www.klassikakzente.de • C 43177 • 3 • 2005

Riccardo Chailly WELCOME TO LEIPZIG

Hilary Hahn MOZART-JAHR ERÖFFNET

Recomposed REMIXER IM ARCHIV DER DEUTSCHEN GRAMMOPHON

Die CECILIA BARTOLI verbotene Oper INHALT EDITORIAL

INTRO

3 Salzburger „La traviata“ ECHO Klassik

TITEL Andreas Kluge

4 Cecilia Bartoli: Guerilla der schönen Künste Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, INTERVIEW die Salzburger Festspiele haben das Mozart-Jahr 2006 mit zwei 8 Hilary Hahn: Fliegender Start kontrovers diskutierten Opernproduktionen eingeläutet: Dirigent Marc Minkowski und Regisseur Günter Krämer präsentierten das MAGAZIN Frühwerk „Mitridate, re di Ponto“ im Residenzhof, während das Team Riccardo Muti und Graham Vick im Großen Festspielhaus ihre 10 Yundi Li: Von Mao zu Mozart Lesart von Mozarts populärster Oper vorstellten: „Die Zauberflöte“. 12 Recomposed: Aus der (ganz) neuen Welt Beide Inszenierungen sind Teil des ambitionierten Mozart-Projek- 14 Renée Fleming: Fleming hoch drei tes der Salzburger Festspiele, im Jubiläumsjahr 2006 alle 22 Büh- 16 Klassischer Spaß für Kinder nenwerke des Salzburger Meisters an der Salzach aufzuführen. 18 Arvo Pärt: Umspielen, umschlingen Eine Schallplattenfirma, in deren Archiv sich einige der maßstäb- 20 Jessye Norman: Kernschmelze von Klang lichen Mozart-Einspielungen finden – wie etwa Erich Kleibers 21 Die unmerkliche Metamorphose „Le nozze di Figaro“, die Klavierkonzerte mit Rudolf Serkin und 22 Fritz Wunderlich: Einmalig und unersetzlich Claudio Abbado oder Alfred Brendels Sonaten-Zyklus, ganz zu 23 Der klassische Fragebogen, schweigen von der singulären Mozart-Gesamtaufnahme im Ka- beantwortet von Janine Jansen talog –, kann angesichts einer solchen Herausforderung wie dem 24 Riccardo Chailly: Questo Challenge 250. Geburtstag des neben Bach beliebtesten Komponisten der 26 Neue DVDs: Finnen im Land des Lächelns Musikgeschichte natürlich nicht abseits stehen. Zur Galionsfigur 28 Relaunch: www.KlassikAkzente.de des Mozart-Jahres bei Universal Classics, das unter dem Motto „mozart forever“ steht, wurde Anne-Sophie Mutter gewählt, die NEUE CDs bereits 1978 mit Herbert von Karajan ihre legendäre Aufnahme der Violinkonzerte vorgelegt hatte und in dieser Saison nun Mo- 30 Alle neuen Veröffentlichungen zarts komplettes Œuvre für Violine auf Deutsche Grammophon ausführlich vorgestellt präsentiert. Kaum ein Universal-Classics-Star, der sich anno 34 Veröffentlichungsregister 2006 nicht mit Mozarts Musik beschäftigen würde: Hilary Hahn veröffentlicht bereits im September eine Auswahl von Violinsona- SERVICE ten, die Pianisten Mikhail Pletnev und Maurizio Pollini ziehen im Frühjahr mit ausgewählten Sonaten beziehungsweise Konzerten 38 Live-Termine • Der Tournee-Tipp nach. Claudio Abbado veröffentlicht eine neue „Zauberflöte“, 39 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste Concerto Köln wartet mit einem Raritäten-Programm auf und Vorschau Magdalena Kozˇ ená sowie Anna Netrebko huldigen dem Wolferl mit Arien-Recitals. Nicht zu vergessen John Eliot Gardiners weg- weisende Einspielungen des Mozartopern-Kanons von der „Ent- führung aus dem Serail“ bis „La clemenza di Tito“, die als „Essen- tial Mozart Opera“-Box wieder aufgelegt werden. Es gibt also in den kommenden Monaten in Sachen Mozart auf Universal Classics einiges zu entdecken. Achten Sie deshalb be- sonders auf das Logo „mozart forever“, das Ihnen den richtigen Weg zu Mozart weisen wird ... Und wenn ich Ihnen noch einen Lesetipp in Sachen Mozart mit Titelfoto: FerdinandoDECCA Scianna/ auf den Weg geben darf – Wolfgang Hildesheimers „Mozart“ ist immer wieder eine Lektüre wert.

KlassikAkzente wird herausgegeben von In diesem Sinne verbleibt mit herzlichen Spätsommer-Grüßen, Ihr Andreas Kluge

2 KlassikAkzente Intro Anne-Sophie Mutter Foto: Lillian DGBirnbaum/

Salzburger „La traviata“ Der Höhepunkt der diesjährigen Salzburger Festspiele war zweifelsohne die mit Spannung erwartete Premiere der Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper „La traviata“. Anna Netrebko, die mit ihrer Schlüsselrolle bereits an der Wiener und der Bayerischen Staatsoper triumphierte, ge- lang ein musikalisch und darstellerisch überzeugendes Porträt der Pariser Edelkurtisane in der exzellenten Regie von Willy Decker. Publikum und Presse feierten die bereits seit Monaten restlos ausverkauften Aufführungen mit nicht enden wollenden Ovationen für eine Sängerriege, die heut- zutage ihresgleichen sucht: Neben Anna Netrebko sangen der mexikanische Shootingstar Rolando Villazón und der amerikanische Starbariton Thomas Hampson die Partien von Vater und Sohn Germont. Und am Pult der Wiener Phil- harmoniker stand Carlo Rizzi. Die Deutsche Grammophon hat diese Produktion live mitgeschnitten und wird die CD- Version der Gesamtaufnahme sowie einen Highlights- Sampler bereits im Oktober auf den Markt bringen, wäh- rend die Veröffentlichung der DVD-Version für 2006 vorgesehen ist.

Anna Netrebko und Rolando Villazón ECHO Klassik Am 16. Oktober ist es wieder so weit. In München findet die dies- jährige ECHO Klassik-Gala statt, wie immer vom ZDF mit- geschnitten und am selben Abend ausgestrahlt. Mit 13 ECHO- Trophäen hat Universal Classics auch in diesem Jahr die Nase vorn. Anna Netrebko, neben Anne-Sophie Mutter, Andreas Scholl und Hélène Grimaud live auf der Bühne der Philharmonie zu erle- ben, gewinnt in den Kategorie „Sängerin des Jahres“ sowie mit ihrem bereits „vergoldeten“ Album „Sempre libera“ auch in der Kategorie „Bestseller des Jahres“. Auch Anne-Sophie Mutter wird zweifach dekoriert: als „Instrumentalistin des Jahres“ sowie mit Henri Dutilleuxs „Sur le même accord“ in der Kategorie „Welt- Ersteinspielung“. Die Pianisten Hélène Grimaud und Lang Lang erhalten ebenso einen ECHO Klassik wie die Dirigenten Claudio Abbado und Pierre Boulez. Der „Klassik-ohne-Grenzen“-ECHO geht in diesem Jahr an Andreas Scholl für sein Projekt „Der Kai- ser und die Nachtigall“, und ein ECHO für die „Editorische Leis- tung des Jahres“ erhält die Sammlung „Musik … Sprache der Welt“ mit maßstäblichen Aufnahmen der 50er Jahre aus den Ar- chiven der Deutschen Grammophon. Die Gewinner in allen Kate- gorien finden Sie unter www.echo-deutscher-musikpreis.de. Foto: Klaus Lefebrve

KlassikAkzente 3 Titel

GUERILLA DER SCHÖNEN KÜNSTE

Ende des 17. Jahrhunderts ließ der Heilige Stuhl die letzten römischen Theater abreißen und verhängte einen Bann gegen die Oper. Wahre Künstler ließen sich nicht abschrecken. Cecilia Bartoli hat sich mit ihrer neuen Aufnahme dieses spannenden Themas angenommen.

Singt die verbotene Oper: CECILIA BARTOLI Ferdinando Scianna/Decca Foto:

4 KlassikAkzente Rom, anno 1677. Ein unbeschreiblicher The- neues Album widmet sich unter dem Titel „Opera proibita“ genau aterskandal erschüttert die ewige Stadt, die jenen Komponisten, die in der Hochzeit des päpstlichen Opernver- sich gerade im alljährlichen Karnevalstaumel diktes unter zum Teil eigentümlichen Umständen einen Ausweg aus wiegt. Mit den üblichen musikalischen Auf- dem Dilemma fanden, pikanterweise sogar mit Hilfe des römischen führungen in Theatern, Tavernen und auf Klerus. Oratorium heißt das Zauberwort, und wo Einfallsreichtum der Straße. So unaussprechlich muss die- und Gespür für musikalische Zwischentöne und Subtexte gefordert ser Skandal gewesen sein, dass die Chro- war, haben viele Komponisten Erstaunliches zuwege gebracht. nisten peinlich berührt den Mantel gnädi- Doch zunächst muss hier mit einer viel und gern kolportierten gen Schweigens darüber ausbreiten. Einer Legende aufgeräumt werden. Das Opernverbot beförderte zwar die jedoch in der Heiligen Stadt reagiert um- Entwicklung und Verbreitung des Oratoriums, allein es war nicht der gehend. Papst Innozenz XI., wegen seiner Grund für seine Entstehung. Rom war schon früher für seine meis- Tugend und Sittenstrenge berühmt wie be- terhaften Oratorien bekannt, sie waren quasi eine römische Instituti- rüchtigt und vom Volk wegen seines notori- on par excellence. Immerhin stammt eines der frühen Meisterwerke schen „Nein!“ nur Papa Minga genannt, erlässt dieser Gattung aus Rom, Emilio de’ Cavalieris „Rappresentatione augenblicklich einen päpstlichen Bann gegen di Anima, et di Corpo“ aus dem Jahre 1600. Die Unterschiede zwi- Opernaufführungen in der Stadt. 1686 dann be- schen Oper und Oratorium waren marginal: Während man im Ora- kräftigt er noch einmal das päpstliche Auftrittsverbot torium von einem Ersten und einem Zweiten Teil sprach, gliederte für Frauen in der Musik, das Klemens IX. bereits 1667 sich die Oper in drei Akte. Und im Gegensatz zur Oper verzichtete verhängt hatte. Innozenz XII. schließlich geht noch einen das Oratorium gänzlich auf Bühnenaktion. Alles andere war aus- Schritt weiter und lässt gegen Ende des 17. Jahrhunderts tauschbar: Sujets, Kompositionsstil, Besetzung. Nach und nach die drei noch existierenden öffentlichen Theater Roms, das entledigte sich das Oratorium auch der lateinischen Sprache und Teatro Tordinona, das Teatro Capranica und das Teatro della wandelte sich zum „oratorio volgare“ in italienischer Sprache. Auch Pace zerstören, um Sittenverfall und Glaubensschwäche ein für übernahm man gewisse Kunstgriffe aus der Oper wie etwa das Be- allemal den Nährboden zu entziehen. Und in der päpstlichen Welt decken der Kirchenwände mit roten Taffetas. Und letzten Endes hat dieser Nährboden einen Namen: „la musica profana“. Erst 1717 verzichtete man auf den Erzähler, der die Handlung erläuterte und öffnet das Teatro delle Dame wieder seine Pforten für die allgemeine kommentierte, und verlieh den dramatischen Elementen größeres Unterhaltung. Kein allzu günstiges Betätigungsfeld für die Großen Gewicht: ein nahezu perfekter Ersatz für die verbotene Oper also, der kompositorischen Zunft jener Tage – Antonio Caldara, Georg zur geistlichen Erziehung und Läuterung der Massen geschaffen. Friedrich Händel und Alessandro Scarlatti. Der Schlüssel zur „verbotenen Oper“ im Rom des späten 17. Bis heute ist die Musikgeschichte in den Zeiten des päpstlichen und frühen 18. Jahrhunderts waren gewisse elitäre Zirkel, in de- Opernverbotes, der opera proibita, ein beliebter Tummelplatz für nen der Hochadel und der Klerus eine äußerst fruchtbare Allianz zur Musikarchäologen und Liebhaber italienischer Barockmusik. Daher Förderung und Bewahrung von Musik eingingen. Namentlich die überrascht es auch nicht wirklich, dass sich die Barockspezialistin einflussreiche „Confraternita die musica di Roma“ war hier federfüh- Cecilia Bartoli, die darüber hinaus auch noch überzeugte Römerin rend. Zu den Mitgliedern dieser quasi „arkadischen Akademie“ mit ist, eines Tages dieses spannenden Themas annehmen würde. Ihr hohem humanistischen Anspruch gehörten die Komponisten Anto-

KlassikAkzente 5 Titel

Das neue ist ihr bisher persönlichstes Album: CECILIA BARTOLI Ferdinando Scianna/Decca Foto:

6 KlassikAkzente „Die musikalische Intensität dieser Oratorien und der Geschichte, die sie erzählen, ist außerordentlich.“

nio Caldara, Carlo Cesarini, Francesco Gasparini, Arcangelo Corelli, tyrium der Heiligen Katharina ebenso teilhaben wie er Leben und Bernardo Pasquini und Alessandro Scarlatti ebenso wie die Kardi- Taten der Heiligen Francesca von Rom musikalisch illustriert. Auch näle Benedetto Pamphili und Pietro Ottoboni sowie der Marchese vor musikalischen Überraschungen ist man nicht gefeit: Wer das Francesco Maria Ruspoli. Letztere drei wurden zu den wichtigsten berühmte „Lascia ch’io pianga“ aus Händels Oper „Rinaldo“ kennt, Förderern und Protektoren des jungen Händel nach seiner Ankunft muss staunend erkennen, dass der Maestro dieses Lamento be- in der Heiligen Stadt am 14. Januar 1707. reits in seinem ersten Oratorium verwendet hatte. Und damit nicht Anstelle der geschlossenen oder zerstörten Theater musizierte genug, stammt das eigentliche Original im Stil einer Sarabande aus man nun in den Palästen des Adels, wie dem Palazzo Ruspoli, oder den Tanzeinlagen von Händels allererster Oper, „Almira, Königin von denen der Kirchenfürsten, wie im „Palazzo della Cancelleria“ Pietro Kastilien“, 1705 komponiert für das Hamburger Theater am Gänse- Ottobonis. Dieser war ein den schönen Künsten, eigentlich über- markt. haupt den schönen Dingen des Lebens gegenüber ausgesprochen Befragt, was all diese scheinbar fernen und nicht gerade „mo- offener Mann. Schwerreich, liebte er glanzvolle Empfänge, förderte dernen“ Themen mit uns heute zu tun haben, hält Cecilia Bartoli den jungen musikalischen Nachwuchs und zeigte sich ausgespro- ein Plädoyer nicht nur für die theatralischen Einfälle der Kompo- chen großzügig, wenn es um die existentiellen Belange seiner Pro- nisten des 18. Jahrhunderts, sondern auch für ihre Heimatstadt: tegès ging. Allerdings galt er als einer der am wenigstens strengen „Allegorien und Heiligengeschichten sprechen uns so direkt an und Kleriker. Kardinal Pamphili wiederum war der Poesie zugetan und bewegen gerade deshalb so stark, weil sie jenseits unseres eige- verfasste zahlreiche Libretti, darunter den Text zu Alessandro Scar- nen Erfahrungshorizontes liegen. Weil sie universell und an keinen lattis 1685 komponiertem Oratorium „Il Trionfo della Grazia“. Was bestimmten Glauben gebunden sind, berühren sie uns nach wie mit einigen Ergänzungen und Veränderungen exakt der Vorlage vor so tief. Was aber mich selbst betrifft, so finde ich alles, was ich für Händels erstes römisches Oratorium entspricht – „La Bellezza über römisches Leben je erfahren habe, in dieser Musik: ob es der ravveduta nel Trionfo del Tempo e del Disinganno“ aus dem Jah- Ausblick von der Spitze des Gianicolo-Hügels über die Stadt oder re 1707. Und natürlich ließ es sich der ambitionierte Kirchenfürst der Gang durch das Zentrum ist. Das dramatische Spiel von Licht nicht nehmen, „sein“ neues Opus in den eigenen Räumlichkeiten und Schatten, wie es nur ein südliches Klima hervorbringen kann, vor einem geladenen Publikum zu präsentieren. Dieses Werk bildet die Majestät der Ruinen des Forums, die Sinuskurven der Wass- denn auch mit drei Ausschnitten den Schwerpunkt auf Cecilia Bar- erfontänen in den römischen Brunnen, das Stimmengewirr in den tolis neuem Album, das neben den bekannten Arien aus Händels alten Alleen, das Gefühl von Unendlichkeit an den Ufern des Tiber „Trionfo“ natürlich auch wieder mit zahlreichen Ausgrabungen und und besonders die Freude an der Entdeckung von etwas zuvor nie Weltersteinspielungen aufwartet. Für sie gehören die Werke auf ih- Bemerktem.“ rem neuen Album zum Besten, was Barockmusik auf diesem Ge- Insofern ist das neue Album Cecilia Bartoli wohl auch ihr bislang biet hervorgebracht hat: „Als Opernvorstellungen in Rom verboten persönlichstes geworden. waren, durften einzig allegorische und Heiligenfiguren auf den Büh- Andreas Kluge nen gezeigt werden. Aber anders als vielleicht vermutet, erhöhte das eher das theatralische und expressive Potenzial eines musi- www.ceciliabartolionline.com kalischen Stils, der dem der Gattung Oper sehr nahe stand. Die KlassikLink: bartoli musikalische Intensität dieser Oratorien und der Geschichte, die sie erzählen, ist außerordentlich. Das ist Barocktheater auf seinem Hö- hepunkt.“ Die ausgewählten Themen von „Opera proibita“ kreisen denn auch um mehr oder minder bekannte Heilige, allegorische Schlach- Georg Friedrich Händel ten und biblische Themen. Einmal ist es der Triumph der Unschuld, Alessandro Scarlatti Antonio Caldara Cecilia Bartoli, Sopran ein anderes Mal jener der Keuschheit. Alessandro Scarlatti entführt Bartoli: Opera Proibita Les Musiciens du Louvre uns in einen Rosengarten, und meint damit die Allerheiligste Jung- Decca Dirigent: Marc Minkowski frau des Rosenkranzes. Und Antonio Caldara lässt uns am Mar- CD 475 692 4 Veröffentlichung: 12.09.05

