40 Jahre SPD-Ortsverein Steinfeld-

Eine Festschrift

„Demokratischen Sozialismus verstehen wir als die dauernde Aufgabe Freiheit und Gerechtigkeit zu erkämpfen, sie zu bewahren und sich in ihnen zu bewäh- ren. Dies und die Solidarität sind der geistig, politische Boden auf dem allein die Sozialdemokratie gedeihen kann.” Willy Brandt Einladung zur Gründungsveranstaltung des SPD Ortsvereins Steinfeld-Ulsnis, SPD OV Steinfeld-Ulsnis Vorwort

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Gäste, im Dezember 1972 wurde der SPD-Ortsverein Steinfeld-Ulsnis gegründet und dies ist ein Anlass, mit dieser Festschrift auf die vergangenen 40 Jahre sozialdemokratischer Arbeit zurück zu blicken.

Bevor der Ortsverein am 8. Dezember 1972 gegründet wurde, waren schon einige Ge- nossen jahrelang als Mitglied in der SPD organisiert. Hier möchten wir besonders die Genossen Herbert Ohl aus Ulsnisstrand, der bereits 1965 in die SPD eintrat, Uwe Jensen aus Stauertwedt und Wolf Dürkop, der am 1. Januar 1972 in die Partei eingetreten ist, erwähnen. Diese gehörten dann auch zu den Gründungsmitgliedern des Ortsvereins. In Steinfeld traten die Genossen Karl-Heinz Klinker am 1. November 1972, Günter Große und Helmut Naeve am 1. Dezember 1972 in die Partei ein.

Auf Initiative Karl-Heinz Klinkers, Uwe Jensen und Günter Große lud der Kreisverband dann zu einer Gründungsversammlung am 8. Dezember 1972 in den Gasthof Jäger´s Ruh in Steinfeld ein. Als erster Vorsitzender des Ortsvereins wurde Karl-Heinz Klinker gewählt.

Bedanken möchten wir uns bei den Genossen, die uns bei Zusammenstellen der Fest- schrift behilflich waren, für die Grußworte von Birte Pauls, Ralf Wrobel und Heinrich Buch, außerdem bei Uwe Jensen, Günter Große, und Karl-Heinz Klinker für das Bereitstellen der entsprechenden Unterlagen über die Gründungsjahre.

Wir werden diese Festschrift auch auf unserer Homepage im Internet verlinken, damit auch die Öffentlichkeit sich über unsere erfolgreiche SPD-Arbeit in Steinfeld & Ulsnis in- formieren kann.

Wir wünschen allen eine schöne, gelungene Jubiläumsfeier. Auch in den nächsten Jahren wollen wir unseren Zusammenhalt im Ortsverein weiterhin intensiveren und sozialde- mokratische Arbeit für die Menschen in unseren Gemeinden leisten.

Für den Ortsvereinsvorstand

Anne Marxen Torben Mohrfeldt Dörte Weitkamp Grußwort des Steinfelder Ehrenbürgermeisters

Liebe Gäste, liebe Genossinnen und Genossen,

40 Jahre jung wird der SPD-Ortsverein am 8. Dezember 2012. Gemessen an unserer Parteigeschichte sehr jung. Aber Grund zu einem Rückblick und einer Vorausschau, auch für die heutige Jubiläumsfeier.

In der Zeit unseres Wirkens in Steinfeld und Ulsnis haben wir die örtliche politische Ebe- ne wesentlich verändert. Stets haben wir bei Wahlen achtbare Erfolge erzielt. Unsere kommunalpolitische Arbeit findet Anerkennung.

Die Zeiten für die SPD sind schwieriger geworden. Bekennermut ist gefordert. Dennoch werden unser Fleiß und unsere Hartnäckigkeit auch künftig den Grundstock für politi- sche Errungenschaften bilden.

Ich bedanke mich für unsere bisherige gute Zusammenarbeit und wünsche Gleiches für die Zukunft.

Lasst uns die sozialdemokratischen Werte und Ideale „Freiheit, Gerechtigkeit und So- lidarität“ auch weiterhin mit Leben erfüllen.

Karl-Heinz Klinker Grußwort des Steinfelder Bürgermeisters

Liebe Genossinnen, liebe Genossen, als im Jahre 1972 Bürger der Gemeinden Steinfeld und Ulsnis sich entschlossen einen SPD Ortsverein zu gründen ahnten sie nicht, was sich daraus entwickeln würde. Heute feiern wir das 40-jährige Bestehen des SPD Ortsvereins Steinfeld-Ulsnis und sind der größte Ortsverein im Amt Süderbrarup.

Gleich nach der Gründung kamen wir mit 2 Mandaten in die Gemeindevertretung und konnten uns ständig steigern.

1998 gelang der große Sprung. Die SPD erhielt bei der Kommunalwahl die Mehrheit der Stimmen und stellte mit Karl-Heinz Klinker erstmals einen Bürgermeister der SPD.

Dieses zeigt uns, dass die hartnäckige und konstruktive Arbeit der SPD von den Bürgern anerkannt wird.

Ich wünsche unserem SPD Ortsverein – vor allem unserer Vorsitzenden Anne Marxen – weiterhin eine glückliche Hand. 150 Jahre SPD - 40 Jahre SPD Steinfeld-Ulsnis

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde der SPD, im nächsten Jahr wird unsere SPD 150 Jahre alt, wir sind die älteste Partei Deutschlands, wir haben die bewegendste Geschichte, wir sind es, die für unsere Werte Freiheit, Gleichheit und Solidarität kämpfen und gekämpft haben.

