Zusammenstellung Der Medienberichte Zu HBM Und Antikorruption1
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Wien, 06 07 2012 Zusammenstellung der Medienberichte zu HBM und Antikorruption1 AV-Medien 1.1. HÖRFUNK 13.07.09 12:00 Ö1 Mittagsjournal Abwehramt: Ermittlungen wegen Geheimnisweitergabe an FPÖ Theiretzbacher Christian (ORF) Sind die Handys von Nationalratsabgeordneten tatsächlich rechtswidrig von der Polizei überwacht worden? Haben sich Abgeordnete mithilfe der Polizei gegenseitig bespitzelt und welche Rolle haben dabei ausländische Geheimdienste gespielt? Diesen drei Fragen soll der am Freitag von allen Parteien überraschend eingesetzte sogenannte Spitzeluntersuchungsausschuss des Parlaments nachgehen. Fraglich ist noch, ob der Ausschuss auch eine offenbar undichte Stelle im Abwehramt untersuchen soll. Von dort, aus der Spionageabwehr des Bundesheeres, sollen vertrauliche Informationen weitergegeben worden sein. SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos bestätigt im Ö1-Mittagsjournal-Interview, dass es in diese Richtung Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gibt. Das Justiz- und das Innenministerium hingegen wollten zu den Vorwürfen uns gegenüber bisher nicht Stellung nehmen. Susanne Schnabl mit den Details. Schnabl Susanne (ORF) Zwei Ministerien sind derzeit von den Vorwürfen betroffen, die im Untersuchungsausschuss unter die Lupe genommen werden sollen: Das Justiz- und das Innenministerium. U.a. geht es dabei um die Frage, ob die Staatsanwaltschaft im Büro für interne Angelegenheiten rechtmäßig den Auftrag erteilt hat, das Handy von FPÖ-Mandatar Peter Westenthaler vorigen Sommer zu überprüfen und ob Peter Westenthaler tatsächlich der einzige Abgeordnete war, der ohne die Zustimmung des Parlamentes von der Polizei überwacht wurde. Geklärt werden soll auch, inwiefern 1 Ausgewertete Mediensparten: Rundfunk, Fernsehen und Zeitungen. 1 Geheimdienste versucht haben sollen, Abgeordnete zu beeinflussen. Denn derzeit kursieren dazu ja nur Gerüchte. Der Verfassungsschutzbericht ist noch nicht veröffentlicht worden. Weder die dafür zuständige Innenministerin Maria Fekter noch die Justizministerin Claudia Bandion-Ortner wollten dazu aber heute Stellung nehmen. Ein drittes Ministerium, nämlich jenes von Verteidigungsminister Norbert Darabos, könnte jetzt ebenfalls Gegenstand parlamentarischer Untersuchungen werden, denn angeblich, so die Vorwürfe, sollen im dortigen Militärgeheimdienst, dem Abwehramt, vertrauliche Informationen an Politiker geflossen sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, bestätigt jetzt auch Verteidigungsminister Norbert Darabos. Darabos Norbert (SPÖ) Es ist so, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt. Das sind allerdings Fälle, die aus den Jahren 2000, 2001 herrühren, also lange vor meiner Ministertätigkeit. Aber es ist in Richtung Datenabfluss da ermittelt worden und wird nach wie vor ermittelt. Schnabl Susanne (ORF) Jetzt gibt es Gerüchte, wonach es um Beamte gehen soll, die angeblich vertrauliche Informationen an FPÖ-Politiker weitergegeben haben sollen. Stimmt das? Darabos Norbert (SPÖ) Das kann ich nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Wir haben vom Verteidigungsministerium aus im April dieses Jahres bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet, weil es eben Indizien dafür gegeben hat. Aber es gilt natürlich die Unschuldsvermutung für die Beamten. Die sind mittlerweile auch nicht mehr in diesen Funktionen, die sie früher hatten. Ich habe einen neuen Leiter des Abwehramtes eingesetzt nachdem ich Minister geworden bin. Und ich kann sagen mit ruhigem Gewissen, dass wir sukzessive dort aufgeräumt haben und dass diese Frage jetzt sich für die Staatsanwaltschaft stellt, was damals tatsächlich passiert ist. Schnabl Susanne (ORF) Sie sagen, Sie haben dort aufgeräumt. Heißt das, es ist an den Vorwürfen was dran? Darabos Norbert (SPÖ) Das weiß ich nicht. Das muss die Staatsanwaltschaft beurteilen, aber alleine der Verdacht der Datenweitergabe veranlasst natürlich den Leiter des Abwehramtes dazu, von den Mitarbeitern Abstand zu nehmen, die sind jetzt nicht mehr im Abwehramt. Schnabl Susanne (ORF) Wo arbeiten diese Beamten jetzt? Darabos Norbert (SPÖ) 2 Die sind in andere Dienststellen versetzt worden im Rahmen des Österreichischen Bundesheeres. Aber ich möchte jetzt keine Namen nennen, weil, wie gesagt, es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. Schnabl Susanne (ORF) Um wie viele Beamte handelt es sich denn dabei? Darabos Norbert (SPÖ) Es sind einige Beamte, aber auch das ist ein Bereich, den man jetzt nicht diskutieren sollte, sondern den kann man dann diskutieren, wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hat. Schnabl Susanne (ORF) Herr Minister, können sie ausschließen, dass es im Abwehramt, das ja ihrem Ministerium untersteht, undichte Stellen gibt? Darabos Norbert (SPÖ) Bin jetzt ziemlich sicher, dass es keine undichten