KlassikAkzente 7 Interview

Eröffnet das Mozart-Jahr: HILARY HAHN

Wolfgang Amadeus Mozart Violinsonaten KV 301, 304, 376, 526 Hilary Hahn, Violine Deutsche Grammophon Natalie Zhu, Klavier

CD 477 557 2 Veröffentlichung: 05.09.05 Foto: DG KASSKARA/

8 KlassikAkzente FLIEGENDER START Die Geigerin Hilary Hahn und die Pianistin Natalie Zhu eröffnen das Mozart-Jahr schon im September – und arbeiten dabei nicht nur zeitlich einen enormen Vorsprung vor dem Wettbewerb heraus.

Sicher, es wird auch wieder böse, skeptische den Grundstein für eine bis heute andau- ist. Dabei zählt letztere, entstanden 1787, Zungen geben, wenn im kommenden Jahr ernde musikalische Partnerschaft gelegt. zu den reifsten unter Mozarts Sonaten und das große Mozart-Jubiläum eingeläutet wird: Zusammen erarbeiteten Hahn und Zhu verlangt den Interpretinnen ein hohes Maß Dass der geniale Komponist seinen Namen eine Fülle unterschiedlichen Repertoires, an Virtuosität ab. mal wieder für diverse Marketingzwecke seit 2000 gehen sie regelmäßig zusam- Hilary Hahn und Natalie Zhu agieren bei- hergeben müsse, ein Ausverkauf von „Ave men auf Konzertreisen durch die USA, de durchaus selbstbewusst, aber auch im- Verum“ bis „Zauberflöte“ stattfinde und die Europa und Asien. mer mit dem notwendigen Maß an Disziplin Supermärkte von Mozartkugeln gerade- Die Auswahl der Sonaten für ihre Mozart- und der erforderlichen Aufmerksamkeit für zu überrollt würden wie sonst nur von den CD fiel den beiden erwartungsgemäß schwer: den Duo-Partner. Sowohl an den beglei- Schoko-Nikoläusen zur Vorweihnachtszeit. „Man kann natürlich nicht vier Sonaten stell- tenden als auch an den eigenen virtuo- Hilary Hahn dagegen blickt mit einiger vertretend für all seine Violinsonaten aus- sen Passagen scheinen sie gleichermaßen Vorfreude auf das große Jubiläumsjahr: „Ich wählen,“ erklärt Hahn. Mozart hatte schon Spaß zu haben, keine drängt sich unaufge- freue mich, heute daran mitwirken zu kön- im Alter von sechs Jahren begonnnen, fordert in den Vordergrund. Anders als bei nen, diesen großen Komponisten und sein Violinsonaten zu komponieren, wobei die- ihren vorausgegangenen Alben ist Hilary musikalisches Erbe zu ehren.“ Und, es könn- se frühen Werke der Geige noch wenig Hahn nun nicht mehr der alleinige Star, viel- te kaum besser passen: wenige Monate vor Platz und nur selten einen eigenständigen mehr steht die sehr gelungene Kooperation Mozarts 250. Geburtstag veröffentlicht Hilary Part einräumten. Hahn und Zhu began- der beiden Musikerinnen im Mittelpunkt der Hahn ihre aller erste Mozart-Aufnahme mit nen bei ihrer Auswahl im Jahr 1778. Mozart Einspielung. Denn der in den letzten Jahren vier seiner Violinsonaten. Da dies für die war nun schon 21 Jahre alt und kompo- so viel gelobte jugendliche Eifer und Sinn für 25 Jahre junge Geigerin zudem die ers- nierte in jenem Jahr unter anderem die bei- musikalische Eleganz, mit dem Hilary Hahn te Einspielung von Duo-Sonaten darstellte, den zweisätzigen Violinsonaten KV 301 und die Konzertsäle und Klassikcharts erober- war für sie die Wahl des Klavierpartners von 304, die sich bereits durch ein hohes Maß te, findet nun im kühnen Spiel Zhus eine ganz besonderer Bedeutung. „Es ist von thematischer Arbeit und ein harmonisches großartige Fortführung. Transparent, reich fast symbolischen Wert, dass ich bei die- Gleichgewicht von Geigen- und Klavierpart an Nuancen und unbeschwert ist ihr Spiel, sem Projekt mit jemandem zusammenarbei- auszeichnen. „Mozart selbst hat ja nicht nur selbst die stellenweise düster-dramatische te, mit dem ich mich so gut verstehe“, sagt Klavier, sondern auch Geige gespielt“ betont e-Moll-Sonate (KV 304) strahlt hier große Hahn über die Pianistin und Freundin Natalie Natalie Zhu. „Er hat seine Sonaten auch als Lebensfreude aus. Zhu, mit der sie bereits seit 1993 Jahren ‚Sonaten für Geige und Klavier‘ bezeichnet. Ein gelungener Start ins Mozart-Jahr eine enge Freundschaft verbindet. Zhu Der Klavierpart ist also keine Begleitung, die also, und auch wenn der Meister selbst stammt aus China, wo sie als Klaviertalent Instrumente befinden sich durchaus in einer vom Vermarktungskult um seine Person bereits mit neun Jahren ihren ersten Auftritt gleichberechtigten Partnerschaft.“ Mozart nicht viel gehalten hätte: an einer so be- in Peking hatte, bevor sie zwei Jahre spä- entwickelte das musikalische Wechselspiel wegten und ehrlichen Darbietung seiner ter mit ihrer Familie nach Los Angeles emig- in seinen Sonaten stets weiter, vom einfa- Violinsonaten dürfte er in jedem Fall seine rierte. Auf Hilary Hahn traf sie während ihres chen Frage-Antwort-Schema hin zur vielge- Freude gehabt haben. Studiums am angesehenen Curtis Institute staltigen, abwechslungsreichen Dialogform, Jakob Buhre in Philadelphia, ihr Lehrer Gary Graffman wie sie auf der CD vor allem in den Sonaten www.deutschegrammophon.com/hahn-mozart hatte sie zusammengebracht und somit F-Dur (KV 376) und A-Dur (KV 526) zu hören KlassikLink: hahn

KlassikAkzente 9 Vorbild für 38 Millionen Chinesen: YUNDI LI Foto: Gunter DGGlücklich/

10 KlassikAkzente Wolfgang Amadeus Mozart • Robert Schumann Franz Liszt • Alessandro Scarlatti Vienna Recital Deutsche Grammophon CD 477 557 1

Yundi Li, Klavier Veröffentlichung: 10.10.2005

Von Mao zu Mozart

Nach Yundi Li und Lang Lang, die als die begabtesten jungen Pianisten der Welt gelten, stürmen Legionen junger, ambitionierter Musiker aus China weltweit die besten Konservatorien und Nachwuchswettbewerbe.

In zehn Jahren, so schätzt Yundi len. Viele neureiche Familien blieb den meisten versagt. ab 1979 zu liberalisieren be- Li, müsse mit Spitzenmusikern ermutigen ihre Kinder, das Das Niveau der chinesi- gann, kamen sie wieder zum aus China in allen Bereichen Instrument zu lernen; manche schen Eliteschulen ist mittler- Vorschein. Stadt für Stadt ent- der Klassik gerechnet werden: zwingen sie auch. Der Wett- weile so hoch, dass sie nicht standen Schulen und Orchester. „Sehr viele junge Menschen ha- bewerb in der chinesischen mehr nur seelenlos perfekte Ab etwa 1985 wurde das Land ben nach meinem Erfolg beim Gesellschaft ist knallhart, jeder Akrobaten produzieren, son- von einer regelrechten „Piano- Chopin-Wettbewerb (2000 in will nach vorne, nach oben, will dern echte Musikalität vermitteln Hitzewelle“ erfasst, wie Lang Warschau) angefangen, Klavier der Beste sein, auch was die können. Yundi Li und Lang Lang Lang es nennt. spielen zu lernen.“ Musik oder das Können seiner zeigen mit ihrer musikalischen Die Frage ist nun: Hat die „Sehr viele“ klingt nach der Kinder betrifft. Es gibt neun erst- und menschlichen Individualität, maoistische Unterdrückung den lakonischen Untertreibung des klassige Konservatorien in China, dass dies möglich ist. Neben Geist des Humanismus, von Jahres: Nach einer aktuellen die sich gegenseitig in der olym- vielem anderen ist ihnen aber dem unsere Klassik schließ- Schätzung nehmen in China pischen Härte ihrer Aufnahmebe- gemein, dass sie nicht mehr in lich durchdrungen ist, in den momentan etwa 38 Millionen dingungen übertrumpfen. Da will China leben. Sicher steckt da- Lehrern und damit in der „Pia- Kinder Klavierunterricht. Weitere jeder hin, und wer von klein auf hinter das Bedürfnis, im Westen no-Welle“ genährt? Und falls ja, Millionen lernen andere Instru- solche Bedingungen gewohnt noch mehr zu lernen, ebenso schafft es dieser Geist gegen mente. Es gibt schon jetzt rund ist, agiert vielleicht eines Tages wie der Wunsch, sich der Steu- Turbo-Kapitalismus und Status- 4 Millionen professionelle Musi- auf der internationalen Bühne erung durch staatliche Stellen druck bis in die Köpfe und Her- ker. Bei einer solchen Breite ist so legendär locker wie Yundi Li zu entziehen. zen der Schüler? Ob wir künftig die Entdeckung von Ausnahme- 2000 in Warschau. Einige Soziologen sind heu- viele chinesische Musiker vom talenten unausweichlich – wenn Werden aber künftig viele te der Meinung, dass die alles Schlage Yundi Lis und Lang die Förderung stimmt. chinesische Nachwuchskönner erstickenden Härten der Kultur- Langs auf den internationalen Systematische Talentsich- dieses Niveau erreichen? Einer- revolution 1966–76 die Leiden- Konzertpodien sehen werden, tung beherrscht man in China seits haben sich die asiatischen schaft für die verbotene west- wird sich an diesen Fragen ent- nicht erst seit den Erfolgen von Sekundärtugenden Disziplin, liche Musik in der Intelligenzia scheiden. Yundi Li jedenfalls Li und Lang, die beiden stellen Ruhe, Fleiß und Präzision schon Chinas erst richtig entfacht ha- wendet sich nach seinem gefei- eher die ersten Weltklasse-Er- immer gut mit den technischen ben. Damals wurden Universi- erten DG-Debut mit Chopin und gebnisse einer sehr strengen Anforderungen vertragen, die täten geschlossen, Orchester seinem nicht weniger enthusias- Auslese dar, die aus dem Vol- klassische Musik ans Individu- aufgelöst, hochgebildete Künst- tisch aufgenommenen Liszt-Re- len schöpfen kann. Ihre Erfolge um stellt. In den 70er und 80er ler zum Arbeiten aufs Land ge- cital nun Mozart, Schumann und heizen aber den Zulauf zu Chi- Jahren etwa strömte eine ähn- presst. Wer auch innerlich über- Scarlatti zu. Und „Asiens Atta- nas Förderungssystem immer lich hohe japanische und ko- leben wollte, musste Können cke auf 88 Tasten“ („Die Welt“) weiter an, denn diese Erfolge reanische Talentdichte auf den und Wissen in sich verschließen plant bereits eine europäische verheißen Statusgewinn – oder Markt. Von einigen grandiosen und auf bessere Zeiten warten. Tournee mit dem neuen Album- die Möglichkeit, freier zu leben! Ausnahmen abgesehen, brach- Viele aus dieser Klassik- Programm. In den urbanen Regio- ten es zwar viele von ihnen zu Guerilla zählen heute zu den Harald Reiter nen Chinas gilt es heute als stupender Technik, beseelter wichtigsten Professoren an den KlassikLink: li schick, Klavier zu spie - musikalischer Ausdruck aber besten Schulen. Als sich China

KlassikAkzente 11 Magazin Serie: Grenzgänger

AUS DER (GANZ) NEUEN WELT

Recomposed interpretiert die Klassiker mit den Mitteln der Moderne neu. Den Anfang dieser bahnbrechenden Remix-Serie der Deutschen Gram- mophon macht Hip-Hop-Produzent und Dub-Experte Matthias Arfmann.

