Aus Meinem Leben – Christian IV Und Christian V Hitz
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Aus meinem Leben Christian Hitz 1. Teil Christian IV. Hitz-Loppacher (1857-1929) 2. Teil Christian V. Hitz-Kunz (1890-1974) digitalisiert 2004 von: Christian (VII.) Hitz-Vrecl 1952- Der Pergamenteinband wurde von meinem Sohn Hans Christian VI. Hitz-Nüesch gestiftet, als er noch in Basel wohnte. (Anm. Chr. V. Hitz-Kunz) „Ewige Rechte und ewige Freundschaft soll man bestätigen und befestigen mit Schrift, weil im Laufe der Zeit vergangener und vergänglicher Dinge bald vergessen wird.“ Diese Zeilen stehen im „Burgerbrief“, den Karl Zuckmayer von seiner Wohngemeinde Saas-Fee erhal- ten hat. (Anm. Chr. Hitz-Kunz) Christian Hitz-Loppacher (Verfasser der nachstehenden Memoiren) zur Zeit seiner Verheiratung 1889 und um 1906 2 Inhalts-Übersicht Inhalts-Übersicht.......................................................................................................................................................3 1. Teil Christian IV. Hitz-Loppacher (1857-1929)..............................................................................................4 Vorwort an die Nachkommen..........................................................................................................................4 Jugend .......................................................................................................................................................................4 Aberglaube ....................................................................................................................................................... 10 „Geisten“ ............................................................................................................................................................ 11 Schulschluss....................................................................................................................................................... 16 Das Nummerieren............................................................................................................................................. 18 Hirt in den Klosterser Alpen................................................................................................................................. 19 Als Ziegenhirt im Glarnerland ............................................................................................................................. 23 Als Kuhhirt im Glarnerland................................................................................................................................... 31 Etwas von Alpwirtschaft in Klosters .................................................................................................................. 37 Etwas Genossenschaftliches .............................................................................................................................. 38 Als Schüler.............................................................................................................................................................. 39 Soldat ..................................................................................................................................................................... 43 Schlussbemerkungen von Sohn Christian V. ................................................................................................ 46 „Bienengarten“ .................................................................................................................................................. 47 2. Teil Christian V. Hitz-Kunz (24. Juni 1890 – 25. November 1974).......................................................... 49 Jugendzeit (1890-1908) ..................................................................................................................................... 50 Hinein ins eigene Leben! (1908)......................................................................................................................... 54 Flerden am Heinzenberg................................................................................................................................. 56 Wieder ins Unterland!........................................................................................................................................... 57 Anstaltslehrer (1910-18) ..................................................................................................................................... 58 Weltkrieg (1914-18) ............................................................................................................................................. 63 1915 - Aktivdienst als Geb. Sch. Kp II/8 im Engadin...................................................................................... 