40 Jahre SPD Ortsverein Steinfeld-Ulsnis. Damit habt ihr unseren sozialdemokratischen Werten vor Ort, besonders in Steinfeld ein Gesicht gegeben. Ihr habt unzählige Wahl- kämpfe bestritten, stundenlang über die große, aber vor allem auch die „kleine“ Politik vor Ort diskutiert und Ihr habt in all den Jahren großartige sozialdemokratische Politik geleistet. Ohne Euch, ohne die Menschen, die oft viel Energie und Freizeit, viele Abende und Wochenenden neben ihrer beruflichen Tätigkeit und Familie der politischen Arbeit widmen, würde die Sozialdemokratie nicht funktionieren.

Aber mit den vielen offiziellen Sitzungen ist es ja gar nicht getan. In der Politik und auch in der Kommunalpolitik ist es wichtig immer ein offenes Ohr für seine Mitmenschen zu haben, beim Sport, auf dem Fußballplatz, auf der Straße, beim Markttreff, vor und in der Schule, bei der Feuerwehr oder beim Klönschnack in der Nachbarschaft. Dazu gehören auch die guten Kontakte zu den Nachbargemeinden und zu den anderen Parteigremien.

Natürlich hat sich seit 1878 und seit 1972 viel geändert, aber immer ist diese wichtige Arbeit von überzeugten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten geleistet worden, auch in Steinfeld. Selbstverständlich muss auch eine traditionsreiche Partei wie die SPD in der Lage sein, auf veränderte Strukturen in der Gesellschaft angemessen, verantwor- tungsbewusst und nachhaltig zu reagieren. Aber immer sollten unsere Grundsätze deut- lich zu erkennen sein, nicht nur um uns selber treu zu bleiben, sondern auch damit die Menschen wissen, dass sie sich auf uns verlassen können. Und genau das ist Euch in Steinfeld im Laufe all dieser Jahre gelungen. Die Bürgerinnen und Bürger in Steinfeld wissen ganz genau, wofür die Sozialdemokraten stehen. Z._B. dass Euch das nachhalti- ge Gemeinwohl immer wichtiger war und ist als das Durchsetzen von kurzfristigen Ein- zelinteressen. Dass Euch ein lebendiges Gemeindeleben wichtig ist, für jung und alt gleichermaßen. Dass Ihr euch für die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anliegen, Wün- schen und Problemen einsetzt und sie ernst nehmt.

Ich hatte das Glück 1990 meine ersten politischen Gehversuche in Steinfeld zu starten, ich konnte damals nicht viel geben, aber ich habe sehr viel gelernt. Natürlich ist auch bei mir seitdem einiges dazugekommen, aber die Grundsätze, nämlich alle Menschen ernst zu nehmen und immer ein offenes Ohr für sie zu haben, sind geblieben. Und dafür bin Euch sehr dankbar! Ich gratuliere dem SPD Ortsverein Steinfeld-Ulsnis, meinem „al- ten“ Ortsverein, herzlich zu seinem 40-jährigen Bestehen und wünsche Euch in Verbun- denheit immer eine handbreit Wasser unterm Kiel, eine starke Mannschaft, eine umsichtige Schiffsführung , die das Wohl ihrer Mannschaft, die wertvolle Ladung, aber auch den Kurs nicht aus den Augen verliert.

Und uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit! Herzlichst Eure Landtagsabgeordnete Grußwort des Kreisvorsitzenden der SPD Schleswig-

Liebe Genossinnen und Genossen des Ortsvereins Steinfeld-Ulsnis, zu eurem Jubiläum 40 Jahre Ortsverein Steinfeld-Ulsnis gratuliere ich recht herzlich und wünsche euch noch viele erfolgreiche Jahre als SPD. Eurem Ortsverein bin ich auf unterschiedliche Art und Weise tief verbunden. Zum einen war ich – zwar nur sehr kurz – einmal Mitglied hier in Steinfeld und zum anderen arbeite ich gerne mit euch zusammen. Auf euren Veranstaltungen bin ich gerne als Gast und finde, dass ihr ein sehr aktiver Ortsverein seid, der sich – gegen den Trend – in der Öffentlichkeit präsentiert und dabei auch über seine „Grenzen“ geht, nicht nur politisch.

Auf Kreisebene habt ihr euch durch eure kommunalpolitische Tätigkeit einen Namen gemacht, hier ist zum Beispiel euer Engagement bei der Entstehung und Unterhaltung des Markttreffs oder dem Neuaufbau von der Gaststätte Jäger´s Ruh als Gemeindetreffpunkt hervorzuheben. Ihr habt ohne Unterstützung Tolles bewirkt und das Resultat kann sich sehen lassen. Dabei habt ihr es nicht nur bei bürokratischer Arbeit belassen sondern es wurde tatkräftig mit angepackt.

Während in anderen Ortsvereinen Mitgliederzahlen schwinden, seid ihr immer größer geworden und alle Altersgruppen sind gleichmäßig vertreten.

Die SPD hat es in vielen Kommunen nicht leicht, in vielen Gemeinden ist die SPD nicht einmal in der Gemeindevertretung präsent. Und in Steinfeld… da stellt ihr den Bürgermeister und zeigt damit, das es auch anders geht. Ihr habt auf Kreisebene immer eines der besten SPD-Ergebnisse und zeigt damit, dass durch eure Arbeit und euren Einsatz die SPD auf kommunaler Ebene eine führende Partei sein kann.