„Man sollte niemals ein Stück te Kompositionsteile zu eingän- richtungen des Pop seit min- ner. Alles Originalaufnahmen, komponieren“, meinte Gustav gig, um sie nicht in Arfmanns destens zwanzig Jahren Gang die die Berliner Philharmoni- Holst, „es sei denn, es wird bevorzugte musikalische Welt, und Gäbe ist und erst neulich ker unter Herbert von Karajan einem zum wirklichen Ärger- seinen höchst eigenen Dub, im Jazz wieder mit Verve Re- für die Deutsche Grammophon nis, es nicht zu komponieren.“ zu entführen. „Ich hatte immer mixed und MPS Jazz Reworks aufgenommen hatten. „Kara- Passenderweise war es „Mars, großen Respekt vor den alten erfolgreich vorgemacht wurde, jan war gigantisch,“ schwärmt der Kriegsbringer“, ein Satz Meistern,“ schickt der 43-Jäh- hat Arfmann nun auch Para- Arfmann, „ein absoluter Per- aus den „Planeten“ des briti- rige vorweg. „Aber obwohl ich debeispiele klassischer Musik fektionist. Die Aufnahme war schen Komponisten, der im aus einer sehr musikalischen mit modernen Studiometho- für ihn unglaublich wichtig. Wie deutschen Musiker und Produ- Familie komme – ich hatte so- den aktualisiert. Warmherzig, großartig er war, merkt man zenten Matthias Arfmann den gar eine Tante, die Opernsän- aber unverfroren bearbeitete besonders, wenn man seine dringlichen Wunsch weckte, gerin war – habe ich mich in der Produzent, der schon mit Aufnahmen im direkten Ver- Klassiker zu anspruchsvollen den letzten Jahren eher selten Jan Delay, Patrice und seinem gleich zu anderen hört. Was Popsongs zu machen. Es hätte mit klassischer Musik beschäf- eigenen Turtle Bay Country Dynamik und Tempovariati- Arfmann, ganz im Sinne des Ur- tigt. Vielleicht wollte ich auch Club beachtliche Erfolge feiern onen angeht, war er absolut hebers seiner ersten „Recom- deshalb jetzt aus den klassi- konnte, elf seiner Lieblingsme- einzigartig. Und dazu dieser position“, regelrecht geärgert, schen Vorlagen ganz eigene, lodien aus der Klassikwelt. Von schöne Analogsound aus den dies nicht zu tun. Die Melodien neue ‚Songs‘ entwickeln.“ Wie Holst über Dvorák bis Schu- 70ern.“ Seine Bewunderung für waren einfach zu gut, bestimm- es in allen erdenklichen Spiel- bert, von Smetana bis Wag- die originalen Aufnahmen hielt

12 KlassikAkzente Serie: Grenzgänger

Reinterpretieren Klassiker: MATTHIAS ARFMANN UND SÄNGERIN ONEJIRU

Matthias Arfmann Recomposed Deutsche Grammophon CD 477 557 9

Matthias Arfmann Deutsche Grammophon Recomposed The Original Recordings Deutsche Grammophon CD 477 576 4

Berliner Philharmoniker, Dirigent: Herbert von Karajan

Herbert von Karajan DG Recomposed – The Original Recordings Deutsche Grammophon 2 CDs 477 576 3

Berliner Philharmoniker,

Dirigent: Herbert von Karajan Foto: Tom Trambow/

den Produzenten und seine lich auf die Schlussakkorde nung gelingt Arfmann und der ten, wie die, die darauf warten“, Mitstreiter nicht davon ab, sie des Originals reduziert. Und Sängerin Onejiru mit dem neu- meint Arfmann. Dabei weiß er, für ihre neuen Versionen zu se- natürlich kommen überall en Song, den sie auf Grundla- dass nicht nur die Berliner Phil- zieren und neu zu ordnen – sie diese Dubrhythmen dazu. ge von Dvorˇáks „Symphonie harmoniker und andere Ent- zu rekomponieren. „Ich habe Und die Basslines!“ No.9 – Aus der neuen Welt“ scheider aus der Klassikwelt, diese Quellen immer wieder Man muss das am bes- geschrieben haben. Auf Kikuju sondern auch die Protagonis- aufs härteste manipuliert“, er- ten hören, um es zu verstehen. und Englisch singt die gebürti- ten einer avantgardistischen klärt Arfmann die Vorgehens- Denn was auf dem Papier ba- ge Kenianerin einen neuen Text Popmusik geschlossen hin- weise. „Orchesterpassagen nal bis blasphemisch wirkt, wird und eine eigene Melodie, die ter Recomposed stehen. Der wurden beispielsweise überei- als Musik lebendig und lustvoll. den Bogen von Sklaverei zu nächste Teil der Recomposed- nander gelegt, verschoben, in „Mars“, eine der primären Inspi- Globalisierung schlägt. „Today Serie, diesmal mit den Klassik- einen neuen Kontext gebracht. rationen für die Filmmusik von we are all Americans“ zitiert sie Bearbeitungen des finnischen Am deutlichsten wird das viel- „Star Wars“, behält seine subtile den amerikanischen Präsiden- Elektro-Erneuerers Jimi Tenors, leicht bei Schuberts ‚Unvollen- Dunkelheit, gewinnt durch den ten. Um dessen Idee dann pro- ist jedenfalls schon in Arbeit. deter‘. Bei ‚meinem‘ Wagner stetig an- und absetzenden vokant weiterzuführen: „Tomor- Wenn Stillstand gleich Rück- hingegen sind die wenigsten Groove von Schlagzeug und row we may be Africans.“ „Es schritt ist, muss es einfach im- Orchestersamples drin. Das Bass sogar noch an bewegen- gibt sicher ebenso Leute, die mer weitergehen. fängt mit einem Moog-Synthe- der Beseligung. Die vielleicht das, was wir da machen, für Götz Bühler sizer an und ist dann eigent- perfekteste Neulandgewin- ein Ding der Unmöglichkeit hal- KlassikLink: arfman

KlassikAkzente 13 Magazin

FLEMING HOCH DREI

Mit zwei neuen CDs und einer Autobiografie lädt die Sopranistin Renée Fleming in ihre wohlklingende Welt ein.

Zuweilen geschieht derglei- Die Werke, welche die Künstler letztlich irisierend schön. nächste Projekt realisiert; sie chen: Die Realität der Kunst für diesen Abend ausgewählt Man darf ohne Übertreibung wird es Ende dieses Sommers in schlägt der Realität des Alltags hatten, konnten exquisiter kaum von einem Glücksfall sprechen, Erfurt in einem Konzert vorstel- ein Schnippchen; alle Konzen- sein: Auf dem Programm stan- dass die Mikrofone an den drei len: Gemeinsam mit dem von tration gilt allein ihr. Wie Ende den Bergs „Sieben frühe Lieder“ Abenden angeschaltet waren. Andreas Delfs geleiteten Roy- Mai dieses Jahres in der bun- und Mahlers vierte Symphonie. Die Konzerte wurden live mitge- al Philharmonic Orchestra hat desdeutschen Hauptstadt, als An der Seite von Abbado und schnitten und hernach auf Plat- die Sopranistin nach ihrer welt- die Berliner Philharmoniker un- dem Orchester stand mit Re- te gebannt. Das Ergebnis kann weit sehr positiv kommentier- ter der Leitung ihres ehemaligen née Fleming eine der exzellen- sich hören lassen. Orchester ten Händel-Interpretation eine Chefdirigenten Claudio Abbado ten Sängerinnen unserer Zeit. und Solistin harmonieren auffäl- CD mit „Sacred Songs“ aufge- wieder einmal den Beweis an- Und so gerieten auch die Dar- lig gut, und inmitten jener Klan- nommen. Die Liste der Kompo- traten, dass sie zu den besten bietungen entsprechend poe- glandschaften, die von den Ber- nisten zumeist populärer geist- Orchestern der Welt zählen. tisch, klanglich ausbalanciert, ja liner Philharmonikern imaginiert licher Lieder reicht von Groß- werden, ertönt die warm timb- meister Bach, über Mozart und rierte, lyrische, auch noch in der Schubert, Berlioz und Fauré bis Richard Strauss Höhe traumwandlerisch sichere hin zu Reger und – als kleines Daphne Decca Sopranstimme Renée Flemings. Bonmot – Bernstein. Begleitet 2 CDs 475 692 6 Kurz und gut: Wieder einmal hat wird Renée Fleming bei einigen die vom „Stern“ einst schwelge- Songs von ihrer Landsfrau, der Renée Fleming, Sopran • J. Botha, Tenor M. Schade, Tenor • K. Youn, Bariton u.a. risch als „Diva de luxe mit der renommierten Mezzosopranis- Orchester und Chor Westdeutscher Rundfunk schönsten Stimme der Welt“ tin Susan Graham, sowie dem Dirigent: Semyon Bychkov titulierte Sängerin ihre Ausnah- Geiger Mark O’Connor. mestellung dokumentiert. Mit Damit jedoch nicht genug Georg Friedrich Händel • Wolfgang Amadeus anderen, aus der Liedsamm- der künstlerischen Taten. Fast Mozart • Johann Sebastian Bach • Leonard Bernstein • Francis Poulenc • Gabriel Fauré u.a. lung „Des Knaben Wunderhorn“ zeitgleich mit „Sacred Songs“ Sacred Songs entliehenen und von Mahler für erscheint die mit Spannung er- Decca das Finale der vierten Sympho- wartete Gesamtaufnahme von CD 475 692 5 nie verwendeten Verszeilen: Richard Strauss’ Oper „Daph- Renée Fleming, Sopran • Royal Philharmonic „Wir genießen die himmlischen ne“ mit Renée Fleming in der Orchestra • Dirigent: Andreas Delfs Freuden, / d’rum tun wir das Ir- Titelpartie. Wer ihre bisherigen dische meiden. / Kein weltlich Straussiaden, insbesondere Getümmel / hört man nicht im die unvergleichliche Interpreta- Joni Mitchell • Stevie Wonder • Gustav Mahler Alban Berg • John Lennon & Paul McCartney u.a. Himmel! / Lebt alles in sanftes- tion der Marschallin aus dem Haunted Heart ter Ruh!“ „Rosenkavalier“, aber auch ihre Decca Andere würden sich viel- Arabella oder die Deutung der CD 988 060 2 leicht mit diesem Lorbeer be- „Vier letzten Lieder“ kennt, der Renée Fleming, Sopran • Fred Hersch, Klavier gnügen. Nicht so Renée Fle- darf sich auch auf diese Lesart Bill Frisell, Gitarre ming. Denn schon hat sie das von Straussens Musik gewiss

14 KlassikAkzente ecca D / Bekenntnis zur Musik: RENÉE FLEMING Andrew Eccles Foto:

freuen. Wer Renée Fleming in- einen Augenblick hart daran ar- Henschel Verlag erscheint. Hat manchmal eben auch nicht). des lieber mit italienischen Arien beiten müsste, nichts als Gold man diese in vielerlei Hinsicht Offener und ehrlicher wurde hören möchte, kann dies Ende entströmt, der wird ganz grund- ungewöhnliche Biografie einmal selten über Musik und Musiker August 2005 tun. Dann wird legend eines Besseren belehrt aufgeschlagen, so wird man sie geschrieben. Und wenn man die Sopranistin im Rahmen der – und zwar von Renée Fleming so schnell nicht wieder aus der nicht aufpasst, könnte es bei „Zweiten Italienischen Nacht“ selbst. Gleichsam als ein Be- Hand legen. Denn sie ist nicht der Lektüre passieren, dass an der Seite von Ramón Vargas kenntnis zur Kunst (aber auch nur spannend geschrieben, man die Realität für einen Au- in der Berliner Waldbühne auf- als profunde Kritik am „Markt“ sondern vermittelt doch einige genblick vergisst. treten. Kunst) liest sich ihr Buch „The hochinteressante Aufschlüsse Wer nun glaubt, all dies sei Inner Voice“, welches im Au- über das „big business“ Kon- Stephen Climt das Produkt einer genialisch gust in der deutschen Über- zertbetrieb Klassik, und wie veranlagten Künstlerin, deren setzung unter dem Titel „Die eine sensible Persönlichkeit www.reneefleming.com Kehle, ohne dass sie auch nur Biographie meiner Stimme“ im sich darin zurecht findet (oder KlassikLink: fleming

KlassikAkzente 15 Magazin

Macht allen Anfang leicht: KLASSIK FÜR KINDER

Klassischer Spaß für Kinder

Das Kinderprogramm der Deutschen Grammophon vermittelt jungen Zuhörern die Welt der Klassik altersgerecht, anschaulich und ohne Kulturdünkel.

Den meisten Menschen geht auch Erwachsene – lernen am Bildern. Imagination ist gefragt; die Musik entstand, die seit fast es mit der Klassik wie mit der besten, wenn sie gar nicht erst die Kinder können sich hörend vier Jahrhunderten die Mensch- Relativitätstheorie: Sie wissen, das Gefühl bekommen, dass alles selbst ausmalen. In den heit bezaubert. dass es so etwas gibt, sie hal- sie lernen. Dialogen und Szenen, den Ge- Hehre Bildungsgüter, ver- ten es auch für wichtig und be- So werden die großen räuschen und der klanglichen wandelt in kluge Unterhaltung, wundernswert. Aber sie ver- Komponisten in den Hörspiel- Atmosphäre der Hörspiele ent- dargeboten von ersten Kräf- stehen nichts davon. Einstein Produktionen des Kinderklas- stehen Lebens- und Weltbilder ten der globalen Klassikszene. oder Bach, , Brahms sik-Programms zu Identifika- einer vergangenen Zeit. In ihren Durch die Perspektive von Ge- oder Bartok – alles fremd, alles tionsfiguren für kleine Zuhörer. Ereignissen und besonders in schichte und Handwerk, durch ein Rätsel. Man zieht achselzu- Die erfahren per Discman oder den Gefühlen ihrer Zeitgenossen ihr Eingebettetsein in biografi- ckend weiter, es geht offenbar beim Zuhör-Kuscheln mit den findet sich vieles, was heutigen sche Handlung wird die Musik auch ohne. Eltern auf dem Sofa, dass die Hörern bekannt vorkommt, so fasslich und nachvollziehbar, sie Es ginge freilich auch großen Musikschöpfer von nachfühlbar nah liegt es. rückt näher. Ihre Größe wird be- ohne andere Kulturfähigkeiten. Bach bis Bruckner, genau Vor lauter Spaß an den greiflich. Schreiben und Lesen zum Bei- wie sie selbst, auch Kinder Scherzen Mozarts, vor Mitgefühl In den Booklet-Texten fin- spiel müsste nicht sein. Aber waren. Sie erleben mit, wie die mit der Einsamkeit Schuberts, det das kleine Publikum zu- niemand, der erlebt hat, mit wie späteren Großmeister ihr Kind- vor Begeisterung am wech- sätzlich Sachinformationen viel Spaß und Bereicherung sie sein genießen durften oder dar- sel- und prachtvollen Leben über die behandelten Werke, verbunden sein können, möchte auf verzichten mussten zuguns- Wagners oder aus Sorge um ihre Komponisten und Inter- je wieder darauf verzichten. ten der Musik, die in ihnen so den im Dunkel seines Geistes preten. Es besitzt somit auch Dabei kann es so leicht mächtig, so hörbar und sichtbar verschwindenden Schumann schwarz auf weiß, was frei sein, in die Welt der Klassik hi- heran wuchs. merkt das kleine und größere nach Schiller dazu gemacht neinzufinden. Für klassische Es bleibt der kindlichen Fan- Publikum kaum: Wie viel Wis- ist, via Ohr mit dem Herzen nach Musik muss nur auch gel- tasie viel Raum. Denn niemand senswertes es zugleich erfährt Haus getragen zu werden. ten, was spätestens seit der kaut den Klassikneulingen das über Lebensdaten und Leistung Stefan Siegert „Sesamstraße“ Allgemeingut Geschehen visuell vor in perfekt großer Komponisten und über ist: Kinder – und übrigens ausgestalteten, geheimnisfreien die Bedingungen, unter denen

16 KlassikAkzente Krimis in Dur und Moll: Mendelssohn Bartholdy Liebe Schwester, lieber Bruder Wir entdecken Komponisten: Die tragische Geschichte von Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy Wolfgang Amadeus Mozart Deutsche Grammophon Wolfgang von Gott geliebt? CD 469 998 2 Deutsche Grammophon CD 423 355 2 Ein musikalisches Hörspiel von Lutz Günther • Jochen Henning Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades

Krimis in Dur und Moll:

Niccolo Paganini Wir entdecken Komponisten: Die Teufelsgeige von Genua Das gierige Leben des Niccolo Paganini Peter Tschaikowsky Deutsche Grammophon Nussknacker und Märchenprinz CD 067 071 2 Deutsche Grammophon CD 449 232 2 Ein musikalisches Hörspiel von Lutz Günther • Jochen Henning Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades

Krimis in Dur und Moll Wir entdecken Komponisten

Dass man Musik detektivisch untersuchen kann, haben Generatio- Der kleine Bach schrieb sich die Noten, die der große Bruder nen von Musikwissenschaftlern bewiesen. Dass sich – in einer Art ihm verbot, heimlich bei Mondschein ab. Der menschheitlie- Zeitreise – ein ganzes Detektivbüro in Gestalt der Kriminalisten Gärt- bende Beethoven konnte jähzornig und grob sein. Der alte ner und Schmitz mit der Aufklärung komplizierter Fälle der Musikge- Haydn ging beim Verkauf seiner Partituren bemerkenswert schichte beschäftigt, erlebt man erst in den Hörspielen dieser Klas- schlitzohrig vor. Und Brahms zweifelte und bastelte an sei- sik-Serie. Ob es um den Totenschädel Haydns geht, den Ehering nen Meisterwerken herum, so lange er lebte. Die Marotten Schumanns oder das unglückliche Geschick Tschaikowskys – sie und der Alltag großer Komponisten bringen ihre Schöpfun- gehen der Sache nach, klären alles auf. Überführt wird so am Ende gen so nah wie die Erzählung ihres Arbeitslebens. So werden nicht der Mörder. Sondern die großen Werke der Musik. Überführt spannend-gefühlvolle Hörerlebnisse unter der Hand zu Wis- der Schönheit und der Wahrheit großer Kunst. sen und Bildung.

