Fußball in Der Deutschsprachigen Und in Der Tschechischen Gesell Schaft, Literatur Und Publizistik
Fußball in der deutschsprachigen und in der tschechischen Gesell schaft, Literatur und Publizistik. Ansätze zu einer vergleichenden Stu die Stefan Zwicker Wenn dieses Jahrbuch erscheint, wird die Fußballweltmeisterschafi 2002 been det sein. Millionen Menschen in aller Welt werden sie verfolgt haben, vor allem im Fernsehen, womit Milliardensummen aus Übertragungsrechten und Werbe einnahmen verbunden sind. Aber diese Millionen verfolgen den Fußball nicht nur passiv, sondern treten rund um die Erdkugel auch selber gegen den Ball. Fußball ist aber nicht nur Freizeitvergnügen und Wirtschaftsfaktor, sondern auch gelegentlich dichterischer topos, ein Sujet, dass in der Literatur häufiger und aus den verschiedensten Blickwinkeln Beachtung findet, als man zunächst glaubt.‘ Dieser Aufsatz will neben Überlegungen zur Rolle des Fußballs in der deut schen und tschechischen Gesellschaft sich an einem Überblick zur Behandlung des Themas in der Literatur beider Länder versuchen, der aber wegen des wei ten Spielfelds eher skizzenhaft ausfallen wird. Er erhebt auch nicht den An spruch, der Rolle des Fußballs als Faszinosum und kulturelles Phänomen erklä ren zu wollen oder dem allgemeinen Bezug von Fußball und Kultur nachzuge hen, wie das in Monographien (z.B. BAUSENWEIN 1995, SCHÜMER 1996) oder Artikeln (etwa SIEMES 2000) angestrebt wird. Zumindest wird aber, wie ich hoffe, deutlich, dass dieser Sport in den letzten 100 Jahren viele Autoren aufs Unterschiedlichste angeregt und beschäftigt hat: In der deutschsprachigen Literatur reicht das Spektrum von Egon Erwin Kisch, ffir den er als Jugendli chen im Prag der Jahrhundertwende noch eine aufregend halbverbotene Neuig keit war, an die er in seinem Werk immer wieder Reminiszenzen einbaute, bis zu Thomas Brussig, dem die Figur eines Trainers flur eine weitere Variation über sein Hauptthema, die deutsche Teilung und Wiedervereinigung dient.
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