Wenn ich durch das Kreisgebiet reise und andere Ortsvereine besuchte, verweise ich gerne auf euren Ortsverein, denn wenn man sieht, was ihr alles erreicht habt, dann kann ich nur sagen, die SPD und ich persönlich sind sehr stolz auf euch. Macht weiter so…

Euer

Kreisvorsitzender 40 Jahre SPD-Ortsverein Steinfeld-Ulsnis

Das Jahr 1972 war ein bedeutungsvolles Jahr für die SPD. Im Bundestagswahlkampf, daran erinnern sich sicher viele, war der Wahlslogan „Willy wählen“ in aller Munde. Die Bundestagswahl am 19. November 1972 wurde ein großer Erfolg für die SPD: Willy Brandt wurde Bundeskanzler. Sehr gute Wahlergebnisse gab es auch auf dem Land, auch hier in Steinfeld, Kius und Ulsnis. Im Kreisgebiet wurden im Jahr 1972 viele SPD-Ortsvereine gegründet unter anderem auch der Ortsverein Steinfeld-Ulsnis.

Am 8. Dezember 1972 hatte der Kreisverband Schleswig-Flensburg zu einer Gründungs- versammlung in die Gaststätte Jäger´s Ruh“ in Steinfeld eingeladen, wo der SPD-Orts- verein Steinfeld-Ulsnis gegründet wurde. Gründungsmitglieder waren unter anderen Karl-Heinz Klinker, Günter Große und Uwe Jensen. Vor der Gründung waren aber bereits einige Mitglieder in der Partei. Hier möchten wir besonders Herbert Ohl aus Ulsniss- trand und Wolf Dürkop aus Ulsnis erwähnen.

Das 40jährige Bestehen ist ein besonderer Anlass für einen Rückblick. An die Gründung des Ortsvereins in Steinfeld erinnert sich das Gründungsmitglied Günter Große:

„Ich kam an dem Tag spät von der Arbeit nach Hause, sprang noch schnell unter die Dusche und erreichte mit noch nassem Haar das Treffen im Jäger´s Ruh in Steinfeld. Alle warteten schon auf mich. Die Gründung eines SPD-Ortsvereins war für mich ein Selbstverständnis.“

Hier einiges von den Aufzeichnungen des Ortsvereins aus dem Jahr 1977:

„Die Bundestagswahl im Jahr 1972 hatte in den Gemeinden Steinfeld und Ulsnis Mehrheiten für die SPD gebracht. Dieser überraschende Erfolg führte zu der Überlegung, den Bürgern die- ser Gemeinden die Möglichkeit zu geben, in der Partei aktiv zu werden, zu der sie sich in so großer Zahl bekannt hatten.

Die Gründung war ein Erfolg. Schon nach kurzer Zeit gehörten dem von Karl-Heinz Klinker aus Steinfeld geleiteten Ortsverein 20 Mitglieder an. Eine der ersten Aktivitäten auf dem Gebiet der Kommunalpolitik war der Vorschlag, die Gemeinden Ulsnis, Steinfeld und Kius sollen sich we- gen ihrer vielfältigen Verbindungen zusammenschließen. Die Fusion der Gemeinden Ulsnis und Kius kam noch vor der Kommunalwahl 1974 zustande. Ein Zusammenschluss von Ulsnis und Steinfeld scheiterte bislang trotz wiederholt bekundeter Bereitschaft zu Gesprächen. Der Vorschlag dieser Zusammenlegung tauchte später auch in einem Konzept des Landrats zur Gemeindegebietsreform auf.

Zur Kommunalwahl am 24. März 1974 legte der Ortsverein den Wählern Direkt- und Listen- vorschläge vor. Dadurch wurde den Bürgern eine größere Auswahlmöglichkeit geboten. Die Konkurrenz mehrerer Parteien und Wählergemeinschaften war geeignet, die Gemeindepolitik zu beleben. In beiden Gemeinden wurden je zwei SPD-Vertreter gewählt: In Steinfeld Karl- Heinz Klinker und Günter Große und in Ulsnis Uwe Jensen und Rudolf Reitz. Uwe Jensen kam außerdem für die SPD in den Kreistag. Er verzog 1976 nach Stexwig. Für ihn rückte Ernst Carstensen in die Ulsnisser Gemeindevertretung nach. In beiden Vertretungen war die Zusam- menarbeit gut. Wir wollen keine Erfolgsbilanz ziehen, können aber für uns in Anspruch neh- men, eine ganze Reihe von Vorschlägen durchgesetzt zu haben.“ Und weiter zur Parteiarbeit:

„In der Parteiarbeit konnten wir den Bürgern eine ganze Reihe gut besuchter Veranstaltungen mit prominenten Politikern anbieten. So zum Beispiel führte der Weg vom Bundesgeschäfts- führer und ehemaligen Bundesminister Egon Bahr zu uns. Vor den Wahlen setzten wir uns für die Durchführung von Podiumsdiskussionen der Kandidaten ein, um sie den Bürgern einen unmittelbaren Eindruck von den Bewerbern zu verschaffen.“

Ende der Aufzeichnungen aus dem Jahr 1977.

Die Zeit in den achtziger Jahren war von einer Fülle von Aktivitäten im Ortsverein und Veran- staltungen mit Egon Bahr und Klaus Mathiesen von der Politik geprägt. Besonders erwähnens- wert ist die langjährige gute Zusammenarbeit und Kooperation mit dem örtlichen SSW als auch auf Amtsebene. Neben regelmäßigen Veranstaltungen sind die vielen Sommerfeste in bleibender Erinnerung geblieben, die immer auf dem Gelände der ehemaligen dänischen Egon Bahr zu Besuch in Steinfeld, SPD OV Steinfeld-Ulsnis Schule in Steinfeld stattgefunden haben.