Der Holzwurm der Oper erzählt: Johannes Brahms • Peter Tschaikowsky Bedrich Smetana Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla Abenteuer Musik Folge 3 Deutsche Grammophon Morgenstimmung auf dem persischen Markt CD 453 389 2 Philips CD 422 989 2 Ein Opernführer von Stefan Siegert Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow Rolf Zuckowski, Erzähler

Der Holzwurm der Oper erzählt: Franz Liszt • Wolfgang Amadeus Mozart Richard Wagner Der fliegende Holländer Abenteuer Musik Folge 12 Deutsche Grammophon Ein armes Tier ist das Klavier CD 453 388 2 Philips CD 434 414 2 Ein Opernführer von Stefan Siegert Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow Rolf Zuckowski, Erzähler

Der Holzwurm der Oper Abenteuer Musik

Er lebt mitten in der Oper – und auch von ihr, wie er gern be- Der vom Bildschirm und vielen Musikproduktionen bekannte und tont. Denn er hat das Holz des Logengeländers so gern wie populäre Komponist Rolf Zuckowski, erfolgreiche Autor und lie- die Musik Mozarts, Wagners oder Verdis. Seit mehr als 260 benswerte Interpret hat mit seinen Liedern kleinen und großen Men- Jahren lebt der Holzwurm der Oper in den ersten Häusern schen neue Freude am Singen geschenkt. Als Erzähler dieser Serie des Kontinents. Und wenn er seiner Freundin begegnet, der führt er seine Freunde nun auch in die Welt der klassischen Mu- Opernmotte Signora Mottadella, erfährt man in ihren vom sik. Jede Folge widmet sich einem bestimmten Thema, das je nach Zank alter Freundschaft beflügelten Dialogen viel über die Epoche, Komponist oder landestypischer Tradition unterschiedlich großen Werke der Opernliteratur. Aus erster Hand. Denn der verarbeitet wird. Die Texte, das Konzept und die Zusammenstellung Holzwurm – siehe die vielen kleinen Löcher im Mobiliar und stammen von Uwe Kraemer. in den Bühnendekorationen – war immer dabei.

KlassikAkzente 17 Magazin Serie: Das andere Jubiläum

Die Schönheit des einzelnen Tons: ARVO PÄRT

Arvo Pärt Lamentate Lamentate. Da Pacem Domine ECM New Series CD 476 304 8

Alexei Lubimov, Klavier • Hilliard Ensemble Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Dirigent: Andrey Boreyko Veröffentlichung: 05.09.2005 Foto: Eric MarinitschECM /

18 KlassikAkzente Serie: Das andere Jubiläum

UMSPIELEN, UMSCHLINGEN

Der Rückblick liegt nahe, wenn der estnische Komponist Arvo Pärt am 11. September seinen 70. Geburtstag begeht.

Vor 21 Jahren begann mit „Ta- steht eine mächtige Skulptur des ten eines Troparions – eines li- meisterliche Charakter, der An- bula rasa“ nicht nur die viel ge- britischen Künstlers Anish Ka- turgischen Gebets der Ostkir- klang an die Polyphonie der Nie- rühmte Reihe ECM New Series, poor: „Marsyas“. Unter dem be- che – in altslawischer Sprache. derländischen Schule erst ganz sondern auch eine wunderbare stürzenden Eindruck des Kunst- Pärt unterlegt das weiten Teilen bewusst. In extrem gedehntem Zusammenarbeit zwischen La- werks, nicht des antiken Mythos, der Orchesterpartitur als Sub- Zeitmaß fließen die kunstvoll in- bel-Chef Manfred Eicher und entstand die Komposition. Das text (eine englische Übersetzung einander verschränkten Töne Arvo Pärt. Wahrhaft neu, was Schicksal des Marsyas, der auf ist beigefügt). dahin, vom Hilliard Ensemble damals zu hören war und seit- der Flöte mit Apollos Saitenspiel Zehn unterschiedlich lange, in unglaublicher Spannung ge- her auf nahezu einem Dutzend konkurrieren wollte und zur Stra- ihrem Stimmungsgehalt nach halten. Diese Interpretation ist weiterer New-Series-Produkti- fe vom Gott lebendigen Leibes jeweils genau charakterisierte zugleich die Botschaft. So be- onen sein Faszinosum bewahrt gehäutet wurde, inspirierte Ka- Abschnitte gliedern „Lamenta- dachtsam, so skrupulös set- hat: In Pärts Musik pulsiert die poor, und dessen trichterförmig te“. Das SWR-Sinfonieorchester zen vielleicht wirklich nur die Schönheit des einzelnen Tons, ausgespannte Kunststoff-„Haut“ unter Andrey Boreyko und Ale- Hilliards jeden Ton wie noch nie das hohe Glitzern seines vom wiederum den Komponisten. Er xei Lubimov, Klavier, werden der berührt an. Nur scheinbar han- Lateinischen tintinnabulum habe „ein Klagelied geschrie- Stille wie der Wucht des Werkes delt es sich um die alte Polypho- (= Glöckchen) abgeleiteten ben“, sagt Pärt, „ein Lamento, in hohem Maße gerecht. Noch nie. Als Stilzitat in der Schwe- „tintinnabuli“-Stils, in dem die nicht für Tote, sondern für uns, nie hat Pärt die klangliche und be gehalten, fügt sie sich ganz Töne sich zu reinen Dreiklängen die Lebenden, die diese Frage dynamische Palette des Klaviers, Pärts Haltung zu Gegenwart weiten oder im Sekundabstand für sich lösen müssen – für uns, das sich immer wieder solistisch und Vergangenheit ein. In gan- verharren. Dass biblisch-christli- die es nicht leicht haben, mit durchsetzt, so ausgereizt, zu im- zen Noten singt der Alt die gre- che Lebenswelten den Urgrund dem Leid und der Verzweiflung mer neuen Wirkungen getrieben gorianische Linie, mit dem Bass von Pärts Komponieren bilden, der Welt umzugehen“. wie hier. meist in Dezimen geführt. Da- belegen viele seiner Textvor- Diese Klage fasst Pärt in Nicht die Harmonie der Welt zwischen schieben sich ab- lagen und Werktitel wie „Pas- ein musikalisches Idiom, das ist in dieser Musik gespiegelt. wechselnd Sopran und Te- sio“, „Miserere“, „Litany“ … Die mit seinen vertrauten Elemen- Sie stellt die Frage nach der ver- nor, fast ausnahmslos auf die jüngste Einspielung zweier neuer ten zugleich über alles Vertrau- letzten Harmonie der Welt. Sie Töne d und a beschränkt. Sie Werke setzt diese Linie fort: Dem te hinaus weist. Sie zwingt die gibt der gebrochenen Sehn- kontrapunktieren die grego- großen „Lamentate“ (2002) ist Hörenden mit der Aufforderung sucht eine Sprache. „Da pacem rianische Friedensbitte mit ein „Da pacem Domine“ (2004) zu klagen – Lamentate = Klaget! Domine“, Eingangsstück der schneidender Insistenz. Septim- voran gestellt. – in ihren Bann. Was sie nicht CD, verleiht dem beredt Aus- klänge und Sekundreibun- Die erste Titelformulierung vernehmen: Mit dieser Klage druck. Das alte Friedensgebet gen brechen die Harmonie „LamenTate“, die auf den Ort steht ein verzweifelter, sich dem hat Pärt im lateinischen Origi- auf. Die Ohren sind geöffnet der Uraufführung (2003) anspielt, Tode nahe fühlender Mensch vor nal vierstimmig gesetzt, wahl- für „Lamentate“. lässt das noch nicht erkennen. seinem Erlöser. Es ist eine Bit- weise auch mit Instrumenten. Herbert Glossner In Londons Galerie Tate Modern te um Erbarmen, mit den Wor- Doch a cappella wird der alt- KlassikLink: paert

KlassikAkzente 19 Magazin

Alle Veröffentlichungen von Jessye Norman finden Sie ab Seite 34.

Robert Schumann • Franz Schubert • Johannes Foto: DECCA Brahms • Richard Strauss u.a. Live at Hohenems & Salzburg Philips 2 CDs 475 638 9

Jessye Norman, Sopran • Geoffrey Parsons James Levine, Klavier Veröffentlichung: 13.09.2005 Kernschmelze von Klang

Am 15. September wird die amerikanische Sopranistin Jessye Norman 60 Jahre alt. Zeit, zurückzu- blicken auf ein stimmgewaltiges Leben, das dennoch von den leisen Zwischentönen geprägt wurde.

„Jessye Norman ist 23 Jahre Zu ihrem Markenzeichen wurde, ßen Komponisten kennen. alt, kommt aus den Vereinigten natürlich, in erster Linie ihre Auch wenn sie bisweilen als Staaten und sang im Münch- Stimme, aber auch ihre au- solche hochgejubelt wurde – ner Musikwettbewerb der Deut- gen-ohrenfällige Symbiose aus eine hochdramatische Sopra- schen Rundfunkanstalten die ge- Erscheinung und Klang. „Die nistin war Norman nie, allenfalls samte Konkurrenz in Grund und Autorität der Jessye Norman, hoch dramatisch, überzeugend, Boden. Die prominente Fachjury ihre raum- und zeitsprengen- weil intensiv. Doch sie war kei- staunte, das Publikum des Kon- de Präsenz verbindet die al- ne Birgit Nilsson, keine Frida zerts der Preisträger überschüt- ten Klänge mit ihrem eigenen Leider – sie war eben Jessye tete das junge Phänomen mit Schicksal“, so lag ihr die „Welt“ Norman. Natürlich verfügt sie Ovationen. Von der Höhe bis in zu Füßen. Wenn Norman in ih- über eine Stimmkraft, die gan- herrliche Altregionen reicht ihre ren wallenden Gewändern eine ze Arenen zu füllen vermag. Stimmskala, wunderbar timbriert Bühne betritt, tritt das Ereig- Deswegen ist manchem noch und von exquisiter Schulung.“ – nis quasi leibhaftig vor einen heute schleierhaft, warum man So kündete es anno 1968 die hin. Bunt, auffallend, zwar nie ihr anno 1989, als sie für Milli- „Augsburger Allgemeine Zei- schrill, aber stets genau insze- onen von Franzosen die „Mar- tung“: Jessye Normans Ein- niert. Wie in der Oper, von der seillaise“ zum 200. Jahrestag zug in Europa. Mit diesem sie sich mitten in ihrer Karrie- der Revolution sang, Mikrofo- Auftritt war sie angekom- re auf einmal für ein paar Jah- ne vor die Stimmbänder hielt. men im VIP-Raum ih- re zurückzog. Damals, mitten in Doch neben ihrem Volumen rer Zunft. Sie wurde den 70ern, spielte sie nur eine ist es die Kunst der Nuancie- zur Diva und blieb Rolle: die der Liedsängerin, und rung, der feinen Zwischentöne, ein Stimmwunder, es gelang ihr, etliche zu mobi- die ihre Stimme aus unzähli- dem selbst hartge- lisieren, die der Gattung trotz gen anderen heraushebt. Bei sottenste Beck- eines Fischer-Dieskau bis dahin Norman werden, so scheint es, messer ihre nichts abgewinnen konnten. die Silben einer Kernschmel- Anerkennung Gerade im Lied erweist sie sich ze von Klang unterzogen. Die zollten. als Erbin Pierre Bernacs, des- Decca dokumentiert dies aus Als Jocaste in Oedipus Rex: sen Kursen an der Universi- Anlass ihres 60. Geburtstages JESSYE NORMAN ty of Michigan sie mit heißem mit Aufnahmen von den frühen Lernhunger gefolgt war. Für die 70ern bis in die 90er Jahre. Wir ersten musikalischen Einflüs- erleben Norman als Schubert- se sind indes Normans Mut- und Mahler-Sängerin ebenso ter, eine gute Pianistin, und das wie als Jocaste in Strawins- Medium Radio verantwortlich. kys „Oedipus Rex“, wir folgen Denn auch nach Augusta (Geor- ihr nach Salzburg, treffen sie gia), wo Jessye Norman am 15. bei Wagner und feiern mit ihr September 1945 geboren wur- Weihnachten – und Geburtstag. de, wurden die Aufführungen Happy birthday, Jessye! aus der Met live übertragen, Christoph Vratz und dort lernte sie von Bizet bis Wagner das Alphabet der gro- KlassikLink: norman

20 KlassikAkzente Franz Schubert Inszeniert entschlossen: Streichquartett G-Dur, op. posth. 161 D 887 GIDON KREMER ECM New Series CD 476 193 9

Kremerata Baltica Foto: SashaECM /Gusov Dirigent: Gidon Kremer Veröffentlichung: 29.08.2005

Tigran Mansurian Streichquartette ECM New Series CD 476 305 2

Rosamunde Quartett Veröffentlichung: 13.09.2005

Sungji Hong Stella Maris Missa Lumen de Lumine • Stella Maris Mittelalterliche Musik aus England und Frankreich ECM New Series CD 476 302 1

Trio Mediaeval Veröffentlichung: 27.09.2005

Die unmerkliche Metamorphose

Neue ECM-Veröffentlichungen präsentieren Kompositionen aus dem 12. Jahrhundert bis heute.

Es ist, als kenne Tigran Man- sich quasi subkutan: Mansurian surians Musik kein Unglück. Frei ist ein Grenzgänger, einer, der von Eintrübungen, ganz natür- seine Verwurzelung in der arme- lich fließt sie dahin. Mansurian, nischen Volksmusik mit westeu- 1939 als Sohn armenischer El- ropäischen Traditionen in Ein- tern in Beirut geboren, ist heu- klang zu bringen versucht. Das te die zentrale Gestalt des ar- Rosamunde Quartett hat sich menischen Musiklebens. Seit dieser Musik, darunter auch aber nicht in schroffem Kontrast, kommt es in neuem Gewand einigen Jahren findet die noble des 2004 fertig gestellten „Tes- sondern als fast selbstverständ- daher, textnah und mit unge- wie zurückhaltende Tonsprache taments“, angenommen. Raum liche Begegnung sich ergänzen- wohntem, weil vergrößertem des Komponisten auch im Wes- und Zeit werden hier zu flüch- der Klangwelten. Wenn Hong Klang – als Bearbeitung für ten zunehmende Beachtung. tigen Linien am Horizont, prä- ihr „Kyrie“ ganz aus dem mittel- Kammerorchester. Schon Gus- Mansurian ist kein Provokateur, sent, aber diskret. Das Einfache alterlichen Geist entstehen lässt tav Mahler hatte Schuberts seine Musik kommt ohne große ist das Selbstverständliche, das und erst auf dem Weg zum ers- Quartettmusik orchestral auf- demonstrative Gesten aus. Die Selbstverständliche die Kunst. ten großen Crescendo moderne bereitet. Victor Kissine jedoch ersten beiden Streichquartette, Wie aus einem langen Schwei- Harmonien einfließen lässt, ist erweitert die Ausdrucksskala die Mitte der 80er Jahre ent- gen erheben sich die mittelalter- dies keine Provokation, sondern durch eine Vielzahl an Nuancen standen, offenbaren eine starke lichen Gesänge des Trio Mediae- quasi zwangsläufige Metamor- zwischen orchestraler Fülle und Affinität zur europäischen Kam- val. Die drei skandinavischen phose. Der Hörer wird behut- solistischer Innigkeit. So ent- mermusik des frühen 19. Jahr- Sängerinnen stellen englische sam geführt: Unmerklich gleitet steht ein subtiles, Schubert bis hunderts. Mansurians Ton bleibt und französische A-cappella- er vom Mittelalter in die Gegen- ins Detail folgendes Wechsel- dabei ebenso unaufgeregt wie Musik des 12. und 13. Jahrhun- wart – und wieder zurück. spiel. Die Kremerata Baltica und lyrisch. Ernst, aber nie drama- derts der Missa „Lumen de lumi- Schuberts großes G-Dur- ihr Leiter Gidon Kremer insze- tisch. Spannungslos also? Eben ne“ der 1973 in Südkorea gebo- Quartett hat im Repertoire des nieren es auf ebenso homogene nicht. Die Kraft der verblüffend renen Sungji Hong gegenüber. heutigen Musikbetriebs längst wie entschlossene Weise. harmonischen Klänge offenbart Vergangenheit trifft Gegenwart, seinen festen Platz. Doch nun Christoph Vratz

KlassikAkzente 21 Magazin

Alle Veröffentlichungen von Fritz Wunderlich finden Sie ab Seite 34.

Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla (dt.) Deutsche Grammophon DVD 073 411 6

Hermann Prey, Hans Hotter, Bass-Bariton Fritz Wunderlich, Tenor • Erika Köth, Sopran Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper u.a. Dirigent: Joseph Keilberth Veröffentlichung: 12.09.2005

Mitreißend: FRITZ WUNDERLICH Foto: Sessner/DG Einmalig und unersetzlich

Anneliese Rothenberger sang mit Fritz Wunderlich in Salzburg, München, Wien und Buenos Aires. Zum 75. Geburtstag des legendären Tenors erscheinen drei Neuveröffentlichungen – darunter Rossinis „Barbier von Sevilla“ erstmals auf DVD.

KlassikAkzente: Was war das Begleiter, Hubert Giesen, einen den Ton mit derselben Gelassen- es hat mir schon zu denken ge- Einmalige an Fritz Wunderlich? fabelhafter Kenner des Metiers, heit singen, als wäre er auf der geben, nachdem ich den ersten Anneliese Rothenberger: Sei- und mit ihm hat er so intensiv unteren Oktave.“ Und das funk- Schock über die Nachricht sei- ne Atemtechnik! Er hat ja nicht gearbeitet, dass er in kurzer Zeit tionierte! Von da an war die Stel- nes Todes verdaut hatte. nur Gesang, sondern auch auch ein großartiger Liedsänger le ein Klacks! So war der Fritz! KlassikAkzente: Sie waren Waldhorn studiert, und mit dieser war. Er hatte doch kurz vor sei- Ein anderer Kollege hätte wo- mit Tenören sehr verwöhnt: An- Kombination hat er einen langen nem Tod in Edinburgh noch eine möglich gedacht: „Na, da soll die ders, Schock, Gedda, Schreier, Atem entwickelt, das war gigan- Lied-Matinee gesungen; da- mal von selbst drauf kommen!“ Bergonzi, Corelli… tisch! Ich habe ihn nach der ers- nach hat uns Giesen angerufen KlassikAkzente: Hatten Sie Rothenberger: Das stimmt. ten Begegnung auf der Bühne und gesagt:„Der Mann ist gran- den Eindruck, dass er seinen Aber für mich bleibt der Fritz gefragt: „Wie machen Sie das, dios, ich kann ihm nichts mehr frühen Tod vorausahnte? einmalig und unersetzlich. So ei- drei Phrasen auf einem Atem?“ beibringen. Er hat heute den Rothenberger: Ich habe eine nen Sänger gibt es nur einmal in Da konnte man nur staunend Liederabend seines Lebens ge- merkwürdige Geschichte mit hundert Jahren. Da müssen Sie zuhören und versuchen, etwas sungen!“ ihm erlebt, nach unserer letzten schon drei engagieren, die viel- von ihm zu lernen. Aber ihm das KlassikAkzente: Und er hat „Entführung“ in Salzburg. Das leicht zusammen bringen, was er nachzutun, das hat wohl kaum auch „lernen lassen“? war Ende August 1966, weni- allein gekonnt hat. Nehmen Sie einer geschafft. Rothenberger: Er war sehr ger als drei Wochen vor seinem nur seine Aufnahme von „Gra- KlassikAkzente: Auf seinem hilfsbereit. Zum Beispiel hat er Tod. Wie gewohnt haben wir nada“: Da können Sie mir brin- Schminkkoffer stand das Motto: mir mal enorm geholfen bei einer nach der Vorstellung Autogram- gen, wen Sie wollen – da wird „Lernen und lernen lassen.“ ´ Phrase in der „Entführung“, die me gegeben, und er schrieb auf mich keiner so mitreißen können Rothenberger: Er hat wie ein für mich immer eine Angststelle seine Karten: „In memoriam Fritz wie der Fritz! Besessener gearbeitet und ge- war. Das hat er sofort gehört und Wunderlich.“ Das war in dem Interview: Thomas Voigt lernt. Wir hatten ja denselben zu mir gesagt: „Versuche doch Moment natürlich nur Jux, aber KlassikLink: wunderlich

Händel • Mozart • Rossini • Verdi • Strauss u.a. Bach • Mozart • Bellini • Verdi • Puccini • Strauss The Magic of Wunderlich Tschaikowsky • Schubert • u.a. Deutsche Grammophon The Art of Fritz Wunderlich 2 CDs + Bonus DVD 477 557 5 Deutsche Grammophon 7 CDs 477 530 5 Fritz Wunderlich, Tenor • Annelies Kupper, Erika Köth, Sopran • Brigitte Fassbaender, Fritz Wunderlich, Tenor Mezzosopran • Kurt Böhme, Bass u.a. Svjatoslav Richter, Klavier u. a. Dirigenten: Böhm • Karajan • Stolz u.a. Dirigenten: Jochum • Böhm • Kubelik u.a. Veröffentlichung: 12.09.2005

22 KlassikAkzente Antonio Vivaldi Vier Jahreszeiten Decca CD 475 690 7

Janine Jansen, Violine • Candida Thompson, Violine • Julian Rachlin, Viola • Maarten Jansen, Cello • Stacey Watton, Kontrabass • Elizabeth Kenny, Theorbe • Jan Jansen, Orgel & Cembalo

Der klassische Fragebogen beantwortet von Janine Jansen

„Musik ist eine heilige Welches war Ihre kaum je gespielt, aber es gibt Kunst“, oder…? musikalisch aufregendste eine wunderbare Aufnahme Musik ist von solch unbe- Begegnung? meines alten Lehrers Philipp schreiblicher Schönheit, dass In jüngster Zeit war es die mit Hirshhorn mit Jean-Claude man es nicht in Worte fas- dem Pianisten Mikhail Pletnev. van den Eynden. sen kann. Er hat einen genialen Blick für das Wesen eines Stücks und Welches Musikstück treibt Welches der vier Tempe- Könnten Sie wählen, in kann selbst die komplizier- Ihnen den Schweiß auf die ramente - sanguinisch, welcher Zeit hätten Sie teste Partitur transparent und Stirn? melancholisch, cholerisch, gern gelebt? klar klingen lassen. Der „Sommer“ aus Vivaldis phlegmatisch - entspricht Ich bin sehr zufrieden mit „Vier Jahreszeiten“. Ihrem Wesen am ehesten? den beiden Jahrhunderten, Welche Begegnung wür- Gute Frage … nächste Frage. in denen ich bislang gelebt den Sie in der Phantasie Welche Aussage über habe. Aber ich hätte nichts gern herbeiführen? Musik möchten Sie nie Welches Gericht käme nie dagegen, in der Zeit etwas Die mit Dietrich Fischer-Dies- wieder hören? auf Ihren Tisch? zurückzugehen, um Bach zu kau – ein unglaublicher Musi- Ich habe lange über diese Hund. treffen, oder besser noch: um ker und wahrer Poet. Frage nachgedacht, aber mir Bach in die Gegenwart zu fällt wirklich keine ein. Könnte man Ihnen in einem holen und zu sehen, wie er Auf welches nicht-musika- Sportstadion begegnen? auf die verschiedenen Arten, lische Abenteuer würden Wie lautet Ihr musikali- Ich sehe gern Schwimmen, seine Musik zu spielen, rea- Sie sich gern einmal ein- sches Credo? Tennis oder Fußball im Fern- giert. Er könnte endlich die lassen? Sei spontan und folge deinem sehen, aber war noch nie live Diskussion beenden, wie man Auf eine Radtour in Nepal zu Gefühl und deiner Intuition. dabei. Ich war nur einmal in sie zu spielen hat und wie nicht. gehen, im Himalaja: Frische einem Stadion, im Madison Luft, Reinheit, Ruhe, unglaub- Welches Buch liegt zur Zeit Square Garden in New York Welchen Komponisten der liche Panoramen. neben der Stimmgabel und … allerdings zu einem Kon- Vergangenheit würden Sie welches auf Ihrem Nacht- zert: Elton John und Billy Joel. bitten, ein Stück für Sie zu Wie sähe Ihr ideales Publi- tisch? komponieren? kum aus? Ich habe gerade „Brennende „Die einzige Möglichkeit, Rachmaninoffs Cello-Sonate Menschen, die Musik lieben Liebe“ des niederländischen einer Versuchung zu wider- ist eines meiner Lieblingsstü- und aus diesem Grunde ins Autors Jan Wolkers been- stehen, ist, ihr nachzuge- cke und ich wäre froh, wenn Konzert gehen. det, das hat Zeit gebraucht ben“, sagte Oscar Wilde. er so etwas auch für Violine … andererseits „Bilder der Was sagen Sie? und Klavier geschrieben hätte Welcher Komponist bzw. Musik“, ein wunderbarer Das scheint mir dann doch welches Werk wird Ihrer Fotoband über Legenden der etwas zu einfach zu sein. Welchem Maler aus Ver- Meinung nach heutzutage Musik von Erich Auerbach. gangenheit oder Gegen- überschätzt bzw. unter- wart hätten Sie gern ein- schätzt? Mit welcher Märchenge- Decca mal Modell gesessen? Es gibt eine wunderbare Vio- stalt würden Sie sich iden- Peter Paul Rubens – all diese linsonate des wallonischen tifizieren? JANINE JANSEN wunderbaren weiblichen Komponisten Guillaume Wenn ich es mir richtig über- www.janinejansen.com Formen… Lekeu (1870-1894). Sie wird lege, eigentlich mit keiner. KlassikLink: jansen Foto: Mitch Jenkins/

KlassikAkzente 23 Magazin Felix Mendelssohn Bartholdy Chailly in Leipzig Decca CD 475 693 9

A. Schwanewilms, Sopran • P.-M. Schnitzer, Sopran • P. Seiffert, Tenor • Leipziger Orchester • Gewandhaus Chor • Chor Leipziger Oper • Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 12.09.2005

„Piano“ polyglott: RICCARDO CHAILLY ecca D / Marco Borggreve Foto:

24 KlassikAkzente QUESTO CHALLENGE

Der neue Leipziger Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly liebt die Herausforderung: egal, in welcher Sprache, wie Peter Korfmacher herausgefunden hat.

Es wird der ganz große Bahnhof Was in den letzten Jahren keine aussichten täuschen indes nicht Itadenglisch seine Bedürfnisla- am 2. September im Leipziger Selbstverständlichkeit war. darüber hinweg, dass an der ge und signalisiert, dass er es Gewandhaus: Riccardo Chailly Doch diese Alltagsproble- Oper viele Probleme weiter un- in Leipzig „fast auf eine Exklu- eröffnet als 19. Gewandhaus- me scheinen weitgehend beho- gelöst sind. Chailly wird hier mit sivbindung“ anlegt. Will meinen: kapellmeister die 225. Saison. ben. Weil Opernintendant Henri Verdis „Maskenball“ beginnen Chailly ist Chef in Leipzig. Nicht Und schon das Eröffnungskon- Maier seine organisatorischen und mittelfristig zwei Produkti- einmal sein Mailänder Verdi- zert mit Mendelssohn als Ver- Hausaufgaben gemacht hat und onen jährlich leiten. Insgesamt Orchester hat er behalten. beugung vor dem Genius Loci Chaillys Amtsvorgänger Herbert sechs, maximal acht bis zehn Diese Exklusivität gilt auch fürs und einer Rihm-Uraufführung Blomstedt einen Sound kreierte, Vorstellungen. Aber was wird Plattengeschäft. Und wäh- unterstreicht Chaillys Anspruch, wie ihn die deutsche Orchester- mit dem Rest des Spielplanes? rend die Produktionen der Ära auch der Moderne wieder in der landschaft derzeit kein zweites Und wird Chailly hinreichend Blomstedt nie recht in die Gän- Stadt zu ihrem Recht zu verhel- Mal zu bieten hat. Darum war er präsent sein, um auch dann für ge gekommen sind, ist ein run- fen, in der im 19. Jahrhundert genau der Richtige in den letz- Qualität zu garantieren, wenn er des Chailly-Dutzend bereits Musikgeschichte geschrieben ten Jahren, keine Übergangs- nicht selbst am Pult steht? fest vereinbart, bevor diese Ge- wurde wie an wenigen anderen lösung, sondern ein Glücksfall. Vor diesem Hintergrund sind wandhaus-Epoche überhaupt Orten der Welt. Und die Amtsübergabe erfolgt die Leipziger ein wenig nervös angefangen hat. Und die Ansetzungen zwi- im Zeichen gegenseitiger Wert- geworden, als im Frühjahr Ric- Wahrscheinlich sieht das schen Tradition und Moder- schätzung und freundschaftlich. cardo Muti an der Scala das Gewandhaus rosigen Zeiten ne nehmen den Zweiflern den Keine Spur von Diven-Krieg, Handtuch geworfen hat. Denn entgegen. Denn all die Fragen, Wind aus den Segeln, die es nirgends. die Scala, das ist das adäquate die der Oper die Zukunft ver- voller Hochmut, Dünkel und Auf dieser Basis kann nun Haus für den Mailänder Super- düstern, sind fürs Konzerthaus Unkenntnis vor rund drei Jahren Chailly aufbauen. Mehrfach hat star. Hier ist er aufgewachsen, gegenüber mindestens zufrie- kaum fassen konnten, dass es er mittlerweile in Leipzig gastiert. hier wurde seine Handschrift den stellend beantwortet. Auch Chailly vom Concertgebouw an Und die Paarung des glutvollen geprägt. Hier gehört er hin. Hier im Konzertwesen fehlen Mittel. die Pleiße ziehen würde. Aber Stars und des größten Profi-Or- dirigiert er in der kommenden Aber vergleichsweise steht das die Ahnenreihe mit großen Na- chesters der Welt hat zu den Spielzeit folgerichtig Verdi. Fürs Haus gut da. Die Auslastung men wie Mendelssohn, Nikisch, schönsten Hoffnungen ermutigt. Gewandhaus ist das kein Pro- der Großen Concerte liegt nahe Walter, Furtwängler, Konwitsch- Auch Chailly hat sich beglückt blem. Im Gegenteil. Der Mythos 100 Prozent, hochkarätige Gast- ny, Masur, zuletzt Blomstedt gezeigt von den Früchten die- aus Leipzig und der aus Mailand dirigenten und Solisten lauern in und ein Orchester, dessen Ei- ser Zusammenarbeit und kann unter einem Stab vereint, das der Pipeline, das Fremdvermie- genklang die Chefs und Welt- nicht recht nachvollziehen, wo- entwickelt einen unwiderstehli- tungsgeschäft brummt – und läufte überstanden hat, übte ei- her die Häme rührt, die da einst chen Charme. Aber die Oper? unter dem Strich erwirtschaftet nen unwiderstehlichen Sog auf durchs deutsche Großfeuilleton Kann sie bestehen gegen den das Gewandhaus mehr als die den gefragten Italiener aus. rauschte. Er sieht sich in der potenziellen Glanz des berühm- Hälfte seines Etats selbst. Und mehr noch als das: Hauptstadt der Romantik, in testen Hauses der Welt? Für die Hier kann es gar nicht an- Am 12. November wächst wie- den musikalischen Bürger-Tra- Zukunft zeichnet sich immer- ders kommen, als dass die der zusammen, was zusam- ditionen der Stadt Bachs, Men- hin eine veritable Kooperation Personalie Riccardo Chail- mengehört. Dann hat Leipzig delssohns, Nikischs, Mahlers, zwischen der Perle der Lom- ly ein Erfolg wird. Und das wieder einen Lordsiegelbewah- Griegs, Wagners, Walters, Furt- bardei und dem zweiten Haus verdankt sich nicht zuletzt rer für Gewandhaus und Oper. wänglers, der Uraufführungs- Sachsens ab. den sieben Amtsjahren des Dann spielt dieses potenziel- stadt Bruckners und Brahms‘ Chailly ist sich der Leipziger Gewandhauskapellmeisters le Weltklasseorchester wohl bestens aufgehoben. Und freut Schwierigkeiten bewusst und Herbert Blomstedt. auch regelmäßig im Graben auf sich vor allem auf die Doppel- sucht die Herausforderung. „Ich Peter Korfmacher ist Feuille- dem Niveau, wie man es von aufgabe Oper – Konzert. brauche questo challenge“ um- ton-Chef der „Leipziger Volks- der Konzertbühne gewohnt ist. All die schönen Zukunfts- reißt er in unwiderstehlichem zeitung“.

