mor- Chef eine kleine ge- sehr traurigen Hintergrund: schlag und er brachte sie auf die Brücke. gen weiter nach Boppard. Von dort Mitten auf dieser übernahm der Offizier langten sie am 7. Juli früh morgens mit haben uns heute hier versammelt, Wagen und Pferde; sie gingen mit einem der unzerstörten Hunsrückbahn nach Em- ,,Wir Kreise eine kleine Weih- kleinen Leiterwagen weiter und wurden melshausen. Dort wurden sie von der um im engsten zu veranstalten und um den auf der anderen Seite von den Englän- Familie Gras, wo Arturs Eltern 1924 nachtsfeier Ausgang des verflossenen, so schicksals- dern übernommen. Die Engländer brach- zuerst wohnten, aufgenommen. zu begehen. Wir erleben ten sie in ein großes Flüchtlingslager reichen Jahres einem sechsjährigen nach Lüneburg. Dies war für Artur uner- 10. Neuanfang in Emmelshausen indiesemJahrnach wieder die erste Weihnacht in träglich, da er praktisch wieder in einem Krieg Frieden. Noch vor kurzet Zeithattenwir Lager lebte. Durch Zufall erfuhr er, daß Vom früheren Strickmeister Küdde ließ nicht so ruhig zusammengesessen, am nächsten Tag ein englisches Trans- sich Artur am nächsten Tag die Betriebs- hier die portflugzeug ehemalige französische schlüssel aushändigen und betrat nach es war die Zeit, in der Tag und Nacht fielen, in der uns die Flieger Kriegsgefangene nach Brüssel bringen sieben Jahren erstmals wieder den Be- Bomben Ruhe ließen und tausende von sollte, und es gelang ihm, Papiere für trieb seines Vaters. Er mußte einfach keine Menschen ihr Leben lassen mußten. Und diesen Flug zu bekommen. selbständig handeln, dawegen des Wech- sels der amerikanischel zür französi- heute? Heute ist Ruhe und Frieden! zu- es ist heute noch so manches, Am 23. Juni flog Arnrr mit diesem Trans- schen Besatzungszone noch keine Gewiß, normale Zeitbetrach- port nach Brüssel. Bei der Ankunft in ständige Behörde ansprechbar war. Der was man nicht als kann, gewiß müssen und werden wir Brüssel wurden sie als ,,Deutsche" ver- Betrieb war zwar nicht zerstört, aber ten Schweres erleben und haftet und in eine provisorische Unter- durch die Besatzungstruppen ziemlich noch manch' ist all dieses im kunft gebracht. Erst am nächsten Mor- verwüstet: sie hatten Sandsäcke über durchmachen, aber was verflossenen Krieg? gen konnte Artur die Behörden davon denMaschinen entleert. Artur stellte eine Vergleich zu dem ist es, weshalb wir uns gerade überzeugen, daß man sie als ehemalige kleine Truppe zusalnmen, die erst ein- Noch eins versammelt haben. Es war in Verfolgte jetzt nicht als deutsche Kriegs- mal die Aufräumungsarbeiten vornahm. heute hier immer eine alte Sitte, gefangene behandeln könne. Nachdem Inzwischen gab es eine französische unserem Betrieb die daß das Weihnachtsfest und der Ge- sie freigelassen worden waren, bekamen Militärkommandantur in St. Goar, als burtstag meines Vaters und eures Chefs sie die entsprechenden Papiere und fuh- ihn aus juristischen Gründen vorerst Tag gefeiert wurden. So ren am 4. Juli mit einem belgischen Treuhänder in den Betrieb einsetzte. am gleichen Jahre. Heute am 21. Militärtransporter über Kevelaer und Nach und nach wurden wieder Leute auch in diesem Dezember würde mein Vater 54 Jahre Krefeld nach Köln. Artur wollte in seine eingestellt. Sie beschäftigten die Ange- ihn nicht die Mörder der SS GeburtsstadtBonnfahren, um dorteven- stellten überwiegend mit dem Ausstrik- alt, wem mit meiner Mutter in den tuell Verwandte ausfindig zu machen. ken von Strümpfen, d.h. sie schnitten die zusammen desKZzu Tode gebracht Per Anhalter fuhren sie zum Bahnhof durchgelaufenen Füße ab und versahen Gaskammern größter und heißester Bonn. Als sie ausstiegen, verursachte die Strümpfe mit neuen Füßen. Man hätten. Sein