Am 20-jährigen Jubiläum des Ortsvereins im Jahr 1992 nahmen neben dem Staatssekre- tär des Kieler Landtages Uwe Jensen der Kreistagsabgeordnete Uwe Jessen und der Vor- sitzende der Amts-SPD Hans-Christian Green teil. Uwe Jensen, der 1972 maßgeblich an der Gründung des Ortsvereins beteiligt war, bescheinigte dem Ortsverein eine gute kommunalpolitische Arbeit und dass die Forderungen vom Wahlprogramm vor 20 Jah- ren seien im Wesentlichen erfüllt worden. Karl-Heinz Klinker zitierte in seiner Rede den Schlusssatz aus dem Wahlprogramm:

„Das Streben nach privatem Profit und Reichtum, nach höheren Zuwachsraten steht immer noch im Vordergrund. Das muss anders werden, wenn unsere Kommunalpolitik zu einer hu- maneren, sozialen und menschenfreundlichen Umwelt führen soll.“

Und fügte hinzu, dass sich an dieser Forderung nichts geändert habe.

Die 90iger Jahre waren geprägt von den Themen Umweltschutz und Förderung der Ju- gendarbeit in beiden Gemeinden. Eine Bürgerinitiative – auch unter Beteiligung von SPD-Mittgliedern – in Steinfeld-Ulsnis bewirkte, dass keine Mülldeponie gebaut werden konnte.

Zum 25-jährigen Bestehen des Ortsvereins Steinfeld-Ulsnis am 8. Dezember 1997 im Landgasthof „Jäger´s Ruh“ in Steinfeld war ein Höhepunkt der Gründungsfeier die Teil- nahme des Gastredners Nikolei Statkewitsch von der Sozialdemokratischen Partei Weiß- rußlands, der über die Bedrohung und Not von Parlamentarier im Land berichtete. Neben Gabriele Kötschau, Kreisvorsitzende und stellvertretende Landtagspräsidentin, nahmen auch die Vorsitzenden der umliegenden Ortsvereine an der Jubiläumsfeier teil. Das Jahr 1998 war ein ganz besonderes Jahr für die SPD: In der Gemeinde Steinfeld wur- de Karl-Heinz Klinker zum Bürgermeister gewählt mit Unterstützung des einzigen Ver- treters der kommunalen Wählergemeinschaft. Die 4 Vertreter der CDU stimmten dagegen.

Auch in der Gemeinde Ulsnis hatte die SPD nach vielen Jahren wieder eine Liste einge- reicht und wurden mit Manfred Stahnke als stellvertretender Bürgermeister und mit Ri- chard Krohn in die Gemeinvertretung gewählt.

In Steinfeld wurde die sozialdemokratische Handschrift deutlich: Die SPD-Fraktion setzte sich gleich nach der Wahl dafür ein, dass im Kindergarten warmes Wasser in den Du- schen installiert wurden. Warmwasser für Kinder gehörten nicht zu den Standards in den Kindergärten in dieser Zeit! Auf Initiative der SPD-Fraktion in der Gemeinde Stein- feld unter der Federführung des Bürgermeisters Karl-Heinz Klinker, wurde im Jahr 1999 der erste MarktTreff in Schleswig-Holstein mit öffentlichen Fördermitteln realisiert. Die Bürger in Steinfeld und Umgebung waren froh und dankbar über diese Entscheidung, denn nicht überall in den ländlichen Räumen gibt es ein wohnortnahes Einkaufs- und Kommunikationszentrum.

Der Ortsverein Steinfeld-Ulsnis, mit Unterstützung der KWU Ulsnis, und auf Initiative von Richard Krohn legte erstmals zum Volkstrauertag im November 2003 einen Kranz am Grab eines unbekannten polnischen Zwangsarbeiters am Rande des Ulsnisser Friedhofs nieder. Auf der vorhergehenden Gemeinderatssitzung in Ulsnis war der Antrag auf ein gemeinsames Gedenken der Zwangsarbeiter von der Mehrheit der Vertretung abge- lehnt worden. Das Anbringen einer Gedenktafel am Haus Richard Krohns, Schleidörfer- straße, wo viele Zwangsarbeiter während des Naziregimes untergebracht wurden, wurde auch in der Gemeindevertretung abgelehnt. Inzwischen hat man sich zumindest mit der Gedenktafel arrangiert, mit ihr zu leben gelernt. Die Gemeindevertreter Richard Krohn und Hannelore Günther waren noch bis 2008 Mitglieder in der Gemeindevertre- tung und Richard Krohn war sehr erfolgreich und engagiert in kultureller Hinsicht.

In der Gemeinde Steinfeld erreichte die SPD im Jahr 2003 erstmals mit 5 Vertretern die Mehrheit bei der Kommunalwahl. Im Jahr 2005 legte Karl-Heinz Klinker seine Ämter als Bürgermeister und als Mitglied in der Gemeindevertretung, der er 33 Jahre angehörte, nieder. Nachfolger als Bürgermeister wurde Heinrich Buch, der das Amt bis heute aus- übt. Karl-Heinz Klinker wurde Ehrenbürgermeister. Bei den Kommunalwahlen im Jahr 2008 erhielt die SPD wieder die Mehrheit und war mit 6 Mitgliedern in der Gemeinde vertreten. Viele Erfolge wurden erzielt und die meisten Entscheidungen wurden mit den Stimmen der CDU und KWS einstimmig getroffen. So zum Beispiel auch die Erweiterung des Markttreffs, die Abwasserbeseitigung nach Schleswig, die Übernahme der Kinder- gartenbeförderungskosten und der Kauf und die Restaurierung des Landgasthofes „Jä- ger´s Ruh“.