KlassikAkzente 25 Magazin

Finnen im Land des Lächelns Kaija Saariahos Oper „L’Amour de loin“, von der „New York Times“ zum besten neuen Werk des Jahres 2000 gekürt, erscheint jetzt zusammen mit einem guten Dutzend weiterer Titel auf DVD.

Schon zweimal haben wir in Bild- und Tonqualität zu errei- chungen der Deutschen Gram- die auf DVD erhältlich ist. Hinter letzter Zeit in den KlassikAk- chen – brillanter DTS 5.1 Sur- mophon in nichts nach. Neben dem Pult stand bei dieser jetzt zenten über die Kooperation round Sound ist hier Standard. Fritz Wunderlichs 1959er-Inter- schon legendären Sellars-Insze- zwischen der Deutschen Gram- Der hohe Qualitätsanspruch pretation des „Barbier von Se- nierung einer tragischen Liebes- mophon und der Filmprodukti- der beiden Chefs schlägt sich villa“ (gleichzeitig ein Meilenstein geschichte aus dem 12. Jahr- on Unitel berichtet, darum hier aber nicht nur in der Machart deutscher Fernsehgeschichte, hundert Esa-Pekka Salonen. nur noch einmal die Eckpunkte der Aufnahmen nieder, sondern die Aufführung wurde damals Und wem Finnland in den in Kürze: auch in der Auswahl der Künst- live vom Bayerischen Rund- dunklen Herbsttagen zu fros- Über 100 Titel aus dem Pro- ler: Nahezu alle musikalischen funk übertragen) ist hier vor al- tig erscheint, dem bieten sich gramm der legendären Produk- Größen der zweiten Hälfte des lem „L’Amour de loin“ zu nen- viele andere Ziele, von Franz tion von Leo Kirch und Herbert 20. Jahrhunderts haben für Uni- nen, Kaija Saariahos Oper, die Lehárs „Land des Lächelns“ bis von Karajan erscheinen über vier tel vor der Kamera gestanden, 2000 in Salzburg uraufgeführt zum Griechenland von Richard Jahre verteilt neu. Einige Pakete und so lesen sich die Beset- und 2004 von der Deutschen Strauss’ „Elektra“. sind bis zu acht DVDs stark, und zungslisten wie ein „Who’s who“ Grammophon in Finnland auf- alle sind mit modernster Technik der Musikszene. Da stehen sie gezeichnet wurde. Es ist die Arthur Lavair neu abgemischt, um die beste den weiteren DVD-Veröffentli- dritte finnische Oper überhaupt,

Neue DVDs Eine Auswahl – Alle Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 36.

Kaija Saariaho Umberto Giordano L’Amour de loin Andrea Chénier Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon DVD 073 402 6 DVD 073 407 0 Dawn Upshaw • Monica Groop • Gerald Finley u.a. Gabriela Benackova • Plácido Domingo • Piero Cappuccilli Finish National Opera Orchestra u.a. Dirigent: Nello Santi Dirigent: Esa-Pekka Salonen

Richard Strauss Der Rosenkavalier Sergej Prokofieff Deutsche Grammophon Die Verlobung im Kloster DVD 073 407 2 Philips DVD 074 307 6 Gwyneth Jones • Brigitte Fassbaender Lucia Popp • Francisco Araiza u.a. Anna Netrebko • Larissa Diadkova • Nikolai Gassiev • Bayerisches Staatsorchester Aleksander Gergalov, u.a. Dirigent: Carlos Kleiber Ballett des Kirov-Theaters St. Petersburg • Kirov-Orchester Inszenierung: Otto Schenk Dirigent: Valery Gergiev

Wolfgang Amadeus Mozart Franz Lehár Mozart Requiem KV 625 Das Land des Lächelns Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon DVD 073 408 1 DVD 073 405 6

Gundula Janowitz • Christa Ludwig • Birgit Pitsch-Sarata • Dagmar Koller • Heinz Zednik Peter Schreier • Walter Berry René Kollo u.a. Chor der Wiener Staatsoper • Wiener Symphoniker Radio-Symphonieorchester Stuttgart Dirigent: Karl Böhm Dirigent: Wolfgang Ebert

26 KlassikAkzente Peter Sellars’ Inszenierung in Salzburg: L’AMOUR DE LOIN

Neue DVDs Eine Auswahl – Alle Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 36.

Giuseppe Verdi Giacomo Puccini • Ruggero Leoncavallo La Forza del Destino Il Tabarro • Pagliacci Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon DVD 073 407 6 DVD 073 402 4 Leontyne Price • Giuseppe Giacomini • Leo Nucci Teresa Stratas • Luciano Pavarotti • Juan Pons • Plácido Metropolitan Opera Orchestra & Chorus Domingo • Metropolitan Opera Orchestra & Chorus Dirigent: James Levine Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 27.09.2005

Gioacchino Rossini Giacomo Puccini La Cenerentola La bohème Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon DVD 073 409 6 DVD 073 402 5 Frederica von Stade • Francisco Araiza • Laura Zannini Renata Scotto • Luciano Pavarotti • Ingvar Wixel Paolo Montarselo • Claudio Desderi • Orchestra e Coro Metropolitan Opera Orchestra & Chorus del Teatro alla Scala • Dirigent: Claudio Abbado Dirigent: James Levine Regie & Inszenierung: Jean-Pierre Ponnelle Veröffentlichung: 13.09.2005 Veröffentlichung: 27.09.2005

Richard Strauss Giuseppe Verdi Elektra Falstaff Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon DVD 073 409 5 DVD 073 408 0 G D / Leonie Rysanek • Astrid Varnay • Catarina Ligendza Gabriel Bacquier • Karan Armstrong • Richard Stilwell Dietrich Fischer-Dieskau • Kurt Böhme Max-René Cosotti • John Lanigan •

Wiener Philharmoniker Wiener Philharmoniker Dirigent: Sir Georg Solti Sakari Viika Dirigent: Karl Böhm Regie & Inszenierung: Götz Friedrich

Veröffentlichung: 13.09.2005 Veröffentlichung: 27.09.2005 Foto:

KlassikAkzente 27 KlassikAkzente.de_AZ 23.08.2005 19:04 Uhr Seite 1

Magazin

»Mein persönliches Inzwischen gibt es viele Websites zum Thema klassische Musik. Das ist eine gute Sache, aber die meisten kommen leider Klassikvergnügen auch ziemlich amateurhaft daher. Anders die Site www.klassikakzente.de – von rund um die Uhr!« Universal Classics, die für mich seit Jahren ein zuverlässiges Informationsmedium ist. (Albrecht Mayer) Allerdings gab’s bislang auch hier den einen oder anderen Kritikpunkt, was ins- besondere den Serviceteil und die Albrecht Mayer ist Solo-Oboist bei den Berliner Benutzerfreundlichkeit betraf. Bei dem Philharmonikern. Er gehört zu den meistbeschäf- Relaunch der Website wurde speziell auf tigten und vielfältigsten Musikern seines Fachs. diese Kritikpunkte der Nutzer reagiert Seine Bach-Transkriptionen für Oboe und Orchester und als Erstes die Navigation oder Oboenkonzerte von Wolfgang Amadeus grundlegend verbessert. Mozart und Ludwig August Lebrun sind preisgekrönt. Albrecht Mayer wurde im Jahr 2004 mit dem KLASSIK ECHO als Instrumentalist des Durch die überarbeitete Suchfunktion Termine Neuer umfangreicher Service Jahres ausgezeichnet. auf der Seite finde ich das, was ich bisher Die Terminsuche für die KlassikAkzente-Künstler sowie Radio- und ohne große Probleme gefunden habe, nun TV-Sendungen kennen Sie ja bereits. Jetzt können Sie als zusätz- licher Service in allen Klassikterminen von ausgewählten Ticket- völlig problemlos. Wenn also mein Freund anbietern suchen und natürlich auch gleich Karten bestellen. Auch und Kollege Emmanuel Pahud in Schwet- die anderen Suchfunktionen der Website wurden optimiert, so zingen ein Konzert gibt, war das früher dass Sie von Fachbegriffen, über Händler bis zu Ihrer nächsten Klassikveranstaltung jetzt alles aus einer Hand finden. bei KlassikAkzente nicht zu finden, da er als Künstler nicht bei Universal Classics unter Vertrag ist. Jetzt zeigt die Terminsuche bei KlassikAkzente alle Veranstaltungen bundesweit relevanter Spielstätten an, also von A wie Theater Augsburg bis Z wie Stadthalle Zeulenroda.

Und als ich letztens das Bayreuth-Debüt von Birgit Nilsson suchte, habe ich auch das auf den insgesamt über 60 neuen Künstlerseiten gefunden. So bleibt Klassik- Akzente eine immer wichtigere und viel- seitige Informationsquelle, auf der ich mich zu alten und neuen Themen innerhalb der Welt der klassischen Musik informieren kann. Detailliert Gewinnspiel Archiv Behalten Sie den Überblick als KlassikAkzente-Printausgabe, aktuell Zum Relaunch verlosen wir unter allen neuen Im Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle News und mit den wöchentlichen E-Mail-Newslettern Interessenten unseres wöchentlichen Newsletters Rezensionen von KlassikAkzente. Auch die E-Mail-Newsletter und drei CD-Pakete mit jeweils 10 aktuellen CDs aus dem die Printausgaben mit allen Klassiklinks (Hörproben der vergan- und demnächst auch innerhalb des genen Jahre) sowie die Printkataloge der Deutschen Grammophon, Featured Artist Alle Details zu Ihren Lieblingskünstlern Hause Universal Classics. Vodafone Liveportals auf meinem Handy von Decca, Philips und ECM stehen Ihnen im neuen Layout zur In der Rubrik „Featured Artist“ finden Sie Hintergrundinformationen Verfügung. Auch die Rubrik „Links“ wurde erweitert. Dort finden zu über 60 Klassikstars von KlassikAkzente, mit Biografien, Disko- – alles Gehen Sie zu www.klassikakzente.de/relaunch und zum Nulltarif! Sie jetzt noch mehr Verweise zu Veranstaltungsorten und speziel- grafien, Rezensionen und News zum jeweiligen Künstler. Weitere tragen Sie sich für unseren Newsletter ein – und len Klassiksites im Internet. Serviceangebote sind eine Bildgalerie, ein spezieller Künstler- schon nehmen Sie an der Verlosung teil. newsletter sowie der CD-Shop. Damit haben Sie immer einen aktuellen Informationspool zu Ihren Lieblingskünstler(n). (Aktionsschluss: 30.09.2005. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

28 KlassikAkzente © 2005 Universal Classics | a Universal Music Company KlassikAkzente.de_AZ 23.08.2005 19:04 Uhr Seite 1

»Mein persönliches Inzwischen gibt es viele Websites zum Thema klassische Musik. Das ist eine gute Sache, aber die meisten kommen leider Klassikvergnügen auch ziemlich amateurhaft daher. Anders die Site www.klassikakzente.de – von rund um die Uhr!« Universal Classics, die für mich seit Jahren ein zuverlässiges Informationsmedium ist. (Albrecht Mayer) Allerdings gab’s bislang auch hier den einen oder anderen Kritikpunkt, was ins- besondere den Serviceteil und die Albrecht Mayer ist Solo-Oboist bei den Berliner Benutzerfreundlichkeit betraf. Bei dem Philharmonikern. Er gehört zu den meistbeschäf- Relaunch der Website wurde speziell auf tigten und vielfältigsten Musikern seines Fachs. diese Kritikpunkte der Nutzer reagiert Seine Bach-Transkriptionen für Oboe und Orchester und als Erstes die Navigation oder Oboenkonzerte von Wolfgang Amadeus grundlegend verbessert. Mozart und Ludwig August Lebrun sind preisgekrönt. Albrecht Mayer wurde im Jahr 2004 mit dem KLASSIK ECHO als Instrumentalist des Durch die überarbeitete Suchfunktion Termine Neuer umfangreicher Service Jahres ausgezeichnet. auf der Seite finde ich das, was ich bisher Die Terminsuche für die KlassikAkzente-Künstler sowie Radio- und ohne große Probleme gefunden habe, nun TV-Sendungen kennen Sie ja bereits. Jetzt können Sie als zusätz- licher Service in allen Klassikterminen von ausgewählten Ticket- völlig problemlos. Wenn also mein Freund anbietern suchen und natürlich auch gleich Karten bestellen. Auch und Kollege Emmanuel Pahud in Schwet- die anderen Suchfunktionen der Website wurden optimiert, so zingen ein Konzert gibt, war das früher dass Sie von Fachbegriffen, über Händler bis zu Ihrer nächsten Klassikveranstaltung jetzt alles aus einer Hand finden. bei KlassikAkzente nicht zu finden, da er als Künstler nicht bei Universal Classics unter Vertrag ist. Jetzt zeigt die Terminsuche bei KlassikAkzente alle Veranstaltungen bundesweit relevanter Spielstätten an, also von A wie Theater Augsburg bis Z wie Stadthalle Zeulenroda.

Und als ich letztens das Bayreuth-Debüt von Birgit Nilsson suchte, habe ich auch das auf den insgesamt über 60 neuen Künstlerseiten gefunden. So bleibt Klassik- Akzente eine immer wichtigere und viel- seitige Informationsquelle, auf der ich mich zu alten und neuen Themen innerhalb der Welt der klassischen Musik informieren kann. Detailliert Gewinnspiel Archiv Behalten Sie den Überblick als KlassikAkzente-Printausgabe, aktuell Zum Relaunch verlosen wir unter allen neuen Im Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle News und mit den wöchentlichen E-Mail-Newslettern Interessenten unseres wöchentlichen Newsletters Rezensionen von KlassikAkzente. Auch die E-Mail-Newsletter und drei CD-Pakete mit jeweils 10 aktuellen CDs aus dem die Printausgaben mit allen Klassiklinks (Hörproben der vergan- und demnächst auch innerhalb des genen Jahre) sowie die Printkataloge der Deutschen Grammophon, Featured Artist Alle Details zu Ihren Lieblingskünstlern Hause Universal Classics. Vodafone Liveportals auf meinem Handy von Decca, Philips und ECM stehen Ihnen im neuen Layout zur In der Rubrik „Featured Artist“ finden Sie Hintergrundinformationen Verfügung. Auch die Rubrik „Links“ wurde erweitert. Dort finden zu über 60 Klassikstars von KlassikAkzente, mit Biografien, Disko- – alles Gehen Sie zu www.klassikakzente.de/relaunch und zum Nulltarif! Sie jetzt noch mehr Verweise zu Veranstaltungsorten und speziel- grafien, Rezensionen und News zum jeweiligen Künstler. Weitere tragen Sie sich für unseren Newsletter ein – und len Klassiksites im Internet. Serviceangebote sind eine Bildgalerie, ein spezieller Künstler- schon nehmen Sie an der Verlosung teil. newsletter sowie der CD-Shop. Damit haben Sie immer einen aktuellen Informationspool zu Ihren Lieblingskünstler(n). (Aktionsschluss: 30.09.2005. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

© 2005 Universal Classics | a Universal Music Company KlassikAkzente 29 neue CDs Foto: PhilippeDG Gontie/ Freies Herz Niemand liebt Chopin wie er: MAURIZIO POLLINI „Folklore ist die gesungene Weisheit eines Volkes“, erklärte Mer- cedes Sosa vor zwei Jahren in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“. Jetzt hat die lauteste Stimme der „Nueva Cancionero“- Bewegung, die sich einst aufmachte, ihrer argentinischen Heimat eine moderne Folklore zu geben, ein ganz stilles Album solcher gesungener Weisheiten aufgenommen. „Corazón Libre“, „Freies Herz“, besticht dabei, anders als ihre sehr stark arrangierten letz- ten Alben, gerade durch die musikalische Reduktion. Nur mit ein oder zwei Gitarren, manchmal auch ein wenig Perkussion oder sogar mit einer Männerstimme im Duett, konzentriert sich die 70- jährige Volksheldin auf das Wesentliche: Auf die Melodien, die Texte, die Lieder. Mit ihrer unverwechselbaren Altstimme, deren emotionale Bandbreite von mädchenhafter Hoffnung bis zu groß- mütterlicher Enttäuschung reicht, singt sie von der „leidenden Erde“, der „vergangenen Liebe“ und „vergessenen Straßen- kindern“. Dabei muss man die Texte nicht verstehen, um ihren Inhalt zu spüren. So eindringlich singt Mercedes Sosa die Weis- heiten ihres Volkes, dass sie einem durch bloße akustische Wirkung das Herz befreit. • GB www.deutschegrammophon.com/sosa-corazon Traumverlorener Chopin