'§S-; allen ein fro- in seinen Be- Und so wünsche ich Euch Wunsch, wieder nach hier ] hes, friedliches Weihnachtsfest und ein trieb, in sein Werk zurückzukehren, war Neues Jahr." ihm nicht vergönnt' Trotzdem bleibt er frohes unser Chef. Sein Werk arbeitet und läuft so wie er es geschaffen und geleitet hat' ANMERKUNGEN Er ist es gewesen, der für seine Arbeiter und Angestellten alles gab' Ich erinnere (1) Merten, Walter, Der Hunsrück, nur an rrr".", großen Ausflug 1938 Rhein-Mosel-Dreieck, Damals und Emmelshausen 197 6, S' 97 f ' nach Köln, der für uns alle heute noch Heute, (2) Diensttagebuch GYmnasium BoP- ein schönes und freudiges Andenken ist pard, 1.1.1929 -26.9.1936 (Schular- und bleibt. Er ist es gewesen, der für chiv) aus dem Erlös der Abfallwolle ein Euch (3) Schülerverzeichnis GYmnasium durch das der saubere extra Konto schuf, Boppard, Ostern 1927-Ostem 1939 mach- Herr Feiden einfach einen Strich (Schularchiv) Worte' die te. Noch heute höre ich seine (1) ,,Die größte Anzahl von DePortier- ermirimLager so oft sagte: ,Glaubstdu' ten kam nach Riga. und zwar einem zufolge Artur', so sagte er, ,daß wir noch eürmal EinsatzgruPPen-Bericht nach Angabe eines Überle- den BopparderBerg hinauffahren? Ge- 20.000, aus dem Ghetto namens Dr' wiß', sagte ich, und heute?! Heute "stehe benden Max Kaufmann 15.000 bis 18'000' ich alleine hier vor Euch, ganz alleine Jeanette Wolff zäh1te elf Transporte' jedoch fest gewillt, sein Werk und sein Mindestens drei weitere Z.ogladlln- und in seinem Sinne Schaffen für ihn gen gingen direkt zu den Hinrich- guter Anfang ist weiterzuführen. Ein tungsplätzen im Wald bei Riga' zum der uns gelungen, wir sind mit einer Beispiel einZ'tg, der Berlin am 27' Ersten, die die Arbeit wieder aufgenom- Novernber verließ und gerade zum zurecht- men haben, und so hoffe ich auch' daß Massakerdes,Blutsonntags' traf aus wir im kommenden Jahre weiter schaf- kam. Ein zweiter Todeszug Theresienstadt am 13. Januar, ein fen werden und uns gegenseitig helfen' dritter aus Wien am 19' ein' Aus diese schwere Zeit zuüberwinden' So Gestapoakten und anderen Quellen ich auch von Ihnen allen, daß Sie hoffe kann die Ank-unft folgender Trans- Vergangenheit mithelfen werden, die porte im Rigaer Ghetto festgestellt froh und fest in auszulöschen, so daß wir werden: aus Nürnberg (Abfahrt am (4' die Zukunft blicken können' Besonders 29. November); aus Stuttgart De- von lhnen, meine Angestellten, erwarte zember); aus Hamburg (tZ'Dezem- (13. und ich auch in Zukunft, daß Sie dem Betrieb ber); aus Köln Dezember) (14. Dezember)' Im die Treue bewahren und daß Sie Ihr aus Düsseldorf Januar: aus Wien (2.), aus Theresi- ganzes Können dem Betrieb zur Verfü- enstadt (9.), aus Berlin (13', 19' und stellen werden. Wenn auch der iung 25.) und aus Dortmund (28')' Die nisctre Lehrling schmutzige und fautmat Berliner TransPorte im Januar um- machen muß, wenn schwere Arbeiten faßtenl.392Pesonen. Die Zahl von Holz hackt' auch der Herr Packmeister 15.000 fär alle Transporte nachRiga wenn auch der erste Chauffeur nur einen einschließlich der,Todestransporte' Holzgas fährt und wenn auch der Herr ist vielleicht etwas zu hoch gegrif- Die Endlö- Generalvertreter Brikett einschaufeln fen." Rietlinger, Gerald, Versuch der Ausrot- muß, wenn auch der Herr Strickmeister sung. Hitlers tung der Juden EuroPas 1939-1945, das Mädchen für alles, der Buchhalter München 1964, S. 87f. der Anstreicher ist und das Lehrfräulein (5) Rietlinger, S.262 die Putzfrau spielen muß, es ist nichts daran zu ändern, wir müssen diese schwe- re Zeit überwinden und auf Regen folgt ja wieder Sonnenschein' Das Christkind schwer iatte es in diesem Jahrebesonders und so sind auch die Gaben dementspre- chend ausgefallen. Trotzdem hoffe ich' daß Ihr Euch an der kleinsten Gabe freut'

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