Die Gemeindevertretung Steinfeld hat sich auf Initiative des Bürgermeisters Heinrich Buch im Jahr 2009 für eine nachschulische Betreuung in der Grundschule Steinfeld ein- gesetzt. Diese Betreuungsmöglichkeit wurde und wird von den Gemeinden Steinfeld, Ulsnis und sehr gut angenommen. Der Ortsverein Steinfeld-Ulsnis hat eine Reihe von Ver- anstaltungen in Steinfeld und Ulsnis angeboten. So zum Beispiel die Feier zum 30- und 35-jährigen Beste- hen des Ortsvereins in Ulsnis und ein Besuch vom ehemaligen Verteidigungsminister Peter Struck im Jahr 2008. Im Rahmen der Kommunalwahl im Jahr 2008 be- suchte der Landesvorsitzende Ralf Stegner Steinfeld auf Einladung der Ortsvereine im Amt Süderbrarup. Im Jahr 2010 nahm Ralf Stegner an Ehrungen von langjäh- rigen Mitgliedern in teil und verlieh dem Steinfelder Ehrenbürgermeister Karl-Heinz Klinker die Willy-Brandt-Medaille für seine jahrelangen Verdienste in der SPD.

Der Ortsverein Steinfeld-Ulsnis leistete auch gute

Peter Struck in Steinfeld, OV SPD Steinfeld-Ulsnis Wahlkampfarbeit bei den Wahlen zum europäischen Parlament für Ulrike Rodust im Frühjahr 2009, wo vor dem MarktTreff in Steinfeld eine europäische Kuchentafel angeboten wurde. Für die Landtags- und Bundestagswahl im Jahr 2009 fanden Veranstaltungen und das traditio- nelle Sommerfest im Krock statt. Die Sommerfeste im Krock lockten in den Jahren 2007 bis 2011 viele Mitglieder und Gäste an und fanden großen Anklang.

An kreisweiten Veranstaltungen nahmen immer viele Mitglieder aus dem Ortsverein Steinfeld-Ulsnis teil, sei es zur Wahlvorbereitung, zu programmatischen Veranstaltungen als auch beim Besuch von Sigmar Gabriel in Schleswig im Frühjahr 2012 anlässlich der Vorbereitungen zur Landtagswahl. Kleine Geschichte der SPD in Schleswig-Flensburg

Aufzeichnung von Dr. Hans-Werner Johannsen aus dem „Kreisverband–intern“ SPD Kreisver- band Schleswig-Flensburg, März 1999 mit freundlicher Genehmigung des Autors

Schwer hatte es die SPD im letzten Jahrhundert, im preußisch dominierten Reich Fuß zu fassen, und dennoch galt die preußische Provinz Schleswig-Holstein als „rote Halbinsel“. Zu ihren besten Zeiten hatte sie 55 000 Mitglieder. Eine stolze Zahl, wenn man sie mit den heute 30 000 Mitgliedern des Landesverbandes vergleicht.

Trotz des Sozialistengesetzes, das jede „sozialdemokratische Agitation“ unter Strafe stellte, strenger Überwachung durch Polizei und Landräte und trotz übler Beschimpfun- gen selbst des Kaisers – „vaterlandslose Gesellen“ und „Staatsfeinde“ -, entstand in den aufkommenden Städten so etwas wie ein „sozialdemokratisches Milieu“. So zählte die Flensburger SPD schon 1913 über 1800 Mitglieder. Auf den Dörfern aber hatte es die SPD schwer. Es fehlten die Bezugspunkte und Parteifunktionäre, die vor allem zu „Wahl- zeiten in die Dörfer ausschwärmten“, aber sie sprachen nicht das „Platt des Landarbei- ters“. Trotzdem entstanden in den SPD-Unterbezirken nach 1919 eine Reihe von SPD-Ortsvereinen, so u. a. in Glücksburg, , Süderbrarup, Sörup, , Hande- witt und . Schwierigkeiten gab es bei der Suche nach Versammlungslokalen, weil die örtlichen Gastwirte sich sperrten. So waren denn auch die ländlichen Kreistage von „agrarkonservativen Kräften“ geprägt, wenngleich die SPD zunehmend mehr Sitze er- rang. In Schleswig stellte die SPD mit Bruno Lorenzen sogar den Bürgermeister.

Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde die SPD verfolgt und verbo- ten, ihre Zeitungen gleichgeschaltet und die führenden Mitglieder in „Schutzhaft“ ge- nommen. Unvergessen sind die Worte Emil Brodkorbs vom April 1933 im Schleswiger Rathaus an die Adresse der Nationalsozialisten: „Wenn ihr abgewirtschaftet habt, kom- men wir wieder!“ Viele SPD-Mitglieder beteiligten sich am Widerstand und halten Ver- folgten zur Flucht nach Skandinavien.

Auch nach dem Zusammenbruch 1945 gestaltete sich der Wiederaufbau der Partei schwierig. Nach dem Besuch von Kurt Schumachers spaltete sich die Partei in einen dä- nischen und einen deutschen Flügel. Im Oktober 1946 trafen sich in Frörup Sozialdemo- kraten aus Tarp, Süderschmedeby, und Eggebek und gründeten einen Bezirksvorstand, der aber nach inneren Streitigkeiten bald wieder auseinanderfiel. Erst in den sechziger und siebziger Jahren entstand schließlich das Netz der heutigen SPD- Ortsvereine. Ämter & Personen

OV-Vorsitzende Ortsverein Steinfeld-Ulsnis

1972 bis 1990 Karl-Heinz Klinker

1990 bis 1993 Heinrich Buch

1993 bis 1994 Joachim Jordan

1994 bis 2005 Jürgen Schacht

2005 bis 2009 Thomas Haake

2009 bis heute Anneliese Marxen

Mitglieder im Kreisvorstand Schleswig-Flensburg

1982 Karl-Heinz Klinker 2008 bis heute Anneliese Marxen

Delegierte Kreisparteitage

OV Steinfeld-Ulsnis hat 2 Delegierte Gewählt wurden immer die/der 1. Vorsitzende und Stellvertreter