Maurizio Pollini, der Architektensohn aus Mailand, hat sich Argentiniens lauteste Stimme: ein Leben lang mit Chopin auseinander gesetzt. Seit er MERCEDES SOSA 1960 den internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau gewann und anschließend unter Sergiu Celibidache mit den beiden Chopin-Klavierkonzerten an der Mailänder Scala debütierte, zählt er zu den bedeutendsten Interpre- ten des polnischen Klaviergottes. Nicht meditative Versen- kung oder schwärmerische Romantik sind dabei seine in- terpretatorischen Mittel, sondern Klarheit, höchste pianistische Raffinesse, aber auch kristalline Härte und aristokratische Distanz. Niemand vor ihm ist so an Chopin herangetreten und auch kaum jemand seither. Sein Ansatz ermöglicht Pollini einmalige Offenlegungen der erlesenen strukturellen Logik in den vielgeliebten Werken Chopins. Jetzt sagt er selbst, dass heute eine neugewonnene Frei- heit seiner Strenge zur Seite tritt, und seine jüngsten Auf- nahmen lassen erahnen, dass für ihn nun der perfekte Zeitpunkt gekommen ist, die Traumverlorenheit der „Noc- turnes“ einzufangen und uns einen neuen Chopin-Meilen- stein zu schenken. • HR www.deutschegrammophon.com / pollini-nocturnes

Mercedes Sosa, Gesang • J. Giuliano, Gitarre • L. Salinas, Gitarre • E. Falú, Gitarre A. Rojo, Gitarre Frédéric Chopin C. F. Gómez, Gitarre, Nocturnes Corazón Libre Percussion Deutsche Grammophon Maurizio Pollini, Klavier Deutsche Grammophon J. Casalla, Violine

CD 477 571 8 Veröffentlichung: 10.10.2005 CD 474 198 2 Veröffentlichung: 12.09.2005 Foto: Eduardo Grossman and LuciaDECCA Grossman/

30 KlassikAkzente Bach • Bizet • Debussy Grieg u.a. Power-Yoga Das Wohlfühl-Workout Foto: XXXXXXXXXX mit Beate Korioth Decca Verschiedene Orchester CD 476 8316 und Solisten

Buddhas Gym Dass Mozarts Musik Kleinkinder besser gedeihen lässt, ist inzwi- schen durch zahlreiche Untersu- chungen belegt. Die wohltuende Wirkung von klassischer Musik eignet sich hervorragend zur Entspannung und fördert den körperlich-seelischen Aus- gleich. Eine Auswahl beliebter klassischer Stücke ist auch die Basis einer Trainings-CD für die neue Trendsportart Power-Yoga. Das ist eine aus den USA stammende Variante des klassischen Yoga, die den westlich geprägten Sport-Vor- stellungen entgegenkommt. Sein „Erfinder“ Bryan Kest hat damit einen wahren Boom ausgelöst, Stars wie Madonna, Drew Barry- more und Sting trainieren nach seiner Methode. Kests einzige Schülerin in Deutschland ist die in Köln lebende Yoga-Ex- pertin Beate Korioth. Sie hat zwei etwa 30-minütige Pro- gramme zusammengestellt, durch die sie auf der CD führt. „Sun Celebration“ eignet sich für einen vitalen Tagesbeginn, „Easy Evening Flow“ für Beruhi- gung und Entspannung. Im Zu- sammenklang mit der Musik eröffnet sich ein ganzheitli- cher Ansatz, um neue Energie zu tanken und den Alltag für einige Augen- blicke hinter sich zu lassen. • MK

Strecken wie Sting: POWER-YOGA

KlassikAkzente 31 Foto: jump/Kristiane Vey neue CDs

Andrey Dergatchev The Return ECM 987 1318 Foto:WIREIMAGE Yuji Ohsugi/

Russische (Seelen-)Landschaften Mit seinem Debütfilm „Die Rückkehr“ gelang dem russischen Re- gisseur Andrej Swjaginzew 2003 nicht nur gleich ein Meisterwerk, das von der Biennale-Jury in Venedig mit dem „Goldenen Löwen“ als bester Film ausgezeichnet wurde. Mit seinem Vater-Söhne- Drama trat Zvyagintsev das Erbe seines großen Landmannes und Vorbildes Andrej Tarkowsky an. Für die aber auch nötige akustische Brennweite diesen Film-Epos, das atmosphärisch be- drängend und tief in die russischen Seelen- und Seenlandschaf- ten eintaucht, sorgt der Komponist Andrey Dergatchev mit sei- nem Soundtrack. In seiner Klangcollage verschmelzen armenische und georgische Volkslieder mit dem flötenähnlichen Duduk sowie Tonsplittern aus dem Hier und Jetzt miteinander, Mit dem „Goldenen Löwen“ wehen Radio-Stimmen und Straßengeräusche hinein. Es sind ausgezeichnet: Spurenelemente aus der Ferne und der Nähe, aus dem alten und DIE RÜCKKEHR alltäglichen Russland – und die über das Ohr suggestive Bilder im Kopf entstehen lassen. Ausschließlich ganz große Filme besit- zen eben auch jenen geheimnisvollen Atem, den man nur durch das Hören neu erleben kann. • GF

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Ja, bitte schicken Sie mir die KlassikAkzente kostenlos! Nicht jeder hat einen Klassikhändler gleich um die Ecke. Nicht jeder kann sich viermal im Jahr einfach so losreißen, um die neuen KlassikAkzente beim Händler abzuholen. Name ______Und nicht selten sind sie dann schon vergriffen. Darum gibt es die KlassikAkzente UNIVERSAL auch im Abonnement. So verpassen Sie nie wieder ein Heft und sind immer umfas- Classics & Jazz Straße, Nr. ______send als Erster über alles Neue aus der Klassik informiert. Das Abo ist gratis. Dieses Redaktion Angebot gilt nur in Deutschland. KlassikAkzente PLZ/Ort ______Stralauer Allee 1 Coupon ausfüllen und per Post an UNIVERSAL Classics & Jazz, Redaktion KlassikAkzente, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin schicken, oder per Fax 030/520 07 22 44. Noch einfacher ______10245 Berlin bestellen Sie Ihr Gratisabo und Ihren E-Mail-Newsletter unter www.klassikakzente.de. Mein Lieblingskünstler und -komponist Foto:DG Kasskara/

Tanejew in den Tasten: MIKHAIL PLETNEV

All-Star-Polyphonie Sergej Taneyev ist eine Schlüsselfigur in der russischen Musikgeschichte. Selbst ein Schüler Tschaikowskys, wur- de er seinerseits zum Lehrer Rachmaninoffs, Scriabins und Prokofieffs. Sein Schaffen prägte eine lebenslange Vorliebe für die Musik Bachs und der Renaissance, die er als Lehrer und Buchautor an seine Schüler weitergab. In der Auseinandersetzung mit alter Musik entwickelte er ei- ne Fähigkeit, streng architektonisch zu komponieren, die in seiner Generation in Russland niemand in diesem Maß besaß. Mikhail Pletnev nennt ihn gar den „größten Poly- Ein Ort, an dem Kulturdenkmale verfallen, phonisten seit Bach“. Für seine neue CD hat Pletnev ein ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis echtes All-Star-Quintett gegründet, möchte er doch die verliert. Musik dieses fast vergessenen Genies wieder ins Be- wusstsein der Öffentlichkeit rücken. Zusammen mit Vadim Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat Repin, Ilya Gringolts, Nobuko Imai und Lynn Harrell hat er schon viele historische Bauwerke vor dem Taneyevs in äußeren wie inneren Ausmaßen gigantisches endgültigen Verfall bewahrt. Klavierquintett g-Moll op. 30 eingespielt, das komplexe kontrapunktische Architektur mit spätromantischer Klang- Dafür bin ich dankbar. sprache verbindet und als Höhepunkt im kammermusika- Ihre lischen Schaffen Taneyevs gelten kann. • HR

Anne-Sophie Mutter

Mikhail Pletnev, Klavier Sergej Taneyev Vadim Repin, Violine Kammermusik Ilya Gringolts, Violine Deutsche Grammophon Nobuko Imai, Violine 20 Jahre im Dienst unserer Denkmalkultur CD 477 541 9 Lynn Harrell, Cello 20 Jahre Deutsche Stiftung Denkmalschutz Helfen Sie mit! KlassikAkzente 33 Spendenkonto 55 555 00 · Dresdner Bank · BLZ 370 800 40 www.denkmalschutz.de · Telefon 0228/957 38-614 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von August 2005 bis Oktober 2005

Einzelveröffentlichungen

Georg Friedrich Händel • Alessandro Scarlatti Klassik unter Sternen Antonio Caldara Fritz Wunderlich - Ein Lied geht um die Welt Bartoli: Opera Proibita Polydor CD 476 3066 Decca CD 475 692 4 Fritz Wunderlich, Tenor • Chor R. Lamy Cecilia Bartoli, Sopran • Les Musiciens du Louvre Symphonie-Orchester Graunke • Dirigent: Hans Carste Dirigent: Marc Minkowski Veröffentlichung: 12.09.2005 Veröffentlichung: 27.09.2005

Wolfgang Amadeus Mozart Klassik unter Sternen Violinsonaten KV 301, 304, 376, 526 Fritz Wunderlich in Wien Deutsche Grammophon CD 477 557 2 Polydor CD 476 3065 Fritz Wunderlich, Tenor • Wiener Staatsopernchor Hilary Hahn, Violine • Natalie Zhu, Klavier Die Spilar-Schrammeln • Orchester der Wiener Volksoper Veröffentlichung: 05.09.2005 Dirigent: Robert Stolz Veröffentlichung: 27.09.2005

Antonio Vivaldi Vier Jahreszeiten Decca CD 475 618 8 Bach • Mozart • Bellini • Verdi • Puccini • Strauss • Tschaikowsky • Schubert • u.a. Janine Jansen, Violine • Candida Thompson, Violine The Art of Fritz Wunderlich Julian Rachlin, Viola • Maarten Jansen, Cello Deutsche Grammophon 7 CDs 477 530 5 Stacey Watton, Kontrabass • Elizabeth Kenny, Theorbe Fritz Wunderlich, Tenor • Svjatoslav Richter, Klavier u. a. Jan Jansen, Orgel & Cembalo Dirigenten: Jochum • Böhm • Kubelik u.a.

Richard Strauss Daphne Decca 2 CDs 475 692 6 Händel • Mozart • Rossini • Verdi • Strauss u.a. The Magic of Wunderlich Renée Fleming, Sopran • Johan Botha, Tenor Deutsche Grammophon 2 CDs + Bonus-DVD 477 557 5 Michael Schade, Tenor • Kwangchul Youn, Bariton u.a. Fritz Wunderlich, Tenor • A. Kupper, E. Köth, Sopran Orchester und Chor Westdeutscher Rundfunk B. Fassbaender, Mezzosopran • K. Böhme, Bass u.a. Dirigent: Semyon Bychkov Dirigenten: Böhm • Karajan • Stolz u.a.Veröffentlichung: 12.09.2005

Georg Friedrich Händel • Wolfgang Amadeus Mozart Robert Schumann • Franz Schubert • Johannes Brahms • Johann Sebastian Bach • Leonard Bernstein • Francis Richard Strauss u.a. Poulenc • Gabriel Fauré u.a. Sacred Songs Live at Hohenems & Salzburg Decca CD 475 692 5 Philips 2 CDs 475 638 9 Renée Fleming, Sopran • Royal Philharmonic Orchestra Jessye Norman, Sopran • Geoffrey Parsons Dirigent: Andreas Delfs James Levine, Klavier Veröffentlichung: 13.09.2005

Joni Mitchell • Stevie Wonder • Gustav Mahler • Alban Berg Franz Schubert • Gustav Mahler John Lennon & Paul McCartney u.a. Jessye Norman sings Schubert & Mahler Haunted Heart Decca CD 988 060 2 Philips 2 CDs 475 639 2

Renée Fleming, Sopran • Fred Hersch, Klavier Jessye Norman, Sopran • Philip Moll, Klavier Bill Frisell, Gitarre Irwin Gage, Klavier Veröffentlichung: 13.09.2005

Wolfgang Amadeus Mozart • Robert Schumann Igor Strawinsky • Arnold Schönberg Franz Liszt • Alessandro Scarlatti Jessye Norman sings Stravinsky & Schoenberg Vienna Recital Philips 2 CDs 475 639 5 Deutsche Grammophon CD 477 557 1 Jessye Norman, Sopran • Peter Schreier, Tenor • Bryn Terfel, Bass-Bariton u.a. • Metropolitan Opera Orchestra u.a. Yundi Li, Klavier Veröffentlichung: 10.10.2005 Dirigenten: James Levine • Seiji Ozawa Veröffentlichung: 13.09.2005 Verschiedene Komponisten In the Spirit & Christmastide Philips 2 CDs 475 639 8 Jessye Norman, Sopran • New York Choral Society American Boychoir • Empire Chamber Ensemble • Orchestra of St. Luke’s u. a. • Dirigenten: Robert de Cormier David Robertson Veröffentlichung: 13.09.2005

34 KlassikAkzente Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von August 2005 bis Oktober 2005

Sergej Tanejew Jean Sibelius Kammermusik Die Symphonien Deutsche Grammophon CD 477 541 9 Deutsche Grammophon 4 SACDs 477 568 8

Mikhail Pletnev, Klavier • Vadim Repin, Violine • Ilya Göteborg Symphonie Orchester Gringolts, Violine • Nobuko Imai, Violine • Lynn Harrell, Cello Dirigent: Neeme Järvi

Frédéric Chopin Ludwig van Beethoven Nocturnes Klaviersonaten Nr. 16–26 Deutsche Grammophon Decca CD 477 571 8 3 CDs 475 690 9

Maurizio Pollini, Klavier Veröffentlichung: 10.10.2005 Kun-Woo Paik, Klavier

Corazón Libre Deutsche Grammophon CD 474 198 2 Carmen Fantasie Deutsche Grammophon Mercedes Sosa, Gesang • Jorge Giuliano, Gitarre • Luis SACD 477 572 1 Salinas, Gitarre • Eduardo Falú, Gitarre • Alberto Rojo, Gitarre • Chango Farías Gómez, Gitarre, Percussion Anne-Sophie Mutter, Violine • Wiener Philharmoniker Javier Casalla, Violine Veröffentlichung: 12.09.2005 Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 29.08.2005

Bach • Bizet • Debussy • Grieg u.a. Power Yoga Das Wohlfühl-Workout mit Beate Korioth Decca CD 476 8316

Verschiedene Orchester und Solisten Felix Mendelssohn Bartholdy Chailly in Leipzig Decca CD 475 693 9 A.Schwanewilms, Sopran • P.-M. Schnitzer, Sopran P.Seiffert, Tenor • Leipziger Gewandhaus Orchester Gewandhaus Chor • Chor Leipziger Oper Grenzgänger Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: 12.09.2005

RichardLudwig vanWagner Beethoven Jessye Norman sings Wagner PhilipsStreichquartette 2 CDs 475 op. 715 127 4 & 132 JessyeDeutsche Norman Grammophon, Sopran u.a. Matthias Arfmann LondonCD 477 570Symphony 5 Orchestra • Metropolitan Opera Orchestra Recomposed Wiener Philharmoniker • Dirigenten: Sir Colin Davis • James Deutsche Grammophon LevineHagen Quartett• Sir Georg Solti Veröffentlichung: 13.09.2005 CD 477 557 9

Herbert von Karajan Recomposed – The Original Recordings Deutsche Grammophon CD 477 576 4

Berliner Philharmoniker, Dirigent: Herbert von Karajan

Herbert von Karajan Recomposed – The Original Recordings Deutsche Grammophon 2 CDs 477 576 3