Stellen gibt. Das ist eben auf die Arbeit des neuen Chefs des Abwehramtes zurückzuführen. Aber grundsätzlich ganz ausschließen kann man das nie, denn man kann ja nicht in die Menschen hineinschauen. Jetzt ist die Staatsanwaltschaft in diesem Fall aus dem Jahr 2000, 2001 am Zug und ich bin gespannt, wie dieses Verfahren ausgeht. Schnabl Susanne (ORF) Herr Minister, im Nachrichtenmagazin Profil wurde im Frühjahr berichtet, dass ein pensionierter Agent des Abwehramtes auch Informationen für kasachische Behörden besorgt haben soll. Können sie das bestätigen? Darabos Norbert (SPÖ) Nein. Ich kann es weder bestätigen noch dementieren. Auch das ist natürlich Gegenstand von Untersuchungen. Schnabl Susanne (ORF) Das heißt, auch in diese Richtung laufen Ermittlungen? Darabos Norbert (SPÖ) Wir werden auch noch in den nächsten Tagen mit der Staatsanwaltschaft auf verfassungsmäßiger Basis Kontakt aufnehmen und versuchen, auch diesen Hinweisen nachzugehen. Aber das kann ich jetzt aus meiner Sicht nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. Schnabl Susanne (ORF) Jetzt fallen diese Vorfälle, von denen sie berichten, unter die Amtszeit ihres Vorgängers, des damaligen FPÖ-Verteidigungsministers Herbert Scheibner. Sollen 3 diese Vorwürfe im Untersuchungsausschuss, der sich ja schon nächste Woche konstituieren soll, untersucht werden? Darabos Norbert (SPÖ) Ich glaube, dass es jetzt einmal an der Zeit ist, dass die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abschließt, und wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abschließt, dann kann man natürlich auch bewerten, ob es einer parlamentarischen Behandlung zugeführt werden soll oder nicht. Schnabl Susanne (ORF) Sagt der Verteidigungsminister über Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen mittlerweile versetzte Beamte des Abwehramtes. Theiretzbacher Christian (ORF) Keinen undichten Stellen also heute unter dem neuen Chef des Heeresabwehramts, sagt der Verteidigungsminister. Nur über einen Fall davor, aus der Zeit seines FPÖ- Vorgängers Scheibner, wird ermittelt. [OT/Presse] 20.07.09 12:00 Ö1 Mittagsjournal* 20.07.09 18:00 Ö1 Abendjournal (ges. 1 min 1 sek) Spitzelvorwürfe: Kaum Informationen nach Sicherheitsratsitzung (ges. 3 min 35 sek) Arnim-Ellissen Hubert (ORF) Ganz geheim ist das, was da heute im Bundeskanzleramt passiert - die Öffentlichkeit darf wissen, darf nicht wissen. Die Öffentlichkeit darf wissen, dass auf Antrag der FPÖ der Nationale Sicherheitsrat tagt, aber alles, was da besprochen wird, das ist geheim und darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Es geht um die heiße Frage nach Politikern und Journalisten, die vom Geheimdienst Kasachstan beeinflusst worden sein sollen. In diesem Zusammenhang ist FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky mehrfach in den Medien genannt worden, Vilimsky selbst hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Eva Haslinger meldet sich aus dem Bundeskanzleramt. Haslinger Eva (ORF) Es müsse endlich Klarheit geschaffen werden, sagt FPÖ-Mandatar Harald Vilimsky. Wer sind die Abgeordneten, die vom kasachischen Geheimdienst eingespannt worden sein sollen? Vilimsky Harald (FPÖ) Also ich erwarte mir, dass die Frau Innenminister und die zuständigen Stellen der Bundesregierung heute diese Schmierenkomödie endlich beenden und die Fakten auf den Tisch legen. 4 Haslinger Eva (ORF) Vilimsky selbst bleibt bei jener Linie, die er seit Lautwerden der Vorwürfe vor einer Woche vertritt. Vilimsky Harald (FPÖ) Was mich betrifft kann ich ausschließen, durch irgendjemand gesteuert worden zu sein. Ich kann ausschließen, irgendein Geld erhalten zu haben und diese Klarstellung will ich hier haben. Haslinger Eva (ORF) So wie es aussieht dürfte der Wunsch Vilimskys erfüllt werden. Darabos Norbert (SPÖ) Ich erwarte mir, dass wir von der Regierung her, also von dem Innenministerium und Justizministerin her, dem Antrag des Kollegen Vilimsky nachkommen und hier mal einen Bericht abliefern und dann die gesamte Geschichte noch einmal durchdiskutieren. Fekter Maria (ÖVP) Wir werden im Nationalen Sicherheitsrat Aufklärung darüber geben bezüglich der Textpassagen, die im Verfassungsschutzbericht drinnen sind. Haslinger Eva (ORF) Sagt auch Innenministerin Maria Fekter. Ob davon aber etwas an die Öffentlichkeit kommt, ist ungewiss. Denn die Inhalte der Sitzung sind vertraulich. Das Treffen ist wohl ein Vorgeschmack auf den Spitzeluntersuchungsausschuss. Die einzelnen Parteien nutzen die Gelegenheit ihre Themen vorzubringen. Westenthaler Peter (BZÖ) Wir werden natürlich auch die Abhörgeschichte und die Überwachungsgeschichte thematisieren, die Justiz- und Innenministerin haben erstmals die Möglichkeit, uns detailliert Auskunft darüber zu geben und nicht schwammig und nicht mit irgendwelchen nebulosen Erklärungen, welche Abgeordneten noch abgehört worden sind. Haslinger Eva (ORF) Grün-Mandatar Peter Pilz sieht vor allem bei der FPÖ Aufklärungsbedarf.