Delegierte Listenaufstellungen Kreistag

Immer die/der 1. Vorsitzende und Stellvertreter

Delegierte Landesparteitage

2010 bis heute Anneliese Marxen 2010 bis 2012 Johanna Tiedemann

SPD in den Gemeindevertretungen Steinfeld und Ulsnis

1949 bis 1951 SPD-Mitglieder in der Gemeinde Steinfeld 1974 Zum ersten Mal Einreichung von SPD-Listen für die Kommunalwahlen in Steinfeld und Ulsnis

Bis 2008 SPD-Fraktionen in der Gemeinde Ulsnis

1974 bis heute SPD-Fraktionen in der Gemeinde Steinfeld 1998 bis 2005 SPD-Bürgermeister in Steinfeld Karl-Heinz Klinker 2005 bis heute SPD-Bürgermeister in Steinfeld Heinrich Buch Eine Chronik des Jahres 1972 1

Januar 9 7

2 Am 23. Juni wird der Wehrdienst durch den 1

9 Bundestag um 3 Monate auf nunmehr 15 7

Durch den Terror der RAF herausgefordert 2 1 Monate verkürzt. 9 verabschiedet die Regierungskoalition un- 7 2 1

ter Bundeskanzler Willy Brandt am 28. Ja- 9

7 Juli 2

nuar den sogenannten „Radikalenerlass”. 1 9 7

Personen, an deren Verfassungstreue ge- 2

1 7. Juli: Bundesfinanzminister Karl Schiller zweifelt wird, bleibt eine Anstellung im öf- 9 7

2 (SPD) tritt von seinen Ämtern als Finanz- fentlichen Dienst verwehrt. 1 9

7 und Wirtschaftsminister zurück. Er moniert 2

1 das Fehlen einer gemeinsamen Anstren- 9

Februar 7 2 gung für sozialdemokratische Ziele und die 1 9

7 hohe Arbeitsbelastung, die mit der Füh- 2

XI. olympische Winterspiele vom 3. Febru- 1

9 rung zweier Ministerien einhergeht. 7 ar bis zum 13. Februar in Sapporo/Japan 2

1 Helmut Schmidt, bis dato Verteidigungsmi- 9 7

2 nister, tritt Schillers Nachfolge an. 4. Februar: In einer Fernsehansprache ap- 1 9 7 pelliert Bundeskanzler Brandt an die Deut- 2 1

9 August schen dem Terrorismus Einhalt zu 7 2 1 gebieten. 9 7

2 Am 16. August beginnen die Verhandlun- 1

9 gen zum Grundlagenvertrag zwischen der 7

April 2

1 Bundesrepublik und der DDR. 9 7

2 Die XX. Olympischen Sommerspiele wer- 1

Das von der CDU/CSU initiierte konstrukti- 9

7 den am 26. August in München eröffnet. ve Misstrauensvotum gegen den Kanzler 2 1

9 Die Segelwettbewerbe werden in Kiel aus- 7

scheitert am 27. April um Haaresbreite, es 2

1 getragen. fehlen 2 Stimmen zur erforderlichen abso- 9 7 2 luten Mehrheit. 1 9 September 7 2 1 9

Mai 7 2 Zum 1. September werden an der „Staats- 1 9

7 grenze West” der DDR Schutzstreifen und 2 1

9 Sperrzonen festgelegt. Die Anwendung der 7

Am 10. Mai ratifiziert der Bundestag den 2

1 Schusswaffe durch die DDR-Grenztruppen 9

Moskauer und Warschauer Vertrag, am 3. 7

2 wird für zulässig erklärt.

Juni treten diese in Kraft. Diese beinhalten 1 9 7

Insbesondere die Anerkennung der Gren- 2 1 5./6. September: Der „Schwarze September” 9 zen, deren Unverletzlichkeit und die Ab- 7 2 verübt ein Attentat auf die israelische 1 sicht eine Entspannung in den 9 7 Olympiamannschaft. 11 Israelis, ein Polizist 2

gegenseitigen Beziehungen herbeizufüh- 1

9 und 5 Terroristen kommen gewaltsam zu 7 ren. 2

1 Tode. 9 7 2

Juni 1 9

7 Die Bundesrepublik Deutschland nimmt 2 1

9 am 14. September diplomatische Bezie-

Die deutsche Fußballnationalmannschaft 7 2 hungen zu Polen auf. 1 besiegt die 11 der UdSSR mit 3:0 beim Eu- 9 7 2

ropameisterschaftsfinale am 18. Juni. Da- 1 9 Die von Kanzler Brandt gestellte Vertrau- 7 mit ist die bundesdeutsche Auswahl zum 2

1 ensfrage führt am 20. September zur Auf- 9

1. Mal Europameister. 7 2 lösung des Bundestages durch Bundespräsident Heinemann und vorge- 1 Anschließend verhandeln SPD und FDP 9 7 zogenen Neuwahlen, die für den 19. 2 vom 23. November bis zum 8. Dezember 1 9

November angesetzt werden. Die Regie- 7 über die erneute Bildung einer Koalition. 2 1 rungsmitglieder haben sich der Stimme 9 7 2

enthalten und somit ein Scheitern forciert. 1 Dezember 9 7 2 1 9

Oktober 7 Die Konstituierung des Bundestages findet 2 1

9 am 13. Dezember statt. Mit Annemarie 7 Bundesfinanzminister Schmidt stellt am 2 Renger übt erstmals eine Frau das Amt der 1 9