Berliner Philharmoniker, Dirigent: Herbert von Karajan

KlassikAkzente 35 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von August 2005 bis Oktober 2005

DVD

Umberto Giordano Giacomo Puccini La bohème Andrea Chénier Deutsche Grammophon DVD 073 402 5 Deutsche Grammophon DVD 073 407 0 Renata Scotto • Luciano Pavarotti • Ingvar Wixel Gabriela Benackova • Plácido Domingo • Piero Metropolitan Opera Orchestra & Chorus Cappuccilli u.a. • Dirigent: Nello Santi Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 13.09.2005

Richard Strauss Richard Strauss Elektra Der Rosenkavalier Deutsche Grammophon DVD 073 409 5 Deutsche Grammophon DVD 073 407 2 Gwyneth Jones • Brigitte Fassbaender • Lucia Popp Leonie Rysanek • Astrid Varnay • Catarina Ligendza Francisco Araiza u.a. • Bayerisches Staatsorchester Dietrich Fischer-Dieskau • Kurt Böhme • Wiener Dirigent: Carlos Kleiber Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm Veröffentlichung: 13.09.2005

Wolfgang Amadeus Mozart Mozart Requiem KV 625 Giuseppe Verdi La Forza del Destino Deutsche Grammophon DVD 073 408 1 Deutsche Grammophon DVD 073 407 6

Gundula Janowitz • Christa Ludwig • Peter Schreier • Leontyne Price • Giuseppe Giacomini • Leo Nucci Walter Berry • Chor der Wiener Staatsoper • Metropolitan Opera Orchestra & Chorus Wiener Symphoniker • Dirigent: Karl Böhm Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 27.09.2005

Kaija Saariaho Gioacchino Rossini La Cenerentola L’Amour de loin Deutsche Grammophon DVD 073 409 6 Deutsche Grammophon DVD 073 402 6 Frederica von Stade • Francisco Araiza • Laura Zannini Paolo Montarselo • Claudio Desderi • Orchestra e Coro Dawn Upshaw • Monica Groop • Gerald Finley u.a. • Finish del Teatro alla Scala • Dirigent: Claudio Abbado • Regie & National Opera Orchestra • Dirigent: Esa-Pekka Salonen Inszenierung: Jean-Pierre Ponnelle Veröffentlichung: 27.09.2005

Sergej Prokofieff Die Verlobung im Kloster Giuseppe Verdi Falstaff Philips DVD 074 307 6 Deutsche Grammophon DVD 073 408 0 Gabriel Bacquier • Karan Armstrong • Richard Stilwell • Anna Netrebko • Larissa Diadkova • Nikolai Gassiev • Max-René Cosotti • John Lanigan Aleksander Gergalov, u.a. • Ballett des Kirov-Theaters St. Wiener Philharmoniker • Dirigent: Sir Georg Solti Petersburg • Kirov-Orchester • Dirigent: Valery Gergiev Regie & Inszenierung: Götz Friedrich Veröffentlichung: 27.09.2005

Franz Lehár Das Land des Lächelns Giuseppe Verdi Don Carlo Deutsche Grammophon DVD 073 405 6 Deutsche Grammophon DVD 073 408 5 Cover lag bei Drucklegung Birgit Pitsch-Sarata • Dagmar Koller • Heinz Zednik Mirella Freni • Grace Bumbry • Plácido Domingo • Nicolai noch nicht vor. René Kollo u.a. • Radio-Symphonieorchester Stuttgart Ghiaurov • Metropolitan Opera Chorus & Orchestra Dirigent: Wolfgang Ebert Dirigent: James Levine Veröffentlichung: 27.09.2005

Giacomo Puccini • Ruggero Leoncavallo Ludwig van Beethoven • Wolfgang Amadeus Mozart • Il Tabarro • Pagliacci Johannes Brahms Maurizio Pollini Klavierkonzerte Deutsche Grammophon DVD 073 402 4 Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 409 7 Teresa Stratas • Luciano Pavarotti • Juan Pons • Plácido Domingo • Metropolitan Opera Orchestra & Chorus Maurizio Pollini, Klavier • Wiener Philharmoniker • Dirigenten: Dirigent: James Levine Karl Böhm • Claudio Abbado Veröffentlichung: 27.09.2005

Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla (dt.) Deutsche Grammophon DVD 073 411 6 Hermann Prey, Hans Hotter, Bass-Bariton • Fritz Wunderlich, Tenor • Erika Köth, Sopran • Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper u.a. Dirigent: Joseph Keilberth Veröffentlichung: 12.09.2005

36 KlassikAkzente Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von August 2005 bis Oktober 2005

Klassik für Kinder

Wir entdecken Komponisten: Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang von Gott geliebt? Deutsche Grammophon CD 423 355 2 ECM Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades

Wir entdecken Komponisten: Peter Tschaikowsky Nussknacker und Märchenprinz Deutsche Grammophon CD 449 232 2 Andrey Dergatchev The Return Musikalisches Hörspiel von Marei Oblades ECM 987 1318

Der Holzwurm der Oper erzählt: Arvo Pärt Lamentate Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla Lamentate. Da Pacem Domine Deutsche Grammophon CD 453 389 2 ECM New Series CD 476 304 8 Alexei Lubimov, Klavier • Hilliard Ensemble Ein Opernführer von Stefan Siegert Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SRW Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow Dirigent: Andrey Boreyko Veröffentlichung: 05.09.2005

Der Holzwurm der Oper erzählt: Franz Schubert Richard Wagner Der fliegende Holländer Streichquartett G-Dur, op. posth. 161 D 887 Deutsche Grammophon CD 453 388 2 ECM New Series CD 476 193 9

Ein Opernführer von Stefan Siegert Kremerata Baltica Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow Dirigent: Gidon Kremer Veröffentlichung: 29.08.2005

Krimis in Dur und Moll: Mendelssohn Bartholdy Tigran Mansurian Liebe Schwester, lieber Bruder • Die tragische Streichquartette Geschichte von Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy ECM New Series Deutsche Grammophon CD 469 998 2 CD 476 305 2 Ein musikalisches Hörspiel von Lutz Günther • Jochen Henning Rosamunde Quartett Veröffentlichung: 13.09.2005

Krimis in Dur und Moll: Niccolò Paganini Sungji Hong Stella Maris Die Teufelsgeige von Genua Missa Lumen de Lumine • Stella Maris • Mittelalterliche Das gierige Leben des Niccolo Paganini Musik aus England und Frankreich Deutsche Grammophon CD 067 071 2 ECM New Series CD 476 302 1 Ein musikalisches Hörspiel von Lutz Günther • Jochen Henning Trio Mediaeval Veröffentlichung: 27.09.2005

Johannes Brahms • Peter Tschaikowsky • Bedrich Smetana Abenteuer Musik Folge 3 Morgenstimmung auf dem persischen Markt Philips CD 422 989 2

Rolf Zuckowski, Erzähler

Franz Liszt • Wolfgang Amadeus Mozart Ludwig van Beethoven Abenteuer Musik Folge 12 Ein armes Tier ist das Klavier Philips CD 434 414 2 Rolf Zuckowski, Erzähler

KlassikAkzente 37 Service LIVE-TERMINE (Auswahl, Änderungen vorbehalten)

Boulez, Pierre Goebel, Reinhard – Musica Li, Yundi Pletnev, Mikhail 06./07./09.09. Antiqua Köln 16.–18.10. Dresden, Semperoper 31.08. Wiesbaden, Kurhaus Luzern (CH), Kultur- und 04.09. Magdeburg, Schinkel- 20.10. Hamburg, 28./29.09. Basel (CH), Stadt-Casino Kongresszentrum Luzern Saal 21.10. Köln, Philharmonie 10.10. Ludwigshafen 22.09. Linz (A), Brucknerhaus 11.09. Kempen 23.10. München 23.–25.09. Wien (A), Musikverein 14.09. Scheeßel, St.-Lucas- 24.10. Nürnberg Quasthoff, Thomas 29.09. Baden-Baden, Kirche 25.10. Regensburg 31.08. Luzern (CH), Kultur- und Festspielhaus 17.09. Wandersleben, St.-Petri- 27.10. Stuttgart Kongresszentrum Luzern Kirche 28.10. Essen 02.09. Ludwigsburg, Forum am Calleja, Joseph 18.09. Leverkusen, Schloss Schlosspark 10./17./24./30.09. Morsbroich Maisky, Mischa 03.09. Schwarzenberg, Angelika- Frankfurt, Oper 19.09. Köln, Museum für 03.09. Hamburg, Laeiszhalle Kauffmann-Saal 01./03./08.10. Angewandte Kunst 13.09. Linz (A), Brucknerhaus 09.09. Weimar, Schloss Weimar Frankfurt, Oper 22.09. Mönchengladbach 16.09. Frankfurt/M., 16.–18.09. Berlin, Philharmonie 18.10. Hannover, TUI Arena 25.09. Wilhelmshaven, Frankfurt 04.10. Bremen, 23.10. Stuttgart, Liederhalle St. Georgskirche 17./18.09. Kronberg, Stadthalle 05.10. Dortmund, Konzerthaus Sengwarden 07.10. Helmstedt Dortmund 13.10. München, Chailly, Riccardo 10.10. Ludwigshafen 07.10. Baden-Baden, Prinzregententheater 02./03./08./09.09. Festspielhaus 15.10. Ravensburg, Konzerthaus Leipzig, Gewandhaus McCreesh, Paul 09.10. Wien (A), Musikverein 16.10. St. Pölten (A), Stiftskirche 04.09. Leipzig, Open-Air-Konzert 09.09. , Beethovenhalle 21.10. Düsseldorf, Tonhalle Herzogenburg 13./14.09. Luzern (CH), Festival 11.10. Basel (CH) 25.10. Berlin, Hochschule für 22.10. Krefeld, Kulturpunkt 08./09.10. Leipzig, Opernhaus Musik Hanns Eisler Berlin Friedenskirche Minkowski, Marc 29.10. Hannover, 24.10. Köln, Museum für Niedersächsisches Concerto Köln 03.09. Bremen, Die Glocke Angewandte Kunst Staatstheater 04.09. Verden 04.09. Bremen, BLG Forum Überseestadt Goerne, Matthias 05.09. Wilhelmshaven, Stadthalle Salonen, Esa-Pekka Domingo, Plácido 03.09. Ludwigsburg, Theater im 06./08.09. Bremen, BLG Forum 22.09. Hamburg, Rolf- 27./29.10. Berlin, Philharmonie Forum Überseestadt Liebermann-Studio 05.11. Wien (A), Wiener 04.09. Köln, Philharmonie 13./14.10. Frankfurt, Alte Oper 23.09. Hamburg, Laeiszhalle Staatsoper 19.09. Bonn, Frankfurt 24.09. Peenemünde, 30.09. Hannover, NMT Garbarek, Jan & Hilliard Turbinenhalle im Kraftwerk 08.10. Berlin, Philharmonie Ensemble Mutter, Anne-Sophie 08.10. Eberbach, Kloster 15.09. Dortmund, Konzerthaus Thielemann, Christian Grimaud, Hélène 09.10. Berlin, Dom zu Berlin Dortmund 21./22./23./27./28./30./31.10. 13.10. Bremen, Dom 08./09.09. Frankfurt München, Philharmonie 14.10. Braunschweig, Dom 14.09. Locarno (CH) Netrebko, Anna 15.10. Lübeck, Marienkirche 19./20.09. Graz (A) 28.09. Mannheim, SAP Arena 16.10. Minden, Christuskirche 22./23.09. Stuttgart, Liederhalle 03./07.10. Wien (A), Wiener 20.10. Regensburg, 24.09. Bremen, Die Glocke Staatsoper Dominikanerkirche 02.10. Bonn, Beethovenhalle 18.10. Hannover, TUI Arena 21.10. Freudenstadt, Stadtkirche 23.10. Stuttgart, Liederhalle 22.10. Mannheim Hahn, Hilary 30.10. München, Nationaltheater 23.10. Halle/S., Marktkirche St. 30.09. Hof, Freiheitshalle (Bayerische Staatsoper) Marien 01.10. Hof, Freiheitshalle 24.10. Rendsburg, Christkirche von Otter, Anne Sofie 25.10. Hamburg, St. Michaelis Lang, Lang 03.09. Bremen, Die Glocke 28.10. Würzburg, St. 09.09. Berlin, Philharmonie Johanniskirche 10.09. Berlin, Konzerthaus 29.10. Salzburg (A) 12.09. Braunschweig, Stadthalle

38 KlassikAkzente VORSCHAU

DIE -KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE im Juli Sempre Libera Live aus Salzburg: Deutsche Grammophon ANNA NETREBKO CD 474 800 2 SACD 474 881 2

Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a. Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado

Opera Arias Deutsche Grammophon CD 474 240 2

Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker Dirigent: Gianandrea Noseda Sergej Rachmaninoff Piano Concerto No. 2 • Paganini Rhapsody Deutsche Grammophon CD 477 523 1 SACD 477 549 9

Lang Lang, Klavier • Orchestra of the Mariinsky Theatre Dirigent: Valery Gergiev

Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt Lang Lang – Live At Carnegie Hall Deutsche Grammophon

CD 474 820 2 Foto: Clive ArrowsmithDG / SACD 474 875 2

Lang Lang, Klavier

Ludovico Einaudi Una mattina Decca TITEL CD 475 629 2 Anna Netrebko: Salzburger Triumph als Violetta Valèry live Ludovico Einaudi, Klavier • Marco Decimo, Cello von der Deutschen Grammophon für CD und DVD mitge- Antonio Vivaldi Die vier Jahreszeiten Decca CD 475 690 7 SACD 475 662 6 schnitten

Janine Jansen, Candida Thompson, Henk Rubingh, Violine • Julian Rachlin, Viola • Maarten Jansen, Cello MAGAZIN Stacey Watton, Kontrabass • Elizabeth Kenny, Theorbe Jan Jansen, Orgel u. Cembalo Andreas Scholl: Klingende Hommage an einen der größten Kastraten der Musikgeschichte: Senesino Johann Sebastian Bach Anne-Sophie Mutter: Nach 27 Jahren mit ihrem ersten The 1955 Golberg Variations – Birth Of A Legend Sony Classics Mozart-Remake: die Konzerte CD 82876698352 Joseph Calleja: Der Mann mit der goldenen Stimme erweist einer guten Tradition seine Reverenz Glenn Gould, Klavier Der musikalische Fragebogen: Ausgefüllt von Anna Gourari Carl Orff Carmina Burana - Silvesterkonzert Emi Classics CD 5578882 Die nächste Ausgabe erscheint am 16. Oktober 2005. Matthews • Brownlee • Gerhaber, Rundfunkchor Berlin, Knaben des Staats- und Domchors Berlin, Berliner Philharmoniker • Dirigent: Sir Simon Rattle

Alexander Scriabin • Sofia Gubaidulina Anna Gourari – Desir IMPRESSUM Decca KlassikAkzente wird herausgegeben von

CD 476 277 2 UNIVERSAL Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin

Telefon 030/520 07 01 • E-Mail: [email protected] • http://www.klassikakzente.de

Anna Gourari, Klavier Österreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien Telefon +43/1/811 212 07 Sergej Rachmaninoff • Frédéric Chopin Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung: Sonatas No. 2 • Barcarole • Berceuse TEQUILA\ GmbH, Hamburg, E-Mail: [email protected] • Ständige Mitarbeiter: Carsten Diekmann Deutsche Grammophon (Online-Redaktion), E-Mail: [email protected] • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl @umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jakob Buhre, Götz Bühler (GB), Stephen Climt, Guido Fischer CD 477 532 5 (GF), Herbert Glossner, Martin Klenk (MK), Peter Korfmacher, Arthur Lavair, Harald Reiter (HR), Stefan Siegert, Thomas Voigt, Christoph Vratz • Litho: fws, Hamburg • Druck: Neef & Stumme, Wittingen Hélène Grimaud, Klavier Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Telefon 030/280 18-0 • Fax 030/280 18-4 00 • [email protected] • www.runze-casper.de

Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: Klassik- Akzente • A-Nr. 5284 • Postfach 9 00 06 41 • 06058 Halle.

KlassikAkzente 39 Klassik_210x297_d 25.7.2005 15:19 Uhr Seite 1

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