64 Chronologische Zusammenstellung der bedeutendsten Lebensabschnitte von Christian V. Hitz-Kunz .................................................................................................................................................................................. 73 Grossvater Michael Loppacher ......................................................................................................................... 77 Anhang ................................................................................................................................................................... 81 Diverse Dokumente: ......................................................................................................................................... 81 Mein letzter Wille............................................................................................................................................... 84 Meine Lieben! .................................................................................................................................................... 86 3 1. Teil Christian IV. Hitz-Loppacher (1857-1929) Vorwort an die Nachkommen Um meinen lieben Nachkommen zu zeigen, dass man auch etwas erreichen kann – wenn nicht ge- rade weltbewegend – sofern man nicht auf Rosen gebettet war, will ich in Nachstehendem meinen Lebensgang, meine Freuden und Leiden in grossen Zügen schildern, so wie mir die Sache im Ge- dächtnis ist und mir in die Feder kommt; also nicht streng chronologisch, im Stil, wie es sich gerade gibt, ohne Entwurf, ohne Ziererei etc., so, dass der eine oder andere denken wird: „Der hat keine extra gute Feder geführt!“ was ich indessen sofort als meine schwächste Seite anerkennen will. Wenn einer meiner Nachkommen eine „schriftstellerische Ader“ mit flotter Feder haben sollte, so liegt’s nicht bei den Hitz’schen, wie überhaupt die Prättigauer in der Feder nicht gelobt werden. Viele geben dem holprigen Dialekt Schuld; ich finde aber mehr ein Mangel an einsichtsvoller Betätigung in dieser Hinsicht in den Schulen. Wenn ich z.B. an meine eigene Erfahrung mich erinnere, so muss ich sagen, es war sehr, sehr bedenklich! Habe oben von schriftstellerischer Ader gesprochen und bemerke, dass einem nach dieser Seite Veranlagten in nachstehenden Aufzeichnungen manche Stoffe sich präsentieren könnten, und er- muntere zum Durchlesen! Jugend Am 12. Februar 1857 nach Aussage meiner lieben Mutter (1Tag später 13.! nach den Aufzeichnun- gen im Geburtsregister, damals noch von den Geistlichen und oft mangelhaft geführt) erblickte ich in Serneus, im Haus, genannt „Wichel“ („Winkel“) (Mezzaselva) als Erstgeborener des Christian und der Nina Rüedi das Licht der Welt. Nach Aussage meiner Mutter muss ich als Kind ein gewaltiger Schreier gewesen sein, was mir von ihr oft Püffe und Beiseiteschmeissen einbrachte, von der lieben Grossmut- ter aber (1876 gestorben) manch gutes Schmalzmus. Schmalzmus galt damals als das „non plus ultra“ für Kinder. Es wurde süsse, gesottene Butter ausgelassen, soviel Mehl beigegeben, dass es dünn blieb, und dann braun gebrannt. Nachher etwas Wasser beigegeben und solange gesotten, bis die Butter sich oben zeigte. Es verlangte diese Hausmannskost zweifelsohne einen recht guten Verdau- ungsapparat, war aber jedenfalls weit besser als die modernen, vielgepriesenen Kinder- Nährpräparate. (Anm. von Chr. Hitz-Kunz: Hinter letztere Bemerkung möchte ich ein dickes Fragezei- chen machen, da Papa später häufig an Magengeschwüren litt.) Die Leistungsfähigkeit, Wachstum etc. wurden von den Müttern dieser Zeit und natürlich unserer Ge- gend nach der Quantität „Schmalzmus“, die der Sprössling verzehrte, beurteilt. Ich habe oft gehört: „Min Buob ischt än grüüschäligä Frässer, aber är gäit au nachi wiä Schuum; i muoss’ mä all Tag schon zwäi Müäscher chochen.“ Oder: „Wenn i mim Buob äs Muas gmachet han, dass mä meinti, än Erwachsne hätti ordeli z’paschgen, so hed är no um T’schwarbätä getan, als ob är z’Pfanni noch an Brot gähn wetti!“ u. a. m. (und anderes mehr) Freilich gab es dann auch noch einen guten Schluck dazu, und zwar in den ersten Zeiten von der Mutterbrust – das gewöhnliche Mass 1 Jahr lang, 1 ½ - 2 Jahre waren indessen absolut nichts Selte- nes. Vor 1870 sind mir keine Frauen bekannt, die ihre Kinder nicht gestillt hätten. Im genannten Jahr erinnere ich mich, von meiner l. Mutter gehört zu haben, die und die „tschutti“ ihr Kind, d.h. sie gebe ihm nicht selbst zu trinken, und es sei vor Gott nicht recht, dass solche noch Kinder bekommen. Alles in schärfster Tonart; denn ich darf jetzt schon verraten, dass meine Mutter eine resolute Frau war. Ich erinnere mich noch sehr wohl, an meiner Mutter gesogen zu haben. Sie sagte später aber, so lange 4 gebe sie keinem mehr und zwei auf einmal säugen brauche eine Rossnatur! (Denn drei Jahre nach mir rückte Bruder Hans