27. Oktober einen 15-Punkte-Katalog für 7 Bundestagspräsidentin aus. 2 1 eine gemeinsame europäische Stabilitäts- 9 7 2 politik vor. 1 14. Dezember: Willy Brandt wird erneut 9 7

2 zum Bundeskanzler der Bundesrepublik 1 9

November 7 Deutschland gewählt. Walter Scheel be- 2 1

9 kleidet auch in der neuen Regierung die 7 Die Bundesrepublik Deutschland verpflich- 2 Ämter des Außenministers und Vizekanz- 1 9 7

tet sich polnische Opfer der Menschenver- 2 lers. 1 suche im 3. Reich zu entschädigen. 9 7 2

Vertreter der Bundesrepublik und Polens 1 Am 21. Dezember unterzeichnen Bundes- 9 7 unterzeichnen am 16. November ein ent- 2 minister Egon Bahr und Michael Kohl, 1 9 sprechendes Abkommen in Genf. 7 Staatssekretär der DDR, den Grundlagen- 2 1

9 vertrag. Darin wird unter anderem die 7 2

Am 19. November kann die SPD bei der 1 Fortführung des innerdeutschen Handels, 9 7

Wahl zum Bundestag zum ersten Mal die 2 die Entsendung „ständiger Vertreter”, die 1 9

meisten Stimmen auf sich vereinen. 7 Anerkennung des Vier-Mächte-Status, die 2

1 Akzeptanz der Grenzen und der Antrag 9 7 2 auf Vollmitgliedschaft in der UNO verein- bart.

Pressekonferenz anlässlich der Unterzeichnung des Grundlagenvertrags, Bundesarchiv, Bild 183-L1221-0020 / Link, Hubert / CC-BY-SA Protokoll der Sitzung des Ortsvereins am 18. Mai 1973 in Steinfeld ======

Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokolls der Sitzung vom 13. 4. 1973 2. Bericht über den Kreisparteitag 3. Bericht der Kommission "Gemeindezusammenlegung" 4. Aussprache über die Erarbeitung eines kommunalpolitischen Programms 5. Sonstiges

Einleitend begrüßte Karl-Heinz Klinker Willi Mansch als neues Mitglied.

Zu Punkt 1) Tagesordnung

Der Schriftführer Uwe Jensen verlas das Protokoll über die Sitzung vom 13. 4. 1973. Das Protokoll wurde einstimmig genehmigt.

Zu Punkt 2) der Tagesordnung

Karl-Heinz Klinker berichtete über den Kreisparteitag vom 13. Mai 1973 in Süderbrarup. Er verlas Auszüge aus dem Bericht des Kreisvorsitzenden Nonnsen und gab eine Über- sicht über die auf dem Parteitag behandelten Anträge. Er behandelte insbesondere den Antrag Nr. 12, mit dem gefordert wurde, bei der anstehenden Gebiets- und Verwal- tungsreform ländliche Gemeinden in der Größenordnung von 8.000 bis 10.000 Einwoh- nern zu bilden. Klinker teilte mit, daß dieser Antrag mit 32 zu 7 Stimmen abgelehnt worden ist. Die Ablehnung wurde allgemein begrüßt, da die genannte Größenordnung den Mitgliedern nicht realistisch erschien.

Klinker gab weiterhin bekannt, daß die Wahlen auf dem Kreisparteitag zu einer Wieder- wahl sämtlicher Vorstandsmitglieder geführt haben. Dies beruhe darauf, daß demnächst ein Zusammenschluß der Kreisverbände Schleswig und Flensburg-Land bevorsteht und danach ohnehin ein neuer Vorstand gewählt werden muß. Er teilte weiter mit, daß Uwe Jensen als Delegierter zum Landesparteitag gewählt wurde.

Zu Punkt 3) der Tagesordnung

Uwe Jensen berichtete, daß er den Bürgermeistern der Gemeinden Steinfeld, Ulsnis und Kius den Beschluß des Ortsvereins vom 13. 4. 1973 Betreff "Gemeindezusammenle- gung" mitgeteilt habe und auch an den Bürgerverein Ulsnis, ein Schreiben abgesandt habe. Er gab ferner bekannt, daß Bernd Roim vom Bürgerverein anläßlich eines Telefon- gesprächs zu erkennen gegeben habe, daß der Verein mit der SPD allein nichts gemein- sam unternehmen wolle, um die parteipolitische Unabhängigkeit zu wahren; wenn die CDU mitmache, könne es anders aussehen. Anläßlich der nächsten Gemeindevertretersitzung in Ulsnis solle eine Absprache statt- finden.

Kar-Heinz Klinker berichtete, daß unser Schreiben in der letzten Gemeindevertretersit- zung in Steinfeld verlesen worden ist. Es ist dort ausgiebig diskutiert worden mit dem Ergebnis, daß die geforderte Zusammenlegung befürwortet wurde. Die Reaktion der beiden übrigen Gemeinden soll verfolgt werden. Rudolf Reitz führte aus, daß ein Zusammenschluß der Gemeinden Kius und Ulsnis wahr- scheinlich zustande kommen werde. Zwischen den Gemeinden soll eine Übereinstim- mung bestehen, daß man zusammengehen wolle, und daß Bürgermeister Hansen aus Gunneby Bürgermeister der neuen Gemeinde werden soll. Ein Zusammenschluß mit Steinfeld soll von diesen Gemeinden abgelehnt worden sein.

Zu Punkt 4) der Tagesordnung

Es wurden einige Punkte erörtert, die vom Ortsverein aufgegriffen werden sollen: für alle drei Gemeinden Errichtung eines Badeplatzes, Weiterführung des Wanderweges Ulsnis, Errichtung eines Schuttplatzes für Sperrmüll insbesondere für Ulsnis und Kius Anlegung von Bürgersteigen, bessere Ausgestaltung des Kinderspielplatzes.

Der Vorstand soll bis zur nächsten Versammlung anhand dieser Punkte ein kommunal- politisches Konzept insbesondere im Hinblick auf die nächste Kommunalwahl vorberei- ten.

Uwe Jensen verlas den Entwurf eines Rundschreibens, das nach Diskussion allgemeine Zustimmmung fand. Es soll vervielfältigt werden und an alle Haushaltungen der Ge- meinden Steinfeld, Ulsnis und Kius durch die Mitglieder verteilt werden. Einige Änderun- gen in der Formulierung unter Abstimmung mit dem Vorstand bleiben vorbehalten.

Zu Punkt 5) der Tagesordnung

Karl-Heinz Klinker berichtete, daß sich innerhalb der SPD die "Sozialdemokratische Ge- meinschaft für Sozialpolitik in Schleswig-Holstein" gebildet habe; jeder kann Mitglied dieses Vereins werden; der Mitgliedsbeitrag beträgt 3,-- DM. Der Verein verteilt an alle Mitglieder dieser Gemeinschaft ein Mitteilungsblatt. Karl-Heinz Klinker regte an, daß ein Mitglied des Ortsvereins dieser Gemeinschaft beitreten solle.

Rudolf Reitz regte an, demnächst eine öffentliche Veranstaltung über Kommunalpolitik durchzuführen. Hierzu soll Dr. Bodo Richter aus Schleswig gewonnen werden.

Die nächste Versammlung soll am 9. Juni 1973 voraussichtlich in Ulsniskirchenholz statt- finden.

Schluß der Sitzung: 22:15 Uhr

Uwe Jensen, Schriftführer Stimmverteilung der Gemeinde Steinfeld bei der Bundestagswahl 1972, Amt Süderbrarup Markierte Stellen:

Nonnsen […] es sei ein langer Marsch

daß sich das Selbstbewußtsein der Ar- beiter gestärkt habe und sie wieder zur SPD zurück gefunden hätten

schwierige Punkte […] Zusammenarbeit mit der FDP:

Steuerreform […] Bodenrechtsreform […] Mitbestimmung

Bünemann hält Helmut Schmidt allein für den Mann, der die Preise in den Griff bekommen könne

sagte Bünemann, der einzelne Parteige- nosse könne entschieden Einfluß auf die Politik der Partei nehmen

Abb. oben: Artikel aus den Schleswiger Nachrichten 8.12.1972, shz Abb. unten: Artikel aus den Schleswiger Nachrichten 5.2.1973, shz Mitgliederliste des Ortsvereins Steinfeld-Ulsnis 1973, SPD OV Steinfeld-Ulsnis

Schleswiger Nachrichten 22.10.1972, shz Stimmverteilung der Gemeinde Steinfeld bei der Kommunalwahl 1974, Amt Süderbrarup % % % % 9 3 0 8 9 5 3 1 , , , , 3 0 4 1 1 1 5 2 8 4 0 6 6 2 7 4 7 5 7 5 6 1 7 4 8 1 8 2 4 0 4 0 8 1 6 3 0 7 5 5 5 4 5 5 3 3 3 3 8 6 6 6 6 5 2 2 2 5 2 1 3 1 8 2 1 1 1 5 1 h t h c r n c i i e r e r e b n n i h s m r z z d i r w c e e r s e d i n e e n i t r m U i i r a r u d i H - H d h u H e e e t a r r t h a n s , T n l t s i i S h a e h s u H H n n m s r t , a e o - n r - k r t h n n l r l e e e S n t n k s a r r e m J r r r H e i t a l o n s : , : e : ü , a e e , a : a w H G l e B e e N H e e n i n H e n e , , n G K G H K , t o e h t r t , , W , b t H t t e e s D , t t t t , s , , s , e s s ä b E , i s n s n , i s e i n s d d r , s i e e i e e h r i i , L L e e e g L n m m m m e e e s L e s s t m n c m - n - d - e s i - v x r s e r l a a a a s k o v b m m a e u u e V l r n r U l e n s s s s d g l e u o r s D e o n W h h a a l ü a e i m g a i a e r e o e r e e b n D r W r l h ö i S o P c c r A G K S M G K S G G A H B S M G N S K G K S G H T S M S C E Stimmverteilung der Gemeinde Ulsnis bei der Kommunalwahl 1974, Amt Süderbrarup

Stimmverteilung in Prozent

SPD 410 21,06%

AWU 360 18,49%

KWU 1177 60,45%

Gesamt 1947 Wahlergebnisse Kommunalwahlen in Steinfeld, Karl-Heinz Klinker Schleswiger Nachrichten 20.12.1973, shz

Liebe Leserin, lieber Leser, damit sind wir auch schon am Ende unserer kleinen Zeitreise angekommen. Wir hoffen der Exkurs in die Vergangenheit wusste zu gefallen. Trotz seiner Jugend kann unser SPD Ortsverein Steinfeld-Ulsnis auf eine sehr erfolgreiche Vergangenheit blicken, wir konn- ten aus Platzgründen nicht alles in dieser Festschrift wiedergeben, hoffen aber mit un- serer Auswahl ein Schlaglicht auf die Anfänge des Ortsvereins geworfen zu haben.

Danksagung

Wir möchten an dieser Stelle auch allen Genossinnen und Genossen herzlich danken, die zu diesem Anlass und dieser Lektüre beigetragen haben, sei es durch Grußworte, Spenden oder ein paar geopferte Stunden der eigenen Freizeit.